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Länderporträt Die Schweizer Kunststoffbranche stellt sich der Herausforderung Seite 09 Verpackungen Interview mit dem Nachhaltigkeitsexperten von Dow Packaging Your Polymer Solution Jetzt auch als App! www.palplast.de Seite 05 DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE Drop-in gewinnt Weltweit steigen die Produktionskapazitäten für Biokunststoffe bis 2021 um 50 Prozent. Treiber sind vor allem Polyurethane und biobasierte Drop-in-Lösungen bei PE und PET 47. JAHRGANG AUSGABE 24 | 16. DEZEMBER 2016 POLYME ( H ) R Power mit Durchblick Forscher der Universität Surrey beschreiten einen neuen Ansatz bei der Herstellung von Superkondensatoren. Diese Stromspeicher können in Sekunden geladen werden, speichern aber bislang nur wenig Energie. Mit einem Kunststoff, der sonst zur Produktion von Kontaktlinsen eingesetzt wird, lassen sich Kondensatoren herstellen, die fast die Kapazität von Akkus erreichen. Es gibt zahlreiche Initiativen zum Ausbau der Biokunststoffproduktion. Im Bild ein Polyamid auf Basis von Rizinusöl, gewonnen aus der Bohne der Rizinuspflanze. Foto: Evonik AUS DEM INHALT WIRTSCHAFT Der europäische GFK-Markt wächst weiter ......................... 2 BRANCHE Werkstoffe European Bioplastics Interview mit ZAV-Vorstand Dr. Carsten Klein: Was bei der Gewinnung internationaler Fachkräfte zu beachten ist ..... 6 TECHNOLOGIE Neue Polyamide von Ems: Steif und schlagzäh bei hoher Dimensionsstabilität ................................................ 18 Das Moisture Meter von Moretto misst kontinuierlich die Granulatfeuchte – selbst am kleinen Aufsatztrockner .... 19 Der kostenlose Newsletter Die News der Branche! Montag. Mittwoch. Freitag. Nichts verpassen. Gleich abonnieren! Oder unter k-zeitung.de Der Markt für lebensmittelechte Druckfarben wächst schneller als der für Lebensmittelverpackungen. Laut einer aktuellen Studie von Smithers Pira werden im Jahr 2016 weltweit 250.000 t lebensmittelechte Druckfarben im Wert von 1,83 Mrd. USD (1,73 Mrd. EUR) gehandelt. Bis 2021 soll der Wert jährlich um 6 % anwachsen auf dann 2,45 Mrd. USD. Der Markt für Lebensmittelverpackungen wächst laut Smithers Pira jährlich um 3 %. Laut den Marktforschern verändert sich der Lebensmittelmarkt derzeit. Gemeinsames Essen gehe zurück, Snacking nimmt zu. Daher werde die Verpackung immer öfter zum Geschirrersatz. Dies steigere das Kontaminationsrisiko und damit den Bedarf an sicheren Farben. 1,83 Mrd. DIE ZAHL DER WOCHE stellte Ende November aktuelle Marktdaten vor. „Der Markt für Biokunststoffe wird trotz der niedrigen Ölpreise mittelfristig um 50 Prozent wachsen“, teilte François de Bie, Vorstandsvorsitzender von European Bioplastics, mit. So werden die weltweiten Kapazitäten weiter ansteigen von 4,2 Mio. jato im Jahr 2016 auf etwa 6,1 Mio. jato bis 2021. Verpackungen bleiben die führende Anwendung mit rund 40 % (1,6 Mio. jato) Anteil im Jahr 2016. Die Daten zeigen auch einen deutlichen Anstieg in anderen Bereichen, einschließlich Gebrauchsgütern (22 %, 0,9 Mio. jato), Automobil und Verkehr (14 %, 0,6 Mio. jato) sowie Bau (13 %, 0,5 Mio. jato), in denen vor allem Hochleistungspolymere zum Einsatz kommen. Biobasiertes PUR und biobasierte Drop-in-Lösungen bei PE und PET sind die größten Wachstums- Fest ist gefragt Bedarf an festen Verpackungen wächst – Biowerkstoffe legen am raschesten zu Verpackungsmarkt Der Weltmarkt für feste Verpackung wächst unauf hörlich. Einer aktuellen Studie von Grand View Research zufolge lag der Gesamtumsatz im Jahr 2015 bei 472,19 Mrd. USD (440,22 Mrd. EUR). Bis zum Jahr 2025 rechnen die Marktforscher mit einem jährlichen Zuwachs von rund 6 % auf dann 848,71 Mrd. USD. Das am häufigsten eingesetzte Material ist Kunststoff mit einem Anteil von 39 %. Die Materialklasse mit dem raschesten Zuwachs sind den Marktanalysten zufolge Biokunststoffe, deren Verbrauch für feste Verpackungen jährlich um 8 % zulegen soll. Begründet wird das mit zunehmenden Bestimmungen zur Förderung von Biowerkstoffen und einer zunehmenden Nachfrage durch Konsumenten. Die Hauptanwendung für feste Verpackungen sind Grand View Research zufolge Getränke- und Lebensmittelverpackungen mit einem Anteil von 55 % im Jahr 2015. Am raschesten entwickeln sollen sich Verpackungen für den Pharmasektor, denen die Analysten bis 2025 einen Anteil am Gesamtmarkt von 15 % zutrauen. Knapp die Hälfte der weltweit verwendeten festen Verpackungen wird im asistisch-paszifischen Raum eingesetzt. Auch in Zukunft soll der Bedarf insbesondere in China, Japan und Indien weiter anwachsen. Bis 2025 erwartet man bei Grand View Research in diesem Zeitraum einen Zuwachs von jährlich 7,6 %. Der europäische Markt gilt als weitgehend gesättigt und leide immer noch unter den Nachwirkungen der Krise von 2007 bis 2009. Zuwächse werden in Deutschland und Großbritannien erwartet, unter dem Strich prognostizieren die Marktforscher eine Seitwärtsbewegung für die Region. PL www.grandviewresearch.com treiber, wobei PUR rund 40 % und PET über 20 % der weltweiten Kapazitäten von Biokunststoffen ausmachen. Über 75 % der Kapazitäten waren im Jahr 2016 für solche biobasierten, langlebigen Kunststoffe vorgesehen. Dieser Anteil wird bis 2021 auf knapp 80 % ansteigen. Aber auch die Kapazitäten für biologisch abbaubare Kunststoffe wie PLA, PHA und Stärkeblends steigen – von rund 0,9 Mio. jato 2016 auf rund 1,3 Mio. jato 2021. Die Kapazität von PHA wird sich bis 2021 fast vervierfachen aufgrund des starken Ausbaus in Asien und den USA und der Inbetriebnahme der ersten PHA-Anlage in Europa. Asien wird seine Rolle ausbauen. 2021 werden über 45 % der Biokunststoffe in Asien produziert werden. Rund ein Viertel der weltweiten Kapazitäten wird in Europa angesiedelt sein. MG www.bio-based.eu/markets Kompetenz im Detail. IN TOUCH WITH PLASTICS >10.000 Produkte im Portfolio Ihr Partner für Automotive. Ob Leichtbau, hochwertiges Design ohne Lackierung oder Ambiente-Beleuchtung – wir entwickeln mit Ihnen gemeinsam innovative Kunststofflösungen für die Automobilbranche. www.albis.com WIRTSCHAFT 2 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 EDITORIAL „Eine Welt voller Fehler“ Da sich Fehler nicht vermeiden lassen, sollten wir vernünftig mit ihnen umgehen „Wir leben in einer Welt voller Fehler. Keiner mag Was bei der ganzen Diskussion um Fehler aber nicht sie, aber wir machen sie trotzdem.“ So lautete eine vergessen werden darf, sind die Kosten. Dass sich der Kernaussagen von Alois P. Geiwitsch von Quam- mit dem entsprechenden Aufwand Systeme mit fex, der mit seinem Plenarvortrag beim ersten extrem wenigen Fehlern herstellen lassen, oder Qualitätsgipfel Kunststoff (Seite 4) das Auditorium solche, die durch redundante Auslegung den Ausfür den richtigen Umgang mit menschlichen Feh- fall eines Teilsystems ausgleichen können, ist die eine Seite der Medaille. Was dies aber an Kosten lern sensibilisierte. Nachdem sich Fehler nicht völlig vermeiden lassen, verursacht und wie sich dies auf die Wettbewerbsist es seiner Überzeugung nach wichtig umzuden- fähigkeit eines Produkts auswirkt, ist die andere. ken – quasi einen Schalter im Kopf umzulegen – und Wenn Menschenleben davon abhängen oder – wie das Auftreten von Fehlern vom Schuldhaften zu zum Beispiel in der Raumfahrt – eine Reparatur befreien. Es darf nicht darum gehen, den Schuldi- im Betrieb nicht möglich ist und ein Fehler zum gen zu suchen, sondern darum, konstruktiv mit Totalausfall eines teuren Systems führt, lohnt sich dem Fehler umzugehen selbst ein sehr großer Aufwand auf jeden Fall. und das Problem zu lösen – FehlermanageNachdem sich das für ment zu betreiben. die Branche trotz aller Wer konstruktiv mit Fehler überaus erfolgFehlern umgehen will, reiche K-Jahr 2016 dem muss aber – so Geiwitsch Ende zuneigt und dies – nicht nur dafür sorgen, die letzte Ausgabe der dass Fehler entdeckt K-ZEITUNG des Jahwerden, bevor negative res ist, wünsche ich Konsequenzen eintreallen Lesern und Leseten, also die Folgen eines rinnen der K-ZEIFehlers so gering wie TUNG ein frohes möglich halten. Er muss Weihnachtsfest, ein auch – wichtig für die paar ruhige, erholsame Günter Kögel | Chefredakteur Zukunft – aus dem FehTage, die wir alle nach ler lernen und dafür dem stressigen K-Jahr sorgen, dass ein Fehler nicht noch einmal auftritt. gut brauchen können, und für 2017 nicht nur viel Um Missverständnissen vorzubeugen: Fehlertole- Erfolg, sondern auch – nachdem es Fehlerfreiheit rant zu sein darf nicht heißen, dass Fehler im Pro- nicht gibt – nur wenige, kleine und leicht behebdukt beim Kunden ankommen dürfen. Wie kritisch bare Fehlerchen, die keinen Schaden anrichten. selbst eine Fehlerfreiheit von 99,9 % sein kann, Vor allem keine Fehler, die von einzelnen Manazeigen zwei Beispiele aus dem Vortrag von Alois P. gern eines Unternehmens gemacht werden und Geiwitsch: Wenn ein Herzschrittmacher im Jahr mit denen die Anstrengungen von Hunderten oder 99,9 % der Zeit perfekt funktioniert, heißt das doch Tausenden von fleißigen Mitarbeitern zunichteauch, dass er dies 8,7 Stunden im Jahr nicht tut – gemacht werden. eine Fehlerquote, die kein Patient akzeptieren würde. Oder beim Auto würde eine statistische Fehlerfreiheit von 99,9 % nach Berechnungen von Geiwitsch dazu führen, dass an jedem Auto 80 Teile Fehler aufweisen – mit einem solchen Wert dürften sich die wenigsten Autokäufer anfreunden können. Stabile Lage bei PTFE Bei PTFE zeichnet sich ein stetiges Wachstum auf Basis einer sicheren Versorgung ab Fluorkunststoffe Noch vor vier Jahren konnte man in der einschlägigen Presse folgende Meldungen lesen: „PTFE-Preise explodieren“; „weltweite Verknappung führt zu weitaus höheren Preisen und längeren Lieferzeiten für PTFE in Europa“; … Hintergrund dieser Meldungen waren eine Verknappung von Flussspat, einem wichtigen Ausgangsstoff bei der Produktion von Poly tetrafluorethylen (PTFE) sowie ein stark wachsender Bedarf nach diesem Fluorkunststoff – schließlich war der Markt für PTFE längst milliardenschwer, ständig wurden und werden neue Anwendungs- und Kombinationsmöglichkeiten entdeckt. In den letzten Jahren hat sich die Versorgungslage bei PTFE in Europa deutlich verbessert, große Kapazitäten in China beliefern auch den europäischen Markt. Sichere Versorgung bei stabilen Preisen Die wichtigsten Trends zur PTFEVersorgungslage standen nun auch im Mittelpunkt der letzten Sitzung der Fachgruppe Fluoropolymergroup des Pro-K Industrieverbands Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. Und diese Fachgruppe konnte beruhigen: Die Nachfrage nach PTFE und seinen Anwendungen nimmt in Europa zwar kontinuierlich zu, konnte jedoch dank gesicherter Versorgungslage reibungslos bedient werden. Die Mitglieder der Fachgruppe gehen davon aus, dass sich diese Situation auch mittel- bis langfristig nicht verändern wird. Die Rohstoffpreise bewegen sich auf einem stabilen Niveau. Da die gute Ver- Westliche PTFE-Erzeuger verlagern den Schwerpunkt ihres PTFEPortfolios in Richtung forschungsintensiver High-End-Produkte. Foto: Chemours sorgungslage speziell bei Suspensions-PTFE zunehmend auf importierter Ware beruht, muss das besondere Augenmerk vorrangig der Rohstoffqualität gelten. China ist größter PTFE-Produzent China hat seine Position als Nation mit der größten PTFE-Produktion mit jährlich circa 60.000 t stabilisiert und bedient damit wegen des rückläufigen Wachstums im eigenen Land zunehmend den europäischen Markt. Dr. Michael Schlipf, Vorsitzender der pro-K Fluoropolymergroup, weist auf die Gefahr der einseitigen Abhängigkeit von Rohstoffversorgern aus China hin und erinnert an die Verknappung der Flussspatversorgung als Rohstoff für die PTFE-Herstellung im Jahre 2009. Vor diesem Hintergrund erscheint es wichtig, die westlichen Hersteller auch weiterhin als zuverlässige Rohstofflieferanten im Lieferantenspektrum zu berücksichtigen. Zudem appelliert Schlipf an die Beibehaltung bewährter Qualitätsstandards und fordert Verarbeiter dazu auf, die importierten Produkte kritisch zu hinterfragen, insbesondere im Hinblick auf die Selbstverpflichtungskriterien, die westliche Hersteller anwenden und einhalten. „In der aktuellen Situation ist zu beobachten, dass westliche Polymerhersteller im PTFE-Bereich Möglichkeiten der Produktbereinigung ausschöpfen und den Schwerpunkt ihres Portfolios in Richtung High-End-Produkte verlagern“, fasst Schlipf den Trend bei der polymererzeugenden Industrie zusammen. Als Beispiel nennt er neue Entwicklungen wie die E-Mobilität, die bereits zu neuen Produktentwicklungen geführt habe, die sich schon in der Markteinführung befinden – laut Schlipf ein wichtiger Meilenstein zur Kompensation erwarteter Mengenrückgänge an PTFE-Produkten für herkömmliche Antriebssysteme im Automobil. MG www.pro-kunststoff.de Thermoplaste legen besonders stark zu Der GFK-Markt in Europa zeigt ein stetiges Wachstum fast aller Segmente, wobei Thermoplaste am deutlichsten hinzugewinnen Composites Die AVK – Industrie- vereinigung Verstärkte Kunststoffe hat einen neuen Marktbericht zum europäischen Markt für glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) im Bereich der Composites herausgebracht, zu denen nicht die kurzglasfaserverstärkten Compounds zählen. Hiernach sind für circa 95 % aller Composites Glasfasern das Material der Wahl. Die Herstellungsmenge dieser GFK wächst in Europa im Jahr 2016 wie im Vorjahr um 2,5 % auf eine geschätzte Produktionsmenge von 1,096 Mio. t. Der europäische GFKMarkt mit seinen im Folgenden näher betrachteten Segmenten wächst allerdings nicht so stark wie die Compositemenge in anderen Weltregionen. In Europa sind derzeit die sich am besten entwickelnden GFKMarktsegmente die SMC-/BMCHalbzeuge und die hier betrachteten thermoplastischen Materialien, die mit Glasmatten (GMT) oder Langfasern (LFT) verstärkt sind. Generell verzeichnen die Thermoplaste ein stärkeres Wachstum als duroplastische Materialien. Duroplaste legen im SMC-/BMC-Segment zu Die meisten Bauteile aus GFK bestehen aus einer duroplastischen Matrix, entweder auf einer Polyester-, einer Vinylester- oder einer Epoxidharzbasis. Die ungesättigten Polyester machen dabei weiterhin den mit Abstand größten Anteil aus. Nachdem das SMC-/BMC-Segment (Sheet-/Bulk-Moulding Compound) im Vorjahr das schwächste Wachstum zu verzeichnen hatte, entwickelt es sich im Jahr 2016 mit einem Wachstum von über 3 % überdurchschnittlich. Über ein Viertel der gesamten GFK-Menge in Europa wird aus SMC beziehungsweise BMC hergestellt. Die Gesamtmenge beträgt 274 kt. Anteilsmäßig dominiert hierbei SMC mit 198 kt das Geschäft. Das eher handwerklich geprägte Segment der sogenannten offenen Verfahren – Handlaminieren und Faserspritzen – ist mit einer Herstellungsmenge von 237 kt immer noch das zweitgrößte im europäischen GFK-Markt. Die im Vergleich zu den anderen Segmenten schwache Entwicklung der Vorjahre setzt sich auch 2016 mit einem Wachstum von unter 1 % fort. Bauteile, die mit dem RTM-(ResinTransfer-Moulding-)Prozess hergestellt werden, wachsen wie im Vorjahr immer noch leicht überdurchschnittlich mit fast 3 %. Die europäische Gesamtmenge beträgt hier 141 kt. Diese Menge beschränkt sich auf „klassische“ RTM-Verfahren, enthält aber nicht die GFK-Menge, die mit Infusionsverfahren hergestellt wird. Hier ist davon auszugehen, dass europaweit circa 300 bis 400 kt produziert werden. Diese relativ große Menge wird etwa zur Hälfte vor allem für den Bau von Windkraftanlagen eingesetzt. Das beständige gute Wachstum der vergangenen Jahre im Segment der kontinuierlichen Verfahren setzt sich mit 3 % auch im Jahr 2016 fort. Die Ausbringungsmenge steigt in Europa auf 139 kt. GFK-Rohre und -Tanks werden entweder mit dem Schleuderoder dem Wickelverfahren hergestellt. Die wenigen großen Produzenten haben jeweils eine für die GFK-Industrie vergleichsweise große Materialmenge im Einsatz. In Europa wurden im Jahr 2016 insgesamt 148 kt verarbeitet. Mit einem Nullwachstum gegenüber dem Vorjahr stagniert dieses Segment. Der europäische Markt ist hier vergleichsweise klein gegenüber Ländern wie der Türkei und Saudi-Arabien, in denen der größte Teil der GFK-Produktion für Rohre und Tanks eingesetzt wird. Größtes Wachstum bei Thermoplasten Das mit Abstand stärkste Wachstum im GFK-Markt mit über 6 % ist 2016 – wie in den Vorjahren – bei Thermoplasten festzustellen. Die Gesamtmenge von 140 kt teilt sich etwa im Verhältnis zwei Drittel (LFT) und ein Drittel (GMT) auf, wobei sich der Anteil an LFT vergrößert, da es hier höhere Wachstumsraten gibt. Wachstumstreiber sind für alle diese thermoplastischen Materialien insbesondere Projekte in der Automobilindustrie. Ebenfalls in diesem Zahlenbereich sind die Organobleche enthalten. Hierbei handelt es sich um vorkonsolidierte, flächige Halbzeuge, die erwärmt und umgeformt werden können. Derzeit arbeiten zahlreiche große Materialhersteller und OEMs daran, diese Materialien auf den Einsatz im Automobilbereich vorzubereiten. In den Darstellungen des GFKMarktes in diesem AVK-Marktbericht sind von den thermoplastischen Werkstoffen nur GMT und LFT enthalten. Daneben gibt es noch das große Marktsegment der kurzfaserverstärkten Thermoplaste. Der europäische Markt hierfür war mit etwa 1.300 kt im Jahr 2015 etwas größer als der GFK-Markt bei Composites (duroplastische Materialien plus GMT/ LFT) im gleichen Zeitraum. Deutschland besonders stark Das weiterhin größte Wachstum bei GFK zeigt sich in Deutschland (3,8 %) und den osteuropäischen Staaten (3,6 %). Die Gesamtmenge von Deutschland als größtem europäischen GFK-Land beträgt 220 kt, die der osteuropäischen Länder 199 kt. Die Türkei wird gesondert betrachtet. Hiernach rechnet man 2016 mit einem Wachstum von 5 % auf eine Gesamtmenge von 257 kt. Damit ist die türkische GFK-Produktion größer als in jedem anderen europäischen Land. Allerdings wird hier fast die Hälfte der Menge – etwa 110 kt – für Rohre und Tanks eingesetzt, dies macht die Türkei zum größten Herstellungsland in diesem Segment. MG www.avk-tv.de WIRTSCHAFT 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 3 Spatenstich zur neuen Hekuma-Zentrale Joint Venture für Biokunststoffe Bau einer neuen Unternehmenszentrale: Hochleistungsautomatisierer Hekuma siedelt sich in Hallbergmoos an Total und Corbion bauen in Thailand neue Anlage im Weltmaßstab für den Biokunststoff Polymilchsäure Zukunftspläne Nach dem ersten Spatenstich startet der Bau der neuen Hekuma-Unternehmenszentrale im Gewerbegebiet an der hard Rupke. „Neben mehr Montagefläche, abgestimmten Räumlichkeiten auf die Auftragsprozesse und der Zusammenführung der Harald Reents. Der neue Standort bietet nicht nur den Vorteil, dass er lediglich 10 km vom bisherigen Standort Eching entfernt liegt und die Mitarbeiter so fast den gleichen Arbeitsweg behalten, sondern auch die verkehrsgünstige Lage: Der Autobahnanschluss zur A 92 – und damit die schnelle Verbindung zum Flughafen München – erleichtert logistische Prozesse. Optimierte Prozesse Hier entsteht die neue Unternehmenszentrale in Hallbergmoos: Martin Heigl (v.l., Ingena), Siegfried Koepp (Elexis-Group), Alexander Mademann (Wirtschaftsförderer), Harald Reents (Bürgermeister Hallbergmoos), Bernhard Rupke (Hekuma-Geschäftsführer), Jakob Kammerloher (Technischer Leiter) & Tino Fleischmann (Goldbeck) beim ersten Spatenstich Foto: Hekuma Dornierstraße in Hallbergmoos und soll bis Ende 2017 umgesetzt sein. Zukünftig sollen hier Hochleistungsautomationen für die Kunststoffindustrie konstruiert und gebaut werden. „Dieser Schritt geht in Richtung Zukunft“, sagt Hekuma-Geschäftsführer Bern- AR mittlerweile drei über Deutschland verteilten Standorte festigen wir unsere Wettbewerbsvorteile und Zukunftspläne.“ „Wir freuen uns, ein so innovatives Unternehmen zu unserer Gemeinde Hallbergmoos zählen zu können“, betont Bürgermeister ABPLAST 6B100 HALLE 5 / IN T IC A ERPLAST / B20 HALLE 2.2 conEX NG / konischer Doppelschneckenextruder für scherempfindliche Materialien: • Breitestes Verarbeitungsspektrum • Bis zu 25% Energieeinsparung durch moderne Features wie Induktionsheizung, 100% Zylinderisolierung und innovatives Plastifizierungskonzept • Großzügige Getriebeauslegung für Prozessdrücke bis zu 520 bar Dauerbelastung Neuer conEX NG Extruder In der neuen Zentrale werden auf über 16.000 m2 Bruttogeschossfläche alle Fachbereiche untergebracht. Die Planung des neuen Gebäudes richtete sich hauptsächlich an den Auftragsprozessen aus. Die Fachbereiche werden räumlich so angeordnet, wie es für die Kommunikations- und Prozessabläufe am effizientesten ist. Die Montagebereiche werden nach Vorund Endmontage sowie nach den Märkten Medical, Automotive und Consumer aufgeteilt. Zudem ist ein separater Kundenbereich vorgesehen, in dem neben Schulungs- und Aufenthaltsräumen auch ein Technikum enthalten sein wird. Dieses Technikum wird Messeexponate beherbergen und die Kundenkommunikation durch eigene Veranstaltungen stärken. GR einen ihre Kräfte zur Entwicklung von Biokunststoffen: Sie gründen ein 50/50-Joint-Venture für die Produktion und Vermarktung von Polylactiden (PLA). Die beiden Partner planen den Bau einer PLAPolymerisationsanlage von Weltrang mit einer Kapazität von 75.000 jato am Standort von Corbion in Thailand. Dieses Werk verfügt schon über eine Anlage zur Produktion von Monolactid (PLA-Monomer), die Teil des Gemeinschaftsunternehmens sein wird. Corbion wird die für die Produktion der PLA und des Lactids erforderliche Milchsäure lieAnzeige Für Kunststoffe + High-PerformancePolymere Hier der Link; barlog.de www.hekuma.com fern. Das neue Unternehmen wird seinen Sitz in den Niederlanden haben und, nach Bewilligung durch die Behörden, den Betrieb im ersten Quartal 2017 aufnehmen. PLA wächst stark Bei PLA handelt es sich um ein schnell wachsendes PolymerMarktsegment mit einer geschätzten durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 10 bis 15 % bis 2025. „Ich freue mich sehr über dieses Joint Venture, das darauf abzielt, ein wichtiger Akteur im wachsenden Biokunststoffmarkt zu werden“, kommentiert Bernard Pinatel, Präsident von Total Refining & Chemicals. „Die gute Position von Corbion in der Wertstoff kette für Milchsäure und Biopolymere macht das Unternehmen zu einer natürlichen Wahl für Total. Das Joint Venture wird es uns ermöglichen, ein Material zu liefern, das zu 100 Prozent erneuerbar und biologisch abbaubar ist.“ Tjerk de Ruiter, CEO von Corbion, erklärt: „PLA ist eines der ersten erneuerbaren, biologisch abbaubaren Polymere, die mit bestehenden Polymeren konkurrieren können. Das Joint Venture, das die Kenntnisse im Bereich Produktionstechnik und Marketing von Tjerk de Ruiter (r.), CEO von Corbion, feiert die Grundsteinlegung einer 75.000 jato PLAAnlage in Thailand. Foto: Corbion Total mit der Expertise von Corbion in Milchsäure und Biopolymeren kombiniert, wird es uns ermöglichen, neue Produkte zu liefern und die Marktakzeptanz von Biokunststoffen zu beschleunigen.“ PLA ist ein biobasiertes und biologisch abbaubares Polymer, das durch Fermentation von nachwachsenden Rohstoffen (Zucker oder Stärke) gewonnen wird. PLA wird hauptsächlich für Lebensmittelverpackungen, Einweggeschirr und Textilien sowie in der Öl- und Gasindustrie, Elektronik, im Automobil und 3D-Druck eingesetzt. MG www.total.com www.corbion.com VON KLEINSTEN BIS ZU GRÖSSTEN MENGEN „Next Generation“ Extruderserien für höchste Produktivität solEX NG / Einschneckenextruder für PO: • Bis zu 25% höhere Ausstöße • Bis zu 15% weniger Energieverbrauch • Um 10° C reduzierte Schmelzetemperatur & eine ausgezeichnete Homogenisierung und Dispergierung • Längere Standzeiten der Verfahrenseinheiten GRAVIPLUS - Ideal für jeden Durchsatz Neuer solEX NG Extruder battenfeld-cincinnati Austria GmbH: P +43 (1) 61006-0 • [email protected] battenfeld-cincinnati Germany GmbH: P +49 (5731) 242-0 • [email protected] www.youtube.com/BattenfeldCincinnati www.battenfeld-cincinnati.com Polylactid Total und Corbion ver- Gleichmäßige Dosierung – ohne Probleme! Ob es nun 250 Gramm oder 7,5 Tonnen pro Stunde sind, GRAVIPLUS mischt und dosiert mit der gleichen Präzision kleinste oder größte Materialdurchsätze – egal ob Granulat, Pulver oder Flüssigkeit. 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Composites Europe künftig in Stuttgart Trotz des „K-Jahres“ 2016 zählte die Composites Europe in Düsseldorf 350 Aussteller und fast 9.000 Fachbesucher. Foto: K-ZEITUNG Branchentreff Trotz des „K-Jahres“ 2016 zählte die Composites Europe – eine der führenden Messen für Verbundwerkstoffe – vom 29. Novmeber bis 1. Dezember 2016 in Düsseldorf 350 Aussteller aus 30 Nationen und 8.622 (2014: 10.087) Besucher. „Im Vergleich zu dem, was wir im Vorfeld aufgrund des späten Messetermins erwartet haben, sind wir mit der Composites Europe sehr zufrieden – vom Kundenkontakt bis zum Umsatz hat alles gepasst“, so Thomas Schwarz, Marketing Director von Gunnar-Weissenberger, einem der Aussteller. Auch der Branchenverband AVK zeigte sich auf der Messe zufrieden. Denn der Trend zur Gewichtsreduktion im Automobilbau, der Luftfahrt oder im Bauwesen hat die Entwicklung von Faserverbundwerkstoffen weiter vorangetrieben. Auch in diesem Jahr wächst die Produktionsmenge von glasfaserverstärkten Kunststoffen in Europa nach Angaben des AVK um 2,5 %. Ihren Wachstumskurs wird die Branche damit auch in den kommenden Jahren fortsetzen, dazu zählt neben dem Transport- auch das Bauwesen. Hybridbauteile als Herausforderung Weitere Zuwächse verspricht sich die Industrie vom Compositeeinsatz in modernen Materialsystemen, die über einzelne Werkstoffgruppen hinausgehen. „Der Trend zu Multimaterialsystemen und der Einsatz von Hybridbauteilen wird eine der zentralen Herausforderungen bleiben. Das Fügen und Verbinden unterschiedlicher Werkstoffe ist eine Aufgabe, der sich neben der Compositeindustrie auch andere Werkstoffbereiche stellen sollten“, so Dr. Elmar Witten, Geschäftsführer des AVK. Mit der Premiere des Lightweight Technologies Forums und dem „Strategietag Leichtbau“ hat die Composites Europe 2016 diesen Trend aufgenommen und gezeigt: Der hybride Leichtbau gewinnt immer mehr an Bedeutung. Und so standen Materialverbünde aus Faserverbund- und Metalltechnologien im Mittelpunkt des Fachprogramms, das die Composites Europe mit der parallel stattfindenden Aluminium in Düsseldorf realisierte. Ab 2017 wird die Messe jährlich in Stuttgart stattfinden. Bisher wurde sie alternierend in Stuttgart und Düsseldorf durchgeführt. Damit folgt der Veranstalter Reed Exhibitions dem Wunsch vieler Aussteller und dem einstimmigen Votum des Fachbeirats. Ausschlaggebend dafür ist die Nähe zu den Industriezweigen wie der Automobilbranche, dem Fahrzeugbau, der Luft- und Raumfahrt Anzeige Tipp Kunststoffteile; Entwicklung bis Serienreife Problemlöser auf barlog.de sowie der Elektrobranche, die den Bedarf an leichten und modernen Materialien international ankurbeln. „Speziell die Region Stuttgart und Baden-Württemberg sind aktuell die Innovationstreiber für die Compositeindustrie“, betont Olaf Freier, Event Director der Composites Europe. In Stuttgart verlief auch die Entwicklung der Composites Europe besonders dynamisch. Hier zeigten im vergangenen Jahr 470 Aussteller den gesamten Produktionsund Fertigungsprozess von Faserverbundwerkstoffen. „Die gelungene Premiere des Lightweight Technologies Forums spiegelt den Trend zum Multimaterialleichtbau. Diesen Weg sollte die Composites Europe weitergehen, um den Austausch zwischen Industrie und Wissenschaft zu fördern. Dazu trägt auch der Wechsel in einen jährlichen Turnus am Standort Stuttgart bei, der den Maschinenbau noch näher an seine Kunden bringt“, so Dr. Walter Begemann, Projektleiter der VDMA Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien. Das unterstreicht auch Peter Egger von Engel Austria in seiner Funktion als Beiratsvorsitzender der Composites Europe: „In Zukunft wird es darum gehen, mit neuen Produktions- und Automatisierungslösungen die Serienfertigung voranzutreiben. Hier erwartet die Branche zusätzliche Impulse von der Standortentscheidung für Stuttgart.“ Die kommende Composites Europe, 12. Europäische Fachmesse & Forum für Verbundstoffe, Technologien und Anwendungen, findet vom 19. bis 21. September 2017 in Stuttgart statt. MG www.composites-europe.com Qualität im Mittelpunkt Qualitätsgipfel Kunststoff des SKZ erfolgreich gestartet – zweite Auflage im November 2017 geplant Tagung Mehr als 150 Teilnehmer haben sich Ende November im Tagungszentrum „Festung Marienberg“ in Würzburg zur Premiere des Qualitätsgipfels Kunststoff eingefunden, um sich über Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung und die Produktion innovativer Produkte zu informieren. Nie zuvor hat es in der Kunststoffbranche eine Veranstaltung gegeben, die in Sachen Qualität derart in die Breite und in die Tiefe gegangen ist. Mit fünf Plenarvorträgen, 28 Fachvorträgen in je zwei parallelen Sessions und fünf Workshops beleuchteten die insgesamt 44 Referenten von Kunststoffverarbeitern, Herstellern und aus der Wissenschaft das Thema Qualität umfassend und in verschiedensten Facetten. Das Spektrum der Vorträge reichte von übergreifenden Themen wie dem Einfluss der menschlichen Psyche auf die Fehlerentstehung bis zur Vorstellung konkreter Lösungen und Systeme, zum Beispiel zur hochgenauen Messung der Teil des Qualitätsgipfels Kunststoff war auch eine begleitende Ausstellung im Foyer, bei der 15 Unternehmen ihre Neuerungen präsentierten. Foto: K-ZEITUNG Restfeuchte im Kunststoffgranulat oder zur wirtschaftlichen und dennoch hochflexiblen Automatisierung von Messaufgaben. Der Qualitätsgipfel Kunststoff 2016 hat gezeigt, dass die Herausforderungen der Zukunft in der intelligenten Nutzung der verfügbaren Daten liegen. Nahezu jeder Prozessschritt wird durch eine große Anzahl von Sensoren dokumentiert. Die Nutzung dieser Daten – Big Data – ist der nächste, entscheidende Schritt. Teilweise liegen bereits Modelle vor, die auf Basis vorhandener Eingangsdaten ein autonomes Arbeiten ermöglichen. Ein Erfolgsbeispiel ist die Extrusion. Hier konnten bereits in indus triellen Anwendungen erhebliche Verbesserungen wie die Reduzierung von Anlaufzeiten, 100-%-Kontrolle, eine automatische Reaktion auf Eingangschargenschwankungen sowie geringste Produktionskosten bei noch ausreichender Qualität erreicht werden. Solche Prozesse optimieren sich selbst und deren virtuelle Sensoren ersetzen ganze Prüfvorrichtungen. Trotz Big Data und der Möglichkeiten der Sensorik waren sich alle Redner aber in einem Punkt einig: Der Mensch und sein Prozessverständnis sind weiterhin für die Interpretation der Daten und Beur teilung der Vorschläge der „künstlichen Intelligenz“ notwendig und damit (vorerst) nicht ersetzbar. Dennoch wird die Digitalisierung nach Überzeugung von Jan Wiedemann, verantwortlicher Produktmanager des Qualitätsgipfels Kunststoff, SKZ-KFE gGmbH, „zu einer veränderten Arbeitswelt führen. Prozesse müssen überdacht und infrage gestellt werden. Ein interdisziplinäres Denken und Arbeiten wird ein wesentlicher Bestandteil dieser neuen Arbeitswelt sein. Der Qualitätsgedanke muss neu gedacht werden“. GK www.qualitaetsgipfel-kunststoff.de Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic & Kautschuk-Zeitung) ist die einzige Zeitung der Kunststoff- und Kautschukbranche. Sie enthält aktuelle Nachrichten über Produktion, Verkauf, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und Elastomeren in allen Industriezweigen. 47. Jahrgang Herausgeber: Joachim Rönisch (roe) Tel. 0511 7304-136 [email protected] Verlag: Giesel Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9 30173 Hannover Tel. 0511 7304-0 Fax 0511 7304-157 www.giesel.de www.k-zeitung.de Geschäftsführung: Lutz Bandte Die Giesel Verlag GmbH ist ein Tochterunternehmen der Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG www.schluetersche.de Redaktion: Dipl.-Ing. (FH) Günter Kögel (gk) (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Gögginger Str. 105a 86199 Augsburg Tel. 0821 319880-50 [email protected] Dipl.-Inf. Arne Grävemeyer (gr) (stv. Chefredakteur) Tel. 0511 7304-152 [email protected] Dipl.-Vw. Jürgen Lindemann (jl) (Content Manager) Tel. 0821 319880-55 juergen.lindemann@ schluetersche.de Dipl.-Phys. Matthias Gutbrod (mg) Tel. 0511 7304-132 [email protected] Ing. Stefan Lenz (sl) Tel. 0821 319880-54 [email protected] Dipl.-Bw. (FH) Philipp Lubos M.A. (pl) Tel. 0821 319880-51 [email protected] Miriam Lenz (mm) Tel. 0821 319880-53 [email protected] Dr. rer. nat. Stefan Albus (dsa) Tel. 0151 15296944 [email protected] Sabine Koll (sk) Tel. 0176 10428359 [email protected] Anzeigenverkauf: Axel Gerhartz (Leitung) Tel. 0821 319880-52 Fax 0821 319880-80 [email protected] Gabriele Leyhe Tel. 0821 319880-56 Fax 0821 319880-80 [email protected] Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 38 vom 1. 10. 2016 Druckunterlagen: anzeigendaten-kuk@ schluetersche.de Tel. 0511 8550-2521 Fax 0511 8550-2401 Leser-/Abonnement-Service: Tel. 0511 8550-2639 Fax 0511 7304-233 [email protected] Erscheinungsweise: 23 Ausgaben im Jahr Bezugspreis: Jahresabonnement: € 172,50 inkl. Versand und MwSt.; (außerhalb Deutschlands: € 176,50 inkl. Versand zzgl. MwSt.) Im Abonnementpreis enthalten ist ein Anteil von € 3,00 für das E-Paper. Studenten erhalten einen Rabatt von 50 Prozent. Einzelheft: € 7,60 zzgl. Versandkosten. Die Mindestbezugszeit eines Abonnements beträgt ein Jahr. Danach kann es jederzeit mit einer Frist von 6 Wochen zum Ende des Bezugszeitraums gekündigt werden. Mitglieder des WIP-Kunststoffe e.V., Kunststoffland NRW e.V. und des Kunststoff-Cluster Österreich erhalten die K-ZEITUNG im Rahmen ihres Mitglieder-Beitrages. ISSN 1436-6401 Druck: Sedai Druck GmbH & Co. KG Böcklerstraße 13, 31789 Hameln BRANCHE 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 5 INTERVIEW »Nachhaltige Produkte müssen funktionieren« Die K-ZEITUNG hat sich am Rande der K 2016 mit Jeff Wooster, Global Sustainability Leader bei Dow, über sein Fachgebiet unterhalten. Wooster erklärt, wie man das Thema bei Dow angeht, wo die Schwierigkeiten, aber auch die Chancen liegen Zukunftsfähigkeit Jeff Wooster ist im Geschäftsbereich Packaging & Specialty Plastics bei Dow weltweit für das Thema Nachhaltigkeit zuständig. Die K-ZEITUNG sprach mit dem Experten über die Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens für den Konzern. : Der Messeauftritt von Dow zeigt, wie ernst man das Thema hier nimmt. Spielt Nachhaltigkeit im Verpackungsbereich eine besonders wichtige Rolle? Jeff Wooster: Innerhalb des Verpa- ckungbereichs sind die Bemühungen um Nachhaltigkeit am stärksten in den Bereichen Lebensmittel und Kosmetik. Ich glaube, dass die Verbraucher sich für die Nachhaltigkeit ihrer Nahrungsmittel interessieren. Sie wollen wissen, was in der Verpackung steckt und so letztlich in ihre Körper gelangt. Wenn ich etwa eine Creme auftrage, will ich wissen, welche Inhaltsstoffe ich dabei auf meiner Haut verreibe. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Verpackung sicher ist und die Produkte ihren Zweck erfüllen können. Im Fall von Lebensmitteln sollen sie den Inhalt schützen und verhindern, dass er verdirbt. Verpackungen für Kosmetika sollen so beschaffen sein, dass wir die Produkte gut dosieren und die Verpackung vollständig entleeren können, damit nichts verschwendet wird. Für mich ist das ein wesentlicher Aspekt von Nachhaltigkeit im Verpackungsbereich. : Steht das auch im Zusammenhang mit Ihrem Messeauftritt auf der K 2016 unter dem Motto „Face of Innovation“? Wooster: Natürlich. Indem wir ständig Innovationen generieren, sind wir in der Lage, sehr leistungsfähige Produkte zu liefern, die unsere Kunden und deren Kunden entlang der Wertschöpfungskette in die Lage versetzen, ihre Nachhaltigkeitsprofile zu verbessern. Auf der Verbraucherseite wird Nachhaltigkeit oft mit Rezyklierbarkeit gleichgesetzt. Das ist nur bedingt richtig. : Denken Sie da beispielsweise an Mehrschichtfolien? Wooster: Unter anderem. Solche Folien sind so dünn und effektiv, dass es sich weder ökonomisch noch ökologisch lohnt, sie zu sammeln und werkstofflich wiederzuverwerten. Es ist sehr schwer, diese Tatsache den Verbrauchern zu vermitteln. Also versuchen wir auch hier Produkte zu entwickeln, deren Mehrwert leicht zu verstehen ist. Recycling dient der Ersparnis von Ressourcen. Wenn das nicht gewährleistet ist, steigert es nicht die Nachhaltigkeit. : Ihr Kollege Carlos Silva Lopes sagte kürzlich im Interview mit der K-ZEITUNG, dass die Funktion der Verpackung immer im Vordergrund stehen müsse. Wooster: Absolut. Bei Lebensmit- teln verursacht die Verpackung weniger als zehn Prozent des CO2. Die Perspektive muss auf den gesamten Lebenszyklus des Produkts gerichtet werden. Dann kann man auch sinnvolle Entscheidungen treffen. Es ist wenig effektiv, an den zehn Prozent eine Veränderung vorzunehmen, die womöglich die 90 Prozent negativ beeinflusst. Es geht darum, das gesamte System zu verbessern. In Umfragen haben uns Verbraucher auf die Frage, was das Wichtigste an einer Verpackung für Lebensmittel ist, geantwortet, dass sie die Nahrung frisch halten sollen. Fragt man aber nach dem wichtigsten Aspekt für Nachhaltigkeit, dann denken nur noch wenige an die Haltbarkeit. Es wird von den Verbrauchern nicht unbedingt wahrgenommen, dass das sogar der wesentlichste Nachhaltigkeitsfaktor ist. Ich sehe es als unsere Aufgabe an, die Verbraucher darüber zu informieren. Aber wir müssen nicht nur ihnen diese Er- Jeff Wooster im Gespräch mit K-ZEITUNG-Redakteur Philipp Lubos Foto: Dow kenntnisse vermitteln. Auch in der Industrie verstehen diejenigen, die nicht direkt mit Verpackungen betraut sind, häufig nicht, wie hier die Zusammenhänge sind. Es ist auch kontraintuitiv, dass eine kleine Veränderung an der Hülle einen so großen Einfluss auf die ökologischen Auswirkungen des Ganzen haben kann. 100 verschiedene Modelle durchrechnen, aber wenn wir uns die gesamte Produktionskette vor Augen führen, dann gibt es an jeder Stelle Raum für Verbesserungen. Dow kann beispielsweise Polymere entwickeln, die sich besonders gut verarbeiten lassen und so die Produktionsabfälle reduzieren. : Wie messen Sie die Nachhaltigkeit konkret? Wooster: Wir sehen uns den Ener- : Kann man Nachhaltigkeit denn auch in Zahlen messen? Wooster: Natürlich kann man die gieverbrauch, die CO2-Emissionen, den Wasserverbrauch an. Wir wollen eine holistische Perspektive auf die Vorgänge einnehmen und möglichst viele Aspekte in unsere Bewertung einfließen lassen. Selbstverständlich können wir nicht bei jeder Verpackung 50 oder MASTERBATCHES WORLDWIDE bereits genannten Werte messen und vergleichen, aber um wirklich valide Ergebnisse zu erhalten, müssen wir alle Einflussgrößen erfassen. Das ist im Einzelnen oft nicht möglich und auch nicht immer sinnvoll. Wasserverbrauch ist etwa in Nordeuropa anders zu gewich- ten als im Süden Mexikos. Es ist also schwierig, eine Vergleichsbasis zu finden oder alles auf einen Wert zu reduzieren. Und leider sind Verbraucher an solchen Dingen weniger interessiert, als man denkt. Sie wollen das Richtige tun für die Umwelt, aber vor allem für ihre Familien und direkten Bezugspersonen. Es ist ihnen nicht so wichtig, was irgendwo auf der Welt passiert. Selbstverständlich bekommt man bei direkter Nachfrage eine andere Antwort, aber letztlich wollen nur wenige mehr für das erhöhte Wohlbefinden ihnen fremder Menschen bezahlen. : Welche Schlüsse ziehen Sie daraus? Wooster: Unsere Aufgabe besteht darin, Produkte anzubieten, die gut für den Einzelnen, die Gesellschaft und die Umwelt sind. Dow setzt hierbei auf Technologie. Wir betrachten das „große Ganze“ und den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Wenn eine neue Verpackung mit weniger unseres eigenen Produkts hergestellt werden kann, ist das auf den ersten Blick nicht zwingend ein geschäftlicher Vorteil. Wir wollen aber in 50 Jahren immer noch im Geschäft sein und dafür brauchen wir Anwendungen, die auch dann noch gefragt sind. PL www.dow.com COLORED VISIONS IN PLASTICS WWW.GRAFE.COM BRANCHE 6 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 INTERVIEW International agieren – auch bei Mitarbeitersuche Was bei der Gewinnung internationaler Fachkräfte zu beachten ist, erklärt Dr. Carsten Klein, Vorsitzender der Geschäftsführung der ZAV das heißt die jeweilige Bewerbergruppe konkret ansprechen, bereits vorausschauend ihre Fragen beantworten und auf ihre Bedürfnisse und Wünsche eingehen. Das „Employer Branding“, das Sichdarstellen als attraktiver Arbeitgeber, wird eine der Aufgaben der Zukunft sein. Dazu kommt, dass der Bewerbermarkt in vielen Berufen nicht nur kleiner, sondern auch internationaler wird. Unternehmen konkurrieren weltweit um dieselben qualifizierten Fachkräfte, und genauso wie internationale Fachkräfte nach Deutschland kommen, zieht es deutsche Fachkräfte zum Teil ins Ausland. Dr. Carsten Klein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zentralen Auslandsund Fachvermittlung der Arbeitsagentur: „Arbeitgeber stehen bei der Suche im Ausland nicht alleine da. Wir als ZAV suchen gezielt Fachkräfte im Ausland, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen, und schlagen Arbeitgebern geeignete Bewerber vor.“ Foto: ZAV Fachkräftemangel Der Kunststoff- branche fehlen Zausende Fachkräfte. Die K-ZEITUNG sprach mit Dr. Carsten Klein, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung – ZAV – der Arbeitsagentur, wie sich diese Lücke mit internationalen Fachkräften schließen lässt und wie sich diese Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen binden lassen. Verlässliche Prognosen sind jedoch schwierig. Die Bundesagentur für Arbeit geht davon aus, dass einerseits der Bedarf an einfachen Tätigkeiten im produzierenden Gewerbe zurückgehen wird. Andererseits erwarten wir, infolge des demografischen Wandels, einen Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials bis zum Jahr 2030 um 3,6 Millionem Menschen. Darin noch nicht berücksichtigt »Die Rekrutierung im Ausland kann ein probater Weg sein, um personelle Engpässe zu bewältigen.« Dr. Carsten Klein : Herr Dr. Klein, der sich schon heute abzeichnende Fachkräftemangel ist derzeit ein Dauerthema. Gleichzeitig wird befürchtet, dass durch Digitalisierung und Industrie 4.0 im produzierenden Gewerbe viele Arbeitsplätze verschwinden. Wie passt das zusammen? Dr. Carsten Klein: Es gibt zurzeit viele Annahmen, wie sich Industrie 4.0 und die fortschreitende Digitalisierung auf die Arbeitswelt von morgen auswirken werden. sind die aktuell nach Deutschland kommenden Flüchtlinge, weil wir noch nicht seriös sagen können, wie und vor allem auf welchem Qualifikationsniveau sie in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Gleichzeitig werden gerade durch Industrie 4.0 weiterhin hochspezialisierte Fachkräfte benötigt, womöglich sogar in steigendem Umfang. Fakt ist, dass sich bereits heute in vielen Berufen das Verhältnis zwischen arbeitslos gemel- deten Bewerbern und offenen Stellen zuungunsten der Arbeitgeber verschoben hat. Dies gilt auch für die Kunststoff- und Kautschukherstellung und -verarbeitung: Hier standen im Oktober 2016 2.100 registrierte Arbeitslose auf Fachkraft- oder höherem Niveau 5.000 der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen gegenüber. : Stichwort Fachkräfte aus dem Ausland: Gerade kleine und mittelständische Unternehmen haben oft keine Vorerfahrung mit der Rekrutierung von internationalen Fachkräften oder sind sich unsicher, wie sie dabei vorgehen können. Was müssen Betriebe bei der Suche im Ausland beachten? Klein: Zunächst einmal sollten sich die Betriebe klar vor Augen halten, dass ausländische Fachkräfte, die in Deutschland arbeiten möchten, Anzeige : Wie muss vor diesem Hintergrund die Rekrutierungsstrategie der Zukunft aussehen? Worauf müssen sich Arbeitgeber einstellen? Klein: Unternehmen müssen auf der einen Seite breiter suchen und sollten Bewerbergruppen berücksichtigen, die bisher nicht im Fokus waren. Das können neben einer verstärkten Ausbildungstätigkeit auch Quer- oder Späteinsteiger sein, Langzeitarbeitslose oder Schwerbehinderte. Auch die Rekrutierung im Ausland, mit der wir uns in der ZAV schwerpunktmäßig befassen, kann ein probater Weg sein, um personelle Engpässe zu bewältigen. Gleichzeitig müssen Unternehmen aber auch gezielter suchen, PERSONEN Verdienstkreuz erster Klasse für Wolfgang Oehm ONI Wolfgang Oehm ist in Düsseldorf von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin persönlich für sozialen Einsatz mit dem Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt worden. ONI-Gründer Oehm habe in der Vergangenheit so viel Gutes getan, dass die Zeit kaum reiche, alles genügend zu würdigen, lobte Minister Duin. Aus kleinsten Ansätzen habe der Mann ein 420 Mitarbeiter umfassendes, hochmodernes Unternehmen geschaffen und dabei, wie der Minister betonte, nie seine soziale Verantwortung vergessen. Der neue Würdenträger aus Lindlar zeige Herz, wo andere „Zeigt Herz, wo andere wegschauwegschauten, und helfe, wo dies nicht selbstverständlich sei. en“: NRW-Wirtschaftsminister Die Mitarbeiter lägen ihm am Herzen, ein gesunder Mix aus Garrelt Duin (r.) ist der erste GraJüngeren und Erfahrenen, und Oehm bilde weit über dem tulant des frischgebackenen TräDurchschnitt aus. Schließlich erwähnte Duin auch die Initiatigers des Verdienstkreuzes erster ve des Unternehmers, der in den vergangenen Wochen zehn Klasse, ONI-Chef Wolfgang Oehm. Flüchtlingen zusätzlich die Möglichkeit eingeräumt hat, in seiner Foto: H. Rausch Firma eine Ausbildung zu absolvieren. „Ich empfinde das als Ritterschlag für mein Team und mich“, erwiderte Oehm. Der Unternehmer Wolfgang Oehm sei nicht nur Pionier bei der Optimierung von Energieverbräuchen in der Industrie gewesen, sondern auch beispielgebend für den respektvollen Umgang mit Menschen, betonte Landrat Jochen Hagt, der gemeinsam mit Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig und weiteren Vertretern des Unternehmens in Düsseldorf an der Feierstunde teilnahm und dem neuen Würdenträger gratulierte. Wegen Qualifizierung + Fortbildung Bereich Kunststoffe Super Adresse; barlog.de in der Regel einen Schritt ins Unbekannte wagen. Nicht nur das Arbeitsumfeld ist neu, sondern das gesamte Lebensumfeld. Das heißt, sie müssen genau wissen, was sie hier erwartet, sowohl, was die Stelle angeht als auch darüber hinaus. Wo werde ich leben? Kann mein Partner dort ebenfalls Arbeit finden? Wie steht es mit der Kinderbetreuung? Dies sind nur drei der Fragen von Menschen, die sich dazu entschließen, in ein fremdes Land zu gehen. Dementsprechend sollte schon das Stellenangebot tatsächlich als „Angebot“ formuliert sein. Es sollte nicht nur die Stelle beschreiben, sondern auch, wie der Arbeitgeber bei den ersten Schritten in Deutschland unterstützt. Ein Praktikum ist hier ein guter Weg, um ausländischen Bewerbern einen intensiven ersten Eindruck von ihrer neuen Lebens- und Arbeitsumgebung zu vermitteln. Übrigens stehen Arbeitgeber bei der Suche im Ausland nicht alleine da. Wir als ZAV suchen gezielt Fachkräfte im Ausland, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt feh- len, und schlagen Arbeitgebern geeignete Bewerber vor. Interessierte Unternehmen können sich einfach an den Arbeitgeber-Service ihrer Agentur für Arbeit vor Ort wenden. Außerdem berät unser Virtuelles Welcome Center internationale Fachkräfte zu allen Fragen rund um das Thema Leben und Arbeiten in Deutschland. : Welche rechtlichen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine internationale Fachkraft in Deutschland arbeiten darf? Klein: Das kommt darauf an, aus welchem Land sie stammt und welchen Berufsabschluss sie hat. EU-Bürgerinnen und -Bürger haben freien Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Für sie gilt das Recht auf Freizügigkeit des europäischen Binnenmarktes. Bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus Nicht-EU-Staaten kann man grob zwischen Akademikern und Fachkräften mit beruflicher Ausbildung unterscheiden. Für Akademiker gibt es die Blaue Karte EU. Deren Ausstellung wird erleichtert, wenn dem ausländischen Bewerber ein bestimmtes Mindestgehalt gezahlt wird, er in einem Mangelberuf arbeitet – vor allem in MINT-Berufen – oder er seinen Universitätsabschluss in Deutschland erworben hat. Bei ausgebildeten Fachkräften gilt die Positivliste der Bundesagentur für Arbeit. Sie gibt darüber Aufschluss, welche ausländischen Fachkräfte Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erhalten, ohne dass zuvor eine Prüfung der Bevorrechtigung deutscher Bewerber erfolgen muss. Diese Positivliste führt aktuell zahlreiche Berufe aus dem handwerklichen und industriellen Sektor. : Nun ist der neue Mitarbeiter aus dem Ausland angekommen. Was können Betriebe konkret tun, damit die Integration in das Unternehmen gelingt? Klein: Sprache ist der Schlüssel für eine gelungene Integration. Viele Bewerber mit guten fachlichen Qualifikationen verfügen über keine oder nur wenige Deutschkenntnisse. Beides gleichzeitig gibt es eher selten. Der perfekte Bewerber ist die Ausnahme. Entsprechend sollten Arbeitgeber Geduld mitbringen und berufsbezogene und berufsbegleitende Sprachkurse anbieten. Auch einen persönlichen Kümmerer zu benennen ist ein gutes Mittel, um den Einstieg zu erleichtern. Dieser Kümmerer kann Hilfe in alltagspraktischen Fragen leisten, zum Beispiel bei der Kontoeröffnung und bei Behördengängen. Ebenso wertvoll ist es, für den Beginn eine Wohnung zu stellen oder bei der Wohnungssuche zu helfen. Gibt es in der Stadt oder der Region mehrere kleine oder mittelständische Betriebe, die jeweils nur einen oder eine geringe Anzahl von internationalen Fachkräften eingestellt haben, bietet es sich auch an, sich zusammenzuschlie- ßen und einen gemeinsamen Sprachkurs oder gemeinsame Freizeitaktivitäten zu organisieren. So finden die neuen Mitarbeiter zunächst Rückhalt in der Gruppe, können sich gegenseitig unterstützen und ihre Erfahrungen austauschen. Der Anschluss an die einheimische Bevölkerung ist natürlich ebenso wichtig, auch für die sprachliche Entwicklung. Das erfordert allerdings Zeit und Geduld. Auf der anderen Seite endet das Leben nicht nach Feierabend. Wer sich außerhalb der Arbeit unwohl fühlt oder gar langweilt, wird nicht lange bleiben. Das alles bedeutet zunächst natürlich höhere Investitionen für das Unternehmen in den Bewerber; bei einer erfolgreichen Integration steht dem jedoch mittelfristig auch ein beträchtlicher Profit gegenüber. : Wie sehen diese Gewinne für das Unternehmen aus? Klein: Zum einen können mit inter- nationalen Fachkräften Schlüsselpositionen besetzt werden, die ansonsten eventuell für längere Zeit vakant blieben. Das wiederum kann zu Produktionsverzögerungen oder gar Ausfällen führen und verhindern, dass sich ein Betrieb wie gewünscht entwickelt. Darüber hinaus gewinnt der Betrieb aber auch im Bereich der Soft Skills. Oft wird in anderen Ländern anders gearbeitet, so dass internationale Mitarbeiter gute Ideen einbringen können, um Prozesse oder die Kommunikation im Betrieb zu verbessern. Auch die Mitarbeiter, die mit internationalen Fachkräften zusammenarbeiten, gewinnen neue Sichtweisen und erweitern ihren interkulturellen Horizont. Nicht zu vergessen: Die Märkte werden immer internationaler. Entsprechend helfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland, dass ein Betrieb sich auf die Marktlage, die unterschiedlichen Gepflogenheiten und Umgangsformen in anderen Ländern einstellen kann, um neue Kundengruppen und Absatzmärkte zu erschließen. Es findet eine Internationalisierung von unten statt. Sie hilft den Unternehmen, sich den Herausforderungen der Globalisierung besser zu stellen. GK www.zav.de Weitere Infos • Den Arbeitgeber-Service der örtlichen Agentur für Arbeit erreichen Sie unter der Rufnummer 0800 4 5555 20 • Internationale Fachkräfte berät das Virtuelle Welcome Center der ZAV unter der Rufnummer 0228 713-1313 oder [email protected] • Das Fachkräfteportal der Bundesregierung für Unternehmen und internationale Fachkräfte: www.make-it-in-germany.de Miriam Lenz Zuständig für den Bereich Digital DIGITAL 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 k-zeitung.de: Die meistgeklickten Beiträge von 2016 Plastic Omnium kauft Faurecia Automotive Exteriors 6 Unternehmen Die endgültige Vereinbarung zur Veräußerung von Faurecia Automotive Exteriors an Plastic Omnium ist nun unterzeichnet. Die Geschäftseinheit machte 2015 einen Umsatz von 2 Mrd. EUR. Foto: Faurecia Faurecia, einer der weltweit führenden Automobilzulieferer, hat heute eine endgültige Vereinbarung (Verkaufs- und Kaufvereinbarung) zur Veräußerung seines Geschäftsbereichs Automotive Exteriors an Plastic Omnium unterzeichnet. Zuvor waren die Informations- und Anhörungsverfahren mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen erfolgt. Die Transaktion umfasst das Stoßfänger- und Front-End-Modul-Geschäft von Faurecia mit 7.700 Mitarbeitern an 22 Standorten und einem Umsatz von zwei Milliarden Euro 2015, davon die Hälfte in Deutschland, wo Plastic Omnium bisher keine Stoßfänger-Produktion hatte. … Großes Interesse an Liquidmetal 2 Foto: Krauss Maffei 3 Die Krauss Maffei Gruppe ist weltweit einer der führenden Hersteller hochwertiger Maschinen und Anlagen zur Produktion und Verarbeitung von Kunststoff und Gummi. Das Unternehmen wird seinen Wachstumskurs vor dem Hintergrund möglicher Synergien durch diese Transaktion deutlich beschleunigen. Chem China wird gemeinsam mit Guoxin International Investment Corporation und Agic Capital diese Transaktion durchführen. … Arburgs Träume sind da Foto: K-ZEITUNG 4 Dass Arburg zur K 2016 den Schließkraftbereich seiner Spritzgießmaschinen nach oben erweitert, war spätenstens seit den letzten Technologietagen Anfang des Jahres ein offenes Geheimnis. Das echte und bis zur K bestens gehütete Geheimnis: Mit der neuen großen Spritzgießmaschine „Made in Lossburg“ feierten auch ein komplett neues Maschinendesign und zudem die nächste Steuerungsgeneration auf der K 2016 in Düsseldorf ihre Weltpremiere. … Trumpf investiert 30 Millionen Euro Unternehmen Laut dem Anlagenbauer Trumpf hält der Trend zu Festkörperlaserstrahlquellen weiter an. Das Unternehmen will mit der Investition am Standort Schramberg Entwicklung und Produktion gleichermaßen stärken. Foto: Trumpf 5 Der Werkzeugmaschinen- und Laserhersteller Trumpf investiert rund 30 Mio. EUR in neue Entwicklungs- und Produktionsgebäude für Festkörperlaserstrahlquellen. Für das neue Produktionsgebäude am Standort in Schramberg hat das Berliner Architekturbüro Barkow Leibinger einen Neubau mit 12.000 m2 entworfen. Damit verdoppelt sich die verfügbare Fläche nahezu und schafft ausreichend Platz, um alle Produktionsabteilungen wie Reinräume, Montage und Bürobereiche gemeinsam unterzubringen – was sich wiederum positiv auf Materialfluss und Durchlaufzeiten auswirkt. … Foto: Schall Messen Personalien Paul E. Schall, Deutschlands größter privater Veranstalter im Bereich technische Fachmessen und Initiator der Fakuma, ist am 19. Februar im Alter von 77 Jahren gestorben. Mit Paul E. Schall verliert die Branche eine herausragende Persönlichkeit. Schall wird 1939 als Sohn einer schwäbischen Unternehmerfamilie in Stuttgart geboren. Nach der Lehre zum Mechaniker fängt er im elterlichen Betrieb an, der Maschinen für die Papier verarbeitende Industrie herstellt. Mit 23 Jahren macht er sich selbstständig und gründet seine erste Firma, die „Paul Schall jun. Grafische Maschinen“. … Engel trauert um seine Seniorchefs 8 Personalien Die Eigentümerfamilien und Mitarbeiter der Engel Unternehmensgruppe trauern um ihre Seniorchefs: Irene und Georg Schwarz sind im Abstand von nur wenigen Tagen im 87. und 89. Lebensjahr verstorben. Über Jahrzehnte führten sie gemeinsam das Unternehmen und legten das Fundament für den Erfolg der heute mit über 5.000 Mitarbeitern weltweit präsenten Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Schwertberg/Österreich. Bis zuletzt verfolgten beide mit großem Interesse die Entwicklung des Spritzgießmaschinenbauers. Irene Schwarz hat schon von Kindesalter an ihr Leben dem Unternehmen gewidmet und über 70 Jahre hinweg Engel geprägt. … Foto: Engel Chem China übernimmt Krauss Maffei Gruppe K 2016 Am Abend vor der K 2016 lüftete Arburg die Geheimnisse, die hinter der Ankündigung „Hallo Träume – wir sind da“ stecken. Das Highlight: Mit der neuen Spritzgießmaschine Allrounder 1120 H erweitern die Loßburger nicht nur wie erwartet den Schließkraftbereich von 5.000 auf 6.500 kN. Mit der Neuentwicklung feiern auch das neue Maschinendesign und die neue Steuerungsgeneration Gestica ihre Weltpremiere. Messemacher Paul E. Schall ist tot Krauss Maffei angeblich vor Verkauf an Chinesen 9 Unternehmen Krauss Maffei, einer der weltweit führenden Hersteller von Spritzgießmaschinen sowie von Extrusions- und Reaktionstechnnik und derzeit in Händen des kanadischen Finanzinvestors Onex, könnte nach Informationen von Insidern schon bald einen chinesischen Eigentümer bekommen. Allerdings wollten sich weder Krauss Maffei noch Onex zu den Berichten der Nachrichtenagentur Reuters äußern. Foto: Krauss Maffei „Liquidmetal 2016“, die erste Veranstaltung, die sich ausschließlich mit dem Spritzgießen von Liquidmetal befasste, war für Engel gleich in mehrfacher Hinsicht eine Premiere: Denn neu war nicht nur der Werkstoff, sondern auch die Kundenklientel: Rund die Hälfte der etwa 200 Teilnehmer ist in der Metallbearbeitung aktiv, was eindrucksvoll zeigt, wie gut die Erweiterung des Engel-Sortiments in Richtung Metallverarbeitung vom Markt angenommen wird. … Unternehmen Nun ist es fix, der chinesische Chemiekonzern China National Chemical Corporation (Chem China) übernimmt die Krauss Maffei Gruppe von der kanadischen Onex Corporation. Der Firmenbarwert beträgt 925 Mio. EUR. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der üblichen Abschlussbedingungen und der Genehmigung der zuständigen Behörden. Wie die Badische Zeitung in Ihrer Ausgabe vom 11.03.2016 berichtet, überschlugen sich im Malterdinger Werk des Spritzgießmaschinenbauers Ferromatik Milacron in den letzten Tagen die Ereignisse. Für Donnerstag 14 Uhr war eine Betriebsversammlung angesetzt. Laut Arbeitnehmervertretern sollte es lediglich darum gehen, welchen Sparbeitrag die Belegschaft zu erbringen bereit ist, um das Werk auf gesunde Beine zu stellen. Doch es kam anders. Denis Poelman, Geschäftsführer der Ferromatik Milacron GmbH, überraschte die Arbeitnehmervertreter nach deren Darstellung kurz vor der Betriebsversammlung mit dem Plan, die gesamte Fertigung und die gesamte Montage nach Tschechien verlagern zu wollen. … 7 Foto: K-ZEITUNG Branche Über 200 Teilnehmer informierten sich im Engel Technologieforum Stuttgart über das Spritzgießen von Liquidmetal, das Kunststoff- und Metallverarbeitern ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Denn mit dem patentierten Verfahren lassen sich hochkomplexe Bauteile, die flexibel wie Kunststoff und belastbarer als Titan sind, mit hoher Präzision und außergewönlicher Oberflächengüte günstig herstellen. Unternehmen Der Spritzgießmaschinenhersteller Ferromatik will die gesamte Fertigung und die gesamte Montage von Malterdingen nach Tschechien verlagern. Im Rahmen dieser Restrukturierung dürften 132 von 241 Stellen in Malterdingen wegfallen. Foto: K-ZEITUNG 1 Ferromatik verlagert Fertigung und Montage nach Tschechien „Nummer eins sein, König sein, GWK-Kunde sein!“ Wie Reuters berichtete, habe ein namentlich nicht bekanntes Unternehmen aus China für die Kunststoffsparte von Krauss Maffei eine Offerte über rund 1 Mrd. EUR beim kanadischen Finanzinvestor Onex hinterlegt und hoffe, noch vor dem chinesischen Neujahrsfest am 8. Februar 2016 zum Zuge zu kommen. Dies sagten drei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. … „Wenn Pöppelmann sagt, dass es geht, dann geht es auch“ – Nach 19 Jahren an der Spitze von 10 Branche Pöppelmann ist Friedrich Kühling im De- zember in den Ruhestand gegangen. Seine Nachfolge hat zum Jahreswechsel Torsten Ratzmann angetreten. Nach den ersten 100 Tagen als Geschäftsführer gibt er einen ersten Einblick in seine Arbeit – und einen Ausblick, wie er das Familienunternehmen weiterentwickeln möchte. Foto: Pöppelmann 8 0821 319880-53 [email protected] Herr Ratzmann, wie ist es Ihnen in den ersten 100 Tagen bei Pöppelmann ergangen? Torsten Ratzmann: Bei Pöppelmann wurde ich sehr freundlich und offen aufgenommen. Ich treffe ständig auf Menschen, die mit viel Engagement und Willen in diesem Unternehmen tätig sind. Für meine Einarbeitung ins Unternehmen bekomme ich jede Unterstützung, die ich mir nur wünschen kann. … LÄNDERPORTRÄT BLICKPUNKT SCHWEIZ 16. Dezember 2016 | Ausgabe 24 9 Der Frankenschock wirkt nach Schweizer Kunststoffbranche leidet unter der starken Währung – Exporte und Umsatz sind weiter rückläufig Standort Der Frankenschock sitzt nach wie vor tief: Die Schweizer Kunststoffbranche steht weiter unter Druck. 2015 ist der Umsatz um 7,3 % zurückgegangen – und dieses Jahr ist nur eine minimale Erholung in Sicht. „Der Markt ist wie zugeschnürt. Die Exporte stagnieren, nicht zuletzt auch wegen des nach wie vor zu starken Frankens. Das hemmt die Investitionen“, sagt Peter Stauffer, einer der beiden Geschäftsführer des Schweizer Kunststoffverbands Swiss Plastics. Für 2016 erwartet er deshalb eine Stagnation des Gesamtumsatzes, nachdem der Gesamtumsatz mit 13,98 Mrd. CHF im vergangenen Jahr ein historisches Tief erreicht hatte. Die Zahlen für das Jahr 2016 erhebt Swiss Plastics im Frühjahr kommenden Jahres. Dabei zogen sich die Umsatzeinbußen fast gleichmäßig durch alle Bereiche – angefangen bei den Rohstofflieferanten (–10 %) über die Verwertungsbetriebe (–8 %) und die Verarbeiter (–7 %) bis hin zu den Maschinenbauern (–5 %). Kein Bereich hat 2015 ein Wachstum verbucht. Auch die Zahl der Unternehmen und Mitarbeiter in der Schweizer Kunststoffbranche ging weiter zurück: 832 Firmen beschäftigten Ende 2015 noch 33.122 Mitarbeiter – und damit 2 % weniger als im Jahr zuvor. Das heißt, dass die Firmen ihre Personaldecke nur geringfügig nach unten angepasst haben und nicht in der Größenordnung der Umsatzeinbußen. „Allerdings stellen wir eine neue Tendenz fest, Personal über Zeitarbeitsfirmen zu akquirieren, um flexibler zu agieren. Wenn Unternehmen deren Verträge auflösen, tauchen sie in unserer Statistik nicht auf“, erklärt Cogeschäftsführer Kurt Röschli. „Leider erleben wir auch weiterhin einige Konkurse und Zusammenschlüsse, die den Standort Schweiz zusätzlich schwächen“, bedauert Röschli die aktuelle Entwicklung. Im Februar 2016 musste beispielsweise der Verpackungshersteller Petroplast Vinora die Geschäftsaufgabe bekannt geben. Rund 290 Mitarbeiter an zwei Standorten in Andwil und in Rapperswil-Jona sind davon betroffen. „Entscheidend war für uns die laufende Margenerosion auf dem Markt, die wir trotz großer Investitionen in Rationalisierung und Innovation nicht aufhalten konnten und die dann durch die Verteuerung des Schweizer Frankens schockartig verstärkt wurde“, erklärte CEO Benno Schneider in einem Interview mit der Tageszeitung Südostschweiz. „Die Personalkosten eines Betriebs wie des unsrigen sind im internationalen Vergleich einfach zu hoch und die Margen nehmen laufend ab.“ Er prognostiziert, dass die Branche dasselbe Schicksal ereilen wird wie die einst so starke Schweizer Textilindustrie. Einen Seitwärtstrend gab es auch bei der verarbeiteten Menge an Kunststoffen und Kautschuk. Dies deutet laut Stauffer darauf hin, dass die Auftragslage nicht schlecht ist. Allerdings seien die Margen und damit auch die Gewinne für die Unternehmen drastisch in den Keller gegangen. Dies zeigen auch die Zahlen für den Unternehmen, welche die richtigen Märkte wählen und zudem noch innovativ sind, ist nach wie vor einiges möglich.“ Als positive Beispiele nennt er Branchengrößen wie Ems Chemie, Georg Fischer oder Sika. „Sie haben Marktlücken sowie auf Hightechprodukte oder -dienstleistungen mit kleinen bis mittleren Stückzahlen zu konzentrieren. Auch geht Swiss Plastics davon aus, dass man mit Automation die Fertigung noch effizienter gestalten kann. „Auch im Einkauf gibt es noch Potenzial“, stellt Stauffer fest. Unkonventionelles Denken ist gefragt Die Schweizer Kunststoffbranche tut sich nach wie vor schwer. Foto: niroworld/Fotolia.com Umsatz pro Mitarbeiter: Bei allen Marktteilnehmern wurde ein wesentlich tieferer Pro-Kopf-Umsatz erzielt. Er ist insgesamt von 445.000 CHF auf 422.000 CHF gesunken. Die beiden stärksten Anwendungsbranchen in der Schweiz sind nach wie vor die Bau- und die Verpackungsbranche mit 43 beziehungsweise 44 % des Umsatzes. Beide haben im vergangenen Jahr zulegen können. „Die einheimische Bauindustrie läuft nach wie vor sehr gut, davon profitiert die Kunststoffbranche. Im Gegensatz etwa zu Deutschland ist Kunststoff als Werkstoff im Bau auf breiter Basis bestens akzeptiert“, so Röschli. Gut aufgestellt ist nach wie vor auch die Medizin technik, die 2015 3,4 % des Umsatzes generiert hat (siehe dazu auch den Artikel auf Seite 16). „Auch wenn es vielleicht ein wenig zu dramatisch tönt: Die Schweizer Kunststoffbranche steht vor einer Deindustrialisierung – die Tendenz ist unverkennbar“, sagt Stauffer. Der Verband stellt eine weitere Verlagerung von Produktionskapazitäten ins Ausland fest – vor allem nach Polen, Slowenien, in die Slowakei sowie nach China. Volkswirtschaftlich sind dies keine guten Nachrichten – für die einzelnen Unternehmen aber gibt es laut Stauffer weiterhin gute Chancen auf dem Markt: „Für gerade wegen ihrer internationalen Vernetzung schöne Steigerungen und gute Abschlüsse vorzeigen können“, so Röschli. „Bei kleineren und mittleren Unternehmen, die innovativ und fokussiert am Markt sind, erkennen wir ebenfalls gute Erfolge. So gelingt es sogar einzelnen Unternehmen in der Verpackungsindustrie, Handelsunternehmen wie Migros, Coop und Aldi mit Schweizer Produkten zu beliefern.“ Angesichts der schwierigen Situation empfiehlt Swiss Plastics kleinen und mittleren Unternehmen in der Schweiz, sich auf Um Innovationen zu fördern, rät er den Unternehmen, mit Hochschulen und Fachhochschulen zu kooperieren: „Gerade die Verarbeiter sollten vernetzter denken, ohne Kooperationen funktioniert es nicht mehr. Um unkonventionellen Ideen Raum zu geben, sollten auch kleine Unternehmen sich nicht scheuen, out of the box zu denken.“ Röschli ergänzt: „Trotz der düsteren Zahlen bin ich zuversichtlich gestimmt. Die Schweizer Betriebe haben gelernt, mit der volatilen Situation des Euros umzugehen. Und die neuesten Statistiken des Staatssekretariats für Wirtschaft zeigen wieder stattliche Zuwachsraten für die Gesamtwirtschaft. Daran wird auch die Kunststoffbranche partizipieren.“ sk www.swiss-plastics.ch EMS-GRIVORY Ihr innovativer Entwicklungspartner zur Reduktion von Kosten und Gewicht EDITORIAL Der Aufschwung darf an der Kunststoffbranche nicht vorbeigehen Die Kunststoffbranche in der Schweiz leidet: 2015 war ihr Gesamtumsatz so niedrig wie nie zuvor. Und für 2016 ist ebenfalls kein großes Wachstum zu erwarten. Weiterhin müssen Unternehmen der Branche Insolvenz anmelden, der Anteil an Zeitarbeitern wächst, die Fertigung wird zum Teil ins Ausland verlagert. Das alles ist nachvollziehbar. Doch kann sich die Entwicklung auf Dauer für die Unternehmen und auch für die Volkswirtschaft rächen: Ist einmal Know-how weg, lässt es sich nur schwer wieder zurückholen. Für die Unternehmen dürfte es ein schwacher Trost sein, dass die gesamte Schweizer Wirtschaft bis zum Herbst dieses Jahres nicht gerade florierte: In den beiden ersten Quartalen lag das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts noch bei 0,6 % beziehungsweise 0,3 %, so das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Im dritten Quartal steht nun eine schwarze Null zu Buche. Doch aktuell ist die Stimmung der Schweizer Industrie so gut wie lange nicht: Der Einkaufsmanagerindex, den Credit Suisse monatlich erstellt, ist im November den vierten Monat hintereinander gestiegen und hat den höchsten Stand seit Februar 2014 erreicht. „Die Schweizer Industrie ist wieder in die Boomzone zurückgekehrt“, jubelt die Schweizer Handelszeitung bereits. Bleibt zu hoffen, dass die Kunststoffbranche von dieser positiven Entwicklung nicht abgehängt wird – und dass der Branchenverband Swiss Plastics im Frühjahr eines Besseren belehrt wird, wenn er die Wirtschaftszahlen für 2016 erhebt. sk Neben der Entwicklung und Herstellung von Hochleistungskunststoffen liegen die Stärken von EMS-GRIVORY in der Erarbeitung innovativer Systemlösungen. Dabei steht die Kosten- und Gewichtsreduktion durch Metallersatz im Fokus. AUS DEM INHALT EMS-GRIVORY unterstützt seine Kunden während des gesamten Entwicklungsprozesses und während der laufenden Serienfertigung. Die Dienstleistungen sind individuell auf die Kundenbedürfnisse im jeweiligen Marktsegment abgestimmt. Erfahrene Entwicklungsingenieure begleiten die Kunden – von ersten Machbarkeitsstudien über die Prototypenherstellung und spezifische Bauteilprüfungen bis hin zur Optimierung der Werkzeuge. Interview: Netstal-CEO Renzo Davatz über aktuelle Entwicklungen beim Spritzgießmaschinenbauer� 10 Damit erhalten unsere Kunden eine Komplettlösung – von der Idee bis zur Serie. Temperiertechnik: Energieeffizienter mit garantiert sicherer Technik���������������������������������������������������� 11 Sensorik: Kistler auf dem Weg zum Lösungsanbieter ������������������������������������������������������������������������������ 12 Bauteilanalyse: Ems-Chemie setzt auf Computertomografie für Polyamide������������������������������������������� 13 Energieeffizienz: Temperiergeräte-Steuerung nach Delta T bei Regloplas���������������������������������������������� 14 Spritzgießwerkzeuge: Runde Feinzentrierungen von Agathon sorgen für Präzision������������������������������ 15 Medizintechnik: Gesunde Branche trotz Frankenstärke���������������������������������������������������������������������������� 16 Besuchen Sie uns an der Swiss Plastics Expo in Luzern 24. - 26. Januar 2017, Halle 2 / Stand 2113 EMS-GRIVORY . Via Innovativa 1 . 7013 Domat/Ems . Schweiz Tel. +41 81 632 78 88 . Fax +41 81 632 76 65 www.emsgrivory.com . [email protected] Sabine Koll Zuständig für den Bereich Blickpunkt Schweiz LÄNDERPORTRÄT BLICKPUNKT SCHWEIZ 07031 416860 [email protected] 10 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 INTERVIEW »Wir verknüpfen Maschine und digitalisierte Services« Netstal-CEO Renzo Davatz sieht Schweizer Spritzgießmaschinenbauer gut aufgestellt für die Zukunft – innovative Produkte und Services im Fokus Nach drei Jahren geht die Swiss Plastics Expo in eine neue Runde. Foto: Messe Luzern Virtueller und realer Austausch Swiss Plastics Expo geht im Januar 2017 mit neuartigem Konzept an den Start Messe Ende Januar 2017 trifft sich die Schweizer Kunststoffbranche wieder in Luzern. Mehr als 350 Aussteller und 6.000 Besucher will die Swiss Plastics Expo vom 24. bis 26. Januar 2017 unter dem Motto „Innovation starts here“ zusammenbringen. Drei Monate nach der Weltleitmesse K 2016 in Düsseldorf und drei Jahre nach der letzten Swiss Plastics Expo werden viele Aussteller ihre Produktneuheiten den Schweizer Kunststoffverarbeitern präsentieren. Ziel der Veranstalter ist es indes, mit einem neuen Konzept die richtigen Leute zusammenzubringen, um gemeinsam innovative Projekte für die Zukunft zu star- ten: Alle Aussteller präsentieren ihre Kompetenzen in Form von Showcases. Dies sind innovative Anwendungsbeispiele, welche sie bei Kunden in der Praxis umgesetzt haben. „Fachbesucher können diese Lösungsansätze vor Ort anschauen und auf ihre eigenen Problemstellungen adaptieren“, erklärt Messeleiter René Ziswiler. Der Schlüsselpunkt des Konzepts: Die Showcases sind bereits im Vorfeld der Messe detailliert auf der Website der Swiss Plastics Expo beschrieben, so dass sich die Fachbesucher schon vor der Messe informieren und die richtigen Kontakte knüpfen können. SK www.swissplastics-expo.ch Betaversion jetzt online Swiss Plastics Platform Damit die Schweizer Kunststoffbranche und ihre Absatzmärkte auch während der Zeit zwischen den Messen im Austausch bleiben, wird die Swiss Plastics Expo in die digitale Welt erweitert – mit der Swiss Plastics Platform. Sie ist ein „digitaler Treffpunkt“ für alle, die mit Kunststoff arbeiten. Ziel ist es, auf der Plattform Kunden mit den richtigen Anbietern zusammenzubringen, damit Innovation entsteht. Die Branchenplattform wird an der Swiss Plastics Night am 25. Januar 2017 offiziell gestartet. www.swissplastics-expo.ch Spritzgießmaschinen Seit April dieses Jahres gehört die Krauss Maffei Gruppe – und damit auch Netstal – zum chinesischen Chemchina-Konzern. Wir sprachen mit Netstal-CEO Renzo Davatz über die aktuellen Entwicklungen beim Schweizer Spritzgießmaschinenbauer. : Herr Davatz, auf der K 2016 sagte Dr. Frank Stieler, CEO der Krauss Maffei Gruppe, dass seit der Chemchina-Übernahme ein neuer, positiver Wind in der Unternehmensgruppe weht. Spüren Sie das auch bei Netstal? Renzo Davatz: Ja, die Stimmung in der gesamten Unternehmensgruppe ist sehr gut, ebenso bei Netstal. Eine sehr erfolgreiche Messe K 2016 liegt hinter uns und die Entwicklung von Netstal im abgelaufenen Geschäftsjahr stellt mich zufrieden. Ich blicke zuversichtlich auf das kommende Jahr. : Sind Investitionen am Standort Schweiz geplant? Davatz: Hier in Näfels werden wir im nächsten Jahr vor allem in die Anwendungstechnik und in unser Kompetenzzentrum investieren. Unser Ziel ist es hier, dem Kunden ein umfassendes und ganzheitliches Dienstleistungsportfolio anbieten zu können. Im Hinblick auf die Erhöhung der Montagekapazitäten haben wir in diesem Jahr wichtige Grundlagen gelegt: Durch die Einführung der Taktfertigung in der Endmontage können wir unsere Prozesse in diesem Bereich am Standort Schweiz ab 2017 effizienter gestalten. Das ermöglicht es uns, pro Jahr mehr Maschinen mit der gleichen Personalstärke – rund 400 Mitarbeiter sind es aktuell – fertigen zu können. Effiziente und schlanke Prozesse sind ein wichtiger Schritt, um trotz des starken Schweizer Frankens weiter konkurrenzfähig am Standort fertigen zu können. Denn deutlich mehr als 90 Prozent unserer Maschinen gehen in den Export. : Wo liegen Ihre Schwerpunkte im neuen Jahr? Davatz:Für die kommenden Jahre planen wir neue leistungsstarke Produkte. So werden wir die neue Elios-Baureihe, die wir auf der K 2016 nur mit einer Schließkraftgröße von 7.500 Kilonewton vorgestellt haben, in den nächsten zwei Jahren sukzessive weiter nach unten ausbauen und zu einer kompletten Packaging-Baureihe entwickeln. Auch unser modulares Baukastensystem werden wir erweitern. Dabei geht es beispielsweise um die Mehrkomponententechnik und die Implementierung der Axos-Steuerung auf allen Baureihen. : Auf welche Märkte legen Sie 2017 Ihren Fokus? Davatz: Ein Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung unserer Marktposition in China, vor allem im PET- und Verschlussbereich. In den vergangenen zwei Jahren haben wir unter der Flaute in der chinesischen Beverage-Industrie gelitten. Wir sehen aber Anzeichen der neuen Antriebstechnologie der Schließeinheit waren bereits vor dem offiziellen Produktstart auf der K 2016 sehr gut. Die acht Messetage in Düsseldorf haben dies eindrucksvoll bestätigt: Im Rahmen der Messe haben wir bereits einige Modelle der Hochleistungsmaschine verkauft. Mit dem neuen Antriebskonzept ist uns der Spagat zwischen sehr hoher Schließkraft und enormer Geschwindigkeit gelungen. Renzo Davatz | Netstal | CEO Foto: Netstal dafür, dass sich diese Entwicklung in China schon bald revidieren wird. Darüber hinaus entwickeln sich sowohl die Packaging- als auch die Medizinindustrie in China derzeit sehr gut. In beiden Industrien geht die Tendenz zu hochwertigen Produkten – davon kann Netstal profitieren. Der nordamerikanische Markt rückt ebenso noch stärker in den Fokus unserer Marktaktivitäten. Zudem profitieren wir von einer für uns positiven Entwicklung im Raum Afrika und dem Nahen Osten. In diesen Regionen sind wir sehr erfolgreich mit unseren Systemlösungen für die Anwendungsbereiche PET, Getränkeverschlüsse, dünnwandige Lebensmittelverpackungen und Einwegbesteck. : Wie kam die neue Elios beim Kunden an? Davatz: Die Reaktionen auf die neue Baureihe und die Vorzüge : Industrie 4.0 ist auch für Netstal ein großes Thema. Woran arbeiten Sie aktuell – und wohin geht die Reise? Davatz: Die Krauss Maffei Gruppe hat auf der K 2016 eine Demonstrationsversion ihrer künftigen E-Service-Plattform vorgestellt. Wir treiben dieses Projekt bei Netstal aktiv voran, da eine Einführung viele Vorteile für den Kunden bieten wird. Über diese Plattform kann der Kunde künftig sämtliche relevanten Maschinendaten zentral abrufen und alle Serviceprozesse über die Plattform abwickeln. In Zukunft wollen wir auch Steuerungsthemen einbinden, so dass Störungen ein Ticket in der Plattform auslösen. Die Entwicklung – also die Verknüpfung von Maschine und digitalisierten Services – bringt uns in Zukunft zum Thema Predictive Maintenance. Da kann man noch die eine oder andere Innovation von Netstal erwarten, sage ich mal in aller Schweizer Bescheidenheit. SK www.netstal.com Vereinfachte Abläufe Preis für Managementsystem an der Fachhochschule St. Gallen verliehen Award Große Freude bei Büchler Halle 01 / A1003 Temperaturkontrolle. Einfach. Zuverlässig. Reinli + Spitzli: Das neue Konzept für die Finanz- und Betriebsbuchhaltung des Werkzeug- und Formenbauers aus Flawil/Schweiz, das Studierende entwickelt haben, hat den WTT Young Leader Award der Fachhochschule St. Gallen in der Kategorie Managementsysteme erhalten. Der WTT Young Leader Award 2016 stand unter dem Leitthema „einzigartig“. Als großartig wurde dabei die Leistung des Gewinnerteams in der Kategorie Managementkonzeption eingestuft: ein Konzept für Büchler Reinli + Spitzli. Das sechsköpfige Team hatte den gesamten Auftragsentwicklungsprozess beim Werkzeug- und Formenbauer analysiert und daraus acht Handlungsfelder definiert. Es erstellte ein Soll- und ein Ist-Konzept inklusive einer sorgfä ltigen Testphase. Firmeninhaber Andreas Scherrer freut sich über das Ergebnis, das bereits im Betrieb angewendet Das erfolgreiche Studententeam bei der Preisverleihung des WTT Young Leader Award im September in St. Gallen; ganz links Firmeninhaber Andreas Scherrer Foto: Büchler Reinli + Spitzli wird: „Dank des Projektteams können wir jetzt viel effizienter handeln und nachhaltiger planen.“ Nach Aussagen von Scherrer erleichtert das Praxisprojekt heute den Arbeitsalltag im Unterneh- men in vielfacher Hinsicht: Die Administration, die Auswertung des Monatsabschlusses sowie genauere und dadurch nachhaltigere Nachkalkulationen wurden dadurch vereinfacht. „Abweichun- gen können schneller erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Und wir haben nun mehr sowie langfristige Planungs- und Kontrollsicherheit.“ SK www.brsflawil.ch LÄNDERPORTRÄT BLICKPUNKT SCHWEIZ 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 11 Mehr Energieeffizienz mit garantiert sicherer Technik Mit frequenzgeregelter Pumpentechnik führt der Schweizer Temperiergerätebauer HB-Therm deutlich mehr Energieeffizienz ein – lebenslange Garantie auf neue Heizelemente Temperiertechnik Mit frequenz- geregelter und damit energiesparender Pumpentechnik und seit der K 2016 mit einer lebenslangen Garantie für die Heizelemente in seinen Geräten macht der Schweizer Temperiertechnikhersteller HB-Therm auf sich aufmerksam. Das wichtigste Argument des Temperiertechnikexperten gegen Pumpentechnik mit konstanter Drehzahl: Die Strömungsverhältnisse im Temperierkanal und damit auch die Güte des Wärmeübergangs vom Temperiermedium zum Spritzgießwerkzeug werden vom Durchfluss bestimmt, und der wiederum ist neben der Pumpenleistung auch abhängig vom Kanalquerschnitt der jeweiligen Anwendung. Ist der Durchfluss zu niedrig, dann wird zwar wenig Antriebsleistung abgerufen, dafür sind aber der Wärmeübergang und die Temperaturverteilung im Werkzeug zu schlecht. Erhöht man den Durchfluss, dann verbessert sich der Wärmeübergang, jedoch ab einem gewissen Punkt nur noch minimal, dafür steigt die erforderliche Antriebsleistung überproportional an. Die Frage lautet nun: Welche ist also die richtige Pumpendrehzahl? HB-Therm schafft mit seinen Temperiergeräten der neuen Generation in diesem Bereich Abhilfe, denn die Temperiergeräte Thermo-5 gibt es neu auch mit geregelter Pumpe. Bei der Auswahl der passenden Pumpendrehzahl bieten die Geräte den Bedienern effektive Unterstützung. Im Ecomode bestimmt das Gerät selbst den für die Anwendung erforderlichen Durchfluss und macht so Energieeinsparen möglich, ohne die Prozesssicherheit zu gefährden. Sobald Energie eingespart wird, zeigt dies das Gerät im Display mit einem grünen Blatt an. Dabei regelt das Gerät wahlweise auf Drehzahl, Durchfluss, Pumpendruck oder über die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf. Energieeinsparungen werden signalisiert und protokolliert. Die neuen Thermo-5-Geräte lassen sich zudem auch über geeignete Schnittstellen in Prozessanlagen integrieren, so dass sich deren Drehzahl durch die überlagerte Durchflussregelung verändern lässt. Diese Ansteuerungsart eignet sich vor allem für Anwendungen mit parallel geschalteten und durchflussgeregelten Temperierkreisen. tems, das viele Vorteile auf sich vereinigte und die Nachteile auf ein Minimum reduzierte. Die Heizwendel hat keinen direkten Kontakt mehr zum Wärmeträger, so dass auch keine Spannungsrisse entstehen können. Eine Systemdrucküberlagerung verhindert, dass das Wasser den Aggregatzustand wechselt. Lebenslange Heizelementgarantie Heizregister nahezu ausfallsicher Die innovative Technologie der Heizregister in HB-Therm-Temperiergeräten hat sich bereits über Jahre bewährt und die Zahlen sprechen für sich: Bei den rund 60.000 im Einsatz befindlichen Heizregistern beläuft sich die jährliche Ausfallrate auf unter 0,4 %. Diese Zahlen belegen deutlich, dass das von HB-Therm selbst entwickelte Heizregister ohne direk ten Wärmeträgerkontakt gegenüber herkömmlichen Heizverfahren Vorteile aufweist. HB-Therm kennt die Vor- und Nachteile von Heizelementen mit direktem Wärmeträgerkontakt genau, da bis zur Temperiergeräte-Reihe Series 3 vor über zehn Jahren sämtliche Geräte des Unternehmens ebenfalls nach diesem Heizprinzip funktionierten. Der Wirkungsgrad solcher Heizelemente ist grundsätzlich verlockend, da die gesamte elektrische Energie ohne Verluste direkt in das Medium abgegeben wird. Dies ist ein starkes Argument, jedoch hatte dieses Heizprinzip einen entscheidenden Nachteil: die kurze Lebensdauer. Denn durch den direkten Kontakt mit dem Wärmeträger traten früher oder später an den Heizwendeln Verkalkungen, Spannungsrisse oder Korrosion auf. Wie es jeweils dazu kommen konnte, ist vom Prinzip her ganz einfach erklärt. Sobald der Siedepunkt des Wassers am Heizelement erreicht ist, bilden sich durch die Änderung des Aggregatzustands Blasen. Dort, wo die Blase in Kontakt mit dem Heizelement steht, bildet sich eine partielle Überhitzung. Dadurch kommt es in weiterer Folge zu Spannungsrissen. Das Medium dringt nun über diese Risse ins Die neuen Temperiergeräte der Thermo5-Reihe sind mit energiesparender frequenzgeregelter Pumpentechnik ausgestattet und setzen statt auf Heizwendeln auf Heizregister, für die der Hersteller eine lebenslange Garantie ausspricht. Fotos: HB-Therm Heizelement ein, was schließlich zu dessen Zerstörung führt. Zusätzlich bilden sich an diesen Stellen Kalkablagerungen und damit eine Isolationsschicht, die sich negativ auf den Wärmeübergang auswirkt. Die dadurch bedingten Heizungsausfälle der Series 3 standen im Widerspruch zum eigenen Qualitätsanspruch und waren Motivationsgeber für die Eigenentwicklung eines Heizregisters. Den HB-Therm-Ingenieuren gelang der Aufbau eines raffinierten Sys- Somit wird die Blasenbildung wirksam vermieden. Die elektrische Energie wird in den Heizregistern optimal auf den Wärmeträger übertragen und mit Halbleiterrelais eine gleichmäßige Lastverteilung auf alle Heizstufen garantiert. Drei integrierte Bimetalle schützen im Notfall vor Überhitzung. Das perfekt isolierte Heizungspaket verhindert zuverlässig die unkontrollierte Wärmeabstrahlung. Korrosion ist durch den konsequenten Einsatz von Edelstahl auch kein Thema. Daher gewährt das Unternehmen eine lebenslange Garantie auf die Kernkomponente Heizelement. Der Vorteil der Energieeffizienz wird im Zusammenspiel aller Komponenten des Temperiergeräts erreicht. Aus dem Wärmeträgerkreislauf ohne Tank resultieren minimale Umlaufvolumina, was bedeutet, dass nur so viel Wärmeträger wie nötig temperiert wird. Die Zwangsströmung in den Heizregistern überträgt die elektrische Energie optimal auf den Wärmeträger und damit ins Werkzeug. Die hohe Energieeffizienz zeigt sich schlussendlich in der geringen Abwärme des Gesamtsystems. Durch ein raffiniertes Kühlkonzept mit wenigen Lüftungsschlitzen im Gehäuse werden Wärme- Starke Tradition. Glänzende Zukunft. www.maag.com Maag. Gala. Automatik. RE Scheer. -Vier Marken, die Sie kennen und denen Sie vertrauen. Gemeinsam entwickeln wir bessere Lösungen für Sie. maag pump systems maag pump & filtration systems gala automatik underwater pelletizers automatik scheer strand pelletizers Besuchen Sie uns an drei Ständen auf der K 2016: Halle 9, Stand A04 (Produktneuheiten), Stand B65 (Innovationen), Stand E37 (Pulvermühlen und Stranggranulatoren) reduction pulverizing systems LÄNDERPORTRÄT BLICKPUNKT SCHWEIZ 12 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 Vernetzung als Erfolgsfaktor Lupenrein Hohe Effizienz beim Spritzgießen durch Prozessüberwachungssysteme – Entwicklung vom Sensorhersteller zum Anbieter von Softwarelösungen Maag Automatik ganuliert Kunststoffe vakuolenfrei unter Wasser Spritzgießen In den vergangenen Jahren hat sich Kistler immer mehr vom Sensorhersteller zum Systemlieferanten mit dazugehörigen Softwarelösungen entwickelt. Zur vollautomatischen Auswertung und Dokumentation der erfassten Prozessgrößen hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Winterthur/ Schweiz über die Jahre Komplettsysteme entwickelt, welche aus Sensoren, Anschlusstechnik sowie Prozessüberwachungssystemen mit zugehörigen Datenbanken bestehen. Sie optimieren und überwachen den Spritzgießprozess und dokumentieren die relevanten Qualitätsdaten. Fehlteile gar nicht erst entstehen lassen Gemeinsamer Nenner dieser Systeme ist die Integration der Qualitätsprüfung in den Spritzgießprozess. Auf diesem Weg können Fehlteile aus dem Produktionsprozess ausgeschlossen werden, bevor sie unnötige Kosten verursachen. Kistler setzt dazu auf die Überwachung des Werkzeuginnendrucks mittels Druck- und Druck-Temperatur-Sensoren. Der Verlauf des Werkzeuginnendrucks gilt dabei als Fingerabdruck der Formteilbildung; er ist die aussagekräftigste Größe zur Beurteilung der Formteilqualität. Abweichungen vom optimalen Verlauf sind klare Zeichen für Prozessschwankungen, die zu Formteilfehlern führen – seien es unvollständige Formfüllung, Überspritzen oder maßgebliche Abweichungen. Der Trend zu Industrie 4.0 ist bei Kistler von zentraler Bedeutung. Die immer höher werdenden Ansprüche an die Qualität der Hersteller beim Spritzgießen erfordern eine permanente Kontrolle der Das Prozessüberwachungs- und -regelungssystem Como Neo sorgt für eine hohe Effizienz beim Spritzgießen. Foto: Kistler Online-Qualitätsprognose: Como Neo prognostiziert direkt die Bauteileigenschaften und bewertet die Qualität auf Basis vorgegebener Toleranzwerte. Foto: Kistler gesamten Fertigungskette. Deshalb hat Kistler den Systemgedanken weiterentwickelt und mit Como Neo und Como Data Center Lösungen sowohl für Neueinsteiger als auch für erfahrene Anwender im Programm. Möglich macht dies das Prozess-Knowhow, das in die im Haus entwickelte Software integriert wurde. Im Zentrum steht bei Como Neo der neue Wiederanfahrassistent, mit dem etablierte Prozesse beim Maschinenwechsel effizient reproduziert werden können. Außerdem unterstützt das System jetzt auch die OPC-UA-Schnittstelle, die auf dem Weg ist, zum Standard in der Spritzgießproduktion zu werden. Dadurch wird der gesamte Set-up-Aufwand vereinfacht. Außerdem ist beim Como Neo die Online-Qualitätsprognose neu direkt ins System integriert, womit die komplette Bandbreite der Werkzeuginnendruck-Überwachungsmethoden verfügbar ist – von der Überwachung von Prozessschwankungen über die manuelle und automatisierte IOÜberwachung (mit dem sogenannten EO-Assistenten) bis hin zur Online-Qualitätsprognose als High-End-Lösung zur direkten Berechnung und Auswertung der Bauteileigenschaften. Das Einsatzspektrum der Sensoren und Systeme von Kistler reicht von der Entwicklung neuer Verarbeitungsverfahren über die Optimierung von Spritzgießprozessen bis zur Qualitätssicherung und Prozessregelung in der Serienproduktion. Die Fischer GmbH, Sinsheim, ist ein gutes Beispiel dafür, wie kunststoffverarbeitende Betriebe die Automatisierung von Prozessen und die Vernetzung von Daten vorantreiben. Die meisten Spritzgießmaschinen sind bei Fischer mit identischer Ausstattung, identischer Steuerung, identischer Automation und identischer Peripherietechnik mehrfach installiert, so dass das Werkzeug problemlos durchgewechselt werden kann. Die Prozessüberwachungssysteme von Kistler sorgen dafür, dass bei der Qualität nichts verrutscht. Aufgrund der integrierten Werkzeugerkennung ist eine globale Vernetzung der Daten möglich. So können Fertigungslinien permanent optimiert und passende Parameter automatisch auf die Maschinen geladen werden. Das Resultat: kurze Einrichtzeiten und eine weltweit einheitliche Bauteilqualität. SK www.kistler.com Pelletizing Der revolutionäre Pro- zess von Maag Automatik, mit Namen OTP (Optimized Temperature Pelletizing), basiert auf der bewährten Unterwasser-Granuliertechnik und umfasst alle Arbeitsschritte – von der Schmelze bis hin zum hochwertigen, lupenreinen Granulat. In einem ersten Wasserkreislauf mit über 100 °C heißem Wasser wird die Kunststoffschmelze unter hohem Druck in Granulat ge- gleich zu allen anderen Formen lässt sich rundes Granulat besser transportieren. Es fällt weniger Staub an, der bei anderen Granulierverfahren aufwendig abgetrennt werden muss. Mit dem OTP-Prozess kann makelloses Granulat erzeugt werden, das zu mehr Gewinn führt. OTP Granulat erfüllt die hohen Ansprüche an Kunststoffe, die in der Medizin eingesetzt werden können. Auch optische AnwenMit OTP lassen sich lupenreine Pellets herstellen, keine Vakuolen, keine Dellen – wie echte Diamanten. Foto: Maag schnitten und im Anschluss gekühlt. In der Übergabeeinheit wird das heiße Wasser abgeschieden und das Granulat in einen zweiten Kühlkreislauf (< 95 °C) übergeben. Nach diesem zweiten Kühlprozess wird der Druck abgesenkt und das Prozesswasser im Zentrifugaltrockner vom Granulat abgeschieden. Die mit OTP hergestellten Pellets können nach der Trocknungsphase direkt weiterverarbeitet oder für den Transport verpackt werden. Keine Kontamination des Produkts Dank der geschlossenen Kreisläufe können während des Granulierprozesses keine Emissionen entweichen und es kommt zu keinerlei Kontamination des Produkts aus der Umgebungsluft. Im Ver- dungen wie Brillengläser, Fassadenelemente oder Bildschirme können aus OTP-Polycarbonat oder PMMA hergestellt werden. Die Automobilindustrie bietet eine Vielzahl von Anwendungen für das makellose Granulat: Panoramadächer, Steckverbindungen im Motor oder gar einzelne Motorteile lassen sich daraus fertigen. Mit OTP lassen sich lupenreine Pellets herstellen, keine Vakuolen, keine Dellen – wie echte Diamanten. Neben den genannten Kunststoffen ist das Verfahren auch für eine Reihe weiterer hochwertiger technischer Thermoplaste geeignet. Die Maag-Verfahrenstechniker helfen Kunden gerne bei der spezifischen Problemlösung – mit Know-how und den Möglichkeiten eines großzügig ausgestatteten Technikums. SL www.maag.com Ihr erster Schritt zur Innovation Unsere Fachkompetenz garantiert Ihnen Sicherheit bei der Beschaffung von präzisen Kunststoffteilen. Unsere Stärken sind die Vielseitigkeit bei der Suche nach individuellen Kundenlösungen, Präzision in der Werkzeugentwicklung, Effi zienz und Qualität in der Serienproduktion und Flexibilität in der BaugruppenMontage. 24.–26. Januar 2017 Messe Luzern PRINT@HOME EintrittsBestellen Sie Ihr r: ticket online unte po.ch swissplastics-ex Besuchen Sie uns an der Swiss Plastics Expo in Luzern, vom 24. – 26.01.2017 und erfahren Sie mehr. SKS AG | Hauptstrasse 59 | CH8637 Laupen Tel. +41 55 256 50 00 | www.skslaupen.ch LÄNDERPORTRÄT BLICKPUNKT SCHWEIZ 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 13 Computertomografie für Polyamide Der Schweizer Polyamidhersteller Ems-Grivory baut seinen Computer Assisted Technical Service aus. Neu ist unter anderem ein Computertomograf, der exakte Bauteilvermessungen sowie die Analyse von Faserorientierung und Lunkern möglich macht Einsparpotenzial bei der Entwicklungszeit beträgt nicht nur Tage, sondern viele Monate! Zerstörungsfreie Bauteilanalyse Kunststoffbauteile entstehen immer öfter nur noch am Computer. Neu soll auch die Vorhersage der Bauteillebensdauer virtuell geschehen. Foto: Ems Bauteilanalyse Ems-Grivory un- terstützt den Trend, Bauteile virtuell zu entwickeln, zu erproben und zu analysieren. Dies verkürzt die Entwicklungszeiten und steigert die Bauteilqualität. Damit ergeben sich bedeutende Wettbewerbsvorteile für die Kunden. Jüngst hat der Schweizer Polyamidspezialist die Dienstleistungspalette seines Computer Assisted Technical Service um zwei vielversprechende Angebote erweitert. So engagiert sich Ems-Grivory in der Entwicklung von Berechnungsmethoden zur Bestimmung der Lebensdauer von faserverstärkten Kunststoffbauteilen. Eine hochkomplexe Angelegenheit, da eine Vielzahl von Faktoren Einfluss auf die Lebensdauer hat. Dazu zählt nebst Temperatur, Feuchte und der mechanischen Belastung auch die Faserorientierung. Je nachdem, ob eine Faserlängs- oder -querorientierung vorliegt, können die Festigkeits- werte um bis zu 50 % abweichen, was die Lebensdauer eines Bauteils maßgeblich beeinflusst. Parallel zu den Berechnungen werden konventionelle Bauteiltests durchgeführt, bei welchen das Ermüdungsverhalten – sprich die Lebensdauer – in spezifischen Belastungsszenarien ermittelt wird. Der Vergleich der Berechnung mit den Bauteiltests zeigt: Bereits heute haben die am Computer errechneten Vorhersagen eine hohe Zuverlässigkeit. Das Treten dann in einem Kunststoffbauteil Probleme aufgrund von Lunkern, Bindenähten oder ungünstiger Faserorientierung auf, so müssen diese gründlich analysiert werden. Bisher war der Einblick in Bauteile nur mittels zeitintensiver Mikroskopiertechnik möglich. Jetzt setzt die Anwendungstechnik von Ems-Grivory bei solchen Untersuchungen moderne Computertomografie ein, mit deren Hilfe in wenigen Stunden ein vollständiges dreidimensionales Abbild des Bauteils zerstörungsfrei erstellt werden kann. So wird der Kundenservice massiv beschleunigt und gleichzeitig verbessert. Die Computertomografie eignet sich besonders für exakte Bauteilvermessungen sowie die Analyse von Faserorientierung und Lunkern. In einem einzigen Scan werden alle Informationen für diese Untersuchungen gesammelt. Es ist sogar möglich, die Resultate des Scans direkt mit dem ursprünglichen 3D-Modell aus der Bauteilentwicklung zu vergleichen. Dies gibt Aufschluss darüber, wie prä- Vergleich eines CT-Scans mit dem originalen 3D-CAD-Modell. Dargestellt ist die lokale Geometrieabweichung Grafik: Ems Mit einem hochauflösenden Scan können Glasfasern in einem Bauteil sichtbar gemacht (l.) und deren Anteil und Orientierung mittels spezieller Software analysiert werden (r.). Grafik: Ems zise die Simulation ist und in welchen Bereichen sie weiter optimiert werden kann. Mit den neuen Berechnungsmethoden zur Vorhersage der Lebensdauer und der Computertomografie verfügt Ems-Grivory nun über Vor der Witterung geschützt Avisec hat für ein Kameragehäuse einen PUR-Werkstoff von Covestro gewählt Schutzgehäuse Der Schweizer Sicherheitssystemhersteller Avisec nutzt für seine empfindlichen Webcams und Spiegelreflexkameras erstmals ein industriell gefertigtes Wetterschutzgehäuse für professionelle Überwachungskameras. Die beiden komplex chung öffentlicher Gebäude eingesetzt. Im Außeneinsatz sind die Kameras direkt den Auswirkungen von Wind und Wetter ausgesetzt. Der Schutz der empfindlichen Elektronik stellt deshalb auch für Avisec eine besondere Herausforderung dar. setzung von Design und Funktion erzielen. Für den Kunden spielen außerdem die geografische Nähe, die Qualität und die Flexibilität seiner Lieferanten eine wichtige Rolle, so Covestro. Nicht zuletzt widersteht das Gehäuse auch Wind und Wetter. Um die Dichtigkeit zu prüfen, unterzog Avisec die Kamera einem Tauchtest. In 30 cm Wassertiefe drang innerhalb von 24 Stunden in keiner Lage Wasser ein. Hohe Fertigungstiefe, einfache Bedienung Ferngesteuerte Außenkameras sind direkt den Auswirkungen von Wind und Wetter ausgesetzt. Avisec nutzt für seine Webcams und Kameras ein Wetterschutzgehäuse aus einem Baydur PUR-System von Covestro. Foto: Covestro geformten Gehäuseteile werden von Emaform aus dem PUR-Integralhartschaumsystem Baydur 66 FR-1 von Covestro hergestellt. Das Unternehmen aus dem schweizerischen Remetschwil gehört seit mehr als 30 Jahren zu den führenden Herstellern von PURFormteilen in der Schweiz. Immer häufiger werden ferngesteuerte Webcams zur Dokumentation auf Baustellen und Wetterstationen, aber auch zur Überwa- Das PUR-System von Covestro erfüllt laut Avisec alle Forderungen an Geometrie, Gewicht, Festigkeit und Brandschutz der Bauteile. Mit den bisher verwendeten Metallgehäusen ließen sich die Designwünsche den Angaben zufolge nicht umsetzen. Die Materialwahl biete auch die wirtschaftlich günstigste Lösung. Damit ließen sich die Oberflächenansprüche erfüllen, außerdem beste Eigenschaften bei der Um- Die beiden PUR-Gehäuseteile sind so konzipiert, dass die Kamera jederzeit leicht zugänglich ist, ohne ihre Position zu verändern. Elektronik und Kamera im Gehäuse sind nach Entfernen der Gehäusehaube leicht zugänglich und können von Laien einfach bedient werden. Zum Teil werden Einlegeteile direkt eingeschäumt, Glasteile verklebt und verschiedene Anbauteile verschraubt. Das Gehäuseunterteil wird direkt schwarz eingefärbt, das Oberteil mit einem Zweikomponenten-Lack versehen und auf Wunsch bedruckt. Die Fertigungstiefe und die optimierte Verpackung erlauben die Lieferung kompletter Baugruppen sowie ein funktionierendes Ersatzteilmanagement. PL www.covestro.com www.avisec.ch Reinigungsgerät Clean-5 Das Reinigungsgerät Clean-5 reinigt, spült und konserviert Kreisläufe von Werkzeugen, Wasser-Temperiergeräten und Schlauchleitungen. Die automatische Flussumkehr optimiert den Reinigungserfolg. Spülung und Konservierung bereiten die Kreisläufe auf einen neuen Einsatz oder eine schadlose Lagerung vor. Das Gerät fordert für das Hinzufügen der Reinigungs-, Neutralisierungsund Konservierungsmittel in den benötigten Mengen auf. Den Reinigungsvorgang sowie die Füll-, Spül- und Entleerungszyklen führt das Gerät selbsttätig aus. www.hb-therm.ch zwei Werkzeuge, die das Bauteilverständnis erheblich erweitern, den Kundenservice ausbauen und damit die Bauteilentwicklung deutlich beschleunigen. MG www.emsgrivory.com LÄNDERPORTRÄT BLICKPUNKT SCHWEIZ 14 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 Eine kompaktere Alternative zur XL-Reihe: Die neuen Druckwasser-Temperiergeräte der Regloplas-Linie L ergänzen das Portfolio. Fotos: K-ZEITUNG Die Energiebatterie neben dem Vario-Umschaltgerät verringert den hohen Energieverbrauch, der sonst üblicherweise mit dem Einsatz variothermer Verfahren einhergeht. Der kompakte Multiflow-Mehrfachverteiler direkt am Temperiergerät erlaubt es, in vier parallel geschalteten Temperierkreisen an einem Gerät jeweils individuelle Durchflussregelungen zu nutzen. Temperiergeräte-Steuerung nach Delta T Mit neuen Geräten und Entwicklungen vereinfacht die Schweizer Regloplas den Einsatz ihrer Temperiergeräte und erhöht dabei zugleich schrittweise die Energieeffizienz Energieeffizienz Neben der Welt- neuheit eines Druckwassertemperiergeräts, des P230 S, für Verarbeitungstemperaturen bis 230 °C hat die Regloplas AG, St. Gallen/Schweiz, zur K in Düsseldorf eine weitere Gerätereihe vorgestellt. Die neuen DruckwasserTemperiergeräte der RegloplasLinie L ergänzen die bisherigen Linien M und XL als kompaktere Alternative für die XL-Reihe. Die Geräte sind verfügbar bis zur neuen maximalen Mediumtemperatur von 200 °C und lassen sich nach Kundenwunsch individuell anpassen. Der reale Durchflusswert liegt etwa zwischen 100 und 120 l/min; „und durch unsere neue Delta-TRegelung für die Durchflusssteu- erung lässt sich zum Teil extrem Energie einsparen, im Einzelfall bis zu 50 Prozent“, erklärt David Lowe, Director Business Development. Die Neuerung: Durch die Delta-T-Regelung ist der Anwender nicht mehr darauf angewiesen, den Durchfluss selbst zu regeln, er kann direkt anhand der Differenz an den Vor- und Rücklauf das Delta T der Werkzeugtemperatur vorgeben und das Gerät steuert mit dem Frequenzumrichter die Pumpenleistung energieoptimiert so, dass die Differenz der beiden Temperaturen gleich bleibt. „Bei nur 20 Prozent weniger Durchfluss kann das Temperiergerät schon bis zu 50 Prozent der Energie sparen“, berichtet Lowe. So ergebe sich oft schon ein Return on Invest- ment von sechs bis zwölf Monaten für diese neue Option. Variotherm mit Energiebatterie Für den Einsatz variothermer Geräte hat Regloplas neu eine sogenannte Energiebatterie als Beistellgerät zur Umschalteinheit Vario entwickelt. Das Modulgerät zusätzlich zum Standard-Umschaltgerät wird von diesem im variothermen Einsatz mitgesteuert. Dank der optimierten Trennung von Kalt- und Heißwasserkreis verkürzen sich die Aufheiz- und Abkühlphasen und der Energieverbrauch reduziert sich entsprechend. Werkzeugnahe Vor- und Rückläufe minimieren den Ener- gieverlust zusätzlich. „Dieses System ist flexibel und modular einsetzbar mit allen Standard-Temperiergeräten von Regloplas für Anwendungen mit Wasser bis 200 Grad Celsius“, unterstreicht Lowe. Insbesondere Anwender, die im Einzelfall nicht wissen, ob sie variotherm produzieren können oder nicht, gewinnen mit diesem System aus zwei Temperiergeräten und Umschalteinheit erheblich an Flexibilität. Kompakter Verteiler am Gerät An großen Spritzgießmaschinen ist schon längst der Einsatz von Verteilern üblich, um in einem Prozess mehrere Temperierkreise einzurichten. Mit dem MultiflowMehrfachverteiler-System ermöglicht es Regloplas, in vier parallel geschalteten Temperierkreisen an einem Temperiergerät jeweils eine individuelle Durchflussregelung zu nutzen. Der kompakte Mehrfachverteiler ist voll integriert in die Steuerung der Temperiergeräte mit Sensorik, Überwachung, Anzeigen und Regler. Jeder Kreislauf wird einzeln eingestellt und überwacht. Bei der manuellen Multiflow-Variante werden die Durchflüsse mittels Kugelhahn eingestellt; bei der automatischen wird der Durchfluss in jedem Kreis mittels Regelkugelhahn automatisch auf den eingestellten Sollwert geregelt. Läuft die Temperatur oder der Durchfluss aus dem Überwachungsfenster, so schlägt das System Alarm. „Über die bisher schon mögliche manuelle Einstellung bieten wir hier nun eine automatisierbare Lösung ganz im Sinne denkbarer Industrie-4.0-Konzeptionen“, betont der Director Business Development Lowe. Generell senkt der Verteiler die Zahl benötigter Temperiergeräte und spart so Kosten und Energie. Außerdem eliminiert Multiflow das Risiko, dass sich eine Verkalkung oder Verstopfung in einem der Kreise wie in seriellen Systemen auf alle auswirkt. Und es erlaubt die Nutzung des vollen Durchflusses mit kompletter Pumpenleistung in parallel geschalteten Temperierkreisen. GR www.regloplas.ch Immer unter Druck Leichtbauanwendungen mit polarem Polypropylen – mehrschichtiger haftvermittelnder Film von Nolax mit konstanter Oberflächenenergie Polarer Film Unpolares Polypropy- len (PP) und Dekorationsschicht – zwei Welten treffen aufeinander. Das thermoplastische Polypropylen besitzt keine funktionellen Gruppen und ist dadurch ohne Aktivierung oder Primerauftrag nicht haftfest beschichtbar. Eine neue Lösung bietet ein dauerhaft polarer Film, der dafür sorgt, dass PP-Bauteile ohne Zwischenschritt beschichtet werden können. Werden PP-Werkstücke zur Gewichtseinsparung mit Naturfasermatten verstärkt, so erfolgt die Formgebung dieser Bauteile nicht durch Spritzgießen, sondern durch Pressen. Auch für dieses Fertigungsverfahren kann der Film für die Aktivierung der Oberfläche zum Einsatz kommen. Der Film wird in die Form eingelegt und beim Formgebungsprozess mit dem aufgeheizten PP-Gelege verpresst. Sind auf der Bauteilrück- seite Trägerrahmen, Befestigungselemente oder Versteifungsrippen notwendig, so können diese durch Hinterspritzen im gleichen Werkzeug angebracht werden. Die benötigte Werkzeugtechnik für diesen kombinierten Prozess ist etwas aufwendiger als für ein einstufig gefertigtes Bauteil, jedoch werden hierdurch zusätzliche Montageschritte und demzufolge über die Laufzeit Kosten eingespart. Die mattenverstärkten Werkstücke lassen sich vor dem Dekorationsschritt gut mit PURSchaum überschäumen, so dass das fertige Bauteil den gewünschten Softtouch besitzt. Mit dieser Technologie ist es beispielsweise möglich, Armauflagen, Türinnenverkleidungen oder Türinserts aus naturfaserverstärktem Polypropylen zu fertigen. Die Gewichtseinsparung eines mit Naturfasern verstärkten Bauteils gegenüber einem konventionell gefertigten beträgt rund 15 %. Möglich bei Mucell-Bauteilen Der Einsatz des Films ist ebenfalls für spritzgegossene Bauteile, die mit dem Mucell-Verfahren produziert werden, möglich. Bei der Werkzeugauslegung für die Kombination der beiden Technologien sind die Dicke des Films zu berücksichtigen sowie der Einsatz eines Folienvorschubgeräts vorzusehen. Eine entsprechende Versuchsreihe hat bei der Verarbeitung von PP mit einem Glasfasergehalt von 30 % gezeigt, dass sich diese beiden Techniken sehr gut ergänzen und sich Leichtbauteile bis zu einer Wandstärke von mindestens 7 mm fertigen lassen. Das Aufschäumen der PP-Matrix mit 0,5 % Stickstoff sorgt für glat- Ein gepresstes, naturfaserverstärktes PP-Bauteil mit angespritzten Rippen Foto: Nolax te Oberflächen ohne Glasfaserschlieren und der Film für eine Oberflächenenergie von 44 mN/m sowie für beste Beschichtbarkeit der Bauteile. Sie haben die Idee – wir formen sie in Kunststoff | marcel bützer ag | schöneggweg 30 | ch-3053 münchenbuchsee | tel 031 869 38 18 | www.buetzer.ch | Der mehrschichtige Film mit dem Namen Inmolt wurde von der Nolax AG, Sempach Station/ Schweiz, entwickelt und ist mit Stärken von 45 bis 90 µm sowie in Breiten von 300 bis 1.500 mm erhältlich. Für Werkstücktiefen bis 30 mm wird der Film direkt im Werkzeug hinterspritzt, verpresst oder hinterschäumt. Ist die Form für das Werkstück tiefer, sollte der Film durch eine Vakuumeinheit in die Kavität gezogen werden. Beim Inmolt-Film handelt es sich Schnitt durch ein Mucell-Bauteil aus PP: Die Oberfläche ist mit Inmolt ausgerüstet und direkt bedruckt. Foto: Nolax um eine rein haftvermittelnde Schicht mit einer konstanten Oberflächenenergie. Die Bauteiloberfläche erhält erst durch die aufgebrachte Dekorationsschicht ihre Endeigenschaften und Beständigkeit. S IMONE M. FISCHER, INGENIEURBÜRO FISCHER www.nolax.com www.ingbuero-fischer.de LÄNDERPORTRÄT BLICKPUNKT SCHWEIZ 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 15 Spielfrei und verschleißarm Praxisbewährt – die runde Feinzentrierung von Agathon ist platzsparend und kostengünstig, schont Schieber und Kernzüge und ergibt präzise, gratfreie Formteile Feinzentrierungen voll funktionsfähig und zeigen weder Verschleiß noch verringerte Schließgenauigkeit. Oechsler fertigt die Funktionseinheit für TRW Automotive, einen der weltweit größten Zulieferer der Automobilindustrie, der unter anderem auf Lenk-, Bremsund Insassenschutzsysteme spezialisiert ist. Nach dem Spritzgießen von Gehäuse und Deckel wird die Funktionseinheit bei Oechsler komplett montiert und verschweißt. Abschließend wird die fertige Baugruppe einer 100-%-Dichtigkeitsprüfung unterzogen. SL www.agathon.ch Alles im Griff Die in unterschiedlichen Baugrößen verfügbare runde Feinzentrierung stellt sicher, dass Spritzgießwerkzeuge exakt, spielfrei und wiederholgenau schließen. Foto: Agathon Zentriertechnik Funktionseinhei- ten für Pkw wie Lenk-, Brems- oder Ausweichassistenten sind meist in einer Box untergebracht, die aus Gehäuse und Deckel besteht, alle Elemente enthält und wasserdicht verschweißt sein muss. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die beiden Formteile, insbesondere an die Präzision der Fügeflächen. Um diese Anforderungen erfüllen zu können, hat die Oechsler AG, Ansbach, die Spritzgießwerkzeuge für Gehäuse und Deckel einer solchen Funktionseinheit mit zwei runden Feinzentrierungen der Agathon AG, Bellach/Schweiz, ausgestattet. Sie stellen beim Schließen des Werkzeugs reproduzierbar eine exakte Zentrierung sicher, denn sie arbeiten spielfrei. Dies erhöht die Präzision und Maßhaltigkeit der Formteile. Ferner werden Schieber beziehungsweise Kernzüge im Werkzeug geschont und deren Verschleiß minimiert. Aufbau und Funktionsweise Die runde Feinzentrierung besteht aus der Zentriersäule mit vorgespannten, in einem Käfig gehaltenen Wälzkörpern und einer Zentrierbuchse. In der Regel wird die Zentrierbuchse in die bewegliche, die Zentriersäule in die feste Werkzeughälfte eingebaut. Beim Schließen des Werkzeugs taucht die Zentriersäule in die Zentrierbuchse. Durch die spezielle Eintauchgeometrie und die Vorspannung der Wälzkörper übernehmen kurz nach Eintauchbeginn gleich zwei Rollenreihen die Zentrierung; dies stellt eine hohe Anfangstragkraft und eine hohe Präzision sicher. Ku n s t s t o f f - P r o f i l e ● Entwicklung, Konstruktion und Produktion I N N OVAT I O N E N I N K U N S T S T O F F www.k-profile.com Messe SwissPlastics in Luzern, 21.-23. 2014 Dieses Jahr nehmen wir Januar an der Halle 4, Stand A 4005 "best of plastic" Fakuma nicht teil. Gerne besuchen wir Sie an Ihrem Firmenstandort. Die runde Feinzentrierung bedarf nahezu keiner Wartung. Sie arbeitet – anders als die bisher meist gebräuchlichen, kreuzweise angeordneten Flachführungen – praktisch verschleißfrei und erreicht daher eine lange Gebrauchsdauer. Eine einwandfreie Werkzeugzentrierung ist bereits mit zwei Feinzentrierungen, die frei platziert werden können, sichergestellt. Zur Aufnahme jeder Zentrierung ist in der festen und der beweglichen Werkzeugplatte je eine Bohrung erforderlich; ein späteres Auswechseln oder Nacharbeiten der Zentrierung ist erfahrungsgemäß nicht notwendig. Daher sind die Gesamtkosten der Feinzentrierung meist geringer als bei Flachführungen. Besonders vorteilhaft ist die Feinzentrierung bei allen Arten von Präzisionsteilen sowie bei Dünnwandteilen beispielsweise für die Verpackungsbranche. Durch den minimalen Schmierstoffbedarf ist sie auch für Reinraumanwendungen zum Beispiel in der Medizintechnik geeignet. Erfolgreiche Bewährungsprobe Auch das 2-fach-Werkzeug für das Gehäuse einer Pkw-Funktionseinheit ist mit zwei runden Feinzentrierungen ausgerüstet. Vor dem Spritzgießen werden elektrische Kontakte in die Kavität eingelegt. Entsprechend ist auch das 4-fach-Werkzeug für den Deckel mit zwei Feinzentrierungen ausgestattet, denn die Dichtheits a nforder u ngen beim Verschwei ßen sind nur durch äußerste Präzision der Fügeflächen von Gehäuse und Deckel erreichbar. Bei der Entwicklung der runden Feinzentrierung hat Agathon eng mit Oechsler zusammengearbeitet und konnte daher alle Anforderungen und Wünsche an diese Präzisions-Werkzeugführung von vornherein berücksichtigen. Beide Werkzeuge haben sich im praktischen Betrieb bewährt – auch nach dreijähriger Laufzeit sind die Alamid-Compounds von Leis Polytechnik sorgen beim Taschenmesser „Forester One Hand“ für einen guten Griff. Foto: Victorinox Victorinox setzt auf Alamid-Compounds Werkstoffe Jeder kennt die original Schweizer Taschenmesser, die Victorinox mit Sitz in Ibach im Schweizer Kanton Schwyz entwickelt und verkauft. Die Taschenmesser „Dual Pro“, „Forester One Hand“ und „Sentinel One Hand“ sind robust und hart im Nehmen und somit die perfekten Begleiter für tägliche Abenteuer. Die Messerschalen in ansprechendem, ultraleichtem Design in den Farben Rot-Schwarz sind nicht nur optisch schön, sie überzeugen auch durch ihren ausgezeichneten Grip. 2K-Material für Schale Teilansicht der beweglichen Platte des Zweifachwerkzeugs für das Gehäuse. Foto: Oechsler Für diesen sorgen unter anderem Alamid-Compounds aus dem Hause Leis Polytechnik polymere Werkstoffe, Ramstein, die im Zweikomponenten-Material der Schalen zur Anwendung kommen. Die Spezifikationen des Werkstoffs wurden speziell für diese Victorinox-Anwendungen adaptiert. Alamid sind Compounds auf Basis von PA6 und PA66. Die Werk- stoffe zeichnen sich durch hohe Zähigkeit und Härte aus. Sehr gute Abriebfestigkeit und hohe Wärmeformbeständigkeit sowie sehr gute Chemika lienbeständigkeit prädestinieren die Compounds für technische Funktionsteile mit besonderen Anforderungen. Zusätzlich punkten Alamid Compounds mit sehr guten Oberflächeneigenschaften: Es gibt keine Schlierenbildung oder Farbveränderungen. Auch ist eine hohe Farbstabilität unter Umgebungseinflüssen und bei Kontakt mit alltäglichen Medien gewährleistet. Weitere Pluspunkte der Compounds sind ihre hohe Dimensionsstabilität und ein sehr geringes Verzugsverhalten, stabile Prozessfähigkeit und sehr gute Verbundhaftung mit TPE. Ein breites Spektrum an Füll- und Verstärkungsstoffen ermöglicht eine hohe Flexibilität und Modifikationsvielfalt für kundenspezifische Anwendungen. SK www.leis-polytechnik.de www.priamus.com Prozessüberwachung Einfach und intelligent Ihr Spezialist in der Aufbereitung von Hochleistungs- und technischen Kunststoffen! PEEK | PVDF | PFA | PA11 | PA12 Wir sind auf der Swiss Plastics 2017! Besuchen Sie uns in der Halle 1, Stand A1018. LÄNDERPORTRÄT BLICKPUNKT SCHWEIZ 16 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 Quality of Things im Fokus Alles aus einer Hand Lösungen für Qualitätssicherung und Traceability 30 Jahre Produ-Plast Qualität 4.0 Mit der Kommunika- tion von Qualitätsdaten im Industrie-4.0-fähigen Spritzgießprozess hat sich Priamus, Schaffhausen/ Schweiz, auseinandergesetzt. Daraus entstanden ist der Begriff „Quality of Things“ – oder in Deutsch: die Qualität der produzierten Teile. Das Konzept von Priamus sieht vor, dass sämtliche qualitätsrelevanten Daten via Netzwerk an ein MES-System übermittelt werden. durch das automatische Detektieren der Schmelzefront in jeder Kavität die Füllzeitunterschiede von Kavität zu Kavität erkannt und automatisch analysiert. Die Balancierung von Heißkanalwerkzeugen mithilfe von Werkzeugwandtemperatur-Sensoren ist ein anerkanntes und weitverbreitetes Verfahren im Spritzgießprozess. Dabei wird der Schmelzefluss in den einzelnen Kavitäten eines Mehrfachwerkzeugs ermit- Einstellwerte des jeweiligen Nadelhubs und übermittelt diese über eine Schnittstelle an die Verschlussdüsensteuerung. Auf diese Weise werden die Füllzeiten in jeder Kavität adaptiv und automatisch aneinander angeglichen und balanciert. Voraussetzung für die automatische Regelung der Verschlussdüsen ist die Anbindung des Systems über eine Schnittstelle. Für das Balancieren von ThermoplastMehrfachwerkzeugen eignen sich beispielsweise die Verschlussdüsensteuerungen von Synventive, Bensheim, während für Anwendungen beim Flüssigsilikonspritzgießen das Servo Shot System von ACH Solution, Hafeld/Österreich, erfolgreich eingesetzt wurde. Komplettpaket Hot Box für viele Kavitäten Alle Spritzgießdaten bezüglich Qualität, Maschine, Werkzeug, Regler oder Peripherie werden vom Fillcontrol-System gesammelt und über die OPC-UA-Schnittstelle zur Verfügung gestellt. Foto: Priamus Grundlage ist das Kommunikationsprotokoll OPC UA, über das alle Daten bezüglich Qualität, Maschine, Werkzeug, Regler oder Peripherie kommuniziert werden. Diese Daten werden schließlich von Priamus’ Fillcontrol-System gesammelt und über die OPC-UASchnittstelle zur Verfügung gestellt. Dabei kooperiert Priamus mit dem MES-Softwareanbieter TIG, der mittlerweile zur Engel Unternehmensgruppe gehört. Das Authentig-System von TIG greift über die OPC-UA-Schnittstelle auf die Qualitätsdaten zu und bindet sie in ihre eigenen Planungs- und Auswertungsmodule ein. Mithilfe des Regelsystems Fillcontrol Control V von Priamus werden telt und über die jeweiligen Düsentemperaturen angepasst und optimiert. Ganz neue Möglichkeiten im Bereich der Prozessregelung bieten sich dadurch, dass die Positionen der Nadeln in entsprechenden Verschlussdüsen direkt in Abhängigkeit vom Schmelzefluss gesteuert und geregelt werden können. Auf diese Weise lassen sich Mehrfachwerkzeuge ausbalancieren, ohne die Düsentemperaturen von Heißkanälen zu verändern. Heißkanalsysteme für Thermoplast-Materialien können nach diesem Prinzip ebenso balanciert werden wie Kaltkanalsysteme beim Flüssigsilikonspritzgießen. Fillcontroll Control V berechnet für jeden Zyklus die optimierten Zudem hat Priamus mit der Hot Box ein besonderes Paket zum Balancieren von Mehrfachheißkanalwerkzeugen geschnürt. Hauptbestandteil ist das Regelsystem Fillcontrol Control H, das den Schmelzefluss in großflächigen Bauteilen vollautomatisch regelt. Bei diesem sehr effektiven und mittlerweile weitverbreiteten Verfahren werden die Einstellungen der Heißkanaldüsen abhängig vom jeweiligen Schmelzefluss in der Kavität permanent angepasst. Auf diese Weise werden ungefüllte Teile in Mehrfachwerkzeugen ausgeschlossen und Bindenähte in großflächigen Bauteilen gezielt gesteuert, verschoben und auf Position gehalten. Dieses Verfahren ist die Voraussetzung für eine systematische Reduzierung von Zykluszeiten bei Mehrfachwerkzeugen. SK www.priamus.com Jubiläum Die Produ-Plast AG mit Sitz in Buttikon im Schweizer Kanton Schwyz feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Firmenjubiläum. Das Unternehmen fertigt auf über 25 Spritzgießmaschinen hochwertige und technisch anspruchsvolle Bauteile im 1K- und 2K-Bereich für namhafte Kunden weltweit. Das Spektrum der Bauteile reicht dabei von winzigen, 0,05 g leichten Teilen bis hin zu großen, komplexen Bauteilen mit mehr als 750 g Gewicht. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden von der Idee bis zum fertigen Bauteil und bietet nebst der Projektleitung auch die Teileund Werkzeugkonstruktion an. Ergänzend zum reinen Lohnspritzen werden Montagearbeiten durchgeführt, welche durch die hauseigene Druckerei (Tampondruck) abgerundet werden. Dadurch erhält der Kunde eine fertige Baugruppe, welche auf Wunsch Dieses Gehäuse für eine Antriebseinheit fertigt Produ-Plast komplett im eigenen Haus – einschließlich Spritzguss und Tampondruck. Foto: Produ-Plast in seiner eigenen Kundenverpackung ausgeliefert wird. Der hauseigene Werkzeugbau ist Garant für einwandfrei gewartete Spritzgießwerkzeuge und garantiert so auch nach Jahren eine hohe Verfügbarkeit und Teilequalität. Änderungsarbeiten an bestehenden Werkzeugen können schnell und unkompliziert durchgeführt werden. SK www.produ-plast.ch Hochleistungsalternative Minger auf der Swiss Plastics Expo Die Produktpalette von Minger auf der Swiss Plastics Expo (v.l.n.r.): Mingaflour PVDF, Mingamid PA12 und Minga-PEEK Foto: Minger Werkstoffe Mit dem Recycling und dem Compounding von technischen sowie Hochleistungskunststoffen beschäftigt sich Minger Kunststofftechnik. Außerdem bietet das Unternehmen mit Sitz in Appenzell/Schweiz verschiedene Dienstleistungen wie zum Beispiel das Einfärben und Verstärken von Rohstoffen an. Auf der Swiss Plastics Expo 2017 wird das Unternehmen neben dem hochwertigen Minga-PEEK auch sein Mingamid PA12 und Mingafluor PVDF präsentieren. Minga-PEEK zeichnet sich durch konstante Qualität und eine deutliche Kosteneinsparung aus. Es bietet sich als eine echte Alternative zur Neuware an. Das PA12, das unter der Marke Mingamid PA12 angeboten wird, gehört zu den wichtigsten technischen Thermoplasten. Es ist ein zähes Material mit hoher Festigkeit und Steifigkeit, mit ausgezeichneter Schlagzähigkeit sowie guter Abrieb- und Verschleißfestigkeit. Mingafluor PVDF ist ein teilkristalliner Fluorkunststoff. Er verfügt über eine sehr gute Chemikalienund Strahlenbeständigkeit sowie eine hohe UV-Resistenz. Der Werkstoff ist flammwidrig und besitzt einen niedrigen elektrischen Widerstand. SK www.minger.ch Medizintechnik-Branche ist gesund Erneut sechs Prozent Wachstum im Jahr 2015 – Standort Schweiz ist weiterhin attraktiv Marktzahlen Nach wie vor stark Leistung überzeugt, BRS fasziniert! Mit unserer WSP Strategie sind wir auch dieses Jahr an der Swiss Plastics dabei… Sie finden uns in Halle 01, Stand D1082 Schauen Sie herein und nutzen Sie die Gelegenheit für ein persönliches Gespräch. Das Portfolio der Firma setzt sich zusammen aus den Sparten: Werkzeug- & Formenbau Werkzeugkonstruktion Spritzgussformen MIM- & Druckgussformen Vorrichtungsbau Duroplast- & Mehrkomponentenwerkzeuge Service & Revision Werkzeug- & Formenservice Revision von Fremdformen Artikeländerung in Fremdformen Präzisionsfertigung Komplette Einsatz- / Ersatzgarnituren Spezielle Maschinenbauteile Stanz- & Umformtechnik Diese drei Geschäftsfelder decken die Bedürfnisse und Wünsche einer breiten Kundschaft optimal ab. Büchler Reinli + Spitzli AG Wilerstrasse 98 Telefon +41 (0)71 394 13 00 CH-9230 Flawil Telefax +41 (0)71 394 13 10 www.brsflawil.ch [email protected] präsentiert sich die Medizintechnikindustrie in der Schweiz: 2015 erwirtschaftete sie einen Umsatz von 14,1 Mrd. CHF – und damit 5,6 % mehr als im Vorjahr. Dies belegt die Schweizer Medizintechnik Industrie (SMTI) Branchenstudie 2016, welche von den beiden Branchenverbänden Medical Cluster und Fasmed gemeinsam erstellt wurde. Insgesamt hat die Branche damit seit 2010 ein konstantes Umsatzwachstum von jährlich rund 6 % verbucht, was deutlich über dem Wachstum des eidgenössischen Bruttoinlandsprodukts liegt. 2015 umfasste die Branche rund 1.350 Hersteller, Zulieferer, Dienstleister sowie Handels- und Vertriebsgesellschaften mit 54.500 Mitarbeitern – 1.500 mehr als 2014. Gleichzeitig wurde eine Arbeitsproduktivität von rund 260.000 CHF pro Mitarbeiter erreicht. Mit einem Volumen von 10,6 Mrd. CHF konnten die Exporte im vergangenen Jahr trotz starken Schweizer Frankens konstant ge- halten und in den Topdestinationen USA (2,6 Mrd. CHF) und Deutschland (2,2 Mrd. CHF) sogar noch ausgebaut werden. Demgegenüber haben die Exporte in die EU seit 2010 wertmäßig um circa 15 % abgenommen. Unter anderem reduzierte die negative Wechselkursentwicklung des Euro zum Schweizer Franken die wertmäßigen Exporte in die EU-Länder sowie die Nachfrage unter anderem in den von der Krise geplagten Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien. Die Schweizer Medtechindustrie trägt mit 5,6 Mrd. CHF rund ein Sechstel zum Schweizer Handelsüberschuss bei. Mehr Vorleistungen importiert Die Importe haben seit 2010 um 11 % zugenommen. Dabei konnte die Branche aufgrund der Euroschwäche von günstigeren Preisen profitieren. Zusätzlich zwingen die Frankenstärke und das Wettbewerbsumfeld beziehungsweise der steigende Kostendruck die Unternehmen, mehr Vorleistungen und Investitionsgüter aus dem Ausland zu beziehen. Trotz des starken Schweizer Frankens produziert ein Großteil der Unternehmen – neben den inländischen Firmen auch Global Player wie Johnson & Johnson Medical, Medtronic, Zimmer Biomet und Biotronik – weiterhin in der Schweiz. Gleichzeitig haben Hersteller in den letzten Jahren vermehrt auch Kapazitäten im Ausland aufgebaut. Diese Tendenz ist bei den Zulieferern in schwächerer Form ersichtlich. 86 % der befragten Unternehmen planen Investitionen in der Schweiz, vor allem wegen der qualifizierten Fachleute und der hohen Arbeitsproduktivität. Fast ebenso viele Unternehmen wollen jedoch auch im Ausland investieren. Als wichtige Gründe wurden die Nähe zu den Kunden, die Frankenstärke und die hohen Personalkosten in der Schweiz genannt. Deutschland und Nordamerika bleiben die wichtigsten Zielmärkte für Investitionen der Schweizer Medtech- hersteller und -zulieferer, Tendenz steigend. Die Branche glaubt an ihr Potenzial: Die Befragten erwarteten ein erhöhtes durchschnittliches Umsatzwachstum von 8,6 % für 2016 beziehungsweise 7,5 % für 2017. Dabei werden die USA, südamerikanische Länder und China als attraktive Absatzmärkte eingestuft. Die Standortvorteile der Schweiz sehen die Hersteller nach wie vor. Laut der Analyse brilliert die Schweiz vor allem (noch) mit einem guten Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften, einem innovationsstarken Umfeld und einer relativ niedrigen Unternehmenssteuer. Um die Schlagkraft der Medtechbranche deutlich zu erhöhen, haben Medical Cluster und Fasmed in diesem Jahr beschlossen, sich bis zum Sommer 2017 zusammenzuschließen zum neuen Verband Swiss Medtech. SK www.fasmed.ch www.medical-cluster.ch Stefan Lenz Zuständig für den Bereich Werkzeug- und Formenbau 0821 319880-54 [email protected] WERKZEUG- UND FORMENBAU 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 17 Beschleunigte Formänderungen Durch den Einsatz von DMD – Direct Metal Deposition – von OR Laser kann die Prozessgeschwindigkeit um 250 bis 330 Prozent im Vergleich zum manuellen Laserauftragschweißen im Werkzeug- und Formenbau gesteigert werden Laserauftragschweißen hat sich als qualitativ hochwertiges Verfahren bereits seit der Jahrtausendwende für Modifikation und Instandsetzung von Spritzgießformen durchgesetzt. Foto: OR Laser Prozessablauf und die CAD/CAMLandschaft mit eingebunden.“ Auch Materialkosten werden reduziert, da beim DMD-Verfahren eine endkonturnahe Geometrie erreicht wird und nur ein äußerst geringes Zerspanvolumen anfällt. Die Pulverdüse ist als Add-on erhältlich und kann auf bestehende Laserschweißanlagen montiert werden. Diese sind AM-2.0-fähig und können mittels der CAD/ CAM-Software Orlas Suite programmiert werden. „Wir sind überzeugt davon, dass diese Technologie erhebliche Wettbewerbsvorteile gerade für kleine und mittlere Unternehmen erzielen wird“, so Markus Wolf, Leiter F&E von OR Laser. „Durch unsere innovative Pulverdüse erfährt eine konventionelle Anlage in wenigen Minuten ein Upgrade und wird zu einem mächtigen, kosteneffizienten Tool zur additiven Fertigung.“ SL www.hwf-werkzeugbau.de www.or-laser.com STRAHLENVERNETZUNG Additive Manufacturing Mit der neu entwickelten Pulverauftragdüse von OR Lasertechnologie GmbH lassen sich die neuen, AM-2.0fähigen Laserschweißanlagen aufrüsten, um damit vollautomatisiert metallische Schichten aufzutragen. Eine Lösung mit großem Potenzial für den Werkzeug- und Formenbau in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Laserauftragschweißen hat sich als qualitativ hochwertiges Verfahren bereits seit der Jahrtausendwende für Modifikation und Instandsetzung von Spritzgießformen durchgesetzt. Vollständig automatisierbar Doch jetzt bietet sich mit DMD mittels Pulverauftragdüse ein neues additives Verfahren. Im Gegensatz zum konventionellen Laserauftragschweißen, bei dem der Materialauftrag mit Draht meist komplett manuell durch einen Schweißer ausgeführt werden muss, arbeitet das neue Verfahren vollautomatisiert, höchst präzise und steigert somit die Produktivität erheblich. Dies stellt vor allem für kleine und mittlere Unternehmen eine erschwingliche Ergänzung zur bestehenden Technologie dar. Beim DMD-Verfahren wird Metallpulver aus einer Pul- verdüse koaxial zum Laser auf eine bestehende Oberfläche aufgetragen. Das Verfahren ist vollständig automatisierbar und kann bereits an Anlagen mit einer Durchschnittsleistung um 300 W realisiert werden. Es ist auf dreidimensionalen Oberflächen anwendbar und bietet damit eine Vielzahl von Applikationsmöglichkeiten: zur Oberflächenveredelung, Formmodifikation und -änderungen oder um beschädigte Umform-, Stanz- und Spritzgießwerkzeuge wieder in einen neuwertigen Zustand zu versetzen. Die enormen Vorteile des additiven Verfahrens haben auch das mittelständische Unternehmen HWF Hessischer Werkzeug- und Formenbau in Eppertshausen nahe Frankfurt a.M. überzeugt. Bei HWF bestand zum Beispiel eine der Aufgaben darin, auf einem typischen Formwerkstoff (1.2343 –einerderweltweitmeistverwendeten Warmarbeitsstähle mit hoher Verschleißfestigkeit) eine Struktur in der Größe 300 × 20 × 20 mm (120.000 mm3) aufzubauen. Bisher wurde solch eine Struktur mit Laserauftragschweißen mittels Zusatzdraht aufgebaut, um die Gefahr von Rissbildung, Deformation und Änderung der metallurgischen Eigenschaften zu vermeiden. Der Schweißer benötigte dazu zwischen 60 und 80 Stunden. Eine aufwendige Nacharbeitung durch Drahterodieren war zudem notwendig. Heute nutzt das Unternehmen HWF das Additive Manufacturing und erledigt den Strukturaufbau mit einer Geschwindigkeit von 5.000 mm3/h in Schichtstärken von 0,25 mm. Das heißt, es sind gerade mal 24 Stunden und eine Laserleistung von nur 400 W nötig, um die 120.000 mm3 Material aufzubauen. Vorab wird eine CADDatei, welche die Formmodifikation enthält, in die Orlas Suite, eine leistungsstarke CAD/CAM-Softwarelösung von OR Laser, hochgeladen. Nach dem Slicing der Struktur in verschiedene Ebenen und dem Festlegen der optimalen Strategie wird das Koordinatensystem mit drei charakteristischen Referenzpunkten kalibriert und die Laserparameter werden an die Anlage übermittelt. Die gesamte Vorbereitung dauert im Schnitt eine Stunde, der Prozess läuft danach vollautomatisch ab. Leistungen gewählt werden: anfangs höhere Aufbauraten durch Einstellung einer relativ hohen Leistung sowie einer hohen Pulverdurchflussrate; zum Ende des Prozesses eine eher niedrige Leistung und Durchflussrate, um endkonturnahe Oberflächen zu schaffen und die Nachbearbeitung auf ein Minimum zu reduzieren. Das Ergebnis ist eine rissfreie, qualitativ hochwertige Struktur, die optimal mit dem Grundwerkstoff verbunden ist und eine Härte von 45 bis 65 HRC aufweist. Das zeitintensive Vorheizen des Formeinsatzes entfällt komplett. Die Beeinflussung des Grundwerkstoffs und die damit einhergehende Gefahr metallurgischer Kerben, die beim konventionellen Reparaturschweißen häufig entstehen, werden deutlich reduziert. Der Formeinsatz ist nach kurzer Zeit wieder einsatzbereit. Flexibel steuerbar Markus Fischer, Geschäftsführer von HWF, ist überzeugt: „Laserschweißen ist aus dem Werkzeugund Formenbau nicht mehr wegzudenken. Die Einbindung des DMD-Prozesses erlaubt uns, produktiver zu werden und neue Wege bei Formänderungen einzuschlagen. Der Prozess ist in unseren Das Lasersystem ist auch während des Prozesses noch flexibel steuerbar und ermöglicht es so, die Prozessparameter an veränderte Anforderungen anzupassen. Beispielsweise können zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Produktiver werden, neue Wege einschlagen V-PTS-CREAMID für Strahlenvernetzung V-PTS-CREAMID (PA 6.6 und PA 6) 25-50% Glasfaserverstärkung V-PTS-CREAMON (PA 6.6 und PA 6) 20-40% Mineralverstärkung kurze thermische Spitzen über 400°C drastische Verbesserung der Chemikalienbeständigkeit extrem schwer entflammbar, HWI = 0 (L 94) Verzehnfachung der elektrischen Lebensdauer bei 170°C SMD-Bauteile für bleifreies Löten PTS ist Ihr Werkstoffspezialist für Hart/Weich-Verbindungen im Mehrkomponentenspritzguss, strahlenvernetzbare Thermoplaste und High-Performance Compounds. Beim DMD-(Direct Metal Deposition-)Verfahren wird Metallpulver aus einer Pulverdüse koaxial zum Laser auf eine bestehende Oberfläche aufgetragen. Foto: OR Laser Markus Fischer, Geschäftsführer von HWF, ist überzeugt: „Laserschweißen ist aus dem Werkzeug- und Formenbau nicht mehr wegzudenken.“ Foto: OR Laser PTS Plastic-Technologie-Service, Marketing und Vertriebs GmbH Hautschenmühle 3 91587 Adelshofen/Tauberzell Germany Tel. +49 9865 821 Fax +49 9865 720 [email protected] www.pts-teknorapex.com Matthias Gutbrod Zuständig für den Bereich Werkstoffe WERKSTOFFE 0511 7304-132 [email protected] 18 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 Leicht, stabil und „cool“ Sicher verbunden Covestro entwickelt Compositewerkstoff für mobile elektronische Geräte Gehäuse Notebooks, Tablets, Fern- seher und Smartphones sollen schneller, dünner, leichter und trotzdem robuster werden. Metalle und herkömmliche Verbundwerkstoffe stoßen hier schnell an ihre Grenzen. Covestro hat nun eine Compositetechnologie für die effiziente Herstellung von Gehäusen und anderen Bauteilen entwickelt, die auf thermoplastischen Kunststoffen und Carbonfasern basiert und diese Anforderungen erfüllt. Das Unternehmen stellt daraus endlosfaserverstärkte Folien und Platten für die weitere Verarbeitung her. Fest und leicht Ihre besondere Stärke zeigen die Covestro CFRTP (continuous fiber-reinforced thermoplastic composites) beim Einsatz in Produkten der Unterhaltungselektronik: „Sie bieten das beste Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht aller marktgängigen Composites und übertreffen in dieser Hinsicht auch Metalle“, sagt David Hartmann, der zusammen mit Dr. Michael Schmidt den Bereich thermoplastische Composites bei Covestro leitet. „Dadurch sind sie ideal geeignet zur Herstellung dünnwandiger, leichtgewichtiger und zugleich robuster Teile für IT-Geräte.“ Überdies erfüllen sie die hohe Brandschutzklassifikation UL 94 Produktdesignern eröffnet sich mit den Composites eine neue Gestaltungsfreiheit. So lassen sich verschiedene Kombinationen von Harz und Fasern für optische Effekte nutzen, außerdem Texturen erzeugen. Foto: Covestro V-0 der Underwriters Laboratories. Keimzelle der Composites sind unidirektional verstärkte Folien aus Endloscarbonfasern (UDFolien). Mehrere Lagen der UDFolien werden aufeinandergeschichtet, geschnitten und anschließend laminiert. Das Ergebnis sind extrem steife und leichtgewichtige Compositeplatten ohne Verzug oder Schrumpf. Dabei können die Zahl der Schichten, ihre Richtung und Stapelfolge für die jeweilige Anwendung optimiert werden. Die äußere Wahrnehmung der Plattenrohlinge ist anders als bei typischen Kunststoffhalbzeugen: Sie haben eine organisch anmutende Narbung und fühlen sich „cool“ an aufgrund der guten Wärmeleitung. Bei Schlägen klingen sie metallisch. Schnelle und flexible Herstellung Im Gegensatz zur Kleinserienfertigung aus duroplastischen Materialien sind die CFRTP für eine kosteneffiziente und flexible Massenproduktion geeignet. Dazu tragen auch die kurzen Zykluszeiten – mit nur wenig manueller Arbeit – und die hohen Ausbeuten bei. Die Lieferketten sind klar definiert. Platten aus CFRTP können einfach transportiert werden, ohne Kühlung oder Spezialbehandlung. Beim Kunden erfolgt dann die weitere Verarbeitung mittels Thermoformen, Hinterspritzen, CNC-Fräsen oder anderer Verfahren. Anders als duroplastische Werkstoffe können die Composites am Ende ihrer Nutzungsdauer einfach rezykliert werden. Aufgrund dieser Vorteile sieht Covestro gute Chancen für einen künftigen Markterfolg seiner Thermoplast-basierten Composites und investiert in deren weitere Entwicklung. Neben Forschungsaktivitäten und der Übernahme eines Unternehmens für Verbundwerkstoffe im vergangenen Jahr zielen aktuelle Aktivitäten auf den schrittweisen Aufbau eines globalen Produktionsnetzes und die Erweiterung des Produktportfolios. „Wir arbeiten außerdem mit Maschinenherstellern und Carbonfaserlieferanten zusammen, um die Einführung der Technologie weiter voranzutreiben“, sagt Dr. Michael Schmidt. MG www.covestro.com Robuste Konnektoren im Kabelbaum Elektrik BASF baut das Portfolio an technischen Kunststoffen aus, da der Trend zur Miniaturisierung bei elektronischen Bauteilen im Automobil weiter anhält: Mit der neuen Ultradur-Type B4340ZG2 High Speed (HSP) zeigen sich Konnektoren künftig robuster gegenüber Beschädigungen wie Brüchen und Rissen. In Anwendungen wie Kabelbäumen sind robuste und bruchsichere Steckverbinder erforderlich, da ein Austausch defekter einzelner Endteile mit sehr hohem Arbeitsund Kostenaufwand verbunden ist. Speziell für diese Anwendung weist die neue PBT-Type optimier- te Produkteigenschaften auf: Ultradur B4340ZG2 HSP für dünnwandige Steckverbinder kombiniert eine gute Fließfähigkeit mit einer sehr guten Schlagzähigkeit. Ultradur B4340ZG2 HSP besitzt außerdem gute elektrische Eigenschaften. Der CTI (Comparative Tracking Index, Kriechstromfestigkeit, IEC 60112) liegt bei 600 V und erlaubt dadurch minimale Abstände zwischen den Leiterbahnen in Steckverbindern. Ultradur B4340ZG2 HSP ist ab sofort in kommerziellen Mengen erhältlich und kann bemustert werden. MG www.basf.com In Anwendungen wie Kabelbäumen sind robuste und bruchsichere Steckverbinder erforderlich, da ein Austausch defekter einzelner Endteile mit sehr hohem Aufwand verbunden ist. Foto: BASF Polypropylen macht den Astra leichter Stabile Dimensionen für präzise Bauteile Der neue Opel Astra, in dem 35 kg PP mit niedriger Dichte verbaut sind, wiegt rund 200 kg weniger als sein Vorgänger Neue Polyamide zeichnen sich durch eine hohe Steifigkeit und Schlagzähigkeit bei hoher Dimensionsstabilität aus Fahrzeugbau Gewichtseinsparun- gen bei Fahrzeugen lassen sich nicht nur durch teures CFK erreichen. Das zeigen die neuen AstraModelle von Opel. Insgesamt sind dies durch die Verwendung maßgeschneiderter, besonders leichtgewichtiger PP-Typen von Borealis und Borouge, die herkömmliche Materialien wie Metall oder Im neuen Opel Astra, dem europäischen Auto des Jahres 2016, sind rund 35 kg PP niedriger Dichte von Borealis verbaut. Foto: Opel in jedem Astra rund 35 kg Polypropylen (PP) mit niedriger Dichte verbaut. Dadurch wird, je nach Modellvariante, eine Gewichtseinsparung von bis zu 200 kg im Vergleich zum Astra-Vorgängermodell erreicht. Möglich wurde technische Kunststoffe mit höherer Dichte ersetzten. Borealis und Borouge beliefern den Autobauer für alle spezifizierten Innen- und Außenanwendungen des neuen Opel Astra mit jeweils sechs neuen leichtgewich- tigen PP-Typen. In der Entwicklungsphase dieser sechs Polypropylen-Werkstoffe bestand die wesentliche Herausforderung darin, strenge technische Zielvorgaben einzuhalten sowie eine überlegene Oberflächenästhetik mit hoher Kratzfestigkeit ohne Tigerstreifen oder Fluss- und Druckspuren und einheitliche, ausgewogene, matte Innenoberflächen sicherzustellen. Neben Türverkleidungen, Türsäulen und anderen Innenverkleidungen zählten zu den Anwendungen Frontund Heckstoßfänger, Stoßfängerträger sowie eine Reihe großer und kleiner Teile für das Armaturenbrett, Türpaneele und die Kofferraumverkleidung. „Da General Motors und OpelVauxhall die Benchmark für die Performance von PP-Werkstoffen vorgeben, sind wir besonders stolz, herausragende Materiallösungen für dieses spannende neue Modell geliefert zu haben“, freut sich Nicholas Kolesch, Head of Marketing Borealis Automotive. MG www.borealisgroup.com Wird auch unter Druck* nicht heiß * bis 700 N/mm2 - Hochtemperaturwerkstoffe für industrielle Anwendungen. Halbzeuge und Zeichnungsteile. Mehr unter unt dotherm.de Steif, schlagzäh und fließfähig: Grivory G6VX-AP-Polyamide eignen sich damit für besonders für große, dünnwandige Gehäuse in Smartphones, Tablets oder Virtual-Reality-Brillen. Foto: Ems Dreiklang Smartphones und Tab- lets sowie eine Vielzahl von Wearables wie digitale Uhren oder Virtual-Reality-Brillen entwickeln sich weiter. Praktisch jeder namhafte Hersteller führt unter seinen Smartphone-Neuheiten nun auch Modelle, welche besonders groß sind. Mit dem Trend zu größeren Displays sollen Smartphones und Tablets dünner werden, wodurch die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften enorm steigen. Hochleistungskunststoffe sollen hier eine hohe Dimensionsstabilität, hohe Steifigkeit auch bei dünnen Wandstärken, hohe Schlagzähigkeit, hohe Fließfähigkeit bei gleichzeitig geringer Gratbildung, geringen Verzug, exzellente Oberfläche und nicht zuletzt eine einfache Verarbeitbarkeit aufweisen. Leichtbau mit Präzision Eine neue Generation von Polyamiden von Ems-Grivory soll nun alle Eigenschaften vereinen: Grivory G6VX-AP. Insbesondere wurden die drei einander entge- genlaufenden Eigenschaften wie hohe Steifigkeit, hohe Schlagzähigkeit und exzellente Fließfähigkeit in einem Werkstoff kombiniert, was die neue Produktgruppe einzigartig macht. So ermöglichen diese Produkte eine rationelle Fertigung komplexer Teile wie zum Beispiel sehr dünne Smartphone- oder Tabletstrukturrahmen. Möglich wird dies durch ein neues teilaromatisches Polyamid und eine ausgeklügelte Faser-PolymerKombination. Durch die hohe Steifigkeit können dünnwandigere Bauteile mit dennoch hoher Schlagzähigkeit und Bindenahtfestigkeit hergestellt werden. Aufgrund des höheren E-Moduls und der guten Fließfähigkeit können die Bauteile zukünftig dünner dimensioniert werden, wodurch Gewicht und gleichzeitig Kosten gespart werden. Neben Smartphones und Wearables sind die Grivory G6VX-APTypen besonders gut geeignet für alle Sportgeräte, bei denen ein niedriges Gewicht wichtig ist, wie auch für Drohnen im Hobby- und Profibereich. Zielanwendungen im Industriesegment sind Mechatronikkomponenten für Durchfluss- und Bewegungskontrollsysteme wie zum Beispiel pneumatische Ventile, Regler, Steuer- und Antriebseinheiten, Sensoren und Aktuatoren. MG www.emsgrivory.com Arne Grävemeyer Zuständig für den Bereich Materialversorgung 0511 7304-152 [email protected] MATERIALVERSORGUNG 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 19 Kontinuierliche Feuchtekontrolle überall Vorteile des Zentralvakuums Mo erklärt, welche Merkmale ein permanentes Zentralvakuum auszeichnen Folge 40 In großen Produktionen, mit zahlreichen Fördergeräten und demzufolge vielen Abnahmestellen, mit hohen Durchsätzen, häufigen Förderzyklen sowie langen Förderstrecken bieten sich für eine automatische Materialversorgung zwei Lösungen an: Einzellinien (Linienvakuum) oder ein zentrales Permanent-Vakuumsystem (Zentralvakuum). Beim Linienvakuum sind in der Regel mehrere Fördergeräte parallel an einer Vakuumleitung angeschlossen. Für große Fördersysteme sind meist mehrere solcher Einzellinien erforderlich, um die Verarbeitungsmaschinen zu versorgen. Jede Linie benötigt neben einem Zentralfilter eine Vakuumpumpe, deren maximal erforderliche Leistung hinsichtlich Gesamtdurchsatz und Förderweg ausgelegt ist. Einzellinien arbeiten sequenziell, das heißt, es kann immer nur ein Fördergerät nach dem anderen bedient werden. Melden Stichwörter • Zentralvakuum • Linienvakuum • Förderleistung • Gebläseleistung Beispiel für ein permanentes Zentralvakuum, installiert im neuen Tech Center von MotanColortronic in Friedrichsdorf: in der Bildmitte zwei Zentralfilter, links zwei übereinander angeordnete Seitenkanalverdichter Foto: Motan-Colortronic viele der integrierten Fördergeräte Bedarf, können lange Wartezeiten bis zur Befüllung entstehen. Ein permanentes Zentralvakuum hat hingegen nur eine (zentrale) Vakuumleitung, an die alle Fördergeräte, mehrere parallel arbeitende Pumpen sowie ein oder mehrere Zentralfilter angeschlossen sind. Die Gesamtleistung aller Pumpen ist für die maximale Systemförderleistung ausgelegt. In der Vakuumleitung – die einen großen Durchmesser hat – steht permanent ein Vakuum an, zum einen, um Druckschwankungen auszugleichen sowie als Unterdruckspeicher. Damit erlaubt ein permanentes Zentralvakuum jederzeit einen Fördervorgang, ohne dass zuvor auf den Gebläseanlauf gewartet werden muss. Die Pumpen werden von der Steuerung bedarfsabhängig zu- oder abgeschaltet beziehungsweise die Pumpenleistung geregelt. Das stellt sicher, dass im System immer der gewünschte Unterdruck aufrechterhalten wird. In einem Zentralvakuum-System können mehrere Fördergeräte gleichzeitig Material fördern. Die Steuerung berechnet stets die maximal mögliche Anzahl gleichzeitiger Fördervorgänge anhand der Daten der angeschlossenen Fördergeräte und deren Luftbedarf. Erst wenn die maximale Systemleistung erreicht ist, kommen Bedarfsmeldungen auf eine Warteliste. So erreicht ein ZentralvakuumSystem einen hohen Wirkungsgrad bei geringerem Energiebedarf. Aufgrund der optimierten Ausnutzung der Gebläseleistung und -laufzeiten sind, verglichen mit einem Linienvakuum, Einsparungen bis zu 50 % möglich. Ein weiterer Vorteil ist der geringere Wartungsaufwand, weil weniger Pumpen und Filter installiert werden können. www.motan-colortronic.com www.moscorner.com Das Moisture Meter von Moretto misst kontinuierlich die Granulatfeuchte – selbst am kleinen Aufsatztrockner Trocknereinsatz In diesem Jahr präsentierte die Moretto-Gruppe, Massanzago/Italien, als Peripherietechnikanbieter zur K ihre Markenzeichen Moretto und Contrex an zwei getrennten Ständen. Darüber hinaus gab es noch eine weitere Präsentation im ShowTruck auf dem Freigelände. „So haben wir in diesem Jahr eine Rekordzahl an Besuchern an unseren Ständen begrüßen dürfen“, berichtet Benjamin Sutch, Chef Marketing Officer. erläutert Istvan Vass, MorettoVertrieb. Zugleich ist das System ein großer Schritt innerhalb der Industrie4.0-Initiative des Unternehmens, ausgelegt zur automatischen Anpassung bei den veränderten Be- lutionieren. Außerdem stellte Moretto auf der K-Messe den X-Comb-Trockner vor. Dieser Trockner erweitert die bestehende Produktpalette und wurde eigens entwickelt, um die Anforderungen der Medizinindustrie Alle zwei Sekunden eine Messung Auf der K 2016 hat Moretto ein Zeichen gesetzt und ein MoistureMeter-System auf einer EngelSpritzgießmaschine installiert. Moisture Meter bildet den Abschluss des Projekts „Trocknung 4.0“, mit dem Moretto geschlossene Kreisläufe und ein präzises Trocknungssystem anstrebt. „Das Revolutionäre ist, dass beim Moisture-Meter-System kontinuierlich alle zwei Sekunden eine Entnahme und Feuchtemessung vorgenommen werden. Die Messungen erfolgen in Echtzeit und bei Überschreitungen von Grenzwerten können Alarmierungen erfolgen“, Moisture Meter als Ergänzung zu einem kleinen Aufsatztrockner in der laufenden Spritzgießproduktion: Moretto-Chef Renato Moretto präsentierte die Neuerung zur K 2016. Foto: K-ZEITUNG dingungen zur Optimierung des Energieverbrauchs. Das MoistureMeter-Projekt bildet den Höhepunkt eines nahezu zehn Jahre währenden Entwicklungsprozesses, realisiert durch Moretto, um die Trocknung für präzise und technische Anwendungen zu revo- zu bedienen. Mit der patentierten OTX-Trichter-Technologie und einem Taupunkt von –52 °C verspricht dieser Trockner bis dato nicht vergleichbare Leistungen für Kleinteile und technische Anwendungen. GR www.moretto.com Förderung mit angepasster Geschwindigkeit Gravimetrische Trockner Mit dem R-Pro-Fördersystem hat Conair auf der K sein europäisches Debüt gefeiert Labotek stellt seine Gravi-Dryer-Reihe vor Vakuumförderanlage Das von Con- air entwickelte und zum Patent angemeldete R-Pro-DichtstromVakuumfördersystem zur Minimierung von Granulatabrieb, Engelshaar und Anlagenverschleiß erlaubt es, die Materialgeschwindigkeit präzise auf die Anwendung und die Eigenschaften des Förderguts abzustimmen. Als das Conair-Fördersystem R-Pro (Resin-Protection) vor einem Jahr erstmals vorgestellt wurde, lag der Schwerpunkt auf der Dichtstromförderung bei niedrigen Geschwindigkeiten, um so Probleme der herkömmlichen Flugförderung bei hohen Geschwindigkeiten zu vermeiden. Doug Brewster, Produktmanager Fördertechnik und Erfinder des Systems, hat nachgewiesen, dass R-Pro nicht nur bei niedrigen Geschwindigkeiten einsetzbar ist. Es kann auch in der herkömmlichen Flugförde- Testanlage im Conair Technical Center: Die Geschwindigkeitsregelung des R-Pro-Systems bietet Verarbeitern die Flexibilität, das Fördersystem präzise auf den Bedarf zu optimieren. Foto: Conair rung zum Einsatz kommen, bei der die einzelnen Granulate bei hohen Geschwindigkeiten vollständig im Luftstrom aufgelöst werden, oder bei jeder beliebigen Geschwindigkeit dazwischen. Brewster erläutert, dass sich mit zunehmender Fördergeschwindigkeit ein allmählicher Übergang vom Dichtstrom zur Flugförderung ergibt: „Dieser Übergang lässt sich sehr effektiv steuern, bis hin zu einer Strähnenförderung. Wir können diese neue Technologie für das Entladen größerer Volumen verwenden, bei denen ein höherer Luftstrom zwar wünschenswert, aber der Betrieb bei sehr hohen Geschwindigkeiten nicht erforderlich oder gewollt ist.“ Bei der bisherigen Dichtstromförderung bewegen sich die Granulate in Pfropfenform durch die Rohrleitung, mit Geschwindigkeiten zwischen 2 und 8 m/s. Bei der herkömmlichen Flugförderung gelten dagegen 23 m/s oder mehr als eine typische Geschwindigkeit. Das R-Pro-System verwendet standardmäßige Tiefvakuumpumpen, Förderrohre und Empfänger. Die Investitionskosten liegen nur gering über denen herkömmlicher Systeme, und die neue Technik kann in bestehende Anlagen integriert werden. GR www.conairgroup.com Das MESSE-DUO Sichern Sie sich die optimale Aufmerksamkeit für Ihr Unternehmen vor, während und nach der Fakuma 2017 Maier-Unitas GmbH – Maschinenfabrik Tel. +49 (0) 70 24 - 97 02 - 0 Fax +49 (0) 70 24 - 97 02 - 10 Mail mail@maier - unitas.de www.maier - unitas.de Sensorik Eine Trockner-Neuheit von Labotek A/S, Frederikssund/ Dänemark, ist die Gerätereihe der Gravi-Dryer. Die Trockentrichter dieser Reihe sind jeweils mit eigenen Wiegezellen ausgestattet und trocknen gezielt durchsatzabhängig, ein Übertrocknen wird durch automatisches Ramp-up und Ramp-down des Trockenluftstroms sicher vermieden. Zudem erlaubt das gravimetrische System mit der Steuerungsplattform Labo-Net auch die Dokumentation. Mit Moist-Control bietet Labotek jetzt eine Inline-Restfeuchtemessung bis zu einem Feuchteanteil von gerade noch 0,01 %. „Der zugehörige Sensor lässt sich am Auslass des Trockentrichters platzieren oder auch am Abscheider direkt auf der Verarbeitungsmaschine“, erläutert Christian Keller, Labotek Deutschland GmbH. Eine weitere Energiesparoption ist die neue EHR-Funktion (External Heat Recovery), ein Wärmerückgewinnungssystem, das dem Trockner noch vorgelagert wird. Schließlich bietet Labotek unter der Bezeichnung Labo-Sync ein Gravimetrische Trocknertechnik auf der K: Labotek-CEO Peter Jessen Jürgensen an Trockentrichtern der Gravi-DryerReihe Foto: K-ZEITUNG zentrales Materialhandlingsystem, das die synchrone Materialbeschickung mit einer Vielzahl von Abscheidern über ein zentrales Permanentvakuum regelt. GR www.labotek.com Unverbesserlich einfach! on LOOP/S für Extrusi Das Messe-Duo: K-ZEITUNG und Fakuma Express, die exklusive deutschsprachige Messezeitung zur Fakuma 2017. www.k-zeitung.de www.scholz-dosiertechnik.de MARKTPLATZMarktplatz Geschäftsverbindungen Maschinenmarkt/Ankauf Maschinenmarkt/Verkauf Der Rubrikanzeigenteil besteh Der Rubrikanzeigenteil besteht aus 6 Spalten zu je 40 mm Breite. Die Preise (1spaltig, 40 mm breit) betragen für Rubrikanzeigen E Für Chiffrean Rubrikanzeigen EUR 3,30 und für Stellengesuche EUR 2,70 je mm. Die Mindesthöhe beträgt 30 mm. Für Chiffreanzeigen wird eine zusätzliche Gebühr von EUR 9,00 erhoben. Alle Preise zzgl. MwSt. Rubrikanzeigen der Kunststoff- und Kautschukbranche • LSR-Spritzguss Rubrikanzeigen der Kunststoff- und Kautschukbranche Kleiner Kunststoffbetrieb mit Werkzeugbau aus Altersgründen zu verkaufen. Preis 120.000,00 €. 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Blasformmaschinen und Zubehör Preis 120.000,00 €. tel. 02173-8950790 Fax 8950799 Angebote richten Sie bitte unter Chiffre www.mhborowski.de · [email protected] KUK-89229 an den Giesel-Verlag GmbH Ich Grafentraubach 707, 84082 Laberweinting Tel.: 08772/1060, Fax 08772/6657 E-mail: [email protected] Giesel Verlag Gmb Chiffre KUK-000 H 00 Hans-BöcklerAllee 9 Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Wir suchen ständig Spritzgießmaschinen Alle Fabrikate und Typen Alle Fabrikate und Typen Tel./Fax: 0048-94-3424831 E-Mail: [email protected] Tel. +49 911 63 53 00 Wir suchen kontinuierlich Produktionsabfälle und Mahlgüter aus: Internet: www.tadplast.pl ABS/PC, PS, PMMA, PBT info@link-‐maschinen.de PP, PE, ABS, PA 6., PA 6.6, POM, www.link-maschinen.de .+Vermahlung+Granulierung+Einfärbung+Lagerung+Logistik+Kunststoffhandel+ Lohner Kunststoffrecycling GmbH Tel. 04441 – 97800-0 Rohstoffmarkt Buchholzstrasse 42 – 44 Fax. 04441 – 97800-1 E-Mail. 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Und so geht’s: Schreiben Sie bitte Mediadaten, Preise Spritzgießmaschinen außer VerlagsanTel.der 07251/ 9151-0,und Fax -75 Werbeformen E-Mail: [email protected] und sonstige schrift auch die finden Sie Chiffreonline Peripheriegeräte vollständige Alle Fabrikate und Typen unter Media-Informationen: Nummer der Anzeige Tel./Fax: 0048-94-3424831 auf den Umschlag. Anzeigenschlusstermine www.K-Zeitung.de E-Mail: [email protected] Erscheinungs- und Internet: www.tadplast.pl der K-ZEitung PP, PE, ABS, PA 6., PA 6.6, POM, ABS/PC, PS, PMMA, PBT für das Jahr 2013 Wir suchen kontinuierlich Produktionsabfälle und Mahlgüter aus: Dann wissen wir, welcher Gebr. 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MwSt. K-Ze Anzeigentext: in der K-ZeitunG Bitte veröffentlichen Sie nebenstehenden Anzeigentext Rubrik Bestellschein e-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Giese ----------------------------------------------------------------------------------- Hans-Böckler-A Anzeigentext: telefon: +49 (0) 821 / 31 98 e-Mail: an --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- ----------------------------------------------------------------------------------Bitte veröffentlichen Sie nebenstehenden Anzeigentext Anzeigentext: ----------------------------------------------------------------------------------____ mal in der/den nächsten Ausgabe/n ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Rubrik ----------------------------------------------------------------------------------- ------------------------------------ Geschäftsverbindungen ----------------------------------------------------------------------------------- Rohstoffmarkt Absender: ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Maschinenmarkt Ankauf ____________________________________________________________ Rabatte: innerhalb eines insertionsjahres Maschinenmarkt 3 Anzeigen 3% 6 Anzeigen 5% 12 Anzeigen 10% Stellenangebote 18 Anzeigen 15% 24 Anzeigen 20% Verkauf ------------------------------------- ____________________________________________________________ Absender: Absender: ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ _____________________________ Rabatte: innerhalb einesVerkäufe, Stellenangebote Rabatte: innerhalb eines An- und Insertionsjahres insertionsjahres – mm-Preis 1spaltig EUR 3,30 ____________________________________________________________ Stellengesuche 3 Anzeigen 3% 3 Anzeigen 3% 6 Anzeigen 5% 6 Anzeigen 5% _____________________________ Stellengesuche 12 Anzeigen 10% ____________________________________________________________ 12 Anzeigen 10% 18 Anzeigen – mm Preis 15% 1spaltig EUR 2,70 18 Anzeigen 15% 24 Anzeigen – Chiffre-Gebühr 20% EUR 8,-24 Anzeigen 20% ____________________________________________________________ _____________________________ – alle Preise zzgl. 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KG Kulturstraße 51-55, D-47055 Duisburg Tel.: 0203/99819-0 Fax: 0203/99819-22 [email protected], www.brabender-mt.de Eine Bezugsquelle in diesem Format kostet pro Ausgabe + Stichwort 153,40 E + MwSt. Weitere Informationen unter Tel. 0821 319880-52 Ihne & Tesch, GmbH, 58468 Lüdenscheid PF 1863, Tel. (02351) 666-0, Fax 666-24 E-Mail: [email protected] http://www.elektrowaermetechnik.de Ihne & Tesch, GmbH, 90238 Nürnberg PF 710143, Tel. 0911/96678-0, Fax 6266430 Feldkasseler Weg 18-20 D-50769 Köln Tel. 0221 1700089-0 Fax 0221 1700089-9 E-Mail: [email protected] Internet: www.hpepping.de Filter Gewindebuchsen / Einsätze / Inserts Gerhard Stoll, 75172 Pforzheim Tel. 07231 / 1680-0 · Fax 07231 / 1680-80 www.stoll-pforzheim.de www.cemas-germany.com Gala K+K Maschinen GmbH www.helios-systems.de Infrarot-Strahler KRELUS INFRARED (Schweiz) www.krelus.ch / Tel. +41 62 7393070 Fördern, Dosieren, Trocknen, Lagern von Kunststoff- Pulvern und -Granulaten SIMAR GmbH, Am Fuchsloch 7, 71665 Vaihingen/Enz, Tel: 07042-903-0 [email protected], www.simar-int.com Ionisationssysteme Eltex-Elektrostatik-GmbH D--79576 Weil am Rhein Tel. +49 7621 7905--422 electrostatic innovations Spittelbronnerweg 93-2 D-78056 VS-Schwenningen Tel. 07720/957002, Fax 07720/957004 www.sf-filter.com Förderbänder, Separiersysteme, Aufnahmeanlagen Polymac B.V. 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KG Stadionstraße 8 D-51702 Bergneustadt Tel. 0 22 61/94 31-0 Fax 0 22 61/94 31-31 [email protected] www.mtf-technik.de Heizelement-Schweißmaschinen BRANSON T. 0 60 74/497-0 / Fax -199 www.branson.eu / [email protected] www.cemas-germany.com fördern · separieren · stapeln Extrusion, Blasmaschinen Lackieranlagen www.cemas-germany.com Buss AG CH-4133 Pratteln [email protected], www.busscorp.com Extruder | Werkzeuge | Nachfolgemaschinen Bernhard Ide GmbH & Co. KG ide-extrusion.de | +49(0)7158 179 0 A. Liedgens & Sohn GmbH & CO. 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KG Sandweg 14, 63589 Linsengericht (Gro) Tel. 06051/96 65-0, Fax 06051/96 65 65 [email protected], www.kelviplast.de BRANSON T. 0 60 74/497-0 / Fax -199 www.branson.eu / [email protected] Simco (Nederland) B. V. WEMA GmbH Kalver Str. 28, D-58515 Lüdenscheid Tel. 02351/9395-0 · E-Mail: [email protected] Internet: www.wema.de Frigel GmbH Nollingerstr. 8, D-79618 Rheinfelden Tel. 0049 7623 7487245 www.frigel.com KIEFEL GMBH, 83395 Freilassing Tel. 08654/78-0, www.kiefel.com Coperion GmbH, Stuttgart [email protected] www.coperion.com Entstaubungsgeräte Tschritter GmbH, Industriestr. 2-4 97904 Dorfprozelten/Germany Tel: +49 (0)9392-9765-0 [email protected], www.tschritter.com Hochfrequenzschweißen Infrarotschweißen siehe unter „Granulieranlagen“ ERGE-Elektrowärmetechnik Franz Messer GmbH Postfach 40, 91218 Schnaittach Tel. 09153/9210, Fax 09153/921117 www.erge-elektrowaermetechnik.de [email protected] Entnahmegeräte Dosier-, Misch- und Förderanlagen ELKOM-Heizplatten- und Kühlplattentechnik Oberbecksener Str. 80, 32547 Bad Oeynhausen Tel. 05731 / 77 82 0, Fax 05731 / 77 82 12 e l k o m @ e l k o m . d e ∙ w w w. e l k o m . d e Kaufmann GmbH, 70771 L.-E. Tel. 0711/752061, Fax 752127 LANCO GmbH Moselstrasse 56-58, D-63452 Hanau Tel. 06181-916000, Telefax 06181/9160040 Internet: www.lanco.de Compoundieren • Entwicklung & Herstellung von • Kunststoffcompounds & Recompounds • Lohnvermahlung & Lohngranulierung • Anwendungsberatung • Laborprüfungen & Analysen • Color Matching Industriestraße 11-21 ∙ 59320 Ennigerloh Telefon 02524/93120 ∙ Fax 02524/931226 www.geba.eu ∙ [email protected] Werner Koch Maschinentechnik GmbH Industriestraße 3 D-75228 Ispringen Tel. 07231/8009-0 Fax 07231/800960 [email protected], www.koch-technik.com Kühlanlagen Heizplatten Abo-Bestellung unter 0511/8550-2638 Holzer GmbH Maurerstraße 14 89542 Herbrechtingen, Deutschland Tel. +49 7324 9654-0, Fax -88 [email protected] www.holzer-gmbh.com Fördergeräte und -anlagen SCHUMA Maschinenbau GmbH Heinrich-Kahn-Str. 63 D-89150 Laichingen Tel. (0 73 33) 96 09-0 Tel. 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(07161) 9274-0, Fax 9274-14 E-Mail: [email protected] Polyamide dressler group the grinding authority www.dressler-group.com [email protected] Maschinen, Werkzeuge, Hilfsmittel für die Kunststoffbearbeitung Polypropylen-Compound Plastic Technologie Service Marketing- & Vertriebs-GmbH Hautschenmühle 3 D-91587 Adelshofen Fon +49-(0)9865-821 Fax +49-(0)9865-720 [email protected] www.pts-marketing.de Pressen/Pressautomaten Masterbatches R+S Technik GmbH D - 46395 Bocholt Tel.: +49 (0) 2871 3106-0 [email protected] www.rstechnik.de www.color-service.de Deifel Buntfarbenfabrik Tel.: 09721 / 1774-0 · Fax: -44 www.deifel-masterbatch.de Gabriel-Chemie Deutschland GmbH D-87480 Weitnau/Oberallgäu Tel. (0) 8375/9201-0, Fax -9201-30 E-Mail: [email protected] Internet: www.gabriel-chemie.com G. E. Habich’s Söhne 34356 Reinhardshagen Telefon 0 55 44/7 91-0 Telefax 0 55 44/82 38 ROWA Masterbatch GmbH D-25421 Pinneberg Tel. +49 (0) 4101-706-01 www.rowa-masterbatch.de Messtechnik Wickert Maschinenbau GmbH Wollmesheimer Höhe 2, 76829 Landau/Pfalz Tel: 06341/9343-0 – Fax: 06341/9343-30 Internet: www.wickert-presstech.de E-Mail: [email protected] Profile CH - 9220 Bischofszell www.k-profile.com Profil kühnplast GmbH + Co. KG Ziegelfeldstr. 24, D-73563 Mögglingen Tel. 07174/295, Fax 07174/6380 Internet: www.kuehnplast.de Menke Kunststoffe GmbH & Co. KG 59581 Warstein, Mescheder Schling Telefon 0 29 02/97 08-0 - Fax 47 54 [email protected] - www.mk-profile.de Dr. Herfeld GmbH & Co. KG Niederheide 2, 58809 Neuenrade Tel. 02392-9644-0, Fax 02392-62013 E-Mail: [email protected], www.mixaco.de Heiz-/Kühlmischer, Container Mischer, Schnellmischer, Universalmischer, Sackmischer, Labormischer Mühlen Maschinenfabrik GmbH & Co. KG Prüfleistung Opti-Compounds & Service GmbH * Material- und Bauteilprüfung (auch Wareneingangsprüfung für Produktion u. Handel) * Fehleranalyse (Material u. Bauteile) * Anwendungsorient. Materialentwicklung * Kleinmengen-Compoundierung * Verarbeitungstests 07407 Rudolstadt, Oststr. 50, Tel. 03672/3146-0, [email protected] www.opti-compounds.de Regranulate Abfälle und Rohstoffe PE-, HDPE- und PP-Regenerat verkauft DEKU-Kunststofffabrik E. & J. Bolkart GmbH & Co. KG Fabrikstraße 1, 91224 Pommelsbrunn, Tel. 09154/28-0 Feinmahlanlagen Wolfslochstr. 51, 66482 Zweibrücken Tel.: 06332 802 0, Fax: 06332 802 521 E-Mail: [email protected] Internet: www.pallmann.eu Reduction Engineering Scheer siehe unter „Granulieranlagen“ Normalien für den Werkzeug-, Formen- und Maschnenbau Reinigungsgranulate für Spritzguss, Blasform und Extrusion Schlicht Handelsges. oHG Rapid Purge Tel. 040/679942-0 · Fax 040/67994211 Internet: www.schlicht-gmbh.de Roboter MEUSBURGER GEORG GMBH & CO KG Kesselstr. 42, 6960 Wolfurt, Austria T +43 5574 6706-0, F +43 5574 6706-11 www.meusburger.com [email protected] Eine Bezugsquellen-Anzeige in diesem Format kostet pro Ausgabe + Stichwort 92,04 € + MwSt Profil kühnplast GmbH + Co. KG Ziegelfeldstr. 24, D-73563 Mögglingen Tel. 07174/295, Fax 07174/6380 Internet: www.kuehnplast.de Rotations-Schweißmaschinen KVT Bielefeld GmbH www.kvt-bielefeld.de Schmelzefilter Gneuß Kunststofftechnik GmbH Mönichhusen 42, 32549 Bad Oeynhausen Tel. 05731/53 07 0, Fax 05731/53 07 77 E-Mail: [email protected] Schneidmühlen ALPINE Unter Schneidmühlen die erste Adresse: Hosokawa Alpine Aktiengesellschaft Sparte Recycling & Schneidmühlen Postfach 10 11 51, D-86001 Augsburg Tel. 0821/59 06-415, Fax 59 06-630 www.amis.de Tel. 06226 7890-0 Fax 06226 7890-222 Schneidmühlen, Shredder, Feinmühlen eprotec Tel. +41 43 388 90 90 [email protected] Zweigniederlassung der Oerlikon Textile GmbH & Co. KG Leverkuser Str. 65, 42897 Remscheid Geschäftsbereich Pumpen Tel.: 02191/67-0, Fax: 02191/67-1794 [email protected], www.pumpen.barmag.de HEINRICH DREHER GMBH & CO. KG Postfach 500545 • D-52089 AACHEN TEL. 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KG Sandweg 14, 63589 Linsengericht (Gro) Tel. 06051/96 65-0, Fax 06051/96 65 65 [email protected], www.kelviplast.de Siloanlagen und Mischsilos Hohe Steinert 7, 58509 Lüdenscheid Tel: 02351/9292-92, Fax: 02351/9292-50 [email protected], www.weinreich.de TeBeCo UG Lenbachstrasse 2, 58840 Plettenberg Tel. 02391 6074070, Fax 02391 6074071 [email protected] [email protected], www.tebeco-ug.de www.feist-industrievertretung.de Thermo-Formmaschinen Statische Mischer Groche Technik GmbH • Plastifiziereinheiten • Am Lehmstich 12 32689 Kalletal Tel. 0 52 64/6 56 61-0 Fax 0 52 64/6 56 61-20 Internet: www.GT-Plast.de Deutschland Nord, Belgien Holland, USA [email protected], Tel: 02241-942882 Deutschland Süd, Schweiz, Luxemburg [email protected], Tel: 0621-79975-0 D-74081 Heilbronn Tel. +49 (0)7131/505-0 www.illig.de Strahlenvernetzung Plastic Technologie Service Marketing- & Vertriebs-GmbH Hautschenmühle 3 D-91587 Adelshofen Fon +49-(0)9865-821 Fax +49-(0)9865-720 [email protected] www.pts-marketing.de KIEFEL GMBH, 83395 Freilassing Tel. 08654/78-0, www.kiefel.com R+S Technik GmbH D - 46395 Bocholt Tel.: +49 (0) 2871 3106-0 [email protected] www.rstechnik.de Polymac-Robotics b.v. 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Gebiet, 53539 Kelberg, Telefon 02692/9209-0, Telefax 9209-40 Internet: www.ere-kunststoff.de, E-Mail: [email protected] (auch Reparaturen) Wolfslochstr. 51, 66482 Zweibrücken Tel.: 06332 802 0, Fax: 06332 802 521 E-Mail: [email protected] Internet: www.pallmann.eu Temperatur-, Mess- und Regeltechnik Telefon 06027/4665-0, Fax 06027/466517 E-Mail: [email protected] Internet: www.rapidgranulator.de Groche Technik GmbH • Plastifiziereinheiten • • Neufertigung und Regeneration • Am Lehmstich 12 32689 Kalletal Tel. 0 52 64/6 56 61-0 Fax 0 52 64/6 56 61-20 Internet: www.GT-Plast.de Übrigens Ihre Bezugsquelle steht auch automatisch kostenlos online unter www.K-Zeitung.de/ bezugsquellen SKS AG Kunststoffe+Werkzeugbau Hauptstrasse 59, CH-8637 Laupen ZH Tel. +41 55 256 50 00, Fax - 50 08 [email protected], www.sks-laupen.ch TRIA GmbH Recycling- und Zerkleinerungsmaschinen Carl-Friedrich-Benz-Str. 1 47877 Willich-Münchheide Tel.: 0 21 54 / 94 39 0 Fax: 0 21 54 / 94 39 19 97877 Wertheim-Reicholzheim Tel. 09342/30880, Fax 09342/30883 Internet: www.wanner-technik.de E-Mail: [email protected] WERY GmbH, 66470 Zweibrücken, Pf. 2038 Tel. 06332/3345, Fax 06332/17506 Trockeneisstrahlen ASCO KOHLENSÄURE AG 8590 Romanshorn, Schweiz www.ascoco2.com, Tel. +41 71 466 80 80 FELLER ENGINEERING GmbH Carl-Zeiss-Str. 14, 63322 Rödermark Tel. +49(6074)8949-0, Fax 8949-49 www.fellereng.de, [email protected] Gneuß Kunststofftechnik GmbH Mönichhusen 42, 32549 Bad Oeynhausen Tel. 05731/53 07 0, Fax 05731/53 07 77 E-Mail: [email protected] Trockenlufttrockner www.helios-systems.de Übrigens Ihre Bezugsquelle steht auch automatisch kostenlos online unter: www.K-Zeitung.de BEZUGSQUELLEN Trocken- und Warmlufttrockner Vibrations- und Reibschweißmaschinen UltraschallSchweißmaschinen BRANSON T. 0 60 74/497-0 / Fax -199 www.branson.eu / [email protected] Gerco Technik GmbH In der K-ZEITUNG veröffentlichte Bezugsquellen stehen auch automatisch und kostenlos online. www.cemas-germany.com Phone: +49 (0) 2524 928 559-0 [email protected] www.gerco-technik.de Werner Koch Maschinentechnik GmbH Industriestraße 3 D-75228 Ispringen Tel. 07231/8009-0 Fax 07231/800960 [email protected], www.koch-technik.com LANCO GmbH Moselstrasse 56-58, D-63452 Hanau Tel. 06181-916000, Telefax 06181/9160040 Internet: www.lanco.de Trocknen von Halbzeugen HORO Dr. Hofmann GmbH Ultra-Trockenkammern www.horo.eu Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. 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Ihre Ansprechpartner Redaktion Günter Kögel, Telefon +49 (0) 821 319880-50 Anzeigen Axel Gerhartz, Telefon +49 (0) 821 319880-52 [email protected] www.k-zeitung.de @http:// WORLD OF PLASTICS 24 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 3D-Druck im Weltraum: Werkzeuge und Ersatzteile für die ISS Die additive Fertigung von Kunststoffteilen in der Schwerelosigkeit führt zu einer gewaltigen Zeit- und Kostenersparnis Additive Fertigung Falls das Guin- grünes Polymer – mit Hightechraumtechnologie für den Druck von Objekten in 3D in der Schwerelosigkeit. Ein Polymer aus erneuerbaren Quellen für den Druck im Weltraum ist ein Meilenstein in unserer Geschichte“, so Patrick Teyssonneyre, Leiter der Abteilung Innovation und Technologie bei Braskem. ness-Buch der Rekorde irgendwann die teuerste Ersatzteilversorgung auflisten würde, ginge dieser Titel derzeit wohl an die Internationale Raumstation ISS. Die in den letzten Jahren durch diverse Erweiterungen auf 110 m × 100 m × 30 m gewachsene ISS ist derzeit das größte künstliche Objekt im Erdorbit und trotz der vergleichsweise geringen Entfernung von rund 400 km zur Erdoberfläche nur extrem schwer zu erreichen. Große Erwartungen Premiere mit Rohrverbinder Da liegt die Idee nahe, die Ersatzteile oder spezielle Werkzeuge mit einem 3D-Drucker im Weltall selbst zu produzieren und so nicht nur die Kosten zu senken, sondern auch die Autonomie der Weltraumstation zu verbessern. Das erste Ersatzteil, das mit Rohstoffen außerhalb der Erde hergestellt wurde, war ein Rohrverbinder für die Pflanzenbewässerung auf der ISS. Gefertigt wurde das Teil in der Additive Manufacturing Facility (AMF), dem ersten kommerziellen 3D-Drucker, der dauerhaft im Weltraum verbleibt. Dieses Die Astronauten der ISS können künftig verschiedene Werkzeuge und Ersatzteile mit einem 3D-Drucker selbst herstellen. Foto: NASA Gerät, das künftig Ersatzteile aus einem „grünen“ Kunststoff auf Zuckerrohrbasis herstellen wird, befindet sich seit Anfang des Jahres in der Internationalen Raumstation ISS. Ein Jahr arbeiteten die Mitarbeiter der Abteilung Innovation und Technologie bei Braskem, dem größten Hersteller von thermoplastischen Kunststoffen in Nordund Südamerika, mit Made in Space an der Entwicklung eines Kunststoffs aus „grünem“ Polyethylen für den 3D-Druck in schwerelosen Umgebungen. Das Unternehmen Made in Space wurde 2010 als erster Raumhersteller der Welt gegründet und ist seitdem weltweit führend bei der Herstellung von Anwendungen für die Raumfahrt. Ein Team von NASA/Made in Space hat nicht nur 2014 zum ersten Mal einen 3D-Drucker zur ISS geschickt, sondern in Partnerschaft mit CA- SIS, dem Leiter des ISS National Laboratory, Anfang dieses Jahres auch den ersten kommerziellen 3D-Drucker auf der ISS installiert. Die Partnerschaft ermöglicht es, dass Astronauten per E-Mail das digitale Design der Ersatzteile erhalten und diese drucken, was zu einer erheblichen Zeit- und Kostenersparnis führt. „Mit dieser Partnerschaft verbinden wir eine der großen Innovationen im Bereich Polymere – Besinnliche Festtage! Wir sagen Danke! Das gesamte Team der K-ZEITUNG und des neuen K-MAGAZINS wünscht allen Lesern, Kunden und Partnern, Weggefährten und Freunden ein frohes Weihnachtsfest sowie viel Glück, Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr. MAGAZIN Der grüne Kunststoff „I’m green“ von Braskem wurde für das Projekt ausgewählt, da er Eigenschaften wie Flexibilität, chemische Beständigkeit und Wiederverwertbarkeit verbindet und außerdem aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird. Es werden große Erwartungen an das Projekt gestellt, da der 3DDruck im Weltraum von der NASA als einer der wichtigsten Fortschritte für eine eventuelle Mission zum Mars angesehen wird. „Die Möglichkeit, bei Bedarf Ersatzteile und Werkzeuge mit einem 3D-Drucker herzustellen, erhöht die Zuverlässigkeit und Sicherheit von Raumfahrtmissionen. Diese Partnerschaft mit Braskem ist grundlegend für die Diversifizierung von Rohstoffen, die in der Additive Manufacturing Facility AMF verwendet werden, um so die mit diesem Verfahren hergestellten Produkte haltbarer und vielseitiger zu machen“, erläutert Andrew Rush, Vorstandsvorsitzender von Made in Space. Auch der Drucker selbst enthält Technologie von Braskem. Der Drucktisch des Geräts besteht aus Polyethylen mit ultrahoher molarer Masse (Ultra-High-MolecularWeight Polyethylene = UHMWPE). Dieser Kunststoff zeichnet sich durch besseren Halt beim Druck aus und bietet sehr gute mechanische Eigenschaften wie eine erhöhte Abriebbeständigkeit und Stoßfestigkeit. Das Projekt zum 3D-Druck soll die Entwicklung von Lösungen vorantreiben, die über die Herstellung im Weltraum hinausgehen. „Die Technologie hat das Potenzial, sich auf die Kunststoffkette auszuwirken, indem neue Anwendungen und die kundenindividuelle Massenproduktion mit einem Rohstoff aus erneuerbaren Quellen ermöglicht werden“, bestätigt Gustavo Sergi, Leiter der Abteilung erneuerbare Chemikalien von Braskem. GK www.madeinspace.us www.iss-casis.org www.braskem.com.br/usa DER MULTI-MEDIALE SONDERTEIL DER K-ZEITUNG IM FOKUS PRAXIS AUSGABE VIII/2016 „Die Flexibilität erhalten und ausbauen“ EXTRUSION Herausfordernd Technischer Anspruch bei der Rohr- und Profilextrusion IV Neue Maßstäbe Innovative Düsenautomatik „made in Switzerland“ VI SLS Cogeschäftsführer Marco Streck über Effizienzsteigerung in der KunstSeite II stoffextrusion Überzeugende Arbeit Reifenhäuser auf dem nordamerikanischen Markt VII Stefan Lenz verantwortlicher Redakteur 0821 319880-54 [email protected] EXTRUSION II 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 Neben dem hauseigenen Werkzeugbau definiert Cogeschäftsführer Marco Streck auch eine leistungsfähige Konfektionierung, wie hier zu sehen, als entscheidendes Leistungsmerkmal von SLS. Foto: SLS Kunststoffverarbeitung INTERVIEW »Die Flexibilität erhalten und ausbauen« Das Unternehmen SLS mit Firmensitz in Dahn zählt europaweit zu den ersten Adressen für extrudierte Kunststoffprofile – Cogeschäftsführer Marco Streck im Interview über Effizienzsteigerung in der Kunststoffextrusion Profil-Know-how Das Unterneh- men SLS ist nicht nur Premiumhersteller für Fensterprofile, sondern gilt auch als innovativer Zulieferer von Sonderprofilen und Entwicklungspartner für anspruchsvolle Problemlösungen. Außergewöhnlich ist zudem, dass SLS seit dem vergangenen Jahr bereits in der zweiten Generation als Drei-Familien-Unternehmen geführt wird. Im Interview spricht Cogeschäftsführer Marco Streck darüber, wie sich SLS auf wachsende Kundenansprüche einstellt und welche Investitionen geplant sind. : Herr Streck, sind Sie mit der Geschäftsentwicklung 2016 zufrieden? Marco Streck: Die Geschäfts- entwicklung in diesem Jahr 2016 würde ich bis dato als zufriedenstellend bezeichnen, obgleich wir unsere Zielvorgaben nicht ganz erreichen werden. Ausgelöst durch politische Ereignisse wie den Brexit, die wachsende Terrorgefahr, die internationale Flüchtlingskrise und auch die aktuell unklare Situation in der Türkei wird jedoch eine merkliche Verunsicherung aufseiten der Abnehmer spürbar. Sie äußert sich beispielsweise in einem stark schwankenden Kaufverhalten und einer reduzierten Dynamik im Markt. Im abge- warten wir ebenfalls keine größeren Veränderungen. Alles in allem – und insbesondere auch unter »Unser primäres Ziel ist es, die Effizienz unserer Fertigungsprozesse und das Qualitätsniveau unserer Profilsysteme zu erhöhen, ohne dabei allerdings an Flexibilität zu verlieren – denn genau darin sehen wir unsere großen Stärken.« Marco Streck, Cogeschäftsführer von SLS schlossenen dritten Quartal hatten wir daher eher einen Seitwärtstrend in der Geschäftsentwicklung. Für das vierte Quartal er- In der Extrusionstechnik realisiert SLS alljährlich eine große Vielfalt von Kunststoffprofilen in vielen verschiedenen Werkstoffen und Formen. Foto: SLS Kunststoffverarbeitung Berücksichtigung der letzten politischen Ereignisse – sprechen wir dennoch von einem positiven Geschäftsjahr und würden sagen: Auch 2017 bleibt es spannend und voller Herausforderungen. : Welche Impulse und Trends in den für Sie relevanten Marktsegmenten machen Ihnen derzeit besonderes Kopfzerbrechen? Streck: Als eine der ersten Adres- sen für extrudierte Kunststoffprofile für den Fenster- und Türenbau beobachten wir natürlich derzeit sehr aufmerksam das sinkende Preisniveau im Bausektor. Das ist vor allem ein Effekt des starken Wettbewerbs aus den osteuropäischen Ländern. : Welche unternehmerischen Möglichkeiten haben Sie, um darauf zu reagieren? Streck: Nicht zuletzt auch als Reak- tion auf solche Entwicklungen beschäftigen wir uns seit Anfang des Jahres sehr konzentriert mit zahlreichen Maßnahmen der Prozessoptimierung. Wir haben es inzwischen als unsere permanente Aufgabe definiert, ständig zu verbessern und zu verfeinern. Unser primäres Ziel ist es dabei stets, die Effizienz unserer Fertigungsprozesse und das Qualitätsniveau unserer Profilsysteme zu erhöhen, ohne dabei allerdings an Flexibi- SLS wird seit dem vergangenen Jahr in der zweiten Generation als Drei-Familien-Unternehmen geführt. Vorn im Bild (v.l.n.r.) die drei Gründerväter Manfred Streck, Thomas Leibrock und Hans Schmidt; dahinter (v.l.n.r.) die Söhne Marco Streck, Jan-Steven Leibrock und Jürgen Schmidt. Foto: SLS Kunststoffverarbeitung EXTRUSION 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 Das alles schaffen wir nur, wenn wir unsere Prozesse in allen Bereichen der Produktion, der Verwaltung und des Managements immer wieder aufs Neue bewerten und optimieren. : Worin sehen Sie derzeit die wichtigsten Herausforderungen für Ihr Unternehmen? Streck: Tatsächlich betrachte ich Marco Streck, Cogeschäftsführer von SLS: „Neben ständigen prozesstechnischen Verbesserungen in der Produktion – zum Beispiel bei der Co- und Post-Coextrusion – widmen wir uns derzeit sehr intensiv dem Thema Werkstoffe.“ Foto: SLS Kunststoffverarbeitung es als eine der wichtigsten Fragestellungen überhaupt, wie wir angesichts der stetig wachsenden Kundenansprüche unsere Flexibilität nicht nur erhalten, sondern auch ausbauen können. Die individuelle Einstellung auf die Bedarfslage jedes einzelnen Kunden ist heute von zentraler Bedeutung. Das steht für uns außer Frage. Da der damit verbundene erhöhte Verwaltungs- und Organisationsaufwand aber immer auch höhere Zusatzkosten mit sich bringt, muss an irgendeiner anderen Stelle ein Betrag X eingespart werden. Zumal ja der Kostendruck – und hier schlagen vor allem die Arbeitskosten zu Buche – im internationalen Ländervergleich hoch und stets präsent ist. : Welche Maßnahmen und Investitionen zur weiteren Mo- Wärmetauscher – anschaffen. Und nicht zu vergessen: Die Innenbeleuchtung der Produktions- und Lagerhallen sowie die Außenbeleuchtung werden demnächst auf energiesparende LED-Technik umgestellt. Sie erkennen an all diesen Beispielen, dass wir unternehmensübergreifend an der weiteren Steigerung unserer Effizienz arbeiten. : Mit welchen technologischen Fragestellungen beschäftigt sich SLS derzeit schwerpunktmäßig? Streck: Neben ständigen prozess- technischen Verbesserungen in der Produktion – beispielsweise bei der Co- und Post-Coextrusion – widmen wir uns derzeit sehr intensiv dem Thema Werkstoffe. Dabei befassen wir uns schwerpunktmäßig mit für uns neuen Kunststoffen wie beispielsweise dem hochfesten und hitzebeständigen POM oder auch verschiedenen PC/ABS-Blends. Hierzu laufen derzeit verschiedene Inhouseprojekte zur Beurteilung der Verarbeitungsmöglichkeiten und der richtigen Werkzeugauslegung. Auch die Verarbeitung von faserverstärkten Werkstoffen ist nach wie vor ein sehr präsentes Thema Produktion der Profile und zum fertig konfektionierten Bauteil können wir unseren Kunden alles bieten. Und zwar in einer Werkstoffauswahl, mit der nur wenige andere Hersteller mithalten können. Betrachtet man außerdem noch unsere Möglichkeiten in der Cound Post-Coextrusion, so steht unseren Kunden im Bereich der Herstellung moderner Profillösungen aus technischen Kunststoffen ein enormes Leistungsspektrum zur Verfügung. Als weitere Stärke würde ich auch unser Prinzip der kurzen Wege nennen … : Prinzip der kurzen Wege? Was dürfen wir uns denn darunter konkret vorstellen? Streck: Bei SLS kann der Kunde oder Interessent sich mit seiner Fragestellung immer auch direkt an die Geschäftsleitung des Unternehmens wenden. Das hat sich in der Praxis als enormer Vorteil erwiesen, denn auf diese Weise können wir schwierige Problemfälle oder neue Projekte stets schnell, direkt und auf gleicher Augenhöhe besprechen und realisieren. So kommen wir sehr oft sehr schnell zum Ziel. III Stelle Sie der Schuh als Unternehmer und Cogeschäftsführer von SLS gerade am meisten drückt. Streck: Das wird Sie vielleicht kaum überraschen, aber sehr stark beschäftigt mich im Moment das Thema Fachkräftemangel. Es bleibt hier nach wie vor sehr schwierig, junge Menschen für einen handwerklichen Ausbildungsberuf in unserer Branche zu gewinnen und geeignete Bewerber zu finden. Um dem in Deutschland weiter voranschreitenden Fachkräftemangel als produzierendes Unternehmen entgegenzuwirken, legen wir größtes Augenmerk auf die Ausbildung von Jugendlichen. So konnten wir für den Bereich Produktion 2016 immerhin vier neue Azubis für den Ausbildungsberuf „Verfahrensmechaniker“ gewinnen. Das ist ein oft zäher Prozess, aber hier zahlen sich beispielsweise auch unsere verstärkte Präsenz auf lokalen Jobbörsen und die Bereitstellung von Praktikumsplätzen in den umliegenden Schulen aus. : Herr Streck, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. SL www.sls-kunststoffprofile.de Das Unternehmen Schon heute ist SLS dank seiner Inhouseentwicklungsarbeit in der Lage, einbaufertige Serienteile aus POM zu fertigen. Beispielsweise Gleitschienen für Förderanlagen, Isolatoren für Stromschienen oder Befestigungsprofile für die Bauindustrie. Foto: SLS Kunststoffverarbeitung lität zu verlieren – denn genau darin sehen wir unsere großen Stärken. : Welche Bereiche Ihres Unternehmens sind denn davon am meisten betroffen? Streck: Die Faktoren Prozessopti- mierung und Flexibilitätssteigerung haben Bedeutung für alle Einheiten und Abteilungen von SLS. Als Beispiel will ich hier nur unseren Werkzeugbau nennen, dem als Herzstück unserer Innovationsfähigkeit eine Schlüsselrolle zufällt. Um unsere Flexibilität zu stärken, werden wir diesen Bereich mittelfristig nochmals ausbauen, wobei wir uns hier insbesondere auf Wartung, Pflege, Instandhaltung und Werkzeuglager konzentrieren. Eine marktstrategisch immer wichtigere Rolle spielt auch die Kundenorientierung, weshalb wir unsere Konfektionierung nochmals erweitern und organisatorisch verbessern. So können wir zukünftig noch intensiver und flexibler auf die unterschiedlichen Wünsche unserer Kunden reagieren. : Wie äußert sich denn das wachsende Wunsch- und Anspruchsdenken Ihrer Kunden ganz konkret? Streck: Da gibt es eigentlich kaum Grenzen. De facto sind wir gezwungen, immer kleinere Aufträge auf Abruf auszuliefern, immer kürzere Lieferzeiten einzuhalten und immer höhere Anforderungen an die Qualität der Produkte zu erfüllen. Als Folge dieser Anforderungen ergeben sich immer mehr Prozessschritte bei der Nachbearbeitung und in der Montage unserer Profilsysteme. Das berührt alle Aspekte von der Produktveredelung bis hin zum einbaufertigen oder konfektionierten Bauteil in einer Sonderoder Einzelteilverpackung. Hinzu kommt dann oft noch die Übernahme organisatorischer Aufgaben wie etwa die Fremdlagerverwaltung oder der Datenabgleich mit den IT-Systemen der Kunden. dernisierung Ihres Unternehmens haben Sie mittelfristig in der Planung? Streck: Nun, wer SLS kennt, der weiß, dass wir eigentlich immer am Erweitern, Umstrukturieren und Verbessern sind. Nach den zahlreichen Neu- und Ausbauprojekten der jüngsten Vergangenheit haben wir derzeit eine Erweiterung der Lagerflächen geplant sowie die Integration neuer Ablängautomaten in den Inlinebetrieb. Weitere Modernisierungsprojekte, die wir aktuell vor Augen haben, sind die Erhöhung der Kühlleistung durch ein neues Kühlgerät mit zusätzlicher Energierückgewinnung über einen integrierten Wärmetauscher, die Modernisierung der Kühlwasserversorgung und die Erhöhung der gesamten Systemleistung, unterstützt durch Investitionen in moderne Pumpentechnik zur Verbesserung der Effizienz. Außerdem wollen wir demnächst eine moderne Kompressoranlage zur Druckluftversorgung – ebenfalls mit einem integrierten für uns. Dabei geht es uns vor allem darum, die je nach Anforderungsprofil sehr unterschiedlichen Eigenschaften der Produkte zu verbessern. : Worin sehen Sie die besonderen Stärken des Leistungsspektrums Ihres Unternehmens? Streck: SLS hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1985 stets als besonders innovativer und kundenorientierter Hersteller von Kunststoffprofilen hervorgetan. Dabei nehmen wir uns stets auch schwieriger Aufgaben an, vor denen andere Extrusionsbetriebe zurückschrecken. Dadurch haben wir heute in vielen Bereichen einen deutlichen Know-how-Vorsprung – sowohl materialtechnisch als auch verfahrenstechnisch. Grundsätzlich würde ich aber auch sagen: Bei SLS stimmt das Gesamtpaket. Von der Entwicklung neuer Produkte über die Fertigung der Extrusionswerkzeuge im hauseigenen Werkzeugbau bis hin zur : Gibt es neue Marktsegmente bzw. Kundengruppen, die Sie besonders fokussieren? Streck: Ja, die gibt es eigentlich immer. Wie Sie wissen, ist SLS ja eine der ersten Adressen für die Herstellung extrudierter Kunststoffprofile für Systemkunden im internationalen Fenster- und Türenbau sowie der Fassadentechnik. Das hier gewonnene Knowhow fließt seit Jahren auch immer wieder ein in die Realisierung kundenspezifischer Sonderlösungen für den Maschinen- und Anlagenbau, die Elektrotechnik sowie für Verpackungs- und Medizintechnik. Derzeit sind mehrere Kundenprojekte in Planung, die in den Bereichen Nutzfahrzeugbau und Lagertechnik angesiedelt sind. Aktuell kommen gerade aus dem Inland viele Impulse, die uns auch an weitere, für uns neue Märkte heranführen. Mehr möchte ich dazu aber derzeit nicht sagen. : Dann verraten Sie uns doch zum Schluss noch, an welcher Praxis SLS wurde1985 durch Hans Schmidt, Thomas Leibrock und Manfred Streck gegründet und nach deren Initialen in SLS benannt. Seit dem 1. April 2015 liegt die Geschäftsführung in den Händen von Gründer Thomas Leibrock sowie den Gründersöhnen Jürgen Schmidt und Marco Streck. Seit 2012 ist auch der Sohn von Thomas Leibrock, Jan-Steven Leibrock, mit an Bord. In einem kleinen Industriegebiet außerhalb der Stadt Dahn werden auf dem mittlerweile 27.574 m² großen Firmengelände auf 30 modernen Extrusionsanlagen im Schichtbetrieb jährlich rund 7.000 t Material für die Profilproduktion verarbeitet. SLS ist zuverlässiger Partner, wenn es um die Produktion von Hohl- oder Vollprofilen geht. Das Unternehmen bietet seinen Kunden die volle Bandbreite an hochwertigen und mit viel Know-how gefertigten Profilen. Eine Auswahl an Möglichkeiten: • Standardprofile • Sonderanfertigungen • von 20 g bis zu 3.000 g/m • verschiedene Farben und Thermoplaste • hart, weich, Hart-WeichKombinationen in Coextrusion Profile, für deren Einsatz eine hohe Stabilität gefordert wird, können auf Wunsch mit Glasfaser- oder Stahleinlagen gefertigt werden. Auch speziellen Anforderungen der Elektronikindustrie kann SLS mit leitfähig beziehungsweise antistatisch ausgestatteten Materialien gerecht werden. Die Kunden kommen aus den Bereichen Fenster- und Fassadenbau, Metallbau, Fahrzeugbau, Maschinenbau etc. EXTRUSION IV 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 Die Herausforderungen bei der Extrusion von Rohren und Profilen Die Extrusion von Rohren und Profilen ist energieintensiv und technisch anspruchsvoll. Um die Qualitäts- und Funktionsansprüche in diesem Bereich zu realisieren, bedarf es umfangreicher Kenntnisse zu den Materialien und Verarbeitungstechnologien. Direktextrusionsanlagen ermöglichen dem Rohrhersteller eine kostengünstige Produktion mineralisch gefüllter oder verstärkter Rohre. Foto: Krauss Maffei Berstorff Querschnitsbetrachtung Die deut- sche Kunststoffrohrindustrie ist ein innovativer Wirtschaftszweig, der hinsichtlich Qualität und Know-how europaweit führend ist. Je nach Anwendungsgebiet werden für die Produkte spezifische Merkmale wie definierte Isolationsfähigkeiten, thermische Beständigkeit oder chemische Widerstandsfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit umgesetzt. Haustechnik und dem industriellen Anlagenbau ein. Die Einsatzbereiche werden durch die Weiterentwicklung der Materialien hinsichtlich des Temperatureinsatzbereichs, der Durchflussmedien oder der Systemdrücke ständig vergrößert. Gastransportleitungen bis 16 Bar Betriebsdruck, Schutzrohre für Erdkabel im Höchstspannungsbereich bis 500 Kilovolt, Wasserlöschanlagen wie ferindustrie. Kunststoffrohre spielen auch in diesem Bereich eine wichtige Rolle, denn Kunststoff ersetzt Metall, um eine Gewichtsreduzierung zu realisieren und neue Anwendungsfelder zu eröffnen. „Ein Beispiel hierfür sind Kraftstoffrohre. Diese müssen immer anspruchsvollere und komplexere physikalische Eigenschaften realisieren. Dazu gehört bei Leitungen im Motorraum unter anderem die Funktionssicherheit bei höherer Dauertemperatur- »Kunststoffrohre nehmen eine Schlüsselrolle ein« Andreas Redmann, Kunststoffrohrverband e.V., Bonn. Um all dies passgenau umsetzen zu können, ist umfangreiches Know-how erforderlich, beispielsweise zur Plasmaoberflächenveredlung von Extrusionswerkzeugen, der WPC-Profilextrusion oder der Inlineextrusion von gefüllten und verstärkten Rohren. Die VDI-Tagung Extrusion von Rohren und Profilen, die am 6. und 7. Dezember in Nürnberg stattfand, hat hierzu ein breites Wissensspektrum vermittelt. Sprinklersysteme oder die Geothermie sind Beispiele für die Erweiterung des Anwendungsbereichs von Kunststoffrohrsystemen“, nennt Andreas Redmann, Projektmanager beim Kunststoffrohrverband e.V. in Bonn, die klassischen und neuen Anwendungsbereiche von Kunststoffrohrsystemen. Er sprach in Nürnberg zu Entwicklungen, Perspektiven und Herausforderungen für die Kunststoffindustrie. Schlüsselrolle der Kunststoffrohre Rohrextrusion für die Automotiveindustrie „Kunststoffrohre nehmen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung und dem Betrieb zeitgemäßer Verund Entsorgungssysteme, in der Eine Kernkompetenz und das Aushängeschild der deutschen Industrie sind der Automobilbau und die daran angegliederte Zulie- belastung, die über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs gewährleistet sein muss“, erklärt Dietmar Wagner, technischer Leiter Verfahrenstechnik und Entwicklung bei der Extrudex Kunststoffmaschinen GmbH in Mühlacker. Mit modernen Extrusionslinien, so Wagner, können ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlagen und eine höhere Effizienz bei der Herstellung der Produkte erreicht werden – engere Toleranzen, die es ermöglichen, Rohmaterial einzusparen, und somit die Teilekosten senken, höhere Produktionsgeschwindigkeiten und eine Verbesserung der Ausschussquote. „Durch die Verarbeitung neuer auswascharmer Kunststoffe im Bereich der Kraftstoffleitungen kann zudem eine längere Lebensdauer dieser Produkte erreicht werden“, nennt er ein weiteres Beispiel. Viel Gestaltungspotenzial Ein multifunktionales Fenstersystem erschließt künftig völlig neue Anwendungsfelder, zum Beispiel die Integration in ein SmartHome-System beziehungsweise in ein Smart Office. Foto: Veka Im Bereich der Prozesstechnik bietet die Direktextrusion viel Gestaltungspotenzial. Sie ermöglicht dem Rohrhersteller eine kostengünstige Produktion mineralisch gefüllter oder verstärkter Rohre. „Wird im herkömmlichen Produktionsprozess mit Einschneckenextrudern der Einsatz von speziell gefertigten und damit kostenintensiven Compounds nötig, so kann durch den Einsatz der gleichsinnig drehenden Doppelschneckenextruder bei der Direktextrusion auf die Einzelkomponenten zurückgegriffen werden“, sagt Stefan Buhl, Gruppenleiter Anwendungstechnik Einschneckenextrusion bei der Krauss Maffei Technologies GmbH in München. Auf diese Weise seien Einsparpotenziale auf der Materialseite von mehr als 30 % möglich. „Die deutlich höheren Investitionskosten für eine Direktextrusionslinie im Vergleich zu einer konventionellen Extrusionslinie mit Einschneckenextrudern lassen sich, je nach Auslastung der Linie, innerhalb eines Jahres und unter Umständen auch schneller kompensieren“, so Buhl. Die höheren Investitionskosten resultieren aus den höheren Kosten für den gleichsinnig drehenden Doppelschneckenextruder, die Notwendigkeit einer Schmelzepumpe für den Druckaufbau sowie für gewöhnlich eingesetzte gravimetrische Differenzialdosierwaagen. Eigenschaften der Rohre beeinflussen Mineralische Füll- und Verstärkungsstoffe wie Calciumcarbonat EXTRUSION 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 möglicht eine schnelle Umrüstung. So kann eine Rohrextrusionsanlage innerhalb weniger Minuten zur Compoundier- und Granulieranlage umgerüstet werden, um mit dieser eigene Compounds für die Fittings der speziellen Rohrsysteme zu extrudieren.“ Mit modernen Extrusionslinien können ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlagen und eine höhere Effizienz bei der Herstellung der Produkte erreicht werden. Foto: Extrudex Kunststoffmaschinen Schmelzeflusskontrolle bei der Extrusion „Um künftig bei der Profilextrusion die noch vorhandenen Potenziale im Bereich Ausschussreduktion und Materialkosteneinsparung heben zu können, ist eine professionelle Düsenschubsteuerung notwendig“, sagt Wolfgang Diesenreiter, Leiter Entwicklung bei der Greiner Tool Tec GmbH in Nussbach/Österreich. In Nürnberg stellte er dazu die Schubsteuerung Flowcontrol und einen Ausblick auf die Schubregelung Flowmatic vor. „Die Einsatzgebiete sind nicht nur im Bereich Fensterprofile zu sehen. sondern auch im Bereich technischer Profile und hier insbesondere im Bereich der Extrusion von Kabelkanälen“, benennt Diesenreiter einige Anwendungsfelder. Einsatzgebiete für die Schubsteuerung Flowcontrol sind im Bereich Fensterprofile zu sehen, aber auch bei der Herstellung technischer Profile und hier insbesondere im Bereich der Extrusion von Kabelkanälen. Foto: Greiner Tool Tec Leistung gefordert PVC-Fensterprofile müssen heute weit mehr leisten, als nur den Rahmen für ein Fenster zu bilden. Entsprechend wird im Zusammenhang mit der Herstellung der Profile auch an einer Erweiterung der Funktionen gearbeitet. „Energieeffizienz spielt bei der Gebäudehülle aufgrund der aktuellen Diskussion über Klimaveränderungen (CaCO3), Bariumsulfat (BaSO4), Talkum, Mica oder Ähnliches kommen bei der Rohrextrusion im Wesentlichen für drucklose Abwasserrohre zum Einsatz. Durch eine geeignete Auswahl der Rohstoffe kann der Rohrextrudeur die mechanischen und/oder akustischen Eigenschaften seiner Produkte gezielt anpassen. Während CaCO3 weitgehend zur Reduzierung der Materialkosten zum Einsatz kommt und daneben zu einer Erhöhung der Steifigkeit 160 Jahre Sprecher, Gestalter, Netzwerker Der Verein Deutscher Ingenieure wurde heuer am 12. Mai 160 Jahre alt und blickt auf eine Erfolgsgeschichte mit Zukunft zurück. Vor 160 Jahren wurde der VDI mit dem Ziel gegründet, „alle geistigen Kräfte der Technik zum gemeinsame Wirken“ zu bündeln, und ist heute mit rund 155.000 persönlichen Mitgliedern einer der bedeutendsten technisch-wissenschaftlichen Vereine in Europa. Der VDI bündelt die Kompetenzen und das Know-how der Ingenieure und Naturwissenschaftler. Aber er versteht sich nicht nur als Vertreter der Ingenieure in Deutschland, sondern auch als Repräsentant der Technik selbst. Deshalb lag ihm schon immer am Herzen, zukunftsorientiert zu denken und sich mit zukunftsweisenden Technologien und Innovationen auseinanderzusetzen. Um beispielsweise Industrie 4.0 und die Digitalisierung künftig erfolgreich zu meistern und mitzugestalten, gehört es zu den wesentlichen Aufgaben des VDI, die Ingenieure hierbei nach Kräften zu unterstützen. Dafür bringt der Verein Akteure aus unterschiedlichen Branchen und Disziplinen zusammen, ermöglicht den Dialog, setzt technische Regeln und fördert den Wissenstransfer. Was es bedeutet, Impulsgeber von Technik zu sein, macht ein Blick auf die 160-jährige Geschichte des Vereins und der technischen Entwicklung deutlich. 1866 verbreitete sich der Einsatz von Dampfkesseln immer mehr, woraufhin der VDI die Entstehung der Dampfkesselüberwachungsvereine zur Sicherung dieser technischen Anwendung förderte. Später gingen aus diesen die Technischen Überwachungsvereine hervor (TÜV), die heute immer noch für die Sicherheit technischer Geräte, Automobile etc. sorgen. führt, kann durch den Einsatz von Füllstoffen mit sehr hohen Schüttdichten wie zum Beispiel BaSO4 eine erhebliche Reduzierung der akustischen Schallübertragung der Rohre erzielt werden. Durch die Kombination mehrerer Füllstoffe können mechanische Eigenschaften sehr gezielt den Marktanforderungen angepasst werden. „Faserförmige Verstärkungsstoffe können ebenfalls problemlos verarbeitet werden und weitere spezielle Produkteigenschaften erzielen wie beispielsweise höhere Steifigkeiten oder auch Innendruckfestigkeiten. Auch Kombinationen aus Fasern und Füllstoffen sind denkbar, in den meisten Fällen ist hier nicht einmal eine Änderung der Anlagentechnik erforderlich. Ebenfalls problemlos möglich ist die Zugabe von Verarbeitungshilfsmitteln oder Farbmasterbatches in flüssiger oder Granulatform. Auch eigene Umlaufware/Mahlgüter können in hohen Anteilen zugesetzt werden, ohne dass das Endprodukt hierdurch qualitativ leidet, da durch eine einfache Änderung der Rezeptur gleiche Eigenschaften wie bei Neuware eingestellt werden können“, nennt Buhl eine ganze Palette möglicher Anwendungen. Und er spricht einen weiteren wichtigen Ansatzpunkt an: „Ein intelligenter Anlagenaufbau er- eine große Rolle. Nur durch Reduzierung der Wärmeverluste über die Gebäudehülle lassen sich jedoch die angehenden Verschärfungen der EnEV nicht realisieren. Vielmehr müssen durch neuartige Fensterkonstruktionen in Verbindung mit energieeffizienter Anlagentechnik Energieeinsparpotenziale weiter ausgeschöpft werden“, erläutert Alexander Bechtold, Projektmanager bei der Veka AG. Bei Wohngebäuden könne durch Einsatz von modernen Fensterkonstruktionen ein Energieeinsparpotenzial von bis zu 5 % gegenüber konventionellen Fenstern erreicht werden. „Durch den zusätzlichen Einbau von anlagentechnischen Komponenten, beispielsweise Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung und Lichtlenkmodulen zwischen den Verglasungen, konnte ein Einsparpotenzial von bis zu 20 Prozent ermittelt werden. Bei Bürogebäuden können bis zu 40 Prozent Heizenergie eingespart werden und bei gekühlten Gebäuden zusätzlich bis zu 20 Prozent Kühlenergie“, benennt er deutliche Einsparpotenziale. Außerdem spiele im digitalen Zeitalter natürlich die Vernetzung eine immer größere Rolle. Ein multifunktionales Fenstersystem erschließt künftig völlig neue Anwendungsfelder, zum Beispiel die Integration in ein Smart-Home-System oder in ein Smart Office. SL www.vdi.de www.kraussmaffeiberstorff.com www.krv.de http://extrudex.de www.greiner-extrusion-group.com www.veka.de „Kunststoffrohre nehmen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung und dem Betrieb zeitgemäßer Ver- und Entsorgungssysteme, in der Haustechnik und dem industriellen Anlagenbau ein“, Andreas Redmann, Projektmanager beim Kunststoffrohrverband, Bonn. Foto: Kunststoffrohrverband e.V „Um künftig bei der Profilextrusion die noch vorhandenen Potenziale im Bereich Ausschussreduktion und Materialkosteneinsparung heben zu können, ist eine professionelle Düsenschubsteuerung notwendig“, Wolfgang Diesenreiter, Leiter Entwicklung, Greiner Tool.Tec GmbH, Nussbach in Österreich. Foto: Greiner Tool.Tec HOCHEFFIZIENT. ULTRAPRÄZISE. ATEMBERAUBEND. Der X-Blaskopf von Hosokawa Alpine. FÜR BLAS FOL BIS ZU IEN SCHIC 11 HTEN Setzt Maßstäbe in der Folienproduktion: X-tra produktiv: enorme Ausstoßleistung dank niedrigem Druckniveau im Blaskopf X-tra effizient: kurze Spülzeiten und minimaler Rohstoffverlust bei Materialwechsel X-tra präzise: perfekter Wendelverteiler für maximale Folienqualität ohne Portlines X-tra perfekt: hochpräzise Fertigung Made in Germany www.hosokawa-alpine.de V Process technologies for tomorrow. EXTRUSION VI 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 Neue Maßstäbe in Sachen Sicherheit und Schnelligkeit Die Renolit SE zählt zu den führenden Herstellern von PVC- und Polyolefinfolien zur Oberflächenveredelung und für technische Anwendungen. Bei der Extrusion setzt man auf innovative Düsenautomatik „made in Switzerland“ der Maku AG Kunststoffmaschinen Mit dem Maku-Die Tool ausgestattete Extrusionsanlage bei Renolit SE Foto: Maku Dipl.-Ing. Sven Behrendt, Leiter Corporate Engineering bei Renolit SE: „Wir haben an dieses Projekt und an das innovative System aus der Schweiz geglaubt und sind bis zum heutigen Tag nicht enttäuscht worden.“ Foto: Maku Maku-Die Tool im Einsatz an der Renolit-Extrusionsanlage: Das patentierte System ist das erste seiner Art, das auf Breitschlitzdüsen von bis zu 10 m Breite angebracht werden kann. Foto: Maku Rentabilität Das Unternehmen Renolit beschäftigt weltweit rund 4.500 Mitarbeiter und betreibt in 20 Ländern mehr als 30 Produktionsstätten und Vertriebsgesellschaften. Am Stammsitz in Worms sind 900 Mitarbeiter beschäftigt, die unter anderem hochwertige Folienhalbzeuge für den Geschäftsbereich Renolit Exterior speziell für Fensterprofile, Fensterbänke sowie Fassadenelemente fertigen. Die Herstellung dieser Hightechfolien orientiert sich an den extrem hohen Anforderungen an Langlebigkeit sowie UV-Beständigkeit und unterliegt streng reglementierten Qualitätszielen. Gleichfalls dazu räumt Renolit der Arbeitssicherheit einen hohen Stellenwert ein. Damit korrespondierend wurde vor einigen Jahren und im Rahmen des Aufbaus einer neuen Extrusionsanlage das Maku-Die Tool implementiert. „Wir haben uns immer sehr kritisch mit der Frage auseinandergesetzt, wie wir das bislang manuelle Einstellen der Düsen an unseren Extrusionsanlagen sicherer machen können. Bis zur Integration des Maku-Die Tools mussten unsere Mitarbeiter über die heißen Düsen packen und diese dann mittels eines Werkzeugschlüssels manuell einstellen. Bei diesem Vorgang war der jeweilige Mitarbeiter der anlagenbeding- ten und gefährlichen Enge sowie den heißen Dämpfen ausgesetzt“, erläutert Sven Behrendt, Head of Corporate Engineering bei der Renolit SE. Über den langjährigen Lieferanten des Messsystems wurde dem Verantwortlichen schließlich das Maku-Die Tool als echte Alternative empfohlen. „Wir haben dann relativ schnell Nägel mit Köpfen gemacht, da uns bei der Präsentation die technischen und damit einhergehend arbeitssicherheitsrelevanten Eigenschaften sowie die wirtschaftlichen Argumente überzeugt hatten“, so Behrendt. Im Rahmen des sich anschließenden Pilotprojekts stellte das neue Düsen- und StaubalkenAutomatiksystem sehr schnell seine Vorteile unter Beweis. Nach Wunsch halboder vollautomatisch Das von der Maku AG patentierte System ist das erste seiner Art, das auf Breitschlitzdüsen von bis zu 10 m Breite angebracht werden kann. Seine Funktionsweise basiert auf der Einstellung der Düsenlippe an der Breitschlitzdüse, bei der die Stellschrauben halb- oder nach Wunsch vollautomatisch bedient werden können. Bei der Extrusionsanlage der Renolit SE erfolgt die Einstellung vollautomatisch per Robotertech- nik, was den bisherigen Risikofaktor für die Mitarbeiter komplett ausschließt, da das manuelle Nachstellen entfällt. „Wir haben an dieses Projekt und an das innovative System aus der Schweiz geglaubt und sind bis zum heutigen Tag nicht enttäuscht worden“, so Behrendt und ergänzt: „Ganz im Gegenteil, wir verzeichneten sowohl eine Energie- als auch Kosteneffizienz mit dem Maku-Die Tool.“ Konkret spart der Einsatz des Düsen- und Staubalken-Automatiksystems bis zu 8.000 EUR im Jahr allein an Heizleistung ein. Während bei einer herkömmlichen 1.800-mm-Düse 21 kW Maku AG Tradition trifft Innovation Seit 33 Jahren hat sich die Maku AG Kunststoffmaschinen mit Sitz in Buochs/Schweiz auf modernste Technologien im Bereich der Flachfolien- und Plattenextrusionsanlagen spezialisiert. Sämtliche Produktlösungen steigern dank exakter Anpassung an den jeweiligen kundenspezifischen Fertigungsprozess nicht nur die Produktivität, sondern auch die Rentabilität. Das Team der Maku AG sorgt täglich dafür, dass bestehende Maschinen und Anlagen optimal an die kundenspezifischen Anforderungen angepasst werden und je nach Projekt komplette technologische Neuentwicklungen entstehen. Dazu zählen unter anderem die beiden Produkte Maku-DieTool und Maku-XWind. Ende der 80er-Jahre von den Eheleuten Maeder gegründet, stellt sich die Maku AG Kunststoffmaschinen seit nunmehr 33 Jahren erfolgreich als inhabergeführtes Handels-, Konstruktions- und Beratungsunternehmen in der Kunststoffindustrie auf. Was im kleinen Rahmen begann, entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zu einer Spezialisierung auf modernste Technologien im Bereich der Flachfolien- und Plattenextrusionsanlagen. Mittlerweile wird das Unternehmen von Reto Maeder in der zweiten Generation geleitet und damit einhergehend trifft gewachsene Expertise auf Innovationsgeist. Die Maku AG kann zu Recht behaupten, dass sämtliche ihrer Produktlösungen dank exakter Anpassung an den jeweiligen Fertigungsprozess nicht nur die Produktivität, sondern auch die Rentabilität der Kunden steigern. aufgewendet werden, beträgt der Stromverbrauch mit dem MakuDie Tool lediglich 0,3 kW. Effektive Nutzung Insbesondere in Verbindung mit dem bei Renolit SE und an der Extrusionsanlage eingesetzten Dickenmesssystem wird die effektive Nutzung sichergestellt. Dabei hebt sich die vollautomatische Lösung auch insofern ab, als dass sich individuelle Einstellungen der Düsenlippe an der Breitschlitzdüse mit einem maximalen Stellweg von 4.000 µm völlig autonom und jederzeit wiederholbar vornehmen und korrigieren lassen. Mittels sekundenschneller Konfiguration der entsprechenden Stellschrauben mit einer Präzision von < 5 µm wird an der Extrusionsanlage eine gleichmäßige Materialdicke sichergestellt. Im Laufe der vier Jahre nach der Realisierung des ersten Projekts sammelten die Verantwortlichen gemeinsam mit Maku wertvolle und durchwegs positive Erfahrungen. Während das erste Projekt noch einige Monate bis zur Bewilligung dauerte, konnte das nachfolgende in wesentlich kürzerer Zeit realisiert werden. Nachhaltig beeindruckt hat Sven Behrendt auch der persönliche Einsatz der Maku AG Entwickler: „Im Rahmen des Pilotprojekts vor sechs Jahren und bis heute steht uns Herr Maeder jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Es genügte ein Anruf und einige Stunden später standen wir an der Anlage und im direkten Dialog mit ihm. Schlussendlich war das auch die Initialzündung für das Folgeprojekt, da wir uns 100 Prozent auf unseren Lieferanten verlassen können.“ Neben der richtungsweisenden Technik bringt der Einsatz auch Energieeffizienz, Qualitätsverbesserung und Materialersparnis, da die präzise und sofortige Einstellung der Stellschrauben im laufenden Produktionsprozess der Extrusionsanlage erfolgen kann. Somit wird Ausschuss verhindert, ehe er überhaupt entstehen kann. Rückblickend betrachtet bezeichnet Sven Behrendt den Einsatz des Maku-Die Tools als gute Entscheidung und optimale Lösung für die Fertigungsansprüche der Renolit SE. Untermauert wird dies durch den niedrigen Servicebedarf des Systems. „Bislang haben wir in gewissen Serviceintervallen lediglich die Zahnriemen nachstellen müssen. Ersatzteile haben wir bis dato gar keine in den sechs Jahren benötigt“, resümiert Behrendt abschließend. SL www.maku-ag.ch www.renolit.com EXTRUSION 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 VII Auf Erfolgskurs Evolution Ultra Flat Blasfolienanlagen von Reifenhäuser Blown Film überzeugen auf dem nordamerikanischen Markt Evolution Ultra Flat Planlagepaket von Reifenhäuser Blown Film sind auf Erfolgskurs: In den vergangenen Monaten hat das Unternehmen weitere Anlagen in Nordamerika installiert. Dort wird perfekte Rollenqualität zu einem entscheidenden Verkaufsargument. Dank der einzigartigen Technologie können neue Abnehmer gewonnen werden, wie der Reifenhäuser-Kunde BJK Flexible Packaging auf dem „Rethinking Day“ bestätigte. „Wir stellen die flachsten Folien in ganz Nordamerika her“, erklärte kürzlich Brian Krein, Vorstand und CEO des US-amerikanischen Spezialfolienproduzenten BJK Flexible Packaging, auf dem „Rethinking Day“ der Reifenhäuser Blown Film GmbH in Troisdorf. Mit seinem Statement brachte er gleichzeitig das gestiegene Qualitätsbewusstsein bei Herstellern und Abnehmern hochwertiger Blasfolienverbunde in Nordamerika zum Ausdruck. oder auch dem Grundaufbau unterschiedlicher Werkstoffe für komplexere Blasfolien geschuldet sind, zu korrigieren und vollständig zu eliminieren. Ultra Flat produziert somit plane Folien, die leicht und problemlos durch Folgeanlagen wie Druck- und Beutelmaschinen laufen. Dies sorgt für eine höhere Effizienz und eine bessere Produktqualität. Hohe Folienqualität kein Widerspruch Auf die Rollenqualität kommt es an Darüber hinaus wurde in Kreins Vortrag klar, dass mit Reifenhäuser Evolution Blasfolienanlagen rationellste Fertigung und hohe Folienqualität kein Widerspruch sind – im Gegenteil. So verdeutlichte der CEO den geladenen Gästen des Reifenhäuser-Events, dass BJK dank der „perfekten Qualität“ seiner Rollenware nachweislich neue Kunden gewinnen konnte, die bislang ihre Halbzeuge anderweitig einkauften. Ergänzend führte Steve DeSpain, Sales Director von Reifenhäuser Inc., USA, aus: „Unsere Erfolgsgeschichte in Nordamerika nimmt dank der Evolution Ultra Flat Planlagetechnologie gerade erst Fahrt auf. Soeben haben wir hier weitere Anlagen installiert und innerhalb kürzester Zeit erfolgreich in Betrieb genommen.“ Weitere vielversprechende Aufträge sind laut DeSpain ebenfalls bereits in Sicht. Eine weitere, ebenfalls mit den Ultra Flat sowie Ultra Cool Techniken ausgestattete Evolution Anlage hat im Juni dieses Jahres bei der Packaging Personified Inc. in Sparta MI/USA erfolgreich die Produktion aufgenommen. Das Unternehmen mit Stammsitz in Carol Stream IL/USA fertigt auf dem neuen 3-Schicht-Blasfolienaggregat vor allem Laminierfolien sowie hochwertige Druckfolien. Bei diesen Produkten kommt es aufgrund der erforderlichen Weiterverarbeitung insbesondere auf beste Rollenqualität an. „Unsere Kunden sichern sich damit eine unproblematische Weiterverarbeitung der Folien, sei es beim Laminieren, Drucken, Umformen, Verpacken oder auch dem Verschließen. Die gesamte Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie profitiert somit von der gesteigerten Effizienz, die ihr mit planlageoptimierten Folien von Anlagen der Reifenhäuser Blown Film geliefert werden“, lobt Packaging Personified die Zusammenarbeit mit dem Troisdorfer Unternehmen. SL In Rekordzeit in Betrieb genommen Die neue Reifenhäuser Evolution Blasfolienanlage bei BJK USA wurde in der Rekordzeit von nur einer Woche in Betrieb genommen. Foto: Reifenhäuser »Unsere Erfolgsgeschichte in Nordamerika nimmt dank der Evolution Ultra Flat Planlagetechnologie gerade erst Fahrt auf.« Steve DeSpain Beim Folienhalbzeughersteller BJK wurde im Frühsommer dieses Jahres bereits die zweite Reifenhäuser Evolution Blasfolienanlage „made in Germany“ in der Rekordzeit von nur einer Woche in Betrieb genommen. Die Federführung lag bei der Reifenhäuser Inc. Es handelt sich dabei um eine 5-SchichtEvolution-Hochleistungsanlage, die sowohl mit der Ultra Flat Planlagetechnologie als auch mit dem Ultra Cool Hochleistungskühlsystem ausgestattet ist. Die fünf 60-mm-Extruder ermöglichen einen Materialdurchsatz von mehr als 600 kg/h bei einem Düsendurchmesser des Blaskopfes von 400 mm. BJK fährt auf der mit einem vollautomatischen Multifunktionswickler (Evolution W-P 2200.2) ausgestatteten sowie mittels Wellen- und Rollen-Handlingsystem komplettierten Anlage in erster Linie hochwertige PEVerbunde. Ultra Cool ist ein bedienerfreundliches und flexibles Hochleistungskühlsystem, das direkten Einfluss auf einen höheren Foliendurchsatz hat. Der Baustein Ultra Flat dagegen ist ein in den Folien abzug integriertes und somit einfach zu handhabendes Planlagepaket, das der Effizienzsteigerung in der Weiterverarbeitung dient. Das System ist in der Lage, Planlagefehler, die während des Flachlegens der Folie passieren können Steve DeSpain | Reifenhäuser | Sales Director Foto: Reifenhäuser Das Unternehmen Blasfolienextrusion Reifenhäuser Blown Film ist einer der führenden Anbieter von Blasfolienanlagen. Mit den Technologien, mit Innovationsgeist und Know-how entlang der gesamten Wertschöpfungskette ermöglicht das Unternehmen seinen Kunden weltweit die effiziente Produktion von qualitativ hochwertigen Blasfolien. Das wurde in über 7.000 Projekten bereits gezeigt. Reifenhäuser Blown Film ist ein Mitglied der Reifenhäuser Gruppe – des weltweit größten Netzwerks für Kunststoffextrusionstechnologie: Kein anderes Unternehmen bündelt laut eigenen Angaben eine größere Kompetenz im Engineering von Maschinen und Komponenten zur Herstellung von Extrusionsprodukten. Die Kompetenz von Reifenhäuser ist die Entwicklung und Herstellung von 3- bis 11-Schicht-Blasfolienanlagen. Ergänzt wird dieses Anlagenportfolio vom Schwesterunternehmen Polyrema, das auf Mono-Blasfolienanlagen, kleinere Coextrusionsanlagen und gebrauchte Anlagen und Komponenten spezialisiert ist. www.reifenhauser-bf.com FED-MTS Blasfolien Blasfolienanlagen mit Überragende Produktqualität, speziell bei thermisch sensitiven Compounds Die FED-MTS erreicht durch die einzigartige Schneckengeometrie ihrer Aufschmelz- und Einmischelemente, dass das Produkt genügend lange verweilen kann, um die notwendige Energie ohne Temperaturspitzen aufzunehmen. Individ Finanzieuelle r möglichung FEDDEM GmbH & Co. KG Ein Unternehmen der Feddersen-Gruppe 53489 Sinzig Telefon: +49 2642 90781-30 www.feddem.com EXTRUSION VIII 16. DEZEMBER 2016 | AUSGABE 24 Neue Maßstäbe setzen Profitable Produktion BSW Machinery stellte auf der K 2016 den neuen Ventilbodenleger Convertex CL 140 vor Schlauchspritzkopf für geringere Kosten und höhere Qualität von Krauss Maffei Berstorff erstmals auf der K 2016 vorgestellt licher zu machen, wurde sie für sehr geringe Sackgewichte optimiert. Materialverbrauch deutlich reduziert AD Protex LS-Sack (gewebter, leichter Zementsack aus Polypropylen) Foto: BSW Machinery Kunststoffgewebe Das Design der Convertex CL 140 aus dem Hause BSW Machinery wurde den speziellen Anforderungen der Herstellung von gewebten Zementsäcken aus Polypropylen angepasst. Die Anlage ist eine spezielle Ausführung der bewährten Convertex SLC 120. Während die SLC 120 universell einsetzbar ist und bis zu 120 Säcke pro Minute herstellt (abhängig von Größe und Format), ist die CL 140 für die schnelle und effiziente Herstellung von Zementsäcken ausgelegt. Um die Maschine noch wirtschaft- BSWs neue Light & StrongTechnologie (LS) für die Produktion von gewebten Säcken aus Poly propylen erlaubt es den Sackherstellern, den Materialverbrauch deutlich zu reduzieren. Kritische Bereiche des Sacks werden verstärkt ausgeführt. Die gesamte Dicke und das Gewicht des Sackmaterials können dadurch reduziert werden, während die Widerstandsfähigkeit gleich hoch bleibt. Die LS-Technologie ist das Resultat mehrerer Weiterentwicklungen, die in Kombination die Reduktion des Sackgewichts ermöglichen, ohne die Qualität des Sacks zu mindern. Hauptsächlich basiert die LS-Technologie auf der optimierten Bändchenextrusion zur Erreichung höherer Festigkeit und auf taktweiser Mikroperforation. Die Verringerung des Sackgewichts führt zu geringeren Stückkosten und erweiterter Nachhaltigkeit. Gewebte Zementsäcke aus PP haben normalerweise ein Gewicht von 80 g. Während der K 2016 produzierte BSW auf der Conver- tex CL 140 Säcke mit einem Gewicht von nur 65 g (AD Protex LS-Säcke). Die erste gelieferte Convertex CL 140 ist bereits in vollem Umfang bei der pakistanischen Firma Cherat Packaging in Betrieb. Sie produziert erfolgreich 140 Stück 65-gSäcke pro Minute im Dauerbetrieb (24 Stunden täglich). SL www.bsw-machinery.com Umfirmierung Fixiert Vor zehn Jahren entschied sich W & H dafür, seine Präsenz im Bereich der gewebten Polypropylen-Säcke im Rahmen einer Zusammenarbeit mit BSW Machinery zu stärken. Dieses Ziel wurde erreicht. Das Unternehmen hat sich vom Start-up zu einem globalen Technologieführer entwickelt. Durch den Transfer von W & HMaschinen zu BSW und den gemeinsamen Aufbau eines modernen Produktionsbetriebs in der Tschechischen Republik wurde BSW Schritt für Schritt in die W & H-Gruppe integriert. In der nächsten Phase der langfristigen Strategie wird nun BSW unter dem neuen Namen Windmöller & Hölscher Machinery firmieren. Gummiverarbeitung Der neue Schlauchspritzkopf von Krauss Maffei Berstorff erfüllt die Anforderungen der Verarbeiter für die Herstellung von Gummischläuchen: gesteigerte Produktivität bei höherer Produktqualität und gleichzeitig geringerem Rohstoffverbrauch. Enorm präzise Die Besonderheiten des neuen Schlauchspritzkopfs fallen nicht auf den ersten Blick ins Auge. Im vorderen Kopfbereich werden die Wandstärken klassisch über ein axial bewegliches Mundstück eingestellt. Höchstleistungen erreicht der Spritzkopf in Verbindung mit einem Röntgenmesssystem. Mit seiner Hilfe kann der Anwender die manuelle Nachjustierung des Kopfes durch einen automatisierten Prozess ersetzen. Das System misst konstant die Wanddicke, die Exzentrizität und den Außendurchmesser der Gummischläuche. Mithilfe digitaler Regler stellt es danach die hydraulische Wanddickenzentrierung auf hundertstel Millimeter genau ein. Dank der automatischen Radialzentrierung wird der Einstellaufwand beim Anfahren und während der Produktion deutlich reduziert – sowohl unter Zeit- als auch unter Materialverbrauchsaspekten. Der Spritzkopf ist ver- Profitable Produktion von Gummischläuchen mit dem Spritzkopf von Krauss Maffei Berstorff Foto: Krauss Maffei Berstorff fügbar für Schlauchdurchmesser von 3 bis 100 mm. Optimale Qualität bei hohen Chargen „Das System ist hervorragend geeignet für Hersteller, die über einen längeren Zeitraum Schläuche mit einer einheitlichen Wanddicke zuverlässig, wirtschaftlich und in höchster Qualität produzieren wollen“, erläutert Peter Roos, Präsident des Segments Extrusionstechnik der Krauss Maffei Gruppe und Geschäftsführer von Krauss Maffei Berstorff. Dem Schlauchhersteller bietet das System erhebliche Vorteile in der Qualitätskontrolle ebenso wie in der Bedienung. Dank der kontinuierlichen, automatischen Überwachung der Produktion kann der Hersteller nicht nur den Zeitaufwand beim Einstellen der Anlage erheblich verringern und damit die Anlagennutzung erhöhen und Personalkosten verringern. Die reduzierte Dickentoleranz der Wandstärke – Sicherheitsaufschläge sind weitgehend obsolet – bringt auch spürbare Einsparungen beim Material. So lassen sich bei gleichbleibender Qualität Jahr für Jahr erhebliche Summen einsparen – die Investition in das System amortisiert sich in kürzester Zeit. SL www.kraussmaffeiberstorff.com Verbessertes Handling Weltweit überzeugte Kunden Vor Kurzem präsentierte Coperion eine Überarbeitung der Compact-Ausführung seiner erfolgreichen ZSK Mc18-Baureihe Leistungsstarkes Multitouch-Glättwerk und der High-SpeedExtruder von Battenfeld-Cincinnati im Einsatz in Korea Die Weiterentwicklung der ZSK 58 Mc18 Compact erhöht die Sicherheit und erleichtert das Arbeiten an der Maschine. Foto: Coperion Doppelschneckenextruder Sechs Jahre nach der Einführung der ZSK Mc18-Baureihe von Coperion bietet diese mit ihrem spezifischen Drehmoment von 18 Nm/cm3 nun diverse Details, die das Handling weiter vereinfachen. Zu den erreichten Fortschritten zählt die Möglichkeit einer schnelleren Inbetriebnahme und damit eines früheren Produktionsbe- ginns, da der Steuerschrank bereits komplett vorverdrahtet geliefert wird. Darüber hinaus konnte die Bauhöhe verringert werden, die Schaltschränke sind übersichtlich ausgeführt, und das Verfahrensteil ist jetzt noch leichter zugänglich. Die Kabelkanäle sind unterhalb des Verfahrensteils angeordnet, die Schaltschränke befinden sich in Höhe von Motor und Getriebe. Der separat aufgestellte Antriebsschrank hat eine Reduzierung von Bauraum und Gewicht der Maschine ermöglicht. Durch wenige, eindeutig gekennzeichnete Kabelverbindungen lässt sich die Verbindung mit Steuerung und Maschine leicht und schnell herstellen. Dies alles ist die Basis für einen schnelleren Return on Invest als bei herkömmlichen Maschinen. Der Doppelschneckenextruder ist in seiner neuen CompactAusführung mit Schnellverschlüssen für den einfachen und schnellen Austausch des Einlauftrichters sowie mit der bedienerfreundlichen C Spro-Steuerung von Coperion ausgestattet. Neue Seitenentgasung Die neue Seitenentgasung ZS-EG bringt jetzt eine deutlich verbesserte Vorrichtung für eine schnelle und saubere Montage und Demontage mit. Das neue Design des Anschlussgehäuses am ZSK ist für schnelle Wechsel optimiert und erlaubt das gleichzeitige Öffnen der vier Befestigungsbolzen in einer kreisförmigen Bewegung. Zudem lassen sich die Schneckenwellen zum Reinigen oder Austauschen mit wenigen Handgriffen komplett lösen. In beiden Fällen verringert sich dadurch der Zeitaufwand erheblich. SL www.coperion.com Folienanlagen „Battenfeld-Cincin- nati ist mit dem High-SpeedExtruder und dem besonderen Glättwerk für uns der innovativste Maschinenbauer für Folienextrusionsanlagen“, berichtet Song Seok Hwan, President & CEO der koreanischen Dongjin Co., Ltd., Ansong, begeistert. In Korea gilt Dongjin als größter Hersteller tiefgezogener Verpackungsartikel, die zum Großteil exportiert, aber auch am heimischen Markt vertrieben werden. 2015 lag der Exportanteil bereits bei 30 % mit den Hauptmärkten USA und Japan. Mit der Erweiterung seines Maschinenparks strebt Dongjin eine Ausweitung seines Produktportfolios und seiner Marktpräsenz an. Langjährige Partnerschaft Mit Battenfeld-Cincinnati verbindet den Kunststoffverarbeiter bereits eine über 20-jährige Partnerschaft. Dongjin nutzt für seine Folienproduktion sieben Anlagen von Battenfeld-Cincinnati: zwei 7-Schicht-Anlagen und fünf einfache Coextrusionsanlagen – davon zwei für PS, zwei für PP oder PS sowie eine für PET. In Kürze kommt noch die neue 3-SchichtLinie zur Herstellung von PS- und PP-Folien mit dem MultitouchGlättwerk hinzu. „Mit der ersten Die Anlage mit Multitouch-Glättwerk von Battenfeld-Cincinnati in Betrieb im koreanischen Ansong Foto: Dongjin Multitouch-Hochleistungslinie können wir 40 Prozent unseres Folienbedarfs produzieren und das bei niedrigeren Energiekosten“, freut sich President & CEO Song Seok Hwan. Dank der Hochleistungs-Extrusionslinie muss der Verarbeiter nun deutlich weniger Folien zukaufen. Das bringt große Vorteile, zumal sich die Investitionskosten für die Gesamtlinie durch die Energieersparnis amortisieren. Die Gesamtanlage braucht rund 15 bis 20 % weniger Energie als eine herkömmliche Folienextrusionsanlage. Hauptverantwortlich für die enorme Energieersparnis ist der High- Speed-Extruder, der neben dem Multitouch-Glättwerk die zweite Kernkomponente der Linie darstellt. Mit einem Schneckendurchmesser von 75 mm und einer Verfahrenslänge von 40 D erreicht der Extruder eine Ausstoßleistung von bis zu 2.000 kg/h je nach verarbeitetem Material. Dank der verfahrenstechnisch optimierten Auslegung von Schnecke und Zylinder sorgt der Extruder selbst bei den hohen Drehzahlen von bis zu 1.200 U/min für eine hervorragende Schmelzequalität und schafft damit die Voraussetzung für eine hohe Produktqualität. SL www.battenfeld-cincinnati.com