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Februar 2013
Paul Gerdes
Schweinebetrieb Geeste
„NEtrix:
die Formel für
effiziente Energie“
Bericht über die Wirkung von NEtrix
im Betrieb Tielemans
SEITE 8
Erfolg
verbindet
Für Unternehmer mit den Schwerpunkten
Tierhaltung und Ackerbau
Das 33.000+ Konzept
Ein Interview mit Peter Leusman
und Wouter Smit
SEITE 10
AGRAR Unternehmertage
Besuchen Sie uns in Münster
SEITE 22
Blickwinkel
Herzlich willkommen zur ersten Aus-
gabe unseres Kundenmagazins „Erfolg
verbindet“ im Jahr 2013. Zeit zurückzublicken: Denn ein Blick in den Rückspiegel
ist notwendig, um sich
neuen Herausforderungen zu stellen. Noch
wichtiger ist jedoch ein
bedachtes Vorausschauen. Auch für uns als innovatives und engagiertes Unternehmen spielt
dies eine wichtige Rolle:
Haben wir die richtige
Route gewählt? Konnten wir unsere Ziele
erreichen? Eines unserer wichtigsten Ziele
ist dabei: Renditesteigerung für Sie! Deshalb schauen wir weiter.
So haben wir zum Beispiel im Bereich Sauenhaltung das „SauTotal“ Konzept entwickelt. Oder das Gesamtkonzept „33.000+“
in der Milchviehhaltung. Auch der AckerDoktor zählt zu unseren innovativen Tools.
Er ist der erste digitale Pflanzendoktor, der
im Handumdrehen hilft, wenn die Entwicklung der Pflanze gestört ist. Aber nicht
nur Konzepte und Futterrationen sind uns
wichtig, auch soziales Engagement wird
bei uns großgeschrieben. Deshalb haben
wir das Agrifirm Naturprojekt ins Leben
gerufen. Wir möchten damit schon bei
Kindern ein Bewusstsein für Tiere, Natur,
Nutzpflanzen und Ernährung entwickeln
und über nachhaltige Landwirtschaft informieren.
Mehr über unsere Konzepte und Ideen
können Sie in dieser Ausgabe lesen. Oder
besuchen Sie uns bei den diesjährigen
AGRAR Unternehmertagen in Münster.
Wir würden uns sehr freuen, Sie begrüßen
zu dürfen.
Peter Leusman
Verkaufsleiter
Agrifirm Deutschland
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Erfolg verbindet
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Themen
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Titelstory
Heimisch in Geeste – Familie Gerdes
Tschüss Kuh! Hallo Schwein!
Das SauTotal Konzept
Wirtschaftlicher wirtschaften
Endlich auf eigenen Füßen
Das 33.000+ Konzept
Ein Interview mit Peter Leusman und Wouter Smit
Höchster Kuh-Komfort in Welver
Hohe Lebensleistung bei bester Gesundheit
Eine Stellungnahme von Dr. Pius Zinner
RoboterLac
Superfutter im Saarland
SoloStart
für eine optimale Kälberaufzucht
Bullenmast
Die Herrenshoffer Bullen
Salmonellen
Eine ziemliche Sauerei
Verschiedenes
Nach dem Tagebuch ist vor dem Tagebuch
Stammtisch am Futtertisch
Wir sind Agrifirm
AGRAR Unternehmertage 2013 in Münster
Emsland – Agrifirmland
Ein Blick nach Kluse und Walchum
Wir ziehen um
Agrifirm in Rehden
Der AckerDoktor
Die digitale Pflanzensprechstunde
Geflügelbetrieb
Das Huhn ist King bei Dierking
Agrifirm Ungarn
Porträt
Verschiedenes | Impressum
Einfach Klasse: der Agrifirm Malwettbewerb!
Ach du dicke Zuckerrübe!
Schweinehaltung
Heimisch
in Geeste –
Familie Gerdes
„Ich bin jetzt seit 2004 bei Agrifirm Kunde (vormals Strahmann) und so wie es im
Moment aussieht, werde ich das auch bleiben“, so der Ferkelzüchter. Das ist nicht
ganz so selbstverständlich, wie es auf den ersten Blick aussieht, denn Paul Gerdes
wird Agrifirm regelmäßig „untreu“.
„Na ja, untreu stimmt nicht ganz“, meint Paul Gerdes.
„Aber es ist richtig, dass ich neben dem Futter von
Agrifirm auch Futter von anderen Anbietern einsetze.
Nicht durchgehend, aber immer wieder testweise.“
Diese Versuchsreihen wendet er auch nicht bei allen
Tieren an – in den Test gehen nur Ferkel bis 28 Kilogramm. Nach zwölf Tagen folgt dann das große Wiegen. Die Ergebnisse fallen je nach Futter natürlich immer unterschiedlich aus, aber ein Fazit gibt es: „Ich bin
seit acht Jahren bei Agrifirm, da ist das Ergebnis doch
wohl klar, oder?“, schmunzelt Gerdes.
schaftlich geprägt ist die Gegend bis heute: Nach ersten Aufzeichnungen gab es im Dorf im Jahr 1460 sieben
Höfe – sechs davon gibt es immer noch und einer davon
ist der Betrieb Gerdes.
Zusammen mit seiner Frau Monika bewirtschaftet er
einen 50 Hektar großen Betrieb in Geeste-Bramhar.
Hier, im Emsland zwischen Meppen und Lingen, ist die
Familie schon seit Generationen ansässig. Landwirt-
Mehr über den Betrieb Gerdes gibt’s auf der nächsten
Seite ...
Ob das auch so bleibt, weiß man nicht. Zwar hat Gerdes
zwei Töchter und so auf jeden Fall mindestens einen
potenziellen Nachfolger, aber wer kann schon in die
Zukunft blicken? „Zehn Jahre mache ich auf jeden Fall
noch weiter, egal was kommt. Und dann schauen wir
einfach mal.“
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Schweinehaltung
Tschüss Kuh! Hallo Schwein!
1998 kam der große Umbruch. In diesem Jahr standen die Gerdes vor einer schwerwiegenden Entscheidung: Weitermachen mit den Milchkühen oder umstellen auf
Sauen? Jahrelang wurde auf dem Familienbetrieb zweigleisig gefahren, Kühe und
Schweine bestimmten gleichermaßen den Arbeitsalltag.
Das bedeutete nicht nur viel Arbeit – es erwies sich
auch irgendwann als nicht mehr rentabel. Um wieder
wirtschaftlicher zu werden, gab es eigentlich nur zwei
Möglichkeiten: entweder die Milchviehherde aufstocken oder ganz auf Sauen setzen. „Die Entscheidung
ist uns nicht leichtgefallen, wir haben Pro und Kontra
ständig diskutiert, das hat uns viele schlaflose Nächte
beschert. Zum Schluss erschien uns die Sauen-Alternative trotz notwendiger Stallumbauten aber als die bessere Lösung.“ Gesagt, getan. „Bereut haben wir diesen
Schritt bis heute kein einziges Mal, auch wenn es nicht
immer einfach war. Als zum Beispiel der Händler unsere Kühe vom Hof geholt hat und fragte, ob ich mir auch
wirklich ganz sicher sei ... das war ein Moment, wo ich
echt schwer schlucken musste.“
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Im Rückblick ist es tatsächlich die richtige Entscheidung gewesen. Heute kommt Paul Gerdes auf 29 Ferkel pro Sau und kann seinen langjährigen Endmäster
mit rund 7.000 Tieren pro Jahr beliefern. „Mein nächstes Ziel sind 30 Ferkel pro Sau“, so Paul Gerdes, der zusammen mit seinem Agrifirm Spezialberater Bennie
Beerling das Futter entsprechend umgestellt hat. Zurzeit füttert er die spezifische Kundenmischung „minmix Gerdes“ im Mix mit Getreide aus eigenem Anbau.
Ein weiteres Ziel: „Ich möchte die NT-Plätze vermehren.
Erste Schritte sind schon eingeleitet, die Anträge sind
gestellt. Jetzt heißt es abwarten.“
Ein wenig Kopfzerbrechen bereitet ihm wie vielen anderen hingegen die neue EU-Schweinehaltungsver-
Schweinehaltung
ordnung, die 2003 beschlossen wurde und in diesem
Jahr in Kraft tritt. „Hier in Niedersachsen ist die Verunsicherung bei vielen Sauenhaltern groß und auch von
offizieller Seite gibt es keine verbindlichen Aussagen.
Beispiel Gruppenhaltung – müssen die Tiere vorher in
Wechselgruppen gehalten werden und kommen dann
in die Abteilungen?“ Paul Gerdes ist so gut wie möglich vorbereitet, die Abteile für je 35 Sauen sind längst
im Einsatz.
Bennie Beerling ist oft auf dem Hof und dreht seine
Runden durch den Stall. Dabei achtet er besonders
auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Tiere
und kontrolliert die Futteraufnahme. „Bei Agrifirm bekomme ich nicht nur Futtermittel, sondern auch eine
umfassende Beratung. Das ist mir wichtig. Beratung
heißt ja nicht, dass man über dies und das fachsimpelt, es hat ja auch ganz praktische Auswirkungen. Ein
Beispiel: Durch die Futtermischung haben meine Tiere
eine kurze Säugezeit und die Ferkel haben nach 21 Tagen um die sechs Kilogramm Gewicht. Im Prinzip muss
ich mich um nichts weiter kümmern – das vereinfacht
die betrieblichen Abläufe.“
Im Vier-Wochen-Turnus wird im Stall die große Kontrolle durchgeführt. Bennie Beerling geht dabei gemeinsam
mit Paul Gerdes systematisch seine Checklisten durch,
angefangen bei den jüngsten Tieren bis hin zu den alten: Welches Futter bekommen die Schweine in welcher
Zusammensetzung? Gibt es Probleme bei der Futteraufnahme? Wie ist der allgemeine Zustand der Tiere? Wie
vital sind sie? Sind Krankheiten aufgetreten? Und wie
läuft’s im Deckstall? Alle Angaben werden später zusammengefasst und analysiert. Im Abschlussbericht gibt es
dann ein eindeutiges Ergebnis – im optimalen Fall bleibt
alles, wie es ist. Wenn hingegen Verbesserungspotenzial
gegeben ist oder einem Problem direkt entgegengewirkt
werden muss, wird eine Futterumstellung empfohlen.
Früher hat Paul Gerdes sein Futter über eine Futtereinkaufsgemeinschaft bezogen; seit er Agrifirm Kunde ist,
bezieht er alles direkt von Agrifirm. „Futterqualität ist
eine Sache“, betont Paul Gerdes. „Aber auf der anderen
Seite müssen natürlich der Preis und der Einsatz von Arbeitskraft stimmen, sonst kann ich nicht rentabel arbeiten.“ Mit Agrifirm TOPIX 20, PreStarter für Tiere bis 14 Tage
und PreStarter Select geht bei ihm die Rechnung auf.
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Sonderthema SauTotal
Wirtschaftlicher
wirtschaften
Die Agrifirm Deutschland GmbH hat mit SauTotal ein innovatives und effizientes
Fütterungskonzept für Sauen entwickelt, das neben qualitativ hochwertigen Futtersorten auch eine umfassende Unterstützung bei der betrieblichen Leistungssteigerung bietet.
Das Agrifirm Konzept SauTotal ermöglicht es, individuell für jeden Betrieb die richtige Futtersorte mit der
passenden Futterstrategie zu koppeln, um so die besten
wirtschaftlichen Ergebnisse zu realisieren.
Agrifirm setzt dabei auf eine systematische Vorgehensweise, um Schwachstellen in den Betrieben zu identifizieren, und gemeinsam entsprechende Lösungen zu
entwickeln und das jeweilige Problem zu beheben. Im
Rahmen des SauTotal Konzeptes bietet Agrifirm ein
Komplettpaket mit innovativen Futtersorten an, die auf
Langlebigkeit der Sauen und schwere, gleichmäßige
Ferkel ausgelegt sind.
„Unser Ziel ist klar formuliert: Lieber
eine fitte Sau als eine fette Sau!
“
Henk-Jan Hetterschijt
FUTTERSORTIMENT
Das Futtersortiment der Agrifirm Deutschland ist in
drei Linien aufgeteilt, damit jeder Betrieb individuell
und maßgeschneidert bedient werden kann.
Excellent: die Futterlinie für höchste Leistungen im
Stall. Mit diesem Futter wird das genetische Potenzial der Tiere voll ausgeschöpft. Viele Probleme in
den Betrieben können so durch eine einfache Futterumstellung behoben werden
Economic: die Futterlinie für beste finanzielle Ergebnisse. Leistung und Kosten stehen hier in einem optimalen Verhältnis
Exact: die Futterlinie für eine kostengünstige und
bedarfsdeckende Versorgung der Tiere
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Erfolg verbindet
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Darüber hinaus bietet Agrifirm Deutschland für Betriebe, die Alleinfutter füttern, und solche, die eigene Komponenten einsetzen, Lösungen in Form von Alleinfutter,
Ergänzer oder Mineralkernen. Die Vorteile der Agrifirm
Futter auf einen Blick:
ruhigere Sauen in der Trächtigkeit
effizientere Nutzung des Futters
höhere Darmgesundheit und dadurch
weniger Verstopfung
höhere Futteraufnahme während der Säugezeit
mehr Milch und weniger Konditionsverlust
während der Säugezeit
durchgehend schwere Ferkel beim Absetzen
NETRIX
Durch das innovative NEtrix Konzept kann Agrifirm für
jeden Betriebstyp und jedes Produktionsniveau die ideale Futterlösung anbieten. Mit der NEtrix Formel kann
die Energie, die für das Schwein tatsächlich nutzbar ist,
genau berechnet werden. So wird gewährleistet, dass
die Sauen in jeder Phase ihres Zyklus mit der richtigen
Menge an Energie aus der richtigen Quelle versorgt
werden. Damit wird eine höchst effiziente Versorgung
gesichert und gleichzeitig der absolute Futterverbrauch
gesenkt. Ein Beispiel: Das Futter für tragende Sauen
enthält funktionelle Rohfaserquellen, die von der trächtigen Sau höchst effektiv genutzt werden können. Das
Ergebnis ist eine deutlich
ruhigere Herde und eine
wesentlich
effizientere
Nutzung des Futters. In
Sonderthema SauTotal
der Laktation hingegen sind die Energiequellen so ausgewählt, dass sie zu einer hohen Milchproduktion führen. Mit dem NEtrix System kann so eine effiziente und
nachhaltige Versorgung der Tiere gewährleistet werden.
BERATUNG
Die Agrifirm Spezialberater stehen bei Fragen rund um
Produktion und Entwicklungsstrategien allen Kunden
mit Rat und Tat zur Seite. Damit auch wirklich keine
Frage offenbleibt, setzt sich das Beraterteam aus Spezialisten mit unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. Denn gerade wenn es zum Beispiel um die richtige Futterstrategie geht, ist Expertenwissen gefragt.
Schließlich ist die Auswahl und Zusammenstellung
der Produkte abhängig von unterschiedlichen Faktoren
wie Genetik, Haltungsform, Klima und Leistungsniveau.
Deshalb kann eine ergebnisorientierte Beratung auch
immer nur betriebsindividuell vor Ort erfolgen. Eins ist
klar: Nur eine strukturierte Analyse eines Betriebes kann
zur strukturellen Verbesserung der Leistung führen.
QUICKCHECK SAU
Der Agrifirm QuickCheck ist ein Instrument, das wertvolle Hilfestellung bei der Betriebsanalyse bietet. Mittels einer ausführlichen Checkliste in Verbindung mit
den aktuellen Sauenplanerdaten kann jeder Betrieb
gründlich überprüft und Schwachstellen sicher identifiziert werden. Mit weiterführenden Checklisten können
die Ergebnisse detailliert ausgearbeitet und entsprechende Lösungsvorschläge erstellt werden.
„Mit SauTotal kann die Wirtschaftlichkeit und damit die Rendite signifikant
erhöht werden!
“
Henk-Jan Hetterschijt
(AIC) werden Fütterungskonzepte entwickelt und auf
dem firmeninternen Versuchsgut Laverdonk in der Praxis getestet. Hier werden unter anderem 130 Sauen im
geschlossenen System gehalten, um Fütterungsversuche bei Schweinen durchführen zu können.
Die Schwerpunkte lagen dabei in den letzten Jahren
auf der Entwicklung von neuen Futterstrategien für
die Phase rund um die Geburt der Ferkel – eine extrem
wichtige Phase im Zyklus der Sau, wird hier doch der
Grundstein für einen guten und gleichmäßigen Wurf
gelegt. Auf Laverdonk wurden hierfür unterschiedliche
Futterzusammensetzungen und verschiedene Futterstrategien getestet. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass
die Ferkel in der ersten Woche signifikant höhere Zunahmen (+5 Prozent) hatten und mehr Ferkel abgesetzt
wurden (+0,7 Ferkel/Wurf). In den nächsten Jahren wird
der Forschungsschwerpunkt auf der Erhöhung des Geburtsgewichts der Ferkel liegen. Nachweislich weisen
schwere Ferkel bei der Geburt später höhere Zunahmen
und eine bessere Futterverwertung auf. Von den Ergebnissen dieses Projektes werden sowohl Sauenhalter als
auch Mäster profitieren können.
SauTotal – die Vorteile:
FORSCHUNG
Agrifirm legt neben der hohen und vor allem gleichbleibenden Qualität der Futtermittel großen Wert auf
innovative Fütterungskonzepte. Das Ziel: die Steigerung
des wirtschaftlichen Erfolges der Kundenbetriebe. Jedes Jahr investiert Agrifirm fünf Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Dabei wird auf unterschiedlichen Gebieten geforscht, zum Beispiel Bedarf der Tiere,
Rohwarenanalyse und Rohwarenqualität. Im firmeneigenen Forschungsinstitut Agrifirm Innovation Center
effizientere Nutzung aller Inhaltsstoffe
durch die NEtrix Formel
lang anhaltende Sättigung und ruhigere
Sauen durch mehr Rohfaseranteile
effizientere Verdauung durch Nutzung
des gesamten Darmtraktes
bessere Darmgesundheit, keine Verstopfung
höhere Futteraufnahme im Abferkelstall
höheres Absetzgewicht
vitale Sauen durch gezielten Futtereinsatz
in der Trächtigkeit
weniger Ferkelverluste
weniger MMA-Probleme
bessere Leistung im Folgewurf
effizienterer Futterverbrauch und
geringere Futterkosten
Mit SauTotal bietet Agrifirm ein Rundum-Paket für eine
wirtschaftlichere Sauenhaltung, das den Betriebserfolg
steigert – ganz im Sinne der Agrifirm Unternehmensphilosophie: Erfolg verbindet.
Erfolg verbindet
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Sonderthema SauTotal
Endlich auf
eigenen Füßen
Henk-Jan Hetterschijt und Anton Tielemans (v. l. n. r.)
Im brandenburgischen Nietwerder, einem kleinen Dorf östlich von Neuruppin, in
der Nähe des Ruppiner Sees, hat sich der Niederländer Anton Tielemans seinen
Traum erfüllt und einen beachtlichen Schweinebetrieb mit 1.000 Zuchtsauen auf
die Beine gestellt.
Der Betrieb besteht aus sechs Ställen und zwei Wohnhäusern, die sich auf 2,5 Hektar verteilen. „Ich habe das
Gelände gesehen und wollte es sofort haben“, so der
28-Jährige. Lange darum kämpfen musste er nicht, denn
aus der Umgebung hatte niemand Interesse an dem
ehemaligen LPG-Betrieb. Tielemans dafür umso mehr.
„Es musste natürlich noch einiges getan werden, aber hier steckt echt Potenzial drin.
“ Anton Tielemans
Die meisten Arbeiten sind schon erledigt – so wurden
die nebeneinander liegenden Gebäude durch einen
Gang miteinander verbunden, damit man auch bei
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Erfolg verbindet
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schlechtem Wetter trockenen Fußes überall hinkommt
und die Sauen sich leicht treiben lassen.
Die alten Ställe wurden saniert und den neuen Haltungsvorschriften entsprechend ausgestattet. Die Warteställe sind mit Großgruppen auf Stroh ausgeführt,
eine ganze Wochengruppe wird zusammen gehalten.
Durchschnittlich 1.000 Euro hat der engagierte Ferkelerzeuger bei der Betriebsübernahme in jeden einzelnen
Sauenplatz investiert. Nach dem Umbau werden jetzt
jede Woche 600 Babyferkel dem festen Aufzüchter übergeben.
Der Bestand von Tielemans hat einen hohen Gesundheitsstatus (SPF) und darum werden auch die stren-
Sonderthema SauTotal
gen Hygieneregeln penibel eingehalten: so wenig
Transportbewegungen mit neuen Tieren wie möglich,
Duschen vor dem Betreten des Stalles, Besucher sollen 48 Stunden vor dem Besuch keinen Kontakt zu
Schweinen gehabt haben. „Natürlich bedeutet das für
mich erst mal einen Mehraufwand, aber das dänische
SPF-System ist das weltweit umfassendste Gesundheitsprogramm für Schweine. Das ist es mir einfach
wert“, so Tielemans. Selbst Agrifirm Spezialberater Hetterschijt stimmt seine Terminplanung so ab, dass er
zwei Tage vorher in keinem anderen Stall gewesen ist.
Mit dem innovativen Fütterungskonzept Optizucht Digest für Sauen wird ein deutlich ruhigeres Gruppenverhalten erreicht. Die Rohfaserkombination sorgt nicht nur
für eine bessere Magen- und Darmfüllung und damit zu
einem konstanteren Insulinspiegel, sondern auch für
eine langsame Energiefreisetzung, wodurch die Sauen
einfach ruhiger sind. Optizucht Digest NT für tragende
Sauen und Digest Lac für säugende Sauen sind in ihrer
Zusammensetzung perfekt aufeinander abgestimmt,
um Futterverweigerungen und daraus resultierende
Minderleistungen im Abferkelstall zu vermeiden.
Anton Tielemans ist seit Anfang an Agrifirm Kunde. „Ich
bin in den Niederlanden auf einem Schweinebetrieb
groß geworden, danach habe ich auf anderen Betrieben
gearbeitet. Nach diesen Erfahrungen war mir relativ
schnell klar, dass ich mir selbst etwas aufbauen will.“
Von Anfang an hat er Experten zurate gezogen. Nicht
nur, was die Stallumbauten angeht, sondern auch, was
die Futtermittel betrifft. „Ich füttere schon seit Jahren
Optizucht Digest NT und Digest Lac mit durchweg sehr
guten Ergebnissen: Die Milchleistung stimmt, die Gesundheit stimmt, die Säue sind vital und das Abkotverhalten ist perfekt“, so Tielemans.
Damit die Sauen in jeder Phase mit der richtigen Energiemenge aus der richtigen Quelle versorgt werden,
kommt Agrifirm NEtrix zum Einsatz. Eine Formel, mit
der das Futter genau an den Zyklus der Sau angepasst
werden kann. Mit NEtrix kann die Energie, die für die
Sau effektiv nutzbar ist, genau errechnet werden – das
gewährleistet eine gleichbleibend hohe Versorgung der
Tiere. „NEtrix ist nur ein Instrument im Rahmen unseres
Agrifirm SauTotal Konzepts“, so Henk-Jan Hetterschijt.
„Mit SauTotal können wir, wie der Name schon sagt, unseren Kunden ein Komplettpaket für die wirtschaftliche
Sauenhaltung anbieten. Dazu gehört neben einer breiten Futterpalette auch die Unterstützung im Futter- und
Betriebsmanagement.“
Ein paar Zahlen: Pro Wurf kommt er auf ca. 11,9 abgesetzte Ferkel mit einem Durchschnittsgewicht von je 7,4
Kilogramm. Die PIC-Sauen liefern Top-Ferkel, im Schnitt
jährlich über 27 Stück pro Sau, der Wurf-Index liegt bei
2,35 bei 4 Wochen Säugezeit. Damit hat er den Betrieb
innerhalb von vier Jahren zu einem rentablen Unternehmen gemacht. „Die Digest Optizucht Futter sind für den
Betrieb Tielemans optimal“, so Henk-Jan Hetterschijt.
Für den Betrieb Tielemans bedeutet das Futtersorten,
die perfekt auf seine Anforderungen abgestimmt sind
und eine hohe Rentabilität erzielen. „Eine gute und konstante Futterqualität sowie das schnelle Lösen von auftretenden Problemen – darauf lege ich Wert“, so Anton
Tielemans. Zusammen mit Agrifirm klappt das.
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Sonderthema 33.000+
33.000+: der neue Standard?
Ein Interview mit Peter Leusman
und Wouter Smit
Mehr Lebensleistung, mehr Gewinn – das ist die Agrifirm Zauberformel 33.000+. Wir
haben mit Peter Leusman, Vertriebsleiter NRW/Niedersachsen, und Wouter Smit,
Spezialberater Rind, über das Konzept gesprochen und nach Einschätzungen gefragt.
Herr Leusman, Herr Smit, bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, würden wir gerne erst mal etwas über Sie
persönlich erfahren.
Peter Leusman: Gerne! Ich bin jetzt seit viereinhalb Jahren im Unternehmen und bereits seit 1992 als Verkaufsberater Rind tätig. Aufgewachsen bin ich auf einem
landwirtschaftlichen Betrieb in den Niederlanden.
Wouter Smit: Ich bin seit zweieinhalb Jahren bei
Agrifirm. Davor habe ich auf unterschiedlichen Betrieben in Deutschland, Neuseeland, Frankreich und in
den Niederlanden gearbeitet. Momentan liegt mein
Schwerpunkt auf dem Gebiet Weser/Ems.
Als Spezialberater sind Sie ja direkt vor Ort auf den Höfen
und haben mehr Einblick in die alltäglichen Arbeitsabläufe als irgendjemand anderes – ist 33.000+ ein Konzept, das
funktioniert, oder ist das einfach nur eine schöne Theorie?
Peter Leusman: Das ist weit mehr als eine bloße Theorie. Die Idee, durch Steigerung der Lebensleistung die
Rendite zu erhöhen, ist ja schon älter. Wichtig ist es, mit
Produkt- und Beratungskonzepten zusammen mit den
Landwirten an diesem Ziel zu arbeiten. Wir sind davon
überzeugt – und wir haben das Konzept auch schon mit
mehreren Betrieben erfolgreich umgesetzt –, dass die
neue Strategie 33.000+ funktioniert. Und wir brauchen
neue Strategien! Wenn 2015 die Milchquote wegfällt,
ändern sich die Rahmenbedingungen für die Milchindustrie. Einige Betriebe müssen noch hart daran arbeiten, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Für andere, die
flexibel auf die Marktanforderungen reagieren können,
bietet die neue Milchverordnung sogar neue Chancen.
Aber dafür müssen schon frühzeitig die Weichen gestellt werden.
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An welchen Schrauben kann man denn drehen?
Wouter Smit: Da gibt es einige Möglichkeiten. Eine allgemeingültige Empfehlung abzugeben, wäre aber fahrlässig. Jeder Betrieb, jede Herde ist anders, entsprechend
müssen auch die individuellen Faktoren betrachtet und
bewertet werden. Ein paar Eckdaten gelten aber für alle:
Rentabel wird’s erst ab 15/16 Kilogramm Lebenseffektivität pro Tag.
Um dieses Ergebnis – oder auch mehr – zu erreichen,
müssen die Tiere, auch schon die Jungtiere, optimal aufgezogen werden, das Herdenmanagement muss stimmen, das Futter natürlich auch. Erst dann kann man die
Genetik maximal ausschöpfen.
Wie kann Agrifirm den Landwirt dabei unterstützen?
Peter Leusman: Wir haben eine Reihe von Instrumenten
entwickelt, mit denen wir einen Betrieb analysieren und
Möglichkeiten aufzeigen können. Ich muss dazu sagen,
das geht nicht von heute auf morgen. Unser Ziel ist es,
unsere Kunden nachhaltig und langfristig zu beraten
und so ein kontinuierliches Wachstum zu ermöglichen.
Dazu gehört eine detaillierte Betriebsanalyse, für die
wir zum Beispiel den Agrifirm QuickCheck entwickelt
haben. Damit können wir zusammen mit dem Land-
Sonderthema 33.000+
wirt Verbesserungsmöglichkeiten aufdecken und Optimierungspotenziale aufzeigen. Ähnlich ist es mit dem
Agrifirm MilkNavigator, einem Programm zur Futterrationsberechnung, mit dem die Ration optimal eingestellt
werden kann. Nicht zu vergessen: unsere Mischfutter,
wie zum Beispiel TOTAL DRY für Trockensteher oder
SoloStart für die Kälberaufzucht. Als internationales
Unternehmen sind wir zum Glück in der vorteilhaften
Lage, in unserem eigenen Forschungsinstitut „Agrifirm
Innovation Center“ neue Futterkonzepte zu entwickeln
und sie auch auf den Markt zu bringen. Dazu kommt,
dass wir sämtliche Rohwaren, die wir einkaufen, genauestens kontrollieren und so dem Landwirt immer die
beste Qualität garantieren können.
Sie beraten also den Landwirt, entwickeln Strategien, verkaufen ihm Futter und dann „Tschüss und viel Glück“?
Wouter Smit (lacht): Nein, nein, das würde der Unternehmensphilosophie von Agrifirm total widersprechen und
damit wären auch wir als Spezialberater nicht glücklich.
Wie Peter Leusman schon erwähnt hat, geht es ja immer
um langfristige Erfolgsstrategien. Die Steigerung der
Lebensleistung der Kuh ist ja auch langfristig zu sehen.
Das heißt für uns, wir begleiten die Landwirte auf dem
Weg dorthin. In der Praxis sieht das dann so aus, dass wir
regelmäßig – je nach Bedarf – die Betriebe aufsuchen.
Wir begutachten dann zum Beispiel die Wiederkauaktivität, die Pansenfüllung, den Gesundheitszustand der
Tiere. Wir analysieren auch den Milchkontrollbericht,
optimieren gegebenenfalls die Futterrationen und berechnen die Rendite. Gemeinsam mit dem jeweiligen
Betriebsleiter gleichen wir im Gespräch dann die festgesetzten Zielvorgaben mit dem Ist-Zustand ab. Natürlich
sind wir für unsere Kunden bei Fragen oder Problemen
jederzeit ansprechbar.
Rechnet man also alle Faktoren mit ein, dann ist das Erreichen von 33.000+ und damit die Erhöhung der Rendite bei
gleichbleibendem Viehbestand gar nicht so utopisch, wie
es sich im ersten Moment anhört, oder?
Peter Leusman: Nein, wie schon eingangs gesagt:
33.000+ ist ein durchaus realistisches Ziel, das sich auf
vielen Betrieben erreichen lässt. Entscheidend ist halt
nur, dass man den Betrieb als Ganzes betrachtet – es
bringt zum Beispiel nichts, das beste Futter zu füttern,
wenn es an den Haltungsbedingungen hapert. Sie kennen sicher das Sprichwort „Das Ganze ist mehr als die
Summe seiner Teile“ – das trifft den Grundgedanken von
33.000+ ziemlich genau. Aber da erzähle ich den Landwirten ja nichts Neues; dass eins mit dem anderen zusammenhängt, wissen die meisten aus Erfahrung selbst.
Um die Lebensleistung einer Milchkuh zu erhöhen, und
zwar so zu erhöhen, dass die Gesundheit und damit die
Fruchtbarkeit des Tieres erhalten bleibt, ist eine Steigerung der Milchleistung und der Laktationen erforderlich.
Momentan liegen wir in Deutschland bei durchschnittlich 2,9 Laktationen, dann kommt die Kuh zum Schlachter. Auswertungen zeigen jedoch, dass bis zur sechsten
Laktation die Milchmenge ansteigt. Heißt vereinfacht
gesagt – je älter der Bestand, desto höher die Milchleistung. Es gibt also noch reichlich Potenzial für die Landwirte.
Herr Leusman, Herr Smit, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Wer Interesse hat, kann sich direkt bei Peter Leusman
oder Wouter Smit unter [email protected] per E-Mail
melden. Oder die Messe AGRAR Unternehmertage in
Münster besuchen, denn das Konzept Agrifirm 33.000+
wird ein thematischer Schwerpunkt sein.
Peter Leusman und Wouter Smit (v. l. n. r.)
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Sonderthema 33.000+
Höchster
Kuh-Komfort in Welver
Sebastian Heimann und Dieter Beuckmann (v. l. n. r.)
120 Kühe lassen es sich auf dem Hof von Dieter Beuckmann so richtig gut gehen. Seit
letztem Jahr haben sie einen neuen Boxen-Laufstall, der sich über einen Treibgang
perfekt mit dem alten Stallgebäude verbindet. Eigentlich könnten hier jetzt bis zu
170 Tiere Platz finden, aber das ist noch sehr weit entfernte Zukunftsmusik, angepeilt sind erst mal 150.
Sehr offen, sehr hell, sehr großzügig – so präsentiert sich
die neue Anlage in der Gemeinde Welver. Der neue Stall
in Zahlen: 20 mal 50 Meter, 12 Meter hoch. Der alte Stall
kommt auf 18 mal 50 Meter bei einer Höhe von 9,5 Metern, das Melkhaus misst 14 mal 16 Meter. Herzstück ist ein
16er Melkkarussell, das vor 18 Jahren aus Neuseeland geliefert wurde. Mittlerweile ist das gute Stück umgebaut
und an die neuen Anforderungen angepasst worden –
jetzt können in der zweiten Runde auch die langsameren
Kühe abgemolken werden, ohne dass ein „Stau“ entsteht.
Den Neubau 2012 hat Dieter Beuckmann nicht auf die
leichte Schulter genommen, vorangegangen sind intensive Recherchen auf Betrieben in ganz Deutschland.
Mit dem Arbeitskreis „100plus“ hat er sich in zwei Jah-
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Erfolg verbindet
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ren über 30 Höfe angesehen. „Man baut ja nun nicht jeden Tag einen neuen Stall. Natürlich habe ich mich umfassend über Möglichkeiten und Technik, Vorteile und
Nachteile informiert. Ich finde, am besten kann man das
auf anderen Höfen im Gespräch mit den Kollegen.“
Dass sich die Kühe wohlfühlen, ist nicht nur ein subjektiver Eindruck, sondern lässt sich auch ganz objektiv
durch Zahlen belegen: Die Jahresmilchleistung pro Kuh
(LKV) liegt bei 11.300 Litern. Die aktuelle Lebensleistung
der Herde liegt bei 28.800 Litern, die in 2,7 Laktationen
ermolken werden. „Unser gemeinsames Ziel sind aber
33.000+“, betont Beuckmann.
„Als Franz Wilmes, mein Agrifirm Berater, mir das Konzept 33.000+ vorgestellt hat, war ich sehr angetan. Ich
Sonderthema 33.000+
stehe voll dahinter und versuche jetzt kontinuierlich, die
Lebensleistung meiner Tiere zu erhöhen. Dabei achte ich
immer darauf, meine Kühe nicht bis aufs Letzte auszureizen. Mir ist es sehr wichtig, dass ich meine Rendite mit
gesunden Tieren steigere.“
Gesundes Wachstum ist natürlich auch immer eine Frage des Futters. Dieter Beuckmann füttert SmulSirup, Futterkalk, Viehsalz, die betriebsspezifische Mineralfuttermischung „minmix Beuckmann“, LactoFit Power, EliteLac,
RoboterLac, ProAktiv und TS-Mineral, das er vom Landhandel Willenbrink bezieht. „Mit Willenbrink verbindet
mich eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit. Da
stimmt wirklich alles: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, die
menschliche Ebene, quasi perfekter Rundum-Service.“
Zusätzlich füttert Beuckmann Maissilage, Grassilage,
Biertreber, Luzerne und Heu ad libitum. „Seit 25 Jahren
sind wir jetzt schon bei Agrifirm beziehungsweise KOFU.
Dabei schätze ich nicht nur die hohe Futterqualität,
sondern auch die Komplett-Beratung. Einen landwirtschaftlichen Betrieb muss man doch als Ganzes sehen,
schließlich hängt doch alles zusammen – was nutzt mir
zum Beispiel das beste Futter, wenn die Bedingungen im
Stall nicht stimmen?“ Deshalb hat Beuckmann vor dem
Stallneubau zusammen mit Franz Wilmes den Agrifirm
QuickCheck durchgeführt, damit wirtschaftlich und
wissenschaftlich auch alles Hand und Fuß hat. Mithilfe
des QuickChecks wird der Betrieb einer Prüfung unterzogen, nicht nur was den Viehbestand angeht, sondern
auch Gebäude und Stallungen. So können in relativ
kurzer Zeit Probleme erkannt und Lösungsvorschläge
entwickelt werden. „Es war für mich sehr wichtig, mal
eine Einschätzung über den Ist-Zustand meines Betriebes zu bekommen und diesen auf meine Zukunftspläne hin zu überprüfen“, so Beuckmann, der seinen Hof
noch bis vor einem Jahr mit seinem Mitgesellschafter
Wilhelm Droste – der aus Altersgründen keine Kühe
mehr melken muss und jetzt seinen Ruhestand genießt
– gemeinsam bewirtschaftet hat. Nun stemmt er die
Arbeit zusammen mit seinem Mitarbeiter Sebastian
Heimann, einem Auszubildenden und seiner Mutter
Helmi, die sich um die Kälberaufzucht und die Buchführung kümmert.
Eigentlich blickt er ganz positiv in die Zukunft. Blauäugig ist er dabei nicht: „Wir rechnen eigentlich alle mit
einem Preisabfall im Milchbereich. Behaupten können
sich nur diejenigen, die ihren Viehbestand leistungsfähig und dauerhaft gesund halten – allein die Größe
bringt’s nicht.“
Erfolg verbindet
Februar 2013
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Sonderthema 33.000+
Hohe Lebensleistung
bei bester Gesundheit –
eine Stellungnahme von Dr. Pius
Zinner, Agrifirm Deutschland
Das Projekt 33.000+ hat das Ziel, die Lebensleistung der Milchviehherde zu erhöhen und damit auch die Wirtschaftlichkeit in der Milchproduktion zu verbessern.
Keine Frage – in jedem einzelnen Betrieb müssen die Ursachen gefunden werden, die eine Erhöhung der Lebensleistung blockieren. Die Fütterung ist ein möglicher Faktor bei dieser Suche. Aus Sicht der Fütterungsberatung
ist vor allem der Frage nach dem Zusammenhang zwischen steigender Milchleistung und Gesundheit beziehungsweise Fruchtbarkeit nachzugehen.
Denn klar ist: Eine niedrige Lebensleistung der Herde
kommt natürlich auch durch eine niedrige Leistung –
aber die Genetik für hohe Leistung ist vorhanden! Von
großer Bedeutung ist daher die Suche nach den Ursachen für schlechte Gesundheit und schlechte Fruchtbarkeit. Vor Kurzem ist eine weitere Dissertation zu diesem
Thema abgeschlossen worden. Beim Lesen dieser Arbeit
wird klar, dass es durchaus sehr gute Möglichkeiten
gibt, den Zusammenhang zwischen hoher Leistung und
schlechter Gesundheit beziehungsweise Fruchtbarkeit
im positiven Sinne zu lenken. Soll heißen: Es gibt viele
Punkte, die im Betrieb mit niedriger Lebensleistung analysiert werden können, um auch bei hoher Leistung die
Voraussetzung für gute Gesundheit und Fruchtbarkeit
zu schaffen.
Zurück zu der angesprochenen Dissertation. Diese Arbeit
hat versucht, in einem Praxisbetrieb den Zusammenhang zwischen Energiestoffwechsel und den Fragen
nach Milchleistung, Tiergesundheit und Fruchtbarkeit
zu messen. Ausgangspunkt der Betrachtung war die Veränderung der Rückenfettdicke als Faktor zur Beurteilung
der Energiebilanz. Wie kann man die Ergebnisse nutzen?
Dass die Milchkuh ihre Fettreserven als Energiequelle
nutzt, ist normal und – in einem bestimmten Ausmaß –
14
Erfolg verbindet
Februar 2013
sogar sinnvoll. Eine Kontrolle der Situation im Bestand
über Blutparameter wie freie Fettsäuren und ß-Hydroxybuttersäure durch den Tierarzt ist allerdings sinnvoll.
Viele Daten zeigen, wie die angesprochene Arbeit auch,
dass bei einer zu starken Fettmobilisierung die Stoffwechselbelastung für die Kuh zu hoch wird. Als Folge
davon treten verstärkt gesundheitliche Probleme wie
Milchfieber, Nachgeburtsverhalten oder Mastitis auf.
Außerdem verschlechtert sich die Fruchtbarkeit, zum
Beispiel verlängert sich die Zwischenkalbezeit.
Dass hierbei bereits die Trockenstehphase eine entscheidende Rolle spielt, ist bekannt. Agrifirm hat mit dem
Konzept TOTAL DRY eine interessante Alternative für bestimmte Betriebssituationen auf den Markt gebracht.
Eine der wichtigen Aufgaben der Trockenstehfütterung
ist es, die Futteraufnahme nach dem Abkalben positiv
zu beeinflussen. Warum das wichtig ist, kann ebenfalls
dem Fazit der Dissertation entnommen werden. Hier
erläutert der Verfasser, dass auch bei Tieren mit hohen
Leistungen die Fettmobilisation relativ niedrig bleiben
kann und als Folge davon die Gesundheits- und Fruchtbarkeitsdaten deutlich besser sind als bei Tieren mit hoher Leistung und hoher Fettmobilisation. Eine wichtige
Erklärung könnte eine höhere Futteraufnahme beziehungsweise bessere Futterverwertung sein. Beides kann
mit Genetik zu tun haben, aber eben auch mit direkt im
Betrieb beeinflussbaren Faktoren wie der Trockenstehphase.
Natürlich ist auch das Futterregime ab dem Tag des Abkalbens von sehr großer Bedeutung. Dementsprechend
Sonderthema 33.000+
muss im Management und in der Rationsgestaltung
alles getan werden, um die enormen Belastungen des
Stoffwechsels abzufedern. Das Agrifirm Innovation Center hat dazu Versuche durchgeführt und aus diesen Ergebnissen das Fütterungskonzept VIKING entwickelt.
Ziel dieses Konzeptes ist es, den Stoffwechsel während
der sogenannten Transitphase zu unterstützen und
damit Erkrankungen um das Abkalben über einen stabilen Stoffwechsel zu verhindern und vor allem die Futteraufnahme nach dem Abkalben zu erhöhen. Mit dem
Rationsberechnungstool MilkNavigator hat Agrifirm ein
Milchmenge (kg)
kg TS-Aufnahme
45
25
20
40
15
35
TOTAL DRY Konzept
10
Mischration
-6
-4
-2
0
2
4
6
8
0
Woche vor bzw. nach dem Abkalben
Milch (kg/Tag)
Mischration
1
2
3
4
5
6
7
8
Laktationswoche
Agrifirm TOTAL DRY – Abb.: Gesamt-TS-Aufnahme vor bzw. nach
Abkalben bei unterschiedlichen Futterkonzepten in der Trockenstehphase
44
42
40
38
36
34
32
30
28
26
24
22
20
18
16
14
TOTAL DRY Konzept
30
25
5
-8
wichtiges Hilfsmittel, um optimale Voraussetzungen
für eine effiziente Futterverwertung zu erreichen. Denn:
Höhere Futteraufnahme und bessere Futterverwertung
bedeuten geringere Fettmobilisierung.
Man muss im Zusammenhang mit der Futteraufnahme
auch auf weitere Einflussfaktoren hinweisen. Die wichtige Bedeutung einer optimalen Kälber- beziehungsweise
Färsenaufzucht für die spätere Leistungsfähigkeit der
Milchkuh ist heute unstrittig. Ebenso sollten weitere
Faktoren wie Stall, Kuhkomfort, Futterbau usw. im jeweiligen Betrieb immer hinterfragt werden.
Agrifirm TOTAL DRY – Abb.: Milchmengen bei unterschiedlichen
Futterkonzepten in der Trockenstehphase
VIKING Konzept
Standardfütterung
0
5
10
20
25
30
35
Laktationswoche
Agrifirm VIKING – Abb.: Milchmengenverlauf bei unterschiedlichen Futterkonzepten in der Transitfütterung (VIKING Konzept <-> Standardfütterung)
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Februar 2013
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RoboterLac
RoboterLac:
Superfutter im Saarland
Familie Nicolay bewirtschaftet in Dörsdorf einen 230 Hektar großen Betrieb und
setzt höchst erfolgreich das Spezial-Milchleistungsfutter Agrifirm RoboterLac ein.
Die Familie kann mit ihrem Hof auf eine durchaus bewegte Geschichte zurückblicken. Zum Beispiel 1976, das
Jahr, in dem sich alles geändert hat und Familie Nicolay
quasi neu durchgestartet ist. Stichwort: Aussiedlung.
Der Hof, der schon seit fünf Generationen bewirtschaftet wurde, musste einer Wohnsiedlung weichen. Also
hieß es umsiedeln. 2011 ein neuer Wendepunkt: der
Generationswechsel – German, also Nicolay junior, und
seine Frau Kathrin übernahmen die Betriebsleitung, die
Eltern zogen sich aufs wohlverdiente Altenteil zurück.
Jetzt wurden Pläne für weitreichende Veränderungen
umgesetzt. So wurde zum Beispiel ein Teil des Viehbestandes aufgestockt: von 70 auf 130 Milchkühe. Dazu kamen
ein weiterer Stall (54 mal 45 Meter, 14 Meter hoch), zwei
Melkroboter (Astronaut 4 von Lely) sowie eine zusätz-
Kathrin und German Nicolay
16
Erfolg verbindet
Februar 2013
liche Maschinenhalle. Während sich Kathrin Nicolay
hauptsächlich auf die Milchviehherde konzentriert,
kümmert sich German Nicolay zusammen mit einem
Auszubildenden um die vielen anderen Bereiche: Dazu
gehören um die 200 Rinder, 30 Bullen, 20 Kälber, 115 Hektar Ackerfläche sowie 115 Hektar Grünland.
„Als meine Eltern uns den Hof übergeben haben, war
das der beste Zeitpunkt für eine Neuorientierung. Wir
haben im Vorfeld intensiv diskutiert und uns viele Fragen gestellt – was wollen wir in Zukunft? Was brauchen
wir dafür? Welche Ziele haben wir eigentlich?“, berichtet
German Nicolay. Nachdem die Marschroute festgelegt
war, ging es an die Umsetzung. Und dann an die Details.
Zum Beispiel hat Agrifirm Berater Ernst Junk, der schon
mit Nicolay senior zusammengearbeitet hat, ihnen RoboterLac für die Fütterung in den neuen Melkrobotern
empfohlen. Bis heute sind sie dabei geblieben. In der Mischung mit Mais- und Grassilage sowie Agrifirm LactoFit
Protect fahren sie auch gut damit. Die Herde ist gesund
und entspannt, die Werte sprechen für sich: durchschnittlich 2,3 Laktationen, jährlich rund 9.600 Kilogramm Milch pro Kuh mit 3,4 Prozent Eiweiß, 4,1 Prozent
Fett und 260 Harnstoff.
„RoboterLac ist ein äußerst schmackhaftes Futter, das zu
einer hohen Frequentierung der Melkroboter führt – das
hat den Vorteil, dass die Tiere weniger beziehungsweise, gar nicht nachgetrieben werden müssen. Der hohe
Anteil an pansengeschütztem Protein sorgt zudem für
eine optimale Aminosäurenversorgung im Dünndarm“,
erläutert Christian Schneider, Agrifirm Spezialberater
Rind. Das klingt theoretisch toll, muss aber vor allem in
der Praxis überzeugen – besonders Kathrin Nicolay, studierte Agrarwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Tierwissenschaften und auf dem Hof fürs Herdenmanagement
der Milchkühe verantwortlich. „Ich habe lange selbst bei
einem Mischfutterhersteller hier in der Gegend gearbeitet und weiß, worauf ich achten muss. Agrifirm RoboterLac erfüllt unsere hohen Anforderungen an Futter.“
SoloStart
SoloStart:
für eine optimale Kälberaufzucht
Die Brüder Bart-Roelof und Renke van der Meer bewirtschaften einen Milchviehbetrieb mit 280 Kühen und weiblicher Nachzucht in Waddewarden im Wangerland.
SoloStart garantiert ihnen eine optimale Fütterung für ihre Jungtiere.
Der Betrieb der Familie van der Meer blickt auf eine lange
Vergangenheit zurück. 1964 ist der niederländische Großvater der beiden Brüder von Holland nach Waddewarden
gezogen. „1976 wurden hier auf unserem Betrieb schon
200 Kühe gemolken“, blicken die Brüder stolz zurück. Als
der Großvater wieder in die Niederlande zurückging, legten der Vater Romke van der Meer und dessen Bruder den
Grundstein für den heutigen Betrieb und schafften gute
Voraussetzungen für die Geschwister. Seit 2001 ist BartRoelof van der Meer ebenfalls Gesellschafter des Betriebes. 2009 stieg sein jüngerer Bruder Renke van der Meer
in die GbR ein, ein Jahr später verließ Romke van der Meer
den Betrieb. Seitdem haben die beiden Brüder die benachbarten Höfe gepachtet, Investitionen getätigt und
den vorhandenen Stall ausgebaut.
Mit dem zunehmenden Kostendruck in der Landwirtschaft waren die Brüder gezwungen, auf dem hundertprozentigen Pachtbetrieb einige unkonventionelle Ideen
einzubringen, die mit ein bisschen Fantasie und Willenskraft auch umgesetzt wurden. „So wurde beispielsweise
aus einem älteren, jedoch sich damals noch in Betrieb
befindlichen Güllesilo das Gebäude unseres neuen Melkkarussells“, erklärt Renke van der Meer. Und Anfang 2011
wurde das Melkkarussell mit 26 Melkplätzen in Betrieb
genommen. Heute lebt Bart-Roelof mit seiner Freundin,
seinen zwei Kindern, mit Rindern und Trockenstehern
auf dem einen Hof des Betriebes. Renke wohnt auf dem
benachbarten Hof, auf dem die Milchkühe gehalten werden. Die beiden Brüder haben die Betriebsleitung übernommen und der Vater unterstützt seine Söhne heute
noch. Komplettiert wird das Team durch zwei Auszubildende. Es hat sich eine Menge geändert in den letzten
Jahren. Gemeinsam mit Wouter Smit wurde der gesamte Betrieb analysiert und neu aufgestellt. Zum Beispiel
wurde in die Verbesserung des Laufstalls investiert, ein
kleines „Kälberdorf“ ist für die Zukunft noch geplant. Auf
lange Sicht planen sie mit 100 Jungrindern. Dafür soll
Renke und Bart-Roelof van der Meer (v. l. n. r.)
auch der Kuhstall um 86 Boxen erweitert werden, einen
zusätzlichen Futtertisch soll es auch geben. Die beiden
Brüder haben auf dem Betrieb auch ganz klar eingeteilte Arbeitsbereiche: Bart-Roelof ist für das Abkalben und
die Aufzucht des Jungviehs sowie die Arbeiten auf dem
Land und die Betreuung des Personals zuständig, Renke van der Meer kümmert sich um die Milchviehherde.
Was die Kälber betrifft, so fahren sie zwei Modelle. Zum
einen füttern sie die Tiere über Automaten, zum anderen
halten sie die Kälber in Einzel- und Fünfer-Iglus. Wouter
Smit hat die Landwirte auf SoloStart aufmerksam gemacht. Obwohl ihnen bewusst ist, dass das Futter nicht
gerade preisgünstig ist, füttern sie am Anfang trotzdem
sehr große Mengen. „Die erste Lebensphase der Tiere ist
am wichtigsten und nur so können wir die Voraussetzungen für gut entwickelte Färsen schaffen, die problemlos
innerhalb von 22 bis 26 Monaten abkalben“, betont BartRoelof. Und Renke van der Meer ergänzt: „SoloStart ist ein
Alleinfutter für Kälber, welches ad libitum gefüttert werden kann. Durch diese immer konstant zuverlässige und
arbeitserleichternde Fütterung weisen die Tiere eine sehr
gute Futteraufnahme auf. Eine rasche Gewichtszunahme
und eine stabile Darmflora sind auch garantiert.“ So können die van der Meers ihr Ziel erreichen.
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Bullenmast
Die
Herrenshoffer
Bullen
Peter, Renate und Heinz-Peter Waden (v. l. n. r.)
Auf dem Schönrather Hof in Korschenbroich-Herrenshoff ist ganz schön viel los.
Hier im Rhein-Kreis Neuss mästet die Familie Waden nämlich ihre Bullen. Über 400
der eindrucksvollen Tiere werden auf dem Hof gehalten, Stalltür an Stalltür mit
250 Färsen.
Die Bullenmast ist eine Wissenschaft für sich. Im Gegensatz zur herkömmlichen Rinder- und Schweinemast
stellen Bullen ganz besondere Anforderungen an die
Landwirte. Nicht nur was Futter und Fütterung angeht,
sondern auch die Rentabilität. „Wir haben uns ganz bewusst für die Bullenmast entschieden und sind bisher
gut damit gefahren“, so Heinz-Peter Waden, der zusammen mit seiner Frau Renate, seinem Sohn Peter und seinem Bruder Reiner den Hof bewirtschaftet. Zusätzliche
Hilfe leistet ein Auszubildender.
„Wir kommen ja ursprünglich aus der Sauenhaltung“,
erklärt der Landwirt, „aber irgendwann mussten wir
eine Entscheidung treffen – denn Schweine und Bullen
zusammen, das passt nicht.“ Natürlich gab es in Zeiten
18
Erfolg verbindet
Februar 2013
von BSE den ein oder anderen Rückschlag, aber bereut
haben sie den Schritt nie. Und der Erfolg spricht für sich:
Das Fleisch vom Schönrather Hof ist sehr gefragt – auch
bei den Gastronomen in der Gegend: schmackhaftes Entrecote, Steak und Filet werden zahlreichen Gourmets
serviert.
Die hohe Qualität des Fleisches rührt von der optimalen
Haltung der Bullen her und natürlich auch der richtigen
Fütterung. „Wir setzen Aufbau-, Kraft- und Mineralfutter von Agrifirm ein. Dazu kommt noch das Grundfutter,
das wir auf unserem Hof anbauen. Damit erzielen wir
optimale Ergebnisse – wir schaffen den angestrebten
Kilogramm-Zuwachs pro Tier und haben kaum krank-
Bullenmast
Betrieb vergrößert: Maschinenhallen, ein Strohlager für
den florierenden Strohhandel, neue Ställe.
heitsbedingte Ausfälle“, so Heinz-Peter Waden. „Um eine
hohe Fleischfülle bei gleichzeitig geringer Verfettung zu
erreichen, müssen wir das Futter kontinuierlich anpassen. Da arbeiten wir eng mit unserem Ansprechpartner
von Agrifirm zusammen.“
Auf dem insgesamt 100 Hektar großen Hof, der 1976 von
Vater Theo Waden gegründet wurde, werden 75 Hektar
Mais, 8 Hektar Rüben, 6 Hektar Weizen angebaut und 11
Hektar Grünland bewirtschaftet. Je nach Bedarf wird der
Jede Menge Arbeit für die Familie, in der jeder mit anpackt. Renate Waden z. B. kümmert sich genauso wie
ihre Männer um die Fütterung der Tiere und ist eigentlich den ganzen Tag auf dem Hof unterwegs, um die Bullen zu füttern. Wann immer es ihre Zeit zulässt, steigt sie
vom PS-starken Traktor auf 1 PS um – als leidenschaftliche Reiterin lässt sie es sich nämlich nicht nehmen, sich
ausgiebig um ihre Pferde zu kümmern. „Man braucht
halt einen Ausgleich zur Arbeit auf dem Hof“, meint
auch Heinz-Peter Waden. Er selbst ist passionierter Jäger
und zusammen mit seinem Sohn Mitglied im örtlichen
Schützenverein.
Eines wollen wir jetzt aber noch wissen – das Geheimnis des perfekt gebratenen Steaks. Als Bullenmäster ist
Heinz-Peter Waden schließlich Experte. „Die Temperatur
ist entscheidend – 170° Celsius in der Pfanne, von jeder
Seite 1 Minute anbraten. Und dann für 5 Minuten in den
vorgeheizten Backofen bei ca. 90° Celsius. Und auf keinen Fall vor dem Anbraten mit Salz und Pfeffer würzen!
Das ist schon alles.“
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Schweinehaltung
Eine ziemliche Sauerei: Salmonellen in der Schweinehaltung
Die stäbchenförmigen Bakterien sind klein und gemein – und können gefährliche
Krankheiten auslösen. Mit Durchfall, Erbrechen, Schüttelfrost und Fieber haben infizierte Menschen zu kämpfen. Schweine können ebenfalls unter Fieber und Durchfall
leiden, zeigen aber häufig keine Symptome.
Im März 2007 wurde in Deutschland eine SalmonellenVerordnung zur Verminderung der Verbreitung der
Salmonellen durch Schlachtschweine verabschiedet.
Demnach ist jeder Schweinemastbetrieb verpflichtet,
Blut- oder Fleischsaftproben seines Tierbestands auf
Salmonellen-Antikörper untersuchen zu lassen. Durch
die SchwSalmoV, also die Schweine-Salmonellen-Verordnung, soll die Verbreitung von Salmonellen über das
Schweinefleisch verringert und das Gesundheitsrisiko
für Menschen verkleinert werden.
Das kommt aber nicht von ungefähr, sondern nur durch
regelmäßige Kontrollen. In den meisten Betrieben werden pro Jahr 60 Blutproben nach einem Stichprobenschlüssel entnommen und von einem anerkannten
Labor auf Salmonellen-Antikörper untersucht. Anhand
der Ergebnisse wird jeder Betrieb kategorisiert – liegt
der Betrieb im Jahresmittel in der Kategorie 1 oder 2,
sind keine Produktionseinschränkungen zu befürchten.
Liegt der Anteil der positiven Proben allerdings über
40 Prozent der Gesamtprobenzahl, müssen Maßnahmen zur Minderung des Salmonellenbefalls eingeleitet
werden. Zur Analyse werden die Proben in der Regel ein
Jahr rückwirkend betrachtet. Wird also ein Betrieb in
Kategorie 3 eingestuft, wird die Verteilung der positiven
Proben über die letzten zwölf Monate berücksichtigt.
Steigt die Anzahl positiver Proben, müssen die Risikofaktoren für die Einschleppung und die Verbreitung von
Salmonellen auf dem Betrieb identifiziert und beseitigt
werden. Das ist nicht immer einfach, denn es gibt viele davon. Nicht nur neue Tiere können ein Risiko sein,
auch Schadnager, Insekten und Hunde kommen als
Überträger infrage – ebenso wie Kleidung oder Arbeitsgeräte. Zusätzlich können zum Beispiel ein schlechter
20
Erfolg verbindet
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Gesundheitszustand, mangelnde Betriebshygiene,
Überbelegung der Buchten oder mangelhaftes Stallklima die Verbreitung von Salmonellen im Betrieb fördern
und vermögen die Infektion über längere Zeiträume
aufrechtzuerhalten.
Um der Verbreitung von Salmonellen im Betrieb entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, die Vermehrung der Bakterien schon im Schwein selbst zu verringern. Dabei hat
sich der Einsatz organischer Säuren als sehr effektiv
erwiesen. Versuche haben gezeigt, dass ein erhöhter
Rohfasergehalt die Vermehrung der Salmonellen im
Darm hemmt. Agrifirm Deutschland hat deshalb für
Mastfuttersorten ein spezielles Salmonellen-Konzept
entwickelt, in dem eine organische Säure mit einem
Rohfaserträger kombiniert wurde. Beide Elemente unterstützen sich gegenseitig und schaffen so ein Darmmilieu, das nicht nur die Vermehrung der Salmonellen
stark hemmt, sondern auch dem Anheften der Bakterien an die Darmwand entgegenwirkt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein Salmonellenproblem in einem Schweinemastbetrieb nur
durch eine Gesamtlösung wirksam bekämpft werden
kann. Durch die Vielzahl der Risikofaktoren ist eine
strukturierte Analyse unverzichtbar. Damit es im Falle
eines Falles nicht zu wirtschaftlichen Verlusten kommt,
sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Agrifirm Außendienstmitarbeiter. Er wird Sie umfassend mit Analysen
und Lösungen unterstützen.
Verschiedenes
Nach dem Tagebuch
ist vor dem Tagebuch
Erinnern Sie sich noch an die Damen mit den Stallnummern 177, 416 und 442? Die
drei Kühe vom Hof Tenhaef? Im vergangenen Jahr hat Christoph Tenhaef im TOTAL
DRY Tagebuch auf agrifirm.de über die Kühe und seine Erfahrungen mit TOTAL DRY
geschrieben und regelmäßig vom Auf und Ab im Stall berichtet.
Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz
herzlich für seinen Einsatz bedanken. Gleiches gilt für
die fleißigen Schreiber, die die Tagebucheinträge verfolgt
und kommentiert haben. Als wir das Projekt gestartet
haben, wussten wir noch gar nicht, was uns erwartet.
Die Grundidee hat uns zwar überzeugt, aber wir konnten
nicht voraussehen, wie es bei Ihnen, unseren Kunden, ankommen würde. Rückblickend lässt sich die Aktion in einem Wort zusammenfassen: Volltreffer! Deshalb haben
wir entschieden, ein weiteres Tagebuch zu starten. In
Kürze können Sie die Geschehnisse auf dem Betrieb von
Hubert Wiese aus Meschede-Olpe mitverfolgen. Gibt es
Tipps von unserem Premieren-Tagebuch-Autor Christoph Tenhaef? „Nein, keine Tipps. Nur so viel: Es macht
richtig Spaß, besonders wenn die eigenen Einträge auch
kommentiert werden und man in einen Dialog mit den
Leuten kommt. Und es ist tatsächlich so, wie angekündigt: Ich hatte völlig freie Hand und konnte schreiben,
was ich wollte. Keiner hat mir reingeredet.“
Wir sind gespannt: auf Stall-Einsichten und Futter-Erfahrungen und natürlich auf die neuen Damen! Alles
Weitere auf agrifirm.de
Stammtisch am Futtertisch
Es geht doch nichts über eine ausgedehnte Fachsimpelei unter Kollegen. Wenn Sie
das genauso sehen, dann fühlen Sie sich sehr herzlich zu den „Agrifirm Futtertischgesprächen 2013“ eingeladen.
Schon im vergangenen Jahr sind wir mit zahlreichen
Landwirten quer durch Deutschland gereist und haben
unterschiedliche Betriebe besucht. Das Echo war durchweg positiv, sowohl von den Teilnehmern als auch den
Landwirten, die uns Haus und Hof geöffnet haben und
uns einen Blick hinter die Kulissen haben werfen lassen.
Deshalb möchten wir diese Tradition auch 2013 weiter
fortführen. Für wen die Betriebsbesichtigungen interessant sind? Eigentlich für jeden Landwirt, der mal über
den eigenen Tellerrand hinausschauen möchte. Die Besuche sind so geplant, dass man die Abläufe auf dem betreffenden Hof direkt miterlebt. Besuchszeit ist also zum
Beispiel Fütterungszeit. Danach findet sich natürlich genügend Zeit zum Fragenstellen und zur Diskussion. Ob
Futtersorten, Melktechnik oder Stallumbau, die Landwir-
Weitere Infos finden Sie auf http://tagebuch.agrifirm-deutschland.de/
te stehen Ihnen gerne Rede und Antwort. Für Verpflegung
ist natürlich auch gesorgt, verhungern oder verdursten
wird niemand. Zurzeit stehen die Termine und die Auswahl der Höfe noch nicht hundertprozentig fest. Wenn
Sie also Lust haben, Ihren Stall interessierten Kollegen zu
öffnen, sagen Sie uns Bescheid, dann nehmen wir Sie in
die Liste mit auf. Und wenn Sie andererseits interessiert
sind, landwirtschaftliche Betriebe zu besuchen, sollten
Sie erst recht mit uns Kontakt aufnehmen.
Ansprechpartnerin für die „Agrifirm Futtertischgespräche 2013“ ist Frau Nicole Wessels:
Telefon +49 (0)4246 9311-14
Fax +49 (0)4246 9311-72
E-Mail [email protected]
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Messe
Wir sind
Agrifirm: AGRAR
Unternehmertage
2013 in Münster
In Kürze ist es wieder so weit – die Messe AGRAR Unternehmertage öffnet ihre Pforten und wirft einen Blick auf die Landwirtschaft von heute. Die wichtigste Messe für
Landwirte und landwirtschaftliche Unternehmen präsentiert innovative Produkte und
Konzepte, neue Einsichten und Entwicklungen. Wir sind natürlich dabei!
Auf unserem Stand 166 in Halle Nord haben wir einiges für Sie vorbereitet. Unsere ganze Mannschaft steht
bereit, um Sie mit Neuigkeiten und Wissenswertem zu
versorgen – schließlich hat sich seit der letzten Messe
einiges getan. Natürlich versuchen wir, Sie durch unsere
Berater immer auf dem Laufenden zu halten, aber nur
die Messe bietet die Möglichkeit, uns als Unternehmen
im Ganzen vorzustellen und es Ihnen zu ermöglichen,
auch mal die anderen Unternehmensbereiche kennenzulernen.
SCHWERPUNKTE
In diesem Jahr erwarten Sie schwerpunktmäßig zwei
Themen: im Bereich Rind unser innovatives 33.000+
Konzept zur Steigerung der Lebensleistung der Milchviehherde, im Bereich Schwein das nicht weniger innovative SauTotal Konzept für die effiziente Sauenhal-
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Erfolg verbindet
Februar 2013
tung. Natürlich werden wir die
Bereiche Geflügel und Ackerbau
nicht ausklammern, auch hier
werden wir genügend Raum für
Information und Diskussion bieten. Apropos Raum – wir wollen
Sie natürlich nicht nur mit Neuigkeiten versorgen, wir
möchten natürlich auch mit Ihnen ins Gespräch kommen. Gerade die Messe ist ein idealer Ort, um mal fernab
vom Stallalltag mit Partnern und Kollegen zu fachsimpeln. Deshalb haben wir ausreichend Möglichkeiten für
große und kleine Gesprächsrunden geschaffen – und für
leckere Verpflegung gesorgt.
QUICKCHECK
Erstmalig in diesem Jahr bieten wir Ihnen auf unserem
Messestand die Möglichkeit zum QuickCheck. Ein ein-
Messe
faches, aber wirkungsvolles Instrument, um den Ist-Zustand Ihres Betriebes zu überprüfen und gegebenenfalls
bisher ungenutzte Potenziale zu identifizieren. Anhand
einer kurzen Checkliste nehmen wir die wichtigsten Betriebsmerkmale auf, gleichen diese dann mit Ihren Zielvorgaben ab und können Ihnen schon vor Ort erste, richtungsweisende Ergebnisse präsentieren.
Deshalb werden wir am Dienstag, den 26. Februar 2013
eine Informationsveranstaltung speziell für Studenten
der landwirtschaftlichen Hochschulen durchführen. Jeder weiß, dass die Zeiten nicht einfach sind und nicht
jeder Agrar-Ingenieur einen Hof übernehmen kann. Wir
bei Agrifirm können zukunftssichere Job-Perspektiven
bieten – ob in der Forschung, im Produktmanagement
oder als Spezialberater.
FACHVORTRÄGE
Für alle, die tiefer einsteigen wollen, haben wir zwei
Fachvorträge vorbereitet. Am Dienstag, den 26. Februar
2013 wird Dr. Pius Zinner, Agrifirm Deutschland, um 13.30
Uhr im CongressCentrum Halle Münsterland über das
Thema „33.000+: Schöpfen Sie das Potenzial aus!“ referieren. Er wird aufzeigen, wie das Potenzial einer Milchviehherde optimal ausgeschöpft und damit die Rendite
spürbar gesteigert werden kann. Im Kern wird es darum
gehen, die Chancen und Möglichkeiten einer höheren
Lebensleistung zu beleuchten, die im Endeffekt die Basis einer höheren Wettbewerbsfähigkeit sind. Henk-Jan
Hetterschijt, Agrifirm Deutschland, wird am Mittwoch,
den 27. Februar 2013 um 17 Uhr, ebenfalls im CongressCentrum, in seinem Vortrag „SauTotal: für effiziente Sauenhaltung“ aufzeigen, wie hohe Absetzgewichte, langlebige Sauen und eine kontinuierliche Produktion erzielt
werden können.
AUSBLICK
Messe verpasst? Kein Problem, wir berichten! Ende März
bringen wir einen umfangreichen Sonder-Newsletter
heraus, der über das vergangene Messegeschehen berichtet. Wir informieren über Neuheiten, Vorträge und
Persönlichkeiten, lassen die Messetage Revue passieren und ziehen ein Resümee. Wenn Sie also nicht nach
Münster kommen können, können Sie trotzdem auf dem
Laufenden bleiben. Alle, die sich schon registriert haben, bekommen den Agrifirm Newsletter automatisch
zugeschickt. Alle anderen brauchen sich lediglich auf
agrifirm.de anzumelden. Das geht schnell und ganz einfach. Mit nur wenigen Klicks erhalten Sie so regelmäßig
wichtige Nachrichten aus der Landwirtschaft, Infos zu
Produkten und vieles mehr. Melden Sie sich am besten
gleich an unter:
www.agrifirm.de/Presse/Newsletter
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann würden wir uns
sehr freuen, Sie zu den Vorträgen begrüßen zu dürfen.
Melden Sie sich einfach bei Nicole Wessels, Sie wird Ihnen umgehend eine Einladung zusenden und etwaige
Fragen auch rund um die Messe beantworten. Hier die
Kontaktdaten:
Nicole Wessels
Telefon +49 (0)4246 9311-14
Fax +49 (0)4246 9311-72
E-Mail [email protected]
Sie können natürlich auch Ihren Agrifirm Berater ansprechen, er wird die Anfrage dann sofort weiterleiten.
STUDENTENTAG
Eine weitere Premiere in diesem Jahr: der Agrifirm Studententag. Wir möchten uns nicht nur unseren Kunden
und Partnern präsentieren, sondern erstmalig auch gezielt dem akademischen Nachwuchs. Denn unser Unternehmen hat nicht nur den Landwirten einiges zu bieten,
sondern ist auch als Arbeitgeber durchaus interessant.
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Porträt
Emsland – Agrifirmland: ein Blick
nach Kluse und Walchum
In den letzten Ausgaben unseres Kundenmagazins haben wir Ihnen den
Agrifirm Hauptsitz in Apeldoorn sowie
internationale Schwesterfirmen, zum
Beispiel in Polen und Belgien, vorgestellt. Es ist an der Zeit, dass Sie auch
einmal unsere Standorte in Deutschland näher kennenlernen. Den Anfang
machen heute die Standorte Kluse und
Walchum im Emsland.
Beide Niederlassungen gehörten früher zum Unternehmen Strahmann, das sich gemeinsam mit KOFU
vor zwei Jahren mit der niederländischen Agrifirm zu
Agrifirm Deutschland zusammengeschlossen hat. Aber
auch schon vor der Ära Strahmann war die Agrar-Landhandel-Kluse GmbH mit ihrer Niederlassung in Walchum ein wichtiger Partner für die Landwirte vor Ort.
Die Fusion wurde langfristig geplant und ohne Schwierigkeiten umgesetzt. Natürlich gab es zahlreiche intensive Gespräche und Verhandlungen, aber allen Beteiligten
war von Anfang an klar, dass eine gemeinsame Zukunft
für jeden nur Vorteile bringen kann. So wurden gleich
zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Agrifirm konnte seine Präsenz vor Ort und die Nähe zu den Kunden
stärken, Kluse und Walchum konnten vom Know-how
der Gruppe profitieren und somit wettbewerbsfähig
bleiben. Und die Rechnung ging auf – beide Niederlassungen haben sich zu stabilen und landwirtschaftlich bedeutenden Standorten im Emsland entwickelt.
Am Standort Kluse arbeiten insgesamt fünf Mitarbeiter
– drei im Innendienst und zwei im Lager. In der Regel
tummeln sich aber wesentlich mehr „Agrifirmer“ auf
dem Gelände, denn Kluse ist eine zentrale Anlaufstätte für die vielen Außendienstmitarbeiter aus dem angrenzenden niederländischen Raum und dem gesamManfred Plock, Standortleiter Kluse
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Erfolg verbindet
Februar 2013
Porträt
ten Emsland. Agrifirm Spezialberater aus den Bereichen
Geflügel, Schwein und Rind treffen sich hier, um über
aktuelle Entwicklungen zu diskutieren und Kundengespräche zu führen. Oder auch, um einfach mal einen
Kaffee zu trinken oder E-Mails zu checken.
Hauptsächlich werden in Kluse Futtermittel, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Saatgut und sonstige
landwirtschaftliche Betriebsmittel vertrieben. Zudem
werden von hier aus die gesamte Abwicklung von Sackwaren von der Bestellung bis hin zur Auslieferung gesteuert. Das Stückgut wird in nördlicher Richtung bis
Emden und in östlicher Richtung bis hinter Bremen an
die Kunden geliefert. In südlicher Richtung erfolgt die
Auslieferung bis hinter Bad Bentheim.
Eines zeichnet die Niederlassung Kluse besonders aus,
und zwar die extrem erfolgreiche Zusammenarbeit mit
einem Lohnunternehmer, der für Agrifirm Flüssigdünger ausbringt. Im Rahmen des sogenannten CULTANVerfahrens (Controlled Uptake Long Term Ammonium
Nutrition) wird flüssiger Stickstoff (NTS) in den Boden
injiziert. Die Methode ist relativ einfach. Über Injektionsdüsen, sogenannte Spokes, wird der Dünger in den
Boden abgegeben. Der Vorteil: Das Depot kann nicht
ausgewaschen werden und steht der Pflanze in Wurzelnähe sofort zur Verfügung. Durch die direkte Injektion
kann eine Verflüchtigung des Stickstoffes nahezu ausgeschlossen werden. Der pH-neutrale Stickstoff-Flüssigdünger NTS besteht aus Nitrat-, Ammonium- und Carbamidstickstoff sowie aus vier Prozent Schwefel.
Die Vorteile dieses Verfahrens zeigten sich besonders
bei Frühjahrstrockenheiten: Es hat sich gezeigt, dass
CULTAN-Bestände den Stickstoff weiterhin aus dem
Depot ziehen, während bei den konventionellen Beständen der KAS auf dem Boden lag und sich nicht auflöste.
Natürlich lässt sich dieses Verfahren nicht nur bei Wintergetreide anwenden, es funktioniert genauso gut bei
Kulturen wie Grünland, Raps, Kartoffeln und Mais.
Die Betriebsstätte Walchum ist ein reines Düngemittelund Getreidelager. Zwei Lageristen sorgen dafür, dass
der Laden läuft und die Landwirte alles bekommen, was
sie brauchen. Mit einer hochmodernen Getreidesiloanlage, die über eine Getreidelagerkapazität von ca. 10.000
Tonnen verfügt, und einer Trocknungsanlage, die in der
Erntezeit rund um die Uhr läuft, ist die Niederlassung
bestens auf ihre Kunden aus der Umgebung eingestellt.
Bei Bedarf können zusätzlich ca. 5.000 Tonnen Getreide
in den umliegenden Hallen gelagert werden. Und wer
besondere Ansprüche an seine Düngemittel stellt, kann
sich hier seinen individuellen Mischdünger von den
Agrifirm Mitarbeitern zusammenstellen lassen.
Erfolg verbindet
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Porträt
Wir ziehen um:
Agrifirm in Rehden
Aufgrund gestiegener Anforderungen in der Landwirtschaft haben wir uns dazu
entschlossen, einen neuen und hochmodernen Standort in Rehden zu bauen. Nach
einer intensiven Planungsphase konnten wir unsere Entwürfe im Juli 2012 fertigstellen und haben im Dezember 2012 zusammen mit lokalen Bauunternehmen, Architekten und Elektrikern mit der Umsetzung begonnen. Die offizielle Eröffnung wird
im Juni 2013 sein.
Im Industriegebiet von Rehden, am Ende der Magirusstraße, wird auf einer Gesamtfläche von etwa 18.000
Quadratmetern eine neue, 1.500 Quadratmeter große
Düngerhalle mit einer hochmodernen Düngermischanlage entstehen. Wir werden dort die Möglichkeit
haben, aus zehn verschiedenen Einzeldüngern kundenindividuelle Mischungen zu erstellen, die ganz nach
Wunsch optimiert werden können. Die technische
Mischleistung der Anlage liegt bei 120 Tonnen pro
Stunde. Jede Düngerbox kann einzeln über eine moderne Fördertechnik lagenweise befüllt werden, sodass kein Entmischeffekt eintritt. Die Abgabe des Düngers erfolgt entweder lose vom Düngerstreuer, vom
Lkw oder über Big Bags.
Die Produktannahme wird über eine Annahme mit einer Leistung von 140 Tonnen pro Stunde erfolgen. Sie
entspricht den höchsten technischen Standards und
ist nach den aktuellsten wasser- sowie brandschutzrechtlichen Richtlinien geplant worden. Des Weiteren
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Erfolg verbindet
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werden wir ein Lager für Pflanzenschutzmittel mit einer Kapazität von fünf Tonnen sowie eine Flüssigdüngertankanlage errichten. Auch die Möglichkeit zum
Getreideumschlag wird bestehen. In der Ernte wird der
Standort als Zwischenlager genutzt, bevor das Getreide dann nach Drentwede umgelagert wird.
Der Neubau in Rehden bedeutet auch, dass wir unseren jetzigen Standort in Barver schließen werden. Bis
zur Fertigstellung werden wir in Barver jedoch noch
das aktuelle Düngergeschäft abwickeln.
Wir hoffen, mit unserer neuen Niederlassung ein noch
stärkerer Partner für unsere Kunden sein zu können.
Unser Ziel ist es, Ihre Aufträge noch effektiver und
schneller abzuwickeln und Ihnen Produkte von höchster Qualität anbieten zu können.
Bis zur Eröffnung in Rehden sind wir für Sie natürlich
wie gewohnt in Barver erreichbar, getreu unserem
Motto: Agrifirm – Erfolg verbindet!
Porträt
Ansichten
Ansicht von Norden
Ansicht von Osten
Farbe Wandverkleidung: Klassikrot
Farbe Dacheindeckung: Dunkelgrau
Ansicht von Westen
Ansicht von Süden
Die AckerDoktor-App:
ohne Termin immer erreichbar
Mit dem Agrifirm AckerDoktor haben Sie immer
und überall Zugriff auf unser neues Service-Angebot –
ob vor dem ersten Hahnenschrei oder nach Feierabend,
auf dem Acker oder auf dem Sofa. Das System ist bewusst
einfach gehalten, damit schnell Lösungen für Ihr Pflanzenproblem gefunden werden können.
Sprechen Sie mit Ihrem Außendienstmitarbeiter!
AckerDoktor
Agrifirm AckerDoktor: die
digitale Pflanzen-Sprechstunde
Schädlingsbefall, Krankheiten, Verfärbungen – es gibt vieles, was das Wachstum
behindern oder, im schlimmsten Fall, sogar eine Pflanze zerstören kann. Damit es
nicht zu schweren Schäden kommt, ist bei den ersten Anzeichen guter Rat teuer. Von
Agrifirm gibt’s den jetzt für Kunden gratis, dank einer kostenlosen App: die Agrifirm
AckerDoktor-App.
Wer die App einmal auf seinem Smartphone hat – einfach im App-Store runterladen oder direkt auf agrifirm.
de –, kann sich im Handumdrehen Hilfe von den Agrifirm Experten holen. Dazu braucht es lediglich ein Foto
der betroffenen Pflanze und eventuell noch ein paar
ergänzende Worte. Das Menü ist übersichtlich aufgebaut, jeder Schritt wird erklärt. Ist alles ausgefüllt,
braucht man nur noch
auf „Senden“ zu gehen.
Das war’s.
Sobald die Daten bei
Agrifirm eingegangen
sind, beginnt die Analyse. Worum handelt es
sich? Befall durch Insekten oder Pilze? Wie kann
man gegensteuern? Die
Ackerbau-Spezialisten
wissen meist schnell
Rat. Bei kniffligeren Fällen können Sie auf eine
Datenbank zurückgreifen, in der Informationen
aus der ganzen Welt gesammelt sind. Die Diagnose
wird so schnell wie möglich an den Absender zurückgesendet, damit die notwendigen Maßnahmen ohne
unnötigen Zeitverlust eingeleitet werden können.
Sollte wider Erwarten eine Ferndiagnose nicht möglich sein, wird das Problem natürlich vor Ort unter die
Lupe genommen.
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Erfolg verbindet
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Mit dem AckerDoktor hat man immer und überall Zugriff auf das neue Agrifirm Service-Angebot. Mit jedem
Smartphone und Tablet kann die Agrifirm AckerDoktorApp heruntergeladen und sofort nach der Installation
genutzt werden. Die App ist für Apple iOS sowie Android verfügbar und natürlich für Kunden kostenlos.
Nur eine neue Spielerei?
Keineswegs! Die Bedienung ist zwar spielend
leicht, aber der Hintergrund für dieses innovative Angebot ist ernst:
Stichwort Klima. Während in der Boulevardpresse mancherorts noch
häufig gestritten wird,
ob es einen Klimawandel
überhaupt gibt, haben
die, die direkt mit Temperaturveränderungen
zu tun haben, die Auswirkungen längst zu spüren
bekommen – die Landwirte, speziell die Ackerbauern.
Wir wollen jetzt gar nicht in die Diskussion einsteigen,
wer für den Klimawandel verantwortlich ist oder ob es
sich um eine natürliche Entwicklung handelt und Eiszeiten nun mal kommen und gehen. Fakt ist: Das Klima
ändert sich, die globale Erwärmung nimmt zu – (noch)
nicht dramatisch, aber spürbar. Laut dem Deutschen
Wetterdienst lag die Jahresdurchschnittstemperatur
2011 um 1,4 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel.
AckerDoktor
Die Auswirkungen sieht man in der Landwirtschaft zum
Beispiel ganz deutlich an der Verbreitung von Unkräutern und Schädlingen. Arten, die früher nur im Süden
lebten, gibt es jetzt auch weiter nördlich. Der Maiszünsler zum Beispiel, ein Kleinschmetterling aus der Familie
der Crambidae, hat sich seit den 1960er-Jahren kontinuierlich nach Norddeutschland ausgebreitet. Kein Grund
zur Freude, wenn man bedenkt, dass laut FAO, also der
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, die Raupen rund vier Prozent der weltweiten Maisernte vernichten.
Wie alles hat natürlich auch dieses Problem zwei Seiten. Denn es gibt auch Vorteile: Wärmere Temperaturen
steigern zum Beispiel die Fressaktivität des Maikäfers,
des natürlichen Feindes der Blattläuse. Das Wachstum
der Anbaukulturen steigt ebenfalls. Das der Pilze leider
auch. Womit wir wieder am Anfang wären ...
Der Agrifirm AckerDoktor trägt dieser Entwicklung Rechnung. Im harten
Wettbewerb kann es sich kein Landwirt mehr leisten, Einbußen und Ernteverluste durch Schädlingsbefall zu
erleiden. Das braucht auch niemand,
denn dank der weltweiten Forschung
gibt es eigentlich für jedes Schädlingsproblem eine Lösung. Man muss eben nur wissen, um welches Problem
es sich eigentlich handelt. Und hier kommt der AckerDoktor ins Spiel. Er hilft schnell, wenn man mit seinem
Latein am Ende ist oder man einfach auf Nummer sicher gehen möchte und eine Bestätigung braucht.
Für eine detaillierte Diagnose ist die Analyse vor Ort natürlich unabdingbar, schließlich spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle bei der Schädlingsbekämpfung. Es geht
nicht nur um die korrekte Bestimmung von Schädling,
also Pilz, Virus oder Insekt, sondern auch um das richtige Pflanzenschutzmittel, die Menge, die Zusammensetzung im Hinblick auf Boden und Klima, um Maßnahmen
zur Prävention, die Umstellung auf ein anderes Saatgut
oder andere Pflanzensorten.
Das Agrifirm Pflanzenschutz-Sortiment bietet für jedes
Problem die richtige Lösung. Namhafte Firmen wie BASF,
Bayer, Syngenta, Spiess-Urania,
Nufarm, Feinchemie, Stähler und
Belchim stellen ihre Produkte
und Forschungsergebnisse Agrifirm – und somit auch Ihnen, unseren Kunden – zur Verfügung.
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Geflügel
Agrarhandel
Zufriedenes Gegacker erschallt im Hühnerstall von Stefan Dierking. Dazu hat das
Federvieh auch allen Grund – ist es doch vor Kurzem erst in einen hochmodernen
Neubau mit allem Drum und Dran eingezogen. Freigang natürlich inklusive!
Knapp 15.000 Freilandlegehennen, um genau zu sein
14.999, haben in dem neuen Stall ein Zuhause gefunden. Die Einweihung haben die Dierkings auf ihrem
Hof in Neustadt Anfang November 2012 mit einem Tag
der offenen Tür gefeiert. Eingeladen waren alle, die unmittelbaren Nachbarn genauso wie Freunde und Kunden. Und davon haben die Dierkings viele. Denn während das Gros der Eier an Großhändler verkauft wird,
rackern sich rund 2.000 zusätzliche Hennen für den
Hofverkauf und den örtlichen Wochenmarkt ab. Das ist
aber der Part von Mutter Ulrike Dierking, da hält Sohn
Stefan sich raus. „Meine Mutter macht das schon seit
Jahren. Sie weiß, wie man mit den Kunden umgehen
muss, kennt Gott und die Welt.“
Das Huhn
ist King bei
Dierking
Er selbst hat schließlich genug mit seinen Hennen zu
tun. Rund 10.000 Eier kommen am Tag zusammen.
Über automatische Förderbänder rollen diese dann in
die angrenzende Packungsstation und werden von einer Verpackungsmaschine in die Eiertrays einsortiert.
Durch den neuen Stall ist die Arbeit erheblich erleichtert worden, ohne einen zusätzlichen Mitarbeiter geht
es aber trotzdem nicht. Zumal Stefan Dierking schon
weiterdenkt: „Ich will auf 13.500 Eier pro Tag kommen!“
Um dieses Ziel zu erreichen, will er in diesem Jahr seinen Hühnerbestand auf 22.000 Tiere aufstocken. Platz
genug ist vorhanden. Der neue Stall mit Auslauf ins
Freie – natürlich mit Überdachung – hat eine Länge
Geflügel
von 96 Metern und eine Breite von 16 Metern. Es gibt
drei Reihen mit jeweils 32 Sektionen, eine Erweiterung
auf vier Reihen ist problemlos möglich.
Die weitreichende, zukunftsorientierte Planung trägt
jetzt ihre Früchte. Schon frühzeitig hat sich Stefan
Dierking mit seinem Agrifirm Spezialberater zusammengesetzt und das Vorhaben durchgesprochen. Wie
kann man sich das konkret vorstellen? Nickt der Agrifirm Mitarbeiter andächtig und zeigt Broschüren von
schicken Hühnerställen? „Nein, nein“, lacht Dierking,
„das läuft schon etwas anders ab. Vorausgegangen ist
eine fundierte Analyse meines Betriebes. Dabei wurden Chancen und Möglichkeiten aufgezeigt, aber auch
Risiken angesprochen. Fragen nach Kapital gehörten
ebenso dazu wie die Betrachtung der langfristigen Betriebsziele. Erst danach ging es in die konkrete Umsetzung, also Finanzierung, Angebote einholen und Bauunternehmen auswählen. Von heute auf morgen lässt
sich so ein Projekt nicht realisieren.“
70 Hektar Ackerland baut Dierking Weizen, Gerste, Raps
und Zuckerrüben an, 300 Mastschweine wollen ebenso
versorgt werden. Und bei der Feierabendplanung haben
schließlich auch noch die Freiwillige Feuerwehr und der
Schützenverein ein Wörtchen mitzureden, bei denen
Dierking schon seit vielen Jahren aktiv ist ...
„Natürlich ist ein Neubau immer mit Risiken behaftet.
Aber man kann diese Risiken auf ein Minimum reduzieren, wenn man konkrete Ziele hat, seine Möglichkeiten
realistisch einschätzt und im Vorfeld sehr genau plant.
Wir haben schon viele landwirtschaftliche Bauvorhaben von Anfang an begleitet – böse Überraschungen
hat es bisher noch nie gegeben“, ergänzt Agrifirm Spezialberater Ben Schrör.
Auch beim Futter hat Stefan Dierking die Beratungsleistung von Agrifirm kennen- und schätzen gelernt:
„Ich kann alles fragen und bekomme auch direkt Antworten, mit denen ich arbeiten kann. Es ging immer
darum, was das Beste ist für meine Hühner und für
meinen Betrieb in der jeweiligen Situation.“ Momentan füttert Dierking Agrifirm Legestarter – für Tiere bis
zwei Kilogramm – und danach Agrifirm Legemehl über
eine automatische Futteranlage.
Drei- bis viermal täglich schaut er im Hühnerstall nach,
ob alles in Ordnung ist, prüft die Stalltemperatur, die
einheitlich bei 15 bis 20 Grad Celsius liegen sollte. Einen möglichen Stromausfall braucht er nicht zu fürchten, im Falle eines Falles springt ein Notstromaggregat
ein. Den Rest des Tages kümmert er sich um die anderen Aufgaben auf dem Hof. Und die sind vielfältig: Auf
Stefan Dierking und Ben Schrör (v. l. n. r.)
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Porträt
Budapest, Balaton, Paprika –
herzlich willkommen bei
Agrifirm Ungarn
Und weiter geht unsere Reise. Nach Belgien, den Niederlanden und Polen möchten
wir Ihnen heute Agrifirm Ungarn vorstellen. Wie viele ihrer Schwesterfirmen, ist auch
Agrifirm Ungarn am 1. Juni 2011 an den Start gegangen.
Zuvor war das Unternehmen unter dem Namen Kabai
Táp Zrt. tätig, das 1994 von Hage Plc. & Cooperative of
Agricultural Entrepreneurs gegründet wurde. 2007 ist
das Unternehmen von der niederländischen Genossenschaft Cehave Landbouwbelang aufgekauft worden und
zählt somit seit dem Zusammenschluss der Genossenschaften Cehave Landbouwbelang und Agrifirm B.V. zur
internationalen Agrifirm Gruppe. Seit dem 1. Januar 2012
ist das Unternehmen auch unter dem neuen Firmennamen Agrifirm Magyarország Zrt. mit drei Standorten in
Kaba, Györ und Böcs tätig und beschäftigt heute fast 140
Mitarbeiter.
Mit dem neuen Namen hat sich nicht nur der Unternehmensauftritt nach außen hin geändert. Auch die Unternehmensstrategie sowie die organisatorische Struktur
des Unternehmens haben sich den Richtlinien des Mutterkonzerns angeglichen. „One firm Agrifirm“ prägt die
moralischen und wirtschaftlichen Werte des Unternehmens und hat sich als Philosophie im Bewusstsein der
Mitarbeiter fest verankert.
PRODUKTE
Agrifirm Ungarn ist ein klassischer Mischfutterproduzent für Geflügel-, Schweine- sowie Pferde-, Schaf-, Wildund Kaninchenfutter. Der Schwerpunkt der Produktionstätigkeiten liegt jedoch mit ca. 86 Prozent im Bereich
Geflügelfutter. Der Anteil an Schweinefuttermitteln beträgt ca. 10 bis 15 Prozent. An den drei Standorten werden insgesamt 220.000 Tonnen Futter hergestellt und
überwiegend im ungarischen und rumänischen Markt
umgesetzt. An Rumänien wurden zum Beispiel bereits
mehr als 50.000 Tonnen Futtermittel geliefert.
KOOPERATION
Das Unternehmen betreibt eine eigene Forschungsabteilung, steht allerdings auch in engem Kontakt zum
Agrifirm Innovation Center (AIC) in den Niederlanden. So
werden die innovativen Produktentwicklungen des AIC
in Ungarn umgesetzt und alle Produkte nach den strengen AIC Richtlinien vor Ort produziert. Bevor die Produkte in den Verkauf gehen, werden sie in einer firmeneiOtto van der Linden, Geschäftsführer Agrifirm Ungarn
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Porträt
genen Versuchsanlage getestet und weiterentwickelt,
um sie den ungarischen Marktbedingungen individuell
anzupassen. Der Austausch mit den Schwesterfirmen
genießt bei Agrifirm Ungarn höchste Priorität, regelmäßige Treffen mit Agrifirm Polska und Nuscience sind im
Terminkalender fest eingeplant. Ziel dieser Kooperation
ist es, Synergien zu nutzen, Erfahrungen auszutauschen
und Wissen zu teilen – denn nur so können alle vom internationalen Know-how des Unternehmens profitieren.
STRATEGIE
Agrifirm Ungarn legt den unternehmensstrategischen
Fokus auf Integration beziehungsweise die Übernahme anderer Firmen. Die aktuellen Marktdaten stützen
diese Vorgehensweise, denn die Entwicklung zeigt,
dass die Größe der ungarischen Unternehmen steigt,
während gleichzeitig die tatsächliche Anzahl sinkt. Mit
dieser Strategie kann Agrifirm Ungarn die eigenen Herstellungskosten reduzieren und seinen Kunden so profitable Futterlösungen anbieten.
MARKT
Die Gesamtgröße des ungarischen Futtermittelmarktes wird auf vier Millionen Tonnen geschätzt. Marktdaten zufolge beläuft sich das Gesamtpotenzial für Futtermittel auf dem gegenwärtig freien Markt auf eine
Million Tonnen. Dieses Segment ist natürlich hart um-
Weitere Infos finden Sie auf www.agrifirm.hu
kämpft. Erst vor Kurzem ist ein Investor an den Markt
getreten, der sich Schritt für Schritt 200.000 Tonnen
der noch freien Kapazitäten sichern will und dafür bereits eine neue, hochmoderne Futtermühle übernommen hat. Neben dem harten Konkurrenzdruck sind die
steigenden Rohstoffpreise eine weitere Herausforderung, der sich Agrifirm Ungarn stellen muss. Die Unternehmensführung blickt aber positiv in die Zukunft,
denn mittlerweile hat sich der ungarische Gesamtmarkt stabilisiert. Jetzt geht es darum, den Marktanteil
trotz des zu erwartenden Wachstums der Konkurrenz
zu halten und vor allem zu sichern.
ZUKUNFT
Marktbeobachter gehen davon aus, dass kleinere Futtermühlen mit einer Kapazität von nur 5 bis 1.000 Tonnen keine Chance mehr auf dem freien Markt haben
werden. Das liegt aber nicht nur an den hohen laufenden Kosten und den gestiegenen Rohstoffpreisen – viele dieser kleineren Unternehmen können die Anforderungen von QM-Systemen und ISO-Zertifizierungen
entweder gar nicht oder nur teilweise erfüllen. Deshalb
werden sich die Landwirte immer mehr auf die Großunternehmen konzentrieren müssen. Dass dies kein
Nachteil sein muss, sondern im Gegenteil höchst gewinnbringende Vorteile schaffen kann, zeigt Agrifirm
Ungarn.
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Naturprojekt
Einfach Klasse: der
Agrifirm Malwettbewerb!
Da haben sich die Teilnehmer mächtig ins Zeug gelegt. Dem Aufruf, „Florian und
seine Freunde zu Weihnachten auf dem Acker“ zu malen, den wir im Rahmen des
Agrifirm Naturprojekts 2012/2013 gestartet haben, sind zahlreiche Schulklassen aus
ganz Niedersachsen gefolgt.
Farbenfroh und fantasievoll, mit Tannenbäumen und
Geschenke-Päckchen – alle haben unseren Naturbotschafter Florian wunderschön weihnachtlich in Szene
gesetzt.
Die drei Erstplatzierten sind:
Platz 1: Klasse 3 der
St.-Martinus-Schule in Hildesheim
Platz 2: Franka Jansen,
Grundschule Vrees
Platz 3: Gemeinschaftsprojekt der
Eichendorffschule Peine
Platz 1: Klasse 3 der St.-Martinus-Schule
Zu gewinnen gab’s natürlich auch etwas. Zunächst einmal Geldpreise für die Klassenkasse. Darüber hinaus
wurde das Bild von Platz 1 auf den Agrifirm Adventskalender gedruckt, das Bild von Platz 2 als Weihnachtspostkarte verschickt.
Die Gewinner haben sich mächtig gefreut. Wofür die
Geldpreise eingesetzt werden, steht noch nicht fest
– Ideen gibt es aber reichlich: von Ausflügen über Anschaffungen bis hin zu Schulfesten. Wir werden auf jeden Fall berichten!
Die beiden Erstplatzierten sind übrigens sogenannte
Umweltschulen. Das Projekt „Umweltschule“ wurde
1994 von der internationalen Stiftung für Umwelterziehung ins Leben gerufen. Ausgezeichnet werden Schulen, die sich besonders für die Umwelt einsetzen und ein
umweltgerechtes Verhalten umsetzen – ob durch Energiesparen oder das Anlegen eines Schulgartens. Mittlerweile beteiligen sich weltweit rund 30.000 Schulen in
mehr als 50 Staaten.
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Platz 2: Franka Jansen, Grundschule Vrees
Platz 3: Gemeinschaftsprojekt der Eichendorffschule Peine
Weitere Infos finden Sie auf www.agrifirm.de/Aktionen/Naturprojekt
Verschiedenes und Impressum
Ach du dicke Zuckerrübe!
Wir haben sie gefunden, die XXL-Zuckerrübe. Gina und Jana Dünnemann aus
Wetschen haben eine 12,7 Kilogramm schwere Rübe gezüchtet und damit unseren
Wettbewerb gewonnen.
Natürlich hat sich die ganze Familie um den Anbau gekümmert und viele Rüben gezüchtet. Absoluter Star ist
die im Oktober entdeckte Megarübe mit 12,7 Kilogramm.
Und was ist das Geheimnis der Superzüchtung?
Torsten Dünnemann lächelt: „Wir haben einen ‚Joker‘
eingesetzt – unseren Agrifirm Spezialberater!“ Gemeinsam mit dem Experten Frank ter Beke hat die Familie erste Ideen entwickelt, dann Anbaupläne und eine Düngestrategie erstellt. „Und so hat’s dann auch geklappt mit
der Zuckerrübe!“ Die Freude über den Hauptgewinn ist
natürlich groß. „Wir haben zum ersten Mal Rüben angebaut. Am wichtigsten dabei war für uns eine optimale
Beratung.“ Mit der neuen Nikon D 3200 SpiegelreflexDigitalkamera sind schon zahllose Fotos – nicht nur von
der Siegerrübe – geschossen worden.
Impressum
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T +49 (0)2131 181-0 | F +49 (0)2131 181-107 | [email protected]
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Gestaltung und Bildnachweis
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Texte, Interviews
Agrifirm Ungarn | Dr. Pius Zinner | Henk-Jan Hetterschijt
Wouter Smit | Peter Leusman | Nicole Wessels | Nadja Franke
Markus Claessen
Auflage
9.000 Exemplare/Ausgabe | 2 Ausgaben/Jahr
Online
www.agrifirm.de/Medien/Kundenmagazin
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„Manchmal braucht es einen Blick von draußen, um
die eigenen Chancen und Möglichkeiten zu erkennen.“
Ben Schrör
Agrifirm Spezialberater Geflügel
Stefan Dierking
Geflügelhalter aus Neustadt
Agrifirm – Erfolg verbindet
Ben Schrör, Spezialberater Geflügel bei Agrifirm Deutschland, geht in zahlreichen Hühnerställen in seinem Verkaufsgebiet ein und aus. Von seinen Kunden wird er geschätzt, denn er macht es sich nicht leicht. Bei schwerwiegenden
Entscheidungen ist er da, wenn er gebraucht wird. Und dabei geht es nicht immer nur um Futter – wenn zum Beispiel
grundsätzliche Fragen zur Zukunft eines Betriebes gestellt werden. Zusammen mit Stefan Dierking hat er nach der Betriebsanalyse die Weichen neu gestellt und kann sich jetzt über einen hochzufriedenen Kunden freuen, der aufgrund
seines erfolgreichen Betriebswachstums auch mehr Futter braucht.
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