SANKT PETER KÖLN

Transcrição

SANKT PETER KÖLN
Gemeindebrief Nr. 21/2013 ______ 15. Dezember 2013
3. Advent
Mit allen Gottediensten der Weihnachtszeit
SANKT PETER KÖLN
Kirche der Jesuiten __Kunst-Station ___Rubens-Kirche
Liebe Gemeinde,
geht es Ihnen ab und zu ähnlich wie mir, dass Sie einen Text lesen und dann an einem
Satz hängen bleiben und sich immer wieder fragen: Warum lassen mich diese Worte nicht
los? Was kann es bedeuten, wenn Paul Auster in seiner neu erschienenen Autobiographie
„Winterjournal“ seine vielen Liebesbeziehungen aufzählt, um dann zu bekennen: „Nichts
Oberflächliches hat dir je etwas bedeutet, immer ging es um das innere Licht, das du in
ihr entdecktest, den Funken der Einzigartigkeit, das Auflodern von Individualität, und
dieses Licht machte sie in deinen Augen schön…“ „Das innere Licht“. Ich hätte dieses
Bild in einem Einführungsbuch in die Mystik erwartet, aber nicht unbedingt in einem
autobiographischen
Roman. So machte ich
mich auf die Suche,
warum dieses innere
Licht für Paul Auster
so wichtig war. Einen
ersten Hinweis fand
ich im Lebenslauf
des amerikanischen
Autors. Seine Eltern
waren jüdische
Immigranten aus
dem multiethnischen
und multikulturellen Galizien. Wie
in ganz Osteuropa
war auch hier der
mystische Zweig
Eine ganz moderne Familie: Josef mit dem Jesuskind. Und Maria geht
des Judentums,
einkaufen. Aus dem Weihnachtsspiel 2012
(Foto: Joachim Sigl)
der Chassidismus,
weit verbreitet.
Viele lebten und liebten seine unmittelbare Gottesnähe, die sich bis in Ekstase hinein
zu steigern vermochte. Martin Buber, der uns chassidischen Erzählungen gesammelt
hat, kommt ebenfalls von dort. Zentral für die Chassidim ist der Glaube, dass in der
gesamten Schöpfung etwas von der leuchtenden Herrlichkeit Gottes verstreut ist, aber
verborgen – auch in jedem Menschen, oft unentdeckt oder verschüttet. Die Schechina, so
der hebräische Begriff, will gesucht werden. Wie Mose das Volk der Israeliten aus ägyptischer Gefangenschaft heraus und zu sich selbst geführt hat, so bedarf es immer wieder
charismatischer Menschen, die uns helfen, das eigene innere Licht zu entdecken und zum
Leuchten zu bringen. „Das innere Licht entdecken“ lautet auch der Titel eines Buches, das
Meditationsübungen enthält, die hier aber vor buddhistischem Hintergrund dieses verborgene Licht zum Vorschein bringen wollen.
Auf der Suche nach dem inneren Licht sehe ich weiter tanzende Sufi-Derwische, die
mit ihrem Körper sich wie Planeten bewegen, sich gleichsam in das Universum hineintanzen, bis in ihrem Herzen das Licht aufleuchtet, das der Schöpfung von Urbeginn an
innewohnt, und den Menschen buchstäblich ein neues Sehen der Welt schenkt. Und dabei
kam mir das Erlebnis des Ignatius von Loyola in den Sinn, wie er nahe des Städtchens
Manresa am Fluss Cardoner saß und sich ihm die Augen seines Verstandes öffneten und er von
einer so großen Erleuchtung erfüllt war, dass ihm alles in neuem Licht erschien. Das Innere Licht
ist also keine Spinnerei oder billige Esoterik, sondern real, den Menschen verwandelnd
und biografisch fassbar. In allen Religionen finde ich dieses faszinierende Phänomen, das
sich nicht aufdrängt, wohl aber entdeckt oder herbeigerufen werden will. Die Wege, dies
zu erfahren, sind so unterschiedlich wie Wege der Menschen eben sind.
Wir gehen auf Weihnachten zu. Überall Kerzen und Lichter, die das Herz aufhellen
wollen. Tausend Lichter von außen. Aber das eine innere Licht? Auf der Suche nach
ihm blättere ich durch das Gotteslob, noch das alte, Nummer 555: Morgenstern der finstern Nacht von Angelus Silesius. Da heißt es am Beginn der zweiten Strophe: Schau, dein
Himmel ist in mir. Hören wir diesen Satz doch immer wieder und nehmen ihn in uns auf:
Dein Himmel ist in mir. In jedem von uns ist er, dieser Himmel. Er sehnt sich nach einem
Licht, das alle Sonnen überstrahlt: Jesu mein, komm herein, leucht in meines Herzens Schrein.
Dieses Licht ist das menschgewordene Wort Gottes. Ich höre es glaubend, und der
Himmel in mir wird Licht. Dunkel und Finsternis weichen.
Auf der Suche nach dem Inneren Licht frage ich einen jungen Philosophen: Was
könnte das für Dich bedeuten?“ Er versucht dieses Bild rational zu erklären und spricht
von innerer Freiheit, Authentizität und Liebe. Ich denke dabei an eine Lichtgestalt, die vor
ein paar Tagen gestorben ist: Nelson Mandela. Die Welt trauert um ihn. Er, der sich für
die Würde und Freiheit seiner Landsleute eingesetzt hat, der in seinem Kampf das herrschende Apartheitssystem herausforderte und deshalb 27 Jahre weggesperrt worden ist,
hat nach seiner Freilassung ehemalige Gegner versöhnt: Keine Rache. Mandela rechnet
nicht ab mit den ehemaligen Unterdrückern, sondern reicht die Hand zum Frieden und
ermöglicht ein neues Miteinander.
Liebe Gemeinde, heute entzünden wir die dritte Kerze am Adventskranz.
Weihnachten ist nicht mehr weit. Wie viele Lichter auch unsere Straßen und Plätze erhellen mögen, entscheidend für ein gesegnetes Weihnachtsfest wird sein, ob wir uns wie
die Sterndeuter aus dem Orient, wo die Sonne aufgeht, auf die Suche machen nach einem
anderen, inneren Licht. Vielleicht entdecken wir wie sie in unserer Nacht einen Stern, der
uns zu dem führt, der von sich sagt: Ich bin das Licht der Welt (Joh 8,12).
Ich wünsche Ihnen viele Augenblicke im Advent, in denen Sie Ihr Inneres Licht leuchten
sehen:
Noch besinnliche Adventstage wünscht Ihnen
Ihr Pater
Werner Holter SJ
KURZ NOTIERT
Herzlichen Dank für das Binden des Adventskranzes. Frau Ulla Mussenbrock
hat mit den Damen Anni Fritsch, Angelika Nettesheim und Ursula Smolorz wieder einen schmucken Adventskranz gebunden. Die Kerzen dafür spendete Familie
Müngersdorff vom gleichnamigen Kerzen- und Honighaus hier ganz in der Nähe.
Am Weihnachtsfest bittet das bischöfliche Hilfswerk Adveniat wieder um Ihre
Spende. In einem Aufruf der deutschen Bischöfe heißt es: „In den wenigen Städten in
Haiti, in denen abends die Straßenlaternen angehen, strömen die Schüler hinzu, um
in deren Lichtkegel zu lernen. Sie nutzen die Chance des Laternenlichts, weil es ihnen
wichtig ist, überhaupt lernen zu können. Dieses Beispiel zeigt, wie sehr Lateinamerika
nach Bildung und Bildungsgerechtigkeit hungert. Adveniat unterstützt die religiöse,
menschliche und fachliche Bildung durch Projekte der Ortskirchen in Lateinamerika.
Bitte helfen Sie Adveniat dabei mit Ihrer großherzigen Spende.“
Für unser Programm mit Exkursionen und Reisen sind Infoblätter erschienen für
die Ausstellungsfahrt nach Frankfurt zur Dürer-Ausstellung in das Städel-Museum
am Mittwoch, den 22. Januar 2014. Ebenso liegt in der Sakristei ein farbiger Prospekt
auf, der für die Meditations- und Wanderexerzitien auf Teneriffa wirbt, die vom
2. bis 9. August 2014 stattfinden und auf Wunsch verlängert werden können.
Auch in diesem Jahr findet am Heiligabend um 16.00 Uhr das Weihnachtspiel
„Hallo Jesus“ statt. Mit lebenden Tieren natürlich. Wenn außer den
Kommunionkindern noch weitere Kleinkinder mitspielen möchten als Engel, Hirten,
Soldaten oder als verkleidete Tiere, sind die Eltern gebeten, mit den Kindern an den
Proben am Sonntag und Montag (22. und 23. Dezember) ebenfalls um 16.00 Uhr teilzunehmen.
Maria, Josef und das Jesuskind aus dem Weihnachtspiel von 2013 laden Sie herzlich ein, auch
dieses Jahr nach Sankt Peter zu kommen. (Foto: Joachim Sigl)
GOTTEsdIENsTE UNd TERmINE vOm 15.12.2013
bIs 05.01.2014
______
3. Adventssonntag (Gaudete)
Jes 35,1–6a.10 / Jak 5,7–10 / Mt 11, 2–11
Sa. 14.12.
17:00 Uhr
18:00 Uhr
Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit
Sonntagvorabendmesse
So 15.12.
10:30 Uhr
12:00 Uhr
18:00 Uhr
Kinder- und Familiengottesdienst
Hochamt der Gemeinde
Heilige Messe
21:00 Uhr
Meditative Heilige Messe
Do 19.12.
Geistlicher Abend
18:00 Uhr
18:30 Uhr
______
Rorate-Messe im Lichterschein
Stille Zeit mit Anbetung
4. Adventssonntag
Jes 7,10–14 / Röm 1, 1–7 / Mt 1,18–24
Sa 21.12.
17:00 Uhr
18:00 Uhr
Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit
Sonntagvorabendmesse
So 22.12.
10:30 Uhr
12:00 Uhr
18:00 Uhr
Kinder- und Familiengottesdienst
Hochamt der Gemeinde
Heilige Messe mit erweitertem Bußritus
21:00 Uhr
Meditative Heilige Messe
16:00 Uhr
22:00 Uhr
Heiliger Abend
Weihnachtsspiel „Hallo Jesus“ mit lebenden Tieren
Christmette mit alten Weihnachtsliedern zum Mitsingen
Di 24.12.
______
Hochfest der Geburt des Herrn
Jes 52,7–10/ Hebr 1,1–6 / Joh 1,1–18
Mi 25.12. 12:00 Uhr
18:00 Uhr
Hochamt der Gemeinde
Heilige Messe
Do 26.12.
12:00 Uhr
18:00 Uhr
Zweiter Weihnachtstag
Fest des Heiligen Stephanus
Hochamt der Gemeinde
Heilige Messe
12:00 Uhr
18:00 Uhr
Fest der Heiligen Familie
Hochamt der Gemeinde
Heilige Messe
Do 29.12.
Di 31.12.
18:00 Uhr
22:30 Uhr
Mi 01.01.
12:00 Uhr
18:00 Uhr
7. Tag der Weihnachtsoktav
Fest des Heiligen Silvester
Gottesdienst zum Jahresschluss
Silvester-Orgelkonzert für Anspruchsvolle
Dominik Susteck spielt an den neuen Orgeln
von Sankt Peter G. Ligeti.
Mit Texten des Komponisten, ausgewählt und gelesen
von P. Werner Holter SJ
Neujahr, Oktavtag von Weihnachten
Hochfest der Gottesmutter Maria
Hochamt der Gemeinde
Heilige Messe
______
2. sonntag nach Weihnachten
Sir 24,1–2.8–12 / Eph 1,3–6.15–18 / Joh 1,1–18
Sa 04.01.
So 05.01.
17:00 Uhr Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit
18:00 Uhr Sonntagvorabendmesse
K e i n Kinder- und Familiengottesdienst
12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde (Predigt: Dr. Andreas Bell)
18:00 Uhr Heilige Messe (Predigt: Dr. Andreas Bell)
19:30 Uhr Orgelimprovisationen mit Dominik Susteck
21:00 Uhr Meditative Nachtmesse
der nächste Gemeindebrief erscheint am 24.12.2013
Über die Umfrage „Franziskus
fragt – Sankt Peter antwortet“
Ausführliche Berichterstattung
im nächsten Gemeindebrief
DAS SEELSORGE-TEAM
VON SANKT PETER
Pfarrer
Pater Werner Holter SJ
T 0221.921303.15
M 0174.3760371
[email protected]
Sekretariat
Angelika Nettesheim
Bürozeiten Mo–Fr 10.00–12.00 Uhr,
T 0221.921303.0 | [email protected]
Küsterin
Ursula Mussenbrock | T 0221.921303.42
Pater Holger Adler SJ
[email protected]
Organist und Musikprogramm
Dominik Susteck
[email protected]
Pater Heribert Graab SJ
[email protected]
Titularorganisten
Peter Bares, Zsigmond Szathmáry
Diakon Dr. Andreas Bell
[email protected]
Pfarrgemeinderat
Prof. Dr. Remo Laschet
[email protected]
Kirchenvorstand
Marianne Schwieren
[email protected]
KIRCHE DER JESUITEN
SANKT PETER KÖLN
Altardienst und Ministranten
Gero Schlesinger, Oliver Waschke,
Bernhard Althaus
[email protected]
Lektoren und Kommunionhelfer
Dr. Heinz Greuling
[email protected]
KUNST-STATION SANKT PETER
Dr. Guido Schlimbach, Christian Nitz
[email protected]
Kölner Rubens-Gesellschaft (KRG)
Verein der Freunde und Förderer von Sankt Peter e.V.
Bitte unterstützen Sie die vielfältigen Aktivitäten
in Sankt Peter und werden Sie Mitglied in der KRG
Kirche der oder
Jesuiten
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