Sardinien 1999

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Sardinien 1999
Sardinien 1999
(©Copyright by T. Brand 1999)
Das Original finden Sie bei www.abseiling.de
Frühmorgens fahren wir aus dem gewaltigen
Bauch unserer Fähre von Livorno (I) nach Olbia /
Sardinien, von wo wir unsere Rundreise um die
Insel starten wollen.
Von Olbia aus führt unsere Route
über Nuoro in das berühmteste und
berüchtigtste Dorf der Insel, nach
Orgosolo, wo laut der italienischen
Regenbogenpresse ehemals die
verwegenen “Banditen” der Barbagia
hausten.
Typisch
sind
hier
Wandbilder, die “Murales”. Sie sind
eine stille Revolution gegen die
Unterdrückung und behandeln nicht
nur sardische Themen.
Weiter geht es über eine der eindruckvollsten
Gebirgsstrecken Sardiniens nach Arbatax, wo
rote Porphyrklippen schroff ins Meer ragen.
Leider ist der Himmel bewölkt und wir
entschließen uns, nach einer kurzen Pause
weiter nach Torre di Bari zu fahren, um am
örtlichen Zeltplatz unser Lager aufzuschlagen.
Am nächsten Tag machen wir das Hinterland, die Ogliastra unsicher, wo wir auf gut
ausgebauten Strassen den Bikes richtig die Sporen geben. Das ist das
Kurvenparadies schlecht hin, der Asphalt ist griffig und die Strassen sind leer, wir
kehren total erledigt am Abend an unseren Zeltplatz zurück.
Tags darauf führt unsere Tour über Lanusei, Barumini (dort steht die riesige
Nuraghenburg Su Nuraxi, die im Gegensatz zu den Nuraghen von Dorgali in jedem
Fall sehenswert ist) nach Oristano. Dort stellen wir auf einem Campingplatz direkt am
Meer unser Zelt auf, unser einziger Nachbar, ein Starnberger Ehepaar begrüßt uns
mit einem gekühlten, aus der Heimat mitgebrachten original bayerischen Weißbier.
Eine Wohltat nach dieser heissen Fahrt von
der Ostküste an die Westküste. Am nächsten
Tag steht Kultur auf dem Programm, wir
besichtigen Tharros, die größte erhaltene
phönizisch-römische Hafenstadt Sardiniens.
Wir verlassen die Sinis-Halbinsel am
nächsten Tag und fahren über Bosa an
einer traumhaften Küstenstrasse weiter
nach Alghero (tolle Altstadt), wo wir im
einzigen Hotel im historischen Zentrum
in einem ehemaligen FranziskanerKloster übernachten (San Francesco,
unbedingt empfehlenswert). Leider
können wir wegen des starken
Meergangs die schönste Grotte
Sardiniens, die Grotta di Nettuna nicht
besichtigen. Über 652 Stufen erreicht
man den Eingang der Höhle, der knapp
über dem Meeresspiegel liegt.
Von unserer vornehmen Unterkunft machen wir für
ein paar Lire per Autobus einen Tagesausflug nach
Sassari, wo wir uns die Cavalcata Sarda ansehen,
den
“sardischen
Ritt”,
eine
riesige
Folkloreveranstaltung,
die
insbesondere
für
Pferdeliebhaber unbedingt sehenswert ist.
Leider sind wir schon im Nordteil der Insel und unsere
Tage auf Sardinien sind gezählt. Wir fahren über
Castelsardo nach Santa Teresa di Gallura, wo wir mit
den Sardegna-Ferries Sardinien verlassen und nach
einer kurzen Fahrt mit der Fähre Korsika erreichen.
Die Fortsetzung unserer Reise nach Korsika und weiter über die Seealpen zurück
nach Hause gibt’s unter www.abseiling.de . Und zum guten Schluss noch ein paar
Impressionen einer wirklich tollen Insel:
© T. Brand 1999