JUGENDKREUZWEG
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JUGENDKREUZWEG
In den Kreuzwegbildern treten oft Frauen auf. Eine Frau ist von Jesus so begeistert und in ihn so verliebt, dass sie ihm das Haupt salbt, was damals nur Königen zuteil wurde. Jesus, der gesalbte Messias als Befreier für sein Volk. „Lasst uns wie Verliebte unsere Häupter salben, damit wir würdig und frei werden für das Schaffen am Reich Gottes.“ Jesus hält seine letzte öffentliche Rede den Frauen. Die Frauen trauern um ihn wie um einen Sohn, den sie wieder einmal opfern müssen für das Spiel der Mächtigen. „Lasst uns eine Welt schaffen, in der Mütter keine Angst mehr haben müssen, in was hinein oder wofür sie ihre Kinder gebären sollen.“ Die Frauen stehen unter dem Kreuz. Trauernd und voll schmerzlicher Wut, denn die Mächtigen haben ihre Hoffnung getötet. „Frauen steht auf und verkündet euren Glauben, damit euer Jesus nicht mehr stirbt in Kirche und Gesellschaft.“ Tony Schreiber (Jahrgang 1940) studierte in Krefeld an der damaligen Werkkunstschule, der heutigen Hochschule Niederrhein Grafik und Design und arbeitete als Grafiker und Illustrator. JUGENDKREUZWEG Zärtlichkeit leidet Gewalt Inhaltlich bewegen ihn vor allem religiöse und politische Themen sowie detailreich ausgeführte Motive aus der Natur. 20 Jahre lang lebte Tony Schreiber bei den Steyler Missionaren.Später war er in der kirchlichen Jugendarbeit in Köln aktiv und vermittelte pädagogische Inhalte in künstlerischer Form. Seit 1980 lebt und arbeitet Schreiber in Erftstadt-Lechenich. Er ist Mitglied des Künstlerforums Schau-Fenster und veranstaltet regelmäßig Ausstellungen und Werkschauen. Aus einer Veröffentlichung des Jugendhauses Düsseldorf Wir laden Sie herzlich ein, am 6. März zu einem Gesprächsabend über den Jugendkreuzweg „Zärtlichkeit leidet Gewalt“. Beginn 19 Uhr. Der Künstler Tony Schreiber wird an diesem Abend anwesend sein. Markuskirche, Krefeld-Süd 21. Februar bis 30. März Bilder zur Passion von Tony Schreiber Einführung Sonntag 24. Februar 2013 11:35 Uhr Tony Schreiber über seine Bilder Unter dem Thema Zärtlichkeit leidet Gewalt hat Tony Schreiber mit Rohrfeder und Tusche einen 7teiligen Kreuzweg geschaffen, der die Bilder der Passion mit Bildern der Gegenwart verknüpft. In dem 20 Jahre alten Zyklus nimmt er Erniedrigung, Folter, Widerstand und Verfolgung in den Blick und überträgt das biblische Geschehen in die heutige Zeit. Viele Bilder über das Leiden Jesu sind heute noch viel stärker in mir, als zu der Zeit, da ich diese Leidensbilder malte. Sie entstanden durch die Frage: Was haben Leid und Tod für einen Sinn, und der Vergleich, wie ist Jesus mit diesen Fragen fertig geworden? Schreiber fragt nach dem Sinn von Leiden und Tod. Er rüttelt auf und mahnt zu Wachsamkeit und kritischem Denken. Seine Botschaft: „In allen Frauen und Männern, die für Menschenrechte und Freiheit gefoltert, verfolgt und ermordet werden, leidet und stirbt Gott erneut“. Antworten und neue Fragen gaben mir Begegnungen mit Frauen und Männern, für die Jesus und Gott ganz wichtig waren. Sie kamen aus der feministischen und jüdischen Theologie. Drei große Bereiche sind innerhalb dieser Kreuzwegbilder daraus entstanden. Jesus, der durch die Begegnung mit Frauen feinfühliger wird und sich immer mehr für die Unterdrückten einsetzt. Deshalb begegnet man Jesus auch auf jedem Bild in anderer Gestalt. Die letzte Darstellung zeigt Maria Magdalena, die dem Auferstandenen mit ausgebreiteten Armen und weit geöffneten Augen begegnet. Liebe und Zärtlichkeit finden hier einen eindrucksvollen Ausdruck. Jesus, der ganz und gar für das Kommen des Reiches Gottes lebt und es nicht mit Gewalt herbeiführen will, wie z.B. einige seiner Jünger, sondern durch Zärtlichkeit und Liebe. Vor genau einundzwanzig Jahren waren diese Bilder der siebenteilige ökumenische Kreuzweg der Jugend 1992. Sie fragen auch heute noch: Was haben Leid und Tod für einen Sinn? Wie ist Jesus mit dieser Frage umgegangen und fertig geworden? Jesus kann für diese Idee keine Kompromisse mit den damaligen Machthabern eingehen und wird deshalb zum Kreuztod verurteilt.“ Er wiegelt das Volk auf mit seinen Lehren...“ sagten die Mächtigen und dachten: „Wenn wir ihn beseitigt haben, dann haben wir wieder Ruhe im Volk und unsere Position ist gesichert.“ Wie sich diese Worte und Gedanken bis heute wiederfinden, besonders in den Unrechtsregimen dieser Welt.