Arbeitsblatt: Wichtige Stationen im Leben von Henry Dunant
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Arbeitsblatt: Wichtige Stationen im Leben von Henry Dunant
A r b e i t s b l a t t : Wi c h t i g e S t a t i o n e n i m L e b e n v o n He n r y D u n a n t Welche Ortschaften befinden sich bei den schwarzen Punkten? Nimm eine Europakarte zu Hilfe. Ordne die folgenden Informationen der richtigen Ortschaft zu: 1828 Geburtsort von Henry Dunant und Gründungsort des Roten Kreuzes bis 1887 wird etwa zehn Jahre von Dr. Wagner aufgenommen 1901 Verleihung des ersten Friedensnobelpreises an Henry Dunant und Frédéric Passy 1859 Schlacht im italienischen Befreiungskrieg 1856 Gründung und Aufbau der „Moulins des Mons-Djémila“ ab 1887 Bis 1910 verbringt er den Lebensabend in einem Appenzeller Dorf. 1859 Dunant sucht Napoleon III. zuerst in Frankreich. Es handelt sich um den zweiten und letzten Kaiser Frankreichs. Thema-Sondernummer Henry Dunant (1828 bis 1910) Lehrmittelkommentar 1 | 2010 10 Ar b e i t s b l a t t : B e g r i ffe k r e u z u n d q u e r u m He n r y Dunant Ordne die folgenden Begriffe in das unten abgebildete Wörternetz ein. Die Buchstaben in den markierten Feldern füllst du unten zu einem Lösungswort zusammen und beantwortest so die Frage. CVJM, SOLFERINO, FRIEDENSNOBELPREIS, GENF, NAPOLEON, NEUTRALITÄT, ROTESKREUZ, HEIDEN, HUMANITÄT, SOLIDARITÄT, ZIVILCOURAGE, SCHUTZZEICHEN, VISION, KRIEG, FRIEDEN, MENSCHLICHKEIT, DUNANT, GENF, LAZARETTE, NAPOLEON, SCHLACHT, HILFSGESELLSCHAFTEN, BANKKAUFMANN Hinweis: Umlaute = ein Buchstabe / Feld Für Henry Dunant war das Erlebte im Krieg in Solferino ein für sein späteres Wirken. Thema-Sondernummer Henry Dunant (1828 bis 1910) Lehrmittelkommentar 1 | 2010 11 L ü c k e n t e x t : D u n a n t s We r t e u n d E i g e n s c h a f t e n Henry Dunant entwickelte schon früh seine Hilfsbereitschaft und seinen Mut. Fülle den nachfolgenden Lückentext zu den Werten und Eigenschaften des Rotkreuzgründers aus. Henry Dunant begleitete bereits als Junge seine Mutter auf ihren regelmässigen Gängen zu den ___________________ ___________ in den Hinterhöfen der Armenquartiere der Wortliste: • zwei Jahre • Toulon • Heimatstadt Stadt. Auf einer Reise mit seinem Vater nach ___________ • wohlhabende Stadt sah er, wie grauenhaft Strafgefangene behandelt wurden. • Christlichen Verein Genf war eine ________________________. Sie stand un- Junger Männer • Gottes Wohlgefallen ter dem Einfluss des __________________. Das bedeutete, • erfolgreicher dass Reichtum ein Zeichen von ______________________ • guten Ruf _________ war. Dunants Vater war ein ________________ • Algerien Geschäftsmann. Seine Eltern zeichneten sich durch grosse • Elend der Soldaten ________________________ aus. In jungen Jahren gründe- • viel Geld te Henry in Genf den _______________________________ • Armen und Kranken ____________. Nebst dem __________________ ging es • Hilfsbereitschaft • Zivilcourage darum, weniger begünstigten Menschen zu helfen. Auch • Einsatz Dunant wurde nach seiner Banklehre ein Kaufmann und • Konkurs begab sich für Spekulationsgeschäfte nach ____________. • Bibelstudium Als er jedoch in Solferino das grosse __________________ • Calvinismus ____________________ sah, liess er alles stehen und liegen, um zu helfen. Er liess sich die Hilfe vor Ort spontan __________________ kosten. Sein wirkliches Anliegen – nämlich sein Algeriengeschäft wieder in Gang zu bringen – vernachlässigte er. Für die Niederschrift seiner „Erinnerungen an Solferino“ brauchte er __________________. Durch seine ____________________________ und seinen Helferwillen riskierte er viel. Sein uneigennütziger ____________ führte mit zum __________________________. Das kostete ihn seinen __________________ in Genf und führte dazu, dass er nach seiner Vertreibung nie mehr in seine __________________ zurückkehrte. Thema-Sondernummer Henry Dunant (1828 bis 1910) Lehrmittelkommentar 1 | 2010 12 Ar b e i t s b l a t t : D a r s t e l l u n g e n v o n S o l fe r i n o Wie wirken die Bilder auf dich? Wie sind die Soldaten gekleidet? Was haben sie dabei? Wie sehen Kriegsdarstellungen heute aus? Thema-Sondernummer Henry Dunant (1828 bis 1910) Lehrmittelkommentar 1 | 2010 13 A r b e i t s b l a t t : Te x t e ü b e r S o l f e r i n o Die folgenden Textstellen sind Originalzitate aus Henry Dunants „Un souvenir de Solferino“. Wie wirken diese Texte auf dich? Was ist eindrucksvoller – Text oder Bild? Begründe! „An jenem denkwürdigen 24. Juni standen sich mehr als dreihunderttausend Menschen gegenüber. Die Schlachtlinie hatte eine Ausdehnung von fünf Meilen (eine Meile entspricht etwa 1.6 Kilometer), und es wurde 15 Stunden lang gekämpft.“ „Die österreichische Armee, die während der ganzen Nacht des 23. Juni die Mühsale eines schwierigen Marsches hatte ertragen müssen, war seit der Morgendämmerung heftigen Angriffen der verbündeten Armeen ausgesetzt. Sie litt unter der starken, erschlaffenden Hitze und ebenso unter Hunger und Durst, da die Truppen mit Ausnahme einer doppelten Ration Schnaps während des ganzen Freitags kaum irgendwelche Nahrung erhielten.“ „Die französischen Truppen , die seit Beginn der Dämmerung auf dem Marsch waren, hatten nichts anderes zu sich genommen als ihren Morgenkaffee.“ „Es ist ein entsetzlicher, schrecklicher Kampf, Mann gegen Mann. Österreicher und alliierte Soldaten machen einander mit Kolbenschlägen nieder, zerschmettern dem Gegner den Schädel, schlitzen einer dem anderen mit Säbel oder Bajonett den Bauch auf.“ „Die Pferde zertreten mit ihren beschlagenen Hufen Tote und Verwundete. Einem armen Blessierten wird die Kinnlade fortgerissen, einem anderen der Kopf eingeschlagen, einem dritten, den man hätte retten können, die Brust eingedrückt. In das Wiehern der Pferde mischen sich Verwünschungen, Wutschreie, Schmerz und Verzweiflungsrufe.“ „Ungefähr fünfhundert Soldaten hat man hier in drückender Enge untergebracht. Und mindestens noch weitere hundert liegen vor der Kirche auf Stroh unter Tüchern, die man ausgespannt hat, um sie vor der Sonne zu schützen. Die Frauen gehen im Kirchenschiff von einem zum anderen mit Krügen und Eimern voll klaren Wassers, um Durst zu löschen und Wunden zu befeuchten. Einige dieser behelfsmässigen Krankenschwestern sind schöne, anmutige junge Mädchen. Ihre Sanftmut, ihre Güte, ihre tränenvollen, mitleidigen Blicke wie ihre aufmerksame Pflege tragen dazu bei, die Zuversicht und den Mut der Kranken wieder zu heben.“ Thema-Sondernummer Henry Dunant (1828 bis 1910) Lehrmittelkommentar 1 | 2010 14 R o l l e n s p i e l : D a s F ü n fe r k o m i t e e v e r h a n d e l t Im untenstehenden Text geht es darum, wie das Rote Kreuz gegründet und als Schutzzeichen das rote Kreuz auf weissem Grund gewählt wurde. Führt in Gruppen den folgenden Dialog als Rollenspiel auf. Ihr könnt auch noch Texte dazu erfinden. Worterklärungen: • p h i l a n t h r o p i s c h : menschenfreundlich, die Menschen liebend • h e r a l d i s c h : alles, was mit Wappenkunde und -symbolik zu tun hat Quelle der Textstellen: „Henry Dunant, Glanz und Elend eines grossen Schweizers“, Hörfolge von Hans Amann, © Dunant-Museum, Heiden. ERSTE SITZUNG DES FÜNFERKOMITEES VOM 17. FEBRUAR 1863 G E N E R A L G U I L L A U M E - H E N R I D U F O U R (hat den Vorsitz und klingelt): Meine Herren, wir sind hier zusammengekommen, um zu beraten, wie die geniale Idee unseres verehrten Herrn Dunant in die Tat umgesetzt werden kann. Sie sind ja beim Lesen seines Buches ebenfalls von seinen Überlegungen gepackt worden. Herr Appia ... L O U I S A P P I A : Ja, seit ich das Buch gelesen habe, Monsieur Dunant, bin ich förmlich aufgewühlt. Es ist ein Appell an das Weltgewissen! Auch ich habe meine innere Ruhe verloren. (Allgemeine Beipflichtung) Wie aber sollen und wollen wir vorgehen? Ich danke Ihnen, meine Herren. H E N R Y D U N A N T : Das Fundament zu meinem Werk habe ich in meinem Buch bereits fertig vorgezeichnet, in allen Einzelheiten. Wir müssen alles nur noch in die Wirklichkeit übertragen. ERSTER INTERNATIONALER KONGRESS AM 26. OKTOBER 1863 IN GENF G E N E R A L D U F O U R (begrüsst die Anwesenden und dankt allen für das Erscheinen): Es ist Ihnen bekannt, meine verehrten Herren, dass die Ambulanzverhältnisse für die Verwundeten auf den Schlachtfeldern eine nur äusserst unvollkommene Hilfe gestatten. E I N E R D E R 1 7 A N W E S E N D E N : Leider, leider. E I N A N D E R E R : Ja, das stimmt. D U F O U R : Diese Unzulänglichkeit ist in einem Werk aufgedeckt worden, das Sie kennen, das nach der Schlacht von Solferino von unserem Mitbürger Henry Dunant herausgegeben worden ist. E I N A N W E S E N D E R : Ja, das kenne ich. E I N A N D E R E R : Ich habs mit Interesse und Betroffenheit gelesen. D U F O U R : Wir sind hier versammelt, meine Herren, um zu untersuchen, ob nicht die Möglichkeit besteht, eine philanthropische Idee zu verwirklichen, die in diesem Werk enthalten ist. ZWEITER INTERNATIONALER KONGRESS IN GENF VOM 8. AUGUST 1864 MIT 26 DELEGIERTEN AUS 16 LÄNDERN G U S T A V E M O Y N I E R (hat den Vorsitz): Schon an unserer letzten Konferenz im Oktober 1863 waren die Anwesenden der einhelligen Ansicht, dass die Tätigkeit der Helfer auf Kriegsschauplätzen, aber auch die Verwundeten und Kranken im Feld durch ein gut sichtbares Zeichen geschützt werden müssen. L O U I S A P P I A : Ja. G U S T A V E M O Y N I E R : Sie hatten letztes Jahr eine einfache weisse Armbinde vorgeschlagen. A P P I A : Ja, das stimmt. Aber die Mehrzahl der Anwesenden war damals der Meinung, sie würde zu wenig Beachtung finden, weil ihr das Typische, das Auszeichnende, ja das Heraldische fehle. M O Y N I E R : Herr General. G E N E R A L D U F O U R : Meine Herren, ich glaube in der Tat, dass ein solches Schutzzeichen markant und unübersehbar sein muss. Als ich heute Morgen auf das Rathaus, in dem unsere Tagung stattfindet, zugegangen bin, hat auf dem Dach die Schweizer Fahne geweht. Da musste ich unweigerlich an die Symbolkraft des weissen Kreuzes im roten Feld denken – das Zeichen des Erlösers der Menschheit. Und plötzlich habe ich vor mir eine Fahne mit den umgekehrten Farben gesehen – das Kreuz, das Zeichen der Liebe und Barmherzigkeit, Rot auf weissem Grund. (Allgemeine Beistimmung.) So, denke ich, müsste unser Schutzzeichen aussehen. A L L E A N W E S E N D E N : Das stimmt. M O Y N I E R : Dann möchte ich Sie bitten, meine sehr verehrten Herren, durch Handerheben zuzustimmen, dass das rote Kreuz auf weissem Grund international im Einflussbereich Ihrer Länder als Schutzzeichen anerkannt wird. (Alle stimmen zu. Fährt weiter.) Sie haben den Vorschlag einstimmig gutgeheissen. Die Farbe und die Armbinde sollen ein rotes Kreuz auf weissem Grunde tragen. (Applaus) D U F O U R : Meine Herren, Sie haben mit Ihrer einstimmigen Annahme unserem Lande eine grosse Ehre erwiesen. Denn dass in der Umkehrung der eidgenössischen Farben nun dieses Zeichen der Menschlichkeit in der ganzen Welt wirken darf, dass das Rotkreuzsymbol aus allen Teilen der Erde auf unser Land hinweist, ist Ehre und Verpflichtung zugleich. Erweisen wir uns ihrer würdig. Thema-Sondernummer Henry Dunant (1828 bis 1910) Lehrmittelkommentar 1 | 2010 15 Ar b e i t s b l a t t : D a s Le b e n v o n He n r y D u n a n t Ergänze die Sätze. Benutze dazu das thema-Heft oder verbinde die richtigen Satzteile. A B 3 Seine Vision verwirklichte er zusammen mit … Für seine Algeriengeschäfte ... Er starb ... In Solferino … Die Genfer Konvention fand am ... In Heiden ... C 4 5 6 7 8 9 1. Wieder in Genf zurück schreibt er ein Buch über seine Kriegserlebnisse in Solferino mit dem Titel ... 2. 3. 4. 5. D E F G H I General Dufour, Gustave Moynier, ... lebte er 23 Jahre und wurde nochmals berühmt. am 8. Mai 1828 auf die Welt. am 30. Oktober 1910 in Heiden AR. „Un souvenir de Solferino“. erlebte er den schrecklichen Krieg. 8. August 1864 statt. gründete er die Aktiengesellschaft der Mühlen von Mont Djémila. den Weltbund des Christlichen Vereins Junger Männer (CVJM). 6. 7. 8. Lies die Aussagen und schätze ab, ob diese richtig oder falsch sind! Er konnte die Rega anrufen (Tel. 1414). Die Verletzten wurden mit Tragbahren sorgfältig transportiert. Dunant konnte nicht genügend Wasser auftreiben. Henry Dunant hatte ein Ärzteteam des IKRK zur Verfügung. Dunant gab den Verletzten von seinen eigenen Raucherwaren ab. Die Qualen der Soldaten konnten mit Schmerzmitteln gelindert werden. Dunant schickte seinen Kutscher in die benachbarte Stadt Brescia, um Verbandsmaterial aufzutreiben Die Ambulanzen heulten die ganze Nacht, Blaulichter erhellten den Himmel. Dunant riss seinen eigenen Hemdenvorrat entzwei, um wenigstens einige Wunden notdürftig zu verbinden. Die Pflegerinnen aus Solferino, die Dunant versammelte, hatten alle mindestens einen ErsteHilfe-Kurs beim Roten Kreuz besucht. Solferino verfügte über ein topmodernes, eben erst eingeweihtes Spital. Meist konnte Dunant nicht viel mehr tun, als einem Sterbenden die Hand zu reichen und seinen letzten Wunsch an die Angehörigen niederzuschreiben. In Solferino nahmen gleich neben dem Schlachtfeld drei mobile Operationssäle den Betrieb auf, die von starken Generatoren betrieben wurden. Die Opfer wurden, wenn überhaupt, mit Ochsenkarren nach Castiglione gebracht, wodurch sie sich mitunter noch stärkere Verletzungen zuzogen Alle Soldaten trugen eine Plakette mit der Handynummer der nächsten Angehörigen, sodass mit der Familie Kontakt aufgenommen werden konnte. Als Lazarett diente die katholische Kirche von Castiglione. Ein Care-Team kümmerte sich um die weniger Verletzten, die noch ansprechbar, aber traumatisiert waren. Dunant suchte Napoleon III. auf, um zu erreichen, dass ein paar gefangene österreichische Ärzte freikamen und mithelfen konnten. U2-Sänger Bono und UNHCR-Botschafterin Angelina Jolie forderten zum Spenden auf. Die «Glückskette» organisierte eine Geldsammlung für die Leidenden von Solferino. Der Bundesrat schickte einen Hilfsgüterkonvoi über den Gotthard. Thema-Sondernummer Henry Dunant (1828 bis 1910) 9. Falsch Henry Dunant kam am ... Er gründete am 30. November 1852 … Richtig 1 2 ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Lehrmittelkommentar 1 | 2010 16