Glossar - Swiss Olympic

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Glossar - Swiss Olympic
Swiss Olympic
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+41 31 359 71 71
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Standort
Haus des Sports
Talgutzentrum 27
CH-3063 Ittigen b. Bern
Glossar nachhaltige Beschaffung
Version:
2015
Ersteller:
Swiss Olympic und Mark Starmanns, Universität Zürich
Glossar nachhaltige Beschaffung
1
Inhaltsverzeichnis
1.
Accord on Fire and Building Security in Bangladesh .......................................................... 3
2.
Blauer Engel (Recyclingpapier) ...................................................................................... 3
3.
Bio-Knospe ............................................................................................................... 3
4.
bioRe® ..................................................................................................................... 4
5.
bluesign® ................................................................................................................. 4
6.
BSCI: Business Social Compliance Initiative ...................................................................... 4
7.
EICC®: Electronic Industry Citizenship Coalition ................................................................. 5
8.
Energieetikette .......................................................................................................... 5
9.
Energy Star ............................................................................................................... 5
10. EPEAT ® .................................................................................................................... 5
11.
ETI: Ethical Trading Initiative ........................................................................................ 6
12.
Europäisches Umweltzeichen (Recyclingpapier oder Frischfaserpapier) .................................. 6
13.
Fairtrade Standard ..................................................................................................... 6
14. FLA: (Fair Labor Association) ......................................................................................... 7
15. FLO: (Fair Labelling Organization) Fair Trade Standard / Max Havelaar ................................... 7
16. FSC: Forest Stewardship Council ..................................................................................... 7
17.
FWF: Fair Wear Foundation........................................................................................... 8
18. Global Recycle Standard V2.1 und V3 ............................................................................... 8
19. GOTS: Global Organic Textiles Standard ........................................................................... 8
20. ILO Kernarbeitsnormen ................................................................................................ 9
21.
ISO 14001 .................................................................................................................. 9
22. Internationaler Verband Naturtextil (IVN) ........................................................................ 9
23. kbA: Kontrolliert biologischer Anbau nach EU-Verordnung 834/2007 .................................... 10
24. Lebenszyklus ............................................................................................................ 10
25. Living wages / Existenzsichernde Löhne ......................................................................... 10
26. Niedrigrisikoland ...................................................................................................... 11
27. Nordic Ecolabel ......................................................................................................... 11
28. PCF: (Ungebleicht oder Prozess-Chlorfrei gebleicht) .......................................................... 11
29. PEFC: (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) ............................... 11
30. SA 8000: Social Accountability International ................................................................... 11
31.
STeP by OEKO-TEX ...................................................................................................... 12
32. TCO: (Tjänstemännens Centralorganisation)..................................................................... 12
33. WFTO: World Fair Trade Organisation ............................................................................. 12
34. WRC: Workers’ Rights Consortium .................................................................................. 13
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1.
Accord on Fire and Building Security in Bangladesh
Durch das Abkommen für Feuer und Gebäudesicherheit in Bangladesch verpflichten sich Modekonzerne während fünf Jahren regelmässig Gebäudesicherheitskontrollen durchzuführen und öffentlich darüber zu berichten. Zudem sind sie für die Bildung betrieblicher Arbeitsschutzkomitees verantwortlich und müssen sich finanziell an den notwendigen Renovationen und
Reparaturen beteiligen.(Quelle: http://www.cleanclothes.org/issues/faq-safety-accord , abgerufen
am 14.11.2014)
• Weitere Informationen:
• Vertragstext ist abrufbar unter http://bangladeshaccord.org/wpcontent/uploads/2013/10/the_accord.pdf
• Eine aktualisierte Liste der Unternehmen, welche das Abkommen unterzeichnet haben:
http://bangladeshaccord.org/signatories/
2. Blauer Engel (Recyclingpapier)
Recyclingpapier ist bei weitem das umweltfreundlichste Papier, und der „Blaue Engel“ ist das derzeit beste Zertifikat für Recyclingpapier.
Papier mit dem Blauen Engel (Umweltzeichen RAL-ZU 14) besteht aus mindestens 95
Prozent Altpapier, 65 Prozent davon aus unteren und mittleren Sorten. Zudem gelten
Anforderungen bezüglich Maximalgehalt an nachweisbarem Formaldehyd, PCB, Glyoxal sowie an die verwendeten Farbmittel und Beschichtungen. Auf optische Aufheller,
Chlor, halogenierte Bleichchemikalien und Ethylendiamin-tetraessigsäure muss verzichtet werden.
Die grafischen Papiere werden nach DIN-Normen auf ihre technischen Laufeigenschaften sowie die
Archivierbarkeit geprüft. Kopierpapier mit dem Blauen Engel zum Beispiel erfüllt die DIN-Norm 19309
für technische Laufeigenschaften und die DIN-Norm 6738 für Archivierbarkeit (Quelle: FUPS).
Die Vergabekriterien werden auf Vorschlag des deutschen Umweltbundesamtes in enger Abstimmung
mit Produktherstellern, Prüfstellen und Verbraucherverbänden erarbeitet. Die endgültige Entscheidung bzw. die Verabschiedung der Vergabekriterien erfolgt durch die unabhängige Jury Umweltzeichen, die zweimal jährlich tagt.
Bewertung durch FUPS 1
Vorteile:
Der Blaue Engel ist das wichtigste und verlässlichste Label für umweltverträgliche Papiere. Er stellt hohe Anforderungen bei den
Kriterien. Papiere aus Neufaserpapier sind vom Label ausgeschlossen.
Hohe Transparenz: Alle Details zu Produkten, Zeichenanwendern
und Vergabekriterien sind auf www.blauer-engel.de einzusehen.
Nachteile:
Beim Papier keine.
Bei anderen Produkten teils
zu niedrige Anforderungen,
beispielsweise zu tiefe Anforderungen an die Energieeffizienz bei Bürogeräten.
• Weitere Informationen:
• www.blauer-engel.de, www.ral-ggmbh.de
• Label-Datenbank von Pusch:
http://www.umweltschutz.ch/index.php?pid=407&product=95&label=31
• Label-Datenbank von Bundesverband Die Verbraucher Initiative e.V.: http://labelonline.de/label-datenbank?label=126
3. Bio-Knospe
Bio Suisse garantiert einheitliche Bestimmungen auf hohem ökologischem Niveau.
Nur Betriebe, die vollständig biologisch produzieren, dürfen sich mit der Knospe
schmücken. Die Knospe zu tragen, das heisst, den ganzen biologischen Kreislauf zu
garantieren - Bio, ganz oder gar nicht. Immer mehr Menschen bevorzugen biologische Nahrungsmittel. Sie schätzen den Genuss, den Mehrwert und die Sicherheit, die ihnen KnospeProdukte bieten. Die Knospe steht für eine moderne Agrarpolitik, ein Hand in Hand von der Marktwirtschaft und Ökologie.
1
Förderverein für umweltverträgliche Papiere und Büroökologie Schweiz: www.fups.ch
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Heute arbeiten über 10% der Schweizer Bauernhöfe nach den strengen Bio Suisse Richtlinien. Und
zirka 800 lebensmittelverarbeitende Betriebe stellen Knospe-Produkte her. Diese Richtlinien übersteigen weit die Ansprüche, die der Bund an Bio-Produkte stellt. Wer sich also für Knospe-Produkte
entscheidet, tut nicht nur sich selbst, sondern auch der Natur etwas zuliebe. Mindestens 90 % der
Rohstoffe müssen aus der Schweiz stammen, die importierten unterliegen gleichwertigen Richtlinien
und Kontrollen.
(Quelle: http://www.bio-suisse.ch/de/, abgerufen am 18.01.2013)
4. bioRe®
Unter dem Qualitätssiegel bioRe® hat die Schweizer Handelsfirma Remei AG eine Vision verwirklicht: Die Produktion von modischen Textilien aus fairer Bio-Baumwolle in
einer kontrolliert transparenten Prozesskette.
Vom Bio-Anbau über die Verarbeitung bis zum fertigen Produkt erfüllen alle Stufen
der Produktion strenge ökologische und soziale Anforderungen. Diese werden von
unabhängigen Institutionen kontrolliert.
Die Remei AG verpflichtet sich weiter, die Arbeitsform des konstruktiven Dialoges mit
allen anderen
Stakeholdern, insbesondere mit den Lieferanten, zu pflegen und zu fördern.
Neben dem respektvollen Umgang mit den Menschen übernimmt die Remei AG eine aktive Rolle bei
der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, indem der biologische Baumwollanbau gefördert
wird und die Lieferanten verpflichtet werden, umweltschonend zu produzieren.
(Quelle: http://www.remei.ch/de/, abgerufen am 18.01.2013)
5. bluesign®
bluesign® ist ein Umweltzertifikat, das vor allem bei der Herstellung von Textilien aus
synthetischen Fasern Verwendung findet. Die Firma Bluesign hat ihren Hauptsitz in St.
Gallen. Sie vergibt das Zertifikat an Fabriken, die nach bestimmten Umweltkriterien
wirtschaften. Erklärtes Ziel des unabhängigen bluesign®-Standards ist es, sowohl der gesamten
Textilherstellungskette, den Rohstoff- und Komponentenlieferanten, welche u. a. Garne, Farbstoffe
und Hilfsmittel produzieren, den Textilherstellern, den Retailern und Marken als auch dem Verbraucher ein zuverlässiges und proaktives Instrument an die Hand zu geben.
Das Zertifikat wird von einer privaten Firma und nicht von einer Multi-Stakeholder Initiative vergeben. Da es jedoch bislang für die Herstellung von synthethischen Fasern keine Multi-Stakeholder
Initiativen gibt, welche Zertifikate vergeben oder Umweltstandards definieren und kontrollieren, ist
bluesign® derzeit eine sinnvolle Wahl.
• Mehr Informationen: www.bluesign.com
6. BSCI: Business Social Compliance Initiative
Die BSCI ist eine Wirtschaftsinitiative für Unternehmen, die sich für die Verbesserung
der Arbeitsbedingungen in der globalen Lieferkette engagieren. Die BSCI vereint und
unterstützt hunderte Unternehmen bei ihren Bemühungen eine ethische Lieferkette
aufzubauen. Dies erfolgt auf der Basis eines einheitlichen Verhaltenskodizes und eines einheitlichen
Monitoringsystems sowie Schulungen. Hiermit stellt die BSCI ein entwicklungsorientiertes System zur
Verfügung, das für alle Sektoren und alle Lieferländer gültig ist.
Der Verhaltenskodex der BSCI basiert auf den wichtigsten internationalen Übereinkommen zum
Schutz der Rechte von Arbeitern, insbesondere den ILO-Konventionen2 und Empfehlungen. Alle
BSCI-Teilnehmer verpflichten sich, diesen Kodex in ihrer Lieferkette umzusetzen.
Die BSCI ist im Gegensatz zu FWF, FLA, ETI oder der WRC keine Multi-Stakeholder-Initiative, da sie
NGO’s nicht miteinbezieht, sondern nur Wirtschaftsvertreter. Die Glaubwürdigkeit der Initiative ist
gegenüber den erwähnten Multi-Stake-Holder-Initiativen deshalb eingeschränkt.
(Quelle: http://www.bsci-intl.org/, abgerufen am 18.01.2013)
• Mehr Informationen: www.kompass-nachhaltigkeit.ch
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Begriffserklärung „ILO-Konventionen‘‘ siehe Seite 9 in diesem Dokument
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7. EICC®: Electronic Industry Citizenship Coalition
Die EICC Mitgliedschaft ist offen für Elektronik-Hersteller, Software-Firmen und IKTUnternehmen (IKT = Informations- und Kommunikationstechnologien). Sie verpflichtet zur Umsetzung des EICC® Code of Conduct, ein Verhaltenskodex, welcher Normen
festsetzt, die sichere Arbeitsbedingungen in der Beschaffungskette der Elektronikindustrie, eine
respekt- und würdevolle Behandlung der Arbeitskräfte sowie umweltgerechte und ethisch vertretbare Geschäftsprozesse gewährleisten sollen.
Im Rahmen des Kodex werden zur Elektronikindustrie alle Unternehmen gezählt, die Waren oder
Dienstleistungen zur Fertigung elektronischer Güter entwickeln, herstellen, bereitstellen oder vermarkten. Der Kodex kann von jedem Unternehmen der Elektronikbranche freiwillig angenommen
und anschließend von dem jeweiligen Unternehmen auf dessen Beschaffungskette und dessen Zulieferer, einschließlich der Anbieter von Leiharbeitskräften, angewandt werden.
(Quelle: http://www.eicc.info/, abgerufen am 21.01.2013)
8. Energieetikette
Im Grunde genügt ein einziger Blick, um den Energieverbrauch eines Haushaltgerätes
oder einer Lampe zu beurteilen. Auf der aufgeklebten Energieetikette befindet sich
eine Skala mit den Energieeffizienzklassen von A bis G. A (grün) ist die beste und G
(rot) die schlechteste Klasse.
Je nach Gerätetyp (Auto, Haushaltgerät, Lampe) gibt die Energieetikette Auskunft zu Energie- und
Wasserverbrauch, Füllmenge, Trocknungsverfahren, Reinigungswirkung und anderen relevanten
Daten eines Gerätes. Sie unterteilt die Geräte zudem in Energie-Effizienzklassen von A (niedriger
Verbrauch) bis G (hoher Verbrauch). Der durchschnittliche Verbrauch aller auf dem Markt erhältlichen
Geräte derselben Art und Grösse beträgt 100%.
Verbrauch der klassierten Geräte:
Klasse A unter 55%
Klasse B 55-75%
Klasse C 75-90%
Klasse D 90-100%
Klasse E 100-110%
Klasse F 110-125%
Klasse G über 125%
Bei Kühl- und Gefrierschränken, Waschmaschinen und Geschirrspülern wurde das System um 3 Klassen (A+, A++ und A+++) nach oben erweitert. Die Klasse D ist für diese Geräte die Stufe mit dem
höchsten Verbrauch.
(Quelle: http://www.umweltschutz.ch/index.php?pid=408&label=171&submit=Suchen, abgerufen am
23.01.2013)
9. Energy Star
Das Gütezeichen Energy Star kennzeichnet energiesparende Computer und Monitore.
Neue aktuelle Kriterien für Displays gelten seit Oktober 2009. Sie stellen Anforderungen an die Leistungsaufnahme entsprechend der Bildschirmgröße und der Bildauflösung. Für einen Bildschirm mit der Größe zwischen 30 und 60 Zoll gelten beispielsweise folgende Energieeffizienzkriterien:
• Im Ruhe-Modus: maximale Leistungsaufnahme bei Stufe 1 (Inkrafttreten ab Januar 2010 für bereits bestehende Geräte) von 2 W; bei Stufe 2 (ab Oktober 2011 für Produkte mit
Herstellungsdatum ab 30.10.2011) max. 1 W,
• Im Aus-Zustand: maximale Leistungsaufnahme für Stufe 1 und 2 von 1 W.
• Bewertung durch label-online.de : eingeschränkt empfehlenswert
10. EPEAT
®
EPEAT® ist eine Datenbank mit registrierten und bewerteten (Gold, Silber und Bronze) Elektronikprodukten wie Computern, Notebooks, Bildschirme/Monitore und Drucker. EPEAT® ist eine umfassende
ökologische Bewertung, die hilft, grüne Computer und andere elektronische Geräte zu identifizieren.
Das EPEAT-System wurde in Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Wirtschaft, Anwaltschaft und ReGlossar nachhaltige Beschaffung
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gierung konzipiert. Es wird von hunderten von Unternehmen, Universitäten und Regierungsbehörden in dutzenden von Ländern verwendet.
• Mehr Informationen: www.epeat.net
11. ETI: Ethical Trading Initiative
Die ETI ist eine Multi-Stakeholder Initiative mit Sitz in London, die das Ziel verfolgt,
Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie zu verbessern. Durch Beteiligung von
Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Akteuren hat die ETI eine relativ hohe
Glaubwürdigkeit.
Die Initiative wird vom britischen Entwicklungshilfeministerium (Department for International Development) unterstützt und beraten. Mitglieder der ETI müssen sich die Forderungen der ETI umsetzen:
• Soziale Standards in der Lieferkette implementieren; es wird empfohlen, ihre Einhaltung zu
kontrollieren
• Primär unterstützt die ETI die Mitglieder dabei, die Standards in der Lieferkette zu implementieren
• Fortschritte werden jedoch - im Gegensatz zur FWF oder FLA - nicht überprüft.
• Weitere Informationen: www.ethicaltrade.org und www.kompass-nachhaltigkeit.ch
12. Europäisches Umweltzeichen (Recyclingpapier oder Frischfaserpapier)
Das Europäische Umweltzeichen kennzeichnet umweltfreundliches Kopierpapier, sowohl Recyclingpapier oder Frischfaserpapier. Wenn nicht Altpapier eingesetzt wird,
müssen die Frischfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Es gelten Grenzwerte für Schadstoffeinträge, umweltschädliche Emissionen und den Energieverbrauch. Herausgeber des Europäischen Umweltzeichens ist die Europäische Kommission. Der Ausschuss für das Umweltzeichen der EU (AEUUZ) entwickelt die Kriterien. In
ihm sind die für das Umweltzeichen zuständigen Stellen der Mitgliedstaaten, Umwelt, Verbraucher- und Industrieverbände, Gewerkschaften, Handel sowie kleinere und
mittlere Unternehmen vertreten.
Bewertung durch FUPS
Vorteile:
Für die Schweiz gesehen keine, da das Label bei
uns wenig beachtet wird. Spezifisch beim Papier
ebenfalls keine. Labels wie der Blaue Engel oder
FSC sind beim Papier viel aussagekräftiger.
•
•
•
•
Nachteile:
Die EU-Blume findet speziell beim Papier weder
bei Umweltorganisationen noch in der Papierindustrie grosse Unterstützung. Labels wie der
Blaue Engel oder FSC sind viel aussagekräftiger.
Weitere Informationen:
www.ecolabel.eu, www.eco-label.com
Pusch: http://www.umweltschutz.ch/index.php?pid=407&product=95&label=72
Label-Online: http://label-online.de/label-datenbank?label=383
13. Fairtrade Standard
Fairtrade stärkt Kleinbauern und Plantagenarbeiter in Entwicklungs- und Schwellenländern, damit diese ihre Lebensbedingungen aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können. Zentrale Instrumente dazu sind faire Handelsbedingungen, starke Produzentenorganisationen, Preisstabilität, Prämien, nachhaltiger Anbau und Unterstützung vor Ort. Es gilt zu beachten, dass der Begriff Fairtrade (in einem Wort) den charakteristischen Ansatz von Fairtrade International (FLO) beschreibt, während „Fair
Trade‘‘ als Sammelbegriff für alle Praktiken des fairen Handels dient.
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14. FLA: (Fair Labor Association)
Die Fair Labour Association (FLA) wurde 1999 von Unternehmen, Universitäten und
Hochschulen mit dem Ziel gegründet, die Arbeitsbedingungen in der Industrie zu verbessern. Basierend auf ILO erstellte FLA Richtlinien für Arbeitsbedingungen, sowie ein
Monitoring, um die Standards laufend verbessern zu können. Durch die Mitgliedschaft
verpflichtet sich ein Unternehmen die FLA Standards einzuhalten. FLA bringt verschiedene Stakeholder in einer Multistakeholder Initiative zusammen. Durch die Beteiligung der unterschiedlichen Stakeholder kann FLA grossen Druck auf andere Unternehmen ausüben, die Arbeitsbedingungen ihrer
Mitarbeiter zu verbessern. Die FLA verpflichtet seine Mitglieder nicht dazu, einen "Living wage" einzuhalten.
• Weitere Informationen: http://www.fairlabor.org und www.kompass-nachhaltigkeit.ch
15. FLO: (Fair Labelling Organization) Fair Trade Standard / Max Havelaar
Der Verein „Fairtrade Labelling Organization (FLO e. V.) ist eine Multi-Stakeholder-Initiative, welche
die Fairtrade Standards sowie das Fairtrade Label besitzt und verwaltet. Sie ist nicht selbst im Markt
aktiv. FLO e. V. wird zu je 50% durch die drei Dachverbände der Fairtrade-Produzenten im Süden
und die nationalen Fairtrade Organisationen (z.B. Max Havelaar-Stiftung) im Norden kontrolliert. FLO
e. V. entwickelt breit konsultierte Standards, welche den zertifizierten Produzenten nachhaltig Zugang zu zusätzlichen Ressourcen verschaffen und ihnen den Marktzugang erleichtern. So werden
beispielsweise Mindestpreise und Prämien definiert. Der Mindestpreis dient Kleinproduzenten und
Plantagenarbeitern als „Sicherheitsnetz‘‘ gegen fluktuierende Weltmarktpreise. Die Prämie fliesst
direkt in Entwicklungsprojekte, welche Produzenten und Arbeiter selber definieren und ausführen.
Die Zertifizierung der Produzenten und die Kontrolle der Standards erfolgt exklusiv durch die unabhängige Zertifizierungs-Organisation FLO-Cert GmbH. Marktöffnung und Labelvergabe im Norden
erfolgen durch die nationalen Fairtrade Organisationen (z.B. Max Havelaar-Stiftung), welche Lizenznehmer akquirieren und neue Absatzkanäle für die Produzenten im Süden erschliessen.
• Weitere Informationen: www.fairtrade.net und www.kompass-nachhaltigkeit.ch (Max HavelaarStiftung Schweiz)
16. FSC: Forest Stewardship Council
Der Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert: (a) dass Forstbetriebe nachhaltig wirtschaften, (b) dass ein Papier mit FSC-Label aus einem solchen Forstbetrieb stammt.
Der (FSC) ist eine internationale, gemeinnützige Multi-Stakeholder Initiative mit einer
hohen Glaubwürdigkeit. Er besteht aus Vertretern von Umweltorganisationen, Sozialverbänden und Unternehmen. Die Zertifizierung der Zeichennehmer erfolgt durch
vom FSC akkreditierte, internationale und unabhängige Zertifizierungsorganisationen. Eine Kontrolle
der Betriebe und der Einhaltung des FSC-Standards findet einmal jährlich statt. Das FSC-Zertifikat
stellt nur die Herkunft des Holzes für Papierprodukte aus Frischfasern sicher und bezieht sich nicht
auf die ökologische Qualität des Endprodukts. Das FSC-Zertifikat ist für Frischfaserpapier sinnvoll,
doch sollte es immer in Verbindung mit einem Umweltzertifikat wie dem Europäischen Umweltzeichen verwendet werden. Es kann zwischen FSC (100%) und FSC Mix unterschieden werden. FSC Pure
oder 100%: ausschliesslich aus FSC-Holz und -Fasern. FSC Mix: Gemisch aus FSC-Holz/-Fasern,
Holz/Fasern aus kontrollierten Quellen und rezykliertes Holz/rezyklierte Fasern.
Bewertung durch FUPS:
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Vorteile:
Der Vorteil des Labels auch sein Nachteil: FSC hat in
jedem Land länderspezifische Standards. Das hat den
Vorteil, dass beispielsweise auch Drittweltländer ihre
Wälder zertifizieren lassen können und dadurch die
Waldwirtschaft verbessert wird.
Der Nachteil ist aber, dass diese Wälder dann trotz
Zertifizierung wesentlich weniger nachhaltig bewirtschaftet werden als beispielsweise Schweizer Wald.
Dies, weil in Drittweltländern eben wesentlich tiefere
Standards gelten als hierzulande.
FSC-Papier hat den Vorteil, dass man die Gewissheit
hat, dass kein Holz aus Raubbau verarbeitet wurde,
auch wenn man Frischfaserpapier verwendet.
•
•
•
•
•
Nachteile:
Siehe Erklärung unter Vorteile. Ein grosser
Nachteil sind auch die schwer verständlichen Vorgaben und Standards von FSC
und anderen Holz-Labels. Für DurchschnittskonsumentInnen ist es kaum
möglich, sich eine Übersicht zu verschaffen und die vielen Angaben und Informationen richtig zu interpretieren. Bei
FSC kommt erschwerend dazu, dass drei
verschiedene Labels existieren.
FSC-Papiere sind bis auf wenige Ausnahmen Neufaserpapiere und daher keine
Ökopapiere.
Weitere Informationen:
www.fsc-deutschland.de
www.fsc-paper.org, www.fsc-papier.de
Pusch: http://www.umweltschutz.ch/index.php?pid=407&product=95&label=77
Label-Online: http://label-online.de/label-datenbank?label=530
17. FWF: Fair Wear Foundation
Die FWF ist eine Multi-Stakeholder Initiative mit Sitz in Amsterdam. Sie verfolgt das Ziel, die Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie (Konfektionierung) zu verbessern. Durch Beteiligung von
Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Akteuren besitzt die FWF eine hohe Glaubwürdigkeit. Unternehmen in Europa können Mitglied in der FWF werden, womit sie den Regeln der FWF zustimmen. Unter anderem müssen sie:
• Die Sozialstandards der FWF in den eigenen Lieferketten implementieren und die Einhaltung
kontrollieren
• Ihre Beschaffungspolitik gegenüber der FWF transparent machen
• Sich von der FWF überprüfen lassen
• Öffentlich über das eigene Vorgehen und die Fortschritte berichten
• Weitere Informationen: www.fairwear.org und www.kompass-nachhaltigkeit.ch
18. Global Recycle Standard V2.1 und V3
Der Global Recycling-Standard wurde entwickelt, um Anforderungen in der Textilindustrie und für die Überprüfung der Höhe der Recycling-Teile oder Inhaltsstoffe in
einem Produkt zu erfüllen. Es ist wichtig für Einzelhändler und Verbraucher gleichermaßen zu wissen, welche Teile der spezifischen Produkte aus recycelten Materialien, und wie diese
Materialien sind in der gesamten Lieferkette verarbeitet werden.
• Weitere Informationen: http://textileexchange.org/content/global-recycle-standard und
www.kompass-nachhaltigkeit.ch
19. GOTS: Global Organic Textiles Standard 3
GOTS ist ein Textilsiegel, das ökologische und soziale Standards für die Textilproduktion festlegt. Ziel von GOTS ist es, einen kontrollierten Standard für Textilien zu definieren, welcher den gesamten Produktionsprozess des Produkts von der Herstellung
der Ausgangsfasern bis zum Endprodukt unter ökologischen und sozial verantwortlichen Kriterien bewertet. Das Siegel entspricht in seinen Qualitätskriterien dem Kennzeichen IVN-zertifiziertes Naturtextil.
Auf bedenkliche Chemikalien wird verzichtet. Es wurden solche Farbstoffe und Hilfsmittel gewählt,
deren toxikologischen und ökologischen Wirkungen geprüft sind und die als unbedenklich einge3
Quelle: www.label-online.de
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schätzt werden. Gebleicht wird nur in Ausnahmefällen, und wenn, dann nicht mit chlorhaltigen
Chemikalien, sondern mit Sauerstoff. Ausrüstungen erfolgen in erster Linie auf mechanische, thermische und physikalische Weise und nicht auf chemischem Wege.
Es gibt zwei Varianten von GOTS:
Variante 1: „organisch‘‘ (bio) oder „organisch - in Umstellung‘‘. Das Textil muss mindestens oder zu
mehr als 95 Prozent aus zertifizierten Fasern aus Bio-Anbau bzw. Anbau in Umstellung auf BioAnbau bestehen; es dürfen weniger als maximal 5 Prozent der Fasern aus konventionellem Anbau
oder synthetischen Fasern stammen.
Variante 2: „aus X Prozent bio‘‘ oder „aus X Prozent in Umstellung auf bio‘‘: Hier müssen mindestens
oder 70 bis 95 Prozent der Fasern aus zertifiziertem Bio-Anbau bzw. Anbau in Umstellung auf BioAnbau im Textil enthalten sein; maximal oder weniger als 30 Prozent der Fasern dürfen aus konventionellem Anbau oder synthetischen Fasern bestehen; der Anteil der synthetischen Fasern darf maximal zehn Prozent betragen (Ausnahmen: bei Socken, Leggings und „Sportswear‘‘ darf ein Anteil
von bis zu 25 Prozent synthetischen Fasern erreicht werden).
• Weitere Informationen: www.global-standard.org und http://www.label-online.de/labeldatenbank?label=551
20. ILO Kernarbeitsnormen
ILO-Kernarbeitsnormen sind international festgelegte Arbeits- oder Sozialstandards.
Vier Grundprinzipien bestimmen Selbstverständnis und Handeln der ILO:
A) Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen,
B) Beseitigung der Zwangsarbeit,
C) Abschaffung der Kinderarbeit,
D)Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf.
Diese Grundprinzipien haben in acht Übereinkommen, die auch als Kernarbeitsnormen bezeichnet
werden, ihre konkrete Ausgestaltung erfahren:
• Übereinkommen 87 - Vereinigungsfreiheit und Schutz des Vereinigungsrechtes, 1948
• Übereinkommen 98 - Vereinigungsrecht und Recht zu Kollektivverhandlungen, 1949
• Übereinkommen 29 - Zwangsarbeit, 1930
• Übereinkommen 105 - Abschaffung der Zwangsarbeit, 1957
• Übereinkommen 100 - Gleichheit des Entgelts, 1951
• Übereinkommen 111 - Diskriminierung (Beschäftigung und Beruf), 1958
• Übereinkommen 138 - Mindestalter, 1973
• Übereinkommen 182 - Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, 1999
Die vier Grundprinzipien beschränken sich allerdings nicht auf die acht Kernarbeitsnormen; als tragende Orientierungs- und Handlungsmaximen der ILO durchziehen sie eine Vielzahl anderer Übereinkommen und Empfehlungen.
• Weitere Informationen: www.ilo.org
21. ISO 14001
Die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 legt weltweit anerkannte Anforderungen an
ein Umweltmanagementsystem fest und ist Teil einer Normenfamilie. Diese Normenfamilie beinhaltet zahlreiche weitere Normen zu verschiedenen Bereichen des Umweltmanagements, unter anderem zu Ökobilanzen, zu Umweltkennzahlen bzw. zur Umweltleistungsbewertung. Sie kann sowohl
auf produzierende als auch auf dienstleistende Unternehmen angewendet werden.
• Weitere Informationen: www.iso.org und www.kompass-nachhaltigkeit.ch
22. Internationaler Verband Naturtextil (IVN)
Das Qualitätszeichen IVN zertifiziert NATURTEXTIL BEST kennzeichnet Textilien aus Naturfasern, die nach höchsten Standards umweltschonend und sozialverträglich produziert wurden. Die Kriterien umfassen u. a.:
• Fasern aus zertifiziert ökologischer Landwirtschaft bzw. aus Umstellung,
• Verbot umweltschädlicher Verarbeitungs- und Ausrüstungsmethoden (z. B. Ammoniakbehandlung, Chlorierung von Wolle, optische Aufheller, Antistatika, Filzfrei),
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•
Verbot bestimmter Substanzen (z. B. Formaldehyd, als krebserregend eingestufte Farbstoffe,
schwermetallfreie toxikologisch unbedenkliche Naturfarbstoffe oder synthetische Farbstoffe mit
AOX-Gehalt > 5 %, Metallkomplexfarben),
• Accessoires (z. B. Nutzung naturbelassener, nachwachsender Rohstoffe, allerdings keine bedrohten Hölzer, Chrom- und Nickelfreiheit von Metallen für Schnallen etc., Lackierung auf Wasserbasis bzw. natürliche Lacke und Öle),
• getrennte Lagerung zertifzierter und konventioneller Ware,
• Sozialstandards (z. B. Verbot von Zwangsarbeit, Diskriminierung, Kinderarbeit, Einhaltung geregelter Arbeitszeiten).
Produkte, die z. B. aufgrund von Versorgungsengpässen nicht sämtliche Standards erfüllen können,
können das IVN zertifiziert NATURTEXTIL anstreben.
• Weitere Informationen: www.naturtextil.com und http://www.label-online.de/labeldatenbank?label=161
23. kbA: Kontrolliert biologischer Anbau nach EU-Verordnung 834/2007
kbA ist eine EU-Richtlinie, die ökologische Standards für den biologischen Landbau
definiert.
Die „Verordnung (EWG) Nr. 834/2007 des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen
Erzeugnissen‘‘ (Europäische Öko-Verordnung oder EG-Öko-Verordnung) definiert, wie Erzeugnisse
und Lebensmittel, die als Öko-Produkte gekennzeichnet sind, erzeugt und hergestellt werden müssen.
Die Grundsätze der ökologischen/biologischen Produktion sind in der EU-Verordnung 834/2007 definiert. Primär geht es um: strenge Beschränkung chemisch-synthetischer Pestizide und Düngemittel
auf Ausnahmefälle, Anbau in Mischkultur und Fruchtfolge, Verbot genetisch veränderter Organismen.
Mit Hilfe von Düngemitteln wie Mist und Mulch werden dem Ackerboden natürliche Nährstoffe zugeführt. Schädlinge werden mit ungefährlichen Mitteln wie Duftlockstoffen bekämpft, das Unkraut
wird mechanisch gejätet. Die Ernte wird noch traditionell mit der Hand eingeholt. Der Bauer bekommt das Prädikat „kontrolliert biologisch angebaute Baumwolle’’ zudem nur dann, wenn er seinen Boden mindestens drei Jahre lang chemiefrei bestellt hat.
• Weitere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_%28EU%29
24. Lebenszyklus
Der Lebenszyklus bezeichnet das gesamte „Leben‘‘ eines Produkts, also die Produktion, den Konsum
bzw. Gebrauch sowie das, was nach dem Gebrauch mit dem Produkt geschieht (Verbrennung, Recycling etc.). Eine Lebenszyklusbetrachtung ist in einer Nachhaltigkeitsstrategie sinnvoll, weil die Gebrauchsphase oder die „End-of-life‘‘ Phase teilweise mehr Umweltbelastung verursachen als die
Produktion.
• Weitere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kobilanz
25. Living wages / Existenzsichernde Löhne
Swiss Olympic definiert living wages / existenzsichernde Löhne gemäss JO-IN wie folgt: „Die Löhne
und sonstigen Leistungen für eine normale Arbeitswoche (max. 48 Stunden) müssen zumindest den
gesetzlichen oder für die Industrie geltenden Mindestlöhnen entsprechen und stets ausreichen, um
die Grundbedürfnisse der ArbeitnehmerInnen und ihrer Familien zu erfüllen und darüber hinaus
einen Betrag zur freien Verfügung enthalten (ILO Konventionen 26 and 131).‘‘ Living wages unterscheiden sich i.d.R. von den staatlich festgelegten „Minimallöhnen‘‘ (minimum wages) oder den
regional festgelegten Industrieminimumlöhnen (industrial minimum wages). Bieter-Unternehmen
müssen ihre Lieferanten dazu verpflichten, dass diese „living wages‘‘ an die Arbeiter zahlen.
• Weitere Informationen: www.jo-in.org
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26. Niedrigrisikoland
Die Bezeichnung „Niedrigrisikoland‘‘ bezieht sich auf die Definition der FWF. Erklärung aus der FWF
Low Risk Policy (2009):
„7. Low risk countries are not primarily determined by the standard of the labour conditions, but by
the presence and proper functioning of institutions (trade unions, works councils, labour legislation
and labour inspection), which can guarantee the compliance with basic standards (compare for example the FWF policy with regard to living wage: in countries where there is a freely negotiated CBA,
the CBA initially determines the level of what we call a living wage. After all, only the local parties,
freely negotiating, can determine the wage level that reflects the balance between living conditions,
labour productivity and labour market relations).‘‘
• Weitere Informationen: http://fairwear.org/fwf-low-risk-policy#pageitem
Nordic ecolabel
27. Nordic Ecolabel
Der «Nordische Schwan» wird von den skandinavischen Regierungen als internationaler Standard gefördert und Produkten und Dienstleistungen verliehen, die bestimmte Kriterien zur Verringerung der Umweltbelastung erfüllen. Diese Kriterien
beziehen sich auf die Herstellung, das Recycling, die Verpackung, die Verwendung,
die Emission, die Rücknahme und die Entsorgung eines Produktes. Nur für die Phase
der stärksten Umweltbelastung werden Grenzwerte festgesetzt. (Quelle:
http://www.labelinfo.ch/de/labels?&id=35, abgerufen am 6.11.2014)
Weitere Infos zu den Inhalten der einzelnen Produktgruppen: http://labelinfo.ch/
28. PCF: (Ungebleicht oder Prozess-Chlorfrei gebleicht)
Eine besondere Stellung nimmt der Bleichprozess bei Recyclingpapieren ein. Während
bei Frischzellstoffen der Bleichprozess genau bestimmt werden kann, ist dieses bei
Verwendung von Altpapieren nicht möglich.
Bei der Sammlung von Papieren kann nicht zwischen chlor-gebleichten, chlorfreigebleichten oder total-chlorfrei gebleichten Papieren unterschieden werden. Hier
kann nur garantiert werden, dass der Bleichvorgang des Recyclingpapiers ohne die
Verwendung von Chlor oder Chlorverbindungen erfolgt. Deswegen bezeichnet man diese Papiere als
PCF-Papiere (Process-Chlorine-Free).
Quelle: http://www.papyrus.com/deCH/services.htm?uniqueName=services&select=9800039, abgerufen am 23.01.2013
29. PEFC: (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes)
Die PEFC Organisation setzt sich für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung unter Wahrung der Eigentümerinteressen ein. Gegründet von der europäischen Holzwirtschaft
und Waldbesitzern dient PEFC heute als einheitliches Dachlabel zur gegenseitigen
Anerkennung unterschiedlicher nationaler und regionaler Zertifizierungsprogramme
in Europa und in Übersee. Die lückenlose Rückverfolgbarkeit über alle Verarbeitungsund Handelsstufen wird kontrolliert (Chain of Custody). Die Kontrolle und Zertifizierung erfolgt durch unabhängige Dritte.
Quelle: http://www.papyrus.com/deCH/services.htm?uniqueName=services&select=9800039, abgerufen am 23.01.2013
• Bewertung durch labelinfo.ch: eingeschränkt empfehlenswert
30. SA 8000: Social Accountability International
SA8000® ist ein von Social Accountability International (SAI) entwickelter und überwachter, prüffähiger globaler Zertifizierungsstandard für soziale Verantwortung / die Erfüllung angemessener Arbeitsbedingungen. SA8000® basiert auf internationalen Arbeitsplatz-Normen der Vereinbarungen
der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und
der UN-Kinderrechtskonvention.Dieser Standard spricht Themen wie Kinderarbeit, Zwangsarbeit,
Gesundheit und Sicherheit, Versammlungsfreiheit, das Recht zu Tarifverhandlungsvereinbarungen,
Glossar nachhaltige Beschaffung
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Diskriminierung, disziplinarische Maßnahmen, Arbeitszeiten, Entlohnung und Managementsysteme
an.
• Weitere Informationen: www.sa-intl.org, www.saasaccreditation.org und www.kompassnachhaltigkeit.ch
31. STeP by OEKO-TEX
Der Zertifizierungsstandard STeP by OEKO-TEX ist ein Zertifizierungssystem, das Kriterien und Verfahren für nachhaltige, umweltfreundliche und sozialverantwortliche
Textil- und Modeunternehmen (Produktions- und Logistikzentren) umfasst. Die
Zertifizierung dient der Reduzierung von Gefahren und Risiken der gesamten Textilproduktionskette von der Fertigung der Fasern bis zur Fertigstellung der Produkte
und zielt darauf ab, die Nachhaltigkeit, Qualität und Ressourceneinsparung von
Betriebsstätten zu verbessern. Die STeP by OEKO-TEX Zertifizierung unterteilt das Thema der Nachhaltigkeit in sechs verschiedene Module: Chemikalienmanagement, Umweltleistung, Umweltmanagement, soziale Verantwortung, Qualitätsmanagement und Leistung und Management bezüglich Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit. (Quelle:
http://www.testex.ch/fileadmin/testex/pdf/download/STeP_standard_en-de.pdf, abgerufen am
6.11.2014)
32. TCO: (Tjänstemännens Centralorganisation)
TCO kennzeichnet IT-Produkte, die in Bezug auf Ergonomie und Ökologie für einen
gesünderen Büroarbeitsplatz sorgen sollen. Derzeit gibt es Anforderungen für Computer, Desktops, Bildschirme, Tastaturen und Drucker u. a. in folgenden Bereichen:
• Ergonomie (z. B. bei Bildschirmen in Bezug auf Bildqualität, bei Druckern Erreichbarkeit der
Funktionstasten auch für kleine Personen, bei Tastaturen leichte Tastengängigkeit),
• Emissionen (z. B. bei Bildschirmen Grenzwerte für alternierende elektrische und magnetische
Felder, bei Rechnern Grenzwerte für Geräuschpegel),
• Ökologie (z. B. Umweltmanagementsystem der Produktionsstätte nach ISO 14001 oder EMAS, Verbot von bzw. Grenzwerte für bestimmte Stoffe wie Blei oder Flammschutzmittel, gute Recyclebarkeit etwa durch leichte Zerlegbarkeit),
• Energieverbrauch (z. B. bei Multimediabildschirmen Leistungsaufnahme im Stand-by max. 1 W,
bei Laptops im Stand-by max. 2 W, im Ruhe-Modus max. 4 W).
Wurde ein Kriterienkatalog überarbeitet, erhält das TCO-Zeichen die entsprechende Jahreszahl. Auf
der Webseite der TCO können sich Verbraucher über die aktuellen Zeichen informieren.
(Quelle: http://www.label-online.de/label-datenbank?label=26 , abgerufen am 23.01.2013)
• Bewertung durch labelinfo.ch: empfehlenswert
33. WFTO: World Fair Trade Organisation
Die International Fair Trade Association, abgekürzt IFAT (heute: World Fair Trade Organisation abgekürzt WFTO) (ehemals International Federation for Alternative Trade dt. Internationale Föderation für
alternativen Handel), ist ein globales Netzwerk von Organisationen des Fairen Handels.
IFAT/WFOT wächst seit ihrer Gründung 1989 stetig und hat im Jahr 2004 mehr als 200 Mitglieder aus
55 Ländern. Die Zusammensetzung der WFTO-Mitglieder ist weltumspannend zu nennen, denn sie
vertreten Organisationen aus Ländern Asiens, Afrikas, Latein- und Nordamerikas, Europas, aus Australien und dem Pazifikraum.
Die WFTO-Mitglieder sind Produzenten-Kooperativen und -Vereinigungen, Export-MarketingGesellschaften, Importeure, Einzelhändler, nationalen regionales Fair-Trade-Netzwerke und Finanzinstitutionen, die der Fair-Trade-Bewegung angehören. Das Netzwerk WFTO repräsentiert demnach
die gesamte Fair-Handels-Kette, vom Produkt bis hin zum Verkauf.
Die Aufgabe der WFTO besteht darin, die sozialen Situationen benachteiligter Produzenten zu verbessern, die Zusammenarbeit von Fairhandelsorganisationen zu fördern und sich für eine größere
Gerechtigkeit im Welthandel einzusetzen.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/World_Fair_Trade_Organization, abgerufen am 23.01.2013)
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34. WRC: Workers’ Rights Consortium
Das WRC ist eine Multi-Stakeholder Initiative mit Sitz in den USA. Sie verfolgt das Ziel, die Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie (Konfektionierung) zu verbessern. Durch Beteiligung von
Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Akteuren besitzt das WRC eine hohe Glaubwürdigkeit. Mitglieder sind vor allem Universitäten und Colleges in den USA, welche die Bekleidung mit dem UniLogo auf diese Weise kontrollieren lassen. In der Schweiz spielt die WRC kaum eine Rolle.
• Weitere Informationen: www.workersrights.org
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