Edeka - Handel NRW
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Edeka - Handel NRW
Landesbezirksfachbereich Handel NRW Edeka Branchen Unternehmenssitz Lebensmittelhandel (Groß- und Einzelhandel) Edeka Zentrale AG & Co. KG New-York-Ring 6, 22297 Hamburg Rechtsform Kommanditgesellschaft Internetauftritt edeka-verbund.de Gründung 1907 Bedeutung Größter Lebensmittelhändler in Deutschland Homepage „Das Profil des mittelständisch und genossenschaftlich geprägten EDEKA-Verbunds basiert auf dem erfolgreichen Zusammenspiel dreier Stufen: Bundesweit verleihen rund 4.000 selbstständige Kaufleute EDEKA ein Gesicht. Sie übernehmen auf Einzelhandelsebene die Rolle des Nahversorgers, der für Lebensmittelqualität und Genuss steht. Unterstützt werden sie von sieben regionalen Großhandelsbetrieben, die täglich frische Ware in die EDEKA-Märkte liefern und darüber hinaus von Vertriebs- bis zu Expansionsthemen an ihrer Seite stehen. Die Koordination der EDEKA-Strategie erfolgt in der Hamburger EDEKA-Zentrale“. Edeka ist ein „Unternehmer-Unternehmen“ Eigentumsverhältnisse Die 4.000 selbstständigen Einzelhandelskaufleute sind in Genossenschaften zusammengeschlossen. Die Genossenschaften halten alle Anteile an der Edeka Zentrale sowie 50 Prozent der Anteile an den EdekaRegionalgesellschaften. Struktur/ Aufbau Edeka Zentrale AG & Co. KG 7 Regionalgesellschaften 4.000 Edeka-Einzelhändler Vorstandsvorsitzender Markus Mosa Aufsichtsratsvorsitzender Adolf Scheck, Kaufmann Wirtschaftliche Kerndaten Umsatz GJ 2015 GJ 2014 Selbstständiger EH 24,2 Mrd. € 23,4 Mrd. Euro Regie EH 7,9 Mrd. € 7,9 Mrd. € Netto Marken Discount 12,4 Mrd. € 12,0 Mrd. € Backwaren EH 0,6 Mrd. € 0,6 Mrd. € Lebensmitteleinzelhandel 45,1 Mrd. € 43,9 Mrd. € C+C/ Food Service 2,1 Mrd. € 2,1 Mrd. € Drittumsätze 1,2 Mrd. € 1,2 Mrd. € Umsatz Edeka gesamt 48,4 Mrd. € 47,2 Mrd. € Beschäftigte 347.000 336.100 Standorte 11.381 11.492 Landesbezirksfachbereich Handel NRW Anmerkungen & Kommentare Edeka tritt wirtschaftlich als Konzern auf und hat auf Grund seiner enormen Größe massive Wettbewerbsvorteile. Diese werden z.B. im Einkauf gegenüber Lieferanten gezielt genutzt,. Gleichzeitig versucht der Vorstand das Unternehmen kleinzureden: „Edeka ist kein Konzern, sondern genossenschaftlich geprägt“, heißt es. Aktuelles: Das Bundeswirtschaftsministerium hat im März 2016 eine sog. Ministererlaubnis „unter aufschiebenden und auflösenden Bedingungen“ erteilt. Damit wird die Übernahme von Kaiser’s Tengelmann an verschiedene Bedingungen geknüpft, u.a. Beschäftigungssicherung und tarifvertraglichen Schutz. In den Verhandlungen ist nun deutlich geworden, dass Edeka massive Stellenstreichungen plant – ein Drittel der Arbeitsplätze würde danach gestrichen (Flugblatt ver.di Handel NRW/April 2016). Die beiden Kernfelder von Edeka sind das unternehmergeführte Vollsortimentsgeschäft und der Discountbereich. Auf dem umkämpften Discountmarkt liegt die Edeka-Tochter Netto hinter Aldi und Lidl auf Platz drei. Der privatisierte Bereich wird gezielt und massiv ausgebaut. Während der RegieEinzelhandel von 11 Mrd. Umsatz in 2006 auf knapp 8 Mrd. Euro zurückgefahren wurde, stieg der Umsatz des selbstständigen Einzelhandels in den letzten zehn Jahren von 13,5 auf über 24 Mrd. Euro. Edeka fördert die Existenzgründungen im Einzelhandel. Erklärte Politik ist es, vorhandene Standorte, die bislang in eigener Regie geführt werden, in die Hände von Unternehmern zu geben. Für die Kunden ist kaum erkennbar, ob es sich um Regiebetriebe oder privatisierte Märkte handelt. Kritik: Durch die „Privatisierungspolitik“ wird der ursprüngliche Unternehmenszusammenhang praktisch aufgelöst: Wenn ein Markt aus dem RegieEinzelhandel herausgelöst wird und dann privat geführt wird, handelt es sich um ein selbständiges Unternehmen. Dieses gehört in der Regel keinem Arbeitgeberverband an, es gibt keine Tarifbindung und in den allermeisten Fällen auch keine Betriebsräte. Lt. ver.di sind somit weit mehr als Hunderttausend Beschäftigte von Edeka „ohne tariflichen Schutz und ohne den Schutz von Betriebsräte direkt oder indirekt von Dumpinglöhnen“ betroffen. Edeka weist die ver.di-Kritik zurück und spricht von „leistungsgerechten Löhnen“... Zum Großhandel zählen die Bereiche Transport und Logistik, Edeka C+C-Großmarkt und die Regionalgesellschaften. Die Auslieferung erfolgt aus 38 Lagerstandorten, die von den sieben Großhandelsbetrieben betrieben werden. Hinzu kommen 18 Logistikzentren für die Filialen von Netto Marken-Discount. Die „Logistikflotte“ von Edeka besteht aus 2.000 LKW. Edeka betreibt 116 C&C-Märkte bundesweit und forciert den Lieferservice (Edeka Food Service). Hier werden die Großkunden aus 21 Zustelllägern beliefert. Gruppenprofil Einzelhandel: Großhandel: Produktion: Selbstständiger Einzelhandel; RegieEinzelhandel; Netto Marken-Discount Transport und Logistik; Edeka C+C Großmarkt, Regionalgesellschaften Fleisch- und Wurstwerke; Brot- und Backwaren; Fruchtkontor; Weinkontor Landesbezirksfachbereich Handel NRW Die Regionalgesellschaften: Edeka Rhein-Ruhr Geschäftsführung Aufsichtsratsvorsitzender Umsatz Vertriebslinien Lagerstandorte Eine der sieben Regionalgesellschaften ist die Edeka Rhein-Ruhr mbH mit Sitz in Moers. Dirk Neuhaus Stephan Steves, Thomas Kerkenhoff Heinz Hövener 3,2 Mrd. Euro Edeka, E-center, Marktkauf, trinkgut Hamm, Moers, Meckenheim Erläuterungen: EH = Einzelhandel; GF = Geschäftsführer; GJ = Geschäftsjahr; RP = Rheinische Post. Dr. Jürgen Glaubitz/Mai 2016