Zeitschrift downloaden
Transcrição
Zeitschrift downloaden
04 33. S 00 ond 0+ ert un hem dS au en To tal Februar 2013 Paul Gerdes Schweinebetrieb Geeste „NEtrix: die Formel für effiziente Energie“ Bericht über die Wirkung von NEtrix im Betrieb Tielemans SEITE 8 Erfolg verbindet Für Unternehmer mit den Schwerpunkten Tierhaltung und Ackerbau Das 33.000+ Konzept Ein Interview mit Peter Leusman und Wouter Smit SEITE 10 AGRAR Unternehmertage Besuchen Sie uns in Münster SEITE 22 Blickwinkel Herzlich willkommen zur ersten Aus- gabe unseres Kundenmagazins „Erfolg verbindet“ im Jahr 2013. Zeit zurückzublicken: Denn ein Blick in den Rückspiegel ist notwendig, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Noch wichtiger ist jedoch ein bedachtes Vorausschauen. Auch für uns als innovatives und engagiertes Unternehmen spielt dies eine wichtige Rolle: Haben wir die richtige Route gewählt? Konnten wir unsere Ziele erreichen? Eines unserer wichtigsten Ziele ist dabei: Renditesteigerung für Sie! Deshalb schauen wir weiter. So haben wir zum Beispiel im Bereich Sauenhaltung das „SauTotal“ Konzept entwickelt. Oder das Gesamtkonzept „33.000+“ in der Milchviehhaltung. Auch der AckerDoktor zählt zu unseren innovativen Tools. Er ist der erste digitale Pflanzendoktor, der im Handumdrehen hilft, wenn die Entwicklung der Pflanze gestört ist. Aber nicht nur Konzepte und Futterrationen sind uns wichtig, auch soziales Engagement wird bei uns großgeschrieben. Deshalb haben wir das Agrifirm Naturprojekt ins Leben gerufen. Wir möchten damit schon bei Kindern ein Bewusstsein für Tiere, Natur, Nutzpflanzen und Ernährung entwickeln und über nachhaltige Landwirtschaft informieren. Mehr über unsere Konzepte und Ideen können Sie in dieser Ausgabe lesen. Oder besuchen Sie uns bei den diesjährigen AGRAR Unternehmertagen in Münster. Wir würden uns sehr freuen, Sie begrüßen zu dürfen. Peter Leusman Verkaufsleiter Agrifirm Deutschland 2 Erfolg verbindet Februar 2013 Themen 03 | 06 | 10 | 14 | 16 | 17 | 18 | 20| 21 | 22 | 24 | 26| 28 | 30| 32 | 34 | Titelstory Heimisch in Geeste – Familie Gerdes Tschüss Kuh! Hallo Schwein! Das SauTotal Konzept Wirtschaftlicher wirtschaften Endlich auf eigenen Füßen Das 33.000+ Konzept Ein Interview mit Peter Leusman und Wouter Smit Höchster Kuh-Komfort in Welver Hohe Lebensleistung bei bester Gesundheit Eine Stellungnahme von Dr. Pius Zinner RoboterLac Superfutter im Saarland SoloStart für eine optimale Kälberaufzucht Bullenmast Die Herrenshoffer Bullen Salmonellen Eine ziemliche Sauerei Verschiedenes Nach dem Tagebuch ist vor dem Tagebuch Stammtisch am Futtertisch Wir sind Agrifirm AGRAR Unternehmertage 2013 in Münster Emsland – Agrifirmland Ein Blick nach Kluse und Walchum Wir ziehen um Agrifirm in Rehden Der AckerDoktor Die digitale Pflanzensprechstunde Geflügelbetrieb Das Huhn ist King bei Dierking Agrifirm Ungarn Porträt Verschiedenes | Impressum Einfach Klasse: der Agrifirm Malwettbewerb! Ach du dicke Zuckerrübe! Schweinehaltung Heimisch in Geeste – Familie Gerdes „Ich bin jetzt seit 2004 bei Agrifirm Kunde (vormals Strahmann) und so wie es im Moment aussieht, werde ich das auch bleiben“, so der Ferkelzüchter. Das ist nicht ganz so selbstverständlich, wie es auf den ersten Blick aussieht, denn Paul Gerdes wird Agrifirm regelmäßig „untreu“. „Na ja, untreu stimmt nicht ganz“, meint Paul Gerdes. „Aber es ist richtig, dass ich neben dem Futter von Agrifirm auch Futter von anderen Anbietern einsetze. Nicht durchgehend, aber immer wieder testweise.“ Diese Versuchsreihen wendet er auch nicht bei allen Tieren an – in den Test gehen nur Ferkel bis 28 Kilogramm. Nach zwölf Tagen folgt dann das große Wiegen. Die Ergebnisse fallen je nach Futter natürlich immer unterschiedlich aus, aber ein Fazit gibt es: „Ich bin seit acht Jahren bei Agrifirm, da ist das Ergebnis doch wohl klar, oder?“, schmunzelt Gerdes. schaftlich geprägt ist die Gegend bis heute: Nach ersten Aufzeichnungen gab es im Dorf im Jahr 1460 sieben Höfe – sechs davon gibt es immer noch und einer davon ist der Betrieb Gerdes. Zusammen mit seiner Frau Monika bewirtschaftet er einen 50 Hektar großen Betrieb in Geeste-Bramhar. Hier, im Emsland zwischen Meppen und Lingen, ist die Familie schon seit Generationen ansässig. Landwirt- Mehr über den Betrieb Gerdes gibt’s auf der nächsten Seite ... Ob das auch so bleibt, weiß man nicht. Zwar hat Gerdes zwei Töchter und so auf jeden Fall mindestens einen potenziellen Nachfolger, aber wer kann schon in die Zukunft blicken? „Zehn Jahre mache ich auf jeden Fall noch weiter, egal was kommt. Und dann schauen wir einfach mal.“ Erfolg verbindet Februar 2013 3 Schweinehaltung Tschüss Kuh! Hallo Schwein! 1998 kam der große Umbruch. In diesem Jahr standen die Gerdes vor einer schwerwiegenden Entscheidung: Weitermachen mit den Milchkühen oder umstellen auf Sauen? Jahrelang wurde auf dem Familienbetrieb zweigleisig gefahren, Kühe und Schweine bestimmten gleichermaßen den Arbeitsalltag. Das bedeutete nicht nur viel Arbeit – es erwies sich auch irgendwann als nicht mehr rentabel. Um wieder wirtschaftlicher zu werden, gab es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: entweder die Milchviehherde aufstocken oder ganz auf Sauen setzen. „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, wir haben Pro und Kontra ständig diskutiert, das hat uns viele schlaflose Nächte beschert. Zum Schluss erschien uns die Sauen-Alternative trotz notwendiger Stallumbauten aber als die bessere Lösung.“ Gesagt, getan. „Bereut haben wir diesen Schritt bis heute kein einziges Mal, auch wenn es nicht immer einfach war. Als zum Beispiel der Händler unsere Kühe vom Hof geholt hat und fragte, ob ich mir auch wirklich ganz sicher sei ... das war ein Moment, wo ich echt schwer schlucken musste.“ 4 Erfolg verbindet Februar 2013 Im Rückblick ist es tatsächlich die richtige Entscheidung gewesen. Heute kommt Paul Gerdes auf 29 Ferkel pro Sau und kann seinen langjährigen Endmäster mit rund 7.000 Tieren pro Jahr beliefern. „Mein nächstes Ziel sind 30 Ferkel pro Sau“, so Paul Gerdes, der zusammen mit seinem Agrifirm Spezialberater Bennie Beerling das Futter entsprechend umgestellt hat. Zurzeit füttert er die spezifische Kundenmischung „minmix Gerdes“ im Mix mit Getreide aus eigenem Anbau. Ein weiteres Ziel: „Ich möchte die NT-Plätze vermehren. Erste Schritte sind schon eingeleitet, die Anträge sind gestellt. Jetzt heißt es abwarten.“ Ein wenig Kopfzerbrechen bereitet ihm wie vielen anderen hingegen die neue EU-Schweinehaltungsver- Schweinehaltung ordnung, die 2003 beschlossen wurde und in diesem Jahr in Kraft tritt. „Hier in Niedersachsen ist die Verunsicherung bei vielen Sauenhaltern groß und auch von offizieller Seite gibt es keine verbindlichen Aussagen. Beispiel Gruppenhaltung – müssen die Tiere vorher in Wechselgruppen gehalten werden und kommen dann in die Abteilungen?“ Paul Gerdes ist so gut wie möglich vorbereitet, die Abteile für je 35 Sauen sind längst im Einsatz. Bennie Beerling ist oft auf dem Hof und dreht seine Runden durch den Stall. Dabei achtet er besonders auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Tiere und kontrolliert die Futteraufnahme. „Bei Agrifirm bekomme ich nicht nur Futtermittel, sondern auch eine umfassende Beratung. Das ist mir wichtig. Beratung heißt ja nicht, dass man über dies und das fachsimpelt, es hat ja auch ganz praktische Auswirkungen. Ein Beispiel: Durch die Futtermischung haben meine Tiere eine kurze Säugezeit und die Ferkel haben nach 21 Tagen um die sechs Kilogramm Gewicht. Im Prinzip muss ich mich um nichts weiter kümmern – das vereinfacht die betrieblichen Abläufe.“ Im Vier-Wochen-Turnus wird im Stall die große Kontrolle durchgeführt. Bennie Beerling geht dabei gemeinsam mit Paul Gerdes systematisch seine Checklisten durch, angefangen bei den jüngsten Tieren bis hin zu den alten: Welches Futter bekommen die Schweine in welcher Zusammensetzung? Gibt es Probleme bei der Futteraufnahme? Wie ist der allgemeine Zustand der Tiere? Wie vital sind sie? Sind Krankheiten aufgetreten? Und wie läuft’s im Deckstall? Alle Angaben werden später zusammengefasst und analysiert. Im Abschlussbericht gibt es dann ein eindeutiges Ergebnis – im optimalen Fall bleibt alles, wie es ist. Wenn hingegen Verbesserungspotenzial gegeben ist oder einem Problem direkt entgegengewirkt werden muss, wird eine Futterumstellung empfohlen. Früher hat Paul Gerdes sein Futter über eine Futtereinkaufsgemeinschaft bezogen; seit er Agrifirm Kunde ist, bezieht er alles direkt von Agrifirm. „Futterqualität ist eine Sache“, betont Paul Gerdes. „Aber auf der anderen Seite müssen natürlich der Preis und der Einsatz von Arbeitskraft stimmen, sonst kann ich nicht rentabel arbeiten.“ Mit Agrifirm TOPIX 20, PreStarter für Tiere bis 14 Tage und PreStarter Select geht bei ihm die Rechnung auf. Erfolg verbindet Februar 2013 5 Sonderthema SauTotal Wirtschaftlicher wirtschaften Die Agrifirm Deutschland GmbH hat mit SauTotal ein innovatives und effizientes Fütterungskonzept für Sauen entwickelt, das neben qualitativ hochwertigen Futtersorten auch eine umfassende Unterstützung bei der betrieblichen Leistungssteigerung bietet. Das Agrifirm Konzept SauTotal ermöglicht es, individuell für jeden Betrieb die richtige Futtersorte mit der passenden Futterstrategie zu koppeln, um so die besten wirtschaftlichen Ergebnisse zu realisieren. Agrifirm setzt dabei auf eine systematische Vorgehensweise, um Schwachstellen in den Betrieben zu identifizieren, und gemeinsam entsprechende Lösungen zu entwickeln und das jeweilige Problem zu beheben. Im Rahmen des SauTotal Konzeptes bietet Agrifirm ein Komplettpaket mit innovativen Futtersorten an, die auf Langlebigkeit der Sauen und schwere, gleichmäßige Ferkel ausgelegt sind. „Unser Ziel ist klar formuliert: Lieber eine fitte Sau als eine fette Sau! “ Henk-Jan Hetterschijt FUTTERSORTIMENT Das Futtersortiment der Agrifirm Deutschland ist in drei Linien aufgeteilt, damit jeder Betrieb individuell und maßgeschneidert bedient werden kann. Excellent: die Futterlinie für höchste Leistungen im Stall. Mit diesem Futter wird das genetische Potenzial der Tiere voll ausgeschöpft. Viele Probleme in den Betrieben können so durch eine einfache Futterumstellung behoben werden Economic: die Futterlinie für beste finanzielle Ergebnisse. Leistung und Kosten stehen hier in einem optimalen Verhältnis Exact: die Futterlinie für eine kostengünstige und bedarfsdeckende Versorgung der Tiere 6 Erfolg verbindet Februar 2013 Darüber hinaus bietet Agrifirm Deutschland für Betriebe, die Alleinfutter füttern, und solche, die eigene Komponenten einsetzen, Lösungen in Form von Alleinfutter, Ergänzer oder Mineralkernen. Die Vorteile der Agrifirm Futter auf einen Blick: ruhigere Sauen in der Trächtigkeit effizientere Nutzung des Futters höhere Darmgesundheit und dadurch weniger Verstopfung höhere Futteraufnahme während der Säugezeit mehr Milch und weniger Konditionsverlust während der Säugezeit durchgehend schwere Ferkel beim Absetzen NETRIX Durch das innovative NEtrix Konzept kann Agrifirm für jeden Betriebstyp und jedes Produktionsniveau die ideale Futterlösung anbieten. Mit der NEtrix Formel kann die Energie, die für das Schwein tatsächlich nutzbar ist, genau berechnet werden. So wird gewährleistet, dass die Sauen in jeder Phase ihres Zyklus mit der richtigen Menge an Energie aus der richtigen Quelle versorgt werden. Damit wird eine höchst effiziente Versorgung gesichert und gleichzeitig der absolute Futterverbrauch gesenkt. Ein Beispiel: Das Futter für tragende Sauen enthält funktionelle Rohfaserquellen, die von der trächtigen Sau höchst effektiv genutzt werden können. Das Ergebnis ist eine deutlich ruhigere Herde und eine wesentlich effizientere Nutzung des Futters. In Sonderthema SauTotal der Laktation hingegen sind die Energiequellen so ausgewählt, dass sie zu einer hohen Milchproduktion führen. Mit dem NEtrix System kann so eine effiziente und nachhaltige Versorgung der Tiere gewährleistet werden. BERATUNG Die Agrifirm Spezialberater stehen bei Fragen rund um Produktion und Entwicklungsstrategien allen Kunden mit Rat und Tat zur Seite. Damit auch wirklich keine Frage offenbleibt, setzt sich das Beraterteam aus Spezialisten mit unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. Denn gerade wenn es zum Beispiel um die richtige Futterstrategie geht, ist Expertenwissen gefragt. Schließlich ist die Auswahl und Zusammenstellung der Produkte abhängig von unterschiedlichen Faktoren wie Genetik, Haltungsform, Klima und Leistungsniveau. Deshalb kann eine ergebnisorientierte Beratung auch immer nur betriebsindividuell vor Ort erfolgen. Eins ist klar: Nur eine strukturierte Analyse eines Betriebes kann zur strukturellen Verbesserung der Leistung führen. QUICKCHECK SAU Der Agrifirm QuickCheck ist ein Instrument, das wertvolle Hilfestellung bei der Betriebsanalyse bietet. Mittels einer ausführlichen Checkliste in Verbindung mit den aktuellen Sauenplanerdaten kann jeder Betrieb gründlich überprüft und Schwachstellen sicher identifiziert werden. Mit weiterführenden Checklisten können die Ergebnisse detailliert ausgearbeitet und entsprechende Lösungsvorschläge erstellt werden. „Mit SauTotal kann die Wirtschaftlichkeit und damit die Rendite signifikant erhöht werden! “ Henk-Jan Hetterschijt (AIC) werden Fütterungskonzepte entwickelt und auf dem firmeninternen Versuchsgut Laverdonk in der Praxis getestet. Hier werden unter anderem 130 Sauen im geschlossenen System gehalten, um Fütterungsversuche bei Schweinen durchführen zu können. Die Schwerpunkte lagen dabei in den letzten Jahren auf der Entwicklung von neuen Futterstrategien für die Phase rund um die Geburt der Ferkel – eine extrem wichtige Phase im Zyklus der Sau, wird hier doch der Grundstein für einen guten und gleichmäßigen Wurf gelegt. Auf Laverdonk wurden hierfür unterschiedliche Futterzusammensetzungen und verschiedene Futterstrategien getestet. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Ferkel in der ersten Woche signifikant höhere Zunahmen (+5 Prozent) hatten und mehr Ferkel abgesetzt wurden (+0,7 Ferkel/Wurf). In den nächsten Jahren wird der Forschungsschwerpunkt auf der Erhöhung des Geburtsgewichts der Ferkel liegen. Nachweislich weisen schwere Ferkel bei der Geburt später höhere Zunahmen und eine bessere Futterverwertung auf. Von den Ergebnissen dieses Projektes werden sowohl Sauenhalter als auch Mäster profitieren können. SauTotal – die Vorteile: FORSCHUNG Agrifirm legt neben der hohen und vor allem gleichbleibenden Qualität der Futtermittel großen Wert auf innovative Fütterungskonzepte. Das Ziel: die Steigerung des wirtschaftlichen Erfolges der Kundenbetriebe. Jedes Jahr investiert Agrifirm fünf Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Dabei wird auf unterschiedlichen Gebieten geforscht, zum Beispiel Bedarf der Tiere, Rohwarenanalyse und Rohwarenqualität. Im firmeneigenen Forschungsinstitut Agrifirm Innovation Center effizientere Nutzung aller Inhaltsstoffe durch die NEtrix Formel lang anhaltende Sättigung und ruhigere Sauen durch mehr Rohfaseranteile effizientere Verdauung durch Nutzung des gesamten Darmtraktes bessere Darmgesundheit, keine Verstopfung höhere Futteraufnahme im Abferkelstall höheres Absetzgewicht vitale Sauen durch gezielten Futtereinsatz in der Trächtigkeit weniger Ferkelverluste weniger MMA-Probleme bessere Leistung im Folgewurf effizienterer Futterverbrauch und geringere Futterkosten Mit SauTotal bietet Agrifirm ein Rundum-Paket für eine wirtschaftlichere Sauenhaltung, das den Betriebserfolg steigert – ganz im Sinne der Agrifirm Unternehmensphilosophie: Erfolg verbindet. Erfolg verbindet Februar 2013 7 Sonderthema SauTotal Endlich auf eigenen Füßen Henk-Jan Hetterschijt und Anton Tielemans (v. l. n. r.) Im brandenburgischen Nietwerder, einem kleinen Dorf östlich von Neuruppin, in der Nähe des Ruppiner Sees, hat sich der Niederländer Anton Tielemans seinen Traum erfüllt und einen beachtlichen Schweinebetrieb mit 1.000 Zuchtsauen auf die Beine gestellt. Der Betrieb besteht aus sechs Ställen und zwei Wohnhäusern, die sich auf 2,5 Hektar verteilen. „Ich habe das Gelände gesehen und wollte es sofort haben“, so der 28-Jährige. Lange darum kämpfen musste er nicht, denn aus der Umgebung hatte niemand Interesse an dem ehemaligen LPG-Betrieb. Tielemans dafür umso mehr. „Es musste natürlich noch einiges getan werden, aber hier steckt echt Potenzial drin. “ Anton Tielemans Die meisten Arbeiten sind schon erledigt – so wurden die nebeneinander liegenden Gebäude durch einen Gang miteinander verbunden, damit man auch bei 8 Erfolg verbindet Februar 2013 schlechtem Wetter trockenen Fußes überall hinkommt und die Sauen sich leicht treiben lassen. Die alten Ställe wurden saniert und den neuen Haltungsvorschriften entsprechend ausgestattet. Die Warteställe sind mit Großgruppen auf Stroh ausgeführt, eine ganze Wochengruppe wird zusammen gehalten. Durchschnittlich 1.000 Euro hat der engagierte Ferkelerzeuger bei der Betriebsübernahme in jeden einzelnen Sauenplatz investiert. Nach dem Umbau werden jetzt jede Woche 600 Babyferkel dem festen Aufzüchter übergeben. Der Bestand von Tielemans hat einen hohen Gesundheitsstatus (SPF) und darum werden auch die stren- Sonderthema SauTotal gen Hygieneregeln penibel eingehalten: so wenig Transportbewegungen mit neuen Tieren wie möglich, Duschen vor dem Betreten des Stalles, Besucher sollen 48 Stunden vor dem Besuch keinen Kontakt zu Schweinen gehabt haben. „Natürlich bedeutet das für mich erst mal einen Mehraufwand, aber das dänische SPF-System ist das weltweit umfassendste Gesundheitsprogramm für Schweine. Das ist es mir einfach wert“, so Tielemans. Selbst Agrifirm Spezialberater Hetterschijt stimmt seine Terminplanung so ab, dass er zwei Tage vorher in keinem anderen Stall gewesen ist. Mit dem innovativen Fütterungskonzept Optizucht Digest für Sauen wird ein deutlich ruhigeres Gruppenverhalten erreicht. Die Rohfaserkombination sorgt nicht nur für eine bessere Magen- und Darmfüllung und damit zu einem konstanteren Insulinspiegel, sondern auch für eine langsame Energiefreisetzung, wodurch die Sauen einfach ruhiger sind. Optizucht Digest NT für tragende Sauen und Digest Lac für säugende Sauen sind in ihrer Zusammensetzung perfekt aufeinander abgestimmt, um Futterverweigerungen und daraus resultierende Minderleistungen im Abferkelstall zu vermeiden. Anton Tielemans ist seit Anfang an Agrifirm Kunde. „Ich bin in den Niederlanden auf einem Schweinebetrieb groß geworden, danach habe ich auf anderen Betrieben gearbeitet. Nach diesen Erfahrungen war mir relativ schnell klar, dass ich mir selbst etwas aufbauen will.“ Von Anfang an hat er Experten zurate gezogen. Nicht nur, was die Stallumbauten angeht, sondern auch, was die Futtermittel betrifft. „Ich füttere schon seit Jahren Optizucht Digest NT und Digest Lac mit durchweg sehr guten Ergebnissen: Die Milchleistung stimmt, die Gesundheit stimmt, die Säue sind vital und das Abkotverhalten ist perfekt“, so Tielemans. Damit die Sauen in jeder Phase mit der richtigen Energiemenge aus der richtigen Quelle versorgt werden, kommt Agrifirm NEtrix zum Einsatz. Eine Formel, mit der das Futter genau an den Zyklus der Sau angepasst werden kann. Mit NEtrix kann die Energie, die für die Sau effektiv nutzbar ist, genau errechnet werden – das gewährleistet eine gleichbleibend hohe Versorgung der Tiere. „NEtrix ist nur ein Instrument im Rahmen unseres Agrifirm SauTotal Konzepts“, so Henk-Jan Hetterschijt. „Mit SauTotal können wir, wie der Name schon sagt, unseren Kunden ein Komplettpaket für die wirtschaftliche Sauenhaltung anbieten. Dazu gehört neben einer breiten Futterpalette auch die Unterstützung im Futter- und Betriebsmanagement.“ Ein paar Zahlen: Pro Wurf kommt er auf ca. 11,9 abgesetzte Ferkel mit einem Durchschnittsgewicht von je 7,4 Kilogramm. Die PIC-Sauen liefern Top-Ferkel, im Schnitt jährlich über 27 Stück pro Sau, der Wurf-Index liegt bei 2,35 bei 4 Wochen Säugezeit. Damit hat er den Betrieb innerhalb von vier Jahren zu einem rentablen Unternehmen gemacht. „Die Digest Optizucht Futter sind für den Betrieb Tielemans optimal“, so Henk-Jan Hetterschijt. Für den Betrieb Tielemans bedeutet das Futtersorten, die perfekt auf seine Anforderungen abgestimmt sind und eine hohe Rentabilität erzielen. „Eine gute und konstante Futterqualität sowie das schnelle Lösen von auftretenden Problemen – darauf lege ich Wert“, so Anton Tielemans. Zusammen mit Agrifirm klappt das. Erfolg verbindet Februar 2013 9 Sonderthema 33.000+ 33.000+: der neue Standard? Ein Interview mit Peter Leusman und Wouter Smit Mehr Lebensleistung, mehr Gewinn – das ist die Agrifirm Zauberformel 33.000+. Wir haben mit Peter Leusman, Vertriebsleiter NRW/Niedersachsen, und Wouter Smit, Spezialberater Rind, über das Konzept gesprochen und nach Einschätzungen gefragt. Herr Leusman, Herr Smit, bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, würden wir gerne erst mal etwas über Sie persönlich erfahren. Peter Leusman: Gerne! Ich bin jetzt seit viereinhalb Jahren im Unternehmen und bereits seit 1992 als Verkaufsberater Rind tätig. Aufgewachsen bin ich auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in den Niederlanden. Wouter Smit: Ich bin seit zweieinhalb Jahren bei Agrifirm. Davor habe ich auf unterschiedlichen Betrieben in Deutschland, Neuseeland, Frankreich und in den Niederlanden gearbeitet. Momentan liegt mein Schwerpunkt auf dem Gebiet Weser/Ems. Als Spezialberater sind Sie ja direkt vor Ort auf den Höfen und haben mehr Einblick in die alltäglichen Arbeitsabläufe als irgendjemand anderes – ist 33.000+ ein Konzept, das funktioniert, oder ist das einfach nur eine schöne Theorie? Peter Leusman: Das ist weit mehr als eine bloße Theorie. Die Idee, durch Steigerung der Lebensleistung die Rendite zu erhöhen, ist ja schon älter. Wichtig ist es, mit Produkt- und Beratungskonzepten zusammen mit den Landwirten an diesem Ziel zu arbeiten. Wir sind davon überzeugt – und wir haben das Konzept auch schon mit mehreren Betrieben erfolgreich umgesetzt –, dass die neue Strategie 33.000+ funktioniert. Und wir brauchen neue Strategien! Wenn 2015 die Milchquote wegfällt, ändern sich die Rahmenbedingungen für die Milchindustrie. Einige Betriebe müssen noch hart daran arbeiten, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Für andere, die flexibel auf die Marktanforderungen reagieren können, bietet die neue Milchverordnung sogar neue Chancen. Aber dafür müssen schon frühzeitig die Weichen gestellt werden. 10 Erfolg verbindet Februar 2013 An welchen Schrauben kann man denn drehen? Wouter Smit: Da gibt es einige Möglichkeiten. Eine allgemeingültige Empfehlung abzugeben, wäre aber fahrlässig. Jeder Betrieb, jede Herde ist anders, entsprechend müssen auch die individuellen Faktoren betrachtet und bewertet werden. Ein paar Eckdaten gelten aber für alle: Rentabel wird’s erst ab 15/16 Kilogramm Lebenseffektivität pro Tag. Um dieses Ergebnis – oder auch mehr – zu erreichen, müssen die Tiere, auch schon die Jungtiere, optimal aufgezogen werden, das Herdenmanagement muss stimmen, das Futter natürlich auch. Erst dann kann man die Genetik maximal ausschöpfen. Wie kann Agrifirm den Landwirt dabei unterstützen? Peter Leusman: Wir haben eine Reihe von Instrumenten entwickelt, mit denen wir einen Betrieb analysieren und Möglichkeiten aufzeigen können. Ich muss dazu sagen, das geht nicht von heute auf morgen. Unser Ziel ist es, unsere Kunden nachhaltig und langfristig zu beraten und so ein kontinuierliches Wachstum zu ermöglichen. Dazu gehört eine detaillierte Betriebsanalyse, für die wir zum Beispiel den Agrifirm QuickCheck entwickelt haben. Damit können wir zusammen mit dem Land- Sonderthema 33.000+ wirt Verbesserungsmöglichkeiten aufdecken und Optimierungspotenziale aufzeigen. Ähnlich ist es mit dem Agrifirm MilkNavigator, einem Programm zur Futterrationsberechnung, mit dem die Ration optimal eingestellt werden kann. Nicht zu vergessen: unsere Mischfutter, wie zum Beispiel TOTAL DRY für Trockensteher oder SoloStart für die Kälberaufzucht. Als internationales Unternehmen sind wir zum Glück in der vorteilhaften Lage, in unserem eigenen Forschungsinstitut „Agrifirm Innovation Center“ neue Futterkonzepte zu entwickeln und sie auch auf den Markt zu bringen. Dazu kommt, dass wir sämtliche Rohwaren, die wir einkaufen, genauestens kontrollieren und so dem Landwirt immer die beste Qualität garantieren können. Sie beraten also den Landwirt, entwickeln Strategien, verkaufen ihm Futter und dann „Tschüss und viel Glück“? Wouter Smit (lacht): Nein, nein, das würde der Unternehmensphilosophie von Agrifirm total widersprechen und damit wären auch wir als Spezialberater nicht glücklich. Wie Peter Leusman schon erwähnt hat, geht es ja immer um langfristige Erfolgsstrategien. Die Steigerung der Lebensleistung der Kuh ist ja auch langfristig zu sehen. Das heißt für uns, wir begleiten die Landwirte auf dem Weg dorthin. In der Praxis sieht das dann so aus, dass wir regelmäßig – je nach Bedarf – die Betriebe aufsuchen. Wir begutachten dann zum Beispiel die Wiederkauaktivität, die Pansenfüllung, den Gesundheitszustand der Tiere. Wir analysieren auch den Milchkontrollbericht, optimieren gegebenenfalls die Futterrationen und berechnen die Rendite. Gemeinsam mit dem jeweiligen Betriebsleiter gleichen wir im Gespräch dann die festgesetzten Zielvorgaben mit dem Ist-Zustand ab. Natürlich sind wir für unsere Kunden bei Fragen oder Problemen jederzeit ansprechbar. Rechnet man also alle Faktoren mit ein, dann ist das Erreichen von 33.000+ und damit die Erhöhung der Rendite bei gleichbleibendem Viehbestand gar nicht so utopisch, wie es sich im ersten Moment anhört, oder? Peter Leusman: Nein, wie schon eingangs gesagt: 33.000+ ist ein durchaus realistisches Ziel, das sich auf vielen Betrieben erreichen lässt. Entscheidend ist halt nur, dass man den Betrieb als Ganzes betrachtet – es bringt zum Beispiel nichts, das beste Futter zu füttern, wenn es an den Haltungsbedingungen hapert. Sie kennen sicher das Sprichwort „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ – das trifft den Grundgedanken von 33.000+ ziemlich genau. Aber da erzähle ich den Landwirten ja nichts Neues; dass eins mit dem anderen zusammenhängt, wissen die meisten aus Erfahrung selbst. Um die Lebensleistung einer Milchkuh zu erhöhen, und zwar so zu erhöhen, dass die Gesundheit und damit die Fruchtbarkeit des Tieres erhalten bleibt, ist eine Steigerung der Milchleistung und der Laktationen erforderlich. Momentan liegen wir in Deutschland bei durchschnittlich 2,9 Laktationen, dann kommt die Kuh zum Schlachter. Auswertungen zeigen jedoch, dass bis zur sechsten Laktation die Milchmenge ansteigt. Heißt vereinfacht gesagt – je älter der Bestand, desto höher die Milchleistung. Es gibt also noch reichlich Potenzial für die Landwirte. Herr Leusman, Herr Smit, wir danken Ihnen für das Gespräch. Wer Interesse hat, kann sich direkt bei Peter Leusman oder Wouter Smit unter [email protected] per E-Mail melden. Oder die Messe AGRAR Unternehmertage in Münster besuchen, denn das Konzept Agrifirm 33.000+ wird ein thematischer Schwerpunkt sein. Peter Leusman und Wouter Smit (v. l. n. r.) Erfolg verbindet Februar 2013 11 Sonderthema 33.000+ Höchster Kuh-Komfort in Welver Sebastian Heimann und Dieter Beuckmann (v. l. n. r.) 120 Kühe lassen es sich auf dem Hof von Dieter Beuckmann so richtig gut gehen. Seit letztem Jahr haben sie einen neuen Boxen-Laufstall, der sich über einen Treibgang perfekt mit dem alten Stallgebäude verbindet. Eigentlich könnten hier jetzt bis zu 170 Tiere Platz finden, aber das ist noch sehr weit entfernte Zukunftsmusik, angepeilt sind erst mal 150. Sehr offen, sehr hell, sehr großzügig – so präsentiert sich die neue Anlage in der Gemeinde Welver. Der neue Stall in Zahlen: 20 mal 50 Meter, 12 Meter hoch. Der alte Stall kommt auf 18 mal 50 Meter bei einer Höhe von 9,5 Metern, das Melkhaus misst 14 mal 16 Meter. Herzstück ist ein 16er Melkkarussell, das vor 18 Jahren aus Neuseeland geliefert wurde. Mittlerweile ist das gute Stück umgebaut und an die neuen Anforderungen angepasst worden – jetzt können in der zweiten Runde auch die langsameren Kühe abgemolken werden, ohne dass ein „Stau“ entsteht. Den Neubau 2012 hat Dieter Beuckmann nicht auf die leichte Schulter genommen, vorangegangen sind intensive Recherchen auf Betrieben in ganz Deutschland. Mit dem Arbeitskreis „100plus“ hat er sich in zwei Jah- 12 Erfolg verbindet Februar 2013 ren über 30 Höfe angesehen. „Man baut ja nun nicht jeden Tag einen neuen Stall. Natürlich habe ich mich umfassend über Möglichkeiten und Technik, Vorteile und Nachteile informiert. Ich finde, am besten kann man das auf anderen Höfen im Gespräch mit den Kollegen.“ Dass sich die Kühe wohlfühlen, ist nicht nur ein subjektiver Eindruck, sondern lässt sich auch ganz objektiv durch Zahlen belegen: Die Jahresmilchleistung pro Kuh (LKV) liegt bei 11.300 Litern. Die aktuelle Lebensleistung der Herde liegt bei 28.800 Litern, die in 2,7 Laktationen ermolken werden. „Unser gemeinsames Ziel sind aber 33.000+“, betont Beuckmann. „Als Franz Wilmes, mein Agrifirm Berater, mir das Konzept 33.000+ vorgestellt hat, war ich sehr angetan. Ich Sonderthema 33.000+ stehe voll dahinter und versuche jetzt kontinuierlich, die Lebensleistung meiner Tiere zu erhöhen. Dabei achte ich immer darauf, meine Kühe nicht bis aufs Letzte auszureizen. Mir ist es sehr wichtig, dass ich meine Rendite mit gesunden Tieren steigere.“ Gesundes Wachstum ist natürlich auch immer eine Frage des Futters. Dieter Beuckmann füttert SmulSirup, Futterkalk, Viehsalz, die betriebsspezifische Mineralfuttermischung „minmix Beuckmann“, LactoFit Power, EliteLac, RoboterLac, ProAktiv und TS-Mineral, das er vom Landhandel Willenbrink bezieht. „Mit Willenbrink verbindet mich eine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit. Da stimmt wirklich alles: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, die menschliche Ebene, quasi perfekter Rundum-Service.“ Zusätzlich füttert Beuckmann Maissilage, Grassilage, Biertreber, Luzerne und Heu ad libitum. „Seit 25 Jahren sind wir jetzt schon bei Agrifirm beziehungsweise KOFU. Dabei schätze ich nicht nur die hohe Futterqualität, sondern auch die Komplett-Beratung. Einen landwirtschaftlichen Betrieb muss man doch als Ganzes sehen, schließlich hängt doch alles zusammen – was nutzt mir zum Beispiel das beste Futter, wenn die Bedingungen im Stall nicht stimmen?“ Deshalb hat Beuckmann vor dem Stallneubau zusammen mit Franz Wilmes den Agrifirm QuickCheck durchgeführt, damit wirtschaftlich und wissenschaftlich auch alles Hand und Fuß hat. Mithilfe des QuickChecks wird der Betrieb einer Prüfung unterzogen, nicht nur was den Viehbestand angeht, sondern auch Gebäude und Stallungen. So können in relativ kurzer Zeit Probleme erkannt und Lösungsvorschläge entwickelt werden. „Es war für mich sehr wichtig, mal eine Einschätzung über den Ist-Zustand meines Betriebes zu bekommen und diesen auf meine Zukunftspläne hin zu überprüfen“, so Beuckmann, der seinen Hof noch bis vor einem Jahr mit seinem Mitgesellschafter Wilhelm Droste – der aus Altersgründen keine Kühe mehr melken muss und jetzt seinen Ruhestand genießt – gemeinsam bewirtschaftet hat. Nun stemmt er die Arbeit zusammen mit seinem Mitarbeiter Sebastian Heimann, einem Auszubildenden und seiner Mutter Helmi, die sich um die Kälberaufzucht und die Buchführung kümmert. Eigentlich blickt er ganz positiv in die Zukunft. Blauäugig ist er dabei nicht: „Wir rechnen eigentlich alle mit einem Preisabfall im Milchbereich. Behaupten können sich nur diejenigen, die ihren Viehbestand leistungsfähig und dauerhaft gesund halten – allein die Größe bringt’s nicht.“ Erfolg verbindet Februar 2013 13 Sonderthema 33.000+ Hohe Lebensleistung bei bester Gesundheit – eine Stellungnahme von Dr. Pius Zinner, Agrifirm Deutschland Das Projekt 33.000+ hat das Ziel, die Lebensleistung der Milchviehherde zu erhöhen und damit auch die Wirtschaftlichkeit in der Milchproduktion zu verbessern. Keine Frage – in jedem einzelnen Betrieb müssen die Ursachen gefunden werden, die eine Erhöhung der Lebensleistung blockieren. Die Fütterung ist ein möglicher Faktor bei dieser Suche. Aus Sicht der Fütterungsberatung ist vor allem der Frage nach dem Zusammenhang zwischen steigender Milchleistung und Gesundheit beziehungsweise Fruchtbarkeit nachzugehen. Denn klar ist: Eine niedrige Lebensleistung der Herde kommt natürlich auch durch eine niedrige Leistung – aber die Genetik für hohe Leistung ist vorhanden! Von großer Bedeutung ist daher die Suche nach den Ursachen für schlechte Gesundheit und schlechte Fruchtbarkeit. Vor Kurzem ist eine weitere Dissertation zu diesem Thema abgeschlossen worden. Beim Lesen dieser Arbeit wird klar, dass es durchaus sehr gute Möglichkeiten gibt, den Zusammenhang zwischen hoher Leistung und schlechter Gesundheit beziehungsweise Fruchtbarkeit im positiven Sinne zu lenken. Soll heißen: Es gibt viele Punkte, die im Betrieb mit niedriger Lebensleistung analysiert werden können, um auch bei hoher Leistung die Voraussetzung für gute Gesundheit und Fruchtbarkeit zu schaffen. Zurück zu der angesprochenen Dissertation. Diese Arbeit hat versucht, in einem Praxisbetrieb den Zusammenhang zwischen Energiestoffwechsel und den Fragen nach Milchleistung, Tiergesundheit und Fruchtbarkeit zu messen. Ausgangspunkt der Betrachtung war die Veränderung der Rückenfettdicke als Faktor zur Beurteilung der Energiebilanz. Wie kann man die Ergebnisse nutzen? Dass die Milchkuh ihre Fettreserven als Energiequelle nutzt, ist normal und – in einem bestimmten Ausmaß – 14 Erfolg verbindet Februar 2013 sogar sinnvoll. Eine Kontrolle der Situation im Bestand über Blutparameter wie freie Fettsäuren und ß-Hydroxybuttersäure durch den Tierarzt ist allerdings sinnvoll. Viele Daten zeigen, wie die angesprochene Arbeit auch, dass bei einer zu starken Fettmobilisierung die Stoffwechselbelastung für die Kuh zu hoch wird. Als Folge davon treten verstärkt gesundheitliche Probleme wie Milchfieber, Nachgeburtsverhalten oder Mastitis auf. Außerdem verschlechtert sich die Fruchtbarkeit, zum Beispiel verlängert sich die Zwischenkalbezeit. Dass hierbei bereits die Trockenstehphase eine entscheidende Rolle spielt, ist bekannt. Agrifirm hat mit dem Konzept TOTAL DRY eine interessante Alternative für bestimmte Betriebssituationen auf den Markt gebracht. Eine der wichtigen Aufgaben der Trockenstehfütterung ist es, die Futteraufnahme nach dem Abkalben positiv zu beeinflussen. Warum das wichtig ist, kann ebenfalls dem Fazit der Dissertation entnommen werden. Hier erläutert der Verfasser, dass auch bei Tieren mit hohen Leistungen die Fettmobilisation relativ niedrig bleiben kann und als Folge davon die Gesundheits- und Fruchtbarkeitsdaten deutlich besser sind als bei Tieren mit hoher Leistung und hoher Fettmobilisation. Eine wichtige Erklärung könnte eine höhere Futteraufnahme beziehungsweise bessere Futterverwertung sein. Beides kann mit Genetik zu tun haben, aber eben auch mit direkt im Betrieb beeinflussbaren Faktoren wie der Trockenstehphase. Natürlich ist auch das Futterregime ab dem Tag des Abkalbens von sehr großer Bedeutung. Dementsprechend Sonderthema 33.000+ muss im Management und in der Rationsgestaltung alles getan werden, um die enormen Belastungen des Stoffwechsels abzufedern. Das Agrifirm Innovation Center hat dazu Versuche durchgeführt und aus diesen Ergebnissen das Fütterungskonzept VIKING entwickelt. Ziel dieses Konzeptes ist es, den Stoffwechsel während der sogenannten Transitphase zu unterstützen und damit Erkrankungen um das Abkalben über einen stabilen Stoffwechsel zu verhindern und vor allem die Futteraufnahme nach dem Abkalben zu erhöhen. Mit dem Rationsberechnungstool MilkNavigator hat Agrifirm ein Milchmenge (kg) kg TS-Aufnahme 45 25 20 40 15 35 TOTAL DRY Konzept 10 Mischration -6 -4 -2 0 2 4 6 8 0 Woche vor bzw. nach dem Abkalben Milch (kg/Tag) Mischration 1 2 3 4 5 6 7 8 Laktationswoche Agrifirm TOTAL DRY – Abb.: Gesamt-TS-Aufnahme vor bzw. nach Abkalben bei unterschiedlichen Futterkonzepten in der Trockenstehphase 44 42 40 38 36 34 32 30 28 26 24 22 20 18 16 14 TOTAL DRY Konzept 30 25 5 -8 wichtiges Hilfsmittel, um optimale Voraussetzungen für eine effiziente Futterverwertung zu erreichen. Denn: Höhere Futteraufnahme und bessere Futterverwertung bedeuten geringere Fettmobilisierung. Man muss im Zusammenhang mit der Futteraufnahme auch auf weitere Einflussfaktoren hinweisen. Die wichtige Bedeutung einer optimalen Kälber- beziehungsweise Färsenaufzucht für die spätere Leistungsfähigkeit der Milchkuh ist heute unstrittig. Ebenso sollten weitere Faktoren wie Stall, Kuhkomfort, Futterbau usw. im jeweiligen Betrieb immer hinterfragt werden. Agrifirm TOTAL DRY – Abb.: Milchmengen bei unterschiedlichen Futterkonzepten in der Trockenstehphase VIKING Konzept Standardfütterung 0 5 10 20 25 30 35 Laktationswoche Agrifirm VIKING – Abb.: Milchmengenverlauf bei unterschiedlichen Futterkonzepten in der Transitfütterung (VIKING Konzept <-> Standardfütterung) Erfolg verbindet Februar 2013 15 RoboterLac RoboterLac: Superfutter im Saarland Familie Nicolay bewirtschaftet in Dörsdorf einen 230 Hektar großen Betrieb und setzt höchst erfolgreich das Spezial-Milchleistungsfutter Agrifirm RoboterLac ein. Die Familie kann mit ihrem Hof auf eine durchaus bewegte Geschichte zurückblicken. Zum Beispiel 1976, das Jahr, in dem sich alles geändert hat und Familie Nicolay quasi neu durchgestartet ist. Stichwort: Aussiedlung. Der Hof, der schon seit fünf Generationen bewirtschaftet wurde, musste einer Wohnsiedlung weichen. Also hieß es umsiedeln. 2011 ein neuer Wendepunkt: der Generationswechsel – German, also Nicolay junior, und seine Frau Kathrin übernahmen die Betriebsleitung, die Eltern zogen sich aufs wohlverdiente Altenteil zurück. Jetzt wurden Pläne für weitreichende Veränderungen umgesetzt. So wurde zum Beispiel ein Teil des Viehbestandes aufgestockt: von 70 auf 130 Milchkühe. Dazu kamen ein weiterer Stall (54 mal 45 Meter, 14 Meter hoch), zwei Melkroboter (Astronaut 4 von Lely) sowie eine zusätz- Kathrin und German Nicolay 16 Erfolg verbindet Februar 2013 liche Maschinenhalle. Während sich Kathrin Nicolay hauptsächlich auf die Milchviehherde konzentriert, kümmert sich German Nicolay zusammen mit einem Auszubildenden um die vielen anderen Bereiche: Dazu gehören um die 200 Rinder, 30 Bullen, 20 Kälber, 115 Hektar Ackerfläche sowie 115 Hektar Grünland. „Als meine Eltern uns den Hof übergeben haben, war das der beste Zeitpunkt für eine Neuorientierung. Wir haben im Vorfeld intensiv diskutiert und uns viele Fragen gestellt – was wollen wir in Zukunft? Was brauchen wir dafür? Welche Ziele haben wir eigentlich?“, berichtet German Nicolay. Nachdem die Marschroute festgelegt war, ging es an die Umsetzung. Und dann an die Details. Zum Beispiel hat Agrifirm Berater Ernst Junk, der schon mit Nicolay senior zusammengearbeitet hat, ihnen RoboterLac für die Fütterung in den neuen Melkrobotern empfohlen. Bis heute sind sie dabei geblieben. In der Mischung mit Mais- und Grassilage sowie Agrifirm LactoFit Protect fahren sie auch gut damit. Die Herde ist gesund und entspannt, die Werte sprechen für sich: durchschnittlich 2,3 Laktationen, jährlich rund 9.600 Kilogramm Milch pro Kuh mit 3,4 Prozent Eiweiß, 4,1 Prozent Fett und 260 Harnstoff. „RoboterLac ist ein äußerst schmackhaftes Futter, das zu einer hohen Frequentierung der Melkroboter führt – das hat den Vorteil, dass die Tiere weniger beziehungsweise, gar nicht nachgetrieben werden müssen. Der hohe Anteil an pansengeschütztem Protein sorgt zudem für eine optimale Aminosäurenversorgung im Dünndarm“, erläutert Christian Schneider, Agrifirm Spezialberater Rind. Das klingt theoretisch toll, muss aber vor allem in der Praxis überzeugen – besonders Kathrin Nicolay, studierte Agrarwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Tierwissenschaften und auf dem Hof fürs Herdenmanagement der Milchkühe verantwortlich. „Ich habe lange selbst bei einem Mischfutterhersteller hier in der Gegend gearbeitet und weiß, worauf ich achten muss. Agrifirm RoboterLac erfüllt unsere hohen Anforderungen an Futter.“ SoloStart SoloStart: für eine optimale Kälberaufzucht Die Brüder Bart-Roelof und Renke van der Meer bewirtschaften einen Milchviehbetrieb mit 280 Kühen und weiblicher Nachzucht in Waddewarden im Wangerland. SoloStart garantiert ihnen eine optimale Fütterung für ihre Jungtiere. Der Betrieb der Familie van der Meer blickt auf eine lange Vergangenheit zurück. 1964 ist der niederländische Großvater der beiden Brüder von Holland nach Waddewarden gezogen. „1976 wurden hier auf unserem Betrieb schon 200 Kühe gemolken“, blicken die Brüder stolz zurück. Als der Großvater wieder in die Niederlande zurückging, legten der Vater Romke van der Meer und dessen Bruder den Grundstein für den heutigen Betrieb und schafften gute Voraussetzungen für die Geschwister. Seit 2001 ist BartRoelof van der Meer ebenfalls Gesellschafter des Betriebes. 2009 stieg sein jüngerer Bruder Renke van der Meer in die GbR ein, ein Jahr später verließ Romke van der Meer den Betrieb. Seitdem haben die beiden Brüder die benachbarten Höfe gepachtet, Investitionen getätigt und den vorhandenen Stall ausgebaut. Mit dem zunehmenden Kostendruck in der Landwirtschaft waren die Brüder gezwungen, auf dem hundertprozentigen Pachtbetrieb einige unkonventionelle Ideen einzubringen, die mit ein bisschen Fantasie und Willenskraft auch umgesetzt wurden. „So wurde beispielsweise aus einem älteren, jedoch sich damals noch in Betrieb befindlichen Güllesilo das Gebäude unseres neuen Melkkarussells“, erklärt Renke van der Meer. Und Anfang 2011 wurde das Melkkarussell mit 26 Melkplätzen in Betrieb genommen. Heute lebt Bart-Roelof mit seiner Freundin, seinen zwei Kindern, mit Rindern und Trockenstehern auf dem einen Hof des Betriebes. Renke wohnt auf dem benachbarten Hof, auf dem die Milchkühe gehalten werden. Die beiden Brüder haben die Betriebsleitung übernommen und der Vater unterstützt seine Söhne heute noch. Komplettiert wird das Team durch zwei Auszubildende. Es hat sich eine Menge geändert in den letzten Jahren. Gemeinsam mit Wouter Smit wurde der gesamte Betrieb analysiert und neu aufgestellt. Zum Beispiel wurde in die Verbesserung des Laufstalls investiert, ein kleines „Kälberdorf“ ist für die Zukunft noch geplant. Auf lange Sicht planen sie mit 100 Jungrindern. Dafür soll Renke und Bart-Roelof van der Meer (v. l. n. r.) auch der Kuhstall um 86 Boxen erweitert werden, einen zusätzlichen Futtertisch soll es auch geben. Die beiden Brüder haben auf dem Betrieb auch ganz klar eingeteilte Arbeitsbereiche: Bart-Roelof ist für das Abkalben und die Aufzucht des Jungviehs sowie die Arbeiten auf dem Land und die Betreuung des Personals zuständig, Renke van der Meer kümmert sich um die Milchviehherde. Was die Kälber betrifft, so fahren sie zwei Modelle. Zum einen füttern sie die Tiere über Automaten, zum anderen halten sie die Kälber in Einzel- und Fünfer-Iglus. Wouter Smit hat die Landwirte auf SoloStart aufmerksam gemacht. Obwohl ihnen bewusst ist, dass das Futter nicht gerade preisgünstig ist, füttern sie am Anfang trotzdem sehr große Mengen. „Die erste Lebensphase der Tiere ist am wichtigsten und nur so können wir die Voraussetzungen für gut entwickelte Färsen schaffen, die problemlos innerhalb von 22 bis 26 Monaten abkalben“, betont BartRoelof. Und Renke van der Meer ergänzt: „SoloStart ist ein Alleinfutter für Kälber, welches ad libitum gefüttert werden kann. Durch diese immer konstant zuverlässige und arbeitserleichternde Fütterung weisen die Tiere eine sehr gute Futteraufnahme auf. Eine rasche Gewichtszunahme und eine stabile Darmflora sind auch garantiert.“ So können die van der Meers ihr Ziel erreichen. Erfolg verbindet Februar 2013 17 Bullenmast Die Herrenshoffer Bullen Peter, Renate und Heinz-Peter Waden (v. l. n. r.) Auf dem Schönrather Hof in Korschenbroich-Herrenshoff ist ganz schön viel los. Hier im Rhein-Kreis Neuss mästet die Familie Waden nämlich ihre Bullen. Über 400 der eindrucksvollen Tiere werden auf dem Hof gehalten, Stalltür an Stalltür mit 250 Färsen. Die Bullenmast ist eine Wissenschaft für sich. Im Gegensatz zur herkömmlichen Rinder- und Schweinemast stellen Bullen ganz besondere Anforderungen an die Landwirte. Nicht nur was Futter und Fütterung angeht, sondern auch die Rentabilität. „Wir haben uns ganz bewusst für die Bullenmast entschieden und sind bisher gut damit gefahren“, so Heinz-Peter Waden, der zusammen mit seiner Frau Renate, seinem Sohn Peter und seinem Bruder Reiner den Hof bewirtschaftet. Zusätzliche Hilfe leistet ein Auszubildender. „Wir kommen ja ursprünglich aus der Sauenhaltung“, erklärt der Landwirt, „aber irgendwann mussten wir eine Entscheidung treffen – denn Schweine und Bullen zusammen, das passt nicht.“ Natürlich gab es in Zeiten 18 Erfolg verbindet Februar 2013 von BSE den ein oder anderen Rückschlag, aber bereut haben sie den Schritt nie. Und der Erfolg spricht für sich: Das Fleisch vom Schönrather Hof ist sehr gefragt – auch bei den Gastronomen in der Gegend: schmackhaftes Entrecote, Steak und Filet werden zahlreichen Gourmets serviert. Die hohe Qualität des Fleisches rührt von der optimalen Haltung der Bullen her und natürlich auch der richtigen Fütterung. „Wir setzen Aufbau-, Kraft- und Mineralfutter von Agrifirm ein. Dazu kommt noch das Grundfutter, das wir auf unserem Hof anbauen. Damit erzielen wir optimale Ergebnisse – wir schaffen den angestrebten Kilogramm-Zuwachs pro Tier und haben kaum krank- Bullenmast Betrieb vergrößert: Maschinenhallen, ein Strohlager für den florierenden Strohhandel, neue Ställe. heitsbedingte Ausfälle“, so Heinz-Peter Waden. „Um eine hohe Fleischfülle bei gleichzeitig geringer Verfettung zu erreichen, müssen wir das Futter kontinuierlich anpassen. Da arbeiten wir eng mit unserem Ansprechpartner von Agrifirm zusammen.“ Auf dem insgesamt 100 Hektar großen Hof, der 1976 von Vater Theo Waden gegründet wurde, werden 75 Hektar Mais, 8 Hektar Rüben, 6 Hektar Weizen angebaut und 11 Hektar Grünland bewirtschaftet. Je nach Bedarf wird der Jede Menge Arbeit für die Familie, in der jeder mit anpackt. Renate Waden z. B. kümmert sich genauso wie ihre Männer um die Fütterung der Tiere und ist eigentlich den ganzen Tag auf dem Hof unterwegs, um die Bullen zu füttern. Wann immer es ihre Zeit zulässt, steigt sie vom PS-starken Traktor auf 1 PS um – als leidenschaftliche Reiterin lässt sie es sich nämlich nicht nehmen, sich ausgiebig um ihre Pferde zu kümmern. „Man braucht halt einen Ausgleich zur Arbeit auf dem Hof“, meint auch Heinz-Peter Waden. Er selbst ist passionierter Jäger und zusammen mit seinem Sohn Mitglied im örtlichen Schützenverein. Eines wollen wir jetzt aber noch wissen – das Geheimnis des perfekt gebratenen Steaks. Als Bullenmäster ist Heinz-Peter Waden schließlich Experte. „Die Temperatur ist entscheidend – 170° Celsius in der Pfanne, von jeder Seite 1 Minute anbraten. Und dann für 5 Minuten in den vorgeheizten Backofen bei ca. 90° Celsius. Und auf keinen Fall vor dem Anbraten mit Salz und Pfeffer würzen! Das ist schon alles.“ Erfolg verbindet Februar 2013 19 Schweinehaltung Eine ziemliche Sauerei: Salmonellen in der Schweinehaltung Die stäbchenförmigen Bakterien sind klein und gemein – und können gefährliche Krankheiten auslösen. Mit Durchfall, Erbrechen, Schüttelfrost und Fieber haben infizierte Menschen zu kämpfen. Schweine können ebenfalls unter Fieber und Durchfall leiden, zeigen aber häufig keine Symptome. Im März 2007 wurde in Deutschland eine SalmonellenVerordnung zur Verminderung der Verbreitung der Salmonellen durch Schlachtschweine verabschiedet. Demnach ist jeder Schweinemastbetrieb verpflichtet, Blut- oder Fleischsaftproben seines Tierbestands auf Salmonellen-Antikörper untersuchen zu lassen. Durch die SchwSalmoV, also die Schweine-Salmonellen-Verordnung, soll die Verbreitung von Salmonellen über das Schweinefleisch verringert und das Gesundheitsrisiko für Menschen verkleinert werden. Das kommt aber nicht von ungefähr, sondern nur durch regelmäßige Kontrollen. In den meisten Betrieben werden pro Jahr 60 Blutproben nach einem Stichprobenschlüssel entnommen und von einem anerkannten Labor auf Salmonellen-Antikörper untersucht. Anhand der Ergebnisse wird jeder Betrieb kategorisiert – liegt der Betrieb im Jahresmittel in der Kategorie 1 oder 2, sind keine Produktionseinschränkungen zu befürchten. Liegt der Anteil der positiven Proben allerdings über 40 Prozent der Gesamtprobenzahl, müssen Maßnahmen zur Minderung des Salmonellenbefalls eingeleitet werden. Zur Analyse werden die Proben in der Regel ein Jahr rückwirkend betrachtet. Wird also ein Betrieb in Kategorie 3 eingestuft, wird die Verteilung der positiven Proben über die letzten zwölf Monate berücksichtigt. Steigt die Anzahl positiver Proben, müssen die Risikofaktoren für die Einschleppung und die Verbreitung von Salmonellen auf dem Betrieb identifiziert und beseitigt werden. Das ist nicht immer einfach, denn es gibt viele davon. Nicht nur neue Tiere können ein Risiko sein, auch Schadnager, Insekten und Hunde kommen als Überträger infrage – ebenso wie Kleidung oder Arbeitsgeräte. Zusätzlich können zum Beispiel ein schlechter 20 Erfolg verbindet Februar 2013 Gesundheitszustand, mangelnde Betriebshygiene, Überbelegung der Buchten oder mangelhaftes Stallklima die Verbreitung von Salmonellen im Betrieb fördern und vermögen die Infektion über längere Zeiträume aufrechtzuerhalten. Um der Verbreitung von Salmonellen im Betrieb entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, die Vermehrung der Bakterien schon im Schwein selbst zu verringern. Dabei hat sich der Einsatz organischer Säuren als sehr effektiv erwiesen. Versuche haben gezeigt, dass ein erhöhter Rohfasergehalt die Vermehrung der Salmonellen im Darm hemmt. Agrifirm Deutschland hat deshalb für Mastfuttersorten ein spezielles Salmonellen-Konzept entwickelt, in dem eine organische Säure mit einem Rohfaserträger kombiniert wurde. Beide Elemente unterstützen sich gegenseitig und schaffen so ein Darmmilieu, das nicht nur die Vermehrung der Salmonellen stark hemmt, sondern auch dem Anheften der Bakterien an die Darmwand entgegenwirkt. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein Salmonellenproblem in einem Schweinemastbetrieb nur durch eine Gesamtlösung wirksam bekämpft werden kann. Durch die Vielzahl der Risikofaktoren ist eine strukturierte Analyse unverzichtbar. Damit es im Falle eines Falles nicht zu wirtschaftlichen Verlusten kommt, sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Agrifirm Außendienstmitarbeiter. Er wird Sie umfassend mit Analysen und Lösungen unterstützen. Verschiedenes Nach dem Tagebuch ist vor dem Tagebuch Erinnern Sie sich noch an die Damen mit den Stallnummern 177, 416 und 442? Die drei Kühe vom Hof Tenhaef? Im vergangenen Jahr hat Christoph Tenhaef im TOTAL DRY Tagebuch auf agrifirm.de über die Kühe und seine Erfahrungen mit TOTAL DRY geschrieben und regelmäßig vom Auf und Ab im Stall berichtet. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für seinen Einsatz bedanken. Gleiches gilt für die fleißigen Schreiber, die die Tagebucheinträge verfolgt und kommentiert haben. Als wir das Projekt gestartet haben, wussten wir noch gar nicht, was uns erwartet. Die Grundidee hat uns zwar überzeugt, aber wir konnten nicht voraussehen, wie es bei Ihnen, unseren Kunden, ankommen würde. Rückblickend lässt sich die Aktion in einem Wort zusammenfassen: Volltreffer! Deshalb haben wir entschieden, ein weiteres Tagebuch zu starten. In Kürze können Sie die Geschehnisse auf dem Betrieb von Hubert Wiese aus Meschede-Olpe mitverfolgen. Gibt es Tipps von unserem Premieren-Tagebuch-Autor Christoph Tenhaef? „Nein, keine Tipps. Nur so viel: Es macht richtig Spaß, besonders wenn die eigenen Einträge auch kommentiert werden und man in einen Dialog mit den Leuten kommt. Und es ist tatsächlich so, wie angekündigt: Ich hatte völlig freie Hand und konnte schreiben, was ich wollte. Keiner hat mir reingeredet.“ Wir sind gespannt: auf Stall-Einsichten und Futter-Erfahrungen und natürlich auf die neuen Damen! Alles Weitere auf agrifirm.de Stammtisch am Futtertisch Es geht doch nichts über eine ausgedehnte Fachsimpelei unter Kollegen. Wenn Sie das genauso sehen, dann fühlen Sie sich sehr herzlich zu den „Agrifirm Futtertischgesprächen 2013“ eingeladen. Schon im vergangenen Jahr sind wir mit zahlreichen Landwirten quer durch Deutschland gereist und haben unterschiedliche Betriebe besucht. Das Echo war durchweg positiv, sowohl von den Teilnehmern als auch den Landwirten, die uns Haus und Hof geöffnet haben und uns einen Blick hinter die Kulissen haben werfen lassen. Deshalb möchten wir diese Tradition auch 2013 weiter fortführen. Für wen die Betriebsbesichtigungen interessant sind? Eigentlich für jeden Landwirt, der mal über den eigenen Tellerrand hinausschauen möchte. Die Besuche sind so geplant, dass man die Abläufe auf dem betreffenden Hof direkt miterlebt. Besuchszeit ist also zum Beispiel Fütterungszeit. Danach findet sich natürlich genügend Zeit zum Fragenstellen und zur Diskussion. Ob Futtersorten, Melktechnik oder Stallumbau, die Landwir- Weitere Infos finden Sie auf http://tagebuch.agrifirm-deutschland.de/ te stehen Ihnen gerne Rede und Antwort. Für Verpflegung ist natürlich auch gesorgt, verhungern oder verdursten wird niemand. Zurzeit stehen die Termine und die Auswahl der Höfe noch nicht hundertprozentig fest. Wenn Sie also Lust haben, Ihren Stall interessierten Kollegen zu öffnen, sagen Sie uns Bescheid, dann nehmen wir Sie in die Liste mit auf. Und wenn Sie andererseits interessiert sind, landwirtschaftliche Betriebe zu besuchen, sollten Sie erst recht mit uns Kontakt aufnehmen. Ansprechpartnerin für die „Agrifirm Futtertischgespräche 2013“ ist Frau Nicole Wessels: Telefon +49 (0)4246 9311-14 Fax +49 (0)4246 9311-72 E-Mail [email protected] Erfolg verbindet Februar 2013 21 Messe Wir sind Agrifirm: AGRAR Unternehmertage 2013 in Münster In Kürze ist es wieder so weit – die Messe AGRAR Unternehmertage öffnet ihre Pforten und wirft einen Blick auf die Landwirtschaft von heute. Die wichtigste Messe für Landwirte und landwirtschaftliche Unternehmen präsentiert innovative Produkte und Konzepte, neue Einsichten und Entwicklungen. Wir sind natürlich dabei! Auf unserem Stand 166 in Halle Nord haben wir einiges für Sie vorbereitet. Unsere ganze Mannschaft steht bereit, um Sie mit Neuigkeiten und Wissenswertem zu versorgen – schließlich hat sich seit der letzten Messe einiges getan. Natürlich versuchen wir, Sie durch unsere Berater immer auf dem Laufenden zu halten, aber nur die Messe bietet die Möglichkeit, uns als Unternehmen im Ganzen vorzustellen und es Ihnen zu ermöglichen, auch mal die anderen Unternehmensbereiche kennenzulernen. SCHWERPUNKTE In diesem Jahr erwarten Sie schwerpunktmäßig zwei Themen: im Bereich Rind unser innovatives 33.000+ Konzept zur Steigerung der Lebensleistung der Milchviehherde, im Bereich Schwein das nicht weniger innovative SauTotal Konzept für die effiziente Sauenhal- 22 Erfolg verbindet Februar 2013 tung. Natürlich werden wir die Bereiche Geflügel und Ackerbau nicht ausklammern, auch hier werden wir genügend Raum für Information und Diskussion bieten. Apropos Raum – wir wollen Sie natürlich nicht nur mit Neuigkeiten versorgen, wir möchten natürlich auch mit Ihnen ins Gespräch kommen. Gerade die Messe ist ein idealer Ort, um mal fernab vom Stallalltag mit Partnern und Kollegen zu fachsimpeln. Deshalb haben wir ausreichend Möglichkeiten für große und kleine Gesprächsrunden geschaffen – und für leckere Verpflegung gesorgt. QUICKCHECK Erstmalig in diesem Jahr bieten wir Ihnen auf unserem Messestand die Möglichkeit zum QuickCheck. Ein ein- Messe faches, aber wirkungsvolles Instrument, um den Ist-Zustand Ihres Betriebes zu überprüfen und gegebenenfalls bisher ungenutzte Potenziale zu identifizieren. Anhand einer kurzen Checkliste nehmen wir die wichtigsten Betriebsmerkmale auf, gleichen diese dann mit Ihren Zielvorgaben ab und können Ihnen schon vor Ort erste, richtungsweisende Ergebnisse präsentieren. Deshalb werden wir am Dienstag, den 26. Februar 2013 eine Informationsveranstaltung speziell für Studenten der landwirtschaftlichen Hochschulen durchführen. Jeder weiß, dass die Zeiten nicht einfach sind und nicht jeder Agrar-Ingenieur einen Hof übernehmen kann. Wir bei Agrifirm können zukunftssichere Job-Perspektiven bieten – ob in der Forschung, im Produktmanagement oder als Spezialberater. FACHVORTRÄGE Für alle, die tiefer einsteigen wollen, haben wir zwei Fachvorträge vorbereitet. Am Dienstag, den 26. Februar 2013 wird Dr. Pius Zinner, Agrifirm Deutschland, um 13.30 Uhr im CongressCentrum Halle Münsterland über das Thema „33.000+: Schöpfen Sie das Potenzial aus!“ referieren. Er wird aufzeigen, wie das Potenzial einer Milchviehherde optimal ausgeschöpft und damit die Rendite spürbar gesteigert werden kann. Im Kern wird es darum gehen, die Chancen und Möglichkeiten einer höheren Lebensleistung zu beleuchten, die im Endeffekt die Basis einer höheren Wettbewerbsfähigkeit sind. Henk-Jan Hetterschijt, Agrifirm Deutschland, wird am Mittwoch, den 27. Februar 2013 um 17 Uhr, ebenfalls im CongressCentrum, in seinem Vortrag „SauTotal: für effiziente Sauenhaltung“ aufzeigen, wie hohe Absetzgewichte, langlebige Sauen und eine kontinuierliche Produktion erzielt werden können. AUSBLICK Messe verpasst? Kein Problem, wir berichten! Ende März bringen wir einen umfangreichen Sonder-Newsletter heraus, der über das vergangene Messegeschehen berichtet. Wir informieren über Neuheiten, Vorträge und Persönlichkeiten, lassen die Messetage Revue passieren und ziehen ein Resümee. Wenn Sie also nicht nach Münster kommen können, können Sie trotzdem auf dem Laufenden bleiben. Alle, die sich schon registriert haben, bekommen den Agrifirm Newsletter automatisch zugeschickt. Alle anderen brauchen sich lediglich auf agrifirm.de anzumelden. Das geht schnell und ganz einfach. Mit nur wenigen Klicks erhalten Sie so regelmäßig wichtige Nachrichten aus der Landwirtschaft, Infos zu Produkten und vieles mehr. Melden Sie sich am besten gleich an unter: www.agrifirm.de/Presse/Newsletter Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann würden wir uns sehr freuen, Sie zu den Vorträgen begrüßen zu dürfen. Melden Sie sich einfach bei Nicole Wessels, Sie wird Ihnen umgehend eine Einladung zusenden und etwaige Fragen auch rund um die Messe beantworten. Hier die Kontaktdaten: Nicole Wessels Telefon +49 (0)4246 9311-14 Fax +49 (0)4246 9311-72 E-Mail [email protected] Sie können natürlich auch Ihren Agrifirm Berater ansprechen, er wird die Anfrage dann sofort weiterleiten. STUDENTENTAG Eine weitere Premiere in diesem Jahr: der Agrifirm Studententag. Wir möchten uns nicht nur unseren Kunden und Partnern präsentieren, sondern erstmalig auch gezielt dem akademischen Nachwuchs. Denn unser Unternehmen hat nicht nur den Landwirten einiges zu bieten, sondern ist auch als Arbeitgeber durchaus interessant. Erfolg verbindet Februar 2013 23 Porträt Emsland – Agrifirmland: ein Blick nach Kluse und Walchum In den letzten Ausgaben unseres Kundenmagazins haben wir Ihnen den Agrifirm Hauptsitz in Apeldoorn sowie internationale Schwesterfirmen, zum Beispiel in Polen und Belgien, vorgestellt. Es ist an der Zeit, dass Sie auch einmal unsere Standorte in Deutschland näher kennenlernen. Den Anfang machen heute die Standorte Kluse und Walchum im Emsland. Beide Niederlassungen gehörten früher zum Unternehmen Strahmann, das sich gemeinsam mit KOFU vor zwei Jahren mit der niederländischen Agrifirm zu Agrifirm Deutschland zusammengeschlossen hat. Aber auch schon vor der Ära Strahmann war die Agrar-Landhandel-Kluse GmbH mit ihrer Niederlassung in Walchum ein wichtiger Partner für die Landwirte vor Ort. Die Fusion wurde langfristig geplant und ohne Schwierigkeiten umgesetzt. Natürlich gab es zahlreiche intensive Gespräche und Verhandlungen, aber allen Beteiligten war von Anfang an klar, dass eine gemeinsame Zukunft für jeden nur Vorteile bringen kann. So wurden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Agrifirm konnte seine Präsenz vor Ort und die Nähe zu den Kunden stärken, Kluse und Walchum konnten vom Know-how der Gruppe profitieren und somit wettbewerbsfähig bleiben. Und die Rechnung ging auf – beide Niederlassungen haben sich zu stabilen und landwirtschaftlich bedeutenden Standorten im Emsland entwickelt. Am Standort Kluse arbeiten insgesamt fünf Mitarbeiter – drei im Innendienst und zwei im Lager. In der Regel tummeln sich aber wesentlich mehr „Agrifirmer“ auf dem Gelände, denn Kluse ist eine zentrale Anlaufstätte für die vielen Außendienstmitarbeiter aus dem angrenzenden niederländischen Raum und dem gesamManfred Plock, Standortleiter Kluse 24 Erfolg verbindet Februar 2013 Porträt ten Emsland. Agrifirm Spezialberater aus den Bereichen Geflügel, Schwein und Rind treffen sich hier, um über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren und Kundengespräche zu führen. Oder auch, um einfach mal einen Kaffee zu trinken oder E-Mails zu checken. Hauptsächlich werden in Kluse Futtermittel, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Saatgut und sonstige landwirtschaftliche Betriebsmittel vertrieben. Zudem werden von hier aus die gesamte Abwicklung von Sackwaren von der Bestellung bis hin zur Auslieferung gesteuert. Das Stückgut wird in nördlicher Richtung bis Emden und in östlicher Richtung bis hinter Bremen an die Kunden geliefert. In südlicher Richtung erfolgt die Auslieferung bis hinter Bad Bentheim. Eines zeichnet die Niederlassung Kluse besonders aus, und zwar die extrem erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem Lohnunternehmer, der für Agrifirm Flüssigdünger ausbringt. Im Rahmen des sogenannten CULTANVerfahrens (Controlled Uptake Long Term Ammonium Nutrition) wird flüssiger Stickstoff (NTS) in den Boden injiziert. Die Methode ist relativ einfach. Über Injektionsdüsen, sogenannte Spokes, wird der Dünger in den Boden abgegeben. Der Vorteil: Das Depot kann nicht ausgewaschen werden und steht der Pflanze in Wurzelnähe sofort zur Verfügung. Durch die direkte Injektion kann eine Verflüchtigung des Stickstoffes nahezu ausgeschlossen werden. Der pH-neutrale Stickstoff-Flüssigdünger NTS besteht aus Nitrat-, Ammonium- und Carbamidstickstoff sowie aus vier Prozent Schwefel. Die Vorteile dieses Verfahrens zeigten sich besonders bei Frühjahrstrockenheiten: Es hat sich gezeigt, dass CULTAN-Bestände den Stickstoff weiterhin aus dem Depot ziehen, während bei den konventionellen Beständen der KAS auf dem Boden lag und sich nicht auflöste. Natürlich lässt sich dieses Verfahren nicht nur bei Wintergetreide anwenden, es funktioniert genauso gut bei Kulturen wie Grünland, Raps, Kartoffeln und Mais. Die Betriebsstätte Walchum ist ein reines Düngemittelund Getreidelager. Zwei Lageristen sorgen dafür, dass der Laden läuft und die Landwirte alles bekommen, was sie brauchen. Mit einer hochmodernen Getreidesiloanlage, die über eine Getreidelagerkapazität von ca. 10.000 Tonnen verfügt, und einer Trocknungsanlage, die in der Erntezeit rund um die Uhr läuft, ist die Niederlassung bestens auf ihre Kunden aus der Umgebung eingestellt. Bei Bedarf können zusätzlich ca. 5.000 Tonnen Getreide in den umliegenden Hallen gelagert werden. Und wer besondere Ansprüche an seine Düngemittel stellt, kann sich hier seinen individuellen Mischdünger von den Agrifirm Mitarbeitern zusammenstellen lassen. Erfolg verbindet Februar 2013 25 Porträt Wir ziehen um: Agrifirm in Rehden Aufgrund gestiegener Anforderungen in der Landwirtschaft haben wir uns dazu entschlossen, einen neuen und hochmodernen Standort in Rehden zu bauen. Nach einer intensiven Planungsphase konnten wir unsere Entwürfe im Juli 2012 fertigstellen und haben im Dezember 2012 zusammen mit lokalen Bauunternehmen, Architekten und Elektrikern mit der Umsetzung begonnen. Die offizielle Eröffnung wird im Juni 2013 sein. Im Industriegebiet von Rehden, am Ende der Magirusstraße, wird auf einer Gesamtfläche von etwa 18.000 Quadratmetern eine neue, 1.500 Quadratmeter große Düngerhalle mit einer hochmodernen Düngermischanlage entstehen. Wir werden dort die Möglichkeit haben, aus zehn verschiedenen Einzeldüngern kundenindividuelle Mischungen zu erstellen, die ganz nach Wunsch optimiert werden können. Die technische Mischleistung der Anlage liegt bei 120 Tonnen pro Stunde. Jede Düngerbox kann einzeln über eine moderne Fördertechnik lagenweise befüllt werden, sodass kein Entmischeffekt eintritt. Die Abgabe des Düngers erfolgt entweder lose vom Düngerstreuer, vom Lkw oder über Big Bags. Die Produktannahme wird über eine Annahme mit einer Leistung von 140 Tonnen pro Stunde erfolgen. Sie entspricht den höchsten technischen Standards und ist nach den aktuellsten wasser- sowie brandschutzrechtlichen Richtlinien geplant worden. Des Weiteren 26 Erfolg verbindet Februar 2013 werden wir ein Lager für Pflanzenschutzmittel mit einer Kapazität von fünf Tonnen sowie eine Flüssigdüngertankanlage errichten. Auch die Möglichkeit zum Getreideumschlag wird bestehen. In der Ernte wird der Standort als Zwischenlager genutzt, bevor das Getreide dann nach Drentwede umgelagert wird. Der Neubau in Rehden bedeutet auch, dass wir unseren jetzigen Standort in Barver schließen werden. Bis zur Fertigstellung werden wir in Barver jedoch noch das aktuelle Düngergeschäft abwickeln. Wir hoffen, mit unserer neuen Niederlassung ein noch stärkerer Partner für unsere Kunden sein zu können. Unser Ziel ist es, Ihre Aufträge noch effektiver und schneller abzuwickeln und Ihnen Produkte von höchster Qualität anbieten zu können. Bis zur Eröffnung in Rehden sind wir für Sie natürlich wie gewohnt in Barver erreichbar, getreu unserem Motto: Agrifirm – Erfolg verbindet! Porträt Ansichten Ansicht von Norden Ansicht von Osten Farbe Wandverkleidung: Klassikrot Farbe Dacheindeckung: Dunkelgrau Ansicht von Westen Ansicht von Süden Die AckerDoktor-App: ohne Termin immer erreichbar Mit dem Agrifirm AckerDoktor haben Sie immer und überall Zugriff auf unser neues Service-Angebot – ob vor dem ersten Hahnenschrei oder nach Feierabend, auf dem Acker oder auf dem Sofa. Das System ist bewusst einfach gehalten, damit schnell Lösungen für Ihr Pflanzenproblem gefunden werden können. Sprechen Sie mit Ihrem Außendienstmitarbeiter! AckerDoktor Agrifirm AckerDoktor: die digitale Pflanzen-Sprechstunde Schädlingsbefall, Krankheiten, Verfärbungen – es gibt vieles, was das Wachstum behindern oder, im schlimmsten Fall, sogar eine Pflanze zerstören kann. Damit es nicht zu schweren Schäden kommt, ist bei den ersten Anzeichen guter Rat teuer. Von Agrifirm gibt’s den jetzt für Kunden gratis, dank einer kostenlosen App: die Agrifirm AckerDoktor-App. Wer die App einmal auf seinem Smartphone hat – einfach im App-Store runterladen oder direkt auf agrifirm. de –, kann sich im Handumdrehen Hilfe von den Agrifirm Experten holen. Dazu braucht es lediglich ein Foto der betroffenen Pflanze und eventuell noch ein paar ergänzende Worte. Das Menü ist übersichtlich aufgebaut, jeder Schritt wird erklärt. Ist alles ausgefüllt, braucht man nur noch auf „Senden“ zu gehen. Das war’s. Sobald die Daten bei Agrifirm eingegangen sind, beginnt die Analyse. Worum handelt es sich? Befall durch Insekten oder Pilze? Wie kann man gegensteuern? Die Ackerbau-Spezialisten wissen meist schnell Rat. Bei kniffligeren Fällen können Sie auf eine Datenbank zurückgreifen, in der Informationen aus der ganzen Welt gesammelt sind. Die Diagnose wird so schnell wie möglich an den Absender zurückgesendet, damit die notwendigen Maßnahmen ohne unnötigen Zeitverlust eingeleitet werden können. Sollte wider Erwarten eine Ferndiagnose nicht möglich sein, wird das Problem natürlich vor Ort unter die Lupe genommen. 28 Erfolg verbindet Februar 2013 Mit dem AckerDoktor hat man immer und überall Zugriff auf das neue Agrifirm Service-Angebot. Mit jedem Smartphone und Tablet kann die Agrifirm AckerDoktorApp heruntergeladen und sofort nach der Installation genutzt werden. Die App ist für Apple iOS sowie Android verfügbar und natürlich für Kunden kostenlos. Nur eine neue Spielerei? Keineswegs! Die Bedienung ist zwar spielend leicht, aber der Hintergrund für dieses innovative Angebot ist ernst: Stichwort Klima. Während in der Boulevardpresse mancherorts noch häufig gestritten wird, ob es einen Klimawandel überhaupt gibt, haben die, die direkt mit Temperaturveränderungen zu tun haben, die Auswirkungen längst zu spüren bekommen – die Landwirte, speziell die Ackerbauern. Wir wollen jetzt gar nicht in die Diskussion einsteigen, wer für den Klimawandel verantwortlich ist oder ob es sich um eine natürliche Entwicklung handelt und Eiszeiten nun mal kommen und gehen. Fakt ist: Das Klima ändert sich, die globale Erwärmung nimmt zu – (noch) nicht dramatisch, aber spürbar. Laut dem Deutschen Wetterdienst lag die Jahresdurchschnittstemperatur 2011 um 1,4 Grad Celsius über dem langjährigen Mittel. AckerDoktor Die Auswirkungen sieht man in der Landwirtschaft zum Beispiel ganz deutlich an der Verbreitung von Unkräutern und Schädlingen. Arten, die früher nur im Süden lebten, gibt es jetzt auch weiter nördlich. Der Maiszünsler zum Beispiel, ein Kleinschmetterling aus der Familie der Crambidae, hat sich seit den 1960er-Jahren kontinuierlich nach Norddeutschland ausgebreitet. Kein Grund zur Freude, wenn man bedenkt, dass laut FAO, also der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, die Raupen rund vier Prozent der weltweiten Maisernte vernichten. Wie alles hat natürlich auch dieses Problem zwei Seiten. Denn es gibt auch Vorteile: Wärmere Temperaturen steigern zum Beispiel die Fressaktivität des Maikäfers, des natürlichen Feindes der Blattläuse. Das Wachstum der Anbaukulturen steigt ebenfalls. Das der Pilze leider auch. Womit wir wieder am Anfang wären ... Der Agrifirm AckerDoktor trägt dieser Entwicklung Rechnung. Im harten Wettbewerb kann es sich kein Landwirt mehr leisten, Einbußen und Ernteverluste durch Schädlingsbefall zu erleiden. Das braucht auch niemand, denn dank der weltweiten Forschung gibt es eigentlich für jedes Schädlingsproblem eine Lösung. Man muss eben nur wissen, um welches Problem es sich eigentlich handelt. Und hier kommt der AckerDoktor ins Spiel. Er hilft schnell, wenn man mit seinem Latein am Ende ist oder man einfach auf Nummer sicher gehen möchte und eine Bestätigung braucht. Für eine detaillierte Diagnose ist die Analyse vor Ort natürlich unabdingbar, schließlich spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle bei der Schädlingsbekämpfung. Es geht nicht nur um die korrekte Bestimmung von Schädling, also Pilz, Virus oder Insekt, sondern auch um das richtige Pflanzenschutzmittel, die Menge, die Zusammensetzung im Hinblick auf Boden und Klima, um Maßnahmen zur Prävention, die Umstellung auf ein anderes Saatgut oder andere Pflanzensorten. Das Agrifirm Pflanzenschutz-Sortiment bietet für jedes Problem die richtige Lösung. Namhafte Firmen wie BASF, Bayer, Syngenta, Spiess-Urania, Nufarm, Feinchemie, Stähler und Belchim stellen ihre Produkte und Forschungsergebnisse Agrifirm – und somit auch Ihnen, unseren Kunden – zur Verfügung. Erfolg verbindet Februar 2013 29 Geflügel Agrarhandel Zufriedenes Gegacker erschallt im Hühnerstall von Stefan Dierking. Dazu hat das Federvieh auch allen Grund – ist es doch vor Kurzem erst in einen hochmodernen Neubau mit allem Drum und Dran eingezogen. Freigang natürlich inklusive! Knapp 15.000 Freilandlegehennen, um genau zu sein 14.999, haben in dem neuen Stall ein Zuhause gefunden. Die Einweihung haben die Dierkings auf ihrem Hof in Neustadt Anfang November 2012 mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Eingeladen waren alle, die unmittelbaren Nachbarn genauso wie Freunde und Kunden. Und davon haben die Dierkings viele. Denn während das Gros der Eier an Großhändler verkauft wird, rackern sich rund 2.000 zusätzliche Hennen für den Hofverkauf und den örtlichen Wochenmarkt ab. Das ist aber der Part von Mutter Ulrike Dierking, da hält Sohn Stefan sich raus. „Meine Mutter macht das schon seit Jahren. Sie weiß, wie man mit den Kunden umgehen muss, kennt Gott und die Welt.“ Das Huhn ist King bei Dierking Er selbst hat schließlich genug mit seinen Hennen zu tun. Rund 10.000 Eier kommen am Tag zusammen. Über automatische Förderbänder rollen diese dann in die angrenzende Packungsstation und werden von einer Verpackungsmaschine in die Eiertrays einsortiert. Durch den neuen Stall ist die Arbeit erheblich erleichtert worden, ohne einen zusätzlichen Mitarbeiter geht es aber trotzdem nicht. Zumal Stefan Dierking schon weiterdenkt: „Ich will auf 13.500 Eier pro Tag kommen!“ Um dieses Ziel zu erreichen, will er in diesem Jahr seinen Hühnerbestand auf 22.000 Tiere aufstocken. Platz genug ist vorhanden. Der neue Stall mit Auslauf ins Freie – natürlich mit Überdachung – hat eine Länge Geflügel von 96 Metern und eine Breite von 16 Metern. Es gibt drei Reihen mit jeweils 32 Sektionen, eine Erweiterung auf vier Reihen ist problemlos möglich. Die weitreichende, zukunftsorientierte Planung trägt jetzt ihre Früchte. Schon frühzeitig hat sich Stefan Dierking mit seinem Agrifirm Spezialberater zusammengesetzt und das Vorhaben durchgesprochen. Wie kann man sich das konkret vorstellen? Nickt der Agrifirm Mitarbeiter andächtig und zeigt Broschüren von schicken Hühnerställen? „Nein, nein“, lacht Dierking, „das läuft schon etwas anders ab. Vorausgegangen ist eine fundierte Analyse meines Betriebes. Dabei wurden Chancen und Möglichkeiten aufgezeigt, aber auch Risiken angesprochen. Fragen nach Kapital gehörten ebenso dazu wie die Betrachtung der langfristigen Betriebsziele. Erst danach ging es in die konkrete Umsetzung, also Finanzierung, Angebote einholen und Bauunternehmen auswählen. Von heute auf morgen lässt sich so ein Projekt nicht realisieren.“ 70 Hektar Ackerland baut Dierking Weizen, Gerste, Raps und Zuckerrüben an, 300 Mastschweine wollen ebenso versorgt werden. Und bei der Feierabendplanung haben schließlich auch noch die Freiwillige Feuerwehr und der Schützenverein ein Wörtchen mitzureden, bei denen Dierking schon seit vielen Jahren aktiv ist ... „Natürlich ist ein Neubau immer mit Risiken behaftet. Aber man kann diese Risiken auf ein Minimum reduzieren, wenn man konkrete Ziele hat, seine Möglichkeiten realistisch einschätzt und im Vorfeld sehr genau plant. Wir haben schon viele landwirtschaftliche Bauvorhaben von Anfang an begleitet – böse Überraschungen hat es bisher noch nie gegeben“, ergänzt Agrifirm Spezialberater Ben Schrör. Auch beim Futter hat Stefan Dierking die Beratungsleistung von Agrifirm kennen- und schätzen gelernt: „Ich kann alles fragen und bekomme auch direkt Antworten, mit denen ich arbeiten kann. Es ging immer darum, was das Beste ist für meine Hühner und für meinen Betrieb in der jeweiligen Situation.“ Momentan füttert Dierking Agrifirm Legestarter – für Tiere bis zwei Kilogramm – und danach Agrifirm Legemehl über eine automatische Futteranlage. Drei- bis viermal täglich schaut er im Hühnerstall nach, ob alles in Ordnung ist, prüft die Stalltemperatur, die einheitlich bei 15 bis 20 Grad Celsius liegen sollte. Einen möglichen Stromausfall braucht er nicht zu fürchten, im Falle eines Falles springt ein Notstromaggregat ein. Den Rest des Tages kümmert er sich um die anderen Aufgaben auf dem Hof. Und die sind vielfältig: Auf Stefan Dierking und Ben Schrör (v. l. n. r.) Erfolg verbindet Februar 2013 31 Porträt Budapest, Balaton, Paprika – herzlich willkommen bei Agrifirm Ungarn Und weiter geht unsere Reise. Nach Belgien, den Niederlanden und Polen möchten wir Ihnen heute Agrifirm Ungarn vorstellen. Wie viele ihrer Schwesterfirmen, ist auch Agrifirm Ungarn am 1. Juni 2011 an den Start gegangen. Zuvor war das Unternehmen unter dem Namen Kabai Táp Zrt. tätig, das 1994 von Hage Plc. & Cooperative of Agricultural Entrepreneurs gegründet wurde. 2007 ist das Unternehmen von der niederländischen Genossenschaft Cehave Landbouwbelang aufgekauft worden und zählt somit seit dem Zusammenschluss der Genossenschaften Cehave Landbouwbelang und Agrifirm B.V. zur internationalen Agrifirm Gruppe. Seit dem 1. Januar 2012 ist das Unternehmen auch unter dem neuen Firmennamen Agrifirm Magyarország Zrt. mit drei Standorten in Kaba, Györ und Böcs tätig und beschäftigt heute fast 140 Mitarbeiter. Mit dem neuen Namen hat sich nicht nur der Unternehmensauftritt nach außen hin geändert. Auch die Unternehmensstrategie sowie die organisatorische Struktur des Unternehmens haben sich den Richtlinien des Mutterkonzerns angeglichen. „One firm Agrifirm“ prägt die moralischen und wirtschaftlichen Werte des Unternehmens und hat sich als Philosophie im Bewusstsein der Mitarbeiter fest verankert. PRODUKTE Agrifirm Ungarn ist ein klassischer Mischfutterproduzent für Geflügel-, Schweine- sowie Pferde-, Schaf-, Wildund Kaninchenfutter. Der Schwerpunkt der Produktionstätigkeiten liegt jedoch mit ca. 86 Prozent im Bereich Geflügelfutter. Der Anteil an Schweinefuttermitteln beträgt ca. 10 bis 15 Prozent. An den drei Standorten werden insgesamt 220.000 Tonnen Futter hergestellt und überwiegend im ungarischen und rumänischen Markt umgesetzt. An Rumänien wurden zum Beispiel bereits mehr als 50.000 Tonnen Futtermittel geliefert. KOOPERATION Das Unternehmen betreibt eine eigene Forschungsabteilung, steht allerdings auch in engem Kontakt zum Agrifirm Innovation Center (AIC) in den Niederlanden. So werden die innovativen Produktentwicklungen des AIC in Ungarn umgesetzt und alle Produkte nach den strengen AIC Richtlinien vor Ort produziert. Bevor die Produkte in den Verkauf gehen, werden sie in einer firmeneiOtto van der Linden, Geschäftsführer Agrifirm Ungarn 32 Erfolg verbindet Februar 2013 Porträt genen Versuchsanlage getestet und weiterentwickelt, um sie den ungarischen Marktbedingungen individuell anzupassen. Der Austausch mit den Schwesterfirmen genießt bei Agrifirm Ungarn höchste Priorität, regelmäßige Treffen mit Agrifirm Polska und Nuscience sind im Terminkalender fest eingeplant. Ziel dieser Kooperation ist es, Synergien zu nutzen, Erfahrungen auszutauschen und Wissen zu teilen – denn nur so können alle vom internationalen Know-how des Unternehmens profitieren. STRATEGIE Agrifirm Ungarn legt den unternehmensstrategischen Fokus auf Integration beziehungsweise die Übernahme anderer Firmen. Die aktuellen Marktdaten stützen diese Vorgehensweise, denn die Entwicklung zeigt, dass die Größe der ungarischen Unternehmen steigt, während gleichzeitig die tatsächliche Anzahl sinkt. Mit dieser Strategie kann Agrifirm Ungarn die eigenen Herstellungskosten reduzieren und seinen Kunden so profitable Futterlösungen anbieten. MARKT Die Gesamtgröße des ungarischen Futtermittelmarktes wird auf vier Millionen Tonnen geschätzt. Marktdaten zufolge beläuft sich das Gesamtpotenzial für Futtermittel auf dem gegenwärtig freien Markt auf eine Million Tonnen. Dieses Segment ist natürlich hart um- Weitere Infos finden Sie auf www.agrifirm.hu kämpft. Erst vor Kurzem ist ein Investor an den Markt getreten, der sich Schritt für Schritt 200.000 Tonnen der noch freien Kapazitäten sichern will und dafür bereits eine neue, hochmoderne Futtermühle übernommen hat. Neben dem harten Konkurrenzdruck sind die steigenden Rohstoffpreise eine weitere Herausforderung, der sich Agrifirm Ungarn stellen muss. Die Unternehmensführung blickt aber positiv in die Zukunft, denn mittlerweile hat sich der ungarische Gesamtmarkt stabilisiert. Jetzt geht es darum, den Marktanteil trotz des zu erwartenden Wachstums der Konkurrenz zu halten und vor allem zu sichern. ZUKUNFT Marktbeobachter gehen davon aus, dass kleinere Futtermühlen mit einer Kapazität von nur 5 bis 1.000 Tonnen keine Chance mehr auf dem freien Markt haben werden. Das liegt aber nicht nur an den hohen laufenden Kosten und den gestiegenen Rohstoffpreisen – viele dieser kleineren Unternehmen können die Anforderungen von QM-Systemen und ISO-Zertifizierungen entweder gar nicht oder nur teilweise erfüllen. Deshalb werden sich die Landwirte immer mehr auf die Großunternehmen konzentrieren müssen. Dass dies kein Nachteil sein muss, sondern im Gegenteil höchst gewinnbringende Vorteile schaffen kann, zeigt Agrifirm Ungarn. Erfolg verbindet Februar 2013 33 Naturprojekt Einfach Klasse: der Agrifirm Malwettbewerb! Da haben sich die Teilnehmer mächtig ins Zeug gelegt. Dem Aufruf, „Florian und seine Freunde zu Weihnachten auf dem Acker“ zu malen, den wir im Rahmen des Agrifirm Naturprojekts 2012/2013 gestartet haben, sind zahlreiche Schulklassen aus ganz Niedersachsen gefolgt. Farbenfroh und fantasievoll, mit Tannenbäumen und Geschenke-Päckchen – alle haben unseren Naturbotschafter Florian wunderschön weihnachtlich in Szene gesetzt. Die drei Erstplatzierten sind: Platz 1: Klasse 3 der St.-Martinus-Schule in Hildesheim Platz 2: Franka Jansen, Grundschule Vrees Platz 3: Gemeinschaftsprojekt der Eichendorffschule Peine Platz 1: Klasse 3 der St.-Martinus-Schule Zu gewinnen gab’s natürlich auch etwas. Zunächst einmal Geldpreise für die Klassenkasse. Darüber hinaus wurde das Bild von Platz 1 auf den Agrifirm Adventskalender gedruckt, das Bild von Platz 2 als Weihnachtspostkarte verschickt. Die Gewinner haben sich mächtig gefreut. Wofür die Geldpreise eingesetzt werden, steht noch nicht fest – Ideen gibt es aber reichlich: von Ausflügen über Anschaffungen bis hin zu Schulfesten. Wir werden auf jeden Fall berichten! Die beiden Erstplatzierten sind übrigens sogenannte Umweltschulen. Das Projekt „Umweltschule“ wurde 1994 von der internationalen Stiftung für Umwelterziehung ins Leben gerufen. Ausgezeichnet werden Schulen, die sich besonders für die Umwelt einsetzen und ein umweltgerechtes Verhalten umsetzen – ob durch Energiesparen oder das Anlegen eines Schulgartens. Mittlerweile beteiligen sich weltweit rund 30.000 Schulen in mehr als 50 Staaten. 34 Erfolg verbindet Februar 2013 Platz 2: Franka Jansen, Grundschule Vrees Platz 3: Gemeinschaftsprojekt der Eichendorffschule Peine Weitere Infos finden Sie auf www.agrifirm.de/Aktionen/Naturprojekt Verschiedenes und Impressum Ach du dicke Zuckerrübe! Wir haben sie gefunden, die XXL-Zuckerrübe. Gina und Jana Dünnemann aus Wetschen haben eine 12,7 Kilogramm schwere Rübe gezüchtet und damit unseren Wettbewerb gewonnen. Natürlich hat sich die ganze Familie um den Anbau gekümmert und viele Rüben gezüchtet. Absoluter Star ist die im Oktober entdeckte Megarübe mit 12,7 Kilogramm. Und was ist das Geheimnis der Superzüchtung? Torsten Dünnemann lächelt: „Wir haben einen ‚Joker‘ eingesetzt – unseren Agrifirm Spezialberater!“ Gemeinsam mit dem Experten Frank ter Beke hat die Familie erste Ideen entwickelt, dann Anbaupläne und eine Düngestrategie erstellt. „Und so hat’s dann auch geklappt mit der Zuckerrübe!“ Die Freude über den Hauptgewinn ist natürlich groß. „Wir haben zum ersten Mal Rüben angebaut. Am wichtigsten dabei war für uns eine optimale Beratung.“ Mit der neuen Nikon D 3200 SpiegelreflexDigitalkamera sind schon zahllose Fotos – nicht nur von der Siegerrübe – geschossen worden. Impressum Herausgeber Agrifirm Deutschland GmbH | Danziger Str. 3-5 | 41460 Neuss T +49 (0)2131 181-0 | F +49 (0)2131 181-107 | [email protected] www.agrifirm.de Redaktion Redaktionsteam Agrifirm Deutschland, Neuss und Drentwede Kontakt [email protected] Gestaltung und Bildnachweis PMS pure marketing services GmbH & Co. KG | Krefeld www.pms-werbeagentur.de Texte, Interviews Agrifirm Ungarn | Dr. Pius Zinner | Henk-Jan Hetterschijt Wouter Smit | Peter Leusman | Nicole Wessels | Nadja Franke Markus Claessen Auflage 9.000 Exemplare/Ausgabe | 2 Ausgaben/Jahr Online www.agrifirm.de/Medien/Kundenmagazin www.facebook.com/Agrifirm.Deutschland Erfolg verbindet Februar 2013 35 „Manchmal braucht es einen Blick von draußen, um die eigenen Chancen und Möglichkeiten zu erkennen.“ Ben Schrör Agrifirm Spezialberater Geflügel Stefan Dierking Geflügelhalter aus Neustadt Agrifirm – Erfolg verbindet Ben Schrör, Spezialberater Geflügel bei Agrifirm Deutschland, geht in zahlreichen Hühnerställen in seinem Verkaufsgebiet ein und aus. Von seinen Kunden wird er geschätzt, denn er macht es sich nicht leicht. Bei schwerwiegenden Entscheidungen ist er da, wenn er gebraucht wird. Und dabei geht es nicht immer nur um Futter – wenn zum Beispiel grundsätzliche Fragen zur Zukunft eines Betriebes gestellt werden. Zusammen mit Stefan Dierking hat er nach der Betriebsanalyse die Weichen neu gestellt und kann sich jetzt über einen hochzufriedenen Kunden freuen, der aufgrund seines erfolgreichen Betriebswachstums auch mehr Futter braucht. Viele weitere Infos und interessante Neuigkeiten aus der Landwirtschaft finden Sie auf Abonnieren Sie auch unseren Newsletter – so bleiben Sie immer auf dem Laufenden. www.agrifirm.de