Digitaltechnik

Transcrição

Digitaltechnik
Digitaltechnik
Zieltechnologien
Digitaltechnik
Andreas König
Professur Technische Informatik
Fakultät Informatik
Technische Universität Chemnitz
Wintersemester 2001/2002
© Andreas König Folie 5-1
Digitaltechnik
Zieltechnologien
Rekapitulierung zu Kapitel 4
¾
¾
¾
¾
Entwurf zweistufiger Logik
Umsetzung vorliegender Funktionsrepräsentationen (Kapitel 3) in
Schaltwerk minimalen Aufwands bzw. Kosten
Einführung geeigneter Kostenfunktion
Vorstellung von Minimierungstechniken:
¾
¾
¾
¾
¾
¾
Graphische Minimierung
Tabellarische Minimierung
Rechnergestützte Minimierung
Exakte und heuristische Logikminimierung
Vorstellung eines Werkzeugs zur Logiksynthese (Espresso)
Anwendung eines kleinen Design-Flows (Espresso, PSPICE) auf einige
Beispiele; implizite Verwendung von TTL-Technologie
© Andreas König Folie 5-2
1
Digitaltechnik
Zieltechnologien
Vorlesungsgliederung:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Einführung
Kodierung und Arithmetik
Grundlagen der Booleschen Algebra
Entwurf zweistufiger kombinatorischer Logik
Zieltechnologien und Technologieanpassung
Zeitliches Verhalten kombinatorischer Schaltnetze
Entwurf sequentieller Schaltwerke
Funktionsblöcke digitaler Rechner und Systeme
Entwurf von Systemen der Digitaltechnik
Ausblick
© Andreas König Folie 5-3
Digitaltechnik
Zieltechnologien
Kapitelgliederung:
5.
Zieltechnologien und Technologieanpassung
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
5.6
Implementierung digitaler Logik
Entwurfsstile
CMOS Logik-Schaltungen
Anpassung an vorliegende Zellkataloge
Multiplexer und Decoder
Anwenderprogrammierbare Logikbausteine (PAL, PLA,
EPLD, FPGA)
© Andreas König Folie 5-4
2
Implementierung digitaler Logik
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Die vorhergehenden Kapitel beschränkten sich auf Methoden der
Beschreibung und Minimierung Boolescher Funktionen (Verhaltensebene)
¾ Die Frage der konkreten physikalische Implementierung und des zeitlichen
Verhaltens blieb bislang ausgeklammert
¾ Für eine Systemrealisierung muss jedoch eine konkrete Umsetzung erfolgen
¾ Hierzu muss eine Festlegung bezüglich der Zieltechnologie und des
Entwurfsstils getroffen werden
¾ Typisch ist ein vollständig kundenspezifischer Entwurf die (kostspielige)
Ausnahme; standardisierte Bausteinbibliotheken werden verwendet:
Ausgangsbeschreibung
Technologieunabhängige
Optimierung
Technologie.....
anpassung
Random
GateArray
Xilinx
Actel
Abstrakte
Kostenfunktion
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Implementierung digitaler Logik
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Historische Entwicklung: Mechanische Elemente wurden von
elektromagnetischen Schaltern (Relais) ersetzt
¾ Diese wiederum von Röhren im Schaltbetrieb
¾ Mit dem Aufkommen der Halbleitertechnologie wurden, aufbauend auf den
Grundelementen Diode und Transistor, eine Reihe von Logikfamilien
entwickelt:
¾
¾
¾
¾
Diode-Diode-Logik (DDL)
Diode-Transistor-Logik (DTL)
Transistor-Transistor-Logik (TTL)
Emitter-Coupled-Logik (ECL), nicht saturierend, schnell, aber geringer Hub
¾ Besonders große Verbreitung fand die TTL-Logik
¾ Kennung 74yyxxx: Vom einfachen Inverter, Und-Gatter, Oder-Gatter bis zu
komplexeren Arithmetikbausteinen und Registern (s. PSPICE-Library !)
¾ In zahlreichen verbesserten Versionen im Hinblick auf Verlustleistung und
Schaltgeschwindigkeit (S, AS, L, LS, ALS, C, HC)
¾ Charakteristikum: Speed-Power-Product
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3
Digitaltechnik
Implementierung digitaler Logik
Zieltechnologien
¾ Anwendung: Aufbau von dedizierter Logik auf Board-Level (PCB) in
Verbindung mit Standardbausteinen, z.B. Prozessoren
¾ Hoher Platzbedarf der DIL-Gehäuse, aufwendige Verdrahtung
¾ Geschickte Ausnutzung der aufgebauten TTL-Bausteine erforderlich
¾ Erkennbar: Eigenes Optimierungsproblem der Umsetzung beliebiger
(minimierter) Schaltfunktion auf minimale Anzahl maximal ausgenutzter
Auswahl aus Bausteinvorrat !
Teil eines Neurocomputerprototyps von 1991/92
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Digitaltechnik
Implementierung digitaler Logik
Zieltechnologien
¾ Komplexität heutiger Systeme erfordert kompaktere Implementierung
durch Integration (SSI, MSI, LSI, VLSI, ULSI)
System
Verhalten
Systemspezifikation
Struktur
Algorithmen
Register-Transfer
Speicher, CPU
Logik
Algorithmen
Subsysteme
RT-Beschreibung
Funktionsblöcke(ALUs, MUX)
Boolesche Gleichungen
Gatter, FlipFlops
DGLs
Transistoren
Maskenebene
(Standard)Zellen
Floorplan/Makrozellen
¾ Umsetzung der Booleschen
Funktion in tatsächliche
Baustein- bzw.
Zellenfamilie
Cluster/Chip
IC-Partitionierung/Chip/Board
Geometrie
© Andreas König Folie 5-8
4
Digitaltechnik
Implementierung digitaler Logik
Zieltechnologien
¾ Die CMOS-Technologie ist die dominante Realisierungstechnologie für
hochintegrierte (digitale) Schaltungen und Systeme
¾ Für digitale Systeme wird der MOS-Transistor in seiner NMOS- und
PMOS Ausführung als Schalter betrachtet
¾ Entsprechend vereinfachte Modellierung, z.B. für Logiksimulation
Poly-Si
Si-Oxid
High
Low
+
-
-
N-dotiert
P-Substrat
-
+
+
+
-
Gate
Source
Drain
Source
Drain Source
Drain
Substrat
¾ Stark simplifizierte Darstellung; Basis für Logikfunktionen und -gatter
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Implementierung digitaler Logik
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Zusammensetzung von Gattern und Zellen aus MOS-Transistoren
• Einzelne Logikgatter
• Zusammensetzug der Standardzellen zu Funktionsblöcken
Poly-Si
N-dotiert
Si-Oxid
P-Substrat
Gate
Source
Drain
Substrat
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5
Implementierung digitaler Logik
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Im Gegensatz zur bisher idealisierten Situation bei der zweistufigen
Logikminimierung kann es jetzt zu einer Reihe von zusätzlichen
Anforderungen kommen:
¾ Die bisherige Umsetzung der (minimierten) Booleschen Funktion
erfolgte 1:1 von den Termen der Funktion auf die verwendeten Gatter
¾ Reale Gatter haben limitierte Eingangszahl
¾ Bislang durfte Boolesche Variable bzw. Term beliebig oft in
Ausdrücken vorkommen
¾ Reale Gatter besitzen nur limitierte Treiberfähigkeit (beschränktes
Fan-Out)
¾ Unbenutzte Eingänge müssen (sinnvoll) beschaltet werden !
¾ Die (minimierten) Booleschen Funktion muss an die verfügbaren
Zellen der Bibliothek angepasst werden, ggf. in anderem Basissystem
dargestellt werden
¾ Es ist eine Frage des Entwurfsstils, welche Einschränkungen bzw.
Freiheitsgrade bei der Umsetzung der Booleschen Funktion auf eine
konkrete Herstellungstechnologie vorliegen
© Andreas König Folie 5-11
Entwurfsstile
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Die verschiedenen Entwurfsstile für integrierte Schaltungen und Systeme
differieren in Aufwand und verfügbaren Freiheitsgraden
Entwurfsstile
Entwurfsstile
Entwurf
Entwurf
Full-Custom
Herstellung
Herstellung(Kunde)
(Kunde)
Vollständiger Maskensatz
Structured-Custom
Macro-Cell
Standard-Cell
Feldprogrammierbare
Logikbausteine
Semi-Custom auf Arrays
Reduzierter Maskensatz
Kein Maskensatz
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6
Digitaltechnik
Entwurfsstile
Zieltechnologien
¾ Die unterschiedlichen Entwurfsstile unterscheiden sich in:
¾ Turnaround-Zeit und Time-To-market
¾ Herstellungskosten und Entwurfskomplexität
¾ Packungsdichte, Integrationsgrad (bei max. Die-Größe) sowie
erreichbarer Verarbeitungsgeschwindigkeit
¾ Vollkundenspezifische Entwürfe (Full-Custom-Design):
¾ Standard-Produkte (Prozessoren, Speicher, Off-the-shelf-products)
¾ High-Volume ASICs (Application-Specific-Integrated-Circuits)
¾ Anwendungsspezifische Entwürfe (Semi-Custom-Design):
¾
¾
¾
¾
¾
¾
Low-Volume ASICs
Standardzellen-Entwurf
Makrozellen-Entwurf
Gate-Arrays
Sea-of-Gates
Field-Programmable-Gate-Arrays etc ...
© Andreas König Folie 5-13
Digitaltechnik
Entwurfsstile
Zieltechnologien
¾ Standardzellen-Entwurf (Semi-Custom-Design):
¾ Verwendung vorgegebener Zellen aus einer Zellbibliothek
¾ Diese sind erprobt und charakterisiert, d.h. ihr Verhalten und ihre zeitlichen
Eigenschaften (max/typ/min Delay) sind bekannt
¾ Die Layouts der Zellen sind flächenbezogen optimiert und mit gleicher Höhe
entworfen
¾ Versorgungsanschlüsse sind an gleichen Positionen für Anreihung
¾ Automatische Platzierung und Verdrahtung durch Design-Flow:
Bonding-Pads
Zellen
Verdrahtungskanäle
© Andreas König Folie 5-14
7
Digitaltechnik
Entwurfsstile
Zieltechnologien
¾ Standardzellen-Entwurf (Semi-Custom-Design):
∧
Zellen
....
....
VerdrahtungsKanäle
¾ Verdrahtung in diesem Stil des Standardzellen-Entwurfs sehr platzintensiv
¾ Neuere Varianten:
....
....
Netz-Routing
2M !
Abutment
....
....
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Entwurfsstile
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Beispiel eines Entwurfs mit Standardzellen (Semi-Custom-Design):
© Andreas König Folie 5-16
8
Digitaltechnik
Entwurfsstile
Zieltechnologien
¾ Makrozellen-Entwurf:
¾ Verwendung optimierter Zellen aus einer Makrozellbibliothek
¾ Layoutbereich freifestlegbarer Größe für parametrisierbare, komplexe
Funktionen (RAM, ALU, o.ä.)
¾ Erzeugung der Layouts vorab bzw. durch Modulgeneratoren
¾ Verhalten und zeitlichen Eigenschaften (max/typ/min Delay) sind bekannt
¾ Mischung mit Standardzellen möglich
¾ Verdrahtung schwieriger, z.B. Versorgungsspannungen etc ...
Bonding-Pads
Standardzellen
RAM
Makrozellen
PLA
Multiplizierer
© Andreas König Folie 5-17
Digitaltechnik
Entwurfsstile
Zieltechnologien
¾ Weiteres Beispiel eines Entwurfs mit Standardzellen in einer 0.8µm
CMOS-Technologie (Pixelmatrix vergleichbar Makrozelle):
Bildsensormatrix aus
einzelnen Pixelzellen
Dekoder
Digitale
Logik
Pads
© Andreas König Folie 5-18
9
Entwurfsstile
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Gate-Array-Entwurf:
¾ Vorgefertigter Gate-Array Master für alle Designs
¾ Kunden teilen sich die wesentlichen Herstellungskosten (Maskenschritte)
¾ Erst mit der Aufbringung der Metallschichten erfolgt die Personalisierung des
Entwurfs
¾ Verfügbarkeit von Zellbibliotheken (Verdrahtung von
Transistoren/Grundelementen zu gewünschten Zellen)
¾ Vergleichbar vom Entwurf: maskenprogrammierbares ROM
Bonding-Pads
Zellen
fester
Größe
VerdrahtungsBereiche fester
Größe
© Andreas König Folie 5-19
Entwurfsstile
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Sea-of-Gates-Entwurf (SoG):
¾
¾
¾
¾
Grundidee wie Gate-Arrays
Ohne feste Verdrahtungsbereiche
Verdrahtung oberhalb ungenutzer Zellen
Verfügbarkeit von Zellbibliotheken
Bonding-Pads
Zellen
fester
Größe
© Andreas König Folie 5-20
10
Digitaltechnik
Entwurfsstile
Zieltechnologien
¾ Weitere Verkürzung von Turnaround-Zeit und Time-To-market durch
maskenlose Herstellung
¾ Logikbaustein wird generisch vollständig hergestellt
¾ Personalisierung erfolgt durch Programmierung beim Kunden:
¾ Fuse-Technologie (Einweg)
¾ Reprogrammierbare Logikschaltkreise durch flüchtige bzw. nichtflüchtige
interne Speicher, die bei Initialisierung programmiert werden
¾ Vorteile dieses Entwurfsstils:
¾ Schnelle Verfügbarkeit, Test und Redesign
¾ Preiswert für kleine und mittlere Stückzahlen
¾ Schnelle Modifizierbarkeit bei Versionsänderung oder Erweiterung der
Spezifikation eines Systems
¾ Hohe Komplexität möglich (Xilinx press release 2001: 6 Mill. Gatter !)
¾ Günstig mit Standardkomponenten zu kompaktem System integrierbar
¾ Zunehmender Marktanteil dieser rekonfigurierbaren Bausteine
¾ Genauere Betrachtung: Kapitel 5.6
© Andreas König Folie 5-21
CMOS-Logikschaltungen
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Erste MOS-Prozesse stellten nur einen Typ (NMOS oder PMOS) zur
Verfügung
¾ Entsprechende Logikschaltungen beruhten auf Ratio-Logik
VDD
1
0
1
Undefiniert, Kurzschluss ?
GND
¾
¾
¾
¾
¾
NMOS-Inverter: Lösung 0 ist stärker als die 1 des Lastelements
Die Dimensionierung des Lastelements ist entscheidend
Nicht unerhebliche statische Verlustleistung
Jedoch kompakt seitens der Layoutgestaltung
Erweiterung des einfachen Inverters zu Logikgatter
© Andreas König Folie 5-22
11
Digitaltechnik
CMOS-Logikschaltungen
Zieltechnologien
¾ NAND- und NOR-Gatter in NMOS:
VDD
VDD
1
0
1
1
0
0
1
GND
1
GND
¾ Erkennbar erfordert die UND- bzw. ODER-Realisierung eine weitere
Inversion, d.h. eine zusätzliche Inverterstufe
¾ Daher sind NAND- und NOR-Implementierungen effizient !
¾ Die Widerstandsverhältnisse müssen eine Unterscheidung von 0 und 1
zulassen
¾ Offensichtlich problematischer bei NAND: Eingangszahl limitiert !
© Andreas König Folie 5-23
CMOS-Logikschaltungen
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Heutige MOS-Prozesse stellten beide Typen (NMOS oder PMOS) als
Complementary-MOS (CMOS) zur Verfügung
¾ Entsprechende statische Logikschaltungen beruhen auf zwei dualen S/PNetzen aus NMOS- bzw. PMOS-Transistoren
VDD
P-Netz
N-Netz
1
0
GND
¾ Durch duale Ausführung der Netze wird entweder die Verbindung zu
VDD oder zu GND durchgeschaltet
¾ Querstrom und entsprechende Verlustleistung nur im Umschaltmoment
¾ Daher keine statische Verlustleistung !
¾ Layoutgestaltung weniger effizient als z.B. NMOS (Wannen, DR)
¾ Ergänzend zu Inverter sind Logikgrundgatter und Komplexgatter möglich
© Andreas König Folie 5-24
12
Digitaltechnik
CMOS-Logikschaltungen
Zieltechnologien
¾ S/P-Netze erlauben ausschließlich serielle und parallele Zusammenschaltung von Transistoren bzw. S/P-Netzen
¾ Diese Einschränkung schließt z.B. sog. Brückenschaltungen aus
¾ Beispiele von N-S/P-Netzen
x1
x2
x1
x1
x1
x2
x2
x2 ∧ x1
x3
( x3 ∨ x2 ) ∧ x1
x5
x4
x3
x1 ∧ x2 ∧ (( x3 ∧ x4 ) ∨ x5 )
© Andreas König Folie 5-25
Digitaltechnik
CMOS-Logikschaltungen
Zieltechnologien
¾ Da nur eines der beiden Netze durchschalten darf, muss die duale
Funktion realisiert werden
¾ Beispiel für Komplexgatter der vorhergehenden Folie:
VDD
P-Netz
N-Netz
x1
x2
GND
x5
x1
1
x2
0
x3
x4
x3
x5
x4
f p = x1 ∨ x2 ∨ (( x3 ∨ x4 ) ∧ x5 )
f n = x1 ∧ x2 ∧ (( x3 ∧ x4 ) ∨ x5 )
© Andreas König Folie 5-26
13
Digitaltechnik
CMOS-Logikschaltungen
Zieltechnologien
¾ Zusammensetzung der beiden Netze
ergibt komplettes Gatter
x1
¾ Erkennbar müssen die Variablen
sowohl invertiert als nichtinvertiert
vorliegen
¾ Zusatzaufwand durch Invertierung und
Verdrahtung
x1
¾ Die realisierte Funktion f ist durch die
Invertierung:
x2
x2
x5
x3
x4
f
f = f p = x1 ∨ x2 ∨ (( x3 ∨ x4 ) ∧ x5 )
x3
¾ Synthese: Umsetzung der
charakteristischen Funktion in
x4
Transistornetz
¾ Duales Netz durch S/P(P/S)-Wandlung
x5
Ein Beispiel:
5.1
© Andreas König Folie 5-27
Digitaltechnik
CMOS-Logikschaltungen
Zieltechnologien
¾ MOS-Transistoren eignen sich sehr gut zur Realisierung von bidirektionalen Schaltverbindungen (deutlich besser als Bipolar-Transistoren)
¾ Bedingt durch die Ansteuerspannung und die Schwellenspannung des
Transistors kann ein PMOS besser 1 und NMOS besser 0 durchschalten
1
0
1
0
1
0
¾ Dies kann z.B in sogenannter Pass-Transistor-Logik verwendet werden:
x2
x1
x3
x4
x2
x5
x2
x1
x3
f
Verbotene Anordnung !
© Andreas König Folie 5-28
14
Digitaltechnik
CMOS-Logikschaltungen
Zieltechnologien
¾ Bedingt durch die Ansteuerspannung und die Schwellenspannung des
Transistors kann ein PMOS besser 1 und NMOS besser 0 durchschalten !
¾ Zusammenschaltung beider Typen ergibt verbesserten Schalter
x
0
1
0
1
x
¾ Sogenanntes Transfer- oder Transmission-Gate
¾ Verwendung als Multiplexer oder in dynamischen Anordnungen:
x1
x1
x3
f = x1 ∧ x2 ∨ x1 ∧ x3
x2
x1
f
x1
© Andreas König Folie 5-29
Digitaltechnik
CMOS-Logikschaltungen
Zieltechnologien
¾ Die alternative Beschaltung gemeinsamer Leitungen oder
Leitungsbündel (Busse) in komplexeren Digitalsystemen erordert
besondere Ausgangsstufen
¾ Um Beschaltungskonflikte zu vermeiden, müssen nicht aktive oder
zugriffsberechtigte Stufen in einen dritten, hochohmigen Zustand gehen
¾ Solche Ausgänge heißen Tri-State-Ausgänge
¾ Notwendige schaltungstechnische Erweiterung:
Realisierung mit
Transfer-Gate
EN
EN
EN
EN
y
x
x
z
EN
EN
x
y
EN
Tri-State-Treiber
© Andreas König Folie 5-30
15
CMOS-Logikschaltungen
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Bei der Realisierung von Systemen mit gemeinsam genutzten Leitungen
(Bussen) muss durch die Ansteuerung ein Zugriffskonflikt ausgeschlossen
sein
¾ Die Treiber verschiedener Einheiten dürfen nie gleichzeitig schalten
¾ Wie wird ein solcher Konflikt beschrieben bzw. aufgelöst ?
© Andreas König Folie 5-31
CMOS-Logikschaltungen
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Schon bei der Ratio-Logik bzw. der Zusammenschaltungen mehrerer
Ausgänge an einem Lastelement als Wired-OR zeigte sich der Bedarf an
weiteren Zuständen zur Beschreibung
¾ Resultat: Mehrwertige Logik
¾ Standardisierung durch IEEE-1164 Standard:
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
¾
U
X
1
0
W
H
L
Z
uninitialisiert
´´starkes´´ undefiniert
don´t care
´´starke´´ 1
´´starke´´ 0
´´schwaches´´ undefiniert
´´schwache´´ 1
´´schwache´´ 0
Tri-State
¾ Damit liegt eine neunwertige Logik vor
¾ Verwendung bei Synthese, z.B. Synopsis, komplexerer Digitalsysteme
¾ Behandlung: Folgende Veranstaltungen und Hauptstudium
© Andreas König Folie 5-32
16
Digitaltechnik
CMOS-Logikschaltungen
Zieltechnologien
¾ Bislang wurde mit dem idealisierten Schaltermodell von dem
elektrischen Verhalten des Transistors sehr stark abstrahiert
¾ Tatsächlich besitzt der geöffnete Schalter einen (sehr großen)
Widerstandswert
¾ Ebenso besitzt der geschlossene Schalter (Transistor mit leitendem
Kanal) einen nicht unerheblichen Widerstandswert >0
¾ Die Gate-Bereiche folgender Stufen bilden kapazitive Lasten !
t
1  −τ VDD

U gate (t ) = VDD1 −
e +
1+ r
 1+ r 
r
mit
τ=
RnC L
1+ r
Rp=r*Rn
CL
Rn
¾ Das Umladeverhalten begrenzt erlaubtes CL und damit die Zahl folgender
Stufen (Fan-Out); Abhilfe durch vergrößerte Treibertransistoren !
¾ Typisch Rp>Rn bei gleicher Dimension; S-Netze in NMOS, P-Netze in
PMOS; NAND- günstiger als NOR-Realisierung
© Andreas König Folie 5-33
CMOS-Logikschaltungen
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Die parasitäre Knotenkapazität durch die Transistor-Gates kann auch
gezielt zur temporären Wertspeicherung genutzt werden
¾ Grundlage aller dynamischen Logik- und Speicherschaltungen
¾ Motivation dynamischer Logikschaltungen durch exzessiven
Flächenverbrauch dualer Netze in PMOS/NMOS-Teil statischer CMOSLogik
¾ Prinzip dynamischer CMOS-Schaltungen:
Clockpre
Vorladetransistor
N-Netz
Clockeval
CL
Auswertetransistor
¾ Zunächst wird mit (nichtüberlappenden Zweiphasentakt) CL vorgeladen
¾ In der zweiten Taktphase wird CL ggf. über Durchschaltungen im NMOSNetzwerk entladen (Problem: Charge-Sharing)
© Andreas König Folie 5-34
17
Digitaltechnik
CMOS-Logikschaltungen
Zieltechnologien
¾ Die unerwünschte Ladungsteilung kann zu Logikpegelverfälschung
führen
¾ Die direkte Kaskadierung durch die Vorladung und mögliche Durchschaltungen in Folgestufen nicht realisiert werden
¾ Schaltung eines Inverters nach jeder Stufe (Domino-Logik)
¾ Andere Alternative: NORA-Logik (NO RAces) aus kaskadierten,
dynamischen NMOS- und PMOS-Stufen (nur einfacher Takt)
¾ Ebenfalls andere dynamische Elemente, z.B. Wertspeicherung:
Clock
1
D
Q
Clock
¾ Dauer einer Wertspeicherung begrenzt durch Entladeeffekte (Leckströme)
¾ Dynamische Elemente sind platzsparend, stellen aber höhere Anforderungen
an den Entwerfer und sind ggf. langsamer
© Andreas König Folie 5-35
Anpassung an Zellkataloge
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Ausgangsbasis ist das Ergebnis einer zweistufigen Logikminimierung,
die anhand einer abstrakten Kostenfunktion durchgeführt wurde:
¾ Die Umsetzung der auf eine vorliegende Bibliothek der Zieltechnologie
erfordert eine weitere (optimierte) Anpassung der Funktionsdarstellung
¾ Reale Gatter haben limitierte Eingangszahl
¾ Eine entsprechende Anpassung (Kaskadierung) erforderlich
¾ Reale Gatter besitzen nur limitierte Treiberfähigkeit (beschränktes
Fan-Out)
¾ Treiberstufen oder gleichartige Zellen mit unterschiedlichem Fan-Out
¾ Die verfügbaren Zellen der Bibliothek entsprechen nicht der
Darstellung (UND/ODER/NICHT)
¾ Überdeckung der bisherigen Funktionsdarstellung durch verfügbare
Zellen (Überdeckungsproblem !)
¾ Im folgenden soll die Anpassung an eine gegebene Bausteinbibliothek
(Zellkatalog) nur qualitativ betrachtet werden.
© Andreas König Folie 5-36
18
Digitaltechnik
Anpassung an Zellkataloge
Zieltechnologien
¾ Kaskadierung zur Vergrößerung der limitierten Eingangszahl eines
Gattertyps (Bsp. des ASC2BCD-Dekoders):
© Andreas König Folie 5-37
Digitaltechnik
Anpassung an Zellkataloge
Zieltechnologien
¾ Kaskadierung und Abbildung auf NAND/Inverter
≥1
≥1
&
&
≥1
&
1
&
≥1
1
&
1
&
1
1
1
&
© Andreas König Folie 5-38
19
Digitaltechnik
Anpassung an Zellkataloge
Zieltechnologien
¾ Hypothetische Bausteinbibliothek aus einfachen und komplexen Gattern
1
&
Inverter
NAND
&
&
≥1
≥1
&
AO21
AO22
© Andreas König Folie 5-39
Digitaltechnik
Anpassung an Zellkataloge
Zieltechnologien
¾ Zum Einsatz der komplexen Gatter muss Gattergruppe bestimmt werden,
die durch Komplexgatter überdeckt wird
1
&
&
≥1
• Durch AO21 überdeckbare
Gatterstruktur in
NAND/INV Netzwerk:
&
1
1
1
&
&
© Andreas König Folie 5-40
20
Digitaltechnik
Anpassung an Zellkataloge
Zieltechnologien
¾ Für beide komplexen Gatter resultiert
&
1
≥1
&
&
AO21
AO21
&
&
≥1
&
&
&
AO22
AO22
© Andreas König Folie 5-41
Digitaltechnik
Anpassung an Zellkataloge
Zieltechnologien
¾ Anpassung einer gegebenen Funktion zunächst Umsetzung in ein
NAND/Inverter Netz:
x1
x4
x2
x4
x1
x2
x3
&
&
x1
x4
x2
1
x4
1
&
1
1
&
1
1
&
1
≥1
&
1
&
x1
1
x2
&
1
x3
&
1
© Andreas König Folie 5-42
21
Digitaltechnik
Anpassung an Zellkataloge
Zieltechnologien
¾ Bereinigung durch Streichung von doppelten Invertern:
x1
x4
x2
x4
x1
x2
x3
x1
x4
&
&
≥1
x2
1
x4
1
x1
1
&
&
x2
&
1
&
&
&
1
x3
&
© Andreas König Folie 5-43
Digitaltechnik
Anpassung an Zellkataloge
Zieltechnologien
¾ Untersuchung der Überdeckung von Teilen des Gatternetzes durch
Bibliotheksbausteine (zusätzlich zu NAND und Inverter):
x1
x4
x2
x4
x1
x2
x3
1
&
&
&
&
&
x1
x4
≥1
x2
1
x4
1
x1
1
AO21
&
&
1
&
x2
&
&
1
x3
&
© Andreas König Folie 5-44
22
Digitaltechnik
Anpassung an Zellkataloge
Zieltechnologien
¾ Untersuchung auf weitere Überdeckungsmöglichkeiten
¾ Möglicher Konflikt von Alternativen, da Anschlüsse unzugänglich werden
1
&
1
1
&
&
&
AO21
&
AO11
x2
x1
x4
1
x4
1
x1
1
&
&
&
x2
&
1
&
AO22
1
x3
&
AO21
&
Welche Überdeckungsalternative ist kostenminimal ?
AO22
© Andreas König Folie 5-45
Anpassung an Zellkataloge
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Formal ließe sich das Problem wieder über Existenzvariablen und
Kostenminimierungsansatz angehen
¾ Erkennbar ist auch die vorliegende hohe Komplexität der Aufgabe
¾ Der Vorgang der Anpassung an die Bausteinbibliothek (Zellkatalog) muss
entweder vom Entwerfer (s. kleine Vorlesungsbeispiele) oder von der
eingesetzten CAD-SW durchgeführt werden
¾ Erkennbar können abhängig vom Bausteinvorrat mehrstufige Gatternetze
aus der zweistufigen DMF entstehen
¾ Die Frage des erlaubten Fan-Outs ist bei der Umwandlung des
ursprünglichen Netzes ebenfalls zu beachten !
¾ Weiterhin werden die verschiedenen Zellen der Bibliothek
unterschiedliche Verzögerungszeiten besitzen
¾ Berücksichtigung der Schaltwerksgeschwindigkeit in den Kosten !
Weitere Vertiefung in Fachveranstaltungen
© Andreas König Folie 5-46
23
Digitaltechnik
Multiplexer und Decoder
Zieltechnologien
¾ In Ergänzung zu einfachen bzw. komplexen Logikgattern stehen reguläre
und kompakte Strukturen zur Realisierung von Logikfunktionen zur
Verfügung:
¾ Multiplexer
¾ Decoder
¾ Speicherstrukturen, z.B. ROM (Read-Only-Memory)
¾ Im folgenden wird der prinzipielle Einsatz solcher Zellen betrachtet
¾ Zellbibliotheken bieten typisch häufig verwendete Varianten dieser Typen
als Standardbausteine an
¾ Beispiel: 74-Logikfamilie oder dedizierte Zellkataloge
¾ Der systematische Entwurf mit dieser Erweiterung des verfügbaren
Bausteinspektrums wird in späterer Vertiefung behandelt
© Andreas König Folie 5-47
Digitaltechnik
Multiplexer und Decoder
Zieltechnologien
¾ Bausteine vom Typ 2:1 Multiplexer wurden bereits im Kontext des
Entwicklungssatzes eingeführt:
x1
f = x2 f x 2 ∨ x 2 f x
2
x2
1
1
1
0
0
1
1
1
x3
fx
2
f
f x2
x2
2:1 Multiplexer
0
1
a
b
© Andreas König Folie 5-48
24
Digitaltechnik
Multiplexer und Decoder
Zieltechnologien
¾ Erweiterung auf z.B. 4:1 Multiplexer:
f = s1 s0 x1 ∨ s1s0 x2 ∨ s1 s0 x3 ∨ s1s0 x4
f
s0 s1
0
1
s1
0
1
x1
x2
s0
s1
0
1
x3
x4
x1
00
x2
01
x3
10
x4
11
f
4:1 Multiplexer
© Andreas König Folie 5-49
Multiplexer und Decoder
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Typische Erweiterung durch Enable-Signal, mit dem der Ausgang
unabhängig von der Selektion auf 0 gelegt werden kann
¾ Ein Vertreter mit 2 4:1 Mux.: 74yyy153 mit gemeinsamer
Auswahlschaltung
¾ Weitere Beispiele: 74yyy150 16:1 Mux.; 74yyy151 8:1 Mux.
¾ Anwendungsgebiet I: Selektive Beschaltung eines Ziels (Leitung/Bus) mit
mehreren Quellen
s0 s1
x1
00
x2
01
x3
10
x4
11
Bus
© Andreas König Folie 5-50
25
Digitaltechnik
Multiplexer und Decoder
Zieltechnologien
¾ Anwendungsgebiet II: Multiplexer sind universelle Logikbausteine !
¾ Eine Funktion kann nach dem Entwicklungssatz soweit entwickelt werden,
bis die Kofaktoren nur noch Konstante sind
¾ Alle Durchschaltungen, die mit Einsstellen korrespondieren, werden mit 1
beschaltet, alle anderen mit 0
¾ Damit kann ein 2n:1 Multiplexer alle Funktionen in n Variablen
implementieren
¾ Beispiel für eine Funktion in zwei Variablen
x1
x1 x2
0
00
1
01
1
10
0
11
x2
0
1
1
0
© Andreas König Folie 5-51
Digitaltechnik
Multiplexer und Decoder
Zieltechnologien
¾ Die Entwicklung der Funktion kann auch teilweise durchgeführt werden, So
dass die Kofaktoren Restfunktionen darstellen, die von einer oder mehreren
Variablen abhängen
¾ Diese können durch Standardgatter und –zellen realisiert und mit den MuxZellen zur Gesamtfunktion verschaltet werden
¾ Beispiel für eine Funktion in drei Variablen und einem 4:1 Mux.:
x1
x1 x2
0
00
x3
01
x3
10
1
11
x2
0
0
1
0
0
1
1
1
x3
© Andreas König Folie 5-52
26
Multiplexer und Decoder
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Damit kann bereits ein 2n-1:1 Multiplexer alle Funktionen in n Variablen
implementieren, wenn eine Variable auch negiert verfügbar ist !
¾ Allgemeiner Fall mit Entwicklung nach m von n Variablen:
x1 xm
Kofaktor 1
xn-m
Kofaktor 2
xn
Kofaktor 3
Kofaktor 2m
¾ Die Kofaktoren selbst können auch wieder auf verfügbare Mux.-Bausteine
angebildet werden
¾ Die Selektionsvariablen (Entwicklungsreihenfolge !) können beliebig und
günstig für die gegebene Funktion gewählt werden
© Andreas König Folie 5-53
Multiplexer und Decoder
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Decoder-Schaltungen generieren eine Kodeumsetzung von der üblichen
Binärdarstellung oder –kodierung auf einen sogenannte 1-aus-n-Code
¾ Ein Decoder hat 2n Ausgangsleitungen
¾ Die Leitung, die der angelegten Variablenbelegung zugeordnet ist, wird
aktiviert (1: Mintermdarstellung; 0: Maxtermdarstellung)
x1 xn
m1 (M1)
m2 (M2)
m3 (M3)
m2n (M2n)
¾ Die interne Realisierung kann erkennbar durch NAND/Inverter erfolgen
¾ Aus den Maxtermen (Mintermen) können durch weitere Gatter zweistufige
Realisierungen von Logikfunktionen geschaffen werden
© Andreas König Folie 5-54
27
Digitaltechnik
Multiplexer und Decoder
Zieltechnologien
¾ Beispiel für eine Funktion in drei Variablen (Cout):
x1 x2 x3
&
¾ Die interne Realisierung kann erkennbar durch NAND/Inverter erfolgen
¾ Aus den Maxtermen (Mintermen) können durch weitere Gatter zweistufige
Realisierungen von Logikfunktionen geschaffen werden
© Andreas König Folie 5-55
Digitaltechnik
Multiplexer und Decoder
Zieltechnologien
¾ Selbe Funktion in drei Variablen (Cout) mit Decoder und Mintermen:
x1 x2 x3
≥1
¾ Dekoder sind auch elementare Strukturen zur Ansteuerung von Array- oder
Matrixstrukturen
¾ Jede mögliche Belegung ist typisch mit einer Quelle hinterlegt (Pixel/Bit)
© Andreas König Folie 5-56
28
Digitaltechnik
Multiplexer und Decoder
Zieltechnologien
¾ Schema eines Speicherbausteins mit 8 Speicherplätzen:
x1 x2 x3
0000
0000
0000
1000
0000
1000
1000
1000
•
•
Beispielfunktion Cout
Drei weitere Funktionen
verbleiben ungenutzt
f1-4
¾ Speicherstrukturen, insbesondere Read-Only-Memory (ROM), können
regulär und hochkompakt (maskenprogrammierbar) hergestellt werden
¾ Beliebige Funktionen in n Variablen können durch 2n Speicherstellen
tabelliert werden (Bündelfunktionen abhängig von Speicherbreite in bit !)
¾ Logikminimierung ist bei gegebener Struktur hier nicht sinnvoll
© Andreas König Folie 5-57
Anwenderprogrammierbare Logikbausteine
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Die vorgestellten regulären Bausteine zur Schaltwerksrealisierung stehen als
diskrete Bausteine oder Zellen für verschiedene Entwurfsstile zur Verfügung
¾ Anknüpfend an die bisherigen Realisierungsmöglichkeiten und Entwurfsstile
werden anwenderprogrammierbare (maskenlose) Bausteine betrachtet
¾ Programmierbare Logikbausteine (Programmable Logic Devices, PLDs):
¾
¾
¾
¾
ROMs und Programmable ROMs (PROMs, (E)EPROMs)
PLAs (Programmable Logic Arrays)
PALs (Programable Array Logic)
GALs (Generic Array Logic)
¾ Programmierbare Gate-Arrays (Programmable Gate-Arrays, PGAs):
¾ Speicher-basiert
¾ Multiplexer-basiert
¾ Irreversible Programmierung durch Zerstörung von Verbindung bzw. von
Isolation (Fuse bzw. Anti-Fuse
¾ Reversible Programmierung durch Ladungsspeicherung bzw. –löschung auf
Floating-Gate-Strukturen sowie flüchtige RAM-Speicher mit Initialisierung
© Andreas König Folie 5-58
29
Digitaltechnik
Anwenderprogrammierbare Logikbausteine
Zieltechnologien
¾ Prinzipaufbau eines PLAs:
Eingangsvariablen
Minterme
Array von
UND-Gattern
Array von
ODER-Gattern
Ausgangsfunktionen
¾ Im Gegensatz zum Dekoder und zur ROM-Lösung ist in jedem Feld nur eine
begrenzte Zahl von Gattern verfügbar
¾ Logikminimierung zur zweistufigen Realisierung erforderlich !
© Andreas König Folie 5-59
Digitaltechnik
Anwenderprogrammierbare Logikbausteine
Zieltechnologien
¾ Detaillierteres Schema einer PLA-Struktur :
1
1
1
&
&
&
&
≥1
≥1
≥1
≥1
¾ Personalisierung der generischen PLA durch Verbindungsprogrammierung
© Andreas König Folie 5-60
30
Digitaltechnik
Anwenderprogrammierbare Logikbausteine
Zieltechnologien
¾ PLA-Programmierung durch Auftrennung ungenutzter Verbindungen :
x1
x2
x3
1
1
1
&
&
&
&
≥1
f2
≥1
f1
≥1
≥1
f1 = x3 x1 ∨ x3 x1 ∨ x3 x2
f3
f4
© Andreas König Folie 5-61
Digitaltechnik
Anwenderprogrammierbare Logikbausteine
Zieltechnologien
¾ Vereinfachte Darstellung der Verbindungen:
x1
x2
x3
1
1
1
&
&
&
&
f3
≥1
f2
≥1
f1
≥1
≥1
f1 = x3 x1 ∨ x3 x1 ∨ x3 x2
f4
© Andreas König Folie 5-62
31
Digitaltechnik
Anwenderprogrammierbare Logikbausteine
Zieltechnologien
¾ Vereinfachte Darstellung der Programmierung:
x1
x2
x3
1
1
1
&
&
&
&
f2
≥1
f1
≥1
≥1
≥1
f1 = x3 x1 ∨ x3 x1 ∨ x3 x2
f3
f4
© Andreas König Folie 5-63
Digitaltechnik
Anwenderprogrammierbare Logikbausteine
Zieltechnologien
¾ Prinzipaufbau eines PALs:
Eingangsvariablen
Minterme
Array von
UND-Gattern
Array von
ODER-Gattern
fest
programmierbar
Ausgangsfunktionen
¾ Logikminimierung zur zweistufigen Realisierung für Bündelfunktionen bei
der Verwendung von PLAs bzw. PALs erforderlich
¾ Limitierung im zweiten Feld beachten (Nebenbedingung)
© Andreas König Folie 5-64
32
Anwenderprogrammierbare Logikbausteine
Digitaltechnik
Zieltechnologien
¾ Komplexere anwenderprogrammierbare Bausteine enthalten zusätzlich zu
kombinatorischer Logik und programmierbarer Verbindungsstruktur oft auch
flüchtige oder nichtflüchtige Speicherelemente
¾ Komplexe Elementarblöcke (Configurable Logic Blocks, CLBs) als
Basisbausteine
¾ Deren Verdrahtung erfolgt über flexiblere und komplexere Verbindungsstruktur als sie bei PLAs/PALs zur Verfügung steht
¾ Damit kann auch komplexe, sequentielle Logik realisiert werden
¾ Weitergehende Betrachtung nach Einführung von sequentieller Logik,
FlipFlops und Automaten
© Andreas König Folie 5-65
33