Ausgewählte Konzerte für Ehrenamtskarteninhaber

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Ausgewählte Konzerte für Ehrenamtskarteninhaber
Angebot zum Beethovenfest Bonn für Inhaber der Ehrenamtskarte
Jedes Jahr im Herbst zwischen Anfang September und Anfang Oktober feiert die
Beethovenstadt Bonn das Beethovenfest. Dazu begrüßt sie internationale Spitzenorchester,
bedeutende Ensembles, prominente Solisten und viel versprechende Nachwuchskünstler.
Das Beethovenfest Bonn unter der künstlerischen Leitung von Nike Wagner steht
2016 unter dem Motto »Revolutionen«. Beethoven ist die Leitfigur. Die Musiken der
Französischen Revolution haben sein Schaffen geprägt, von der »Eroica« bis zur Neunten. Die
»Eroica« ist deshalb das zentrale Werk dieser Saison, vielfach gespielt und vielfach umspielt –
ebenso vom Uraufführungswerk des französischen »Spektralisten« Hugues Dufourt. Aber
auch für die Revolutionen in der Musik steht Beethoven beispielhaft: »Freiheit« bestehe im
»Weitergehen«, wie er sagte. Deshalb erklingen viele Kompositionen, die nur in ihren Klängen
hörbar machen, was musikalische Revolutionen sind. Berlioz gehört ebenso hierher wie
Debussy, Strawinsky, Schönberg und Luigi Nono. Ausgehend von den folgenreichsten
europäischen Revolutionen – der Französischen und der Russischen – gibt es zwei
Programm-Schwerpunkte. Sie zeigen die künstlerischen Reflexe auf die epochalen Ereignisse.
Les Siècles unter Francois- Xavier Roth kommen für die französische, das Ural Philharmonic
Orchestra mit Boris Berezowsky und dem Ensemble um Vladimir Tarnopolski für die russische
Revolution. Die Krönungsmesse für Napoleon von Etienne-Nicolas Méhul hier und Sergei
Prokofiews Kantate auf den 20. Jahrestag der Oktoberrevolution dort bilden markante
Eckpunkte. In Ton und Wort und Tanz erscheinen auch die Revolutionen in den arabischen
Ländern, deren Folgen Europa derzeit erschüttern. Und revolutionäre Aspekte vereint ein
Projekt, das in Kooperation mit der Philharmonie Köln entstand: der American Postmodern
Dance. Unabhängig davon sind auch die Revolutionen in der Musik ein Thema.
Einfach bestellen:
Inhaber der Ehrenamtskarte genießen das Recht, Eintrittskarten für ausgewählte
Veranstaltungen des Beethovenfestes zum Einheitspreis von 15,00 EUR zu bestellen.
Richten Sie Ihre Bestellung einfach per Mail an [email protected] mit dem Stichwort:
Ehrenamtskarte und geben uns ihren Kartenwunsch und Ihren vollständigen Namen an. Die
Eintrittskarten werden für Sie an der Abendkasse bei den jeweiligen Konzerten hinterlegt und
können eine Stunde vor Konzertbeginn unter Vorlage der Ehrenamtskarte abgeholt und
bezahlt werden.
Das Angebot ist freibleibend nach Verfügbarkeit.
Weitere Informationen zum Beethovenfest unter: www.beethovenfest.de.
Konzertangebot für Inhaber der Ehrenamtskarte
So 11.9.2016, 20 Uhr, Oper Bonn
Dance
Lucinda Childs (Choreographie)
Philip Glass (Musik)
LeWitt Sol (Film)
Beverly Emmons (Licht)
A. Christina Giannini (Originalkostüme)
Linda Brumbach (Produktion)
Tanz: Katie Dorn, Kate Fisher, Sarah Hillmon, Anne Lewis, Vincent McCloskey, Sharon
Milanese, Benny Olk, Patrick John O’Neill, Matt Pardo, Lonnie Poupard Jr., Caitlin Scranton,
Shakirah Stewart Tanz
Lucinda Childs: »DANCE« (1979/2009)
»Wie ein Raumschiff« schwebe dieses Stück durch die Zeit, hieß es in der Fachpresse. 1979 in
Zusammenarbeit von Choreographin Lucinda Childs, Komponist Philip Glass und KonzeptKünstler Sol LeWitt entstanden, gehört »DANCE« zu den Meilensteinen der jüngeren
Tanzgeschichte. Basierend auf vermeintlich einfachen Gängen, Sprüngen und raffinierten
Phasenverschiebungen in Bewegung, Musik und Film, hat es bis heute nichts von seiner
hypnotischen Kraft verloren. 2009 rekonstruierte Lucinda Childs das Stück mit einem neuen,
elfköpfigen Ensemble. Heute sind die Tänzer der Original-Besetzung – über Video – mit ihren
jungen Kollegen auf der Bühne und unterstreichen die zeitlose Eleganz dieses
zukunftsweisenden Werkes.
So 18.9.2016, 18 Uhr, Kammerspiele Bad Godesberg
Songs of Spring
Seda Röder (Klavier)
Ekkehard Windrich (Violine)
Kristina Quintabà (Mezzosopran)
Laurenz Leky (Rezitation)
Tobias Hammerle (Video)
»Songs of Spring« (Uraufführung)
Souhaly Guesmi (Tunesien): »Ô Peuple!«
Hasan Hujairi (Bahrain): »An Absolute History of Hades«
Zaid Jabri (Syrien): »Variations on (R)evolution«
Nidhal Jebali (Tunesien): Neues Werk
Amr Okba (Ägypten): »Facebook«
Tolga Yayalar (Türkei): »Songs from the Days of June«
Der »Arabische Frühling« war ein Erwachen. Ausgehend von Tunesien griffen die Kämpfe um
Menschenrechte und die Aufstände gegen Diktatoren auf den Nahen Osten und Nordafrika
über. Die Jugend jubelte. Heute gilt, was als demokratischer Protest begann, als
»unvollendete Revolution«, aber die Machtbalancen in unserer Welt haben sich dramatisch
verschoben. Die türkische Pianistin Seda Röder weiß, dass der »Frühling« – wie jede
Revolution – eigene Musiken, Lieder, Songs und andere Kunstformen hervorbrachte und hat
verschiedene Komponisten aus den betroffenen Ländern um eine Verarbeitung ihrer
Erfahrungen gebeten. Im Zusammenspiel mit gelesenen Texten aus Zeitungen und sozialen
Netzwerken sowie Videos von den Ereignissen entsteht ein lebendiger Eindruck von den
großen Hoffnungen jener »Arabellion«.
Mo 19.9.2016, 20 Uhr, Beethovenhalle
Revolutionsetüde
Boris Berezowsky (Klavier)
Frédéric Chopin: Zwölf Etüden für Klavier op. 10
Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier Nr. 13 Es-Dur op. 27/1 (»Sonata quasi una
fantasia«)
György Ligeti: »Vertige«, »Arc-en-ciel«, »L‘escalier de diable«. Etüden für Klavier Nr. 9, 5 und
13 (1985–2001)
Domenico Scarlatti: Drei Sonaten für Cembalo
Igor Strawinski: Sonate für Klavier C-Dur (1924)
Igor Strawinski: »Petruschka«. Drei Sätze für Klavier (1921)
Boris Berezowsky, Gewinner des Tschaikowsky-Wettbewerbs von 1990, hat Weltkarriere
gemacht. Der »Magier der leisen Töne« verfügt eben auch über eine lässig-virtuose Brillanz,
die staunen macht. Die technisch anspruchsvollsten Werke erscheinen federleicht, erhalten
Frische und Eleganz. In Berezowskys Programm für das Beethovenfest 2016 durfte ein Werk
nicht fehlen: Chopins stürmisch mitreißende »Revolutionsetüde« op. 10 Nr. 12. Chopin soll sie
im September 1831 komponiert haben, tief getroffen von der Nachricht der blutigen
Niederschlagung des Warschauer Aufstands durch die Russen.
Fr 23.9.2016, 20 Uhr, Beethovenhalle
»Ur-Geräusch«
Alina Pogostkina (Violine)
WDR Sinfonieorchester
Marek Janowski (Dirigent)
Hugues Dufourt: »Ur-Geräusch (Rilke 1919)« für Orchester (Uraufführung,
Kompositionsauftrag des Beethovenfestes Bonn, finanziert durch die Ernst von Siemens
Musikstiftung)
Ludwig van Beethoven: Romanzen für Violine und Orchester Nr. 1 G-Dur op. 40 und Nr. 2 FDur op. 50
Hugues Dufourt: »Ur-Geräusch (Rilke 1919)« für Orchester (Wiederholung)
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 (»Sinfonia Eroica«)
Beethoven zu ehren werden auch die Komponisten von heute nicht müde! »Ur-Geräusch« ist
die Antwort des französischen Komponisten Hugues Dufourt auf unsere Bitte, sich auf ein
Werk von Beethoven zu beziehen. Dufourt gehört zu den »Spektralisten«, zu den an feinsten
Klang-Zerlegungen und Klang-Farben interessierten Klangforschern jenseits von Tonalität
und Serialismus. Ausgerechnet nun die »Eroica« hat er sich als Referenzwerk ausgesucht. Bei
der Uraufführung durch das WDR Sinfonieorchester unter Marek Janowski ist »Ur-Geräusch«
zweimal zu hören, und – natürlich – die »Sinfonia eroica«, mit der Beethoven ein neues
Kapitel in der Musikgeschichte aufgeschlagen hat.
So 2.10.2016, 18 Uhr, Beethovenhalle
Ballettmusiken, die die Welt veränderten
Les Siècles
François-Xavier Roth (Dirigent)
Claude Debussy: »Prélude à l’après-midi d’un faune«. Symphonische Dichtung für Orchester
Claude Debussy: »Jeux«. Ballettmusik für Orchester (1912/13)
Igor Strawinski: »Le sacre du printemps«. Ballettmusik für Orchester (1911–13)
Les Siècles – die Zeitalter, so heißt das Kammerorchester, das unter seinem Chefdirigenten
François-Xavier Roth mit einer einfachen Idee für Furore sorgt: Jede Epoche hat ihren eigenen
»Originalklang«, den es zu entdecken gilt – vor allem, wenn es sich um Ballettmusiken des
frühen 20. Jahrhunderts handelt. Drei Kompositionen stehen auf dem Programm, für die
Vaslav Nijinsky bahnbrechende Choreographien schuf: Zwei sind von Claude Debussy. In dem
einen träumt ein Faun lasziv vor sich hin, dem anderen liegt das moderne Tennisspiel
zugrunde. Dann aber Igor Strawinskys »Sacre du printemps«. Hier wird nicht mehr geträumt
und gespielt, sondern gestampft. Die peitschenden, bewusst »primitiven« Rhythmen sind
eine auf Notenpapier gebannte Revolution.
Mi 5.10.2016, 20 Uhr, Beethovenhalle
Love Stories
Katia und Marielle Labèque (Klavier)
David Chalmin (Gitarre, Elektronik, Gesang)
Raphaël Séguinier (Schlagzeug)
Gonzala Grau (Schlagzeug)
Breakdancer
Yaman Okur (Choreographie)
Leonard Bernstein: »West Side Story«. Symphonische Tänze aus dem Musical, Fassung für
zwei Klaviere und Schlagzeug von Irwin Kostal
David Chalmin: »Star-Cross’d Lovers« für zwei Klaviere, E-Gitarre, Schlagzeug und sieben
Breakdancer (2015)
Das legendäre Klavierduo Labèque holt das Musical-Liebespaar Tony und Maria in die
Gegenwart: die symphonischen Tänze aus der »West Side Story« in neuer, »schlagkräftiger«
Fassung. Klassische Musik trifft auf Hip-Hop, zeitgenössischer Tanz auf Percussion und LiveElektronik. Zum Abschluss ertönt eine Neukomposition des Singer-Songwriters David
Chalmin. Gemeinsam mit dem Choreographen Yaman Okur aus dem Team von Madonna hat
er eine unkonventionelle Shakespeare-Adaption geschaffen.
Do 6.10.2016, 20 Uhr, Beethovenhalle
»Unstatic«
Manu Katché (Schlagzeug)
Luca Aquino (Trompete)
Tore Brunborg (Saxophon)
Ellen Andrea Wang (Kontrabass)
Jim Watson (Klavier)
»Unstatic« Erste Präsentation des neuen Albums
Manu Katché ist eindeutig der Lieblingsschlagzeuger der Pop- Eliten der 80er- und 90erJahre. So ließ Peter Gabriel zum delikaten Shuffle Manu Katchés den »Sledgehammer«
kreisen, Sting vertraute in seiner »Nothing Like the Sun«-Deklaration auf die GrooveExpertise des Franzosen, und Tears For Fears boten seinen beeindruckenden Metrenwechseln
im »Badman’s Song« sattsam Platz. Für sein neues Album »Unstatic« setzte sich der
selbsternannte »Coloriste« Katché mit dem Wunsch nach einer veränderten Klangästhetik
auseinander, die den Blick fürs Detailund Nuancenreiche schärft. Immer energetisch, gibt der
Komponist, Bandleader und Drummer klare Strukturen vor, die seine Musiker-Freunde mit
ihren solistischen Farbpaletten zu einnehmend- einladenden Klangwerken mitgestalten und
erweitern.
Fr 7.10.2016, 20 Uhr, Beethovenhalle
Berauscht von Geschichte
François Leleux (Oboe)
Aurora Orchestra
Nicholas Collon (Dirigent)
Brett Dean: »Testament« für Orchester (Australien)
Richard Strauss: Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur AV 144 (1945)
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551 (»Jupiter-Sinfonie«)
Das Aurora Orchestra ist ein junges britisches Kammerorchester, das sich seit elf Jahren mit
unkonventionellen Ideen eine große Fangemeinde erspielt hat. Zuletzt sorgte es bei den
Londoner Proms für Furore und auch für den Auftritt beim Beethovenfest Bonn hat es sich
etwas Besonderes ausgedacht. Chefdirigent Nicholas Collon dirigiert drei Werke, hinter
denen große Geschichte hörbar wird. Der Australier Brett Dean denkt sich in die Geräusche,
die Beethoven beim Verfassen des »Heiligenstädter Testaments« schon nicht mehr hörte –
das Kratzen seiner Feder etwa. Richard Strauss verfasste sein Oboenkonzert als
melancholischen Abgesang auf eine untergegangene Kulturepoche, und Mozart schrieb mit
seiner »Jupiter-Sinfonie« (die das Orchester auswendig spielen wird) eine Synthese der
Kompositionskunst seiner Vorgänger. Interpretiert von einem Orchester, das nicht nur sich
selbst von den Stühlen reißt!

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