In stiller Trauer - Wittgensteiner Wochenpost Online

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In stiller Trauer - Wittgensteiner Wochenpost Online
WITTGENSTEINER WOCHENPOST
FAMILIENANZEIGEN
Jahreslosung
spendet Trost
Im Advent entstand im Evangelischen Kirchenkreis Wittgenstein
dieses Bild. Nicht als Illustration für die Jahreslosung „Gott spricht:
Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“ gedacht.
Aber kann man es vielleicht trotzdem dafür nutzen? (Foto: privat)
Wittgenstein. „Gott spricht: Ich
will euch trösten, wie einen seine
Mutter tröstet.“ Die zahlreichen
Jahresrückblicke der vergangenen Tage haben deutlich
gemacht, wie sehr die Welt
gerade Trost braucht - eine Welt,
die so aus den Fugen zu sein
scheint, wie schon lange nicht
mehr. Der Vers aus dem Buch
des Propheten Jesaja ist ein
ermutigendes Wort - und außerdem die Jahreslosung für 2016.
Ein interessantes Wort für eine
Religion, deren erstes Gebet das
Vater-unser ist. Generell sind es
eher männliche Eigenschaften,
die wir Gott zusprechen. Deshalb: Was sagen Frauen aus
der Arbeit im Evangelischen
Kirchenkreis Wittgenstein zu
dieser Jahreslosung?
Christine Liedtke, seit der ersten
Jahreshälfte Pfarrerin der Kirchengemeinden Bad Berleburg
und Girkhausen, erklärt sich die
ausschließliche Erwähnung der
Mutterfigur im Jesaja-Wort so:
„Das Erste, was ein Ungeborenes hört, sind die Geräusche
des Mutterleibes, ganz besonders natürlich der mütterliche
Herzschlag, und von außerhalb
die Stimme der Mutter, und leiser - die Stimme des Vaters
und anderer Personen, die mit
der Mutter reden. So sind der
Herzschlag der Mutter und ihre
Stimme das beste Mittel, um den
unruhigen Säugling zu beruhigen
oder das Baby zu trösten. In
dem Sinne verstehe ich den
Jesaja-Vers der Jahreslosung
2016: Es geht um den ganz
elementaren Trost, jenseits al-
len Verstehens, den Trost, der
uns mit dem Urgrund verbindet,
der durch sein Dasein tröstet,
der quasi in die verlorene und
unfassbare Symbiose des Mutterleibes zurückholt - und darum
solcherart nur von der leiblichen
Mutter gespendet werden kann.
Natürlich kann auch der Vater
das Kind trösten - und wird das
auch - und ist der Vater für die
kindliche Entwicklung ganz wichtig! Aber dieses Andocken an das
vorgeburtliche Dasein gelingt nur
über den Mutterbegriff, darum
spricht der Jesaja-Vers hier nur
von der Mutter, nicht auch von
dem Vater.“
Die Erndtebrücker Pfarrerin
Kerstin Grünert schaut genauer auf diese Veränderungen:
„Mutterliebe, das ursprünglichste
Gefühl, das es seit Menschen-
Bad Berleburg. Anlässlich des
Weltfriedenstages 2016 lädt die
Frauengemeinschaft der Kath.
Ich war todunglücklich und die Kirchengemeinde für den 12.
Welt brach zusammen. Was hat Januar um 17 Uhr zu einer
meine Mutter getan? Sie hat mir
eine Mark in die Hand gedrückt
- die ausgemachte Belohnung,
die es sonst nur für Einsen
gab. Ich war so irritiert, dass ich Erndtebrück. Die Frauen der
aufgehört habe zu weinen, und VdK-Ortsgruppe Erndtebrück
meine Mutter lachte und sagte: treffen sich am 12. Januar
‚Heute hast du sie nötiger.‘ Da 2016 um 14.30 Uhr im Klöneck.
musste ich auch lachen - und Gemeinsam wollen die Damen
schon war‘s besser.“ Die Feudingerin Claudia Hofheinz, die
inzwischen sowohl in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit
der Banfer, Fischelbacher und
Laaspher Kirchengemeinden Schüllar-Wemlighausen. Die
arbeitet, ist in Bezug auf die Ev. Kirchengemeinde lädt am
Jahreslosung 2016 beeindruckt Mittwoch, 6. Januar 2016 um
und „besonders bewegt“ von
einem Papier von Tanya Worth. Bad Berleburg. Gleichfalls am
Als CVJM-Bundessekretärin für heutigen Mittwoch, 6. Januar
Mädchenarbeit führt diese darin 2016, lädt die Ev. Kirchengeaus: „Eine Mutter kann vor allen
Dingen trösten durch folgende
konkrete Dinge: Sie kann ganz
praktisch helfen. Sie ist einfach
da. Ihre bloße Anwesenheit ist
oft schon Trost. Sie tröstet so- Arfeld. Um die Jahreslosung
gar, wenn ich selbst schuld bin für das begonnene Jahr „Gott
an der Misere. Sie kennt selbst spricht: Ich will euch trösten,
Traurigkeit und Schmerzen. Sie wie einen seine Mutter tröstet.“
hat einen Wissensvorsprung Jesaja 66, 13 geht es im Gottesund weiß, dass es irgendwann dienst der Freien evangelischen
wieder besser wird. Diese Ei- Gemeinde Bad Berleburg-Arfeld
genschaften einer guten Mutter am Sonntag, 10. Januar, um 10
überträgt Gott auf sich selbst,
wenn er sagt, dass auch er die
Menschen trösten will, wie einen
seine Mutter tröstet.“
In stiller Trauer
Unser Kapitän ist von Bord gegangen.
Klaus, wir werden Dich vermissen.
Ingo und Rosi
Jürgen und Geli
Hans-Joachim und Christa
Helmut und Gaby
K.C. Hermelinchen
Erndtebrück im Dezember 2015
Andacht in die Kath. Kirche in
Bad Berleburg ein. Eingeladen
und herzlich willkommen sind
laut Pressemitteilung alle, die
„für den Frieden beten wollen.“
VdK trifft sich
herzhafte Waffeln backen. Bitte
um Anmeldung bis zum 11. Januar 2016 bei Heidelore Hoefgen,
Tel. (02753) 39 16 oder Andrea
Althaus, Tel. (02753) 50 92 28.
Frauenhilfe lädt ein
14.00 Uhr herzlich zur Frauenhilfe in die CVJM Werkstatt ein.
meinde um 14.30 Uhr herzlich
zu ihrer Frauenhilfe im Christus-Haus ein.
FeG lädt ein
Uhr im Gemeindezentrum Stedenhofstr. 19. Pastor Christoph
Maas wird dazu eine Predigt
halten und ein eigenes Gedicht
zur Jahreslosung vorstellen. Im
Anschluss an den Gottesdienst
besteht die Möglichkeit zu Gesprächen im Bistro.
Auf Weihnachten
eingestimmt
Grundschule feiert Schulgottesdienst
Erndtebrück. Zwei Tage vor ges und ausdrucksstarkes Spiel
Heiligabend feierte die Grund- sowie hervorragend vorgetrageschule Erndtebrück ihren traditi- ne Texte. Am Ende begegnete
onellen Weihnachtsgottesdienst. der kleine Hirte (gespielt von
Pfarrerin Kerstin Grünert freute Paula Busch) dem Kind in der
sich über eine volle Kirche, Krippe als seinem König - ganz
waren doch neben den fast 250 anders, als er es erwartet hatte.
Schulkindern auch zahlreiche El- Das Theaterstück wurde abgetern, Großeltern und Verwandte rundet durch drei Stücke des
gekommen. Vorbereitet hatten Chores unter der Leitung von
den Gottesdienst die Klassen Praktikant Alexander Klose:
3b, 3c und 4b im Rahmen eines Mehr als 40 Kinder sangen fetKlassen übergreifenden Projek- zige, moderne Weihnachtlieder,
tes im Religionsunterricht. So begleitet von der altehrwürdigen
kümmerten sich einige Kinder Kirchenorgel - ein absoluter
um den Ablauf des Gottesdiens- Genuss. Anknüpfend an das
tes, indem sie selbst Texte und Theaterstück fand Pfarrerin
Gebete entwickelten, mit denen Kerstin Grünert passende Worte,
sie dann sehr souverän durch um sowohl die kleinen als auch
den Gottesdienst führten.
die großen GottesdienstbesuDie Theatergruppe unter der Lei- cher auf das Weihnachtsfest
tung von Lehrer Daniel Schmidt einzustimmen.
trug das Stück „Der kleine Hirte Einmal mehr - da waren sich
trifft seinen König“ vor. Die die Beteiligten einig - ist der
jungen Schauspielerinnen und Weihnachtsgottesdienst ein geSchauspieler überzeugten darin lungener Abschluss des Jahres
dazu gehören die Arbeitsge- durch wunderbar selbstständi- für die Schulgemeinde gewesen.
meinschaft der Evangelischen
Jugend und die Gemeinsame
Arbeitsstelle für Gottesdienstliche Fragen der Evangelischen
Kirche in Deutschland genauso
wie der CVJM oder aber auch
die Vereinigung Evangelischer
Freikirchen. Die Mitgliedsverbände sind indes nicht allein aus
Deutschland, sondern auch aus
Österreich und der Schweiz. Im
Jahre 1969 traten dem Textplanausschuss – der im Jahr darauf
zur ÖAB wurde - auch das Katholische Bibelwerk Stuttgart und
die Bibelpastorale Arbeitsstelle
der Berliner Ordinarienkonferenz
der DDR bei. Bis zur Deutschen
Wiedervereinigung arbeitete die
ÖAB in Ost und West unter getrennter Leitung. Jahreslosung,
Monatssprüche und Bibellesepläne – auch die gehören zum
Aufgabengebiet der Arbeitsgemeinschaft - wurden aber bei der
alljährlichen Mitgliederversammlung in Ostberlin gemeinsam
beschlossen. Ein Jahr nach der
Wiedervereinigung stand die
ÖAB wieder unter gemeinsamer
Leitung. Die vom ÖAB aufgestellten Bibellesepläne sind so
aufgebaut, dass sie die Leser
in jeweils vier Jahren durch das
Neue und in acht Jahren durch Ein Grippenspiel war das Highlight des Weihnachtsgottesdienstes
der Grundschule Erndtebrück. (Foto: privat)
das Alte Testament führen.
Stichwort
Jahreslosung
Christine Liedtke: „Es geht um
den ganz elementaren Trost,
jenseits allen Verstehens, den
Trost, der uns mit dem Urgrund
verbindet.“ (Foto: privat)
14
Einladung zum
Weltfriedenstag
gedenken gibt! Das Bild für
uneingeschränkte Zuwendung,
aufopferungsvoll, sich selbst
verzehrend. Eine Liebe, die
nicht unbedingt nach Erwiderung
fragt. Oh, aber jede Mutter, die
den Alltag halbwegs realistisch
bewertet und noch in der Lage
ist, auch einen kleinen Blick auf
sich selbst zu werfen, weiß, dass
die Liebe einer Mutter nicht so
einfach und romantisch zu beschreiben ist. Als Mutter bin ich
hin und her gerissen zwischen
behüten wollen und groß werden
lassen. Zu Beginn noch das
Zentrum ihrer Welt, muss ich
lernen, mich von den Kindern
zu lösen und auch wegstoßen
zu lassen. Je älter sie werden,
umso selbstständiger suchen
sie sich ihre Bezugspersonen
aus. Und ich habe dann mit
mir den Kampf zu kämpfen, in
meiner Liebe unerschütterlich
und uneingeschränkt zu bleiben.
Egal, was ich zurückbekomme.
Eine schwierige Angelegenheit.
Und doch ist der Trost, den
eine Mutter spenden kann, ein
unverwechselbarer Trost. Das
weiß ich, weil ich es selbst
erfahren habe und auch immer
noch brauche und ihn an meine
Kinder weitergeben kann. Gott
tröstet wie eine Mutter. Ich glaube, es gibt keinen anderen, der
den Spagat zwischen behüten
wollen und groß werden lassen
besser bewältigen kann.“
Auch die Antwort der Birkelbacher Pfarrerin Simone Conrad
ist sehr persönlich: „Mein erster
Gedanke bei dieser Losung
gilt meiner leider schon verstorbenen Mutter. Uns hat eine
große Nähe verbunden und
ich konnte mich immer auf ihre
Liebe, ihre Hilfe und ihren Trost
verlassen. Mir fällt tatsächlich
keine Situation ein, wo ich sie
gebraucht hätte und sie nicht für
mich da war. Und wenn sie mal
selbst nicht weiter wusste, dann
waren da zwei Arme, die mich
gehalten, und zwei Hände, die
mich gestreichelt haben. Mamas
Trost war bisweilen einfallsreich und unkonventionell: ich
Simone Conrad wurde durch
erinnere mich an meine erste
die Jahreslosung an ihre Mutter
- und einzige - Fünf, die ich in
der Schule eingefahren hatte. erinnert.
Wittgenstein. Die Jahreslosung
ist ein Vers aus der Bibel, der
von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen
(ÖAB) demokratisch bestimmt
und häufig auch als Predigttext
für den ersten Sonntag im Jahr
ausgewählt wird. Seit 1934
werden die Jahreslosungen
veröffentlicht. Die Arbeitsgemeinschaft besteht aus 24
christlichen Dachverbänden,
Mittwoch,
6. Januar 2016

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