FACTSHEET FRANKREICH / REGION LANGUEDOC

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FACTSHEET FRANKREICH / REGION LANGUEDOC
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FACTSHEET FRANKREICH / REGION LANGUEDOC-ROUSSILLON
Teil I
Exportinitiative Energieeffizienz
Die Exportinitiative Energieeffizienz unterstützt deutsche Anbieter von Technologien, Produkten und Dienstleistungen im Kontext Energieeffizienz bei Ihren Exportaktivitäten durch zahlreiche Angebote.
Ein Angebot daraus sind Geschäftsreisen ins Ausland. Durch individuelle Kooperationsgespräche mit potenziellen Partnerunternehmen und Entscheidern im Zielland wird der erste Schritt eines erfolgreichen
Markteinstiegs vorbereitet. Deutsche Unternehmen profitieren vom weltweiten Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), die in mehr als 80 Ländern mit Geschäftsstellen vertreten sind. Die AHK wird
die richtigen Kontakte herstellen und die passenden Geschäftspartner finden.
Teil II
Basisinformationen Frankreich
Baubestand
Frankreich kann einen Boom im Wohnungsbau verzeichnen. 453.542 Wohnungen und 34.116 (in 1.000 m²)
öffentliche und Gewerbebauten wurden 2010 von der Regierung genehmigt.
Typische Baumaterialien in Frankreich sind unter anderem Gips, Ziegel, Stein, Zement, Beton, Mörtel. Jedoch lässt sich in Frankreich feststellen, dass sich aufgrund der ökologischen Welle die Zahl der Holzbauten
verdoppelt hat und das Interesse für nachhaltiges Bauen geweckt wurde.
Verteilung des Wohnungsbaus, 2010 (Quelle: MEDDTL, Sit@del2)
Wohnungsbau
Nichtwohnungsbau
Vor allem der soziale Wohnungsbau kann einen starken Aufschwung verzeichnen, da dieser vom Staat hohe
Fördermaßnahmen erhält.
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Immobilienmarktlage
In Frankreich lässt sich feststellen, dass mehr als die Hälfte der Bewohner Eigentümer ihrer Wohnungen
sind. Die Zahl belief sich im Jahre 2006 auf 57,5 %. Dennoch befindet sich der frz. Immobilienmarkt in einer
wackligen Situation. Vor allem die Immobilienpreise haben stark zugenommen – pro m² stiegen sie zwischen
2009 und 2010 um 6 % an, was einen Durchschnittspreis von 7.670 € in Paris und 2.053 € in den anderen
Regionen ergibt.
Die Nachfrage nach Immobilien in Frankreich und vor allem im Raum Ile-de-France steigt tendenziell etwas
stärker bei den Mehrfamilienhäusern/Wohnungen (+22,2 %) als bei den Einfamilienhäusern (+16,8 %).
Förderpolitik für Energieeffizienzmaßnahmen
In Frankreich existieren sowohl nationale als auch regionale Förderungsmaßnahmen. So unterstützt der frz.
Staat seit dem Inkrafttreten des Umweltpaktes 2020 (Grenelle de l’environnement) auch ausländische Unternehmen im Bereich des energieeffizienten Bauens mit zahlreichen Maßnahmen. Der Energieverbrauch
von Privatwohnungen soll bis 2020 um 38 % verringert und somit Investitionen von 450 Mrd. € zur Förderung von Energieeffizienz-, EE- und Umweltschutzprojekten getätigt werden.
Weitere explizite Förderungsmaßnahmen seitens der Regierung sind:
Steuergutschriften für Anlagen und Ausrüstungen für EE oder für Energieeinsparungen
kostenlose Darlehen
ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 5,5 %
Entwicklung der Strom- und Wärmekosten der letzten Jahre
Die Preise der Strom- und Wärmeversorgung stiegen in den letzten Jahren weiter an und gleiches wird auch
für die nächsten Jahre prognostiziert: ca. 3,5 % pro Jahr zwischen 2011 und 2025.
Fokus der Geschäftsreise
Neubau- und Sanierungsmarkt
Normen, Standards und Bauvorschriften
Das langfristige Ziel der französischen Umweltpolitik besteht darin, dass ab dem Jahr 2020 alle Neubauten
grundsätzlich dem Positivenergie-Konzept BEPOS (bâtiment énergie positive) entsprechen müssen. Für die
schrittweise Umsetzung dieser Zielvorgabe spielt die Wärmeverordnung RT (réglementation thermique) eine
entscheidende Rolle. Anwendung findet die RT 2012 bereits seit Juli 2011 bei allen neuen öffentlichen Gebäuden und Gewerbeimmobilien, die den Standards der Niedrigenergiebauweise BBC (bâtiment basse
consommation) entsprechen müssen. Ab dem 1. Januar 2013 werden diese Bestimmungen auf alle neu
errichteten Wohnungen ausgeweitet. Der Primärenergieverbrauch von Mehr-/Einfamilienhäusern und tertiären Gebäuden muss dementsprechend unter 50 kWh/m²/Jahr liegen. Zertifiziert wird dies mit dem BBCEffizienzlabel „Effinergie“.
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Basisinformationen Region Languedoc-Roussillon
Verteilung des Wohnungsbaus, 2010/2011
Juni 2010 bis Mai 2011: 29.453 Baugenehmigungen (+ 19 % im Vgl. zu 2010), darunter:
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Wohnungsanlagen (+ 20 %)
Einfamilienhäuser (+ 23 %)
Wohnresidenzen (- 31 %)
Juni 2010 bis Mai 2011: Baubeginn von 26.662 Wohnungen (+ 14 % im Vgl. zu 2010), darunter:
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Wohnungsanlagen (+ 12 %)
Wohnhäuser (+ 24 %)
Residenzen (- 31 %)
Gewerblicher Bau, 2009/2010
Bau-Autorisierung von 2,6 Mio. m² nicht zu Wohnungszwecken genutzte Gebäude (+ 24,5 % im Vgl. zu
2009)
1,4 Mio.m² im Bau befindliche Gebäude (- 8,8 % im Vgl. zu 2009)
Heutiger Stand und Entwicklung des nachhaltigen Bauens
Im Süden Frankreichs, speziell in der Region Languedoc-Roussillon, verzeichnet man eine beträchtliche
Zunahme im Bereich des nachhaltigen Bauens. Da auch in diesem Teil Frankreichs der Baubestand oft veraltet ist und die Wohnungen über eine unzureichende Energieeffizienz verfügen, besteht ein großes Potential für Energieeffizienz fördernde Maßnahmen, wie die thermische Isolierung der Fenster, des Daches, der
Außenwände, aber auch für solare Warmwasserbereitung und Heizsysteme mit erneuerbaren Energien.
Interesse besteht zudem in der BBC-Zertifizierung und Labellisierung von Gebäuden, um die Energieeinsparungen zu bestätigen. Dies wird deutlich, wenn man die Zahl im französischen Vergleich sieht: Sie beträgt im
Durchschnitt 48 %, was deutlich über dem französischen Gesamtwert (37 %) liegt.
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Projekte
Projekt „EcoCité – Von Montpellier bis zum Meer“
Im Februar 2012 wurde die Finanzierung des Projektes der „Öko-Stadt“ durch den Präsidenten des
Großraums Montpellier, Jean-Pierre Moure, den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Montpellier,
Michael Delafosse, und anderen wichtigen Personen schriftlich besiegelt.
Bei diesem Projekt geht es darum, die Stadt Richtung Süden in den nächsten 15 Jahren um 2.500 ha
zu vergrößern. Geplant ist der Bau von 15.000 neuen Wohnungen (= 50.000 Bewohnern); der Gesamtwert der Investitionen der privaten und staatlichen Partner beläuft sich auf ca. 18 Mio. €.
Zielgruppen
Zielgruppe der deutschen Unternehmen
Hersteller und Anbieter von energieeffizienten Baumaterialen (z.B. Isolier-/Dämmstoffe) sowie Technologien und Systemen zur Verwaltung von Gebäuden (Hausautomation, Smart Grid, Intelligent Building
Systems)
Planungs-/Ingenieurbüros
Dienstleister/Berater für energieeffiziente Sanierung etc.
Zielgruppe geeigneter ausländischer Kooperationspartner
Generalunternehmer, Bauträger
Architekten und Ingenieurbüros (mit Spezialisierung im Bereich nachhaltiges Bauen, Energieeffizienz &
Smart Grid)
Gemeinden, Regierungsbehörden und Staatsorgane
Bauverbände, öffentliche Planungsbüros
Wohnungswirtschaften/-baugesellschaften
Marktchancen für deutsche Unternehmen
Bewertung/Einschätzung der AHK zu den Potentialen der oben genannten Technologien
Aufgrund der Wärmeverordnung müssen alle Neubauten ab dem Jahr 2020 dem Plusenergie-Konzept entsprechen. In diesem Zusammenhang werden verstärkt die mediterranen Klimabedingungen und die damit
verbundenen Anforderungen immer stärker bei Neubauprojekten berücksichtigt (wie z.B. Kühlen im Sommer, Heizen im Winter, Wasserhaushalt). Zudem werden in Frankreich aktuell viele Recherchen zur Speicherung von erneuerbaren Energien und deren Integration ins Netz (Smart Grid) vorgenommen. Doch ist
von diesen Maßnahmen nicht nur der Neubaumarkt betroffen, sondern auch der Sanierungsmarkt; aufgrund
großer Energiemängel im Baubestand sind Bauträger gezwungen, große Sanierungsarbeiten vorzunehmen,
um den neuen Standards der Regierung zu entsprechen. Deutsche Hersteller und Anbieter von ökologischen Baumaterialien, aber auch von Verwaltungssystemen für Gebäude werden daher ein großes Potential
auf dem französischen Markt entdecken. Beratende Firmen bzw. Planungs-/Ingenieurbüros, die im Bereich
energieeffizientes Sanieren spezialisiert sind, erwarten ebenfalls viele Geschäftsmöglichkeiten im Nachbarland.
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