Fanprojekt Trier 2009-2010

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Fanprojekt Trier 2009-2010
Sachbericht 2009/2010
2 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
Impressum
Kontakt Fanprojekt
Fanprojekt Trier
Metternichstrasse 38
54292 Trier
Telefon: 0651 / 9917308
Mobil: 0151 / 28302919
Fax: 0651 / 9919388
E-Mail: [email protected]
www.fanprojekt-trier.de
Kontakt Träger
Jugend- und Kulturzentrum Exzellenzhaus e. V. Trier
Zurmaiener Straße 114
54292 Trier
Telefon: 0651 / 25191
Telefax: 0651 / 149491
E-Mail: [email protected]
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 3
Inhalt
1.Einleitung 4
2.Arbeitsauftrag 2.1 Das Nationale Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) 2.2 Ziele und Methoden 2.3Angebote 2.4Zielgruppe 5
5
5
5
6
3.
Das Fanprojekt Trier 3.1 Initiierung und Vorbereitung des Fanprojekts durch das Bundesprogramm „VIELFALT TUT GUT“ 3.2Träger 3.3Finanzierung 3.4Personal 3.5Räumlichkeiten 7
7
7
7
8
8
4.
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.7
4.8
4.9
4.10
Kooperation und Netzwerke Beirat Fanprojekt Trier SV Eintracht Trier 05 Polizei- und Bundespolizeidirektion Trier Fortbildungsreihe Polizeiakademie Wertheim Seminar „Fußballfankultur in Deutschland“ an der Zivildienstschule Trier Offener Dialog bei der Bundespolizeidirektion Koblenz Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) „VIELFALT TUT GUT“ – Projekt: „Der 12. Mann kann auch eine Frau sein“ 9
9
9
9
9
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5.
Praktische Arbeit 5.1 Fanszene Trier 5.2 „Offene Tür – Angebot“ 5.3Spieltagsbegleitung 5.3.1Heimspiele 5.3.2Auswärtsspiele 5.3.3 Besondere Ereignisse 5.4Fußballangebot 5.5 Besuch vom Fanprojekt Mannheim 5.6
Pädagogisch begleitete Auswärtsfahrten / „U18-Fahrten“ 5.7 Fanprojekt „Soccer-Cup“ 5.8Weihnachtsfeier 14
14
14
15
15
15
15
16
17
17
18
18
6.
6.1
6.2
6.3
19
19
20
20
Teilnahme an Fort- und Weiter­bildungs­maßnahmen „Mobil gegen Rechts“ „Gewalt bewegt – Wege aus der Gewalt“ „Moderationsmethoden aus der Praxis“ 7.Ausblick 22
8.
23
Öffentlichkeitsarbeit – Presseecho 4 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
1.Einleitung
Am 01.07.2009 war es endlich soweit: Das Fanprojekt
Trier konnte offiziell seine Arbeit aufnehmen. Das
Thema „Fanprojekt“ stand in Trier schon länger auf
der Tagesordnung. Ende 2007 kam es dann zu einem
ersten Treffen aller relevanten Akteure. Dabei wurde
die Idee der Einrichtung eines Fanprojekts von allen
Seiten begrüßt. Die Initiierungsphase des Fanprojekts
wurde im Rahmen eines Mikroprojekts des Bundesprogramms „VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt,
Toleranz und Demokratie“ finanziert und mit Thomas
Endres zu Beginn des Jahres 2008 personell besetzt.
Im August 2009 verstärkte Dominik Boulanger als
verantwortlicher Leiter das sozialpädagogische Team.
In der Startphase des Fanprojekts war die Arbeit
der Mitarbeiter insbesondere durch die anfallenden
Renovierungsarbeiten in den eigens angemieteten
Räumlichkeiten geprägt. Durch die tatkräftige Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer aus der aktiven
Trierer Fanszene, konnte innerhalb weniger Monate
eine stark sanierungsbedürftige Mietwohnung in einen
jugendkulturellen Fantreff „verwandelt“ werden. Die
gemeinsamen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten
hatten auch noch weitere Vorteile für die Fanprojektmitarbeiter: Durch die vielfach gemeinsam verbrachte
Zeit konnte schon in der frühen Anfangszeit des
Fanprojekts die Beziehungsarbeit zum jugendlichen
Klientel aufgebaut und intensiviert werden. Die ersten
Monate des Fanprojekts waren jedoch nicht nur von positiven Ereignissen geprägt. Bereits Mitte September
2009 wurden die Mitarbeiter auf eine erste Bewährungsprobe gestellt, als vor dem Heimspiel gegen
Graffiti für Fairplay und Toleranz
Wormatia Worms eine größere Gruppe Trierer Fans
von der eingesetzten Polizei in Gewahrsam genommen
wurde. Die Vorkommnisse dieses Tages werden in dem
vorliegenden Sachbericht noch detailliert erläutert,
da die Arbeit des Fanprojekts in der Folgezeit immer
wieder durch die Begleiterscheinungen dieses Tages
beeinflusst war. Insbesondere die in diesem Zusammenhang ausgesprochenen Stadionverbote setzten
den Rahmen der Arbeit des Fanprojektes bis zum Ende
der abgelaufenen Saison. Im Nachhinein lassen sich
jedoch auch positive Erkenntnisse gewinnen: Aufgrund
der Stadionverbotsproblematik wurden erste wichtige
Strukturen in der Zusammenarbeit mit dem Verein und
der Polizei gelegt, die Beziehung zur Zielgruppe konnte
gestärkt werden und es wurden lehrreiche Erfahrungen
gesammelt.
Nach einem sehr interessanten und aufregenden
ersten Halbjahr standen zum Beginn des Jahres 2010
erste personelle Veränderungen für das Fanprojekt
an: Zu Beginn der Rückrunde wurde das Team des
Fanprojekts durch Jessica Tittelbach (Honorarkraft)
und Manuel Maus (Praktikant) erweitert. Die neuen
Mitarbeiter / -innen fügten sich sehr schnell in die praktische Arbeit ein und erweiterten zudem die Möglichkeiten des Angebotsspektrums des Fanprojekts. Sportlich
gesehen verlief die Rückrunde für den Bezugsverein
(Eintracht Trier) – im Gegensatz zur zufrieden stellend
verlaufenen Hinrunde – leider weniger erfolgreich.
Nach 19 sieglosen Regionalligabegegnungen fand
sich die Mannschaft am Ende der Saison auf einem
enttäuschenden letzten Tabellenplatz wieder. Erstmals
wurden die Fanprojektmitarbeiter mit der Emotionalität
des Abstiegskampfes und deren Begleiterscheinungen konfrontiert. Dennoch gab es nach dem letzten
Spieltag überraschend Grund zur Freude: Der Deutsche
Fußballbund verweigerte drei Ligakonkurrenten der
Regionalliga West die Lizenz, so dass die sportlich
abgestiegene Trierer Eintracht trotzdem in der kommenden Saison wieder viertklassig spielt.
In dem vorliegenden Sachbericht wird jedoch weitaus
mehr erläutert, als der bereits erfolgte komprimierte
Rückblick auf das erste Jahr des Fanprojekts. Neben
einer einleitenden Erklärung über den Arbeitsansatz
des Fanprojekts, wird zunächst die Organisation und
Struktur dargestellt sowie erste Kooperationspartner
und Netzwerke vorgestellt. Anschließend erfolgen
ein Überblick mit verschiedenen Auszügen aus der
praktischen Arbeit des Fanprojekts und die Teilnahme
an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Abgerundet
wird der Bericht mit einem Ausblick auf die kommende
Spielzeit. In einer abschließenden Presseschau kann
der interessierte Leser zudem weitere Eindrücke über
die Arbeit des Trierer Fanprojekts gewinnen.
Zunächst aber viel Spaß beim Lesen wünschen die
Mitarbeiter / -innen des Trierer Fanprojekts.
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 5
Gegengerade im Moselstadion beim DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96, 03.08.2009
2.Arbeitsauftrag
2.1 Das Nationale Konzept Sport
und Sicherheit (NKSS)
Als Reaktion auf die Zunahme von gewalttätigen Ausschreitungen und rechtsextremistischen Verhaltensweisen im Zusammenhang von Fußballspielen, trat 1993
das Nationale Konzept Sport und Sicherheit (NKSS) in
Kraft. Die damals initiierte Arbeitsgruppe bestand aus
den folgenden Mitgliedern: Deutscher Fußballbund,
Deutscher Sportbund (heute: DOSB), Deutscher
Städtetag, Innenministerkonferenz, Jugendministerkonferenz, Sportministerkonferenz und Bundesministerium
des Innern und Bundesministerium für Frauen und
Jugend (heute: Bundesministerium für Familie, Frauen,
Senioren und Jugend).
Das NKSS beinhaltet auch die Voraussetzungen für
die Arbeit des Trierer Fanprojekts. In diesem Rahmenkonzept sind die Ziele, die Aufgabenschwerpunkte,
die materielle und personelle Ausstattung, die organisatorische Anbindung sowie die Finanzierung der
sozialpädagogischen Fanprojekte festgelegt. Darüber
hinaus werden auch konkrete Maßnahmen in den
Handlungsfeldern Fanbetreuung (Vereine und Fanprojekte), Stadionordnung, Stadionverbote, Ordnerdienste,
Stadionsicherheit und die Koordination aller beteiligten
Akteure formuliert.
2.2 Ziele und Methoden
Oberstes Ziel des Fanprojekts ist die Organisation und
Durchführung von Jugendsozialarbeit mit jugendlichen
und jungen erwachsenen Fußballfans, um sozialverantwortliches Verhalten unter den Fans zu fördern.
Nachstehend sind die einzelnen Zielvorstellungen,
die im Einklang mit den Zielen des NKSS stehen,
aufgeführt:
l
Eindämmung von Gewalt, Hinführung zu gewaltfreier
Konfliktlösung, Gewaltprävention
l
l
l
l
l
l
l
l
l
Abbau extremistischer Orientierungen (Vorurteile,
Feindbilder, Ausländerfeindlichkeit)
Steigerung von Selbstwertgefühl und Verhaltenssicherheit bei jugendlichen Fans
Vertretung der Fans gegenüber dem Verein, Polizei
und Medien (kritischer Lobbyist der Fans)
Erhalt der Fanszene und Fankultur als jugendkultureller Ort
Stärkung der positiven kulturellen Eigenschaften
der Fankultur
Rückbindung jugendlicher Fans an ihre Vereine
Schaffung einer Anlaufstelle (Fantreff) für alle Fans
und deren Anliegen / Probleme
Initiierung von Selbstregulierungsprozessen
Schaffung eines Klimas, in dem gesellschaftliche
Institutionen zu mehr Engagement für Jugendliche
bewegt werden können
Das Fanprojekt soll zum universalen Ansprechpartner für Polizei, Verbände, Medien, Fans, örtliche
Jugendhilfe und weitere Institutionen werden
(Drehpunkteinrichtung).
2.3Angebote
Zentrales Arbeitsprinzip eines Fanprojekts ist es,
Fußballfans in ihrer Persönlichkeit zu akzeptieren und
ernst zu nehmen. Da es sich beim Fußball um die Freizeit der Zielgruppe handelt, muss sich die Arbeit des
Fanprojekts auch für das alltägliche Umfeld (Stadtteil,
Schule / Beruf, Familie etc.) der Jugendlichen interessieren und arbeitet damit lebensweltorientiert.
Häufig sind die Fans sich selbst überlassen und
stehen im Konflikt zu besser organisierten Akteuren.
Hier setzt sich das Fanprojekt für die Fußballfans ein,
allerdings nicht ohne deren Verhalten zu hinterfragen.
6 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
Charakteristisch hierfür ist das Selbstverständnis
des Trierer Fanprojekts als „kritischer Lobbyist“ für
Fußballfans.
• Dialoge initiieren (z.B. Fans – Verein; Fans
– Sicherheitskräfte)
lÖffentlichkeitsarbeit
Nachfolgend erfolgt ein Überblick über die zentralen
Maßnahmen und Angebote des Fanprojekts:
l
Aufsuchende, szenebezogene Jugendsozialarbeit / Teilnahme an der Lebenswelt der Fußballfans
• Begleitung bei Heim- und Auswärtsspielen
• Aufsuchen von Fantreffpunkten
• Deeskalierende Vermittlung bei Konflikten
• Universale Einzelfallhilfe
• Soziale Gruppenarbeit (Förderung und Beratung
jugendlicher Fangruppen)
• Übliche Grundsätze der aufsuchenden Jugendsozialarbeit (Niedrigschwelligkeit, Freiwilligkeit
der Kontaktaufnahme, Vertrauensschutz und
Gewährung von Anonymität, Verbindlichkeit und
Kontinuität, Parteilichkeit)
l
Einrichtung eines Fantreffs
• Unterstützung der Selbstorganisation der Fans
• Förderung der positiven Fankultur durch Bereitstellung von Räumlichkeiten
• Beratung, Förderung und Stabilisierung von
(nicht) organisierten Fans und Fangruppen
• Kultur-, Bildungs- und Sportveranstaltungen
• Schaffung von Freizeitangeboten
l
sportliche Jugendarbeit / erlebnisorientierte
Erfahrungen
• Erfahrung des eigenen Körpers und außeralltägliche Erfahrungen mit Körper und Natur
• Alternativangebote zur „Zwangsstruktur“ des
Fußballwochenendes schaffen
l
kulturpädagogische Jugendarbeit
• Bildungsarbeit, Anregen von Diskursen
• In eigenen sozialpädagogischen Angeboten soll
den bestehenden Gewalt- und Rassismuslegitimationen (z.B. „Auf Schwäche folgt aggressive
Reaktion“, „Reden bringt es nicht“) begegnet
werden
• Unterstützung bei der Identitätsfindung, kombiniert mit Angeboten die kontrastierende Erfahrungen bieten
• Projektarbeit (Organisation von Jugendbegegnungen, rauch- und alkoholfreie Auswärtsfahrten)
l
Institutionenarbeit / Netzwerke mit allen am sozialen Feld Fußball beteiligten Institutionen
• Vorstellung der eigenen Arbeit, Ausräumen von
Vorurteilen
• Nutzung der vorhandenen Ressourcen der
örtlichen Jugendarbeit
• kritische Beobachtung der einzelnen
Beziehungen
• Bereitstellung von Informationen, Erklärungen
und Interpretationen zur Fußballfanszene und zur
Arbeit des Fanprojekts
• Aktive Beteiligung an der medial geführten
öffentlichen Debatte über Fußballfankultur
„TrIUmphieren“-Mottofahrt der Ultras beim Auswärtsspiel in Elversberg 2009
2.4Zielgruppe
Die primäre Zielgruppe des Fanprojekts sind jugendliche Fußballfans des SV Eintracht Trier 05 im Altersspektrum zwischen 14 und 25 Jahren. Die Jugendlichen sind überwiegend männlich und sind nahezu
allen sozialen Schichten zuzuordnen. Entsprechend der
Heterogenität der Zielgruppe werden differenzierte alters- sowie geschlechtsgerechte Angebote entwickelt.
Die Zielgruppe stammt überwiegend aus der kreisfreien Stadt Trier und aus dem Landkreis Trier-Saarburg.
Anteilsmäßig sind hier beide Kommunen in etwa
gleichstark vertreten. Einzelne Fans kommen darüber hinaus aus Luxemburg und aus dem Landkreis
Bernkastel-Wittlich.
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 7
3. Das Fanprojekt Trier
3.2Träger
3.1 Initiierung und Vorbereitung des
Fanprojekts durch das Bundes programm „VIELFALT TUT GUT“
Um die Möglichkeit der Einrichtung eines Fanprojekts
in Trier zu diskutieren, traf sich im November 2007
eine erste Expertenbesprechung. Neben der Hausleitung des Jugend- und Kulturzentrums Exzellenzhaus
e.V. waren bei diesem Treffen auch Vertreter des
rheinland-pfälzischen Innenministeriums, der Polizei
Trier, des Sozialdezernats der Stadt Trier, der Fanprojekte Mainz und Kaiserslautern sowie der Vereinsführung von Eintracht Trier vor Ort.
Es bestand Einigkeit darüber, dass die Voraussetzungen eines Fanprojektes in Trier gegeben und die
Einrichtung notwendig seien. Weiterhin wurde seitens
der Stadt Trier und des Landes Rheinland-Pfalz
zugesichert, im Rahmen der üblichen Drittelfinanzierung die entsprechenden Anteile zu finanzieren.
Das Jugend- und Kulturzentrum Exzellenzhaus e.V.
signalisierte zudem die Trägerschaft des Fanprojekts
zu übernehmen.
Von großer Bedeutsamkeit war ebenso, dass die Stadt
Trier und der Landkreis Trier Saarburg in den Jahren
2008 bis 2010 am Bundesprogramm „VIELFALT TUT
GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ teilnahmen. Im Rahmen dieses Förderprogramms konnten
die beteiligten Kommunen jährlich bis zu 100.000 Euro
an Bundesmitteln verausgaben, womit Einzelprojekte
bis maximal 20.000 Euro unterstützt wurden. Vom
Exzellenzhaus wurde die Projektidee „Initiierung eines
Fanprojekts“ eingereicht, welche vom lokalen Begleitausschuss angenommen wurde. Mit dieser Zusage
war der Grundstein für das Fanprojekt Trier gelegt. Das
Initiierungsprojekt begann am 01.01.2008 und wurde
durch Thomas Endres personell besetzt.
Das Jugend- und Kulturzentrum Exzellenzhaus e.V.,
kurz „Exhaus“, ist ein selbstverwaltetes Jugend- und
Kulturzentrum in Trier. Als anerkannter Träger der freien
Jugendhilfe liegen die Arbeitschwerpunkte einerseits
in der Kinder- und Jugendarbeit sowie andererseits
in der Förderung von Jugend-Subkulturen. Während
die sozialpädagogische Jugendarbeit hauptsächlich
stadtteilbezogen auf den Wohnbereich Trier-Nord
begrenzt bleibt, leistet das Exhaus Jugendkulturarbeit
für ganz Trier und die umliegende Region. Das Haus ist
ein beliebter Treffpunkt alternativer Jugendkulturszenen. Es erschließt Räume in denen junge Menschen
ihr Ausdrucks- und Darstellungsvermögen entfalten
können. Neben dem Fanprojekt sind die folgenden
(sozialpädagogischen) Angebote charakteristisch für
das Exhaus:
lKinderhort
l
l
l
l
l
l
Offene Jugendarbeit
Trägereinrichtung von Streetwork in Trier
„Umsonstladen“ Trier-Nord
Berufsqualifizierende Maßnahmen
Medienpädagogische Arbeit
Kulturbereich / Konzerte und Veranstaltungen
Das Fanprojekt nimmt regelmäßig an den Teamsitzungen und internen Fortbildungen des Exhaus teil.
Darüber hinaus findet bei besonders relevanten
Entscheidungen im Arbeitsalltag des Fanprojekts eine
Rücksprache mit der Hausleitung statt. Bei regelmäßigen Gesprächen und Treffen erfolgt zudem ein kollegialer Austausch über verschiedene Arbeitsinhalte.
Folgende Aufgabenstellungen gliederten das Projekt:
3.3Finanzierung
l
Gemäß den Vorgaben des NKSS wird das Fanprojekt
durch die so genannte Drittelfinanzierung finanziert.
Neben dem Deutschen Fußball-Bund e.V. sind das
Bundesland Rheinland-Pfalz und die Kommunen der
Stadt Trier sowie der Landkreis Trier-Saarburg die
relevanten Geldgeber für das Fanprojekt. Der kommunale Anteil der beiden Kommunen wurde für die Saison
2009 / 2010 von der Jugend- und Kulturstiftung der
Sparkasse Trier getragen.
l
l
l
l
Bestandsaufnahme / Dokumentation der unterschiedlichen Problemlagen
Sensibilisierung der Kooperationspartner / Vernetzung der relevanten Akteure
Konzeptionelle Ausarbeitung / Aufbauorganisation / Ablauforganisation
Antragstellung / Sicherstellung der Finanzierung des
Fanprojektes
Kontaktaufnahme zur Zielgruppe
8 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
3.4Personal
Im Jahr 2009 standen dem Fanprojekt 1 ½ Stellen zur
Verfügung. Diese wurden von Dominik Boulanger (Vollzeit) und Thomas Endres (½ Stelle) besetzt. Im Jahr
2010 wird das Team zusätzlich durch eine weibliche
Honorarkraft (10 Std. pro Woche) unterstützt. Diese
Honorarkraft wird durch das Projekt „Der 12. Mann
kann auch eine Frau sein!“ im Rahmen des Bundesprogramms „VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt,
Toleranz und Demokratie“ finanziert. Des Weiteren
wurde das Team des Fanprojekts im 1. Halbjahr 2010
durch einen Praktikanten des Studiengangs Sozialpädagogik an der Universität Trier erweitert.
Die Mitarbeiter Thomas Endres und Dominik Boulanger
Besprechungszimmer sowie für ein „Spielzimmer“
mit Kickertisch und Dartscheibe. Da die Wohnung in
einem sehr schlechten Zustand von dem Vermieter
übergeben wurde, war die Startphase des Fanprojekts
besonders von Renovierungs- und Sanierungsarbeiten
geprägt. Bei den anfallenden Arbeiten wie tapezieren,
Wände verputzen und streichen, Boden verlegen etc.
sind die Mitarbeiter des Fanprojekts tatkräftig von
der jugendlichen Zielgruppe unterstützt worden. Über
mehrere Wochen hinweg waren nahezu täglich 5 – 15
Jugendliche vor Ort, um die Räumlichkeiten möglichst
zeitnah fertig zu stellen. Schon in dieser Anfangsphase
entwickelte sich die „Baustelle“ des Fanprojekts
als fester Treffpunkt für die jugendlichen Fans von
Eintracht Trier. Durch die gemeinsamen Arbeiten und
die Vielzahl der zusammen verbrachten Stunden war
es den Mitarbeitern des Fanprojekts schon in dieser
frühen Phase des Projekts möglich, die Beziehungsarbeit zu intensivieren und eine Vertrauensbasis für die
Arbeit zu schaffen.
Im Frühjahr 2010 wurden weitere Renovierungsarbeiten
begonnen. Die Nachbarwohnung (40 qm), bestehend
aus zwei Zimmern und einem Badezimmer, wurde
durch einen Durchbruch mit den Räumlichkeiten des
Fanprojekts verbunden. Dies war von Anfang an so
geplant, da ansonsten nur eine Toilette zur Verfügung
stehen würde. Bei den Renovierungsarbeiten konnte
wieder auf ehrenamtliches Engagement der jugendlichen Fans zurückgegriffen werden.
3.5Räumlichkeiten
Das Fanprojekt Trier befindet sich in der Metternichstrasse 38 in einem Gewerbegebiet in Trier-Nord.
Aufgrund von Platzmangel im Exzellenzhaus sowie der
räumlichen Nähe zum Moselstadion mussten eigene
Räumlichkeiten angemietet werden. Fußläufig sind das
Moselstadion und der Trierer Hauptbahnhof in etwa 15
Minuten zu erreichen.
Im August 2009 wurde zunächst eine Wohnung mit
110 qm angemietet. Diese besteht aus vier Räumen
sowie einer Küche und einem Badezimmer. Neben
einem Büro für die Mitarbeiter des Fanprojekts ist
dort genügend Platz für einen Aufenthaltsraum, ein
Renovierungsarbeiten im Fanprojekt, Herbst 2009
Durchbruch zur Nachbarwohnung, April 2010
Aufenthaltsraum im Fanprojekt
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 9
4.Kooperation und Netzwerke
4.1 Beirat Fanprojekt Trier
Am 18.01.2010 hat sich in einer konstituierenden
Sitzung der Beirat des Fanprojekts Trier gegründet. Der
Beirat ist ein beratendes und empfehlendes Gremium,
in dem ein regelmäßiger Austausch aller relevanten
Akteure stattfindet. Er begleitet die Umsetzung des
Projekts und versteht sich als Berater für besondere
Sachverhalte, die grundsätzliche Bedeutung haben
oder eine aktuelle Brisanz besitzen. Im Beirat können konkrete Absprachen getroffen und besondere
Sachverhalte diskutiert werden. Darüber hinaus bietet
der Beirat dem Fanprojekt die Möglichkeit auf verschiedenes Expertenwissen zurückzugreifen, um so noch
umsichtiger und kompetenter agieren zu können.
Aufgrund aktueller Vorkommnisse innerhalb der
Fanszene (siehe Punkt 5.3.3) war es notwendig
eine außerordentliche Beiratssitzung einzuberufen,
welche am 12.04.2010 in den Räumlichkeiten des
Fanprojekts stattfand. Dabei ging es im Wesentlichen
darum Handlungsmöglichkeiten für die aktuellen
Problemlagen zu entwickeln. In dieser außerordentlichen Sitzung wurde der Beirat durch die Gäste Dirk
Jacobs (Geschäftsstellenleiter Eintracht Trier) und Jörg
Rodenbüsch (Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Fanprojekte-Südverbund) unterstützt.
Die nächste ordentliche Beiratssitzung wird im
Sommer 2010 stattfinden. Es ist geplant Vertreter der
Bundespolizeidirektion Koblenz, welche die Fahrten der
Fans mit der Deutschen Bahn begleiten, in den Beirat
einzuladen. Zukünftig wird der Beirat halbjährig sowie
bei besonderen Anlässen tagen. Folgende Mitglieder
sind im Beirat vertreten:
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
l
Susanne Schmitz (Stadt Trier)
Christine Schmitz (Landkreis Trier-Saarburg)
Stefan Christmann (Ministerium des Inneren und für
Sport Rheinland-Pfalz)
Martin Spitzl (Deutscher Fußball-Bund e.V.)
Michael Gabriel (Koordinationsstelle Fanprojekte)
Lothar Herres und Theo Roth (Polizei Trier)
Ernst Wilhelmi (Vorstand SV Eintracht Trier 05 e.V.)
Thomas Metzger (Fanbeauftragter)
Daniel Emanuel (Supporters Club Trier)
Dominik Boulanger und Thomas Endres (Fanprojekt
Trier)
Hilger Hoffmann (Exzellenzhaus e.V.)
4.2 SV Eintracht Trier 05
Der Bezugsverein der vom Fanprojekt betreuten Fans
ist selbstverständlich ein wichtiger Kooperationspartner für das Fanprojekt. Neben der Mitgliedschaft im
Beirat stehen die Mitarbeiter des Fanprojekts auch bei
weiteren fanspezifischen Themen in einem regelmäßigen Kontakt mit den Vereinsvertretern. Insbesondere
mit dem Fanbeauftragten des Vereins findet ein stetiger Austausch statt. Leider stand in der Anfangsphase
des Fanprojekts oftmals das unangenehme Thema
„Stadionverbote“ im Fokus der Gespräche zwischen
Verein und Fanprojekt. Durch mehrere Gesprächstermine in den Räumlichkeiten des Fanprojekts sowie auf
der Geschäftsstelle des Vereins und durch die Konstituierung des Beirats hat sich der Kontakt zur Führungsebene des Vereins jedoch zunehmend intensiviert.
4.3 Polizei- und Bundespolizeidirektion Trier
Der regelmäßige Austausch mit der Polizei stellt eine
wichtige Komponente in der Arbeit des Fanprojekts
dar. Besonders aufgrund der Stadionverbotsproblematik war der Kontakt in der Startphase des Fanprojekts
bereits sehr intensiv. An den Spieltagen dienen
insbesondere die Szenekundigen Beamten (SKB) sowie
die entsprechende Einsatzleitung als Ansprechpartner
für die Mitarbeiter des Fanprojekts. Vor allem bei Problemlagen und Konfliktsituationen wird der gegenseitige
Kontakt gesucht. Bei Auswärtsspielen, zu denen die
Trierer Fanszene mit dem Nahverkehr der Deutschen
Bahn anreist, tauscht sich das Fanprojekt zudem mit
den Fankundigen Beamten (FKB) der Bundespolizei
aus. Nicht nur während der An- und Abreise zu den
Spielen, sondern auch in der Vor- und Nachbetrachtung
wird gemeinsam versucht den Reiseverkehr der Fans
möglichst problemfrei zu gestalten. Der Kontakt zur
Polizei ist daher an nahezu jedem Ligaspieltag gegeben. Da sich das Verhältnis zwischen Fans und Polizei
oftmals sehr schwierig gestaltet, fungiert das Fanprojekt vorwiegend als Vermittler der unterschiedlichen
Parteien.
4.4 Fortbildungsreihe Polizeiakademie Wertheim
Zusammen mit Michael Gabriel von der Koordinationsstelle Fanprojekte haben die Mitarbeiter des
Fanprojekts am 03.02.2010 eine zweistündige
Unterrichtseinheit bei einer Fortbildungswoche für
„Szenekundige Beamte“ (SKB) an der Akademie der
Polizei Baden Württemberg / Außenstelle Wertheim
zum Thema „Möglichkeiten und Grenzen von Fanprojekten“ geleitet. Inhaltlich ging es im Wesentlichen darum
wie sich das Aufgabenfeld der Fanprojekte sowie die
Zusammenarbeit mit den SKB`s gestalten. In einem
10 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
sehr offenen Dialog wurden zudem konkrete Fallbeispiele thematisiert. Darüber hinaus stellten mehrere
SKB`s spezifische Fragen zur Entstehungsphase des
Trierer Fanprojekts, da an verschiedenen Standorten
die Einrichtung eines Fanprojekts in Aussicht steht.
4.5 Seminar „Fußballfankultur in
Deutschland“ an der Zivildienstschule Trier
Auf Anfrage der Zivildienstschule Trier hat das
Fanprojekt ein zweitägiges Seminar zum Thema
„Fußballfankultur in Deutschland“ geleitet. In diesem
Seminar wurde gemeinsam erarbeitet was Fußballfankultur genau ist und was dahinter steht. Um dem
Phänomen „Fankultur“ näher zu kommen wurden
gemeinsam Texte und Filmsequenzen durchgearbeitet
sowie anschließend darüber diskutiert. Ausgehend
von verschiedenen Fantypen wurde insbesondere die
Jugendkultur der Ultras intensiv betrachtet. Darauf
aufbauend wurden weitere Schwerpunkte auf aktuelle
Trends der Fußballfankultur, u.a. „Fußball und Gewalt“
sowie „Kommerzialisierung des Fußballs“, gelegt.
Mit insgesamt 22 Teilnehmern aus verschiedenen
Fußball-Standorten entwickelte sich in Laufe des
Seminars eine interessante Diskussion über „Fußballfankultur in Deutschland“. Die Abschlussdiskussion
zeigte, dass nun alle Teilnehmer in der Lage waren sich
differenziert mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
4.6 „Arbeitskreis gegen Rechtsextremis mus“ (Kriminalpräventiver Rat Trier)
Am 28. April 2010 wurde das Fanprojekt Trier zum
„Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus“ in das Polizeipräsidium Trier eingeladen, um den Mitgliedern des
Arbeitskreises die Arbeit des Fanprojekts vorzustellen.
Der Arbeitskreis setzt sich aus Vertreter / -innen der
Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, des Ausländerbeirats der Stadt Trier, der Stadtverwaltung Trier, des
Kommunalen Vollzugsdienstes, der Bewährungshilfe,
der Polizei und der Trierer Jugendzentren zusammen
und will über Rechtsextremismus informieren sowie
diesbezüglich sensibilisieren. Darüber hinaus wird für
Toleranz und für Verzicht auf Gewalt geworben. Nach
einer ausführlichen Präsentation über die Arbeitsinhalte und Schwerpunkte des Fanprojekts folgten mehrere
Rückfragen der Mitglieder und eine anschließende
Diskussionsrunde. Die Mitglieder des Arbeitskreises
zeigten sich sehr interessiert an der Arbeit des Fanprojekts und boten dem Fanprojektleiter für zukünftige
Aktionen und Veranstaltungen ihre Unterstützung an.
Zudem wurden erste Möglichkeiten eruiert gemeinsam
Projekte zu initiieren.
4.7 Offener Dialog bei der
Bundespolizeidirektion Koblenz
Am 10.09.2009 wurden die Vertreter der Fanprojekte
aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zu
einem Informationsgespräch zur Bundespolizeidirektion
Gruppenfoto der Fanprojekte aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit Vertretern der Bundespolizeidirektion Koblenz, 15.04.2010
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 11
nach Koblenz eingeladen. Themenschwerpunkt war
die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und
Ordnung auf dem Gebiet der Bahnanlagen des Bundes. Inhaltlich ging es um die Umorganisation der
Bundespolizeidirektion Koblenz, einen Rückblick auf
die vergangene Saison sowie gegenseitige Erfahrungen
und Erwartungshaltungen auszutauschen.
In Fortsetzung der ersten durchgeführten Gesprächsrunde erfolgte am 15. April 2010 eine weitere
Besprechung in den Räumlichkeiten der Bundespolizeidirektion Koblenz. Neben dem gegenseitigen
Erfahrungsaustausch standen aktuelle Entwicklungen sowohl im Bereich der Fanszenen als auch im
(bundes-)polizeilichen Bereich sowie die Erörterung
aufgetretener Problemfelder im Fokus. Darüber hinaus
wurde eine Intensivierung der Kooperation zwischen
den örtlichen Bundespolizeiinspektionen und den
Fanprojekten vereinbart sowie eine gemeinsame
Pressemitteilung erstellt.
4.8Bundesarbeitsgemeinschaft
der Fanprojekte (BAG)
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der
Fanprojekte (BAG) ist ein fachlicher
Zusammenschluss aller sozialpädagogischen Fanprojekte in Deutschland und
versteht sich als Zusammenschluss und
Interessenvertretung der Mitarbeiter / -innen der örtlichen Fanprojekte sowie als
„kritische Lobby“, welche sich bundesweit und regional
für die Interessen von Fußballfans stark macht.
Einmal im Jahr findet eine dreitägige Tagung der BAG
statt. Im Jahr 2009 wurde die sog. „Bundestagung“
(06.09.2009 – 08.09.2009) in Cottbus von dem dort
ansässigen Fanprojekt ausgerichtet. Neben dem
fachlichen Austausch der hauptamtlichen Mitarbeiter
der Fanprojekte wurden verschiedene Workshops
zu Themen wie: „Neue Richtlinien Stadionverbote“,
12 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
BAG-Süd Treffen in den Räumlichkeiten des Fanprojekts Trier, 01.06.2010
„In Würde altern – Jugendarbeit bis zur Rente?“,
„Spannungsfeld Fanprojekt – Polizei“ etc. angeboten.
Darüber hinaus wurde das Fanprojekt Trier, nach
einer kurzen Vorstellung über die Entstehungsphase
und die ersten Arbeitsschwerpunkte des Projektes,
einstimmig von den anwesenden Mitgliedern in die
BAG aufgenommen.
Die BAG ist zusätzlich noch in vier Regionalverbünde
unterteilt und das Fanprojekt Trier ist in den Regionalverbund BAG-Süd eingegliedert worden. Die Mitglieder
der BAG-Süd treffen sich vierteljährlich um sich
gegenseitig auszutauschen, Projekte zu initiieren, über
aktuelle Entwicklungen und „Trends“ in der Fanszene
zu berichten und konkrete Absprachen zu treffen. Im
Berichtszeitraum gab es insgesamt vier Sitzungstermine (16.09.2009 in Mainz, 16.12.2010 in Nürnberg,
25.03.2010 in Karlsruhe und am 01.06.2010 in Trier).
Aufgrund mangelnder personeller und finanzieller
Ressourcen werden die BAG-Tagungen nur von einem
Mitarbeiter des Fanprojekts Trier besucht.
4.9 Koordinationsstelle Fanprojekte
(KOS)
Die Koordinationsstelle Fan-Projekte bei der Deutschen
Sportjugend (dsj) berät und begleitet im Rahmen des
„Nationalen Konzeptes Sport und Sicherheit“ (NKSS)
die sozialpädagogischen Fanprojekte in Deutschland.
Vordringliche Aufgaben der KOS sind die Sicherstellung
bestehender, die Einrichtung weiterer Fanprojekte
sowie die inhaltliche Begleitung durch Fort- und Weiterbildung. Darüber hinaus steht sie weiteren Institutionen (DFB, DFL, Wissenschaft, Polizei, Medien etc.) als
beratene Instanz zur Verfügung. Auch das Fanprojekt
Trier steht in einem regelmäßigen und intensiven
Kontakt mit der KOS. Bereits während der Gründungsphase haben die Mitarbeiter der KOS Thomas Endres
umfassend bei der Initiierung des Fanprojekts beraten
und unterstützt.
Besonders als neugestartetes Fanprojekt ist es für uns
sehr hilfreich, bei Problemlagen und offenen Fragestellungen auf das Expertenwissen der KOS-Mitarbeiter
zurückgreifen zu können.
Am 03.02.2010 besuchten die Mitarbeiter des Trierer
Fanprojekts zudem das Team der KOS in deren
Räumlichkeiten bei der dsj in Frankfurt / Main und
berichteten über die Startphase des Fanprojekts.
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 13
4.10 „VIELFALT TUT GUT“ – Projekt:
„Der 12. Mann kann auch eine
Frau sein“
Da Frauen in der Fanszene den Männern nicht nur
zahlenmäßig unterlegen sind, sondern auch immer
noch mit diskriminierenden Verhaltensweisen und
sexistischen Äußerungen zu kämpfen haben, ist es
notwendig, durch gezielte Arbeitsweisen, diesen
Denkmustern entgegen zu wirken.
Um diesen Phänomen zu begegnen, wurde im Rahmen
des Projekts „Der 12. Mann kann auch eine Frau
sein“ das Team des Fanprojekts mit einer weiblichen
Fachkraft erweitert.
Jessica Tittelbach wird von Januar bis voraussichtlich
Dezember 2010 mit 40 Stunden im Monat im Projekt
tätig sein.
Die Arbeit besteht dabei aus verschiedenen Aufgaben
und Bereichen. Die ersten Monate dienten als Kennenlernphase um einen Zugang zu den Fans zu bekommen. Weiterhin sind die Begleitung des „Offenen Tür“ –
Angebots im Fanprojekt sowie der Besuch von
Jessica Tittelbach
Heim- und Auswärtsspielen ein wichtiger Bezugspunkt,
um im Alltagskontext das Thema Sexismus anzusprechen und kontrovers zu diskutieren. Da das Trierer
Fanprojekt von einem nur geringen Anteil von weiblichen Fans genutzt wird, definiert sich ein wichtiger
Bestandteil der Arbeit darin die männlichen Fans für
frauenfeindliche Sichtweisen zu sensibilisieren und so
Vorurteile abzubauen.
Weiterhin wird versucht mit speziellen Angeboten wie
Klettern, Kanu fahren oder Spielturnieren die weiblichen Fans anzusprechen. Leider konnte zwei vorbereitete Angebote speziell für Mädchen nicht durchgeführt
werden, da es zu wenige Anmeldungen gab, was
sicherlich auch auf den geringen und unregelmäßigen
Anteil der weiblichen Besucher des Fanprojekts zurückzuführen ist. Aufgrund dessen sollen die Angebote
in Zukunft koedukativ ausgerichtet sein. Zudem kann
es von Vorteil sein alle Angebote geschlechtsneutral
auszurichten, um nicht den Anschein einer gewünschten Geschlechtertrennung zu erwecken und somit neue
Geschlechtsdifferenzen einzuführen.
Das Angebot eines Beachvolleyballturniers „Fair geht
vor“, das in Kooperation zwischen den Trägern Exzellenzhaus Trier und dem Treffpunkt am Weidengraben
stattgefunden hat, wurde erfolgreich von den männlichen Fans angenommen indem auch ein Team des
Fanprojekts teilnahm. Dabei konnten die Jugendlichen
im Spiel mit den gegnerischen Mannschaften erfahren,
dass auch Frauen im Sport sehr starke Positionen
einnehmen können und für ein Team wichtige und
erfolgversprechende Fähigkeiten einbringen.
In Zukunft wird erneut eine Kletteraktion sowie eine
Tageskanufahrt angeboten; jedoch unter dem Gesichtspunkt der Geschlechtsneutralität. Ebenso wird
es weitere Aktionen geben, bei denen zumeist der
sportliche Aspekt im Vordergrund steht. Besonders
bei Sportarten, bei denen es auf Geschicklichkeit
und Ausdauer ankommt, können Frauen ihre Stärken
beweisen und somit zu einem neuen Selbstbewusstsein im Sport gelangen, was sich durchaus auch auf
die Anerkennung im Fußball auswirken kann.
14 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
5.Praktische Arbeit
Torjubel im Moselstadion
5.1 Fanszene Trier
In der Spielzeit 2009 / 2010 besuchten durchschnittlich 2.428 Zuschauer die Heimspiele der Trierer
Eintracht im Moselstadion. Zu den Auswärtsspielen
begleiten im Schnitt 100 – 150 Trierer Fans, v.a. aus
der Ultraszene, die Mannschaft. Bei den so genannten
„Derbies“ (v.a. Spiele gegen Saarbrücken) werden die
Spiele von deutlich mehr Zuschauern besucht. Der
Anteil weiblicher Fans liegt bei geschätzten 10-15%.
Im Umfeld der Trierer Eintracht existieren mehrere
Fanclubs, die teilweise auch im weiteren Umland (bis
zu 70 km) beheimatet sind. Als dessen Dachverband
fungiert der Supporters Club Trier e.V. (SCT). Ziel des
SCT ist es die Stimmung im Stadion und die Unterstützung der eigenen Mannschaft zu fördern. Weiterhin
organisiert der SCT Busfahrten zu Auswärtsspielen,
vertreibt verschiedene Fanmagazine und verteilt zu
jedem Heimspiel aktuelle Flyer mit Informationen rund
um die Trierer Eintracht und deren Fanszene. Der SCT
unterstützt die Ultras finanziell bei der Gestaltung von
Fahnen und Choreographien. Um seine Aktivitäten zu
koordinieren besitzt er zudem einen Container auf dem
Stadiongelände, der bei den Heimspielen geöffnet ist
und als Treffpunkt für Fans verschiedener Altersklassen dient.
Die Trierer Fanszene besteht primär aus fußballzentrierten Fans. Weiterhin existiert eine aktive Ultraszene.
Prägend innerhalb der Ultraszene ist die Gruppierung
„Insane Ultra“, die seit 2008 besteht und aus den ersten beiden Trierer Ultragruppierungen „Boys Mosella“
und „Moselbrigade“ entstanden ist. Ihre Mitglieder
Playstation-Turnier im Fanprojekt
sind ausschließlich männlich und weitestgehend
zwischen 16 und 25 Jahren alt. Seit der Rückrunde
organisieren die Ultras erstmals eigene Busse zu
Auswärtsspielen und veröffentlichen einen eigenen
Kurvenflyer bei allen Heimspielen. Weiterhin existieren
mit den „Blue City Boys“ und den „Freischärler Trier“
seit 2009 zwei weitere ultraorientierte Gruppen. Ihre
Mitglieder sind mit einem Altersdurchschnitt zwischen
14 und 19 Jahren deutlich jünger. In der Gruppierung
„Insane Ultra“ sind 30 – 40 Mitglieder organisiert und
in den beiden jüngeren Gruppen jeweils 8 – 12 Mitglieder. Darüber hinaus sind circa 30 – 40 Jugendliche,
v.a. bei Heimspielen, in deren Umfeld im Stadion
anzutreffen.
Aktuell befindet sich die Trierer Fanszene in einer
Phase des Umbruchs. Die Ultraszene reist mittlerweile
bei Auswärtsspielen vollständig mit eigenen Bussen
an. Gleichzeitig leiden die Fahrten des SCT darunter,
da nicht mehr genug Mitfahrer zusammenkommen.
Ähnliches ist bei der Gestaltung des SCT-Kurvenflyers
zu beobachten, der nur noch sporadisch veröffentlicht
wird. Hier lenken die Ultras ihre Energie mittlerweile
nur noch in die Erstellung des eigenen Kurvenflyer.
Trotz der sportlich negativen Situation der Trierer
Eintracht und einer schrumpfenden Fanszene bleibt die
Ultraszene auf konstantem bzw. leicht wachsendem
Niveau.
5.2 „Offene Tür – Angebot“
Nachdem die Räumlichkeiten des Fanprojekts seit
Ende Oktober bezugsfertig waren, wurde umgehend
ein „Offenes Tür-Angebot“ etabliert. Jeweils Dienstag
und Donnerstag zwischen 16:00 und 22:00 Uhr sowie
drei Stunden vor den Heimspielen von Eintracht Trier
sind die Räumlichkeiten des Fanprojekts geöffnet. In
den Räumen treffen sich insbesondere jugendliche
Fußballfans, um gemeinsam ihre Freizeit zu verbringen,
Choreographien vorzubereiten sowie weitere fanspezifische Aktivitäten zu planen und zu organisieren.
„Offene- Tür-Angebot“ im Fanprojekt
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 15
Inhaltlich steht den Jugendlichen zudem ein Kicker-,
Dart-, Internet- und Playstation-Angebot zur Verfügung.
Bei diversen Filmvorführungen, Diskussions- und
Gesprächsrunden standen besonders die Kommunikation und der gegenseitige Austausch mit den Jugendlichen im Fokus der Arbeit. Außerdem fanden bereits
erste Gesprächstermine für Einzelberatungen bei
persönlichen, schulischen oder sonstigen Problemen
statt. Das „Offene Tür-Angebot“ wurde durchschnittlich
von ca. 25 – 30 Personen im Alter von 14 – 28 Jahren
frequentiert. Die Besucher des Fanprojekts sind
überwiegend männlich. Der Anteil weiblicher Besucher
liegt bei ca. 10 – 15 %. Das „Offene Tür-Angebot“ dient
vor allem der Unterstützung junger und heranwachsender Menschen sowie der Förderung der Selbstständigkeit, des Verantwortungsbewusstseins und der
Gemeinschaftsfähigkeit.
5.3Spieltagsbegleitung
Die Fans von Eintracht Trier werden bei allen Heim- und
Auswärtsspielen von den Mitarbeitern des Fanprojekts
begleitet und betreut. Diese ständige Präsenz auf dem
Terrain „Stadion“ ist für eine Akzeptanz durch die Fans
unerlässlich.
5.3.1Heimspiele
Das Fanprojekt hat sich bereits in der Startphase als
beliebte Anlaufstelle vor den Heimspielen der Trierer
Eintracht in der Fanszene etabliert. Hier können sich
Fans und Interessierte auf den Stadionbesuch einstimmen und Informationen rund um Veranstaltungen,
Fanprojekt-Fahrten, Neuigkeiten aus der Fanszene und
vieles mehr erhalten. Durch das zunehmend bessere
Wetter in den Frühlings- und Sommermonaten und die
dezentrale Lage der Fanprojekträumlichkeiten sind die
Besucherzahlen vor den Heimspielen in den letzten
Wochen jedoch rückläufig. Die aktive Fanszene hat
jedoch schon signalisiert, das „Offene Tür – Angebot“
in den Herbst- und Wintermonaten auch vor den
Spieltagen wieder regelmäßig zu nutzen.
5.3.2Auswärtsspiele
Das Begleiten der Fans zu den jeweiligen Auswärtsspielen gehört zum festen Repertoire der FanprojektArbeit. Besonders während diesem mehrstündigen
und intensiven Beisammensein wachsen feste
Beziehungsstrukturen, die wiederum für den auf
Langfristigkeit ausgelegten Prozess der lebensweltorientierten Fanbetreuung von hoher Bedeutung sind.
Neben teilnehmender Beobachtung und Gesprächen
beinhaltet die Begleitung der Fans auch die Vermittlung
bei Problemlagen und Konfliktsituationen.
5.3.3 Besondere Ereignisse
Vorfälle rund das Regionalligaspiel Eintracht Trier –
Wormatia Worms am 12.9.2009 in Trier
Spiele zwischen Eintracht Trier und Wormatia Worms
sind als so genannte „Brisanzspiele“ einzuordnen und
in der Vergangenheit kam es mehrfach zu negativen
Ereignissen zwischen den beiden rivalisierenden Fanszenen. In der Nacht vor dem Spiel am 12. September
2009 wurde das Moselstadion von Unbekannten mit
verschiedenen Parolen (u. a „Wormatia Worms“ und
„Anti Trier“) beschmiert. Es ist anzunehmen, dass die
Täter aus der Wormser Fanszene stammen. Angestachelt durch die Graffitis fand sich am Spieltag eine
Gruppe von ca. 30 – 35 Trierer Fans zusammen, um
den Wormser Fans ihren Unmut mitzuteilen. Als die
Fans aus Worms mit einem Bus am Gästeeingang ankamen, lief die Gruppe aus Trier (teilweise vermummt)
auf die ankommenden Fans zu. Die Präsenz der
anwesenden Polizei verhinderte ein direktes Aufeinandertreffen und für kurze Zeit wurden Hassgesänge und
„Pöbeleien“ ausgetauscht. Es kam zu keinerlei Gewalttätigkeiten und auch Flaschen- oder Bierbecherwürfe
zwischen den Fangruppen blieben aus. Nach einigen
Minuten löste sich die Situation auf und die Fans aus
Trier machten sich auf den Weg zum Heimeingang.
Dabei wurde ein Großteil der Gruppe von der Polizei
eingekesselt und in Gewahrsam genommen. Da die
Polizei diesen Vorfall zudem auf Video aufgenommen
hatte wurden bis Mai 2010 weitere Personen ermittelt,
die an der Aktion beteiligt gewesen sein sollen. Zudem
wurden unmittelbar im Anschluss entsprechende Stadionverbote mit einer Laufzeit von drei Jahren seitens
der Polizei beantragt und vom Verein ausgesprochen.
Je nach persönlicher Vorgeschichte und Intensität
der Beteiligung wurden Bußgelder und Sozialstunden
verhängt. Einige Fans warten jedoch nach wie vor auf
die Ansetzung einer Gerichtsverhandlung, während bei
anderen Fans das Stadionverbot mittlerweile wieder
aufgehoben wurde.
Die beteiligte Gruppe aus Trier fühlte sich zunächst
überaus ungerecht behandelt, da die Intensität des
Vorfalls ihrer Meinung nach nicht so schlimm war, um
dreijährige Stadionverbote zu rechtfertigen. Im Nachhinein wurden viele Gespräche mit verschiedenen Teilen
der beteiligten Gruppe und auch mit Einzelpersonen
geführt. Im Grunde genommen sind heute alle Fans
soweit sensibilisiert, dass diese Aktion, auch wenn
es nicht zu Gewalttätigkeiten kam, nicht in Ordnung
war. Nahezu alle Betroffenen hatten zunächst keinen
Gebrauch von ihren Anhörungsmöglichkeiten bei der
Polizei gemacht. Im Nachgang konnte das Fanprojekt
einige Betroffene dazu ermutigen, sich schriftlich
an die Staatsanwaltschaft Trier zu wenden um ihre
Einsicht darzulegen.
Aufgrund der Vielzahl der Stadionverbote ergaben sich,
v. a. bei Auswärtsspielen, immer wieder weitere Probleme mit den betroffenen Personen. Weiterhin führte
16 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
dieser Vorfall zu Konflikten innerhalb der Fanszene, da
auch hier deutlich unterschiedliche Meinungen über
diesen Vorfall existierten.
Für das Fanprojekt war diese Aktion insofern zunächst
sehr problematisch, da man noch mitten in Etablierungsphase und der Renovierung des Fanprojekts
befand. Sozusagen inmitten einer Baustelle wurden
verschiedene Krisengespräche geführt. Positiv zu
bewerten ist im Nachhinein jedoch, dass die Beziehung
zur Zielgruppe durch diese problematische Situation
weiter ausgebaut werden konnte.
Vorfälle rund um das Regionalligaspiel Eintracht Trier –
Bayer Leverkusen II am 26.03.2010 in Trier
Nachdem die Mannschaft sehr erfolgreich in die
Saison startete und auch im DFB Pokal überraschende
Erfolge verbuchen konnte, wurde gegen Mitte bzw.
Ende der Saison immer deutlicher dass sie gegen den
Abstieg spielen würde. Im Anschluss an das Heimspiel
gegen Leverkusen II, das kurz vor Spielende zugunsten
des Gegners entschieden wurde, kam es dann zu
mehreren unschönen Szenen im Moselstadion.
Nach dem Schlusspfiff kletterten ca. 15 – 20 teilweise vermummte Fans über den Zaun, betraten die
Laufbahn und traten gegen Werbebanden. Weiterhin
wurde mit so genannten Doppelhalterstangen (Plastikkabelrohre aus dem Baumarkt) hantiert und geworfen.
Von einem Platzsturm zu sprechen ist wohl nicht
angebracht, da die entsprechenden Fans im Wesentlichen nur zwei bis drei Meter vom Zaun entfernt waren
und nach drei bis vier Minuten wieder auf die Tribüne
zurückgekehrt sind. Dabei kam es aber zu keinem
körperlichen Kontakt mit den eingesetzten Ordnungskräften. Als die Spieler auf dem Weg zur Kabine durch
das Marathontor gingen, wurden sie von den Fans –
aus nahezu allen Fanbereichen und Altersstrukturen –
verbal beleidigt. Einige Fans warteten am Kabineneingang und beschimpften ebenfalls die Spieler. Dabei
soll auch ein Spieler von Fans körperlich angegangen
worden sein. Weiterhin wurde skandiert: „Wenn ihr
absteigt schlagen wir euch tot!“. Nachdem alle Spieler
in der Kabine waren verlagerte sich das Geschehen
Fanprojekt-Fußballmannschaft
zum Vorderausgang der Kabine. Nach 30 – 40 Minuten
kamen Vorstandsmitglieder und einige Spieler aus dem
Kabinentrakt und standen den Fans Rede und Antwort,
worauf sich die Situation langsam entspannte. Auf der
Pressekonferenz äußerte zudem der Gästetrainer Ulf
Kirsten, dass er auf dem Weg zur Pressekonferenz
beim Durchschreiten des Marathontors von einem Fan
bespuckt worden sei.
Die Einsicht, dass das Betreten der Laufbahn und
das Skandieren von Morddrohungen nicht akzeptabel
sind, stellte sich nur bei Teilen der Fanszene ein. Viele
fühlten sich missverstanden und beteuerten, dass dies
doch nur Worte gewesen seien, um ihren Unmut über
die sportliche Situation auszudrücken. Aus der Sicht
des Fanprojekts handelte es sich bei den beschrieben
Vorkommnissen um eine klare Grenzüberschreitung,
woraufhin im Anschluss versucht wurde dies den
betroffenen Fans deutlich zu machen sowie vermittelnd zwischen den unterschiedlichen Parteien zu
intervenieren.
Im Anschluss an diesen Vorfällen wurde vom Fanprojekt zudem eine außerordentliche Beiratssitzung
einberufen, um sich mit allen relevanten Akteuren
auszutauschen und Handlungsmöglichkeiten zu
entwickeln.
5.4Fußballangebot
Seit Oktober 2009 bietet das Fanprojekt der jugendlichen Zielgruppe ein regelmäßiges Fußballangebot
an. Jeweils Mittwoch von 18:00 – 19:00 Uhr spielen
die Mitarbeiter des Fanprojekts gemeinsam mit den
Jugendlichen in der „Soccerhalle-Trier“ Fußball. Das
Fanprojekt möchte insbesondere die integrativen
Möglichkeiten des Fußballs nutzen, um ein klares
Zeichen für Fairplay und Toleranz zu setzen. Das
Fußballangebot wird durchschnittlich von 12 – 15
Jugendlichen im Alter von 14 – 26 Jahren angenommen.
Ab Juni 2010 stellt uns das Jugendwerk Don-Bosco
freundlicherweise für zwei Stunden in der Woche ihre
selbst errichte „Soccer-Halle“ zu Verfügung. Besonders
für das finanzielle Budget des Fanprojekts ist dies eine
erhebliche Erleichterung.
INSANE ULTRA beim Fanprojekt „Soccer -Cup“
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 17
Jugendbegegnung zwischen Fans aus Trier und Mannheim, 08.11.2010
5.5 Besuch vom Fanprojekt Mannheim
Im Zuge des Regionalligaspiels Eintracht Trier gegen
Waldhof Mannheim veranstalteten die Kollegen vom
Mannheimer Fanprojekt eine erlebnispädagogische
Wochenendfahrt (07.11.2009 – 08.11.2009) mit
jugendlichen Fans nach Trier. Nachdem die Mannheimer Reisegruppe den Samstag nutzte um das Spiel
anzuschauen und die Stadt zu erkunden, organisierte
das Fanprojekt Trier am Sonntag eine Jugendbegegnung der beiden Fanlager in den Räumlichkeiten des
Fanprojekts. Bei einem gemeinsamen Frühstück
tauschten sich die jugendlichen Fans gegenseitig aus
und man merkte schnell, dass es viele Gemeinsamkeiten in beiden Fanszenen gibt.
Anschließend fuhren wir noch gemeinsam nach
Luxemburg und besuchten das Erstliga-Spiel zwischen
„U18-Fahrt“ nach Lotte, 17.04.2010
Jeunesse Esch und CS Petange. Der gemeinsame Tag
mit den Fans aus zwei rivalisierenden Fanszenen ist
insgesamt betrachtet sehr interessant und harmonisch
verlaufen. Aus der Sicht beider Fanprojekte ist es
gelungen Vorurteile abzubauen und den respektvollen
Umgang untereinander zu fördern.
5.6 Pädagogisch begleitete Auswärts fahrten / „U18-Fahrten“
Am 12.12.2009 veranstaltete das Fanprojekt die
erste selbst organisierte Auswärtsfahrt für unter
18-jährige Jugendliche zum Auswärtsspiel von Eintracht Trier bei den Schalker Amateuren. Bei diesen so
genannten „U-18 Fahrten“, bei denen auf Nikotin- und
Alkoholkonsum verzichtet wird, geht es darum das
„U-18 Fahrt“ nach Mainz, 22. 05.2010
18 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
Gruppenfoto Fanprojekt „Soccer-Cup“
Endspiel Fanprojekt „Soccer-Cup“
Gemeinschaftsgefühl und die positive Fankultur zu fördern. Das Fanprojekt-Team reiste mit insgesamt sieben
Jugendlichen ins Stadion nach Wanne-Eickel. Auf der
Hinfahrt wurde ein Fußballquiz vorbereitet, dass die Jugendlichen mit Freude lösten. Nachdem das Spiel leider
deutlich verloren wurde, konnte ein Besuch bei einem
Schnellrestaurant den Ausflug noch „retten“. Nachdem
die erste „U-18 Fahrt“ nach Wanne-Eickel sehr positiv
verlief, bot das Fanprojekt noch drei weitere pädagogisch begleitete Auswärtsfahrten in der Rückrunde an.
Zu den Auswärtsspielen nach Bonn (27. Februar 2010),
Lotte (17. April 2010) und nach Mainz (22.05.2010)
reisten die Fanprojekt-Mitarbeiter jeweils in einem 9 erBus mit unter 18-jährigen Fans aus Trier an.
was sich insgesamt sehr positiv auf den Verlauf des
Turniers auswirkte.
Wir als Organisatoren haben uns sehr gefreut, dass
stets der Spaß am Kicken und der Fairnessgedanke
im Vordergrund standen, so dass der Turnierablauf
absolut harmonisch war. Bei der geplanten Fortsetzung
des Turniers werden wir versuchen noch mehr Teams
und Zuschauer anzusprechen.
5.8Weihnachtsfeier
Am 19.04.2010 trafen sich rund 30 jugendliche
Eintracht-Fans in der Soccerhalle des Don-Bosco
Jugendwerks, um in vier Teams den ersten Fanprojekt
„Soccer-Cup“ auszuspielen. Unterstützt wurde das Fanprojekt bei der Organisation von mehreren jugendlichen
Fans, die am Würstchen-, Getränke- und Kuchenstand
für die Verpflegung der Spieler und Zuschauer sorgten.
Insgesamt nahmen vier Mannschaften aus der aktiven
Fanszene der Eintracht teil, die in einer Hin- und Rückrunde sowie den darauf folgenden Platzierungsspielen
die Siegerpokale ausspielten. Geleitet wurden die
Spiele durch einen offiziellen Schiedsrichter aus Trier,
Am 17.12.2009 veranstaltete das Fanprojekt die erste
Weihnachtsfeier in den eigenen Räumlichkeiten, zu
der sich ca. 60 Besucher aus den verschiedensten
Fangruppierungen einfanden. Unter den Gästen waren
auch der Fanbeauftragte sowie fünf Spieler aus der
ersten Mannschaft von Eintracht Trier zu finden. In
einer entspannten Atmosphäre kam es zu einem
regen Austausch der Besucher. Nach einer Fragerunde
zwischen Mannschaft und Fans wurden bei der anschließenden Tombola noch viele tolle Preise verlost.
Anschließend haben sich Spieler und Fans noch gegenseitig am Kickertisch und der Dartscheibe gemessen.
Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt. Weil die
Weihnachtsfeier auch gleichzeitig als Helferfest für die
vielen ehrenamtlichen Helfer bei den Renovierungsarbeiten dienen sollte, wurden die Getränke sowie eine
riesige „Gulaschkanone“ kostenlos vom Fanprojekt zur
Verfügung gestellt.
Tombola, Weihnachtsfeier 2009
Gesprächsrunde mit Spielern der 1. Mannschaft, Weihnachtsfeier 2009
5.7 Fanprojekt „Soccer-Cup“
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 19
6.Teilnahme an Fort- und
Weiter­bildungs­maSSnahmen
6.1 „Mobil gegen Rechts“
Da die Auseinandersetzung mit und die Bekämpfung
von Rechtsextremismus im Stadion und der Fanszene
ein wichtiger Aspekt der Fanprojekt-Arbeit ist, nahmen
beide Mitarbeiter des Trierer Fanprojektes im November 2009 an der zweiteiligen Fortbildungsreihe „Mobil
gegen Rechts“ der Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V.
Trier teil. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im
Rahmen des Programms „Vielfalt tut gut – Jugend für
Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ gefördert. Inhaltlich
ging es insbesondere um die Bereiche „Rechtsextreme
Argumentationsweisen und Strategien“, „Rechtsextreme Strukturen und Organisationen“ sowie „Codes,
Styles, Symbole in der Jugendszene“. Darüber hinaus
wurden verschiedene Handlungsmöglichkeiten dargestellt und entwickelt. Für die tägliche Arbeit im Fanprojekt waren die beiden Veranstaltungen sehr lehrreich.
Es war wichtig verschiedene Themenbereiche wieder
„aufzufrischen“ und bei aktuellen Entwicklungen und
Trends auf dem neusten Stand zu bleiben.
20 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
6.2 „Gewalt bewegt –
Wege aus der Gewalt“
Fortbildung: Psychomotorische Gewaltprävention (dakp)
im Arbeitsfeld Aufsuchende Sozialarbeit mit Fußballfans
Die Langzeit-Fortbildung „Gewalt bewegt – Wege aus
der Gewalt“ wurde in Kooperation zwischen der KOS
und der Deutschen Akademie für Psychomotorik (dakp)
entwickelt und schließt mit dem Zertifikat Psychomotorische Gewaltprävention (dakp) im Arbeitsfeld Aufsuchende Sozialarbeit mit Fußballfans ab. Die Fortbildung
orientiert sich speziell an den Bedürfnissen der
Mitarbeiter aus den Fanprojekten und widmet sich dem
umfassenden Thema der Gewaltentstehung und der
Gewaltprävention. Insgesamt umfasst die Fortbildungsreihe 80 Unterrichtseinheiten, die auf vier Module an
verschiedenen Standorten aufgeteilt werden. Neben
den unterschiedlichen Seminarinhalten bildet auch der
kollegiale Austausch der Fanprojektmitarbeiter / -innen
einen weiteren Schwerpunkt der Fortbildungsreihe.
An dieser Langzeit-Fortbildung nimmt Dominik
Boulanger vom Fanprojekt Trier teil. Im ersten
Halbjahr 2010 fanden bereits die ersten beiden
Module in Magdeburg (02.03. – 04.03.2010) und
Münster (04.05.2010 – 06.05.2010) statt. Im zweiten
Halbjahr folgen die letzten beiden Module in Marburg (28.09.2010 – 30.09.2010 und Oberhaching
(30.11.2010 – 02.12.2010).
6.3„Moderationsmethoden
aus der Praxis“
Die Arbeit des Fanprojekts richtet sich sowohl an
einzelne Jugendliche als auch an Gruppen von Jugendlichen. Auf die Arbeit mit größeren Gruppen fokussierte
sich die Fortbildung „Moderationsmethoden aus der
Praxis“, welche an zwei Tagen von Thomas Endres im
Mai 2010 besucht wurde. Inhaltlich standen dabei die
Schwerpunkte Verständnis von Gruppenprozessen,
Problemlösungstechniken, Führung einer Diskussion,
Sicherung der wichtigsten Ergebnisse und der Umgang
mit schwierigen Besprechungsteilnehmern auf der
Tagesordnung.
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 21
22 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
7.Ausblick
Kaum ist die erste Regionalliga-Saison für das Trierer
Fanprojekt beendet, erfolgen auch schon die Planungen für die nächste Spielzeit. Zunächst einmal steht
in der Sommerpause der erste Personalwechsel im
Fanprojekt an. Nach der erfolgreichen Initiierung des
Fanprojekts und einem Jahr praktischer Arbeit verlässt
Thomas Endres das Team leider zum 15.07.2010.
Bereits seit Ende Juni haben wir die freigewordene
„halbe“ Stelle ausgeschrieben und hoffen nun
schnellstmöglich einen adäquaten Ersatz für Thomas
zu finden. Glücklicherweise wird uns für die Übergangsphase unser ehemaliger Praktikant –Manuel Maus- als
studentische Honorarkraft zur Verfügung stehen,
sodass wir der Stellensuche relativ entspannt entgegen blicken können.
Obwohl unsere neu angemieteten Räume bereits
bezugsfertig sind, stehen auch in diesem Bereich
einige Veränderungen an. So planen wir beispielsweise
die Einrichtung eines neuen Besprechungsraumes,
welcher mehr Platz bietet und einen separaten Bereich
der Fanprojekt-Räumlichkeiten bilden soll.
Einen wichtigen Aspekt für das kommende Jahr wird
auch weiterhin die Intensivierung der Beziehungs- und
Vertrauensarbeit zum jugendlichen Klientel bilden.
Obwohl das Verhältnis zur aktiven Fanszene aus der
der Sicht der Fanprojektmitarbeiter / -innen sehr positiv
zu bewerten ist, sprechen Experten von einer Laufzeit
zwischen zwei und drei Jahren um belastbare Beziehungsstrukturen aufzubauen. Hier wollen wir vor allem
die bereits etablierten Angebote des Fanprojekts weiter festigen und zudem versuchen neue Projekte und
Angebote gemeinsam mit den Fans zu initiieren. Einen
Schwerpunkt soll insbesondere die altersspezifische
Arbeit mit jugendlichen Fans unter 18-Jahren bilden.
Mit verschiedenen Schulen aus Trier und der näheren
Region planen wir zudem ein Malprojekt für Kinder und
Jugendliche der Sekundarstufe 1 zum Thema „Gewalt
und Rassismus – Nein Danke!“. Da insbesondere
Jugendliche in ihrer Lebenswelt mit gesellschaftlichen
Problemen wie Gewalt und Rassismus konfrontiert werden, versuchen wir auf unterschiedliche Art und Weise
mit dieser Problematik umzugehen. Eine Möglichkeit
sich diesen Problemfeldern zu stellen, ist beispielsweise die visuelle, kreative Auseinandersetzung mit
der Thematik. Die exakte Vorgehenswiese sowie die
Umsetzung des Malprojekts werden wir möglichst
zeitnah vorbereiten.
Weiterhin steht im Herbst dieses Jahres erstmals für
alle sozialpädagogischen Fanprojekte in Deutschland
ein neu eingeführtes Qualitätsprüfungsverfahren
der KOS an, wonach die Fanprojekte nach einer
erfolgreichen Begutachtung mit dem Qualitätssiegel
„Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und
Sicherheit“ ausgezeichnet werden. Um den hohen professionellen Erwartungen die an die Arbeit der Fanprojekte gestellt werden gerecht zu werden, wird die KOS
zusätzlich zu dem bisher geleisteten Beratungs- und
Betreuungsaufwand regelmäßig einen fest strukturierten Besuch jedes Fanprojektes durchführen. Dabei
soll – gemeinsam mit Träger und FanprojektmitarbeiterInnen – über verschiedenste strukturelle, wie
inhaltliche Punkte gesprochen werden. Die Ausrichtung
der Arbeit und der Konzepte stehen ebenfalls auf der
Tagesordnung, wie Trägerstruktur, Hauptamtlichkeit der
Mitarbeiter, Transparenz, Überprüfbarkeit der Arbeit
und Fortentwicklung etc. Die KOS bezweckt damit
auch eine strukturell stärkere Unterstützung und damit
einhergehend eine Erhöhung der Handlungssicherheit
des jeweiligen Projektes. Selbstverständlich strebt
auch das Fanprojekt Trier eine erfolgreiche Beurteilung
des KOS an.
Für das nächste Jahr wird auch die Kooperation mit
unserem Bezugsverein Eintracht Trier vermehrt im
Fokus stehen. Geplant ist es regelmäßige Begegnungen zwischen Fans, Spielern und Vereinsvertretern
zu initiieren, um auch in diesem Bereich belastbare
Beziehungsstrukturen zu schaffen. Besonders in
Krisenzeiten machen sich Vertrauen und gegenseitiger
Austausch oftmals bezahlt. Natürlich hängt auch
Vieles vom sportlichen Abschneiden der Eintracht in
der kommenden Saison ab. Wie wichtig der sportliche
Erfolg des Bezugsvereins auch für die alltäglich Arbeit
eines Fanprojekts ist, konnten wir in der abgelaufenen
Saison bereits intensiv erfahren.
Auch die Regionalliga-West wird in der kommenden Saison ein neues „Gesicht“ erhalten. Viele Traditionsvereine mit einer aktiven Fanszene haben die Liga in eine
höhere oder niedrigere Spielklasse verlassen. Geprägt
wird die Liga in der nächsten Saison insbesondere
von insgesamt zehn Zweitvertretungen verschiedener
Profivereine. Aus der Sicht der Fans ist die neue Liga
nicht gerade als attraktiv zu bewerten. Wie sich die
Trierer Fanszene in der nächsten Spielzeit entwickelt,
bleibt abzuwarten. Den geplanten „Neuanfang“ des
Vereins wollen beispielsweise auch die Ultras als
Möglichkeit nutzen um einige Verhaltensweisen neu zu
überdenken und sich positiv weiterzuentwickeln. Das
Fanprojekt wird auf jeden Fall weiterhin ein „offenes
Ohr“ für alle Fans haben und versuchen die lebendige
Fußballfankultur in Trier zu unterstützen und zu fördern.
Wir hoffen zudem, dass die Stadionverbotsproblematik
in der kommenden Spielzeit einen weitaus geringeren
Stellenwert einnehmen wird.
Nach einem knappen Jahr Fanprojekt in Trier gibt es
natürlich auch noch intern viele Bereich in denen man
sich weiterentwickeln und verbessern kann. Sei es
die Organisation im Team, die Angebotsebene oder
auch der Kontakt zu den verschiedenen Kooperationspartnern. Das Optimum, wenn man davon überhaupt
sprechen kann, ist noch lange nicht erreicht. Wir
werden auf jeden Fall auch im kommenden Jahr versuchen unseren Aufgaben gerecht zu werden und blicken
optimistisch in die Zukunft.
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 23
8. Öffentlichkeitsarbeit – Presseecho
Eintracht Trier Homepage, 19.04.2010
Trierischer Volksfreund, 27.08.2009
24 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
Rathaus-Zeitung Trier, 01.09.2009
Trierischer Volksfreund, 15.09.2009
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 25
Nord Blick Trier, Ausgabe Dezember 2009/Januar 2010
26 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
Wochenspiegel Trier, 02.09.2009
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 27
Trierischer Volksfreund, 14.09.2009
Wochenspiegel Trier, 17.09.2009
28 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
Eintracht Trier Homepage, 17. 09.2009
Trierischer Volksfreund, 16.11.2009
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 29
16vor.de, 27.03.2010
30 Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010
Moselkicker.de, 22.07.2010
Fanprojekt Trier · Sachbericht 2009/2010 31
Moselkicker.de, 22.07.2010

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