Datzeberg sucht den Superstar

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Datzeberg sucht den Superstar
Hochschule Neubrandenburg
Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung
Studiengang Soziale Arbeit
Bachelorarbeit
Aneignung medialer Produktformate in der öffentlichen
Jugendarbeit, am Beispiel „Datzeberg sucht den Superstar“
von
Eckhardt Schulz
urn:nbn:de:gbv:519-thesis2010-0196-4
Abgabedatum:
10.06.2010
Erstprüfer:
Prof. Dr. Johannes Boettner
Zweitprüfer: Prof. Dr. Matthias Müller
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ............................................................................................... 2
2. „Deutschland sucht den Superstar“- das Vorbild.................................... 3
2.1. Konzept der Sendung...................................................................... 3
2.2. Kandidatenstruktur .......................................................................... 5
2.3. Die Jury ........................................................................................... 9
2.4. Vorgehensweise bei der Starsuche............................................... 10
2.5. Was geschieht mit den Gewinnern? -Ein Ausblick ........................ 11
3. „Datzeberg sucht den Superstar“- Kinder probieren sich aus! ............. 15
3.1. Konzept des Talentwettbewerbes ................................................. 15
3.2. Kandidatenstruktur ........................................................................ 17
3.3. Die Jury ......................................................................................... 18
3.4. Vorgehensweise bei der Starsuche............................................... 20
3.4.1. Entstehung der Idee und Werbung fürs Projekt ...................... 20
3.4.2. Bei Organisation Beteiligte und deren Beiträge ...................... 22
3.4.3. Letztendliche Durchführung der Starsuche............................. 24
3.4.4. Zweck der Veranstaltung und deren Resonanz ...................... 26
3.5. Was geschieht mit den Teilnehmern? -Ein Ausblick...................... 28
4. Fazit ..................................................................................................... 28
5. Quellenverzeichnis............................................................................... 30
Anhang: ................................................................................................... 33
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1. Einleitung
In der vorliegenden Arbeit werde ich versuchen, die Aneignung medialer
Produktvorbilder in der offenen Jugendarbeit darzustellen und am Beispiel
einer auf dem Datzeberg in Neubrandenburg durchgeführten Talentshow mit
dem Vorbild aus den Medien vergleichen. Die beiden großen Hauptpunkte
dieser Arbeit werden sich also zum einen aufgliedern in die Darstellung des
Originals „Deutschland sucht den Superstar“ und in die der Modulation dessen was in Neubrandenburg daraus erarbeitet wurde. In beiden Fällen habe
ich mich dazu entschlossen, die für mich wichtigsten Punkte im Hinblick auf
die Erarbeitung einer Gegenüberstellung beider Veranstaltungen in fünf Interessenpunkte zu gliedern und diese als Untersuchungskriterien zu verwenden. Als erstes werde ich unter Zuwendung auf das Original mich dem verwendeten Konzept widmen, welches diesem Medienprodukt zugrunde liegt.
Danach werde ich dazu übergehen, die dortige Kandidatenstruktur darzustellen. Im Anschluss daran befasse ich mich mit der Jury dieser Sendung und
versuche danach, die Vorgehensweise bei der Starsuche zu beleuchten. Abschließend werde ich versuchen, einen Ausblick darauf zu geben, was mit
den Teilnehmern dieses Wettbewerbes geschieht. Diese Vorgehensweise
werde ich dann bei der Bearbeitung des auf dem Datzeberg durchgeführten
Wettstreites in selber vorgehensweise versuchen anzuwenden. Der einzige
Unterschied findet sich dabei jedoch in dem Punkt „Vorgehensweise bei der
Starsuche“, wo ich mich dazu entschloss, diesen Aspekt in vier Unterpunkte
zu teilen. Dabei nehme ich Bezug auf die „Entstehung der Idee und Werbung
fürs Projekt“, auf die „bei Organisation Beteiligte und deren Beiträge“, die
„letztendliche Durchführung der Starsuche“ und den „Zweck der Veranstaltung und deren Resonanz“. Zum Abschluss ziehe ich dann noch ein Fazit
aus der Bearbeitung des Themas.
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2. „Deutschland sucht den Superstar“- das Vorbild
2.1. Konzept der Sendung
Da das Fernsehen durch seine spezielle Angebotsstruktur, welche sich aus
seiner Programmanbindung und -umfang, der täglichen Ausstrahlung, sowie
dem individuellen häuslichen Zugang zusammensetzt, anders als das Kino
also zu einer seriellen Produktion neigt, finden sich in diesem Bereich heutzutage eine beinahe unübersichtliche Anzahl verschiedener Serien mit ebenso unterschiedlichen Inhalten, die dann dargestellt werden. So können auch
neben Einzelproduktionen auch verstärkt -jedoch nicht zwangsläufig- fiktionale Serien produziert werden, da die periodische oder serielle Angebotsstruktur dies zulässt (vgl. Hickethier, S. 197).
Eine der wohl erfolgreichsten Serien bzw. Unterhaltungsshows im Fernsehen
der letzten ca. 8 Jahre bis jetzt ist wohl unter anderen die Musik-Castingshow
„Deutschland sucht den Superstar“, kurz DSDS.
Als Ableger der von Simon Fuller erdachten britischen Sendung „Pop Idol“
läuft seit 2002 auf dem Sender RTL eine lizenzierte Abwandlung dieses Serienformates unter dem hier zu Lande so geläufigen Namen DSDS. Auch in
anderen Ländern, wie zum Beispiel den Vereinigten Staaten von Amerika
oder Frankreich sind ähnliche Showformate im Fernsehen zu verfolgen(vgl.
URL 1, Stand: 19.05.10). In den letzten Jahren avancierte diese Sendung in
Deutschland zu einem fest etablierten Bestandteil der abendlichen Unterhaltung im deutschen Privatfernsehen. Die Zuschauerstruktur reicht dabei von
jung bis alt. Viele Menschen geben sich dem im Prinzip leichten Unterhaltungswert dieser Sendung hin. Hauptaugenmerk soll dabei auf der Orientierung an den 14 bis 49 jährigen Zuschauern liegen, welche sich den in der
Show behandelten Inhalten für die Dauer der jeweiligen Staffel widmen.
Der konzeptionelle Fokus von DSDS liegt eigentlich darin, über verschiedene
Auswahlmechanismen einen neuen Star am Gesangshimmel zu entdecken.
Diese Auswahlmechanismen gestalten sich dahingehend, dass zu Beginn
der Sendung die sogenannten Castings ausgestrahlt werden. Dabei handelt
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es sich einfach um kurze Vorstellungsrunden in denen diejenigen, die im
Vorcasting einen Castingplatz erhalten haben, die Möglichkeit bekommen,
sich in diesen Vorstellungsrunden erstmals zu beweisen und somit der Jury
gesamtheitlich einen groben Überblick über das vorhandene Potential der
Bewerber zu liefern. Diese Castings finden in verschiedenen Städten
Deutschlands statt und werden in einer Art „Best of“ im Fernsehen präsentiert.
Die Kandidaten, die sich im Laufe dieses ersten Verfahrens der Auslese beweisen konnten, kommen in den sogenannten Recall. Hierbei werden die
Aussiebungsmechanismen weiter verfeinert und weitere Kandidaten verlassen die Reihen der neuen DSDS-Anwärterschaft.
Somit lichtet sich das zu prüfende Klientel der Sendung und findet seinen
erstmaligen Höhepunkt in der Zusammenfassung der besten 15 Bewerber.
Diese haben dann ihr künstlerisches Können in so genannten „Motto-Shows“
zu beweisen. In denen haben die Kandidaten dann die Aufgabe, im Genre
differierende Gesangsstücke bestmöglich auf der Bühne zu präsentieren
bzw. zu verkaufen. Dabei haben dann die Zuschauer schon erste Entscheidungsgewalt, da sie für ihren Favoriten mit dem Anruf bei einer kostenpflichtigen Hotline oder auch per SMS abstimmen können. Die aus diesen vorangegangenen Hürden als Sieger hervorstechende Person ist dann letzten Endes „Deutschlands gesuchter Superstar“.
Doch schon beim Grundprinzip ist auf die geäußerte Einschränkung „eigentlich“ einzugehen. Diese resultiert aus dem nicht von der Hand zu weisenden
Fakt, dass diese Sendung die fragilen und teils eigensinnigen Vorstellungen
von Menschen, die überzeugt sind ein Star werden zu können, dazu benutzt,
um das Versagen eben dieser Leute so medienwirksam wie möglich darzustellen.
Einen enormen Beitrag dazu leistet die Jury, auf welche jedoch im Punkt 2.3
eingegangen werden soll.
Fester Bestandteil ist auch die Darstellung von menschlichen Einzelschicksalen der voranschreitenden Kandidaten mit allen erwähnenswerten, Aufsehen
erregenden und schockierenden Einzelheiten, welche zur Erstellung eines
medientechnisch effektvoll verarbeitbaren Typenbildes und daraus resultierenden Konfliktstrukturen beitragen und so die Fanreihen in die verschiede4
nen Lager spaltet, die zu ihrem „Superstar“ halten und stets mit ihnen alle
Höhen und Tiefen, welche diese Sendung mit sich bringt, durchleben. DSDS
ist also eine Unterhaltungssendung, deren Hauptanliegen es ist, sofern man
diesen Sachverhalt realistisch betrachtet, durch die Dramatisierung von Konkurrenzsituationen die Aufmerksamkeit des Publikums zu erregen und es
durch immer neue, möglichst grelle und überraschende Reize und Effekte an
sich zu fesseln. Die eigentliche Leistungsabfrage in dieser Show rückt tendenziell in den Hintergrund und das soziale, zwischenmenschliche Mit- und
Gegeneinander im Dreieck Jury-Kandidaten-Publikum wird zur Hauptsache.
(vgl. URL 2, Stand: 20.05.2010).
Jugendlichen, hauptsächlich aus einfachereren kleinbürgerlichen Verhältnissen wird so ein sozialer Aufstieg vom Niemand, hin zu einem sozial allseits
akzeptierten beliebten Individuum vorgeführt, was unter anderem einen großen Teil der Attraktivität der Sendung ausmacht und zum Konzept der Macher gehört. Somit sollen neue Zuschauer und Kandidaten beworben werden, welche durch den „einfachen“ Akt der Teilnahme an einer öffentlichen
Sendung die Chance auf einen drastischen Anstieg der sozialen Akzeptanz
von Seiten der Gesellschaft ihres Talentes -dem Gesang- gegenüber erhalten sollen. Unterm Strich jedoch ist „Deutschland sucht den Superstar“ eine
einfache Talentshow mit dem Fokus Gesang, welche effektvoll inszeniert
wird.
Nach dieser Schilderung des Aufbaus der konzeptuellen Grundelemente von
DSDS wird im nun folgenden Abschnitt die Kandidatenstruktur beleuchtet.
2.2. Kandidatenstruktur
Die an DSDS teilnehmenden Kandidaten sind primär junge Menschen im
durchschnittlichen Alter von ca. 16 Jahre und älter. Aber überwiegend sind
es junge Teenager oder junge Männer und Frauen, die sich in dieser Sendung versuchen. Allesamt haben sie den Traum der Gewinner dieser Sendung zu werden und somit im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit zu stehen und Ruhm und Ehre zu erlangen. Jedoch kann Aufmerk5
samkeit ein Segen, andererseits einen Fluch darstellen, wofür es mehr Beispiele als genug gibt, die diese Paradoxie der Aufmerksamkeit darstellen,
welche ein passender Erklärungsansatz zu sein scheint.
So hat Georg Franck 1998 die „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ beschrieben,
dass der Mensch im Grunde nichts so begehrt, wie die „aufmerksame Zuwendung einer anderen Seele“. Die Gewissheit, des sozial als wahrgenommen zu seins ist es, was die Aufmerksamkeit für ein Individuum nach Franck
zu einem kostbaren Gut macht. Und Aufmerksamkeit ist in der medientechnisch dargestellten Öffentlichkeit von DSDS genug vorhanden. Oder die
Kandidaten haben schlichtweg den Willen Erfolg zu haben. Dies und vieles
anderes könnte man als ein Leitmotiv der Teilnehmer von DSDS unterstellen,
da der Wunsch nach Aufmerksamkeit stets bei solch großen Inszenierungen
zu Grunde liegen muss, da sonst niemand teilnehmen würde. Und da sich
diese Sendung einer enorm großen Teilnehmerzahl erfreut, könnte sich diese These als bestätigt betrachten.
Dem entgegen beschreibt Jean Paul Satre in seinem Werk „Das Sein und
das Nichts“, dass durch Aufmerksamkeit ein Individuum seine Subjektivität
im Blick von anderen verlieren kann, indem man im Moment des Erblicktwerdens nicht als Subjekt ganzheitlich mit all seinen Facetten wahrgenommen,
sondern als Objekt des Moments mit all seinen zu diesem Zeitpunkt sichtbaren Makeln und der gleichen vom Gegenüber wahrgenommen wird. Ein beliebtes und treffendes Beispiel dafür ist der Spion, der durchs Schlüsselloch
blickt und dabei erwischt wird (vgl. Boettner, 2007, S. 1-6).
Einen Moment solchen Formats müssen bzw. können auch die Teilnehmer
bei „Deutschland sucht den Superstar“ erleben, wenn sie, wie in den
Castings beliebt, teilweise gezielt mit ihren Makeln und Stigmata öffentlich
zur Schau gestellt werden, damit sich der Medienrezipient daheim unterhalten und bespaßt fühlt.
Kandidaten, ob in den Anfangscastings oder im fortgeschritteneren Verlauf
der Sendung, erhalten ein schonungsloses Image-Feedback, welches frei
von rituellen Kodexen in face-to-face Begegnungen, welche vor der Jury
stattfinden und lassen so kommunikationstheoretische Grundlagen des
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Feedbacks, Dinge wie Takt und Höflichkeit bei der Rückmeldung an den
Kandidaten, sehr oft vermissen(vgl. Boettner 2005).
Somit kann die in dieser Sendung erzeugte Aufmerksamkeit Satres These
nach einen schädlichen Effekt haben, wenn auch die weiterkommenden
Kandidaten in irgendein Fettnäpfchen treten oder brisante Dinge aus der
Vergangenheit bekannt werden und so als eine Art Stigma an eben diesen
Menschen haftet, für Millionen von Zuschauern frei sichtbar.
Ein weiterer Punkt, den man bei der Beschreibung der Kandidatenstruktur in
diesem Medienformat vielleicht erwähnen sollte, ist der Punkt der Rollenzuschreibung in der Sendung. Dieser hängt im Grunde auch unmittelbar mit der
eben geschilderten Gefahr der Aufmerksamkeit enger zusammen, als man
eingangs annehmen möchte. Die Rollenzuschreibung ist ein beliebtes Mittel
bei DSDS, da diese dazu benutzt werden, um medienwirksame Konflikte
herbeizuführen, die die Zuschauer vor den Fernseher fesseln. Eine Gesamtdramaturgie soll erschaffen werden und das Gesamtgeschehen um die Kandidaten zu einem bunten Strauß der Unterhaltung werden lassen (vgl. URL 3,
Stand 21.05.2010).
Helmut Geller schrieb zum Rollenbegriff, dass sich dieser aus „ … Kriterien
bewusster und unbewusster Erlebnisverarbeitung typisiert.“(vgl. Geller 1994,
S. 75). Demnach werden bestimmten Personen bestimmte Rollen atribuiert,
indem eine definierende Instanz -also der Interaktionspartner- durch feststellen bestimmter Interaktionsweisen in Situationen, in denen diese beiden Interaktionspartner in Kontakt treten, Charakteristika aufstellt und somit für sich
einen Persönlichkeitstypen dieser Person erstellt. Diese Persönlichkeitstypen
„ … abstrahieren, idealisieren und generalisieren personengebundene Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verhaltensstrategien.“(vgl. ebd.). Diese können
dann, so Geller, vom Interaktionspartner, der sie feststellt, auf andere Situationen unterstellt werden und somit zur Definition einer anhaftenden Rolle
führen (ebd.). Bei den Kandidaten von DSDS sieht das so aus, dass wer sich
von Anfang an in einem bestimmten Interaktions- bzw. Verhaltenskontext
bewegt, läuft Gefahr, einer Rollenzuschreibung anheim zu fallen, die ihm gar
nicht zusagt, aber ins erwähnte Gesamtkonzept passt. So gibt es aber bei
DSDS Rollen wie etwa den Mädchenschwarm, den „Bad Boy“, die „Zicke“,
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den Paradiesvogel, den Skandalösen, usw. Rollenkonflikte sind dabei vorprogrammiert und erwünscht, damit der Unterhaltungsfaktor stimmt. So in der
letzten Staffel, welche erst vor kurzem endete, in der zwei herausstehende
Rollen inszeniert wurden, welche bis zum Finale die Fans der Serie in Atem
hielten und darüber hinaus für Furore sorgten.
Die Rede ist von Menowin Fröhlich, einem damaligen Teilnehmer der dritten
Staffel von DSDS, von der er wegen eines Haftbefehls wegen Drogenbesitzes disqualifiziert wurde und seinem Rivalen und Mitfinalisten Mehrzad Marashi, einem bescheiden wirkenden Romantiker mit Saubermann-Image und
kleiner Tochter, der nicht umhin kam, seiner Freundin während einer Show
einen Heiratsantrag zu machen. Menowin der „Bad-Boy“ und Mehrzad der
Frauenheld wurden zu zwei Gegnern stilisiert, welche sich einen erbitterten
Kampf um den ersten Platz lieferten und wo aus einer kleinen Unstimmigkeit
zwischen beiden in den Medien ein riesiger Konflikt gesehen wurde. Beide
machten im Verlauf der Endphase der Staffel den Versuch, ihre Differenzen
nicht äußerlich wahrnehmbar auszutragen. In Sendungen wie dem „DSDSMagazin“ oder Zeitschriften wie der „Bravo“ wusste man genau, dass man
mit Artikeln über ein dermaßen rezipiertes Sendeformat eine hohe Quote
bzw. Verkaufszahl erreichen kann. Und wie es in den Medien nun stets der
Fall ist, ist der Reporter mit den brisantesten Informationen der ebenso gefragteste. So ergab es sich, dass die diesjährige Staffel „Deutschland sucht
den Superstar“ zur erfolgreichsten wurde, die es je gab. Durchschnittlich 6,37
Millionen Menschen verfolgten sie, was durchaus der strategiereichen Planung und Durchführung zu verdanken sein könnte, mit der dieses Produkt
seinen Abnehmer fand. Auch diese Staffel blieb nicht verschont von Kandidaten, welche das „Zicken-Image“, das des „Checker’s“, sogar einen Drogenskandal boten und so genug Unterhaltung für alle Arten von Fans schufen
(vgl. URL 4, Stand 21.05.2010).
Dies sind im Prinzip die erwähnenswerten Fakten im Bezug auf die Kandidatenstruktur und sollte nur einen Ausblick liefern.
Nun befasse ich mich mit der Jury der Sendung, welche einen ebenso großen Teil des Sendekonzepts ausmacht, wie die Kandidaten.
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2.3. Die Jury
Die Jury von DSDS, welche den Dreh und Angelpunkt einer solchen Sendung darstellt, da ihre Entscheidungen maßgeblich das Voranschreiten des
Sendeflusses beeinträchtigt, definiert sich grundsätzlich aus drei der Musik
kundigen Bekanntheiten, welche sich mit der Bewertung der Teilnehmer befassen. Ein Hauptmitglied der Juroren sollte Dieter Bohlen genannt werden.
Als ehemaliges Mitglied der Pop-Gruppe „Modern Talking“, mit der er vor
einigen Jahren ein kurzes Comeback hinlegte und nun als Produzent tätig ist,
hat er es sich damals nicht nehmen lassen, als Jury-Mitglied bei DSDS mitzuwirken und stellt auch bis heute das einzige Mitglied dar, welches von Anfang an dabei ist.
Im Rest des Jury-Kaders herrschte die restlichen Staffeln über eine rege
Fluktuation. Bohlens festen Platz in der Riege der DSDS-Juroren ist unter
anderem oder aber vor allem darauf hin zurückzuführen, dass er durch sein
Auftreten in dieser Sendung einen enormen „Beliebtheitsgrad“ erworben hat.
Wie bereits im Vorfeld schon einige Male angesprochen wurde, bedient sich
dieses TV-Format einiger fragwürdiger Methoden bei der Suche nach dem
neuen Superstar. Die Jury ist ein enorm großer Punkt, den es in diesem Zusammenhang zu erwähnen gilt. Ihre Äußerungen sind mit einem Teil des Erfolgskonzeptes der Serie und schaffen einen erstaunlichen Unterhaltungswert.
Doch die Geister scheiden sich, sobald es um DSDS geht. Soviel dürfte klar
sein. So auch hinsichtlich der Äußerungen der Jury, speziell Dieter Bohlen.
Viele finden es enorm unterhaltsam, wie er die Auftritte der Kandidaten
kommentiert. Viele andere aber sehen genau das Gegenteil. In vielen Medien ist die Erregung über Bohlens Äußerungen wahrnehmbar. In Zeitungen,
sowie in anderen Sendungen oder im Internet.
Nach Recherche in letzterem ist eine erhebliche, beinahe unübersichtliche
Ansammlung von Bemerkungen zu finden, die sich auf die Bewertungen seitens Herrn Bohlen beziehen, die er den Kandidaten entgegenbringt. So liest
man beinahe überall, wo es um den „Pop-Titanen“ und seine Kommentare
bei DSDS geht, dass er Kandidaten beleidigt (vgl. URL 5, Stand 23.05.2010),
sie herabsetzt, verspottet, lächerlich macht und sogar gegen den Jugendschutz mit seinen Bemerkungen verstoßen haben soll (vgl. URL 6, Stand
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23.05.2010). RTL wurde sogar mit einer Geldstrafe von 100.000 Euro belegt,
denn durch Dieter Bohlens Äußerungen werden „Verhaltensmodelle vorgeführt, die Erziehungszielen wie Toleranz und Respekt widersprechen. Das
kann vor allem auf Kinder unter zwölf Jahren desorientierend wirken." So die
Begründung für diese Art der Ahndung. Auch „beleidigende Äußerungen und
antisoziales Verhalten werden in dem TV- Format als Normalität dargestellt"(ebd.). Auch Bremens Bürgermeister äußerte sich in einem Interview
mit dem „Focus“ kritisch, als er auf das Drehverbot für DSDS im bremer Rathaus angesprochen wurde (vgl. URL 7, Stand 19.05.2010).
Die Jury von „Deutschland sucht den Superstar“ nutzt demnach nicht nur die
Öffentlichkeit, um den Bewerbern für den Titel des neuen Superstars eine
Bühne zu ermöglichen, auf der sie ihre Hoffnungen auf die Waagschale der
Realität legen können, sondern auch, um sie medienwirksam im Image zu
schädigen.
2.4. Vorgehensweise bei der Starsuche
Wie schon im Punkt des Konzeptes der Sendung angemerkt, steckt hinter
DSDS eine klare Linie in der Vorgehensweise bei der Starsuche. Ganz vereinfacht gesagt, gibt es die (Vor-)Castings, die Recalls -eine Art Rückrunde-,
die Top-15 Shows, die Mottoshows und letztlich das große Finale. Alle Bewerber für den Titel des neuen deutschen Superstars müssen sich diesen
Hürden stellen, die sie auf dem Weg zum Thron des Ruhmes überwinden
müssen.
Doch schon bei den Vorcastings gibt es die ersten Unstimmigkeiten, deren
Ausmaß schon im Vorfeld angeschnitten wurde. Es soll dabei vorkommen,
dass bereits dort die Sendung in vorherbestimmte Bahnen geleitet wird, welche sich bei entsprechender Aufmachung gut verkaufen lassen. So werden
anscheinend Kandidaten, welche ein enorm großes Potential besitzen, es im
weiteren Verlauf der Show weit bringen können, gleich in die richtigen
Castings überführt. Dazu kommen vermehrt Kandidaten, welche durch unterschiedlichste Unzulänglichkeiten in ihren sozialen Kompetenzen oder im
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Charakter zum Entertainment des ganzen beitragen (vgl. URL 7, Stand
23.05.2010). Dabei werden die Kandidaten -bekanntermaßen- mit gewagtem
Feed-back belegt, was sich selten oberhalb der Gürtellinie bewegt. Im Grunde sollte ein Feed-back beschreiben, nicht bewerten, sollte keinen Unfehlbarkeitsanspruch enthalten, hilfreich sein und vieles mehr (vgl. Wellhöfer
2001, S. 47). Teilweise werden diese Regeln wahrgenommen, jedoch in einem Kontext, der durch die teilweise Regelbeachtung nicht beschönigt wird.
Wie im Fernsehen stets zu verfolgen war, werden teilweise wahrhaftig wüste
Beschimpfungen den Kandidaten gegenüber geäußert. Nähere Ausführungen dazu sollten jedoch keinen Platz in dieser Arbeit finden. Belege dafür
gibt es, wie im Punkt „Jury“ angemerkt, im Internet genug.
Es ist erstaunlich, wie gezielt in dieser Sendung auf diskreditierbare Ausschnitte aktualer Identitäten, Kategorien und Attribute, die dem Individuum
tatsächlich bewiesen werden können, eingegangen wird, nur des Unterhaltungswillens wegen (vgl. Goffman 1967, S. 10). Doch soviel nebenbei.
Durch dramaturgische Sorgfalt und Disziplin, Termini, mit denen Erving
Goffman das Zusammenspiel eines Ensembles beschreibt, welches die Jury
in der Sendung darstellt, bilden die Juroren eine Art eiserne Front, gegen
welche die Kandidaten im weiteren Verlauf ankämpfen müssen und in den
Castings zu hauf scheitern. Die zur dramaturgischen Kooperation gezwungenen Kandidaten schlagen sich nach den ersten Castings dann also in die
Recallrunden durch. In diesen vergleicht die Jury erneut die vorab ausgesiebten Kandidaten im direkten vergleich. Zu diesem Teil der Sendung lassen sich die Produzenten dann auch schon mal etwas außergewöhnlicheres
einfallen und schicken die Jury mitsamt dem Kandidatengefolge, wie in der
letzten Staffel zu sehen war, in die Dominikanische Republik, um dort einen
Recall in idyllischer Inselromantik durchzuführen.
2.5. Was geschieht mit den Gewinnern? -Ein Ausblick
Als letzten erwähnenswerten Punkt, den es zu „Deutschland sucht den Superstar“ zu bearbeiten gibt, wäre noch aufzuzeigen, was mit den Gewinnern
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der vergangenen Staffeln geschehen ist und einen kurzen Ausblick in diese
Richtung geben.
Alles begann 2002/2003, als der erste Gewinner der neuen Serie „Deutschland sucht den Superstar“ gekürt wurde und somit eine neue Zeit in der interaktiven Unterhaltung begann. Damals konnte sich Alexander Klaws
Deutschlands erster Superstar nennen, der aus dieser Castingshow hervorging. Der damals 20 jährige, der sich schon vorher für Musik interessierte,
nahm an der ersten DSDS-Staffel teil und siegte 2003. Nach einigen erfolgreichen Singles flaute die anfängliche Euphorie jedoch ab und er veröffentlichte insgesamt drei Alben, lehnte eine weitere Vertragsverlängerung jedoch
2006 ab und hat sich dann unter anderem in einer Tele-Novela und weiter in
der Musical-Branche aktiv eingebracht. So spielte er in „Tanz der Vampire“
und ist derzeit in der Hauptrolle des Tarzan im gleichnamigen Musical zu sehen (vgl. URL 8, Stand 29.05.2010).
In der darauffolgenden Staffel von DSDS konnte sich die damals 25 jährige
Elli Erl im Jahre 2004 gegen alle KonkurrentInnen behaupten und trat die
Nachfolge Klaws an. Sie war vor DSDS Mitglied einer Rockband und nach
ihrem Sieg wandte sie sich schnell von ihrem Produzenten Dieter Bohlen ab.
Sie wechselte einige Male die Produzenten, gründete ein eigenes Label und
veröffentlichte dort im letzten Jahr ein Album (vgl. URL 9, Stand 29.05.2010).
Der dritte Sieger bei DSDS, Tobias Regner, kam schon in jungen Jahren mit
der Musik in Berührung und nahm fünf Jahre Unterricht an einer Musikschule. Danach spielte er in diversen Gruppen, bis er seinen Durchbruch in der
DSDS-Staffel 2004/2005 im Alter von 23 Jahren erreichte und so Elli Erl in
der Thronfolge der Superstars ablöste. Er hatte einige erfolgreiche Singles in
den deutschen, österreichischen uns schweizer Charts und sein Album erreichte Goldstatus. Vier Jahre, nachdem er seinen Sieg bei „Deutschland
sucht den Superstar“ feiern konnte, nahm er den weiteren Verlauf seiner Karriere selbst in die Hand und brachte im Frühjahr 2010 ein weiteres Album auf
den Markt (vgl. URL 10, Stand 29.05.2010).
Dann, im Jahre 2007 erhielt Mark Medlock den Titel des neuen deutschen
Superstars. Der heute mittlerweile fast 32 jährige konnte die Jury von sich
überzeugen und setzte sich mit einer eindeutigen Mehrheit der Anrufe in der
Finalshow am 05.05.2007 gegen seine Konkurrenten durch und startete von
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da an eine steile Karriere mit Dieter Bohlen als Produzenten an seiner Seite.
Von Beginn an gelang es Medlock in seiner neuen Rolle als Superstar eine
riesige Fangemeinde zu erreichen und produzierte in der ersten Zeit einen
Hit nach dem anderen, stets mit Bohlen in Kooperation. Medlock war aber
auch ein Beispielkandidat, der bewiesen hat, wie sehr erschütternde Einzelschicksale im Rahmen einer solchen Art der Öffentlichkeit an Attraktivität
gewinnen können, wenn man sie richtig in Szene setzt. Einzelheiten über
sein Sexualleben, seine verstorbenen Eltern und die gescheiterte Beziehung
zu seinem Ehemann, sowie regelmäßige Zusammenbrüche während der
vierten Staffel und eine immense Summe Schulden brachten ihm eine nicht
unerhebliche Menge Beliebtheitspunkte, die ihm letztlich zum Sieg bei DSDS
verhalfen. Einige Nummer-eins-Hits später begann der extrovertierte Neuzugang der Superstarriege im Jahre 2008 allein seine Karriere fortzusetzen, mit
Dieter Bohlen im Hintergrund. Nach über 2,5 Millionen verkauften Tonträgern
und vielen Auftritten in anderen großen Fernsehformaten und einigen Tourneen arbeitete er kürzlich sogar mit dem jetzigen Superstar Mehrzad Marashi
zusammen und stellt den derzeit mit erfolgreichsten Gewinner von DSDS dar
(vgl. URL 11, Stand 29.05.2010).
Ihm schloss sich dann im Jahre 2008 der gleichaltrige Thomas Godoj an, der
die fünfte Staffel zu seinen Gunsten entschied. Der gebürtige Pole spielte vor
der Teilnahme bei DSDS, wie einige seiner Vorgänger, auch in verschiedenen Bandprojekten, bevor er an der Castingshow teilnahm. Am 17.05.2008,
der Finalshow der fünften Staffel, entschied eine eindeutige Mehrheit der Anrufer für ihn und ermöglichte ihm so den Sieg. Der ruhige Rocker überzeugte
durch seine unbeschwerte Art, mit dem Erfolg umzugehen und ist nebenbei
auch in diversen sozialen Projekten engagiert und gab so z.B. ein BenefizKonzert, dass zugunsten eines Erde-Mensch-Projektes stattfand, wirkte bei
einer Spendensammlung für sozial benachteiligte Kinder mit und ist Botschafter der Kindernothilfe. Musiktechnisch konzentriert sich Godoj auf sich
und seine Linie, der er treu zu bleiben scheint (vgl. URL 12, Stand
29.05.2010).
Der vorletzte Gewinner von „Deutschland sucht den Superstar“ wurde 2009
gekürt und trägt den Namen Daniel Schumacher. Der heute 23 jährige nahm
bereits an der vorangegangenen Staffel teil und kam dort unter die besten 30
13
Kandidaten. In der sechsten Staffel, welche am 09.05.2009 ihren Höhepunkt
fand, ging er als strahlender Erstplatzierter hervor und gewann durch das
Image des zarten Schönlings den Großteil der Stimmen. Die Besonderheit
bei diesem Kandidaten ergab sich aus der Tatsache, dass er im Grunde keine vorherigen Erfahrungen im Bereich Musik hatte, als er an der Show teilnahm. Nach seinem Sieg trennte sich der Pauschalproduzent Dieter Bohlen
noch im selben Jahr von seinem Schützling mit der Begründung, nicht genug
Biss zu haben, um lange in einer Branche wie der, der Musik, zu bestehen
(vgl. URL 13, Stand 29.05.2010).
Den -vorerst- letzten Superstar in dieser Reihe seriell produzierter Berühmtheiten stellt der im Punkt „Kandidatenstruktur“ angerissene Mehrzad Marashi
dar. Der Hamburger mit persischem Migrationshintergrund, trat mit 13 Jahren
in den Gospelchor seiner Schule ein und studierte sogar vier Semester lang
Gesang und Klavier und versuchte sich schon vor DSDS in der Musikszene
einen Namen zu machen, was jedoch nicht gelang. Nach der Eröffnung einer
Karaoke-Bar, welche aber insolvent wurde, nahm Marashi an DSDS teil und
konnte sich im Finale der siebten Staffel am 17. April gegen seinen Widersacher Menowin Fröhlich mit nur einem geringen Mehr an Zuschaueranrufen
durchsetzen und ist jetzt Deutschlands Superstar 2010. Seine erste Single
erreichte gleich Platz eins in den Downloadcharts und unter der Leitung seines Produzenten Volker Neumüller -Jury-Mitglied der letzten Staffeln von
DSDS- setzt er nun erst einmal seinen Weg in die Welt der Superstars fort
(vgl. URL 14, Stand 29.05.2010).
Die Quersumme aus allen bis jetzt vorzuweisenden Superstargewinnern, sei
es aus Deutschland oder anderorts, lässt ein Schema erkennen, von dem
sich die These abstrahieren lässt, dass es unter den „Superstars“, die aus
diesen Sendungen hervorgehen, es in den seltensten Fällen einer dieser
Menschen schafft, eine beständige Medienpräsenz aufrecht zu halten. Dies
bedeutet nicht, dass nicht zwingender Weise nie wieder etwas über sie berichtet wird, nur ebbt die Präsenz ab und kann selten den in „Deutschland
sucht den Superstar“ erzeugten Level halten bzw. erneut erreichen.
Dies sollen vorab die aus meiner Sicht signifikantesten Fakten zum Großen
„Vorbild“ der auf dem Datzeberg in Neubrandenburg durchgeführten Talent14
show darstellen. Im nun Folgenden wird dazu übergegangen, den Event aus
Neubrandenburg entlang der für „Deutschland sucht den Superstar“ erarbeiteten Kriterien in einer Art Gegenüberstellung zu evaluieren. Dabei wird jedoch hauptsächlich auf wahrnehmbare Unterschiede in der kreativen Auslegung der Organisation und Durchführung eingegangen.
3. „Datzeberg sucht den Superstar“- Kinder probieren sich
aus!
3.1. Konzept des Talentwettbewerbes
Der konzeptionelle Hintergrund dieser Veranstaltung hebt sich in seinen
Grundfesten bereits vom eigentlichen Vorbild der Sendung „Deutschland
sucht den Superstar“ ab und beschreitet einen eigenen, viel interessanteren
Weg der Starsuche.
Anlass für die Planung eines Festes dieses Formates gab ein am Datzeberg
ansässiges, damals 14 Jahre altes Mädchen, welches die Idee einer Talentshow ins Bürgerbüro trug. Sie war in der Vergangenheit bereits an der Ausrichtung eines Flohmarktes beteiligt und war auch in diesem Fall die Person,
die den konzeptionellen Anstoß gab.
Der dortige zuständige Sozialarbeiter namens Tom Liebelt, mit dem ich auch
ein Gespräch über diese Veranstaltung führte und der mir Material zu dessen
Bearbeitung zur Verfügung stellte, nahm diesen Vorschlag entgegen und
dann begannen sie in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Lückefüller“ der Caritas und vielen anderen Beteiligten das Gesamtkonzept zu erarbeiten.
Die erste strukturelle Besonderheit der auf dem Datzeberg durchgeführten
Talentshow äußert sich bereits darin, dass sie sich in Korrelation mit der
Fernsehsendung „Deutschland sucht den Superstar“ gesehen schon in Sachen Teilnehmerfeld unterscheidet. Wo bei dem großen Vorbild lediglich Gesangstalente gesucht werden, konnten sich hierbei Kinder im Alter bis 16
Jahre, auch Stadtteilübergreifend, für die Show am 18. Juli 2009 auf der Frei-
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fläche zwischen dem Datze-Center und der Grundschule Datzeberg, in drei
verschiedenen Kategorien bewerben.
Diese fanden Ausdruck in den Bereichen „kreative Darstellung“, „Musik“ und
„Tanz“. Ursprünglich wäre eine weitere Kategorie mit Namen „Sport“ vorgesehen gewesen, welche jedoch im Laufe der weiteren organisatorischen
Bemühungen aufgrund unausreichender Resonanz verworfen und sich auf
die verbliebenen drei konzentriert wurde.
Aber selbst die Offerierung verschiedener Kategorien hat dieser Tage bereits
ein medientechnisches Vorbild. So ist in dem Fernsehformat „Das Supertalent“ -ebenfalls mit Dieter Bohlen als Jury-Mitglied und aus diesem Grunde
ebenso erfolgreich wie umstritten- allen Kandidaten die Möglichkeit gegeben
sich in einer dem Talent grenzenlosen Sendung zu beweisen und am Ende
100.000 Euro zu gewinnen (vgl. URL 15, Stand 31.05.2010).
Von dieser Tatsache jedoch unbeirrt, ist zum weiteren konzeptionellen Aufbau von „Datzeberg sucht den Superstar“ zu erwähnen, dass den Kindern,
die sich um einen Teilnehmerplatz bewarben, für jede Kategorie verschiedene Trainer zur Verfügung standen, welche den Kindern eine gewisse Praxis
von dem vermitteln sollten, worin die Kinder teilnehmen wollten. So konnte
eine breitere Masse an Kindern angesprochen werden, Kinder, die sonst
durch die in den Kategorien abverlangten Erwartungen durch mangelnde
Kenntnis dieser nicht hätten entsprechen können. So wurde ein niederschwelligerer Zugang geschaffen für die Kinder des als „Problemviertel“
stigmatisierten Neubrandenburger Stadtteils.
Eine weitere strukturelle Unterscheidung findet sich auch in der Konstellation
der Jury. Derer gab es bei dieser Veranstaltung zwei, die sich in eine Profiund eine U-16-Jury aufteilten. Beiden oblag die Entscheidung zur Feststellung der Sieger.
Ein weiterer Punkt ist die Art der Finanzierung der Veranstaltung, bei dem
auf verschiedenste Spender und ehrenamtliche Helfer zurückgegriffen werden musste.
Dies stellen die wichtigsten konzeptionellen Grundelemente der an das TVVorbild angelehnten Talentshow dar und werden nun von der Kandidatenstruktur gefolgt (vgl. Liebelt 2009).
16
3.2. Kandidatenstruktur
Die Kandidaten, die sich zur Teilnahme an „Datzeberg sucht den Superstar“
entschlossen und letztlich aufgetreten sind, waren allesamt zwischen 8 und
16 Jahren alt. Aus den mir zugänglichen Bewerberlisten konnte man sehr gut
erkennen, dass es anfangs einen großen Zuwachs zu verzeichnen gab, welcher sich in etwa 36 angemeldeten Vorführungen mit ca. 70 teilnehmenden
Kindern auswies. Einige Tage später wies die Teilnehmerliste jedoch einen
minimalen Einbruch in der Bewerberanzahl und den Vorführungen auf, aufgrund einiger spontan wieder abgesprungener Kinder, die es sich wahrscheinlich anders überlegten und ihre Anmeldung zurücknahmen.
Was jedoch besonders Aufmerksamkeit erzeugte, war ein 8 jähriges Mädchen, das sich bei der Talentshow bewarb, aber eigentlich aus Niedersachsen kam. Sie war mit ihren Eltern zu Besuch in Neubrandenburg und nahm
währenddessen an „Datzeberg sucht den Superstar“ teil. Dies zeugt von der
kindlichen Unbeschwertheit, mit der an mancher Stelle teilgenommen wurde.
Letzten Endes belief sich die Anzahl der teilnehmenden Kinder laut der der
Jury zur Verfügung gestandenen Bewertungsbögen, auf denen auch der Verlauf der Darbietungen verzeichnet war, auf 29, welche mit 19 Darbietungen
aufwarteten.
Ein markanter Beobachtungsaspekt ist auch die Verteilung der Kinder in den
jeweiligen, zur Auswahl stehenden Kategorien. Man sollte jedoch auch erwähnen, dass einige Kinder sich gleich in verschiedenen Kategorien gleichzeitig bewarben. So führte ein neunjähriger Junge erst im Bereich „Kreatives
Darstellen“ eine kleine Zaubershow vor und im darauf folgenden Programmteil „Musik“ eine Präsentation von ihm und seiner Geige.
So verteilten sich nun aber die meisten Teilnehmer in die Bereiche „Tanz“
und „Musik“. Die Interessensgruppe für das „Kreative Darstellen“ setzte sich
aus lediglich fünf Kindern zwischen neun und dreizehn Jahren zusammen.
Vier Vorstellungen, davon eine im Doppel, füllte den Inhaltlichen Aspekt des
ersten Showkomplexes. Sie äußerten sich in zwei Zaubershows, einer Fußballjonglage und einem kleinen Musical.
17
Die Kategorie „Musik“ füllten acht Kinder zwischen neun und sechzehn Jahren aus, dabei bis auf einen Jungen ausschließlich Mädchen. Es gab dabei
von jedem Teilnehmer eine Solodarbietung.
Die Kategorie mit den meisten Repräsentanten ist demnach der „Tanz“. In
dieser bewiesen sich sechzehn Kinder im Alter von acht bis fünfzehn Jahre in
sieben Gruppendarbietungen. Alterstechnisch fand sich dort ein relativer
Ausgleich zwischen jüngeren und älteren Kindern.
Alle in „Musik“ und „Tanz“ teilnehmenden Kinder befassten sich mit modernen Tanz- und Gesangsstücken und spiegelten so einen Ausschnitt der heutigen von Kindern rezipierten Medien dar. Von Breakdance über den vorletzten DSDS-Gewinner Daniel Schumacher, bis hin zu „Lady Gaga“ -einer sehr
extrovertierten amerikanischen Pop-Musikerin und Hitproduzentin der Neuzeit- waren überwiegend nur moderne Dinge in der Vorführung zu finden.
Alles, was eine Klientel solchen Alters bereits schon anspricht.
Es war auch deutlich erkennbar, wie spannungsfrei die jüngeren und älteren
Kinder miteinander an der Show teilnahmen. Alle fokussierten sich auf das
Ergebnis dieser Möglichkeit, sich einmal vor einem großen Publikum zu beweisen und zu präsentieren.
Nach diesem Versuch der Darstellung der Kandidatenstruktur, folgt nun ein
Ausblick auf der bei „Datzeberg sucht den Superstar“ tätigen Jury.
3.3. Die Jury
Die Jury ist wie im medialen Vorbild dieser Talentshow ein zentrales Element
eines solchen Showkonzeptes. Ihrem Urteil sind die Darsteller überlassen,
nachdem sie ihren Beitrag zum Gesamtkonzept geleistet haben. Ihre Stimmen sind Dreh- und Angelpunkt in der Bewertung des Dargebotenen. Doch
liegt auch hier ein großer Unterschied zum Original verborgen, der in diesem
Punkt Beachtung finden soll.
Der erste Aspekt zur Analyse dieser Wertungsinstanz ist quantitativer Natur.
Wo bei „Deutschland sucht den Superstar“ lediglich drei Mitglieder die Rolle
der Jury übernehmen, wurden auf dem Datzeberg gleich sieben Personen für
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die Jury eingeteilt. Diese untergliederten sich in zwei Fraktionen, die „ProfiJury“ und die „U16-Jury“.
In der „Profi-Jury“ dieser Veranstaltung befanden sich vier Personen aus verschiedenen künstlerischen Bereichen. Eine Gesangslehrerin für Rock und
Pop, einer Mitarbeiterin des „Cheerleader und Dance e.V.“ ein BreakdanceTrainer und einer Jugendarbeiterin/Theaterpädagogin. Die Kinder-Jury wurde
von drei Kindern verschiedenen Alters unter sechzehn besetzt und beide Jury-Gruppen widmeten sich der Bewertung der Kandidaten nach jedem einzelnen Auftritt, wie also im medialen Vorbild ebenso verfahren wird. Wie in
den Video-Aufzeichnungen des Stadtteil-Fotografen zu erkennen war, gab im
Prinzip fast ausschließlich die „Profi-Jury“ einen Kommentar zum Gezeigten
ab, währenddessen die „U16 Gruppe“ sich auf die Punktevergabe konzentrierte.
Ein besonderer und auch völlig logischer Punkt, der im Gegensatz zum TVVorbild bei der Betrachtung der Aufzeichnungen der Veranstaltung Aufmerksamkeit erregte, war der, dass nicht ein einziger Kandidat von der Jury annähernd derart kritisiert wurde, wie es bei „Deutschland sucht den Superstar“
praktiziert wird. Jeder Teilnehmer wurde für seine individuellen Leistungen
von der Jury stets positiv kommentiert und bewertet. Auffallend war auch,
dass, sofern ich es richtig zuordnen konnte, da die Jury nur akustisch bei der
Kommentierung wahrzunehmen war, dass hauptsächlich die Personen bewerteten, die als Vertreter des jeweilig gezeigten etwas sagten (vgl. Liebelt
2009). Dies würde auch einen Unterschied zum „Original“ darstellen, welcher
sich jedoch aus der Wahl verschiedener Kategorien heraus erklären würde.
Nun, nach Darstellung der Jurorenstruktur, folgt die Schilderung der Vorgehensweise der „Datzeberger Starsuche“.
19
3.4. Vorgehensweise bei der Starsuche
Die Vorgehensweise bei der Suche des „Datzeberger Superstars“ war im
Prinzip alles andere als eine Kopie des Fernsehvorbildes. Bis es nämlich zu
besagter Projektrealisierung kommen konnte, musste eine enorme Vorarbeit
seitens der Organisatoren geleistet werden, auf die im Folgenden in verschiedenen Unterpunkten Bezug genommen wird.
3.4.1. Entstehung der Idee und Werbung für das Projekt
Wie im Punkt „Konzept des Talentwettbewerbes“ bereits erwähnt, kam der
geistige Impuls zu diesem Projekt von einer jungen Datzebergerin, die sich in
der Vergangenheit bereits in ihrem Sozialraum engagierte. Auf die Frage, wie
man zu dem Namen „Datzeberg sucht den Superstar“ gekommen sei, bemerkte Herr Liebelt, dass sie eine Talentshow planten und einen prägnanten
Namen für dieses Projekt suchten. Da in der heutigen Zeit durch die einfache
Zugangsmöglichkeit zu allen Medien selbst für Kinder gegeben ist, war es
sehr naheliegend, dieser Veranstaltung den Namen zu geben, da selbst das
Kürzel „DSDS“ erhalten bliebe. Durch die enorme Medienpräsenz von
„Deutschland sucht den Superstar“ könnte ein bestimmter Lockeffekt dazu
geführt haben, dass die Kinder schon bei der Abkürzung DSDS in Relation
mit Neubrandenburg Neugier weckte, daran teilzunehmen und es ihren aus
dieser Fernsehsendung bekannten Idolen gleich zu tun. Auf der Bühne stehen und erfolgreich sein und wahrgenommen, sowie anerkannt sein. Oder
einfach aus Spaß an der Sache selbst. Es kann viele innere Motive für die
Teilnahme an einer solchen Veranstaltung für Kinder geben, an denen man
sie mit entsprechender Bewerbung für dieses Projekt hätte begeistern können. Sozialraumtheoretisch könnte man unter anderem argumentieren, dass
aus dieser Veranstaltung, an der die Kinder selbst mitorganisiert und mitgewirkt haben, sie sich über eben diese Handlungen als Individuum im Sozialraum selbst wahrnehmen könnten. So könnte eine Art der Aneignung dieses
Sozialraumes stattfinden, in der sie sich interessengeleitet und fördernd inkludiert hätten und auf diese Art und Weise ein Zeichen setzen. So haben sie
20
die Möglichkeit bekommen, selber etwas nachhaltig zu bewirken und bleiben
so handlungsfähig (vgl. Reutlinger 2005, S. 78).
Jedenfalls soll sich Tom Liebelts Aussagen zufolge die Nachricht von der
Planung einer solchen Veranstaltung durch Mundpropaganda der Kinder in
den Schulen verbreitet haben. Fast alle Kinder, die an der Talentshow teilnahmen, kannten sich vorher und haben sich wahrscheinlich auch gegenseitig zum Mitmachen motiviert. Auch auf dem Datzeberg, einem anscheinend
trotz Stadtcharakter relativ dichten Netzwerk, sprach es sich herum, was im
Bürgerbüro geplant wurde. Der Titel tat dabei -wie angemerkt- sein übriges.
Es wurde versucht auf die Sympathie zu setzen, welche die Zuschauer des
TV-Vorbildformates besitzen, so die gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf
das bevorstehende Projekt lenken und so die Leute zur Inklusion in die Veranstaltung zu bewegen. Doch das Weiterleiten einer solchen Information
wurde nicht allein der Mundpropaganda überlassen.
Die Nachricht über die Intention, eine solche Veranstaltung durchzuführen,
wurde auch durch diverse Pressemitteilungen in Regionalzeitungen Neubrandenburgs realisiert. Auch die Schulsozialrabeiter Neubrandenburgs wurden in Kenntnis gesetzt und um Weitergabe der Informationen an die SchülerInnen der kontaktierten Schulen gebeten. Dabei wurde sich an beinahe alle
infrastrukturell relevanten Schulen mit einbezogen.
Auch eine Internetplattform namens „NB-Town“, eine soziale Internetcommunity für Neubrandenburg, ähnlich „Studivz“ und der gleichen, wurde beworben und sogar Werbeflyer im Stile des medialen Vorbildes wurden als
Augenfänger (siehe Anhang) gedruckt und in Neubrandenburg an Jugendeinrichtungen, Schulen und Clubs verteilt, um eine möglichst große Bandbreite an Bewerbern und Zuschauern zu erreichen.
Ein weiterer Punkt, der die Kinder zur Beteiligung am Programm animieren
sollte, war der Vorschlag des City-Managers Herrn Schröder, der einen integrativen und umsatzorientierten Kommunikationsprozess zur Stärkung der
Innenstadt als ein Ziel hat (vgl. URL 16, Stand 01.06.2010), den Gewinner
der Veranstaltung als musikalischen Beitrag auf das „Vier-Tore-Fest“ in Neubrandenburg einzuladen und somit einen offiziellen Auftritt zu ermöglichen.
Des Weiteren konnte sich der Gewinner auf dem Datzeberger Stadtteilfest
präsentieren (vgl. Liebelt 2009). Dies waren im Grunde die Fakten hinsicht21
lich der Ideenfindung und der Werbetechnischen Vorarbeit für „Datzeberg
sucht den Superstar“, an die sich im nächsten Punkt die Darstellung der an
der Organisation Beteiligten vollzieht und deren Beiträge dazu dargestellt
werden sollen.
3.4.2. Bei Organisation Beteiligte und deren Beiträge
Nachdem der konzeptionelle Rahmen um das gedankliche Konstrukt erschaffen wurde, was die Idee selbst und die Werbung für das Produkt anbelangt, ging man dazu über, alle notwendigen Aspekte zur praktischen Bearbeitung zu ermitteln. Ein enorm gewichtiges Problem stellte in diesem Zusammenhang die Finanzierung des ganzen, für die Talentshow benötigten
Equiptments dar. Das Stadtteilbüro des Datzeberg und die Caritas waren in
diesem Prozess nach Aussage von Herrn Liebelt, die Hauptverantwortlichen,
was Koordination und Organisation der zu beschaffenden finanziellen Mittel
und Sachgegenstände anbelangte. Im Endeffekt gelang es ihnen durch eine
Vielzahl bereits vorhandener und der Knüpfung neuer Kontakte ein breites
Spektrum an Helfern zu rekrutieren. So beteiligten sich neben den Kindern,
die das Programm stellten noch viele ehrenamtliche Helfer und es gelangen
viele Geld- und Sachspenden.
Das Stadtteilbüro kümmerte sich um das Konzept und die Organisation, unter anderem die der Bühne, die Caritas um die Bühnenelektronik und ein Zelt
für die Bühne. Die NEUWOBA Wohnungsbaugenossenschaft Neubrandenburg e.G. stellte ein Festzelt und diverse Tischgarnituren und einen Teil der
Preise, der sich in Gutscheine für einen Elektronikmarkt äußerte. Die Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft stellte als Preise einige Artikel zur
Verfügung, darunter Taschen und USB-Sticks. Die Sparkasse und das Jugendamt steuerten einen Geldbetrag bei. Der Jugendhilfeverein „Mosaik
e.V.“ aus der Neubrandenburger Oststadt konnte einen Mitarbeiter bereitstellen, der sich beruflich in einem Rock-Projekt engagierte und für die Beschallung während der Show zuständig war. In einer Pressemitteilung warb das
Stadtteilbüro neben dem Event auch für Stoff- und Kleiderspenden verschiedenster Art bei den Anwohnern. So wurden Hüte, Schlipse Tücher usw.
nachgefragt. Eine Mitarbeiterin des „Arbeitslosenverbandes e.V.“ und An22
wohnerin des Datzebergs engagierte sich handwerklich, indem sie sich bereit
erklärte, die Kostüme zu nähen und war die gesamte Zeit in den Tätigkeiten
Hauptnäherin und Einkleidung eingebunden und eine andere Frau, welche
aus dem Bürgertreff bekannt war, wurde als Ersatznäherin in der Hinterhand
gehalten. Der Indoor-Spielplatz „Kunti-Bunt“ stellte Gutscheine als Preis, sowie diverse Eiskaffees sich in solcher Form an der Bereitstellung der Preise
beteiligten. Zwei für den Datzeberg zuständige Mitarbeiter der NEUWOBA
kümmerten sich um die Schminke der Kinder für den Auftritt. Eine am Datzeberg ansässige Familie half beim Aufbau des Showplatzes, wobei sich die
Kinder der Familie sehr fleißig mit eingebracht haben sollen. Des Weiteren
halfen viele Freunde der Beteiligten bei der Vor- und Nachbereitung des
Events. Eine Mitarbeiterin der Neubrandenburger Drogenberatung der Caritas übernahm zusammen mit einem Datzeberger die Moderation, wobei der
männliche Co-Moderator zusätzlich einen Clown spielte, um die Pausen unterhaltsam zu füllen. Der „Cheerleader und Dance e.V.“ und der Tanzklub „4
Tore“ stellten jeweils eine Tanzlehrerin, eine Gesangstrainerin und zwei Trainer für den Bereich „kreative Darstellung“ zur Verfügung. Diese fanden sich
ebenso, wie ein Breakdance-Lehrer. Für das Training in den verschiedenen
Bereichen standen auch von unterschiedlichen Institutionen gesponserte
Räumlichkeiten zur Verfügung. Darunter einige Kitas, eine Grundschule, das
Bürgerbüro. Ein Praktikant der mobilen Jugendarbeit Neubrandenburg
sprang als flexibler Helfer hier und dort ein und half, wo er konnte. Nicht zu
vergessen die Trainer, welche die Kinder in der Vorbereitungszeit mit ihrem
professionellen Wissen begleiteten. Des Weiteren half ein Student und grillte,
ein Bio-Laden kümmerte sich um die Versorgung mit kostenlosem Obst, eine
Apotheke spendete Geld und der Stadtteilfotograf erklärte sich dazu bereit,
die Veranstaltung zu dokumentieren, was mir ebenfalls als Materialansammlung zur Verfügung stand, und viele mehr (vgl. Liebelt 2009).
Es kann sein, dass hierbei nicht alle helfenden Personen und Organisationen
festgehalten wurden. Das soll nicht bedeuten, dass Beiträge von nicht namentlich erwähnten Menschen oder Organisationen keine minderwertigeren
darstellen als andere, sondern es soll verdeutlichen, welch soziales Engagement hinter einer so einfach anmutenden Veranstaltung steckt, und wie
23
viel sich dahinter verbergen muss, um ein Gelingen eines Projektes diesen
Ausmaßes zu ermöglichen.
Der Schilderung der Beteiligten und deren Beiträge zum Gelingen wird nun
gefolgt von der Art und Weise der eigentlichen Durchführung.
3.4.3. Letztendliche Durchführung der Starsuche
Die letztendlich durchgeführte Starsuche auf dem Datzeberg war nach allen
vorangegangenen Bemühungen die letzte praktische Phase dieses Projektes. Alles, was eine solche Veranstaltung benötigt, war vorhanden. Die showtechnischen Elemente waren vorhanden, die Verpflegung aller Anwesenden
war gedeckt und es war genug Platz für alle Gäste vorhanden.
Aber die Vorgehensweise bei der Durchführung der Starsuche reichte noch
weiter zurück, da selbst in diesem Punkt einige Vorarbeit geleistet werden
musste. Die Rede ist dabei von der Vorbereitung der teilnehmenden Kinder
auf den Auftritt, ja überhaupt einmal das Finden von Freiwilligen. Die Freiwilligen fanden sich jedoch, wie bereits in „Entstehung der Idee und Werbung
fürs Projekt“ erwähnt, relativ schnell und es standen schon bald gefüllte Teilnehmerlisten fest. Zur Vorbereitung der Kandidaten wäre anzuführen, dass,
wie bereits im Vorfeld schon einmal erwähnt, verschiedene Trainer auserkoren wurden, die sich in einer definierten Vorbereitungszeit um die künstlerische Betreuung der Kinder kümmerten. Es wurden dementsprechend auch
Räumlichkeiten für die Trainingseinheiten zur Verfügung gestellt, zu denen
die Kinder auch, wenn nötig, von bereitgestellten Kräften gefahren werden
konnten. Die Motivation einiger Teilnehmer ließ sich streckenweise jedoch
nur schwer aufrecht erhalten, aufgrund der Tatsache, dass manche Termine
nicht eingehalten wurden, was aber mit der Arbeit mit Kindern in solcher Altersspanne vorkommen kann und auch keine nennenswerten Konsequenzen
nach sich zog. Nach diesen Vorbereitungen war es am 18.07.2009 dann
endlich so weit und die Kinder konnten ihre Talente unter Beweis stellen. Indem sie einer nach dem anderen auf der Bühne auftraten, füllten sie so ein
gut zwei Stunden langes Programm. In diesem Programm wurden alle drei
24
Kategorien -„Kreative Darstellung“, „Musik“ und „Tanz“- nacheinander mit
den entsprechenden Vertretern vorgeführt. Zwischendurch lockerten einige
Pausen zwischen den Kategorien den Verlauf ein wenig, ebenso wie der
Clown, welcher von dem datzeberger Co-Moderatoren gemimt wurde und für
die Animation und Unterhaltung des Publikums zuständig war. Die Jury gab
nach jedem Auftritt ihr Statement zum Besten und kommentierte -in positiver
Form- die Beiträge der Kinder.
Nachdem alle Teilnehmer sich auf der Bühne mit ihrem Talent präsentierten,
zogen sich die Juroren zur Konsultation über die Reihenfolge der Platzierungen zurück und kamen nach einer kurzen Zeitspanne wieder auf die Bühne
und gaben die Ergebnisse weiter. In der Zwischenzeit versuchte der Clowndarsteller die Stimmen der Kinder im Publikum sichtbar zu machen und animierte zum Fingerzeig für den Star, den die Kinder präferierten. Als die Ergebnisse dann vorlagen und sich bei der Jury bedankt wurde, nutzte man die
Zeit nochmals, indem Herr Liebelt zusammen mit einer Kollegin der mobilen
Jugendarbeit sich bei fast allen helfenden Personen und Organisationen bedankte. Auf den ersten Blick hätte man eine Parallele zu „Deutschland sucht
den Superstar“ ziehen können, da dort die Verkündung von Gewinnern auch
herausgezögert wird, um einen künstlichen Spannungsbogen zu erzeugen.
Dies war hierbei jedoch nicht der Fall, da dies eine geeignete Stelle schien,
um sich in aller Öffentlichkeit bei den unterstützenden Helfern zu bedanken
und die Komplexität zu verdeutlichen, die hinter der Organisation dieses Festes steckte. Bevor dann letztendlich die Sieger verkündet wurden, teilte man
noch an alle an dem Programm beteiligten Kinder exklusive Eventshirts aus,
welche von einer Druckfirma unter enormer Zeit-Knappheit doch noch rechtzeitig fertig gestellt und auch an alle anderen Helfer ausgeteilt wurden. Als
dann alle in einheitlicher Oberbekleidung auf der Bühne standen und das
Ende der Talentshow somit eingeläutet wurde, ging man zur Siegerehrung
über. Dabei wurden nur die ersten beiden Plätze vergeben. Zum Einen hatte
die „U16-Jury“ ein Ergebnis vorgebracht, welches zuerst verlesen wurde.
Dabei kam jeder aufgerufene Gewinner auf die Bühne und holte sich seine
Glückwünsche und einen der vielen Preise ab. Als dann die Ergebnisse der
„Profi-Jury“ verlesen werden sollten, wurde noch die Anmerkung mit eingestreut, dass die erstplatzierten in diesem Kontext bei dem „Vier-Tore-Fest“ in
25
Neubrandenburg und bei der Geburtstagsfeier des Marktplatz-Centers auftreten werden. Dann wurden die gewinnenden Kandidaten der Profi-Juroren
bekannt gegeben und als deren Sieger stellte sich in der Kategorie „Kreative
Darstellung“ ein neunjähriger Neubrandenburger heraus, der mit einer Zaubershow überzeugen konnte. Im Bereich „Musik“ gewann ein vierzehn Jahre
altes Mädchen, welches ebenfalls aus Neubrandenburg stammt. Sie begeisterte mit einem eigens geschriebenen Lied, welches sie mit einer Akustikgitarre darbot. In der Sparte „Tanz“ sicherten sich drei neubrandenburger Mädchen, im Alter von zwölf, vierzehn und fünfzehn Jahren, mit einem Tanz zu
einem selbst zusammengeschnittenen Medley. Die „U16-Kinder-Jury“ hat
erstaunlicherweise ein ähnliches Ergebnis bei ihren ersten Plätzen und
stimmt in der Kategorie „Kreative Darstellung“ und „Tanz“ mit den Erwachsenen überein. Somit stehen zwei unumstrittene Superstars des Datzeberg fest
und die Veranstaltung ist, neben einigen kleineren Pannen ein Erfolg gewesen. Im Anschluss fand eine Kinderdisco in der Turnhalle der Grundschule
statt, bei der viele Kinder fröhlich den Tag ausklingen ließen.
3.4.4. Zweck der Veranstaltung und deren Resonanz
Der Zweck dieser Veranstaltung war es, den Kindern und Jugendlichen in
Zusammenarbeit mit den Professionellen eine Möglichkeit zu offerieren, sich
und ihre Interessen in einer neuen Art auszudrücken, wie sie es vorher vielleicht noch nie wirklich tun konnten. So sollte den Kindern bereits bei der
Anmeldung vermittelt werden, wo sie ihre Interessen sehen, wo vielleicht
noch Interesse geweckt werden könnte und wie im späteren Verlauf diese
Fähigkeiten durch die Trainer weiter ausgebaut und gefördert werden können. So werden die Kinder und Jugendlichen in einen Vorgang mit einbezogen, indem sie sich und andere im Prozess des Voranschreitens, hin zum
erstrebten Ziel, wahrnehmen können, dabei auch das Gefühl bekommen, bei
dieser Sache nicht allein zu sein. Stete Unterstützung und Motivation sollten
ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, bei dem, was die Teilnehmer leisteten.
Es bestätigt im Prinzip auch die These, dass der Mensch Schöpfer und Geschöpf der Kultur zugleich ist. DSDS gehört unter anderem mit zu unserer
heutigen Kultur. Die Menschen, die sich diesem Projekt widmeten, sind Pro26
dukt einer von anderen Menschen erzeugten Kultur und erzeugen mit der
geleisteten Arbeit jedoch selbst neue Kultur. So wurde durch planen und
schöpferisches Handeln eine eigene, wenn auch temporär und lokal begrenzt, Welt der Kinder erschaffen, in der sie sich selbst mit ihren individuellen Neigungen ausdrücken konnten (vgl. Hobmair 2002, S. 42).
Die also als eine Mischung aus Spaß und ernsthafter Talentförderung angedachte Veranstaltung fand bei allen, in der späteren Evaluationsphase Befragten, einen positiven Anklang. Es wird für dieses Jahr sogar eine weitere
Veranstaltung dieser Art anvisiert, jedoch mit einigen Verbesserungen, da im
Vorjahr nicht alles so lief, wie man es sich vorstellte. So könnte nach Herrn
Liebelts Evaluationsnotizen z.B. beim nächsten mal etwas mehr Platz zur
Verfügung stehen, mehr Publikum beworben, eine Überarbeitung der Programmstrukturen vorgenommen oder bessere Technik organisiert werden.
Und da jedenfalls auf dem Datzeberg, Herrn Liebelts Aussage zufolge, im
Grunde nicht oft eine Festivität eines solchen Ausmaßes vorzufinden sei, war
es für alle Beteiligten schon etwas Besonderes. Auch das Aufbessern des
beschädigten Images des Datzeberg war eine Intention der Initiatoren von
„Datzeberg sucht den Superstar“. Für die dortige Jugendarbeit bedeutete
dieses Projekt, dass es gelang, den Kindern und Jugendlichen eine Bühne
zum Ausprobieren zu geben und ihnen positives Feedback hinsichtlich ihrer
Leistungen auszusprechen. Niemand war ein Verlierer, jeder, der teilnahm,
hat einen Preis erhalten. Die angesprochene Klientel sollte auch an die neubrandenburger Vereinsstruktur herangeführt werden und so die Möglichkeit
bekommen, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Das Auffrischen von vorhandenen und das Knüpfen neuer Kontakte machten auch einen Aspekt aus, der
mit dieser Veranstaltung bezweckt wurde. So konnte eine Verdichtung des
sozialen Netzwerkes erreicht werden, welche in der Sozialen Arbeit stets von
Nutzen sein kann und ist (vgl. Liebelt 2009).
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3.5. Was geschieht mit den Teilnehmern? -Ein Ausblick
Zu diesem Punkt ist im Grunde nicht all zu viel zu erwähnen, außer, dass die
Sieger dieser Talentshow später, am 29.08.2009, auf dem Vier-Tore-Fest
aufgetreten sind und im Oktober letzten Jahres auch auf der Geburtstagsfeier des Maktplatz-Centers in Neubrandenburg. Was Herr Liebelt jedoch betonte, war die Tatsache, dass das Mädchen, welches ein eigenes Lied mit
ihrer Gitarre vorführte, weiterhin musikalisch tätig sein soll. Für alle anderen
hieß es weiter zu üben und sich vielleicht für das nächste Mal intensiv vorzubereiten, um dann eventuell den ersten Platz zu erringen.
4. Fazit
Als zusammenfassendes Fazit zu der Beschäftigung mit diesem Thema
bleibt zu erwähnen, dass sich für mich als zentrale Erkenntnis herauskristallisierte, dass die Aneignung medialer Produktformate im Prinzip lediglich den
Effekt haben soll, einen Zugang zu der entsprechenden Generation zu finden. In diesem Falle war es eben ein Zugang zu jungen Mädchen und Jungen, welche sicherlich alle schon einmal von „Deutschland sucht den Superstar“ gehört oder gelesen haben. Somit konnten sich die Kinder etwas unter
dem geplanten Projekt vorstellen und sich besser darauf einlassen.
Nun mag es wahrscheinlich wirken, als würde diese Arbeit zu einem Großteil
aus vom Internet bezogenem Wissen konstruiert worden sein. Jedoch bekommt man bezüglich DSDS im Grunde keine anderweitig verfügbaren Informationen zu diesem Thema. Dies war der leichteste Zugang zu Informationen zu einem solchen Themenkomplex. Da ich selbst teilweise die Fernsehserie verfolgt habe, kann ich bestätigen, dass die mir zur Verfügung gestandenen Informationen, seien sie auch aus der Umstrittenen Quelle Wikipedia, der Wahrheit entsprechen.
Es viel mir jedoch äußerst schwer, DSDS wertungsfrei darzustellen, da diese
Sendung einfach mit denen von mir beschriebenen Makeln behaftet ist und
dies den Stand der Dinge darstellt. Natürlich macht dies im Grunde den Unterhaltungsfaktor der Sendung aus, jedoch bleibt die so kritische Auseinan28
dersetzung mit diesem TV-Produkt aus sozialer Sicht in meinen Augen nötig
und gerechtfertigt.
Auch die von Tom Liebelt zugänglich gemachten Informationen hatten, trotz
magerem Quellenverweis, einen nicht unerheblichen Umfang. Darin fanden
sich unter anderen zwei CDs mit der Aufzeichnung der gesamten Veranstaltung, verschiedene Pressemitteilungen des Stadtteilbüros, Unterlagen über
Spender und Helfer, Gesprächsnotizen der Auswertung, die Kandidatenlisten, die Bewerberlisten, und vieles mehr.
Zur Veranstaltung selbst ist zu sagen, dass ich die Idee, die dahinter steckte,
wirklich inspirierend fand und auch die Umsetzung für eine Premiere einer
solchen Show wirklich gelungen. Sie hat ihren Zweck erfüllt und die Teilnehmer näher an ihre Interessen herangeführt und die Biografie der Kinder um
eine sehr positive Erfahrung bereichert. Auch den Aufhänger mit der Anlehnung an „Deutschland sucht den Superstar“ betrachte ich als gelungen. Denn
jeder weiß, dass sonst ganz Deutschland sucht, dort aber nur der Datzeberg,
was den Menschen dort ein Gefühl der Wichtigkeit und des ernst genommen
Werdens vermittelt. Sie waren an dem Tag der Stadtteil, der einen Superstar
suchte. Das war ein großer Schritt in Sachen Face-work für den Datzeberg
und seinen Bewohnern. Dieses Viertel Neubrandenburgs ist leider nun mal
ein Stadtteil, welcher eine schlechte Reputation besitzt, somit aber zeigt,
dass sich die Menschen dort davon nicht beeinflussen lassen und mit diesem, hoffentlich mittlerweile etablierten, Fest einen Grund haben stolz zu
sein. Stolz auf das selbst erreichte.
29
5. Quellenverzeichnis
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und Organisationen, unveröffentlichte Vortragsmanuskripte“, Neubrandenburg 2007.
Boettner, Johannes: „2. Sitzung“, Skript zur Vorlesung Öffentlichkeit und Vertraulichkeit im Modul 1, Neubrandenburg 2007.
Goffman, Erving : „Stigma. Uber Techniken zur Bewältigung beschädigter
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Geller, Helmut: „Position und Rolle, zur Aktualisierung soziologischer Analyseinstrumente“, Hemsbach 1994.
Hickethier, Knut: „Film- und Fernsehanalyse“, 3. überarbeitete Auflage, Stuttgart-Weimar 2001.
Hobmair, Hermann (Hrsg.): „Pädagogik“, 3. Auflage, Troisdorf 2002.
Liebelt, Tom: Materialien aus dem Bürgerbüro des Datzeberg zum Thema
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Reutlinger, Christian: „Sozialraumorientierung in der Kinder- und Jugendhilfe“
in Deinet, Ulrich (Hrsg.): „Sozialräumliche Jugendarbeit. Grundlagen, Methoden und Praxiskonzepte“, 2. völlig überarbeitete Auflage, S. 75-92, Wiesbaden 2005.
Wellhöfer, Peter R.: „Gruppendynamik und soziales Lernen“, 2. überarbeitete
und erweiterte Auflage, Stuttgart 2001.
30
URL 1: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland_sucht_den_Superstar,
Stand: 19.05.10.
URL 2: http://www.welt.de/vermischtes/article3626038/DSDS-moralischeAnstalt-der-Massengesellschaft.html, Stand: 20.05.2010.
URL 3: http://www.dsds-portal.de/aufbau-der-sendung-t774.html, Stand
21.05.2010.
URL 4: http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,689632,00.html, Stand
21.05.2010.
URL 5: http://www.noows.de/bitch-dieter-bohlen-beleidigt-annemarie-eilfeld7433, Stand 23.05.2010.
URL 6: http://www.sueddeutsche.de/kultur/dieter-bohlens-beleidigungenverbale-kollateralschaeden-1.432246, Stand 23.05.2010.
URL 7: http://www.focus.de/kultur/medien/casting-show-dsds-hohn-undspott-gehoeren-zum-konzept_aid_315369.html, Stand: 19.05.10
URL 8: http://www.dsds-finale.de/casting/das-prinzip-der-dsds-vor-castingserfahrungsbericht-dsds-casting-essen.php, Stand 23.05.2010.
URL 9: http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Klaws, Stand 29.05.2010.
URL 10: http://de.wikipedia.org/wiki/Elli_Erl, Stand 29.05.2010.
URL 11: http://de.wikipedia.org/wiki/Tobias_Regner, Stand 29.05.2010.
URL 12: http://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Medlock, Stand 29.05.2010.
URL 13: http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Godoj, Stand 29.05.2010.
31
URL 14: http://de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Schuhmacher, Stand 29.05.2010.
URL 15: http://de.wikipedia.org/wiki/Mehrzad_Marashi, Stand 29.05.2010.
URL 16: http://www.tvwiki.de/index.php/Das_Supertalent, Stand 31.05.2010.
URL 17: http://www.neubrandenburg.ihk.de/ihk/index.php?id=421, Stand
01.06.2010
32
Anhang:
Der Flyer, mit dem die Talentshow in Neubrandenburg beworben wurde.
33