Ergo-Prüfer entdecken weitere Verfehlungen

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Ergo-Prüfer entdecken weitere Verfehlungen
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4. Januar 2013
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HINWEISE AUF BESTECHLICHKEIT
04.01.2013, 06:30 Uhr
Ergo-Prüfer entdecken weitere Verfehlungen
Für die Ergo beginnt das neue Jahr, wie das alte endete: Erneut wird ein Revisionsbericht öffentlich, der
grobes Fehlverhalten in der Versicherung beschreibt. Vertreter sollen sich überhöhte Provisionen gesichert
haben.
Die Ergo-Zentrale in Düsseldorf.
Quelle: dpa
Düsseldorf. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft – oder auch mehr. Dem Handelsblatt liegt ein
Bericht der Ergo-Revision vor, in dem offen von Kundenschädigung, Hinweisen auf mögliche Bestechung und
Verschleppung zu lesen ist. Freie Vertreter der Ergo-Tochter Hamburg-Mannheimer schlossen mit
Unternehmen so genannte Kollektivverträge, die deren Mitarbeitern besonders günstige Konditionen
garantierten.
Weil die Vertreter aber höhere Provisionen verdienten wollten, verkauften sie im Einzelgespräch dann ganz
andere Verträge. „Aus den damit verbundenen höheren Abschlusskosten haben sich Nachteile in Form von
geringeren garantierten Monatsrenten für die Versicherten ergeben“, heißt es im Revisionsbericht. „Für die
beteiligten Vertreter führte dies zu überhöhten Provisionswerten in Höhe von rund 153.000 Euro.“
Revisionsbericht: Ergo entdeckt weitere Lustreisen
Alles anzeigen
„Kleine Clubreise“
Die Top-Five-Clubreise nach Mallorca (kleine Clubreise) hat in der Zeit vom 12.09. - 15.09.2005 stattgefunden und wurde von
Herrn Lange in seiner Funktion als Leiter der HMI-Vertriebsorganisation begleitet.
„In HMI-Eigenregie organisiert“
Leicht bekleidete „Mädels“
„Aufwendungen für einen Bordellbesuch“
„Mexxaton“
Lokalität vor Ort unbekannt
Rechnung in den frühen Morgenstunden
Keine Aussage zu „Zweckformbelegen“
Vergleichbare Aktivitäten in Südamerika
„Swinger-Hotel“
Wettbewerbsreisen ins Hedonism II
Reiseziel für entsprechend Interessierte
Reiseunterlagen zur Genehmigung vorgelegt
Entscheidung für günstigste Variante
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Vor 25 Jahren im selben Hotel
Widersprach schon damals den Regeln
„Playboy-Bunnys“ in der Anlage
Fotos oben ohne
In der Vergangenheit betonte Ergo stets, wie verhältnismäßig klein das Problem sei. So hätte sich bei einer
Untersuchung aller 40.152 Verträge bei nur 344 Kundenunternehmen „Klärungsbedarf ergeben“. Für die
bisher potenziell kritischen Fälle seien 600.000 Euro für rückwirkende Vertragsumstellungen nötig. Dies
entspricht laut Ergo lediglich 0,005 Prozent der Deckungsrückstellungen in diesem Geschäftsbereich.
Laut Revisionsbericht jedoch war die Kundenschädigung zwar das Werk von Einzeltätern, es lägen aber auch
klare Hinweise für Beihilfe aus der Zentrale vor. „Die Wahl der falschen Kollektive wurde offensichtlich durch
Organisationsverschulden ermöglicht“, schreiben die Revisoren. So soll ein involvierter Vertreter laut
Zeugenaussagen dem in der Fachabteilung zuständigen Spezialisten „eine teure Omega Uhr“ geschenkt
haben – als Dank für dessen „Unterstützung“. Außerdem habe die Verwaltung Neuverträge bearbeitet, obwohl
sie ohne die vorgeschriebenen „Betreuungs-Begleit-Scheine“ eingereicht wurden.
ERGO AUF JAMAIKA
Hier ging Herr Kaisers Truppe an Land
Die Ergo-Revisoren folgern: „Es liegt ein kollusives Handeln zwischen den handelnden Personen in Vertrieb
und Verwaltung nahe.“ Eine scharfe Formulierung. Der Duden definiert kollusiv als: „unerlaubt zum Nachteil
eines Dritten zusammenwirkend.“
Ergo-Chef Torsten Oletzky muss nun erneut erklären, warum in seinem Hause gravierende Regelverstöße bei
Bekanntwerden nicht abgestellt, sondern jahrelang verschleppt werden. Denn laut Revision waren die
Vorgänge aus der Betrieblichen Altersvorsorge in der Verwaltung schon seit 2003 bekannt. Und obwohl in der
Folgezeit ein hoher Vertreter mehrmals entsprechende Hinweise gab, wurde das Problem nicht bearbeitet.
Wörtlich im Bericht: „Der Beschwerdekomplex hätte deutlich früher behandelt und geklärt werden können,
wenn aufgrund der in den Jahren 2004 und 2006 gegebenen Hinweisen angemessen reagiert worden wäre.“
DIE ZINSEN 2013
Tops und Flops in der Lebensversicherung
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