Doris Hartwich zu Gast beim Wissenschaftstalk

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Doris Hartwich zu Gast beim Wissenschaftstalk
DORIS HARTWICH ZU GAST BEIM
WISSENSCHAFTSTALK
Die Rheinische Fachhochschule Neuss (RFH) lud im Namen des „Europa-Instituts für Erfahrungswissen – METIS“ unter der Leitung von Dr. Werner
Bruns ins Neusser „Euromoda“ Zentrum zu einem Talk über Erfahrung und
Kreativität ein.
Gäste dieser Talkrunde waren die Modemacherin Doris Hartwich, die seit
1985 unter dem Label „HARTWICH“ Mode für Männer macht, die Mediendesignerin Prof. Marie-Susann Kühr (RFH), Sabine Dirlewanger, Schulleiterin der staatlichen Modeschule Stuttgart und Dr. Werner Bruns vom
Forschungsinstitut METIS. Der populäre ARD Moderator Johannes Büchs
moderierte die Runde gewohnt professionell und brachte die Inhalte auf
den Punkt: Wie verträgt sich Erfahrung mit Kreativität? Wieviel Erfahrung braucht ein kreativer Mensch? Ist Erfahrung hinderlich für Innovationen?
Dass im Begriff „Erfahrung“ sowohl „Erfolg“ als auch „Gefahr“ steckt,
darin war sich die Runde schnell einig. Das Sammeln von ersten Erfahrungen von kreativen Menschen findet bereits während des Studiums
statt, dort allerdings im „geschützten Raum“, unter Anleitung der
Lehrenden. Beide Vertreterinnen der Lehre stimmten darin überein, dass
sie oft schon früh erkennen, welche Studenten(innen) Talent hätten.
Dies hinge auch damit zusammen, wie diese die Erfahrungen der Lehrenden aufnehmen und umsetzten. Ähnliches berichtete auch die Vertreterin
der Praxis, Doris Hartwich, die ihre besondere Handschrift als den unstrittigen USP der Marke beschreibt, den sie ihren Assistenten nahe
bringt, damit ihre Marke auch nach ihr noch weiterlebt. „Vielleicht
wird sich die Kollektion ohne mich dann verändern, denn jeder Kreative
interpretiert Vorgaben anders,“ erklärte Doris Hartwich, „letztlich
muss man vertrauen und tolerieren können, auch das ist eine wichtige
Erfahrung, die dadurch belohnt wird, dass sich die eigene Handschrift
meiner Marke weiterentwickeln kann“.
Aus dem Publikum wurde das Stichwort „Big-Data“ eingeworfen: Ob nicht
am Ende Google und Co. die menschliche Kreativität mit intelligenten
Algorithmen überflüssig machen würde. Dass man sich davor nicht zu
fürchten brauche, betonten alle Kreativen, „denn die Kreativität und
Emotionalität der Designer wird auch in Zukunft notwendig sein, um tatsächlich wirklich Neues zu kreieren, sei es Mode oder Mediendesign“.
Für das „Europa-Institut für Erfahrungswissen – METIS“ stellte Dr.
Werner Bruns am Ende der Talkrunde fest: „Diese Veranstaltung brachte
uns neue Erkenntnisse aus der Praxis, die wir in unsere weiteren
Forschungsarbeiten einbauen werden. Das Thema „Erfahrung“ in Unternehmen und Gesellschaft ist auch ein wichtiges Produkt des Bologna-Prozesses der Hochschulen, eine Notwendigkeit für die wissenschaftliche Verzahnung von Theorie und Praxis.“
Quelle und Foto: Rheinische Fachhochschule Neuss