Probelesen
Transcrição
Probelesen
6 / 2012 Editorial Coal train from Welzow-Süd; p. 352 World of Mining – Surface & Underground International Journal founded in 1902 Former: Surface Mining, Braunkohle & Other Minerals Volume 64 (2012) Published bimonthly No. 6 · November/December 2012 ISSN 1613-2408 © GDMB Informationsgesellschaft mbH Publisher: GDMB Informationsgesellschaft mbH POB 1054 38668 Clausthal-Zellerfeld Germany e-mail: [email protected] Editor-in-Chief: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski Managing Editor: Dipl.-Ing. Claus Kuhnke Editorial Staff: Dipl.-Min. Frank-Detlev Liese Ulrich Waschki Printing: Oberharzer Druckerei, Fischer & Thielbar GmbH, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Germany Title photo: Vattenfall opencast lignite mine Welzow-Süd/dump (Photo: Copyright Peter Radke) Liebe Leserinnen und Leser, die GDMB zeichnete in den letzten Monaten für wichtige Ereignisse verantwortlich, die unseren Ruf als internationales Bindeglied zwischen Industrie und Forschung bestärken konnten: Zu Beginn des Jahres hat die GDMB-Informationsgesellschaft mbH die Fachzeitschrift „Metall“ vom Giesel Verlag übernommen und betreut somit vier renommierte metallurgische und bergbauliche Magazine unter einem Dach. Mit dem 3. Tag der Metallurgie, der von der GDMB zusammen mit Partnern in Goslar ausgerichtet wurde, wurde eine fachlich kompetente Vortragsveranstaltung mit einem wichtigen Festabend verknüpft, für die eine große Zahl von Entscheidungsträgern aus Industrie und Forschung J. Zuchowski versammelt werden konnte. Neben zahlreichen Fachausschusstagungen, die zu verschiedenen Themen ausgerichtet wurden, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, mit einem moderneren Auftreten nach außen zur Gewinnung junger Mitglieder und der Nutzung sozialer Netzwerke auch die nächsten Jahre in zeitgemäßem Gesamtbild bestehen zu können. So ist die GDMB seit kurzer Zeit bei XING, Facebook und LinkedIn vertreten. Der vor zwei Jahren gegründete Arbeitskreis GDMB 2025 hat es sich ferner zur Aufgabe gemacht, ein von ihm ins Leben gerufene Stipendienprogramm durchzuführen, das als aktive Schnittstelle zwischen Universitäten und Mitgliedsunternehmen der GDMB fungiert. Dass diese Initiative innerhalb kurzer Zeit bereits von Erfolg gekrönt war, beweist die Tatsache, dass Unternehmen wie Aurubis, ERCOSPLAN, die Grillo-Werke, H.C. Starck, RECYLEX sowie Xstrata Zink unmittelbar bereit waren, als Stipendiengeber in Erscheinung zu treten. In Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur plant die GDMB eine neue Corporate Identity, zu der eine Vereinheitlichung der bisherigen Logos unseres Unternehmens gehört, wie auch die Erweiterung unseres Internetauftrittes sowie die Gestaltung von Printmedien. Mit der Tagung „Sensorgestützte Sortierung“, die im April in Aachen stattfand, konnten wir unsere Zusammenarbeit mit dem Institut für Aufbereitung der RWTH Aachen erfolgreich fortsetzen. Sowohl das Kolloquium zu Wirtschaft und Umweltrecht als auch das Aachener Altlasten- und Bergschadenkundliche Kolloquium finden in Partnerschaft mit der RWTH Aachen ebenfalls bereits seit vielen Jahren statt und erfreuen sich steigender Beliebtheit. Mit Veranstaltungen der GDMB-Fachausschüsse, die dieses Jahr auch außerhalb von Deutschland in Antwerpen, Barcelona und Leoben stattfanden, konnte zudem unsere Internationalität hervorgestrichen und ausgebaut werden. Im kommenden Jahr wird die GDMB auf zahlreichen Veranstaltungen zur Nachwuchsförderung von Jungmitgliedern vertreten sein. Dazu zählt der Metallurgische Stammtisch, an dem die GDMB in Zusammenarbeit mit der Aurubis AG ein fachspezifisches Thema vor den Metallurgie-Studenten der TU Freiberg präsentiert. Darüber hinaus wird die GDMB an der Firmenkontaktmesse ORTE 2013 in Freiberg teilnehmen, um Schüler, Studenten, Nachwuchswissenschaftler, Doktoren und Professoren über ihre Aktivitäten zu informieren. Selbstverständlich wird die GDMB auch im kommenden Jahr auf bewährten Veranstaltungen, wie dem Bohr- und Sprengtechnischen Kolloquium an der TU Clausthal präsent sein. An dieser Stelle sei auch auf die GDMB Montanstiftung hingewiesen, deren Ziel es ist, Studierende des Montanwesens zu unterstützen, um den Nachwuchs in dieser 329 6 / 2012 Procedure to measure the motion resistance of the belt conveyor; p. 375 Editorial Advisory Board: Dr. Dipl.-Geophys. Rainier Arndt CTBTO Wien Prof. Dr. Bronislaw Barchanski Berg- und Hüttenakademie Krakau Prof. Dr.-Ing. Detlev Dähnert Vattenfall Europe Mining & Generation Prof. Dr. Carsten Drebenstedt TU Bergakademie Freiberg Prof. Dr. Walter Frenz RWTH Aachen Dipl.-Ing. Regine Grosser Vattenfall Europe Mining AG Dipl.-Ing. (FH) Michael Illing LMBV mbH Editorial (continued) Branche fördern zu können. Spenden sind für diesen Zweck stets gerne gesehen und wir würden uns freuen, wenn wir Sie dafür interessieren könnten, mit einem Beitrag das Montanwesen tatkräftig zu unterstützen. Höhepunkt des GDMB-Jahres war dabei zweifellos die Festlichkeit zum 100. Geburtstag der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik, die im September in Goslar begangen wurde. Nicht zuletzt die Grußworte prominenter Vertreter aus verschiedensten Branchen haben uns darin bestätigt, mit unserer Arbeit fortzufahren – zuverlässig und kompetent als vertrauenswürdiger Ansprechpartner für Unternehmen und Privatpersonen. Als solcher blicken wir nicht nur auf ein erfolgreiches Jahr zurück, sondern sehen auch zuversichtlich 2013 entgegen, in dem wir mit der European Metallurgical Conference in Weimar mit einer der wichtigsten metallurgischen Veranstaltungen präsent sein werden. Präsidium und Geschäftsführung der GDMB wünschen Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen erfolgreichen Start in das neue Jahr! Mit freundlichen Grüßen und Glückauf Ihr Dr.-Ing. Lars Kulik RWE Power AG Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Niemann-Delius RWTH Aachen Dr. Christos Roumpos General Division of Mines Public Power Corporation Dipl.-Ing. Horst Schmidt Mitteldeutsche Braunkohlenges. mbH Dipl.-Ing. Ralf to Baben RWE DEA AG Prof. Dr.-Ing. Habil. Hossein Tudeshki TU Clausthal 330 Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski Geschäftsführer der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik 6 / 2012 Contents Separation of the feeding bridge p. 354 Subscription and Advertising: GDMB Informationsgesellschaft mbH POB 1054 38668 Clausthal-Zellerfeld Germany Telephone: +49 (0) 53 23 93 72 0 Telefax: +49 (0) 53 23 93 72 37 e-mail: [email protected] Subscription Rates 2012 Germany: Euro 230.00 incl. surface mail postage Worldwide:Euro 250.00 incl. surface mail postage Single issue price: Euro 50.00 Subscription rates apply to a minimum subscription period of one calendar year. Cancellation: at the latest 3 months before the end of the calendar year. Renewal invoices to be sent out in October. Claims for non receipt of issues must be made in writing within 6 months of publication of the issue or they cannot be honored without charge. Advertising Manager: Ulrich Waschki Telephone: +49 (0) 53 23 93 72 15 e-mail:[email protected] It is a condition of publication that manuscripts submitted to this journal have not been published and will not be published elsewhere. Exceptions to this rule will only be made by agreement in writing between the author and the publisher. By submitting a manuscript, the authors agree that the copyright for their article is transferred to the publisher if and when the article is accepted for publication. All rights reserved (including those of translation into foreign languages). The copyright covers the exclusive rights to reproduce and distribute the article, including reprints, photographic reproductions, microform or any other reproductions of similar nature and translations. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, electrostatic, magnetic tape, mechanical, photocopying, recording or otherwise, without the permission in writing from the copyright holder. The publisher cannot accept responsibility for unsolicited papers. All views expressed in this journal are those of the respective contributors. Printed and bound in Germany 332 Editorial Jürgen Zuchowski 329 Contents332 Categories News334 Industry339 Personals343 Events344 Price of Raw Materials 346 Reviews347 Lignite Mining Uwe Grosser, Wolfgang Ketzmer, Frank Nakonz Welzow-Süd opencast mine – Part of the mining area’s future Der Tagebau Welzow-Süd – Teil der Zukunft des Reviers 348 Mining Law Bettina Enderle The new Act on CCS – a “special mining law” for a controversial bridging technology Das neue CCS-Gesetz – ein „Sonderbergrecht“ für eine umstrittene Brückentechnologie 358 Mechanical + Electrical Engineering Bruno van den Heuvel, Karl Engelbert Theißen Development, use, examination and testing of hoist and guy ropes for main mine equipment Entwicklung, Einsatz, Untersuchung und Prüfung von Hubwinden- und Abspannseilen an Tagebaugroßgeräten 362 6 / 2012 Contents (continued) Seal cover on guy ropes; p. 367 • ll s Ca tract s b rA fo 13th European Symposium on Comminution and Classification September 9 to 12, 2013 Braunschweig / Königslutter The European Symposium on Comminution and Classification ESCC has a 51-year tradition. The series of symposia started in Frankfurt in 1962 and is now organized in Germany for the fifth time. In 2013 Braunschweig, or in English “Brunswick”, an old north-German city with a long international history, will host this international conference of the European Federation of Chemical Engineering, EFCE. The conference is structured in four sub-conferences with the topics Lech Gladysiewicz, Robert Krol, Waldemar Kisielewski Experimental studies on the resistance to motion in an overburden belt conveyor system Experimentelle Untersuchungen der Bewegungswiderstände einer Abraumbandanlage 374 Social + Safety Measures Jürgen F. Brune Occupational safety and health in US American mines – Problems and potential solutions Arbeitsschutz und Grubensicherheitswesen im US-amerikanischen Bergbau – Probleme und Lösungsansätze 382 About the Authors 390 • Mineral Processing, • Fine and Ultrafine Grinding in Chemical, Pharmaceutical and Other Industries, • Fundamentals of Breakage and Comminution Models, • New Applications. Important comminution & classification experts from all over the world will give several interesting plenary and keynote lectures. As host of the ESCC 2013 Professor Arno Kwade is calling for abstracts regarding comminution and classification of diverse materials. The conference language is English. • Deadline for submitting abstracts: February 1, 2013 • Notice of acceptance: April 2013 • Deadline for submitting full papers: June 30, 2013 For submission please use the online portal: http://escc2013.org/submission Please take a look at the supplement: • 13. Kolloquium zu Wirtschaft und Umweltrecht (KBU): Bergrechtsreform und Fracking 333 News World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 Starke Wettbewerbsposition der Braunkohle Die Stromerzeugung aus Braunkohle ist unverändert wettbewerbsfähig. Infolge des Preisauftriebs bei den Importenergien auf ein Niveau, das real höher liegt als zu Zeiten der Ölpreiskrisen in den 1970er-Jahren, hat sich die Wettbewerbssituation auf dem Stromerzeugungsmarkt deutlich zu Lasten der Gaskraftwerke entwickelt. Bei einem aktuellen Brennstoffpreis von 3,1 ct/kWh ergeben sich für Gaskraftwerke mit einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von 50 % Brennstoffkosten in Höhe von 6,2 ct/kWh. W ird Erdgas nicht in großen GuDKraftwerken, sondern in Gasturbinen mit durchschnittlichen Wirkungsgraden von rund 30 % eingesetzt, erhöhen sich die Brennstoffkosten sogar auf über 9 ct/kWh.Dem stehen derzeit Börsenpreise von 5,5 ct/kWh für Grundlaststrom gegenüber. Damit kann Strom aus Erdgas derzeit weder kostendeckend noch gewinnorientiert erzeugt werden. Die Unterschiede von Gas- und Braunkohlenkraftwerken bei den Investitions- und Betriebskosten sorgen dafür, dass Braunkohlenkraftwerke zwar teurer in der Investition sind, dafür aber signifikant günstiger betrieben werden können (Abbildung 1). Der Wettbewerbsvorteil der Braunkohlenkraftwerke steigt zudem mit zunehmender Auslastung der Anlagen. Die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris geht in ihrer jüngsten Einschätzung davon aus, dass sich die Preise für Importenergien auf dem aktuellen Niveau stabil halten werden. Eine kurzfristige Änderung der Wettbewerbspositionen auf ct/kWh Betriebskosten Kapitalkosten Gas Abb. 1: Stromerzeugungskosten von Kohle- und Gaskraftwerken (ohne CO2-Preise) (Quelle: DEBRIV) 334 World Energy Outlook 2012 der IEA: Energieeffizienz im Mittelpunkt Im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) wurde am 13. November der „World Energy Outlook 2012“ der Internationalen Energieagentur (IEA) durch deren Chefökonom, Dr. Fatih Birol, vorgestellt. Der Weltenergieausblick zeigt die energiewirtschaftlichen Trends bis zum Jahr 2035 auf. Demnach wird der weltweite Energieverbrauch weiter deutlich ansteigen, wenn sich die internationale Staatengemeinschaft nicht auf drastische Maßnahmen insbesondere zur Energieeffizienz verständigt. Nach Einschätzung der IEA werden im Rahmen der bereits geplanten politischen Maßnahmen zwei Drittel des globalen Energieeffizienzpotenzials nicht ausgeschöpft. Durch die Realisierung dieser Effizienzpotenziale könnte die internationale Staatengemeinschaft jedoch fünf Jahre mehr Zeit gewinnen, um den Umfang der vertretbaren CO2-Emissionen so zu begrenzen, dass das 2 °C-Ziel erreichbar bleibt. Weiterer Schwerpunkt des Weltenergieausblicks ist die Rolle des Iraks für die globale Ölversorgung. Die IEA geht davon aus, dass der Irak bis zum Jahr 2035 der zweitgrößte Ölexporteur der Welt werden könnte. Thema der Veranstaltung waren zudem die zunehmenden Interdependenzen auf dem Energiemarkt. So weist die IEA darauf hin, dass durch verstärkte Nutzung der Fracking-Technologie in den USA zunehmend US-Steinkohle nach Europa exportiert werde und dort das teurere, aber auch klimafreundlichere Erdgas verdränge. Der World Energy Outlook 2012 kann unter folgendem Link eingesehen werden: www.worldenergyoutlook. org (Presse-Information v. 13.11.2012) RWE Generation SE to start operations on January 1, 2013 aktuelle Brennstoffkosten Kohle dem deutschen Stromerzeugungsmarkt ist damit wenig wahrscheinlich. (DEBRIV – Informationen und Meinungen, 5/2012) RWE is bringing together its generating business in an international company which will be set up as a European joint-stock company (Societas Europaea – abbreviated to SE) with headquarters in Essen. The new Group company will trade under the name “RWE Generation SE”. The intention is for this new company to steer all the conventional power plants operated by the Group in Germany, the United Kingdom and the Netherlands. The German hard coal and gas-fired power plants which currently belong to RWE Power will be transferred directly to RWE Generation. The new Group company will also steer the UK and Dutch hard coal, gas-fired and biomass power plants after they have been separated from the retail businesses at RWE npower and Essent. Nuclear power plants, lignite-fired power plants, open-cast mines, lignite refinement companies and the operation of hydroelectric power plants remain with RWE Power AG, which will be steered by RWE Generation SE. RWE Technology GmbH will also be managed by RWE Generation as a project management and engineering company. Bringing together the generation capacities totalling some 50,000 MW in the three countries will create one of Europe’s biggest generation companies. It will have a workforce of around 18,000 employees. “RWE Generation will deliver greater synergy and improve efficiency in a market environment that is currently difficult and uncertain,” emphasised Dr Rolf Martin Schmitz, Chief Operating Officer and deputy CEO of the RWE AG Executive Board. In future, the new company will report to him. (Press Release, October 2, 2012) Streiks bremsen südafrikanische Minenindustrie Die mehrwöchige Streikwelle hat in der südafrikanischen Minenindustrie tiefe Spuren hinterlassen. Nach Angaben von Statistics South Africa fiel die Produktion im September um 8,3 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs und damit auf den tiefsten Stand in den letzten fünf Monaten. Beobachter waren zuvor nur von einem Rückgang von etwa 4,5 % ausgegangen. Am stärksten wirkten sich die Streiks bei den südafrikanischen Platinproduzenten Anglo Platinum, Lonmin und Aquarius aus. In den Goldminen sank die Produktion um 11 %, im Platinsektor sogar um 18 %. Mitte August war in der Marikana-Mine des britischen Konzerns Lonmin ein Arbeitskampf von 3000 Bergleuten um höhere Löhne eskaliert. 34 Arbeiter wurden dabei von der Polizei erschossen. Mitte September hatten sich das Management und die Bergleute daraufhin auf eine extrem großzügige Lohnerhöhung von bis zu 22 % geeinigt. Daraufhin hatten die Streiks auf viele andere Gold-, Platin- und Chromminen übergegriffen, wo die Bergleute nun ähnliche hohe Lohnerhöhungen verlangten. Südafrikas Finanzminister Pravin Gordhan hat die Wachstumsaussichten Südafrikas für 2012 auf 2,5 % gesenkt. Allein die Produktionsausfälle in der Gold- und Platinbranche betragen laut Gordhan umgerechnet 900 Mio. €. (HB v. 9./10.11.2012) News World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 Zuversicht trotz Zechentod Das Ende des deutschen Bergbaus naht – 2018 sollen auch die letzten beiden Zechen in Bochum und Ibbenbüren schließen. Doch die Hersteller für Bergbaumaschinen bleiben optimistisch. Nach dem Rekordjahr 2011 rechnen die Unternehmen auch für 2012 wieder mit satten Zuwächsen um rund 20 %. Der Gesamtumsatz läge damit bei 5,8 Mrd. €. Paul Rheinländer, Vorsitzender des Fachverbands Bergbaumaschinen (VDMA), sagt: „Damit gehören wir zu einer der wenigen Branchen, die während der gesamten Krise weiter gewachsen sind.“ Doch ganz so krisenresistent sind die Maschinenhersteller dann auch wieder nicht. „Die Staatsschuldenkrise in Europa macht sich mehr und mehr auch in anderen Regionen der Welt bemerkbar“, sagt Paul Rheinländer auf einer VDMA-Konferenz in Essen. Die Investoren seien vorsichtiger geworden, niemand könne sagen, wohin die Reise geht. Trotzdem ist sich Rheinländer sicher, den Gesamtumsatz von knapp 6 Mrd. € im nächsten Jahr zu halten, auch leichte Zuwächse will er nicht ausschließen. Doch ob es die geben wird, hängt vor allem von den Entwicklungen der wichtigsten Abnehmerländer ab. Und da gäbe es vor allem in China, Indien und Australien noch große „Unsicherheitsfaktoren“, sagt VDMA-Chef Rheinländer. Mit einer Exportquote von 92 % sind die Bergbaumaschinenhersteller auf diese Märkte angewiesen. Vor allem Australien gewinnt an Bedeutung: Das Land entwickelte sich zum größten Abnehmer mit rund 15 % des Auslandsumsatzes. Überraschend: Auch der deutsche Markt hat sich positiv entwickelt, der Umsatz stieg um 15 % auf 470 Mio. €. Doch spätestens 2018 ist Schluss: Und das wirkt sich wahrscheinlich weniger auf die Verkäufe als auf die Innovationskraft aus. Denn die Unternehmen profitierten bislang von der ausgeprägten Bergbaukultur. Nur solange die Kumpel noch malochen, kann praxisorientiert geforscht werden. Das weiß auch Rheinländer: „Die Forschung wird sicherlich verstärkt ins Ausland verlegt, dahin, wo noch Bergbau betrieben wird.“ (HB v. 23.11.2012) Coal India to boost production capacity by 8% in five years Government-owned Coal India (CIL) will expand its coal production capacity by 180 mill. t over the next five years. The miner’s current estimated target for the 2012-2013 financial year is pegged at 464 mill. t, having reached 435.84 mill. t of coal in 2011-2012. Coal India chairman S. Narsing Rao told reporters in the area that the company is planning an 8 % capacity growth in the 12th plan period that runs from 2012 to 2017. “We had a cumulative production of 180 mill. t over the last three five-year plan periods,” Rao said. Capacity expansion at CIL is estimated to result in a considerable rise in production to 615 mill. t by 2016-17. Rao is urging the government to accelerate the processes for land acquisition and rehabilitation while emphasising the role of rail infrastructure in coal transport. The company is set to undertake 142 new projects that includes 107 open cast and 35 underground projects with a combined production capacity of 380.22 mill. t/a of coal. The Indian Prime Minister’s Office directed Coal India to sign fuel supply agreements (FSAs) with power plants that have long and medium term contracts with states and power trading companies by November 2012. (miningtechnology.com, October 15, 2012) Australian government approves Abbot Point coal project in Queensland Indian business conglomerate GVK has secured approval from the Australian government to develop the $ 6.9 bn Alpha Coal Port Project at Abbot Point near Bowen, Queensland (Figure 2). The approval was granted under the Environment Protection and Biodiversity Conservation Act 1999 following an assessment process by the Department of Sustainability, Environment, Water, Population and Communities (SEWPaC). The company secured a separate approval in August 2012 for the Alpha mine and rail projects, projected to produce over 180 mill. t by 2020. North Asian export markets, along with certain Indian power projects by GVK, will be the recipients of the high grade thermal coal obtained from the Abbot point project, developed jointly by GVK and Hancock Prospecting of Australia. In a major move to emphasize its focus in mining and also keeping in mind the rising demand for coal across the globe, GVK has acquired 79 % equity stake each in Alpha Coal and Alpha West Coal Mines and 100 % equity stake in Kevin’s Corner Coal Mines, located in Queensland, Australia from Hancock Coal Pty. Ltd for USD 1.26 bn. These mines have reserves of about 8 bn t and a capacity of more than 80 mill. t/a. When combined, these projects will create one of the largest thermal coal mining operations in the world. GVK has acquired 100 % stake in a 500 km rail link and a 60 mill. t/a port as part of the “pit-to-port” logistics solution. The company expects to set up and operate Dual Quadrant Shiploaders at Terminal 3 of the Australian Coal Ports, providing several benefits including the reduction in pile driving, resultant noise and seabed disturbance, visual and noise impacts during operation, and carbon footprint. (mining-technology.com, October 12, 2012) Fluor awarded contract for Udokan copper project in Russia Fluor Corporation announced that it was awarded an initial contract by Baikal Mining Company (as part of METALLOINVEST) for the definition phase of the Udokan copper deposit development project in Russia. Fluor booked the undisclosed contract amount in the third quarter of 2012. Baikal Mining Company commenced work on the definition phase study with Fluor Canada Ltd and it is expected to continue through the remainder of 2012. The start of feasibility study services is anticipated for first quarter 2013 and last for approximately 12 months. The work is being executed from Fluor’s Vancouver, Canada office with support from the Farnborough, United Kingdom and Moscow, Russia offices. During the definition phase, Fluor will de- Fig. 2: Alpha Coal Project is part of the Galilee Basin located in Queensland, Australia (Image courtesy of GVK Resources) 335 News velop and perform a metallurgical test work program, and will implement the trade-off studies required to prepare design criteria and scopes of work for the subsequent stages of the international feasibility study for the Udokan copper project. The Udokan deposit, situated in the Kalarsky Area of Russia’s Zabaikalye Region, is one of the largest undeveloped copper deposits in the world. Baikal Mining Company was established in 2008 specifically for the implementation of the Udokan copper deposit development project. (Press Release, October 18, 2012) Anglo American awards equipment supply contract to ABB Power and automation technology group ABB has secured a $ 38 mill contract to design, engineer and install an integrated automation and electrification system at the Grosvenor coal mine in Queensland, Australia. It estimated that the mine will generate 5 mill. t of metallurgical coal annually over a projected mine life of 26 years. Production is scheduled to start in 2013. ABB will deliver equipment in mid2013, including the company’s Unigear ZS1 switchgear and water-cooled multidrive equipment. Customised solutions for the mine will feature ABB’s System 800xA automation system. This system is designed to integrate process control and electrical power systems across the plant, saving on engineering and operational costs for composite mining projects. ABB will also supply a 66 kV substation, power and distribution transformers, 15 modular pre-fabricated switchrooms equipped with medium-voltage switchgear and intelligent low-voltage motor control centers, power quality systems, and multi-drive variable speed drives. (mining-technology.com, November 14, 2012) BHP Billiton secures extension to expand Olympic Dam Mining major BHP Billiton has secured a four-year extension to expand the Olympic Dam project. The South Australian government had earlier demanded BHP proceed with its plans to extend the mine by next month or be forced to restart the approval process. The miner will now have until October 2016 to start work on the mine expansion, which was shelved due to a weak market. Despite this latest development, BHP Billiton CEO Marius Kloppers said that the company could not guarantee the project would proceed. 336 World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 “There is a number of things that go into this; we have got to see where the copper market develops, where the uranium market develops, where capital costs develop and then obviously the exchange rate impacts operating costs,” Kloppers said. In August BHP reported a fall in profits for FY2012 ended 30 June 2012, a first in three years. Attributable profit was down 35 % as demand for commodities – particularly coal, copper, nickel and aluminium – slowed in China, the biggest buyer of Australian exports, and around the rest of the world. (mining-technology. com, November 15, 2012) Tenova in JV to develop Swakop Uranium’s Husab metallurgical plant Tenova Mining & Minerals, focused on delivering total technology solutions across the mining value chain, announced that Tenova Bateman (Sub Saharan Africa) has been awarded, in joint venture (JV) with AMEC, a reimbursable contract for the engineering, procurement and construction management (EPCM) of a uranium metallurgical plant for Swakop Uranium’s Husab project in Namibia. The contract was awarded by Swakop Uranium, a wholly-owned Namibian subsidiary of Taurus Minerals Limited, an entity owned by China Guangong Nuclear Power Company (CGNPC) Uranium Resources Co. Ltd. and the China-Africa Development Fund. Situated in the Erongo region of western-central Namibia and seen as the most important uranium discovery of recent years, Husab is the largest granitehosted uranium deposit in Namibia. Currently, it is also the third largest uranium-only deposit in the world. Swakop Uranium is developing and constructing the mine, with this deposit providing the potential to produce 15 million pounds per annum of uranium oxide (U3O8), which is more than the total current uranium production of Namibia. Elevating Namibia to the second rank on the world ladder of uranium producers, the Husab Project is also set to become the third-largest uranium mine in the world. Based on the definitive feasibility study (DFS) for the project, Husab is being developed as a low-risk, large-scale loadand-haul open pit mine, feeding ore to a conventional agitated acid leach process plant, based on a proven flow sheet. The reserve estimation shows that Husab has a potential mine life of more than 20 years, with uranium reserves of at least 280 mill. t. Project construction will take approximately 34 months, with the mine expected to go into first production towards the end of 2015. Given the potential of the Husab site, Swakop Uranium is poised to become a substantial contributor to the Namibian economy and its local communities. (Press Release, November 20, 2012) Green light for antimony exploration in Slovakia On 25th October 2012, after a lengthy waiting period, the Ministry for the Environment of the Slovakian Republic granted approval for geological work in the Pezinok-Pernek deposit. The exploration work aims to establish new values, data and findings for the compilation of a report in accordance with the NI43101 standard on the antimony deposit in Pezinok-Pernek. The granted approval means that the exploration project can commence in the first quarter 2013 and that nothing now stands in the way of an exploration of the PezinokPernek deposit and an evaluation of the antimony resources here in accordance with NI43101. “This official authorisation which we have now received is a milestone in the history of our young company. We have made it our goal to improve antimony supplies in Europe in the long term and are now a big step closer in achieving this,” said Václav Cingel, Geological Director of Geotatra s.r.o, about the positive outcome of the authorisation process. After the reservations of the Slovakian Greens were cleared in the final instance, the authorities agreed to the resettlement of several farms which are in the future mining zone. “The exploration destination is in the EU region which means there is also a corresponding legal certainty,” said the geologist. An exact date for the start of the project has, however, not yet been given. Cingel said that the first quarter 2013 would be feasible as a starting point. Antimony prices have been increasing for years already. Industry is eagerly awaiting the latest findings and calculations of the antimony deposit Pezinok–Pernek. An EU panel of experts had already concluded in 2010 that antimony is one of the “14 critical raw materials”. The reasons for the shortage are rapid technological development, few recycling strategies and China’s dependency on raw materials. (Business Wire, November 20, 2012) Outotec expands its paste plant business by acquiring Backfill Specialists Pty Ltd in Australia Outotec has acquired all the shares of Australian-based Backfill Specialists Pty Ltd. The acquisition complements Outo- News World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 tec’s expertise in paste plants and enables the company to offer more comprehensive tailings treatment solutions to the mining industry worldwide. The parties have agreed not to disclose the acquisition price. Backfill Specialists is a technical consulting and engineering company specialized in mine backfilling solutions mostly in Australia. Its annual sales have been roughly EUR 18 mill. Outotec plans to grow this business considerably by integrating it to Outotec’s process solution offerings and utilizing Outotec’s global sales network, proprietary equipment and project implementation capabilities. “The mining industry faces globally growing challenges how to use water sparingly, how to recover and recirculate water and how to reduce the areas needed for tailings storage. We see that the market for new sustainable solutions for tailings treatment is growing. With this acquisition we are further strengthening our capabilities to provide water-efficient solutions to our customers for tailings treatment globally”, says Pertti Korhonen, CEO of Outotec. (Press Release, October 3, 2012) Lustros announces acquisition of first tailing site Lustros, Inc., Santee, California, announced that its Chilean subsidiary, Mineraltus Pudahuel Ltd. (whose tagline is “A Mine is a Terrible Thing to Waste”), has reached an agreement with Sociedad Minera Pudahuel “SMP” to process 2.4 mill. t of copper-rich tailings from the closed mine of La Africana, located in the Santiago Metropolitan area. The project, known in the industry as the “Congo Project,” has received all necessary approvals and permits from the Chilean authorities. The company will apply revolutionary patent-pending technology to profitably separate the copper from the tailings with the intention of manufacturing over 24,000 t of food-grade, penta-hydrated copper sulfate, with an estimated market value of $ 60 mill. Additionally, detailed metallurgical analyses have shown a significant presence of silver and iron, which will also be extracted further improving the economics of the project. The Congo Project consists of 80.4 hectares of land in the Santiago Metropolitan Area that are currently affected by the tailings. Mineraltus will remove these tailings and restore the value of the property so that it can be used for real estate development projects. Chile produces 3.5 mill. t of copper per year, with 280 mill. t of new tailings generated each year. There are over 800 mines with significant tailing deposits in Chile, 50 % of which are abandoned. Chile recently enacted a law requiring all mines to present a closure plan that includes treatment of tailings. This law also increases the fines associated with unclosed plants substantially. (Press Release, October 3, 2012) Compass Minerals acquires rock salt mining rights in Chile Compass Minerals, Overland Park, Kansas, has purchased the mining rights to approximately 100 mill. t of salt reserves in the Chilean Atacama Desert. The company invested $ 6.5 mill. for the rights and will pay a small per-ton production royalty to the private seller if extraction commences in the future. After 15 years, Compass Minerals will have the option to buy out the royalties obligation and maintain the mining interest outright. The site would require significant infrastructure development to establish extraction capabilities. The new assets further diversify Compass Minerals’ rock salt mineral reserves and could enhance the company’s North American highway deicing business as well as its consumer and industrial business, which processes rock salt to make many of its products. Compass Minerals currently has the capability to produce approximately 14 mill. t of rock salt each year at its three underground mines located in Goderich, Ontario; Cote Blanche, Louisiana; and Cheshire, U.K. The company also produces approximately 1 mill. t of higherpurity mechanically evaporated salt at four locations in North America and 1.5 mill. t of solar-evaporated salt at the Great Salt Lake near Ogden, Utah. (Business Wire, October 3, 2012) Harry Winston to acquire BHP’s diamond assets Canada-based Harry Winston Diamond Corporation has signed an agreement to acquire the diamond business of Australian mining company BHP Billiton for $ 500 mill. Under the terms, Harry Winston will gain a controlling interest in the Ekati Diamond Mine (Figure 3) and associated diamond sorting and sales facilities in Yellowknife, Northwest Territories, Canada, and Antwerp, Belgium. The firm will pay $ 400 mill. for the Core Zone interest at the Ekati mine and $ 100 mill. for the Buffer Zone interest. BHP currently owns an 80 % stake in the Core Zone and a 58.8 % stake in the Buffer Zone as part of separate joint venture agreements with the Ekati minority joint venture parties. The Ekati Diamond Mine generated $ 75 mill. worth of diamond production in the past five years. Over that period sales from the Core Zone represented approximately 6 % of world rough diamond supply by value. (mining-technology.com, November 15, 2012) FLSmidth acquires market-leading technology for unmanned operation FLSmidth has acquired the market-leading technologies and products related to unmanned operation and process optimisation of stackers/reclaimers and train loading systems from the German company iSAM AG. The technologies and products acquired will enable FLSmidth to offer and supply complete, unmanned integrated bulk handling solutions to mining, stockyard and port facility customers in line with FLSmidth’s One Source strategy. Application of unmanned operation will support FLSmidth’s customers’ continued focus on higher efficiency, improved safety and maintenance, higher yield as well as cost savings. The technologies and products will be seamlessly integrated into FLSmidth’s operations in close coordination with iSAM AG to ensure undisrupted service of the markets. (Press Release, October 10, 2012) Fig. 3: BHP Billiton will sell interests in the Ekati Diamond mine (Photo: BHP Billiton) 337 News Osisko Mining to acquire Ontario’s Queenston Mining Canada-based Osisko Mining has signed an agreement to acquire mineral exploration and development company Queenston Mining for $ 550 mill. Queenston owns the historic Kirkland Lake gold camp with exploration lands spread across 230 km² on trend with Osisko’s flagship Malartic mine in Canada. Earlier in February 2012, Queenston completed a Preliminary Economic Assessment on the Upper Beaver project. Results revealed that the mine could produce 2000 t per day over a ten-year mine life, during which time Upper Beaver is projected to generate a total of 1.1 million ounces of gold at an average rate of 120,000 oz/a. The acquisition expands Osisko’s gold development portfolio and offers Queenston access to Osisko’s gold production at Canadian Malartic and the existing asset base. (mining-technology.com, November 14, 2012) Zu viele Todesfälle bei Glencore Bei Unfällen in den Werken des Rohstoffkonzerns Glencore sind im vergangenenJahr mehr Menschen umgekommen als bei den großen Konkurrenten. Das geht aus dem soeben veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens hervor: Demnach ist es in den Glencore-Minen zu 18 Todesfällen gekommen. Bei BHP Billiton, dem weltweit größten Rohstoffförderer, sind im abgelaufenen Geschäftsjahr drei Menschen bei der Arbeit tödlich verunglückt, bei Rio Tinto sechs. Der Bergbaukonzern Xstrata, mit dem Glencore gerade fusioniert, kommt auch auf sechs Beschäftigte, die bei Arbeitsunfällen starben. Glencore hat auch im Vergleich zur Gesamtzahl der Beschäftigten die höchste Todesfallrate unter den weltweit führenden Minenbetreibern. Auf etwa 10 000 Mitarbeiter kommen drei Todesfälle. Bei BHP Billiton liegt die Rate bei 0,6. Glencore betreibt mehr Rohstoffförderprojekte als die Konkurrenten in Afrika und Zentralasien, wo die Zahl der Arbeitsunfälle in der Regel höher ausfällt als in anderen Regionen. Der Konzern hat sich zwar vorgenommen, für mehr Sicherheit zu sorgen, um Todesfälle zu vermeiden. Doch bislang gab es dabei keine Fortschritte. Auch für die Jahre 2009 und 2010 meldete Glencore jeweils 18 Unfälle mit tödlichem Ausgang. Glencore ist der weltweit größte Rohstoffhändler, der verschiedene Erze – darunter Zink, Kupfer und Nickel – auch selbst abbaut. Durch die Fusion mit Xstrata wird der neue Konzern im Geschäft mit der Roh338 World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 stoffförderung eine noch größere Rolle spielen. Seit dem Börsengang im Frühjahr 2011 versucht Glencore, mit einem jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht seinen Ruf aufzubessern. Denn Umweltschützer und Menschenrechtsorganisationen kritisieren immer wieder, Glencore scheue auch vor Geschäften mit undemokratischen Regimen nicht zurück und kümmere sich nicht um Umweltschutz. So hat das Unternehmen auch im vergangenen Jahr wegen Verstößen gegen Umweltauflagen Strafen gezahlt. Laut Nachhaltigkeitsbericht waren 210 000 $ fällig. Das war zwar deutlich weniger als im Vorjahr, aber mehr, als etwa Xstrata zahlen musste. (HB v. 27.11.2012) ERCOSPLAN feiert Doppeljubiläum Die Unternehmensgruppe ERCOSPLAN begeht mit einem Festsymposium vom 8. bis zum 10. November 2012 ihr firmengeschichtliches Doppeljubiläum. Mehr als 400 nationale und internationale Gäste, Partner und Geschäftsfreunde würdigen gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitern in einem dreitägigen Programm die mehr als sechs Jahrzehnte lange Erfolgsgeschichte der Kali-Projektierung Made in Erfurt. Im Herbst 1952 begann die 60-jährige Erfolgsgeschichte der Unternehmensgruppe ERCOSPLAN mit der Gründung des Vorläufers, der VEB Zentrales Projektierungs- und Konstruktionsbüro für die Kaliindustrie und den Nichterzbergbau (ZPK). Drei Jahre später ging das Kali-Ingenieurbüro Erfurt (KIB) daraus hervor. Seit 1956 war und ist das Unternehmen unter verschiedenen Firmierungen im eigens dafür gebauten Erfurter Bürogebäude an der Arnstädter Straße 28 tätig. Ein weiterer Meilenstein ist die Gründung der ERCOSPLAN Erfurter Consultingund Planungsbüro GmbH im Sommer 1992 gewesen. Heute beschäftigt ERCOSPLAN weltweit mehr als 200 Mitarbeiter, davon die Hälfte an ihrem Geburtsort in der Landeshauptstadt Erfurt. Die weltweit tätige Unternehmensgruppe ERCOSPLAN hat sich auf die Planung und Beratung von Projekten der Mineralsalzindustrie spezialisiert. (Nach Presse-Information v. 8.11.2012) Bochum wächst weiter zum Geothermiezentrum Europas Der Standort Bochum entwickelt sich weiter zu dem Zentrum für die Geothermieforschung in Europa. Mit der soeben gegründeten „Bochum Graduate School Applied Research on Enhanced Geothermal Energy Systems (AGES)“ bündeln die Ruhr-Universität Bochum (RUB) und die Hochschule Bochum (HBO) zudem ihre wissenschaftlichen Kräfte und ermöglichen herausragenden Absolventen beider Hochschulen die strukturierte Promotion auf einem Forschungsgebiet, dem weltweit eine große Bedeutung für die zukünftige Versorgung von Ballungsgebieten mit regenerativer Energie zugesprochen wird. Das Land NRW unterstützt die AGES mit rund 1,5 Mio. € in den nächsten drei Jahren aus dem Programm „NRW.Forschungskooperationen“. Die Graduiertenschule wird im ersten Schritt zehn Doktoranden aufnehmen; sie werden in neun Arbeitsgruppen von elf Professoren betreut. An beiden Hochschulen in Bochum beschäftigen sich seit vielen Jahren Arbeitsgruppen von Ingenieuren, Geo- und Gesellschaftswissenschaftlern mit den unterschiedlichen Aspekten geothermaler Systeme. 2007 haben sie „GeothermieCampus Bochum“ gegründet, den sie zusammen mit der Stadt Bochum, dem Internationalen Geothermiezentrum und der rubitec, Gesellschaft für Innovation und Technologie der Ruhr-Universität Bochum mbH, betreiben. Auf diesem errichtet die HBO gegenwärtig mit Mitteln des Landes NRW, der EU und der Industrie das „International Geothermal Center“, eine der größten Forschungsinfrastrukturen für die Geothermie in Europa. Zu ihr gehört unter anderem das ca. 50 km2 große bergrechtliche Erlaubnisfeld und insitu-Labor „Zukunftsenergie“. Mit der neuen AGES sollen nun die grundlagen- und anwendungsbezogenen Arbeiten an der RUB und an der HBO weiter zusammengeführt werden. Bereits jetzt gilt Bochum als Hochburg der Geothermieforschung. Die Stadt Bochum selbst hat sich – nicht erst mit der Ansiedlung des geothermischen Weltverbandes (International Geothermal Association – IGA) im Jahr 2011 – zur Geothermiestadt erklärt. (Nach PresseInformation v. 22.11.2012) Not ist kein Makel Es muss sich kein Ingenieur schämen, wenn er und seine Familie einmal in Not geraten. Egal, ob durch Krankheit oder Unfall, durch Arbeitslosigkeit oder Insolvenz – jeden kann es treffen. Bedürftigkeit macht keine Unterschiede. Dem VDI angeschlossen ist die gemeinnützige VDI Ingenieurhilfe e.V. Diese Gesellschaft bietet Ingenieuren und deren Familien in Notlagen finanzielle Hilfe und Beratung an. Scheuen Sie sich nicht – sprechen Sie die ehrenamtlichen Vertrauensleute in den Bezirksvereinen an, wenn Sie sich in einer Notlage befinden. Auch wenn Sie nicht Mitglied im VDI sind. Denn die Ingenieurhilfe hilft allen Ingenieuren. Und das schon seit 1894. Weitere Informationen im Internet unter www.vdi-ingenieurhilfe.de Industry World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 Erfolgreiches Fitnessprogramm für Baumaschinen Bis eine Baumaschine für alle Zeiten ausrangiert wird, vergehen viele Jahrzehnte. Bagger & Co. haben mehr als nur ein Leben. Dies gilt erst recht, wenn sie von Grund auf überholt und wieder fit gemacht werden. Mittels Rebuild, so der offizielle Name für das zertifizierte Instandsetzungsprogramm bei Caterpillar, können die Maschinen für eine weitere Einsatzdauer gerüstet werden. Einer, der auf diesem Gebiet zu Hause ist, ist Zeppelin. Der Vertriebs- und Servicepartner von Caterpillar hat zum 75. Mal eine Baumaschine einem Rebuild unterzogen und wurde für diese Leistung von seinem Exklusivpartner, dem weltweit größten Baumaschinen- und Motorenhersteller, ausgezeichnet. Konkret geht es um einen Cat Rohrverleger und einen Cat Scraper (Schürfzug), die zeitgleich in der Niederlassung Köln von den Servicemitarbeitern auf Vordermann gebracht wurden. 2003 haben Caterpillar und Zeppelin das Rebuild-Programm in Deutschland auf den Weg gebracht. Seitdem wurden schon zahlreiche Kettendozer, große Radlader, Motorgrader, Schürfzüge, Müllverdichter und Muldenkipper einem Rebuild unterzogen. Grundsätzlich werden zwei Arten der Instandsetzung angeboten: Die eine umfasst die komplette Maschine, die andere den Antriebsstrang, das heißt Motor, Getriebe, Wandler, Kühler, Achsen und Bremsen. Warum das Rebuild-Programm bislang so eingeschlagen hat, hat nicht zuletzt damit zu tun, dass es finanzielle Vorteile bringt. Der Kunde muss im Vergleich zu einer Neumaschine nicht so tief in die Tasche greifen, bekommt dafür aber ein praktisch neuwertiges Gerät mit entsprechender Garantie. Der Cat Rohrverleger 578 wird bei RWE im Braunkohletagebau Inden zum Versetzen der Förderbänder eingesetzt. Für das Unternehmen war der Rebuild die einzige Möglichkeit, die Baumaschine weiter zu nutzen. In den letzten Jahren wurden Abb. 1: Für Transportaufgaben wieder gerüstet: Zugkopf des Scrapers samt Verbindung von Zugkopf und Tiefladerbett (Foto: Zeppelin) bereits zwei Rohrverleger vom Typ 589 in der Kölner Werkstatt flottgemacht. Die guten Erfahrungen waren ausschlaggebend, erneut einen Rohrverleger, mit dem Baujahr 1993, in die bewährten Hände der Servicemitarbeiter zu geben. Ähnlich war es auch bei Breuer & Wasel. Das Unternehmen übernimmt für RWE im Tagebau anspruchsvolle Transportaufgaben mit Cat Scraper-Zugköpfen. In den letzten Jahren wurde zweimal das Modell 631D einem Rebuild und somit einer Verjüngungskur unterzogen – diesmal war es ein 651, Baujahr 1991, der von der Kölner Servicemannschaft für eine weitere Einsatzdauer gestärkt wurde (Abbildung 1). Die Maschine fungiert als eine Art Tieflader innerhalb des Tagebaus. Für beide Rebuild-Maßnahmen gilt: Bis die Maschinen zusammengebaut werden, fließen alle technischen Neuerungen ein, die zwischenzeitlich Eingang in die Serienproduktion gefunden haben. Sämtliche Bauteile, ob Motor, Wasserkühler, Getriebe, Achsen oder Drehmomentwandler haben die Servicemitarbeiter instand gesetzt. Alle Komponenten der Baumaschinen wurden exakt nach den strengen Vorgaben überprüft, die der Baumaschinen-Hersteller Caterpillar für einen zertifizierten Rebuild vorgibt. Insgesamt wurden rund 7000 Bauteile gemäß den Richtlinien von Cat erneuert. Somit erhielten RWE und Breuer & Wasel wieder einen Rohrverleger sowie Scraper, der mit einer Neumaschine vergleichbar ist. (Nach Presse-Information v. 16.11.2012) Tenova completes contract for conveyor system at Lumwana Copper Mine Tenova Mining & Minerals, Johannesburg, announced that its bulk materials handling and equipment company, Tenova TAKRAF Africa, formerly Bateman Engineered Technologies, has successfully executed its contract for the design, supply and installation of the conveyor system that feeds copper ore from the newly developed Chimiwungo pit at Lumwana Copper Mine (LCM), to the existing process plant. LCM is an open-cast copper mine in the North West province of Zambia, situated 220 km west of the Copperbelt and 65 km west of the town of Solwezi. It is reported to be Africa‘s largest copper mine. With the development of the new Chimiwungo pit, LCM now has two operational mining pits, which have the capability of simultaneously feeding ore to the existing process plant. Ore is already on the new belts, as mining at the copper project now moves out of the lower-grade material in the Malundwe pit, into the new Chimiwungo pit. Equinox Minerals, acquired by Barrick Fig. 2: Transfer Tower Gold Corporation in July 2011, awarded the contract in April 2012. The scope of the contract included the design, supply, delivery, erection and commissioning of the conveyor system, which comprises a 300 m-long sacrificial conveyor, a 3.4 km-long overland conveyor and a long conveyor feeding the process plant, at a design capacity of 5140 t/h. The scope of work included all mechanical and structural equipment, including the transfer towers (Figure 2) and chutes, with Tenova TAKRAF Africa’s battery limit for the project ending at the interface at the top of the civil foundations. The ground profile which the overland conveyor had to cross, necessitated several special design features to ensure that belt tensions are maintained. Additionally, a river crossing also had to be negotiated on the longer overland conveyor route. The steel structures and most of the mechanical equipment – pulleys, drives and belts – was sourced in South Africa and trucked to Zambia. The total project duration was 15 months. (Press Release, November 26, 2012) ABB to optimize productivity, energy efficiency for new coal mine in Australia ABB has won an order worth $ 38 mill. to design, engineer and supply an integrated automation and electrification system for Anglo American’s new Grosvenor coal mine in Queensland on the east coast of Australia. The Grosvenor coal mine is expected to produce 5 mill. t/a of metallurgical coal for export markets over its projected life of 26 years. The new mine will feature a standard longwall design and will target the same coal seam as Anglo 339 Industry World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 Einsatz unter Tage: SCHOPF SFL 65 Fig. 3: Control room design with System 800xA Extended Operator Workplace (EOW) American’s existing Moranbah North mine. The new mine is expected to start production in 2013 with commissioning of the longwall in 2016. ABB’s solution for the project will help the new mine operate at peak energy and production efficiency, while providing a reliable electrical supply with less space required for the main substation. ABB’s delivery includes ABB’s Unigear ZS1 switchgear and space saving water-cooled multi-drive equipment for a smaller substation footprint that will result in a lower capital cost for the project. The customized solution will also use ABB’s System 800xA automation system to integrate and control all processes and power systems to enhance productivity. System 800xA is well-suited for composite mining projects that realize engineering and operational cost savings with the integration of plant-wide process control and electrical power systems (Figure 3). ABB’s scope of supply also includes a 66 kV substation, power and distribution transformers, 15 modular pre-fabricated switchrooms equipped with mediumvoltage switchgear along with intelligent low-voltage motor control centers, power quality systems and multi-drive variable speed drives. ABB will provide design, engineering, testing and project commissioning as well as other site services. Equipment delivery is scheduled to commence mid 2013. (Press Release, November 12, 2012) Seit Anfang März 2012 setzt die K+S KALI GmbH (Kassel) einen neuen Fahrlader der Firma SCHOPF SFL 65 (Nutzlast 6,5 t) als Sauberlader auf dem Standort Unterbreizbach (Thüringen) des Werkes Werra in vielfältigen Aufgabengebieten unter Tage ein. Eine Aufgabe besteht in der Aufnahme von Restsalzen aus den Abbaustrecken, die große Produktionsfahrlader (Nutzlasten über 17 t) nicht restlos beseitigen können – daher die Bezeichnung Sauberlader (Abbildung 4). Eine weitere Funktion besteht beim Fahrwegebau unter Tage in der Aufnahme und dem Abtransport von feinem Frässalz, das die Sohlenfräse hinterlassen hat, um Sohlenunebenheiten zu egalisieren. In Unterbreizbach wird der Fahrlader SFL 65 der Firma SCHOPF ebenso wie auf zwei weiteren Bergwerken des Unternehmens sehr geschätzt. Gut zwei Dutzend Geräte in der 6-TonnenKlasse sind bei der K+S KALI GmbH schon zum Teil seit Jahrzehnten im Einsatz. Der Fahrlader erfüllt bereits in der Standardausführung vollständig die bergrechtlichen Bestimmungen. Zusätzlich zu der umfangreichen Serienausstattung wählte K+S die vollautomatische Gangschaltung, Schaufeldämpfung (smooth-ride-control), automatische Feuerlöschanlage, Schnellwechsel-Schaufel und Gabelzinken für die Schnell-Wechselvorrichtung. Die vollautomatische Gangschaltung bietet dem Fahrer den Vorteil eines sehr bequemen Fahrens. Der Bediener wird entlastet und der Motor in der optimalen Drehzahl bewegt. Gerade bei unebenen Bodenverhältnissen unter Tage bietet die Schaufelschwingungsdämpfung (smooth-ride-control) ein ruhiges, angenehmes Fahrverhalten. Im Weiteren werden durch die Dämpfung die tragenden Teile des Laders geschont und so eine lange Lebensdauer gewährleistet. Zudem profitieren alle Fahrer von der Schwimmstellung, welche im Fahrwegebau genutzt wird um die Sohle abzuziehen. Mit den Anbaugeräten von SCHOPF ist der Abb. 4: SCHOPF Untertage Fahrlader SFL 65 bei der K+S KALI GmbH im Grubenbetrieb Unterbreizbach 340 SFL 65 bei unterschiedlichen Aufgaben bestens vorbereitet. Mit dem optionalen Schnellwechsel-System ist der Lader flexibel auch als Räumfahrzeug, Stapler oder sogar als Betonmischer einsetzbar. Neben anderen wichtigen und erprobten Neuerungen ist der schadstoffarme Dieselmotor jüngster Generation im Einsatz. Bereits die Vorgängermodelle sorgten mit Nieder-Emissionsmotoren und einem effektiven Motormanagement für ein reines Klima unter Tage und erfüllten sogar ohne Abgasnachbehandlung die behördlichen Bestimmungen zur Luftreinhaltung. Aber der Stand der Technik – und damit automatisch eine Vorgabe der Bergbehörde – ist für Baumaschinen dieser Leistungsklasse heute die Emissionsrichtlinie Stufe IIIB (Europa). Der wassergekühlte Deutz TCD 6.1 6-Zylinder-Turbodiesel im SCHOPF SFL 65 erfüllt diese Richtlinie durch seinen selbst regenerierenden DVERT®Partikelfilter (DPF). Der Stufe-IIIB-Motor benötigt weniger Kraftstoffverbrauch als ein IIIA-Motor. Außerdem erreicht er einen stärkeren Drehmomentanstieg sowie ein besseres Ansprechverhalten und das alles unter den rauen Einsatzbedingungen unter Tage. Bei SCHOPF werden Fahrlader nach dem KISS (Keep It Strictly Simple) Prinzip konstruiert, nämlich „konsequent einfach“. SCHOPF Fahrlader zeichnen sich vor allem durch ihre einfache Bauweise, Wartungsfreundlichkeit durch die guten Zugangsmöglichkeiten zu den verschiedenen Komponenten sowie die Einfachheit der Elektrik und Hydraulik aus. Separate Hydraulikölkühlkreisläufe für Bremsen, Motorkühler und hydraulische Funktionen halten die Temperatur des Hydrauliköls niedrig und garantieren dadurch geringere Lebenszykluskosten. Die speziell für den Einsatz im Tunnel- und Bergbau ausgelegte Fahrerkabine ermöglicht hervorragende Übersicht, Komfort sowie ein modernes, ergonomisches Design. (Presse-Information, Oktober 2012) Metso‘s building largest high-pressure grinding roll Metso is set to provide an HRC-3000 for Freeport-McMoRan Copper & Gold’s Morenci copper mine in Arizona, USA. This HRC(TM), which will be the world’s largest machine of its kind, is Metso’s new concept in high pressure grinding roll (HPGR) technology (Figure 5). The HRC-3000 will perform tertiary crushing in the comminution circuit, which includes crushers and ball mills (also supplied by Metso) and will provide a highly efficient solution for this application. Over 8000 hours of testing including 4000 hours in a pilot plant operating at Morenci have proven the Industry World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 design and efficiency of the HRC. Metso’s patented arch frame creates an even gap setting across the width of the tires, limiting skewing that results in downtime for mining operations. This anti-skewing arch frame also prevents damage to the roller bearings (caused by misalignment) that often occurs with the traditional HPGR design. Used in place of spring-loaded cheek plates, flanges help maintain even pressure while crushing ore. This even pressure minimizes the amount of material that bypasses the crushing zone, enabling greater circuit capacity and increasing overall crushing efficiency. Addition of the flanges also distributes even wear on the surface of the tires, providing an increased life for the machine’s most significant wear part. The above design changes were implemented precisely for the type of application in which the HRC-3000, scheduled to be online by early 2014, will be operating: high-tonnage tertiary crushing of hard rock. And the incentive for operators – thanks to improvements in efficiency at increased throughput – is cost savings. (Press Release, November 14, 2012) Fig. 6: Atlas Copco’s new ANFO charging truck, the Chargetec UV2 sels for optimized charging of a full drill pattern with fixed carrier positioning. The ANOL CC charging vessels are available in volumes of 300, 500, 750 or 1000 l. The heavy-duty carrier has articulated frame steering and 4-wheel drive, giving it high flexibility and maneuverability through the small turning radius of narrow drifts. It may be equipped with diesel or electric hydraulics. The operator is provided with a well-protected FOPS-II approved canopy or cabin, and a comfortable seat with armrests. A passenger seat is also standard. (Press Release, October 4, 2012) Elektronisches Überwachungssystem von ContiTech erhöht Fördergurtsicherheit Fig. 5: Metso HRC Atlas Copco ANFO charging truck debuts at MINExpo Atlas Copco launched its new multidirectional ANFO (ammonium nitrate/fuel oil explosive) charging truck, the Chargetec UV2, at MINExpo in Las Vegas (Figure 6). The Chargetec UV2 has a high speed charging capacity of 130 kg/min with high density. This model is the latest generation of charging trucks originally developed by the underground products division of GIA Industri AB, acquired by Atlas Copco in the first quarter of 2012. The single-boom truck is equipped with one or two ves- Längsschlitze in Fördergurten können teuer werden. Vor allem im Bergbau, in der Holzverarbeitung oder in Recyclinganlagen gelangen immer wieder scharfkantige Gegenstände mit dem Schüttgut auf den Fördergurt. Wenn sie beim Beladen unglücklich aufkommen, können sie sich verhaken und so den laufenden Fördergurt der Länge nach aufschlitzen. Im schlimmsten Fall droht ein Totalschaden. Mehr Sicherheit vor Ausfällen und teuren Reparaturen bietet das neue elektronische Überwachungssystem Conti®Protect Belt Rip Detection (Abbildung 7), das seit kurzem auf dem Markt erhältlich ist. Es erkennt Längsschlitze in Fördergurten frühzeitig, hält Schäden gering und senkt zugleich das Unfallrisiko. So können die Fördergurte länger genutzt werden. Für die Überwachung sind sogenannte Leiterschleifen in den Fördergurt einvulkanisiert. Diese Schleifen übertragen ein hochfrequentes Signal zwischen einem Sender und einem Empfänger. Wird eine Schleife zerstört, fällt das Signal auf der Empfängerseite aus. Die Anlagensteuerung stoppt den Gurtförderer automatisch. Wie lange die Anlage braucht, um bei einem Nothalt zum Stehen zu kommen, ist entscheidend für den Abstand zwischen den Leiterschleifen, der zwischen 20 und 50 m variieren kann. Bei einer ersten Lernfahrt werden diese Abstände vom System erkannt und gespeichert. Das neue Überwachungssystem überzeugt außerdem durch eine einfache Handhabung. Alle Signalabläufe lassen sich elektronisch abrufen, sodass im Bedarfsfall auf die Qualität der Schleifen geschlossen werden kann. Eine Ethernet-Anbindung ermöglicht es, dass das System über PC und über das Internet gesteuert werden kann. Bei vielen Anlagen können sich die ContiTech Experten auf Wunsch zur Fernwartung auf das System schalten. Alle Komponenten von Conti®Protect Belt Rip Detection zeichnen sich durch hohe Robustheit aus und entsprechen somit den Anforderungen im Bergbau und in der Schüttgutindustrie. (Presse-Information, November 2012) Armstrong Coal secures Caterpillar equipment for Kentucky coal mine Armstrong Coal, a subsidiary of Armstrong Energy, is installing the first full fleet of Caterpillar (Cat) room-and-pillar coal mining equipment at its new Lewis Creek underground mine in Kentucky. Armstrong secured 24 machines from Whayne Supply, a dealer in Cat equipment. The fleet comprises four Cat CM235 Continuous Miners (Figure 8) with face haulers, roof bolters, scoops and feeder breakers. Final delivery of the new equipment is expected to complete in early 2013 and will be put Abb. 7: Die Sendereinheit und der Umdrehungszähler geben ihre Messdaten an die Zentraleinheit weiter – so werden Gurtschäden frühzeitig erkannt (Grafik: ContiTech) 341 Industry Fig. 8: Cat CM235 Continuous Miner in coal mine (Photo: Caterpillar) into service as it arrives. Lewis Creek mines the 50-inch thick West Kentucky No. 9 Seam. Targeted sales of clean coal from the mine are 800,000 to 900,000 t/a. (Press Release, November 8, 2012) Aumund bucket elevators and trough chain conveyors for the Russian potash industry Good news for the division Minerals & Mining at Aumund Fördertechnik GmbH: EuroChem Volgakaliy LLC placed the order with the German bulk materials handling specialists for the supply of central chain bucket elevators and twin-strand trough chain conveyors for the Gremyachinskoye Potash Project in Kotelnikovo. EuroChem is the largest Russian producer of fertilizers. According to their own data, EuroChem qualifies as one of the three largest fertilizer producers in Europe and among the top ten worldwide. EuroChem target to become one of the world’s largest producers of fertilizers within the next five years. At the end of 2012 Aumund will deliver three twin-strand trough chain conveyors featuring centre distances of Fig. 9: 342 Central chain World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 10 m to 33 m and discharge capacities of 180 t/h to 360 t/h as well as three central chain bucket elevators (Figure 9) with a conveying capacity of 180 t/h each. EuroChem is thus placing its confidence in Aumund’s central chain bucket elevators for continuous-operation transport of potash (material temperatures from 30 °C to 150 °C) from drying to granulation. With over 15,000 reference installations worldwide in all industrial sectors, especially in the worldwide cement industry, Aumund leads in the field of conveying technology for abrasive and hot bulk materials. (Press Release, October 2012) GE to develop enhanced sensing capabilities for underground CO2 storage wells Global Research has signed a contract with the National Energy Technology Laboratory (NETL), part of the U.S. Department of Energy (DOE) national laboratory system, to build a multi-point sensing system to monitor carbon dioxide injected into geothermal containment wells. The use of these cavities, which extend 1 to 2 km below the surface of the Earth, is being explored by the federal government and power producers as an option for the long-term storage of CO2. Carbon dioxide emitted from the combustion of fossil fuels has long been an environmental concern. It represents 84 % of U.S. greenhouse gases, according to a 2010 analysis by the U.S. Environmental Protection Agency. Carbon capture and sequestration of highly pressurized CO2 in underground wells is viewed as a promising alternative to the release of CO2 gas into the atmosphere. Highly accurate monitoring, verification, and accounting are critically important to ensure that CO2 pumped underground is confined to the potentially porous or fractured rock that contains each well. Currently, GE is testing a fiber optic cable with a sensor that can measure temperature and pressure at a single point inside the well (Figure 10). Readings from that pressure sensor have been calibrated to an accuracy of ±0.1 %. This follow-up project would add a yet-to-be-determined number of additional sensors along the length of a multi-kilometer cable, enabling engineers to track the disbursement and movement of CO2 within the sequestration well with even greater precision. “Our goal is to develop an incredibly resilient cable and sensor system that can withstand an extremely harsh environment for an extended period of time – temperatures as hot as 250 °C and pressures topping 10,000 psi,” said Dr. William Challener, Fig. 10: The CO2 sensor will be spliced into a fiber optic cable to monitor underground CO2 sequestration cavities (Photo: Business Wire) Principal Investigator and Physicist in the Photonics Lab at GE Global Research. “The work is very challenging. We have already developed a single sensor system that can tolerate temperatures as high as 374 °C and 3000 psi for short periods. Now, we’ll leverage that knowledge to build a package that is even more robust and that can be multiplexed along the cable.” Another key component of the project is wireless communication. GE scientists will develop a remote monitoring system capable of activating and operating the sensors from an off-site control room. “The end-goal is to ensure confidence in the long term stability of CO2 sequestration sites,” said Challener. “We believe the fiber optic cable and sensing system we’re tasked with fabricating will help make that goal a reality.” Work on the two-year joint venture between GE Global Research and NETL is slated to get underway in January, 2013. (Business Wire, October 4, 2012) Service project for open-cast mining in Mexico Minera Peñasquito S.A. de C.V., a Mexican mining company, has engaged Siemens to operate and maintain their crushing & conveying systems for five years. The Siemens Customer Services Division will perform all the services and also provide the personnel and equipment. The order has an estimated value of around 40 mill. €, but is based on the output of the plant. Siemens has already supplied equipment and performed maintenance tasks in the past for this open-cast mine, the largest one in Mexico. As of now, Siemens is responsible for the roundthe-clock operation and maintenance of the InPit crushing and conveying system at Minera Peñasquito (Figure 11). In this environmentally friendly process, sizer stations break up the overburden near the extraction site. This shortens the distance it has to be transported by heavy-duty trucks, and consequently reduces both Industry /Personals World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 komplettiert damit die erweiterte BellGeschäftsleitung mit Andreas Heinrich, Leiter des Europäischen Bell-Logistikzentrums (ELC), und André Krings, Produktionsleiter der Bell-Produktion Eisenach. (Presse-Information v. 19.10.2012) Fig. 11: Part of the conveying systems at Minera Peñasquito S.A. (Photo: Goldcorp. Inc.) energy consumption and CO2 emissions. Overland conveyors then transport the crushed overburden several kilometers to waste stacking systems, which dump the overburden. Siemens uses a computeraided maintenance system to increase the availability and reliability of the systems. The scope of services also includes round-the-clock repairs, as well as stock and spare part management. Minera Peñasquito is a subsidiary company of Goldcorp Inc., Vancouver, Canada. The mine is located in the Mexican State of Zacatecas. Gold, silver, lead and zinc have been extracted from this mine since 2006. (Press Release, October 8, 2012) Personals Die Mitgliederversammlung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) hat den bisherigen Vizepräsidenten Ulrich Grillo in geheimer Abstimmung zum BDIPräsidenten gewählt. Grillo tritt am 1. Januar 2013 die Nachfolge von Hans-Peter Keitel an, dessen Amtszeit endet. Grillo war seit 2006 Präsident der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM) und seit 2011 Vizepräsident des BDI. Keitel ist seit dem 1. Januar 2009 Präsident des industriellen Dachverbands. Er wird nach Ablauf seiner Amtszeit satzungsgemäß Vizepräsident des BDI. (HB v. 27.11.2012) Anglo American plc announces that Cyn thia Carroll has decided to step down as Chief Executive, with the Board’s agreement. Cynthia will remain in her post until a successor has been appointed and an appropriate transition has taken place. Cynthia Carroll was appointed to the Anglo American Board in January 2007 and formally took over as Chief Executive in March of that year. In addition to her executive role, Cynthia is the Chairman of Anglo American Platinum and of De Beers and she will also relinquish those roles when she steps down as Chief Executive of Anglo American. (Press Release, October 26, 2012) Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler, hat zum 15. Oktober 2012 im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen, Dr. Wolfgang Schäuble, für die Bundesregierung drei neue Mitglieder des Kuratoriums der RAG-Stiftung benannt. Zukünftig werden dem Gremium für den Bund der ehemalige Vorstandsvorsitzende der E.ON Ruhrgas AG, Dr. Burckhard Bergmann, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der RWE AG, Dr. Jürgen Großmann, sowie der Rektor der Handelshochschule Leipzig und Staatsminister a.D., Prof. Dr. Andreas Pinkwart, angehören. (Presse-Information v. 19.10.2012) Am 3. September 2012 wurde der „Deutscher Schüttgut-Industrie Verband“ in Walluf gegründet. Von der Gründungsversammlung wurde der Unternehmer Stefan Penno von der Fa. Rembe zum ersten Vorsitzenden, Hans-Michael Hengl von Martin Engineering GmbH zu seinem Stellvertreter gewählt. Weiter gehören dem Vorstand an: Jochen Baumgartner, Bulk Media, Stefan Zöbisch, Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG und Wolfram Kreisel, Kreisel GmbH & Co KG. (PresseInformation v. 1.10.2012) Der Unternehmer Bernhard Reiling wurde auf der diesjährigen Jahrestagung des bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. in Dresden zum neuen bvse-Präsident gewählt und übernahm das Amt von Burkhard Landers, der nach sechs Jahren erfolgreicher Arbeit zwar nicht mehr kandidierte, aber zum Ehrenpräsidenten des Verbandes gewählt wurde. (europaticker v. 30.10.2012) Konrad Schied wurde zum neuen Vertriebsleiter der Bell Equipment (Deutschland) GmbH mit Hauptsitz in Alsfeld ernannt. Er leitet fortan den Verkauf, Service und den kaufmännischen Bereich der deutschen Niederlassung des internationalen Muldenkipper-Herstellers. Schied Der Helmuth-Burckhardt-Preis 2012 der Vereinigung Rohstoffe und Bergbau (VRB) geht an den jungen Diplom-Wirtschaftsingenieur Robert Ritter aus Görlitz. Der Fachspitzenverband des deutschen Bergbaus sprach dem Jungakademiker anlässlich der Mitgliederversammlung am 27. September 2012 in Berlin den Preis zu. Der Burckhardt-Preis wird seit 1971 jährlich für hervorragende Examensleistungen im Rahmen der Diplom-Hauptprüfung in der Studienrichtung Bergbau oder der Großen Staatsprüfung verliehen. Robert Ritter hat sein Studium im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen, Vertiefungsrichtung Rohstoffe und Rohstoffgewinnung, der TU Bergakademie Freiberg in elf Semestern mit sehr guten Leistungen abgeschlossen. Aus dem Auslandspraktikum bei BHP Billiton Iron Ore in Perth, Australien, ergab sich seine Diplomarbeit zum Thema „Technical and Economical Comparison of Conventional Truck Haulage and In-Pit Crushing and Conveying Systems“. Die Arbeit wurde mit sehr gut benotet. Als Bergbaubeflissener hat Ritter die heimische Rohstoffgewinnung in Deutschland insbesondere am Beispiel der Braunkohlengewinnung im Tagebau kennengelernt. Eine Reihe von Auslandspraktika während des Studiums führte ihn nach Australien, Spanien und nach Kanada. Darüber hinaus verbrachte er zwei Auslandssemester an Universitäten in Kanada, Spitzbergen und Australien. (Presse-Information v. 8.10.2012) The Nordic Exploration Award 2012 is awarded to Anglo American geologist Jim Coppard for: • significant contribution to the renaissance of exploration and mining in the Nordic region; • recognising and developing the IOCG model within the Kiruna District, Sweden; • his discovery of the Rakkurijärvi copper-gold deposit in Northern Sweden; • his discovery of the Sakatti coppernickel-PGE deposit in Northern Finland. Jim’s main expertise and passion for exploration is in the Fennoscandian region where he has been focused for the last 22 years. The Nordic Exploration Award is sponsored by Raw Materials Group and honors outstanding achievement, accomplishment and service to the Nordic exploration industry. (Press Release, November 26, 2012) 343 Lignite Mining World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 Welzow-Süd opencast mine – Part of the mining area’s future Der Tagebau Welzow-Süd – Teil der Zukunft des Reviers Uwe Grosser, Wolfgang Ketzmer, Frank Nakonz, Germany 1 Introduction – The Lusatian mining area today In 2011, the raw lignite production of the currently active opencast mines amounting to about 59.8 mill. t reached the production level of the early nineties of the last century. Since 1993, such a high quantity of this most important domestic energy source has not been produced in the easternmost mining area of Germany. This is over 2 mill. t of raw lignite more than in 2010 and in the current year the production will be considerably higher than 61 mill. t. The power generation of the Lusatian power plant sites Jänschwalde, Schwarze Pumpe and Boxberg increased clearly to approx. 47 TWh compared to the previous year and also the sales of refining products developed well and increased to approx. 2 mill. t. A number of large-scale projects symbolises this development. In the northern part of the mining area it is for example the re-diversion of the “Malxe“ and the commissioning of the Jänschwalde II disposal site and in the central part that means in Welzow-Süd it is among others the installation of the Welzow sealing wall. For the Saxon part of the mining area the diversion of river course of “Weißer Schöps”, the commissioning of the power plant unit Boxberg R and the completion of the measures for continuing the coal production in the Reichwalde opencast mine are worth mentioning at this point. Also the installation of the Reichwalde sealing wall provides an example of this development. These are five recent large-scale projects that are part of the innovative overall concept of long-term lignite mining in the Lusatian mining area and are described in more detail in the section below. Dipl.-Ing. Uwe Grosser, Vattenfall Europe Mining & Generation, PL-MT, An der Heide, 03130 Spremberg-Schwarze Pumpe, Germany Tel. +49 (0) 35646-95000 e-mail: [email protected] Dipl.-Ing. (FH) WOLFGANG KETZMER, Vattenfall Europe Mining AG, PL-PPP1, Vom-Stein-Straße 39, 03050 Cottbus, Germany Tel. +49 (0) 355-2887-2061, Fax +49 (0) 355-2887-2292 e-mail: [email protected] Dipl.-Ing. (FH) Frank Nakonz, Vattenfall Europe Mining AG, PL-PPP5, Vom-Stein-Str. 39, 03050 Cottbus, Germany Tel. +49 (0) 355-2887-2576 e-mail: [email protected] 348 1 Einleitung – das Lausitzer Revier heute Mit rd. 59,8 Mio. t erreichte im Jahr 2011 die Rohbraunkohleförderung der heute aktiven Tagebaue des Lausitzer Reviers das Förderniveau zu Beginn der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Seit 1993 wurde nicht mehr eine so große Menge dieses wichtigsten heimischen Energieträgers im östlichsten Revier Deutschlands gefördert. Das sind über 2 Mio. t Rohbraunkohle mehr als 2010 und im laufenden Jahr wird die Förderung erheblich über 61 Mio. t liegen. Die Stromerzeugung der Lausitzer Kraftwerksstandorte Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg legte dabei mit rd. 47 TWh gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich zu und auch der Absatz von Veredlungsprodukten entwickelte sich mit einem Anstieg auf rd. 2 Mio. t gut. Eine Reihe ausgewählter Großprojekte steht beispielhaft für diese kontinuierliche Entwicklung. Im nördlichen Teil des Reviers sind es die Rückverlegung der Malxe und die Inbetriebnahme des Depots Jänschwalde II und im mittleren Teil, d.h. in Welzow-Süd ist es u.a. die Errichtung der Dichtwand Welzow. Für den sächsischen Teil des Reviers sollen an dieser Stelle die Umverlegung des Flusslaufs des „Weißen Schöps“, die Inbetriebnahme des Kraftwerksblockes Boxberg R und der Abschluss der Maßnahmen zur Weiterführung der Kohleförderung aus dem Tagebau Reichwalde genannt sein. Auch die Errichtung der Dichtwand Reichwalde ist ein Beispiel dieser Entwicklung. Fünf Großprojekte der jüngsten Zeit, die Teil des innovativen Gesamtkonzeptes der langfristigen Braunkohlengewinnung im Lausitzer Revier sind, werden im folgenden Abschnitt näher erläutert. 2 Die Entwicklung des Lausitzer Reviers am Beispiel ausgewählter Großprojekte Am 10. November des vergangenen Jahres begannen auf der Innenkippe des Tagebaus Jänschwalde die Bauarbeiten zur Rückverlegung der Malxe auf einer Länge von rd. 6 km. Der „neue“ Flusslauf wird mit einem beträchtlichen Einschnitt die Abraumförderbrückenkippe überwinden, weiter über die Innenkippe des Tagebaus Jänschwalde führen und nordwestlich davon in den Altlauf der Malxe münden. Damit wird erstmalig ein Flussbett auf Kippengelände vollständig neu gestaltet. Wesentlicher Eckpunkt des Projektes ist die Stabilisierung des Untergrundes durch gezielte Rütteldruckverdichtung. Diese Arbeiten begannen im Frühjahr 2012 und werden sich bis ca. 2020 fortsetzen. Zur langfristigen Deponierung von Kraftwerksreststoffen des Kraftwerkes Jänschwalde wurde die Errichtung des Depots Mining Law World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 The new Act on CCS – a “special mining law” for a controversial bridging technology Das neue CCS-Gesetz – ein „Sonderbergrecht“ für eine umstrittene Brückentechnologie Bettina Enderle, Germany Carbon Capture and Storage (CCS) is seen as a very promising technology by the EU Commission to combat climate change. Yet, the progress made in the testing and implementation of CCS in Europe is insufficient so far. Recently, the German legislator passed – in the second attempt – a specific legal framework for CCS, the Act on storage of carbon dioxide (Kohlendioxid-Speicherungsgesetz, KSpG). However, resistance in Germany – the pretended model country in matters of climate change policy – against the underground storage of CO2 remains strong. Correspondingly, the scope of the new “CCS-Act” is restricted. This article outlines the main elements of the law. This is also particularly interesting because the KSpG is a special and “modern” mining law in comparison to the Federal Mining Act (Bundesberggesetz), which has often been criticised to be outdated. 1Introduction For approx. 20 years the EU has been promoting research, development and demonstration of technologies for the sequestration and underground storage of CO2, as these could substantially contribute to the reduction of carbon emissions. Obviously, the Europe’s climate change targets are ambitious: The EU has committed to cut its greenhouse gas emissions to 20 % below the level of 1990 by 2020. Yet, one cornerstone of the EU climate change strategy – the use of CCS for reducing CO2 emissions from power plants and industrial facilities – risks to break away. Originally, the EU aimed to have up to 12 CCS demonstration projects in operation until 2015, but in particular those planned in Germany, Poland, Italy and Spain did not sufficiently progress so far. Pointing to the legal insecurity regarding CCS, Vattenfall entirely cancelled the projected demonstration plant in Jänschwalde (Brandenburg/ Germany) in December 2011. There are currently no comparable projects ongoing in Germany. Thus, Europe and Germany risk dropping behind in the worldwide competition on technological leadership in CCS matters: CCS technologies are presently being tested and implemented, for example, in Australia, Canada, the US and China – also independently from the Enhanced Oil or Enhanced Gas Recovery technologies, where CO2 injections into the subsurface are used to increase the production rates of natural oil and gas deposits. Dr. Bettina Enderle, Allen & Overy LLP, Haus am OpernTurm, Bockenheimer Landstraße 2, 60306 Frankfurt am Main, Germany Tel. +49 (0) 69-2648-5628 e-mail: [email protected] 358 Die EU-Kommission hat im Kampf gegen den Klimawandel große Hoffnung in die CCS-Technologie gesetzt. Die Erprobung und Umsetzung von CCS kommt in Europa bisher aber nur schleppend voran. Der deutsche Gesetzgeber hat im zweiten Anlauf nun zumindest eine eigene Rechtsgrundlage für CCS geschaffen – das Kohlendioxid-Speicherungsgesetz (KSpG). Doch die Vorbehalte gegen die Verpressung von CO2 im Untergrund sind im vermeintlichen klimapolitischen Musterland Deutschland erheblich. Entsprechend eingeschränkt ist der Anwendungsbereich des nun vorliegenden „CCS-Gesetzes“. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die wesentlichen Aspekte des KSpG, dessen Regelungen auch im Vergleich zum oft als veraltet kritisierten Bundesberggesetz interessant sind. 1Einführung Seit etwa 20 Jahren fördert die EU – nicht zuletzt finanziell – die Erforschung, Entwicklung und Demonstration von Technologien zur Abscheidung und unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage), da diese einen wichtigen Beitrag zur Verringerung von CO2-Emissionen leisten könnten. Denn die Ziele der EU-Klimapolitik sind ehrgeizig: Bis 2020 sollen die Treibhausgasemissionen um 20 % im Vergleich zum Stand von 1990 gesenkt werden. Einer der Eckpfeiler der Europäischen Klimastrategie – die Nutzung von CCS zur Reduzierung von CO2Emissionen von Kraftwerken und Industrieanlagen – droht jedoch wegzubrechen. Von den bis zu 12 CCS-Demonstrationsprojekten, die in Europa bis 2015 verwirklicht werden sollen, kommen insbesondere diejenigen in Deutschland, Polen, Italien und Spanien nicht voran. Das geplante Projekt für ein Demonstrationskraftwerk in Jänschwalde (Brandenburg) wurde vom Vorhabenträger Vattenfall im Dezember 2011 mit Verweis auf die mangelnde Rechtssicherheit eingestellt. Vergleichbare Vorhaben sind in Deutschland derzeit nicht geplant. Europa – und Deutschland – drohen daher auch im Wettbewerb um die Technologieführerschaft in Sachen CCS gegenüber anderen Regionen der Welt zurückzufallen. So werden CCS-Techniken z.B. in Australien, Kanada, den USA und China getestet und angewendet – auch unabhängig von den sog. Enhanced Oil bzw. Enhanced Gas Recovery-Techniken, bei denen CO2 zur Steigerung der Förderraten von Erdöl- und Erdgaslagerstätten in den Untergrund verpresst wird. In Deutschland überwiegt bislang die Sorge vor den Risiken für Mensch und Umwelt, die bislang noch nicht umfassend untersucht worden sind. Hinzu kommt, dass im dicht besiedelten Bundesgebiet auch andere Nutzungen des Untergrunds wie die unterirdische Gasspeicherung, die Tiefe Geothermie oder die Aufsuchung von unkonventionellem Erdgas in letzter Zeit im Vordringen sind und mit ihrem Bedarf an geeigneten Standorten in Konkurrenz zu CCS treten können. Zumindest den Einwand mangelnder Rechtssicherheit hat der Mechanical + Electrical Engineering World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 Development, use, examination and testing of hoist and guy ropes for main mine equipment Entwicklung, Einsatz, Untersuchung und Prüfung von Hubwinden- und Abspannseilen an Tagebaugroßgeräten Bruno van den Heuvel, Karl Engelbert Theißen, Germany 1Introduction 1Einleitung RWE Power, Germany‘s largest power producer and a leading company in the field of energy feedstock production, is operating lignite-fired power plants with a total gross capacity of some 11,000 MW in the Rhenish lignite mining area. RWE Power AG mines up to 100 million tons of lignite per year in the Hambach, Garzweiler and Inden opencast mines. Some 90 % of the lignite is used to generate electricity, while the remaining share is upgraded to briquettes, pulverized lignite, fluidized-bed lignite and coke. The lignite and the overburden above it are extracted in opencast mines with large-scale, mobile machinery and continuous mining and materials handling equipment. The hallmarks of this technology are bucket-wheel excavators, belt conveyors and spreaders. The hoist winch drives of the bucket-wheel excavators and spreaders, which are used to lift and lower the bucket-wheel boom by hoist ropes, are subjected to dynamic loads. Changes in the mining process recently led to an increase in the share of selective extraction of lignite and intercalations such as clay and ironstone and to significantly altered load spectra for all hoist winch components. Das Unternehmen RWE Power, der größte Stromerzeuger in Deutschland und ein führendes Unternehmen in der Energierohstoffgewinnung, betreibt im Rheinischen Braunkohlenrevier Braunkohlenkraftwerke mit einer Gesamtbruttoleistung von rund 11 000 MW. Die Braunkohlenförderung der RWE Power AG aus den Tagebauen Hambach, Garzweiler und Inden liegt bei bis zu 100 Millionen Tonnen pro Jahr. Rund 90 % der Braunkohle werden zur Stromerzeugung eingesetzt, die übrige Menge wird zu Briketts, Braunkohlenstaub, Wirbelschichtkohle und Koks veredelt. Die Gewinnung der Braunkohle und des sie überlagernden Abraums erfolgt im offenen Tagebau mit großen, mobilen Geräteeinheiten und einer kontinuierlichen Gewinnungs- und Fördertechnik. Markenzeichen dieser Technik sind Schaufelradbagger, Bandförderanlagen und Absetzer. Die Hubwindenantriebe der Schaufelradbagger und Absetzer, mit denen die Ausleger mittels Hubwindenseilen gehoben und gesenkt werden, sind mit dynamischen Belastungen beaufschlagt. Änderungen der Gewinnungsabläufe haben in der jüngeren Vergangenheit den Anteil der selektiven Gewinnung von Braunkohle und Einlagerungen wie Ton und Eisenstein erhöht und zu deutlich geänderten Belastungskollektiven für alle Hubwindenkomponenten geführt. 1.1 Bucket-wheel boom hoist ropes 1.1.1 Use of hoist ropes The hoist ropes used on the main mine equipment (Figure 1), with individual lengths between 150 m and 1120 m, have a total length of approx. 62 km and a total weight of approx. 900 t. Additionally, wire ropes are used on the main mine equipment for the loading conveyor, operator cabin, and counterweight traversing and shunting hoist winches, as well as a considerable number of crane ropes. Until the middle of the 1980s, 25 different rope designs (Table 1) – with diameters between 46 mm and 75 mm – were used for bucket-wheel boom hoist ropes. The average service life of ap- Dr.-Ing. Bruno van den Heuvel, RWE Power AG, Frechener Str. 12, 50226 Frechen, Germany Tel. +49 (0) 2234-935-69800, Fax: +49 (0) 2234-935-69888 e-mail: [email protected] Ing. Karl Engelbert Theißen, Ritterspornweg 6, 50129 Bergheim, Germany Tel. +49 (0) 2271-54943 [email protected] 362 1.1Schaufelradausleger-Hubwindenseile 1.1.1 Einsatz von Hubwindenseilen Die im Einsatz aufliegenden Hubwindenseile auf den Großgeräten (Abbildung 1) mit Einzellängen von 150 m bis 1120 m ergeben eine Gesamtlänge von ca. 62 km und ein Gesamtgewicht von ca. 900 t. Zusätzlich werden auf den Großgeräten Drahtseile für Beladeband-, Führerhaus-, Ballastverfahr- und Verschiebehubwinden eingesetzt sowie eine erhebliche Anzahl an Kranseilen. Bis Mitte der 80er-Jahre wurden 25 unterschiedliche Seilkons truktionen (Tabelle 1) bei Schaufelradausleger-Hubwindenseilen im Durchmesserbereich 46 mm bis 75 mm eingesetzt. Die mittleren Aufliegezeiten von ca. 4½ Jahren waren sehr unbefriedigend. Durch Festlegung der Seilkonstruktion und kontinuierliche Verbesserungsprozesse konnte die mittlere Aufliegezeit bis heute auf >6 Jahre erhöht werden. Zu den kontinuierlichen Verbesserungsprozessen zählen die Optimierungen der Drahtseilkonstruktionen und die optimale Anpassung von Seilnenndurchmesser und Seilrollenrillenradius. Die Optimierungen der Drahtseilkonstruktionen wurden in Zusammenarbeit mit den Drahtseilherstellern durchgeführt. Mechanical + Electrical Engineering World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 Experimental studies on the resistance to motion in an overburden belt conveyor system Experimentelle Untersuchungen der Bewegungswiderstände einer Abraumbandanlage Lech Gladysiewicz, Robert Krol, Waldemar Kisielewski, Poland 1Introduction 1Einleitung Primary resistances exist in long belt conveyors which can be estimated either via standard, general procedures or, more precisely, with the help of individual resistance procedures [4-6]. Due to substantial simplifications, the general procedure (DIN 221010) does not offer the possibility of examining the impact of all relevant factors on a belt conveyor systems’ resistance to motion. With advanced calculations, which seek to find an energy saving solution, the individual resistance procedure is more suitable (EDP system QNK-TT). This procedure considers the impact of both the constructional design and the operating parameters of the conveyor system as well as the characteristic properties of the conveyed materials. At the same time, one of the most important factors is the influence of the characteristic properties of the conveyor belt; however, this is a factor that is difficult to assess. The rubber compound used for the backing side’s cover plate has a profound impact on the size of the largest primary resistance component, i.e. on the indentation rolling resistance. Lab tests were conducted during which the characteristic values of rubber compounds were analyzed [7] with the objective of finding the optimal damping and stiffness parameters because they are actually decisive for the size of this largest component of a belt conveyor system’s resistance to motion. A valuable source of information to verify these actions are comparison results from diverse belt types obtained from operating tests at the belt conveyor. The developed EDP system QNK-TT [8], based on algorithms of the individual resistance procedure, is constantly corrected and verified in line with the latest research results. The available calculation procedures do not cover the impact of the ambient temperature to the extent actually required. In langen Gurtbandförderern herrschen Hauptwiderstände vor, die mittels Pauschalverfahrens oder präziser mit Hilfe des Einzelwiderstandverfahrens [4-6] eingeschätzt werden können. Das Pauschalverfahren (DIN 221010) gibt wegen weitgehender Vereinfachungen keine Möglichkeit, den Einfluss sämtlicher relevanten Faktoren auf die Bewegungswiderstände des Gurtbandförderers zu untersuchen. In fortgeschrittenen Berechnungen, wo nach einer energiesparenden Lösung gesucht wird, ist das Einzelwiderstandverfahren besser geeignet (EDV-System QNK-TT). In diesem Verfahren werden sowohl der Einfluss der Konstruktions- wie auch der Betriebskennwerte des Förderers sowie die Eigenschaften des geförderten Gutes berücksichtigt. Einer der wichtigsten und zugleich schwer einzuschätzenden Faktoren ist der Einfluss der Fördergurteigenschaften. Die für die laufseitige Deckplatte angewandte Gummimischung hat einen grundsätzlichen Einfluss auf die Größe der größten Hauptwiderstandskomponente d.h. auf den Eindrückrollwiderstand. Laboruntersuchungen der Kennwerte der Gummimischungen werden durchgeführt [7], um die optimalen Dämpfungs- und Gummisteifigkeitsparameter zu finden, denn davon ist die Größe dieser größten Komponente der Bewegungswiderstände des Bandförderers abhängig. Eine unschätzbare Quelle von Informationen, die diese Handlungen verifizieren, sind Vergleichsergebnisse von verschiedenen Gurttypen, erhalten aufgrund der Betriebsuntersuchungen am Gurtbandförderer. Das entwickelte EDV-System QNK-TT [8], basierend auf Algorithmen des Einzelwiderstandverfahrens, wird laufend korrigiert und verifiziert anhand neuer Forschungsergebnisse. Die zur Verfügung stehenden Berechnungsverfahren erfassen nicht im erforderlichen Maße den Einfluss der Umgebungstemperatur. Prof. Dr.-Ing. habil. Lech Gladysiewicz, Wrocław University of Technology, Institute of Mining, 50-370 Wrocław, Wyb. Wyspianskiego 27, Poland Tel. +48 71320-6835, Fax +48 71344-4512 e-mail: [email protected] Dr.-Ing. Robert Krol, Wrocław University of Technology, Institute of Mining, 50-370 Wrocław, Wyb. Wyspianskiego 27, Poland Tel. +48 71320-6849, Fax +48 71344-8123 e-mail: [email protected] Dipl.-Ing. Waldemar Kisielewski, Wrocław University of Technology, Institute of Mining, 50-370 Wrocław, Wyb. Wyspianskiego 27, Poland Tel. +48 69327-6894, Fax +48 71 344-4512 e-mail: [email protected] 374 2 Verfahren zur Messung der Hauptwiderstände Die Untersuchungen der Bewegungswiderstände einer einzelnen, oberen Tragrollenstation wurden an einem speziellen Forschungsglied eines Sammelabraumbandförderers, der im Braunkohlentagebau PGE Bełchatów SA arbeitete, durchgeführt [2]. Die Ansicht des untersuchten Bandförderers und des Messstandes zeigt Abbildung 1. Das Messglied eines Versuchsbandförderers wurde so ausgelegt (Abbildung 2), dass die untersuchte Tragrollenstation an einem speziellen Querbalken angeordnet wurde, der gelenkig an zwei Vertikalkraftaufnehmern F1 und F2 aufgehängt ist. Der Balken Paper presented on the 17th Symposium on Bulk Materials Handling Technology 2012, September 12-13, in Garching, Germany Social + Safety Measures World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 Occupational safety and health in US American mines – Problems and potential solutions Arbeitsschutz und Grubensicherheitswesen im US-amerikanischen Bergbau – Probleme und Lösungsansätze Jürgen F. Brune, USA 1Introduction 1Einleitung About 15,000 active mines with a total of approximately 564,000 employees are operating in the United States of America. Figure 1 shows that mining operations are found in all 50 states. According to a study [1] conducted on behalf of the industry’s umbrella organization, the National Mining Association (NMA), mining contributes around 80 billion US dollars to the nation’s gross domestic product. Since 2003, the demand for mining products has increased considerably. Except for a temporary decline due to the 2008 recession, the upward trend has continued since 2009 with growth rates equaling almost the increase in population [2]. This positive economic development stands in sharp contrast to a series of In den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es etwa 15 000 aktive Bergwerke mit insgesamt etwa 564 000 Beschäftigten. Abbildung 1 zeigt, dass Bergbaubetriebe in allen 50 Bundesstaaten verbreitet sind. Aufgrund einer im Auftrag des Industriedachverbandes National Mining Association (NMA) erstellten Studie [1] trägt der Bergbau mit etwa 80 Mrd. US-$ zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die Nachfrage nach Bergbauprodukten befindet sich seit 2003 in einem steilen Aufwärtstrend, der zwar durch die Rezession in 2008 kurzfristig zurückging, aber seit 2009 setzt sich dieser Aufwärtstrend mit Wachstumsraten, die etwa dem Bevölkerungswachstum entsprechen [2], weiter fort. Im Kontrast zu dieser positiven wirtschaftlichen Entwicklung steht eine Serie schwerer Fig. 1: Geographical distribution of mining operations in the USA (National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH)) Abb. 1: Verbreitung der Bergbaubetriebe in den USA (National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH)) Dr. Jürgen F. Brune Colorado School of Mines, Mining Engineering, Golden, Colorado, USA Tel. +001-303-273-3700 e-mail: [email protected] 382 Grubenunglücke seit 2006, die ernste Fragestellungen zur Grubensicherheit und zum Arbeitsschutz aufgeworfen hat in einem Land, das sich als Führungsnation sieht und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sehr ernst nimmt. Dieser Artikel stellt beispielhaft einige dieser Fragestellungen vor, erörtert Ursachen und diskutiert einige Lösungsansätze. 6 / 2012 Herausgeber: gh GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik Paul-Ernst-Straße 10 D-38678 Clausthal-Zellerfeld Telefon +49 (0) 53 23 - 93 79-0 Telefax +49 (0) 53 23 - 93 79-37 [email protected] www.GDMB.de Verantwortlich für den Inhalt: Präsidium und Geschäftsführung Redaktion: GDMB-Informationsgesellschaft mbH Postfach 1054 D-38668 Clausthal-Zellerfeld [email protected] Präsidium des Vereins: Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi, Essen, Präsident; Prof. Dr.-Ing. Michael Stelter, Freiberg; Dr.-Ing. Karl Hermann Bruch, Ratingen; stellv. Präsidenten; Dipl.-Ing. Reinhard Fox, Eckersdorf; Dipl.-Ing. Dieter Friedrich, Neuhof, Dr.-Ing. Michael Landau, Hamburg; Dipl.-Ing. Claus Kuhnke, Bergheim; Dipl.-Ing. Thomas Neu, Saarbrücken; Univ.-Prof. Dr.-Ing. Axel Preuße, Dortmund; Dr.-Ing. Reinhard Püllenberg, Braubach Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski Konto der GDMB: Sparkasse Goslar/Harz 5140 (BLZ 268 500 01) Konto der GDMB-Montanstiftung: Sparkasse Goslar/Harz 96117973 (BLZ 268 500 01) News News News News News News News News News News News News Aus dem Inhalt: • Ein herzliches Glückauf! XLVI • Neue Mitglieder XLVI • Jubiläumsveranstaltung zur 100-Jahr-Feier der GDMB XLVI • Aus der Arbeit der GDMB-Fachausschüsse 55. Tagung des Geschichtsausschusses L gh News Ein herzliches Glückauf! Zum 90. Geburtstag am 2. März: Bergass. Dipl.-Ing. Reinhard Böhne, Im Löhrkamp 5, 51580 Reichshof. Zum 85. Geburtstag am 10. Februar: Dr.-Ing. Bernhard Rose, In den Kapellengärten 16, 75433 Maulbronn. Zum 80. Geburtstag am 28. Januar: Dipl.-Ing. Peter Aulich, 7 Shipley Street, South Yarra 3141, Australien; am 15. Februar: Dipl.-Ing. Rolf P. Lange, Krähenbuschken 48, 45479 Mülheim an der Ruhr; am 21. Februar: Ass. d. Bergf. Karl H. Brümmer, Böckelmannweg 8, 58730 Fröndenberg-Strickherdecke. Zum 75. Geburtstag am 3. Februar: Dipl.-Ing. Dieter Röttges, Moerser Landstr. 78, 47802 Krefeld; am 17. Februar: Dipl.-Kfm. Lothar Eppendorf, Schieferweg 5, 38640 Goslar; l am 2. März: Dr.-Ing. Hans Peter Hennecke, Beuerberger Straße 36, 82515 Wolfratshausen. Zum 70. Geburtstag am 27. Januar: Dr.-Ing. Christian Noltze, Heideller Straße 5, 44807 Bochum. Zum 65. Geburtstag am 28. Januar: Dipl.-Ing. Helmut Renetzeder, Dr. Kihn-Ring 15 A, 63755 Alzenau; am 1. Februar: Rechtsanwalt Günter Kirchner, Von-Ayx-Str. 13, 53902 Bad Münstereifel; am 4. März: Dr.-Ing. Dipl.-Chem. Hans-Joachim Windhager, Maronenweg 12, 21266 Jesteburg. Zum 60. Geburtstag am 24. Januar: Dipl.-Ing. Reinhard von Liebenstein, Auf den Bui 2, 37077 Göttingen; am 7. Februar: Dipl.-Geol. Richard Dallwig, Jacobistr. 16, 79104 Freiburg; am 5. März: Dr.rer.nat. Dipl.-Geol. EurGeol. Michael Neumann, Barbara str. 13, 57368 Lennestadt. Neue Mitglieder 31216 Großmann, Bernhard, Dipl.Ing., DMT GmbH & Co. KG, Am Technologiepark 1, 45307 Essen; Tel.: 0201 172 1458, E-Mail: bernhard. [email protected]. – Gaußstr. 60A, 44879 Bochum. 31217 Keil, Maxi, Dipl.-Ing., DBE Tec/Asse GmbH, Am Walde 2, 38319 Remlingen; Tel.: 05336 189629, E-Mail: [email protected]. Sopienstr. 30, 38118 Braunschweig. 31218 Alt, Wolfgang, Dipl.-Geol., Büro für Geologie & Balneologie, Karwendelstr. 6, 86459 Gessertshausen; Tel.: 08238 902930, E-Mail: [email protected] 31219 Ernstson, Kord, Prof. Dr. Dr.habil., Büro für Geophysik, Am Judengarten 23, 97204 Höchberg; Tel.: 0931 4070115, E-Mail: kernstson@ernstson. de 31220 Mucke, Dieter, Dr.rer.nat., GEOMONTAN Gesellschaft für Geologie und Bergbau mbH & Co. KG, Muldentalstraße 56, 09603 Großschirma; Tel.: 03732 85545, E-Mail: [email protected] Die GDMB – Vorreiterin in wichtigen Zukunftsthemen Jubiläumsveranstaltung zur 100-Jahr-Feier der GDMB in Goslar Stephan Eicke 2012 war ein bedeutsames Jahr für die GDMB: Mit dem 3. Tag der Metallurgie konnten die Entscheidungsträger aus der Branche in der Kaiserstadt Goslar zu einer vielseitigen Vortragsveranstaltung und einem eleganten Festabend versammelt werden. Seit Beginn des Jahres wird die etablierte Fachzeitschrift „Metall“ von der GDMB-Informationsgesellschaft herausgegeben. Die Renovierung der GeXLVI schäftsstelle in Clausthal-Zellerfeld wurde mit einer zeitgemäßen Ausstattung abgeschlossen. Um Nachwuchs für die GDMB Mitgliedsunternehmen zu akquirieren und als aktive Schnittstelle zwischen Universitäten und Mitgliedsunternehmen zu fungieren, hat die GDMB ein Stipendienprogramm mit Unterstützung einiger Mitgliedsunternehmen ins Leben gerufen. Um sich den neuen Medien nicht zu ver- schließen, wurde ein Konzept zur Nutzung der gängigen virtuellen Plattformen erstellt, das demnächst umgesetzt werden soll. Im Zuge dessen stehen auch nach wie vor die Überarbeitung der Corporate Identity sowie die Entwicklung ansprechender Flyer – letzteres, um vor allem junge, potentielle Mitglieder gezielt ansprechen und gewinnen zu können – im Mittelpunkt der diesjährigen Aktivitäten. Das gh News l wichtigste Ereignis des Jahres war aber dennoch zweifellos die Feierlichkeit zum 100-jährigen Bestehen der GDMB: 1912 in Berlin gegründet, hat die Gesellschaft eine lange, wechselvolle Geschichte voller Höhen und Tiefen hinter sich, an die im Rahmen einer Feierstunde sowie einer Abendveranstaltung am 6. September 2012 in Goslar erinnert wurde. Prominente Gäste würdigen die GDMB Wie der Präsident der GDMB, Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi (Abbildung 1), in seinem Grußwort erläuterte, sei die Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik in ihrer Bedeutung und Entwicklung Abb. 1: Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi, Präsident der GDMB, stets von den politischen und gesamtgesellschaftlichen Ereignissen beeinflusst und geprägt gewesen. Schließlich hätten Metalle im Zentrum der großen Themen aus dem Deutschland des 20. Jahrhunderts gestanden und sich in vielen Bereichen unverzichtbar gemacht. Doch auch in Zukunft werde die GDMB in Fragen des Umweltschutzes und der Energiewende ein wichtiger Impulsgeber und unverzichtbarer Partner der Industrie bleiben, so Jacobi. Im Rahmen der Feierlichkeit, deren zahlreiche Zuhörer auch die letzten freien Plätze besetzten, wurde Der Achtermann in Goslar zum Treffpunkt wichtiger Persönlichkeiten der europäischen Metall- und Bergbauindustrie. Peter Willbrandt, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG in Hamburg, war einer dieser prominenten Gäste, die es sich nicht Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hanschke, Präsident der Technischen Universität Clausthal und der NTH Niedersächsische Technische Hochschule, lobte die GDMB als Institution, die, neben der Universität, den Wissens- und Erfahrungsaustausch der Naturwissenschaftler aktiv vorantreibe und diesen „intrinsisch motivierten Auftrag“ mit Leben fülle (Abbildung 3). Abb. 2: Peter Willbrandt, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG nehmen ließen, für ein Grußwort an die GDMB nach Goslar zu kommen (Abbildung 2). Die Aurubis AG hat innerhalb der GDMB einen besonderen Stellenwert, weil der Kupferproduzent, damals Norddeutsche Affinerie, als erstes Unternehmen überhaupt 1915 Mitglied dieser Gesellschaft wurde – mittlerweile sind es über 100 Firmen, die mit der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik zusammenarbeiten und voneinander profitieren. Auch Willbrandt ging auf die historische Bedeutung der GDMB ein – eine Gesellschaft, die es geschafft habe, in der Zeit der beiden Weltkriege, der Wiederaufbauphase der Wirtschaft, der von der Massenproduktion bestimmten zweiten industriellen Revolution, der Globalisierung und des Beginns des digitalen Informationszeitalters bestehen zu bleiben, hätte ohne stete Wartung und Erneuerung nicht überleben können; ein Umstand und ein Ziel, das die GDMB auch heute noch verfolgt, um sich der Zukunft vorausschauend stellen zu können. Abb. 3: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hanschke, Präsident der TU Clausthal und der NTH Der Eintritt der Vorgängerbehörde des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie in die GDMB 1923 macht das LBEG zum ältesten noch aktiven Institutsmitglied der Gesellschaft. Auf diesen Umstand sichtlich stolz, dankte Ralf Pospich, der Präsident der Behörde, der GDMB für die lange, vertrauensvolle Zusammenarbeit (Ab- Abb. 4: Ralf Pospich, Präsident des LBEG bildung 4). Das Suchen und Finden von Lösungen, die dem Fachkräftemangel anhand des Fachausschusses für Bergmännische Aus- und Weiterbildung vorbeugen, hob Pospich positiv hervor. Unerlässlich sei die GDMB auch für den kontinuierlichen Meinungsaustausch über den richtigen Umgang mit Ressourcen und die Gewinnung von Rohstoffen, wie Professor Bruno O. Braun, Präsident des VDI Verein Deutscher Ingenieure und Vorsitzender des DVT Deutscher Verband Technisch Wissenschaftlicher Vereine, in seiner Würdigung der GDMB schrieb. Das Thema Rohstoffe war auch der Kernpunkt des ausführlichen Grußwortes von Prof. Dr.-Ing. Dr. hc.mult. Friedrich-Wilhelm Wellmer (Abbildung 5), der als Vertreter der Träger der Georg-Agricola-Denkmünze und langjähriger Vorsitzender des GDMBXLVII gh News Abb. 5: Professor Friedrich-Wilhelm Wellmer Fachausschusses Rohstoffwirtschaft die von der GDMB gebotenen Plattformen zwischen Theorie und Praxis, Wissenschaft und Industrie als unabdingbar für den konstanten Lernprozess bezeichnete, damit Deutschland weiterhin eine Spitzenposition in der Rohstoffwelt einnehmen könne. Dem schloss sich auch Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk an (Abbildung 6), der die GDMB als „Vorreiterin in den wichtigen Zukunftsthemen Rohstoffgewinnung und Rückgewinnung aus recycelten Produkten“ zu würdigen wusste. l GDMB konstant zu fesseln vermochte. Der Leiter des Geschichtsausschusses der GDMB gab einen kompetenten Überblick über die Geschichte der Gesellschaft, der jeweils in der fünften Ausgabe der beiden Fachzeitschriften „World of Metallurgy – ERZMETALL“ und „World of Mining – Surface and Underground“ abgedruckt ist. Prof. Dr.-Ing. Zbigniew Smieszek, Präsident des Instituts für Non-Ferrous Metals in Gliwice, Polen, ließ es sich als langjähriger Unterstützer der GDMB nicht nehmen, aus seiner Heimat anzureisen, um seiner Schwesterorganisation zum runden Geburtstag alles Gute zu wünschen (Abbildung 8). der Verleihung der Georg-AgricolaDenkmünze, der Dankmedaille der GDMB sowie eines anschließenden Festessens, das die Jubiläumsveranstaltung an diesem Tag abschloss. Die Georg-Agricola-Denkmünze, seit 1924 für außerordentliche Leistungen auf den Gebieten des Metallhüttenund Bergwesens verliehen, wurde dieses Jahr Dipl.-Ing. Kurt Ehrke (Abbildung 9) zugesprochen, der sich in zahlreichen Funktionen in der Metallindustrie verdient gemacht hat. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes der ersten Klasse war bis zu seiner Pensionierung 2009 Vorstandsmitglied der Trimet Aluminium AG, für die er seit 1994 in leitender Position tätig gewesen war. Als Mitglied des Präsidium des Gesamtverbandes der Aluminiumindustrie, des Vorstandes der WirtschaftsVereinigung Metalle e.V. und als langjähriges Mitglied der GDMB schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, ehe Ehrke den begehrten Preis entgegennehmen und seinen Platz in der Reihe verdienter Persönlichkeiten einnehmen konnte. Abb. 8: Glückwünsche und Präsente aus Polen (v.l.n.r.: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski, Geschäftsführer der GDMB, Prof. Dr.Ing. Zbigniew Smieszek, Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi, Kasimierz Poznanski, Präsident des IGMNiR) Dass der eingangs bereits erwähnte Tag der Metallurgie mittlerweile nicht nur zu den wichtigsten Veranstaltungen gehört, an denen die GDMB maßgeblich beteiligt ist, sondern sich darüber hinaus zu einem internationalen Branchentreffpunkt entwickelt hat, der weit über die Grenzen Deutschlands bekannt wurde, ist nicht zuletzt das Verdienst Dr. Reimund Westphals, dem dieses Jahr die Dankmedaille der GDMB zugesprochen wurde (Abbildung 10). Westphal war bis zu seinem Festabend in der Kaiserpfalz Abb. 6: Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk Höhepunkt war jedoch der detaillierte und umfassende Festvortrag „Tradition und Fortschritt“ von Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild (Abbildung 7), der sein Publikum mit der Historie der Abb. 7: Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild XLVIII Nach einer Pause fand die 100-JahrFeier der GDMB in der Goslarer Kaiserpfalz, die der Gesellschaft bereits oft Raum für illustre Veranstaltungen gegeben hat, ihre Fortsetzung in Form Abb. 9: Dipl.-Ing. Kurt Ehrke bedankt sich für die Verleihung der Georg-AgricolaDenkmünze gh News l UNESCO-Welterbe und Museum geführt wird. Abb. 10: Dr. Reimund Westphal nimmt die Dankmedaille der GDMB entgegen Eintritt in den Ruhestand im vergangenen Jahr Geschäftsführer der Recylex-Holding. Komplett zurückgezogen hat sich der Preisträger aus der Branche jedoch nicht: Als 1. Vorsitzender des Recycling-Clusters wirtschaftsstrategische Metalle Niedersachsen (REWIMET) e.V. fördert er noch immer „Wissenschaft und Forschung zur Sicherstellung der Rohstoffverfügbarkeit durch Entwicklung von Recyclingstrategien und -verfahren bis zur industriellen Umsetzung für wirtschaftsstrategische Metalle“, wie die Mission des Vereins es vorschreibt. Mitgliederversammlung 2012 An die Festveranstaltung gekoppelt waren sowohl die Mitgliederversammlung der GDMB am folgenden Tag sowie die Tagung des Geschichtsausschusses, der nach 1960 wieder einmal in der Kaiserstadt stattfand und seit mittlerweile 33 Jahren mit kurzer Unterbrechung von Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild geleitet wird. Im Mittelpunkt des diesjährigen Ausflugs stand eine Exkursion in das 1988 stillgelegte Bergwerk Rammelsberg, in dem über 1000 Jahre lang Erz gefördert worden war und das nun als Die Mitgliederversammlung des Jahres 2012 hielt durch den Geschäftsbericht des vergangenen Jahres, der von Präsident Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi vorgetragen wurde, zahlreiche erfreuliche Nachrichten für die GDMB und ihre Unterstützer bereit: der internationale Bekanntheitsgrad des Vereins konnte durch zahlreiche Seminare und Tagungen gesteigert werden, die Mitgliederzahl ist seit vielen Jahren wieder gewachsen und etablierte Veranstaltungen wie die internationale Fachtagung „European Metallurgical Conference“, die 2011 von der GDMB in Düsseldorf ausgerichtet wurde, sorgten für ein positives Gesamtbild der Jahresergebnisse. Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi wurde als Präsident der GDMB wiedergewählt und Dipl.Ing. Claus Kuhnke, Geschäftsführer des DEBRIV sowie verantwortlicher Redakteur der „World of Mining – Surface and Underground“, tritt die Nachfolge von Dr.-Ing. George Milojcic als Präsidiumsmitglied der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik an, während die übrigen Mitglieder wiedergewählt wurden. Im Rahmen der Mitgliederversammlung 2012 wurde ebenfalls über eine Namensänderung der GDMB diskutiert: Primär um potentielle Mitglieder mit der GDMB unter einem einprägsameren Namen bekannt machen zu können, entschied sich die Versammlung dafür, die GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik in GDMB Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e.V. umzubenennen. Auszeichnungen verdienter Jungingenieure Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung 2012 standen – wie jedes Jahr – die Verleihungen begehrter Preise, mit denen die GDMB Studenten und Absolventen auszeichnet, die sich durch herausragende Arbeiten an Hochschulen und Universitäten für die Auszeichnungen qualifiziert haben. Der mit 1500 ¥ dotierte Förderpreis der GDMB wurde dieses Jahr an Dipl.-Ing. Maxi Keil verliehen, deren an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg angefertigte Diplomarbeit zum Thema „Technischwirtschaftliches Konzept zur Goldaushaltung in einem Kies-Sand-Tagebau“ als wichtiger Beitrag zur Entwicklung innovativer Ansätze und Technologien zur Goldgewinnung in einem Nebenprozess im Tagebau mit „Sehr gut“ bewertet wurde. Dieselbe Note erhielt die an der McGill University, Department of Mining and Materials Engineering in Montreal, Kanada, angefertigte Bachelorarbeit zum Thema „The Stabilization of Scorodite with Aluminium Gels“ von B.Sc. Anne Gootz, die für ihre Leistung mit dem Preis des Stifterverbandes Metalle ausgezeichnet wurde. Mit 1000 ¥ dotiert ist die Reden-Plakette, die seit 1935 an junge Diplomingenieure des Berg- und Hüttenwesens verliehen wird, welche ihre Diplom-Hauptprüfung mindestens mit einem „Sehr gut“ bestanden haben. Verliehen wurde die Auszeichnung an M.Sc. Markus Mathey, der sein Masterstudium Rohstoffingenieurwesen an der RWTH Aachen mit einer Gesamtnote von 1,2 abgeschlossen und sich durch zahlreiche Auslandsaufenthalte im Rahmen von diversen Praktika und Weiterbildungsprojekten für den Preis qualifiziert hatte. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde zudem über die Fortschritte des Arbeitskreises GDMB 2025 gesprochen, dessen Ziele und Fortschritte eingangs bereits erwähnt wurden und die eindrucksvoll belegen, dass die GDMB mit 100 Jahren noch lange nicht altersmüde geworden ist, sondern – im Gegenteil – mit Enthusiasmus und Überzeugung nicht nur mit der Zeit mithalten, sondern ihr immer einen Schritt voraus sein will. Die im Rahmen der 100-Jahr-Feier erstellte Festschrift „100 Jahre GDMB – Ein ganz besonderes Jubiläum“ kann zu einem Preis von 10 ¥ in der Geschäftsstelle der GDMB bestellt werden. XLIX gh News l Aus der Arbeit der GDMB-Fachausschüsse 55. Tagung des Geschichtsausschusses der GDMB vom 7. bis 8. September 2012 in Goslar Leitung: Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild, Dinslaken Die 55. Tagung des Geschichtsausschusses fand im Anschluss an die Jubiläumsveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen der GDMB vom 7. bis 8. September in Goslar statt. Die Wahl des Tagungsortes hatte mehrere Gründe. Es bot sich die Gelegenheit, Besucher der Jubiläumsveranstaltung an der Tagung des Ausschusses teilnehmen zu lassen. Erfreulicherweise war eine Reihe von GDMB-Mitgliedern der Einladung gefolgt. Ein weiterer Grund für die Wahl Goslars als Tagungsort war auch, dass im Laufe der über 50-jährigen Geschichte des Ausschusses zwar im „Oberharz“ wiederholt eine Tagung stattfand, wohingegen der „Unterharz“ mit seinem geschichtsträchtigen Bergbau im Rammelsberg bisher nur einmal besucht wurde. Dies war die vierte Tagung im Jahre 1960, als sich der Geschichtsausschuss noch in der Gründungsphase befand. Der Leiter des Geschichtsausschusses, der in den Annalen geblättert hatte, fand, dass gegenüber der schönen Kaiserstadt Goslar, wenn auch mit großer Verspätung, eine Art Wiedergutmachung stattfinden müsse. So kam die Tagung in Goslar zustande, der vor dem Hintergrund des 100-jährigen Jubiläums eine besondere Bedeutung zukam. Stadtgeschichte und die heutige Situation der Stadt Goslar vortrug. Die Geschichte der Stadt Goslar ist seit jeher mit dem Bergbau des Rammelsberges verknüpft. Bereits lange vor der Gründung der Stadt wurde am Rammelsberg Bergbau betrieben. Um 968 kann ein geordneter Bergbaubetrieb am Rammelsberg nachgewiesen werden. Die Bergbau- und Hüttentätigkeit hatte sich so schnell entwickelt, dass es zu einem enormen Bevölkerungszuwachs kam. Ohne die reichen Erzvorkommen des Rammelsberges (Silber, Blei, Kupfer) hätte sich Goslar nicht zu einer blühenden Kaiserstadt mit prächtigem Stadtbild entwickeln können. Ursprünglich hatte der deutsche König das Bergregal, die Stadt Goslar war aber selber stark am Bergbau des Rammelsberges beteiligt. Die hohe Bedeutung Goslars für die mittelalterlichen Könige und Kaiser manifestiert sich auch darin, dass Kaiser Heinrich II. zu Beginn des 11. Jahrhunderts in der Nähe des Rammelsberges eine Pfalz anlegen ließ. 1552 zogen nach einem Streit die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg die Oberhoheit über den Rammelsberg an sich. 1Vortragsveranstaltung Die Metallverarbeitung nahm im 19. Jh. zu und sorgte während der Industrialisierung Goslars für Arbeitsplätze und Innovationen. Noch heute spielt die Metallurgie in Goslar – wenn auch nicht mehr durch vor Ort abgebaute Rohstoffe – eine bedeutende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt. Neue Technologien und innovative, sich stets weiterentwickelnde Nutzungsmöglichkeiten sorgen zudem für gute Zukunftsaussichten. Die Vortragsveranstaltung fand am Nachmittag des 7. September im Hotel Achtermann statt. Der Vorsitzende des Geschichtsausschusses Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild begrüßte die Teilnehmer und hieß besonders Bürgermeister Axel Siebe willkommen, der in Vertretung des Oberbürgermeisters einen Überblick über die 1000-jährige Die UNESCO hat der Altstadt von Goslar für ihre einmalige Schönheit und dem 1000-jährigen Bergwerk Rammelsberg als herausragendes Industriedenkmal gemeinsam das Prädikat „Weltkulturerbe“ verliehen, eine Auszeichnung, die die vielschichtige jahrhundertelange Verbindung zwischen Stadt und Bergbau würdigt und L ihr ein Denkmal setzt. Im August 2010 wurde zusätzlich die „Oberharzer Wasserwirtschaft“ Teil der Welterbestätte. Goslar ist während des Krieges von Bombenangriffen verschont geblieben. In der Altstadt sind über 1500 Fachwerkhäuser erhalten, von denen rd. 170 aus der Zeit vor 1550 stammen. Bürgermeister Siebe hat nicht übertrieben, wenn er sagte „Das Faszinierende an unserer Stadt ist das einmalige Zusammenspiel von bedeutender Geschichte, Kultur und lebendiger Gegenwart, das Sie schon bei einem Spaziergang durch die schmalen Gassen der Altstadt erfahren und genießen können“. Im ersten Vortrag führte Hans-Georg Dettmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg, Goslar, ein in das Weltkulturerbe Rammelsberg, ein lebendiges Museum an historischem Ort. Als das Erzbergwerk Rammelsberg am 30. Juni 1988 seinen Abbaubetrieb einstellte, ging eine Ära zu Ende. Mehr als 27 Mio. t Erz waren aus dem Berg herausgeholt worden. Zurück blieben eine Anlage, die einst zu den modernsten ihrer Art in Deutschland gehört hatte, und ein beeindruckendes Ensemble von montanhistorischen Denkmalen aus acht Jahrhunderten. Schon zu Betriebszeiten war der einzigartige Charakter der Rammelsberger Bergwerksanlagen als technisches Kulturdenkmal erkannt und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung formuliert worden. Die Anlage wurde als montanhistorisch bedeutend in die Denkmalliste des Landes Niedersachsen eingetragen und bereits vor dem Ende des Bergbaubetriebs wurden museale Führungen im Roederstollen durchgeführt. Im August 1988 wurde eine Trägergesellschaft für ein künftiges Bergbaumuseum gegründet; 1992 wurde das ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg gemeinsam mit der Altstadt von Goslar in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Mitte der gh News 1990er-Jahre wurde der Rammelsberg dezentrales Projekt der Weltausstellung EXPO 2000. Seitdem hat sich das ursprüngliche Bergbaumuseum Schritt für Schritt zu einem kulturhistorischen Museum gewandelt, das das Wirken des Menschen in der Region auf der Basis des Bergbaus darstellt und vermittelt. Eine in technischer Hinsicht besondere Epoche setzte mit dem Wirken des Oberbergmeisters Johann Christoph Roeder in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein. Roeder war von 1768 bis 1810 am Rammelsberg tätig und gilt als der größte Reformer des dortigen Bergbaus in der Neuzeit. Auf seine Arbeit geht ein Stollensystem aus Wasserläufen, Schächten, Radstuben, Wasserrädern und anderen Einrichtungen zurück, in dem mit Hilfe von Wasserkraft Erze gefördert und die Grubenbaue entwässert werden konnten. Heute ist der Roederstollen für Besucher zugänglich und neben zahlreichen anderen Komponenten mit ein Grund für die Ernennung des Rammelsberges zum Weltkulturerbe. Im Zuge der nationalsozialistischen Autarkiepolitik erhielt der Rammelsberg zwischen 1935 und 1938 neue Übertageanlagen, deren Kern die für die damalige Zeit hochmoderne Erzaufbereitung bildete. Noch heute prägen diese Gebäude des Architekten Fritz Schupp, der auch die Zeche Zollverein erbaut hat, das Aussehen des Berges; sie sind neben der Kaiserpfalz das Wahrzeichen der Stadt Goslar. Das heutige Museum sieht es als eine wesentliche Aufgabe an, das außergewöhnliche Denkmal-Ensemble des Erzbergwerks möglichst authentisch zu erhalten und inmitten der historischen Anlage Kulturgeschichte zu vermitteln. Die Aufgaben des Museums wachsen kontinuierlich, denn nach der Erweiterung der Welterbestätte um die Oberharzer Wasserwirtschaft 2010 gilt es, gemeinsam mit kulturtragenden Einrichtungen in der Stadt Goslar sowie Oberharzer Museen einer wachsenden Öffentlichkeit die kulturelle Vielfalt der Harzer Montanregion vor Augen zu führen. l Das Thema des Vortrags von Dipl.-Ing. Jürgen Meier, Goslar, lautete Erzbergwerk Rammelsberg – Planung und Durchführung der Arbeiten zum Ende einer berühmten Lagerstätte. Der letzte amtierende Direktor des Bergwerks informierte das Auditorium über die aufwändigen Maßnahmen zur Verwahrung des untertägigen Bereichs und zur Sicherung, Wiedernutzbarmachung und Rekultivierung der übertage in Anspruch genommenen Flächen. Hans-Heinrich Hillegeist, Göttingen, berichtete über Harzer Eisenhütten und ihr Eisenguss. Wenn von frühem Bergbau im Harz die Rede ist, denkt man zunächst an die großen Bergbaureviere des Oberharzes und des Unterharzes. Beide Reviere förderten Blei-, Zink- und Kupfererze, die auch meistens Silber und Gold enthielten. Dabei ist der Harz auch überaus reich an Eisenerzen. Die wichtigsten Grubenreviere lagen am Iberg bei Bad Grund, im oberen Siebertal, bei Elbingerode (sog. Elbingeröder Komplex) und Bad Lauterberg. Als Eisenerze kommen vor: Braun- und Spateisenstein, Eisenglanz und Roteisenstein. Die Blütezeit des Harzer Eisenhüttenwesens fällt in die Jahre 1500 bis 1618. In den Flusstälern zogen sich oft bis tief ins Gebirge hinauf Rennfeuer und Hochöfen, Stabeisen- und Blechhämmer. Der Dreißigjährige Krieg brachte die Eisenindustrie an den meisten Orten zum Erliegen. Unter den unmittelbaren Nachwehen dieses Krieges hatte das Eisenhüttenwesen länger als ein halbes Jahrhundert zu leiden. Erst um 1700 waren wieder 14 Eisenhütten in Betrieb. Der Gesamtharz gehörte zu sechs Territorialherrschaften: Kurfürstentum – später Königreich – Hannover, Herzogtum Braunschweig, Communion-Harz (von 1635 bis 1788, gemeinsam von Hannover und Braunschweig verwaltet), Königreich Preußen, Grafschaft Stolberg, Fürstentum AnhaltBernburg. Jedes dieser Territorien unterhielt eigene Eisenhütten. Im Jahre 1800 gab es 20 Eisenhütten im Harz. Heute ist die Eisenerzeugung im Harz erloschen, doch sind von einer Reihe ehemaliger Hütten noch Relikte wie Hochöfen, Gebäude, Gießereien u.a. erhalten. Der Vortragende hat einige der einst bedeutenden Eisenhütten fotografiert und dazu geschichtliche Erläuterungen gegeben. Im einzelnen wurden im Bild folgende Hütten gezeigt: Hütte Mägdesprung (1646 bis 1876) mit dem eindrucksvollen Obelisk von 1812 (Höhe 19 m). Die fürstliche Eisenhütte Ilsenburg (1546 bis heute) mit Hüttenteich. Hütte Rübeland (1448 bis 1907) an der Bode. Das Eisenhüttenwerk Zorge (16. Jh. bis heute durch Nachfolgebetriebe). Die Rothehütte (1707 bis 20. Jh., klassizistischer Neubau von 1820/1828) und die Königshütte (1733 bis 2001). Alle diese Eisenhütten lagen an Hüttengräben (z.T. mit Stauteichen verbunden), um mittels Wasserkraft die Wasserräder für die Pochwerke, Gebläse und Hämmer anzutreiben. Dampfmaschinen wurden so gut wie keine angeschafft. Im zweiten Teil des Vortrages wurden gusseiserne Produkte dieser Hütten vorgestellt: Grabplatten, Öfen, die Büste von König Jérôme von Westphalen (Königshütte 1811), Obelisken (Braunschweig und Bad Lauterberg), gusseiserne Säulen (Rothehütte), gusseiserne Gebläse (Rothehütte), Treppe (Ilsenburg), Balkongitter (Wangenheim-Palais Hannover), die Reiterstatuette Königs Georg V. von Hannover (Königshütte 1855), Stereotypen-Platten (Rübeland), Brunnen (in Wernigerode und Königshütte). Es wurde aber nicht nur „Kleinguss“ in hervorragender Qualität gefertigt, sondern auch große Gussarbeiten konnten hergestellt werden, so z.B. ein riesiger Triumphbogen, der in St. Petersburg steht. Er wurde zur Erinnerung an siegreiche russische Feldzüge gegen Persien, die Türkei und Polen gefertigt. Bis auf die Skulpturen ist das ganze riesige Bauwerk vollständig aus Gusseisen. Dr. Wilfried Ließmann, Göttingen, gab einen Überblick über Historisches Hüttenwesen und Waldköhlerei im Südwestharz. Das einst blühende LI gh News Harzer Montanwesen fußte nicht allein auf den reichen Erzlagerstätten, sondern auch auf dem Waldreichtum der Berge, denn ohne Grubenholz für die Bergwerke und Holzkohlen für die Schmelzhütten wäre es niemals möglich gewesen, solche große Mengen von Silber, Blei, Kupfer und Eisen zu produzieren. Als Beispiel der früheren königlich-hannoverschen Oberforste (Forstinspektionen) Herzberg und Lauterberg zeigte er, wie wichtig die laubholzreichen Wälder des Südwestharzes zur Brennstoffversorgung der Eisen-, Kupfer- und Silberhütten waren. Schon im 16. Jahrhundert kam es durch Raubbau an den Oberharzer Wäldern immer wieder zur Holzverknappung, die nicht selten zur Einstellung von Hüttenwerken führte. Um den immer größer werdenden Bedarf überhaupt decken zu können, ging man schon im frühen 18. Jahrhundert zu einer auf „Nachhaltigkeit“ ausgerichteten planmäßigen Bewirtschaftung der Forsten über. Diese unterstand dem in Clausthal tagenden „Königlichen Berg- und Forstamt“, dessen Vorsitz der Berghauptmann inne hatte. Neben den Oberharzer Silberhütten in Clausthal, St. Andreasberg und Altenau stellten die im Südwestharz an Söse, Sieber und Oder betriebenen Eisenhütten seit Ende des 18. Jh. ein zweites wirtschaftliches Standbein für den Harzhaushalt dar, über welche HansHeinrich Hillegeist im vorhergehenden Vortrag berichtet hatte. Ausschlaggebend hierfür war neben der ganzjährig verfügbaren Wasserkraft und den hochwertigen Eisensteinvorkommen der Holzreichtum der umliegenden Wälder. Da Holzkohle neunmal weniger wiegt als Holz, aus dem sie erzeugt wird, ließ sich der wichtige Energieträger mittels Karren relativ problemlos auch über größere Distanzen transportieren. Seit dem 16. Jahrhundert erfolgte die Verkohlung des Holzes fast ausschließlich in großen Platzmeilern („stehende Meiler“). Verkohlt wurde überwiegend minderwertiges Holz, etwa Baumkronen, Äste oder Stuken. Mit dem Aufblühen des frühneuzeitlichen Montanwesens im Harz zu BeLII l ginn des 16. Jahrhunderts entwickelte sich die Waldköhlerei nach Bergbau und Hüttenwesen zu einer wichtigen Erwerbsquelle. Vor allem im südwestlichen und östlichen Teil des Gebirges entstanden regelrechte Waldarbeiterund Köhlerdörfer. Die Hüttenwerke im hannoverschen Harz benötigten jährlich bis zu 80 000 Karren Holzkohlen, was einem Volumen von 200 000 m³ entsprach. Als Mitte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahn den billigen Massentransport von Steinkohlenkoks ermöglichte, nahm der Umfang der Köhlerei stetig ab. Mit der Stillegung des letzten mit Holzkohle betriebenen Hochofens auf der Rothhütte (an der Bode bei Elbingerode) im Jahre 1925 fand die gewerbliche Waldköhlerei bis auf unbedeutende Einzelversuche ihr Ende. Den Umfang der heimischen Holzkohlenwirtschaft mögen folgende Daten belegen: • um 1750 benötigten die Harzer Schmelzhütten jährlich etwa 50 000 bis 60 000 „Karren“ Holzkohle (eine Karre entspricht einem Volumen von rund 2,5 m³). • 1849 wurden in den sechs hannoverschen Forstinspektionen von rund 150 Kohlenmeistern 87 200 Karren Kohlen erzeugt. Das entspricht einem kegelförmigen Haufen von 40 m Höhe und einem Durchmesser von 122 m. • In den Wäldern des Südwestharzes findet man, wie Kartierungen ergeben haben, durchschnittlich etwa 25 bis 30 Meilerplätze pro Quadratkilometer. Allein im Einzugsgebiet der Sieber (rd. 75 km²) resultieren daraus mehr als 2000 solcher Kohlungsplätze. Während der Vortragsveranstaltung besuchten die Damen der Teilnehmer das renommierte Mönchehaus-Museum. Das Museum ist in einem Ackerbürgerhaus aus dem Jahre 1528 untergebracht und zeigt zeitgenössische Kunst. Im Außenbereich befindet sich ein imposanter Skulpturengarten. Im Museum finden jährlich stattfindende Ausstellungen der jeweiligen Kaiserringträger der Stadt Goslar statt. Am Abend der Vortragsveranstaltung gab es den fast schon traditionellen Lichtbildervortrag unseres Mitglieds Claus Müller, Hamburg. In gewohnt kurzweiliger Weise zeigte er aus seinem reichen Fundus interessante und bemerkenswerte historische Wertpapiere unter dem Motto Harzer Wertpapiere erzählen Geschichten. Dabei erfuhr man, wie viele und bedeutende Unternehmen des Montanwesens im und um den Harz angesiedelt waren. Man konnte von einer blühenden Industrieregion sprechen, die sich auf Bergbau und Hüttenwesen gründete. 2Rahmenprogramm Am Samstag fand eine Exkursion zum Rammelsberg statt. In den Räumen des ehemaligen Bergwerks fand die Einführung in die Besichtigungstour statt. Dr. Lothar Klappauf, Arbeitsstelle Montanarchäologie, sprach in seinem Vortrag Zur frühen Geschichte des Harzer Bergbaus. Lange Zeit herrschte allgemein die Überzeugung, man könne den Beginn der Bergbautätigkeit auf Kupfer, Silber und Blei am Rammelsberg ziemlich genau auf den Zeitraum um das Jahr 970 festlegen. Er galt damit als der älteste während des Mittelalters im deutschsprachigen Raum nachweisbare Bergbau. Bei Ausgrabungen in Düna, einer aufgelassenen Siedlung am südlichen Harzrand bei Osterode, wurden in den 80er-Jahren Metalle, Schlacken, Erze und verschiedene Gegenstände gefunden, die auf den Betrieb einer Schmelzhütte hinweisen. Sie stammen aus der Zeit um 300 n. Chr. Sowohl das Erz als auch die Schlackenreste lassen sich eindeutig der Rammelsberger Lagerstätte zuordnen. Dies ist ein Beweis dafür, dass Rammelsberger Erze bereits vor Beginn des Mittelalters bis zu 50 km weit transportiert und an einem zentralen Ort verarbeitet wurden. Infolge dieser spektakulären Ergebnisse begann eine systematische archäologische Erforschung des Bergbaus und des Hüttenwesens im Harz. Maßgeblich daran beteiligt ist die Arbeitsstelle Montanarchäologie, gh News eine Abteilung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, die seit Mitte der 80er-Jahre in Goslar tätig ist. Viele Funde, die mit modernsten Analysemethoden untersucht worden sind, legen nahe, dass möglicherweise am Rammelsberg schon in der Bronzezeit um 1000 v. Chr. und im Oberharz um 800 v. Chr. Erze abgebaut wurden. Um hier gesicherte Aussagen treffen zu können, bedarf es aber noch intensiver Forschung. Der Schwerpunkt der archäologischen Tätigkeit liegt seit einigen Jahren im unmittelbaren Bereich des Rammelsberger Lagers. Da ein weiteres Lager im Jahre 1859 gefunden wurde, wird das seit über 1000 Jahre in Betrieb gewesene Lager als das „Alte Lager“ bezeichnet. In der Frühzeit standen die Erze dieses Lagers in einem ca. 20 m breiten und ca. 500 m langen Ausbiss an und konnten im Tagebau gewonnen werden. Erst später, als man der Lagerstätte nach der Tiefe folgen musste, musste man zum Stollenbau und dann zum Tiefbau übergehen. Die archäologischen Funde in den oberen Partien der Lagerstätte waren sensationell. Der Fund eines Lederschuhs, der um die Zeit 1024 n. Chr. datiert wurde, war der Anlass, sich diesen Lagerstättenpartien zuzuwenden. Es wurde z.B. organisches Fundmaterial geborgen, u.a. Holzgegenstände, Riemenfragmente aus Leder sowie Seil- und Gewebereste, fast alle in einem auffallend guten Erhaltungszustand. Zurzeit sind mehrere Grabungsschnitte im oberen Teil des Alten Lagers angelegt worden, die bereits neue überraschende Erkenntnisse erbracht haben, darunter hervorragend erhaltene Konstruktionshölzer. Die laufenden und folgenden Kampagnen sehen eine Erweiterung der Grabungsflächen auf den übrigen Seiten vor, um in weitere Tiefen zu gelangen. Der mit Bildern angereicherte Vortrag von Dr. Klappauf wurde mit großem Beifall aufgenommen und machte neugierig auf die anschließende Besichtigungstour. Der erste Besichtigungspunkt war das ehemalige Bergdorf. Es war die erste l Abb. 1: Grundmauern der St. Johanneskirche im ehemaligen Bergdorf Siedlung der Bergleute, die noch vor der Jahrtausendwende angelegt wurde. Um das Jahr 970 n. Chr. wurde mit der Errichtung der St. Johanneskirche begonnen, von der die Grundmauern noch heute erhalten sind (Abbildung 1). Im frühen 12. Jh. erbauten die Goslarer Bergleute eine weitere Siedlung, Frankenberg, und errichteten die stattliche Frankenberger Kirche, welche noch heute über dieser ehemaligen Bergmannssiedlung thront. Von den ersten Siedlungen, Bergdorf und Frankenberg, sind heute allerdings kaum noch Reste vorhanden. Besichtigt wurden weiterhin die alten Hohlwege, auf denen das geförderte Erz zu den Schmelzhütten gebracht wurde. Sie reichen in die Frühzeit des Rammelsberger Bergbaus zurück. Die Teilnehmer besuchten weiter den Maltermeisterturm, der am Hang des Rammelsberges um 1500 errichtet wurde (Abbildung 2). Er diente zur Überwachung der Gruben und wurde seit 1578 als Anläuteturm genutzt. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts befand sich im Turm die Wohnung des Maltermeisters, daher erhielt er seinen Namen. Der Maltermeister hatte das Holz zu verwalten, das in den Gruben hauptsächlich für das Feuersetzen benötigt wurde. Der Begriff Malter bezeichnet ein Holzmaß, das etwa zwei Raummetern entspricht. Jährlich wurden für die Erzgewinnung im Rammelsberg etwa 6000 Malter verbraucht, d.h. für eine Tonne Erz benötigte man über einen Kubikmeter Holz. Der Maltermeisterturm gilt als das älteste erhaltene Tagesgebäude im deutschen Bergbau. Ein Höhepunkt war die Besichtigung der aktuellen archäologischen Grabungen. Dr. Klappauf erläuterte den zahlreichen Teilnehmern die Fundstellen, die er in seinem Vortrag schon vorgestellt hatte (Abbildungen 3 und 4). Ein bisher nicht bekannter Stollen war kürzlich angeschlagen worden. Auch neu gefundene sehr alte Holzbalken weisen auf eine rege Übertagetätigkeit hin. Bei der Führung wurden weitere sehr interessante Informationen über den Bergbau des Rammelsbergs vorgetragen. Nach der Periode des Tagebaues musste man tiefer in den Berg. Es gab nun Stollen und die ersten Schächte. Das Abb. 2: Blick vom Maltermeisterturm auf Goslar LIII gh News l Wasserrad. Es ist vollständig erhalten und ist der älteste ausgemauerte Grubenraum Europas. In der Mitte des 18. Jhd. führte der Oberbergmeister Johann Christoph Roeder grundlegende Umgestaltungen sowie entscheidende betriebliche Verbesserungen durch, so auch den effektiveren Einsatz der Wasserkraft. Der heute noch erhaltene und nach ihm benannte Roederstollen kann heute von Besuchern befahren werden. Die von Roeder entwickelten Wasserkünste dienten bis 1906 zur Wasserlösung und Erzförderung. Abb. 3: Dr. Klappauf erläutert die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen eindringende Wasser war schließlich das entscheidende Problem. Um den Bergbau weiter betreiben zu können, wurde um 1150 der Rathstiefste Stollen in Angriff genommen, der heute noch vollständig erhalten und funktionsfähig ist. Dieser rd. 1000 m lange Wasserlösungsstollen, der in etwa 100-jähriger Arbeit mit Schlägel und Eisen aufgefahren wurde, ist einer der ältesten erhaltenen Stollen des deutschen Bergbaus. Nach dem Mittagsessen im Restaurant „Rammelsberg“ teilte sich die Gruppe. So konnte wahlweise die Aufbereitung, das Magazingebäude und der Roeder stollen besichtigt und befahren werden. Eine zweite Gruppe konnte eine Stadtführung durch Goslar erleben unter Führung von Ulrike Lerche, der Gattin unseres Mitglieds Reinhard Lerche. Durch die äußerst feine Verwachsung der Rammelsberger Erze gab es stets aufbereitungstechnische Probleme. 1935 wurde beschlossen, das schon länger bekannte Flotationsverfahren einzuführen, eine physikalische Trennung der Erzbestandteile mit Hilfe von Ölreagenzien. Um das neue Aufbereitungsverfahren einsetzen zu können, war eine Umstrukturierung des Bergwerks notwendig. Der Architekt Fritz Schupp, der auch die Zeche Zollverein konzipiert hatte, und sein Partner Martin Kremer begannen 1935 mit dem Bau völlig neuer Übertageanlagen und der neuen Aufbereitung als Hangaufbereitungsanlage. Sie erstreckt sich in abgetreppter Form Abb. 4:Fundstelle von Relikten des mittelalterlichen Bergbaus Als nach einem Jahrhundert der Abbau unter das Niveau des Rathstieften Stollens vorgedrungen war, wurde um 1250 mitten im Berg der Feuergezäher Schacht abgeteuft, um über diesen mit Hilfe eines Wasserrades die Grubenwasser zu heben. Das Feuergezähe Gewölbe war die Radstube für das LIV Abb. 5: Führung durch die Altstadt von Goslar mit vier nach unten an Breite zunehmenden Baukörpern bis zum unteren Zechenplatz. Man kann heute sagen, dass es den beiden Architekten gelungen ist, am Rammelsberg eine der baukünstlerisch beeindruckendsten Bergwerksanlagen des 20. Jh. geschaffen zu haben. Am 30. Juni 1988 wurde der Bergbau am Rammelsberg stillgelegt. Es war das älteste ununterbrochen betriebene Erzbergwerk der Welt. Von besonderer Bedeutung war es, dass nach der Stilllegung nicht nur die vorhandenen Stollen und Grubenbaue, sondern auch in den Anlagen übertage die gesamte maschinelle und sonstige Ausstattung mit sämtlichen Fördermaschinen, den wichtigsten Grubenfahrzeugen, den Aufbereitungsmaschinen u.a.m. erhalten geblieben ist. Die Besichtigung der Übertageanlage, der Aufbereitung sowie die Befahrung des Röderstollens war für die Teilnehmer höchst beeindruckend. Die Führung durch die Altstadt durch Ulrike Lerche fand ebenfalls großen Beifall. Frau Lerche hatte es verstanden, mit Charme, Humor und großer Kenntnis den Teilnehmern die Besonderheiten und Schönheiten dieser traditionsreichen alten Kaiserstadt nahezubringen (Abbildung 5). Ein gemeinsames Abendessen im Restaurant des Hotels Brusttuch vereinte nochmals die Teilnehmer in fröhlicher Runde und weckte Vorfreude für die nächste Tagung des Geschichtsausschusses im Jahr 2013. Heinz Walter Wild