MitdemVelodurchdieWüste

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MitdemVelodurchdieWüste
Region
Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen Mittwoch, 30. Juni 2010
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Horgen Team von Graziano Gervasi startet letzte Veloetappe von Ulan Bator nach Schanghai
Wädenswil
Mit dem Velo durch die Wüste
Hans Heiri Zürrer-Ammann ist 90 Jahre alt
Heute feiert Hans Heiri Zürrer-Ammann seinen 90. Geburtstag. In
Wädenswil an der Schlossbergstrasse geboren, war er ab 1923 an der Rutenenstrasse beim Schloss wohnhaft. Nach
Primar-, Sekundar- und zwei Jahren Mittelschule – Fachklasse für Graphik – an
der Kunstgewerbeschule in Zürich bekam er seinen Diplomabschluss 1942.
Zuvor, im Jahr 1940, absolvierte er die
Rekrutenschule in Walenstadt. Ab 1950
führte Hans Heiri Zürrer das «BZ-Atelier»
für Werbegraphik und Reklameberatung
an der Feldeggstrasse in Zürich zusammen mit seinem Cousin Balz Brunner.
1953/54 lernte er beim Volkstheater
«Schwarz! Göggs und wyssi Chrage» die
Bäckerstochter Annalies Ammann näher
kennen. Am 25. Juli 1955 war die Hochzeit auf der Au, und man bezog die erste
Wohnung im Seehof.
Nach der Geburt der beiden Söhne,
Christian und Stefan, zog man vom Seehof an den Floraweg 6. 1964, nach der
Schliessung des BZ-Ateliers, liess sich
Hans Heiri Zürrer bei der Cefi-CentralFilm in Zürich zum Trickfachmann ausbilden. 1965 wechselte er dann zu Turnus-Film in Gutenswil. Dort war er als
Regisseur und Trick-Chef für Kino-Werbefilme und TV-Spots bis zu seiner Pensionierung angestellt. Nach 1985 hatte
Zürrer Engagements als Foto- und Filmmodell, unter anderem war er eine Woche lang in New Yorks Strassen als Emmentaler Bauer unterwegs. Gefeiert wird
erst am Sonntag. Vier Enkel freuen sich
aufs Fest. (zsz)
Graziano Gervasi bricht mit
dem Velo zum letzten Teilstück nach Schanghai auf. Bereits fuhr er mit zwei Kollegen
für einen guten Zweck in drei
Etappen von Zürich in die
Mongolei.
Patrick Aeschlimann
100 000 Franken für Kinderdörfer
Am 20. Juli starten die drei Abenteurer nun zum letzten Teilstück: Über
3000 Kilometer pedalen sie durch die
Wüste Gobi, über Peking bis nach
Shanghai. Pro Tag werden sie rund 180
Kilometer zurücklegen. Besondere Probleme erwarten Gervasi und seine
Freunde dabei gleich zu Beginn in der
Wüste Gobi: «Wir müssen viel mehr
Wasser mitnehmen als bisher, um der
Gefahr des Austrocknens vorzubeugen», sagt Gervasi.
Problematisch könnte in der Wüste
auch das Finden des richtigen Weges
werden, gibt es doch zahlreiche Kreuzungen ohne jegliche Beschilderung.
Auch sprachlich wird die Etappe eine
Herausforderung: «Matthias Dudler
spricht sehr gut Russisch. Bis in die
Mongolei sind wir damit problemlos
durchgekommen. In China werden wir
aber wahrscheinlich ziemlich unverstanden bleiben», fürchtet Gervasi.
Doch allfällige Ängste verdrängt er immer wieder: «Das haben andere schon
vor uns geschafft», sagt sich der Biker,
der im Alltag in der Computerbranche
arbeitet.
Graziano Gervasi fährt ab dem 20. Juli von Ulan Bator bis nach Schanghai. Unterwegs werden ihn Unterkünfte wie die
mongolische Jurte im Wildnispark Langenberg erwarten. (Patrick Aeschlimann)
Seit Beginn ihrer Reise sammeln die
drei Extrem-Velofahrer immer Geld für
ein lokales SOS-Kinderdorf. «Das Geld
geht direkt an die Dörfer, wir sehen es
nie. Nach Möglichkeit besuchen wir die
ausgewählten Kinderdörfer auf unserem
Weg auch», sagt Gervasi. Die meisten
Donatoren sind schon seit dem Beginn
dabei und liefern namhafte Beträge. Pro
Etappe kamen etwa 30 000 Franken zusammen, was einem Totalbetrag von gegen 100 000 Franken entspricht. Für die
Schlussetappe haben die drei Sportler
sich ein Dorf in der Nähe von Peking
ausgesucht.
Ulan Bator
MONGOLEI
Veranstaltungen
Wüste Gobi
Shakespeare
zu Gast auf dem Dorfplatz
Butu Muji
Peking
1. August in Peking
Besonders freut sich Graziano Gervasi auf den 1. August. An diesem Datum geniessen die Velofahrer einen
wohlverdienten Ruhetag in Peking, inklusive Empfang beim dort ansässigen
Schweizer Club. Auch den Besuch der
Weltausstellung in Schanghai werden
Gervasi und seine Freunde sich, wenn
alles nach Plan läuft, nicht entgehen
lassen. Zweifel daran hegt er jedoch keine. «Das Mentale ist extrem wichtig für
ein solches Unterfangen. Wenn wir
noch das nötige Glück haben, kommt
das sicher gut.» Am 14. August werden
die Abenteurer zurück in der Schweiz
erwartet.
Weitere Infos und Live-Verfolgung der aktuellen
Position des Teams unter www.zurich-shanghai2010.ch.
Tianjin
CHINA
Taishan
Grafik: ZSZ
Mit einem Kollegen war er einst auf
dem Pedalo dem Ufer entlang rund um
den Zürichsee gefahren. Wer auf solche
Ideen kommt, dem traut man auch zu,
mit dem Velo von Zürich nach Schanghai zu fahren. Der heute 51-jährige
Horgner Graziano Gervasi brach mit seinen Kollegen Beat Fey und Matthias
Dudler im Jahr 2006 von Zürich Richtung Moskau auf. «Als wir nach drei
Wochen auf dem Roten Platz ankamen,
hatten wir unser Ziel eigentlich erreicht», erinnert sich Gervasi, «aber alle
unsere Kollegen fragten, wohin wir als
Nächstes aufbrechen würden.»
Es war Beat Fey, der auf die Idee
kam, bis zur Weltausstellung 2010 nach
Shanghai zu fahren. Da alle drei berufstätig sind und nicht mehrere Monate am
Stück am Arbeitsplatz fehlen konnten,
entschieden sie sich, die Reise zu etappieren. Im Sommer 2008 fuhren sie von
Moskau ins sibirische Novosibirsk, im
letzten Jahr dann nach Ulan Bator, der
Hauptstadt der Mongolei.
Schanghai
Die Reiseroute: 3000 Kilometer von Ulan Bator durch die Wüste Gobi nach
Schanghai. (Grafik zsz)
Bilder, die unter Musikbegleitung entstehen
«Kunst für Lehrlinge» ist der Oberbegriff der wechselnden Kunstausstellungen in der Mediothek des Berufs- und
Bildungszentrums Zürichsee in Horgen.
Drei bis vier Kunstschaffende aus der
Region stellen während eines Jahres ihre Werke aus. Im Moment sind Bilder
von Isabelle Habegger zu sehen. Die
Künstlerin aus Wollerau gestaltet regelmässig Ausstellungen im In- und Ausland. Nebst der Malerei und dem Zeichnen befasst sie sich auch mit Skulpturen
und Musik. Zudem bietet sie Malkurse
für Erwachsene und Kinder an.
Während einer Performance mit einem Musiker oder Sänger bringt Isabelle Habegger die Musik auf die Leinwand. Man sieht dem entstandenen
Kunstwerk an, ob es während eines rassigen Stücks oder beispielsweise während eines klassischen Violinkonzertes
entstanden ist. Mit verschiedenen Farben und Techniken offenbart die Künstlerin ihre Gefühle während des Musikstücks dem Publikum.
Oberrieden. Der Natur- und Vogelschutzverein Oberrieden lädt am Freitag
alle Interessierten zu einem Rundgang
durch die Gemeinde mit Besichtigung
naturnaher Gärten ein. Die Teilnehmer
werden staunen, was in nächster Nähe
alles zu entdecken ist und dass manchmal weniger Arbeit mehr Vielfalt in den
Garten bringt. (e)
Freitag, 2. Juli,Treffpunkt 19 Uhr beim Schulhaus
Pünt. Kosten: keine; Anmeldung nicht erforderlich.
Familienplausch
draussen in der Natur
Langnau. Am Sonntag, 11. Juli, organisieren der Elternverein Langnau und der
Vogelschutzverein Singdrossel einen Familienplausch in der Forsthütte «Im Boden» in Langnau. Es findet ein einfacher, naturkundlicher Parcours mit
Wettbewerb statt. Wie immer gibt es für
jeden Teilnehmer einen kleinen Preis.
Start ist zwischen 9.30 Uhr und 10.30
Uhr bei der Scheune neben dem Restaurant Löwen, Unteralbis. Der Wettbewerb wird auf dem Weg zur Forsthütte
durchgeführt. Die Veranstaltung findet
bei jeder Witterung statt. Für die Verpflegung ist jeder selbst verantwortlich,
Lagerfeuer und Getränkestand sind vorhanden. (e)
Landschaften und Wolkenbilder
Auf den Bildern in der Mediothek
sind Stimmungen und Gefühle der
Künstlerin festgehalten. So ist beispielsweise der Ausblick von einem Flugzeug
oder eine karge Landschaft in der Toskana zu sehen. Durch das Zusammenführen von Formen, Stimmungen und Farben – egal, ob abstrakt oder ganz
wirklichkeitsnah – gelingt ihr eine Symbiose von Gedankenwelt und Natur. (e)
Mediothek Bildungszentrum Zürichsee, Alte
Landstrasse 40, Horgen. Öffentlich zugänglich
ist die Ausstellung jeweils von Montag bis Donnerstag von 9 bis 13.15 Uhr und am Freitag von
11.45 bis 13.15 Uhr. Apéro mit der Künstlerin am
Freitag, 2. Juli, von 17.30 bis 19 Uhr; Kontakt unter
[email protected].
Der Dorfplatz lebt: am Freitag, 2. Juli, um 20 Uhr
auf dem Dorfplatz Horgen.
Besichtigung
naturnaher Gärten
Horgen Isabelle Habegger stellt im Bildungszentrum Zürichsee aus
In der Mediothek des Bildungszentrums Zürichsee
zeigt Isabelle Habegger aus
Wollerau Bilder. Sie drückt
darin Stimmungen aus.
Horgen. Im Rahmen der Sommer-Veranstaltungsreihe «Der Dorfplatz lebt»
gastiert am Freitag das Theater des Kantons Zürich mit dem Stück «Viel Lärm
um nichts» unter dem Dorfplatz-Zelt.
Mit dieser funkelnden Komödie, in der
Benedict und Beatrice, Shakespeares berühmtes Anti-Liebespaar, mit schnellem
und boshaftem Biss die verbalen Klingen kreuzen, ist das Theater am 2. Juli
in Horgen zu Gast. Die Vorführung beginnt um 20 Uhr, bereits eine halbe
Stunde früher offeriert die Gemeinde einen Apéro. Der Eintritt ist frei. (sta)
«L’Arte ou le Voyage» heisst das Bild von Isabelle Habegger. Dreht man es um 180
Grad, kann man ein Gesicht erkennen. (zvg)
Sonntag, 11. Juli, Start zwischen 9.30 und 10.30
Uhr beim Restaurant Löwen mit Ziel Forsthütte
«Im Boden». Die Strecke ist für Kinderwagen
nicht geeignet.