Reine Gase - Messer Industriegase GmbH
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Reine Gase - Messer Industriegase GmbH
Reine Gase Messer verfügt über ein umfangreiches Lieferprogramm an reinen Gasen. Dieses reicht von den „Luftgasen“ (Stickstoff, Sauerstoff und Argon), Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Wasserstoff, den Edelgasen (Helium, Neon, Krypton und Xenon) bis zu ausgewählten organischen und anorganischen Gasen. Die Gase sind in der Regel - angepasst an die verschiedenen Anwendungen - in unterschiedlichen Qualitäten und Behältern verfügbar. Alle notwendigen Informationen sind auf den jeweiligen Datenblättern zu den Produkten aufgeführt. Bitte beachten Sie die nachfolgenden Erläuterungen hierzu. Bei der Auswahl des „passenden“ Produktes unterstützen wir Sie gerne. Sollten Sie das von Ihnen gewünschte Produkt nicht oder nicht in der gewünschten Qualität oder Lieferform finden, sprechen Sie uns bitte an! 1) Information zur Bezeichnung des Gases und der Kennzeichnung des Behälters 2) Wesentliche Eigenschaften des Gases 3) Ventilanschluss und Armaturenempfehlungen 4) Produktspezifikationen und standardmäßig verfügbare Lieferformen Erläuterungen Die Anforderungen an die Gasqualität sind durch die jeweiligen Anwendungen bestimmt. Da diese extrem vielfältig sind, bietet Messer die meisten Reinstgase in mehreren, abgestuften Qualitäten an. Die Qualität ist dabei durch Art und maximalen Gehalt der Fremdanteile bestimmt. Welche Fremdanteile im jeweiligen Reinstgas enthalten sind, hängt wesentlich vom Herstellund Reinigungsprozess des Gases ab. Für den Anwender ist aber die Spezifikation der jeweils in seinem Prozess störenden Bestandteile viel bedeutender. Die Auswahl der spezifizierten Fremdanteile richtet sich daher nach den in den typischen Anwendungen der Gase störenden Fremdanteile, meist sind dies z.B. Feuchtigkeit, Luftbestandteile (Sauerstoff und/oder Stickstoff), Kohlenwasserstoffe oder Kohlenmonoxid und Kohlendioxid. Abfüllung von Reinstgasen Bei der Abfüllung von hochreinen Gasen sind im Vergleich zu technischen Qualitäten besondere Vorkehrungen zu beachten. Dies beginnt mit einer sorgfältigen Behältervorbehandlung. Nur in Flaschen mit einwandfreien inneren Oberflächen können die strengen Spezifikationen für die Reinstgase eingehalten werden. Der Gehalt der Fremdanteile kann in verschiedenen Einheiten angegeben werden, je nach dem, ob er sich auf die Stoffmenge, das Volumen oder die Masse bezieht. Dabei bedeuten z.B. ppm; vpm; Gew. ppm: 1 Millionstel Teil (Mol/Mol; m3/m3; kg/kg) ppb; vpb; Gew. ppb: 1 Millardstel Teil (Mol/Mol; m3/m3; kg/kg) Für die einfache Benennung der Produktqualität hat sich allgemein eine Kurzform für die Reinheitsklasse durchgesetzt („Punktnotation“), die die Anzahl der „Neunen“, in der in Prozent angegebenen Gase-Reinheit und die erste von „Neun“ verschiedene Dezimalstelle angibt, z.B. bedeuten Helium 6.0: Reinheit > 99,9999% Stickstoff 5.5: Reinheit > 99,9995% Summe der spezifizierten Fremdanteile < 1 ppm Summe der spezifizierten Fremdanteile < 5 ppm Argon 4.8: Reinheit > 99,998 Vol% Summe der spezifizierten Fremdanteile < 20 ppm Die Spezifikationen der Reinstgase sind auf den jeweiligen Datenblättern übersichtlich zusammengestellt. Wenn Ihre Anwendung hiervon abweichende Anforderungen an die Gasqualität stellt, sprechen Sie uns bitte an. Füllstand für Reinstgase Stahlflaschen werden hierzu in der Regel vor der Erstbefüllung bzw. nach einer Wiederholungsprüfung innengestrahlt. Dieser Prozess erzeugt eine korrosionsfreie glatte Oberfläche. Vor dem Einsatz werden die Behälter konditioniert. Dazu werden sie in einem speziellen Ofen auf ca. 80°C aufgeheizt und mit reinem Stickstoff mehrfach gespült. Dadurch werden die auf der inneren Oberfläche verbliebenen Verunreinigungen, insbesondere Feuchtigkeit, entfernt. Vor der Befüllung können die Flaschen direkt am Abfüllstand mit einer Vakuumpumpe evakuiert werden. Ein strenges Qualitätsmanagement überwacht alle Herstellungsschritte und kontrolliert die Einhaltung der Spezifikationen. Die Maßnahmen reichen je nach Füllprozess und Qualitätsanforderungen von der Chargenanalyse bis zur Einzelflaschenanalyse. Nur so kann die kontinuierliche Einhaltung aller Anforderungen gewährleistet werden. Lieferformen Je nach Gasart, Qualitätsanforderungen und Mengenbedarf stehen unterschiedliche Behälter für die Reinstgase zur Verfügung. Diese reichen von der Druckdose bis zum Flaschenbündel. Die standardmäßig verfügbaren Lieferformen sind auf den jeweiligen Datenblättern aufgeführt. Zur Information ist der jeweilige Gasinhalt in m³ (bei 15 °C und 1 bar) bzw. kg angegeben. In der folgenden Tabelle sind einige Richtwerte für Abmessungen und Gasinhalte einiger typischer Behälter zusammengestellt. Die angegebene Kurzform für die Bezeichnung der Lieferform beschreibt die Behälter nach • • • • Art (F: Flasche, B 12: Bündel mit 12 Flaschen) geometrischem Volumen (in Liter) und Material (ohne Angabe: Stahl, Alu: Aluminium) Fülldruck (z.B. 200 bar) Darüber hinaus gibt es - abhängig von der Gasart - zahlreiche Sonderbehälter, z.B. Flaschen mit Füllmasse (für Acetylen) oder Fässer u.ä. für einige organische und anorganische Gase. Behälter F 2 200 bar F 10 200 bar F 20 200 bar F 20 300 bar F 50 200 bar F 50 300 bar max. Fülldruck (bar) 200 200 200 300 200 300 Gasinhalt (Nm³) 0,4 2 4 6 10 15 F 2 Alu 200 bar F 10 Alu 200 bar F 20 Alu 200 bar F 40 Alu 200 bar F 50 Alu 200 bar 200 200 200 200 200 0,4 2 4 8 10 B 12 x F 50 200 bar B 12 x F 50 300 bar 200 300 128 182 Typische Daten von Druckgasbehältern Außendurchmesser (mm) 100 140 204 204 229 229 117 140 204 229 250 Länge (mm) 350 810 790 815 1500 1488 Leergewicht (kg) 2,5 12 25 39 57 71 336 970 940 1455 1530 3,2 12 24 46 57,5 L 980 / B 750 / H 1838 L 980 / B 750 / H 2000 920 1100 Kennzeichnung Die Kennzeichnung der Behälter erfolgt durch die Kombination von Flaschenprägung, Gefahrgutbzw. Gefahrstoffaufklebern („Produktaufkleber“) und der gefahr- bzw. gasartspezifischen Farbe der Flaschenschulter. Wichtigste Kennzeichnung und maßgeblich für Transport und Anwendung ist der Gefahrstoff-/ Gefahrgutaufkleber, der die verbindlichen Angaben über den Inhalt des Behälters enthält. Weitere sicherheitsrelevante Informationen enthält das Sicherheits- bzw. Stoffdatenblatt, das Ihnen von Messer zur Verfügung gestellt wird. Der Aufkleber enthält neben der genauen Bezeichnung des Gases auch sicherheitsrelevante Angaben zu Transport und Hinweise zum sicheren Umgang mit dem Gas (R- und SSätze). Die Farbgebung der Schulter der Druckgasflaschen erfolgt gemäß der Norm EN 1089-3. Darin ist die Farbe der Flaschenschulter festgelegt. Im Allgemeinen richtet sie sich nach der primären Gefährdung. Auf den Datenblättern der einzelnen Gase ist die Kennzeichnung des Behälters für die jeweilige Gasart angegeben. Für einige Gase ist die Farbgebung der Schulter explizit festgelegt: Eigenschaften Schulterfarbe Beispiele Gas Schulterfarbe giftig und/oder korrosiv (1) gelb Ammoniak, Chlor, Arsin, Fluor, Kohlenmonoxid, Stickoxid, Schwefeloxid Acetylen kastanienbraun Sauerstoff weiß Distickstoffoxid (Lachgas) blau Argon dunkelgrün Stickstoff schwarz Kohlendioxid grau Helium braun brennbar (2) rot oxidierend (3) hellblau inert leuchtendes grün Wasserstoff, Methan, Ethylen, Formiergas, (Stickstoff/Wasserstoffgemische) Sauerstoffgemische, Lachgasgemische Krypton, Xenon, Neon, Schweißschutzgasgemische, Druckluft 1) Abgrenzung giftig/nicht giftig und korrosiv/nicht korrosiv siehe ADR/RID. Korrosiv bezieht sich in diesem Fall auf Verätzungen menschlichen Gewebes 2) Abgrenzung brennbar/nicht brennbar siehe ADR/RID 3) Abgrenzung oxidierend/nicht oxidierend siehe ADR/RID Flaschenanschlüsse und Armaturen Der Ventilanschluss richtet sich nach der jeweils gültigen nationalen Norm. Beispiele sind • • • • die deutsche DIN 477 die französische AFNOR British Standard BS341 die niederländische Norm NEN 3268. Hierin sind jeweils für die verschiedenen Gasarten die Ventilanschlüsse festgelegt. Die Anschlüsse von 300 bar-Flaschen sind EU-weit in der ISO 5145:2004 festgelegt. Der zutreffende Anschluss ist auf dem Produktdatenblatt angegeben. Bei Fragen hierzu sprechen Sie uns bitte an. Beispiel eines technischen Gase-Datenblattes Für die sichere Entnahme des Gases benötigen Sie die entsprechende Entnahmearmatur, im einfachsten Fall z.B. einen Flaschendruckminderer. Hinweise zur Auswahl der geeigneten Armaturen können Sie den separaten Informationen entnehmen. Weitere Informationen zu den Gasen können Sie den „technischen Datenblättern“ entnehmen, in dem die wesentlichen Eigenschaften, die Werkstoffverträglichkeiten (gem. EN ISO 11114), wesentliche sicherheitstechnische Kenngrößen und die physikalischen Daten des jeweiligen Gases tabelliert sind. Alle Daten wurden mit großer Sorgfalt zusammengetragen. Trotzdem können wir hierfür keine Gewähr übernehmen. In Zweifelsfragen sprechen Sie uns bitte an! Auf den Produktdatenblättern sind für die jeweilige Gasart die empfohlene Armaturen aus dem umfangreichen Messer-Armaturenprogramm angegeben. Ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte den Datenblättern der jeweiligen Armaturen. Messer Industriegase GmbH Messer-Platz 1 65812 Bad Soden Tel. +49 (0) 6196 7760-200 Fax +49 (0) 6196 7760-280 [email protected] www.messer.de