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MITTELMEER-ZIELE LUST AUF MEER Träumen Sie auch von Sonne und Wärme, von Training in kurzen Hosen? Von satten Wiesen, weißen Mandelblüten, von mildem Licht, würziger Luft und schönen Küsten? Wir zeigen Ihnen zwölf Ziele, die den Winter schon im Februar austreiben – von TrainingsKlassikern wie Andalusien bis Aufsteigern wie Zypern 128 TOUR 1/ 2005 GEISSLER Reiz der frühen Kilometer: Blick aufs Meer aus der Bucht von Alcúdia auf Mallorca MITTELMEER-ZIELE ALGARVE ANDALUSIEN Vor dem Wind Den Profis auf der Spur GEISSLER Portugals Südküste liegt nicht am Mittelmeer? Ja, stimmt. Aber gute Gründe sprechen dafür, der Provinz am Atlantik einen VIP-Platz in der Reihe mediterraner Frühjahrsziele zu reservieren: die Nähe zum Mittelmeer, das milde, sonnige Klima und eine reizvolle Mittelgebirgslandschaft hinter einer der schönsten Steilküsten Europas. Die sanften Gebirgszüge von Monchique und Caldeirão trennen die Algarve vom Rest des Landes und schützen sie vor kalten HEUER Sonnige Berge: die ersten Höhenmeter in der Sierra de Grazalema Steile Küste: hohe Klippen, feiner Sand im Westen der Algarve INFOS Nordwinden. Sie geben aber auch Kletterfüchsen schon früh im Jahr Gelegenheit, sich die Winterstarre aus den Beinen zu treiben; für die Tour zum 902 Meter hohen Fóia gehört dann noch eine Jacke ins Gepäck. Weniger Druck auf dem Pedal brauchen Sie für eine Fahrt entlang der Küste, wo die Tagestemperaturen im April durchschnittlich schon auf 20 Grad steigen und später im Jahr Pfirsiche, Zitronen und Bananen wachsen. Wer sich besonders sanft einrollen will, macht es wie die Segler und spielt mit dem Wind – plant Touren so, dass er morgens Richtung Westen losfährt und abends nach Osten zurückkehrt. Dann bläst ihn der Nordwestwind nach Hause. 130 ANREISE: Flug nach Faro von mehreren Flughäfen mit Air Berlin ab 200 Euro, Radtransport: 40 Euro; www.air-berlin.de STANDORTE: Tavira, Caldas de Monchique, Lagos UNTERKUNFT: Caldas de Monchique, Hotel Estalagem Dom Lourenço, Doppelzimmer mit Frühstück ab 75 Euro für zwei Personen. Telefon 0 03 51/2 82 91 09 10; www.estalagensdeportugal.com FAHRRAD-SERVICE: Torre (1,5 km von Lagos), „Giant“, Parque do Infante, Lote 2, Estrada Nacional 125, Telefon 0 03 51/2 82 78 05 40 KULTUR: Korbwaren-Markt in der Almedina, der maurischen Altstadt von Loulé KARTE: „Algarve“, 1:100.000. Hildebrand’s Urlaubskarte. K+G Karto & Grafik Verlag, 2000, ISBN 3889892914; 8,95 Euro INFOS: ICEP – Portugiesisches Handels- und Touristikamt, Telefon 01 80/5 00 49 30, www.icep.de TOUR 1/ 2005 Sie suchen mehr als Sonne und einen feinen Mix aus Rollerstrecken und längeren Anstiegen? Wie wär’s zusätzlich mit Stierkämpfen, Flamenco, Prozessionen, bunten Fiestas, maurischen Palästen, weiß getünchten Bergdörfern, rassigen Pferden und edlem Sherry? Zu viel Klischee auf einmal? Nicht in Andalusien – in Spaniens Südwesten sind die Traditionen lebendig. Radrennprofi Jörg Jaksche schätzt besonders die Region um die Nationalparks von Grazalema und Alcornocales, die er aus seiner Zeit beim ONCETeam gut kennt, das jeden Januar den Ort El Bosque im Westen des Naturreservates Sierra de Grazalema als Trainingsstützpunkt wählte. „Das Essen ist ausgezeichnet und man kann hier prima Schinken und Olivenöl kaufen“, sagt Jaksche. „Außerdem hat man alle Möglichkeiten zum Trainieren: Richtung Westen ist es flach, im Osten liegen Pässe bis 1.200 Meter, Richtung Meer gibt es schattige Wälder.“ In der schönsten Jahreszeit waren der deutsche Profi und sein Team aber schon wieder zu den Rennen abgereist: Ab Februar blüht es überall auf den Ebenen, ab März auch in den Bergen. ANREISE: Flug nach Malaga mit LTU ab 220 Euro plus 60 Euro Radtransport (www.ltu.de) oder nach Jerez da la Frontera mit Hapag Lloyd ab 110 Euro plus 50 Euro Radtransport; www.hlf.de STANDORT: El Bosque UNTERKUNFT: El Bosque, Hotel Las Truchas, Telefon 00 34/9 56/71 60 61, ab 52 Euro* FAHRRAD-SERVICE: Villamartín (bei Cádiz), Domingo Valero, Botica 29, Telefon 00 34/9 56 73 11 11 KULTUR: Stierkampf in Ronda, einer auf einem Felsvorsprung gelegenen Stadt; spätgotische Kirche „Santa María de la Asunción“ in Arcos de la Frontera; Ausflüge nach Granada und Sevilla KARTE: „Costa de la Luz – Westliches Andalusien“, 1:250.000, ADAC, ISBN 3-8264-1257-5; 7,50 Euro. Vor Ort gibt es topografische Karten im Maßstab 1:50.000 INFOS: Spanisches Fremdenverkehrsamt, Telefon 0 89/5 30 74 60, www.spain.info oder www.andalucia.org ISTRIEN Italiens Rundum-Sorglos-Paket Die andere Adria Die Adria bei Rimini und ihr Hinterland sind als Trainingsrevier ein Klassiker. Warum? Allein an der südlichen Landschaft und dem milden Klima kann es nicht liegen, dass hier ab Ende Februar Vereinsgruppen ihre Trainingskilometer herunterkurbeln und Genussradler im April und Mai die Ausläufer des Apennin unter die Räder nehmen. Der Grund ist einfach: Die touristische Infrastruktur stimmt. Wenige Autostunden südlich des Brenner haben sich Dutzende von Hotels aller Preiskategorien zusammengeschlossen, um ihren sportlichen Gästen das Leben mit Radstellplätzen, reichhaltigem Frühstück, Brotzeit für unterwegs und Zwischenmahlzeit direkt nach der Tour zu erleichtern. Rennrad fahren an der Adria ist Instant-Urlaub im besten Sinne: hinfahren, losradeln. Einrollen an der Adria, dann ab Auf der Suche nach schönen Trainingsrevieren für den Frühling haben Rennradler schon fast jede europäische Mittelmeerküste unter die Räder genommen. Wenn es noch so etwas wie einen Geheimtipp gibt, dann zählt Kroatiens große Halbinsel dazu. Der Krieg blieb dort fern, die Men- LENZ EMILIA ROMAGNA ANREISE: Auto: Brennerautobahn – Modena – Bologna. Flug: Nach Bologna von Köln mit German Wings ab 90 Euro plus 50 Euro Radtransport (www.germanwings.de); mit Umsteigen nach Rimini von vielen deutschen Flughäfen mit Alitalia ab 129 Euro (Radtransport bis 20 Kilo ist frei); www.alitalia.com AUSGANGSORTE: Riccione oder Cesenatico UNTERKUNFT: Radsporthotels: www.riccionebikehotels.it FAHRRAD-SERVICE: In vielen Hotels und Radläden an der Küste KULTUR: Museum im Kastell von San Leo, Ravennas Mosaiken in der Basilika S. Vitale, die umfassendste Keramiksammlung Italiens in Faenza KARTE: „Emilia Romagna“, 1:200.000, Karte des Touring Club Italiano,Verlag Kümmerly & Frey, ISBN 3-259-01226-5; 7,90 Euro INFOS: Italienisches Fremdenverkehrsamt ENIT, Telefon 0 89/53 13 17, www.enit.it ANREISE: Auto: Salzburg – Tauernautobahn nach Villach; durch Karawankentunnel und Slowenien – oder Údine und Triest – nach Istrien. Flug: Ab München direkt nach Triest, sonst umsteigen mit Air Dolomiti ab 225 Euro plus 60 Euro Radtransport; www.dolomiti-airlines.com STANDORTE: Porec (Küste) oder Pazin (Hinterland) UNTERKUNFT: An der Küste gibt es zahlreiche Hotels. Im Hinterland bieten Weingüter und Bauernhöfe Verköstigung und Zimmer an; Informationen unter www.istra.com FAHRRAD-SERVICE: Rennradgeschäfte sind rar KARTE: „Istrien“, 1:150.000, ADAC, ISBN 3-8264-1331-8; 7,50 Euro KULTUR: Künstlerdorf Grozjnan, römisches Amphitheater in Pula, begehbare Stadtmauer in Motovun INFOS: Kroatische Zentrale für Tourismus, Telefon 0 69/25 20 45, www.croatia.hr DECKBAR in die Hügel, meist über moderate Steigungen. Hinein ins dicht geknüpfte Netz der Nebenstraßen, durch schmuck restaurierte Dörfer, wo jeder die Radler kennt und viele Einwohner selbst radeln, vor allem Ende Mai, wenn 7.000 Hobbysportler beim 200-Kilometer-Klassiker „Gran Fondo Nove Colli“ über neun Gipfel des Apennin schwitzen. schen freundlich, die alten Häuser intakt und die Straßen unversehrt. Nördlich der Alpen wussten das nur wenige. Seit ein paar Jahren kommen sie wieder, die Urlauber, auch ein paar Rennradler im Frühling. Weil die Halbinsel im Süden und im Westen relativ flach ist und sie hier richtig Tempo machen oder einfach sanft in die Saison einsteigen können. Wer gerne am Meer wohnt, hat die Gewissheit, dass jede Tour mit kilometerlangen Abfahrten endet, weil sich Istrien hinter der Küste sanft ins Hochland erhebt. Dorthin, wo genügend ruhige Straßen für zwei Wochen liegen. Ein Standort im bäuerlichen Landesinneren erhöht zudem die Bandbreite der Touren. Gen Osten und Norden wird Istrien hügelig bis bergig. Je näher man dem nördlichen Karstgebirge kommt, desto mehr Höhenmeter und Laktat stecken abends in den Beinen. Die Milchsäure kann man sich dann tags darauf beim Schlendern durch das Küstenstädtchen Rovinj wieder aus den Beinen schütteln. Schwungvoller Klassiker: von der Adria in die Hügel des Apennin INFOS Charmantes Rovinj: Istriens venezianisches Schmuckstück * Halbpension pro Person im Doppelzimmer TOUR 1/ 2005 131 MITTELMEER-ZIELE KORSIKA LIGURIEN Die spröde Schönheit Reize für Waden und Gaumen T Ö D T- R Ü B E L Sie möchten einmal vor den Profis ins Ziel gelangen? Dann müssen Sie vor dem dritten Märzwochenende nach Ligurien, bevor Zabel und Co. bei Mailand-San Remo um den Sieg kämpfen. Einen Vorteil haben die Profis aber: Sie bekommen die Küstenstraße Via Aurelia gesperrt. Hobbyradler müssen sich im Verkehr behaupten. Aber schon kurz hinter der Küste dünnt der Autokonvoi aus. Das LigurienMotto heißt deshalb: Am Meer wohnen, auf guten Straßen im Hinterland Kilometer sammeln. Es sollten aber nicht die allerersten im Jahr sein, denn flache Abschnitte gibt es nur an der Küste. Dahinter muss man Berge mögen. Zehn bis fünfzehn Prozent Steigung sind keine Seltenheit. Lohn für die Mühe ist die Entdeckung der Einfachheit. Liguriens INFOS Die Griechen der Antike gaben Korsika den Beinamen „Kalliste“ – die Schönste. Radler würden die französische Insel wahrscheinlich eher als spröde Schönheit bezeichnen. Denn Korsika lässt sich nicht leicht erobern, auch wenn die meisten Anstiege eher moderat sind. 70 Gipfel ragen über zweitausend Meter, bis in den Juni hinein sind sie verschneit, während an den Küsten längst der Sommer Einzug hält und das 20 Grad warme Meer zum Baden lockt. Strände und Buchten liegen manchmal nur eine Passhöhe von alpinem Gelände entfernt, von einer wilden Natur, wie man sie sonst kaum mehr im Mittelmeerraum findet. Nur an der Ostküste liegen flachere Strecken. Korsikas Straßen sind relativ leer, im Frühjahr auch die Hauptstraßen. Ihr Zustand ist meist gut, streckenweise holperig, auf kurzen Abschnitten auch schlicht miserabel. Die grandiose Landschaft entschädigt aber dafür, dass es manchmal nicht so gut rollt – spätestens auf einer Tour von Corte im Inselinnern über Höhenzüge an die Südküste: Immer wieder blickt man tief hinab zur Ost- und Westküste – und zum Abschluss über den Golf von Porto Vecchio bis Sardinien. 132 ANREISE: Flug nach Ajaccio oder Bastia mit Air France (www.air-france.com) oder British Airways (www.british-airways.com) ab 180 Euro; Radtransport bis 20 Kilo ist frei STANDORTE: Propriano oder Bastia UNTERKUNFT: Propriano: Beach Hotel, ab 56 Euro*. Telefon 00 33/4/95 76 17 74; http://perso.wanadoo.fr/beach.hotel FAHRRAD-SERVICE: Ajaccio: „Rout’Evasion“, Avenue Noël Franchini 8, Telefon 00 33/4/95 22 72 87. Bastia: „Cycles 20“ (deutschsprachig), Place du Fort Lacroix, Telefon 00 33/4/95 32 30 64 KULTUR: Filitosa: Museum und Ausgrabungsstätte geben einen fesselnden Einblick in das Leben vor 3.000 Jahren KARTE: „Korsika“, 1:150.000, Michelin, ISBN 2-06-710830-1; 7,50 Euro INFOS: Maison de la France, 01 90/57 00 25 (0,62 Euro/Minute), www.franceguide.com TOUR 1/ 2005 S TA N D L Wilde Küste: Flachstücke mussten die Korsen in den Fels meißeln Stiller Rückzug: Kurz hinter der Riviera ebbt der Verkehr ab Schönheit liegt in der intakten Natur und den verschlafenen Bergdörfern mit alten Steinhäusern und kleinen Kirchen. Und sie liegt in dem Reiz, der in den Trattorien dem Gaumen schmeichelt – bodenständig und lecker mit Pesto, Minestrone, Ravioli und duftenden Fladenbroten, dazu einem edlen Tropfen. So lässt es sich beim Blick hinab zur Via Aurelia gut von Mailand-San Remo träumen... ANREISE: Auto: über Gotthard – Mailand – Genua oder Brennerautobahn – Brescia – Genua. Bahn: von Deutschland über Mailand, Fahrtzeit zwischen 10 und 16 Stunden, ab 200 Euro STANDORT: Finale Lígure, San Remo UNTERKUNFT: Finale Lígure: Hotel Florenz, ab 38 Euro*. Telefon 00 39/0 19/69 56 67, www.florenzhotel.com FAHRRAD-SERVICE: In vielen Hotels oder in Fínale Ligure: „Oddone Bici“, Via Colombo 20, Telefon 00 39/0 19/64 42 15 KULTUR: Genua: Dom San Lorenzo, die Kunsthallen Palazzo Bianco und Palazzo Rosso; Ventimíglia: Zur Villa Hanbury gehört einer der schönsten Landschaftsparks Italiens KARTE: „Ligurien – italienische Riviera“, 1:200.000, Karte des Touring Club Italiano, Verlag Kümmerly & Frey, ISBN 3-259-01225-7; 7,90 Euro INFOS: Italienisches Fremdenverkehrsamt ENIT, Telefon 0 89/53 13 17, www.enit.it PELOPONNES Everybodys Darling Herkulische Prüfungen Die Baleareninsel ist seit Jahren die Rennrad-Destination Europas im Frühjahr: Zehntausende Radler rollen sich dort ein für die Saison. Die Flüge sind günstig, die Temperaturen klettern tagsüber schon im März durchschnittlich auf 17 Grad und die Straßen sind so gut, dass man holperigen Asphalt selbst auf Nebenstrecken schon suchen muss. Wer indes eine gewisse Abneigung gegen Horden von Radlern in sich trägt, hat im Frühjahr ein wenig mit sich zu kämpfen. Andere lieben gerade das: geselliges Fahren in der Gruppe von Gleichgesinnten, mit einem Guide, der die Strecken kennt und von einem Hotel aus startet, das über Radkeller und Werkstatt verfügt, und weiß, was hungrige Radler wollen: gutes Essen in großen Portionen. Die vielen Radreiseveranstalter konzentrieren sich auf drei Standorte: im Süden die Bucht von Palma, im Südwesten die Orte Die Halbinsel ist ein Ort griechischer Mythologie: Von hier stammt Muskelprotz Herakles, von hier soll Paris die schöne Helena entführt haben. Legende oder Wirklichkeit? Dieselbe Frage können sich auch Radler beim Blick in die Straßenkarten stellen. Die weisen zwar in vielen Gegenden T Ö D T- R Ü B E L MALLORCA ANREISE: Flug nach Palma de Mallorca mit Air Berlin ab 120 Euro plus 40 Euro Radtransport; www.air-berlin.de STANDORTE: Santa Maria del Cami (im Landsinneren), S’Arenal, Can Picafort, Port d’Alcúdia, Alcúdia, Santa Ponça, Magaluf UNTERKUNFT: Für Individualisten: Fincas im Landesinneren unter www.agroturismo-balear.com FAHRRAD-SERVICE: Palma: „Ciclos Blando“, Patronato Obrero 5, Telefon 00 34/9 71/46 33 57 KULTUR: Altstadt von Palma mit der Kathedrale, den Adelspalästen sowie vielen Tapas-Bars und Cafés KARTE & LITERATUR: „Mallorca“, 1:75.000, Wander-, Radtouren-, Freizeit- und Straßenkarte, Kümmerly & Frey, ISBN 3-25900909-4; 8,90 Euro. Th. Mayr: „Radfahren auf Mallorca – 20 ausgewählte Routen“, Moby Dick, ISBN 3-89595-147-1; 16,90 Euro INFOS: Spanisches Fremdenverkehrsamt, Telefon 0 89/5 30 74 60, www.spain.info ANREISE: Flug nach Athen ab Köln mit German Wings (www.germanwings.de) ab 140 Euro, ab München mit Germania (www.gexx.de) ab 220 Euro – jeweils plus 50 Euro Radtransport STANDORTE: Gythion oder Nafplion UNTERKUNFT: Tolo (bei Nafplion): Hotel Dolfin, 50 Aktis Street, ab 50 Euro*. Telefon 00 30/2 75 20/5 92 20, www.j-g.gr Mavrovouni (bei Gythion): „Cavo Grosso“, Tel. 00 30/2 73 30/ 22774, Bungalows für 2 bis 4 Personen mit Frühstück ab 70 Euro FAHRRAD-SERVICE: Sparta: Peter Karounos, 143 Archidamou, Telefon 00 30/2 73 10/2 44 02 KULTUR: Byzantinische Kirchen, Kapellen und Klöster in Mistra, antikes Theater von Epidaurus KARTE: „Peloponnes – Korinth“, 1:250.000, Verlag Freytag & Berndt, ISBN 3-85084-284-3; 7,50 Euro INFOS: Griechische Zentrale für Fremdenverkehr, Telefon 0 69/23 65 61, www.griechenlandinformation.de DECKBAR Magaluf und Santa Ponça, im Norden auf Alcúdia, Port d’Alcúdia und Can Picafort. Vom Südwesten hat man direkten Zugang ins Tramuntana-Gebirge, von den anderen Orten erschließt sich die flache ländliche Inselmitte mit ihren Streuobstwiesen, Windmühlen und Schafweiden. noch Pisten und Sandwege aus, fast alle sind – der EU sei Dank – inzwischen asphaltiert. Wer sich nicht sicher ist, fragt einfach im nächsten Kafenion, wie Café auf Griechisch heißt, nach dem Weg. Dann kann’s weitergehen: durch Haine jahrhundertealter Olivenbäume, zu antiken Theatern, wo schon vor mehr als 2.000 Jahren Tragödien gespielt wurden, vorbei an Schafweiden zum Meer. Auf der feingliedrigen Halbinsel von der Form einer Hand mit nur drei Fingern ist die Küste nie weit. Der nächste Anstieg auch nicht. Gebirge bedecken mehr als die Hälfte des Peloponnes. Die Steigungen klettern zwar selten in den zweistelligen Prozentbereich, die Höhenmeter summieren sich jedoch im steten Auf und Ab. Da hilft nur: durchhalten und daran denken, wie Herakles seine vom Orakel auferlegten zwölf Prüfungen bestand. Und danach in einem kleinen Fischerhafen bei Feta-Käse, Pita-Brot und einem Gläschen Wein die Aussicht aufs Meer genießen. Seltener Anblick: Im Frühjahr allein im Tramuntana-Gebirge INFOS Schöne Aussicht: Meer, Berge und scharfe Kurven am Kap Tenaro * Halbpension pro Person im Doppelzimmer TOUR 1/ 2005 133 MITTELMEER-ZIELE SARDINIEN Lila Pause Dem Jetset hinterher Meer, Lavendelfelder, der Duft von Thymian und Rosmarin und das Licht, das den Farben der Natur einen Zauber verleiht – der Süden Frankreichs inspirierte schon Maler wie Van Gogh, Cézanne und Picasso. Radler, die sehr früh im Jahr in die Provence reisen, sehen zwar noch keinen Lavendel blühen, dafür verwandeln Aprikosen-, Mandel- und Mimosenbäume die Landschaft in ein weiß-gelbes Blütenmeer. Ein dichtes Netz von Nebenstraßen überspannt das Land zwischen Rhône, italienischer Grenze, Alpen und Mittelmeer. „Hier finden Radler alles, was das Herz begehrt, Pässe, Hügelland, Flachpassagen“, sagt Lucien Aimar, der Gewinner der Tour de France 1966, der von hier stammt. Aimar organisiert alljährlich die Mittelmeer-Rundfahrt, In den Sechzigern schwärmte der Jetset von Sardiniens Küsten. Rennradfahrer beginnen erst seit wenigen Jahren, die nach Sizilien zweitgrößte Mittelmeerinsel für sich zu entdecken. Das verwundert – zumindest, wenn man Sardiniens Klima betrachtet: Die Wetterstatistik zeigt nur wenig T Ö D T- R Ü B E L PROVENCE Einsamer Westen: wilde Küste, wenig Strände, kaum Verkehr ANREISE: Auto: Über Saarbrücken – Nancy oder Freiburg – Mülhausen und Lyon nach Aix-en-Provence. Flug: Nach Marseille von Köln/Bonn mit Hapag Lloyd Express ab 100 Euro plus 50 Euro fürs Rad; www.hlx.c0m STANDORTE: St-Maximin, Aix-en-Provence UNTERKUNFT: St-Maximin: Hôtellerie du Couvent Royal, ab 70 Euro*. Telefon 00 33/4/94 86 55 66, www.hotelfp-saintmaximin.com. Aix-en-Provence: Hotel Kyriad Prestige, ab 75 Euro*. Telefon 00 33/4/42 95 04 41, www.kyriadprestige.fr FAHRRAD-SERVICE: Aix-en-Provence: „Scorsone“, 2bis Cours Gambetta, Telefon 00 33/4/42 21 59 42 KULTUR: Flanierstraße Cours Mirabeau in Aix-en-Provence. Weitere Städte-Highlights: Arles, Avignon, Orange KARTE: „Provence“, 1:160.000, Michelin, ISBN 2-06-100929-8; 7,50 Euro INFOS: Maison de la France, Telefon 01 90/57 00 25 (0,62 Euro/Minute), www.franceguide.com ANREISE: Nach Cagliari mit Lufthansa (www.lufthansa.de) ab 180 Euro plus 30 Euro Radtransport. Nach Alghero von Frankfurt/Hahn mit Ryan Air ab 130 Euro plus 50 Euro Radtransport; www.ryanair.com STANDORTE: Témpio Pausánia, Macomer, Alghero, Cágliari, Iglesias, Aritzo, Oliena UNTERKUNFT: Macomer: Hotel Mandra Edera, ab 55 Euro*, Telefon 00 39/07 85/5 27 10; www.mandraedera.it FAHRRAD-SERVICE: Ghilarza (südlich von Macomer): „Ciclomania Pippo“, Via Nessi 22a, Telefon 00 39/07 58/5 27 68 KULTUR: Su Nuraxi, behutsam restaurierte, 3.500 Jahre alte Wehranlage. Altstadt von Alghero und die prächtige Piazza Italia in Sassari KARTE: „Sardinien“, 1:200.000, Karte des Touring Club Italiano, Verlag Kümmerly & Frey, ISBN 3-259-01235-4; 7,90 Euro INFOS: Italienisches Fremdenverkehrsamt ENIT, Telefon 0 89/53 13 17, www.enit.it T Ö D T- R Ü B E L ein einwöchiges Profirennen im Februar. Sie sollten den Profis aber nicht zu sehr nacheifern: Nehmen Sie sich Zeit! Fahren Sie in die vielen Orte hinein und nicht drum herum, wie es die Beschilderung Autofahrern nahelegt. Bummeln Sie auch mal über die provenzalischen Märkte. Wer die Touren nur mit Blick aufs Stundenmittel abspult, eilt zwar durch die Provence, fährt aber eigentlich dran vorbei! Unterschied zu weit populäreren Radlerzielen wie Andalusien und Mallorca. Bereits im März steigt das Thermometer tagsüber an der Küste durchschnittlich auf 17 Grad. Auch die vielen neu asphaltierten Straßen und die abwechslungsreiche Landschaft heben die Insel auf eine Stufe mit den spanischen Trainingsklassikern. Die Küste spielt mit jeder denkbaren Form der Grenze zwischen Land und Meer: vom langen, flachen Sandstrand bis zur Steilküste mit kleinen Buchten. Auch das Landesinnere hat viele Gesichter: Karge, bis 1.800 Meter hohe Gipfel im Gennargentu-Gebirge, wo das Bimmeln der Schafsglocken die Musik der Landschaft ist, wechseln sich ab mit dichten Eichenwäldern und flachen Steppen. Von einem Standort ist das alles nicht zu erleben. Deshalb: Inselhüpfen – in den hügeligen Norden und Nordwesten, zu den Rollerstrecken in den Südwesten und ins gebirgige Herz, die Inselmitte. INFOS Dufte Landschaft: Tief durchatmen – Lavendel betört Auge und Nase 134 TOUR 1/ 2005 SIZILIEN ZYPERN Im Schattes des Ätna Auf der Sonnenbank GREUNE Wenn die Küsten im Frühling schon satt ergrünen, leuchtet noch die Schneekuppe des Ätna über der blühenden Insel. Für eine Runde um die Flanken des 3.323 Meter hohen Vulkans ist es im Februar, März oft noch zu früh. Muss auch nicht sein, die niedrigeren Berge und die Küsten sind voller Straßen, von denen man nicht genug bekommen kann. Sie schlängeln sich durch Zitronenplantagen und vorbei an Olivenbäumen. Der Norden ist bergiges Revier, einzelne Routen führen auf 1.600 Meter. Die Steigungen sind aber so moderat, dass sie den Puls nur selten über die anaerobe Schwelle jagen. Der Süden, mit seinen sanften Hügeln und bilderbuchschönen Seitentälern, ist die liebliche Schwester des Nordens. Beide trennt das archaische Zentrum, in dem die Zeit vor Jahrzehnten stehengeblieben zu sein scheint. Städte wie Enna und Calascibetta, wo die alten Männer mit ledrigen Gesichtern vor den Bars der Piazze sitzen, thronen in tausend Meter Höhe wie Adlerhorste auf Felskuppen hoch über dem Bauernland. Von hier sieht man die Sonne über dem Ätna aufgehen und auch, ob seine Flanken schon schneefrei sind – für eine Runde mit dem Rad. Immer Sonntag: An 340 Tagen scheint die Sonne, sagt die Statistik ANREISE: Flug nach Palermo mit Hapag Lloyd Express von Berlin, Hannover, Köln, München ab 160 Euro plus 50 Euro Radtransport; www.hlx.com STANDORTE: Cefalù oder Agrigent UNTERKUNFT: Cefalù: Hotel Kalura, ab 65 Euro*. Telefon 00 39/09 21/42 13 54, www.kalura.it FAHRRAD-SERVICE: Bagheria: „Free Bike“, Via Città di Palermo, Telefon 00 39/91/96 19 88. Palermo: „Daricello Giuseppe“, Via G. Sirtori, Telefon 00 39/91/22 57 98 KULTUR: Archäologischer Park in Syrakus, Herakles-Tempel bei Agrigent, Normannendom in Cefalù KARTE & LITERATUR: „Sizilien“, 1:200.000, Karte des Touring Club Italiano, Kümmerly & Frey, ISBN 3-259-01234-6, 7,90 Euro. Wälde/Mutscheller:„Rennradfahren auf Sizilien – 18 ausgewählte Routen“, Moby Dick, ISBN 3-89595-188-9; 16,90 Euro INFOS: Italienisches Fremdenverkehrsamt ENIT, Telefon 0 89/53 13 17, www.enit.it KARTEN: CHRISTIAN ROLLE, HOLZKIRCHEN Grünes Wunder: Siziliens Küsten erblühen schon im Februar ANREISE: Flug nach Paphos oder Larnaka mit Condor ab 165 Euro pus 100 Euro Radtransport; www.condor.de STANDORTE: Larnaka, Limassol UNTERKUNFT: Adressen und Preise übers unten stehende Fremdenverkehrsamt FAHRRAD-SERVICE: Nikosia: Michael Agrotis, 27c/d Larnacos Avenue, 00 35/7 22/33 04 70 KULTUR: Zypern-Museum in Nicosia – die Schätze des Altertums auf einen Blick, byzantinisches Kykko-Kloster, antikes Theater von Kourion KARTE: „Zypern“, 1:175.000, ADAC, ISBN 3-8264-1280-X; 7,50 Euro INFOS: Fremdenverkehrszentrale Zypern, Telefon 0 69/25 19 19, www.visitcyprus.org.cy INFOS HEUER Die südlichste Mittelmeerinsel ist auch die wärmste: tagsüber steigen die Temperaturen im März schon auf 19 Grad, im April auf 24. Nur im Troodos-Gebirge, über dem der 1.951 Meter hohe Olympos regiert, brauchen Radler dann noch eine Windjacke – für die Talfahrt. Bergauf halten kilometerlange Anstiege, gespickt mit Rampen von 15 Prozent, den Körper auf Betriebstemperatur. Aber es geht auch gemütlicher: im flachen östlichen Teil Zyperns. Mit dem Ausbau des Autobahnnetzes verwandelten sich hier viele der Hauptverkehrsstraßen in Nebenstrecken. Larnaka an der Ostküste ist ein guter Standort, ebenso Limassol im Süden. Die Stadt an der Südküste ist aber auch ein guter Ausgangspunkt für Klettertouren in die Troodos-Berge und nach Westen, wo die Straßen gesäumt sind von Palmen, Oliven- und Orangenbäumen. Für eine Tour in den türkischen Norden – mit dem Rad erst seit wenigen Monaten überhaupt möglich – ist es von Limassol aber zu weit. Mit dem EU-Beitritt des griechischen Südens am 1. Mai 2004 bleibt Zypern zwar weiterhin geteilt, die Einreisebeschränkungen in den Norden wurden aber erheblich gelockert. * Halbpension pro Person im Doppelzimmer TOUR 1/ 2005 135