Strom und Wärme aus der Natur - SWU Stadtwerke Ulm/Neu
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Strom und Wärme aus der Natur - SWU Stadtwerke Ulm/Neu
Holzgas-Heizkraftwerk Senden Strom und Wärme aus der Natur Erneuerbare Energie aus der Region Die SWU Energie GmbH treibt den Ausbau der erneuerbaren Energien stetig voran. Neben der Nutzung der Wasserkraft gewinnt die Biomasse dabei zunehmend an Bedeutung. Die Umsetzung zukunftsfähiger und hocheffizienter Technologie sichert hierbei eine langfristig wettbewerbsfähige Eigenerzeugung in der Region. Im Heizkraftwerk in Senden wird Holzgas aus nachwachsenden Rohstoffen zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Wesentlicher Vorteil der Holzgastechnologie ist der deutlich höhere elektrische Wirkungsgrad gegenüber kon- ventionellen Biomasseheizkraftwerken. Am Standort Senden werden zukünftig rund 36 Millionen Kilowattstunden Strom und 41 Millionen Kilowattstunden Wärme pro Jahr erzeugt. Das Sendener Heizkraftwerk ist das erste Holzgas-Heizkraftwerk in einer praxisrelevanten Größe für die dezentrale Energieversorgung. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz fördert das Vorhaben. Das Holzgas-Heizkraftwerk – ökologisch und effizient. Das Holzgas-Heizkraftwerk Senden befindet sich in der Phase der Inbetriebsetzung. Dank ihres hohen Gesamtwirkungsgrades setzt die Anlage ein besonderes Zeichen für Umwelt und Klima. Pro Jahr werden etwa 40.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart im Vergleich zu einer erdgasbefeuerten Anlage. Die Technik Bei diesem neuartigen Verfahren werden rund 40.000 Tonnen unbehandeltes Holz unter hohen Temperaturen verschwelt. Bei der Verschwelung zerfällt das Holz und es entsteht der eigentliche Brennstoff für das Heizkraftwerk: Holzgas. Diese Gase werden verbrannt, und mittels Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt die SWU über zwei Gasmotoren Strom und Wärme. Der überdurchschnittliche hohe elektrische Wirkungsgrad beträgt 33 Prozent. Durch die Nutzung der Abgase erreicht das Kraftwerk zudem einen thermischen Wirkungsgrad von 47 Prozent. Die Anlage erreicht somit einen hohen Gesamtwirkungsgrad - rund 80 Prozent der eingesetzten Energie werden in Strom und Wärme umgesetzt. Das Holz stammt aus der Wald- und Landschaftspflege. Auch Schwemmholz aus den SWU-Wasserkraftwerken wird verwertet. In drei Silos von rund 13 Metern Höhe wird das Holz gelagert. In einem vierten Silo werden die Hackschnitzel getrocknet. Der Holzvergaser selbst ist ein Stahlbehälter von etwa drei Metern Durchmesser und 11 Metern Höhe. Die beiden Gasmotoren, zwei Block-Heizkraftwerke (BHKW), werden stromgeführt betrieben und erzeugen Strom für rund 10.000 Haushalte mittlerer Größe. Die Wärme wird in das neue Fernwärmenetz eingespeist. Anlagendaten Elektrische Leistung: 4,96 MW BHKW je (2 St.) 2115 kW ORC 727 kW Thermische Leistung Fernwärme: 6,4 MWth Feuerungswärmeleistung vor Trockner: 13,5 MWth Feuerungswärmeleistung Vergaser: 15,1 MW Brennstoffdurchsatz: 6,1 t/h bzw. 40.000 – 45.000 t/a Anlieferung: ca. 10 LKW Holzhackschnitzel pro Tag Wirkungsgrade: elektrisch thermisch gesamt 33 % 47 % 80 % Fließschema Biomasse Fernwärme-Vorlauf Fernwärme-Rücklauf Produktgaswäscher Produktgasgebläse G Motorkühler Produktgasfilter Produktgaskühler Katalysator Motoraggregat Luftkühler Abgaskühler Gasmotor Nachbrennkammer FernwärmeAuskoppelung Produktgasrückführgebläse BIOMASSE Dampf Rauchgasgebläse Luftvorwärmer Rauchgasfilter Rauchgaskühler Kamin Verdampfer G Erdgas Brennkammer Vergaser Zyklon Biodiesel Dampfüberhitzer Verbrennungsluft Gaserzeugung und -reinigung ASCHE Fernwärme-Spitzenkessel ORC-Prozess Fernwärme-Vorlauf Fernwärme-Rücklauf Turbine Thermoöl-Vorlauf Thermoöl-Rücklauf Produktgas Rauchgas, Abgas ORC-Kreislauf Wäscher-Kreislauf Kondensator Gut für die Umwelt. Gut für die Region. Raphael Bögge Erster Bürgermeister von Senden: „Wir machen uns stark für die Energiewende in Senden. Unser gemeinsames Ziel ist es, unsere Stadt künftig möglichst unabhängig von Energieeinfuhren zu machen. Wichtige Bausteine auf dem Weg dorthin sind das Fördern einer dezentralen Energieversorgung, die konsequente Nutzung energieeffizienter Technologie und die Aufklärung darüber sowie das Umstellen auf regenerative Energieerzeugnisse.“ Neben dem Holzgas-Heizkraftwerk selbst entsteht in Senden ein großes Fernwärmenetz, über das Privatkunden und Unternehmen mit Wärme versorgt werden können. Eine sechs Kilometer lange, neue Wärmeleitung schließt das Heizkraftwerk an das Neu-Ulmer Wärmenetz an. Beide Fernwärmestandorte werden somit verbunden und gegenseitig gestützt. Das Fernwärmenetz in Senden wird in den nächsten Jahren weiter ausgebaut. Vorteile der Fernwärme • • • • • • umweltfreundliche und kostengünstige Wärmeerzeugung geringe Investitionen geringer Aufwand für Wartung und Instandhaltung platzsparend garantierte Einhaltung von Emissionswerten Versorgungssicherheit Matthias Berz, Geschäftsführer SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH: „Die neuartige Technik der Holzverschwelung, der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und der hohe Wirkungsgrad machen das HolzgasHeizkraftwerk Senden zu einem Musterbeispiel moderner, dezentraler und umweltschonender Energieerzeugung.“ Bau der Fernwärmeleitung von Senden nach Ludwigsfeld Holz – der umweltfreundliche Brennstoff. Das für das Holzgas-Heizkraftwerk verwendete Holz stammt vorwiegend aus der Region. • Waldhackgut ( > 50%), vorwiegend aus Schwachholz abschnitten und Durchforstungsholz • Hackgut aus Kurzumtriebsplantagen • Langfristige Baum- und Strauchschnitte der Städte Ulm und Neu-Ulm • Hackgut aus aufbereitetem Schwemmgut der SWU-Wasserkraftwerke • Weitere EEG-konforme Brennstoffe Schwemmgut vom SWU-Wasserkraftwerk Böfinger Halde • Holzhackschnitzel, ca. 45.000 t/a (feucht) SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH Karlstraße 1-3 89073 Ulm Telefon 0731 166-0 Telefax 0731 166-4900 [email protected] www.swu.de Ihre Ansprechpartner Stand: August 2014/SWU Frank Maierhans Projektleiter SWU Energie GmbH Telefon 0731 166-1670 Telefax 0731 166-1609 [email protected] Heinrich Mangold Kundenberatung Wärme SWU Energie GmbH Telefon 0731 166-2040 Telefax 0731 166-2659 [email protected] Zusammen für eine bessere Umwelt.