Erweiterung: Netto-Faktoreinkommen und BNE
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Erweiterung: Netto-Faktoreinkommen und BNE
Erweiterung: Netto‐Faktoreinkommen und BNE BIP = Innerhalb einer Nation produzierter Output BNE (Bruttonationaleinkommen, früher Bruttosozialprodukt) ( l k f h l d k) = der von sich in inländischem Besitz befindenden P d kti f kt Produktionsfaktoren produzierte Output d i t O t t BIP = BNE – NFP NFP = Netto‐Faktoreinkommen (net factor payments) = Faktorentschädigungen aus dem Ausland an Produktionsfaktoren in inländischem Besitz minus Faktorentschädigungen aus dem Inland an inländischem Besitz minus Faktorentschädigungen aus dem Inland an Produktionsfaktoren in ausländischem Besitz Korrekte Ertragsbilanz (current account): CA = X – M + NFP Makroökonomie ‐ Uni Basel 1 Makroökonomie ‐ Uni Basel 2 Beispiele: ABB: Das Einkommen der Ingenieure einer Schweizer Firma für den Bau von Infrastruktur ist Teil des Schweizer BNE (da von einem Schweizer Produktionsfaktor erstellt) und nicht des Schweizer BIP. Dafür sind diese Ei k Einkommen im Chinesischen BIP (da in China gebaut) enthalten und haben i Chi i h BIP (d i Chi b ) h l dh b einen negativen Einfluss auf das Chinesische BNE. Grenzgänger Für die USA ist der Unterschied zwischen BNE und BIP mit rund 0.2% eher klein In der Schweiz ist der Unterschied einiges grösser: rund 9%. 600000 500000 400000 300000 CH GNP CH GDP 200000 100000 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 0 Makroökonomie ‐ Uni Basel 3 Erweiterung der bereits bekannten Folie BNE = Y + NFP = C + G + I + X – M + NFP i1.1: BNE YD = Y + NFP + Tr + Int T i2.1: Verfügbares Einkommen YD = Y + NFP + Tr + Int – T i2 1: Verfügbares Einkommen Sp = YD – C i3: Private Ersparnisse Sp = Y + NFP + Tr + Int ‐ T – C i2.1 in die i3 Sp = G + I + X ‐ M + NFP + Tr + Int – T für (Y + NFP) i1.1 einsetzen Sp = I ‐ ((T ‐ G ‐ Tr ‐ Int) + (X – ) ( M + NFP)) Private Ersparnisse Makroökonomie ‐ Uni Basel „Budgetdefizit“ (oder Überschuss) Ertragsbilanzsaldo! 4 Nationale Ersparnisse und Sparüberschuss Sp = I + (G + Tr + Int ‐ T) + (X – M + NFP) (G + Tr + Int ‐ T) = Sg De facto können die öffentlichen Ersparnisse (Sg) <, = oder > 0 sein. De facto können die öffentlichen Ersparnisse (S ) < = oder > 0 sein Sp + (T ‐ + (T G ‐ G Tr ‐ Int) = I + (X – Int) I + (X M + NFP) M + NFP) Sp + Sg= I + (X – ( M + NFP)) S – I = (X – S – I = (X – M + NFP) M + NFP) Nationaler Sparüberschuss Makroökonomie ‐ Uni Basel Ertragsbilanzsaldo 5 Handelsbilanz: Grenzüberschreitenden Verkehr von Gütern. Güt Dienstleistungsbilanz: Grenzüberschreitenden Verkehr von Dienstleistungen o e s e s u ge Netto Arbeitseinkommen Netto Kapitaleinkommen Netto Kapitaleinkommen Übertragungen Grenzüberschreitenden Transfers wie z.B. Entwicklungshilfe g + + + + = Ertragsbilanz Für die Schweiz besonders von Bedeutung sind die sog. Kapitaldienstleistungen, also die Zinszahlungen, die aufgrund von Investitionen von Inländern im Ausland anfallen. Makroökonomie ‐ Uni Basel 6 Kapitalverkehrsbilanz: Die Bilanz, welche die Veränderungen der grenzüberschreitenden Forderungen (Investitionen) umfasst. Ertragsbilanz + Kapitalverkehrsbilanz Kapitalverkehrsbilanz = ‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐‐ Zahlungsbilanz hl bl Die Zahlungsbilanz weist definitionsgemäss einen Saldo von Null auf Null auf. Makroökonomie ‐ Uni Basel 7 Ertragsbilanz und Auslandvermögen der Schweiz Makroökonomie ‐ Uni Basel 8 Makroökonomie ‐ Uni Basel 9 Makroökonomie ‐ Uni Basel 10 Makroökonomie ‐ Uni Basel 11 Globale Ungleichgewichte (global inbalances) Einige Länder weisen grosse Etragsbilanzdefizite auf Andere verfügen über sehr hohe Ertragsbilanzüberschüsse g g und vergrössern zusehends ihre ausländischen Anlagen Makroökonomie ‐ Uni Basel 12 3.4 Messung von Preisen g Preisindizes Ein Preisindex misst das durchschnittliche Niveau der Preise für eine Reihe von Gütern und Dienstleistungen, relativ zu den Preisen eines spezifischen Basisjahres l ti d P i i ifi h B i j h Konsumentenpreisindex (KPI LIK) Konsumentenpreisindex (KPI,LIK) Monatlicher Index von Konsumgüterpreisen; weist im Basisjahr einen Durchschnitt von 100 auf Basisjahr einen Durchschnitt von 100 auf Basiert auf einem Warenkorb im Ausgaben‐Basisjahr Makroökonomie ‐ Uni Basel 13 Struktur des LIK Warenkorbes Makroökonomie ‐ Uni Basel 14 Die meisten Länder, auch die Schweiz, verwenden einen Laspeyres Preisindex: einen Laspeyres‐Preisindex: N P0L, t p i ,t * q i , 0 p i,0 * q i,0 i 1 N i 1 N P0CL ,t p * qi,0 p * qi,0 i 1 N i 1 i ,1 i ,0 Makroökonomie ‐ Uni Basel N p * qi,1 p * qi,1 * iN1 i 1 i,2 i ,1 N *...* p * qi,t 2 p * qi,t 2 i 1 N i 1 i ,t 1 i ,t 2 N * p * qi,t 1 p * qi,t 1 i 1 N i 1 i ,t i ,t 1 15 Bewegen sich alle Preise zeitgleich? Makroökonomie ‐ Uni Basel 16 Konzept der Kerninflation Grundidee: Die zugrundeliegende Inflationsdynamik von individuellen Preisschocks isolieren. Variante 1: immer dieselben Güterkategorien ausschliessen. Beispiele Wie? Variante 2: Statistischer Ansatz Beispiele p Wie? Makroökonomie ‐ Uni Basel 17 Beispiele Schweizer Kerninflationsmasse Makroökonomie ‐ Uni Basel TM = trimmed mean 18 Inflation: Ein internationaler Vergleich Mean y-on-y % change in the CPI since 1980 490 3 490.3 500.0 438.3 450.0 400 0 400.0 350.0 300.0 250.0 200.0 150.0 100.0 50 0 50.0 2.2 2.2 3.5 CH Germany (West before 1989) USA 0.0 Makroökonomie ‐ Uni Basel Argentina Brazil 19 Andere wichtige Preisindizes Produzentenpreisindex Importpreisindex BIP‐Deflator fl Immobilienpreisindizes … Makroökonomie ‐ Uni Basel 20 Wieso können andere Preisindizes wichtig sein? Quelle: Daniel Kaufmann, Do producer and import prices lead consumer prices?, SNB, mimeo, March 2010. Makroökonomie ‐ Uni Basel 21 TBOX 4 – Korrelationen, leads und lags Zwei grundlegende statistische Eigenschaften einer jeden i dl d i i h i h f i j d Zeitreihe sind deren Mittelwert und Median Mittelwert: Mittelwert: x1 x2 ... xT 1 T x xt T T t 1 Median: Manchmal ist der Mittelwert der Daten irreführend, da die ed a a c a st de tte e t de ate e ü e d, da d e Datenverteilung alles andere als symmetrisch ist. Der Median ist der Wert der zentralen Beobachtung des sample: 50% der Beobachtungen liegen links, 50% rechts davon. Berechnung: Sortieren der Daten nach Grösse und Betrachtung der zentralen Beobachtung. Wenn die Anzahl und Betrachtung der zentralen Beobachtung Wenn die Anzahl der Beobachtungen gerade ist, wird der Median aus dem Mittelwert der beiden zentralen Beobachtungen gebildet. Der Median beschränkt die g ((outlier)) Auswirkungen der Ausreisser Makroökonomie - Uni Basel 22 Masse der Streuung Misst die Abweichung der Beobachtungen vom Mittelwert des sample 40 30 Var: 96 Var: 96 20 StdAbw: 9.8 10 0 0 200 400 600 800 1000 1200 -10 -20 Mittelwert= 10 40 30 20 StdAbw: 0.97 10 0 0 200 400 600 800 1000 1200 Var: 0.94 -10 -20 Makroökonomie - Uni Basel 23 Varianz: Misst die Abweichung der Beobachtungen von ihrem Mittelwert. Eine einfache Addition würde immer Null ergeben. Daher wird die Varianz als Summe der quadrierten Differenzen zum Mittelwert, dividiert durch T‐1 berechnet. Die entsprechende Masseinheit sind Prozente. T 1 2 x2 ( x x ) t T 1 t 1 Var (a x) 0 Var ( x) V (c * x) c *Var Var V ( x) 2 Makroökonomie - Uni Basel 24 Der Standardabweichung liegt hingegen dieselbe Masseinheit wie die der Variable X zugrunde T 1 2 x 2 x2 2 ( x x ) t T 1 t 1 Zusammenhangsmasse zeigen uns, wie Änderungen in 2 g g , g Variablen miteinander zusammenhängen Kovarianz: Cov( y, x) x , y Makroökonomie - Uni Basel 1 T ( yt y )( xt x) T 1 t 1 25 Korrelationskoeffizient Corr ( y, x) x , y Cov( y, x) x y y,x x y Liegt immer zwischen ‐1 und 1 g Leads und lags Simultane Korrelation: Corr(xt,yt) Kreuzkorrelation: Corr(xt,yt‐i) z.B.: vorauslaufende Indikatoren (leading indicators) für das BIP Makroökonomie - Uni Basel 26 Anwendung: Korrelationen zwischen KPI Veränderungen und Veränderungen der Gesamtangebotspreise Intermediate Macro - Uni Basel 27 3.5 Nominales vs reales BIP Nominale Variablen werden zu laufenden Preisen in CHF ausgedrückt Problem: Problem: Werden Änderungen in nominalen Werden Änderungen in nominalen Variablen durch Preis‐ oder durch Mengenänderungen verursacht? Mengenänderungen verursacht? Reale Variablen: Bereinigen um Preisänderungen und berücksichtigen nur die Mengenänderungen d b ü k i hti di M ä d GDP Deflator = 100 nominales BIP/reales BIP Makroökonomie ‐ Uni Basel 28 Reales vs nominales GDP Das Das nominale BIP entspricht dem Wert eines nominale BIP entspricht dem Wert eines Endproduktes einer Wirtschaft in CHF zu laufenden Marktpreisen. p Das reale BIP ist eine Schätzung des Wertes eines Endproduktes einer Wirtschaft, bereinigt um Endproduktes einer Wirtschaft, bereinigt um Änderungen des Gesamtpreisniveaus Makroökonomie ‐ Uni Basel 29 3.6 Finanzmarktvariablen All Allgemein ausgedrückt sind Finanzmarkt‐variablen i d ü k i d Fi k i bl nichts anderes als durch den täglichen Handel b i bestimmte Preise von Finanzanlagen. P i Fi l Wechselkurse Aktienpreise Obligationenpreise und ‐zinssätze Obligationenpreise und ‐zinssätze Goldpreis ... Makroökonomie ‐ Uni Basel 30 Finanzmarktvariablen weisen einige nützliche a a t a ab e e se e ge üt c e Eigenschaften auf: Sie Sie werden beobachtet, dh. gemessen und nicht werden beobachtet dh gemessen und nicht geschätzt Hohe Frequenz Hohe Frequenz Leicht und schnell verfügbar Makroökonomie ‐ Uni Basel 31 Zinssätze Zinssatz: Zinssatz: Die vom Schuldner dem Gläubiger Die vom Schuldner dem Gläubiger versprochene Rendite 1000 1000 CHF werden für ein Jahr zu 5% ausgeliehen. Der Gläubiger CHF werden für ein Jahr zu 5% ausgeliehen Der Gläubiger muss Ende Jahr 1050 CHF zurückzahlen. Unterschiedliche Zinssätze für unterschiedliche Laufzeiten und unterschiedliche Schuldner/Gläubiger Einige Anlagen werfen implizite Zinssätze ab Da sich Zinsen häufig gleichzeitig miteinander entwickeln beziehen wir uns vielfach auf „den i k l b i h i i lf h f d Zinssatz“ Makroökonomie ‐ Uni Basel 32 Unterschiedliche Zinssätze für verschiedene Laufzeiten Zinsstrukturkurve: Zusammenhang zwischen der Laufzeit einer Obligation und ihrer Verzinsung bl d h Makroökonomie ‐ Uni Basel 33 Nominalzinssätze Nominalzinssätze (genau so wie allgemein (genau so wie allgemein Renditen) zeigen an wie schnell der Nominalwert einer Anlage steigt einer Anlage steigt Realzinssatz: Wachstumsrate des realen Wertes einer Anlage über die Zeit. Was bedeutet dies? l b d b d d ? Makroökonomie ‐ Uni Basel 34 Angenommen Eidgenössische Anleihen werden zu jährlich 5% verzinst. A priori klingt das ziemlich ansprechend… ansprechend Szenario 1: die aktuelle und die erwartete Inflationsrate liegt bei 10% liegt bei 10% Szenario 2: die aktuelle und die erwartete Inflationsrate li t b i 0% liegt bei 0% Beeinflussen diese beiden Szenarien in irgendeiner W i Ih B i h f G ld Weise Ihre Bereitschaft Geld auszuleihen? l ih ? Im Allgemeinen sparen (verleihen) Leute heute, damit sie morgen mehr konsumieren können… h k k Makroökonomie ‐ Uni Basel 35 Wenn Sie 5% erhalten und sich die Preise in der Zwischezeit jedoch um 10% erhöht haben, werden Sie am Ende schlechter dastehen. Dh. Sie können weniger Produkte kaufen als zu Beginn, ihre reale Kapitalrendite ist somit negativ! Realzinssätze berücksichtigen die Inflation: r = i – Makroökonomie ‐ Uni Basel 36 Nominale vs reale Kurzfristzinssätze in der Schweiz Makroökonomie ‐ Uni Basel 37 Problem: Der Zinssatz den der Schuldner zahlen muss wird häufig schon beim Abschluss des Kreditgeschäfts im Voraus häufig schon beim Abschluss des Kreditgeschäfts im Voraus festgesetzt. Was wissen Sie also darüber wieviel sie real erhalten werden?! Was wissen Sie also darüber wieviel sie real erhalten werden?! Die beobachtete Inflation ermöglicht nur ex‐post die Berechnung des realen Zinssatzes des realen Zinssatzes. Daher sind Realzinssätze für die Zukunft mit Unsicherheit b h ft t behaftet. Entscheidungen basieren daher auf dem ex‐ante erwarteten realen Zinssatz l Zi Wenn = e: Realzinssatz = erwarteter Zinssatz r = i – e Makroökonomie ‐ Uni Basel 38 Beachte folgendes: r = i – e i = r = r + + e impliziert Die Annahme, dass r kurzfristig nicht schwankt scheint vernünftig Daher können Änderungen von i für mittel‐ und langfristige Fristigkeiten als Änderungen in der erwarteten Inflation interpretiert werden. p Bargeldhaltung ist eine Investitionsform welche keinen nominalen Zinsertrag abwirft. Der reale Zinsertrag beträgt somit ‐ ( Inflationssteuer) Mishkin, Kapitel 4 bis 6 behandelt Zinssätze und Zinsstrukturkurven in detaillierterer Form Makroökonomie ‐ Uni Basel 39 Weitere wichtige Variablen Weitere wichtige Variablen Arbeitsmarkt: Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, erwerbsfähige Bevölkerung, offene Stellen, Löhne, Arbeitskosten,… Umfragen: Konsumentenstimmung, verschiedene Ind strie mfra en Industrieumfragen,… Industrieproduktion, Detailhandelsumsätze,… Makroökonomie ‐ Uni Basel 40 Kapitel 4 Transformation von Daten und Echtzeit‐Analyse Übersicht des Kapitels 4.1 Wie komme ich an makroökonomische Daten? 4.2 Saisonbereinigung 4 2 Saisonbereinigung 4.3 Trend und Zyklen 4.4 Die Probleme der Echtzeit‐Analyse Makroökonomie - Uni Basel 42 4.1 Wie komme ich an makroökonomische Daten? k ök i h D t ? Vielzahl von Papierquellen: MEI der OECD, IFS des IMF, Monatsbulletin der SNB, Publikationen zu verschiedensten Themen des BFS ,... Makroökonomie - Uni Basel 43 Makroökonomie - Uni Basel 44 Elektronische Daten Elektronische Daten Einige Datenbanken bieten freien Zugang via Internet (SNB, IMF, OECD, BIS) OECD, BIS) Wieder andere sind in Privatbesitz und nur entgeltlich verfügbar (Bspw. Datastream) Manchmal können Statistikbehörden für Daten auf CD‐ROM oder in xls‐Files per Mail angefragt werden Sie finden einige Links auf unserer Homepage Weiter finden Sie auch ein für Sie vorbereitetes xls‐File. Manchmal müssen Sie ihr eigenes Datenset erstellen A. Blinder, 1991, Why are prices sticky? Preliminary results from an interview study, AER. interview study, AER. Makroökonomie - Uni Basel 45 TBOX 2‐ Funktionen und deren Notation Allgemeine Notation der Funktionen weist nur auf eine Beziehung zwischen den Variablen hin: Q d D (P ,Y ) Liste der Variablen Liste der Variablen welche Q d beeinflussen Die spezifische Funktionsdarstellung zeigt die genauen quantitativen Beziehungen: genauen quantitativen Beziehungen: Examples: 1)) 2) Makroökonomie - Uni Basel Q d D (P ,Y ) 60 10P 2Y 0.3 Y d Q D (P ,Y ) P 46 Lineare Funktion Y ab X a: Achsenabschnitt b: Steigung b S i Spezifität: Steigung unabhängig von X Grafik (für a,b>0): Y a b X Makroökonomie - Uni Basel 47 Änderungen von X beeinflussen Y: Y b X Was Sie aus der Analysis wissen: Was Sie aus der Analysis wissen: Die erste Ableitung ergibt die Steigung: Y / X b Zweite Ableitung: Y /X 0 2 Makroökonomie - Uni Basel 2 48 Nicht‐lineare Funktionen Allgemeine Form Y f (X ) Steigung: Y /X f ' ( X ) Zweite Ableitung: Y /X f ' ' ( X ) 2 Makroökonomie - Uni Basel 2 49 Beispiel: Logarithmische Funktion Y ln( X ) X 0 Y X 0 X 1 Y ln( l (1) 0 Steigung ist immer positiv: S i i i ii Y /X 1 / X Grafik: Y Aber abnehmend: Aber abnehmend: Y /X 1 / X 2 Makroökonomie - Uni Basel 2 2 1 X 50 TBOX 3 ‐ Berechnung von Wachstumraten Allgemeine Formel: X t X t X t 1 Xt *100 ( ) *100 ( 1) *100 X t 1 X t 1 X t 1 Die prozentuale Wachstumsrate des realen BIP zum Zeitpunkt t, im Vergleich zur vorherigen Periode: GDPt ( 1) *100 GDPt 1 Angenommen wir verwenden Quartalsdaten: Wachstumsrate des realen BIP zum Zeitpunkt t verglichen mit der Vorjahresperiode: Vorjahreswachstum (year‐on‐year growth) GDPt ( 1) *100 GDPt 4 Makroökonomie - Uni Basel 51 Annualisierte Raten für Monatsdaten: GDPt 12 (( ) 1) *100 GDPt 1 Annualisierte Raten für Quartaldaten: GDPt 4 (( ) 1) *100 GDPt 1 Anmerkung 1: Annualisierte Raten unterscheiden sich von Vorjahreswachstumsraten! GDPt ( 1) *100 GDPt 4 ≠ GDPt 4 (( ) 1) *100 GDPt 1 Anmerkung 2: Jahreswachstum entspricht nicht dem Durchschnitt annualisierter Quartalswachstumsraten ( GDP y GDP y 1 Makroökonomie - Uni Basel 1) * 100 ≠ 1 4 GDPq 4 ( ( ) 1) * 100 4 q 1 GDPq 1 52 Zur Berechnung von Wachstumsraten bedient man sich häufig der Eigenschaften des natürlichen Logarithmus (ln) Grafik der LN‐Funktion 1 Wichtige Eigenschaft: x-1 ln x Daher: wenn x=1+ genügend kleiner Term ln(x) x‐1 Beispiele: ln(1.03)= 0.029559 ( ) 3% x Makroökonomie - Uni Basel ln(1.05)= 0.04879 5% Aber: Unterschiede nur klein für x=1, ln(x)=0. ln(1.90)= 0.6419 ≠ 90% Multiplikation mit 100 um %‐Änderungen zu p g erhalten Weitere wichtige Eigenschaften: ln(xy) = ln(x)+ln(y) ln(xy) = ln(x)+ln(y) ln(xa) = a ln(x) 53 Angenommen das BIP sei gegenüber der Vorperiode mit 1.6% gewachsen. Daraus folgt: Yt 1 Yt (1 1.6%) Yt 1.016 Yt 1 Yt 1.016 ln(Yt 1 ) ln(Yt ) ln(1.016) -1 ln(Yt ) 0.016 ln(Yt 1 ) ln(Yt ) 0.016 1.6% Es ist daher für Ökonomen/innen häufig praktischer, Variablen in logs darzustellen Makroökonomie - Uni Basel 54 5% Wachstum 14000 20 18 12000 16 10000 14 x 10 6000 ln x 12 8000 8 6 4000 4 2000 2 96 91 86 81 76 71 time Index = 100 zu Beginn Makroökonomie - Uni Basel 66 61 56 51 46 41 36 31 26 21 16 11 6 0 1 0 x ln x 55 Beispiel: die Inflationsrate Jährliche Inflation mit Jahresdaten t = [(P [(Pt ‐ Pt‐1 100 [P [Pt /Pt‐1 1] 100 t 1)/Pt‐1 t 1]]*100= t 1 ‐1]*100 Jährliche Inflation mit Monatsdaten t = [(Pt ‐ Pt‐12)/Pt‐12]*100= [Pt /Pt‐12 ‐1]*100 In log‐Form (gilt nur für „kleine“ Inflationsraten) t = [log(Pt ) ‐ log(Pt‐1) )]*100 = (pt‐pt‐1)*100 t = [log(Pt ) ‐ log(Pt‐12)]*100= pt‐pt‐12*100 Makroökonomie - Uni Basel 56