Tierschutz 2/2004 - Tierschutzverein Friedrichshafen und

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Tierschutz 2/2004 - Tierschutzverein Friedrichshafen und
TIERSCHUTZ am See
Tierschutzverein Friedrichshafen
und Umgebung e.V.
11. Jhg. Ausgabe 2/2004
Auflage 61.000
Neue Reiserichtlinien ab 01.10.2004
Wer mit Hund, Katze oder Frettchen
ins Ausland verreist, sollte sich vorher unbedingt, z. B. bei seinem Tierarzt, über die neuen Reiserichtlinien
informieren. Auch das Mitbringen
von Tieren aus den Urlaubsländern
kann mit erheblichen Schwierigkeiten und Kosten für Mensch und Tier
verbunden sein. Seite 6
Keine Trendwende bei Tierversuchen
Nur bei Fischen gab es eine Reduzierung, weil eine Alternativmethode genutzt wurde. Über 2 Millionen Tiere
sterben Jahr für Jahr und meist qualvoll bei Tierversuchen in Deutschland. Besonders in der Grundlagenforschung, z. B. an Universitäten,
werden Tiere für fragwürdige Forschungszwecke verwendet. Seite 14
Es gibt nichts Gutes – außer man tut es!
Tierschutz ist ein Fass ohne Boden.
Hunderte von Tieren werden Jahr für
Jahr im Tierheim abgegeben oder aufgefunden. Viele sind krank, verletzt und
pflegebedürftig. Unermüdlich werden
Tiere vermittelt, um wieder Platz für
neue Pfleglinge zu bekommen. Trotz
enormer Kosteneinsparungen (zu Lasten der Mitarbeiter und der freiwilligen Helfer) kämpft der Tierschutzverein auch dieses Jahr um eine schwarze
Null in seinem Haushalt. Leicht sinkende Mitgliederzahlen und rückläufige Spenden bei gleichzeitig hohem
Tieraufkommen machen dem Tierschutzverein das Leben schwer.
Tiere suchen ein
Zuhause
Die meisten Tierheimtiere wurden von
ihren früheren Besitzern angeschafft,
ohne sich über artgerechte Haltung,
Pflegebedarf und Kosten im Klaren zu
sein. Stellen die Besitzer dann fest,
dass die Tierhaltung nicht ihren Vorstellungen entspricht, landet das Tier
bei neuen Besitzern, auf der Straße
oder im Tierheim.
Über 30 Hunde blicken freudig die
Tierheimbesucher an, um ihnen dann
traurig nachzuschauen, wenn diese ohne Hund das Gelände verlassen. Lebhafte Hunde, große oder kleine Hunde
und oft ältere Tiere sind betroffen. Wie
soll ein 10-jähriger Hund verstehen,
dass plötzlich für ihn in der geliebten
Familie kein Platz mehr ist?
70 und mehr Katzen beobachten interessiert die Besucher vor den Katzenzimmern. Einige wurden von Tierheim-
mitarbeitern mit großem Aufwand per
Flasche aufgezogen, weil die Mutterkatze einem Unfall zum Opfer fiel.
Besonders zahme Katzen kommen
zum Gitter und versuchen Streicheleinheiten zu erhaschen. Ein Kater hat
nach schwerem Unfall ein Bein verloren. Die intensive Pflege im Tierheim
hat ihn extrem verschmust und dankbar gemacht. Aber wer will schon einen
Behinderten bei sich aufnehmen?
Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas und vieles mehr wuseln in
ihren Käfigen umher. Nicht wenige
davon kamen krank und abgemagert
ins Tierheim oder wurden anonym in
den Fundboxen abgestellt. Ein Meerschweinchen findet im Tierheim bei
seinen Artgenossen schnell Anschluss.
Warum aber kommt es überhaupt ins
Tierheim? Ein Tier aufnehmen heißt
Verantwortung übernehmen. Aber wer
will das schon?
In der Sittichvoliere herrscht lebhafter
Umtrieb. In der Innen- und Außenflugvoliere fühlen sich die Tiere sichtbar wohl. Nur ein einzelner Wellensittich sitzt etwas verloren am Boden.
Seine Flugmuskulatur ist nicht trainiert,
weshalb er zunächst nicht zu seinen
Artgenossen hochkommt. Er war die
ersten 5 Jahre seine Lebens in einem
viel zu kleinen Käfig, den er nie verlassen konnte. Einzelhaltung von Vögeln hat etwas von Knast an sich. Fast
alle Vögel leben in Gruppen und haben
ein reiches Sozialverhalten. Wenn sie
dann nicht einmal fliegen dürfen, werden es seelische Krüppel. Das Besondere an einem Vogel ist doch, dass
diese Tierart fliegen kann. Wenn man
schon Vögel halten will, dann mehrere
in einer ordentlichen Voliere oder wenigstens täglichen Flugmöglichkeiten.
Ein sauberer Käfig und gutes Futter,
dann hat man schon die wichtigsten
Voraussetzungen erfüllt. Ist doch nicht
so schwer oder?
Das Tierheim versorgt auch ältere
Tiere, die hier ihr Gnadenbrot bis zum
natürlichen Ende erhalten. Auch Tiere
haben ein Recht auf würdevolles Altwerden. Ältere Katzen und Hunde, der
Affe Chico, der sich seinem Lebensende nähert, Damwild und das Guanako, Schafe und ein Hängebauchschwein und auch 3 Gnadenbrotpferde,
die dem Schlachter entgangen sind,
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Tierschutz am See
werden liebevoll versorgt. Sie alle machen viel Arbeit, aber noch mehr Freude. Wenigstens diesen Tieren konnten
wir helfen, ist doch ein gutes Gefühl!
Viel Einsatz
und hohe Kosten
All diese Tiere (bis zu 1000 jährlich)
versorgen die wenigen Mitarbeiter und
die ehrenamtlichen Helfer im Tierheim Tag für Tag und oft mit hohem
körperlichem Einsatz.
Aber aller Einsatz würde ohne das
nötige Geld für Futter, Tiermedizin,
Wasser, Strom, Heizung, Reparaturen
usw. nichts nützen. Der Tierschutzverein braucht weitere Mitglieder, mit
deren festen Jahresbeiträgen der Verein für sein Tierheim planen kann, er
braucht Spenden, da die Mitgliedsbeiträge bei weitem nicht ausreichen,
um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Vielleicht finden sich auch Firmen, die
mit regelmäßigen Spenden oder festen
Patenschaften (z. B. für die Gnadenbrotpferde) dem Tierschutzverein etwas
mehr finanzielle Sicherheit geben. Einen Aufnahmeantrag oder ein Spendenformular finden Sie in dieser Ausgabe
oder schicken wir Ihnen gerne zu.
Spendenkonto: 20 105 748 bei der
Sparkasse Bodensee BLZ 690 500 01
Wir hoffen auf die Unterstützung der
Tierfreunde! Wie steht schon über
diesem Artikel: „Es gibt nichts Gutes,
außer man tut es!“
R. S.
Vorwort
Ein hartes, aber gutes
Tierschutzjahr 2004 liegt
hinter uns!
Zu Jahresbeginn 2004 war der Tierschutzverein Friedrichshafen mit einem Minus von 18.000 € aus 2003
gestartet. Schweren Herzens beschloss der Vorstand radikale Sparmaßnahmen, die leider auch die ohnehin kleine Anzahl der Mitarbeiter
betraf. An den Tieren wurde selbstverständlich nicht gespart! Die ver-
bleibenden Mitarbeiter und die ehrenamtlichen Helfer steigerten nochmals
ihren Einsatz für das Tierheim. Trotz
dieser hohen Belastung wurde die
Stimmung im Tierheim immer besser.
Alle hatten verstanden, um was es
ging. Jedes Quartal führt der Vorstand
einen Soll-Ist-Vergleich durch. Und
schon nach Abschluss des zweiten und
dritten Quartals wurden die positiven
Auswirkungen der Sparmaßnahmen
sichtbar. Die Finanzen erholten sich
allmählich. Wenn nun der Dezember
(wichtigster Spendenmonat für den
Tierschutzverein) noch positiv ausfällt,
besteht die Chance, dass unser Tierschutzverein zumindest ohne Minus
ins Jahr 2005 gehen kann. Wir hoffen
und bitten unsere treuen Spender auch
in diesem Jahr um eine weihnachtliche
Spende für die ärmsten der Tiere.
Viel Tierleid und zahllose Tierschicksale haben wir auch 2004 gesehen.
Und wir sind stolz, so vielen Tieren
geholfen zu haben. Der persönliche
Einsatz aller Aktiven, die Geldmittel
unserer Mitglieder und Spender und
die Vielzahl der Menschen, die einem
Tierheimtier auch 2004 ein neues Zuhause gegeben haben, sie alle haben
den Tierschutz im Bodenseekreis ein
gutes Stück weiter gebracht.
Die Tierheimtiere können sich nicht
persönlich für die Hilfe bedanken. Wer
aber das Tierheim besucht, den Gassigehern und ihren Tierheimhunden zuschaut, Katzen beobachtet, die Vogelvolieren betrachtet, den Kleintieren
Tierschutz-Termine:
27.11.04 (Samstag)
Weihnachtlicher Flohmarkt zu Gunsten
des Tierheimes im Tierheim von 11 – 18 Uhr.
Kaffee, Kuchen und Glühwein gibt’s im Pfoten-Cafe!
03.03.05 – 06.03.05
Messe „Tier und Wir“ mit „Aqua-Fisch“
in der Messe Friedrichshafen. Der Tierschutzverein
wird mit einem Info-Stand dabei sein.
05.03.05
Flohmarkt im Tierheim 11 – 18 Uhr
11.03.05 (Freitag)
Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereines
im GZH Friedrichshafen, Alfred-Colsmann-Saal
(Beginn 19 Uhr).
11.06.05 (Sonntag)
Tag der offenen Tür im Tierheim an der
Allmannsweiler Straße (bei der neuen Messe), von
11 – 18 Uhr kann das Tierheim besichtigt werden.
einen Besuch abstattet oder den
Gnadenbrottieren seine Aufmerksamkeit schenkt, der wird in viele
treue und glückliche Tieraugen
schauen!
Tierschützer helfen und übernehmen Verantwortung. Wer Hilfsorganisationen wie den Tierschutzverein
unterstützt, zeigt, dass er sich aus
der Masse der Egoisten heraushebt.
Das Leid von Mensch und Tier ist
nicht gottgewollt, sondern überwiegend von Menschen gemacht. Niemand kann überall helfen, aber jeder
sollte irgendwo helfen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
ein geruhsames Weihnachtsfest und
Glück und Gesundheit im neuen
Jahr!
Rolf Servos, Vorsitzender
Tierschutzservice
Der Tierschutzverein Friedrichshafen
und Umgebung e.V. bietet Auskünfte
und Informationen unter
Telefon 0 75 41 / 63 11
Telefax 0 75 41 / 63 31
www.tierheim-friedrichshafen.de
www.tierschutzverein-fn.de
e-mail [email protected]
Tierheimöffnungszeiten:
Täglich 15 – 18 Uhr (mittwochs,
sonntags und feiertags geschlossen)
Notruf außerhalb der Öffnungszeiten:
01 75 / 2 79 44 99 oder
01 76 / 22 32 74 18
e-mail [email protected]
Im Tierheim erhalten Sie kostenlos
Informationsbroschüren zu den nachfolgenden Themen:
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Tierversuche
Tierversuche in der Kosmetik
Keine Turbokühe in Europa
Stoppt Gentechnik an Tieren
Käfighaltung von Legehennen
Schweinehaltung
• Das Schächten
• Die Jagd
• Reisen, um zu töten.
Deutsche Jäger im Ausland
• Stierkampf
• Pelztragen ist Gewissensfrage
• Igelschutz – Aber wie?
• Winterfütterung von Vögeln
• Stoppt den Handel mit Wildvögeln
• Katzenelend
• Welches Tier passt zu mir?
• Die Haltung von Hunden
• Die Haltung von Katzen
• Die Haltung von Meerschweinchen
• Die Haltung von Zwergkaninchen
• Die Haltung von Goldhamstern
• Die Haltung von Wellensittichen
und Kanarienvögeln
• Die Haltung von Aquarienfischen
• Tiertransporte
• Tierschutz-Hundeverordnung
• Zeitschrift: „Du und das Tier“
• und vieles mehr.
Sprechen Sie mit uns oder schreiben
Sie uns, wir informieren Sie gerne!
Ein Programm macht Schule
Seit 1997 unterstützt Pedigree® die Aktion „Keine Angst vorm großen
Hund“ des Vereins „Hunde helfen Menschen“.
Kompetente Hundehalter bieten in Schulen aktive Hilfe im Unterricht an.
Mit ihren speziell ausgebildeten Hunden zeigen sie den Kindern den
richtigen Umgang mit den Vierbeinern. Seit 1997 haben 300.000 Kinder
auf diese Weise richtiges Verhalten im Umgang mit Hunden gelernt.
Keine Angst vorm
großen Hund
Weitere Infos: Hunde helfen Menschen e. V.
Evi u. Klaus Rose, Postfach 1401, 33146 Salzkotten
Tel. 05258 21505, Fax 05258 21492
E-Mail: [email protected]
Internet: www.Hunde-helfen-Kids.de
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Tierschutz am See
Die Verbandsklage im Tierschutz
Tiere sind durch das Grundgesetz, das
Tierschutzgesetz und die Verordnungen
geschützt. Wo Tierhalter und Tiernutzer
sich nicht danach verhalten, muss dieser Schutz eingeklagt werden. Nur dann
gibt es auch ein Urteil, das zur Einhaltung des Tierschutzes zwingt. Deshalb
brauchen wir das Verbandsklagerecht
im Tierschutz, wir brauchen die Tierschutz-Klage! Dies ist der einfache Zusammenhang, den der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit dem Bündnis Tierschutz mit ihrer bundesweiten
Kampagne klar machen wollen.
Das Land Schleswig-Holstein hat im
Bundesrat einen Gesetzentwurf eingebracht, der auf die bundesweite Einführung der Tierschutz-Klage abzielt.
Ab Herbst soll er in den Ausschüssen
beraten werden. Noch ist eine Mehrheit der Länder gegen die TierschutzKlage.
Warum brauchen
wir die TierschutzKlage?
Seit dem 01. August 2002 steht der
Tierschutz im Grundgesetz. Wenn sich
Tierhalter, Tiernutzer oder Behörden
nicht daran halten, müssen seriöse
Tierschutzorganisationen das Recht
haben, diesen Schutz einzuklagen.
Die Tierschutzklage schafft Abhilfe,
– wenn Kommunen unberechtigte
Tiertötungen anordnen (z. B. die
Tötung beschlagnahmter Tiere oder
die Tötung von Stadttauben),
- wenn die Behörden Missstände in
der Landwirtschaft oder im Privathaushalt untätig dulden,
- wenn in der Landwirtschaft Millionen Tiere nutzlos getötet werden
(z. B. die männlichen Eintagsküken
der Legehennenrassen),
- wenn Tierversuche rechtswidrig erfolgen (obwohl es längst tierversuchsfreie Alternativen gibt).
Verbandsklagerechte sind in anderen
Themenbereichen eine Selbstverständlichkeit. Im Naturschutz hat sich die
Verbandsklage seit vielen Jahren bewährt. Verbandsklagerechte gibt es sogar im Verbraucherschutz, obwohl die
Betroffenen dort auch selbst klagen
können.
Die Bundesratsmehrheit hat am 5. November 2004 den Gesetzentwurf des
Landes Schleswig-Holstein zur Einführung von Beteiligungs- und Klagerechten im Tierschutz, der Tierschutzklage, rundheraus abgelehnt. Nicht
einmal Änderungs- oder Gegenvorschläge wurden eingebracht. Sie haben sich dem Tierschutz schlicht verweigert. Es wird wohl noch ein langer
Weg werden, bis die Einsicht Oberhand gewinnt.
Quelle: Deutscher Tierschutzbund,
Bonn
„Ich kann nicht klagen.“
Quelle: dudt 4/2004
Tierschutz ohne Nachwuchssorgen!
Es ist gerade in der heutigen Zeit nicht
selbstverständlich, dass Jugendliche
freiwillig Zwinger schrubben, Käfige
säubern, bei jedem Wetter Hunde ausführen und einige auch durch Verteilung der Tierschutzzeitung helfen, den
Tierschutzgedanken zu verbreiten. Wir
sind stolz auf unseren zahlreichen, aktiven Nachwuchs!
Nachfolgend stellen wir eine kleine
Auswahl dieser Tierschützer vor:
Seit Bestehen des Tierheimes (1983)
finden sich junge Tierfreunde, überwiegend Mädchen und junge Frauen,
zur freiwilligen Mithilfe im Tierheim
ein. Waren es in den ersten Jahren nur
einzelne Kinder und Jugendliche, sind
es in den letzten 15 Jahren immer zwischen 20 und 30 aktive Jugendliche.
Dabei suchen sie nicht nur Unterhaltung und Gleichgesinnte, nein, viele
bringen sich mit ernormen Einsatz fast
täglich ein.
Yumiko Mathias aus Urnau
Die 18-jährige Yumiko kam 1999 ins
Tierheim, um Hunde auszuführen, da
ihre Familie damals selbst keinen Hund
hatte. Schon bald interessierten sie
auch die Kleintiere und die Vögel. Sie
bot sich für die Sonntagsdienste an. Inzwischen versorgt sie an vielen Sonntagen vormittags Kaninchen, Meerschweinchen und Vögel im Tierheim.
Sie interessiert sich auch sehr für aktuelle Tierschutzthemen wie: Artgerechte
Tierhaltung, Tiertransporte und sonstiger Missbrauch an Tieren. Auf die
Frage, was ihr im Tierheim besonders
gefällt, antwortete sie: „Die gute Arbeitsatmosphäre, die auch selbständiges Arbeiten ermöglicht sowie die Vogelstation und das Kaninchenfreigehege.“ Mit Yumiko haben wir eine sehr
zuverlässige und stets freundliche Tierschützerin in unseren Reihen.
Natürlich hat sie inzwischen einen
Hund, 4 Rennmäuse und 3 Meerschweinchen zu Hause. Aktive Helfer
im Tierheim haben immer bald selbst
einige der Tierheimtiere.
Tierschutz am See
Sabine Heim aus Friedrichshafen
Kampfhundeverordnung, Tierquälerei
durch schlechte Haltung, Tiertötungen
im Süden, Tiertransporte und Tierversuche setzt sie sich intensiv auseinander. Sie hat auch schon eine ganze
Reihe anderer Tierheime angeschaut,
was zeigt, dass sie auch über den Tellerrand schaut.
Mandy Kwiecinski aus Mariabrunn
heim. Von den Tierschutzthemen berührt sie am meisten das Schicksal der
Versuchstiere und die Kampfhundeverordnung. Im Tierheim interessieren sie
besonders die Farbratten und Hunde.
Auf die Frage, was ihr im Tierheim besonders gefällt, antwortet sie: „Die
zweckmäßigen Rattenschränke, die
große Spielwiese für Hunde und die
große Zahl der täglichen Gassi-Geher.“
Ramona Rauscher aus Friedrichshafen-Fischbach
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Gassi und verteilt die Tierschutzzeitung. Jacqueline, die selbst ein Meerschweinchen und eine Katze hat, kam
ins Tierheim, weil sie Spaß daran hat,
mit Hunden zu arbeiten. Ihr ist der Tierschutz wichtig und sie freut sich, wenn
Unterschriftensammlungen (z. B. Tierschutz ins Grundgesetz) mit dazu beitragen, dass neue Gesetze entstehen, die
den Tieren Leid und Qualen ersparen.
Im Tierheim gefallen ihr natürlich die
Tiere am meisten und die Mitarbeiter,
mit denen man viel Spaß hat.
Luisa Herfurth aus Friedrichshafen
Die 21-jährige Sabine gehört schon zum
Inventar, denn sie ist schon seit 1994
im Tierheim aktiv. Auch sie fing mit
Gassi gehen an. Inzwischen ist sie
längst überall einsetzbar. Sie macht
Urlaubsvertretung der Tierpfleger, zieht
auch Jungtiere (Flaschenkinder) auf,
verteilt die Tierschutzzeitung und vieles mehr. Tierschutzthemen wie Kampfhundeverordnung, Tiertransporte, Tierschutz in Europa und Pelztierzucht gehen ihr unter die Haut. Kettenhaltung
von Hunden sind ihr ein Dorn im Auge.
Sie gehört auch zu den wenigen Aktiven, die sich auf Demonstrationen für
den Tierschutz, z. B. in Konstanz, beteiligt hat. Im Tierheim gefallen ihr,
neben den Tieren selbst, das Kaninchengehege, die Hundespielwiese und
die Freundschaft zu den Mitarbeitern.
Wir schätzen an Sabine die ungeheure
Einsatz- und Hilfsbereitschaft, die sie
täglich zeigt.
Bei Familie Heim leben 2 Hunde,
6 Katzen, 1 Hamster (alle aus dem
Tierheim) und 20 Fische.
Ann-Katrin Heim aus Friedrichshafen
Die 20-jährige Mandy hilft seit fast 5
Jahren im Tierheim. Insbesondere beim
Sonntagsdienst im Hundebereich ist
sie eine zuverlässige Helferin. Durch
Gassi gehen und Verteilen der Tierschutzzeitung hilft sie überzeugend
mit. Ins Tierheim kam sie durch ein
Praktikum im Jahr 2000 und ist anschließend gleich dabei geblieben.
An Tierschutzthemen berührt sie am
meisten: Tiertransporte, Tierversuche
und die Kampfhundeverordnung. Auf
die Frage, was ihr im Tierheim gut gefällt, antwortete sie: „Dass wir eine
Fundbox (Red.: ähnlich Babyklappe)
haben und die Tiere dadurch nicht einfach am Straßenrand abgestellt oder
ausgesetzt werden.“ Auch der Rattenschrank gefällt ihr gut. Sie wünscht
sich noch einen Tierheimshop, wie z. B.
in Biberach.
Natürlich hat auch Mandy inzwischen
2 Hunde, 2 Meerschweinchen und
3 Farbratten zu Hause.
Weil die 12jährige Tiere mag, kam sie
vor einem Jahr ins Tierheim und hilft
seitdem beim Gassi gehen. Selbst hat
sie einen Hamster zu Hause. Am meisten berühren sie die Schicksale der
Tierheimtiere, die, bevor sie ins Tierheim kamen, ein schlechtes Leben hatten. Hunden und Hamstern schenkt sie
im Tierheim ihre besondere Aufmerksamkeit. Auf die Frage, was ihr im
Tierheim besonders gut gefällt, antwortet Ramona: " Die netten Leute
und Tiere, eigentlich alles."
Ihre Zuneigung zu Tieren brachte die
14-jährige vor einem Jahr ins Tierheim.
Sie besitzt selbst einen Hund und geht
regelmäßig mit den Tierheimhunden
Gassi. Wenn Luisa Zeit hat, hilft sie
auch schon mal bei dem Sonntagsdienst. Ihr ist wichtig, dass Tiere artgerecht gehalten werden und nicht überzüchtet sind. Und sie ist strikt gegen
Tierversuche. Im Tierheim gefällt ihr
besonders gut: „Dass die Menschen da
sehr nett sind“.
Aline Blank aus Tettnang
Laura Herfurth aus Friedrichshafen
Steffi Kowiß aus Tettnang
Auch die 15-jährige Schwester von
Sabine ist seit 1999 eine feste Größe
im Tierheim. Gassi gehen, häufiger
Sonntagsdienst, Aufzucht von Wildvögeln und die Tierschutzzeitung verteilen sind ihre Haupttätigkeiten für den
Tierschutzverein. Ins Tierheim kam sie
durch ihre Schwester und die ebenfalls
sehr aktive Mutter. Wie ihre Schwester
ist Ann-Katrin in ihrer Freizeit mehr
im Tierheim als Zuhause. Trotz ihrer
Jugend ist sie schon sehr zuverlässig
und geht verantwortungsvoll mit Tieren
um. Auch mit Tierschutzthemen wie
Steffi ist eine stille und sehr zuverlässige Helferin. Die 19-jährige machte
vor einigen Jahren ein Praktikum im
Tierheim und blieb dann gleich ganz
dabei. Sie geht mit Hunden Gassi,
macht Sonntagsdienst bei den Hunden
und zieht Farbratten auf. Natürlich hat
auch sie inzwischen Tiere aus dem Tier-
Erst seit Juli dieses Jahres ist die
14-jährige Aline im Tierheim aktiv.
Noch hat sie selbst kein Tier. Wie man
in manchen Ländern mit (Straßen-)
Tieren umgeht, regt sie am meisten
auf. Ihr Interesse gilt besonders Katzen
(Hauskatzen und Tiger). Im Tierheim
geht sie mit Hunden Gassi und es gefällt ihr hier sehr gut. Sie ist sich auch
für unangenehme Arbeiten nicht zu
schade.
Jacqueline Serr aus Friedrichshafen
Schon 3 Jahre hilft die heute 14-jährige
im Tierheim. In den Ferien hilft sie
vormittags beim Putzen. Sonst geht sie
Erst 11 Jahre ist Laura, aber schon ein
Jahr dabei. Sie geht mit den Größeren
mit Hunden Gassi. Auf die Frage, was
sie im Tierschutz am meisten berührt,
antwortet sie: „Tierschutz ist für mich
sehr wichtig. Wenn es die Tierheime
nicht geben würde, würden ja alle Tiere
auf der Straße leben.“ Auch sie findet,
dass alle im Tierheim sehr nett sind
und man sich dort gut mit Menschen
unterhalten kann.
Melanie Freyer aus Friedrichshafen
2 Kaninchen, 1 Hamster und 8 Wellensittiche haben ihr Zuhause bei
6
Tierschutz am See
Melanie. Die 14-jährige ist seit 3 Jahren im Tierheim. Sie geht Gassi, trägt
die Tierschutzzeitung aus und hilft
manchmal beim Putzen. Am meisten
berührt sie im Tierschutz das Thema
Schächten. Im Tierheim gefällt ihr
der Umgang mit den Hunden und
der Kontakt mit gleichgesinnten
Menschen.
Alex Remmlinger aus Friedrichshafen
„Keine Tiere aus dem
Urlaub mitbringen“
Wichtige Änderungen
im Reiseverkehr mit Heimtieren
Martina Fischer aus Friedrichshafen
Weitere Infos: www.verbraucherministerium.de
www.mlr.baden-wuerttemberg.de
Einen Hamster besitzt die 13-jährige,
die erst kürzlich zu uns gestoßen ist.
Der Spaß am Umgang mit Tieren hat
sie ins Tierheim gebracht. Bisher beteiligt sie sich beim Gassi gehen.
Tierschutzthemen wie Tierversuche,
Massentierhaltung und das Schicksal
der Tanzbären liegen ihr besonders am
Herzen. Im Tierheim gefallen ihr die
Hunde, das Guanako (Lama) und die
netten Mitarbeiter.
Seit 3 Jahren hilft die 16-jährige Alex
im Tierheim. Morgens hilft sie in den
Ferien beim Putzen. Sie verteilt die
Tierschutzzeitung und geht Gassi mit
Hunden. Selbst hat sie 2 Kaninchen.
„Ich finde es gut, herrenlosen Tieren zu
helfen, und es macht Spaß. Ich finde
den Tierschutz sehr wichtig, weil Tiere
gute Partner des Menschen sind! Sehr
grausam finde ich das Schicksal der
Labortiere. Im Tierheim gefällt mir
alles, die Tiere und die helfenden Menschen. Ich finde, dass es den Tieren im
Tierheim Friedrichshafen sehr gut geht
im Vergleich zu südlichen Tierheimen /
Tierschutzorganisationen wie in Spanien und Italien, die ich im Urlaub
gesehen habe.“
Lisa Schlegel aus Friedrichshafen
Birgit Fischer aus Friedrichshafen
Ab dem 01.10.2004 gelten im Reiseverkehr mit Hunden, Katzen und Frettchen
wesentlich strengere Regelungen.
Die aufgeführten Tierarten müssen ab diesem Zeitpunkt eindeutig gekennzeichnet (Tätowierung oder elektronisch lesbarer Chip) und von einem
Heimtierausweis begleitet sein. Dieser wird von den praktischen Tierärzten
ausgegeben und muss die entsprechenden Angaben zu Hund und Besitzer
sowie den Nachweis einer gültigen Tollwutschutzimpfung enthalten.
Urlaubsreisen
Sind die o. g. Bedingungen erfüllt, können die betreffenden Tierarten innerhalb der EU und einigen gleichgestellten Ländern (z. B. Schweiz, Lichtenstein, Andorra) ohne weitere Bescheinigung mitgenommen werden. Für Großbritannien, Irland, Schweden und Malta gelten jedoch weiterhin die bekannten
Sonderregelungen.
Fährt man mit seinem Haustier in „gelistete“ Drittländer (z. B. Kroatien,
Kanada, USA), gilt prinzipiell das Gleiche, es sind jedoch weiterhin die
entsprechenden Einreisevorschriften der betreffenden Länder zu beachten
(so kann z. B. eine amtstierärztliche Gesundheitsbescheinigung erforderlich
sein).
Reisen in „nicht gelistete“ Drittländer (z. B. Russland, Türkei, Bulgarien,
Tunesien, Marokko) setzt den Nachweis eines wirksamen Tollwutschutzes
durch eine Blutprobe voraus. Diese muss mindestens einen Monat nach
der Impfung vorgenommen werden und entfällt bei weiteren Reisen, wenn
das Tier pünktlich nachgeimpft wird. Die Bescheinigung über den erfolgreichen Bluttest muss bei der Wiedereinreise vorgelegt werden.
Einfuhr
Der 13-jährigen ist der Tierschutz sehr
wichtig. Insbesondere der Kampf gegen Pelztierzucht und Tierversuche
liegen ihr am Herzen. Im Tierheim
geht sie mit Hunden Gassi und schätzt
die dortigen Helfer mit gleichen Interessen sehr. Sie interessiert sich für
alle Tierarten gleich.
Aktiv ist sie aber bei den Tierheimhunden.
Zoll
Seit 2 Jahren kommt die 13-jährige
Lisa ins Tierheim und geht dort mit
Hunden Gassi. Sie wollte immer etwas
mit Tieren machen. Dass Menschen
Tiere essen (z. B. Rind, Schwein, Kaninchen usw.) gefällt ihr nicht. Wichtig
ist Lisa, dass Tiere gut behandelt werden. Im Tierheim gefällt ihr das gute
Miteinander zwischen Tieren, Mitarbeitern und Helfern. Dass immer alle
helfen, wenn man Hilfe braucht, und
dass mit den Tieren mit Liebe und
Freude umgegangen wird.
Bauunternehmung
Natursteine
Für die Einfuhr von in „gelisteten“ Drittländern erworbenen Tieren ist
zusätzlich eine amtstierärztliche Gesundheitsbescheinigung nötig.
Das Gleiche gilt, wenn man sich aus „nicht gelisteten“ Drittländern ein
Heimtier mitnimmt. Zusätzlich muss jedoch im Herkunftsland einen Monat
nach der Tollwutimpfung deren Wirksamkeit mittels eines Bluttestes nachgewiesen werden, anschließend muss noch eine dreimonatige Wartezeit
eingehalten werden. Die Vorlage der Bescheinigung über den positiven Bluttest ist auch in diesem Fall bei der Einreise erforderlich. Da die Tollwutimpfung erst ab einem Alter von 12 Wochen möglich ist, verbietet sich somit
die Mitnahme von Welpen.
Fehlen diese Voraussetzungen bei der Wiedereinreise bzw. Einfuhr der
genannten Haustiere aus „nicht gelisteten“ Drittländern, wird das Tier
zurückgewiesen. Ist eine Rückreise nicht möglich, wird es beschlagnahmt, in Quarantäne verbracht, gegen Tollwut geimpft, getestet und
weitere drei Monate unter Quarantäne gestellt. Die Kosten dieses insgesamt viermonatigen Verfahrens sind für den Tierhalter erheblich und
für das Tier äußerst belastend. Falls der Besitzer nicht bereit ist, diese zu
tragen, oder sämtliche Quarantäneplätze belegt sind, muss das Tier eingeschläfert werden.
Wie der aktuelle Erkrankungsfall mit Todesfolge eines Österreichers, der in
Marokko von einem tollwütigen Hund gebissen wurde, und die widerrechtliche Einfuhr eines tollwütigen Hundes aus Marokko nach Frankreich (der
dort zu ca. 12 Personen engeren Kontakt hatte) zeigen, sind die erläuterten
Neuregelungen dringend notwendig.
Wir kümmern uns um Ihr Haus!
Hammerstatt 11, 88048 FN-Ittenhausen, Tel. 07541/50180, Fax 07541/5018-13, e-mail: [email protected]
Tierhalter, die ihre Lieblinge auf
Reisen nehmen, werden deshalb
gebeten, sich unbedingt vor Reiseantritt über die speziellen Regelungen bezüglich ihres Reiselandes
zu informieren.
Tierschutz am See
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Zweites Leben für „Sepp“!
Sepp mit Piroschka
im Hintergrund
Für die meisten Pferde in Deutschland
endet das Leben nicht natürlich zwischen 35 und 45 Jahren, sondern sehr
viel früher. Aber es gibt, wenn auch
noch selten, Alternativen zum Schlachthof. Der Württemberger-Wallach Sepp
hatte dieses Glück in letzter Sekunde.
Der 17-jährige, freundliche Wallach trug
14 Jahre geduldig ungezählte, junge
Reiter und Reiterinnen durch den
Hallenstaub in einer Friedrichshafener
Reitschule. Insbesondere junge Mädchen und Frauen fanden sich in dem
dazugehörigen Reitverein mit 50 Mitgliedern zusammen. Im ersten Halbjahr 2004 musste der Reitbetrieb aufgegeben werden. Die Pferde wurden
zum Verkauf angeboten. Für 3 ältere
Pferde gab es keine Käufer und so
wurden die ersten 2 zum Schlachthof
gebracht. Auch für Sepp stand dieses
traurige Los bevor.
Eine besorgte Reiterin meldete sich am
08.06.2004 beim Tierschutzverein und
bat, dieses Pferd vor dem Schlachter
zu retten. Schon in der kommenden
Woche sollte Sepp zum Schlachthof.
Tierschutzvorsitzender Rolf Servos
suchte daraufhin am 09.06. den Reitstallbesitzer auf und bot ihm an, dieses
Pferd auf den Gnadenhof zu übernehmen. „Wenn der Tierschutzverein mir
den Schlachtpreis zahlt, könnt ihr das
Pferd haben,“ lautete die Antwort.
Gnadenbrotpferde Piroschka
und Haflinger Scharan
Nach Rücksprache mit dem Vorstand
des Tierschutzvereines und im Hinblick auf den 2005 geplanten Bau des
Gnadenhofes beim Tierheim, wurde
der Wallach am 11.06.2004 per Vertrag übernommen.
Das Pferd wurde umgehend im vereinseigenen Pferdeanhänger auf den
provisorischen Gnadenhof in Markdorf gebracht. Dort zeigten sich die
schon vorhandenen Gnadenbrotpferde
Piroschka und Scharan sehr interessiert an dem Neuankömmling. Alle
drei Pferde steckten zuerst kurz die
Köpfe zusammen. Wallach Scharan
und Sepp vollzogen eine angedeutete
Machtprobe, indem sie mit dem Vorderhuf einen leichten Tritt andeuteten.
Nach wenigen Minuten gingen Scharan und Piroschka wieder zum Grasen
über. Für Sepp war die Situation noch
aufregend. Unruhig trabte er über die
große Koppel, in die Schutzhütte und
wieder heraus. Nach einer Viertelstunde hatte er sich aber beruhigt und begann zu fressen.
In den nächsten Tagen konnte man
sehen, dass dieses Pferd noch sehr
schreckhaft war. Sepp war in seinem
bisherigen Leben nur manchmal stundenweise auf einer Koppel gewesen.
An die tägliche 24-stündige Freiheit
beim Tierschutzverein musste er sich
erst gewöhnen.
Meist gesellte er sich zu der nervenstarken Piroschka und pflegte zunehmend Sozialkontakte zu dieser Stute.
Inzwischen hat sich Sepp gut eingelebt. Zusammen mit Scharan galoppiert er täglich 2 – 3 Mal wie aufgedreht über die Koppel. Die Schreckhaftigkeit hat sich weitgehend gelegt.
Wenn Pferde sich auf der Erde wälzen,
ist dies ein deutliches Zeichen für
hohes Wohlbefinden. Bei der Futteraufnahme verdrängt er gerne den jüngeren Scharan, mit dem er sich aber
sonst gut versteht.
Zu reiten ist dieses Pferd, wie die beiden anderen Pferde, nicht mehr. Der
langjährige Reitbetrieb hat Verschleiß
(Arthrose) in den Vorderläufen verursacht. Unbelastet kommt Sepp vermutlich noch Jahrzehnte gut mit diesem Problem zurecht.
Es macht Spaß, diesen drei gutgenährten Pferden bei ihren Rennspielen oder
beim gegenseitigen Benagen zuzuschauen. Die junge Reiterin, die den
Tierschutzverein auf dieses Pferdeschicksal hingewiesen hat, besucht
Sepp noch häufig und ist Mitglied
beim Tierschutzverein geworden. Ein
gutes Beispiel!
Der Tierschutzverein trägt auf Dauer
alle Kosten. Pro Monat fallen etwa
100 – 120,– € Futter- und Pflegekosten
pro Pferd an zuzüglich evtl. Tierarztkosten. 3 Tierfreunde haben auf einen
Presseartikel schon jeweils 100,– € für
Sepp gespendet.
Der Tierschutzverein finanziert sich
durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Wer unsere Pferdehaltung unterstützen
möchte, kann dies gern tun: Sparkasse
Bodensee, BLZ 690 500 01; KontoNr. 20 105 748. Wir freuen uns über
jede Unterstützung!
R. S.
Am 02. September 2004 veröffentlichte
die Schwäbische Zeitung einen ähnlichen Artikel zu Sepp mit dem Titel:
„Tierschutzverein beschert Wallach
Sepp schönen Lebensabend“.
Dazu fand sich dann am 08.09.2004
folgender Leserbrief der Ehefrau des
Reitstallbesitzers:
Kein wirklich „schöner Lebensabend“
Sepp steht mit zwei anderen Pferden
auf einer völlig blank gefressenen
Brückenstraße 11
D-88097 Eriskirch/Bo.
Tel. 0 75 41 / 85 10
Weide. Ein Teil davon ist mit 50 Zentimeter hohem Unkraut überwuchert.
Eine Hütte bietet Schutz vor Hitze und
Kälte. Unter schönem Lebensabend
stellte ich mir etwas anderes vor.
Pferde zum Schlachten zu verkaufen
ist ein schwerer und schmerzlicher
Schritt und heißt Verantwortung übernehmen, damit den Tieren ein Leben
wie oben beschrieben erspart bleibt.
Was mich an diesem Artikel stört, ist,
dass die Geschichte um Sepp, bewusst
sentimental dargestellt, dafür missbraucht wird, um Spendengelder für
das Tierheim Friedrichshafen zu sammeln. Eine Reitanlage existiert auf
wirtschaftlicher Basis und nicht auf
Spendenaufrufen wie in diesem Artikel, der mit den Gefühlen der Menschen spielt.
Maria Gessler, Immenstaad
Anmerkung der Redaktion:
Es gehört schon eine gehörig rohe
Grundeinstellung dazu, anzudeuten,
dass der Schlachthof die bessere Lösung ist, als ein Pferdeleben in der
Gruppe auf einer weitläufigen Koppel.
Die Pferde sind bestens genährt, haben
viel Bewegung und frische Luft und
ständigen Sozialkontakt. Die 50 Zentimeter hohen Wildkräuter fressen sie
besonders gerne. Frau Gessler schreibt
von Verantwortung. Sepp hat dem
Reitbetrieb ca. 50 – 60.000,– € über
Reitstunden eingebracht. Hätte Sepp
es dann nicht wenigstens verdient gehabt, kostenlos an den Tierschutzverein zu gehen? Hätten die Besitzer sich
nicht darüber freuen können, dass
Sepp pferdegerecht weiterleben kann?
Ist es selbstverständlich, dass der Tierschutzverein die Kosten von vielleicht
20 Jahren Pferdeleben übernimmt?
Nein, die letzten 500,– € Schlachtpreis
mussten auch noch aus diesem Pferd
gewonnen werden. Unnötig zu sagen,
dass nicht mal ein Impfpass vorlag
und auch der Hufschmid schon länger
nicht mehr bei diesem Pferd war. Ich
würde mich schämen, so einen herzlosen Leserbrief zu schreiben.
Tierschützer und bestimmt auch viele
Pferdefreunde sind nicht sentimental,
sondern übernehmen tatsächlich Verantwortung für Tiere, die andere wie
Abfall wegwerfen.
R. S.
8
Tierschutz am See
Tiere aus dem Tierheim
Mehr und aktuelle Tierheimtiere finden Sie unter www.tierheim-friedrichshafen.de Klicken Sie dort auf „Tierschutz am See“ bzw. „Unser Tierheim stellt
sich vor“ und dann auf „Tiere suchen ein neues Zuhause.“ Dort finden Sie dann
Katzen, Hunde, Kleintiere, Vögel und Gnadenhoftiere.
Ben
FU 320
Am 11.10.04 wurde in MeersburgSchiggendorf dieser grau-weiß gefleckte Kater aufgefunden. Der zwischen 1 und 2 Jahre alte Kater wurde
inzwischen geimpft, kastriert und tätowiert. Das Tier ist sehr schmusig und
anhänglich und würde sich in jeder Familie schnell eingewöhnen.
FU 319
Captain Hook
Ebenfalls am 11.10.04 bei uns eingetroffen ist die ca. 9 Monate alte, bildhübsche Katzendame aus Gerbertshaus.
Sie ist grau-blau getigert und hat 4
weiße Pfötchen. Kastriert, geimpft und
tätowiert wartet sie auf eine tierliebe
Familie.
Captain Hook hatte am 03. September
einen schweren Unfall in Liebenau, bei
der eine Pfote total zertrümmert wurde.
Das verletzte Bein musste leider amputiert werden. Der Kater kommt sehr
gut mit seiner Behinderung zurecht,
sollte aber als reine Wohnungskatze
gehalten werden. Er ist extrem verschmust und würde jedem Katzenfreund viel Freude bereiten.
Der Deutsch-Kurzhaar-Rüde Ben wurde am 19.10.04 wegen Zeitmangel im Tierheim abgegeben. Er ist 2001 geboren und sehr lebhaft. Ben kann 1 – 2 Stunden
alleine bleiben, ist kinderlieb und mit Hunden, Katzen und Kleintieren in der
Wohnung verträglich. Der Rüde fährt gerne Auto, ist stubenrein und sollte ausschließlich an der Leine geführt werden, da er gerne streunen geht. Für ihn suchen
wir dringend sportliche Leute, die dem kastrierten, etwas ängstlichen Rüden auch
den Besuch in einer Hundeschule ermöglichen.
Rocky
Tauben
FU 305
Rocky ist ein 8-jähriger Sennenmischlings-Rüde, der am 11.06.04 wegen
Umzug / Zeitmangel bei uns abgegeben
wurde. Er kann 5 – 6 Stunden alleine
bleiben, ist stubenrein und kinderlieb.
Er verträgt sich mit Rüden und Hündinnen, liebt Wasser und macht gerne
lange Spaziergänge. Da er der perfekte
Anfängerhund ist, hoffen wir, dass er
auf diesem Weg endlich ein Zuhause
findet.
Verschiedene Tauben und Enten gelangen regelmäßig ins Tierheim. Die Vermittlung dieser Tiere gestaltet sich
äußerst schwierig. Kaum ein Vogelfreund interessiert sich für diese Tiere
oder kann ihnen gar eine gute Bleibe
bieten. Aber auch diese Tiere haben
gute Pflege und ein dauerhaftes Zuhause verdient.
Der rote Perserkater Boris wurde am 01.10.04 in einem Einkaufskorb vor dem
Tierheim abgestellt. Er wird von uns auf ca. 5 Jahre geschätzt und hat ein sehr angenehmes Wesen. Er ist inzwischen natürlich auch schon entwurmt und geimpft.
Nun hoffen wir auf einen Perserfreund, der ihn dauerhaft zu sich nimmt.
Tierschutz am See
TÜ 177 a+b
FU 265
Die beiden Wohnungskatzen Elli und
Nelly (nur eine zu sehen) wurden am
12.10.04 bei uns abgegeben. Sie sind
beide 2 Jahre alt und wurden bisher
ausschließlich in der Wohnung gehalten. Beide Tiere sind inzwischen entwurmt, geimpft und kastriert. Es wäre
schön, wenn sie zusammen bleiben
könnten. Wir machen dies aber nicht
zur Bedingung.
Ein Prachtkerl ist dieser getigerte Kater,
der in Bermatingen aufgefunden wurde.
Sein Erkennungsmerkmal ist die fehlende Ohrspitze am linken Ohr. Er ist
ein lieber, sehr anhänglicher Kater und
natürlich geimpft und tätowiert. Wer
gibt ihm ein gutes Zuhause?
Scotch
9
Freddy
Am 22.09.04 kam der Schnauzer-Terrier-Mischling Freddy ins Tierheim. Er ist ca.
4 Jahre alt und ein typischer Schnauzerdickkopf. Freddy sollte in einen hundeerfahrenen Haushalt ohne Kinder oder Tiere. Er hat einen ausgeprägten Jagdtrieb
und sollte deswegen nur mit Leine ausgeführt werden. Leider hat Freddy in seinem
bisherigen Leben noch nicht allzu viel Erziehung genossen, deswegen sollte er
noch eine Hundeschule besuchen.
Ricco
Ricco wurde am 01.10.04 bei uns in die
Fundbox gesetzt. Der kleinwüchsige
Schäferrüde war in einem schrecklichen Zustand. Er war abgemagert, hatte
stumpfes Fell und eine starke Ohrenentzündung. Dies brachte uns zu dem
Schluss, dass Ricco nicht gut gehalten
und versorgt wurde. Er verträgt sich
nicht mit seinen Artgenossen, ist aber
kinderlieb und fährt gerne Auto. Wir
haben ihn auf 5 – 6 Jahre geschätzt und
suchen nun auf diesem Wege Menschen,
die ihm mit etwas Geduld das Leben
versüßen.
Der 2 1/2-jährige Rottweiler-Schäferhund-Mischling Scotch kam am 05.05.04 zu
uns ins Tierheim. Der kastrierte Rüde war sein ganzes bisheriges Leben an einer
Kette angebunden und hat aufgrund dieser Vergangenheit noch nicht viel gelernt.
Er verträgt sich gut mit Artgenossen und fährt gerne Auto. Auch größere Kinder in
einem neuen Zuhause sind kein Problem. Nun sucht Scotch Rotti-erfahrene Menschen, die ihm mit etwas Geduld die schönen Seiten eines Hundelebens zeigen.
Odin
Claire (Notfall)
Claire heißt die 10-jährige, unkastrierte
Englische Bulldogge. Sie ist nun schon
zum dritten Mal im Tierheim. Weil die
letzte Besitzerin erkrankt ist, wurde die
Hündin am 05.10.04 wieder zu uns gebracht. Claire möchte nicht alleine sein
und akzeptiert auch keine anderen Hunde in ihrem Zuhause. Es wäre schön,
wenn ihr neues Heim ebenerdig ist und
einen Garten hat, da sie aufgrund ihres
Alters und ihrer Rasse nicht mehr allzu
viel und allzu weit laufen kann. Ihre
neuen Besitzer sollten viel Zeit zum
Schmusen und Verwöhnen haben.
Ein ganz toller Hund ist unser 9-jähriger Schäferhundrüde Odin. Er wurde am
10.07.04 wegen Zeitmangel bei uns abgegeben. Aufgrund seines Alters haben wir
ihn nicht mehr kastrieren lassen. Odin kann sehr gut einige Stunden alleine bleiben,
ist kinderlieb, für sein Alter noch sehr lauffreudig, fährt gerne Auto und ist
stubenrein. Odin hatte eine sehr gute Ausbildung und kennt viele Kommandos,
die er auch mit Begeisterung ausführt. Nur andere Hunde mag er nicht so gern.
10
Tierschutz am See
Investition für die Tierheimkatzen
Das 1983 errichtete Tierheim in Friedrichshafen erhielt im September 2004
eine komplett sanierte Krankenstation
für Katzen.
Helle, bis zur Decke geflieste Wände,
eine abwaschbare Decke, ausschließlich Katzenboxen aus Edelstahl, eine
Kunststoffeingangstür im Stahlrahmen,
eine Edelstahlspüle, Sanitätschränke
usw. brachten diese Einrichtung damit
auf Klinikniveau. Etwa 10.000 € hat
der Tierschutzverein, dank den finanziellen Mitteln eines verstorbenen
Ehrenmitgliedes, dort sehr sinnvoll investieren können.
In die Krankenstation kommen verletzte Katzen, erkrankte Fundkatzen,
Katzen mit Schnupfen usw. Die Tierpflegerin im Katzenbereich, Angelika
Marquis-Servos, und die Auszubilden-
de Yvonne Asprion, sind glücklich, die
erkrankten Katzen jetzt noch viel professioneller versorgen zu können. Jährlich kommen bis zu 400 Katzen ins
Friedrichshafener Tierheim. Darunter
Neue Flugvoliere
für Rabenvögel
sind Unfalltiere und stark verwahrloste
Fundtiere, die oft wochenlang in der
Krankenstation gepflegt werden müssen. Für unheilbare Erkrankungen, wie
z. B. die Bauchfellentzündung, gibt es
aber auch im neuen Katzenkrankenhaus keine Rettung. Alle anderen
hilfsbedürftigen Katzen werden aber
von den hygienischen Neuerungen
profitieren.
R. S.
NACHRUF
HANS-WOLFGANG MÜLLER
Unser langjähriges Ehrenmitglied Hans-Wolfgang Müller verstarb
am 27.05.2004 in seinem Haus in Stetten im Alter von 89 Jahren.
Er unterstützte immer wieder die Tierheime in Überlingen und
Friedrichshafen und war engagiertes Mitglied beim Tierschutzverein Meersburg, bis dieser sich im Januar 1996 auflöste.
Für seine beiden alten Katzen „Mulle“ und „Moikl“ hat er auch
über seinen Tod hinaus bestens gesorgt. Dies war dem großen
Katzenfreund ein besonderes Anliegen.
Immer wieder besuchte er das Tierheim in Friedrichshafen (zuletzt
im Mai 2003) und zeigte sich hochinteressiert an den Tierschicksalen. Insbesondere das geplante Projekt Gnadenhof sprach ihn
stark an. Er besuchte sogar 2003 die Tierheimpferde in Markdorf.
Unser Tierschutzverein hat mit Hans-Wolfgang Müller einen
großen Tierfreund verloren, dem wir ein ehrendes Gedenken bewahren werden.
Rolf Servos, Vorsitzender
Tierschutzverein Friedrichshafen und Umgebung e.V.
Alljährlich zieht der Tierschutzverein
die verschiedensten Jungvögel liebevoll auf. Trotz der großen Vogelstation
gab es immer wieder Engpässe. Aufgezogene Singvögel bevölkern die
Volieren. Zur gleichen Zeit sind aber
auch Rabenkrähen, Elstern und Eichelhäher da. Diese großen Vögel können
natürlich nicht in den gleichen Volieren gehalten werden. Die Rabenkrähen
kamen deshalb in einen relativ kleinen
Käfig. Dies hatte Gefiederschäden zur
Folge und die Vögel konnten ihre Flugmuskulatur nicht trainieren. Im Mai /
Juni 2004 wurde deshalb im Anschluss
an das Vogelhaus eine 7 Meter lange
und 3 Meter breite Flugvoliere für
Rabenvögel errichtet. Der Erfolg war
überzeugend. Die Vögel führen nun
täglich Flugübungen durch und werden topfit für die Auswilderung. Einige wurden schon in die Natur entlassen. Neue, zum Teil auch aus anderen Aufzuchten, werden uns gebracht,
um hier die richtige Entwicklung zu
nehmen.
Eine Besonderheit ist die junge weiße
Rabenkrähe, die im Mai ins Tierheim
kam. Der Vogel hat weiße Federn,
weiße Füße und einen weißen Schnabel. Er hat aber keine roten Augen, ist
also kein Albino. Diese Rabenkrähe
wird mindestens bis zur nächsten
Mauser im Tierheim bleiben. Dann
wird sich entscheiden ob der Vogel
schwarze Federn bekommt oder
tatsächlich dauerhaft weiß bleibt. Eine
spannende Frage.
R. S.
Tierschutz am See
11
Verantwortungslose
und grausame Jagd auf Wale
Nach einem Beschluss der Internationalen WalfangKommission (IWC) gilt seit 1986 für den kommerziellen
Fang von Großwalen ein Fangverbot, um das Jahr für
Jahr wieder gerungen werden muss.
Einige Länder nutzen die bestehenden
rechtlichen Lücken des Walfangmoratoriums, um weiter Wale zu jagen.
Norwegen legte gegen das Moratorium
fristgerecht Einspruch ein und kann
deswegen, zumindest rein juristisch
gesehen, nicht gezwungen werden,
sich an das Verbot zu halten. Seit
Mitte der 90er Jahre macht Norwegen
Jagd auf Zwergwale auf der Grundlage selbst gesetzter Quoten. Waren es
1993 noch etwa 300 Zwergwale, ist
die Quote für 2004 schon mehr als
doppelt so hoch und liegt bei 670
Tieren. Eine weitere drastische Anhebung auf 1800 in den nächsten Jahren
ist nach Aussage des norwegischen
Fischereiministers geplant.
Japan und Island deklarieren die Waltötungen
der IWC als „wissenschaftlichen“ Fang
Obwohl Japan als IWC-Mitgliedsland
an das Moratorium gebunden wäre,
hat es bereits mehr als 10.000 Großwale getötet, darunter Finn-, Minke-,
Sei-, Brydes- und Pottwale.
Japan wurde in mehrheitlich angenommenen Entschließungen der IWC
(mit Beteiligung Deutschlands) sowie
diplomatischen Demarchen aufgefordert, diesen so genannten wissenschaftlichen Walfang zu unterlassen
und Walforschung ausschließlich mit
nicht tödlichen Methoden zu betreiben. Leider haben diese Appelle bislang nichts genützt.
Island, früher eine der größten Walfangnationen, ist seit 2002 erneut offizielles
Mitglied der IWC. Trotz des Versprechens Islands beim Wiedereintritt in die
IWC, bis 2006 auf den kommerziellen
Walfang zu verzichten, betreibt Island,
ungeachtet internationaler Proteste, seit
2003 „wissenschaftlich“ begründeten
Walfang. Allein im Juni 2004 sollen
25 Zwergwale getötet worden sein.
Die Jagd auf Wale ist
grausam und in keiner
Weise notwendig
Die Jagd auf Wale wird mit ExplosivHarpunen durchgeführt. In der Praxis
heißt das, dass der Wal mit einem
Sprengkörper beschossen wird, der im
Körper des Tieres explodiert und das
Tier innerlich zerreißt. Weniger als die
Hälfte der Wale kommt unmittelbar
beim ersten Schuss ums Leben, da ein
genaues Zielen von den Schiffen auf
hoher See aus nicht möglich ist. Der
Todeskampf der Meerestiere kann sich
so über eine Stunde hinziehen. Wale
sind Säugetiere und verfügen über ein
hoch entwickeltes Nervensystem ähnlich dem des Menschen. Einen vernünftigen Grund für das Abschlachten
der Wale gibt es nicht.
Norwegen begründet seine Jagd auf
Zwergwale damit, die Verluste der heimischen Fischerei, die die Wale durch
ihren Appetit herbeiführten, zu verringern. Die eigentlichen und wissenschaftlich hinreichend belegten Ursachen der weltweit zurückgehenden
Fischbestände (u.a. globale Überfischung, Meeresverschmutzung) erwähnt Norwegen mit keinem Wort.
Der „wissenschaftliche“ Walfang von
Japan dürfte seinen eigentlichen
Zweck darin haben, das Walfleisch als
teure Delikatesse und somit als lukrative Einnahmequelle in speziellen
Restaurants zu verkaufen. Aus diesem
Grund forderte die IWC Japan auf,
bis heute allerdings vergeblich, sich
an das Moratorium zu halten und
die „Forschungsprogramme“ einzustellen.
Einmal jährlich treffen sich die IWCMitgliedsländer, um über Schutz und
Nutzung der Walbestände zu beraten.
Auch beim diesjährigen Treffen in
Italien haben die Walfangländer, allen
voran Japan, wieder versucht, das Walfangverbot zu kippen. Deutschland
(IWC-Mitglied seit 1982) hat sich bisher vehement gegen eine Aufhebung
oder Lockerung des Moratoriums eingesetzt. In diesem Jahr noch einmal
mit Erfolg. Eine Mehrheit erhielten
die Walschutz-Nationen, die durch den
Beitritt Belgiens und Ungarns in diesem Jahr Verstärkung erhalten hatten,
auch für den Vorschlag, neue Walschutzgebiete im Südpazifik und Südatlantik einzuführen. Für diese Vorhaben wäre jedoch eine Zweidrittelmehrheit erforderlich gewesen, die, wie in
den vergangenen Jahren, leider nicht
zustande kam. Die Nationen, die für
den Schutz der Wale eintreten, werden
weiter dafür kämpfen.
Mehr als 85.000 Menschen haben in
den vergangenen Monaten die E-Mail-
Aktion unterstützt, zu der der Deutsche
Tierschutzbund gemeinsam mit der
Welttierschutzgesellschaft (WSPA) aufgerufen hatte. Heidrun Betz, Deutscher
Tierschutzbund.
Protestieren Sie
bei den Botschaftern
Die Tötung von Walen ist im höchsten
Maße grausam, tierschutzwidrig und
ohne zwingenden Grund. Bitten Sie
die Botschafter Norwegens, Japans
und Islands, sich persönlich dafür
einzusetzen, dass ihre Regierungen
das seit 1982 bestehende Walfangmoratorium vollständig und ausnahmslos umsetzen.
Königlich Norwegische Botschaft
Bjorn Tore Godal
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10787 Berlin
Botschaft von Japan
Yushu Takashima
Hiroshimastr. 6
10785 Berlin
Botschaft der Republik Island
Jon Egill Egilsson
Rauchstr. 1
10787 Berlin
Anmerkung der Redaktion: Im
Oktober 2004 tagte in Bangkok die
13. Konferenz zum Washingtoner
Artenschutzabkommen (CITES).
Dort wurde der Antrag Japans, die
strikten Schutzbestimmungen für
Zwergwale zu lockern, abgelehnt.
Der Handel mit Walfleisch bleibt
weltweit verboten. Damit bleiben
alle großen Walarten, darunter auch
der Zwergwal, vom internationalen
Handel ausgenommen.
Der Unidom
kein Käfig, sondern ein Domicil
Von Tierfreunden entwickelt – tierärztlich geprüft!
Ob Katzenquarantäne oder Nager und Kleinsäuger,
wir fertigen Einzel- und Kombidomicile für alle.
Quelle: dudt 4/2004
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12
Tierschutz am See
Agrarministerkonferenz: Huhn gegen Schwein?
Quelle: dudt 4/2004
Bundesministerin Renate Künast hat
auf mehrheitlichen Wunsch der Länder zur Agrarministerkonferenz (AMK)
Eckpunkte für die zukünftige Haltung
von Legehennen als Diskussionsgrunlage vorgelegt. Dies ändert nichts daran, dass das von ihr durchgesetzte
Aus für die Käfighaltung von Legehennen beschlossene Sache und geltendes Recht ist. Das ist die erste Bilanz,
die der Deutsche Tierschutzbund nach
den AMK-Beratungen vom 07.10.04
zieht. Die weiteren Verhandlungen,
die nun in einer eigens eingerichteten
Bund-Länder-Arbeitsgruppe auf Spitzenebene geführt werden, wird der
Deutsche Tierschutzbund aufmerksam
beobachten. Die eigentliche politische
Konsequenz aus der AMK ist aber:
Die Länder müssen nun ihre Blockade-
politik gegen die geplante Schweinehaltungsverordnung einstellen und das
politische Ränkespiel „Huhn gegen
Schwein“ endlich aufgeben.
„Unabhängig von den weiteren Beratungen bleibt festzuhalten: Das Aus
für die tierquälerische Käfighaltung ab
2007 war, ist und bleibt Fakt. Es gibt
keinen Anlass, daran etwas zu ändern.
Wir setzen darauf, dass Frau Künast
weiter standhaft bleibt“, fasst Wolfgang
Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, in einer ersten Bilanz die
Ergebnisse der AMK zusammen.
Gleichzeitig ist nun aber aus Sicht des
Deutschen Tierschutzbundes endgültig der Zeitpunkt erreicht, an dem eine
Ländermehrheit im Sinne eines umfassenden Verbraucher- und Tierschutzes
zur Vernunft zurückkehren und umgehend den Widerstand gegen die
Schweinehaltungsverordnung aufgeben muss. Der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf einer Schweinehaltungsverordnung sollte in verschiedenen Bereichen über die Mindestanforderungen der Europäischen
Ausbildungsplatz als
Heim- und Pensionstierpfleger ab September 2005
Der Tierschutzverein Friedrichshafen bietet zum 01.09.2005 einen weiteren
Ausbildungsplatz im Tierheim in Friedrichshafen an.
Grundvorausetzung ist Realschulabschluss oder Abitur!
Bewerber aus einem Umkreis bis 30 km zum Tierheim werden bevorzugt.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre (für Abiturienten kann die Ausbildungszeit
auf 2 Jahre verkürzt werden). Der theoretische Unterricht findet mehrfach im
Jahr für 3 – 4 Wochen im Blockunterricht an der Tierpflegerschule in Ettlingen
bei Karlsruhe statt.
Die praktische Ausbildung erfolgt im Tierheim in Friedrichshafen. Dabei
werden Hundebereich, Katzenbereich, Vogelstation, Klein- und Nutztierbereich und Bürobetrieb mit Interessentenbetreuung im Wechsel und nach
einem festen Ausbildungsplan durchlaufen.
Dabei werden folgende Kenntnisse vermittelt: Aufbau und Organisation des
Ausbildungsbetriebes, Arbeitsorganisation, Kommunikation und Information,
Anatomie, Physiologie und Verhalten von Tieren, Pflegen, Halten und Versorgen von Tieren, Transportieren von Tieren, Einrichten, Reinigen, Desinfizieren von Tierunterkünften, Erkennen von Krankheiten, Schutz der Tiergesundheit, Mitwirkung bei Behandlung und Eingriffen, Lagern, Zubereiten
und Verwendung von Futter und Einstreu, Kenntnisse des Tierschutzgesetzes
und von Tierschutzthemen.
Der Beruf des Tierpflegers bzw. der Tierpflegerin verlangt anhaltende Einsatzfreude, hohe Flexibilität, Verantwortungsbewusstsein.
Schriftliche Bewerbungen bis spätestens 28. Februar 2005 an:
Tierschutzverein Friedrichshafen und Umgebung e.V., z. Hd. Rolf Servos,
Allmannsweiler Straße 224, 88046 Friedrichshafen
Quelle: dudt 4/2004
Union hinausgehen. Dies hätte vor
allem den Schutz der Tiere zur Folge.
Dies versucht eine Ländermehrheit zu
verhindern. Deutschland droht empfindliche Konventionalstrafe, da die
EU-Richtlinie über Mindestanforderungen für den Schutz von Schweinen
nicht bis Ende 2003 umgesetzt wurde.
Mit diesem Wissen versuchte die
Mehrheit des Bundesrates bereits kurz
vor Jahresende die Bundesregierung
zu einer Änderung der seit 2002
rechtskräftigen Verordnung zur Haltung von Legehennen zu zwingen.
Diese Blockadepolitik wollen die Länder offenbar auch nach der AMK vom
07.10.04 beibehalten.
„Die Schweine gegen die Hühner auszuspielen ist ein schäbiges, politisches
Ränkespiel, das sofort beendet gehört.
Das, was im Volksmund auch Erpressung genannt werden könnte, schadet
dem Verbraucher- und Tierschutz und
letztlich auch der bäuerlichen Landwirtschaft insgesamt“, betont Apel.
Quelle: Deutscher Tierschutzbund,
Bonn
Tierschutz am See
Unterschied
Hase und Kaninchen
Viele Menschen glauben Hasen (?) oder
Stallhasen (?) zu halten. Tatsächlich
sind diese Tiere aber immer Kaninchen. Es können große Kaninchen oder
Zwergkaninchen sein, aber es sind immer Kaninchen. Domestiziert wurden
Kaninchen seit etwa 300 vor Christi.
Bis ins 17. Jahrhundert waren 5 Rassen
bekannt. Heute gibt es 70 Rassen in ca.
360 Farbschlägen. Urahn ist das Wildkaninchen. Bezüglich Größe, Farbe
und Gewicht hat sich manches Zuchtkaninchen weit vom Wildkaninchen
entfernt, die meisten anderen Faktoren
sind noch unverkennbar geblieben.
Der Unterschied zwischen Hase und
Kaninchen ist so groß wie der zwischen
Apfel und Birne.
Gestalten Sie
Ihre Welt
Gestalten Sie
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mit den Feinsprühsystemen von WAGNER
mit den Solarleuchten von WAGNER
Eleganza
Feinsprühsystem W 650
Lückenlos lackieren
Im Handumdrehen lackieren und
lasieren Sie große Flächen wie z.B.
Garagentore, aber auch Winkel und
Ecken, die ein Pinsel kaum erreicht,
z. B. bei Fensterrahmen, Zäunen,
geschmiedeten Toren, Gittern,
Möbeln, Auto- und Fahrradteilen.
Außerdem hervorragend einsetzbar
beim Modellbau und
mit 3fach FarbPflanzenschutz.
tellbarem
vers
höchste
strahl für gkeit
Genaui
Feldhase
Unterschied
Körperbau
Wildkaninchen
Oryctolagus cuniculus
Feldhase
Lepus europaeus
Klein, gedrungen
Gewicht 1,5 – 2 kg
Ohrlänge 6 – 8 cm
Fell: Oberseite braun
Unterseite weiß
Groß, schlank
Gewicht 4 – 6 kg
Ohrlänge 12 – 14 cm
Fell: Oberseite erdbraun
Lebensweise
graben Erdbauten
leben unterirdisch
überschaubare Fläche
lebt in Gruppen
Ruhelager ist flache Erdmulde
lebt in der freien Feldflur
sehr große Reviere
Einzelgänger
Fortpflanzung
pro Jahr 6 bis 7 Würfe
8 nackte, blinde Jungen
pro Jahr 4 Würfe
1 bis 2 sehende, behaarte Junge
Geschlechtsreife
ab 10. Lebenswoche
mit 7 Monaten
Trächtigkeitsdauer
30 – 32 Tage
40 – 42 Tage
Jungtierverhalten
Nesthocker
Nestflüchter
Impressum
Herausgeber und Redaktion:
Tierschutzverein Friedrichshafen
und Umgebung e.V.
Allmannsweiler Straße 224
88046 Friedrichshafen
Telefon 0 75 41/63 11
Telefax 0 75 41/63 31
e-mail [email protected]
Verantwortlich für den redaktionellen
Teil und Anzeigenverwaltung:
Rolf Servos
Satz und Repro:
Druckhaus Zanker
Gutenbergstraße 2
88677 Markdorf
Telefon 0 75 44/50 92-0
Telefax 0 75 44/50 92-29
e-mail [email protected]
Druck:
Vorarlberger Medienhaus
Gutenbergstraße 1
A-6858 Schwarzach
Telefon 00 43 (0) 55 72 /501-169
Telefax 00 43 (0) 55 72 /501-148
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vom Luchs
1770 wurde der letzte Luchs im
Schwarzwald geschossen. 230 Jahre
später werden vereinzelt aber regelmäßig wieder einzelne Luchse im
Schwarzwald beobachtet. Im Harz
erlegten 1818 fast 200 Jäger und
Treiber den letzten Harzluchs. Seit
dem Jahr 2000 wurden im Harz die
ersten nachgezüchteten Luchse ausgewildert. Heute leben dort etwa 17
der nachtaktiven Katzen. Auch im
Bayrischen Wald leben heute ca. 30
Luchse, die aus Tchechien zugewandert sind. Im bayrischen Wald wurden
in 4 Jahren (1998 – 2002) nur 29 Luchsrisse an Haustieren festgestellt. Ein
spezieller Fond ersetzte dafür 750 €.
Ein vernachlässigbarer Schaden für
die große Chance, dass die größte
europäische Wildkatze wieder in
Deutschland Fuß fasst.
Für Menschen geht vom Luchs keinerlei Gefahr aus. Das nachtaktive,
scheue Tier meidet den Menschen,
wo es nur kann. Mögliche Schäden für
Landwirte werden sehr gering bleiben,
da Luchse ständig wandern. Hauptnahrung sind Rehe, die dann vom Jäger nicht mehr geschossen werden
müssen. Im Schwarzwald und östlich
davon wären gute Luchsreviere. Wenn
die Menschen ihm die Chance geben,
wird er sich als wunderbarer Teil
Natur wieder in seinen alten Gebieten
ausbreiten.
R. S.
Buchtipp: Der Luchs, Rückkehr auf
leisen Pfoten, ISBN 3-7020-1041-6.
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14
Tierschutz am See
Dank an Futterspender
und Unterstützer!
Die Futterspenden für unser Tierheim
in den Einkaufsmärkten: Kaufland im
Bodenseecenter Friedrichshafen, im
Kaufland in Friedrichshafen-Manzell,
im Marktkauf Friedrichshafen-Ailingen, im Marktkauf Friedrichshafen
Buchhornplatz, im Dehner Friedrichshafen und im Neukauf in Markdorf
haben sich in den letzten 12 Monaten
fast verdoppelt. Allen Tierfreunden,
die uns so toll unterstützen, und den
jeweiligen Marktleitern danken wir
ganz herzlich dafür!
Darüber hinaus bekamen wir unwahrscheinlich große Futterspenden von
OBI-Friedrichshafen und zum Welttierschutztag auch eine große Futter-
spende vom dm-Drogerie-Markt in der
Rheinstraße Friedrichshafen.
Auch andere Unternehmen ließen sich
etwas für das Tierheim einfallen. Beim
Herbstmarkt in Meckenbeuren sammelten Alexandra Dillmann, Annette
Weizenegger und Cliff Walser von
Fa. „AD new Cosmetics“ 200 € durch
ehrenamtliches Engagement.
An dieser Stelle bedanken wir uns
auch ganz herzlich bei den Firmen, die
durch ihre Werbeanzeigen in „Tierschutz am See“ einen großen Teil zur
Finanzierung dieser Zeitung beitragen.
Jede Spende und jede Unterstützung
ist ein Beitrag für den Tierschutz im
Bodenseekreis!
P R E P R E S S · P R I N T · P RO M OT I O N
LÖ S U N G E N F Ü R I H R E M E D I E N
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Alle 15 Sekunden stirbt
in deutschen Labors ein Tier
Auch für 2003 lässt sich bei den Versuchstierzahlen in Deutschland keine
Trendwende erkennen, kritisiert der
Deutsche Tierschutzbund. Dies belegt
die im Oktober 2004 aktuell von der
Bundesregierung erstellte und veröffentlichte Statistik. Nach dieser wurden 2003 rund 2,1 Millionen Tiere
zu Forschungszwecken „verbraucht“.
Damit stirbt in Deutschland alle 15
Sekunden ein Tier im Versuch.
Die Tierarten, die bei Tierversuchen im
Jahr 2003 am häufigsten verwendet
wurden, sind Mäuse (1.180.355), Ratten (501.228), Fische (137.680) und
Kaninchen (104.418). Doch auch
1.315 Altweltaffen, 452 Neuweltaffen,
4.886 Hunde und 653 Katzen mussten
in zumeist qualvollen Versuchen ihr
Leben lassen. Das ist die Bilanz der
Versuchstierstatistik, die das Bundesministerium für Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft jährlich erstellt und im Oktober 04 veröffentlicht hat. Besonders alarmierend
ist für den Deutschen Tierschutzbund
die Tatsache, dass sich im Vergleich
zum Vorjahr die Zahl der in der Grundlagenforschung eingesetzten Tiere von
827.00 auf 850.710 erhöht hat. Dies
sind Projekte ohne direkten Nutzen für
Mensch, Tier oder Umwelt.
„Offenbar ist die Grundlagenforschung
der Bereich, der sich allen Bemühungen, Tierversuche zu reduzieren, verweigert. Das zeigt, dass die Forscher
Foto: dudt 3/2001
offenbar keine ethische Verantwortung
übernehmen. Die großen Forschungsförderorganisationen, allen voran die
DFG, müssen sich fragen lassen, ob
sie mit ihrer Förderpolitik ihrer gesellschaftlichen Verantwortung noch gerecht werden“, beklagt Wolfgang Apel,
Präsident des Deutschen Tierschutz-
bundes. Europas größte Tier- und
Naturschutzorganisation verweist in
diesem Zusammenhang auch auf das
Grundgesetz. Die Tierversuchszahlen
belegen, dass es bei der Umsetzung
des seit 2002 geltenden Staatsziels
Tierschutz noch erhebliche Defizite
gibt. Die nahe liegende Schlussfolgerung, dass es insbesondere die Hochschulen sind, die eine Bereitschaft zur
Abkehr von der Methode Tierversuch
vermissen lassen, wird durch eine
weitere Zahl belegt: Für die Aus- und
Weiterbildung wurden gar 21,8 %
mehr Tiere eingesetzt als noch 2002,
nämlich 41.498.
Einen Lichtblick gibt es doch: Die
Anzahl der für Tierversuche verwendeten Fische ist gegenüber dem Vorjahr von 201.604 auf 137.680 deutlich gesunken. Dies ist vor allem
der gesetzlichen Anerkennung einer
Alternativmethode zum Fischtest nach
dem Abwasserabgabengesetz zu verdanken, dem sogenannten FischeiTest. Der Deutsche Tierschutzbund
hat sich seit Jahren vehement bei den
politischen Entscheidungsträgern für
die Abschaffung absurder Tierversuche eingesetzt und zudem mit der
Erforschung entsprechender Alternativmethoden auch auf wissenschaftlicher Ebene die Diskussion vorangetrieben.
Quelle: Deutscher Tierschutzbund,
Bonn
Tierschutz am See
15
Anzahl der von 2000 bis 2003 verwendeten
Versuchstiere in der Bundesrepublik Deutschland
Seit dem Jahr 2000 werden die Versuchstierzahlen nach der neuen Versuchstiermeldeverordnung erhoben.
Dadurch werden mehr Versuchszwecke und somit auch mehr Versuchstiere als in den Vorjahren erfasst.
Die Daten für die Jahre 2000 bis 2003
sind deshalb nicht mit denen der Jahre
bis 1999 vergleichbar.
Anzahl der Versuchstiere
Mäuse
Ratten
Meerschweinchen
Hamster
Andere Nager
Kaninchen
Katzen
Hunde
Frettchen
Andere Fleischfresser
Pferde, Esel usw.
Schweine
Ziegen
Schafe
Rinder
Halbaffen
Neuweltaffen
Altweltaffen
Menschenaffen
Andere Säugetiere
Wachteln
Vögel einschl. Geflügel
Reptilien
Amphibien
Fische
Gesamt
2000
2001
2002
2003
975.885
486.432
38.082
7.523
9.907
112.249
1.108
5.002
52
358
789
12.245
315
3.032
3.737
590
231
1.296
0
292
2.511
40.911
94
14.331
108.243
1.024.413
512.393
41.138
8.562
10.712
117.890
648
4.430
40
250
1.144
11.661
223
2.308
2.402
484
215
1.416
0
579
2.594
63.665
702
15.102
303.590
1.151.053
519.575
43.906
12.052
12.446
133.446
771
5.305
139
274
1.239
15.761
234
2.470
3.320
506
324
1.059
0
1.281
2.384
76.963
757
25.507
201.604
1.180.355
501.228
42.012
10.142
5.242
104.418
653
4.886
222
176
718
12.250
325
2.968
3.005
156
452
1.315
0
623
2.848
81.154
171
19.342
137.680
1.825.215
2.126.561
2.212.376
2.112.341
Quelle: BMVEL 321
Eier von freilaufenden Hühnern!
FAMILIE BRIELMAIER
Haus Nr. 6
Bettenweiler
Tel. 07546/2089
(400 Hühner)
KONRAD WOLF
Tettnanger Straße 120
Tettnang-Walchesreute
Tel. 07542/21969
(400 Hühner)
LYDIA BOMMER-ELEUTERO
Untergehrenberg 1
88693 Deggenhausertal
Urnau
Tel. 07555/602
(300 Hühner)
FAMILIE MADLENER
Kressbronn-Kalkähren
Tel. 07543/8853
(100 Hühner)
Der Geflügelhof Hönig in Mühlingen (17.000 freilaufende Hühner)
bietet diese Produkte bei den nachfolgenden Geschäften an:
• Edeka-Filialen im Bodenseekreis
• Einkaufsmarkt Fehl in
Friedrichshafen-Kluftern
• Marktkauf-Filialen in Friedrichshafen
• Obst-Tankstelle Heinrich in Markdorf
• Bauernhof Sauter in FN-Ailingen
Tierschutzverein Friedrichshafen
und Umgebung e. V. (gegr. 1951)
Mitglied beim Deutschen Tierschutzbund Bonn
Wir setzen uns ein für:
- die Verbreitung des Tier- und Naturschutzgedankens
- den Schutz von Haustieren, Nutztieren, Exoten und
Wildtieren
- die Strafverfolgung bei Tierquälerei und Tiermisshandlung
- Tiertransporte nur bis zum nächsten Schlachthof
- Verbesserungen des Tierschutzgesetzes
- Förderung von Alternativen zu Tierversuchen
- artgerechte Ernährung und Haltung von Tieren
-
Wir sind gegen:
- die Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen
- Anbindehaltung, Exotenhandel, Fallenjagd, Trophäenjagd usw.
- Massentierhaltung von Hühnern, Kälbermast usw.
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Qualzuchten, Tierfabriken, Artenvernichtung
qualvolle Tiertransporte zu Lande, zu Wasser und in der Luft
Vogelmord, Stierkampf, Robbenschlachten, Hundekämpfe
Tierversuche, z. B. in der Kosmetik
Unser Tierschutzverein und Tierheim bieten:
- Aufnahme für jährlich 900 gefundene oder vom Besitzer
abgegebene Tiere (Haustiere, Nutztiere, Exoten, Wildtiere)
- Versorgung von Pflegetieren bei Urlaub oder Notfällen
- einzige Vogelpflegestation eines Tierschutzvereines in
Baden-Württemberg
- Beratung zu Tierschutz- und Tierhaltungsfragen
- Tierschutzfachblatt „Tierschutz am See“ (Auflage: 61.000)
- provisorischer Gnadenhof (Ziel: Gnadenhof beim Tierheim)
Abschnitt bitte an den Tierschutzverein senden. Danke!
Aufnahmeantrag
Mindestbeitrag (jährlich): Erwachsene 40,– Euro; Jugendliche 20,– Euro
Name:
Vorname:
Geburtsdatum:
Beruf:
Straße:
PLZ / Wohnort:
Telefon:
Datum
Unterschrift
Ermächtigung zum Einzug mittels Lastschrift:
Hiermit ermächtige/n ich/wir Sie widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten
meines/unseres Kontos einzuziehen.
Konto-Nr.:
BLZ:
Jahresbeitrag:
Freiwillige jährliche Spende:
Jährlich fälliger Gesamtbeitrag:
Bank:
€
€
€
Unterschrift (Bei Jugendlichen Unterschrift des Erziehungsberechtigten)
Tierheim Friedrichshafen, Allmannsweiler Straße 224, 88046 Friedrichshafen, Telefon 0 75 41 / 63 11, Telefax 0 75 41 / 63 31
Öffnungszeiten: Täglich von 15.00 bis 18.00 Uhr – außer Mittwoch und Sonntag
Spendenkonto: 20 105 748, Sparkasse Bodensee, BLZ: 690 500 01

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