gespann, n. , subst. verb. zu spannen und ver

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gespann, n. , subst. verb. zu spannen und ver
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Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. Online-Version vom 13.01.2017.
gespann, n. , subst. verb. zu spannen und verstärkung von spann.
1) das spannen, die spannung, das gespanne, tensura Steinbach 2, 632, gespann, tensio Henisch
1565. Ludwig 761, mnl. ghespan, tensio Kilian;
im fuhrwesen das an- und ausspannen:
gespanne, vectura et conjugatio Stieler 2071.
2) die vorgespannten thiere, gewöhnlich
paarweise, aber auch drei-, vierspännig u. s. w.,
verstärkung des neutr. spann Bürger 159a. 162b,
auch eine spann pferde, biga Frisch 2, 292a, mit
umlaut gespän S. Frank spr. 2, 10b, elsässisch
gspänn pfingstmontag 75, altclev. gespenne
perde Teuthonista 249b; nhd. ein gespann pferde
oder ochsen Rädlein 374b; man wird ihn (baum)
auch mit einem gespann pferde nicht herausreiszen können. pers. rosenth. 1, 5; die kotsassen
meinen, ihr feld werde durch ihr eigenes
gespann besser beartet (beackert) als durch
anderer. Magdeb. ordn. 627 bei Frisch 2, 113c;
die pflüger ziehen heim mit dem gespann.
Arnim Berthold 1;
diese (pferde) hatten als sklaven noch nie vor
wagen gezogen
und verachteten stolz die andern vollen gespanne.
Zachariä poet. schriften 1, 255;
gespann schwarzmähniger hengste.
Platen 134;
seit der feind den ganzen winter über die thiere
aus den ställen geholt hatte, darunter gespanne,
die der landwirth nicht entbehren konnte. Freytag werke 13, 103; ein drei-, vier-, sechsgespann
u. s. w.; das gespann pferde, sechs kutschpferde
von einer art Ludwig 761;
(wagen) den die schnelle von vier rossen zog ..
bunte schenkel, gelbes mähnenhaar
schmückten das gespann auf jedem flügel,
weiszgeflecket war das deichselpaar.
Schiller VI, 160 (Iphig. in Aulis 232);
der könig und die chanen haben derer (windcamehle) etliche gespann, ein gespann aber sind
sieben hinter einander gekuppelt. Olearius
pers. reise 300a;
der panther prächtiges gespann. 23 (gött.
Griech. 74);
käme die mutter der götter herab, es schmiegten
sich beide (löwen)
vor den wagen, und sie freute sich ihres gespanns.
Göthe 1, 353 (epigr. 20);
helltöniger schwäne gespann.
Voss ged. 1, 135;
(vier heupferdchen) sie sind wol ein gut gespann,
das mit rossen sich messen kann.
Rückert ges. ged. 3, 145;
bildlich: es war ein schauderhaft schönes
gespann (zwei harpunierte fliehende walrosse an
der fangleine). Petermann mittheil. ergänzungsheft 16, 42; Crobyli jugum, hren und bben ein
gespan. S. Frank spr. 2, 131b, ein gespän 10b;
ich mache mir von jedem verliebten gespann
(liebespaar), das mir begegnet, weisz, es wäre
gedruckt und eingebunden. J. Paul Hesp. 1, 104;
sind wir (zwei jünglinge) nicht ein seltsames
gespann?
Uhland ged. (1833) 474;
pferde und wagen, wie geschirr 9, sp. 3891:
gespann, currus bijugus Aler 925a; ich war
gestürzt und lag betäubt, da wuszte er mir ein
gespann zu schaffen. Freytag werke 13, 194;
beamte und gespanne waren (zum einfahren des
getreides) auf das feld gezogen. 6, 82 (handschr.
1, 112);
ich haa my aye (eigenes) gspänn.
Arnold pfingstmontag 75.
3) daher oberlaus. gespann, ein solches stück
acker, welches mit einem gespann in einem halben tage beackert wird, der landmann sagt ich
habe ein gespann gemacht, d. h. soviel acker
bearbeitet Anton 8, 12; schles. gespann, tagesabtheilung der ländlichen arbeiten, im winter
sind zwei und im sommer drei gespanne Weinhold 92a: gegenwärtig ist (über die spanndienste) festgesetzt worden, dasz die bauern
von George tag bis Michaelis nur das erste (von
sonnenaufgang bis 9 uhr vorm.) oder letzte (von
3 uhr nachm. bis sonnenuntergang) gespann,
niemals aber das mittelste gespann (von 10 uhr
vorm. bis 2 uhr nachmittags) zu hofe dienen dürfen (als frohne). cod. dipl. Siles. 4, 333 (von 1790).
4) gegen einander gespannte breter und balken:
mnl. ghespan, tigna conjuncta Kilian, altclev.
gespenne in einen getymmer Teuthonista 249b;
gespan, balck, träger, interstitium tignorum, ein
fach oder unterscheid oben an der decken, lacunar, laquear Henisch 1565, ebenso mnl. ghespan
oft welfsel van den solder Kilian; aach.
gespann, rahmen, gewände, einfassung einer
thüre, eines fensters, eines brunnens MüllerWeitz 68, luxemb. gesponn, pl. gespönner
Gangler 178: meister Proffin van den hoeffpiifen (hofbrunnen) ind der wiise vrouwepyfen
die gespan widder ze machen 5 m. Laurent
Aach. stadtrechn. d. 14. jh.
[Bd. 5, Sp. 4134]
249, 32; bergmännisch das gespann, das schacht-
geviere, ein theil der schachtzimmerung, bestehend aus einem vier- oder mehreckigen holzrahmen, in Österreich und im Rheinland Veith 232:
pfæle, stempfel und gespan. märe vom
feldbauer 324, Germania 1, 350b.
5) aach. das gespan, die maulsperre oder mundklemme Müller-Weitz 68.
6) herzbeklemmung, gespann Frisch 2, 292a,
gewöhnlich herzgespann und herzspann, s. theil
42, 1246: hertzgespahn vel potius hertzgespanne,
cardiaca, cardiogmus Steinbach 2, 632, auch das
heilkraut für diese krankheit: herzgespane, cordiana Dief. 151a, nebenform herzgespang
ebenda.
7) das zusammenhaltende: mhd. plur. diu ringes
gespan, die panzerringe. Nibel. 2009, 2. Lanzelet
1408; plur. diu helmgespan, die helmbänder
Nibel. 2157, 3; spange zum zusammenhalten des
brustgewandes: vurgespon, mnl. gespan, monile
Dief. 366c. Diutiska 2, 224, mhd. das vürspan;
ferner gespänn oder spahnsel, spannsel, aus
schlosz und kette bestehende vorrichtung von
eisen oder holz, um die pferde auf der weide an
den beiden vorderfüszen so zu spannen, dasz sie
nicht weglaufen können, besonders im Westerwald Weber ökon. lex. 193b, vgl. gesponselt.
8) das zusammen verbundene, gemeinsame: bergmännisch, eine anzahl von 10—18 stück runder
kupferner scheiben, die unter dem tiefhammer
mit einander zugleich zu kesselschalen ausgetieft
werden, gespan Minerophilus (1730) 283,
gespann Chemnitzer bergm. wb. 219. Richter
berg- u. hüttenlex. (1805) 1, 400; bei den böttchern in Luxemburg gespann, pl. gespanner, das
bündel, gebund reife, 15 bis 25 stück Gangler
178; als name einer gemeinsamen alpenweide: die
weide daselbs (in hag), genempt das gespan, so
gemeinmärck ist. landbuch v. Schwyz 235
Kothing.