Optimieren Sie Ihr Business!

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Optimieren Sie Ihr Business!
Jän. 07
01
www.monitor.co.at
SOA & BPM:
Optimieren Sie
Ihr Business!
ISSN 1021-271X P.B.B ZUL.NR. 02Z031040M – VERLAGSORT WIEN, VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN
Schlagworte wie SOA (Service Orientierte Architektur)
oder BPM (Business Process Management) versprechen
eine Optimierung der Geschäftsprozesse und
Kosteneinsparungen.
Branchen-Monitor: Industrie & Logistik
Storage - Einkaufsführer Virtual Tape Libraries
Open Source: Großer Markt, fehlendes Know-how
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DIE NEUE
WELT
DES ARBEITENS.
Mobilität setzt Integration voraus. Denn wer auch unterwegs produktiv sein will, benötigt universelle Kommunikationswerkzeuge, um Nachrichten, Termine, Aufgaben
und Kontaktdaten in den unterschiedlichsten Formaten
öffnen und bearbeiten zu können.
Gerade Mitarbeiter, die nur selten auf ihrem Arbeitsplatz
„vorbeischauen“, sind in besonderem Maße auf eine Infrastruktur
angewiesen, die in der Lage ist, ihnen auf Schritt und Tritt zu
folgen. Das bedeutet im besten Fall, dass ihnen ihre persönlichen
Nachrichten rund um die Uhr und für jedes beliebige Endgerät
möglichst komfortabel und formatunabhängig zur Verfügung
gestellt werden – egal, wo sie sich aufhalten, und egal, ob der
Arbeitsplatzrechner im Büro eingeschaltet ist oder nicht.
Die Idee dahinter heißt Unified Communication und ist so
einfach wie überzeugend: Je intuitiver dabei der Austausch
erfolgt und je weniger der Anwender über Formate, Zugriffsund Ablageweisen nachdenken muss, umso freier wird er sich
fühlen. Und umso effizienter wird er seine Potenziale ausschöpfen.
Auf der anderen Seite beweist Microsoft, dass intelligent gesetzte
Maßnahmen der Vereinheitlichung nicht nur dem Anwender
etwas bringen. Denn hier geht es nicht um ein isoliertes neues
Produkt, sondern um einen durchdachten Mix aus ServerBetriebssystemen, Office-Anwendungen und Services, der
unterschiedlichste Kommunikationsstränge im Unternehmen
zusammenfasst und konsolidiert.
So öffnen die neuen Funktionen im Exchange Server 2007
den Posteingang der Anwender nicht nur für Sprach- und
Faxnachrichten, sondern ermöglichen auch die Abfrage von
jedem normalen Telefonapparat über einfache Sprachbefehle.
Office Outlook 2007 bietet einen Posteingang, in dem alles
zusammenläuft. Hier können unterschiedlichste Nachrichtenformate – wie E-Mails, Sprachmitteilungen oder Faxe –, Termine,
Aufgaben und Kontaktdaten mit den verschiedensten mobilen
Zugangsgeräten komfortabel geöffnet und weiterverarbeitet
werden: am Office-Arbeitsplatz und unterwegs über den
Outlook Webzugriff oder über das Handy. Dabei werden
selbstverständlich alle Kommunikationsarten – auch Faxe und
Sprachnachrichten – bei Bedarf synchronisiert.
Die neue Schaltzentrale im Unternehmen
Vorausgesetzt, es gibt dahinter eine Schaltzentrale, die den
Anwender schützt, den Informationsfluss steuert und den
Datenabgleich in alle Richtungen sicherstellt. Aufgrund
modernster 64bit Architektur, intelligenter Routing-Funktionen
und verbessertem Umgang mit kurzfristig benötigten Speicherressourcen (Caching) kann der Exchange Server 2007 dabei
die zur Verfügung stehenden Bandbreiten bestmöglich ausnutzen. Parallel dazu schützen seine integrierten Sicherheitsfunktionen den Anwender vor Spamware, Spyware und Viren,
während modernste Verschlüsselungs- und Signaturtechnologien
jederzeit die Vertraulichkeit der dabei ausgetauschten Daten
garantieren.
Zudem können alle mobilen Geräte transparent verwaltet und
durch das Einrichten von Sicherheitsrichtlinien jederzeit vor
unberechtigtem Zugriff geschützt werden. Und wenn wirklich
einmal ein Handy verloren gehen sollte, können – dank Windows
Mobile – die darauf befindlichen vertraulichen Daten sogar per
Fernzugriff gelöscht werden.
Editorial
Jubiläen und Erwartungen:
Ein neues Jahr beginnt
Die Telefonie wurde 125, die Harddisk 50 und der PC 25 Jahre: Werfen Sie mit
dem MONITOR zum Jahresanfang einen kurzen Blick in die Vergangenheit.
Aber auch die aktuellen Wirtschaftsdaten sind gut: Mit der passenden IT im
Hintergrund hat 2007 beste Erfolgsaussichten! Der MONITOR wird Sie auch
heuer wieder regelmäßig und umfassend informieren.
Einer der Haupt-Trends des vergangenen
Jahres wird uns auch 2007 weiter beschäftigen: Die IT soll die Geschäftsprozesse bestmöglich und weitgehend unbemerkt unterstützen. Beim Umbau der IT-Infrastruktur
mit diesem Ziel hat sich das Thema SOA
(Serviceorientierte Architektur) als große
Herausforderung erwiesen.
Wie MONITOR-Autor Klaus Lackner bei
seinen Recherchen herausfand, stehen nämlich viele Unternehmen bei der Einführung
des SOA-Konzeptes schnell vor mannigfaltigen Problemen. Chaotischer Dezentralismus steht dabei dem geregelten Zentralismus gegenüber:Wie immer ist ein Mittelweg zu finden, da eine einzige SOA für ein
Unternehmen als undenkbar erscheint. Doch
während viele Anwender sich erst langsam
mit dem Thema anfreunden, sprechen
Analysten wie Gartner bereits von SOA 2.0
oder „Advanced SOA“. Hinter diesen Begriffen versteckt sich eine Kombination aus
serviceorientierten Designkonzepten und
einer Softwarearchitektur, die Ereignisse
in Echtzeit entdeckt. So sollen nicht nur einzelne Ereignisse wie beispielsweise ein Auftrags- oder Zahlungseingang erkannt, sondern ganze Ströme von Ereignissen erfassund interpretierbar werden. Lesen Sie den
ganzen Text in unserem „Thema“ ab S. 10.
Beim Gespräch mit Experten der Fachhochschule Hagenberg (ab S. 13) konnte ich
mich davon überzeugen, dass auch in der
Forschung und Lehre SOA ein wichtiges
Thema ist. Denn nicht nur in der Wirtschaft,
sondern besonders auch in der komplexen
IT-Umgebung von Krankenhäusern sind
Ansätze wie EAI (Enterprise Application
Integration) oder der daraus hervorgegangene SOA-Ansatz inzwischen wichtige Strategien, um den Betrieb flexibel und effizient
zu gestalten. „Vor etwa einem Jahr führten wir erstmals Gespräche über ein Kompetenz-Zentrum im Bereich der MedizinIT“, erläutert dazu Prof. (FH) Dr. Stefan
Hinterholzer vom Studiengang Software
Engineering. Medizininformatik lässt sich
in Hagenberg nämlich als umfassender Vertiefungszweig seines Studiengangs studieren. Kooperationspartner des neuen
Kompetenz-Zentrums sind die Unternehmen Sun und die Welser Firma X-Tention,
hervorgegangen aus der IT-Abteilung des
Klinikums Wels.
Jubiläen: 125, 50, 25
In der von laufenden Innovationen geprägten IT-Welt bleibt meist wenig Zeit für kurze Rückblicke. Gerade der Jahreswechsel bietet sich dafür aber an, und daher haben wir
uns für Sie in der Vergangenheit umgesehen. Versetzen Sie sich zurück in das Jahr
1881: Was sehen Sie? Vielleicht einen
Telefonhörer, denn in diesem Jahr wurde in
Österreich die Telefonie eingeführt.
MONITOR-Autorin Christine Wahlmüller hat sich zum 125-Jahre-Jubiläum die
Ausstellung der Telekom Austria „Net works
for me“ angesehen. Im Juni 1881 erteilte das
k.u.k. Handelsministerium der „Wiener
Privat-Telegraphen-Gesellschaft“ eine
„Concession“ zum Betrieb von Telefonanlagen. Das erste Telefonnetz wurde im ersten Bezirk rund um den Wiener Stephansdom betrieben, aber sehr rasch auf ganz
Wien ausgeweitet. Im Dezember 1881 eröffnete in der Wiener Friedrichsstraße die
erste Telefonanlage Österreichs, 154 Teilnehmer waren mit dabei, v. a. Zeitungen,
Großunternehmen und Banken. Ein Jahr
nach dem Start in Österreich gab es bereits
rund 1.000 Teilnehmer. Tauchen Sie ein in
die Telefonie-Welt ab S. 42!
Aus den USA machte uns MONITORKorrespondent Erich Bonnert auf einen weiteren Geburtstag aufmerksam: 1956 rotierte im kalifornischen San Jose zum ersten Mal
eine Magnetfestplatte zur Speicherung von
Computer-Daten.Vier Jahre lang hatte IBMmonitor | Jänner 2007
DI Rüdiger Maier, Chefredakteur
Chefentwickler Reynold Johnson mit rund
80 Mitarbeitern an dieser bahnbrechenden
Erfindung getüftelt. Zu diesem Zeitpunkt
fußte praktisch die gesamte EDV auf langsamen und platzraubenden Lochkartensystemen. Was die Experten dringend
brauchten, war ein Speichersystem mit
schnellem, wahlfreiem Zugriff, um der sich
abzeichnenden Datenflut der kommerziellen EDV Herr zu werden. Die ganze
Geschichte finden Sie ab S. 46.
Die jüngste Entwicklung im JubiläumsReigen stellt Ihnen MONITOR-Autor Andreas Roesler-Schmidt ab S. 45 vor: 1981 hat
der IBM-PC das Licht der Welt erblickt. Die
Erwartungen für den Verkaufserfolg waren
zunächst bescheiden: Rund 242.000 Stück
wollte man ursprünglich in fünf Jahren absetzen. Doch schon nach einem Monat erreichte man das Wunschziel! Der Ur-PC hatte einen mit 4,77 MHz getakteten Intel 8088
Prozessor, 16 Kilobyte RAM (erweiterbar
auf 256 KB), DOS 1.0 und kam wahlweise
mit einem oder zwei 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerken. Jedes Mobiltelefon hat heute
mehr Leistung. Die Software war wohl noch
genügsamer.Trotz der mageren Ausstattung
schafft es der Ur-PC ein Jahr später zum
„Man of the Year“ des Time Magazine.
Ein erfolgreiches neues Jahr und viel Vergnügen bei der Lektüre des MONITOR
wünscht Ihnen Ihr
3
Inhalt | Jänner 2007
Wirtschaft
Branchen-Monitor | Industrie & Logistik
SoftM kauft Semiramis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Reboot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Neue Sun Österreich Geschäftsführerin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
PDM-Lösung: High Tech, High Speed, High Quality . . . . . . . . . . . . . 30
Unternehmensportal bei Bernecker & Rainer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Chargenverfolgung: Von der Produktion bis zum Kunden . . . . . . . 33
Management-Leitfaden für RFID. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Lösungen
Netz & Telekom
Alcar rollt mit Lawson. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
2007: Jahr der Informationssicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Intelligent integrieren - SAN und NAS im Doppelpack. . . . . . . . . . . 36
Einkaufsführer: Virtual Tape Libraries . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Web Collaboration mit NetViewer 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
HP: Ganz auf Umwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Thema | SOA & BPM
SOA als Allheilmittel? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
BPO - Mehr als bloße Sparmaßnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Gesunde Strukturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Unternehmensweite Sicht auf alle Stammdaten . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Informationstechnologie der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
BPM und SOA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
SOA und BPM - am Weg zum Erfolg? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Hard & Software
Andreas’ Tech Watch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Low-Cost-Nadeldrucker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Strategien
Moniskop
Web 2.0: Neue Wege für eine bessere Kommunikation. . . . . . . . . . 19
Self-Made-Mentalität bringt freie Software zum Anwender . . . . . 20
Ausbildung: IT-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Intelligente Artikelsuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Umsetzung von IT-Governance bereitet Kopfzerbrechen. . . . . . . . 26
Software für Vertrieb. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
MS PerformancePoint Server 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
25 Jahre PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Die Harddisk ist 50 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Buchbesprechungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Aus der Redaktion
10
SOA & BPM: Serviceorientierte Architektur benötigt ein Korsett
Bild: Lego Group
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
30
Branchen-MONITOR: PDM-Lösung im Einsatz bei Pankl Racing Systems
Wirtschaft | News
SoftM kauft Semiramis
ERP-Softwareanbieter SoftM erwirbt die Rechte an der Software-Lösung
Semiramis.
Dominik Troger
Nach der Insolvenz der deutschen Semiramis Software AG und der Semiramis Software GmbH, Kirchbichl (Österreich) wird
die SoftM AG Semiramis kaufen. SoftM beabsichtigt das Produkt Semiramis weiterzuentwickeln sowie die Kundenbeziehungen
und das Partnernetzwerk fortzuführen.
Laut SoftM passt die javabasierte mittelständische ERP-Lösung bestens in die eigene Software-Strategie. „Im Februar 2006 bei
der Ankündigung von Greenax hat SoftM
das Ziel formuliert, zu einem bedeutenden
Player für javabasierte ERP-Lösungen im
Mittelstand zu werden. Denn für uns ist klar,
dass vor allem mittelständische Unternehmen zunehmend auf internetbasierte JavaSysteme setzen, die ihnen eine flexible Gestaltung ihrer Geschäftsprozesse ermöglichen. Durch die Übernahme von Semiramis verfügen wir jetzt über die beiden wich-
tigsten Java-ERP-Systeme für den Mittelstand“, erklärt Ralf Gärtner,Vorstand Marketing und Vertrieb der SoftM AG, im Gespräch mit dem MONITOR.
Von Semiramis-Seite war SoftM AG
unter allen Bietern der Wunschpartner von
Semiramis-Gründer und CEO der KTW
Software & Consulting GmbH,Reinhold
Karner. „Ich bin überzeugt, dass mit dem
Kauf durch SoftM eine sehr gute Plattform
für den künftigen Erfolg von Semiramis geschaffen wurde“, ist sich Karner sicher. „Mit
dem Management von SoftM sind wir seit
Jahren gut bekannt. Die Verhandlungen im
Vorfeld des Kaufes waren daher auch sehr
gut und harmonisch.“
Mit einem umfassenden Kooperationsvertrag wurden die Weichen in die Zukunft
gestellt. KTW wird die Rolle eines Vertriebspartners übernehmen. Neben einer verstärk-
„Semiramis war
bisher der stärkste
Wettbewerber für
uns, der bereits
einen erheblichen
Marktanteil erreicht hat. In drei
Jahren konnte
Semiramis 200
Kunden gewinnen
und ein starkes
Vertriebspartnernetz aufbauen. Die
hervorragende Marktposition von Semiramis
werden wir weiter ausbauen.“ Ralf Gärtner, Vorstand Marketing und
Vertrieb der SoftM AG
ten Branchenausrichtung wird sich das
Unternehmen dabei auf den deutschsprachigen Raum konzentrieren. Bereits mit
SoftM vereinbart ist, dass KTW Österreich
als exklusives Vertriebsgebiet bearbeiten
wird.
„Wichtig ist für uns vor allem, dass wir
unseren Kunden und Interessenten nun
wieder die notwendige Zukunftssicherheit
bieten können“, so Karner.
IKT-Fördermittelanträge: Hohe Erfolgschance
Obwohl nahezu zwei Drittel aller eingereichten Förderprojekte im Bereich der
Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erfolgreich sind, haben nur
15 Prozent der österreichischen Unternehmen bisher überhaupt einen Antrag
gestellt.
Das geht aus einer Umfrage hervor, die der
Softwarekonzern Microsoft in Kooperation
mit der Nachrichtenagentur pressetext
durchgeführt hat. Fehlende Information und
mangelnde Beratung sind dabei die Hauptgründe, dass die meisten Unternehmen auf
IKT-Förderungen verzichten.An der Erhebung nahmen 273 Unternehmensvertreter
teil.
Jährlich stehen in Österreich rund 230
Mio. EUR aus etwa 500 Fördermittelprogrammen, die IKT mit einschließen, zur Verfügung, doch nur jeder Zehnte der befragten Unternehmensvertreter kann mit diesen Zahlen etwas anfangen. Lediglich 37%
geben sich darüber informiert, dass die Fördermittel in den vergangenen Jahren deutlich aufgestockt wurden.
Die meisten Befragten wissen auch nicht,
an wen sie sich wenden sollen, wenn sie eine IKT-Förderung brauchen. Demgegenüber geben jedoch 63% an, noch 2006/2007
größere Investitionen im IT-Bereich tätigen
zu wollen, wobei die Ausgaben mehrheitlich unter 50.000 Euro liegen (79%).
„Das Wissen um mögliche IKT-Förderungen in Österreich ist gering, das haben wir
leider vermutet“, sagt Mag. Günter Schneider von Microsoft Österreich, die mit Intel
und Hewlett-Packard sowie mit Unterstützung der Wirtschaftskammer Österreich die
Initiative EUGA (European Union Grants
Advisor) initiiert hat.
„Um diese Wissenslücke zu schließen, haben wir im Vorjahr den ‚EU-FördermittelRatgeber’ für Klein- und Mittelbetriebe ins
Leben gerufen. Denn der vielzitierte ‚Förder-Dschungel’ ist keineswegs so komplex,
monitor | Jänner 2007
wie es auf den ersten Blick vielleicht aussieht.“
Der „EU Fördermittel-Ratgeber“ ist eine
Initiative von Microsoft und Partnern, um
insbesondere kleine und mittelständische
Unternehmen über Fördermittel und Finanzierungsmöglichkeiten der EU, aber auch
nationaler und regionaler Stellen zu informieren und sie bei der erfolgreichen Beantragung der Gelder zu unterstützen.
Unter der Adresse www.foerdermittel-ratgeber.at steht eine umfassende FördermittelDatenbank kostenlos zur Verfügung.
5
Wirtschaft | News | Karriere
Virtueller Messeplatz für KMUs
Microsoft Österreich erweitert sein
KMU-Portal um einen virtuellen
Messeplatz.
Auf seinem besuchten Webportal für KMUs
stellt das Unternehmen erstmals ein virtuelles Messezentrum zur Verfügung. Damit
können Interessierte einen Messebesuch
über das Internet durchführen und sich stets
aktuelle, für sie maßgeschneiderte Informationen holen.
Die Besucher der virtuellen Messe können Themen nennen, die dann von
Microsoft und seinen Partnern aufbereitet
werden. Szenarien, Hintergrundmaterial
oder Referenzen sollen dann ein optimales
Messepaket für den Besucher ergeben. Dieser kann zudem regelmäßig wieder auf die
virtuelle Messe kommen - der Besuch ist,
anders als im realen Leben - kostenlos. Das
Messezentrum hat zudem 24 Stunden geöffnet.
REBOOT
Alle reden von Mobility und den neuen
Möglichkeiten, immer und überall mit seinem Büro zu kommunizieren. Aber wer
lauscht mit?
Conrad Gruber
Mobility ist das Eine, mobile Security das
Andere. Die starke Zunahme von
GPRS/UMTS-, WLAN- und BluetoothVerbindungen in der alltäglichen Kommunikation von Unternehmensmitarbeitern
sorgt in der Hackerszene für rege Betriebsamkeit. Denn mit der Sicherheit ist es bei
all diesen Anwendungen nicht weit her,
wenn man nicht gewisse Grundregeln beachtet.
Dazu gehören bei WLANs selbstverständlich Verschlüsselungen mit IPsec oder
VPN-Tunnels, die die Datenwege abschirmen, aber trotzdem Zugang zu offenen
WLANs unterwegs gewährleisten.
Die neuesten Gefahren drohen besonders
beim Bluetooth-Standard, über den praktisch jedes neue Handy und jeder PDA
heutzutage verfügt, der aber auch vermehrt
in Notebooks eingebaut ist. Es gilt: Bluetooth nur bei Bedarf einschalten und auf
keinen Fall „offen“ lassen. Denn sonst ist
die Gefahr, zum Schnüffelopfer zu werden,
6
Microsoft Österreich hat speziell für KMUs ein
virtuelles Messekonzept entworfen.
„Gerade für Kleinbetriebe sind Fachmessen oft eine wahre Herausforderung. Viele
Unternehmer, die nicht unmittelbar in
Ballungszentren tätig sind, nehmen daher
die Anreisen oft gar nicht mehr in Kauf “,
erklärt Karl Schrattenholzer, Manager Small
and Medium Business bei Microsoft Österreich, die neue Initiative.
www.microsoft.com/austria/kmu/itplus
tatsächlich recht groß. Es kursieren neuerdings Geschichten von Bluetooth-Hackern,
die es schaffen, mit Richtantennen eine
Bluetooth-Schnittstelle über eineinhalb
Kilometer anzupeilen und auszulesen. Dieses sogenannte BlueSnarfing kann dazu
führen, dass zum Beispiel Adressdateien
von Handys ausgelesen oder andere sensible Speicherdaten übertragen werden.
Zwar reagieren die Hersteller meistens
recht rasch auf bekannt gewordene Sicherheitslücken, doch meinen Sicherheitsexperten, dass durch die Geschwindigkeit und
den Druck, der in der Handy- und Mobilitybranche herrscht, immer wieder auf essenzielle Securityvorkehrungen vergessen
wird. Man sollte sich also nicht darauf verlassen.
Bei VPNs in einem Unternehmen ist
aber nicht der Systemadministrator für alles verantwortlich. Denn schließlich haben
Mitarbeiter auch eine Eigenverantwortung
- etwa, wenn es darum geht, ihre Notebooks mit Passwörtern zu versehen oder
wichtige Dateien zu sperren. Es kommt keineswegs selten vor, dass ein Notebook oder
ein PDA schnell auf irgendeinem Flughafen oder in einer U-Bahn versehentlich liegen gelassen wird. Denn dann hilft der
beste Netzwerkschutz auch nichts mehr.
monitor | Jänner 2007
Karriere
Werner Höllrigl, 37, übernimmt Leitung des OEMBereichs bei Microsoft
Österreich und wird zudem
Mitglied der Geschäftsleitung. Er ist damit verantwortlich für die Geschäftstätigkeiten mit internationalen und nationalen Hardware-Herstellern
und Fachhändlern, die Software vorinstalliert gemeinsam mit PCs verkaufen. Er war
zuletzt Bereichsdirektors für Xerox Office
Services in Deutschland
Iris Weiland, 33, wurde zur
neuen PR-Managerin des
im SAP-Umfeld tätigen IT& Consulting-Spezialisten
frontworx bestellt. Zu den
neuen Aufgaben der gebürtigen Steirerin zählen
vornehmlich die Betreuung der PR, sowie die Betreuung der CI für
den externen Auftritt der frontworx AG.
Helfried Mück, 51, verstärkt das ManagementTeam von Fujitsu Siemens
Computers. Er war zuletzt
als Geschäftsführer von
S&T Austria tätig. „Mein
Ziel ist es, in partnerschaftlichen Kundenbeziehungen unsere Fokusthemen Dynamic Data
Center und Mobility - gemeinsam mit dem
Servicebereich - bei unseren Kunden zu etablieren“, so Mück.
Mag. Rainer Kalkbrener,
36, wird CFO und Mitglied
der Geschäftsführung von
ACP. Er tritt damit Stefan
Csizy zur Seite, dem langjährigen Geschäftsführer
der ACP Gruppe. Kalkbrener war zuletzt Managing Director des
Bereichs Business Solutions bei Telekom
Austria. ACP hat im Zuge des geplanten
Börseganges die Position neu geschaffen.
Axel Lüdecke ist neuer
Director Sales und Marketing von Infortrend Europe Limited. Von dem
Münchner Büro aus verantwortet er ab sofort
sämtliche Vertriebs- und
Marketingaktivitäten des
Storage-Spezialisten in Deutschland,
Österreich und der Schweiz.
Wirtschaft | News
d.velop kommt nach Österreich
Mit einer neuen Niederlassung in Wien erweitert die d.velop AG ihre Bemühungen
um den österreichischen ECM-Markt.
Von Wien aus will der ECM-Anbieter neue
Kunden und Partner in Österreich gewinnen und die Vor-Ort-Betreuung von Kunden weiter ausbauen. Der erste Messeauftritt ist ebenfalls bereits gebucht: Auf der
ITnT in Wien (30. Januar bis 1. Februar
2007) präsentiert d.velop die aktuelle Version ihrer ECM-Plattform d.3.
Mit dieser Lösung sieht sich das Unternehmen hier bestens positioniert. Vor allem, weil man auf innovative Standards
setzt: Die nächste Produktgeneration wird
vollständig auf einer Service Oriented Architecture (SOA) basieren. d.3-Anwender
können damit künftig ECM Funktionalitä-
Neue Sun-ÖsterreichGeschäftsführerin
Sabine Fleischmann hat die Geschäftsführung von Sun Microsystems
Österreich übernommen.
ten als Dienste nutzen und sich so ein auf
ihre Belange zugeschnittenes System zusammenstellen.
Mit der ÖBB Technische Services
GmbH, einem Unternehmen im ÖBBKonzern, der Forster Verkehrs- und Werbetechnik GmbH und der VAMED AG hat
d.velop bereits namhafte Unternehmen
wir freuen uns
auf ihren besuch!
„Der ECM-Markt in Österreich ist sehr dynamisch.
Immer mehr Unternehmen, insbesondere aus
dem gehobenen Mittelstand, investieren in Lösungen, die ihr Informations- und DokumentenManagement verbessern.“ - Peter Huemer,
Geschäftsführer d.velop GmbH
von der Leistungsfähigkeit der d.3-Plattform überzeugen können.
www.d-velop.at
30. 01. - 01. 02. 2007
MESSEZENTRUM WIEN NEU
TÄglich 9 - 18 Uhr
Sabine Fleischmann,
Geschäftsführerin
Sun Microsystems
Österreich
Sabine Fleischmann begann ihre Karriere
mit einer Informatikausbildung und übernahm bald darauf Managementaufgaben
bei Microsoft Österreich. Bereits nach wenigen Jahren stieg sie in die Geschäftsleitung auf. Die Schwerpunkte für ihre zukünftige Arbeit als Geschäftsführerin bei
Sun Microsystems Österreich sieht Sabine
Fleischmann in einem weiteren Ausbau der
Strategien rund um die zentralen Bereiche Storage, Software, Systems und
Services sowie einer Intensivierung der Kontakte zu Partnern und Kunden.
Weitere wichtige Aufgaben werden betriebswirtschaftliche und vertriebstechnische Maßnahmen zur Sicherung von Qualität, Stabilität und Wachstum bilden. Ziel
ist es, den Mehrwert von Sun Microsystems
nachhaltig auszubauen.
breitgefächertes angebot
Data Systems Austria bringt auf der ITnT viele heiße
IT-Themen wie eMail-Archivierung, leistbare
Ausfallssicherheit, Mobility, eInvoice, etc. Unser
JET Software-Team präsentiert eine Reihe von
praxisnahen Innovationen wie mobile ERP- und
CRM-Applikationen, die neue Generation unseres Dokumentenmanagements
und vieles mehr. Mit unserer neuen ERP-Lösung JET OPEN sprechen wir
speziell jene Unternehmen an, die gemeinsam mit ihrem österreichischen
IT-Partner erfolgreich in die Nachbarstaaten expandieren möchten. Für unser
breitgefächertes Angebot und unsere zahlreichen, bewährten
Branchenapplikationen die nahezu jeden Besucher der ITnT ansprechen, ist die
Messe die ideale Plattform!
Markus Berndt, Vorstand Data Systems Austria
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Lösungen | Alcar | Lawson
Alcar rollt mit Lawson
Der Felgenhersteller Alcar integriert
seine zehn Vertriebsgesellschaften in
eine einheitliche Multi-Unit-Lösung und
kann auf Volumenaufträge mit integriertem Verteilungs-System schneller
reagieren.
Mit einem Verkaufsvolumen von über sechs
Millionen Rädern pro Jahr ist die AlcarGruppe mit Firmenzentrale in Hirtenberg
in Niederösterreich Europas größter Lieferant von Stahl- und Alufelgen für den
Pkw-Nachrüstmarkt. Knapp 800 Mitarbeiter erwirtschafteten einen konsolidierten
Gesamtumsatz von ca. 230 Mio. Euro im
Geschäftsjahr 2005/06. Die 1984 gegründete Gruppe erwarb in den 90er Jahren führende Vertriebsgesellschaften in den zehn
wichtigsten europäischen Märkten und beliefert über diese sowie 20 andere Vertriebspartner den gesamten europäischen Nachrüstmarkt.
Die Märkte für Stahl- und Leichtmetallräder unterscheiden sich grundsätzlich voneinander: Während Stahlräder so gut wie
ausschließlich für Winterbereifung verwendet werden, ist der Aluradmarkt von Design,
Material und optischer Anmutung bestimmt. Bei Stahlrädern kommt es auf hohe Verfügbarkeit gerade zu Winterbeginn
an, sodass es zwischen November und Januar zu Nachfrage- bzw. Auftragsspitzen
kommt. An 14 Standorten in ganz Europa
sind vor der Wintersaison bis zu 2,5 Mio.
Stahlfelgen gelagert, die in kürzester Zeit
an Handel und damit an den Konsumenten
geliefert werden. Um in den europäischen
Ballungsräumen einen 24-Stunden-Service zu gewährleisten, musste der gesamte
Verteilungsprozess zwischen den Standorten vereinheitlicht werden.
Damit die Abläufe zwischen der Muttergesellschaft in Österreich und den zehn europäischen Vertriebsgesellschaften optimiert
und vereinheitlicht werden können, hat man
mit Unterstützung von Intentia, das jetzige
Lawson, ein einheitliches ERP-System eingeführt, um speziell die Geschäftsprozesse
im Ordermanagement zwischen den in Europa verteilten Gesellschaften effizienter
und schneller zu gestalten.
„Obwohl unsere zehn Vertriebsgesell8
schaften in Europa zur Alcar-Gruppe gehören, liefen alle Geschäftsabläufe in den jeweiligen Vertriebsgesellschaften ohne ein
einheitliches ERP-System getrennt voneinander ab“, so Andreas Ritter, CIO bei
Alcar in Hirtenberg. „Jeder Betrieb hatte seine eigene Planungsgrundlage, auf der er die
eingehenden Aufträge einzeln bearbeitet
hat.“
Mit der ERP-Lösung Movex 11 von Lawson konnten die gesamten Geschäftsprozesse der ehemals getrennt behandelten Gesellschaften in eine gemeinsame Umgebung
integriert werden. Dadurch wurden der Warenfluss und die damit verbundenen Verrechnungen zwischen den einzelnen Gesellschaften wesentlich erleichtert.Aufsetzend
auf dem einheitlichen System gibt es nur
ein zentrales Planungssystem und pro Auftrag nur eine interne Verrechung, die dann
den Verteilungsprozess im Einkaufs- und
Verkaufsprozess durchsichtig und effizient
gestaltet.
„Für die 250 Alcar-Mitarbeiter, die europaweit mit Movex arbeiten, bedeutet es, dass
sie jederzeit die Transparenz und Durchgängigkeit des gesamten Vorgangs im Ordermanagement haben und dessen Anbindung
an die anderen Geschäftsprozesse einsehen
können, d. h. sie sehen die Verfügbarkeimonitor | Jänner 2007
ten und die Nachfrage nach bestimmten Felgen sofort. Und das über alle Verteillagerund Verkaufslagerorte hinweg“, freut sich
Ritter.
Nach einem klassischen Auswahlverfahren im April 2000, in dem Intentia damals
mit anderen globalen ERP-Anbietern antrat, hatte sich die Alcar-Gruppe im Juli 2000
für Movex entschieden. „Ausschlaggebend
für uns war, dass Movex als einzige Lösung
unsere Anforderungen nach einem einheitlichen ERP-System mit einem einheitlichen
Auftragsverteilungssystem erfüllt hat und
die Anbindung unserer europäischen Vertriebsgesellschaften in einem Multi-UnitSystem am besten abbilden konnte - und
das mehrsprachig“, so Ritter.
Business-Benefits
Lawson integriert mit der neuen Plattform
nicht nur die Muttergesellschaft mit den
Vertriebsgesellschaften europaweit in einer
gemeinsamen Umgebung. Mit Movex wurde zusätzlich eine ganze Reihe von Anwendungen zur Unterstützung der Ressourcenplanung des gesamten Unternehmens eingeführt, so etwa Cognos und der Movex Demand Planer. Nun haben bereits bei der Auftragserfassung alle Mitarbeiter sofort den
Beruflich schneller
vorankommen?
Jetzt will ich’s wissen!
Zertifizierte
IT-Ausbildungen
Überblick über die aktuelle Verfügbarkeit der Produkte, können so Terminzusagen genauer
an den Kunden weitergeben und
sie zuverlässig einhalten. Zusätzlich ist während der Auftragserfüllung immer der Zugriff auf den momentanen Auftragsstatus gegeben. So kann bei
Engpässen schnell und flexibel
eingegriffen werden. Das System bietet Funktionen zur Planung und Nutzung der Sicherheitsbestände, eine Bestellpunktmethode für automatische Beschaffungsplanung oder die
Möglichkeit, Waren nach dem
Kriterium der Wirtschaftlichkeit zu kommissionieren.
„Das System gibt uns immer
den kompletten Überblick über
alle momentanen Abläufe. Neben dem einheitlichen Ordermanagement zwischen der Holding und den Vertriebsgesellschaften sind wir auch mit der
Entwicklung unseres Webshops
überaus zufrieden. Mittlerweile werden knapp 20% des externen Ordermanagements mit
den Händlern über unseren
Webshop abgewickelt“, erläutert Ritter. „Mit der Anbindung
an ein gemeinsames System
sind wir auch innerhalb des
Konzerns näher zusammengerückt, d. h. unsere interne Kommunikation hat sich stark vereinfacht und somit entscheidend
verbessert.“
Implementierung
Nach der Entscheidung im Juli
2000 wurde zunächst in einem
Piloten die Anforderungen des
Unternehmens entsprechend
installiert. Die gesamte Implementierung erfolgte im Zeitraum zwischen Januar 2002
und Juli 2005. Im ersten Schritt
begann die Einführung im Januar 2002 an den zwei wichtigsten Standorten Deutschland
und Österreich in fünf Geschäftsbereichen mit 90 Usern.
Im Januar 2003 schlossen sich
dann die Implementierungen in
der Tschechischen Republik an,
gefolgt von Polen Mitte 2003.
2004 kamen dann Schweden,
Italien, Dänemark und Benelux
hinzu. Die Einführung in Großbritannien wurde im Juli 2005
realisiert. Und wie geht es weiter? „Neben der Weiterentwikklung unseres Webshops stellen
wir bereits Überlegungen an,
2007 unsere Produktionsstandorte ebenfalls in das einheitliche
System zu integrieren“, so Ritter. Die für Alacar konfigurierte Lösung Movex 11 läuft auf
einer IBM AS/400-Plattform.
Die installierten Applikationen
decken die Bereiche Sales, Materialplanung, Lager, Finanzen
und Einkauf ab.Als Betriebssystem werden Win 2000 und die
Datenbank DB2/400 genutzt.
www.lawson.com/Austria
•MCSA für Windows Server 2003
•MCSE für Windows Server 2003
•NEU! MCTS: SQL Server 2005
•CCNA-Lehrgang
Ausbildungsstarts: ab 26.1.07
Infos und Anmeldung im Kundenservice:
kursinfo@wifiwien.at, Tel. 01/476 77-555,
Währinger Gürtel 97, 1180 Wien
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WIFI WIEN
Thema | SOA
SOA 2.0 als Allheilmittel?
Die Serviceorientierte Architektur benötigt ein Korsett
Viele Unternehmen stehen bei der
Einführung des SOA-Konzeptes
schnell vor mannigfaltigen Problemen.
Chaotischer Dezentralismus steht dabei
dem geregelten Zentralismus
gegenüber. Wie immer ist ein
Mittelweg zu finden, da eine einzige
SOA für ein Unternehmen
undenkbar erscheint.
Klaus Lackner
Während die große weite Welt der IT-Anwender sich mit dem Begriff Service Oriented Architecture (SOA) zu befassen beginnt
und erste Projekte in der Finalisierung stehen, blicken Marktforschungsunternehmen und deren Analysten bereits weit in
die Zukunft. So auch Gartner. Diese hielt
eine Konferenz zum Thema „Application
Integration und Web-Services“ ab und hielt
sich nicht lange mit Anwenderbeispielen
aus der Praxis auf, sondern ließ ihre Analysten vorpreschen um über neue
Designkonzepte wie SOA 2.0 und Advanced SOA zu sprechen
Dahinter versteckt sich laut Gartner-Experten eine Kombination aus serviceorientierten Designkonzepten und einer Softwarearchitektur, die Ereignisse (Events) in
Echtzeit entdeckt. Letzteres erfordere eine
Event Driven Architecture (EDA), erklärt
Gartner-Analyst Paolo Malinverno. Sie soll
nicht nur einzelne Events wie beispielsweise einen Auftrags- oder Zahlungseingang erkennen, sondern ganze Ströme von
Ereignissen erfassen und interpretieren
können.
Möglich werde dies durch Softwarewerkzeuge für das Complex Event Processing
(CEP). Damit wird es Unternehmen ermöglicht, eine Art Radarsystem aufzubauen und mit Regeln zu versehen. Das neue
10
Mit der serviceorientierten Architektur entsteht ein Haufen eintöniger Lego-Bausteine, die es gilt einzufärben und in die richtigen Kästen zu sortieren. Andernfalls droht SOA in Unternehmen zu scheitern.
(Bild: Lego Group)
Paradigma haben die Analysten gleich auf
eine neue Formel gebracht: SOA 1.0 + EDA
= SOA 2.0.
Doch vor Gartner hat bereits Oracle vor
einiger Zeit mit „The Next Application
Platform“ seine Vorstellung von SOA 2.0
präsentiert. Demnach muss sich zur Serviceorientierung derzeitiger Lösungen eine ausgeprägte Ereignisfähigkeit in Form
von Realtime-Komponenten gesellen. Die
zeitnahe Reaktion auf Ereignisse habe in
einer SOA oberste Priorität, erklärte
Oracle-Manager Thomas Kurian auf Suns
Entwicklerkonferenz JavaOne vor mehr als
einem halben Jahr. Als Anwendungsbeispiel nannte er unter anderem die Überwachung von Lieferketten, wo Störungen
im Warenfluss eine sehr schnelle Reaktion
erforderten.
Anwendungen liegen
auf der Hand
Gartner zählt zum Beispiel Echtzeithandel
in der Finanzbranche, die Verwaltung von
RFID-Netzen (Radio Frequency Identification) oder auch die Betrugserkennung zu
monitor | Jänner 2007
den potenziellen Anwendungen für SOA
2.0.Anhand typischer Transaktionsmuster
ließen sich mit Hilfe von CEP beispielsweise Kreditkartenbetrüger aufspüren.
Herkömmliche Werkzeuge für Business
Intelligence (BI) griffen in solchen Szenarien zu kurz, analysiert Gartner-Mann
Roy Schulte: „Event Processing Tools können Muster erkennen, die traditionelle
Werkzeuge nicht sehen.“ Damit sei Complex Event Processing auch als natürliche
Erweiterung von BI zu verstehen.
Doch der Weg dorthin ist, wenn man die
mit SOA kämpfende Anwenderlandschaft
betrachtet, noch weit. Im Gegensatz zur
klassischen Sicht auf Geschäftsprozesse,
wo sich BPEL (Business Process Execution
Language) als Standard durchgesetzt hat,
existiert für Event Processing noch keine
einheitliche Sprache.
Einschlägige Web-Services-Standards
wie WS-Eventing sind Mangelware. Deshalb wundert sich niemand darüber, das ereignisgetriebene Verarbeitung in SOA-Projekten in Unternehmen (noch) kaum eine
Rolle spielt. Vielmehr kristallisiert sich in
größeren Installationen ein ganz anderes
Thema | SOA
Europäer wollen mit SOA Kosten sparen
Das Marktforschungsunternehmen
GCR Custom Research hat weltweit
im Auftrag des Softwareherstellers
Bea Systems rund 150 SOA-Entscheidungsträger befragt.
Dabei soll es sich überwiegend um Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr
als einer Milliarde Dollar gehandelt haben.
Vor allem für die europäischen Teilnehmer
Problem heraus: Mit jedem zusätzlichen Softwareservice
steigt die Komplexität des Gesamtsystems und damit die
Notwendigkeit, GovernanceStrukturen einzuziehen.
„Mangelnde Governance ist
der Hauptgrund für Fehler in
SOA-Projekten“, fasste Malinverno seine Erfahrungen aus
Beratungsgesprächen zusammen. Ohne reglementierte ITBetriebsführung sei die vielzitierte Wiederverwendbarkeit
von in Software gegossenen
Business-Services nicht zu erreichen. Die von den Herstellern viel strapazierten SOAVorteile wie Flexibilität, Agilität und Kostenreduzierung
bleiben ohne diese mehr als aus.
Michael Barnes, ebenfalls
Gartner-Analyst, weist auf die
zutage kommenden Probleme
nach dem Aufbau einer SOA
hin. Die in Unternehmen verteilten Softwareservices sind oft
schwer aufzufinden und deshalb redundant vorhanden.
Ohne eine ausgefeilte Versionskontrolle der Komponenten könnten schnell „Legacy
SOA Systems“ entstehen. Zudem stellten sich in SOA-Projekten auch klassische IT-Governance-Probleme: Wem gehört eine Transaktion oder ein
entsprechender Service? Wer
ist für deren Funktionsfähigkeit (Quality of Service, QoS)
stand das Kostenargument ganz oben auf
der Liste. In Nordamerika scheint die Hoffnung auf eine verbesserte Agilität der Organisation eine wichtigere Rolle zu spielen.
Knapp die Hälfte der Befragten hat den
Angaben zufolge bereits mehr als eine Mio.
Euro in ein SOA-Vorhaben investiert; dabei seien 59% der Budgets an konkrete Projekte für Geschäftslösungen gebunden. Für
Infrastruktursoftware wie Enterprise Service Bus (ESB), Sicherheits- und Datendienste, gaben die Unternehmen rund 40%
verantwortlich? Zu den zahlreichen Hürden zählt Barnes
auch die unzureichende Kompetenz vieler Mitarbeiter in Sachen Integration.
Zentrale SOA-Verwaltung
gefragt
Groß oder größer angelegte
SOA-Projekte in Unternehmen
sollten auf zwei Wegen angegangen werden, empfehlen die
Gartner-Experten. Dedizierte
Verwaltungen müssen zum einen aufgebaut werden. Sie werden von den Auguren liebevoll
als Integration Center oder
SOA Competence Center genannt.
Zum anderen erfordern
SOA-Projekte, wenn sie sich
auf mehr als einige wenige Services ausdehnten, Governance
Tools in Form einer zentralen
Eintragungsstelle (Registry).
Nach Einschätzung von
Gartner-Analyst Frank Kenney
bilden solche Tools den Kern einer jeden SOA-Installation:
„Ohne Registry wird jede SOA
scheitern“, stellt er lapidar fest.
Kleine Software-Anbieter, wie
Infravio oder Flashline haben
diesen Zustand bereits erkannt
und bieten dazu selbstverständlich bereits Produkte an. Die
Großen folgen auf dem Fuß.
„Beim Thema Governance
geht es um Disziplin“, kom-
ihrer SOA-Budgets aus. Demgegenüber
entfielen 54% auf Schulungsmaßnahmen
und neue Mitarbeiter.
Für gut die Hälfte der Projekte legten die
Verantwortlichen eine Roadmap von mehr
als einem Jahr vor. Serviceorientierte Architekturen hätten sich von der Phase der
Pilotprojekte oder abteilungsinternen Anwendungen hin zu unternehmensweiten
IT-Initiativen unter Federführung des ITLeiters entwickelt, kommentiert Bea
Systems die Ergebnisse.
mentierte Gartner-Analyst
Massimo Pezzini. Eine völlige
Freiheit von Softwareentwicklern führe zu einer Wildwest-SOA, die niemand mehr
kontrollieren könne. Nach seiner Einschätzung wird bis zum
Jahr 2010 nur ein Viertel der
Betriebe die technischen und
organisatorischen Fähigkeiten
besitzen, um eine unternehmensweite SOA aufzubauen.
Gar als unrealistisch bezeichnet er die Theorie einer einzigen großen SOA. In der Real
World SOA der Zukunft interagierten mehrere SOA-Inseln
über ein gemeinsames Rükkgrat namens Enterprise Back❏
plane.
Nur exzellente Prozesse führen
zu exzellenten Ergebnissen.
Business Process Excellence bedeutet:
• Geschäftsprozesse effizient managen
• Geschäftsprozesse messen und optimieren
• SAP prozessorientiert einführen und konsequent
zur Prozessoptimierung nutzen
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monitor | Jänner 2007
11
Thema | BPO
BPO - mehr als bloße Sparmaßnahme
In Zeiten von Globalisierung und wachsendem Wettbewerbsdruck werden die
Geschäftsprozesse von Unternehmen
immer komplexer und kostenintensiver.
Dabei führt kein Weg mehr an flexiblen
Geschäftsprozessen vorbei, die sich
schnell an sich wandelnde Geschäftsanforderungen anpassen.
Business Process Outsourcing (BPO), die
Auslagerung von Geschäftsprozessen an externe IT-Dienstleister, scheint die passende
Antwort auf diese Situation zu sein. Doch
nehmen Anwenderunternehmen BPO-Angebote an? Und was versprechen sie sich von
diesem Konzept? Pierre Audoin Consultants
(PAC) veröffentlichte im Auftrag von EDS
eine aktuelle Trendanalyse des Anwenderverhaltens. Sie wurde Ende September im
Auftrag von EDS unter deutschen Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern
durchgeführt. 82 Entscheidungsträger - auf
Business- und IT-Ebene - äußerten sich darin unter anderem zu ihren Beweggründen
für oder gegen BPO. Der deutsche BPOMarkt hat inzwischen ein Volumen von 1,7
Mrd. Euro erreicht und wird laut PACs Erwartungen in den nächsten drei Jahren um
durchschnittlich 17% wachsen.
Warum BPO?
Warum greifen Unternehmen auf BPO zurück? Knapp die Hälfte der Befragten wählen BPO, um sich besser auf ihr Kerngeschäft
konzentrieren zu können.Auch in Deutschland sind viele Unternehmen inzwischen zu
der Erkenntnis gelangt, dass administrative
Funktionen nicht zu ihren Kernkompetenzen gehören und günstiger von einem externen Anbieter ausgeführt werden können.
Zudem gaben 40% der Befragten die Reduzierung der Geschäftsprozesskosten sowie
der zugehörigen IT-Kosten als wichtiges Kriterium für BPO an.
Darüber hinaus stellt Kostentransparenz
für die Mehrheit der Befragten ein schlagkräftiges Argument für BPO dar: Denn gemäß vertraglich vereinbarter Services Level Agreements (SLAs) werden die Kostenpositionen der einzelnen Leistungsbausteine von Beginn an ausführlich dargelegt. Diese SLA können Teil eines übergeordneten
12
Gründe für BPO aus Anwendersicht
Business Level Agreements (BLA) sein.
Auch versprechen sich viele Anwender eine verbesserte Qualität, sowohl in Bezug
auf Geschäftsprozesse als auch auf die IT.
Ein professioneller IT-Dienstleister antizipiert und prägt technologischen Fortschritt
und liefert daher seine Services State-ofthe-art.
Welche Geschäftsprozesse halten Unternehmen für besonders optimierungsbedürftig? Zu hohe Kosten bei geringer Kostentransparenz und Leistungsqualität sehen
60% der Befragten im Personalwesen.Auch
bei Supply Chain Management und Customer Relationship Management wird das
Kosten-Leistungs-Verhältnis von über 40%
der Befragten als verbesserungswürdig betrachtet. Für den Bereich Finance & Accounting (F&A) sehen ein Drittel der Teilnehmer Verbesserungsbedarf. Angesichts des
wachsenden Kostendrucks auf Unternehmen bietet sich hier BPO an. Laut PAC wenden Unternehmen im Schnitt 40% der
F&A-Ressourcen für nicht-strategische
Transaktionen auf. Gerade die Buchhaltung
im Bereich Kreditoren und Debitoren eignet sich sehr gut für eine langfristig angelegte Vergabe, während Risiko-Management
und Controlling die strategischen Pfeiler der
internen F&A-Abteilungen bleiben werden.
Doch welchen Stellenwert hat BPO tatsächlich bei der Optimierung von Geschäftsprozessen in deutschen Unternehmen? 90%
monitor | Jänner 2007
der Befragten versuchen zunächst, ihre Prozesse intern zu optimieren. Knapp 70% ziehen zeitweise zur Prozessverbesserung externe Berater hinzu. An dritter Stelle immerhin von über 50% der Teilnehmer
genannt - rangiert Outsourcing, und zwar
vor der Einrichtung eines eigenen Shared
Service Centers. Letzteres ermöglicht zwar
ebenfalls erhebliche Effizienzsteigerungen,
bietet aber auf Dauer nicht dieselbe Flexibilität und Innovationskraft wie BPO.
Wenn es dann darum geht, einen BPOAnbieter auszuwählen, betrachten fast alle
Befragten ein transparentes Angebot als sehr
wichtig oder zumindest als wichtig. Daher
sind von Anbietern einheitlich formulierte,
standardisierte Service-Level-Kataloge eindeutig ein Vorteil. Mit nur wenig Abstand
folgt Flexibilität in der Rangliste der Auswahlkriterien, noch vor Preis bzw. Preismodellen. Hier bevorzugt eine Mehrheit der
Befragten inzwischen eine nutzungsbasierte Abrechnung, und zwar vor den bisher
praktizierten Festpreismodellen. Soll ein
BPO-Anbieter Kernprozesse übernehmen,
muss er fundierte Branchen- und Prozesskenntnisse unter Beweis stellen können, wobei vor allem vergleichbaren Referenzprojekten große Bedeutung zukommt. Mehr
als bei anderen IT-Dienstleistungen spielt
bei der Vergabe von BPO-Aufträgen das
Kundenvertrauen eine Schlüsselrolle.
www.pac-online.com
Thema | FH-Hagenberg | Sun
Gesunde Strukturen
Seit gut zwölf Jahren bietet die FH
Hagenberg nahe Linz Studien im
Bereich der IT an, derzeit für etwa 1.100
Studierende. Gemeinsam mit IT-Unternehmen und Universitäts-Instituten
bildet sie den Softwarepark Hagenberg.
Im Studiengang Software Engineering
wird mit Unterstützung von Sun intensiv
an Lösungen speziell für den Gesundheitsbereich gearbeitet.
Rüdiger Maier
„Vor etwa einem Jahr führten wir erstmals
Gespräche über ein Kompetenz-Zentrum
im Bereich der Medizin-IT“, erläutert Prof.
(FH) Dr. Stefan Hinterholzer vom Studiengang Software Engineering. Es galt dabei,
das Wissen aus dem Bereich „IT-Systeme
des Gesundheitswesens“ mit dem aus dem
Fach „Business Software“ zu verbinden.
Medizininformatik lässt sich in Hagenberg nämlich als umfassender Vertiefungszweig des Studiengangs Software Engineering studieren. Die Absolventen sind Software-Ingenieure, die neben dem Verständnis medizinisch-technischer Grundlagen
drei wesentliche Kerngebiete der Medizininformatik intensiv und praktisch kennengelernt haben: Bildgebende Diagnosesysteme, medizinisch-technische Softwaresysteme („virtuelle Chirurgie“) und medizinische Informations- und Wissenssysteme.
Kooperationspartner des neuen Kompe-
Seit gut 12 Jahren bietet die FH Hagenberg nahe Linz Studiengänge im Bereich der IT an, derzeit für
etwa 1.100 Studierende.
tenz-Zentrums sind die Unternehmen Sun
(Hard-, Software und Bereitstellung von Experten) und die Welser Firma X-Tention,
hervorgegangen aus der IT-Abteilung des
Klinikums Wels. „Wir wollen mit unserer
Studentengruppe im Rahmen dieser Kooperation zunächst mögliche Projekt-Szenarien
erarbeiten und sie dann über die nächsten
eineinhalb Jahre zu herzeigbaren Fallbeispielen weiter entwickeln“, so Hinterholzer.
Dabei sei man auf die Bereitschaft der Kooperationspartner angewiesen, die nötige
Infrastruktur bereitzustellen sowie durch
Experten den Studierenden Wissen zu ver-
Hintergrund: SeeBeyond-Übernahme stärkt Suns SOA-Position
Bereits seit Oktober 2004 pflegten Sun und
der SOA-Spezialist SeeBeyond eine
strategische Partnerschaft, die durch die
Übernahme Ende 2005 besiegelt wurde.
Die Integrated Composite Application
Network (ICAN) Suite von SeeBeyond war
schon bei der Übernahme eine hochintegrierte Lösung, die Back-office- und
Business-to-Business Integration, ETL
Master Data und Business Process Management, Workflow, Business Activity
Monitoring, Applikationsadapter und eine Sammlung von grafischen Entwicklungswerkzeugen für Kompositanwendun-
gen auf Basis von Webservices zusammenführte.
Im Mai 2006 wurde dann die jüngste
Version der Sun Java CAPS vorgestellt,
in der die ICAN Suite und die Integrationsund Kommunikationslösungen von Sun
integriert sind. Java CAPS gilt als führende Plattform zur Entwicklung von Service-orientierten Architekturen (Butler
Group: Einsparungen bei den Gesamtbetriebskosten von 58% sind möglich). Leiter des durch die Übernahme neu entstandenen Bereichs bei Sun wurde Jim
Demetriades, Gründer von SeeBeyond.
monitor | Jänner 2007
Prof. (FH) Dipl.-Ing.
Dr. Herwig Mayr,
StudiengangsKoordinator „Software Engineering für
Medizin“ an der FH
Hagenberg: „Gerade
in den Krankenanstalten sehen wir
heute das dringende
Bedürfnis danach, die IT-Systeme zu integrieren und damit den Betrieb effizienter und
kostengünstiger zu gestalten.“
mitteln. Letztlich sollen die Krankenhäuser
durch Vorher-Nacher-Rechnungen in den
Projekten von den Vorteilen der Umstellungen überzeugt werden und diese dann auch
umsetzen. „Gerade in den Krankenanstalten sehen wir heute das dringende Bedürfnis danach, die IT-Systeme zu integrieren
und damit den Betrieb effizienter und kostengünstiger zu gestalten“, so Prof. (FH)
Dipl.-Ing. Dr. Herwig Mayr, Koordinator des
Vertiefungsmoduls „Medizininformatik“.
Denn nicht nur in der Wirtschaft, sondern
besonders auch in der komplexen IT-Umgebung von Krankenhäusern sind Ansätze
wie EAI (Enterprise Application Integration)
oder der daraus hervorgegangene SOA-Ansatz (Service Oriented Architecture) inzwischen wichtige Strategien, um den Betrieb
flexibel und effizient zu gestalten.
13
Thema | FH-Hagenberg | Sun
Projekt im Klinikum Wels
„Mit der Oö. Gesundheits- und Spitals-AG
(gespag), die auch das Klinikum Wels betreibt, verbindet uns bereits eine langjährige Partnerschaft, bei der es insbesonders
auch um die Vernetzung und Migration von
Datenbeständen geht“, erläutert Mayr.
Im Rahmen einer Diplomarbeit wurde
kürzlich die Umstellung der Medikamenten-Verteilung im Klinikum Wels bearbeitet. Die reibungslose Versorgung von Patienten mit den richtigen Medikamenten
involviert verschiedenste Berufsgruppen im
Krankenhaus, angefangen von der Verordnung über die Zubereitung, Bereitstellung
und Verabreichung.
Zu den eingesetzten IT-Systemen zählen
das Verordnungs- und Verabreichungs-System Siemens Soarian Clinicals, das Medikamenten-Management-System PillPick
und SAP R/3 als Lager-VerwaltungsSystem. „Diese drei Systeme sind durch EAI
miteinander verbunden, es kommt dabei die
zentrale Kommunikations-Plattform ICAN
von Sun zum Einsatz“, so Mayr. Einerseits
mussten hier viele organisatorische Prozesse mittels Simulation neu aufeinander abgestimmt werden (dabei wird ARIS von IDS
Scheer verwendet), andererseits galt es auch,
die Verbindung zwischen den System zu
verbessern. „Der Entwurf der zugrunde liegenden Schnittstellen zwischen den eingesetzten Systemen war ebenfalls ein wesentlicher Teil der Diplomarbeit“, sagte
Mayr.
Großes Betätigungsfeld
Hinterholzer und Mayr sehen gerade im
Bereich der Medizin ein riesiges Aufgabenfeld vor sich, in dem Studierende interessante Projekt durchführen und sich so auf
ihr künftiges Berufsleben vorbereiten können. „Wir konnten bereits etwa 150 Stu-
Prof. (FH) Dr. Stefan
Hinterholzer vom
Studiengang Software
Engineering der FH
Hagenberg: „Vor etwa
einem Jahr führten
wir erstmals
Gespräche über ein
Kompetenz-Zentrum
im Bereich der
Medizin-IT.“
dien-Projekte abwickeln und damit in der
Folge auch viele Förderungsgelder und andere Drittmittel an die FH bringen“, so
Hinterholzer.
So wurde etwa für das AKH Linz ein Softwaresystem zur Unterstützung der Stammzellentherapie entwickelt. Hier zeigt ein virtuelles 3D-Modell des Herzens eines Patienten - rekonstruiert aus Sequenzen von medizinischen 2-D-Röntgenbildern - den behandelnden Kardiologen die Verbesserungen der Herzmuskelfunktion durch Stammzellen-Injektion nach einem Herzinfarkt auf
und belegte den Erfolg dieser Therapie.
„Wir konnten nachweisen, dass die Verbesserung des Gesundheitszustandes durch
diese neuartige Therapie außerordentlich
groß ist und diese Behandlung unbedingt
weiter ausgebaut werden muss“, ist Mayr
stolz. Und die Bedeutung der Informatik in
der modernen Medizin wächst stetig: Schon
heute reichen die computergestützten Werkzeuge von modernen Diagnosesystemen bis
zur virtuellen Chirurgie und unterstützen
den Mediziner bei der Patientenbetreuung
und -behandlung. „Gerade im Bereich der
digitalen Radiologie sehen wir große Einsparungspotenziale. Hier fehlen allerdings
noch einige Rahmenbedingungen, was etwa die digitale Signatur sowie die Unveränderbarkeit von Autor und Inhalt betrifft“,
❏
sieht Mayr Handlungsbedarf.
Die Oö. Gesundheits- und Spitals-AG
Die Oö. Gesundheits- und Spitals-AG (gespag) ist mit einem Marktanteil von rund
44% Oberösterreichs größter Krankenhausträger und betreibt derzeit elf Krankenhäuser an 14 Standorten, davon achtAllgemeine Krankenhäuser und drei
Sonderkrankenhäuser.
14
Mit Vöcklabruck und Steyr gibt es unter den Allgemeinen Krankenhäusern zwei
Schwerpunktkrankenhäuser mit 570 bzw.
650 Betten. Sonderkrankenhäuser sind die
Nervenklinik Wagner-Jauregg, die Frauen- und Kinderklinik in Linz sowie die
Psychiatrische Klinik in Wels.
monitor | Jänner 2007
Process Award 2006
geht an Materna
Der Process Award 2006 in der Kategorie „Engineering-Prozesse“ geht an den
IT-Dienstleister Materna GmbH und sein
Prozess „Anforderungsmanagement in
IT-Großprojekten“.
Die Gesellschaft für Prozess-Management
vergibt jährlich den Process Award (GPard)
an Unternehmen, die erfolgreich ein Prozess-Management-System etabliert haben und somit Prozess-Management im
eigenen Unternehmen leben.
Der für den Award eingereichte Prozess
bildet die Erstellung von Individual-Software ab. Speziell untersucht haben die Auditoren der Gesellschaft für Prozess-Management die von Materna verantworteten Entwicklungsprozesse im Rahmen des
IT-Großprojekts ATLAS (Automatisiertes Tarif- und lokales Zoll-AbwicklungsSystem).ATLAS ist das IT-Fachverfahren
der deutschen Zollverwaltung, das der
elektronischen Zollabwicklung dient. Es
wurde gemeinsam vom Zentrum für Informationsverarbeitung und Informationstechnik (ZIVIT) und Materna entwickelt.Wie gut eine Organisation bei der
Umsetzung von Prozess-Management bereits aufgestellt ist, wird im Rahmen eines Prozess-Assessments ermittelt: Hierbei beurteilen die unabhängigen Auditoren der Gesellschaft für Prozess-Management die ausgewählten Prozesse. Als Bewertungsgrundlage dient das Bewertungsmodell der ISO 15504. Das Assessment
erfolgt kombiniert in Form von Interviews,
Fragebögen, Prüfung der Projektdokumentation und Sammlung von Eindrücken sowie Beobachtungen.
Die am Process Award teilnehmenden
Unternehmen erhalten eine Standortbestimmung ihrer Prozesse durch unabhängige Spezialisten und einen dokumentierten Nachweis ihrer Prozessfähigkeit. Stärken und Schwächen der Prozesse werden
identifiziert und herausgearbeitet, sodass
Potenziale zur Prozessverbesserung aufgedeckt werden können. Überreicht wurde der Process Award 2006 am 14. November anlässlich des PzM Summit in Wien.
Weitere Informationen
unter
www.prozesse.at
Thema | Kommentar
Im Gespräch
Sun-SOA-Experte Pat Pruchnickyi
Für Pat Pruchnickyi, bei Sun Technical Marketing Manager EMEA mit Sitz in
England, ist das Thema EAI und SOA tägliches Brot.
„Durch die strategisch wohl überlegte Übernahme von SeeBeyond sind wir heute in
der glücklichen Lage, Firmen bei der Integration ihrer IT-Landschaften mit Java
CAPS eine ausgereifte Lösung mit sehr flexiblen Preismodellen anbieten zu können!“,
so Pruchnickyi. Die Version 5.2 der Suite
soll in der ersten Hälfte 2007 verfügbar sein,
Version 6.0. dann 2008.
Da es bei der IT-Integration immer um
das gute Zusammenspiel sehr verschiedener IT-System gehe, sei die Definition und
das Einhalten von Standards ein wichtiger Punkt bei der Akzeptanz durch Kunden. „Wir sind in den Standardisierungsgremien sehr aktiv und haben kürzlich auch
die Zusammenarbeit mit Microsoft in diesem Bereich angekündigt.“ Um Standards
am Markt durchzusetzen, brauche man
nämlich auch eine gewisse Größe, um entsprechend wahrgenommen zu werden. Gerade SOA als Weiterentwicklung von EAI
mit stärkerem Fokus auf die Software-Architektur sei besonders auf Standards angewiesen: „Sicher haben proprietäre Systeme von Herstellern fallweise auch Vorteile, nur entsprechen sie halt nicht der Rea-
lität der Kunden, die gewachsene Systeme miteinander verbinden müssen“, weiß
der SOA-Spezialist aus Erfahrung.
Während also bestehende Systeme in
Unternehmen möglichst ungestört weiterlaufen sollen, gelte es vordringlich, neue Installationen kompatibel zu den vorhandenen zu gestalten. „Um im heute immer
stärker werdenden Wettbewerb bestehen
zu können, müssen Unternehmen in ihren
Prozessen so flexibel wie möglich sein, um
Vorteile gegenüber der Konkurrenz gewinnen zu können!“ Prozesse müssten sich etwa an Jahreszeiten oder kurzfristig wechselnde Moden und Vorlieben anpassen lassen. Dafür sei es entscheidend, dass sich die
Prozess-Beschreibungen bis zum IT-System durchziehen und Umstellungen mittels
kleiner Änderungen durchführbar sind.
Ein „Technology Audit“ der Butler
Group (Juli 2006,Teresa Jones) bescheinigt
Sun neben der sehr klaren Strategie zur
weiteren Entwicklung der Java CAPS auch
ein Preis-Modell, das besonders für Kleinund Mittelbetriebe interessant sein kann.
„Wir bieten die Lösung gerade für KMUsum 50 bis 100 US-Dollar/Mitarbeiter/Jahr
Pat Pruchnickyi,
Sun Technical
Marketing Manager
EMEA
an, was den Einstieg deutlich erleichtern
wird“, sagte Pruchnickyi. Daneben gibt es
weiterhin die unternehmensweite Lizenz,
eine projektbezogene und eine abteilungsbezogene.
Die Analysten bescheinigen der Suite im
Vergleich mit Mitbewerbs-Produkten (etwa von Oracle, IBM oder BEA) ein Einsparungspotenzial von 50% in der ProjektEntwicklungsphase und von sogar 58% bei
den TCO (Total Cost of Ownership) über
einen 3-Jahres-Zeitraum. „Neben dem bereits bestehenden Fokus im Bereich der Gesundheits- und Krankenhaus-Systeme soll
die Suite nun auch in anderen Branchen
mit großen Datenvolumen - etwa Bankenund Versicherungen - vermehrt zum Einsatz kommen“, erläutertePruchnickyi
abschließend im Gespräch mit dem
MONITOR.
Unternehmensweite Sicht auf alle Stammdaten
Crossvision Master Data Manager konsolidiert und harmonisiert Stammdaten aus
unterschiedlichen Datenquellen.
Die Software AG bringt eine Erweiterung
für die crossvision SOA Suite auf den Markt:
Crossvision Master Data Manager (MDM)
soll Unternehmen dabei helfen, Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen abteilungsübergreifend zu konsolidieren.
Die Lösung crossvision MDM stellt diese Daten als Dienst innerhalb einer Serviceorientierten Architektur (SOA) zur weiteren Verwendung durch Applikationen bereit. Organisationen erhalten einen zentralen Blick auf geschäftskritische Daten, um
diese Informationen für betriebliche Effizienzsteigerungen zu nutzen und Management-Entscheidungen fundiert treffen zu
können.
Auf diese Weise lassen sich beispielsweise
widersprüchliche Meinungen aus Fachbereichen klären, die aufgrund unterschiedlicher Zahlen über Kunden und Marktanteilen entstanden sind.
Die neue Lösung arbeitet mit verschiedensten Stammdatensätzen und ist daher
nicht limitiert auf typische Daten wie Produkt- oder Kundeninformationen und setzt
auf offene Standards wie beispielsweise
XML-Schema und J2EE. Wiederverwendbare Services, die ein wichtiger Erfolgsfaktor einer SOA sind, erhalten durch die Verwendung von konsistenten Stammdaten zusätzlichen Mehrwert. Crossvision MDM
wertet insbesondere Projekte wie die Intemonitor | Jänner 2007
gration von Legacy-Systemen auf und
unterstützt Initiativen für das Business Process Management und die Entwicklung von
Composite Applications.
Das Produkt bietet unter anderem:
. eine Konsolidierung redundanter Stammdaten über verschiedene Systeme hinweg,
. die Implementierung eines zentralen
Stammdaten-Systems,
. die Vermeidung einer manuellen Punktzu-Punkt-Integration von Stammdaten,
. die Bereitstellung konsolidierter Stammdaten über Web-Services für unterschiedliche Anwendungen,
. die Vereinfachung der Wiederverwendung von Web-Services, da alle Services
über das zentrale CentraSite Registry/Repository verwaltet werden.
www.softwareag.com/at
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Thema | Kommentar
Die Zukunft der Arbeit hat bereits begonnen ...
Business Process Management ist keine Herausforderung mehr! Ein Kommentar
von Lukas Keller, Leiter des Bereichs Information Worker (IW) bei Microsoft
Österreich.
Bestand früher die Herausforderung darin,
entsprechend geeignete Daten zu generieren, müssen Unternehmen heute oft vor einer wahren Datenflut kapitulieren. Die
Kunst liegt heutzutage darin, im Unternehmen bereits existierende Informationen für
die eigenen Geschäftsprozesse zu nutzen
und diese auf die Anforderungen der Kunden optimal auszurichten.
Professionelles Business Process Management klingt einfach, ist aber für viele Unternehmen noch eine Herausforderung. Denn
in den Unternehmens-Kreislauf an Planung,
Durchführung und Kontrolle der einzelnen
Prozesse wirken eine Vielzahl an weiteren
Faktoren mit ein: Internet, mobile Anwendungen,Teamwork-Szenarien und viele andere Anforderungen der heutigen Arbeitswelt machen Geschäftsprozesse komplexer
und vielschichtiger. Diese richtig zu kanalisieren und zu verwerten ist das Erfolgsrezept der Unternehmer von heute. Microsoft
beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der
Zukunft der Arbeit. Die Ergebnisse unserer
weltweiten Forschungs- und EntwicklungsAktivitäten fließen kontinuierlich in unsere Produktplattformen ein. Deshalb bietet
zum Beispiel das neue 2007er MicrosoftOffice-System entsprechende Produkte und
Lösungsmöglichkeiten um die Anforderungen der heutigen Arbeitswelt zu meistern.
BPM im Office
Dem Anwender erschließen sich mit vertrauten Office Produkten am Desktop neue
Möglichkeiten im Business Process Management. So steht zum Beispiel das Management und der Schutz von Informationen bei
2007 Office System im Vordergrund: Neue
Content-Management-Tools kombiniert
mit Funktionen zum Schutz von Informationen ermöglichen die einheitliche Verwaltung von Inhalten und Dokumenten.
„Professionelles Business Process Management klingt einfach, ist
aber für viele Unternehmen noch eine
Herausforderung.“ Lukas Keller, Leiter
des Bereichs
Information Worker
(IW) bei Microsoft
Österreich.
Der zentrale Office-Server, SharePoint
Server 2007, bietet eine vollständige Plattform für Aufgaben wie Dokumentenmanagement, Recordsmanagement,Workflows,
Web Content Management und Formularwesen. Zudem schafft der integrierte Microsoft Business Contact Manager speziell
für kleine Unternehmen Funktionen zur
Kontaktverwaltung in Office Outlook 2007.
Damit können sämtliche Kundeninformationen abgerufen und nach verfolgt werden.
Viele weitere Funktionen runden das breite Angebot ab - und schon ist professionelles Business Process Management Realität.
www.microsoft.at
Informationstechnologie der Zukunft
Die Trends der Arbeitswelt von morgen.
Klaus Lackner
In wenigen Jahren ist Informationstechnologie (IT) so selbstverständlich wie Auto fahren oder Zeitung lesen. Zu diesem Schluss
kommt Tom Austin, Gartner Fellow und
Group Vice President Gartner Group. Der
Experte erklärte im Rahmen seiner Keynote auf der Fabasoft teched 06 in Linz, welche
Trends den Arbeitsplatz von morgen, aber
auch die Freizeit bestimmen werden.
In den vergangenen 50 Jahren galt das
Augenmerk vor allem automatisierten Prozessen, der Risikominimierung und der
Kostenkontrolle. In den nächsten zehn Jahren wird hier ein Umdenken einsetzen, so
Tom Austin. Im Vordergrund stehen insbesondere projektbezogene Teamarbeit, unregelmäßige Aufgabengebiete und eine stärkere Dynamisierung virtueller Organisationen. Die unregelmäßigen „Verhaltens16
muster“, wie Austin sie beschreibt, lassen
sich in fünf Kategorien aufteilen: Entdekkergeist, Innovationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Management sowie Lernbereitschaft.
Die IT soll dabei helfen diese Verhaltensmuster zu erhöhen, aber nicht zu automatisieren.
Für den Entdeckergeist müssen Chancen
und Bedrohungen ständig ausgelotet werden. Dies stellt einen Schlüssel für erfolgreiche Mitarbeiter und Unternehmen dar.
Business-Intelligence-Software und Predictive Analytics - also komplexe Statistiksoftware zur Annäherung an zukünftige Events
- sind geeignete Mittel um Chancen und
Risken besser abschätzen zu können.
Schneller suchen und finden
In der Arbeitswelt von morgen sind neue
Produkte, Prozesse und Services ein wichtiger Schritt, um wettbewerbsfähig agieren
zu können. Suchsoftware wie beispielsweise
Mindbreeze Enterprise Search oder Dokumonitor | Jänner 2007
mentenmanagementsysteme sind die Basis
für die Innovationen von morgen.
Laut einer Studie von Gartner arbeitete
2005 ungefähr ein Drittel aller OfficeWorker komplett allein. Bis 2010 wird dieser Anteil auf 20% zurückgehen, bis 2015
sogar auf 15 %. Teamfähigkeit und Kreativität werden daher immer wichtiger. IT soll
hier durch einfache Kommunikationsplattformen wie beispielsweise Voice over IP
(VoIP) oder Instant Messaging (IM) helfen,
die Interaktion zwischen den Mitarbeitern
zu perfektionieren.
Bei unstrukturierten Prozessen ist es umso wichtiger, die Kontrolle über das Gesamtprojekt zu behalten. Ein effizientes Change
Management und der Überblick über sämtliche Dokumente und Prozesse sind für eine gesteigerte Performance notwendig. Softwareseitig können Dokumentenmanagementsysteme aber auch Web-ConferencingWerkzeuge helfen, unstrukturierte Prozesse zu kontrollieren.
www.fabasoft.at
Thema | Kommentar | Fiat | SAP
Business Process Management (BPM) und SOA
Geschäftsprozessmanagement als Grundlage für Serviceorientierte Architekturen
Josef Kroer
Eine SOA beginnt und endet mit den Geschäftsprozessen eines Unternehmens.
Durch die Service-Orientierung ergeben
sich neue und vor allem flexiblere Möglichkeiten für die Umsetzung von fachlichen
Prozessanforderungen in IT-Systemen.
Die Prozesse bestimmen die Leistungsparameter der SOA und die damit verbundene Orchestrierung der verwendeten
Services. BPM und SOA ergänzen einander
dabei. Auf einer klaren Unternehmensarchitektur werden die Geschäftsprozesse flexibel und in hoher Qualität in der IT umgesetzt und gesteuert. Wo bisher standardisierte Prozesse einer Standardsoftware genutzt wurden, können Prozesse nun wesentlich flexibler gestaltet und somit enger an
der Unternehmensstrategie ausgerichtet
werden.
Viele Unternehmen stehen zurzeit vor
der Herausforderung, sich mit dem Thema
einer Serviceorientierter Architektur auseinanderzusetzen: Welche Methoden bzw.
Vorgehen sind zu verwenden, um einerseits
die richtigen technischen Weichen zu stel-
len und um andererseits sicherzustellen, dass
ein richtiger Mehrwert für die Unternehmensprozesse durch die Nutzung von Services gegeben ist?
„Eine SOA beginnt
und endet mit den
Geschäftsprozessen
eines Unternehmens.“
- Josef Kroer,
Leitung Marketing &
Sales Operations bei
IDS Scheer Austria
GmbH
„Mit dem Essen kommt der Gusto“
Diese Herausforderung anzunehmen ist
sicherlich auch ein Zeichen von Innovation
in modernen Unternehmen. Grundlegende
Auswirkungen bei dem Einsatz von Services in einer neuen Architektur und diese als
„Appetizer“ zu kosten, gibt es jedoch jetzt
schon als Vorgehen und Methode.
Im Sinne der Enterprise SOA von SAP
wird diese mittels einer Roadmap von der
„Vorspeise bis zum Hauptgang“ im kombinierten Dienstleistungspaket von IDS
Scheer und SAP serviert. Hier wird definitiv ein echter Business Case im Unternehmen herangezogen und innerhalb der Roadmap-Phasen abgearbeitet. Sollte dem Unternehmen das Ergebnis der Vorspeise munden, so kann dies jederzeit vom Hauptgang
bis zur Nachspeise ausgeweitet werden. Der
wichtigste Faktor ist jedoch auf die „gesunde Ernährung“, sprich „die Kosten/Nutzenbetrachtung“ zu achten, aber auch, dass es
ein „individuell“ abgestimmtes Menü ist.
Das Rezept der Vorspeise wird in der
„Enterprise SOA Roadmap powered by
ARIS Platform“ als Vorgehen im gemeinsamen Paket mit Content und Prozessmodell angerichtet.
Letztendlich hat man nach der Roadmap
einen Überblick, wie zukünftig die Speisepläne aussehen müssen, welche Zutaten,
Hilfsmittel und Garzeiten benötigt werden
- um ein Gericht zu kochen, welches fit und
gesund hält und immer wieder schmeckt.
www.ids-scheer.at
Fiat integriert Geschäftsprozesse mit SAP
Der italienische Automobilhersteller Fiat führt die Branchenlösung SAP for Automotive ein, um die strategische Neuausrichtung seines operativen Geschäfts zu
unterstützen.
Das Unternehmen nutzt die branchenspezifischen Funktionen der Unternehmensanwendung mySAP ERP für seine Kerngeschäftsprozesse, integriert vorhandene Altsysteme über die SAP-NetWeaver-Plattform und eliminiert redundante Dateneingaben. Die Lösung soll den täglichen Datenaustausch mit rund 20.000 Lieferanten steuern.
Fiat hat sich für den Einsatz von SAP for
Automotive entschieden, um die Neuorganisation und Optimierung aller Kernprozesse und deren Ausrichtung an die strategischen Vorgaben der Fiat-Gruppe zu unterstützen. „Die SAP-Lösung ist ein zentraler
Baustein in der Neuausrichtung unseres
Unternehmens“, erklärt Vincenzo Giannelli, Fiat CIO. „Schon die erste Phase der Ein-
führung hat die Steuerung unserer Finanzund Beschaffungsprozesse signifikant verbessert. Zudem ermöglicht uns die SAPBranchenlösung, weltweit durchgängige,
standardisierte Geschäftsprozesse umzusetzen.“
Einheitliche Beschaffungsprozesse
Den ersten Meilenstein erreichte das Unternehmen im Januar 2006 mit der weltweiten
Einführung von mySAP ERP und mySAP
Supplier Relationship Management (mySAP SRM). Die integrierten Lösungen
unterstützen die italienischen Produktionsstandorte des Herstellers bei dem zentralen
Management aller Workflows im Finanzund Rechnungswesen. Zudem wird die Bemonitor | Jänner 2007
schaffung sowie die Verwaltung von Bestellungen,Verträgen und Betriebsmitteln optimiert.
Die SAP-Lösung wurde in bislang sieben
eigenständigen Unternehmensorganisationen und sechs Produktionsstätten in Italien
eingeführt. Insgesamt arbeiten schon über
5.000 Nutzer mit SAP. Der italienische Konzern plant, sämtliche vorhandene IT- und
Kommunikationssysteme miteinander zu
verbinden, um nahtlose, integrierte Fertigungs- und Verwaltungsprozesse zu erhalten.
Die SAP-NetWeaver-Plattform fungiert
dabei als Schnittstelle zwischen den SAPAnwendungen und den Softwaresystemen
für Produktentwicklung und Fertigung.
Nach Abschluss der Implementierung werden die ERP- und die SRM-Lösung täglich
über 500.000 Datensätze mit den 20.000
Fiat-Hauptlieferanten austauschen.
www.sap.at
17
Thema | Kommentar
SOA und BPM - am Weg zum Erfolg?
Ing. Rudolf
Korbelius ist Senior
Die Erkenntnis aus Integrationsprojekten zeigt uns: Die Datenintegration und
-bereinigung macht ein Unternehmen überlebensfähig, aber erst die Prozessintegration macht ein Unternehmen konkurrenzfähig.
Projekt Manager und
Senior Berater bei
Softlab und Experte
für EAI und BPI
Diese Erkenntnis scheint sich nun auch bei
vielen Unternehmen durchgesetzt zu haben. Denn wie auch am diesjährigen EAIForum in Frankfurt zusammenfassend festgestellt wurde, sind Geschäftsprozess-Management und Serviceorientierte Architektur im Markt angekommen. Damit betreten wir neben der Bühne der IT-Integration,
auf der Begriffe wie EAI (Enterprise Application Integration) und SOA bereits platziert sind, zusätzlich die Bühne der Geschäftsprozessgestaltung, ihrer Modellierung, aber vor allem ihrer Handhabung als
Werkzeug einer flexiblen und agilen Unternehmenssteuerung.
Der Schulterschluss zwischen SOA (Service Oriented Architecture) und BPM (Business Process Management), zwischen ITArchitektur mit ihren technischen Umsetzungskonzepten sowie aktiven Geschäftsprozess-Management, scheint nun wirklich
statt zu finden.
BPM und SOA haben sich aus der Begriffswelt, in der sie lange als Buzzwords Bestand hatten, erhoben und werden nun umgesetzt und gelebt. Die Kombination dieser
beiden konzeptuellen Ansätze überbrückt
nun die Kluft, die sich zwischen den Anforderungen einer IT und den Fachabteilungen
in der Definition ihrer Geschäftsprozesse
und funktionalen Abläufe aufgetan hatte.
Gemeinsam scheinen nun die Schwierigkeiten überwindbar zu sein. SOA als ein Management- und Architekturkonzept und
BPM als Voraussetzung zur Übersetzung
fachlicher Anforderungen in die IT.
Doch ist die Welt nun wirklich so perfekt,
wie sie vorgibt zu sein?
Meist bringt die Einführung einer Serviceorientierten Architektur als Unterstützung und notwendige Basis eines aktiven
Geschäftsprozess-Managements in der Anfangsphase erhöhte Kosten und wenig unmittelbare Auswirkungen in der Beschleunigung der gelebten Prozesse innerhalb einer Wertschöpfungskette im Unternehmen.
Ist die Installation einer SOA und die Implementierung von Services nur ein vermeintlicher Nutzen; ermöglicht die SOA
nur scheinbar BPM im Unternehmen?
Dies kann der Fall sein und leider wird
dies oft nicht oder nicht rechtzeitig erkannt.
Die Herausforderung bei der Einführung
von SOA und der Realisierung von BPM
besteht darin, dies als einen evolutionären
Gestaltungsprozess zu sehen, der initiiert
werden muss, in dem zwar IT-Technologie
einen wesentlichen, aber nicht den haupt-
sächlichen Lösungsansatz darstellt. David
Lithicum, einer der Vordenker im Bereich
IT-Integration, erwähnt zum Beispiel in seinen zwölf Faktoren zur erfolgreichen SOA
Einführung nur drei, die sich direkt mit
Technologie befassen. BPM benötigt SOATechnologie, um damit eine effizientere Agilität im Unternehmen zu ermöglichen.
Sucht man nach erklärenden Begriffen
für Agilität, so finden wir zwei Bedeutungen, die wesentlich für unsere Sichtweise
auf BPM stehen. Lebendigkeit und Aufgewecktheit. Lebendigkeit bedeutet hier flexibles Agieren, Änderungsfreundlichkeit und
die schnelle Anpassungsfähigkeit des Unternehmens an die Herausforderungen im
Markt.Aufgewecktheit ist die Fähigkeit des
Unternehmens, Chancen und neue Möglichkeiten frühzeitig zu erkennen und wahrnehmen zu können.
SOA und BPM sind nur dann nutzbringend, wenn sie gemeinsam einem Best-ofBreed-Ansatz folgend im Unternehmen als
evolutionäres Konzept platziert und gelebt
www.softlab.at
werden.
Strategien | Kommentar
Web 2.0 - neue Wege für eine bessere Kommunikation?
Der Begriff Web 2.0 geistert schon seit geraumer Zeit herum, angeblich ist er „in aller Munde“. Doch Werbung, Marketing und PR werden in diesem Zusammenhang
nur zu oft bloß adaptiert. Was fehlt, sind wirklich innovative Ideen der Kreativen und
eine verständliche Sprache der IKT-Unternehmen.
Johannes Stuhlpfarrer und Pia Pausch
„Web 2.0 ist ein Oberbegriff für die
Beschreibung einer Reihe neuer interaktiver Techniken und Dienste des Internets und
einer geänderten Wahrnehmung des
Internets. Der Begriff wurde durch den
O’Reilly Verlag und Konferenzveranstalter
MediaLive International (heute CMP Technology) für die gleichnamige Konferenzreihe geschaffen.“ Wikipedia, selbst ein Paradebeispiel dafür, liefert eine gute Beschreibung des Webs 2.0 (http://de.wikipedia.org/
wiki/Web_2.0).
Im Zusammenhang damit fallen ständig
Begriffe wie Weblogs (kurz: Blogs), Podcasts,
RSS oder Wikis. Corporate Blogs - also regelmäßige, von Unternehmen selbst verfasste Textbeiträge auf einer eigenen Website sind selbst in den USA eher selten. Kein
Wunder, schließlich sind sie sehr zeit- und
arbeitsintensiv, müssen Teil eines Kommunikationsgesamtplans sowie transparent und
authentisch sein; sie bietet damit jede
Menge Glatteis, auf dem ein Unternehmen
ausrutschen kann.Nora Ganim Barnes,Marketing-Professorin an der University of Massachusetts, hat dazu eine umfangreiche Studie veröffentlicht http://www.umassd.edu/
cmr/studies/blogstudy.cfm). Ein Beispiel für einen guten Blog ist jener von Jonathan
Schwartz, CEO bei Sun Microsystems
(http://blogs.sun.com/jonathan).
Podcasts wiederum sind Audio-/Videodateien, die für die Öffentlichkeitsarbeit sehr
interessant sind: Pressekonferenzen, diverse Veranstaltungen oder News werden journalistisch aufbereitet und können von Interessierten zu jedem beliebigen Zeitpunkt abgerufen werden. Dank RSS, Really Simple
Syndication („wirklich einfache Verbreitung“), kann man eine Homepage bzw.Teile davon abonnieren, neue Inhalte werden
dann automatisch und bequem auf Computer, Handy, PDA oder eine Spielplattform geladen. RSS wird zunehmend in bestehende
Anwendungen integriert, zum Beispiel in EMail-Programme oder Webbrowser. Wikis
wiederum sind Enzyklopädien, die vor allem
für große Unternehmen oder ganze Branchen interessant sind. Die Duckipedia
(www.duckipedia.de) zum Beispiel ist ein Wiki mit Informationen rund um Disney. Hier
kann man im Gegensatz zu Wikipedia aber
nicht beliebig selbst Texte online stellen, vielmehr wird dies von einer eigenen Redaktion
nach Prüfung des Inhalts gemacht.
User ist in der stärkeren Position
Beim Web 2.0 steht im Gegensatz zum weniger bis kaum interaktiven Web 1.0 nicht
mehr die Firma oder ein Produkt im Mittelpunkt, sondern der User, der hier in der stärkeren Position ist. Schließlich ist der Mitbewerber nur ein paar Mausklicks entfernt. Es
geht also darum, möglichst viel über den
Kunden, seine Bedürfnisse herauszufinden,
ihn für sich zu gewinnen und zu halten. Gute Beispiele dafür liefert die Tourismusbranche. Inzwischen gibt es Hunderte von Online-Buchungsplattformen, fast täglich werden es mehr. Um aus dieser Masse herauszustechen, muss man sich immer wieder
Neues einfallen lassen:Community-Bildung
und Kundenbindung der besonderen Art betreibt zum Beispiel Tripadvisor (www.tripadvisor.com). Hier werden die Hotels der gewünschten Stadt/Region nach der Beliebtheit gereiht, das heißt nach der Bewertung
der Kunden. Wenn etwa das ursprüngliche
Wunschhotel in Paris auf Platz 547 rangiert,
dann weiß man, dass hier wohl nicht allzu
viel Erfreuliches zu erwarten sein wird.Fluglinien wie Austrian (www.aua.com) wiederum
setzen beim Onlinebuchen auf Transparenz:
So werden nicht nur die Preise für den gewünschten Flug angezeigt, sondern auch für
Alternativtermine. Außerdem können Buchungsklassen beliebig gemischt werden.
Wer so billig als möglich fliegen will und flexibel ist, findet ebenso das passende Ticket
(und bucht nicht bei der Konkurrenz), wie
jemand, der zwar einen billigen Hinflug
monitor | Jänner 2007
möchte, aber einen Rückflug in einer höheren Buchungsklasse braucht, weil dieser
gegebenenfalls umgebucht werden kann.
Ebenfalls Paradebeispiele für das Web 2.0
sind Amazon (www.amazon.at) oder die
Videoplattform YouTube (www.youtube.com),
die im Oktober 2006 um rund 1,6 Mrd. Dollar von Google übernommen worden ist.
Amazon analysiert das Kauf- und Surfverhalten des Besuchers und bietet ihm gezielt
Produkte an: „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch:“
YouTube wiederum ist eine sehr gute Marketing- und wegen der hohen Besucherrate auch eine ausgezeichnete Werbeplattform.
Für mehrere Musiker hat hier die Karriere
begonnen (Gnarls Barkley,Arctic Monkeys,
Nerina Pallot etc.),indem sie mit ihren selbstproduzierten Videos zahlreiche Anhänger
gewonnen haben und die Musikkonzerne
dadurch auf sie aufmerksam geworden sind.
Aber auch für andere Branchen gibt es Denkanstöße:Man nehme ein Stück Mentos-Pfefferminzzuckerl und werfe es in eine Flasche
Coca Cola - und schon gibt es eine zum Teil
meterhohe Colafontäne. Hätten dies aber
nicht ein paar „verrückte Jugendliche“ gemacht, sondern die Hersteller selbst, dann
wäre dies überaus erfolgreiches „GuerillaMarketing“.Zehntausende Visits dieses mittlerweile schon oft kopierten „Kunststücks“
und sogar Medienberichte darüber beweisen, dass die Zielgruppe damit bestens erreicht wird.
Web 2.0 bietet also eine Fülle an derzeit
noch ungenutzten weil oft ungeahnten Möglichkeiten. Dass diese nicht erschlossen bzw.
das Vorhandene nicht genützt wird, liegt oft
an der mangelnden Kommunikation der
IKT-Unternehmen selbst. Gerade IT-ferne
Entscheider - vom Vorstand bis hinunter
zum Sachbearbeiter - werden zunehmend
mit Dingen oder Ausdrücken konfrontiert,
bei denen sogar Fachmänner mitunter nur
mehr Bahnhof verstehen. Dabei wird nur zu
oft übersehen, dass man alles, was zu sagen
ist, kurz und einfach, also einfach verständlichen sagen kann. Diese KISS-Regel (Keep
it Short and Simple) sollten daher nicht nur
die Kommunikationsbranchen und die Journalisten beherzigen, sondern auch für die ITBranche.
Johannes Stuhlpfarrer und Pia Pausch sind
Kommunikationsberater in Wien
19
Strategien | Open Source
Open Source
Self-Made-Mentalität bringt Freie Software zum Anwender
Kommt das baldige Ende für Microsoft
Office? Wohl kaum. Aber überwiegend
kostenlose Online-Dienste könnten
zumindest teilweise Word, Excel & Co
ersetzen. Noch gravierender sind die
Vorteile bei Groupware-Anwendungen.
Lothar Lochmaier
Die von der Österreichischen Hochschülerschaft initiierte Groupware-Anwendung
OpenXChange ist darauf ausgelegt, rund
250.000 österreichischen Studenten E-Mail,
Kalender, Adressbuch, Foren und Dateiablage sowie VoIP-Telephonie, Chat- und
SMS-Funktionen zur Verfügung zu stellen.
Und das auch noch mit einfachem Webbrowser für Microsoft-Anwendungen. Können also diverse auf Open Source basierende Mailclients wie Thunderbird, Evolution,
Kmail u. s. w. Outlook und andere proprietäre Programme ersetzen?
Das dürft zwar etwas hoch gegriffen sein,
aber der für die Systembetreuung zuständige Hosting-Provider Kubus.net berichtet von einer bisher reibungslosen Implementierung. „Das Projekt Onlinecampus ist
erfolgreich angelaufen. Bisher sind keine
technisch relevanten Probleme aufgetreten“, sagt Wolfgang Kuba, Geschäftsführer
des Internet- und VoIP-Providers.
Die Funktionalität werde laufend erweitert. Seit kurzem wird sogar Speicherplatz für eigene Dateien oder das Veröffentlichen einer eigenen Homepage bereitgestellt.Weitere Funktionalitäten sind geplant,
wie eine Skriptenbörse zum Austausch und
Download von Skripten sowie das Bilden
von Arbeitsgruppen mit gemeinsamen Speicherplatz und eigenem Kalender.
Versetzt man das Projekt in die Unternehmenswelt, so kann der multimediale „Onlinecampus“ mit kommerziellen Produkten
durchaus mithalten, etwa mit Betriebsystem-Funktionen wie Userverwaltung,
Authentifizierung, Anmeldung, Group20
ware-Funktionen von Exchange/Notes,
Dateiserver, MS Outlook/Notes Client oder
dem Dokumentenaustausch und Foren, die
nicht unbedingt microsoftlastig sind, hofft
Wolfgang Kuba. Der Ersatz von Altsystemen sei prinzipiell ohne große Einschränkung möglich: „Verwendet man z B. Remote Desktop, lässt sich das Betriebsystem mit
seiner Authentifizierung natürlich nicht einfach ersetzen“, schränkt der Geschäftsführer ein.
Bisher dient OpenXchange für die österreichischen Studenten im Wesentlichen als
Hosting Service auf der Basis von Application Providing. Dies nutzen Unternehmen
ebenso wie Behörden, wenn auch nicht in
dieser Größenordnung. Online-Dienste werden aber sicherlich Word, Excel & Co nicht
gänzlich ersetzen, weil Unternehmen sowie
die öffentliche Hand kritische Daten und
Dokumentenbestände generell, aber auch
aus datenschutzrechtlicher Gründen in eigener Regie belassen.
Zunehmende Koexistenz
Hinzu kommt, dass die von Microsoft vor
kurzem gestartete Kooperation mit Novell
viel Unruhe in die kreative Szene gebracht
hat. „Eine Koexistenz von Closed- und
Open-Source-Software gibt es bereits in vielen IT-Infrastrukturen, und es wird sie zukünftig vermehrt auch innerhalb von Softwareherstellerunternehmen geben, die beides anbieten“, erläutert Anita Frank, zuständig für Marketing & Vertrieb bei Frank Robin Linux Systems in Wien. Das Unternehmonitor | Jänner 2007
men arbeitet seit Jahren mit Linux, sowohl
im Server- als auch im Desktop-Bereich.
Mit OpenOffice wachse zwar ein starker Konkurrent heran, allerdings werde es
keine Ablöse von MS Office geben, sondern
eher ein Nebeneinander, prognostiziert
Frank: „Eine friedliche Koexistenz wäre
wünschenswert, damit die guten Dinge von
beiden Seiten genutzt werden können.“ Fest
steht aber auch, dass Linux und andere OSSAnwendungen bereits einen festen Platz in
der österreichischen IT-Landschaft erobert
haben. Die Basis hierfür bildet eine bis in die
öffentliche Verwaltung hinein stark ausgeprägte „Self-made-Mentalität“, an dessen
Spitze sich die Stadt Wien mit dem Vorzeigeprojekt „Wienux“ gesetzt hat.
Aber auch viele kleinere Unternehmen
setzen auf SUSE Linux, Mandriva, Debian,
Ubunto und andere Server und DesktopAnwendungen. „Im OSS-Groupwarebereich kann man schon von einem festen
Standbein sprechen“, bilanziert Anita Frank.
Das Unternehmen hat in Österreich mittlerweile über 150 OSS-Groupware-Installationen etabliert und betreut sowie eine beträchtliche Anzahl von GPL-Installationen.
Die meisten Installationen bei Linux
Systems spielen sich im Bereich bis 100 User
ab. Es gibt aber auch einige Installationen
mit 300 bis 400 Usern wie beispielsweise das
Krankenhaus Reutte, Berger Logistik oder
die Traussnig AG. Eine weitere Referenz
stellt die Höhere Technische Lehranstalt
Kaindorf dar, mit über 2.000 Usern, die ebenfalls Open-Xchange einsetzen. Treiber dieser Entwicklung ist neben der öffentlichen
Strategien | Open Source
Hand auch der Mittelstand. „KMUs sind in
Österreich eindeutig die Vorreiter, und aus
den Anfragen zu schließen, wird der Markt
weiterhin stark wachsen“, prognostiziert
Anita Frank. Zudem gebe es im Großkundenbereich wie auch bei Behörden zahlreiche Evaluierungen, und Linux Systems hofft
deshalb auf eine Reihe neuer Projekte.
Mangelndes einheimisches Know-how
treibt Kunden nach Deutschland
Die gestiegene Akzeptanz und Bereitschaft,
auf OSS zu setzen, hat aber auch eine Kehrseite. „Leider fehlen besonders in diesem
Bereich Dienstleister mit Know-how für die
innovativen OSS-Lösungen und die damit
verbundenen komplexen Szenarien“, gibt
die Expertin zu bedenken. So verwundere
es kaum, dass heimische Kunden sich bei
deutschen Nachbarn nach Lösungskompetenz umsehen müssten, etwa Berger Logistik, die sich an einen Münchner Dienstleister gewandt haben. „Dies ist leider kein
Einzelfall“, beklagt Frank.
Gegenüber dem Groupware-Bereich ist
das Wachstum im Desktop-Bereich etwas
verhaltener. Noch fehlt es an der UserAkzeptanz, da dieser sich nur schwer von
seiner gewohnten Arbeitsumgebung verabschiedet. Oft handelt es sich um triviale
Dinge, etwa wenn Icons nicht so aussehen
wie am Windows-Desktop oder wenn sich
Menüs nicht dort befinden, wo der User sie
gewohnt ist. Microsoft sitz hier am längeren Hebel und hat einen Usability-Standard
vorgegeben, der auch für OSS-basierte
Oberflächen das Maß aller Dinge darstellt.
Der Desktop soll schließlich nicht nur
funktionell sein, sondern er muß auch
„schick“ sein, ein Kriterium auf das techniklastige OS-Anbieter noch zu wenig achten.
Dennoch kommen auch Experten nicht
umhin, anzuerkennen, dass ein normaler
Büro-Arbeitsplatz für Office-Anwendungen inklusive das Mailen und Surfen heute schon problemlos von Linux & Co abgedeckt werden kann. Dies zeigen auch die
Erfahrungen der Stadt Wien, wo zirka 1.000
User relativ reibungslos am Linux-Desktop
arbeiten.
Die nachfolgende „Klick-by-Klick-Generation“ ist noch offener gegenüber neuen
Anwendungen. Multimedial ausgestattete
Mobiltelefone oder andere digitale Medien
lassen noch Platz für den individuellen Spieltrieb, was Linux-Desktop-Anwendungen
ebenso positiv beeinflussen dürfte wie die
notwendige Einführung vieler OSS-Applikationen in den Unternehmen und Behörden.
Kosten-Nutzen-Verhältnis sorgfältig
austarieren
Aus Kosten-Nutzensicht jedenfalls scheinen die Vorteile bereits zu greifen. OSS setzt
auf offene Standards und kann sich so mit
nahezu jeder Software austauschen. Und genau das ist ein wichtiger Punkt, um Kosten
zu senken. Allerdings ist es nicht das einzige Kriterium. „Es geht in der IT längst
nicht mehr nur um Anschaffungs- oder Lizenzkosten, genauso wichtig sind Themen
wie Integration, Interoperabilität, Unabhängigkeit und Flexibilität“, gibt Anita Frank
zu bedenken.
Aus Sicht der Unternehmen ist eine offene Architektur auch deshalb wichtig, um
schnell auf Änderungen und Erweiterungen in der IT reagieren zu können. Groupwarelösungen wie Open-Xchange oder die
Messaging-Lösung Scalix lassen sich dank
ihrer Standards in nahezu jede vorhandene
IT-Infrastruktur integrieren und schützen
damit einmal getätigte Investitionen.
Die Unabhängigkeit und Flexibilität von
OSS-Lösungen ist auch gefragt, wenn es
um neue Technologien geht, die in immer
kürzeren Abständen erscheinen, was am Beispiel von Web-2.0-Technologien deutlich
wird. „Damit sparen Unternehmen langfristig Kosten“, argumentiert Frank. Ganz so
einfach ist diese Gleichung natürlich nicht,
denn im Einzelfall muss jedes Unternehmen bzw. jedes Projekt für sich betrachtet
werden. Häufig wird der Vorteil günstiger
Lizenzkostenblöcke nach der Einführung
Weiterführende Informationen
Studie: Open Source Software - Strukturwandel oder Strohfeuer? - Hrsg: FraunhoferInstitut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart, November 2006
Link: www.iao.fraunhofer.de/d/projekte/oss.hbs
monitor | Jänner 2007
„KMUs sind in Österreich eindeutig die Vorreiter und aus den Anfragen zu schließen wird
der Markt weiterhin
stark wachsen.“ - Anita
Frank, Marketing &
Vertrieb Frank Robin
Linux Systems
durch einen relativ hohen Betreuungsaufwand bzw. Nachjustierung wieder zunichte gemacht.
Dennoch sind Unabhängigkeit und Kostenersparnis nicht nur bei der öffentlichen
Hand die treibende Kraft, wenn es um neue
Projekte geht. Der Einsatz von Freier Software führt teilweise zu erheblichen Einsparungen in der öffentlichen Verwaltung, von
denen letztlich auch die IT-Unternehmen
profitieren.
Das bestätigt auch eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und
Organisation (IAO). Das Institut hat immerhin 209 öffentliche Verwaltungen und ITUnternehmen nach ihren Einschätzungen
zur quelloffenen Software befragt. Knapp
die Hälfte der 115 befragten öffentlichen
Einrichtungen glaubt, dass sich durch den
Einsatz von Open-Source-Software die Kosten um mehr als 50% senken lassen.Weitere 20% halten immerhin noch ein Viertel für realisierbar. Und für etwas mehr als
die Hälfte der Einrichtungen ist die Umstellung auf Open-Source-basierte Anwendungen sogar zum Bestandteil einer mittel- oder
langfristigen IT-Gesamtstrategie herangereift.
Fazit
Demnach dürfte auch künftig die öffentliche Hand die treibende Kraft beim den Einsatz von Open-Source-Lösungen sein.Anhaltende Umstrukturierungen führen in den
nächsten Jahren zu zahlreichen neuen ITProjekten. Dies rechne sich, so die Experten
vom Fraunhofer IAO, auch für IT-Unternehmen, die Open Source als Dienstleistung
oder Produkt anbieten. Denn die öffentliche
Hand rechnet im Bereich der Dienstleistungskosten mit Kostensteigerungen von
bis zu 25%, von denen OSS-Unternehmen
profitieren können, sofern die Ersparnisse
durch wegfallende Lizenzkosten tatsächlich
❏
greifen.
21
Strategien | Ausbildung IT-Management
IT-Management im Wandel der Zeit - Rollenverständnis
und Kompetenzentwicklung
Der Bereich der Informations- und
Kommunikationstechnologien ist nach
wie vor durch eine erhebliche Innovationsdynamik gekennzeichnet. Damit
verbunden sind neue, gewachsene
Herausforderungen, die auch neue
Konzepte und Vorgehensweisen im
IT-Management sowie besondere
Anstrengungen zur Kompetenzförderung erfordern.
Module
Schwerpunkte/ Inhalte
Modul 1:
IT-Projekte - Projektplanung, Projektmanagement, Projektteams führen, Projektcontrolling und Qualitätssicherung, Tools
im Projektmanagement
Modul 2:
IT-Architekturen, IT-Netze (lokale Netze, Internet/Intranet),
Informationssicherheit, IT-Mobility
Modul 3:
IT-Strategien, IT-Personalführung und IT-Servicemanagement
– Strategieentwicklung, Führung einer IT-Abteilung und
IT-Organisation, IT-Architekturmanagement und IT-Serviceprozesse
Modul 4:
Software – Software-Entwicklung, Datenbanksysteme,
Standard-Anwendungen auswählen und einführen, Prozessmodellierung
Modul 5:
Betriebswirtschaft und Recht für IT-Verantwortliche –
Geschäftsprozesse und E-Business, Kosten- und Leistungstransparenz in der IT, IT-Beschaffungen und IT-Investitionen,
IT-Controlling, IT-Kennzahlen, IT-Recht
Ernst Tiemeyer
Christoph Weiss
Die Geschäftsleitung bzw. das Top-Management Ihrer Organisation schätzt die Leistungen der IT, die Benutzer Ihrer Anwendungen sind motiviert und hochzufrieden mit
dem IT-Bereich, die Kooperation und Kommunikation funktioniert bestens. Stellen Sie
sich vor, diese „heile Welt“ wäre für Sie
möglich! Stellen Sie sich vor, dass das Management sowie Ihre Anwender und Enduser Ihre Leistungen, die bereitgestellten ITProdukte sowie die Ergebnisse Ihrer IT-Projekte tatsächlich in hohem Maße anerkennen und honorieren.
Diese Vorstellungen müssen kein
Wunschtraum bleiben; insbesondere auch
deshalb, weil aktuell eine immense Diskussion über die Rolle und Bedeutung der IT
für die Unternehmen geführt wird. Unabhängig davon, wo und von wem die IT-Leistungen für ein Unternehmen erbracht werden, ist die zunehmende Abhängigkeit der
Unternehmensleistungen von einer funktionierenden IT unbestritten.An Diskussionen wie beispielsweise über IT-Governance sowie der feststellbaren zunehmenden
Abhängigkeit der Geschäftsprozesse von effizienter und sicherer IT-Unterstützung
kann man ablesen, dass ihre Bedeutung sogar zunimmt.
Folgende Merkmale sollten heute einen
modernen IT-Manager kennzeichnen:
. Der IT-Manager denkt und handelt strategisch.
. Er führt Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen leistungs- und zielorientiert.
. Er hat eine klare Linie, welche Aufgaben
22
von externen IT-Dienstleistern erbracht
werden.
. Er misst ständig die Performance und den
Zufriedenheitsgrad der IT, führt Benchmarks mit Peers durch und entwickelt die
IT ganzheitlich im Unternehmen weiter.
Eine ausführliche und vor allem effiziente
Erfüllung der Aufgaben im IT-Management
erfordert umfassende Fähigkeiten/Kenntnisse und setzt vielfältige (persönliche und
soziale) Handlungskompetenzen in den Themenbereichen des IT-Managements voraus.
Um diesen Anforderungen an ein modernes IT-Management gerecht zu werden, bietet die Arbeitsgemeinschaft für Datenverarbeitung (www.adv.at) bereits seit vielen Jahren eine umfassende Ausbildung zum „Zertifizierten IT-Manager“ an. Dieser Lehrgang
umfasst fünf Module und kann mit einer
Abschlussprüfung (Präsentation) abgeschlossen werden.
Diese Zertifizierung bietet den Absolventen die Möglichkeit, sich mit dieser einzigartigen IT-Zusatzqualifikation in Österreich
bei Bewerbungen von den Mitbewerbernbei ausgeschriebenen Positionen herauszuheben. Neben dem Studium sind diese Zumonitor | Jänner 2007
satzqualifikationen bei den HR-Managern
in der heimischen Wirtschaft immer mehr
gefragt. Hier bietet die ADV den Teilnehmern dieses Lehrganges mehr als nur einen
inhaltlichen und fachlichen Mehrwert an.
Mit Beginn des Jahres 2007 gibt es von
der ADV einen weiteren Lehrgang zum ITManager. Einen Überblick über die Themen
der fünf Module, die jeweils drei Tage lang
dauern, kann beigestellter Tabelle entnommen werden.
Das Spezielle des ADV-Lehrganges ist es,
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei
der Umsetzung und Weiterentwicklung des
Erlernten im eigenen Arbeitsfeld gezielt zu
unterstützen. Daher werden im Nachgang
ein internetgestützter Informationsaustausch sowie das Angebot von ganz speziellen Wissens-Update-Veranstaltungen für
das IT-Management angeboten. Weitere
Informationen zum Lehrgang finden Sie im
Veranstaltungsprogramm der ADV
(www.adv.at).
Dipl.-Hdl. Ing. Ernst Tiemeyer, Leitung IT-Manager-Lehrgang
Mag. Christoph Weiss, Vorstandsmitglied der
ADV-Landesgruppe Wien/NÖ/Bgld.
Strategien | Einkauf
Intelligente Artikelsuche auf www.arp.com
Das Finden eines Artikels wird jetzt
noch einfacher. Eine Suchmaschine
organisiert im Hintergrund schnell und
zuverlässig die gewünschte Produktauswahl.
Die optimierten Suchfunktionen im Online Shop von ARP Datacon machen das Finden von Artikeln noch einfacher, bequemer
und schneller. Wer sich beispielsweise nach
einem neuen Flachbildschirm umsieht und
möglichst viele Suchergebnisse erhalten
möchte, wird mit ausführlichen Trefferlisten
versorgt.Werden mehr als 20 Treffer gefunden, wird die Maske „Ihre Suche einschränken“ angezeigt. Jetzt kann die Suche verfeinert werden,sei es zum Beispiel für einen bestimmten Hersteller oder einen bestimmten
Preisbereich. Alle Suchergebnisse können
immer nach Preis oder Hersteller auf- oder
absteigend sortiert werden, um sich eine rasche Übersicht zu verschaffen.
Tippfehler werden nicht bestraft
Herkömmliche Suchfunktionen in Onlineshops vergleichen Buchstaben für Buchstaben.Selten findet man eine phonetische Suchfunktion,die zumindest einen Teil der Falsch-
eingaben abfangen könnte.Noch seltener sind
Systeme, die auch Buchstabendreher und
Tippfehler tolerieren.
Die Suchmaschine auf www.arp.com ist tolerant und erlaubt auch mal einen Tippfehler,einen Buchstabendreher oder die englischdeutsche Schreibweise. „Ericson“ statt „Ericsson“oder „Scaner“ statt „Scanner“ oder
„Printer“ statt „Drucker“: Die Ergebnisse
werden korrekt angezeigt. Das intelligente
Suchsystem wurde speziell auf die Produkt-
Online-Bewerbung
ARP Datacon geht neue (digitale) Wege
in der Personalrekrutierung.
Für ARP Datacon war klar, dass nicht nur
in den Kernbereichen E-Commerce/CRM
bzw. Einkauf, Verkauf und Supply Chain
Management die Prozesse digitalisiert
werden sollen, sondern auch in der
Personalrekrutierung.
Mit dem Programm „e@sy-hire“ wird
der gesamte Rekrutierungsprozess elektronisch durchgeführt.
Online-Kandidaten erhalten innerhalb
von wenigen Sekunden eine erste Antwort,
ob der Bewerbungsprozess weitergeführt
werden kann oder nicht. Wer also keine
Matura vorweisen kann, obwohl eine Matura für dieses Profil gefordert wird, erhält
sofort negativen Bescheid. So können sehr
schnell viele Interessenten informiert wer-
den und niemand muss wochenlang auf
die Rücksendung seiner Unterlagen warten.
Wer weiterkommt, wird aufgefordert,
seinen Lebenslauf einzugeben und sein
Passfoto hochzuladen.Vorbei also die Zeiten, wo ein Bewerber ein Dossier im C4Umschlag auf den Postweg geben muss.
Margot Bürcher, Personal- und Berufsbildungsverantwortliche der ARP Datacon
im Stammhaus in Rotkreuz: „Die Tendenz
geht in diese Richtung. Seit wir mit
e@sy-hire arbeiten, dürfen wir eine wesentlich bessere Qualität bei der Personalgewinnung erfahren. Jederzeit haben wir
schnell einen Überblick der eingehenden
Bewerbungen und können diese sehr einfach und flexibel bearbeiten. Unsere administrativen Arbeiten bei der Personalsuche
haben sich damit deutlich reduziert.“
„Gerade im professionellen Einkauf zählt
nicht nur der Artikelpreis, sondern die gesamten Beschaffungskosten. Kürzere Suchzeiten und qualitativ
bessere Trefferlisten
leisten hierzu einen
wesentlichen Beitrag.“
Ewald Wendl, Geschäftsführer ARP Datacon
GmbH in Wr. Neudorf
suche abgestimmt. Dazu wird bei jeder Abfrage der gesamte Text durchsucht,also nicht
nur Titel und Produktenamen,sondern auch
Beschreibungen und Stichwortlisten. Dank
dieser Volltextsuche werden auch Artikel gefunden, die zum selben Thema passen. Eine
Suche nach WLAN-Router etwa findet nicht
nur die entsprechende Hardware, sondern
auch gleich das Fachbuch „Netzwerk
Troubleshooting“ zur Unterstützung der
Fehlersuche in WLAN-Umgebungen.
Schnelle Suche reduziert
Beschaffungskosten
Der integrierte „Fact-Finder“ erleichtert die
Arbeit für Mitarbeitende wie auch für
Tausende E-Business-Kunden und speziell
auch für die E-Procurement-Kunden von
ARP Datacon, deren Beschaffungssystem
direkt an den Onlineshop angebunden ist.
www.arp.com
monitor | Jänner 2007
23
Medizinische Versorgung – hohe Qualität
Nach dem Motto „Das
Krankenhaus kommt zu den
Menschen“ wird im Norden
Wiens, wo die
Bevölkerungszahl stark
zunimmt, ein modernes
Krankenhaus mit höchsten
Standards errichtet.
Medizinischer Fortschritt, steigende Erwartungen der PatientInnen, ein Anstieg der Lebenserwartung:
Wien nimmt die Herausforderungen der Zukunft an. Die Stadt investiert in ein zukunftsorientiertes
Gesundheitssystem, um weiterhin beste medizinische Versorgung für alle gewährleisten zu können.
Wiens Spitäler sind
Im Norden entsteht neues Krankenhaus
Die Gründe für den Neubau sind das Bevölkerungswachstum in Floridsdorf und Donaustadt
sowie die ungleiche Verteilung
des Angebots. Im Westen stehen 9,03 Betten pro 1.000 EinwohnerInnen zur Verfügung, im
Nordosten sind es nur 3,99. Die
Fertigstellung des Krankenhauses Wien Nord ist bis 2012
geplant, es wird über 842
Betten verfügen. Das KH
Floridsdorf, die Semmelweis
Frauenklinik und das Orthopädische Krankenhaus Gersthof
übersiedeln in das neue Spital.
Wien investiert laufend in die hohe
Qualität der Spitäler. HightechGeräte sind Standard.
Verbesserte Verteilung des Angebots
Der Generaldirektor des Krankenanstaltenverbunds (KAV), Wilhelm Marhold:
„Unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
dürfen sich auf ein topmodernes, bestausgestattetes Arbeitsumfeld freuen, für die
Patientinnen und Patienten werden Ein- und Zweibettzimmer
zum Standard.“ Gleichzeitig mit
dem Spitalsneubau werden über
Wien verteilt neue Fachschwerpunkte gesetzt. Auf die Schwerpunkte Schlaganfall, Rheuma und Diabetes konzentriert sich das Krankenhaus Hietzing, während sich das Otto-Wagner-Spital auf Neurologie,
Orthopädie, regionale Psychiatrie und spezielles
psychiatrisches Angebot, Pulmologie und Akutgeriatrie spezialisiert.
Das OttoWagner-Spital
wird künftig
als Schwerpunktkrankenhaus
geführt.
Gleich hohe Qualität, mehr Kostenbewusstsein
Das Wiener Spitalskonzept sieht eine Effizienzsteigerung bei gleichbleibend hoher Qualität vor:
Durch neue medizinische Techniken konnte der
Aufenthalt im Spital von 9,9 Tagen im Jahr 1995
auf 7,7 im Jahr 2004 verringert werden. Weiters
werden OP-Zeiten ausgeweitet, Wochenkliniken
Bezahlte Anzeige
Spitzenmedizin für alle, unabhängig
von Alter und Einkommen, ist ein
Grundsatz der Wiener Gesundheitspolitik. Um auch in Zukunft für alle
Wienerinnen und Wiener beste medizinische Versorgung zu gewährleisten,
wird im Norden Wiens eines der modernsten Krankenhäuser Europas gebaut.
für alle gesichert
Forschen & Entdecken
Mehr Wissenswertes zum Thema
Gesundheit finden Sie im wien.atGratis-Magazin „Forschen &
Entdecken“. Bestellungen:
Telefon 01/277 55
www.forschen-entdecken.at
Die Stadt Wien investiert bis ins Jahr 2010 insgesamt 922 Mio. Euro, um die optimale
Versorgung der PatientInnen sicherzustellen und die Arbeitsbedingungen für die
MitarbeiterInnen weiter zu verbessern.
fit für die Zukunft
Mehr Effizienz für die PatientInnen
www.wien
kav.at
eingerichtet und die Versorgung an Tageskliniken
ausgebaut, was den weiteren
Abbau an Akutbetten erlaubt.
Durch ein stark verbessertes
Bettenmanagement sollen die
Spitalsbetten besser ausgelastet werden.
Kosteneffizienz soll es auch durch
Apothekenpartnerschaften geben.
Fotos: Corbis, Ingo Derschmidt, Bubu Dujmic
Das Wiener Pflegekonzept
Die Lebenserwartung der Wiener Bevölkerung
steigt stetig an. Immer mehr Menschen werden in
Zukunft Pflege und Betreuung benötigen.
INFO
Da ten & Fakten
Die Stadt Wien wird bis 2010 insgesamt 922 Mio.
Euro in die Gesundheit investieren. Der Krankenanstaltenverbund (KAV) ist Dachorganisation der
13 Wiener städtischen Spitäler und elf Geriatriezentren. 32.000 Beschäftigte betreuen jährlich
400.000 stationär aufgenommene PatientInnen. In
Berufen zur Altenpflege sind in Wien rund 15.000
Menschen tätig. Jährliche Ausgaben der Stadt Wien
für Pflege: 600 Mio. Euro.
Betreuung zuhause hat Vorrang
Dies muss in einer verantwortungsvollen Gesundheitsversorgung der
Zukunft berücksichtigt werden. Das
Wiener Pflegekonzept sieht eine
breite Palette von verschiedenen
Maßnahmen vor. Die Stadt setzt auf
flexible Betreuungsangebote, die auf die individuellen Bedürfnisse älterer Menschen
Rücksicht nehmen und trotzdem für
alle leistbar sind. Einer der Grundsätze lautet: „Ambulant vor stationär“. Ziel ist es, die Menschen mit
mobilen Diensten wie Essen auf
Rädern, Besuchsdienst oder Hauskrankenpflege und Tageszentren
sowie betreute Wohngemeinschaften dabei zu unterstützen, möglichst
lange zu Hause zu leben. In den
Geriatriezentren hingegen soll der
Schwerpunkt auf der medizinischen Betreuung intensiver
Pflegefälle liegen.
Beste Arbeitsbedingungen
erwarten die Beschäftigten
des KAV im neuen
Krankenhaus Wien Nord.
Strategien | News
Unterstützung für Kleinunternehmen
Kleinunternehmen sind in der IT-Welt oft arm dran: Standardprodukte, vor allem im
Serverbereich, sind sowohl von der Preisgestaltung als auch vom Leistungsangebot
oft auf Mittelstand bis Großkunden zugeschnitten.
Nicht so der Microsoft
Small Business Server
2003 (SBS), dessen
aktuelle Version, Release
2, Microsoft Mitte des
Jahres vorgestellt hat.
Schon seit einigen
Jahren bietet die Rappaport KEG maßgeschneiderte Gesamtlösungen für Kleinunternehmen an, die auf dem SBS basieren. Die
Kunden wissen zu schätzen, dass der EDVDienstleister in Wien 17 die komplette
Palette an Fernüberwachung und Automatisierungsmechanismen einsetzt, um
Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen.
„Die neue Funktion der mit SBS R2 vollintegrierten Softwareupdateverwaltung
WSUS ermöglicht es uns beispielsweise,
wichtige Softwareupdates automatisch auf
die Systeme unserer Kunden zu verteilen
und bei eventuellen Problemen sofort einzugreifen. Unser größtes ‚Kleinnetzwerk’,
das wir mit diesem Produkt verwalten, umfasst rund 50 Arbeitsplätze. Dieser Kunde
hat sich auf diese Art schon im ersten Jahr
eine Menge Geld erspart“, fasst Dominik
Rappaport (Technischer Leiter), die Vorteile des Dienstleistungsangebotes zusammen.
EDV-Dienstleistungen Rappaport KEG, nunmehr
GmbH & Co. KG
Geblergasse 95, 1170 Wien
Telefon: +43 (1) 4841785-19
Fax: DW 919
E-Mail: [email protected]
Vertriebspartnerschaft: itelligence und SRB Consulting Team
SRB Consulting Team nimmt die mySAP
All-in-One-Branchenlösung von
itelligence, it.metal, in ihr Vertriebsportfolio auf.
Als lokales Beratungsunternehmen wird
SRB Consulting Team damit zukünftig
it.metal aktiv in Österreich vermarkten. Die
daraus folgenden Projekte werden von itelligence und dem SRB Consulting Team gemeinsam umgesetzt.
SRB Consulting Team ist auf die Metallbranche in Österreich spezialisiert und bereits seit Jahren SAP-Partner mit Referenz-
kunden wie Böhler Uddeholm, Hörbiger
Ventilwerke, voestalpine-Gruppe und Welser Profile.
Wolfgang Sanytr, Geschäftsführer von
SRB Consulting Team: „it.metal ist die optimale Ergänzung für das Lösungs- und
Leistungsportfolio von SRB und unsere mySAP All-in-One-Branchenlösung myMetal.SRB. In dieser Kombination decken wir
nun alle wichtigen branchenüblichen Prozesse dieser Branche ab.“ Klaus Heidenreich,
itelligence Österreich, erläutert: „Wir freuen uns, dass wir hier die optimale Synthese
für die Vermarktung von it.metal mit der
Kooperation von SRB Consulting Team und
itelligence gefunden haben.“
Der SAP-Spezialist itelligence bietet mit
it.metal eine Branchenlösung für die MetallIndustrie an, die eine Reihe unverzichtbarer Branchenspezifika bereits abdeckt. Dazu zählen beispielsweise Listen zu Preisen
und Werten von NE-metallhaltigen Materialien. Die Daten lassen sich so schnell
strukturiert und transparent abrufen, um
Devisenrisiken zu verringern. Ein effektives Risk-Management für Unternehmen
der NE-Metallindustrie ist überlebenswichtig.
www.srb.at
www.itelligence.at
Umsetzung von IT-Governance bereitet Kopfzerbrechen
Studie: Akute Management-Anforderungen verhindern die Verknüpfung der
IT mit den Geschäftszielen.
CA veröffentlicht den CIO-IT-Management-Index, eine Studie, die das unabhängige Forschungsunternehmen MORI mit
Sitz in London bei 130 CIOs in England und
Irland durchführte. Die Studie zeigt, dass ITLeiter derzeit mit dem Management der IT
so stark beschäftigt sind, dass sie sich nicht
mehr in der Lage sehen, eine effektive ITGovernance umzusetzen. Dabei ist die IT
wie ein Unternehmen zu führen und die ITAbteilung muss sicherstellen, dass dem
Unternehmen eine hohe Service-Qualität
geboten wird.
Laut Studie halten IT-Leiter den Mangel
26
an ausreichenden Informationen über ihre
IT-Assets und die Beanspruchung durch die
kontinuierliche Einführung neuer Technologien für die größten Herausforderungen
der kommenden zwölf Monate.
Obwohl 88% der CIOs zustimmen, dass
das Management der IT-Assets für eine gute IT-Verwaltung unabdingbar ist, hat über
ein Drittel (35%) kein klares Bild von ihrer
IT-Umgebung. 43% verfügen über weniger
Asset-Informationen als sie sich wünschen.
Zahlreiche neue Technologien, die dem
IT-Bestand kontinuierlich hinzugefügt werden, machen die Situation noch unübersichtlicher. Mehr als die Hälfte der CIOs (53%)
gibt an, während der letzten zwölf Monate
eine beträchtliche Anzahl neuer Technologie-Lösungen eingeführt zu haben. Beinamonitor | Jänner 2007
he genauso viele (48 %) gehen davon aus,
das in den kommenden zwölfMonaten zu
tun.
Neben der ständigen Erweiterung des ITBestandes stellt der Mangel an ausreichender Information für die CIOs eine weitere
Herausforderung dar. Da Prozesse fehlen,
um die Qualität von IT-Dienstleistungen zu
messen, ist es den CIOs unmöglich deren
qualitativen Beitrag zum Betriebsprozess zu
evaluieren. Ermutigend ist laut Studie, dass
die befragten CIOs sich anscheinend schon
heute bemühen, die Schwierigkeiten der IT
zu meistern. So war eine der wichtigsten
Maßnahmen, die 58% der CIOs in den letzten zwölf Monaten anpackten, die
„Standardisierung der Infrastruktur“.
www.ca.com/at
Strategien | News
Software für den Vertrieb
Pyranavis verspricht ein schnelles und transparentes System für Vertriebsplanung,
Vertriebssteuerung und Vertriebscontrolling.
Geschäftsführern,Vertriebsleitern,Verkaufsleitern möchte die neue Software eine Möglichkeit bieten, für jedes Gebiet, für jeden
Verkäufer bis auf Produkt- und/oder Dienstleistungsebene herunter eine genaue Vertriebsplanung vorzunehmen. Dabei wird der
Planer weitestgehend vom System unterstützt und geführt.Veränderungen sind sofort in Tabellen und Grafiken mit den entsprechenden Auswirkungen ersichtlich.
Individuelle Berücksichtigungen von z. B.
Reisezeiten, Gebietsunterschiede, besondere Wettbewerbssituationen u. a. pro Gebiet,
aber auch unterschiedliche Kenntnisse und
Fähigkeiten der Verkäufer sind möglich.
Schließlich zeigt Ihnen eine Rentabilitätsberechnung, wie sehr sich der Vertrieb dieses Produkts oder dieser Dienstleistung
lohnt.
und/oder Dienstleistungsebene möglich.
Abweichungen von dem tatsächlich erwirtschafteten Umsatz und Ertrag in Prozent
und als Betrag, ungewichteter und gewichteter Forecast mit Erwartungsangaben sind
einige der darin enthaltenen Möglichkeiten.
Controlling
Für Handelsvertreter wird eine speziell
auf diese Bedürfnisse zugeschnittene Lösung angeboten. Die mit der Planung ermittelten Ziele dienen im Modul „Forecast“
der Vorgabe.Auch hier ist eine Genauigkeit
- wenn gewünscht - bis auf Produkt-
Das Modul „Controlling“ stellt alle zur Verfügung stehenden Daten wie Anzahl Besuche, Angebote, Abschlüsse etc. in die gewünschte Relation zueinander, wertet sie
aus und zeigt die erforderlichen Schritte und
Maßnahmen an. Umfangreiche Statistiken
und Berichte sind verfügbar. Auch die Berechnung erfolgsabhängiger Vergütung ist
möglich.
www.quis.co.at
Fritz Egger GmbH harmonisiert mit S&T Österreich
S&T Österreich ist in den nächsten fünf Jahren verantwortlich für die Beschaffung
und Servicierung des IT-Equipments der Fritz Egger Holzwerkstoffe GmbH & Co.
Der vor kurzem unterzeichnete Betreuungsvertrag soll die Einhaltung der Qualitätsansprüche der Egger GmbH in allen LänderNiederlassungen garantieren. S&T betreut
damit länderübergreifend die IT-Ausstattung von rund 2.000 Computer-Arbeitsplätzen in Mittel- und Osteuropa.
Die Egger-Gruppe, mit Stammsitz und
Zentrale in St. Johann in Tirol und 16 Werken in fünf Ländern, beschäftigt rund 5.100
Mitarbeiter, produziert jährlich mehr als 5
Mio. Kubikmeter Holzwerkstoffe und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von ca.
1,3 Mio. Euro.
Der Vertrag garantiert in den nächsten
Jahren die zentrale Koordination und Steuerung von IT-Services und -Produkten, die
an sehr vielen Egger-Standorten in Zentralund Osteuropa eingesetzt werden. „Das Geschäftsmodell der S&T gefällt mir. Den großen, globalen IT-Playern durch lokale Präsenz, Qualität und Flexibilität Maßstäbe vorzugeben, um uns zu helfen, die Bedürfnisse
an die IT und die Geschäftsprozesse einzuhalten und zu erfüllen“, erklärt Kurt Pikl,
CIO bei Egger.
Durch die lokale Nähe der S&T in den
Märkten, in denen auch Egger Niederlassungen betreibt, kann ein länderübergreifend gleiches Qualitätsniveau in der Betreuung angeboten werden. In der Vertragsausarbeitung legte Egger besonderes Augenmerk auf die Standorte in Russland und Rumänien.
monitor | Jänner 2007
„Die Egger-Gruppe hat mit diesem Rahmenvertrag ihr Vertrauen in uns gesetzt.
Die Weichen für eine erfolgreiche gemeinsame Weiterentwicklung sind gestellt. Ein
weiterer namhafter Kunde, den wir aus
Österreich heraus in der CEE-Region begleiten dürfen“, sagt Georg Komornyik, Geschäftsführer von S&T Österreich.
www.snt.at
27
Strategien | News
„paybox“: A1- und One-Handys als Geldbörse
Mobilkom austria, One und paybox
ermöglichen betreiberübergreifendes
Bezahlen mit dem Handy.
Über 2 Mio. private Vertragskunden von
mobilkom austria und One können jetzt
ohne extra Anmeldung mit ihrem Handy
bezahlen. Internet-Bestellungen und andere Einkäufe können ab sofort über die
monatliche Handyrechnung beglichen
werden. Diese Neuerung auf dem Markt
der bargeldlosen Zahlungsmittel in Österreich ist das Ergebnis einer Kooperation
von mobilkom austria, One und paybox
austria. Gemeinsam wurde damit eine der
weltweit ersten betreiberübergreifenden
M-Payment-Lösungen geschaffen.
„Als einheitliche M-Payment-Lösung
bringt paybox NEU dem Handel wesentliche Verbesserungen. Es gibt nur mehr einen Vertragspartner und die paybox-Kundenzahl verzehnfacht sich vom Start weg
Dr. Hannes Ametsreiter, Vorstand
Marketing, Vertrieb und Customer Services,
mobilkom austria, Mag. Jochen Punzet,
CEO von paybox, Andreas Kern, (CCO) von
paybox, Mag. Michael Fried, Geschäftsführer Marketing & Sales von One (V.l.n.r.:)
auf über 2 Mio. Österreicher“, erläutert
Mag. Jochen Punzet, CEO von paybox.
Zusätzlich zur automatischen Freischaltung der Vertragskunden von A1 und One,
können sich auch Kunden anderer Netze
- auch Wertkartenkunden und Kunden mit
Firmenhandys - anmelden. Bei diesen
Kunden werden die Zahlungen allerdings
direkt vom Bankkonto abgebucht.
Mobilkom austria, One und paybox erwarten sich von der neuen, offenen M-
Payment-Plattform eine weitere kräftige
Steigerung bei der Nutzung des Handys
als Zahlungsmittel.
Ziel ist es, paybox als stärkstes und sicherstes Zahlungsmittel für Online-Shopping und mobiles Einkaufen in Österreich
zu etablieren. Für 2007 wird alle zehn Sekunden eine Zahlung erwartet und ein
Transaktionsvolumen von über 35 Mio.
Euro angestrebt.
www.paybox.at
Verstehen
Sie Ihre IT!
Lesen Sie
den MONITOR.
Strategien | News
PerformancePoint Server 2007
Microsoft erweitert sein Business Intelligence-Portfolio
Der PerformancePoint Server 2007 soll Mitte nächsten Jahres allgemein verfügbar sein.
In der ersten vollständigen Performance Management-Lösung von Microsoft sind BIFunktionen wie Monitoring, Analytik und
Planungsfunktionen zusammengeführt. Die
neue Software soll es Mitarbeitern im
Unternehmen ermöglichen, aktuelle Unternehmenskennzahlen aus unterschiedlichen
Datenquellen des Unternehmens zu analysieren und zu konsolidieren. Dabei haben
die Mitarbeiter nur Zugriff auf Informationen, die ihnen entsprechend ihrer Rolle im
Unternehmen, zugeordnet werden.
Der CTP-Prozess bietet Kunden, Partnern
und Microsoft die Möglichkeit, bei der Erprobung und Umsetzung der Produktstrategie zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, gemeinsam bessere Software zu produzieren.
Registrierte Nutzer haben Zugang zu
Übungsmaterial sowie News Groups und
können sich zu persönlichen Trainingsein-
heiten anmelden. PerformancePoint Server
CTP 1 kombiniert die Lösungen des Biz#
(„Biz Sharp“) genannten Produktcodes zu
Etatplanung, Prognoserechnung und Finanzkonsolidierung mit dem Office Business Scorecard Manager Server 2005. CTP
2 - angekündigt für Anfang 2007 - wird die
Funktionalität von CTP 1 und die Analytik von ProClarity 6.2. miteinander verbinden.
Microsoft adressiert mit PerformancePoint Server nicht nur Finanzanalysten und
Nutzer, die BI-Lösungen häufig benötigen,
sondern alle Mitarbeiter im Unternehmen.
„Wenn alle Arbeitnehmer kritisch auf Faktoren achten, die ihre Arbeit beeinflussen,
können sie zielgerichteter entscheiden und
handeln, um bessere Geschäftsergebnisse
zu erzielen“, betont Kathleen Wilhide, Forschungsleiterin bei IDC. „Durch die Integration von Performance Management in
Produkte, die Finanzchefs, Finanzanalytiker
„Wir investieren viel
in unsere BusinessIntelligence-Lösung
innerhalb des 2007
Microsoft Office
Systems. Anwender
im Unternehmen
sollen sehr einfach
und intuitiv aus
Daten und Informationen die richtigen
Erkenntnisse ziehen
können und damit maßgeblich zum Erfolg
Ihrer Unternehmen beitragen.“
Lukas Keller, Leiter des Bereichs Information Worker (Office) bei Microsoft Österreich.
und Angestellte in Informationsbereichen
täglich nutzen, ermöglicht PerformancePoint Server wirklich tiefgreifendes Performance Management zu einen nutzerfreundlichen Preis.“
Mehr Informationen zur vollständigen
und integrierten BI-Lösung stehen unter
www.microsoft.com/performancepoint
zur
Verfügung.
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Branchen-Monitor | Industrie und Logistik
High Tech, High Speed, High Quality
Eine PDM-Lösung mit NX und
Teamcenter sichert der Pankl Racing
Systems AG den Vorsprung in der
Entwicklung für Motorsport und
Luftfahrt.
In der Formel 1 müssen nicht nur die
Fahrer schnelle Runden drehen, sondern
auch die Konstrukteure und Hersteller von
Motoren- und Fahrwerksteilen. In einem
Rennen gewonnene Erkenntnisse müssen
hinsichtlich Konstruktion und Produktion
sofort umgesetzt werden, um den nächsten
Renntermin mit dem Update bestreiten zu
können.
Der Einhaltung dieser extrem kurzen
Durchlaufzeiten, neben dem Umstand, dass
die im Haus entwickelten und gefertigten
Komponenten zugleich leichter und haltbarer sind als Mitbewerbsprodukte, verdankt
Pankl seine führende Position als Zulieferer
der Formel 1 sowohl im Motor- als auch im
Fahrwerksbereich. In den Unternehmensstandorten Bruck an der Mur und Kapfenberg entwickelt, erzeugt und vertreibt Pankl
Racing Systems seit 1985 hochpräzise
Leichtbaukomponenten für Motor- und Antriebssysteme sowie Fahrwerksteile für die
Rennsport-, Luxusautomobil- und Luftfahrtindustrie.
Das Team von etwa 30 Konstrukteuren
aus verschiedensten Nationen schöpft aus
einem enormen Erfahrungsschatz, der über
aufgabenorientierte EDV-Lösungen kollaborativ genutzt wird. Der Umstieg auf NX
und Teamcenter optimiert den Entwicklungsprozess noch weiter und stellt jedem Konstrukteur das gesamte technische
Firmen-Know-how zielgerichtet zur Verfügung. Das und die damit einhergehende Ver30
Im Kompetenzzentrum von Pankl entstehen hochpräzise Leichtbaukomponenten für Motor- und Antriebssysteme sowie Fahrwerksteile für die Rennsport-, Luxusautomobil- und Luftfahrtindustrie.
meidung von überflüssigem Aufwand führt
zu treffsicheren Entwicklungsergebnissen
und gesteigerter Produktqualität, die dem
belieferten Rennstall und dem eigenen
Unternehmen den entscheidenden Vorsprung sichert.
Vom Pleuel zum Kurbeltrieb
Obwohl Pankl Racing Systems keine kompletten Motoren konstruiert, entwickelte
sich das Unternehmen in Automobilbau
kontinuierlich vom Komponenten- zum
Systemanbieter. Für die hoch gezüchteten
Motoren etwa entwickelt und produziert
Pankl Pleuel, Kolben und Kurbelwellen sowie ein System aus diesen Komponenten den Kurbeltrieb.
Schon das Pleuel als kleinste Komponente ist hoch komplex und besteht überwiegend aus Freiflächen. Auf den ersten Blick
recht unscheinbar, sichert es Pankl als
Schlüsselelement im Motor den Vorsprung,
denn es ist leichter und zugleich haltbarer
als andere.
Auch beim Kurbeltrieb als Gesamtsystem
gilt die Minimierung der bewegten Masse
zur Effizienzsteigerung des Motors als Maxime. Ebenso wichtig ist die Standfestigkeit
angesichts der enormen Beschleunigungskräfte, die in einem hoch gezüchteten RennAggregat herrschen. Die Komplexität des
monitor | Jänner 2007
Schon das Pleuel als Einzelkomponente ist hoch
komplex und besteht überwiegend aus Freiflächen.
Systems ist ungleich höher, seine Einzelkomponenten beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb findet die Entwicklung in zwei
Richtungen statt, von oben nach unten ebenso wie unten nach oben.
Unterstützt werden die Konstrukteure
durch den Einsatz modernster und bestens
betreuter IT-Systeme. In der Konstruktion
selbst stand bereits seit Jahren mit I-deas eine skalierbare, integrierte CAD/CAE/CAMLösung zur Verfügung, ohne die die scharfen Zeit- und Qualitätsvorgaben nicht zu
halten gewesen wären. Die Geschwindigkeits- und Qualitätsansprüche an Entwikklung und Fertigung erfordern, dass sich die
Konstrukteure bei Pankl voll auf ihre Aufgaben konzentrieren können.Vorbildlich ist
Branchen-Monitor | Industrie und Logistik
daher in diesem Unternehmern auch die
Unterstützung durch die interne IT-Abteilung. Stärker als in vielen Betrieben sind
CAD und CAM in der IT angesiedelt.
Bei Pankl hinterfragte man bereits zu Beginn des Jahres 2004 seine CAD-Strategie
und machte sich auf die Suche nach einem
Nachfolgeprodukt für I-deas, das durch weiter gehende Möglichkeiten und mächtigere Methoden den Automatisierungsgrad in
der Entwicklung weiter erhöhen und dadurch den Vorsprung sichern sollte.
NX und Teamcenter
Zur Evaluierung sowohl der neuen
CAD/CAM-Software als auch des Produktdatenmanagement (PDM)-Systems nahmen sich die Verantwortlichen bei Pankl, allen voran IT-Manager Boris König, das, was
in diesem Unternehmen sonst Mangelware ist: viel Zeit. Drei Produkte wurden ab
Januar 2004 genauestens unter die Lupe genommen. Im Herbst 2004 standen NX und
Teamcenter von UGS als Testsieger fest.
Entscheidend waren für Pankl neben der
von NX bereitgestellten höheren Flexibilität
im Konstruktionsprozess vor allem die dokumentübergreifende Datenverwaltung aller mit dem Produkt zusammenhängender Unterlagen.Wichtig war Pankl auch die
Integration von CAM ohne Informationsverlust, die von NX zur Verfügung gestellt
wird. Neben den funktionalen Vorteilen der
Softwareprodukte spielten organisatorische
IT-Überlegungen eine entscheidende Rolle.
Zum einen sollte das Zusammenspiel aller
Systeme mit maximaler Zuverlässigkeit gewährleistet sein. Das Unternehmen, in dem
mehrere CAD-Systeme im Einsatz sind,
profitiert davon, für die missionskritischen
Systeme CAD und PDM mit nur einen
Partner zu arbeiten. Zum anderen waren
die Möglichkeiten der Datenmigration ausschlaggebend.
Der Umstieg von I-deas auf NX während
des Vollbetriebs kann nicht von einem Tag
auf den anderen, sondern muss fließend erfolgen. Beide Systeme können in Teamcenter parallel betrieben werden, sodass durch
schrittweise Datenkonvertierung der Ausstieg aus dem älteren Produkt sanft erfolgen kann.
Wesentlich erleichtert wird die Zusammenarbeit in der Entwicklung durch das
Web-Frontend, über das 30 User in Österreich und den USA Zugriff auf eine gemeinsame Datenbasis erhalten.Auch hier ist ein
nächster Schritt bereits in Planung, die volle Integration aller Mitarbeiter in einem gemeinsamen Netzwerk.
Auch die Einbeziehung anderer Bereiche
in eine einheitliche Softwarelösung ist ein
fließender Prozess. Während die Arbeitsvorbereitung bereits seit der Einführung
von NX direkt in diesem System arbeitet,
ist die Implementierung aller Workflows
noch im Gang.
„Der Umstieg auf NX
war die logische
Fortsetzung unserer
IT-Strategie. Mit der
Einführung von
Teamcenter ist alles
technische FirmenKnow-how konzentriert und steht allen
Nutzern unmittelbar
zur Verfügung.
Damit reduzieren
sich die Durchlaufzeiten weiter und die Nachteile von Wissensunterschieden treten gar
nicht erst auf.“ - Mag. Wolfgang Plasser,
Vorstand Pankl Racing Systems AG
Die Verwendung der Standards setzenden PLM-Softwareprodukte NX und Teamcenter hilft Pankl Racing, die Durchlaufzeiten in der Entwicklung von Präzisionsteilen
und -systemen für Rennsport, Luxusautomobilbau und Luftfahrt noch weiter zu verkürzen. Anforderungen, die zuvor innerhalb der restriktiven Zeitvorgaben nicht zu
erfüllen waren, rücken damit in den Bereich
des Machbaren. Zugleich können durch die
Optimierung der Abläufe durch das Wissensmanagement die Qualitäts- und Kostenziele weiter gesteigert werden, und das
ist es, was in einer kompetetiven Umgebung
den Vorsprung sichert und die Kunden von
Pankl mit größerer Sicherheit auf das Siegerpodest bringt.
www.ugs.at
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Dokumentenmanagement ohne Eingriff in bestehende Hostsysteme.
– Formatierung und Positionierung
des Datenstroms pro Seite
– Komplettes Papiermanagement
(Einzug, Duplex, Sorter, Mailbox)
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monitor | Jänner 2007
– datafield processing
(DM/Euro, Art.-Nr./Barcode)
– Wasserzeichendruck und
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31
Branchen-Monitor | Industrie und Logistik
Unternehmensportal bei Bernecker+Rainer
Automatisierungsspezialist Bernecker+Rainer bietet seinen Kunden über ein neues
Web-Portal auch individuellen Zugriff auf Informationen zu Produkten und ServiceLeistungen.
Die Produktdaten aus SAP R/3 werden
automatisiert in eine RedDot-Portallösung
übernommen und dort mit vertriebs- und
marketingrelevanten Daten angereichert.
Eine Schnittstelle zur Übersetzungssoftware von Trados ermöglicht die Bereitstellung
des Portals in mehreren Sprachen. Die Anbindung des auf Lotus Notes basierten Usermanagements gewährleistet einen maßgeschneiderten Zugriff auf den Datenbestand.
Integrierte Services wie Seriennummernabfragen runden das Portalangebot ab.
Bernecker+Rainer - auch kurz B&R - ist
eines der größten Privatunternehmen im
Bereich der Automatisierungs- und Prozessleittechnik und zählt Maschinenbauunternehmen auf der ganzen Welt zu seinem
Kundenstamm. Wie viele andere Produktionsbetriebe steht auch B&R in einem harten internationalen Konkurrenzkampf, in
dem nicht nur effiziente Produktionsprozesse entscheidend sind, sondern zunehmend der Umgang mit der Ressource „Information“. Entsprechend erfolgskritisch ist
die Bereitstellung von Informationen rund
um das große Portfolio.
Eine Website für alle reicht nicht
Mit dem Ziel, unternehmenskritische Geschäftsprozesse deutlich zu beschleunigen
und die Kundenzufriedenheit durch eine
verbesserte Kommunikation zu erhöhen,
sollte die Website www.br-automation.com
effizienter zur Kundenansprache genutzt
werden. Bislang wurden die Produktinformationen in SAP R/3 und anderen internen
Systemen verwaltet. Der Internetauftritt
war nicht daran gekoppelt, sodass Informationen in dem eingesetzten Web-Redaktionssystem Typo3 separat gepflegt werden
mussten. Dadurch traten immer wieder
Inkonsistenzen in der Darstellung und andere Fehler auf, die zum Teil erst spät entdeckt und zeitaufwändig manuell behoben
wurden.
Gänzlich ungeeignet war die Open-Source-Web-Software jedoch, um die geplante
Integration der IT-Systeme und die perso32
nalisierte Auslieferung der Inhalte zu realisieren. Von daher war ein neues System
gefragt: „Die übliche Website für alle reichte uns nicht mehr.Wir suchten eine Lösung,
mit der wir im ersten Schritt die enorme
Menge an Informationen zu unseren Produkten aus unterschiedlichen Systemen zusammenführen konnten. Im zweiten Schritt
sollten diese Informationen dann webbasiert unseren Kunden und Geschäftspartnern gezielt verfügbar gemacht werden“,
resümiert Josef Raschhofer, IT-Leiter bei
B&R, das strategische Projektziel.
Die Anforderungen an ein neues System
waren äußerst hoch: Neben der Abfrage detaillierter Produktinformationen sollten auch
alltägliche Service-Dienstleistungen - wie
die Abwicklung von Garantieansprüchen über das neue Portal leicht möglich sein. Die
dafür erforderlichen Informationen liegen
zusammen mit den Produktdaten in SAP
R/3 vor und zeichnen sich durch ein hohes
Datenvolumen aus. Aufgrund dieser Umstände war eine Direktanbindung der Content-Management-Lösung an das SAPSystem unumgänglich. Produktinformationen und -dokumentationen sollten außerdem mehrsprachig im Internet zur Verfügung stehen. Dafür sollte die vorhandene
Übersetzungslösung der Firma Trados in den
redaktionellen Workflow des Content Management Systems integriert werden. Als
weitere Herausforderung stand die Integration des bestehenden UsermanagementSystems Lotus Notes auf dem Wunschzettel. Zur Realisierung des Projekts holte B&R
den erfahrenen Internet-Dienstleister
ecom.IT an Bord und am Ende der ausgiebigen Testphase entschied sich das Projektteam für den Content Management Server
(CMS) und den LiveServer von RedDot Solutions, einem Hummingbird Unternehmen.
Strukturierte Daten aus SAP
Die Spezialisten von ecom.IT integrierten
die strukturierten Produktdaten aus SAP
R/3 über den SAP Business Connector. Die
monitor | Jänner 2007
Daten werden seitdem direkt in das Content
Management System importiert und lassen
sich anschließend von den Mitarbeitern der
Fachabteilungen mit marketing- und vertriebsrelevanten Informationen wie Texten,
Bildern und Grafiken anreichern. Die Struktur des Produktkatalogs wird dabei direkt
aus SAP übernommen, sodass keine weiteren Anpassungen notwendig sind.
Im nächsten Schritt wurde an das bestehende Userverzeichnis (Lotus Notes) ein
webbasiertes, dezentrales Usermanagementsystem angebunden, mit dem die Kunden von B&R die Zugangsdaten ihrer eigenen Mitarbeiter selbstständig pflegen können. Bislang war dies lediglich durch B&RMitarbeiter möglich, was das Usermanagement unnötig verlangsamte.
Die eigentliche Authentifizierung der insgesamt mehreren Tausend Ansprechpartner bei den Kunden im Portal erfolgt über
den RedDot LiveServer gegen das zentrale
Userverzeichnis. Die Abfrage liefert im Falle einer erfolgreichen Authentifizierung die
User-ID, Firmen-ID, Username, Vorname
und Nachname des Nutzers zurück, die für
alle weiteren Schritte gespeichert werden.
Diese Daten sind nötig, um im Portal individuell auf Informationen zugreifen zu können. Zudem erhöht sich durch diesen Authentifizierungsprozess die Sicherheit der
Zugriffe. Schließlich musste noch das vorhandene Übersetzungs-Tool in den redaktionellen Workflow eingebunden werden
Innerhalb weniger Monate hatte B&R mit
seinen Partnern das ambitionierte Projekt
umgesetzt. Die Site www.br-automation.com
umfasst mittlerweile mehr als 50.000 Webseiten und wächst kontinuierlich weiter. Derzeit arbeitet das Projektteam an weiteren
Sprachvarianten: Neben zahlreichen europäischen Sprachen wird es auch eine chinesische Projektvariante geben.
www.reddot.de
Branchen-Monitor | Industrie und Logistik
Chargenverfolgung: Von der Produktion bis zum Kunden
Die Ottakringer Brauerei AG und die Vöslauer Mineralbrunnen AG setzen auf
Branchware zur Verwaltung und Kontrolle des Herstellungsprozesses bis zur Auslieferung an den Endkunden.
Zum Einsatz kommt Branchware für alle
Geschäftsbereiche: von der Auftragsbearbeitung über die Logistik bis hin zur Finanzund Debitorenbuchhaltung,Vertragswesen,
Materialbuchhaltung sowie Service- und
Leihverwaltung.
Das Branchware-Lagerlogistik-System
unterstützt die Chargenführung über die
Identifikation der einzeln produzierten
Paletten über die NVE (Nummer-VersandEinheit) und die Etikettierung nach EAN128.
Die Chargen-Rückerverfolgung (RV) in der
Produktion von Ottakringer lässt sich nachverfolgen über das Sudbuch. Damit sind alle Anforderungen der RV von Haus aus erfüllt. Branchware unterstützt die RV, indem
alle chargenbezogenen Informationen beispielsweise mit der NVE im System vermerkt werden. Die Chargennummer und
MHD werden elektronisch per EDI-Datenaustauschverfahren (DESADV) an den Warenempfänger übermittelt oder per Beiblatt
zum Lieferschein. Hier sind viele Kombinationen möglich.
Über die NVE und das MHD ist die Charge auch im Lagerverwaltungssystem
registriert. Hierdurch lassen sich auch Char-
gen im Lager sperren oder anders disponieren, beispielsweise direkt von der Produktion weg.
Zur RV wurden zuerst die Einweg- und
dann in einem zweiten Schritt die Mehrwegplatten mit NVE-Etiketten versehen. So
ließ sich die RV elektronisch stufenweise in
Branchware abbilden. Mischpaletten werden kommissioniert. Dabei werden die Chargen-Nummer und das MHD der Herkunftspalette in Branchware vermerkt. Bei der
„Kommissionierabgabe“ erhält die Mischpalette eine neue NVE. Im RV wird die Referenzierung der Herkunftspaletten für die
Chargenverfolgung nachgehalten.Welchen
Detailgrad die RV im System haben soll,
bleibt dem Systemadministrator vorbehalten.
Bei der Gastronomie-Belieferung der
Ottakringer Brauerei, erklärt EDV-Leiter
Michael Ruth, wird die Charge derzeit nicht
über die Tour hinaus verfolgt: Es werden die
NVE der aufgenommenen Paletten (volloder kommissionierte Mischpaletten) jeder
Tour im RV vermerkt. Im Schadensfall
reicht es dann aus, zu wissen, welcher Wirt
im einzelnen am gleichen Tag beliefert wur-
Abfüllhalle der Ottakringer Brauerei
(Foto: Ottakringer)
de. Ruth weißt aber auch darauf hin, dass
die chargengenaue Tour-Ablade elektronisch
gestützt möglich wäre. Die Ottakringer
Brauerei setzt hardwareseitig im Bereich
Staplerleitsystem auf Stapler-Terminals
„Wave“ von MA-Systems mit WLAN-Anbindung. In der Kommissionierung wird mit
Handhelds von Symbol gearbeitet. Der Handel, so Ruth, bestellt in der Regel chargenreine Paletten. Bei der Brauerei wie der
Quelle läuft die gleiche Software.
Die Vorteile der Einführung der RV sind
bei der Ottakringer und bei der Vöslauer bereits sichtbar. Für Ruth sind das „die Qualität der Belieferung wie die Erfüllung der
Anforderung des Handels nach EDI-DESADV im elektronischem Datenaustausch“.
www.branchware.de
Raiffeisen Informatik forciert Druckoutput-Services
Der Druckoutput-Service von Raiffeisen
Informatik konnte im letzten Geschäftsjahr eine Umsatzsteigerung von 6,7%
(von 2004 auf 2005) erreichen.
Rechnungsdaten sind besonders heikle Daten. Nichts könnte unangenehmer sein, als
Rechnungen zu versenden, deren Folgeblätter falsch oder gar nicht angefügt sind. Fehler dieser Art können durch Auslagerung
des Druckes ein Hochleistungsdruckzentrum verhindert werden.
Moderne Technologien beugen Fehlleistungen vor und garantieren auch die Zustellung der Dokumente. Raiffeisen Informatik hat eine Anwendung entwickelt, die
über einen Datamatrixcode Dokumente einliest und die zusammengehörenden Druck-
werke zusammenführt. Aber nicht nur
Rechnungen, sondern jegliche Art von Dokumenten, wie z. B. Gehaltszettel,Versicherungspolizzen oder Zählerablesekarten wie
z. B. für die BEGAS, werden über die Raiffeisen Informatik Druckstraßen produziert,
geprüft und versendet.
Insgesamt beziehen mehr als 250 österreichischen Unternehmen DruckoutputServices von Raiffeisen Informatik. „Dieser
Bereich entwickelt sich immer besser, da viele Unternehmen erkennen, dass durch Auslagerung dieser Dienstleistungen hohe Qualitätsansprüche erfüllt und eine Kostenersparnis für unsere Kunden möglich ist,“
zeigt sich Dir. Mag. Wilfried Pruschak, Geschäftsführer der Raiffeisen Informatik
GmbH, über die Entwicklung im Bereich
Druckoutput-Services erfreut.
monitor | Jänner 2007
Und so funktionierts
Auf jedes Dokument, das die Druckstraße
durchläuft wird ein spezieller Code angebracht und protokolliert. Das Protokoll wird
gespeichert. Über diesen Datamatrixcode
werden die Dokumente eingelesen. Ein Kamerasystem gleicht die Dokumente mit dem
gespeicherten Protokoll ab. Dieser Code garantiert, dass zusammengehörende Dokumente zusammengeführt werden. Doppelte Dokumente werden ausgewiesen, fehlende Dokumente nachgedruckt. Auch beim
Paketversand kommt dieser Datamatrixcode zu Einsatz und erzeugt dadurch für den
Kunden einen revisionssicheren Versandnachweis.
www.r-it.at
33
Branchen-Monitor | Industrie und Logistik
Rittal-Technik für Weltrekord
Die Taurus Mehrsystem-Lok der ÖBB ist seit 2. September 2006 die schnellste
Lokomotive der Welt. Sie knackte mit 357 km/h den 51 Jahre alten Weltrekord.
Bei einem von Siemens, ÖBB und der Deutschen Bahn initiierten Weltrekordversuch
am 2. September 2006 erreichte die TaurusLok auf der Strecke Ingolstadt-Nürnberg eine Spitzengeschwindigkeit von 357 Stundenkilometern. Die alte Bestmarke lag bei
331 km/h und wurde 1955 von der Französischen Staatsbahn aufgestellt. Binnen weniger als einer Stunde verbesserte der Siemens Eurosprinter den 51 Jahre alten Weltrekord zunächst auf 344 km/h und dann auf
357 km/h.
In der elektrischen Mehrsystemlokomotive des Typs ES64U4 von Siemens werden
auch Rittal-Komponenten eingesetzt. Sie
sind dabei besonderen Anforderungen ausgesetzt. Neben der mechanischen Stabilität
gegenüber Erschütterungen und Vibrationen ist es auch die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV), die den Ausschlag für
die Rittal-Produkte gegeben hat.
„Die Bahnbetreiber und Schienenfahrzeughersteller stellen sehr hohe Ansprüche
an die Qualität der eingebauten Baugruppen und Komponenten“, erklärt Hermann
Becker, Abteilungsleiter der Verkehrstechnik bei Rittal und Projektbetreuer der Rekordfahrt bei Rittal. „Die Steuerungstechnik der E-Lok beinhaltet heute natürlich eine Vielzahl elektronischer und elektromechanischer Bauteile, die über die gesamte
Lebensdauer einer Lokomotive in Gehäusen und Gerüsten sicher untergebracht werden müssen. Hier werden spezielle Produkte eingesetzt, die an die dynamischen Anforderungen angepasst sind.“
In der Rekord-Lok waren das Rittal-Hilfsbetriebegerüst, der Rittal-Elektronikschrank
und das Rittal3kV-Gerüst mit dabei. Das Rittal-Hilfsbetriebegerüst besteht aus einem
Die Rekordlok Rh1216 050-5 auf der InnoTrans
2006 in Berlin.
PS-4000-Schranksystem mit 16 Montageplatten und zwei Groß-Schwenkrahmen.
Ein spezieller Rittal PS 4000 mit EMV-Ausrüstung bildet auch das Rückgrat des
Elektronikschranks. Der Elektronikschrank
ist speziell gegen Hochfrequenzeinstrahlungen geschützt und verfügt über drei hintereinanderliegende 19’’ Ebenen.
www.rittal.at
Management-Leitfaden für RFID erschienen
VDEB und AIM Deutschland haben einen gemeinsamen Management-Leitfaden für
den Einsatz von RFID-Systemen erarbeitet.
Er richtet sich an die Verantwortlichen in
Unternehmen, die sich mit dem Thema
RFID beschäftigen und entsprechende Anwendungen mit RFID planen. Der Leitfaden umfasst 44 Seiten und ist ab sofort
kostenlos als PDF über das Internet zu beziehen.
Der Management-Leitfaden richtet sich
insbesondere an Entscheider und Projektverantwortliche, die schon ein Grundwissen über RFID haben. Der Leitfaden ergänzt
dieses Wissen systematisch um grundlegende Sachinformationen. Kompakt wird der
Leser in zehn Kapiteln mit allen Teilaspekten vertraut gemacht, die bei einer Entscheidung für ein RFID-System beachtet werden sollten.
Zunächst führt der Management-Leitfaden in die vier unterschiedlichen Frequenzbereiche ein, die für RFID-Anwendungen
zur Verfügung stehen. Detailliert wird auf
die weltweiten Standards im Bereich RFID
eingegangen, die dem Anwender Investitionssicherheit gewährleisten. Der Leser er34
hält einen kurzen Überblick der verfügbaren Technik und wichtiger physikalischer
Eigenschaften, die für eine erfolgreiche Anwendung von RFID zu berücksichtigen sind.
RFID-Systeme funktionieren nur so gut,
wie ihre problemlose Anbindung an die
übergeordneten IT-Systeme gelingt. Entsprechend gibt ein Kapitel Einblick in die
Anforderungen an eine RFID-Middleware,
die das Bindeglied zwischen Hard- und
(übergeordneter) Software bildet. Schließlich rundet eine kurze Übersicht des datenschutzrechtlichen Rahmens, innerhalb dessen sich RFID-Anwender bewegen und deren Auflagen sie insbesondere bei personenbezogen Daten zu beachten haben, den Management-Leitfaden ab. Ergänzt wird der
Leitfaden durch zwei Kriterien- und Checklisten. Sie sollen für den Anwender eine
Handreichung sein, ihre Anforderungen an
die RFID-Hardware sowie an eine RFIDMiddleware systematisch zu erfassen.
Der Management-Leitfaden wurde von
der RFID-Fachgruppe des Verbandes der
monitor | Jänner 2007
EDV-Software- und -Beratungsunternehmen (VDEB) in Zusammenarbeit mit AIM
Deutschland erstellt. Der ManagementLeitfaden für den Einsatz von RFID-Systemen ist über die Internetseiten des VDEB
und AIM Deutschland abrufbar. Sie erreichen die Seiten unter www.vdeb.de und
www.aim-d.de
Netz & Telekom | Kommentar
2007: Jahr der Informationssicherheit?
Ein neues Jahr ist angebrochen - wir werden sehen, welche Herausforderungen im
Bereich IT-Security auf uns zukommen. Wird IDC recht haben, dass der Bedarf an
Security-Spezialisten um 14% steigen wird? Aber eines ist jedenfalls gewiss: Eine
gesamtheitliche Sicht der IT-Security ist notwendig!
Manfred Wöhrl
Dr. Manfred Wöhrl,
ist seit mehr als 25
Jahren im Bereich
der EDV mit den Spezialgebieten Computervernetzung und
Security (CCSE Checkpoint Certified
Security Engineer) tätig. Er ist Lehrbeauftragter an der Wirtschaftsuniversität Wien, Vortragender der Donau-Universität in Krems und Geschäftsführer
der R.I.C.S. EDV-GmbH (Research Institute for
Computer Science, www.rics.at), spezialisiert
auf Securitychecks und Security-Consulting.
Dr. Wöhrl ist Vortragender und Betreuer bei
einer Reihe von Seminaren und Tagungen und
gerichtlich beeideter und zertifizierter Sachverständiger.
Ich habe im vergangenen Jahr regelmäßig ten unbekannte Timing- und Tree-Probleüber technische Securityaspekte berichtet me beim „Log-in“ auf...
und möchte als Neueinstieg für heuer den
Daran erkennt man deutlich ein neues
Begriff IT-Security auf Informationssicher- Ziel der Informationssicherheit: Nach ITheit fokussieren. Der sichere Umgang mit Security und Verfügbarkeit kommt PerforInformation ist das Ziel!
mance ins Spiel. Eine IT-Funktionalität ist
In einem ersten Schritt ist zu definieren: nur gegeben, wenn die Antwortzeit akzepWelche Informationen sind firmenkritisch? tabel ist!
Drohen bei einem Verlust oder wenn sie
in falsche Hände geraten für ein Unterneh- Gesamtheitliche Sicht ist wichtig
[email protected]
men große Probleme bis zum Konkurs?
In der Folge muss analysiert werden, wel- Aus diesen Gründen ist eine gesamtheitliche technischen und organisatorischen che Sicht der Informationssicherheit unabSchwachstellen es gibt, durch deren (gewoll- dingbar - denn so wichtig jeder einzelne
te oder ungewollte) Ausnutzung kritische Aspekt für sich ist, eine einseitige GewichSie haben Security-ProbleInformationen in Gefahr geraten können. tung stört das Gesamtsystem.
me? Fragen Sie Dr. Wöhrl!
Zum Beispiel ist es notwendig technische
Erst jetzt kann man die einzelnen SchwachDetails zu betrachten, aber die Organisation
stellen gezielt angehen und beheben.
Sollten Sie Fragen zum beschriebenen
Wie weit Theorie und Praxis leider aus- darf deshalb nicht unbeachtet bleiben.Wem
Thema oder allgemein zu Security
einander gehen, zeigt ein kleines Beispiel: eine firmeninterne Umsetzung der
haben, senden Sie ein kurzes E-Mail an
Man hat sich heute daran gewöhnt, dass der ISO27001 zu komplex (oder zu kostenindie MONITOR-Redaktion, troger@moE-Mail-Dienst funktioniert. Auf die Frage: tensiv) erscheint, kann - in Anlehnung an
nitor.co.at, wir leiten Ihr E-Mail gerne an
„Wie lange darf die EDV in ihrer Firma ste- diese Norm - kleine Schritte in der DokuDr. Manfred Wöhrl weiter.
hen?“ kam die Antwort „24 Stunden ohne mentation starten. Dazu zählen ArbeitsProbleme“.Aber wehe, der Fall tritt ein, dass anweisungen (z. B. „How-To-Do“ im Kriein „wichtiges“ E-Mail auch nur um eine senfall), Checklisten, aber auch Sammlunoder zwei Stunden verzögert wird oder ein gen von Fragen und Antworten („FAQs“),
Webzugriff tatsächlich nicht möglich ist - die die IT-Infrastruktur betreffen und vom transparent (für den Benutzer unerkannt)
User oft gestellt werden.
EDV-Systeme im Einsatz sind.Wie sieht es
dann ist Feuer am Dach!
Eine andere Facette der beschriebenen da mit der Informationssicherheit aus?
Wir steuern weltweit auf einen kritischen
Punkt zu: IT-Systeme werden immer kom- Thematik ist auch die Frage, wo überall Dabei denke ich gar nicht an bekannte Bereiche wie Handy-Telefonie (Verplexer - im gesamten und im
bindungsdaten, in welcher Funkeinzelnen - es treten Probleme
zelle hat sich das Handy bewegt),
im Zusammenspiel auf, da es
sondern auch an die Stromvernahezu unmöglich wird, alle
sorger („Stromausfall durch Fehlkombinatorischen Möglichkeiverhalten der EDV“) oder andeten VOR Inbetriebnahme zu
mobile Security Lösungen vom Spezialisten
re, vernetzte Infrastrukturbetreitesten.
ber. Mit einem Wort: lohnende
Auch hier ein Beispiel aus
mobil data - IT & Kommunikationslösungen GmbH
Hackerziele nehmen zu, die
der Praxis: eine Novell-Lösung
Abhängigkeit von funktionieren(iChain und eDirectory) soll
Franzosengraben 12/4/A
A-1030 Wien
den Systemen steigt für (fast) jemit LDAP und SAMBA (inden von uns. Wir können nur
stalliert auf eine IBM-Z-Series
t: +43-1-587 57 63-0
e: [email protected]
hoffen, dass sich die Verantwortmit SuSe/VM) zusammeni: www.mobil-data.at
lichen der Gefahren bewusst sind
wirken - theoretisch kein Pround entsprechend agieren.
blem - aber in der Praxis tremonitor | Jänner 2007
35
Netz & Telekom | Storage
Intelligent integrieren - SAN und NAS im Doppelpack
Speicherlösungen konsolidieren und Kosten sparen
Claus Schmidt
Unterschiedliche Anforderungen in der
Verfügbarkeit von Anwendungen und Daten bedeuteten für Unternehmen bisher,
verschiedene spezialisierte Speichersysteme anzuschaffen. Dadurch entstanden
Speicherlandschaften, die mit ständig steigenden Kosten und einem immer komplexeren Verwaltungsaufwand den heutigen
Anforderungen nach Flexibilität, Einfachheit und Effizienz nicht mehr genügen.
Die Idee, sämtliche Speicherklassen auf
einer einzigen Plattform zu integrieren,
bietet viele Vorteile. IT-Administratoren
verwalten damit alle Daten über eine gemeinsame Schnittstelle. Das Unternehmen spart Kosten durch nur noch eine
Hardwarelösung und eine Softwarelizenz
für die verschiedenen Speicherklassen. Ein
solches System weist den Speicherplatz
flexibel zu und provisioniert je nach Bedarf neu. Damit lassen sich Überkapazitäten oder Engpässe vermeiden und spontanen Bedürfnissen von Unternehmen sehr
viel einfacher entsprechen. Der Zugriff auf
archivierte Daten erfolgt schnell und einfach. Das System lässt sich mit weniger
Ressourcen verwalten, was die Gesamtkosten verringert.
Effiziente Systemarchitekturen
Herkömmliche Speicherlösungen setzen
auf drei getrennte Hardwareplattformen
für hohe, mittlere und niedrige Verfügbarkeit der Daten. Diese Architektur aus drei
Bausteinen hat sich als besonders effizient
erwiesen. Deshalb unterteilen auch integrierte Speicherlösungen die Daten in drei
Bereiche. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass sich dabei alle Daten auf nur noch
einer Hardware verwalten und speichern
lassen.
Mit der Einteilung in drei verschiedene
Arten von Daten lassen sich entsprechend
drei Speicherklassen nach Leistung, Verfügbarkeit, Kapazität und Skalierbarkeit
unterscheiden. In der ersten Speicherklasse liefert das System die höchste Leistung
und Verfügbarkeit für einsatzkritische Anwendungen. Daten in der zweiten Spei36
cherebene erhalten erhöhte Leistung und
hohe Verfügbarkeit für gemäßigt prioritäre Anwendungen.
Für Daten in der dritten Speicherklasse bietet das System geringere Leistung
bei normaler Verfügbarkeit für entsprechende Anwendungen wie etwa File Sharing. Speicherkapazitäten werden dabei
mit unterschiedlichen Prioritäten versehen, damit Administratoren Ressourcen
innerhalb des Systems flexibel einsetzen
können.
Ein solches System schreibt Daten mit
hoher Priorität im Bereich der äußersten
Spuren auf den einzelnen physischen
Disks, um eine erhöhte Leistung und optimale Zugriffszeiten zu erreichen. Dagegen wandern Daten mit geringeren Leistungsanforderungen auf die mittleren und
Backup-Daten auf die inneren Spuren.
SAN und NAS im Doppelpack
In der Vergangenheit mussten sich Unternehmen zwischen der Leistungsfähigkeit
eines SAN-Speichersystemas und der
Wirtschaftlichkeit eines NAS entscheiden.
Mit integrierten Systemen gehören Kompromisse dieser Art der Vergangenheit an.
Moderne Speicherlösungen integrieren
sowohl SAN als auch NAS nahtlos - wobei beide uneingeschränkten Zugriff auf
den gleichen Speicherpool haben. Dabei
gibt es unterschiedliche Ansätze, SAN und
NAS in einem System zu integrieren.
Von entscheidender Bedeutung ist die
Zuweisung und Verwaltung des Speichers.
Einige Systeme erfordern eine dedizierte
Zuweisung des Speichers für die NASoder SAN-Nutzung. Die damit verbundene Problematik ist bereits von herkömmlichen, verteilten Speichersilos bekannt zugewiesene Kapazitäten werden nicht
ausgenutzt.
Durch diese ineffiziente Einteilung der
verfügbaren Speicherbereiche entstehen
Kostennachteile sowie ein erhöhter Verwaltungsaufwand. Deshalb bietet erst die
freie Zuweisung datei- oder blockbasierter Daten und die parallele Verwaltung im
monitor | Jänner 2007
Das Axiom-Speichersystem von Pillar Data
Systems
gleichen Speicherpool alle Vorteile einer
Integration von SAN und NAS.
Auslastung optimieren und Flexibilität
steigern
Anders als bei herkömmlichen Speichersystemen, erfolgt auf einer integrierten
Plattform die Zuweisung und Verwaltung
der Daten flexibel und effizient. Durch Vir-
Netz & Telekom | Storage | KSI
tualisieren des Speicherpools lassen sich
Dateisysteme und LUNs (Logical Unit
Numbers) frei zuordnen. Ein solcher gemeinsam genutzter SAN/NAS-Speicherpool benötigt hochverfügbaren und hochleistungsfähigen Speicher.
Je nach Anforderungen an Kosten und
Leistungsfähigkeit ist der Einsatz von
SATA- oder Fibre Channel-Laufwerken
sinnvoll. Dabei spielt auch die Skalierbarkeit eine wichtige Rolle. Die Hard- und
Software sollte so erweiterbar sein, dass
sie auch einem deutlich gestiegenen Speicherbedarf in der Zukunft des Unternehmens gewachsen ist.
Ausfallsicherheit und Wartung
Der verlässliche Zugriff auf Daten rund
um die Uhr ist für Speichersysteme entscheidend. Durch hochzuverlässige und
hochleistungsfähige Komponenten in redundanter Bauweise sind integrierte
Systeme besonders sicher. Speicherlösungen sollten aber auch auf eine einfache und
möglichst kostengünstige Wartung aus-
gelegt sein. Mit der Verwendung von Standardkomponenten werden Kosten für einen Austausch gering gehalten.
Die intelligente Spiegelung von Daten
ist ein weiterer Ansatz zur Erhöhung der
Datensicherheit. Bestehende Verbindungen sollten während eines Austauschs umgeleitet werden können, um den Wechsel
kritischer Teile im laufenden Betrieb zu
ermöglichen. Ein batteriegesicherte
Schreibcache stellt die Datenintegrität bei
einem Stromausfall sicher.
Integrierte Systeme im Vorteil
Integrierte Systeme bieten den Vorteil,
über das Software-Management alle Speicherklassen flexibel und übersichtlich zu
kontrollieren. Die Benutzeroberfläche der
Software zur Speicherverwaltung sollte
deshalb möglichst intuitiv gestaltet sein.
IT-Administratoren können dann ohne
komplexe Schulungen die Daten einfach
und zentral verwalten sowie Speicherkapazitäten bereitstellen und Sicherungskopien erstellen.
Claus Schmidt ist
Sales Director
Central Europe von
Pillar Data Systems,
www.pillardata.com
Die Kosten- und Leistungsvorteile integrierter Systeme lassen bisherige Speicherlandschaften in Sachen Effizienz und
Performance alt aussehen. SAN und NAS
sind auf ein und derselben Hardwareplattform verfügbar, Speicherbereiche lassen
sich für alle Daten virtuell zuweisen.
Speicherplatz lässt sich so besonders einfach und flexibel verwalten. Integrierte
Systeme sind somit eine gute Alternative zu den steigenden Kosten von Speicherlandschaften mit ungenutzten Kapazitäten und immer komplexerem Verwal❏
tungsaufwand.
Vernetzungstechnik: Trend zu GG45-Lösungen
PROMOTION
Interoperabilität ist ein entscheidender Faktor für die Investitionssicherheit in der
Vernetzungstechnik. Wenn Sie heute auf den richtigen Partner setzen, sind Sie auch
noch in 15 Jahren zufrieden.
Sie haben keine Lust auf Fehlentscheidungen? Das Sortiment von Kontakt-Systeme Inter Ges.m.b.H. bietet schon heute
Produkte für zukünftige Anwendungen:
Die US-Firma BEL Stewart ist ein
globaler Pionier für RJ-Steckverbinder. Sie
hat für Hersteller von aktiven Komponenten wie Cisco, Nortel etc. eine Steckerbuchse entwickelt die dem NEXANS-GG45
entspricht. Das ist eine Cat.7-Schnittstelle für die Zukunft, die auch den Cat.7aEntwurf abdeckt.
Das stark gestiegene Interesse an mit
RJ45-kompatiblen Hochfrequenzsteckverbindern ist primär auf die neue Entwicklung für 10-Gigabit-über-TwistedPair-Kabel zurückzuführen. Die 8-poligen
Cat7-PCB-Buchsen werden diesem Bedarf
mit der höchsten auf dem Markt erhältlichen Leistung begegnen.
Die Partnerschaft zwischen NEXANS
und BEL Stewart ist eine folgerichtige
Reaktion auf die steigende Nachfrage nach
GG45-Lösungen und wird es beiden
Unternehmen ermöglichen, eine umfassende Produktpalette auf dem Markt anbieten zu können.
monitor | Jänner 2007
Die von NEXANS entwickelten GG45Spezifikation haben sich als bevorzugte
Lösung auf dem Markt etabliert. Eine
kürzlich durchgeführte CRU-Studie bezeichnet die GG45-Cat7-Steckverbinder
von NEXANS als „die bevorzugte Wahl“
unter den auf dem Markt erhältlichen
„echten“ Cat7-Steckverbindern.
KSI ist General-Distributor für passive
Komponenten von NEXANS.
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37
Netz & Telekom | Storage
Einkaufsführer: Virtual Tape Libraries
Vor 50 Jahren war das Medium „Band“ der Standard in Sachen Datensicherung.
Aber schrumpfende Backup-Fenster und die Notwendigkeit einer möglichst schnellen Wiederherstellung kritischer Daten und Anwendungen ließen Kunden nach festplattenbasierten Lösungen suchen, die den Backup- und Restore-Prozess verbessern sollten.
Herbert Bild
Eine komplette Umstellung von Tape auf
Disk bringt allerdings neue Backup-Routinen und einiges an Plattenverwaltung mit
sich. Eine interessante Alternative sind Virtual Tape Libraries.Als Festplattenspeicher,
die Band und Bibliotheken emulieren, liefern sie die nötige Performance und sind in
bestehende Tape-Strukturen einfach einzugliedern. Inzwischen gibt es viele derartige
Lösungen auf dem Markt, die alle Verbesserungen für den Backup- und Restore-Prozess versprechen.
Die verschiedenen Lösungen erfordern
unterschiedlichen Implementierungs- und
Wartungsaufwand. Manche Lösungen erfüllen die aktuellen Backup-Anforderungen, sind aber für zukünftige höhere Ansprüche nicht geeignet. Andere dagegen
bringen nicht die versprochene Leistung.
Welche Lösung ist wohl die richtige? Die
Antwort auf diese Frage liegt im Detail. Um
das beste System für seine Bedürfnisse festzustellen, sollte der Anwender die unterschiedlichen Systeme nach acht wichtigen
Kriterien bewerten.
Performance
Einer der Vorteile von Virtual-Tape-Systemen ist die Beschleunigung der Backup- und
Restore-Zeiten.Aber nicht alle Virtual-TapeLösungen bringen dieselbe Leistung. Viele
Herbert Bild ist
Product Marketing
Manager bei Network Appliance,
www-de.netapp.com
38
Faktoren tragen zur Gesamtleistung und
dem Durchsatz des Systems bei. Dazu gehören auch die Rechenleistung der Storage-Controller, die Festplattengeschwindigkeit, die Anzahl und Arten der Pfade zu den
Festplatten am Backend sowie die Effizienz
der Firmware. Andere Faktoren haben einen positiven oder negativen Einfluss auf
die Performance, beispielsweise ob Komprimierung implementiert ist oder wie das Festplattensystem verwaltet wird.
Integration physischer Bänder
Während alle Virtual-Tape-Lösungen Bandlaufwerke emulieren, können jedoch nicht
alle Lösungen direkt auf physische Bandlaufwerke schreiben. Im Folgenden werden
zwei Methoden erläutert.
Bei der ersten Methode verwaltet die
Virtual-Tape-Software nur den Festplattenspeicher und nicht die physischen Bandlaufwerke. Wenn ein virtuelles Band auf ein
physisches Band kopiert werden muss, muss
der Administrator dafür einen separaten
Backup-Schritt vorsehen. Dieser zusätzliche Schritt verbraucht zusätzliche I/O-Bandbreite und Rechenkapazität des Backup-Servers. Die physischen Medien bleiben unter
Kontrolle der Backup-Anwendung.
Bei der zweiten Methode nutzt die Virtual Tape Library die Prozessoren in der VTLAppliance und nicht den Backup-Server zum
Verschieben von Daten zwischen Festplatte und Band. Die Virtual-Tape-Software verfolgt den physischen Speicherort der gesicherten Daten und kann je nach Bedarf Bakkup-Kopien über dedizierte Pfade zwischen
Festplatte und Band migrieren. Lösungen,
die diese Methode nutzen, können auch die
oben genannte erste Methode unterstützen.
Wenn Kunden die Entnahme von Bändern aus der Bibliothek zu Disaster-Recovery-Zwecken planen, müssen sie zuerst
monitor | Jänner 2007
festlegen, ob das Band von der Backup-Anwendung direkt verwendet werden soll oder
zum Lesen in die Bibliothek zurückgestellt
werden muss.
Ausnutzung der physischen Bänder
Ein weiterer Aspekt der Integration physischer Bänder kann dazu führen, dass VTLAnwender unerwartet feststellen, dass sie
nach der Implementierung bestimmter
VTL-Lösungen mehr physische Bänder benötigen anstatt weniger.
Physische Bandlaufwerke nutzen Hardwarekomprimierung zur Erzielung höherer Bandkapazitäten und -performance.
Unterschiedliche Daten werden mit unterschiedlichen Raten komprimiert; manche
Daten können sogar überhaupt nicht komprimiert werden. Die VTL muss aus Gründen der Kompatibilität mit der Backup-Anwendung eine 1:1-Entsprechung zwischen
virtuellen und physischen Bändern beibe-
Netz & Telekom | Storage
halten. Für die meisten VTLs müssen die
virtuellen Bänder auf die unkomprimierte
Kapazität der physischen Bänder gebracht
werden, damit sie garantiert passen. Die Daten werden vom physischen Bandlaufwerk
durchschnittlich im Verhältnis 2:1 komprimiert, wodurch die meisten physischen Bänder halb leer bleiben und doppelt so viele
Kassetten nötig sind wie bei effektiveren
VTL-Lösungen.
Es gibt jedoch noch eine weitere Methode, mit der die Kapazität der von der VTL
erstellten physischen Backup-Bänder maximiert werden kann. Die Virtual Tape
Library kann nach dem Zufallsprinzip Daten beim Eintritt ins System erfassen, um
den Effekt der Komprimierung abzuschätzen, ohne dabei die Performance zu beeinträchtigen. Mit dieser Methode können die
Virtual Tapes in der Größe exakt an die komprimierte Kapazität der physischen Bänder angepasst werden.Werden Virtual Tapes
mit der optimalen Kapazität zum Füllen der
einzelnen physischen Bänder erstellt, werden weniger Kassetten in der Bandbibliothek benötigt. Bei dieser effizienten Ausnutzung der Medien beträgt die Ersparnis an
Kassetten durchschnittlich 50%.
Komprimierung
Seit Jahren verfügen Bandlaufwerke über
die Fähigkeit, Daten beim Schreiben auf das
Band zu komprimieren. Der Vorteil der
Komprimierung ist klar: Eine LTO3-Kassette kann 400 GB unkomprimierter Daten
aufnehmen, aber 800 GB komprimierter Daten - was der doppelten Menge entspricht.
Manche VTL-Anbieter haben die Komprimierungsmöglichkeit auch in ihre festplattenbasierten Systeme aufgenommen.
Die Vorteile der Komprimierung sind für
VTLs jedoch nicht so deutlich wie für Bandlaufwerke.
Es gibt zwei Methoden zur Datenkomprimierung: per Hardware oder per Software.
Bei hardwarebasierter Komprimierung führen spezielle Verarbeitungs-Chips die Komprimierung beim Eintritt der Daten ins System durch. Diese Art von Verarbeitung ist
sehr viel effektiver als softwarebasierte Komprimierung. Tatsächlich kann SoftwareKomprimierung die Performance bis zu dem
Punkt verschlechtern, an dem sie für Unternehmen, die ihre Backup-Performance verbessern müssen, keine gangbare Option
mehr darstellt.
Skalierbarkeit
Es gibt Virtual Tape-Systeme, die für kleinere Rechenzentren oder kleine Außenstellen von Unternehmen entworfen wurden,
während andere so skalieren, dass sie die
Backup-Anforderungen für viele Server erfüllen. Manche VTLs können sowohl bei geringen als auch bei hohen Festplattenkapazitäten gleich bleibend hohe Performance bieten und weiten damit die Vorteile von
VTLs auf viele verschiedene Umgebungen
aus.
Emulation von Bandlaufwerk und Bibliothek
Alle Virtual Tape Libraries emulieren ein
oder mehrere unterschiedliche Bandlaufwerke.Wenn die emulierten Laufwerke den
installierten Laufwerken entsprechen, kann
die VTL ohne oder mit nur wenigen Änderungen am bestehenden Backup-Prozess
implementiert werden. Unterscheiden sich
die Laufwerke, können geringfügige Änderungen an der Konfiguration der BackupAnwendung notwendig sein. Mit Virtual
Tape-Systemen können Storage-Administratoren eine große Zahl virtueller Bandlaufwerke definieren, wobei die Höchstzahl
vom Anbieter abhängt.
Kleinere Virtual-Tape-Systeme emulieren nur Bandlaufwerke. Größere Systeme
emulieren Bandlaufwerke und Bandbibliotheken. In diesen größeren Systemen wird
die Festplattenkapazität der Backup Software gegenüber als eine oder mehrere Bandbibliotheken einschließlich Laufwerken,
Bandkassetten und Robotern dargestellt. Da
die Festplatte als Bandbibliothek präsentiert
wird, können Administratoren Kapazität
und Durchsatz des Systems einfach auf
mehrere Server verteilen. Emulationen von
Laufwerken und Bibliotheken funktionieren zwar beide, jedoch sind Bibliothekslösungen die bessere Wahl, wenn mehrere
Backup-Server unterstützt werden sollen.
Management Software
Die Software für das Management der Virtual Tape Library muss ebenso einfach und
intuitiv in der Bedienung sein wie die Konfiguration der Virtual Tape Libraries, Laufwerke und Kassetten. Wenn die VTL in
Außenstellen oder Abteilungen außerhalb
des Rechenzentrums installiert wird, sollte
die Möglichkeit bestehen, das oder die
monitor | Jänner 2007
System(e) von einer zentralen Stelle aus remote zu verwalten.
Investitionsschutz
Virtual Tape Libraries lassen sich auf einfache Weise in bestehende Backup-Infrastrukturen integrieren, um Probleme mit der
Backup- und Restore-Performance zu lösen. IT-Abteilungen müssen diese Anschaffung jedoch als Teil einer größeren Datenschutzstrategie betrachten. Die Auswahl des
richtigen Anbieters kann den Schutz der
Investition sicherstellen, die Auswahl des
falschen Anbieters dagegen kann das Produkt innerhalb weniger Jahre praktisch
unbrauchbar werden lassen. Daher ist es von
Bedeutung, Pläne und Roadmaps des
Anbieters zu kennen.
Fazit
Die Implementierung von Virtual Tape Libraries bietet viele Möglichkeiten. Sie bilden eine Ergänzung zu physischen Bändern,
indem es zwei notwendige Stufen der Datensicherung schafft: Die primäre BackupKopie wird auf Festplatte gespeichert, die sekundäre Kopie auf Band.Virtual Tape Libraries können von Anfang an verbesserte
Backup- und Restore-Zeiten liefern, ohne
dass vorhandene Prozesse oder Workloads
geändert werden müssen. Später können
schrittweise Änderungen eingeführt werden, um den Durchsatz weiter zu erhöhen.
Manche Lösungen sind neu und vergleichsweise unausgereift und bieten nur
grundlegende Management-Funktionen mit
der Aussicht auf zukünftige Verbesserungen, während es sich bei anderen Lösungen
um ausgereifte Produkte mit vielen technologisch fortschrittlichen Funktionen handelt.Virtual Tape kann äußerst effektiv sein,
muss aber sorgfältig ausgewählt werden.
39
Netz & Telekom | News
Web-Collaboration mit Netviewer 4
Netviewer präsentierte die Version 4.0 seiner Web-Collaboration-Software.
Während die Karlsruher Software-Spezialisten ihre Software in der Vergangenheit
vor allem um zusätzliche Funktionen und
ein neues Bedienkonzept erweiterten, steht
beim aktuellen Update ein neues Übertragungsverfahren der Bildschirminhalte, eine noch komfortablere Bedienung sowie die
Integrationsfähigkeit der Software in die
komplexen Prozesse großer Organisationen
im Vordergrund. Im Vergleich zu den bisherigen Versionen nutzt die Version 4.0 ein
völlig neuartiges Übertragungsverfahren
der Bildschirminhalte.
Zum Einsatz kommt dabei ein hybrides
Bildkompressionsverfahren, das für eine
hochleistungsfähige Übertragung der Inhalte sorgt. Das neue Verfahren hat Netviewer bereits zum Patent angemeldet. Zahlreiche Neuerungen sollen für mehr Komfort bei der Anwendung der Web-Conferencing-Software sorgen. Hierzu gehört unter
anderem die „Netviewer Lounge“, ein virtueller Warteraum für Teilnehmer, deren
Sitzung noch nicht begonnen hat. Zudem
lassen sich Einladungen ab sofort nicht nur
als Outlook-Termin, sondern auch via Lotus Notes versenden. Um Schulungen oder
Support-Sessions besser nachvollziehen zu
können, lassen sich die einzelnen Sitzungen
in Zukunft außerdem in Bild und Ton aufzeichnen. Optional werden zudem ab sofort
die einzelnen Sitzungsteilnehmer mit protokolliert.
Auf Wunsch zeigt Netviewer automatisch
alle relevanten Systeminformationen des
zu wartenden Rechners an. Damit entfällt
das zeitaufwändige Abfragen von Systemparametern wie die Version des Betriebssystems, CPU-Nutzung oder Speicherplatz.
Umfangreiche Neuerungen bietet die Version 4.0 vor allem bei deren Integrationsfähigkeit in die komplexen Prozesse von gro-
ßen Organisationen. So bietet die neue Version den sogenannten Benutzermanager, der
eine individuelle Benutzerverwaltung ermöglicht.
Damit lässt sich zentral festlegen, welche
Nutzergruppen welche Funktionen und Anwendungen der Netviewer-Software nutzen dürfen. Beispielsweise lässt sich so festlegen, dass bestimmte Nutzergruppen ausschließlich PDF-Dateien per Dateitransfer
übertragen dürfen oder dass bestimmte Dateiformate für das Desktop-Sharing ausgeschlossen sind. Dabei ist der neue Benutzermanager in zentrale Verzeichnisdienste
wie Microsoft Active Directory integrierbar, sodass auch bereits bestehenden Nutzergruppen bestimmte Rollen und Zugriffsrechte bei der Handhabung der NetviewerSoftware zugeteilt werden können.
www.netviewer.de
Internet Protocol Address Management
BlueCat Networks hat die aktuellen
Releases seiner Proteus und Adonis
Appliances vorgestellt.
Bereits die erste Proteus-Version, die im
April 2006 vorgestellt wurde, war eine
komplette Internet-Protocol-AddressManagement (IPAM)-Lösung, die auf einer Multi-Core-Architektur basiert.
Mit der aktuellen Version geht BlueCat
Networks noch einen Schritt weiter und
adressiert zusätzlich die Bedürfnisse großer Unternehmen und Konzerne. Proteus
soll dabei helfen, IP-Ressourcen besser zu
40
planen und zentral zu administrieren.
„Proteus verändert den Weg, auf dem
Daten über das Netzwerk zum Netzwerkmanager gelangen und die Art, wie er mit
diesem Datenstrom verbunden ist, grundlegend“, ist David Berg, Director of Product Management, BlueCat Networks
überzeugt.
Die Lösung bietet unter anderem: integrierte externe Authentifikator-Tests, verbesserte, automatisierte Templates für die
verschiedenen Zonen, Unterstützung von
VoIP ENUM Zonen, „shared“ Netzwerke mit DHCP möglich, Reports und
SNMP- Unterstützung.
monitor | Jänner 2007
Ebenfalls mit neuer Version: die
DNS/DHCP Adonis-Serie. Sie erlaubt insbesondere im Zusammenspiel mit der
Proteus Enterprise IPAM Appliance eine
umfassende Kontrolle der IP.
Adonis ist jetzt direkt mit der MirageFamilie von Network Access Control
(NAC) Appliances integriert, hat die Sicherheit um die Radius-Authentifizierung
herum verbessert und verfügt über zusätzlich VoIP-Funktionalitäten wie ENUM und
TFTP (Trivial File Transfer Protocol).
Distributor für Österreich ist Triple-S IT.
www.3s-it.at
Netz & Telekom | News
Ganz auf Umwelt
HP heftet sich den Umweltschutz auf die Fahne. Neben „smartem“ Kühlen involviert
sich das Unternehmen auch bei der EU-Richtlinie für energieverbrauchende
Produkte.
Andreas Roesler-Schmidt
Früher hatten es die Stromfresser im Rechenzentrum einfach. Der Stromverbrauch, der
zum Kühlen notwendig war,war im Vergleich
zum Energieverbrauch der Rechner selbst
minimal.Neben den hohen Hardwarekosten
kam niemand auf die Idee, die Stromkosten
auch nur in Betracht zu ziehen. Nicht nur
steigende Energiepreise verändern die Situation nunmehr langsam aber sicher.Auch die
verschobenen Verhältnisse lassen Unternehmen zunehmend genauer auf die Stromrechnung ihres Data Centers schauen: Denn einem Watt verbrauchter Rechenleistung stehen inzwischen 1:1 ein Watt benötigte Kühlungsleistung gegenüber.
Immerhin ließen sich in kommerziellen
Gebäuden rund 30% des Energieverbrauchs
einsparen, weiß Bernard Meric, Senior Vice
President, External Affairs EMEA, bei HP.
Sein Job ist es,in Brüssel Beziehungen zu Politikern, Beamten und anderen Interessensvertretern zu unterhalten, um entstehende
Richtlinien zu beeinflussen. Eine davon ist
die im kommenden Jahr zur Implementierung anstehende „Energy Using Products
(EuP) Directive“ der EU. Durch sie werden
alle Hersteller,die energieverbrauchende Produkte in den Ländern der EU verkaufen,verpflichtet, die Umwelteinflüsse ihrer Produkte über den gesamten Produktlebenszyklus
zu minimieren und speziell auf deren Energieeffizienz zu achten.
Dass die Beratungstätigkeit bei der Entwicklung der Richtlinie wohl auch dafür sorgen soll,dass sie für Hersteller nicht zu schwer
verdaulich wird, will Meric nicht gelten las-
sen: „Wir sagen vor allem, was realistisch
umsetzbar ist.Denn niemand hätte etwas von
einer Richtlinie, die gar keiner umsetzen
kann.“ So dagegen sei sichergestellt, dass die
Ziele realistisch und erreichbar gesetzt sind
und damit auch, dass die Industrie tatsächlich etwas unternimmt.
Das Energiethema betrifft natürlich nicht
nur Firmen mit großen Rechenzentren.Auch
Konsumenten haben immer mehr IT im
Haushalt im Einsatz und sind mit steigenden
Stromkosten konfrontiert. Insbesondere das
Zusammenwachsen von IT und Unterhaltungselektronik erhöht den Energieverbrauch, etwa wenn vermehrt PCs „always
on“ sind, weil sie Quelle für Musik- oder
Filmgenuss sind und auf Abruf bereit stehen.
„Mit entsprechenden Stromsparfunktionen
lässt sich hier viel einsparen“, meint Meric,
weiß aber auch: „Das wird nur funktionieren, wenn man ab Werk entsprechende Einstellungen vornimmt.“ Denn kaum ein Konsument kommt von alleine auf die Idee, die
vorhandenen Möglichkeiten auszuschöpfen
und Stromspareinstellungen vorzunehmen.
Im Rechenzentrum dagegen soll intelligenteres Kühlen für entsprechende Einsparungen sorgen.HP kündigte ein neues Energiemanagementsystem namens „HP
Dynamic Smart Cooling“ an,das nach Unternehmensangaben darauf ausgelegt ist, 2045 % Einsparungen bei den Energiekosten
für die Kühlung zu verschaffen. Neue Hardware soll sich dadurch in Rechenzentren integrieren lassen ohne die Gesamtstromkosten zu erhöhen.
„Die ultimative
Einsparung wäre
jedoch, gar kein
Data Center zu
haben. Nichts
würde so viel
sparen wie die
Rechenleistung zu
teilen.“ - Bernard
Meric, HP Senior
Vice President, External Affairs EMEA
Das entspricht im Grundsatz auch dem Ansatz der EU: Denn das Einsparungsziel von
etwa 30% wird den Gesamtverbrauch nicht
senken, sondern im Hinblick auf die Zunahme von Verbrauchern lediglich sicherstellen,
dass er nicht weiter ansteigt.
Das dynamische HP-System basiert auf
einem Netzwerk von Temperatursensoren
an den IT-Racks, die mit Klimaanlagen und
spezieller Software verknüpft sind. Das Programm steuert permanent die Kühlleistung
auf Basis der Echtzeit-Messungen und dirigiert die Kühlung dorthin, wo sie gerade am
dringendsten benötigt wird.
Dynamic Smart Cooling (DSC) integriert
mit anderen Produkten wie HP Thermal Logic,einer Komponente des HP BladeSystem.
DSC kann aber auch mit beliebigen Standard
IT-Racks benützt werden und enthält Schnittstellen zu den meisten Klimaanlagen und Gebäudemanagementsystemen.
„Die ultimative Einsparung wäre jedoch,
gar kein Data Center zu haben“, weiß Bernard Meric um die Grenzen des Stromsparens.„Nichts würde so viel sparen wie die Rechenleistung zu teilen.“ Unternehmen sollten zunehmend überlegen, entweder ihre
freien Rechenkapazitäten anderen zu Verfügung zu stellen,oder selbst nur mehr die Rechenleistung aus fremden Rechenzentren zu
beziehen. So wird das Grid vom ökonomischen zum ökologischen Thema.
www.hp.com/austria
Neuer Distributor für Siemon in Österreich
Centrovox hat die Distrubution der
Siemon Netzwerk-Verkabelungslösungen für Österreich sowie Slowenien und
Ungarn übernommen.
Der US-Hersteller Siemon ist weltweit mit
globalen Niederlassungen und Vertriebspartnern vertreten und bietet Komplettlö-
sungen für strukturierte Verkablungssysteme in den Bereichen Kupfer (geschirmt und
ungeschirmt) sowie Glasfaser an.
In Europa ist das Unternehmen seit fünf
Jahren direkt aktiv - der Einstieg in Österreich (bisher ist man hier vor allem mit
OEM-Produkten vertreten gewesen) soll
„die effektive und flächendeckende Marktdurchdringung in Zentral und Osteuropa
monitor | Jänner 2007
ermöglichen“, so Peter Breuer, Siemon Regional Director Central EMEA.
Bei Centrovox sieht man die Kooperation
mit Siemon als willkommene Abrundung
des Programms im Produktbereich Netzwerktechnik, insbesondere der passiven
Komponenten und der strukturierten Verkabelung.
www.centrovox.at
41
Netz & Telekom | 125 Jahre Telefonie in Österreich
Vom „Fräulein vom Amt“ bis zur digitalen Revolution
Telefonieren ist für uns heute selbstverständlich. Inzwischen schon mehr
mobil als per Festnetz. Das war nicht immer so. Das „traditionelle“ Telefon gilt als
die revolutionäre, sensationelle Innovation des 20. Jahrhunderts. 1881 in Österreich
eingeführt feierte es gerade sein 125-jähriges Bestands-Jubliläum. Die Telekom
Austria, nach wie vor Festnetzanbieter Nummer Eins in Österreich, hat dazu die
Ausstellung „Net works for me“ gestaltet.
Christine Wahlmüller
Es begann klein, sehr klein und bescheiden:
Im Juni 1881 erteilte das k.u.k. Handelsministerium der „Wiener Privat-TelegraphenGesellschaft“ eine „Concession“ zum Betrieb von Telefonanlagen. Das erste Telefonnetz wurde im ersten Bezirk rund um den
Wiener Stephansdom betrieben, aber sehr
rasch auf ganz Wien ausgeweitet. Im Dezember 1881 eröffnete in der Wiener Friedrichsstraße die erste Telefonanlage Österreichs, 154 Teilnehmer waren mit dabei, v.a.
Zeitungen, Großunternehmer und Banken.
Ein Jahr nach dem Start in Österreich gab
es bereits rund 1.000 Teilnehmer. Die erste
„öffentliche Sprechstelle“ wurde übrigens
im April 1882 in der Wiener Börse eingerichtet.
Martin Bredl, TAKonzernsprecher
präsentiert einen
Wandapparat mit
Hörschlauch aus
dem Jahr 1885
Spannend ist die Entwicklung auch bei
den Apparaten. Die ersten Geräte waren allein schon von ihrer Größe her schlichtweg
„gewaltig“ wie z.B. ein Wandapparat mit
Hörschläuchen aus dem Jahr 1885. Kompliziert war auch der Gesprächsaufbau selbst,
das „Fräulein vom Amt“ musste den Anrufer händisch durch das richtige Stecken von
Metallstöpseln mit dem gewünschten Gesprächspartner verbinden. Da das „TelefonAbonnement“ sehr teuer war, kam es zu einer spezifisch österreichischen Erfindung,
an die sich viele noch erinnern werden: Das
„Vierteltelefon“, auch als „Gesellschaftsanschluss-System“ bekannt. Beim Vierteltelefon teilten sich die Teilnehmer eine Leitung. Durch Drücken eines Knopfes konn42
te festgestellt werden, ob die Leitung frei
war oder gerade jemand anderer des gleichen Anschlusses telefonierte. Im Jahr 1910
schließlich kamen die ersten Telefone mit
Wählscheibe und Hörer auf den Markt.
Hemmend für die Entwicklung war die Zeit
der Weltwirtschaftskrise 1929 und der Folgejahre: Viele Menschen konnten sich den
Telefonanschluss einfach nicht mehr leisten.
Im zweiten Weltkrieg schließlich brach das
deutsche Telefonnetz 1943 durch die Angriffe der Alliierten zusammen.
Neustart nach dem Krieg
Der Wiederaufbau gestaltete sich durch die
österreichischen Besatzungszonen nicht
ganz einfach, erfolgte aber doch sehr rasch.
Der Ehrgeiz gehörte dabei auch der Entwicklung in Richtung internationale Telefonie:
1954 wurde in OÖ eine Übersee-Telefoniestation eingerichtet, gleichzeitig fanden Verlegungsarbeiten für ein Transatlantikkabel
statt. In der Folgezeit wurde die Automatisierung forciert:Ab 1972 war es möglich ohne Vermittlung - also durch selber wählen
- jeden gewünschten Gesprächspartner
innerhalb Österreichs zu erreichen. Für das
Ausland wurde die bis heute übliche Vorwahl „00“ eingeführt.
Gab es 1972 rund 1,16 Mio. Telefonanschlüsse so verdoppelte sich die Zahl bis 1981
(hundertjähriges Jubiläum) auf 2,3 Mio.
Auch bei den Apparaten erfolge sukzessive
der Weg in Richtung Modernisierung. Der
alte Wählscheibenapparat hatte ausgedient,
das Tastentelefon wurde Realität. Im Zuge
der Umstellung auf das neue digitale Telefonsystem in den achtziger Jahren kam es
auch zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung. Die Finalisierung liegt noch gar nicht
so lange zurück: In Wien wurden erst am
24. Dezember 1999 die letzten analogen Teilnehmer auf digitale Ämter umgeschaltet.
Genau in diesem Jahr hatten 4,2 Mio. Östermonitor | Jänner 2007
Telefonzelle aus dem Jahr 1953: Sinnbild für die
gewaltige Veränderung, die in knapp 50 Jahren
stattfand.
reicher (jeder Haushalt!) einen Telefonanschluss.
Neue Ära: Liberalisierung
Drei Jahre zuvor, 1996, war die Post und
Telekom Austria (PTA) aus der Bundesverwaltung ausgegliedert worden. 1998 nahm
die Telekom Austria als eigenständiges
Unternehmen ihre Tätigkeit auf. Im gleichen Jahr startete die Telekom-Liberalisierung in Österreich, wodurch neue FestnetzAnbieter auf den Markt drängten. Gleichzeitig setzte der Siegeszug des Internets ein,
wobei das (Fest-)Netz gut genutzt werden
konnte.
Heute ist der Telekommunikationsmarkt
wieder in großer Veränderung: Mobiltelefon statt Festnetztelefonie, Internet heute
noch via Festnetz, künftig auch vermehrt
mobil - das sind die Trends, die 125 Jahre
nach Erfindung der Festnetztelefonie Internet und Multimedia beflügeln. Der multimedialen Innovationskraft sind kaum Grenzen gesetzt: Ob digitales Fernsehen (wie aon
Digital TV mit zur Zeit 2000 Kunden in
Wien), Spitalsfernsehen für das St.Anna
Kinderspital oder Bürgerfernsehen wie z.B.
in Engerwitzdorf in OÖ: Alle diese Projekte zeigen, was heute schon möglich ist.
Hard & Software | Andreas’ Tech Watch | News
Music in the air
Das neue Noxon iRadio könnte Schwung in die Küche bringen. Oder ihre Sprachkenntnisse aufbessern. Oder auch nur das Medium Radio wiederbeleben.
Andreas Roesler-Schmidt
Ich bin ja nicht der große Radiohörer. Ohne das Medium zu schmähen, ich suche eben
meine Musik gerne selbst aus. Einzige Ausnahme sind gelegentliche Wortsendungen
auf Ö1. Ich war also durchaus skeptisch
gegenüber Webradios. „Wozu etwas aus
dem Internet empfangen, was mich schon
aus dem Äther nicht interessiert“, war so
ungefähr die Einstellung. Nun, ich bin auf
den Geschmack gekommen.
Ausgelöst hat das Terratecs Noxon iRadio, das zur IFA neu erschienen ist. Wie so
viele Produkte derzeit kommt es im Mac
Mini Design.Also außen „Aluband“, in der
Mitte weiß. Nur im Falle des Noxon ist das
ganze hochkant und das Alu entpuppt sich
beim ersten Angreifen als eher billiges Plastik. Die Anordnung der wenigen Bedienelemente und des Monolautsprechers wurde
ganz bewusst am guten alten Küchenradio
angelehnt. In der Tat gelingt es, etwas für
Technikfeinde Abschreckendes - ein Gerät, dass man erst mit dem Internet verbinden muss - beinahe deppensicher zu machen. Es könnte also durchaus in der Küche
eines Nicht-PC-Anwenders stehen. (Fragt
sich nur, ob der einen Internetzugang hat.)
Ein kleiner Patzer im insgesamt gut gelungenen Design ist das Display. Das scheint
direkt von Technikern am Designer vorbeigeschmuggelt worden zu sein. Nicht dass
man es nicht ganz gut ablesen könnte, sofern der Betrachtungswinkel nicht allzu groß
ist. Aber es hat einfach das Flair eines Heizungskesseldisplays und nicht das eines
Consumer-Geräts.
Das Gerät funktioniert in einer normalen
Netzwerkumgebung auf Anhieb, lediglich
eine Minute Wartezeit, bis es von einem Server die aktuellen Daten der Webstreams für
die „Senderliste“ bezieht, ist zu erdulden.
Und dann kommt das Aha-Erlebnis für einen bisher an Webradio nicht interessierten: In Echtzeit und ohne der lästigen Spielerei von Kurzwellenradios exotische Programme vom anderen Ende der Welt zu
empfangen - das kann durchaus interessant
sein. Klar, die Streams könnte man grundsätzlich auch am PC empfangen. Aber
erstens tut sich keiner die Mühe an, sich dort
die Sender zusammenzusuchen und zweitens steht der hoffentlich nicht in der Kü-
che. Ach ja, steht das „Küchenradio“ wirklich in der Küche, eröffnet es ein paar interessante Möglichkeiten für Hobbyköche.
Praktischer Weise sind nämlich die Radiostationen bereits nach Ländern vorsortiert,
so dass man ohne Mühe den zum aktuellen
Gericht passenden finden kann. Und irgendwie gelingen die hauseigenen kubanischen
Kochexperimente gleich viel besser, wenn
im Hintergrund Radio Rebelde dudelt.
Wer dann doch lieber nur Musik hören
will, kann mit dem iRadio auch per LAN
oder WLAN auf Musik vom eigenen PC zugreifen, etwa auf iTunes-Playlisten.
Bleibt zu sagen, ein grundsätzlich gelungenes Gerät, das sich auch Webradio-Skeptiker vielleicht mal anschauen sollten. Es gibt
überraschend viele Gründe dazu.
www.terratec.de
Belinea 20-Zoll-Display
Zuwachs für das 20-Zoll-Segment: Maxdata stellt mit dem Belinea 2080 S1
ein Display mit hochwertiger Ausstattung vor.
Neben den ergonomischen Features wie
Höhenverstellbarkeit und Pivot-Funktion,
bietet das Display einen DVI-Anschluss und
ein hohes Kontrastverhältnis. Mit seinem
Premium-MVA-Panel und einer schnellen
Reaktionszeit, 8 Millisekunden (grey to
grey), ist der Belinea 2080 S1 insbesondere für den Einsatz an Profi-Arbeitsplätzen
gedacht etwa im Designer- oder DesktopPublishing-Bereich sowie für CAD-/CAMAnwendungen geeignet.
Die bei dem neuen 20-Zoll-Display eingesetzte MVA-Technologie ermöglicht große Betrachtungswinkel von 178 Grad horizontal und vertikal. Das ist insbesondere an
Beraterarbeitsplätzen von Vorteil, wo oft-
mals mehrere Personen gleichzeitig den
Bildschirm einsehen müssen. Der Kontrastwert beträgt 1.000:1, die Auflösung 1.600
x 1.200 Pixel.
Der Bildschirm besitzt einen DVI-Anschluss,
da damit die Bildinformationen ohne Umwandlungsverluste übertragen werden. Der
Belinea 2080 S1 entspricht der neuen RoHS
(Restriction of certain Hazardous Substances)-Norm, der neuen Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter
gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten. Der unverbindliche Richtpreis
liegt bei 729,- Euro inkl. MwSt. Im Preis inbegriffen ist ein dreijähriger Garantie-Austausch-Service, der alle Bauteile, also auch
monitor | Jänner 2007
Neuer 20-Zoll-Bildschirm von Maxdata
das Panel und die Hintergrundbeleuchtung,
umfasst.
www.maxdata.at
43
Hard & Software | News
Low-Cost-Nadeldrucker
TallyGenicom bietet mit den neuen
24-Nadeldruckern 2248 und 2348 LowCost-Geräte für den produzierenden
Bereich, den Einsatz im Gesundheitswesen, Behörden und Logistikunternehmen.
Die Drucker haben eine Geräuschentwicklung von 49 Dezibel und drucken mit
bis zu 448 Zeichen pro Sekunde bei 10 cpi.
Sie wurden für Anwendungen entwickelt,
wo Ausdrucke kurzfristig und oft auch mit
Durchschlägen benötigt werden.
TallyGenicom war mit seinen
Nadeldruckern bisher überwiegend im
High-End-Bereich angesiedelt. Bei den neu-
en 24-Nadeldruckern kommen geringe Anschaffungskosten, kostengünstiges Verbrauchsmaterial sowie Wartungsfreiheit
zum Tragen. „Außer dem einfachen Tausch
der Farbbandkassette sind keine Servicearbeiten zu erwarten - wodurch wir erstmals
auch hochwertige, kompakte und vor allem
leise Geräte für alle Bereiche anbieten, die
eine Nachfrage nach kostengünstigen und
einwandfreien Druckjobs in-time haben“,
so der Vertriebsleiter von TallyGenicom,
Gerhard Rysavy.
Dank ihrer standardmäßig vorhandenen
USB- und Parallel-Schnittstellen sind sie in
alle Systeme zu integrieren und netzwerkfähig. Außerdem ermöglichen sie den Andruck von Barcodes und emulieren gängi-
gen Industriestandards, ohne dass eine eigene Software notwendig wäre. Ein
Druckspeicher von 128 KB, 19 verschiedene Schrifttypen automatischer Papiervorschub bis Abrisskante und eine Druckbreite von 80 bzw. 136 Stellen unterstützen die
Druckanforderung im modernen Büro.
www.tallygenicom.at
Kabellose Flex-Tastatur
Die neue USB-Flex-Tastatur von ARP Datacon ist robust und reisetauglich zugleich.
Die geschlossene Oberfläche verhindert das
Eindringen von Staub und Flüssigkeiten (z
B.Wasser, Desinfektionsmittel) und ermöglicht das Abwaschen der Tastatur. Eine spezielle Materialkombination ermöglicht jederzeit eine leichte Pflege mit handelsüblichen Reinigungsmitteln, ohne dass die
hochwertige Elektronik beschädigt werden
kann.
Die Tastatur eignet sich für unterwegs und
speziell auch für den „Outdoor“-Betrieb
oder für den Einsatz im Fabriken, Hand-
werksbetrieben oder Internet-Cafés. Die Tastatur ist kabellos und so lassen sich auch
ein paar Meter vom Computer entfernt Daten eintippen. Das Handling ist denkbar einfach: Den USB-Dongle am Computer einstecken und schon ist die schnelle 2.4-GHz
-Funkverbindung hergestellt. Eine Software
wird nicht benötigt.
Mobilen Anwendern kommt entgegen,
dass die Tastatur einfach zusammengerollt
werden kann und somit in jeder Aktenmappe und in jeder Notebooktasche Platz fin-
Kein Problem mit Flüssigkeiten: USB-FlexTastatur
det. Das Keyboard ist mit deutscher Tastenbelegung und hilfreichen Multimediatasten
ausgestattet.
www.arp.com
„Nordic Swan“
Das Lifebook C1410 von Fujitsu Siemens Computers wurde mit dem „Nordic Swan“
ausgezeichnet.
„The Swan“ ist das offizielle skandinavische
Umwelt-Gütesiegel, das vom nordischen
Ministerrat eingeführt wurde. „The Swan“
legt auch Kriterien für Qualität und Leistung
fest.Außerdem bestand das Notebook umfangreiche Tests zu Energie- und Rohstoffverbrauch, Geräuschemission, Schadstoffbelastung für Luft,Wasser und Boden, und
liegt unter dem gesetzlich erlaubtem Anteil
an umweltgefährdenden Substanzen im
Produkt.
Das Gerät wird mit der Intel Centrino Duo
44
Mobile Technology ausgestattet, und ist
wahlweise mit einem 15-Zoll-XGA- oder
einem 15,4-Zoll-WXGA Bildschirm erhältlich.
Zusätzlich zu den Standardschnittstellen
verfügt die Lifebook-C-Serie über einen seriellen und einen Parallelanschluss sowie einen modularen Laufwerkschacht. Dieses
kann sowohl für ein optisches Laufwerk als
auch für eine wieder aufladbare Batterie genutzt werden, mit der die Energieversorgung auf bis zu zwölf Stunden verlängert
monitor | Jänner 2007
Umwelt-Gütesiegel für Lifebook C1410
werden kann (abhängig vom Model und den
Anwendungen).
www.fujitsu-siemens.at
Moniskop | 25 Jahre PC
25 Jahre PC: Wenn Charlie Chaplin Chinese wird
2006 jährte sich die Geburtsstunde des PCs zum 25. Mal. Da wenig die IT so geprägt
hat wie der PC, darf man da auch mal etwas weiter zurückblicken, als noch Charlie
Chaplin auf Riesenplakaten auf allen Flughäfen der Welt für den persönlichen
Computer warb.
Andreas Roesler-Schmidt
Wir erinnern uns an Zeiten, in denen einem
zum Stichwort „IBM“ sofort „PC“ eingefallen ist. Diese Gedankenkombination ist
inzwischen im wahrsten Sinne des Wortes
Geschichte.Wofür der Großteil der Menschheit IBM kannte, ist nicht mehr IBM.Aber
zurück zu den Anfängen: Als IBM 1981 den
„IBM PC“ vorgestellt hat (der einzige, der
jemals wirklich so hieß, und immer noch
nennt man alle Desktop-Computer „PC“),
erwartete man nicht einmal im Hause IBM,
dass dieses Produkt so folgenreich sein würde. Das zeigen auch die bescheidenen Verkaufserwartungen, die das PC-Team damals
gestellt hatte: Rund 242.000 Stück wollte
man ursprünglich in fünf Jahren absetzen
– welch herrlich langer Produktzyklus.
Eine Zahl, die man dann in einem einzigen
Monat erreicht hatte.
Aus heutiger Sicht beinahe schon ein wenig verwunderlich, kann man sich doch
kaum noch vorstellen, dass man mit einer
derartigen Konfiguration produktiv arbeiten konnte: Der Ur-PC hatte einen mit 4,77
MHz getakteten Intel-8088-Prozessor, 16
Kilobyte RAM (erweiterbar auf 256 KB),
DOS 1.0 und kam wahlweise mit einem oder
zwei 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerken. Jedes
Mobiltelefon hat heute mehr Leistung. Die
Software war wohl noch genügsamer.Trotz
der mageren Ausstattung schafft er es ein
Jahr später zum „Man of the Year“ des
Time Magazine. 1983 kam der Nachfolger
„XT“ (Extended Technology) auf den Markt.
Er verfügte bereits über eine zehn Mega-
byte große Festplatte. Die 256-KB-Hauptspeicher waren bereits auf die magischen
640 KB erweiterbar, was damals jemand aus
einer noch nicht ganz so großen SoftwareFirma für mehr hielt, als „jemals jemand
brauchen könnte“ und sich in Folge noch zu
einer jahrelang lästigen Grenze für DOSAnwender entwickelte, selbst als sie später
schon über mehr Speicher verfügten.
Ein Jahr später kam bereits der „AT“ mit
einer neuen Prozessorgeneration, dem sechs
MHz schnellen 80286. Neben einer 20-MBFestplatte hatte der AT bereits eine Farbgrafikkarte. Im selben Jahr kam auch der „IBM
Portable PC“ auf den Markt, der diesen Namen nur eingeschränkt verdiente: Er wog
über 16 Kilogramm.Wer ihn mitschleppte,
konnte sich damals dennoch sicher sein, Eindruck zu schinden, schließlich trug man den
Wert eines Kleinwagens mit sich. An der
Vorderseite war ein neun Zoll großer bernsteinfarbener Monochrom-Monitor eingebaut, sodass man nicht auch noch einen Bildschirm mitschleppen musste. Geschützt
monitor | Jänner 2007
wurde er unterwegs von der Tastatur, die
auch als „Deckel“ diente. Das Erlebnis, eine
der ersten Flight-Simulator-Versionen auf
dem kleinen Monitor zu spielen, könnte mit
den heutigen 3D-Beschleunigerkarten nicht
mehr mithalten.War das eine unbeschwerte Jugend mit Stricherl-Flugzeugen. Das förderte bestimmt die Vorstellungskraft meiner Generation.
Zwei Jahre später kam mit dem „Convertible“ IBMs erster „Laptop“, wobei man die
Bezeichnung auch hier nicht zu wörtlich
nehmen sollte – schließlich lasteten dann
fast sieben Kilo auf den Oberschenkeln. 1987
führt IBM die PS/2(Personal System)-Reihe ein, in deren höheren Modelle Intels 386Prozessoren werkten. IBM verkauft den einmillionsten PC.
1992 startet IBM mit dem ThinkPad, der
wohl langlebigsten Marke von IBM.ThinkPad heißen die Notebooks auch heute noch,
die mit dem Ur-Modell eines gemein haben:
Der markante rote Nippel inmitten der
schwarzen Tastatur – der TrackPoint – unterscheidet sie noch heute vom Gros der Touchpad-Notebooks. Für viele Anwender ist dieser Stummel das furchtbarste aller Eingabegeräte, einige ThinkPad-Freaks schwören
dagegen darauf. Bei seiner Einführung jedenfalls war der TrackPoint eine willkommene Alternative zu vom Flugzeugklapptisch herunterhängenden Mäusen oder seitlich angeschraubten Trackballs. Eines unterscheidet aktuelle ThinkPads freilich von den
Vorfahren: Mit IBM haben sie nichts mehr
zu tun. Die schwarzen Notebooks dürfen
zwar noch ThinkPad heißen, kommen aber
von einem chinesischen Hersteller, dessen
Namen die meisten IBM-Kunden wohl erstmals mit der – in den Anfangsjahren des PC
unvorstellbaren – Nachricht gehört haben,
dass ausgerechnet „Big Blue“ die PC-Sparte an Lenovo verkauft hat.
45
Moniskop | 50 Jahre Harddisk
Die Harddisk ist 50
1956 fing Elvis Presley gerade an, sich
mit Hüftkreisen unsterblich zu machen,
als im kalifornischen San Jose zum
ersten Mal eine Magnetfestplatte zur
Speicherung von Computer-Daten
rotierte.
Erich Bonnert
Vier Jahre lang hatte IBM-Chefentwickler
Reynold Johnson mit rund 80 Mitarbeitern
an dieser bahnbrechenden Erfindung getüftelt. Der Computerriese hatte dazu eigens
ein neues Labor in San Jose eingerichtet. Zu
diesem Zeitpunkt fußte praktisch die gesamte elektronische Datenverarbeitung auf
langsamen und platzraubenden Lochkartensystemen. Zwar existierten seit 1952 die
ersten Bandspeicher, doch mußten sie für
jeden Datenzugriff stets das Band bis zur
Fundstelle durchsuchen.Was die DV-Experten dringend brauchten, war ein Speichersystem mit schnellem, wahlfreiem Zugriff,
um der sich abzeichnenden Datenflut der
kommerziellen DV Herr zu werden.
RAMAC
Das erste Produkt dieses neuen IBM-Geschäftszweigs, das Festplattensystem RAMAC, war eine bahnbrechende Erfindung,
die alle nachfolgenden Computergenerationen entscheidend mit geprägt hat. Die RAMAC-Maschine war etwa doppelt so groß
wie ein Kühlschrank und eine Tonne schwer.
Auf 50 gestapelten Magnetplatten mit 24Zoll-Durchmesser fasste sie genau 5
46
Megabyte. Ein Schreibzugriff dauerte rund
eine Sekunde. Die gesamte Online-Transaktionsverarbeitung ist bis heute auf das
Engste mit diesem Speichermedium und seiner Weiterentwicklung verknüpft.
Viele Entwickler der ersten Jahre hat die
Magnetspeichertechnik ein Berufsleben lang
festgehalten. Sie wuchs sich zu einer eigenständigen Branche aus. Einer der findigsten
Ingenieure in Johnsons Team war Al Shugart. Er wechselte bald zu Memorex, wo er
sich mit seinem Kollegen Finis Conner anfreundete. Bald gründeten sie zusammen
Seagate, das zu einem Schwergewicht im
PC-Markt werden sollte. Später trennten
sich jedoch ihre Wege und Conner startete
mit Conner Peripherals eine der schnellstwachsenden Firmen aller Zeiten. Bei Memorex arbeiteten die beiden Harddisk-Legenden auch eine Zeit lang mit Jim Porter
zusammen, den die Branche gefesselt hatte, seit er als Marketingmanager beim ersten RAMAC-Kunden Crown Zellerbach
in San Francisco, vor 50 Jahren das erste
System in Betrieb nahm. Nach Stationen
bei mehreren Herstellern machte Porter sich
als Marktforscher selbständig und analysierte seither mit seiner Firma Disktrend
monitor | Jänner 2007
den Speichermarkt. Zu den Hochzeiten der
Harddisk-Industrie registrierte er über 80
Anbieter. Aktuelle Analysen jedoch verzeichnen noch genau acht Harddisk-Hersteller.
Über Jahrzehnte trieb IBM die technologische Entwicklung entscheidend voran.
Grundlage des rasenden Erfolg dieser Technik und der Leistung moderner Rechner war
die exponenzielle Steigerung der Speicherdichte auf der Plattenoberfläche. Die daraus
resultierende Miniaturisierung ließ die Produkte immer kleiner und gleichzeitig
leistungsfähiger und robuster werden.
Immer kleiner ...
Sechs Jahre nach RAMAC stellte IBM die
ersten 14-Zoll-Platten vor. 1979 wurde das
8-Zoll-Format eingeführt. Schon ein Jahr
später setzte mit 5,25-Zoll-Durchmesser die
„Winchester“-Platte einen entscheidenden
Standard für die PC-Konstruktion. Ab diesem Zeitpunkt liefen die zahlreicher werdenden Konkurrenten dem Altmeister immer häufiger den Rang ab. Obwohl sich große Konzerne wie etwa Fujitsu, HewlettPackard und Xerox in den Markt drängten,
Moniskop | 50 Jahre Harddisk
stieg ein junges Unternehmen wie Seagate in den 90er Jahren zum Marktführer auf.
Die Firma setzte 1997 über 9 Mrd. Dollar
um und beschäftigte weltweit an die 100.000
Mitarbeiter. Doch der Wettbewerb im Speichermarkt wurde immer mörderischer. Kostetet 1988 ein Megabyte Plattenkapazität
noch fast 12 Dollar, so verfiel der Preis nach
Porters Disktrend-Statistiken innerhalb von
zehn Jahren auf rund 10 Cent. Ein Jahr später hatte er sich noch einmal halbiert. Shugarts Seagate schluckte seinen früheren
Freund und späteren Rivalen Conner, trudelte aber bald selbst in die Verlustzone und
wurde später an eine private Investorengruppe verkauft. Hewlett-Packard stieß sein
unrentabel gewordenes Plattensegment ab,
ebenso wie Quantum, das sich fortan auf
Bandspeicher konzentrierte.
IBM sorgte 1999 mit der Einführung des
Microdrive noch einmal für Aufmerksamkeit. Die im Durchmesser nur einen Zoll
großen Laufwerke faßten 340 Megabyte
und passten in einen Notebook-Kartenschacht. Binnen weniger Jahre wuchs diese Kapazität sogar auf acht Gigabyte. Über
das PC-Segment hinaus erschlossen sich
neue Märkte für die Festplatte. Apple ließ
Microdrives in seine Ipod-Player einbauen. Im Personal Videorecorder und der Settop-Box hat die Harddisk inzwischen die
VHS-Kassette zur Aufzeichnung von Fernsehsendungen abgelöst.Trotzdem gab IBM
sein Festplattengeschäft 2003 komplett an
Hitachi ab. Die Japaner sind damit derzeit
drittgrößter Hersteller hinter der nach einer langen Krise wieder erstarkten Seagate
und Western Digital.
Run aufs Terabyte
Die leistungsstärksten Laufwerke fassen derzeit über 800 Gigabyte auf einer einzigen
3,5-Zoll-Platte. Seit den Anfängen von
RAMAC hat sich die Speicherdichte rund
75 Millionen Mal gesteigert. Rund 2.000
Bits passten pro Quadratzoll auf eine
RAMAC-Platte. Nicht weniger als 178
Gigabit pro Quadratzoll platziert inzwischen
Toshiba auf seine 2,5-Zoll-Notebook-Platten und hält damit den Rekord für kommerzielle Speicher. In Labordemonstrationen
hingegen hat Hitachi jetzt schon 345
Gigabit bewerkstelligt und Seagate feierte
jüngst sogar einen erfolgreichen Versuch
mit 421 Gigabit pro Quadratzoll. Alle führenden Hersteller setzen dabei für ihre Spit-
Von 24 Zoll zur 0,85 Zoll Festplatte
zenprodukte auf das neue Aufzeichnungsverfahren „Perpendicular Recording“. Damit können die Laufwerke mehr Daten pro
Quadratzoll aufnehmen, da die Bitspur anstatt planar nun im rechten Winkel zur Plattenoberfläche aufgezeichnet wird. So lässt
sich die Platte enger beschreiben. Seagates
Chef Bill Watkins hält eine nochmalige Verdoppelung dieser Kapazität innerhalb von
zwei Jahren für möglich.
Ähnliche Töne hört man auch von
Hitachi, die das erste Terabyte-Laufwerk
2007 auf den Markt bringen wollen. Die
Japaner wollen nach der Akquisition des
IBM-Plattenbereichs in die Fußstapfen der
Pionier um Reynold Johnson treten.
So prognostiziert Hiroaki Nakanishi, der
CEO von Hitachi Global Storage Systems,
ein 2-Terabyte-Drive für Desktop-Rechner
und 400 Gbyte in Notebooks in etwa drei
Jahren. In den nächsten zehn Jahren will
er mit seiner Mannschaft die Flächendichte auf rund 4 Terabit pro Quadratzoll vorantreiben.
Ein Standard-PC hätte dann eine Speicherkapazität von 25 Terabyte - dies alles bei
mehr oder weniger gleichbleibenden Preisen. Die Grenze des technisch Machbaren
monitor | Jänner 2007
sieht Nakanishi auch dann noch nicht erreicht. Allerdings könnte es sein, dass die
Plattenspeicher trotzdem aus einigen Bereichen verdrängt werden. Schon jetzt steigen
Gerätebauer bei kleinformatigen Speichern
- wie etwa der früheren 1-Zoll-Platte in
Apples Ipod - auf die schnelleren Flash-Speicher um. Die Kostenvorteile der Disks sind
hier nur marginal und Flash-Chips verdoppeln ihre Kapazität - bei fallenden Preisen im Jahresrhythmus.
So sind für die kommenden PCs mit
Vista-Betriebssystem schon Festplatten mit
Flash-Pufferspeicher in Vorbereitung, um
den Systemstart nach dem Einschalten zu
beschleunigen. Und bei ganz kompakten
MP3-Audioplayern kommen selbst die winzigen 0,85-Zoll-Platten von Toshiba inzwischen nicht mehr zum Zug.
Man müsse sich nach anderen Märkten
für die Zwerg-Produktlinie umschauen,
räumte das Toshiba-Management ein. Möglicherweise höre man jetzt auf, die Systeme
weiter zu verkleinern - der Miniaturisierungswettlauf scheint also am unteren
Ende in eine Sackgasse zu münden. Im
Highend-Segment jedoch ist auf Jahre
keine Alternative zur Festplatte in Sicht. ❏
47
Moniskop | Bücher
Beflügelte Fantasien
Über 800 Seiten
für nur einen
verständigen Leser - so bescheiden entlässt Elisabeth Kostova
ihren bemerkenswerten Roman „Der Historiker“ in die Öffentlichkeit. Als
„cri de cœur“
(Ruf des Herzens) will sie die
Geschichte von
ihm verstanden wissen, in der Menschen
von Mächten gefangen-genommen werden,
denen sie sich stellen müssen und sei es um
den Preis des Lebens oder gar der ewigen
Verdammnis. Im Mittelpunkt steht die Dracula-Legende und ihre historische Wurzeln.
Mittels mehrerer Erzählebenen ist Historisches und Fantastisches so kunstvoll vermengt, dass möglicherweise auch unerschrockene Realisten heimlich Knoblauch
in ihre Taschen stecken (müssen). (mgr)
Der Historiker
Elisabeth Kostova
ISBN: 3827005906
BvT 2006
In einem noch
größeren Umfang
beschäftigt sich
Susanna Clarke
mit englischen
Zauberern
in
„Jonathan Strange & Mr. Norrell“. Im Stil eines
englischen
Romans des 19.
Jahrhunderts entfaltet sich die
skurrile Lebenswelt der damaligen Gentlemen, die in vornehm blumiger Sprache
Einladungen, Nettigkeiten und Bösartigkeiten austauschen. Ihr Anliegen ist es, die Zauberei in England wieder einzuführen, obwohl den Protagonisten die Unmöglichkeit
klar ist, an das vergangene Zeitalter der Aureatischen Zauberer heranreichen zu können. Damals gab es den Rabenkönig, der
über drei Königreiche herrschte, Zauberer,
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die durch das Elfenland reisten um einen
Elfenprinzen zu besuchen und es war noch
klar, dass nicht alle Engländer gleich große
Füße hatten. Nachlesen könnte sich lohnen.
(mgr)
Jonathan Strange & Mr. Norrell
Susanna Clarke
ISBN: 3833303336
Bvt 2005
In nur vordergründig vertrautere Gefilde führt
Frank Schätzing,
indem er die
Ducks auf hohe
See begleitet.
Oder kann es etwas Fantastischeres geben als Entenhausen, ein
Ort, der wie alle Donaldisten wissen, am Pazifischen Ozean liegt, deren Einwohner allesamt Enten sind, die versuchen ein Leben
nach menschlichen Vorbild zu leben und
darin naturgemäß scheitern? Ungeachtet
der beinahe unlösbaren Aufgaben, die Onkel Dagobert aus pekuniären Gründen immer wieder Donald und dessen Neffen stellt
- ihr abenteuerlicher Enthusiasmus ist ungebrochen, auch auf hoher See. Schluck!
Gurgel! Blubb! (mgr)
Die tollkühnen Abenteuer der Ducks
auf hoher See
Frank Schätzing, Carl Barks
ISBN: 393638424X
Marebuchverlag 2006
Musikarchiv
Für musikalische
Sammler und Archivare, die auch
die Bedienung diverser Unterhaltungselektronik
samt
Zubehör
nicht scheuen, hat
die Aretinus Gesellschaft für Musikarchivierung www.aretinus.de eine Audiothek mit 1.000 Meisterwerken der klassischen Musik zusammengestellt.
monitor | Jänner 2007
Von Isaac Albeniz´ Tango espanol über
Antonin Dvorák´ Sinfonien bis zum
Rondo brillante von Carl Maria von Weber
stehen sämtliche Werke 67 bedeutender
Komponisten vom Barok bis zur Spätromantik nun am PC, DVD-Player, USB-Stick,
mp3-Player oder iPod zum Hören und
Speichern zur Verfügung. (mgr)
MP3 Audiothek
1.000 Meisterwerke der klassischen Musik
Aretinus Gesellschaft für Musikarchivierung,
Berlin
Turner digital
Um sich einen Überblick über das künstlerische Gesamtwerk
eines Malers zu verschaffen, greift man
gerne zu anerkannten Werkverzeichnissen, die teils nur
die Gemälde, teils
auch Skizzen und
Zeichnungen systematisch mit chronologischer Nummerierung erfassen. Die soeben neu erschienenen digitalen Werkverzeichnisse der Reihe „Archiv der Meister“ (Digitale Bibliothek The York Project) bieten viele farbige
Abbildungen und gleichzeitig eine vollständige Erfassung der Werknummern. Die drei
ersten Ausgaben präsentieren die komplett
bebilderten digitalen Verzeichnisse der Werke Caspar David Friedrichs, El Grecos und
William Turners.Viele Werke sind hoch aufgelöst und farbig reproduziert, mindestens
jedoch zu dokumentarischen Zwecken
schwarz-weiß wiedergegeben. Alle Abbildungen sind mit einer Konkordanz zu wissenschaftlich anerkannten Werkverzeichnissen versehen. Auch verschollene oder
nicht publizierte Werke sind erfasst. Über
eine Werketabelle lassen sich Angaben zu
Format,Technik, Entstehungszeit und Aufbewahrungsort komfortabel nachschlagen.
Die CD-ROMs der Reihe „Archiv der Meister“ kosten jeweils 29,90 Euro und sind ab
sofort im Handel erhältlich.
ISBN: 393612263-6
Moniskop | Bücher
Früher HP-Top-Managerin, heute glückliche Oma
Eine Biografie mehr. Aber eine spannende. Wurde sie doch von einer der bekanntesten Managerinnen der IT-Branche verfasst: Carly Fiorina betitelt ihre Lebensbeschreibung „Mit harten Bandagen“. Und was sie zu berichten hat, ist lesenswert!
Christine Wahlmüller
20 Jahre im US-Konzern AT&T waren
eine harte Schule, bevor sie zur erste weiblichen CEO von HP gewählt wurde. 1999
bis 2005 war sie in dieser Position wohl eine der mächtigsten Managerinnen und wurde u. a. durch den Kauf von Compaq
berühmt-berüchtigt. 2005 wurde sie
„gefeuert“.
Sie ist eines der angeblich so glücklichen
Sandwich-Kinder. Eine ältere Schwester, ein
jüngerer Bruder. Von sich selbst sagt Fiorina, „Ich hatte nie das Gefühl, sonderlich klug
oder kreativ zu sein.“ Ihrer Kindheit hat die
umstrittene Managerin ein erstes, langes
Kapitel gewidmet. Sie entstammt einer Familie der Mittelschicht: Ihre Eltern, beide
aus eher ärmlichen, schwierigen Verhältnissen, hatten sich gut emporgearbeitet: Der
Vater wurde Jus-Universitätsprofessor, die
Mutter war Sekretärin, talentierte Künstlerin und studierte im Alter von 60 Jahren
noch Kunstgeschichte. Die kleine Carly erhielt Klavierunterricht (Lieblingskomponist: Beethoven) und durfte in wohlbehüteten, bürgerlich-humanistischen Verhältnissen aufwachsen. Um den Eltern zu gefallen, lernte sie eifrig und war eine ausgezeichnete Schülerin.
Nach Abschluss der Schule belegte sie an
der Universität in Stanford Geschichte und
Philosophie. Danach begann sie auf Wunsch
des Vaters ein Jus-Studium, aber „mit 22
Jahren wurde mir mit einem Male bewusst,
dass es nicht mein Lebensziel sein konnte,
meine Eltern glücklich zu machen“. Im folgenden schildert Fiorina sehr detailliert ihren unaufhaltsamen Aufstieg, eine echte Bilderbuchkarriere ohne jegliche Einbrüche.
Auffällig dabei ist, dass sie in jeder Phase ihres Arbeitens unermüdlich, fast verbissen
bei der Sache ist und immer wieder neue
Herausforderungen sucht und annimmt.
Von der Rezeptionistin beim Immobilienbüro Marcus & Millichap im Jahr 1976, über
ihren Einstieg und Aufstieg bei AT&T von
1979 bis 1999 bis hin zu ihrem „Rausschmiss“ durch den HP-Verwaltungsrat beschreibt Fiorina sehr persönlich ihren Wer-
degang. Erstmals erfährt der Leser die Perspektive der Power-Lady, die oftmals als
„kalt, arrogant oder unfähig“ von der Presse hart abgeurteilt worden war.
Italienisches Intermezzo
Weniger erzählt Fiorina über ihr Privatleben. Kurz nur erwähnt sie ihren ersten
Mann Todd, mit dem sie ein Jahr in Italien
verbrachte, um sich nach ihrer Rückkehr in
die USA sofort mit vollem Elan in ein MBAStudium zu „stürzen“ - das den Grundstein
zu ihrer Karriere bilden sollte. Dort lernt die
Wirtschafts-Studentin auch eine ihrer Lieblingsbeschreibungen von Führung kennen
und schätzen: „Ein guter Führer ist der, den
die Menschen verehren. Ein schlechter Führer ist der, den die Menschen verachten. Und
ein großer Führer ist der, von dem die Menschen sagen, wir haben es selbst gemacht.“
Mit dem Studienabschluss in der Tasche
startet sie - gegen die Warnungen ihrer Professoren - bei AT&T. Sie beginnt im Vertrieb, wechselt aber auch in andere Abteilungen und lernt den Konzern so gründlich
kennen. Der Konzern gibt ihr auch die
Chance für die Top-Management-Ausbildung am MIT 1988. Bei AT&T lernt die
Umtriebige auch ihren zweiten Mann Frank
kennen, der die zwei Töchter Traci und Lori in die Ehe mitbringt. Über ihr weiteres
Privatleben erfahren Interessierte nur wenig. Nur der Tod der Mutter 1998 dürfte für
die Managerin ein einschneidendes Erlebnis gewesen sein. Im gleichen Jahr wird Fiorina, die bereits zur Chefin der AT&T-Abspaltung Lucent aufgestiegen war, erstmals
vom Magazin Fortune zur mächtigsten Frau
der US-Wirtschaft gewählt. Sie selbst urteilt: „Beide Dinge haben mein Leben verändert und sie haben mich einsamer gemacht.“ Das Thema Kinder ist hintan gestellt. Dafür ist im Leben der Karrierefrau
einfach keine Zeit mehr.
Oft ist der Ton der Schilderung etwas pathetisch, immer jedoch zielstrebig und geradlinig.Viel Platz widmet Fiorina ihrer Anmonitor | Jänner 2007
werbung durch HP sowie der Fusion mit
Compaq - da wird es fast schon etwas zu
langatmig und unübersichtlich. Vor allem
durch die vielen verschiedenen Namen, die
vorkommen. Stolz bis zuletzt betitelt sie das
Kapitel ihrer Absetzung bei HP durch den
Verwaltungsrat „Im Besitz meiner Seele“.
Das liest sich fast wie ein Drehbuch eines
US-Wirtschafts-Hollywood-Machwerks.
Spannend, diesen Prozess erstmals auch aus
ihrer Perspektive zu erfahren - wo doch die
Medien weltweit berichtet hatten.
Fiorina selbst sieht bei sich keinen Fehler
und versteht nicht, warum der Verwaltungsrat ihren Rausschmiss beschlossen hat. Sie
versucht sich in allen möglichen Analysen,
warum und wie es dazu kam. Der Epilog abschließend wirkt fast etwas kitschig, wenn
Fiorina über die Familienidylle mit den Enkelkindern schreibt und über die kleinen Alltagsfreuden schwärmt: „Ich genieße es,
abends einzuschlafen und morgens aufzustehen, wann ich will. Ich genieße, etwas
spontan zu tun.“ Alles in allem trotz der
Länge von 389 Seiten ein lesenswertes, flüssig geschriebenes Buch, das viele Einblicke
in das amerikanische Unternehmensgeschehen verleiht.
Carly Fiorina, Mit harten Bandagen. CampusVerlag, Frankfurt/New York 2006. ISBN 3-59338274-1
49
Aus der Redaktion
Inserentenverzeichnis
ARP Datacon . . .Cover Corner
IDS Scheer . . . . . . . . . . . . .11
IDC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
KSI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
Microsoft . . . .Gate Folder,2.U
mobil-data . . . . . . . . . . . . .35
Reed Messe . . . . . . . . . . . . .7
Stadt Wien . . . . . . . . . . .24,25
Tally Genicom . . . . . . . . . . .31
UGS . . . . . . . . . . . . . . . . . .4.U
WIFI Wien . . . . . . . . . . . . . . .9
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Vorschau auf Februar 2007
ITnT 2007: Österreichs einzige IKT-Fachmesse findet Ende Jänner in Wien statt.
Die Messeausgabe bietet eine ausführliche Vorschau auf Aussteller und
Events.
IKT-Aus- und Weiterbildung im Fokus:
MONITOR Rubrik Job Trainining
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Anzeigenverkauf: Martina Gaye . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [email protected]
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tung: Hildegard Fatahtouii - Aboverwaltung: Bohmann Aboservice: Tel.:01-74095-466, E-Mail: [email protected] 14.500
Druck: Leykam Druck GmbH und Co. KG, Bickford Str. 21, 7201 Neudörfl. - Verlags- und Herstellungsort: Wien Erscheinungsweise: 11 x im Jahr plus drei Specials: „HARDWARE“, „SOFTWARE“, „KOMMUNIKATION“ - Einzelverkaufspreise: € 3,70 - Monitor-Jahresabo: € 33,20 - Auslandsabo: € 59,60 - Anzeigenpreise: Es gilt die Anzeigenpreisliste laut
Mediadaten 2006 - Bankverbindung: Bank Austria Creditanstalt AG - Blz.: 12000, Kto.: 653 092 700, Österr. PSK - Blz.: 60000,
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