Probelesen

Transcrição

Probelesen
6 / 2012
Editorial
Coal train from Welzow-Süd; p. 352
World of Mining –
Surface & Underground
International Journal founded in 1902
Former: Surface Mining,
Braunkohle & Other Minerals
Volume 64 (2012)
Published bimonthly
No. 6 · November/December 2012
ISSN 1613-2408
© GDMB
Informationsgesellschaft mbH
Publisher:
GDMB Informationsgesellschaft mbH
POB 1054
38668 Clausthal-Zellerfeld
Germany
e-mail: [email protected]
Editor-in-Chief:
Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski
Managing Editor:
Dipl.-Ing. Claus Kuhnke
Editorial Staff:
Dipl.-Min. Frank-Detlev Liese
Ulrich Waschki
Printing:
Oberharzer Druckerei,
Fischer & Thielbar GmbH,
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Germany
Title photo:
Vattenfall opencast lignite mine
Welzow-Süd/dump
(Photo: Copyright Peter Radke)
Liebe Leserinnen und Leser,
die GDMB zeichnete in den letzten Monaten für
wichtige Ereignisse verantwortlich, die unseren Ruf
als internationales Bindeglied zwischen Industrie
und Forschung bestärken konnten: Zu Beginn des
Jahres hat die GDMB-Informationsgesellschaft
mbH die Fachzeitschrift „Metall“ vom Giesel Verlag
übernommen und betreut somit vier renommierte
metallurgische und bergbauliche Magazine unter
einem Dach. Mit dem 3. Tag der Metallurgie, der
von der GDMB zusammen mit Partnern in Goslar
ausgerichtet wurde, wurde eine fachlich kompetente Vortragsveranstaltung mit einem wichtigen
Festabend verknüpft, für die eine große Zahl von
Entscheidungsträgern aus Industrie und Forschung
J. Zuchowski
versammelt werden konnte. Neben zahlreichen
Fachausschusstagungen, die zu verschiedenen Themen ausgerichtet wurden,
haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, mit einem moderneren Auftreten nach
außen zur Gewinnung junger Mitglieder und der Nutzung sozialer Netzwerke auch
die nächsten Jahre in zeitgemäßem Gesamtbild bestehen zu können. So ist die
GDMB seit kurzer Zeit bei XING, Facebook und LinkedIn vertreten. Der vor zwei
Jahren gegründete Arbeitskreis GDMB 2025 hat es sich ferner zur Aufgabe gemacht,
ein von ihm ins Leben gerufene Stipendienprogramm durchzuführen, das als aktive
Schnittstelle zwischen Universitäten und Mitgliedsunternehmen der GDMB fungiert.
Dass diese Initiative innerhalb kurzer Zeit bereits von Erfolg gekrönt war, beweist
die Tatsache, dass Unternehmen wie Aurubis, ERCOSPLAN, die Grillo-Werke, H.C.
Starck, RECYLEX sowie Xstrata Zink unmittelbar bereit waren, als Stipendiengeber
in Erscheinung zu treten.
In Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur plant die GDMB eine neue Corporate
Identity, zu der eine Vereinheitlichung der bisherigen Logos unseres Unternehmens
gehört, wie auch die Erweiterung unseres Internetauftrittes sowie die Gestaltung
von Printmedien.
Mit der Tagung „Sensorgestützte Sortierung“, die im April in Aachen stattfand,
konnten wir unsere Zusammenarbeit mit dem Institut für Aufbereitung der RWTH
Aachen erfolgreich fortsetzen. Sowohl das Kolloquium zu Wirtschaft und Umweltrecht als auch das Aachener Altlasten- und Bergschadenkundliche Kolloquium finden
in Partnerschaft mit der RWTH Aachen ebenfalls bereits seit vielen Jahren statt
und erfreuen sich steigender Beliebtheit. Mit Veranstaltungen der GDMB-Fachausschüsse, die dieses Jahr auch außerhalb von Deutschland in Antwerpen, Barcelona
und Leoben stattfanden, konnte zudem unsere Internationalität hervorgestrichen
und ausgebaut werden. Im kommenden Jahr wird die GDMB auf zahlreichen Veranstaltungen zur Nachwuchsförderung von Jungmitgliedern vertreten sein. Dazu
zählt der Metallurgische Stammtisch, an dem die GDMB in Zusammenarbeit mit der
Aurubis AG ein fachspezifisches Thema vor den Metallurgie-Studenten der TU Freiberg präsentiert. Darüber hinaus wird die GDMB an der Firmenkontaktmesse ORTE
2013 in Freiberg teilnehmen, um Schüler, Studenten, Nachwuchswissenschaftler,
Doktoren und Professoren über ihre Aktivitäten zu informieren. Selbstverständlich
wird die GDMB auch im kommenden Jahr auf bewährten Veranstaltungen, wie
dem Bohr- und Sprengtechnischen Kolloquium an der TU Clausthal präsent sein.
An dieser Stelle sei auch auf die GDMB Montanstiftung hingewiesen, deren Ziel es
ist, Studierende des Montanwesens zu unterstützen, um den Nachwuchs in dieser
329
6 / 2012
Procedure to measure the motion
resistance of the belt conveyor; p. 375
Editorial Advisory Board:
Dr. Dipl.-Geophys. Rainier Arndt
CTBTO Wien
Prof. Dr. Bronislaw Barchanski
Berg- und Hüttenakademie Krakau
Prof. Dr.-Ing. Detlev Dähnert
Vattenfall Europe Mining & Generation
Prof. Dr. Carsten Drebenstedt
TU Bergakademie Freiberg
Prof. Dr. Walter Frenz
RWTH Aachen
Dipl.-Ing. Regine Grosser
Vattenfall Europe Mining AG
Dipl.-Ing. (FH) Michael Illing
LMBV mbH
Editorial (continued)
Branche fördern zu können. Spenden sind für diesen Zweck stets gerne gesehen
und wir würden uns freuen, wenn wir Sie dafür interessieren könnten, mit einem
Beitrag das Montanwesen tatkräftig zu unterstützen.
Höhepunkt des GDMB-Jahres war dabei zweifellos die Festlichkeit zum 100. Geburtstag der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik, die im September in Goslar begangen wurde. Nicht zuletzt die Grußworte
prominenter Vertreter aus verschiedensten Branchen haben uns darin bestätigt,
mit unserer Arbeit fortzufahren – zuverlässig und kompetent als vertrauenswürdiger
Ansprechpartner für Unternehmen und Privatpersonen. Als solcher blicken wir nicht
nur auf ein erfolgreiches Jahr zurück, sondern sehen auch zuversichtlich 2013 entgegen, in dem wir mit der European Metallurgical Conference in Weimar mit einer
der wichtigsten metallurgischen Veranstaltungen präsent sein werden. Präsidium
und Geschäftsführung der GDMB wünschen Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest
und einen erfolgreichen Start in das neue Jahr!
Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Ihr
Dr.-Ing. Lars Kulik
RWE Power AG
Univ.-Prof. Dr.-Ing.
Christian Niemann-Delius
RWTH Aachen
Dr. Christos Roumpos
General Division of Mines
Public Power Corporation
Dipl.-Ing. Horst Schmidt
Mitteldeutsche Braunkohlenges. mbH
Dipl.-Ing. Ralf to Baben
RWE DEA AG
Prof. Dr.-Ing. Habil.
Hossein Tudeshki
TU Clausthal
330
Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski
Geschäftsführer der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie,
Rohstoff- und Umwelttechnik
6 / 2012
Contents
Separation of the feeding bridge
p. 354
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Printed and bound in Germany
332
Editorial
Jürgen Zuchowski
329
Contents332
Categories
News334
Industry339
Personals343
Events344
Price of Raw Materials
346
Reviews347
Lignite Mining
Uwe Grosser, Wolfgang Ketzmer, Frank Nakonz
Welzow-Süd opencast mine – Part of the mining area’s future
Der Tagebau Welzow-Süd – Teil der Zukunft des Reviers
348
Mining Law
Bettina Enderle
The new Act on CCS – a “special mining law” for a controversial bridging technology
Das neue CCS-Gesetz – ein „Sonderbergrecht“ für eine umstrittene
Brückentechnologie
358
Mechanical + Electrical Engineering
Bruno van den Heuvel, Karl Engelbert Theißen
Development, use, examination and testing of hoist and guy ropes for main mine equipment
Entwicklung, Einsatz, Untersuchung und Prüfung von Hubwinden- und
Abspannseilen an Tagebaugroßgeräten
362
6 / 2012
Contents (continued)
Seal cover on guy ropes; p. 367
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Ca tract
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13th European
Symposium on
Comminution and
Classification
September 9 to 12, 2013
Braunschweig / Königslutter
The European Symposium on Comminution and Classification ESCC has a
51-year tradition. The series of symposia started in Frankfurt in 1962 and is
now organized in Germany for the fifth
time. In 2013 Braunschweig, or in English “Brunswick”, an old north-German
city with a long international history,
will host this international conference
of the European Federation of Chemical Engineering, EFCE. The conference
is structured in four sub-conferences
with the topics
Lech Gladysiewicz, Robert Krol, Waldemar Kisielewski
Experimental studies on the resistance to motion in an overburden belt conveyor system
Experimentelle Untersuchungen der Bewegungswiderstände einer
Abraumbandanlage
374
Social + Safety Measures
Jürgen F. Brune
Occupational safety and health in US American mines – Problems and
potential solutions
Arbeitsschutz und Grubensicherheitswesen im US-amerikanischen
Bergbau – Probleme und Lösungsansätze
382
About the Authors
390
• Mineral Processing,
• Fine and Ultrafine Grinding in
Chemical, Pharmaceutical and
Other Industries,
• Fundamentals of Breakage and
Comminution Models,
• New Applications.
Important comminution & classification experts from all over the world
will give several interesting plenary and
keynote lectures. As host of the ESCC
2013 Professor Arno Kwade is calling
for abstracts regarding comminution
and classification of diverse materials.
The conference language is English.
• Deadline for submitting abstracts:
February 1, 2013
• Notice of acceptance:
April 2013
• Deadline for submitting full papers:
June 30, 2013
For submission please use the online
portal: http://escc2013.org/submission
Please take a look at the supplement:
• 13. Kolloquium zu Wirtschaft und Umweltrecht (KBU):
Bergrechtsreform und Fracking
333
News
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
Starke Wettbewerbsposition der Braunkohle
Die Stromerzeugung aus Braunkohle
ist unverändert wettbewerbsfähig. Infolge des Preisauftriebs bei den Importenergien auf ein Niveau, das real höher
liegt als zu Zeiten der Ölpreiskrisen in
den 1970er-Jahren, hat sich die Wettbewerbssituation auf dem Stromerzeugungsmarkt deutlich zu Lasten der
Gaskraftwerke entwickelt. Bei einem
aktuellen Brennstoffpreis von 3,1 ct/kWh
ergeben sich für Gaskraftwerke mit einem
durchschnittlichen Wirkungsgrad von 50 %
Brennstoffkosten in Höhe von 6,2 ct/kWh.
W ird Erdgas nicht in großen GuDKraftwerken, sondern in Gasturbinen
mit durchschnittlichen Wirkungsgraden von rund 30 % eingesetzt, erhöhen sich die Brennstoffkosten sogar auf über 9 ct/kWh.Dem stehen
derzeit Börsenpreise von 5,5 ct/kWh
für Grundlaststrom gegenüber. Damit
kann Strom aus Erdgas derzeit weder kostendeckend noch gewinnorientiert erzeugt
werden. Die Unterschiede von Gas- und
Braunkohlenkraftwerken bei den Investitions- und Betriebskosten sorgen dafür,
dass Braunkohlenkraftwerke zwar teurer
in der Investition sind, dafür aber signifikant günstiger betrieben werden können
(Abbildung 1). Der Wettbewerbsvorteil der
Braunkohlenkraftwerke steigt zudem mit
zunehmender Auslastung der Anlagen.
Die Internationale Energieagentur (IEA) in
Paris geht in ihrer jüngsten Einschätzung
davon aus, dass sich die Preise für Importenergien auf dem aktuellen Niveau
stabil halten werden. Eine kurzfristige
Änderung der Wettbewerbspositionen auf
ct/kWh
Betriebskosten
Kapitalkosten
Gas
Abb. 1: Stromerzeugungskosten von
Kohle- und Gaskraftwerken (ohne
CO2-Preise) (Quelle: DEBRIV)
334
World Energy Outlook 2012 der IEA:
Energieeffizienz
im Mittelpunkt
Im Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie (BMWI) wurde am 13.
November der „World Energy Outlook
2012“ der Internationalen Energieagentur
(IEA) durch deren Chefökonom, Dr. Fatih
Birol, vorgestellt. Der Weltenergieausblick
zeigt die energiewirtschaftlichen Trends
bis zum Jahr 2035 auf. Demnach wird der
weltweite Energieverbrauch weiter deutlich
ansteigen, wenn sich die internationale
Staatengemeinschaft nicht auf drastische
Maßnahmen insbesondere zur Energieeffizienz verständigt. Nach Einschätzung der
IEA werden im Rahmen der bereits geplanten politischen Maßnahmen zwei Drittel
des globalen Energieeffizienzpotenzials
nicht ausgeschöpft. Durch die Realisierung dieser Effizienzpotenziale könnte die
internationale Staatengemeinschaft jedoch
fünf Jahre mehr Zeit gewinnen, um den
Umfang der vertretbaren CO2-Emissionen
so zu begrenzen, dass das 2 °C-Ziel erreichbar bleibt. Weiterer Schwerpunkt des
Weltenergieausblicks ist die Rolle des Iraks
für die globale Ölversorgung. Die IEA geht
davon aus, dass der Irak bis zum Jahr
2035 der zweitgrößte Ölexporteur der Welt
werden könnte. Thema der Veranstaltung
waren zudem die zunehmenden Interdependenzen auf dem Energiemarkt. So
weist die IEA darauf hin, dass durch verstärkte Nutzung der Fracking-Technologie
in den USA zunehmend US-Steinkohle
nach Europa exportiert werde und dort das
teurere, aber auch klimafreundlichere Erdgas verdränge. Der World Energy Outlook
2012 kann unter folgendem Link eingesehen werden: www.worldenergyoutlook.
org (Presse-Information v. 13.11.2012)
RWE Generation SE
to start operations
on January 1, 2013
aktuelle
Brennstoffkosten
Kohle
dem deutschen Stromerzeugungsmarkt
ist damit wenig wahrscheinlich. (DEBRIV
– Informationen und Meinungen, 5/2012)
RWE is bringing together its generating
business in an international company which
will be set up as a European joint-stock
company (Societas Europaea – abbreviated to SE) with headquarters in Essen.
The new Group company will trade under
the name “RWE Generation SE”. The intention is for this new company to steer all the
conventional power plants operated by the
Group in Germany, the United Kingdom
and the Netherlands. The German hard
coal and gas-fired power plants which
currently belong to RWE Power will be
transferred directly to RWE Generation.
The new Group company will also steer
the UK and Dutch hard coal, gas-fired
and biomass power plants after they have
been separated from the retail businesses
at RWE npower and Essent. Nuclear power
plants, lignite-fired power plants, open-cast
mines, lignite refinement companies and
the operation of hydroelectric power plants
remain with RWE Power AG, which will
be steered by RWE Generation SE. RWE
Technology GmbH will also be managed
by RWE Generation as a project management and engineering company. Bringing
together the generation capacities totalling
some 50,000 MW in the three countries will
create one of Europe’s biggest generation
companies. It will have a workforce of
around 18,000 employees. “RWE Generation will deliver greater synergy and
improve efficiency in a market environment
that is currently difficult and uncertain,”
emphasised Dr Rolf Martin Schmitz, Chief
Operating Officer and deputy CEO of the
RWE AG Executive Board. In future, the
new company will report to him. (Press
Release, October 2, 2012)
Streiks bremsen
südafrikanische
Minenindustrie
Die mehrwöchige Streikwelle hat in der
südafrikanischen Minenindustrie tiefe
Spuren hinterlassen. Nach Angaben von
Statistics South Africa fiel die Produktion
im September um 8,3 % gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahrs und damit auf den tiefsten Stand in den letzten
fünf Monaten. Beobachter waren zuvor
nur von einem Rückgang von etwa 4,5 %
ausgegangen. Am stärksten wirkten sich
die Streiks bei den südafrikanischen Platinproduzenten Anglo Platinum, Lonmin und
Aquarius aus. In den Goldminen sank die
Produktion um 11 %, im Platinsektor sogar
um 18 %. Mitte August war in der Marikana-Mine des britischen Konzerns Lonmin
ein Arbeitskampf von 3000 Bergleuten um
höhere Löhne eskaliert. 34 Arbeiter wurden
dabei von der Polizei erschossen. Mitte
September hatten sich das Management
und die Bergleute daraufhin auf eine extrem großzügige Lohnerhöhung von bis zu
22 % geeinigt. Daraufhin hatten die Streiks
auf viele andere Gold-, Platin- und Chromminen übergegriffen, wo die Bergleute nun
ähnliche hohe Lohnerhöhungen verlangten.
Südafrikas Finanzminister Pravin Gordhan
hat die Wachstumsaussichten Südafrikas
für 2012 auf 2,5 % gesenkt. Allein die
Produktionsausfälle in der Gold- und Platinbranche betragen laut Gordhan umgerechnet 900 Mio. €. (HB v. 9./10.11.2012)
News
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
Zuversicht
trotz Zechentod
Das Ende des deutschen Bergbaus
naht – 2018 sollen auch die letzten beiden Zechen in Bochum und Ibbenbüren
schließen. Doch die Hersteller für Bergbaumaschinen bleiben optimistisch. Nach
dem Rekordjahr 2011 rechnen die Unternehmen auch für 2012 wieder mit satten
Zuwächsen um rund 20 %. Der Gesamtumsatz läge damit bei 5,8 Mrd. €. Paul
Rheinländer, Vorsitzender des Fachverbands Bergbaumaschinen (VDMA), sagt:
„Damit gehören wir zu einer der wenigen
Branchen, die während der gesamten
Krise weiter gewachsen sind.“ Doch ganz
so krisenresistent sind die Maschinenhersteller dann auch wieder nicht. „Die Staatsschuldenkrise in Europa macht sich mehr
und mehr auch in anderen Regionen der
Welt bemerkbar“, sagt Paul Rheinländer
auf einer VDMA-Konferenz in Essen. Die
Investoren seien vorsichtiger geworden,
niemand könne sagen, wohin die Reise
geht. Trotzdem ist sich Rheinländer sicher,
den Gesamtumsatz von knapp 6 Mrd. €
im nächsten Jahr zu halten, auch leichte
Zuwächse will er nicht ausschließen. Doch
ob es die geben wird, hängt vor allem von
den Entwicklungen der wichtigsten Abnehmerländer ab. Und da gäbe es vor allem in
China, Indien und Australien noch große
„Unsicherheitsfaktoren“, sagt VDMA-Chef
Rheinländer. Mit einer Exportquote von
92 % sind die Bergbaumaschinenhersteller
auf diese Märkte angewiesen. Vor allem
Australien gewinnt an Bedeutung: Das
Land entwickelte sich zum größten Abnehmer mit rund 15 % des Auslandsumsatzes.
Überraschend: Auch der deutsche Markt
hat sich positiv entwickelt, der Umsatz
stieg um 15 % auf 470 Mio. €. Doch
spätestens 2018 ist Schluss: Und das
wirkt sich wahrscheinlich weniger auf die
Verkäufe als auf die Innovationskraft aus.
Denn die Unternehmen profitierten bislang
von der ausgeprägten Bergbaukultur. Nur
solange die Kumpel noch malochen, kann
praxisorientiert geforscht werden. Das
weiß auch Rheinländer: „Die Forschung
wird sicherlich verstärkt ins Ausland verlegt, dahin, wo noch Bergbau betrieben
wird.“ (HB v. 23.11.2012)
Coal India to boost
production capacity
by 8% in five years
Government-owned Coal India (CIL) will
expand its coal production capacity by
180 mill. t over the next five years. The
miner’s current estimated target for the
2012-2013 financial year is pegged at
464 mill. t, having reached 435.84 mill. t of
coal in 2011-2012. Coal India chairman S.
Narsing Rao told reporters in the area that
the company is planning an 8 % capacity
growth in the 12th plan period that runs
from 2012 to 2017. “We had a cumulative production of 180 mill. t over the last
three five-year plan periods,” Rao said.
Capacity expansion at CIL is estimated to
result in a considerable rise in production
to 615 mill. t by 2016-17. Rao is urging the
government to accelerate the processes
for land acquisition and rehabilitation while
emphasising the role of rail infrastructure
in coal transport. The company is set to
undertake 142 new projects that includes
107 open cast and 35 underground projects with a combined production capacity
of 380.22 mill. t/a of coal. The Indian Prime
Minister’s Office directed Coal India to sign
fuel supply agreements (FSAs) with power
plants that have long and medium term
contracts with states and power trading
companies by November 2012. (miningtechnology.com, October 15, 2012)
Australian government approves Abbot Point coal project in Queensland
Indian business conglomerate GVK has
secured approval from the Australian
government to develop the $ 6.9 bn Alpha Coal Port Project at Abbot Point near
Bowen, Queensland (Figure 2). The approval was granted under the Environment
Protection and Biodiversity Conservation
Act 1999 following an assessment process
by the Department of Sustainability, Environment, Water, Population and Communities (SEWPaC). The company secured a
separate approval in August 2012 for the
Alpha mine and rail projects, projected to
produce over 180 mill. t by 2020. North
Asian export markets, along with certain
Indian power projects by GVK, will be the
recipients of the high grade thermal coal
obtained from the Abbot point project,
developed jointly by GVK and Hancock
Prospecting of Australia. In a major move
to emphasize its focus in mining and also
keeping in mind the rising demand for coal
across the globe, GVK has acquired 79 %
equity stake each in Alpha Coal and Alpha
West Coal Mines and 100 % equity stake
in Kevin’s Corner Coal Mines, located
in Queensland, Australia from Hancock
Coal Pty. Ltd for USD 1.26 bn. These
mines have reserves of about 8 bn t and
a capacity of more than 80 mill. t/a. When
combined, these projects will create one of
the largest thermal coal mining operations
in the world. GVK has acquired 100 %
stake in a 500 km rail link and a 60 mill. t/a
port as part of the “pit-to-port” logistics
solution. The company expects to set up
and operate Dual Quadrant Shiploaders
at Terminal 3 of the Australian Coal Ports,
providing several benefits including the
reduction in pile driving, resultant noise
and seabed disturbance, visual and noise
impacts during operation, and carbon
footprint. (mining-technology.com, October 12, 2012)
Fluor awarded
contract for Udokan
copper project in
Russia
Fluor Corporation announced that it was
awarded an initial contract by Baikal Mining
Company (as part of METALLOINVEST) for
the definition phase of the Udokan copper
deposit development project in Russia.
Fluor booked the undisclosed contract
amount in the third quarter of 2012. Baikal
Mining Company commenced work on the
definition phase study with Fluor Canada
Ltd and it is expected to continue through
the remainder of 2012. The start of feasibility study services is anticipated for first
quarter 2013 and last for approximately
12 months. The work is being executed
from Fluor’s Vancouver, Canada office
with support from the Farnborough, United
Kingdom and Moscow, Russia offices.
During the definition phase, Fluor will de-
Fig. 2:
Alpha Coal Project
is part of the Galilee
Basin located
in Queensland,
Australia (Image
courtesy of GVK
Resources)
335
News
velop and perform a metallurgical test work
program, and will implement the trade-off
studies required to prepare design criteria
and scopes of work for the subsequent
stages of the international feasibility study
for the Udokan copper project. The Udokan deposit, situated in the Kalarsky Area
of Russia’s Zabaikalye Region, is one of
the largest undeveloped copper deposits
in the world. Baikal Mining Company was
established in 2008 specifically for the
implementation of the Udokan copper deposit development project. (Press Release,
October 18, 2012)
Anglo American
awards equipment
supply contract
to ABB
Power and automation technology group
ABB has secured a $ 38 mill contract to
design, engineer and install an integrated
automation and electrification system at
the Grosvenor coal mine in Queensland,
Australia. It estimated that the mine will
generate 5 mill. t of metallurgical coal
annually over a projected mine life of 26
years. Production is scheduled to start in
2013. ABB will deliver equipment in mid2013, including the company’s Unigear
ZS1 switchgear and water-cooled multidrive equipment. Customised solutions
for the mine will feature ABB’s System
800xA automation system. This system is
designed to integrate process control and
electrical power systems across the plant,
saving on engineering and operational
costs for composite mining projects. ABB
will also supply a 66 kV substation, power
and distribution transformers, 15 modular
pre-fabricated switchrooms equipped with
medium-voltage switchgear and intelligent
low-voltage motor control centers, power
quality systems, and multi-drive variable
speed drives. (mining-technology.com,
November 14, 2012)
BHP Billiton secures
extension to expand
Olympic Dam
Mining major BHP Billiton has secured a
four-year extension to expand the Olympic Dam project. The South Australian
government had earlier demanded BHP
proceed with its plans to extend the mine
by next month or be forced to restart the
approval process. The miner will now
have until October 2016 to start work on
the mine expansion, which was shelved
due to a weak market. Despite this latest
development, BHP Billiton CEO Marius
Kloppers said that the company could
not guarantee the project would proceed.
336
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
“There is a number of things that go into
this; we have got to see where the copper market develops, where the uranium
market develops, where capital costs
develop and then obviously the exchange
rate impacts operating costs,” Kloppers
said. In August BHP reported a fall in
profits for FY2012 ended 30 June 2012,
a first in three years. Attributable profit
was down 35 % as demand for commodities – particularly coal, copper, nickel and
aluminium – slowed in China, the biggest
buyer of Australian exports, and around
the rest of the world. (mining-technology.
com, November 15, 2012)
Tenova in JV to
develop Swakop
Uranium’s Husab
metallurgical plant
Tenova Mining & Minerals, focused on delivering total technology solutions across the
mining value chain, announced that Tenova
Bateman (Sub Saharan Africa) has been
awarded, in joint venture (JV) with AMEC,
a reimbursable contract for the engineering,
procurement and construction management (EPCM) of a uranium metallurgical
plant for Swakop Uranium’s Husab project
in Namibia. The contract was awarded by
Swakop Uranium, a wholly-owned Namibian subsidiary of Taurus Minerals Limited,
an entity owned by China Guangong Nuclear Power Company (CGNPC) Uranium
Resources Co. Ltd. and the China-Africa
Development Fund. Situated in the Erongo
region of western-central Namibia and seen
as the most important uranium discovery of
recent years, Husab is the largest granitehosted uranium deposit in Namibia. Currently, it is also the third largest uranium-only
deposit in the world. Swakop Uranium is
developing and constructing the mine,
with this deposit providing the potential to
produce 15 million pounds per annum of
uranium oxide (U3O8), which is more than
the total current uranium production of
Namibia. Elevating Namibia to the second
rank on the world ladder of uranium producers, the Husab Project is also set to
become the third-largest uranium mine in
the world. Based on the definitive feasibility
study (DFS) for the project, Husab is being
developed as a low-risk, large-scale loadand-haul open pit mine, feeding ore to a
conventional agitated acid leach process
plant, based on a proven flow sheet. The
reserve estimation shows that Husab has
a potential mine life of more than 20 years,
with uranium reserves of at least 280 mill. t.
Project construction will take approximately
34 months, with the mine expected to go
into first production towards the end of
2015. Given the potential of the Husab
site, Swakop Uranium is poised to become
a substantial contributor to the Namibian
economy and its local communities. (Press
Release, November 20, 2012)
Green light for
antimony exploration in Slovakia
On 25th October 2012, after a lengthy waiting period, the Ministry for the Environment
of the Slovakian Republic granted approval
for geological work in the Pezinok-Pernek
deposit. The exploration work aims to
establish new values, data and findings
for the compilation of a report in accordance with the NI43101 standard on the
antimony deposit in Pezinok-Pernek. The
granted approval means that the exploration project can commence in the first
quarter 2013 and that nothing now stands
in the way of an exploration of the PezinokPernek deposit and an evaluation of the
antimony resources here in accordance
with NI43101. “This official authorisation
which we have now received is a milestone
in the history of our young company. We
have made it our goal to improve antimony
supplies in Europe in the long term and
are now a big step closer in achieving
this,” said Václav Cingel, Geological Director of Geotatra s.r.o, about the positive
outcome of the authorisation process.
After the reservations of the Slovakian
Greens were cleared in the final instance,
the authorities agreed to the resettlement
of several farms which are in the future
mining zone. “The exploration destination
is in the EU region which means there is
also a corresponding legal certainty,” said
the geologist. An exact date for the start
of the project has, however, not yet been
given. Cingel said that the first quarter
2013 would be feasible as a starting point.
Antimony prices have been increasing for
years already. Industry is eagerly awaiting
the latest findings and calculations of the
antimony deposit Pezinok–Pernek. An EU
panel of experts had already concluded
in 2010 that antimony is one of the “14
critical raw materials”. The reasons for the
shortage are rapid technological development, few recycling strategies and China’s
dependency on raw materials. (Business
Wire, November 20, 2012)
Outotec expands its
paste plant business
by acquiring Backfill
Specialists Pty Ltd in
Australia
Outotec has acquired all the shares of
Australian-based Backfill Specialists Pty
Ltd. The acquisition complements Outo-
News
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
tec’s expertise in paste plants and enables
the company to offer more comprehensive
tailings treatment solutions to the mining
industry worldwide. The parties have
agreed not to disclose the acquisition
price. Backfill Specialists is a technical
consulting and engineering company
specialized in mine backfilling solutions
mostly in Australia. Its annual sales have
been roughly EUR 18 mill. Outotec plans
to grow this business considerably by
integrating it to Outotec’s process solution offerings and utilizing Outotec’s global
sales network, proprietary equipment and
project implementation capabilities. “The
mining industry faces globally growing
challenges how to use water sparingly,
how to recover and recirculate water and
how to reduce the areas needed for tailings
storage. We see that the market for new
sustainable solutions for tailings treatment
is growing. With this acquisition we are
further strengthening our capabilities to
provide water-efficient solutions to our
customers for tailings treatment globally”,
says Pertti Korhonen, CEO of Outotec.
(Press Release, October 3, 2012)
Lustros announces
acquisition of first
tailing site
Lustros, Inc., Santee, California, announced that its Chilean subsidiary,
Mineraltus Pudahuel Ltd. (whose tagline
is “A Mine is a Terrible Thing to Waste”),
has reached an agreement with Sociedad Minera Pudahuel “SMP” to process
2.4 mill. t of copper-rich tailings from the
closed mine of La Africana, located in the
Santiago Metropolitan area. The project,
known in the industry as the “Congo Project,” has received all necessary approvals
and permits from the Chilean authorities.
The company will apply revolutionary
patent-pending technology to profitably
separate the copper from the tailings
with the intention of manufacturing over
24,000 t of food-grade, penta-hydrated
copper sulfate, with an estimated market
value of $ 60 mill. Additionally, detailed
metallurgical analyses have shown a significant presence of silver and iron, which
will also be extracted further improving
the economics of the project. The Congo
Project consists of 80.4 hectares of land
in the Santiago Metropolitan Area that are
currently affected by the tailings. Mineraltus
will remove these tailings and restore the
value of the property so that it can be used
for real estate development projects. Chile
produces 3.5 mill. t of copper per year, with
280 mill. t of new tailings generated each
year. There are over 800 mines with significant tailing deposits in Chile, 50 % of which
are abandoned. Chile recently enacted a
law requiring all mines to present a closure
plan that includes treatment of tailings. This
law also increases the fines associated
with unclosed plants substantially. (Press
Release, October 3, 2012)
Compass Minerals
acquires rock salt
mining rights in Chile
Compass Minerals, Overland Park, Kansas, has purchased the mining rights to
approximately 100 mill. t of salt reserves in
the Chilean Atacama Desert. The company
invested $ 6.5 mill. for the rights and will
pay a small per-ton production royalty to
the private seller if extraction commences
in the future. After 15 years, Compass
Minerals will have the option to buy out the
royalties obligation and maintain the mining
interest outright. The site would require
significant infrastructure development to
establish extraction capabilities. The new
assets further diversify Compass Minerals’ rock salt mineral reserves and could
enhance the company’s North American
highway deicing business as well as its
consumer and industrial business, which
processes rock salt to make many of its
products. Compass Minerals currently has
the capability to produce approximately
14 mill. t of rock salt each year at its three
underground mines located in Goderich,
Ontario; Cote Blanche, Louisiana; and
Cheshire, U.K. The company also produces approximately 1 mill. t of higherpurity mechanically evaporated salt at four
locations in North America and 1.5 mill. t
of solar-evaporated salt at the Great Salt
Lake near Ogden, Utah. (Business Wire,
October 3, 2012)
Harry Winston to
acquire BHP’s
diamond assets
Canada-based Harry Winston Diamond
Corporation has signed an agreement
to acquire the diamond business of Australian mining company BHP Billiton for
$ 500 mill. Under the terms, Harry Winston
will gain a controlling interest in the Ekati
Diamond Mine (Figure 3) and associated
diamond sorting and sales facilities in Yellowknife, Northwest Territories, Canada,
and Antwerp, Belgium. The firm will pay
$ 400 mill. for the Core Zone interest at
the Ekati mine and $ 100 mill. for the
Buffer Zone interest. BHP currently owns
an 80 % stake in the Core Zone and a
58.8 % stake in the Buffer Zone as part
of separate joint venture agreements with
the Ekati minority joint venture parties. The
Ekati Diamond Mine generated $ 75 mill.
worth of diamond production in the past
five years. Over that period sales from the
Core Zone represented approximately 6 %
of world rough diamond supply by value.
(mining-technology.com, November 15,
2012)
FLSmidth acquires
market-leading
technology for
unmanned operation
FLSmidth has acquired the market-leading
technologies and products related to
unmanned operation and process optimisation of stackers/reclaimers and
train loading systems from the German
company iSAM AG. The technologies and
products acquired will enable FLSmidth to
offer and supply complete, unmanned integrated bulk handling solutions to mining,
stockyard and port facility customers in
line with FLSmidth’s One Source strategy.
Application of unmanned operation will
support FLSmidth’s customers’ continued
focus on higher efficiency, improved safety
and maintenance, higher yield as well
as cost savings. The technologies and
products will be seamlessly integrated into
FLSmidth’s operations in close coordination with iSAM AG to ensure undisrupted
service of the markets. (Press Release,
October 10, 2012)
Fig. 3:
BHP Billiton will
sell interests in the
Ekati Diamond
mine (Photo: BHP
Billiton)
337
News
Osisko Mining to
acquire Ontario’s
Queenston Mining
Canada-based Osisko Mining has signed
an agreement to acquire mineral exploration and development company Queenston Mining for $ 550 mill. Queenston
owns the historic Kirkland Lake gold camp
with exploration lands spread across
230 km² on trend with Osisko’s flagship
Malartic mine in Canada. Earlier in February 2012, Queenston completed a Preliminary Economic Assessment on the Upper
Beaver project. Results revealed that the
mine could produce 2000 t per day over a
ten-year mine life, during which time Upper
Beaver is projected to generate a total of
1.1 million ounces of gold at an average
rate of 120,000 oz/a. The acquisition expands Osisko’s gold development portfolio
and offers Queenston access to Osisko’s
gold production at Canadian Malartic and
the existing asset base. (mining-technology.com, November 14, 2012)
Zu viele Todesfälle
bei Glencore
Bei Unfällen in den Werken des Rohstoffkonzerns Glencore sind im vergangenenJahr mehr Menschen umgekommen als
bei den großen Konkurrenten. Das geht
aus dem soeben veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens hervor:
Demnach ist es in den Glencore-Minen
zu 18 Todesfällen gekommen. Bei BHP
Billiton, dem weltweit größten Rohstoffförderer, sind im abgelaufenen Geschäftsjahr
drei Menschen bei der Arbeit tödlich verunglückt, bei Rio Tinto sechs. Der Bergbaukonzern Xstrata, mit dem Glencore
gerade fusioniert, kommt auch auf sechs
Beschäftigte, die bei Arbeitsunfällen starben. Glencore hat auch im Vergleich zur
Gesamtzahl der Beschäftigten die höchste
Todesfallrate unter den weltweit führenden
Minenbetreibern. Auf etwa 10 000 Mitarbeiter kommen drei Todesfälle. Bei BHP
Billiton liegt die Rate bei 0,6. Glencore betreibt mehr Rohstoffförderprojekte als die
Konkurrenten in Afrika und Zentralasien,
wo die Zahl der Arbeitsunfälle in der Regel
höher ausfällt als in anderen Regionen. Der
Konzern hat sich zwar vorgenommen, für
mehr Sicherheit zu sorgen, um Todesfälle
zu vermeiden. Doch bislang gab es dabei
keine Fortschritte. Auch für die Jahre 2009
und 2010 meldete Glencore jeweils 18
Unfälle mit tödlichem Ausgang. Glencore
ist der weltweit größte Rohstoffhändler,
der verschiedene Erze – darunter Zink,
Kupfer und Nickel – auch selbst abbaut.
Durch die Fusion mit Xstrata wird der
neue Konzern im Geschäft mit der Roh338
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
stoffförderung eine noch größere Rolle
spielen. Seit dem Börsengang im Frühjahr
2011 versucht Glencore, mit einem jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht
seinen Ruf aufzubessern. Denn Umweltschützer und Menschenrechtsorganisationen kritisieren immer wieder, Glencore
scheue auch vor Geschäften mit undemokratischen Regimen nicht zurück und
kümmere sich nicht um Umweltschutz.
So hat das Unternehmen auch im vergangenen Jahr wegen Verstößen gegen
Umweltauflagen Strafen gezahlt. Laut
Nachhaltigkeitsbericht waren 210 000 $
fällig. Das war zwar deutlich weniger als im
Vorjahr, aber mehr, als etwa Xstrata zahlen
musste. (HB v. 27.11.2012)
ERCOSPLAN feiert
Doppeljubiläum
Die Unternehmensgruppe ERCOSPLAN
begeht mit einem Festsymposium vom 8.
bis zum 10. November 2012 ihr firmengeschichtliches Doppeljubiläum. Mehr als
400 nationale und internationale Gäste,
Partner und Geschäftsfreunde würdigen
gemeinsam mit der Geschäftsführung
und den Mitarbeitern in einem dreitägigen
Programm die mehr als sechs Jahrzehnte
lange Erfolgsgeschichte der Kali-Projektierung Made in Erfurt. Im Herbst 1952
begann die 60-jährige Erfolgsgeschichte
der Unternehmensgruppe ERCOSPLAN
mit der Gründung des Vorläufers, der
VEB Zentrales Projektierungs- und Konstruktionsbüro für die Kaliindustrie und den
Nichterzbergbau (ZPK). Drei Jahre später
ging das Kali-Ingenieurbüro Erfurt (KIB)
daraus hervor. Seit 1956 war und ist das
Unternehmen unter verschiedenen Firmierungen im eigens dafür gebauten Erfurter
Bürogebäude an der Arnstädter Straße 28
tätig. Ein weiterer Meilenstein ist die Gründung der ERCOSPLAN Erfurter Consultingund Planungsbüro GmbH im Sommer 1992
gewesen. Heute beschäftigt ERCOSPLAN
weltweit mehr als 200 Mitarbeiter, davon die
Hälfte an ihrem Geburtsort in der Landeshauptstadt Erfurt. Die weltweit tätige Unternehmensgruppe ERCOSPLAN hat sich auf
die Planung und Beratung von Projekten
der Mineralsalzindustrie spezialisiert. (Nach
Presse-Information v. 8.11.2012)
Bochum wächst weiter zum Geothermiezentrum Europas
Der Standort Bochum entwickelt sich
weiter zu dem Zentrum für die Geothermieforschung in Europa. Mit der soeben
gegründeten „Bochum Graduate School
Applied Research on Enhanced Geothermal Energy Systems (AGES)“ bündeln die
Ruhr-Universität Bochum (RUB) und die
Hochschule Bochum (HBO) zudem ihre
wissenschaftlichen Kräfte und ermöglichen
herausragenden Absolventen beider Hochschulen die strukturierte Promotion auf
einem Forschungsgebiet, dem weltweit
eine große Bedeutung für die zukünftige
Versorgung von Ballungsgebieten mit regenerativer Energie zugesprochen wird.
Das Land NRW unterstützt die AGES mit
rund 1,5 Mio. € in den nächsten drei Jahren
aus dem Programm „NRW.Forschungskooperationen“. Die Graduiertenschule
wird im ersten Schritt zehn Doktoranden
aufnehmen; sie werden in neun Arbeitsgruppen von elf Professoren betreut. An
beiden Hochschulen in Bochum beschäftigen sich seit vielen Jahren Arbeitsgruppen
von Ingenieuren, Geo- und Gesellschaftswissenschaftlern mit den unterschiedlichen
Aspekten geothermaler Systeme. 2007
haben sie „GeothermieCampus Bochum“
gegründet, den sie zusammen mit der
Stadt Bochum, dem Internationalen Geothermiezentrum und der rubitec, Gesellschaft für Innovation und Technologie der
Ruhr-Universität Bochum mbH, betreiben.
Auf diesem errichtet die HBO gegenwärtig
mit Mitteln des Landes NRW, der EU und
der Industrie das „International Geothermal
Center“, eine der größten Forschungsinfrastrukturen für die Geothermie in Europa. Zu
ihr gehört unter anderem das ca. 50 km2
große bergrechtliche Erlaubnisfeld und insitu-Labor „Zukunftsenergie“. Mit der neuen
AGES sollen nun die grundlagen- und
anwendungsbezogenen Arbeiten an der
RUB und an der HBO weiter zusammengeführt werden. Bereits jetzt gilt Bochum als
Hochburg der Geothermieforschung. Die
Stadt Bochum selbst hat sich – nicht erst
mit der Ansiedlung des geothermischen
Weltverbandes (International Geothermal
Association – IGA) im Jahr 2011 – zur
Geothermiestadt erklärt. (Nach PresseInformation v. 22.11.2012)
Not ist kein Makel
Es muss sich kein Ingenieur schämen,
wenn er und seine Familie einmal in Not
geraten. Egal, ob durch Krankheit oder Unfall, durch Arbeitslosigkeit oder Insolvenz –
jeden kann es treffen. Bedürftigkeit macht
keine Unterschiede. Dem VDI angeschlossen ist die gemeinnützige VDI Ingenieurhilfe
e.V. Diese Gesellschaft bietet Ingenieuren
und deren Familien in Notlagen finanzielle
Hilfe und Beratung an. Scheuen Sie sich
nicht – sprechen Sie die ehrenamtlichen
Vertrauensleute in den Bezirksvereinen
an, wenn Sie sich in einer Notlage befinden. Auch wenn Sie nicht Mitglied im
VDI sind. Denn die Ingenieurhilfe hilft allen
Ingenieuren. Und das schon seit 1894.
Weitere Informationen im Internet unter
www.vdi-ingenieurhilfe.de
Industry
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
Erfolgreiches
Fitnessprogramm
für Baumaschinen
Bis eine Baumaschine für alle Zeiten
ausrangiert wird, vergehen viele Jahrzehnte. Bagger & Co. haben mehr als
nur ein Leben. Dies gilt erst recht, wenn
sie von Grund auf überholt und wieder
fit gemacht werden. Mittels Rebuild, so
der offizielle Name für das zertifizierte Instandsetzungsprogramm bei Caterpillar,
können die Maschinen für eine weitere
Einsatzdauer gerüstet werden. Einer,
der auf diesem Gebiet zu Hause ist, ist
Zeppelin. Der Vertriebs- und Servicepartner von Caterpillar hat zum 75. Mal eine
Baumaschine einem Rebuild unterzogen
und wurde für diese Leistung von seinem
Exklusivpartner, dem weltweit größten
Baumaschinen- und Motorenhersteller,
ausgezeichnet. Konkret geht es um einen
Cat Rohrverleger und einen Cat Scraper
(Schürfzug), die zeitgleich in der Niederlassung Köln von den Servicemitarbeitern
auf Vordermann gebracht wurden. 2003
haben Caterpillar und Zeppelin das Rebuild-Programm in Deutschland auf den
Weg gebracht. Seitdem wurden schon
zahlreiche Kettendozer, große Radlader,
Motorgrader, Schürfzüge, Müllverdichter
und Muldenkipper einem Rebuild unterzogen. Grundsätzlich werden zwei Arten
der Instandsetzung angeboten: Die eine
umfasst die komplette Maschine, die andere den Antriebsstrang, das heißt Motor,
Getriebe, Wandler, Kühler, Achsen und
Bremsen. Warum das Rebuild-Programm
bislang so eingeschlagen hat, hat nicht
zuletzt damit zu tun, dass es finanzielle
Vorteile bringt. Der Kunde muss im Vergleich zu einer Neumaschine nicht so tief
in die Tasche greifen, bekommt dafür aber
ein praktisch neuwertiges Gerät mit entsprechender Garantie.
Der Cat Rohrverleger 578 wird bei RWE
im Braunkohletagebau Inden zum Versetzen der Förderbänder eingesetzt. Für das
Unternehmen war der Rebuild die einzige
Möglichkeit, die Baumaschine weiter zu
nutzen. In den letzten Jahren wurden
Abb. 1:
Für Transportaufgaben wieder
gerüstet: Zugkopf des Scrapers
samt Verbindung von Zugkopf und
Tiefladerbett (Foto: Zeppelin)
bereits zwei Rohrverleger vom Typ 589
in der Kölner Werkstatt flottgemacht. Die
guten Erfahrungen waren ausschlaggebend, erneut einen Rohrverleger, mit dem
Baujahr 1993, in die bewährten Hände der
Servicemitarbeiter zu geben. Ähnlich war
es auch bei Breuer & Wasel. Das Unternehmen übernimmt für RWE im Tagebau
anspruchsvolle Transportaufgaben mit Cat
Scraper-Zugköpfen. In den letzten Jahren
wurde zweimal das Modell 631D einem
Rebuild und somit einer Verjüngungskur
unterzogen – diesmal war es ein 651,
Baujahr 1991, der von der Kölner Servicemannschaft für eine weitere Einsatzdauer
gestärkt wurde (Abbildung 1). Die Maschine
fungiert als eine Art Tieflader innerhalb des
Tagebaus. Für beide Rebuild-Maßnahmen
gilt: Bis die Maschinen zusammengebaut
werden, fließen alle technischen Neuerungen ein, die zwischenzeitlich Eingang
in die Serienproduktion gefunden haben.
Sämtliche Bauteile, ob Motor, Wasserkühler, Getriebe, Achsen oder Drehmomentwandler haben die Servicemitarbeiter
instand gesetzt. Alle Komponenten der
Baumaschinen wurden exakt nach den
strengen Vorgaben überprüft, die der Baumaschinen-Hersteller Caterpillar für einen
zertifizierten Rebuild vorgibt. Insgesamt
wurden rund 7000 Bauteile gemäß den
Richtlinien von Cat erneuert. Somit erhielten RWE und Breuer & Wasel wieder
einen Rohrverleger sowie Scraper, der mit
einer Neumaschine vergleichbar ist. (Nach
Presse-Information v. 16.11.2012)
Tenova completes
contract for conveyor system at Lumwana Copper Mine
Tenova Mining & Minerals, Johannesburg,
announced that its bulk materials handling
and equipment company, Tenova TAKRAF
Africa, formerly Bateman Engineered
Technologies, has successfully executed
its contract for the design, supply and
installation of the conveyor system that
feeds copper ore from the newly developed Chimiwungo pit at Lumwana Copper
Mine (LCM), to the existing process plant.
LCM is an open-cast copper mine in the
North West province of Zambia, situated
220 km west of the Copperbelt and 65 km
west of the town of Solwezi. It is reported
to be Africa‘s largest copper mine. With
the development of the new Chimiwungo
pit, LCM now has two operational mining
pits, which have the capability of simultaneously feeding ore to the existing process
plant. Ore is already on the new belts, as
mining at the copper project now moves
out of the lower-grade material in the
Malundwe pit, into the new Chimiwungo
pit. Equinox Minerals, acquired by Barrick
Fig. 2:
Transfer Tower
Gold Corporation in July 2011, awarded
the contract in April 2012. The scope of
the contract included the design, supply,
delivery, erection and commissioning of
the conveyor system, which comprises
a 300 m-long sacrificial conveyor, a 3.4
km-long overland conveyor and a long
conveyor feeding the process plant, at a
design capacity of 5140 t/h. The scope of
work included all mechanical and structural
equipment, including the transfer towers
(Figure 2) and chutes, with Tenova TAKRAF
Africa’s battery limit for the project ending at the interface at the top of the civil
foundations. The ground profile which the
overland conveyor had to cross, necessitated several special design features to
ensure that belt tensions are maintained.
Additionally, a river crossing also had to
be negotiated on the longer overland conveyor route. The steel structures and most
of the mechanical equipment – pulleys,
drives and belts – was sourced in South
Africa and trucked to Zambia. The total
project duration was 15 months. (Press
Release, November 26, 2012)
ABB to optimize productivity, energy efficiency for new coal
mine in Australia
ABB has won an order worth $ 38 mill. to
design, engineer and supply an integrated
automation and electrification system for
Anglo American’s new Grosvenor coal
mine in Queensland on the east coast
of Australia. The Grosvenor coal mine is
expected to produce 5 mill. t/a of metallurgical coal for export markets over its
projected life of 26 years. The new mine
will feature a standard longwall design and
will target the same coal seam as Anglo
339
Industry
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
Einsatz unter Tage:
SCHOPF SFL 65
Fig. 3:
Control room design with System
800xA Extended Operator Workplace (EOW)
American’s existing Moranbah North
mine. The new mine is expected to start
production in 2013 with commissioning of
the longwall in 2016. ABB’s solution for
the project will help the new mine operate
at peak energy and production efficiency,
while providing a reliable electrical supply with less space required for the main
substation. ABB’s delivery includes ABB’s
Unigear ZS1 switchgear and space saving
water-cooled multi-drive equipment for a
smaller substation footprint that will result
in a lower capital cost for the project. The
customized solution will also use ABB’s
System 800xA automation system to
integrate and control all processes and
power systems to enhance productivity.
System 800xA is well-suited for composite mining projects that realize engineering
and operational cost savings with the
integration of plant-wide process control
and electrical power systems (Figure 3).
ABB’s scope of supply also includes a
66 kV substation, power and distribution
transformers, 15 modular pre-fabricated
switchrooms equipped with mediumvoltage switchgear along with intelligent
low-voltage motor control centers,
power quality systems and multi-drive
variable speed drives. ABB will provide
design, engineering, testing and project
commissioning as well as other site services. Equipment delivery is scheduled
to commence mid 2013. (Press Release,
November 12, 2012)
Seit Anfang März 2012 setzt die K+S KALI
GmbH (Kassel) einen neuen Fahrlader der
Firma SCHOPF SFL 65 (Nutzlast 6,5 t)
als Sauberlader auf dem Standort Unterbreizbach (Thüringen) des Werkes Werra
in vielfältigen Aufgabengebieten unter Tage
ein. Eine Aufgabe besteht in der Aufnahme
von Restsalzen aus den Abbaustrecken,
die große Produktionsfahrlader (Nutzlasten über 17 t) nicht restlos beseitigen
können – daher die Bezeichnung Sauberlader (Abbildung 4). Eine weitere Funktion
besteht beim Fahrwegebau unter Tage
in der Aufnahme und dem Abtransport
von feinem Frässalz, das die Sohlenfräse
hinterlassen hat, um Sohlenunebenheiten
zu egalisieren. In Unterbreizbach wird der
Fahrlader SFL 65 der Firma SCHOPF
ebenso wie auf zwei weiteren Bergwerken
des Unternehmens sehr geschätzt. Gut
zwei Dutzend Geräte in der 6-TonnenKlasse sind bei der K+S KALI GmbH schon
zum Teil seit Jahrzehnten im Einsatz. Der
Fahrlader erfüllt bereits in der Standardausführung vollständig die bergrechtlichen Bestimmungen. Zusätzlich zu der
umfangreichen Serienausstattung wählte
K+S die vollautomatische Gangschaltung,
Schaufeldämpfung (smooth-ride-control),
automatische Feuerlöschanlage, Schnellwechsel-Schaufel und Gabelzinken für die
Schnell-Wechselvorrichtung. Die vollautomatische Gangschaltung bietet dem Fahrer den Vorteil eines sehr bequemen Fahrens. Der Bediener wird entlastet und der
Motor in der optimalen Drehzahl bewegt.
Gerade bei unebenen Bodenverhältnissen
unter Tage bietet die Schaufelschwingungsdämpfung (smooth-ride-control) ein
ruhiges, angenehmes Fahrverhalten. Im
Weiteren werden durch die Dämpfung die
tragenden Teile des Laders geschont und
so eine lange Lebensdauer gewährleistet.
Zudem profitieren alle Fahrer von der
Schwimmstellung, welche im Fahrwegebau genutzt wird um die Sohle abzuziehen.
Mit den Anbaugeräten von SCHOPF ist der
Abb. 4:
SCHOPF Untertage
Fahrlader SFL 65
bei der K+S KALI
GmbH im Grubenbetrieb Unterbreizbach
340
SFL 65 bei unterschiedlichen Aufgaben
bestens vorbereitet. Mit dem optionalen
Schnellwechsel-System ist der Lader
flexibel auch als Räumfahrzeug, Stapler
oder sogar als Betonmischer einsetzbar.
Neben anderen wichtigen und erprobten
Neuerungen ist der schadstoffarme Dieselmotor jüngster Generation im Einsatz.
Bereits die Vorgängermodelle sorgten
mit Nieder-Emissionsmotoren und einem
effektiven Motormanagement für ein reines
Klima unter Tage und erfüllten sogar ohne
Abgasnachbehandlung die behördlichen
Bestimmungen zur Luftreinhaltung. Aber
der Stand der Technik – und damit automatisch eine Vorgabe der Bergbehörde –
ist für Baumaschinen dieser Leistungsklasse heute die Emissionsrichtlinie Stufe IIIB
(Europa). Der wassergekühlte Deutz TCD
6.1 6-Zylinder-Turbodiesel im SCHOPF
SFL 65 erfüllt diese Richtlinie durch
seinen selbst regenerierenden DVERT®Partikelfilter (DPF). Der Stufe-IIIB-Motor
benötigt weniger Kraftstoffverbrauch als
ein IIIA-Motor. Außerdem erreicht er einen
stärkeren Drehmomentanstieg sowie ein
besseres Ansprechverhalten und das alles
unter den rauen Einsatzbedingungen unter Tage. Bei SCHOPF werden Fahrlader
nach dem KISS (Keep It Strictly Simple)
Prinzip konstruiert, nämlich „konsequent
einfach“. SCHOPF Fahrlader zeichnen sich
vor allem durch ihre einfache Bauweise,
Wartungsfreundlichkeit durch die guten
Zugangsmöglichkeiten zu den verschiedenen Komponenten sowie die Einfachheit
der Elektrik und Hydraulik aus. Separate
Hydraulikölkühlkreisläufe für Bremsen,
Motorkühler und hydraulische Funktionen
halten die Temperatur des Hydrauliköls
niedrig und garantieren dadurch geringere
Lebenszykluskosten. Die speziell für den
Einsatz im Tunnel- und Bergbau ausgelegte Fahrerkabine ermöglicht hervorragende
Übersicht, Komfort sowie ein modernes,
ergonomisches Design. (Presse-Information, Oktober 2012)
Metso‘s building
largest high-pressure
grinding roll
Metso is set to provide an HRC-3000
for Freeport-McMoRan Copper & Gold’s
Morenci copper mine in Arizona, USA. This
HRC(TM), which will be the world’s largest
machine of its kind, is Metso’s new concept in high pressure grinding roll (HPGR)
technology (Figure 5). The HRC-3000 will
perform tertiary crushing in the comminution circuit, which includes crushers and
ball mills (also supplied by Metso) and
will provide a highly efficient solution for
this application. Over 8000 hours of testing including 4000 hours in a pilot plant
operating at Morenci have proven the
Industry
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
design and efficiency of the HRC. Metso’s
patented arch frame creates an even gap
setting across the width of the tires, limiting skewing that results in downtime for
mining operations. This anti-skewing arch
frame also prevents damage to the roller
bearings (caused by misalignment) that
often occurs with the traditional HPGR
design. Used in place of spring-loaded
cheek plates, flanges help maintain even
pressure while crushing ore. This even
pressure minimizes the amount of material
that bypasses the crushing zone, enabling
greater circuit capacity and increasing
overall crushing efficiency. Addition of the
flanges also distributes even wear on the
surface of the tires, providing an increased
life for the machine’s most significant
wear part. The above design changes
were implemented precisely for the type
of application in which the HRC-3000,
scheduled to be online by early 2014,
will be operating: high-tonnage tertiary
crushing of hard rock. And the incentive
for operators – thanks to improvements
in efficiency at increased throughput – is
cost savings. (Press Release, November
14, 2012)
Fig. 6:
Atlas Copco’s new ANFO charging
truck, the Chargetec UV2
sels for optimized charging of a full drill
pattern with fixed carrier positioning. The
ANOL CC charging vessels are available
in volumes of 300, 500, 750 or 1000 l. The
heavy-duty carrier has articulated frame
steering and 4-wheel drive, giving it high
flexibility and maneuverability through the
small turning radius of narrow drifts. It
may be equipped with diesel or electric
hydraulics. The operator is provided with
a well-protected FOPS-II approved canopy
or cabin, and a comfortable seat with armrests. A passenger seat is also standard.
(Press Release, October 4, 2012)
Elektronisches Überwachungssystem
von ContiTech
erhöht Fördergurtsicherheit
Fig. 5:
Metso HRC
Atlas Copco ANFO
charging truck
debuts at MINExpo
Atlas Copco launched its new multidirectional ANFO (ammonium nitrate/fuel
oil explosive) charging truck, the Chargetec
UV2, at MINExpo in Las Vegas (Figure 6).
The Chargetec UV2 has a high speed
charging capacity of 130 kg/min with high
density. This model is the latest generation
of charging trucks originally developed by
the underground products division of GIA
Industri AB, acquired by Atlas Copco in
the first quarter of 2012. The single-boom
truck is equipped with one or two ves-
Längsschlitze in Fördergurten können
teuer werden. Vor allem im Bergbau,
in der Holzverarbeitung oder in Recyclinganlagen gelangen immer wieder
scharfkantige Gegenstände mit dem
Schüttgut auf den Fördergurt. Wenn sie
beim Beladen unglücklich aufkommen,
können sie sich verhaken und so den
laufenden Fördergurt der Länge nach
aufschlitzen. Im schlimmsten Fall droht
ein Totalschaden. Mehr Sicherheit vor
Ausfällen und teuren Reparaturen bietet
das neue elektronische Überwachungssystem Conti®Protect Belt Rip Detection
(Abbildung 7), das seit kurzem auf dem
Markt erhältlich ist. Es erkennt Längsschlitze in Fördergurten frühzeitig, hält
Schäden gering und senkt zugleich das
Unfallrisiko. So können die Fördergurte
länger genutzt werden. Für die Überwachung sind sogenannte Leiterschleifen
in den Fördergurt einvulkanisiert. Diese
Schleifen übertragen ein hochfrequentes
Signal zwischen einem Sender und einem
Empfänger. Wird eine Schleife zerstört,
fällt das Signal auf der Empfängerseite
aus. Die Anlagensteuerung stoppt den
Gurtförderer automatisch. Wie lange die
Anlage braucht, um bei einem Nothalt zum
Stehen zu kommen, ist entscheidend für
den Abstand zwischen den Leiterschleifen, der zwischen 20 und 50 m variieren
kann. Bei einer ersten Lernfahrt werden
diese Abstände vom System erkannt und
gespeichert. Das neue Überwachungssystem überzeugt außerdem durch eine
einfache Handhabung. Alle Signalabläufe
lassen sich elektronisch abrufen, sodass
im Bedarfsfall auf die Qualität der Schleifen
geschlossen werden kann. Eine Ethernet-Anbindung ermöglicht es, dass das
System über PC und über das Internet
gesteuert werden kann. Bei vielen Anlagen können sich die ContiTech Experten
auf Wunsch zur Fernwartung auf das
System schalten. Alle Komponenten von
Conti®Protect Belt Rip Detection zeichnen
sich durch hohe Robustheit aus und entsprechen somit den Anforderungen im
Bergbau und in der Schüttgutindustrie.
(Presse-Information, November 2012)
Armstrong Coal
secures Caterpillar
equipment for
Kentucky coal mine
Armstrong Coal, a subsidiary of Armstrong
Energy, is installing the first full fleet of
Caterpillar (Cat) room-and-pillar coal mining equipment at its new Lewis Creek
underground mine in Kentucky. Armstrong
secured 24 machines from Whayne Supply, a dealer in Cat equipment. The fleet
comprises four Cat CM235 Continuous
Miners (Figure 8) with face haulers, roof
bolters, scoops and feeder breakers. Final
delivery of the new equipment is expected
to complete in early 2013 and will be put
Abb. 7:
Die Sendereinheit
und der Umdrehungszähler geben
ihre Messdaten an
die Zentraleinheit
weiter – so werden
Gurtschäden
frühzeitig erkannt
(Grafik: ContiTech)
341
Industry
Fig. 8:
Cat CM235 Continuous Miner in
coal mine (Photo: Caterpillar)
into service as it arrives. Lewis Creek
mines the 50-inch thick West Kentucky
No. 9 Seam. Targeted sales of clean coal
from the mine are 800,000 to 900,000 t/a.
(Press Release, November 8, 2012)
Aumund bucket
elevators and trough
chain conveyors for
the Russian potash
industry
Good news for the division Minerals &
Mining at Aumund Fördertechnik GmbH:
EuroChem Volgakaliy LLC placed the order
with the German bulk materials handling
specialists for the supply of central chain
bucket elevators and twin-strand trough
chain conveyors for the Gremyachinskoye
Potash Project in Kotelnikovo. EuroChem is the largest Russian producer of
fertilizers. According to their own data,
EuroChem qualifies as one of the three
largest fertilizer producers in Europe and
among the top ten worldwide. EuroChem
target to become one of the world’s largest producers of fertilizers within the next
five years. At the end of 2012 Aumund
will deliver three twin-strand trough chain
conveyors featuring centre distances of
Fig. 9:
342
Central chain
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
10 m to 33 m and discharge capacities of
180 t/h to 360 t/h as well as three central
chain bucket elevators (Figure 9) with
a conveying capacity of 180 t/h each.
EuroChem is thus placing its confidence
in Aumund’s central chain bucket elevators for continuous-operation transport of
potash (material temperatures from 30 °C
to 150 °C) from drying to granulation. With
over 15,000 reference installations worldwide in all industrial sectors, especially in
the worldwide cement industry, Aumund
leads in the field of conveying technology
for abrasive and hot bulk materials. (Press
Release, October 2012)
GE to develop
enhanced sensing
capabilities for
underground CO2
storage wells
Global Research has signed a contract
with the National Energy Technology
Laboratory (NETL), part of the U.S. Department of Energy (DOE) national laboratory system, to build a multi-point sensing
system to monitor carbon dioxide injected
into geothermal containment wells. The
use of these cavities, which extend 1 to
2 km below the surface of the Earth, is
being explored by the federal government
and power producers as an option for the
long-term storage of CO2. Carbon dioxide
emitted from the combustion of fossil fuels
has long been an environmental concern.
It represents 84 % of U.S. greenhouse
gases, according to a 2010 analysis by
the U.S. Environmental Protection Agency.
Carbon capture and sequestration of highly pressurized CO2 in underground wells
is viewed as a promising alternative to the
release of CO2 gas into the atmosphere.
Highly accurate monitoring, verification,
and accounting are critically important to
ensure that CO2 pumped underground
is confined to the potentially porous or
fractured rock that contains each well.
Currently, GE is testing a fiber optic cable
with a sensor that can measure temperature and pressure at a single point inside
the well (Figure 10). Readings from that
pressure sensor have been calibrated to
an accuracy of ±0.1 %. This follow-up
project would add a yet-to-be-determined
number of additional sensors along the
length of a multi-kilometer cable, enabling
engineers to track the disbursement and
movement of CO2 within the sequestration
well with even greater precision. “Our goal
is to develop an incredibly resilient cable
and sensor system that can withstand
an extremely harsh environment for an
extended period of time – temperatures
as hot as 250 °C and pressures topping
10,000 psi,” said Dr. William Challener,
Fig. 10:
The CO2 sensor will be spliced into
a fiber optic cable to monitor
underground CO2 sequestration
cavities (Photo: Business Wire)
Principal Investigator and Physicist in the
Photonics Lab at GE Global Research.
“The work is very challenging. We have
already developed a single sensor system
that can tolerate temperatures as high as
374 °C and 3000 psi for short periods.
Now, we’ll leverage that knowledge to
build a package that is even more robust
and that can be multiplexed along the
cable.” Another key component of the
project is wireless communication. GE
scientists will develop a remote monitoring system capable of activating and
operating the sensors from an off-site
control room. “The end-goal is to ensure
confidence in the long term stability of CO2
sequestration sites,” said Challener. “We
believe the fiber optic cable and sensing
system we’re tasked with fabricating will
help make that goal a reality.” Work on
the two-year joint venture between GE
Global Research and NETL is slated to
get underway in January, 2013. (Business
Wire, October 4, 2012)
Service project for
open-cast mining in
Mexico
Minera Peñasquito S.A. de C.V., a Mexican mining company, has engaged Siemens to operate and maintain their crushing & conveying systems for five years.
The Siemens Customer Services Division
will perform all the services and also provide the personnel and equipment. The
order has an estimated value of around
40 mill. €, but is based on the output of
the plant. Siemens has already supplied
equipment and performed maintenance
tasks in the past for this open-cast mine,
the largest one in Mexico. As of now,
Siemens is responsible for the roundthe-clock operation and maintenance of
the InPit crushing and conveying system
at Minera Peñasquito (Figure 11). In this
environmentally friendly process, sizer
stations break up the overburden near the
extraction site. This shortens the distance
it has to be transported by heavy-duty
trucks, and consequently reduces both
Industry /Personals
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
komplettiert damit die erweiterte BellGeschäftsleitung mit Andreas Heinrich,
Leiter des Europäischen Bell-Logistikzentrums (ELC), und André Krings, Produktionsleiter der Bell-Produktion Eisenach.
(Presse-Information v. 19.10.2012)
Fig. 11:
Part of the conveying systems at
Minera Peñasquito
S.A. (Photo: Goldcorp. Inc.)
energy consumption and CO2 emissions.
Overland conveyors then transport the
crushed overburden several kilometers to
waste stacking systems, which dump the
overburden. Siemens uses a computeraided maintenance system to increase
the availability and reliability of the systems. The scope of services also includes
round-the-clock repairs, as well as stock
and spare part management. Minera
Peñasquito is a subsidiary company of
Goldcorp Inc., Vancouver, Canada. The
mine is located in the Mexican State of
Zacatecas. Gold, silver, lead and zinc have
been extracted from this mine since 2006.
(Press Release, October 8, 2012)
Personals
Die Mitgliederversammlung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI)
hat den bisherigen Vizepräsidenten Ulrich
Grillo in geheimer Abstimmung zum BDIPräsidenten gewählt. Grillo tritt am 1. Januar 2013 die Nachfolge von Hans-Peter
Keitel an, dessen Amtszeit endet. Grillo
war seit 2006 Präsident der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM) und seit 2011
Vizepräsident des BDI. Keitel ist seit dem
1. Januar 2009 Präsident des industriellen
Dachverbands. Er wird nach Ablauf seiner
Amtszeit satzungsgemäß Vizepräsident
des BDI. (HB v. 27.11.2012)
Anglo American plc announces that Cyn­
thia Carroll has decided to step down as
Chief Executive, with the Board’s agreement. Cynthia will remain in her post until
a successor has been appointed and an
appropriate transition has taken place.
Cynthia Carroll was appointed to the
Anglo American Board in January 2007
and formally took over as Chief Executive
in March of that year. In addition to her
executive role, Cynthia is the Chairman of
Anglo American Platinum and of De Beers
and she will also relinquish those roles
when she steps down as Chief Executive of Anglo American. (Press Release,
October 26, 2012)
Der Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie, Dr. Philipp Rösler, hat zum
15. Oktober 2012 im Einvernehmen mit
dem Bundesminister der Finanzen, Dr.
Wolfgang Schäuble, für die Bundesregierung drei neue Mitglieder des Kuratoriums
der RAG-Stiftung benannt. Zukünftig
werden dem Gremium für den Bund der
ehemalige Vorstandsvorsitzende der E.ON
Ruhrgas AG, Dr. Burckhard Bergmann,
der ehemalige Vorstandsvorsitzende der
RWE AG, Dr. Jürgen Großmann, sowie
der Rektor der Handelshochschule Leipzig
und Staatsminister a.D., Prof. Dr. Andreas
Pinkwart, angehören. (Presse-Information
v. 19.10.2012)
Am 3. September 2012 wurde der „Deutscher Schüttgut-Industrie Verband“ in
Walluf gegründet. Von der Gründungsversammlung wurde der Unternehmer
Stefan Penno von der Fa. Rembe zum
ersten Vorsitzenden, Hans-Michael Hengl
von Martin Engineering GmbH zu seinem
Stellvertreter gewählt. Weiter gehören dem
Vorstand an: Jochen Baumgartner, Bulk
Media, Stefan Zöbisch, Endress+Hauser
Messtechnik GmbH+Co. KG und Wolfram
Kreisel, Kreisel GmbH & Co KG. (PresseInformation v. 1.10.2012)
Der Unternehmer Bernhard Reiling wurde
auf der diesjährigen Jahrestagung des
bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe
und Entsorgung e.V. in Dresden zum
neuen bvse-Präsident gewählt und übernahm das Amt von Burkhard Landers,
der nach sechs Jahren erfolgreicher Arbeit
zwar nicht mehr kandidierte, aber zum
Ehrenpräsidenten des Verbandes gewählt
wurde. (europaticker v. 30.10.2012)
Konrad Schied wurde zum neuen Vertriebsleiter der Bell Equipment (Deutschland) GmbH mit Hauptsitz in Alsfeld ernannt. Er leitet fortan den Verkauf, Service
und den kaufmännischen Bereich der
deutschen Niederlassung des internationalen Muldenkipper-Herstellers. Schied
Der Helmuth-Burckhardt-Preis 2012 der
Vereinigung Rohstoffe und Bergbau (VRB)
geht an den jungen Diplom-Wirtschaftsingenieur Robert Ritter aus Görlitz. Der
Fachspitzenverband des deutschen
Bergbaus sprach dem Jungakademiker
anlässlich der Mitgliederversammlung am
27. September 2012 in Berlin den Preis zu.
Der Burckhardt-Preis wird seit 1971 jährlich für hervorragende Examensleistungen
im Rahmen der Diplom-Hauptprüfung in
der Studienrichtung Bergbau oder der
Großen Staatsprüfung verliehen. Robert
Ritter hat sein Studium im Studiengang
Wirtschaftsingenieurwesen, Vertiefungsrichtung Rohstoffe und Rohstoffgewinnung, der TU Bergakademie Freiberg in
elf Semestern mit sehr guten Leistungen
abgeschlossen. Aus dem Auslandspraktikum bei BHP Billiton Iron Ore in Perth,
Australien, ergab sich seine Diplomarbeit
zum Thema „Technical and Economical
Comparison of Conventional Truck Haulage and In-Pit Crushing and Conveying
Systems“. Die Arbeit wurde mit sehr gut
benotet. Als Bergbaubeflissener hat Ritter die heimische Rohstoffgewinnung in
Deutschland insbesondere am Beispiel
der Braunkohlengewinnung im Tagebau
kennengelernt. Eine Reihe von Auslandspraktika während des Studiums führte
ihn nach Australien, Spanien und nach
Kanada. Darüber hinaus verbrachte er
zwei Auslandssemester an Universitäten
in Kanada, Spitzbergen und Australien.
(Presse-Information v. 8.10.2012)
The Nordic Exploration Award 2012 is
awarded to Anglo American geologist Jim
Coppard for:
• significant contribution to the renaissance of exploration and mining in the
Nordic region;
• recognising and developing the IOCG
model within the Kiruna District, Sweden;
• his discovery of the Rakkurijärvi copper-gold deposit in Northern Sweden;
• his discovery of the Sakatti coppernickel-PGE deposit in Northern Finland.
Jim’s main expertise and passion for exploration is in the Fennoscandian region
where he has been focused for the last
22 years. The Nordic Exploration Award
is sponsored by Raw Materials Group
and honors outstanding achievement,
accomplishment and service to the Nordic exploration industry. (Press Release,
November 26, 2012)
343
Lignite Mining
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
Welzow-Süd opencast mine – Part of the mining
area’s future
Der Tagebau Welzow-Süd – Teil der Zukunft
des Reviers
Uwe Grosser, Wolfgang Ketzmer, Frank Nakonz, Germany
1
Introduction – The Lusatian mining
area today
In 2011, the raw lignite production of the currently active opencast
mines amounting to about 59.8 mill. t reached the production level
of the early nineties of the last century. Since 1993, such a high
quantity of this most important domestic energy source has not
been produced in the easternmost mining area of Germany. This
is over 2 mill. t of raw lignite more than in 2010 and in the current
year the production will be considerably higher than 61 mill. t. The
power generation of the Lusatian power plant sites Jänschwalde,
Schwarze Pumpe and Boxberg increased clearly to approx.
47 TWh compared to the previous year and also the sales of refining products developed well and increased to approx. 2 mill. t.
A number of large-scale projects symbolises this development. In
the northern part of the mining area it is for example the re-diversion of the “Malxe“ and the commissioning of the Jänschwalde II
disposal site and in the central part that means in Welzow-Süd it
is among others the installation of the Welzow sealing wall.
For the Saxon part of the mining area the diversion of river course
of “Weißer Schöps”, the commissioning of the power plant unit
Boxberg R and the completion of the measures for continuing
the coal production in the Reichwalde opencast mine are worth
mentioning at this point. Also the installation of the Reichwalde
sealing wall provides an example of this development.
These are five recent large-scale projects that are part of the innovative overall concept of long-term lignite mining in the Lusatian
mining area and are described in more detail in the section below.
Dipl.-Ing. Uwe Grosser,
Vattenfall Europe Mining & Generation, PL-MT,
An der Heide, 03130 Spremberg-Schwarze Pumpe, Germany
Tel. +49 (0) 35646-95000
e-mail: [email protected]
Dipl.-Ing. (FH) WOLFGANG KETZMER,
Vattenfall Europe Mining AG, PL-PPP1,
Vom-Stein-Straße 39, 03050 Cottbus, Germany
Tel. +49 (0) 355-2887-2061, Fax +49 (0) 355-2887-2292
e-mail: [email protected]
Dipl.-Ing. (FH) Frank Nakonz,
Vattenfall Europe Mining AG, PL-PPP5,
Vom-Stein-Str. 39, 03050 Cottbus, Germany
Tel. +49 (0) 355-2887-2576
e-mail: [email protected]
348
1 Einleitung – das Lausitzer Revier
heute
Mit rd. 59,8 Mio. t erreichte im Jahr 2011 die Rohbraunkohleförderung der heute aktiven Tagebaue des Lausitzer Reviers
das Förderniveau zu Beginn der 90er-Jahre des vergangenen
Jahrhunderts. Seit 1993 wurde nicht mehr eine so große Menge
dieses wichtigsten heimischen Energieträgers im östlichsten Revier
Deutschlands gefördert. Das sind über 2 Mio. t Rohbraunkohle
mehr als 2010 und im laufenden Jahr wird die Förderung erheblich
über 61 Mio. t liegen. Die Stromerzeugung der Lausitzer Kraftwerksstandorte Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg
legte dabei mit rd. 47 TWh gegenüber dem Vorjahr ebenfalls
deutlich zu und auch der Absatz von Veredlungsprodukten entwickelte sich mit einem Anstieg auf rd. 2 Mio. t gut.
Eine Reihe ausgewählter Großprojekte steht beispielhaft für diese
kontinuierliche Entwicklung. Im nördlichen Teil des Reviers sind es
die Rückverlegung der Malxe und die Inbetriebnahme des Depots
Jänschwalde II und im mittleren Teil, d.h. in Welzow-Süd ist es
u.a. die Errichtung der Dichtwand Welzow.
Für den sächsischen Teil des Reviers sollen an dieser Stelle die
Umverlegung des Flusslaufs des „Weißen Schöps“, die Inbetriebnahme des Kraftwerksblockes Boxberg R und der Abschluss der
Maßnahmen zur Weiterführung der Kohleförderung aus dem Tagebau Reichwalde genannt sein. Auch die Errichtung der Dichtwand
Reichwalde ist ein Beispiel dieser Entwicklung.
Fünf Großprojekte der jüngsten Zeit, die Teil des innovativen Gesamtkonzeptes der langfristigen Braunkohlengewinnung im Lausitzer Revier sind, werden im folgenden Abschnitt näher erläutert.
2 Die Entwicklung des Lausitzer
Reviers am Beispiel ausgewählter
Großprojekte
Am 10. November des vergangenen Jahres begannen auf der
Innenkippe des Tagebaus Jänschwalde die Bauarbeiten zur Rückverlegung der Malxe auf einer Länge von rd. 6 km. Der „neue“
Flusslauf wird mit einem beträchtlichen Einschnitt die Abraumförderbrückenkippe überwinden, weiter über die Innenkippe des
Tagebaus Jänschwalde führen und nordwestlich davon in den
Altlauf der Malxe münden. Damit wird erstmalig ein Flussbett auf
Kippengelände vollständig neu gestaltet. Wesentlicher Eckpunkt
des Projektes ist die Stabilisierung des Untergrundes durch gezielte Rütteldruckverdichtung. Diese Arbeiten begannen im Frühjahr
2012 und werden sich bis ca. 2020 fortsetzen.
Zur langfristigen Deponierung von Kraftwerksreststoffen des
Kraftwerkes Jänschwalde wurde die Errichtung des Depots
Mining Law
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
The new Act on CCS – a “special mining law” for
a controversial bridging technology
Das neue CCS-Gesetz – ein „Sonderbergrecht“
für eine umstrittene Brückentechnologie
Bettina Enderle, Germany
Carbon Capture and Storage (CCS) is seen as a very promising
technology by the EU Commission to combat climate change. Yet,
the progress made in the testing and implementation of CCS in Europe is insufficient so far. Recently, the German legislator passed –
in the second attempt – a specific legal framework for CCS, the Act
on storage of carbon dioxide (Kohlendioxid-Speicherungsgesetz,
KSpG). However, resistance in Germany – the pretended model
country in matters of climate change policy – against the underground storage of CO2 remains strong. Correspondingly, the scope
of the new “CCS-Act” is restricted. This article outlines the main
elements of the law. This is also particularly interesting because
the KSpG is a special and “modern” mining law in comparison
to the Federal Mining Act (Bundesberggesetz), which has often
been criticised to be outdated.
1Introduction
For approx. 20 years the EU has been promoting research, development and demonstration of technologies for the sequestration
and underground storage of CO2, as these could substantially
contribute to the reduction of carbon emissions. Obviously, the
Europe’s climate change targets are ambitious: The EU has committed to cut its greenhouse gas emissions to 20 % below the level
of 1990 by 2020. Yet, one cornerstone of the EU climate change
strategy – the use of CCS for reducing CO2 emissions from power
plants and industrial facilities – risks to break away. Originally,
the EU aimed to have up to 12 CCS demonstration projects in
operation until 2015, but in particular those planned in Germany,
Poland, Italy and Spain did not sufficiently progress so far. Pointing
to the legal insecurity regarding CCS, Vattenfall entirely cancelled
the projected demonstration plant in Jänschwalde (Brandenburg/
Germany) in December 2011. There are currently no comparable
projects ongoing in Germany. Thus, Europe and Germany risk
dropping behind in the worldwide competition on technological
leadership in CCS matters: CCS technologies are presently being tested and implemented, for example, in Australia, Canada,
the US and China – also independently from the Enhanced Oil
or Enhanced Gas Recovery technologies, where CO2 injections
into the subsurface are used to increase the production rates of
natural oil and gas deposits.
Dr. Bettina Enderle,
Allen & Overy LLP, Haus am OpernTurm, Bockenheimer
Landstraße 2, 60306 Frankfurt am Main, Germany
Tel. +49 (0) 69-2648-5628
e-mail: [email protected]
358
Die EU-Kommission hat im Kampf gegen den Klimawandel große
Hoffnung in die CCS-Technologie gesetzt. Die Erprobung und Umsetzung von CCS kommt in Europa bisher aber nur schleppend
voran. Der deutsche Gesetzgeber hat im zweiten Anlauf nun zumindest eine eigene Rechtsgrundlage für CCS geschaffen – das
Kohlendioxid-Speicherungsgesetz (KSpG). Doch die Vorbehalte
gegen die Verpressung von CO2 im Untergrund sind im vermeintlichen klimapolitischen Musterland Deutschland erheblich.
Entsprechend eingeschränkt ist der Anwendungsbereich des nun
vorliegenden „CCS-Gesetzes“. Dieser Beitrag gibt einen Überblick
über die wesentlichen Aspekte des KSpG, dessen Regelungen
auch im Vergleich zum oft als veraltet kritisierten Bundesberggesetz interessant sind.
1Einführung
Seit etwa 20 Jahren fördert die EU – nicht zuletzt finanziell – die
Erforschung, Entwicklung und Demonstration von Technologien
zur Abscheidung und unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage), da diese einen wichtigen
Beitrag zur Verringerung von CO2-Emissionen leisten könnten.
Denn die Ziele der EU-Klimapolitik sind ehrgeizig: Bis 2020 sollen
die Treibhausgasemissionen um 20 % im Vergleich zum Stand
von 1990 gesenkt werden. Einer der Eckpfeiler der Europäischen
Klimastrategie – die Nutzung von CCS zur Reduzierung von CO2Emissionen von Kraftwerken und Industrieanlagen – droht jedoch
wegzubrechen. Von den bis zu 12 CCS-Demonstrationsprojekten,
die in Europa bis 2015 verwirklicht werden sollen, kommen insbesondere diejenigen in Deutschland, Polen, Italien und Spanien
nicht voran. Das geplante Projekt für ein Demonstrationskraftwerk
in Jänschwalde (Brandenburg) wurde vom Vorhabenträger Vattenfall im Dezember 2011 mit Verweis auf die mangelnde Rechtssicherheit eingestellt. Vergleichbare Vorhaben sind in Deutschland
derzeit nicht geplant. Europa – und Deutschland – drohen daher
auch im Wettbewerb um die Technologieführerschaft in Sachen
CCS gegenüber anderen Regionen der Welt zurückzufallen. So
werden CCS-Techniken z.B. in Australien, Kanada, den USA und
China getestet und angewendet – auch unabhängig von den sog.
Enhanced Oil bzw. Enhanced Gas Recovery-Techniken, bei denen
CO2 zur Steigerung der Förderraten von Erdöl- und Erdgaslagerstätten in den Untergrund verpresst wird. In Deutschland überwiegt bislang die Sorge vor den Risiken für Mensch und Umwelt,
die bislang noch nicht umfassend untersucht worden sind. Hinzu
kommt, dass im dicht besiedelten Bundesgebiet auch andere Nutzungen des Untergrunds wie die unterirdische Gasspeicherung,
die Tiefe Geothermie oder die Aufsuchung von unkonventionellem
Erdgas in letzter Zeit im Vordringen sind und mit ihrem Bedarf
an geeigneten Standorten in Konkurrenz zu CCS treten können.
Zumindest den Einwand mangelnder Rechtssicherheit hat der
Mechanical + Electrical Engineering
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
Development, use, examination and testing of
hoist and guy ropes for main mine equipment
Entwicklung, Einsatz, Untersuchung und
Prüfung von Hubwinden- und Abspannseilen
an Tagebaugroßgeräten
Bruno van den Heuvel, Karl Engelbert Theißen, Germany
1Introduction
1Einleitung
RWE Power, Germany‘s largest power producer and a leading
company in the field of energy feedstock production, is operating lignite-fired power plants with a total gross capacity of some
11,000 MW in the Rhenish lignite mining area. RWE Power AG
mines up to 100 million tons of lignite per year in the Hambach,
Garzweiler and Inden opencast mines. Some 90 % of the lignite is
used to generate electricity, while the remaining share is upgraded
to briquettes, pulverized lignite, fluidized-bed lignite and coke.
The lignite and the overburden above it are extracted in opencast
mines with large-scale, mobile machinery and continuous mining
and materials handling equipment. The hallmarks of this technology are bucket-wheel excavators, belt conveyors and spreaders.
The hoist winch drives of the bucket-wheel excavators and spreaders, which are used to lift and lower the bucket-wheel boom by
hoist ropes, are subjected to dynamic loads. Changes in the mining
process recently led to an increase in the share of selective extraction of lignite and intercalations such as clay and ironstone and to
significantly altered load spectra for all hoist winch components.
Das Unternehmen RWE Power, der größte Stromerzeuger in
Deutschland und ein führendes Unternehmen in der Energierohstoffgewinnung, betreibt im Rheinischen Braunkohlenrevier
Braunkohlenkraftwerke mit einer Gesamtbruttoleistung von rund
11 000 MW. Die Braunkohlenförderung der RWE Power AG aus
den Tagebauen Hambach, Garzweiler und Inden liegt bei bis zu
100 Millionen Tonnen pro Jahr. Rund 90 % der Braunkohle werden
zur Stromerzeugung eingesetzt, die übrige Menge wird zu Briketts,
Braunkohlenstaub, Wirbelschichtkohle und Koks veredelt. Die
Gewinnung der Braunkohle und des sie überlagernden Abraums
erfolgt im offenen Tagebau mit großen, mobilen Geräteeinheiten
und einer kontinuierlichen Gewinnungs- und Fördertechnik. Markenzeichen dieser Technik sind Schaufelradbagger, Bandförderanlagen und Absetzer.
Die Hubwindenantriebe der Schaufelradbagger und Absetzer, mit
denen die Ausleger mittels Hubwindenseilen gehoben und gesenkt werden, sind mit dynamischen Belastungen beaufschlagt.
Änderungen der Gewinnungsabläufe haben in der jüngeren Vergangenheit den Anteil der selektiven Gewinnung von Braunkohle
und Einlagerungen wie Ton und Eisenstein erhöht und zu deutlich
geänderten Belastungskollektiven für alle Hubwindenkomponenten geführt.
1.1
Bucket-wheel boom hoist ropes
1.1.1 Use of hoist ropes
The hoist ropes used on the main mine equipment (Figure 1),
with individual lengths between 150 m and 1120 m, have a total
length of approx. 62 km and a total weight of approx. 900 t. Additionally, wire ropes are used on the main mine equipment for the
loading conveyor, operator cabin, and counterweight traversing
and shunting hoist winches, as well as a considerable number
of crane ropes.
Until the middle of the 1980s, 25 different rope designs (Table 1)
– with diameters between 46 mm and 75 mm – were used for
bucket-wheel boom hoist ropes. The average service life of ap-
Dr.-Ing. Bruno van den Heuvel,
RWE Power AG, Frechener Str. 12, 50226 Frechen, Germany
Tel. +49 (0) 2234-935-69800, Fax: +49 (0) 2234-935-69888
e-mail: [email protected]
Ing. Karl Engelbert Theißen,
Ritterspornweg 6, 50129 Bergheim, Germany
Tel. +49 (0) 2271-54943
[email protected]
362
1.1Schaufelradausleger-Hubwindenseile
1.1.1 Einsatz von Hubwindenseilen
Die im Einsatz aufliegenden Hubwindenseile auf den Großgeräten
(Abbildung 1) mit Einzellängen von 150 m bis 1120 m ergeben
eine Gesamtlänge von ca. 62 km und ein Gesamtgewicht von ca.
900 t. Zusätzlich werden auf den Großgeräten Drahtseile für Beladeband-, Führerhaus-, Ballastverfahr- und Verschiebehubwinden
eingesetzt sowie eine erhebliche Anzahl an Kranseilen.
Bis Mitte der 80er-Jahre wurden 25 unterschiedliche Seilkons­
truktionen (Tabelle 1) bei Schaufelradausleger-Hubwindenseilen im
Durchmesserbereich 46 mm bis 75 mm eingesetzt. Die mittleren
Aufliegezeiten von ca. 4½ Jahren waren sehr unbefriedigend.
Durch Festlegung der Seilkonstruktion und kontinuierliche Verbesserungsprozesse konnte die mittlere Aufliegezeit bis heute
auf >6 Jahre erhöht werden.
Zu den kontinuierlichen Verbesserungsprozessen zählen die
Optimierungen der Drahtseilkonstruktionen und die optimale Anpassung von Seilnenndurchmesser und Seilrollenrillenradius. Die
Optimierungen der Drahtseilkonstruktionen wurden in Zusammenarbeit mit den Drahtseilherstellern durchgeführt.
Mechanical + Electrical Engineering
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
Experimental studies on the resistance to
motion in an overburden belt conveyor system
Experimentelle Untersuchungen der Bewegungswiderstände einer Abraumbandanlage
Lech Gladysiewicz, Robert Krol, Waldemar Kisielewski, Poland
1Introduction
1Einleitung
Primary resistances exist in long belt conveyors which can be
estimated either via standard, general procedures or, more precisely, with the help of individual resistance procedures [4-6]. Due
to substantial simplifications, the general procedure (DIN 221010)
does not offer the possibility of examining the impact of all relevant
factors on a belt conveyor systems’ resistance to motion. With
advanced calculations, which seek to find an energy saving solution, the individual resistance procedure is more suitable (EDP
system QNK-TT). This procedure considers the impact of both
the constructional design and the operating parameters of the
conveyor system as well as the characteristic properties of the
conveyed materials. At the same time, one of the most important factors is the influence of the characteristic properties of the
conveyor belt; however, this is a factor that is difficult to assess.
The rubber compound used for the backing side’s cover plate has
a profound impact on the size of the largest primary resistance
component, i.e. on the indentation rolling resistance. Lab tests
were conducted during which the characteristic values of rubber
compounds were analyzed [7] with the objective of finding the optimal damping and stiffness parameters because they are actually
decisive for the size of this largest component of a belt conveyor
system’s resistance to motion. A valuable source of information
to verify these actions are comparison results from diverse belt
types obtained from operating tests at the belt conveyor. The
developed EDP system QNK-TT [8], based on algorithms of the
individual resistance procedure, is constantly corrected and verified
in line with the latest research results. The available calculation
procedures do not cover the impact of the ambient temperature
to the extent actually required.
In langen Gurtbandförderern herrschen Hauptwiderstände vor,
die mittels Pauschalverfahrens oder präziser mit Hilfe des Einzelwiderstandverfahrens [4-6] eingeschätzt werden können. Das
Pauschalverfahren (DIN 221010) gibt wegen weitgehender Vereinfachungen keine Möglichkeit, den Einfluss sämtlicher relevanten
Faktoren auf die Bewegungswiderstände des Gurtbandförderers
zu untersuchen. In fortgeschrittenen Berechnungen, wo nach einer
energiesparenden Lösung gesucht wird, ist das Einzelwiderstandverfahren besser geeignet (EDV-System QNK-TT). In diesem
Verfahren werden sowohl der Einfluss der Konstruktions- wie auch
der Betriebskennwerte des Förderers sowie die Eigenschaften
des geförderten Gutes berücksichtigt. Einer der wichtigsten und
zugleich schwer einzuschätzenden Faktoren ist der Einfluss der
Fördergurteigenschaften. Die für die laufseitige Deckplatte angewandte Gummimischung hat einen grundsätzlichen Einfluss auf
die Größe der größten Hauptwiderstandskomponente d.h. auf den
Eindrückrollwiderstand. Laboruntersuchungen der Kennwerte der
Gummimischungen werden durchgeführt [7], um die optimalen
Dämpfungs- und Gummisteifigkeitsparameter zu finden, denn
davon ist die Größe dieser größten Komponente der Bewegungswiderstände des Bandförderers abhängig. Eine unschätzbare
Quelle von Informationen, die diese Handlungen verifizieren, sind
Vergleichsergebnisse von verschiedenen Gurttypen, erhalten
aufgrund der Betriebsuntersuchungen am Gurtbandförderer. Das
entwickelte EDV-System QNK-TT [8], basierend auf Algorithmen
des Einzelwiderstandverfahrens, wird laufend korrigiert und verifiziert anhand neuer Forschungsergebnisse. Die zur Verfügung
stehenden Berechnungsverfahren erfassen nicht im erforderlichen
Maße den Einfluss der Umgebungstemperatur.
Prof. Dr.-Ing. habil. Lech Gladysiewicz,
Wrocław University of Technology, Institute of Mining,
50-370 Wrocław, Wyb. Wyspianskiego 27, Poland
Tel. +48 71320-6835, Fax +48 71344-4512
e-mail: [email protected]
Dr.-Ing. Robert Krol,
Wrocław University of Technology, Institute of Mining,
50-370 Wrocław, Wyb. Wyspianskiego 27, Poland
Tel. +48 71320-6849, Fax +48 71344-8123
e-mail: [email protected]
Dipl.-Ing. Waldemar Kisielewski,
Wrocław University of Technology, Institute of Mining,
50-370 Wrocław, Wyb. Wyspianskiego 27, Poland
Tel. +48 69327-6894, Fax +48 71 344-4512
e-mail: [email protected]
374
2 Verfahren zur Messung der Hauptwiderstände
Die Untersuchungen der Bewegungswiderstände einer einzelnen,
oberen Tragrollenstation wurden an einem speziellen Forschungsglied eines Sammelabraumbandförderers, der im Braunkohlentagebau PGE Bełchatów SA arbeitete, durchgeführt [2]. Die
Ansicht des untersuchten Bandförderers und des Messstandes
zeigt Abbildung 1.
Das Messglied eines Versuchsbandförderers wurde so ausgelegt
(Abbildung 2), dass die untersuchte Tragrollenstation an einem
speziellen Querbalken angeordnet wurde, der gelenkig an zwei
Vertikalkraftaufnehmern F1 und F2 aufgehängt ist. Der Balken
Paper presented on the 17th Symposium on Bulk Materials Handling Technology 2012, September 12-13, in Garching, Germany
Social + Safety Measures
World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6
Occupational safety and health in US American
mines – Problems and potential solutions
Arbeitsschutz und Grubensicherheitswesen
im US-amerikanischen Bergbau – Probleme
und Lösungsansätze
Jürgen F. Brune, USA
1Introduction
1Einleitung
About 15,000 active mines with a total of approximately 564,000
employees are operating in the United States of America. Figure 1 shows that mining operations are found in all 50 states.
According to a study [1] conducted on behalf of the industry’s
umbrella organization, the National Mining Association (NMA),
mining contributes around 80 billion US dollars to the nation’s
gross domestic product.
Since 2003, the demand for mining products has increased
considerably. Except for a temporary decline due to the 2008
recession, the upward trend has continued since 2009 with growth
rates equaling almost the increase in population [2]. This positive
economic development stands in sharp contrast to a series of
In den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es etwa 15 000 aktive
Bergwerke mit insgesamt etwa 564 000 Beschäftigten. Abbildung 1 zeigt, dass Bergbaubetriebe in allen 50 Bundesstaaten verbreitet sind. Aufgrund einer im Auftrag des Industriedachverbandes
National Mining Association (NMA) erstellten Studie [1] trägt der
Bergbau mit etwa 80 Mrd. US-$ zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Die Nachfrage nach Bergbauprodukten befindet sich seit 2003
in einem steilen Aufwärtstrend, der zwar durch die Rezession
in 2008 kurzfristig zurückging, aber seit 2009 setzt sich dieser
Aufwärtstrend mit Wachstumsraten, die etwa dem Bevölkerungswachstum entsprechen [2], weiter fort. Im Kontrast zu dieser
positiven wirtschaftlichen Entwicklung steht eine Serie schwerer
Fig. 1:
Geographical distribution of
mining operations in the USA
(National Institute for Occupational
Safety and Health (NIOSH))
Abb. 1:
Verbreitung der Bergbaubetriebe
in den USA (National Institute for
Occupational Safety and Health
(NIOSH))
Dr. Jürgen F. Brune
Colorado School of Mines, Mining Engineering, Golden,
Colorado, USA
Tel. +001-303-273-3700
e-mail: [email protected]
382
Grubenunglücke seit 2006, die ernste Fragestellungen zur Grubensicherheit und zum Arbeitsschutz aufgeworfen hat in einem
Land, das sich als Führungsnation sieht und Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz sehr ernst nimmt.
Dieser Artikel stellt beispielhaft einige dieser Fragestellungen vor,
erörtert Ursachen und diskutiert einige Lösungsansätze.
6 / 2012
Herausgeber:
gh
GDMB Gesellschaft für Bergbau,
Metallurgie, Rohstoff- und
Umwelttechnik
Paul-Ernst-Straße 10
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Präsidium und Geschäftsführung
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Präsident; Prof. Dr.-Ing. Michael Stelter, Freiberg; Dr.-Ing. Karl Hermann
Bruch, Ratingen; stellv. Präsidenten;
Dipl.-Ing. Reinhard Fox, Eckersdorf;
Dipl.-Ing. Dieter Friedrich, Neuhof,
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Dipl.-Ing. Thomas Neu, Saar­brücken;
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Axel Preuße,
Dortmund; Dr.-Ing. Reinhard Püllenberg, Braubach
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(BLZ 268 500 01)
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(BLZ 268 500 01)
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Aus dem Inhalt:
• Ein herzliches Glückauf!
XLVI
• Neue Mitglieder
XLVI
• Jubiläumsveranstaltung zur
100-Jahr-Feier der GDMB
XLVI
• Aus der Arbeit
der GDMB-Fachausschüsse
55. Tagung des
Geschichtsausschusses
L
gh News
Ein herzliches Glückauf!
Zum 90. Geburtstag
am 2. März: Bergass. Dipl.-Ing. Reinhard Böhne, Im Löhrkamp 5, 51580
Reichshof.
Zum 85. Geburtstag
am 10. Februar: Dr.-Ing. Bernhard
Rose, In den Kapellengärten 16, 75433
Maulbronn.
Zum 80. Geburtstag
am 28. Januar: Dipl.-Ing. Peter Aulich,
7 Shipley Street, South Yarra 3141,
Australien;
am 15. Februar: Dipl.-Ing. Rolf P. Lange, Krähenbuschken 48, 45479 Mülheim an der Ruhr;
am 21. Februar: Ass. d. Bergf. Karl H.
Brümmer, Böckelmannweg 8, 58730
Fröndenberg-Strickherdecke.
Zum 75. Geburtstag
am 3. Februar: Dipl.-Ing. Dieter Röttges, Moerser Landstr. 78, 47802 Krefeld;
am 17. Februar: Dipl.-Kfm. Lothar Eppendorf, Schieferweg 5, 38640 Goslar;
l
am 2. März: Dr.-Ing. Hans Peter Hennecke, Beuerberger Straße 36, 82515
Wolfratshausen.
Zum 70. Geburtstag
am 27. Januar: Dr.-Ing. Christian Noltze, Heideller Straße 5, 44807 Bochum.
Zum 65. Geburtstag
am 28. Januar: Dipl.-Ing. Helmut Renetzeder, Dr. Kihn-Ring 15 A, 63755
Alzenau;
am 1. Februar: Rechtsanwalt Günter
Kirchner, Von-Ayx-Str. 13, 53902 Bad
Münstereifel;
am 4. März: Dr.-Ing. Dipl.-Chem.
Hans-Joachim Windhager, Maronenweg 12, 21266 Jesteburg.
Zum 60. Geburtstag
am 24. Januar: Dipl.-Ing. Reinhard
von Liebenstein, Auf den Bui 2, 37077
Göttingen;
am 7. Februar: Dipl.-Geol. Richard
Dallwig, Jacobistr. 16, 79104 Freiburg;
am 5. März: Dr.rer.nat. Dipl.-Geol.
EurGeol. Michael Neumann, Barbara­
str. 13, 57368 Lennestadt.
Neue Mitglieder
31216 Großmann, Bernhard, Dipl.Ing., DMT GmbH & Co. KG, Am
Technologiepark 1, 45307 Essen; Tel.:
0201 172 1458, E-Mail: bernhard.
[email protected]. – Gaußstr. 60A,
44879 Bochum.
31217 Keil, Maxi, Dipl.-Ing., DBE
Tec/Asse GmbH, Am Walde 2, 38319
Remlingen; Tel.: 05336 189629, E-Mail:
[email protected]. Sopienstr.
30, 38118 Braunschweig.
31218 Alt, Wolfgang, Dipl.-Geol.,
Büro für Geologie & Balneologie,
Karwendelstr. 6, 86459 Gessertshausen; Tel.: 08238 902930, E-Mail: [email protected]
31219 Ernstson, Kord, Prof. Dr. Dr.habil., Büro für Geophysik, Am Judengarten 23, 97204 Höchberg; Tel.: 0931
4070115, E-Mail: kernstson@ernstson.
de
31220 Mucke, Dieter, Dr.rer.nat.,
GEOMONTAN Gesellschaft für
Geologie und Bergbau mbH & Co.
KG, Muldentalstraße 56, 09603 Großschirma; Tel.: 03732 85545, E-Mail:
[email protected]
Die GDMB –
Vorreiterin in wichtigen Zukunftsthemen
Jubiläumsveranstaltung zur 100-Jahr-Feier der GDMB in Goslar
Stephan Eicke
2012 war ein bedeutsames Jahr für die
GDMB: Mit dem 3. Tag der Metallurgie konnten die Entscheidungsträger
aus der Branche in der Kaiserstadt
Goslar zu einer vielseitigen Vortragsveranstaltung und einem eleganten
Festabend versammelt werden. Seit
Beginn des Jahres wird die etablierte Fachzeitschrift „Metall“ von der
GDMB-Informationsgesellschaft herausgegeben. Die Renovierung der GeXLVI
schäftsstelle in Clausthal-Zellerfeld
wurde mit einer zeitgemäßen Ausstattung abgeschlossen. Um Nachwuchs
für die GDMB Mitgliedsunternehmen
zu akquirieren und als aktive Schnittstelle zwischen Universitäten und Mitgliedsunternehmen zu fungieren, hat
die GDMB ein Stipendienprogramm
mit Unterstützung einiger Mitgliedsunternehmen ins Leben gerufen. Um
sich den neuen Medien nicht zu ver-
schließen, wurde ein Konzept zur Nutzung der gängigen virtuellen Plattformen erstellt, das demnächst umgesetzt
werden soll. Im Zuge dessen stehen
auch nach wie vor die Überarbeitung
der Corporate Identity sowie die Entwicklung ansprechender Flyer – letzteres, um vor allem junge, potentielle
Mitglieder gezielt ansprechen und gewinnen zu können – im Mittelpunkt
der diesjährigen Aktivitäten. Das
gh News
l
wichtigste Ereignis des Jahres war
aber dennoch zweifellos die Feierlichkeit zum 100-jährigen Bestehen der
GDMB: 1912 in Berlin gegründet, hat
die Gesellschaft eine lange, wechselvolle Geschichte voller Höhen und
Tiefen hinter sich, an die im Rahmen
einer Feierstunde sowie einer Abendveranstaltung am 6. September 2012 in
Goslar erinnert wurde.
Prominente Gäste würdigen
die GDMB
Wie der Präsident der GDMB, Prof.
Dr.-Ing. Hans Jacobi (Abbildung 1),
in seinem Grußwort erläuterte, sei
die Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik
in ihrer Bedeutung und Entwicklung
Abb. 1: Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi, Präsident
der GDMB,
stets von den politischen und gesamtgesellschaftlichen Ereignissen beeinflusst und geprägt gewesen. Schließlich hätten Metalle im Zentrum der
großen Themen aus dem Deutschland
des 20. Jahrhunderts gestanden und
sich in vielen Bereichen unverzichtbar gemacht. Doch auch in Zukunft
werde die GDMB in Fragen des Umweltschutzes und der Energiewende
ein wichtiger Impulsgeber und unverzichtbarer Partner der Industrie bleiben, so Jacobi. Im Rahmen der Feierlichkeit, deren zahlreiche Zuhörer
auch die letzten freien Plätze besetzten, wurde Der Achtermann in Goslar
zum Treffpunkt wichtiger Persönlichkeiten der europäischen Metall- und
Bergbauindustrie. Peter Willbrandt,
Vorstandsvorsitzender der Aurubis
AG in Hamburg, war einer dieser
prominenten Gäste, die es sich nicht
Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hanschke,
Präsident der Technischen Universität
Clausthal und der NTH Niedersächsische Technische Hochschule, lobte
die GDMB als Institution, die, neben
der Universität, den Wissens- und Erfahrungsaustausch der Naturwissenschaftler aktiv vorantreibe und diesen
„intrinsisch motivierten Auftrag“ mit
Leben fülle (Abbildung 3).
Abb. 2: Peter Willbrandt, Vorstandsvorsitzender
der Aurubis AG
nehmen ließen, für ein Grußwort an
die GDMB nach Goslar zu kommen
(Abbildung 2). Die Aurubis AG hat
innerhalb der GDMB einen besonderen Stellenwert, weil der Kupferproduzent, damals Norddeutsche
Affinerie, als erstes Unternehmen
überhaupt 1915 Mitglied dieser Gesellschaft wurde – mittlerweile sind es
über 100 Firmen, die mit der GDMB
Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie,
Rohstoff- und Umwelttechnik zusammenarbeiten und voneinander profitieren. Auch Willbrandt ging auf die
historische Bedeutung der GDMB ein
– eine Gesellschaft, die es geschafft
habe, in der Zeit der beiden Weltkriege, der Wiederaufbauphase der Wirtschaft, der von der Massenproduktion
bestimmten zweiten industriellen Revolution, der Globalisierung und des
Beginns des digitalen Informationszeitalters bestehen zu bleiben, hätte
ohne stete Wartung und Erneuerung
nicht überleben können; ein Umstand
und ein Ziel, das die GDMB auch heute noch verfolgt, um sich der Zukunft
vorausschauend stellen zu können.
Abb. 3: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hanschke, Präsident der TU Clausthal und der NTH
Der Eintritt der Vorgängerbehörde
des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie in die GDMB 1923
macht das LBEG zum ältesten noch aktiven Institutsmitglied der Gesellschaft.
Auf diesen Umstand sichtlich stolz,
dankte Ralf Pospich, der Präsident der
Behörde, der GDMB für die lange,
vertrauensvolle Zusammenarbeit (Ab-
Abb. 4: Ralf Pospich, Präsident des LBEG
bildung 4). Das Suchen und Finden von
Lösungen, die dem Fachkräftemangel
anhand des Fachausschusses für Bergmännische Aus- und Weiterbildung
vorbeugen, hob Pospich positiv hervor.
Unerlässlich sei die GDMB auch für
den kontinuierlichen Meinungsaustausch über den richtigen Umgang mit
Ressourcen und die Gewinnung von
Rohstoffen, wie Professor Bruno O.
Braun, Präsident des VDI Verein Deutscher Ingenieure und Vorsitzender des
DVT Deutscher Verband Technisch
Wissenschaftlicher Vereine, in seiner
Würdigung der GDMB schrieb.
Das Thema Rohstoffe war auch der
Kernpunkt des ausführlichen Grußwortes von Prof. Dr.-Ing. Dr. hc.mult.
Friedrich-Wilhelm Wellmer (Abbildung 5), der als Vertreter der Träger
der Georg-Agricola-Denkmünze und
langjähriger Vorsitzender des GDMBXLVII
gh News
Abb. 5: Professor Friedrich-Wilhelm Wellmer
Fachausschusses Rohstoffwirtschaft die
von der GDMB gebotenen Plattformen
zwischen Theorie und Praxis, Wissenschaft und Industrie als unabdingbar für
den konstanten Lernprozess bezeichnete, damit Deutschland weiterhin eine
Spitzenposition in der Rohstoffwelt einnehmen könne. Dem schloss sich auch
Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver
Junk an (Abbildung 6), der die GDMB
als „Vorreiterin in den wichtigen Zukunftsthemen Rohstoffgewinnung und
Rückgewinnung aus recycelten Produkten“ zu würdigen wusste.
l
GDMB konstant zu fesseln vermochte.
Der Leiter des Geschichtsausschusses
der GDMB gab einen kompetenten
Überblick über die Geschichte der
Gesellschaft, der jeweils in der fünften
Ausgabe der beiden Fachzeitschriften
„World of Metallurgy – ERZMETALL“ und „World of Mining – Surface and Underground“ abgedruckt
ist. Prof. Dr.-Ing. Zbigniew Smieszek,
Präsident des Instituts für Non-Ferrous
Metals in Gliwice, Polen, ließ es sich als
langjähriger Unterstützer der GDMB
nicht nehmen, aus seiner Heimat anzureisen, um seiner Schwesterorganisation zum runden Geburtstag alles Gute
zu wünschen (Abbildung 8).
der Verleihung der Georg-AgricolaDenkmünze, der Dankmedaille der
GDMB sowie eines anschließenden
Festessens, das die Jubiläumsveranstaltung an diesem Tag abschloss.
Die Georg-Agricola-Denkmünze, seit
1924 für außerordentliche Leistungen
auf den Gebieten des Metallhüttenund Bergwesens verliehen, wurde dieses Jahr Dipl.-Ing. Kurt Ehrke (Abbildung 9) zugesprochen, der sich in
zahlreichen Funktionen in der Metallindustrie verdient gemacht hat. Der
Träger des Bundesverdienstkreuzes
der ersten Klasse war bis zu seiner
Pensionierung 2009 Vorstandsmitglied der Trimet Aluminium AG, für
die er seit 1994 in leitender Position
tätig gewesen war. Als Mitglied des
Präsidium des Gesamtverbandes der
Aluminiumindustrie, des Vorstandes
der WirtschaftsVereinigung Metalle
e.V. und als langjähriges Mitglied der
GDMB schien es nur eine Frage der
Zeit zu sein, ehe Ehrke den begehrten Preis entgegennehmen und seinen
Platz in der Reihe verdienter Persönlichkeiten einnehmen konnte.
Abb. 8: Glückwünsche und Präsente aus Polen
(v.l.n.r.: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski,
Geschäftsführer der GDMB, Prof. Dr.Ing. Zbigniew Smieszek, Prof. Dr.-Ing.
Hans Jacobi, Kasimierz Poznanski, Präsident des IGMNiR)
Dass der eingangs bereits erwähnte
Tag der Metallurgie mittlerweile nicht
nur zu den wichtigsten Veranstaltungen gehört, an denen die GDMB maßgeblich beteiligt ist, sondern sich darüber hinaus zu einem internationalen
Branchentreffpunkt entwickelt hat,
der weit über die Grenzen Deutschlands bekannt wurde, ist nicht zuletzt
das Verdienst Dr. Reimund Westphals,
dem dieses Jahr die Dankmedaille der
GDMB zugesprochen wurde (Abbildung 10). Westphal war bis zu seinem
Festabend in der Kaiserpfalz
Abb. 6: Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver
Junk
Höhepunkt war jedoch der detaillierte
und umfassende Festvortrag „Tradition und Fortschritt“ von Prof. Dr.-Ing.
Heinz Walter Wild (Abbildung 7), der
sein Publikum mit der Historie der
Abb. 7: Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild
XLVIII
Nach einer Pause fand die 100-JahrFeier der GDMB in der Goslarer Kaiserpfalz, die der Gesellschaft bereits
oft Raum für illustre Veranstaltungen
gegeben hat, ihre Fortsetzung in Form
Abb. 9:
Dipl.-Ing. Kurt Ehrke bedankt sich für
die Verleihung der
Georg-AgricolaDenkmünze
gh News
l
UNESCO-Welterbe und Museum geführt wird.
Abb. 10: Dr. Reimund Westphal nimmt die
Dankmedaille der GDMB entgegen
Eintritt in den Ruhestand im vergangenen Jahr Geschäftsführer der Recylex-Holding. Komplett zurückgezogen
hat sich der Preisträger aus der Branche jedoch nicht: Als 1. Vorsitzender
des Recycling-Clusters wirtschaftsstrategische Metalle Niedersachsen
(REWIMET) e.V. fördert er noch
immer „Wissenschaft und Forschung
zur Sicherstellung der Rohstoffverfügbarkeit durch Entwicklung von
Recyclingstrategien und -verfahren
bis zur industriellen Umsetzung für
wirtschaftsstrategische Metalle“, wie
die Mission des Vereins es vorschreibt.
Mitgliederversammlung 2012
An die Festveranstaltung gekoppelt
waren sowohl die Mitgliederversammlung der GDMB am folgenden
Tag sowie die Tagung des Geschichtsausschusses, der nach 1960 wieder einmal in der Kaiserstadt stattfand und
seit mittlerweile 33 Jahren mit kurzer Unterbrechung von Prof. Dr.-Ing.
Heinz Walter Wild geleitet wird. Im
Mittelpunkt des diesjährigen Ausflugs stand eine Exkursion in das 1988
stillgelegte Bergwerk Rammelsberg,
in dem über 1000 Jahre lang Erz gefördert worden war und das nun als
Die Mitgliederversammlung des Jahres 2012 hielt durch den Geschäftsbericht des vergangenen Jahres, der von
Präsident Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi
vorgetragen wurde, zahlreiche erfreuliche Nachrichten für die GDMB und
ihre Unterstützer bereit: der internationale Bekanntheitsgrad des Vereins
konnte durch zahlreiche Seminare
und Tagungen gesteigert werden, die
Mitgliederzahl ist seit vielen Jahren
wieder gewachsen und etablierte Veranstaltungen wie die internationale
Fachtagung „European Metallurgical
Conference“, die 2011 von der GDMB
in Düsseldorf ausgerichtet wurde,
sorgten für ein positives Gesamtbild
der Jahresergebnisse. Prof. Dr.-Ing.
Hans Jacobi wurde als Präsident der
GDMB wiedergewählt und Dipl.Ing. Claus Kuhnke, Geschäftsführer
des DEBRIV sowie verantwortlicher
Redakteur der „World of Mining –
Surface and Underground“, tritt die
Nachfolge von Dr.-Ing. George Milojcic als Präsidiumsmitglied der GDMB
Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik
an, während die übrigen Mitglieder
wiedergewählt wurden. Im Rahmen
der Mitgliederversammlung 2012
wurde ebenfalls über eine Namensänderung der GDMB diskutiert: Primär um potentielle Mitglieder mit der
GDMB unter einem einprägsameren
Namen bekannt machen zu können,
entschied sich die Versammlung dafür,
die GDMB Gesellschaft für Bergbau,
Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik in GDMB Gesellschaft der
Metallurgen und Bergleute e.V. umzubenennen.
Auszeichnungen verdienter
Jungingenieure
Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung 2012 standen – wie jedes
Jahr – die Verleihungen begehrter
Preise, mit denen die GDMB Studenten und Absolventen auszeichnet, die
sich durch herausragende Arbeiten
an Hochschulen und Universitäten
für die Auszeichnungen qualifiziert
haben. Der mit 1500 ¥ dotierte Förderpreis der GDMB wurde dieses
Jahr an Dipl.-Ing. Maxi Keil verliehen,
deren an der Technischen Universität
Bergakademie Freiberg angefertigte
Diplomarbeit zum Thema „Technischwirtschaftliches Konzept zur Goldaushaltung in einem Kies-Sand-Tagebau“
als wichtiger Beitrag zur Entwicklung
innovativer Ansätze und Technologien zur Goldgewinnung in einem
Nebenprozess im Tagebau mit „Sehr
gut“ bewertet wurde. Dieselbe Note
erhielt die an der McGill University,
Department of Mining and Materials
Engineering in Montreal, Kanada, angefertigte Bachelorarbeit zum Thema
„The Stabilization of Scorodite with
Aluminium Gels“ von B.Sc. Anne
Gootz, die für ihre Leistung mit dem
Preis des Stifterverbandes Metalle
ausgezeichnet wurde. Mit 1000 ¥ dotiert ist die Reden-Plakette, die seit
1935 an junge Diplomingenieure des
Berg- und Hüttenwesens verliehen
wird, welche ihre Diplom-Hauptprüfung mindestens mit einem „Sehr gut“
bestanden haben. Verliehen wurde
die Auszeichnung an M.Sc. Markus
Mathey, der sein Masterstudium Rohstoffingenieurwesen an der RWTH
Aachen mit einer Gesamtnote von 1,2
abgeschlossen und sich durch zahlreiche Auslandsaufenthalte im Rahmen
von diversen Praktika und Weiterbildungsprojekten für den Preis qualifiziert hatte.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde zudem über die Fortschritte des Arbeitskreises GDMB
2025 gesprochen, dessen Ziele und
Fortschritte eingangs bereits erwähnt
wurden und die eindrucksvoll belegen,
dass die GDMB mit 100 Jahren noch
lange nicht altersmüde geworden ist,
sondern – im Gegenteil – mit Enthusiasmus und Überzeugung nicht nur mit
der Zeit mithalten, sondern ihr immer
einen Schritt voraus sein will.
Die im Rahmen der 100-Jahr-Feier erstellte Festschrift „100 Jahre GDMB
– Ein ganz besonderes Jubiläum“
kann zu einem Preis von 10 ¥ in der
Geschäftsstelle der GDMB bestellt
werden.
XLIX
gh News
l
Aus der Arbeit der GDMB-Fachausschüsse
55. Tagung des Geschichtsausschusses der GDMB
vom 7. bis 8. September 2012
in Goslar
Leitung: Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild,
Dinslaken
Die 55. Tagung des Geschichtsausschusses fand im Anschluss an die
Jubiläumsveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen der GDMB vom 7.
bis 8. September in Goslar statt. Die
Wahl des Tagungsortes hatte mehrere
Gründe. Es bot sich die Gelegenheit,
Besucher der Jubiläumsveranstaltung
an der Tagung des Ausschusses teilnehmen zu lassen. Erfreulicherweise
war eine Reihe von GDMB-Mitgliedern der Einladung gefolgt.
Ein weiterer Grund für die Wahl
Goslars als Tagungsort war auch,
dass im Laufe der über 50-jährigen
Geschichte des Ausschusses zwar im
„Oberharz“ wiederholt eine Tagung
stattfand, wohingegen der „Unterharz“ mit seinem geschichtsträchtigen
Bergbau im Rammelsberg bisher nur
einmal besucht wurde. Dies war die
vierte Tagung im Jahre 1960, als sich
der Geschichtsausschuss noch in der
Gründungsphase befand. Der Leiter
des Geschichtsausschusses, der in den
Annalen geblättert hatte, fand, dass
gegenüber der schönen Kaiserstadt
Goslar, wenn auch mit großer Verspätung, eine Art Wiedergutmachung
stattfinden müsse. So kam die Tagung
in Goslar zustande, der vor dem Hintergrund des 100-jährigen Jubiläums
eine besondere Bedeutung zukam.
Stadtgeschichte und die heutige Situation der Stadt Goslar vortrug.
Die Geschichte der Stadt Goslar ist seit
jeher mit dem Bergbau des Rammelsberges verknüpft. Bereits lange vor der
Gründung der Stadt wurde am Rammelsberg Bergbau betrieben. Um 968
kann ein geordneter Bergbaubetrieb
am Rammelsberg nachgewiesen werden. Die Bergbau- und Hüttentätigkeit
hatte sich so schnell entwickelt, dass
es zu einem enormen Bevölkerungszuwachs kam. Ohne die reichen Erzvorkommen des Rammelsberges (Silber,
Blei, Kupfer) hätte sich Goslar nicht
zu einer blühenden Kaiserstadt mit
prächtigem Stadtbild entwickeln können. Ursprünglich hatte der deutsche
König das Bergregal, die Stadt Goslar
war aber selber stark am Bergbau des
Rammelsberges beteiligt. Die hohe
Bedeutung Goslars für die mittelalterlichen Könige und Kaiser manifestiert
sich auch darin, dass Kaiser Heinrich II.
zu Beginn des 11. Jahrhunderts in der
Nähe des Rammelsberges eine Pfalz
anlegen ließ. 1552 zogen nach einem
Streit die Herzöge von Braunschweig
und Lüneburg die Oberhoheit über
den Rammelsberg an sich.
1Vortragsveranstaltung
Die Metallverarbeitung nahm im 19.
Jh. zu und sorgte während der Industrialisierung Goslars für Arbeitsplätze
und Innovationen. Noch heute spielt
die Metallurgie in Goslar – wenn auch
nicht mehr durch vor Ort abgebaute
Rohstoffe – eine bedeutende Rolle in
der wirtschaftlichen Entwicklung der
Stadt. Neue Technologien und innovative, sich stets weiterentwickelnde Nutzungsmöglichkeiten sorgen zudem für
gute Zukunftsaussichten.
Die Vortragsveranstaltung fand am
Nachmittag des 7. September im Hotel
Achtermann statt. Der Vorsitzende des
Geschichtsausschusses Prof. Dr.-Ing.
Heinz Walter Wild begrüßte die Teilnehmer und hieß besonders Bürgermeister Axel Siebe willkommen, der
in Vertretung des Oberbürgermeisters
einen Überblick über die 1000-jährige
Die UNESCO hat der Altstadt von
Goslar für ihre einmalige Schönheit
und dem 1000-jährigen Bergwerk
Rammelsberg als herausragendes Industriedenkmal gemeinsam das Prädikat „Weltkulturerbe“ verliehen, eine
Auszeichnung, die die vielschichtige
jahrhundertelange Verbindung zwischen Stadt und Bergbau würdigt und
L
ihr ein Denkmal setzt. Im August 2010
wurde zusätzlich die „Oberharzer Wasserwirtschaft“ Teil der Welterbestätte.
Goslar ist während des Krieges von
Bombenangriffen verschont geblieben.
In der Altstadt sind über 1500 Fachwerkhäuser erhalten, von denen rd. 170
aus der Zeit vor 1550 stammen. Bürgermeister Siebe hat nicht übertrieben,
wenn er sagte „Das Faszinierende an
unserer Stadt ist das einmalige Zusammenspiel von bedeutender Geschichte,
Kultur und lebendiger Gegenwart, das
Sie schon bei einem Spaziergang durch
die schmalen Gassen der Altstadt erfahren und genießen können“.
Im ersten Vortrag führte Hans-Georg
Dettmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg, Goslar, ein in das Weltkulturerbe Rammelsberg, ein lebendiges
Museum an historischem Ort.
Als das Erzbergwerk Rammelsberg am
30. Juni 1988 seinen Abbaubetrieb einstellte, ging eine Ära zu Ende. Mehr als
27 Mio. t Erz waren aus dem Berg herausgeholt worden. Zurück blieben eine
Anlage, die einst zu den modernsten
ihrer Art in Deutschland gehört hatte,
und ein beeindruckendes Ensemble
von montanhistorischen Denkmalen
aus acht Jahrhunderten.
Schon zu Betriebszeiten war der einzigartige Charakter der Rammelsberger Bergwerksanlagen als technisches
Kulturdenkmal erkannt und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung formuliert
worden. Die Anlage wurde als montanhistorisch bedeutend in die Denkmalliste des Landes Niedersachsen eingetragen und bereits vor dem Ende des
Bergbaubetriebs wurden museale Führungen im Roederstollen durchgeführt.
Im August 1988 wurde eine Trägergesellschaft für ein künftiges Bergbaumuseum gegründet; 1992 wurde das
ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg
gemeinsam mit der Altstadt von Goslar in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Mitte der
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1990er-Jahre wurde der Rammelsberg
dezentrales Projekt der Weltausstellung EXPO 2000.
Seitdem hat sich das ursprüngliche
Bergbaumuseum Schritt für Schritt zu
einem kulturhistorischen Museum gewandelt, das das Wirken des Menschen
in der Region auf der Basis des Bergbaus darstellt und vermittelt.
Eine in technischer Hinsicht besondere Epoche setzte mit dem Wirken
des Oberbergmeisters Johann Christoph Roeder in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts ein. Roeder war von
1768 bis 1810 am Rammelsberg tätig
und gilt als der größte Reformer des
dortigen Bergbaus in der Neuzeit. Auf
seine Arbeit geht ein Stollensystem aus
Wasserläufen, Schächten, Radstuben,
Wasserrädern und anderen Einrichtungen zurück, in dem mit Hilfe von
Wasserkraft Erze gefördert und die
Grubenbaue entwässert werden konnten. Heute ist der Roederstollen für
Besucher zugänglich und neben zahlreichen anderen Komponenten mit ein
Grund für die Ernennung des Rammelsberges zum Weltkulturerbe.
Im Zuge der nationalsozialistischen
Autarkiepolitik erhielt der Rammelsberg zwischen 1935 und 1938 neue
Übertageanlagen, deren Kern die für
die damalige Zeit hochmoderne Erzaufbereitung bildete. Noch heute prägen diese Gebäude des Architekten
Fritz Schupp, der auch die Zeche Zollverein erbaut hat, das Aussehen des
Berges; sie sind neben der Kaiserpfalz
das Wahrzeichen der Stadt Goslar.
Das heutige Museum sieht es als eine
wesentliche Aufgabe an, das außergewöhnliche Denkmal-Ensemble des
Erzbergwerks möglichst authentisch
zu erhalten und inmitten der historischen Anlage Kulturgeschichte zu vermitteln. Die Aufgaben des Museums
wachsen kontinuierlich, denn nach
der Erweiterung der Welterbestätte
um die Oberharzer Wasserwirtschaft
2010 gilt es, gemeinsam mit kulturtragenden Einrichtungen in der Stadt
Goslar sowie Oberharzer Museen
einer wachsenden Öffentlichkeit die
kulturelle Vielfalt der Harzer Montanregion vor Augen zu führen.
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Das Thema des Vortrags von Dipl.-Ing.
Jürgen Meier, Goslar, lautete Erzbergwerk Rammelsberg – Planung und
Durchführung der Arbeiten zum Ende
einer berühmten Lagerstätte. Der letzte amtierende Direktor des Bergwerks
informierte das Auditorium über die
aufwändigen Maßnahmen zur Verwahrung des untertägigen Bereichs und zur
Sicherung, Wiedernutzbarmachung
und Rekultivierung der übertage in
Anspruch genommenen Flächen.
Hans-Heinrich Hillegeist, Göttingen,
berichtete über Harzer Eisenhütten
und ihr Eisenguss. Wenn von frühem
Bergbau im Harz die Rede ist, denkt
man zunächst an die großen Bergbaureviere des Oberharzes und des Unterharzes. Beide Reviere förderten Blei-,
Zink- und Kupfererze, die auch meistens Silber und Gold enthielten. Dabei ist der Harz auch überaus reich an
Eisenerzen. Die wichtigsten Grubenreviere lagen am Iberg bei Bad Grund,
im oberen Siebertal, bei Elbingerode
(sog. Elbingeröder Komplex) und Bad
Lauterberg. Als Eisenerze kommen
vor: Braun- und Spateisenstein, Eisenglanz und Roteisenstein.
Die Blütezeit des Harzer Eisenhüttenwesens fällt in die Jahre 1500 bis
1618. In den Flusstälern zogen sich oft
bis tief ins Gebirge hinauf Rennfeuer
und Hochöfen, Stabeisen- und Blechhämmer. Der Dreißigjährige Krieg
brachte die Eisenindustrie an den
meisten Orten zum Erliegen. Unter
den unmittelbaren Nachwehen dieses
Krieges hatte das Eisenhüttenwesen
länger als ein halbes Jahrhundert zu
leiden. Erst um 1700 waren wieder 14
Eisenhütten in Betrieb.
Der Gesamtharz gehörte zu sechs
Territorialherrschaften: Kurfürstentum – später Königreich – Hannover,
Herzogtum Braunschweig, Communion-Harz (von 1635 bis 1788, gemeinsam von Hannover und Braunschweig
verwaltet), Königreich Preußen, Grafschaft Stolberg, Fürstentum AnhaltBernburg. Jedes dieser Territorien
unterhielt eigene Eisenhütten.
Im Jahre 1800 gab es 20 Eisenhütten
im Harz. Heute ist die Eisenerzeugung im Harz erloschen, doch sind von
einer Reihe ehemaliger Hütten noch
Relikte wie Hochöfen, Gebäude, Gießereien u.a. erhalten. Der Vortragende hat einige der einst bedeutenden
Eisenhütten fotografiert und dazu geschichtliche Erläuterungen gegeben.
Im einzelnen wurden im Bild folgende
Hütten gezeigt:
Hütte Mägdesprung (1646 bis 1876)
mit dem eindrucksvollen Obelisk
von 1812 (Höhe 19 m). Die fürstliche Eisenhütte Ilsenburg (1546 bis
heute) mit Hüttenteich. Hütte Rübeland (1448 bis 1907) an der Bode. Das
Eisenhüttenwerk Zorge (16. Jh. bis
heute durch Nachfolgebetriebe). Die
Rothehütte (1707 bis 20. Jh., klassizistischer Neubau von 1820/1828) und
die Königshütte (1733 bis 2001).
Alle diese Eisenhütten lagen an
Hüttengräben (z.T. mit Stauteichen
verbunden), um mittels Wasserkraft
die Wasserräder für die Pochwerke,
Gebläse und Hämmer anzutreiben.
Dampfmaschinen wurden so gut wie
keine angeschafft.
Im zweiten Teil des Vortrages wurden
gusseiserne Produkte dieser Hütten
vorgestellt: Grabplatten, Öfen, die
Büste von König Jérôme von Westphalen (Königshütte 1811), Obelisken
(Braunschweig und Bad Lauterberg),
gusseiserne Säulen (Rothehütte),
gusseiserne Gebläse (Rothehütte),
Treppe (Ilsenburg), Balkongitter
(Wangenheim-Palais Hannover), die
Reiterstatuette Königs Georg V. von
Hannover (Königshütte 1855), Stereotypen-Platten (Rübeland), Brunnen
(in Wernigerode und Königshütte).
Es wurde aber nicht nur „Kleinguss“ in
hervorragender Qualität gefertigt, sondern auch große Gussarbeiten konnten
hergestellt werden, so z.B. ein riesiger
Triumphbogen, der in St. Petersburg
steht. Er wurde zur Erinnerung an siegreiche russische Feldzüge gegen Persien, die Türkei und Polen gefertigt. Bis
auf die Skulpturen ist das ganze riesige
Bauwerk vollständig aus Gusseisen.
Dr. Wilfried Ließmann, Göttingen,
gab einen Überblick über Historisches Hüttenwesen und Waldköhlerei
im Südwestharz. Das einst blühende
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gh News
Harzer Montanwesen fußte nicht allein auf den reichen Erzlagerstätten,
sondern auch auf dem Waldreichtum
der Berge, denn ohne Grubenholz für
die Bergwerke und Holzkohlen für die
Schmelzhütten wäre es niemals möglich gewesen, solche große Mengen
von Silber, Blei, Kupfer und Eisen zu
produzieren. Als Beispiel der früheren königlich-hannoverschen Oberforste (Forstinspektionen) Herzberg
und Lauterberg zeigte er, wie wichtig
die laubholzreichen Wälder des Südwestharzes zur Brennstoffversorgung
der Eisen-, Kupfer- und Silberhütten
waren. Schon im 16. Jahrhundert kam
es durch Raubbau an den Oberharzer
Wäldern immer wieder zur Holzverknappung, die nicht selten zur Einstellung von Hüttenwerken führte. Um
den immer größer werdenden Bedarf
überhaupt decken zu können, ging man
schon im frühen 18. Jahrhundert zu
einer auf „Nachhaltigkeit“ ausgerichteten planmäßigen Bewirtschaftung
der Forsten über. Diese unterstand
dem in Clausthal tagenden „Königlichen Berg- und Forstamt“, dessen Vorsitz der Berghauptmann inne hatte.
Neben den Oberharzer Silberhütten in
Clausthal, St. Andreasberg und Altenau
stellten die im Südwestharz an Söse,
Sieber und Oder betriebenen Eisenhütten seit Ende des 18. Jh. ein zweites wirtschaftliches Standbein für den
Harzhaushalt dar, über welche HansHeinrich Hillegeist im vorhergehenden
Vortrag berichtet hatte. Ausschlaggebend hierfür war neben der ganzjährig
verfügbaren Wasserkraft und den hochwertigen Eisensteinvorkommen der
Holzreichtum der umliegenden Wälder.
Da Holzkohle neunmal weniger wiegt
als Holz, aus dem sie erzeugt wird, ließ
sich der wichtige Energieträger mittels
Karren relativ problemlos auch über
größere Distanzen transportieren. Seit
dem 16. Jahrhundert erfolgte die Verkohlung des Holzes fast ausschließlich
in großen Platzmeilern („stehende
Meiler“). Verkohlt wurde überwiegend
minderwertiges Holz, etwa Baumkronen, Äste oder Stuken.
Mit dem Aufblühen des frühneuzeitlichen Montanwesens im Harz zu BeLII
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ginn des 16. Jahrhunderts entwickelte
sich die Waldköhlerei nach Bergbau
und Hüttenwesen zu einer wichtigen
Erwerbsquelle. Vor allem im südwestlichen und östlichen Teil des Gebirges
entstanden regelrechte Waldarbeiterund Köhlerdörfer. Die Hüttenwerke
im hannoverschen Harz benötigten
jährlich bis zu 80 000 Karren Holzkohlen, was einem Volumen von
200 000 m³ entsprach. Als Mitte des 19.
Jahrhunderts die Eisenbahn den billigen Massentransport von Steinkohlenkoks ermöglichte, nahm der Umfang der Köhlerei stetig ab. Mit der
Stillegung des letzten mit Holzkohle
betriebenen Hochofens auf der Rothhütte (an der Bode bei Elbingerode)
im Jahre 1925 fand die gewerbliche
Waldköhlerei bis auf unbedeutende
Einzelversuche ihr Ende.
Den Umfang der heimischen Holzkohlenwirtschaft mögen folgende Daten
belegen:
• um 1750 benötigten die Harzer
Schmelzhütten jährlich etwa 50 000
bis 60 000 „Karren“ Holzkohle
(eine Karre entspricht einem Volumen von rund 2,5 m³).
• 1849 wurden in den sechs hannoverschen Forstinspektionen von rund
150 Kohlenmeistern 87 200 Karren Kohlen erzeugt. Das entspricht
einem kegelförmigen Haufen von
40 m Höhe und einem Durchmesser von 122 m.
• In den Wäldern des Südwestharzes findet man, wie Kartierungen
ergeben haben, durchschnittlich
etwa 25 bis 30 Meilerplätze pro
Quadratkilometer. Allein im Einzugsgebiet der Sieber (rd. 75 km²)
resultieren daraus mehr als 2000
solcher Kohlungsplätze.
Während der Vortragsveranstaltung
besuchten die Damen der Teilnehmer
das renommierte Mönchehaus-Museum. Das Museum ist in einem Ackerbürgerhaus aus dem Jahre 1528 untergebracht und zeigt zeitgenössische
Kunst. Im Außenbereich befindet sich
ein imposanter Skulpturengarten. Im
Museum finden jährlich stattfindende
Ausstellungen der jeweiligen Kaiserringträger der Stadt Goslar statt.
Am Abend der Vortragsveranstaltung
gab es den fast schon traditionellen
Lichtbildervortrag unseres Mitglieds
Claus Müller, Hamburg. In gewohnt
kurzweiliger Weise zeigte er aus seinem reichen Fundus interessante und
bemerkenswerte historische Wertpapiere unter dem Motto Harzer Wertpapiere erzählen Geschichten. Dabei
erfuhr man, wie viele und bedeutende
Unternehmen des Montanwesens im
und um den Harz angesiedelt waren.
Man konnte von einer blühenden Industrieregion sprechen, die sich auf
Bergbau und Hüttenwesen gründete.
2Rahmenprogramm
Am Samstag fand eine Exkursion zum
Rammelsberg statt. In den Räumen
des ehemaligen Bergwerks fand die
Einführung in die Besichtigungstour
statt.
Dr. Lothar Klappauf, Arbeitsstelle
Montanarchäologie, sprach in seinem
Vortrag Zur frühen Geschichte des
Harzer Bergbaus. Lange Zeit herrschte allgemein die Überzeugung, man
könne den Beginn der Bergbautätigkeit auf Kupfer, Silber und Blei am
Rammelsberg ziemlich genau auf den
Zeitraum um das Jahr 970 festlegen.
Er galt damit als der älteste während
des Mittelalters im deutschsprachigen
Raum nachweisbare Bergbau. Bei Ausgrabungen in Düna, einer aufgelassenen Siedlung am südlichen Harzrand
bei Osterode, wurden in den 80er-Jahren Metalle, Schlacken, Erze und verschiedene Gegenstände gefunden, die
auf den Betrieb einer Schmelzhütte
hinweisen. Sie stammen aus der Zeit
um 300 n. Chr. Sowohl das Erz als auch
die Schlackenreste lassen sich eindeutig der Rammelsberger Lagerstätte zuordnen. Dies ist ein Beweis dafür, dass
Rammelsberger Erze bereits vor Beginn des Mittelalters bis zu 50 km weit
transportiert und an einem zentralen
Ort verarbeitet wurden.
Infolge dieser spektakulären Ergebnisse begann eine systematische
archäologische Erforschung des
Bergbaus und des Hüttenwesens im
Harz. Maßgeblich daran beteiligt ist
die Arbeitsstelle Montanarchäologie,
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eine Abteilung des Niedersächsischen
Landesamtes für Denkmalpflege, die
seit Mitte der 80er-Jahre in Goslar tätig ist. Viele Funde, die mit modernsten Analysemethoden untersucht
worden sind, legen nahe, dass möglicherweise am Rammelsberg schon
in der Bronzezeit um 1000 v. Chr. und
im Oberharz um 800 v. Chr. Erze abgebaut wurden. Um hier gesicherte
Aussagen treffen zu können, bedarf
es aber noch intensiver Forschung.
Der Schwerpunkt der archäologischen
Tätigkeit liegt seit einigen Jahren im
unmittelbaren Bereich des Rammelsberger Lagers. Da ein weiteres Lager
im Jahre 1859 gefunden wurde, wird
das seit über 1000 Jahre in Betrieb gewesene Lager als das „Alte Lager“ bezeichnet. In der Frühzeit standen die
Erze dieses Lagers in einem ca. 20 m
breiten und ca. 500 m langen Ausbiss
an und konnten im Tagebau gewonnen
werden. Erst später, als man der Lagerstätte nach der Tiefe folgen musste,
musste man zum Stollenbau und dann
zum Tiefbau übergehen.
Die archäologischen Funde in den
oberen Partien der Lagerstätte waren
sensationell. Der Fund eines Lederschuhs, der um die Zeit 1024 n. Chr.
datiert wurde, war der Anlass, sich diesen Lagerstättenpartien zuzuwenden.
Es wurde z.B. organisches Fundmaterial geborgen, u.a. Holzgegenstände,
Riemenfragmente aus Leder sowie
Seil- und Gewebereste, fast alle in
einem auffallend guten Erhaltungszustand. Zurzeit sind mehrere Grabungsschnitte im oberen Teil des Alten Lagers angelegt worden, die bereits neue
überraschende Erkenntnisse erbracht
haben, darunter hervorragend erhaltene Konstruktionshölzer. Die laufenden
und folgenden Kampagnen sehen eine
Erweiterung der Grabungsflächen auf
den übrigen Seiten vor, um in weitere
Tiefen zu gelangen.
Der mit Bildern angereicherte Vortrag
von Dr. Klappauf wurde mit großem
Beifall aufgenommen und machte neugierig auf die anschließende Besichtigungstour.
Der erste Besichtigungspunkt war das
ehemalige Bergdorf. Es war die erste
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Abb. 1:
Grundmauern der
St. Johanneskirche
im
ehemaligen
Bergdorf
Siedlung der Bergleute, die noch vor
der Jahrtausendwende angelegt wurde. Um das Jahr 970 n. Chr. wurde mit
der Errichtung der St. Johanneskirche
begonnen, von der die Grundmauern
noch heute erhalten sind (Abbildung
1). Im frühen 12. Jh. erbauten die Goslarer Bergleute eine weitere Siedlung,
Frankenberg, und errichteten die stattliche Frankenberger Kirche, welche
noch heute über dieser ehemaligen
Bergmannssiedlung thront. Von den
ersten Siedlungen, Bergdorf und Frankenberg, sind heute allerdings kaum
noch Reste vorhanden.
Besichtigt wurden weiterhin die alten
Hohlwege, auf denen das geförderte
Erz zu den Schmelzhütten gebracht
wurde. Sie reichen in die Frühzeit des
Rammelsberger Bergbaus zurück.
Die Teilnehmer besuchten weiter den
Maltermeisterturm, der am Hang des
Rammelsberges um 1500 errichtet
wurde (Abbildung 2). Er diente zur
Überwachung der Gruben und wurde
seit 1578 als Anläuteturm genutzt. Seit
Mitte des 18. Jahrhunderts befand sich
im Turm die Wohnung des Maltermeisters, daher erhielt er seinen Namen.
Der Maltermeister hatte das Holz zu
verwalten, das in den Gruben hauptsächlich für das Feuersetzen benötigt
wurde. Der Begriff Malter bezeichnet
ein Holzmaß, das etwa zwei Raummetern entspricht. Jährlich wurden für die
Erzgewinnung im Rammelsberg etwa
6000 Malter verbraucht, d.h. für eine
Tonne Erz benötigte man über einen
Kubikmeter Holz. Der Maltermeisterturm gilt als das älteste erhaltene Tagesgebäude im deutschen Bergbau.
Ein Höhepunkt war die Besichtigung
der aktuellen archäologischen Grabungen. Dr. Klappauf erläuterte den
zahlreichen Teilnehmern die Fundstellen, die er in seinem Vortrag schon
vorgestellt hatte (Abbildungen 3 und
4). Ein bisher nicht bekannter Stollen
war kürzlich angeschlagen worden.
Auch neu gefundene sehr alte Holzbalken weisen auf eine rege Übertagetätigkeit hin. Bei der Führung wurden
weitere sehr interessante Informationen über den Bergbau des Rammelsbergs vorgetragen.
Nach der Periode des Tagebaues musste man tiefer in den Berg. Es gab nun
Stollen und die ersten Schächte. Das
Abb. 2: Blick vom Maltermeisterturm auf Goslar
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Wasserrad. Es ist vollständig erhalten
und ist der älteste ausgemauerte Grubenraum Europas. In der Mitte des 18.
Jhd. führte der Oberbergmeister Johann Christoph Roeder grundlegende
Umgestaltungen sowie entscheidende
betriebliche Verbesserungen durch,
so auch den effektiveren Einsatz der
Wasserkraft. Der heute noch erhaltene
und nach ihm benannte Roederstollen
kann heute von Besuchern befahren
werden. Die von Roeder entwickelten Wasserkünste dienten bis 1906 zur
Wasserlösung und Erzförderung.
Abb. 3: Dr. Klappauf erläutert die Ergebnisse
der archäologischen Untersuchungen
eindringende Wasser war schließlich
das entscheidende Problem. Um den
Bergbau weiter betreiben zu können,
wurde um 1150 der Rathstiefste Stollen in Angriff genommen, der heute
noch vollständig erhalten und funktionsfähig ist. Dieser rd. 1000 m lange Wasserlösungsstollen, der in etwa
100-jähriger Arbeit mit Schlägel und
Eisen aufgefahren wurde, ist einer der
ältesten erhaltenen Stollen des deutschen Bergbaus.
Nach dem Mittagsessen im Restaurant
„Rammelsberg“ teilte sich die Gruppe.
So konnte wahlweise die Aufbereitung,
das Magazingebäude und der Roeder­
stollen besichtigt und befahren werden.
Eine zweite Gruppe konnte eine Stadtführung durch Goslar erleben unter
Führung von Ulrike Lerche, der Gattin
unseres Mitglieds Reinhard Lerche.
Durch die äußerst feine Verwachsung
der Rammelsberger Erze gab es stets
aufbereitungstechnische Probleme.
1935 wurde beschlossen, das schon
länger bekannte Flotationsverfahren einzuführen, eine physikalische
Trennung der Erzbestandteile mit
Hilfe von Ölreagenzien. Um das neue
Aufbereitungsverfahren einsetzen zu
können, war eine Umstrukturierung
des Bergwerks notwendig. Der Architekt Fritz Schupp, der auch die Zeche
Zollverein konzipiert hatte, und sein
Partner Martin Kremer begannen
1935 mit dem Bau völlig neuer Übertageanlagen und der neuen Aufbereitung als Hangaufbereitungsanlage. Sie
erstreckt sich in abgetreppter Form
Abb. 4:Fundstelle von Relikten des mittelalterlichen Bergbaus
Als nach einem Jahrhundert der Abbau unter das Niveau des Rathstieften
Stollens vorgedrungen war, wurde um
1250 mitten im Berg der Feuergezäher Schacht abgeteuft, um über diesen
mit Hilfe eines Wasserrades die Grubenwasser zu heben. Das Feuergezähe Gewölbe war die Radstube für das
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Abb. 5:
Führung durch die
Altstadt von Goslar
mit vier nach unten an Breite zunehmenden Baukörpern bis zum unteren
Zechenplatz. Man kann heute sagen,
dass es den beiden Architekten gelungen ist, am Rammelsberg eine der
baukünstlerisch beeindruckendsten
Bergwerksanlagen des 20. Jh. geschaffen zu haben.
Am 30. Juni 1988 wurde der Bergbau
am Rammelsberg stillgelegt. Es war
das älteste ununterbrochen betriebene Erzbergwerk der Welt. Von besonderer Bedeutung war es, dass nach
der Stilllegung nicht nur die vorhandenen Stollen und Grubenbaue, sondern auch in den Anlagen übertage
die gesamte maschinelle und sonstige
Ausstattung mit sämtlichen Fördermaschinen, den wichtigsten Grubenfahrzeugen, den Aufbereitungsmaschinen u.a.m. erhalten geblieben ist.
Die Besichtigung der Übertageanlage,
der Aufbereitung sowie die Befahrung
des Röderstollens war für die Teilnehmer höchst beeindruckend.
Die Führung durch die Altstadt durch
Ulrike Lerche fand ebenfalls großen
Beifall. Frau Lerche hatte es verstanden, mit Charme, Humor und großer
Kenntnis den Teilnehmern die Besonderheiten und Schönheiten dieser traditionsreichen alten Kaiserstadt nahezubringen (Abbildung 5).
Ein gemeinsames Abendessen im Restaurant des Hotels Brusttuch vereinte
nochmals die Teilnehmer in fröhlicher
Runde und weckte Vorfreude für die
nächste Tagung des Geschichtsausschusses im Jahr 2013.
Heinz Walter Wild