Edelmetalle

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Edelmetalle
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Edelmetalle
Dieter Pschichholz
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Zu den Edelmetallen, welche der Goldschmied verarbeitet, gehören Gold,
Silber und die Platingruppe (Platin, Palladium, Rhodium ...).
Edelmetalle werden in der Regel legiert, d.h. mit anderen Metallen (Silber,
Kupfer, Palladium, Rhodium, Nickel, Cadmium ...) zusammen geschmolzen,
um Farbe, Trage-Eigenschaften und anderes zu beeinflussen. So entstehen
Weissgold, Rot-/Roségold und andere Farben.
Platin-Nugget
Gold-Nugget
Legierungen werden nach gesetzlichen Vorschriften punziert (gestempelt). Die Angaben erfolgen dabei in Tausendteilen des Feingehalts, z.B. "750" oder auch ganz korrekt "750/000" für einen Anteil von
750 Tausendteile reines Gold (Feingold). Häufig lesen Sie bei Gold leider auch die älteren, nicht mehr zulässigen Begriffe in "Karat". Vorsicht ist manchmal bei "exotischen" Angaben im Ausland, häufig in Urlaubsländern
oder in Übersee angebracht.
Zu beachten ist, dass Legierungen ihre besonderen Eigenschaften, z.B. antiallergisch, nur entfalten können,
wenn mehr als die Hälfte des Metallanteils aus dem jeweiligen Edelmetall besteht. So sind z.B. 333/000 oder
375/000 eigentlich keine vollwertigen Schmuck-Legierungen, da unter 500 Tausendteilen Feingold. In Ländern
wie beispielsweise Österreich oder Schweiz dürfen diese minderen Legierungen garnicht als Gold angeboten
werden.
gediegenes Silber
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Gold
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Gold hat zu allen Zeiten Sehnsüchte, Wünsche, Leidenschaften und Gier
erweckt. Es ist immer mehr gewesen als nur ein kostbares und seltenes
Metall - stets ist es mit höheren Attributen versehen worden.
Gold ist nicht nur selten und kostbar, Gold ist auch schön. Seine glänzende Oberfläche mit ihrem weich schimmernden Glanz und seine wunderbare Farbe haben die Menschen immer begeistert. Und die Frauen
bevorzugen Schmuck aus Gold: Gold ist nicht nur schön - Gold macht
auch schön!
Kristallisiertes Gold
auf Bergkristall
Argentinien
(Foto: Olaf Medenbach)
Goldnugget
Unempfindlich gegen Umwelteinflüsse, unangreifbar von den in der Na- Australien
* 40 mm
tur vorkommenden Säuren und Chemikalien, hat Gold Ewigkeitswert. Es (Foto: Olaf Medenbach)
setzt auch keine Korrosionsschicht an: Antike Goldmünzen und historischer Schmuck, sind
auch nach Jahrhunderten von Vergrabensein in der Erde noch so goldglänzend
wie an dem Tag, als sie geschaffen wurden. Gold kann immer wieder eingeschmolzen, neu verarbeitet und erneut geschmolzen werden, sodass der Ring
an Ihrem Finger, vielleicht Gold enthält, das einst im Schmuck der Pharaonen oder im Apfel des Paris schimmerte.
Gelb * Rosé * Weiss
Legierungsfarben
(Foto: Dieter Pschichholz)
Verarbeitet wird das reine Gold (Feingold) in Legierungen wie 585/000, 750/000
und anderen. Das bedeutet, dass 585 oder 750 Teile von 1000 Teilen reines
Gold sind und die restlichen 450, bzw. 250 Teile aus Legierungsmetallen wie
Silber, Kupfer und anderen bestehen. Mit der Legierung erreicht man gewünschte Eigenschaften wie ausreichende Verarbeitungshärte, Farbtönungen,
Polierfähigkei, Preis u.a.m.
Vorkommen ...
Weltweit ist Gold von fast 20.000 Fundstellen bekannt und der
Goldanteil an der bekannten Erdkruste liegt bei durchschnittlich 4 Gramm je 1000 Tonnen Gestein. An den Abbauorten
schwankt der Goldgehalt beträchtlich und kann mancherorts je
Tonne Gestein bis zu mehreren Gramm betragen. Die weltweite Gesamtförderung liegt heute bei um die 2.600 Tonnen.
Gold kommt auf der Erde in primären Vorkommen (goldhaltiges Gestein = Golderz) und als
sekundäre Vorkommen in Form
von gediegenem Metall.
Goldmine
Orange Freestate * Südafrika
(Foto: Dieter Pschichholz)
Zu den wirtschaftlich bedeutensten Fundorten gehören Südafrika, USA, Australien, Russland, Peru und China. Für die vielen weiteren Fundorte seien hier
stellvertretend Kanada, Usbekistan, Indonesien, Ghana, Papua-Neuguinea,
Mali, Kolumbien, Tansania und Brasilien genannt.
Die tiefsten Goldbergwerke der Welt befinden sich in Südafrika. Dort wird Golderz fast 4.000 Meter unter der
Erdoberfläche abgebaut und Planungen erreichen auch schon 5000 Meter.
Golderz-Transport unter Tage
(Foto: Dieter Pschichholz)
Kugelmühlen zur Pulverisierung des
Golderzes (Foto: Dieter Pschichholz)
Beginn des Schmelzprozesses und
rechts der Guss von Goldbarren.
(Foto: Dieter Pschichholz)
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Gold
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Historisches ...
Goldene Totenmaske des
Tut-Anch-Amun,
mit Lapislazuli
Die Götter der Antike wohnten in goldenen Palästen; Idole und
Götterbilder waren aus Gold geformt, die Heiligen auf den Bildern des Mittelalters tragen Aureolen aus wirklichem Gold und
das "Goldene Zeitalter" symbolisiert die vergoldete Erinnerung
der Menschheit an ihre verlorene paradiesische Vergangenheit. Wackere Menschen haben ein Herz wie Gold, goldene
Worte prägen Wahr- und Weisheiten; ein goldiges Kind wird
Kristallines Gold
die Herzen erfreuen, und niemand käme auf die Idee, bei
Venezuela * Breite 3 cm
Wettkämpfen den Besten mit einer Platinmedaille auszuzeich(Foto: Dr. Eugena Meieran)
nen. Nein, Gold muss es sein, denn Gold war, ist und bleibt
der Inbegriff des Guten, Kostbaren, Wertvollen, Auszeichnendem, des Echten und Beständigen.
Verständlich, dass Gold schon früh Künstler zu erstaunlichen Werken inspiriert hat. Ausser seinem Aussehen trug dazu bei, dass Gold mit seiner geringen
Härte von 2,5 bis 3 mit jedem Hammer kalt bearbeitet und in Form gebracht und mit einfachsten Werkzeugen weiter veredelt werden kann. Der Schmelzpunkt des Goldes liegt bei
1063 Grad, einer Hitze, die man bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. zu erreichen wusste, indem man dem Feuer in den antiken Schmelzöfen durch Blasrohre mehr Sauerstoff zuführte. Gold in der Natur zu entdecken, zu finden und zu fördern, wird seit Urzeiten intensiv vorgenommen. Anfangs fanden die Menschen Gold meist als kleine Körnchen und Flitter im
Sand von Flüssen, wo es sich schon mal zu kleinen Klumpen, zu Nuggets geballt hatte. Erst viel später fand man Gold dünn verteilt im Gestein
- und sogar kristallisiertes Gold, manchmal zu eigenartigen Gebilden aufgewachsen.
Napoleon-Becher
(Foto: Städt. Museum Simeonsstift Trier)
Fasst man die neueren Erkenntnisse zusammen: Gold ist chemisch viel reaktionsfreudiger,
als die klassische Chemie lehrt. Es tritt daher aus dem oberflächennahen Gestein permanent in gelöster Form aus und befindet sich sozusagen fast überall. Am ergiebigsten dort,
wo es durch geochemische Umverteilung oder mechanische Transportvorgänge (Wasser)
angereichert auftritt.
FIFA-Worldcup
mit Malachit
(Foto: FIFA)
Gold gibt es überall - es ist nur sehr schwierig und kostenintensiv es auf rentable Art zu fördern und zu gewinnen.
Noch mehr Daten ...
Hauptfarbe(n):
eben goldgelb
Schmelzpunkt:
1063 Grad Celsius
19.5
Transparenz:
opak
(für Edelsteine)
Dichte:
Legiermetalle:
➢ Gelb- und Rotgold: Kupfer und Silber
➢ Grüngold: Kupfer, Silber und Kadmium
➢ Weissgold: Nickel, Palladium, Kupfer, Zink
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Gold
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Esoterik und zugesprochene Kräfte ...
Die Hinweise zu Esoterik und angeblichen Heilkräften sind wissenschaftlich nicht bewiesen, sondern nur überliefert - also eine "Glaubens frage". Die möglichen Beschreibungen ersetzen in keinem Fall Besuch und Beratung bei Ihrem Arzt oder Apotheker!
Gold soll angeblich die Macht der Überzeugung fördern und helfen klare, logische und
folgerichtige Gedanken aufzubauen. Es wird gesagt, dass alle in Gold gefassten Steine
eine besonders gesteigerte Energie besitzen.
Körper: Gold soll angeblich gut gegen Gicht und Rheuma helfen. Ausserdem hat es
angeblich auch eine positive Wirkung auf Kurzsichtigkeit, auch Schlafstörungen sollen
durch Gold seltener werden.
Providence-Nugget
Australien
1075 Gramm Feingold
Psyche: Man sagt, Gold wirke durch seine ansprechende Farbe grundsätzlich stimmungsaufhellend, ausserdem soll es das Selbstwertgefühl seines Trägers steigern, sodass dieser nicht mehr soviel Wert auf die Meinung anderer legt. Das kann aber bis zur
Überheblichkeit hin gehen. Es soll zudem auch vor Alpträumen bewahren, in denen
man sich extrem gegen Angriffe anderer zur Wehr setzen muss.
Chakra: Auf Herz- und Halschakra angewendet, soll Gold den Menschen offen für
Neues machen.
Magische Eigenschaften: Wegen seines hohen Wertes wird Gold in Verbindung mit Liebe und Treue gesetzt.
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Platin
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Der Name leitet sich vom spanischen Wort platina, der negativ besetzten Verkleinerungsform von "plata" = „Silber“, ab. Die erste europäische Erwähnung stammt von
dem italienischen Humanisten Julius Caesar Scaliger. Er beschreibt ein mysteriöses
weißes Metall, das sich allen Schmelzversuchen entzog. Eine ausführlichere Beschreibung der Eigenschaften findet sich in einem 1748 veröffentlichten Bericht von
Antonio de Ulloa.
Bei der Einführung des metrischen Systems 1795 in Paris wurden die Standardmasse
für "Meter" und "Kilogramm" aus Platin gefertigt, um sie unzerstörbar für physikalische
wie chemische Einflüsse zu machen.
Platin-Nugget
Russland
Der deutsche Geologe Hans Merensky entdeckte 1920 westlich von Johannesburg die grössten Platinlager
der Welt. Die Fundstätte wurde nach ihm benannt: Merensky-Riff. Tief aus der Erde
wird das Platinerz gefördert. Es enthält neben Platin fünf Schwestermetalle, bekannt
unter den Namen Iridium, Osmium, Palladium, Rhodium und Ruthenium, sowie Gold
und Silber, Kupfer und Nickel. Zehn Tonnen Erz müssen geschlagen werden, um nur
eine Unze (31,1 Gramm) reines Platin zu gewinnen. Und fast 150 Arbeitsgänge sind erforderlich, um die Metalle vom Gestein und vor allem das Platin von den begleitenden
Metallen zu trennen. Jahr fuer Jahr werden etwa 1000 Tonnen Gold zu Schmuck verarbeitet, aber nur etwa 80 Tonnen Platin. Schmuck aus Platin wird vorwiegend mit einem
Reingehalt von 950/000 verarbeitet. Das heisst, von 1000 Gramm Schmuckmetall sind
950 Gramm, also 95 Prozent, reines Platin.
Platin besitzt Eigenschaften, die kein anderes Schmuckmetall aufweist. Platin ist fester,
zäher und auch schwerer als andere Schmuckmetalle. Schmuck aus Platin hat sehr
Platin & Gold kristallisiert
angenehme Trageeigenschaften. Auch nach längerem Tragen entsteht kaum MetallverRussland * Höhe 16 mm
(Foto: Rob Lavinsky, iRocks.com)
lust durch Abspanen. Und Platin ist hautverträglich. Selbst im heissesten Sommer sondern sich keine oxydierenden Säuren ab, die dunkle Raender hinterlassen. Scheinbar Nebensächliches, das
bei Platin inklusive ist - weil Platin exklusiv ist!
Vorkommen ...
Die wichtigsten Fundorte von Platinmetallen liegen in Südafrika, Russland, Kanada, Südamerika und Australien.
Weiterhin sind über 200 andere Fundorte bekannt, u.a. in
Äthiopien, China, Kongo, Frankreich, Guinea, Indonesien, Irland, Italien, Japan, Madagaskar, Mexiko, Myanmar, Neuseeland, Norwegen, Papua-Neuguinea, Philippinen, Sierra Leone,
Simbabwe, Slowakei, Spanien Tschechien und in der Türkei.
Historisches ...
Um 1690 fanden Goldsucher im Kies des Rio Pinto (heute Kolumbien) manchmal silbrige Körnchen und Blättchen. "Silber" interessierte sie aber nur wenig und sie titulierten den Fund abfällig "platma" = "Silberchen". Um 1730 gelangten einige dieser Körnchen in europäische Laboratorien.
Das edelste aller Edelmetalle wurde nicht erst in unserer Zeit entdeckt. Bereits die alten Ägypter kannten es. Zeuge dieser Zeit ist eine Urkundenschatulle, deren Deckel
zum Teil mit Platin verziert ist. Auch die Indios kannten Platin. Im nördlichen SüdamePlatin-Zwillingskristall
(Foto: Olaf Medenbach)
rika, dem heutigen Kolumbien, entdeckten sie im Ufersand der Flüsse häufig ein helles Metall, das sie allerdings für "unreifes Gold" hielten und meist in die Fluten zurückwarfen.
Jahrhunderte später stiessen spanische Konquistadoren in den Flüssen Ecuadors auf das fremde Metall. Sie
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Platin
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nannten es "platina" - eine Verkleinerung von "plata (de argento)" = "(Silber-)Platte" und brachten es Mitte des
18. Jahrhunderts über Spanien nach Europa.
Die physikalischen Eigenschaften des Platins gaben Rätsel auf. Erst 1750 stellten
englische Wissenschaftler fest, dass es sich um ein eigenständiges, äusserst widerstandsfähiges Edelmetall handelte. Ein vorzügliches Schmuckmetall. Die Erkenntnisse waren neu - doch der Name blieb.
Platin-Spannring
Aufgrund der Zähigkeit von Platin wird der Brillant sicher gehalten.
Und Platin machte Furore. Der französische König Ludwig XVI. liess sich, etwa ab
1780, von seinem Hofgoldschmied Marc Etienne Janety prächtige Ringe und kunstvolle Ketten sowie prunkvolle Tafelgeräte aus Platin anfertigen. Gekrönte Häupter wie
Zarin Katharina die Grosse von Russland, Kaiser Napoleon und Königin Victoria von
England wurden mit Platin-Medaillen geehrt. Sogar der Rubel rollte von 1828 bis
1845 in Platin.
(Foto: Dieter Pschichholz)
Ende des 19. Jahrhunderts verhalfen Diamanten dem Platin zu seinem eigentlichen
Siegeszug. Denn kein anderes Metall eignete sich besser, um sie zu fassen und ihr Feuer zum Funkeln zu
bringen. Platin wurde zur Muse von Künstlern wie Tiffany und Van Cleef, von Boucheron, Bulgari und insbesondere von Cartier. Er war um 1850 einer der ersten, die Platin mit Juwelen zu kostbaren Kreationen verbanden. Belle Epoque, Jugendstil, Art deco - auf der Weltbühne des guten Geschmacks spielte Platin die
Hauptrolle in diesen Epochen.
Die goldenen zwanziger Jahre - eigentlich waren sie die "Platin-Zwanziger". Die Schmuckkreationen jener Zeit sind heute begehrte Sammlerobjekte. Begehrt war das edle Metall auch bei den Stars jener ereignisreichen Jahre. Sogar die Krone, die Königin Elisabeth 1937 bei der Krönung Georgs V. trug, war aus Platin.
Weiterhin wurde festgestellt und erforscht, wie man dieses Metall mit seinem hohen Schmelzpunkt (1772
Grad) verarbeitet. Bis ins vorige Jahrhundert hatte man die wertvollen Diamanten wegen ihrer weissen Farbe
fast nur in Silber gefasst. Jetzt hatte man ein weit kostbareres Edelmetall, um Diamanten in weisses Metall zu
fassen. Härte, Zähigkeit und hoher Schmelzpunkt machten dies jedoch mit den technischen Mitteln des frühen
19. Jahrhunderts schwer. Und durch die Erfindung des Weissgolds gab es kräftige Konkurrenz. Übrigens wird
auch Weissgold mit Platinmetallen legiert um die Farbe zu erzielen.
Noch mehr Daten ...
Metallgruppe:
Platin, Ruthenium, Palladium,
Rhodium, Iridium, Osmium
Schmelzpunkt:
1772 Grad Celsius
Hauptfarbe(n):
grauweiss
Legierungsmetalle:
Palladium, Iridium, Kupfer
Dichte:
21.45
Transparenz:
opak
Esoterik und zugesprochene Kräfte ...
Die Hinweise zu Esoterik und angeblichen Heilkräften sind wissenschaftlich nicht bewiesen, sondern nur überliefert - also eine "Glaubens frage". Die möglichen Beschreibungen ersetzen in keinem Fall Besuch und Beratung bei Ihrem Arzt oder Apotheker!
Körper: Platin soll ein guter Helfer bei Kurz-und Weitsichtigkeit sowie bei Stoffwechselproblemen und Verdauungsstörungen sein. Ausserdem soll es die Haut reinigen, gegen Wetterfühligkeit helfen und die Leber bei ihrer Arbeit unterstützen.
Psyche: Bei Phobien und Ängsten soll Platin den Betroffenen beruhigen, zudem soll es Abgrenzungsschwierigkeiten beseitigen. Es hilft angeblich bei Abgehobenheit und gibt Selbstsicherheit. Das Edelmetall soll darüber hinaus cholerischen Menschen helfen, ihre Wut und Unausgeglichenheit in den Griff zu bekommen. Platin soll angeblich die Weisheit fördern und Geisteserkrankungen verhindern helfen.
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Silber
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Silber steht im Zeichen des Mondes - wegen seines weichen Silberglanzes - und wird daher auch oft mit einem Mondzeichen punziert
(gestempelt).
Silber ist ein weiches, gut formbares Edelmetall mit der höchsten elektrischen und thermischen Leitfähigkeit aller Metalle, lediglich Supraflüssigkeiten und Diamanten weisen eine bessere thermische Leitfähigkeit auf.
Der Name „Silber“ stammt vom althochdeutschen "silabar" aus der
germanischen Wurzel *silubra" ab.
Gediegenes
Silber
Peru
(Foto: Olaf Medenbach)
Amerikas Silver Eagle
(Foto: Dieter Pschichholz)
In den meisten anderen Sprachen geht das Wort für Silber auf *arg* und das lateinische "argentum" zurück. Wegen seiner Vorkommen von Silbererzen erhielt Argentinien seinen Namen;
es ist das einzige nach einem chemischen Element benannte Land.
Die wichtigsten Silberlegierungen sind Kupfer-Silber-Legierungen. Sie werden nach ihrem Feingehalt an Silber, angegeben in Tausendstel, bezeichnet. Die gebräuchlichsten Silberlegierungen: 800/000, 835/000 und
925/000. Letztere wird nach der britischen Währung Pfund Sterling als Sterlingsilber bezeichnet. Es ist die
wichtigste Silberlegierung und wird u. a. zur Herstellung von Münzen, Schmuck und Besteck verwendet.
Eine im Mittelalter für die Verzierung von Kunstwerken verwendete Silberlegierung ist das Tulasilber, eine Legierung von Silber, Kupfer, Blei und Schwefel.
Neusilber ist kein Silber, sondern nur eine optisch ähnliche, weisse, unedle Metalllegierung aus Kupfer, Nickel
und Zink. Eine vor allem bei Bestecken und Gebrauchsgegenständen übliche Bezeichnung für Neusilber ist Alpacca.
Vorkommen ...
Einige der wichtigsten Fundorte: Südafrika, Kanada, Mexiko,
Australien, Russland, Peru, USA u.a.m.
Silber-Nugget
USA, Michigan * Höhe 5 cm
(Foto: Rob Lavinsky, iRocks.com)
Historisches ...
Goldmünzen waren zu allen Zeiten besonders wertvoll und selten und eine machte in der Antike oft den Wert
eines Ackers oder eines Hauses aus. Für den täglichen Bedarf waren Goldmünzen darum wenig geeignet,
und so traten schon früh auch Münzen aus weniger kostbarem Metall auf - aus Kupfer, Messing und Silber.
Für unsere Grosseltern waren Silbermünzen das wirkliche Geld, denn jede Münze von einigem Wert war
selbstverständlich aus Silber, denn mit Goldmünzen einen Kauf zu bezahlen, galt im Bürgertum als protzig.
Man hat bereits früh erkannt, dass sich aus Silber allerlei Schmückendes herstellen liess. Die Kunst der Silberschmiede erreichte im späten Mittelalter ihren Höhepunkt, doch sind auch aus fast allen Zeit- und Kulturepochen prachtvolle Silberarbeiten erhalten geblieben - wenn das auch nur ein Bruchteil dessen ist, was einst an
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Silber
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Silberarbeiten geschaffen wurde. Unendlich viele sind in Notzeiten zur Vermünzung eingeschmolzen worden.
Doch auch aus anderem Grund war in den antiken Kulturen das Silber oft wertvoller als das Gold: Es war unglaublich selten! Noch viel seltener als Gold tritt in der Natur Silber als gediegenes Edelmetall auf. Und es von
den anderen Metallen chemisch zu trennen, das konnten die Alten noch nicht.
Gediegenes Silber kristallisiert als Würfel oder Oktaeder, jedoch sind solche Silberkristalle äusserst selten.
Eher findet man "Bleche" und "Drähte", bis hin zu bizarren "Locken". Am häufigsten aber kommt Silber im Verbund mit anderen Metallen vor und fällt als Beiprodukt dieser Gewinnung an. So gewinnt man den grössten
Teil der Produktion des Silbers. Die Förderung hängt darum weniger vom aktuellen Silberpreis ab, als von den
Weltmarktbedingungen jener Metalle, mit denen zusammen Silber überhaupt erst zu rentablen Preisen gefördert werden kann.
Noch mehr Daten ...
Metall:
Ag (Argentum)
Schmelzpunkt:
962 Grad Celsius
Hauptfarbe(n):
silbern (weich)
Transparenz:
opak
Dichte:
10.5
Legiermetall:
Kupfer
Esoterik und zugesprochene Kräfte ...
Die Hinweise zu Esoterik und angeblichen Heilkräften sind wissenschaftlich nicht bewiesen, sondern nur überliefert - also eine "Glaubens frage". Die möglichen Beschreibungen ersetzen in keinem Fall Besuch und Beratung bei Ihrem Arzt oder Apotheker!
Der Glaube an die Heilkraft des Silbers ist in der Antike fast überall anzutreffen. Herodot berichtete, dass der
Perserkönig Kyros nur Wasser aus silbernen Gefässen trank und dass seine Soldaten ihre Wunden mit papierdünnem Silber oder mit einer Salbe aus geschabtem Silber und Ol abdeckten. In neuerer Zeit hat man die
desinfizierende Wirkung des Silbers nachgewiesen, die den Menschen der Antike längst durch Erfahrung bekannt war.
Körper: Silber soll eine heilsame Wirkung bei wetterbedingten oder neuralgischen Beschwerden haben, besonders im Bereich Zähne, Oberkörper, Schultern, Arme und Hände. Es beschleunigt angeblich auch die Heilung von Prellungen, Quetschungen und Stauchungen. Sogar bei epileptischen Anfällen soll es Abhilfe verschaffen. Eine weitere Einsatzmöglichkeit des Silbers liegt angeblich in der Behandlung von Magen-Darmproblemen und Magengeschwüren. Erwähnenswert ist ausserdem die angebliche Heilkraft des Silbers bei Allergien, insbesondere Sonnenallergie.
Psyche: Silber soll seinen Träger bei Schwäche und Erschöpfung stärken. Ausserdem hilft es angeblich dabei, die eigene Identität im Alltag besser behaupten zu können.
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Blattgold
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Blattgold - unter schmetternden Hämmern entsteht ein Hauch von Gold!
Der Boden vibriert, die Scheiben der Ausstellungsvitrinen klirren leise vor sich
hin. Wer die am Stadtrand von Schwabach in der Nähe von Nürnberg gelegene
Blattgoldfabrik Noris besucht, den lässt schon die Geräuschkulisse erahnen,
was sich hinter den Mauern der flachen Werkhalle abspielt. Kraftvolle Hämmer
schlagen rund um die Uhr auf kleine Goldplättchen ein, um diese immer dünner
und damit ihre Fläche grösser zu machen. Ziel aller Muehen ist es letztlich, eine
hauchduenne Goldfolie herzustellen.
Blattgold-Folie
Endprodukt des Fertigungsprozesses ist ein Hauch von Gold, mit dem man
zwiebelförmige Kirchturmspitzen, die Bäuche hölzerner Buddhafiguren oder auch auf alt getrimmte Bilderrahmen zum Strahlen bringen kann. Und das zu einem Bruchteil der Kosten, die man für "Vollmaterial" ausgeben
müsste.
Blattgold ist heute das Produkt eines industriellen Prozesses. Zwar hält sich noch immer die Mär, dass sich die
feinen Goldfolien nur in altbewährter Handwerksmanier herstellen lassen. Doch das ist falsch. Bereits seit vielen Jahren werden zur Blattgoldherstellung Maschinen eingesetzt. Hat man sich anfangs vor allem auf den
Bau von automatischen Hammerwerken konzentriert, ist man heute dabei, auch alle dem Goldschlagen vorund nachgeschalteten Arbeitsschritte immer willigeren Apparaten zu übertragen. Dadurch reduzieren sich die
Herstellungskosten. Doch von der Faszination, die von diesem glänzenden Produkt ausgeht, ging dadurch nur
wenig verloren.
Das Herstellen von Blattgold ist eine der ältesten Techniken zur Formgebung von Metallen überhaupt. Bereits
seit rund 5000 Jahren verwenden die Menschen Blattgold. Die alten Ägypter vergoldeten ihre Götterfiguren,
Tempeltore, Sarkophage und selbst Teile ihrer Toten sowie ganze Mumien wurden mit Blattgold überzogen.
Die ältesten Darstellungen von Goldschlägern fand man in den Grabkammern von Sakkara, die 2500 Jahre
vor unserer Zeitrechnung entstanden und auf Gemälden im Grab des Rechmeré rund 1000 Jahre jünger. Aus
erhaltenen ägyptischen Goldschmiedearbeiten weiss man, dass die Dicke der verarbeiteten Goldblätter schon
bei beachtlichen 0,003 bis 0,001 Millimeter lag. Auch in China und Indien war damals bereits die Goldblattschlägerei bekannt. So wurden in Indien Buddha-Statuen und in Griechenland Götterfiguren mit Blattgold belegt. Wie bei anderen Kenntnissen und Techniken aus den frühen Hochkulturen wurde in den folgenden Jahrhunderten auch die Blattgoldherstellung vor allem von Mönchen weiterentwickelt. Liturgische Geräte, Bilder
und Verzierungen auf Priestergewändern wie auch zahlreiche Handschriften wurden mit Blattgold geziert.
Schliesslich ging diese Fertigkeit an das Handwerk über.
Die deutschen Zentren der Goldschlägerei lagen seit dem Mittelalter in Mittelfranken im Städtedreieck Nürnberg, Schwabach und Fürth, wobei sich das auch durch die Nadelherstellung bekannte Schwabach dann als
das deutsche Blattgoldzentrum herausbildete. Noch im Jahr 1926 gab es hier 127 Goldschlägereien, die insgesamt 739 Personen beschäftigten. Heute arbeiten in Schwabach noch neun Betriebe mit knapp 400 Beschäftigten. Noris ist davon die grösste Goldschlägerei. Obwohl man der führende Betrieb ist, reicht es vollkommen aus, dass sich eine Person um die Vorarbeiten für das Plattschlagen des Goldes kümmert. Sie
schmilzt - nach der Farbvorgabe des herzustellenden Blattgolds - die Legierungsbestandteile Gold, Silber,
Kupfer und Platin auf den Bruchteil eines Gramms genau in einem koffergrossen Elektro-Ofen zusammen und
giesst daraus einen etwa vier Zentimeter breiten Barren. Danach wird gestreckt, indem man den Barren mehrmals durch ein Walzenpaar hindurchschickt und nach jedem Arbeitsgang den Abstand zwischen den speckig
glänzenden Walzenrädern verringert, bekommt man nach etwa 75 Durchläufen ein rund 50 Meter langes
Band. Die Dicke des Goldbandes liegt nach dem Walzen bei etwa drei hundertstel Millimeter, was etwa der
Stärke von Zeitungspapier entspricht.
Da durch die enorme Längsstreckung das Metallgefüge stark verdichtet wird - was an einem "Klappern" des
Goldbandes zu erkennen ist - muss das Gold noch einmal zurück in den Ofen. Das Metall wird bis knapp unter
den Schmelzpunkt erwärmt und so "weichgeglüht". Denn nur geschmeidiges Material darf unter den Hammer.
Zuvor muss das Goldband jedoch noch beschnitten werden. In einem guillotineartigen Gerät werden im
schnellen Tempo vier Zentimeter lange Stücke von dem Band abgetrennt, sodass quadratische Goldplättchen
mit genau dieser Kantenlänge entstehen.
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Blattgold
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Da die jetzt bereits sehr feinen Goldblättchen viel zu zart sind, um ungeschützt
unter den Hammer zu dürfen, werden sie in ein vielseitiges Buch eingelegt. Die
600 Seiten dieses Buchs - in der Fachsprache als Quetsche bezeichnet - bestehen aus einem aus Lederabfällen hergestellten Spezialpapier, das den harten
Schlägen des Hammers und der dabei entstehenden Wärme ohne Schaden widersteht. Erst wenn das Buch durch feste Lederbänder verrutschsicher in
Längs- und Querrichtung fixiert ist, kommt es so lange unter den Federhammer,
bis das Gold die Grösse der Quetsche - das sind 12 Zentimeter im Quadrat angenommen hat. Seine Stärke beträgt nun 0,005 Millimeter.
Auch die nächsten beiden Arbeitsschritte sind mit ohrenbetäubendem Lärm verbunden. Nachdem man die Quetsche Blatt für Blatt geöffnet hat, werden die
Blattgoldheft
Goldblättchen geviertelt und in ein jetzt 1600 Seiten umfassendes Buch eingelegt. Ein sorgfältig aufgetragenes kreideartiges Gleit- und Antihaftmittel sorgt dafür, dass das Gold beim Schlagen nicht an den Pergaminblättern dieses "Lot-Buches" kleben bleibt.
Nach dem Lotschlagen sind die Goldblättchen nur noch 0,001 Millimeter dick. Im noch dünner zu werden,
müssen sie erneut unter den Hammer. Sie werden noch einmal geviertelt und in ein nun 2000 Seiten starkes
Buch, in die Dünnschlagform, eingelegt. Die einzelnen Seiten bestehen hier aus einer dünnen Kunststoffolie.
Da die Stärke des Goldes jetzt bis auf 0,0001 - 0,0003 Millimeter heruntergedrückt wird, muss entsprechend
vorsichtig geschlagen werden. Es dürfen keine Risse und Löcher entstehen.
Nach getaner Arbeit wird ausgepackt. Seite für Seite wird das Dünnschlagbuch geöffnet und die feine Goldfolie in die gängigen Konvektionsgrössen geschnitten. Danach muss lediglich noch verpackt werden. Immer 25
Blättchen kommen in ein Büchlein, das ist so Tradition. 12 Büchlein werden zu einem Buch zusammengelegt.
Und wer 1000 Blatt feinster Goldfolie haben will, der kauft eben drei Buch und vier Büchlein.
Die beim Zuschneiden anfallenden Überstände werden sorgfältig gesammelt und wieder eingeschmolzen. Bei
einem Kilogramm Gold rechnet man mit etwa 700 Gramm wiederzuverwendendem Produktionsabfall. Was
wirklich verlorengeht, hält sich in engen Grenzen.
Das Abpacken des fertigen Blattgolds ist heute noch Handarbeit - denn nur mit feinen Holzpinzetten und von
geübten Händen lassen sich die hauchdünnen Goldfolien greifen, ohne kaputtzugehen. Dagegen wird das
Umschichten der Goldblättchen von Buch zu Buch und auch das Einstreichen der einzelnen Seiten zunehmend automatisiert. Hier liegt das grösste Rationalisierungspotential dieser kleinen Branche verborgen. Mit
feinfühligen Handhabungsautomaten werden die Goldblättchen bewegt. Bei Noris baut man sich diese Maschinen ebenso wie auch die Schlagautomaten selbst.
Blattgold war über Jahrhunderte nur in Handarbeit herzustellen. Auch noch heute gibt es in Schwabach einen
kleinen Betrieb, in dem zumindest ein Teil der Arbeit genau wie früher abläuft. Wer Interesse an der Goldschlägerei hat, kann Herbert Vestner bei seiner Arbeit über die Schultern sehen, denn seine Werkstatt ist nicht nur
kommerzieller Produktionsbetrieb, sondern zudem auch Aussenstelle des Schwabacher Stadtmuseums. Besucher sind also willkommen, und was sie zu sehen bekommen, ist überaus spannend. In diesem "lebenden
Museum" wird das Gold nicht im elektronisch geregelten Ofen weichgeglüht. Vestner nutzt dazu auch heute
noch das Holzkohlenfeuer.
Direkt in die rotglühende Glut wird das zuvor ausgewalzte und anschliessend aufgewickelte Goldband gelegt.
Die Verfärbung des Goldes signalisiert dem erfahrenen Goldschläger, wann es aus dem Feuer genommen
werden muss. Je dünner das Goldband wird, um so mehr muss man es beim Weichglühen vor Sauerstoff
schützen, um ein Verfärben zu verhindern. Der eimergrosse Holzkohleofen wird dazu abgedeckt. Jetzt kann
Vestner nicht mehr die Verfärbung des Goldes beobachten und muss sich ganz auf sein "Fingerspitzengefühl"
verlassen.
Das Schneiden des Goldbandes in kleine Quartiere erledigt Vestner mit der Schere. Und das Quetsch- und
Lotschlagen überlässt er einem pneumatisch betriebenen halbautomatischen Schlagwerk. Erst beim Dünnschlagen kommen die Finger des Goldschlägermeisters wieder stärker ins Spiel. Die vielseitige Schlagform
liegt jetzt auf einem Kalkstein-Amboss und wird von Daumen und Zeigefinger der linken Hand gehalten, während mit der rechten ein Hammer rhythmisch auf das sorfältig gepackte Bündel niedersaust. Da die Form als
auch der zu einem Drittel seiner Länge in der Erde steckende Amboss leicht federn, muss nicht bei jedem
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Blattgold
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Hieb das gesamte Gewicht des Hammers gewuchtet werden. Doch es ist kalorienzehrend genug, mit unterschiedlich schweren Hämmern rund 5000-mal innerhalb von zwei Stunden auf das Gold zu schlagen.
Dabei mössen genau vorgegebene "Schlagbilder" eingehalten werden. Die Form wird durch gezielte Schläge
von der Mitte nach aussen getrieben. Es ist genau festgelegt, mit welchem Hammer das Goldblattpäckchen an
welcher Stelle zu bearbeiten ist. Die Form muss dazu ständig auf dem Amboss gedreht und gewendet werden.
Der geübte Goldschläger lässt dabei den auf- und absausenden Hammer von einer Hand in die andere wandern. Und das Zählen der Schläge ist ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Das mache ich automatisch, sagt
Vestner. Er weiss genau, wann er den nächst schwereren Hammer zu nehmen hat. Die einzelnen Schlagabschnitte heissen bei den Goldschlägern übrigens Busen. Nach jedem Busen wird die Form geöffnet und über
die vier (Eck-)Zipfel gerieben. Dadurch wird sichergestellt, dass sich das Gold leichter ausdehnt, glatt wird und
nicht anklebt. Auch kann so die Schlagwärme sehr gut entweichen.
Vestner ist Goldschläger und sein eigener Museumsdirektor. Doch er ist auch ein guter Geschichtenerzähler.
So habe man früher das Gleitmittel grundsätzlich mit Hasenpfoten verrieben. Heute nehme er zwar einen
Schaffellquast dazu her, doch die Pfoten hätten schon ihre Vorteile gehabt, versichert er. Und mit einigem
Stolz zeigt er uns eine alte Dünnschlagform, deren 2000 Seiten noch nicht aus Kunststoffolie bestehen. Früher
war das hauchdünnes Leder, hergestellt aus der Blinddarmhaut von Rindern. Genau 4000 Blinddärme waren
notwendig, um eine 2000 Seiten starke Schlagform herzustellen. Und die Rinder mussten mager gewesen
sein, weiß Vestner zu berichten. Ein Grund mehr, warum man auf Kunststoff übergegangen ist.
(Quelle: FAZ, Dezember 2000)
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Legierungen
Dieter Pschichholz
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Edelmetalle werden meist legiert, d.h. mit anderen Metallen (Silber, Kupfer, Palladium, Rhodium, Nickel, Cadmium ...) zusammengeschmolzen, um Farbe, Trageeigenschaften und anderes zu beeinflussen. So entstehen
Weissgold, Rot-/Roségold und andere Farben. Gelegentlich gibt es auch Schmuck und vor allem Münzen aus
Feingold.
Legierungen werden nach gesetzlichen Vorschriften punziert (gestempelt). Die Angaben erfolgen dabei in Tausendteilen des Feingehalts. Häufig lesen Sie bei Gold auch die älteren, nicht mehr zulässigen Bezeichnungen
in "Karat", in nachstehender Tabelle in Klammern/kursiv angegeben. Vorsicht ist manchmal bei "exotischen"
Angaben im Ausland, häufig in Urlaubsländern oder in Übersee angebracht.
Zu beachten ist, dass Legierungen ihre besonderen Eigenschaften, z.B. antiallergisch, nur entfalten können,
wenn mehr als die Hälfte des Metallanteils aus dem jeweiligen Edelmetall besteht.
Aus reinen Kostengründen haben sich in Deutschland beim Gold von der Kriegszeit her die "unterlegierten"
Varianten "333/000" und "375/000" erhalten, deren Trage- und Reparatureigenschaften am schlechtesten von
allen Legierungen sind. In vielen Ländern dürfen diese Legierungen daher garnicht, bzw. nicht als "Gold" gehandelt werden. Wir empfehlen Ihnen bei etwas Qualitätsbewusstsein mindestens "585/000" für Ihren
Schmuck zu wählen.
Gold
Platin
Silber
(typische Feingehalte)
(typische Feingehalte)
(typische Feingehalte)
999/000 Feinplatin
999/000 Feinsilber
960/000
925/000 Sterlingsilber
950/000
835/000
900/000
800/000
999/000 Feingold
(24 Karat)
900/000
(22 Karat)
750/000
(18 Karat)
585/000
(14 Karat)
375/000
(9 Karat)
333/000
(8 Karat)
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