Bechtle Kundenmagazin update 3.2014

Transcrição

Bechtle Kundenmagazin update 3.2014
update
B e c h t l e
3 . 2 0 1 4
fü r
u n s e r e
k u n d e n
Smart People.
Smart Industry.
Smart Glasses.
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Editorial
titel & Thesen
Industrie 4.0: Expertengespräch.
Bechtle ist dabei.
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bechtle & bechtle
Nachhaltig: Gesellschaftliches Engagement.
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Mobilität: Die Zukunft fährt grün.
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Spezialisten: Frisch aus der Masterschmiede.
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Gesucht: Nachwuchstalente.
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Bechtle International
Paris: Les Rencontres Bechtle.
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit der zurückliegenden Ausgabe unseres Magazins starteten wir die
neue Serie „Industrie 4.0“. Die Idee der Vernetzung von beinahe allem
mit jedem übt große Faszination aus. Das ist gut, löst aber zunächst
noch keine (industrielle) Revolution aus. Dafür braucht es mehr: Nur
wer Offenheit gegenüber anderen Disziplinen zeigt, wem am Austausch
von Wissen und Erfahrung gelegen ist und wer Forschung nicht als
Theorie, sondern als Vorreiter der Praxis von morgen begreift, dem
erschließt sich der Nutzen von Industrie 4.0 für unsere gesamte Wirtschaft, für unsere Arbeitswelt und für unser Verhalten als Konsument.
Interessant ist dabei ein weiterer Gedanke: Die Wissensgesellschaft ersetzt oder verdrängt nicht etwa die Industriegesellschaft, vielmehr ergänzen sie sich. Deshalb führt auch an der engen Zusammenarbeit von Herstellern, Dienstleistern und Forschungszentren kein Weg
vorbei. Die Chance der Produktion liegt mehr denn je in der effizienten
Nutzung der wichtigsten Ressource Wissen – und die IT spielt dabei
eine wichtige Rolle.
Wenn Sie erfahren möchten, wohin diese Überlegungen führen
können, empfehle ich Ihnen das Interview mit Frau Professor Jivka
Ovtcharova auf den folgenden Seiten. Darin geht es auch um den Nutzen des „Industrie 4.0 Collaboration Lab“, das unser Tochterunternehmen SolidLine und das Bechtle IT-Systemhaus Karlsruhe gerade erst
zusammen mit dem Lifecycle Engineering Solutions Center am KIT und
dem Forschungszentrum Informatik eröffnet haben. Dort wird nicht
nur an der technischen Revolution der vernetzten Maschinen gearbeitet, es wird auch demonstriert, wie das „nächste große Ding“ auf den
Weg gebracht werden kann: nur gemeinsam!
Eine inspirierende Lektüre wünscht Ihnen
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Branchen & Projekte
CAD: Bildgetragene Dokumentation mit SolidWorks.
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Server & Storage: Neue Architektur.
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Storage: 40 Prozent Speicherplatz eingespart.
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Client Management: Software-Einführung.
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Server & Storage: Hochverfügbarkeit.
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Lösungen & Produkte
Triple-Crypt: Bechtle Secure Cloudshare.
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Smart Glasses: Pionierarbeit im Lager.
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Cl e v e r & S m a r t
Bechtle direct Niederlande: Helle Köpfe.
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Trends & Co.
Gesundheitsförderung: Aufruf.
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Buchtipp: Organisation für Komplexität.
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Ihr
F a c t s & F ig u r e s
Nachrichten: Das Neueste rund um Bechtle.
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bits & bobs: Frisch aus dem Netz.
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Dr. Thomas Olemotz
Impressum Herausgeber Bechtle AG, Bechtle Platz 1, 74172 Neckarsulm, Tel. 07132/981-0, bechtle.com Redaktion Unternehmenskommunikation,
Bechtle AG Verantwortlich Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender, Bechtle AG Layout W.A.F. Werbegesellschaft mbH, Berlin Druck Metzgerdruck GmbH, Obrigheim Kostenloses Abonnement Tel. 07132/981-4115, [email protected] Fotonachweis Seite 2 Editorial © Claudia Kempf;
Seite 3 Eiffelturm © pict rider, fotolia; Seite 5 Professor Ovtcharova © KIT; Seite 6 Virtuelles Modell © KIT; Seite 15 Server Room © Sashkin, fotolia;
Seite 37 Cupola © GLOW, Photographer: Claus Langer, Artist: Lumanarie de Cagna, Floor © GLOW, Photographer: Claus Langer, Artist: Miguel
Chevalier; Seite 38 Light Tower Eindhoven, Terrace-Market, PSV Stadion, The Blob © NBTC Holland Marketing; Seite 41 Baikalsee © Wilbald, Mitarbeitergespräch © Janson; Seite 42/43 Illustration © Peter Idler, Seite 45 Public Viewing © Ingo Bartussek, fotolia. Die nächste Ausgabe erscheint
im Dezember 2014.
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titel & Thesen
Veränderung
b e gi n n t i n d e n K e i m z e ll e n .
Wer von Industrie 4.0 spricht, hat die Gesamtheit der Veränderungen
im Produktlebenszyklus vor Augen. Eine Betrachtungsweise, der
sich Jivka Ovtcharova seit Jahren verschrieben hat – in Forschung
wie Lehre. Wir unterhielten uns mit der Professorin am Karlsruher
Institut für Technologie (KIT) und Direktorin am Forschungszentrum
Informatik (FZI) über langlebige Visionen, Google und Mozart.
Frau Professor Ovtcharova, laut einer aktuellen Umfrage kennen fast
zwei Drittel der mittelständischen Fertiger in Deutschland, Österreich und der Schweiz den Begriff „Industrie 4.0“ nicht – trotz erheblichem medialem Hype. Woran liegt das? Es ist wichtig, das Thema
intensiv zu kommunizieren und es ist bereits eine Reihe von umfassenden Studien dazu veröffentlicht worden. Für mittelständische Unternehmen ist es jedoch entscheidend, dass das Thema für sie greifbarer
wird. Für sie zählen ganz konkrete Antworten auf die Fragen: Wie generieren wir durch Industrie 4.0 Lösungen und messbare Mehrwerte für
das Geschäft? Und wann wird Industrie 4.0 vollumfänglich Realität?
Das ist der notwendige nächste Schritt, um das Thema voranzubringen.
Wandel beginnt immer im Kleinen, denken Sie zum Beispiel an die
Energiewende: Sie ist ohne Veränderungen bei jedem Einzelnen und
auf der Ebene der Kommunen als „Keimzellen“ unserer Gesellschaft
nicht denkbar.
Eine von allgegenwärtiger IT geprägte Lebens- und Arbeitswelt – der
Informatikvordenker Mark Weiser sprach von „Ubiquitous Computing“ – wurde bereits vor über 20 Jahren skizziert. Überspitzt gefragt:
Ist der proklamierte Siegeszug der Vernetzung nicht längst überfällig? Ubiquitous Computing war ein zukunftweisender Ansatz, von dem
sicher starke Impulse ausgingen: Eine von Computerintelligenz durchdrungene Umgebung passt sich dem Menschen an. Alles funktioniert
wie von selbst, als sei da jemand, der meine Gedanken und Wünsche
liest. Damals war aber zum einen die Hard- und Softwareinfrastruktur
noch nicht so weit, um eine Umsetzung dieses Konzepts zu ermöglichen. Zum anderen bestanden noch zahlreiche Hürden im Bereich der
Methoden- und Datenschnittstellen – Probleme, die wir auf dem besten Weg sind zu lösen, gerade auch mit Blick auf Industrie 4.0. Immer
mehr smarte Geräte kommunizieren über gemeinsame internetbasierte Datenstrukturen. Jetzt, wo sich die digitale Gesellschaft bewahrheitet hat, ergibt Ubiquitous Computing sehr viel Sinn. Viel hängt
jedoch davon ab, wie wir die neue, vor zwei Jahrzehnten noch nicht
absehbare Herausforderung von Big Data bewältigen können –
genauer: wie wir die extreme Unschärfe, Schnelligkeit und Menge der
Daten produktiv handhaben können.
Sind die mit Industrie 4.0 assoziierten Informationstechnologien wie
Breitbandnetze, Cloud Computing oder Analytics-Software erst in
den vergangenen Jahren entscheidend gereift oder scheuten potenzielle Anwender bislang eher Komplexität und Kosten? Die Technologie ist zum großen Teil schon seit einiger Zeit vorhanden. Ich denke,
viele Unternehmen wurden erst in den letzten drei, vier Jahren aufmerksam, als immer deutlicher wurde, welche unvorhersehbaren
Geschäftspotenziale durch die nahtlose Vernetzung und Kommunikation im Internet entstehen. Firmen wie Google und Facebook sind aus
dem Nichts entstanden und haben innerhalb von kurzer Zeit die Welt
verändert. Sie zeigen, wie auf neue Art und Weise Dienstleistungen
angeboten werden können, wie sich die Gesellschaft – wir alle – zur
neuen Kundengruppe entwickelt. Die Suchmaschine steht stellvertretend für diese erste Welle, die aber bereits langsam abklingt. Die zweite
Welle wird die analytische sein. Es geht nicht mehr nur um das Finden
von Daten und Informationen, sondern darum, daraus Wissen zu generieren. Die sozialen Netzwerke verdienen Milliarden mit unseren Daten.
Es ist höchste Zeit, dass die fertigende Industrie den Wert ihrer Daten
erkennt und deren Nutzung selbst in die Hand nimmt. Provokativ als
Frage formuliert: Schafft es Google, smarte Autos zu entwickeln, oder
werden Autohersteller mithilfe intelligenter Datenanalyse ihr Kerngeschäft neu überdenken?
Ist Google also ebenfalls ein Impulsgeber? Was man von Google lernen kann, ist, dem gesellschaftlichen Megatrend der Individualisierung
Rechnung zu tragen. Die heute entwickelten Produkte werden überwiegend in großen Serien hergestellt. Deren Erfolg entscheidet sich
jedoch in der Zukunft durch die Nachfrage und Zufriedenheit individueller Kunden, bei denen die Differenzierung über Produktmerkmale
allein an Gewicht verliert.
Was bedeutet das? Wir sind Augenzeugen der Verschmelzung von Produkten und Dienstleistungen. Zunächst hat man lediglich Produkte
verkauft, später kam das Angebot von Ersatzteilen und Zubehör hinzu
und schließlich ergänzende Services wie Versicherungen oder Finanzierungsangebote. Große Unternehmen haben erkannt, dass dies alles
integriert werden muss. Das führt dazu, dass in Zukunft nicht mehr
Produkte selbst, sondern Bündel aus Produkten und entsprechenden
Dienstleistungen zur Erfüllung kundenspezifischer Wünsche und
Erwartungen angeboten werden. Häufig wird jedoch vernachlässigt,
dass der Übergang vom produzierenden Unternehmen zum Lösungsanbieter ein tief greifendes Umdenken erfordert.
Prof. Dr. Dr.-Ing. Dr. h. c. Jivka Ovtcharova ist eine international anerkannte Expertin auf den Gebieten Product Lifecycle Management (PLM)
und Virtual Engineering (VE). Sie leitet seit 2003 das Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen (IMI) am Karlsruher Institut für
Technologie (KIT) und ist seit 2004 Direktorin im Bereich Intelligent Systems and Production Engineering des Forschungszentrums Informatik
(FZI). Die Diplom-Ingenieurin mit zweifacher Promotion in Maschinenbau und Informatik war in der Fraunhofer-Gesellschaft sowie in der Automobilindustrie tätig. Sie ist Mitglied zahlreicher Gremien, darunter der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktentwicklung WiGeP und
des Beirats des Europäischen Zentrums für Frauen und Technologie. Darüber hinaus übernimmt Professor Ovtcharova Gutachtertätigkeiten
für die Europäische Kommission, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Alexander von Humboldt-Stiftung sowie den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD).
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titel & Thesen
Zukunft wird sichtbar
in 3D: Virtuelle Modelle
helfen bei der Analyse
und Bewertung komplexer
Aufgabenstellungen.
bung kann das Gesamtprodukt also im Wortsinn erlebt und zugleich
überprüft werden. So können zum Beispiel Überschneidungen und
dynamische Kollisionen von Komponenten schnell festgestellt und
Crashtests direkt mit den virtuellen Prototypen durchgeführt werden.
Ein besonderer Vorzug ist zudem die einfache Skalierbarkeit in beide
Richtungen: Winzige Teile lassen sich anschaulich vergrößern und sehr
große Strukturen werden überschaubar.
Entspricht das dem generellen Wunsch nach vereinfachtem Handling? Systemtechnische Lösungen stehen heutzutage in Zusammenhang mit der Verwaltung von komplexen und umfangreichen Problemstellungen und Informationsmengen. Virtual Engineering zielt darauf
ab, die Komplexität auf das Wesentliche zu reduzieren, um Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Ferner ermöglicht es Menschen,
einander an Ideen teilhaben zu lassen und neue Arbeitsumgebungen
zu schaffen, in denen multidisziplinäre Teams mit unterschiedlichen,
jedoch sich ergänzenden Erfahrungen zusammenarbeiten können. Die
Thematik des Virtual Engineering betrifft über Prozesse der operativen
Ebene hinausgehend insbesondere auch Unternehmensentwicklungs-,
Strategieplanungs- und Managementprozesse.
Ein Umdenken in welchen Bereichen? Es gilt, sich von der strikten
Trennung von Entwicklung, Einkauf, Fertigung, Vertrieb oder Service zu
verabschieden. Angesichts der stetig wachsenden Produkt- und Prozesskomplexität erfordert die industrielle Praxis heutzutage eine nachhaltige Kundenintegration. Das ist ausschließlich durch eine Unterstützung des gesamten Produktlebenszyklus möglich. Darüber hinaus ist
die Entwicklung moderner Produkte längst nicht mehr nur eine Frage
der Technik. Da Kunden wenig Interesse an Produkten oder Dienstleistungen an sich haben, sondern deren Nutzung oder Einsatz in den Vordergrund stellen, sind Informationsinhalte auch aus Marketing,
­Psychologie, Ökonomie und Ökologie gefragt. Die zunehmende Personalisierung kommt durch subjektive und emotional betonte Wahrnehmung von Produkten und Dienstleistungen zum Ausdruck. Damit geht
eine entsprechend veränderte Besitz- und Nutzungsmotivation einher,
Erlebnis- und Begeisterungsaspekte werden immer wichtiger.
Echtzeitdaten aus der Nutzung eines Produkts sollen künftig punktgenaue Dienstleistungen ermöglichen und darüber hinaus in Weiterentwicklungen einfließen. Entsteht eine völlig neue Qualität von Produkten und Services? Ganz genau. In Industrie 4.0 wird die Echtzeit
zum ersten Mal als entscheidendes Produkt- und Dienstleistungsmerkmal angesehen. Zum einen durchdringt das Internet unseren Alltag immer mehr, ob privat oder beruflich. Kunden erwarten, dass sie
just in time, aktuell, zielgerichtet und zufriedenstellend informiert
werden. Rabattaktionen, Austausch und Informationen über die Nutzung sowie differenzierte Meinungen oder Einstellungen zu einem Produkt sind unerlässlich geworden. Immer mehr Menschen fühlen sich
bestimmten Marken, Produkten und Dienstleistungen gegenüber verbunden und betrachten sie sozusagen als „Freunde“. Der Zeitfaktor ist
dabei entscheidend, denn in wenigen Stunden oder Tagen kann eine
Aktion zum Erfolg oder zur Ablehnung führen. Für Unternehmen ist es
daher wichtig, kontinuierlich neue Inhalte zu posten, um ihren „Freundeskreis“ zu pflegen und auszubauen.
Das ist die eine Seite … Richtig. Zum anderen sind die zeitnahe Auswertung von Nutzerdaten sowie vorausschauende Dienstleistungen
von großer Bedeutung. Das physische Produkt spielt natürlich eine
wichtige Rolle. Im Vordergrund steht aber seine reibungslose Funktionsfähigkeit, die durch entsprechende Dienstleistungen gesichert
wird. So kann beispielsweise ein Anlagenbetreiber anhand des Einlesens von Sensordaten in einer Simulationsumgebung die realen
Abläufe in der Anlage möglichst in Echtzeit berechnen und im 3D-Raum
sehen und verfolgen. Dadurch entsteht für die reale Anlage quasi ein
virtueller Zwilling oder, modern ausgedrückt, ein Avatar. Durch so eine
virtuelle Zustandsüberwachung kann der Betreiber die aktuelle Situation in der Anlage sehr schnell einschätzen und eine Wartung einleiten,
bevor es zu Störfällen im Betrieb kommt. Aus Herstellersicht ergibt die
enge Verknüpfung von Produkt und neuartigen Dienstleistungen zudem
die Chance, das eigene Angebot besser gegen Produktpiraterie zu
schützen. Durch das Produkt-Service-Bündel liegt der einzigartige
Nutzen in der Gesamtfunktion und nicht in der Summe der möglicherweise einfach kopierbaren Teile.
Wo liegen die Potenziale von Industrie 4.0 im Bereich der Produktentwicklung, die ja bereits weitgehend digitalisiert ist? Die Lücke, die
Industrie 4.0 im Bereich der Produktentwicklung schließt, sind die Vollständigkeit und die Durchgängigkeit der IT-Unterstützung. Wir können
heute Produkte erfolgreich entwickeln, aber mit zu hohem Zeit- und
Kostenaufwand. In Zukunft müssen hier mehr ubiquitäre Lösungen
eingeführt werden. Neben Entwicklungsdaten sollten systematisch
weitere Datenquellen einbezogen werden, zum Beispiel aus dem Internet. Für Unternehmen sollte es das Ziel sein, die Verbraucher über die
sozialen Netzwerke zu involvieren, ihnen eine Stimme zu geben und
relevanten Inhalt zu generieren, der bei der Zielgruppe auch ankommt
und gewünscht ist. Industrie 4.0 stellt dafür die nahtlos ineinandergreifenden Software- und Hardwarestrukturen bereit. Dadurch können
individuelle Anforderungen noch besser berücksichtigt und Entwicklungszeiten verkürzt werden. In diese Richtung weist zum Beispiel Virtual Engineering, das uns hilft, den gesamten Produktlebenszyklus aus
Prozess- wie auch aus IT-Systemsicht betrachtet ganzheitlich zu unterstützen. Es handelt sich dabei um neue Ingenieurmethoden für Abstimmung, Bewertung und Absicherung der Ergebnisse aller Partner unter
Verwendung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien wie CAD/CAE, PDM/PLM, Web, Cloud und Virtuelle Realität.
Was sind die Vorteile virtueller 3D-Umgebungen in der Konstruktionsarbeit? In virtuellen 3D-Umgebungen erhalten Kunden bereits in
einem frühen Stadium einen intensiven Eindruck von der Gestalt und
den Eigenschaften eines Produkts. Das ermöglicht wertvolles Feedback zur richtigen Zeit. Virtuelle Realität hilft Menschen, das physisch
noch nicht Vorhandene wirklich sichtbar zu machen. So können Konstrukteure und Designer in einer dreidimensionalen Projektionsumgebung, einer sogenannten Cave Automatic Virtual Environment oder
kurz: CAVE, mehr sehen als bei Betrachtung eines digitalen Modells
am Bildschirm. Die flüssige Darstellung ermöglicht die Wahrnehmung
in Echtzeit und im Maßstab 1 : 1. Das ist sehr wichtig, weil dadurch Intuition und Erfahrungswissen geweckt werden. In der virtuellen Umge-
Die SolidLine AG und das Bechtle IT-Systemhaus Karlsruhe haben
jüngst zusammen mit dem von Ihnen geleiteten Lifecycle Engineering
Solution Center am KIT und dem FZI ein „Industrie 4.0 Collaboration
Lab“ eröffnet. Wer profitiert von diesem neuartigen Lern- und Erfahrungsort? Wir haben am KIT eine integrierte Software- und Hardwareumgebung geschaffen, die es ermöglicht, den Lebenszyklusgedanken in der Produktentwicklung konkret umzusetzen. Eine wichtige
Zielgruppe sind dabei die Ingenieure von morgen. So verfügt jeder
unserer rund 4.000 Maschinenbaustudenten bereits ab dem ersten
Semester über eine SOLIDWORKS CAD-Lizenz. Darüber hinaus nutzen
die Maschinenbau- wie auch die Masterstudenten benachbarter Disziplinen wie Elektrotechnik, Informatik oder Mechatronik ein erweitertes
Spektrum an SOLIDWORKS-Anwendungen und die institutseigene
CAVE zum Lernen, Forschen und Experimentieren. Neben der Lehre
steht gleichberechtigt die Praxis. Gemäß dem Credo „Mittelstand trifft
Forschung“ bieten wir Unternehmen die Möglichkeit, ihre Ideen und
Produkte frühzeitig zu testen und sich mit der Arbeit in 3D-Umgebungen vertraut zu machen. Auch eine entsprechende Weiterbildung von
Mitarbeitern ist hier realisierbar. Generell soll das Industrie 4.0 Collaboration Lab eine offene Plattform für Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen sein.
Müssen wir uns Ingenieurstätigkeit künftig hauptsächlich im 3D-Labor
vorstellen? Ich bin davon überzeugt, dass virtuelle Umgebungen eine
immer wichtigere Rolle spielen werden. Viele große Unternehmen setzen diese Technologie bereits erfolgreich ein, bei kleinen und mittleren
Unternehmen ist sie aufgrund der hohen Investitionskosten jedoch
noch nicht sehr verbreitet – auch wenn einzelne Pioniere aus diesem
Segment auf keinen Fall mehr darauf verzichten möchten. Klar ist: Der
Mittelstand muss schnelle Innovationszyklen drehen, um am Markt
bestehen zu können und weiterzukommen. Wir stellen dem Mittelstand
eine moderne, funktionsfähige Einrichtung für 3D-Entwicklung zur
Verfügung und zeigen dafür Lösungen auf.
Abschließend zur Vision Industrie 4.0: Wird die Zukunftsmusik noch
komponiert oder sind wir schon am Proben? (Lacht) Ich kann mir nicht
vorstellen, dass Verdi oder Mozart ihre Werke von A bis Z durchkomponierten und dann erst begonnen haben zu proben. Komponieren und
Proben – das geht nahtlos zusammen. Industrie 4.0 ist als Dauerthema
zu betrachten, da sich in diesem Bereich noch viel tun wird. Wir bewegen uns nach vorn, indem wir fortlaufend neue Fragen stellen und
Ideen ausprobieren. Man kann ein System nicht von oben nach unten
verändern, sondern sollte das Thema selektiv und pragmatisch angehen. Veränderung beginnt in den Keimzellen, so wie jede evolutionäre
Entwicklung. Das Industrie 4.0 Collaboration Lab soll als eine dieser
Keimzellen dienen.
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Bechtle & bechtle
Verantwortung übernehmen:
Gesellschaftliches Engagement bei Bechtle.
CSR ist Teil des Bechtle
Nachhaltigkeitskodex:
bechtle.com/nachhaltigkeit
Eine zukunftsfähige Gesellschaft braucht beides:
Unternehmergeist und soziales Bewusstsein. Gut,
wenn gesellschaftliche Verantwortung – auch Corporate Social Responsibility genannt – fester Bestandteil
der Unternehmenskultur ist.
ihrer Mitglieder sind nicht allein eine Sache von Staat
und Politik. Unternehmen sind zunehmend gefragt,
soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen
und diese Corporate Social Responsibility (CSR) in die
Unternehmensstrategie zu integrieren.
Ein Grundprinzip von Bechtle ist, langfristig zu handeln.
Nachzulesen in starken Unternehmenszielen und formuliert in einer messbaren Vision. Unabhängig von Zeitgeist und Mode ist Nachhaltigkeit von Anfang an Teil der
strategischen Ausrichtung. Mit der gewonnenen Unternehmensgröße leitet uns ein weiterer, wesentlicher
Gedanke: Erfolgreich sind wir, wenn es uns gelingt,
geschäftliche und gesellschaftliche Interessen in einem
gesunden Gleichgewicht zu halten. Denn Unternehmen,
die ihren Beitrag zu einer starken, solidarischen und
vitalen Gesellschaft leisten, fördern ein Umfeld, in dem
sie weiter wachsen können.
Authentisch, verbindlich, verlässlich und strategisch.
Wichtig bei der Entwicklung der CSR-Strategie war, in
hohem Maß authentisch zu bleiben und uns für Projekte
starkzumachen, die zu Bechtle, zu unseren Werten und
unserer Kultur passen. Hohe Priorität hatte auch, langfristige Projekte zu erarbeiten und unser Engagement
verbindlich zuzusagen. Kontinuität schafft nicht nur
höhere Effizienz. Eine Zusage von drei bis fünf Jahren
passt auch zu unserem Unternehmenswert Zuverlässigkeit und zu unserem Unternehmensziel, ein fairer
Geschäftspartner zu sein. Strategisch zu handeln
bedeutet in diesem Zusammenhang aber immer auch,
sich für bestimmte Schwerpunkte zu entscheiden. Das
heißt gleichzeitig, von dem gesetzten Fokus abweichende Felder oder Projekte eben leider nicht unterstützen zu können, obwohl dies in jedem Einzelfall oft
genug sehr schwerfällt.
Verantwortung übernehmen. Jedes Unternehmen ist
immer auch Teil der Gesellschaft. Und so nehmen Menschen intern wie extern ein Unternehmen nicht nur als
Arbeitgeber wahr, sondern immer mit dem gesamten
Profil. Und dieses Profil darf mit zunehmender Unternehmensgröße nicht nur Antworten geben auf die
Frage: Was bietet das Unternehmen seinen Kunden an,
sondern auch: Welche Stellung hat es in der Gesellschaft und welche Verantwortung übernimmt es? Die
Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und das Wohl
Dreiklang bestimmt CSR bei Bechtle. Eine interne
Erhebung zu bereits getätigten Engagements ergab
einen „Dreiklang“ aus Bildung, Jugend und Sport.
Bereiche, die gut zu Bechtle passen: Während Bildung
und Jugendförderung die Grundlage für „kluge Köpfe“
Gesellschaftliches Engagement: zuverlässig, verbindlich, langfristig.
Bildung: Seit 2009 finanziert Bechtle gemeinsam mit
Partnern eine Stiftungsprofessur an der Hochschule
Heilbronn. Daraus ergeben sich vielfältige Synergien in
Form von gemeinsamen Projekten und aktuellem Forschungsinput. Der Schwerpunkt Logistik erwies sich
dabei als gute Wahl. Der Kontakt und die Zusammenarbeit mit der Inhaberin der Professur für Technisches
Logistikmanagement, Prof. Dr. Susanne Hetterich, sind
sehr gut.
sind, repräsentiert Sport die dynamische, teamorientierte Komponente der Unternehmensziele. Zudem fügt
sich Sport gut in die Initiative zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement ein und passt zu den vielfältigen
Sportereignissen mit Bechtle Beteiligung. Aus diesen
Überlegungen leitet sich die CSR-Strategie mit konkreten, auf drei bis fünf Jahre ausgelegten Maßnahmen ab.
Im Bechtle Nachhaltigkeitskodex haben wir unsere Haltung zu gesellschaftlicher Verantwortung formuliert.
Ein wichtiger Grundsatz unterstreicht dabei unser Verständnis, dass gesellschaftliche Verantwortung einen
klaren Zweck hat und sich – wie das Unternehmen
selbst – immer weiterentwickelt: „Wir wollen erkennbar
gesellschaftlichen Nutzen stiften und unser Engagement kontinuierlich weiterentwickeln.“
­
Ihr Ansprechpartner:
Sabine Brand, Leitung Unternehmens­
kommunikation, Bechtle AG,
[email protected]
Kind und Jugend: Seit ihrer Gründung vor fünf Jahren
unterstützt Bechtle die Stiftung „Große Hilfen für kleine
Helden“. Für Bechtle ist das Engagement nicht nur ein
Zeichen der Verbundenheit mit dem Unternehmensmitgründer und Initiator der Stiftung, Ralf Klenk, sondern
entspricht auch der Überzeugung, damit einen höchst
sinnvollen und notwendigen Beitrag im kindermedizinischen Bereich zu leisten.
Sport: Ein Engagement im sportlichen Umfeld ist nach
unserem Verständnis dann sinnvoll, wenn es nicht
punktuell eingesetzt wird, sondern ein langfristiges,
zielgerichtetes Projekt unterstützt. Nicht zuletzt als Zeichen regionaler Verbundenheit lag eine Kooperation mit
der Neckarsulmer Sport-Union nahe. Der Verein verfügt
sowohl über eine signifikante Größe als auch über eine
professionelle Struktur. Hier haben wir uns entschlossen, einen Jugendtrainer (mit-) zu finanzieren. Aktivitäten in der Nachwuchsförderung spannen ideal den
Bogen zwischen Bildung und Sport. Ganz generell fügt
sich ein Sportengagement aber auch gut in die Bechtle
Kultur. Bodenhaftung wird hier genauso verkörpert wie
Begeisterungsfähigkeit. Zuverlässigkeit ist in der Verpflichtung über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren
gewährleistet. Zudem ist die Chance zur Identifikation
der Mitarbeiter mit einem Sponsoring im Sportbereich
groß. Die starke Beteiligung an regionalen Sportevents
wie Firmen- und Campuslauf sowie Trollinger Marathon
sprechen zudem für die Authentizität des Engagements.
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Bechtle & bechtle
Bechtle inEmotion: Die Zukunft fährt grün.
Elektromobilität ist eines der spannendsten Verkehrskonzepte der
Zukunft. Noch stellt die neue Technologie die bestehende Infrastruktur vor große Herausforderungen. Mit der Entscheidung, Elektro­
autos in den Fuhrpark aufzunehmen, beteiligt sich Bechtle aktiv an
dem Pionierprojekt „Get eReady“. Und macht damit einen wichtigen
Schritt in Richtung einer grünen Zukunft.
Anfang August rollten die ersten drei Wagen auf den Bechtle Parkplatz
– seit September 2014 gehören 20 emissionsfreie BMW i3 dem unternehmenseigenen Fuhrpark an. Mitarbeiter können die Fahrzeuge mit
elektrischem Antrieb dann an zehn Standorten in Baden-Württemberg
für Kundenbesuche nutzen. Damit verfügt Bechtle deutschlandweit
über eine der größten BMW i3-Flotten. „Elektromobilität ist ein absolutes Zukunftsthema. Deshalb fangen wir jetzt schon an – mit 20 Fahrzeugen in unserer Region, kombiniert mit einem intelligenten Ladeund Buchungssystem, um die maximale Nutzung der Fahrzeuge zu
gewährleisten“, sagt Sandra Brettel, Projektkoordinatorin, Konzerncontrolling der Bechtle AG. Die Idee ist, immer dann mit dem umweltfreundlichen Firmenwagen zu fahren, wenn die Entfernung zum Kunden es zulässt.
Gerade Fahrzeugflotten in Ballungsräumen sind aufgrund ihrer
hohen Auslastung auf kurzen Strecken geeignet, auf Elektrobetrieb
umzusteigen. Die begrenzte Reichweite stellt zusammen mit der noch
fehlenden flächendeckenden Ladeinfrastruktur die größte Herausforderung bei der Weiterentwicklung der E-Mobilität dar. Ausschlaggebend für den dauerhaften Erfolg ist ein dichtes Versorgungsnetz, das
durch intelligente, softwarebasierte Vernetzung der Flottenbetreiber
erreicht werden soll und langfristig die Beschränkung der Reichweite
aufhebt. Hier kommen Bechtle die mit 65 IT-Systemhäusern flächendeckende Präsenz und die regionale Nähe zu den Kunden zugute. „Wir
haben die Autos zudem attraktiv ausgestattet, damit sie auch wirklich
genutzt werden“, erklärt Sandra Brettel. Die Ausstattung ist auf die
Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnitten, die viel mit dem Auto
unterwegs sind. Dazu gehören eine Start-Stopp-Automatik, ein Navigationssystem mit Stauerkennung, Sitzheizung oder Klimaanlage. Parallel dazu investiert Bechtle in die Infrastruktur der Ladestationen.
Der BMW i3 hat eine Reichweite zwischen 130 und 150 Kilometern.
Ladestationen an den Bechtle Standorten machen es möglich, dass
Mitarbeiter auch zwischen zwei Standorten mit den E-Autos pendeln
können. Auf diese Weise entsteht eine Infrastruktur innerhalb des
Unternehmens. „Wir könnten uns auch gut vorstellen, interessierte
Kunden für dieses Projekt zu gewinnen. Je mehr Unternehmen mitmachen, desto besser wird das Netz an Betankungsstationen“, betont
Sandra Brettel. In 30 Minuten kann die Batterie der E-Autos zu 80 Prozent aufgeladen werden, vollständig geladen sind sie nach rund vier
Stunden. Dazu wird jedes Fahrzeug in einem softwarebasierten, von
Bosch entwickelten System registriert. Der Fahrer erhält eine RFIDKarte, die das Stromtanken an den Ladesäulen aller Projektteilnehmer
ermöglicht. Über das Smartphone oder andere mobile Endgeräte kann
der Fahrer eine Übersicht aller Ladestationen abrufen. Die App zeigt
auch an, ob und wie lange einzelne Stationen besetzt sind, und ermöglicht es, die Station zu reservieren.
Elektromobilität gewinnt zunehmend an Tempo. Im April 2012 hat
die Bundesregierung vier Regionen in Deutschland als „Schaufenster
Elektromobilität“ ausgewählt und fördert hier die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Das Projekt „Get eReady“ ist
eines von rund 40 Projekten in Baden-Württemberg. „Die Initiative bietet uns eine attraktive Möglichkeit, in die Elektromobilität einzusteigen“, sagt Projektkoordinatorin Sandra Brettel. „Zugleich trägt es dazu
bei, das Thema Nachhaltigkeit in das Bewusstsein unserer Mitarbeiter
und Kunden zu rücken.“
Mit 20 Fahrzeugen ist Bechtle größter Teilnehmer des Pionierprojekts. Die Nutzung der emissionsfreien Elektroautos kommt nicht nur
der Umwelt unmittelbar zugute, sondern liefert den beteiligten Partnern zugleich Informationen, die dazu beitragen sollen, die E-Mobilität
in Baden-Württemberg weiterzuentwickeln und zu fördern. Ziel von
„Get eReady“ ist es demnach, Erkenntnisse zu gewinnen, wie der
Betrieb einer großen E-Mobil-Flotte in der Praxis wirtschaftlich umgesetzt werden kann. Bis Ende 2015 sollen zum Beispiel Fahrprofile,
Ladebedarf und die erforderliche Versorgungsinfrastruktur erforscht
werden. Dazu haben sich unter anderem mit der Bosch Software Innovations GmbH als Konsortialführer, dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) und dem Karlsruher Institut für
Technologie (KIT) namhafte Partner aus Forschung und Industrie
zusammengetan.
Ein deutschlandweit einheitliches System gibt es bisher nicht.
Durch das Engagement von Bechtle an den zehn Firmenstandorten in
Baden-Württemberg ent­stehen jedoch weitere zehn Ladestationen, die
zu der Versorgungsinfrastruktur beitragen. Neben notwendigen Standards ist auch die Vernetzung der Betreiber von Ladestationen – etwa
große Energieversorger oder Stadt­initiativen – notwendig. „Nicht nur
die Ladeinfrastruktur ist ein wesentlicher Schlüssel für den Erfolg der
Elektromobilität, auch ein Umdenken der Fahrer ist nötig. Wer ein
Elektrofahrzeug nutzt, muss Pausen und Stopps gezielt dazu nutzen,
das Auto aufzutanken. Wer sich aber bewusst für diese alternative
Form der Mobilität entscheidet, wird sich daran gewöhnen und Strecken entsprechend planen“, ist Sandra Brettel überzeugt. Die Entscheidung für die Elektromobilität ist zugleich ein ergänzender ökologischer Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie von Bechtle. Über eine
Fotovoltaik-Anlage am Hauptsitz in Neckarsulm wird beispielsweise
bereits seit Januar 2008 Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen.
Die in das Netz eingespeiste Menge reicht aus, um 160 Haushalte
­ auerhaft mit Strom zu versorgen. Den aus Sonne gewonnenen Strom
d
direkt in die Versorgung der elektrisch betriebenen Fahrzeuge fließen
zu lassen und damit aktiv die Nutzung zu steuern ist technisch allerdings noch Zukunftsvision. Bis dahin gilt es, Erfahrungen zu sammeln
und die Idee einer umweltschonenden Mobilität zu unterstützen.
Ihr Ansprechpartner:
Sandra Brettel,
Projektkoordinatorin, Konzerncontrolling,
Bechtle AG, [email protected]
Nachhaltige Mobilität bei Bechtle. Bechtle will das Thema Nachhaltigkeit zunehmend mit
Leben füllen. Dazu gehört, alternative Möglichkeiten der Mobilität zu prüfen und für das
Unternehmen nutzbar zu machen. Seit September 2014 verfügt Bechtle mit 20 Fahrzeugen
über eine der größten BMW i3-Flotten in Deutschland. Das Projekt trägt den Namen
„inEmotion – Nachhaltige Mobilität bei Bechtle“. Der Name verknüpft Bewegung (in motion)
mit Elektromobilität und Environment (E) – dass dabei auch Emotion mitschwingt, passt gut
zum Fahr­erlebnis. Das nämlich macht einfach Spaß!
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Bechtle & bechtle
Wer die Meilensteine der Bechtle Historie
betrachtet, hält sich bei 2004 besonders
lange auf: Die Umsatzmarke von einer
Milliarde Euro geknackt, Aufnahme der
Aktie in den TecDax, Start der Mehrmarkenstrategie im IT-E-Commerce und
Umzug an den Bechtle Platz 1. Mit der
neuen Konzernzentrale startet auch die
Partnerschaft mit Aramark. Der Caterer
versorgt Mitarbeiter und Gäste seit 2004
mit hervorragendem Essen und bestem
Service.
WOw!
10 Jahre Betriebsrestaurant am
Bechtle Platz 1.
Das besondere Jubiläum „10 Jahre Aramark
am Bechtle Platz 1“ feierte das Team um
Restaurantleiter Mario Preiss am 21. Juli
2014 mit einem feinen Mittagessen und
einer gigantischen, eigens kreierten Torte.
Alle Mitarbeiter am Bechtle Platz 1 waren an
diesem Tag von Aramark zu bester schwäbischer Küche eingeladen – eine großzügige
Geste. Dass die Einladung auf den 31. Gründungstag von Bechtle fiel, gab der Feier
eine ganz besondere Note. Gemeinsam
schnitten Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Olemotz und Axel Lutz, Regionalleiter
Süd von Aramark, die Geburtstagstorte an
und stießen mit Winzersekt zusammen mit
vielen Kolleginnen und Kollegen auf zehn
Jahre Partnerschaft an.
Seit 2013 ist das Restaurant in der
Bechtle Piazza untergebracht und verfügt
dort über 400 Sitzplätze auf zwei Etagen.
Hier werden Mitarbeiter und Gäste mit
frisch zubereitetem Essen verköstigt. Seit
dem Umzug gehören Front-Cooking und
eine moderne Präsentation zum Stil des
Betriebsrestaurants bei Bechtle. Alle
Gerichte werden in der großen, modernen
Küche direkt vor Ort gekocht. Dabei weist
der Menüplan eine beeindruckend große
Vielfalt auf. Täglich stehen fünf Hauptgerichte, zwei Suppen, ein Salat- und Dessertbuffet, frisch gepresste Säfte und
Joghurtdrinks sowie backfrische Süßspeisen wie Waffeln oder Crêpes zur Auswahl.
Darüber hinaus bietet das Aramark-Team
an der Kaffeebar belegte Brötchen, Kuchen,
Müsli und Obstsalat sowie selbst gemachten Eistee und viele Kaffeespezialitäten.
Gäste stellen der Qualität des Essens
und dem freundlichen Service regelmäßig
Bestnoten aus. Für Mitarbeiter nicht selten
der Moment, sich zu vergegenwärtigen,
dass es durchaus ein Privileg ist, täglich
gutes Essen in schöner Atmosphäre und zu
fairen Preisen angeboten zu bekommen.
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Bechtle & bechtle
Als erster und bislang einziger Mitarbeiter bei Bechtle hat Roger Mafli die HP-Zertifizierung „Master ASE* Data
Center and Cloud Architect“ erworben. Damit zählt der Senior Systems Engineer des Schweizer Bechtle ITSystemhauses Regensdorf zum kleinen Kreis von nur sieben Spezialisten in der D-A-CH-Region, die über die Topzertifizierung des Herstellers im Bereich Datacenter- und Cloud-Lösungen verfügen. Im Interview spricht er über
den Ausbildungsweg, den Röntgenblick der Prüfer und den Transfer des erworbenen Know-hows in die Praxis.
F r is c h a u s d e r M a s t e r s c h m i e d e .
Aus welchem Grund haben Sie die spezielle
Ausbildung begonnen? HP ist einer der Schlüsselpartner von Bechtle Regensdorf. Das unterstreicht
unser Status als HP Platinum Partner mit der Spezialisierung Converged Infrastructure. Wir realisieren Projekte in den Rechenzentren unserer Kunden, von der
Architekturberatung bis zur Implementierung. Das Themenfeld umfasst Virtualisierungs- und Cloud-Lösungen, Server-, Storage- und Netzwerktechnologien sowie
IT-Management und -Automatisierung. Das daraus
resultierende breite Spektrum an Aufgaben für einen
Consultant war für mich die Motivation, mein Know-how
mit der Ausbildung zum HP Master ASE Data Center and
Cloud Architect zu erweitern.
Welche Voraussetzungen mussten Sie er­
füllen? Neben den verschiedenen technischen HP Con­
verged-Infrastructure-Zertifizierungen – das sind MASE
beziehungsweise ASE in den Bereichen Server, Storage,
Network und Software – war der Nachweis einer langjährigen Erfahrung bei Architektur, Design und Implementierung von Lösungen in Rechenzentren erforderlich. Dieser „Rucksack“ ist auch notwendig, um für
Kunden optimale Szenarien erarbeiten zu können – aus
technischer und betriebswirtschaftlicher wie auch aus
strategischer Sicht. Zudem sind Kenntnisse der gängigen Produktlinien weiterer Hersteller erforderlich, um
heterogene IT-Landschaften richtig und umfassend beurteilen zu können.
Wie lief der Zertifizierungstest ab? Der Test
musste in Form eines Assessments absolviert werden
und unterschied sich damit von den üblichen Verfahren
für technische Zertifizierungen. HP bezeichnet das als
Board Review. Das Board bestand aus fünf praxiserfahrenen Experten aus der Branche, die verschiedene Jobrollen wie CIO, CTO oder CFO wahrnahmen. Aufgabe war
es, anhand unstrukturierter Unterlagen, die den Business Case beschrieben, innerhalb eines Tages die
Lösung zu entwickeln und am Folgetag dem Board zu
präsentieren. Die Unterlagen enthielten neben den
technischen Angaben zur IT-Landschaft auch Interviews
mit Entscheidungsträgern sowie Anforderungen und
Wünsche verschiedener Geschäftseinheiten. Die englischsprachige Präsentation vor dem Board war auf
40 Minuten begrenzt. Im Anschluss haben die Board
Members die vorgeschlagene Lösung sowohl aus Sicht
der Business-Anforderungen als auch aus strategischer, be­triebswirtschaftlicher und technischer Perspektive mit Fragen geröntgt.
Wie beurteilen Sie die Praxistauglichkeit
der Ausbildung? Selbstverständlich ist die Board
Review eine künstliche Situation. Sie erfordert jedoch,
die wichtigen und relevanten Faktoren einer Kundensituation rasch und richtig erfassen zu können, um da­raus
eine optimale Lösung für die verschiedenen Anspruchsgruppen eines Unternehmens zu erarbeiten. Und diese
Lösung muss dann auch entsprechend präsentiert werden, sodass beispielsweise der CFO die finanziellen
Eckwerte beurteilen kann, der CIO die Auswirkungen
auf seinen Betrieb kennt und der Produktionsleiter
seine Anforderungen an die IT erfüllt sieht. Im Grunde
ist das auch in realen Kundensituationen nicht anders.
Worin liegen insgesamt die Mehrwerte für
den Kunden? Unsere Kunden passen ihre IT-Landschaft kontinuierlich den sich ändernden Anforderungen ihrer Geschäftseinheiten an. Aufgrund meiner
Erfahrung und durch die Ausbildung zum Data Center
and Cloud Architect bin ich in der Lage, ganzheitliche
Lösungen zu erarbeiten und zu bewerten – immer mit
dem Ziel, unsere Kunden als „Trusted Advisor“ zu unterstützen. Mit dem Zugriff auf verschiedenste Werkzeuge
sowie den Expertenpool von HP stehen darüber hinaus
weitere Ressourcen bereit, um für jede Kundensituation
die passende Lösung zu finden – pragmatisch umgesetzt von Bechtle.
Können Sie denn die Ausbildung weiteremp­
fehlen? Ja, auch wenn ich im Rahmen der Board
Review in Barcelona von der tollen Stadt kaum mehr als
den Weg vom Flughafen bis ins Hotel gesehen habe
(schmunzelt). Ernsthaft, die Ausbildung war sehr intensiv und natürlich auch eine wertvolle persönliche Erfahrung. Ich konnte mein bisheriges Know-how zu Methoden und Prozessen erweitern und vertiefen – und das in
einem sehr praxisnahen Kontext.
* ASE: Accredited Solutions Expert, MASE: Master ASE
Roger Mafli, 39, ist seit über sechs Jahren
bei Bechtle Regensdorf. Seine Beratungsschwerpunkte liegen in der Architektur von
Rechenzentrums- und Cloud-Lösungen. Als
Projektleiter verantwortete er die Implementierung zahlreicher Lösungen in den Bereichen Serverkonsolidierung, Virtualisierung,
Storagemigration, Private Cloud und Backup.
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Bechtle & bechtle
Norman Weidle � Meine Position bei Bechtle: Vertriebsleiter Finance, Bechtle IT-Systemhaus Frankfurt. � Mein Alter: 37. � Mein Geburtsort: Karlsruhe. � Mein Lieblingsbuch: Jack Welch „Was zählt“. � Meine Lieblingsstadt: Miami. � Mein erstes Geld verdiente ich durch: Skatspielen. � Mein
liebstes Hobby: Fußball. � Diese Tugenden sind mir wichtig: Leidenschaft und Identifikation. � Dafür lasse ich alles stehen und liegen: Schokolade. � Das kann mir gestohlen bleiben: Heuchelei. � Wenn ich könnte, wie ich wollte: Wäre ich an mehreren Orten gleichzeitig. � Meine LieblingsWebsite: Immoscout24. � Mein Traum vom Glück: Das tägliche Lächeln meiner Tochter. � Meine Ziele im Job: Jeden Tag besser zu werden, der
Rest kommt von allein. � Meine Vorbilder: Ayrton Senna, Jack Welch. � Mein Motto: Nichts ist unmöglich. � Dort möchte ich noch hin: Istanbul.
� Mein Bechtle Highlight: Viele. � Was ich mir fest vornehme: Langsamer Auto zu fahren. � Das hat noch nie geklappt: Weniger tun und mehr erwarten.
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Jessica Lagler � Meine Position bei Bechtle: Online Marketing Manager, Bechtle Logistik & Service. � Mein Alter: 31. � Mein Geburtsort: Bad Friedrichshall. � Mein Lieblingsbuch: Die Päpstin von Donna W. Cross. � Meine Lieblingsstadt: München. � Mein erstes Geld verdiente ich durch: Meine
Ausbildung bei Bechtle Logistik & Service. � Mein liebstes Hobby: Meine Tiere und Dekorieren. � Meine Lieblings-App: Pinterest. � Mein Lieblingsgetränk: Fencheltee. � Diese Tugend ist mir wichtig: Ehrlichkeit. � Dafür lasse ich alles stehen und liegen: Ein ausgedehntes Frühstück im
Freien. � Das kann mir gestohlen bleiben: Mandarinen. � Wenn ich könnte, wie ich wollte: Würde ich den Sommer verlängern und den Winter verkürzen. � Meine Lieblings-Website: www.ikea.de � Meine Vorbilder: Meine Eltern. � Meine Inspirationsquelle: Das World Wide Web. � Mein bislang
schönstes Reiseziel: Santorini. � Dort möchte ich noch hin: Malediven. � Mein Bechtle Highlight: Davon gibt es zu viele.
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Bechtle & bechtle
GEFUNDEN.
Drei Manager. Einer fühlt sich von Menschen inspiriert. Der andere
riecht gerne den Duft von ätherischen Ölen. Und der Dritte reist
einmal im Jahr nach Helgoland. Eines haben sie in jedem Fall
gemeinsam: eine Zukunft als Führungskraft bei Bechtle. Bernd Krakau, 46
Leitung Geschäftsentwicklung Dienstleistungen,
Bechtle AG
Letzte Position: CEO & President der Krakau Executive
Consulting GmbH
arbeitet s trukturell und leidenschaftlich
­gleichzeitig.
liestgerne Bücher zur deutschen Geschichte
und von Richard von Weizsäcker.
schreibtnie Briefe.
wirdpermanent von Menschen inspiriert.
telefoniertlieber, als E-Mails zu schreiben.
siehtdie Vision 2020 als realistisch an.
möchtewieder nach Kanada reisen.
riechtam liebsten Zigarren.
schmecktselbst gemachtes Brot
und italienische Küche.
fühltgerne Wind.
fährtin Zukunft vielleicht einen
sportlichen Oldtimer.
reist am liebsten mit seiner Frau.
will endlich sein Golf-Handicap verbessern.
schläft sehr gerne.
kann manchmal extrem ungeduldig sein.
spieltam liebsten Rummikub mit seiner Familie.
Heinz Rösch, 53
Geschäftsführer Bechtle IT-Systemhaus Offenburg
Letzte Position: Account Manager Bechtle IT-Systemhaus
Offenburg
arbeitet
zu oft zu viel.
liestsehr viel Fachliteratur zu IT, Natur­
wissenschaft, Elektronik und Medizin.
schreibtziemlich viel. Das hilft, die eigenen
Gedanken zu sortieren, und ist gut geeignet, um in kritischen Situationen schnell
zur Sachebene (zurück) zu finden.
wirdschnell ungemütlich, wenn Menschen es
mit der Wahrheit nicht genau nehmen.
telefoniertmanchmal zu lange.
siehtgerne schöne Dinge.
möchtemal wieder in die Berge.
riechtgerne den Duft von ätherischen Ölen.
fühltmit Vorliebe hochwertige Holz­­ober­flächen.
fährtnicht mehr so wahnsinnig gerne Auto.
reistam liebsten mit allem Komfort
und nicht zu weit.
willseine Aufgaben immer optimal erledigen.
schläft
problemlos, aber nie sehr tief.
kannfast alles, aber gar nicht kochen.
Mirko Mügge, 42
Geschäftsführer Bechtle IT-Systemhaus Leipzig und
IT-Systemhaus Magdeburg
Letzte Position: Vertriebsleiter Bechtle GmbH,
IT-Systemhaus Leipzig und IT-Systemhaus Magdeburg
arbeitet gerne und ausdauernd und am liebsten im Team.
liestlieber positive als negative Nachrichten.
schreibthäufig zu ausführlich.
wirdniemals laut und unsachlich.
telefoniertjeden Abend mit seiner Familie.
siehteine weiterhin positive Entwicklung
der Bechtle GmbH Leipzig.
möchteseinen Mitarbeitern immer ein guter Chef und
seiner Familie immer ein guter Vater sein.
riechtgerne an Blumen.
schmecktzu Hause immer die Soßen ab.
fühltsich bei Bechtle und seiner Familie wohl.
fährthin und wieder zu schnell.
reisteinmal im Jahr nach Helgoland.
willalt werden.
schläftgerne mit seiner kleinen
Tochter im Arm ein.
kanngut zuhören.
spieltkein Golf.
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Bechtle international
Begegnung
in Paris.
Kurz nach halb sieben am Stuttgarter
Hauptbahnhof. Es ist Mitte Juni. Pfingstferien. Zwei riesige Rucksäcke hasten
vor mir durch die Bahnhofshalle. Chucks
baumeln an den Seiten. Die dünnen
Beine steuern auf Gleis sechs zu. Die
Schritte werden langsamer. Alles okay.
Der Zug steht noch da. Viele Touristen
sind unterwegs. Dazwischen Geschäftsleute mit Rollkoffern, Zeitung unterm
Arm, Kaffeebecher in der Hand. Auf der
Anzeigetafel unser gemeinsames Ziel:
Paris.
Ich sitze im vorletzten Waggon. Die Sitze
sind wunderbar breit, es ist ruhig, kaum
Fahrgäste. Angenehme Temperatur, alles
tipptopp sauber. Der erste Eindruck im TGV
begeistert mich. Ich freue mich auf den
Tag. Bechtle direct France hat Kunden zur
Hausmesse eingeladen. In die Hauptstadt,
nicht an den Unternehmenssitz nach Molsheim und auch nicht nach Straßburg, die
nur 30 Kilometer entfernte, nächstgrößere
Stadt. Für die Kunden aus ganz Frankreich
ist nur Paris leicht zu erreichen – sofern
sie nicht ohnehin vor Ort sind. Der französische Zentralismus eben.
Im Zug verteilt ein gut gelaunter und
sehr aufmerksamer Stewart (nennt man
die Servicekräfte der Bahn überhaupt
so?) erst deutsche und französische
Tageszeitungen, dann das Frühstück mit
überraschend gutem Kaffee. Wenn das
kein vielversprechender Auftakt ist. Es
lässt sich gut arbeiten auf der zweieinhalbstündigen Fahrt. Spannend, wenn
der Zug auf über 300 Stundenkilometer
beschleunigt und die Landschaft am
Fenster vorbeifliegt. Gebannte Blicke auf
das Display. Fotoapparate klicken. Widerstand zwecklos – auch mein Smartphone
hält den Moment fest. Schneller als
gedacht hat der Zug sein Ziel erreicht.
Paris Est. Es ist viel los auf dem Gleis, in
der Halle und vor den Billetautomaten
für die Metro. Nur drei Stationen vom
Bahnhof zum Veranstaltungsort. Rolltreppe runter, rein in den Untergrund.
Kaum angekommen, schon sitze ich mitten im französischen Hauptstadtleben.
Das ist Europa – der Vormittag ist noch
nicht zu Ende, doch alles hört und fühlt
sich anders an. Kurzer Fußweg von der
Metrostation zur Eventhalle, dem
„CENTQUATRE“ im 19. Arrondissement.
Die Location ist toll. Das 2008 neu eröffnete, ehemalige Bestattungsinstitut (!)
der Stadt Paris beherbergt heute Künstlerateliers, Ausstellungsräume, zwei
Konzertsäle, Geschäfte und ein Restaurant. Ein Glasdach lässt das Gebäude
hell, groß, modern und jung wirken. Ein
paar Meter über eine Galerie und schon
empfängt mich grün und freundlich:
Toute l’équipe Bechtle vous souhaite la
bienvenue. Mit einem Lächeln biege ich
um die Kurve. Empfangstresen. Sofort
fallen mir die Pins an den Blazern und
Jackets auf. Ich bekomme einen Plan mit
Agenda und Raumverzeichnis. Alles ist
perfekt im Bechtle Corporate Design
gestaltet – die Bechtle Welt in Paris. Wie
schön!
Alain Baselga, so wird mir gesagt,
begrüßt gerade die Gäste. Ich werde zum
Saal begleitet. Wow. Der Raum ist riesig.
Wände, Decke und Bühne sind tiefschwarz. Hier finden wahrscheinlich
sonst Konzerte, Filmvorführungen und
Theateraufführungen statt. Es gibt große
Lücken in den Zuschauerreihen. 300
Kunden haben sich angemeldet. Aber in
Frankreich wird an diesem Morgen
gestreikt. 120 Kunden sind bisher da. Ob
der Rest kommt, ist fraglich. Die Begrüßung durch Alain Baselga fällt sehr persönlich aus. Das gute Gefühl, herzlich
willkommen zu sein, das sich schon beim
ersten Blick auf den Eingang eingestellt
hatte, verstärkt sich bei den Worten des
hörbar stolzen Geschäftsführers. Die
Themen auf der Agenda sind identisch
mit dem, was uns in Deutschland auch
beschäftigt: Cloud und Mobility, Virtualisierungs- und Collaboration-Lösungen
und auch der „New Style of IT“ begegnen
mir hier.
An den Messeständen wird intensiv
diskutiert – nicht nur die Herstellerpartner und Bechtle Kollegen unterhalten
sich mit den Kunden, sondern auch die
Kunden untereinander tauschen sich
rege aus. Das erlebe ich so auffällig in
Deutschland nicht. Auch die Vorträge
scheinen nur Mittel zum Zweck zu sein –
denn lebendig zur Sache geht es erst in
den Fragerunden. Intensiv, persönlich
und sehr detailliert werden IT-Probleme
dargestellt. Individuelle Szenarien werden beschrieben und konkrete Beispiele
eingefordert. Laut, gestenreich und mit
viel Humor wird diskutiert und immer
tiefer gehende Fragen stehen im Raum.
Die Antworten kommen nicht immer nur
von den Referenten, sondern auch aus
dem Plenum. Mancher deutsche „Workshop“ könnte sich an der französischen
„Herstellerpräsentation“ eine Scheibe
abschneiden. Wer hier teilnimmt, will
auch einen konkreten Nutzen aus dem
Tag ziehen, will mit neuen Erkenntnissen
nach Hause gehen.
Wie intensiv die Gesprächskultur
gefördert wird, zeigt sich auch in den
schön gestalteten Lounges. „Le Village
Bechtle“ ermöglicht es größeren und
kleineren Gruppen, sich zu einem
Gespräch am Rande der Veranstaltung
zusammenzufinden. Während hier eine
moderne, stilvolle Arbeitsatmosphäre
dominiert, ist die zweite Lounge auf entspannte, lockere Zusammenkunft ausgerichtet. Wer sich von den Vorträgen
und Messegesprächen erholen möchte,
kann eine Massage durch einen Profi
genießen und sich etwas abseits vom
Geschehen in Ruhe unterhalten. Auch
hier steht Netzwerken im Mittelpunkt.
Erfahrungen und Visitenkarten werden in
den bequemen, eigens von Bechtle direct
gestalteten Liegestühlen genauso ausgetauscht wie zuvor schon in der
Schlange beim Mittagsbuffet. Dort wird
alles frisch zubereitet, was zu klaglos
akzeptierten Wartezeiten führt. Die
angeregten Gespräche verkürzen das
Anstehen. Ob es daran liegt, dass alles
mit viel Liebe zum Detail und großer
Erfahrung organisiert wurde, oder ob es
der französischen Mentalität entspricht –
aber bei „Les Rencontres Bechtle“ stehen tatsächlich die „Begegnungen“ im
Mittelpunkt. Und wenngleich es ein neutraler Ort weit weg vom Firmensitz ist,
sieht die Hausmesse nicht nur nach
Bechtle aus, sie fühlt sich auch nach
Bechtle an. Und das wiederum liegt vor
allem an den Kolleginnen und Kollegen
von Bechtle direct France, die hier mit
Stolz ihr Unternehmen repräsentieren.
Fazit: Paris ist und bleibt jede Reise wert!
Branchen & Projekte
CAD
Von null auf hundert – sterilAir
realisiert bildgetragene Dokumentation
mit SolidWorks Composer.
Global denken, lokal agieren. Für die Schweizer sterilAir AG ist das
keine Phrase, sondern gelebte Firmenphilosophie. Das 1939 gegründete Unternehmen ist heute einer der marktführenden Anbieter im
Bereich Anlagen- und Komponentenherstellung für UVC-Entkeimungssysteme. Die eigens entwickelten Geräte werden zur Ent­
keimung von Luft, Oberflächen und Flüssigkeiten in der Lebens­
mittelindustrie, Klima- und Gebäudetechnik, Labor- und Medizintechnik sowie in der Tierzucht eingesetzt. Kundenorientierung zeigt
das Unternehmen nicht nur bei seinen Produkten, sondern auch bei
den Bedienungsanleitungen. Und setzt dabei auf 3D-CAD-Software.
Effiziente Prozesse. Die Stärke von sterilAir sind auf die jeweiligen
Kundenbedürfnisse hin individuell abgestimmte Hygienekonzepte.
Zentrales Thema ist die Modularisierung, um die Produktion und
Lagerhaltung schlank sowie die Spezifikation der Endprodukte klar zu
halten. Nachdem die Einführung von 3D schnell die gewünschten Vorteile brachte, sollte auch die dokumentarische Seite der Entwicklung
effizienter gestaltet werden. Simon Schlegel: „Über den Online-Newsletter der Solid Solutions wurden wir anhand einer Fallstudie auf
SolidWorks Composer aufmerksam. Unser Wunsch war es, eine
bildgetragene Dokumentation zu erreichen, um Seiten und Kosten für
den Druck und die Übersetzung unserer Bedienungsanleitung einzusparen. Nach der erfolgreichen Implementierung der Software haben
die Mitarbeiter der Solid Solutions zudem die Schulung spezifisch nach
unseren Bedürfnissen ausgelegt und sich mit unseren Herausforderungen auseinandergesetzt. So konnten wir sehen, was grundsätzlich
machbar ist, und konkrete Lösungen für sterilAir erarbeiten.“
sterilAir exportiert in den gesamten Euroraum und arbeitet zugleich an
der Stärkung des regionalen Standorts. Dazu zählen neben der lokalen
Produktionsstätte auch die Einbindung von Schweizer Lieferanten, wie
Simon Schlegel, Leiter Forschung & Entwicklung – Qualitätssicherung
bei sterilAir erläutert: „Wir versuchen, möglichst viele Komponenten
aus der Schweiz und speziell aus der Region zu beziehen. Dies ist
entscheidend für die Wahrnehmung als Produzent eines Schweizer
Qualitätsprodukts.“
Im Handumdrehen. Die Erstellung der Bedienungsanleitung war früher bei sterilAir sehr zeitaufwendig. Ein Mitarbeiter fertigte die Zeichnungen an, die anschließend von einem Konstrukteur digital nachgebaut wurden: „Die Perspektive hat nie gestimmt. Bezeichnungen und
Pfeile beispielsweise wurden später mit Grafikprogrammen eingefügt.
Das hatte zur Folge, dass wir pro Darstellung bis zu fünf Dateien in
unterschiedlichen Formaten und mit verschiedenen Programmen
bearbeiten mussten“, sagt Simon Schlegel. „Heute kann eine Person
mit SolidWorks Composer alles an einem Arbeitsplatz erledigen. Als
Basis dienen die CAD-Daten. Das optimiert die Ressourcen und macht
den Prozess durchgängig. Für uns bedeutet das eine Produktivitätssteigerung von 100 Prozent, da vorher alles manuell gemacht wurde.“
Stark am Markt. Die Öffnung der Märkte stellt exportierende Firmen in
wirtschaftlich turbulenten Zeiten vor neue Herausforderungen. Simon
Schlegel: „Der Fokus von sterilAir liegt sehr stark auf der Entwicklung,
Konfektionierung und Fertigstellung. Unsere Produkte weisen eine hohe
Eigenleistung auf. Daher müssen wir kontinuierlich unsere Geschäftsprozesse optimieren, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Mit den
beiden Lösungen SolidWorks CAD und SolidWorks Composer
sowie der Beratungsleistung der Solid Solutions AG haben wir unsere
Entwicklung zukunftssicher aufgestellt.“ sterilAir entwickelte seit den
90er-Jahren mit klassischer 2D-CAD-Software. Dann kam der Wechsel
auf Inventor. Ab 2007 entstand eine Personallücke, die dazu führte, dass
die Erstellung technischer Zeichnungen an externe Dienstleister abgegeben wurde. Im Rahmen der ISO-9001-Zertifizierung wurde die Aufbereitung der Konstruktionsdaten notwendig. Für sterilAir die Gelegenheit,
bis 2009 alle Zeichnungen auf SolidWorks-Modelle zu portieren bzw.
neu anzulegen. Der Kauf einer eigenen SolidWorks-Lizenz war somit
nur eine Frage der Zeit – und des verfügbaren technischen Bedienpersonals. Mit der Neueinstellung von Simon Schlegel ergab sich diese
Möglichkeit.
Bedienungsanleitungen in 21 Sprachen. Die aktuellen Bedienungsanleitungen umfassen 21 Sprachen und decken alle Produkte von sterilAir
ab. Sie zeichnen sich durch eine besonders bildgetragene Kommunikation mit abstrahierten Darstellungen aus. Jede Bedienungsanleitung
wird bei Auslieferung durch eine jeweils produktspezifische Montageanleitung ergänzt. Sie enthält eine Vielzahl detaillierter Einzelbilder
des Gerätetyps. Ziel ist, den Umgang mit den Komponenten (Installation und Wartung) eindeutig und möglichst ohne Worte darzustellen.
Erfolgen Änderungen an einem Produkt, werden sie direkt am Modell
vorgenommen und in Echtzeit in die Dokumentation übernommen. Die
Verwendung von Piktogrammen reduziert den Aufwand für Texterstellung und -änderungen sowie Übersetzungen deutlich. Die digitalen
Bedienungsanleitungen werden sowohl Kunden als auch intern der
Montageabteilung sowie dem Verkauf und Service zur Verfügung
gestellt. Bei kundenspezifischen Umbauprojekten werden mit SolidWorks Composer Anleitungen erstellt, die als .exe-Datei exportiert
und per E-Mail an den Kunden geschickt werden. Der Kunde kann das
Modell drehen und komfortabel von allen Seiten betrachten, selbst
wenn er die Software auf seinem Rechner nicht installiert hat.
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Komplexes anschaulich machen. „Unsere Kunden schätzen die neue
Dokumentation sehr. Darüber hinaus nutzen wir SolidWorks Composer bei Kundenpräsentationen, um schnell und anschaulich Explosionsdarstellungen zu zeigen“, erklärt Simon Schlegel. „Menschen sind
heute einem ständig zunehmenden Informationsfluss ausgesetzt.
Zudem reagieren wir auf Bilder stärker als auf Texte. Wir sehen in
SolidWorks Composer großes Potenzial, um komplexe Sachverhalte
verständlich zu erläutern. Daher möchten wir die Software als festen
Bestandteil in unsere Verkaufsstrategie integrieren. Eines der ersten
Projekte war ein Messevideo, das die Standbesucher zum Mitmachen
einlud.“
Überzeugend auch bei der Kundenansprache. Auf der IFFA 2013 in
Frankfurt am Main wurde mit SolidWorks Composer ein interaktives
Demovideo erstellt. Auf Touchscreens konnten die Messebesucher die
Produktpalette sowie die unterschiedlichen Anwendungsgebiete
sehen, das Unternehmen kennenlernen und sich zusätzlich Wissen
aneignen. Im Produktbereich hatten sie die Möglichkeit, Explosionsansichten zu erstellen, Modelle zu drehen oder Varianten darzustellen.
„Das Video bekam durchweg positives Feedback. Die Besucher hielten
sich länger am Stand auf und Gespräche kamen sehr leicht zustande“,
erzählt Martin Graupner, Inhaber und CEO der sterilAir AG. „Letztlich
ist jedes weitere Projekt, das wir mit SolidWorks Composer durchführen ein Plus, da sich die Software für sterilAir bereits nach einem
halben Jahr amortisierte. Wir konnten dank SolidWorks Composer
einen Großauftrag gewinnen, bei dem die reduzierten Darstellungen
restlos überzeugten.“
Ein Wunsch bleibt. „Wir sind heute sehr froh, den Weg in die digitale
Entwicklung mit Solid Solutions und SolidWorks gegangen zu sein“,
sagt Simon Schlegel. „Die Nähe zu Solid Solutions und deren kontinuierliche Unterstützung, Ansätze aufzuzeigen, um unsere Prozesse effizienter zu gestalten, schätzen wir sehr.“ Trotz aller Begeisterung
hegen Simon Schlegel und sein Team einen Wunsch: „Es wäre großartig, SolidWorks Composer auch auf Tablets nutzbar zu machen. So
wäre die Software für sterilAir noch breitflächiger einsetzbar. Da
SolidWorks sehr nah am Kunden entwickelt, sind wir zuversichtlich,
dass auch dieser Wunsch für uns bald in Erfüllung geht.“
Ihr Ansprechpartner:
Susanne Eickhoff, Marketing Manager,
Solid Solutions AG,
[email protected]
Mit einer Marktpräsenz seit 1939 ist die in der Schweiz ansässige sterilAir AG eines der weltweit ältesten und
erfahrensten Unternehmen im Bereich Anlagen- und Komponentenherstellung für UVC-Entkeimungssysteme. Die besondere Stärke von sterilAir sind lösungsorientierte und auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse
individuell abgestimmte Hygienekonzepte. Die umweltschonende sterilAir-UVC-Technik wird vorrangig zur Entkeimung von Luft, Oberflächen und Flüssigkeiten in den Bereichen Lebensmittelindustrie, Klima- und Gebäudetechnik, Labor- und Medizinalbereich sowie in der
Tierzucht eingesetzt. Mit dem Know-how aus 75 Jahren Praxiswissen bedient das Unternehmen nicht nur Endanwender, sondern auch
Geräteproduzenten, Ge­bäudeplaner sowie Produkthersteller technisch versiert und wissenschaftlich fundiert. sterilair.com
Branchen & Projekte
Pilatus hebt ab
in eine neue
IT-Dimension.
Server & Storage
Mit ihrem Flug um den Globus schrieb Amelia Earhart (31) diesen
Sommer Geschichte. Anknüpfend an den Rekordversuch der gleichnamigen Flugpionierin der 1920er- und 1930er-Jahre legte die USAmerikanerin in 16 Tagen eine Strecke von 45.000 Kilometern
zurück – und ist damit die jüngste Pilotin, die die Erde in einem einmotorigen Flugzeug umrundete. Die Maschine ihrer Wahl, ein Pilatus
PC-12 NG, zählt zu den populärsten Flugzeugen dieser Klasse. Generell fliegt der Schweizer Hersteller Pilatus mit seinen hochmodernen
Geschäfts- und Schulungsflugzeugen weltweit ganz vorn mit. Die
dynamische Geschäftsentwicklung spiegelt sich auch in der IT wider.
Der zunehmende Einsatz von Elektronik und IT-Technologie in Entwicklung und Produktion hat bei Pilatus zu einem enormen Datenwachstum
geführt. So generiert ein einziger Testflug mit einem Prototypen bis zu
10 Gigabyte an Daten. Die jährliche Zunahme des Datenvolumens um
bis zu 40 Prozent brachte die Server- und Storage-Infrastruktur des
Schweizer Flugzeugherstellers an ihre Grenzen. Die auf 2 Terabyte pro
logischer Einheit limitierten Speicherkapazitäten mussten vollständig
ausgereizt werden. Es gab kaum mehr Spielraum für künftige Projekte
oder neue Business-Anforderungen. Zusätzlich erschwerte die historisch gewachsene, heterogene Infrastruktur die Arbeit des siebenköpfigen Teams um Dominik Amstalden, Head of ICT Operation bei Pilatus.
Gefragt: Skalierbarkeit und Einfachheit. Die beiden räumlich getrennten Rechenzentren beherbergten mehr als 13 unterschiedliche Serverund Storage-Komponententypen. Neben der fehlenden Skalierbarkeit
stellte die Verwaltung der komplexen Infrastruktur die größte Herausforderung dar. Mit dem Auslaufen des Leasingfinanzierungszyklus für
die wichtigsten Systemkomponenten wurde beschlossen, eine zentrale
Infrastruktur aufzubauen und die heterogene Server- und StorageLandschaft zu konsolidieren. „Unsere wichtigste Anforderung an die
neue Infrastruktur lautete: Keep it simple“, erzählt Dominik Amstalden. Bei der Konzeption und der Umsetzung der neuen Lösung konnten sich die Flugzeugbauer aus Stans auf ihren IT-Partner Bechtle
Regensdorf verlassen.
Eine neue Server- und Storage-Architektur. Nach einer umfangreichen Evaluation, die auch diverse Referenzbesuche beinhaltete, entscheid sich Pilatus für eine Gesamtlösung auf Basis von HP Server- und
Storage-Produkten. Im Storage- und SAN-Bereich wurden sämtliche
Subsysteme auf zwei vollredundante HP 3PAR StoreServ 10800-Systeme mit integriertem SAN-Virtualisierungs-Layer und modernster
Tiering-Technologie konsolidiert. Datenblöcke werden somit vollautomatisch entsprechend den Leistungsanforderungen auf schnelle oder
langsamere – und damit günstigere – Speichermedien verteilt. Die
neue Storage-Umgebung erfüllt die Anforderung einer zentralisierten,
von den Servern losgelösten und hochskalierbaren Speicher-Infrastruktur und bietet Leistungsreserven für vier bis fünf Jahre.
Serverseitig kommen jetzt sechs HP High-End-Serversysteme für
den neu aufgebauten vSphere 5.x Virtualisierungscluster sowie weitere
HP Blade-Server der neuesten Generation zum Einsatz. Die bisher
getrennten LAN- und SAN-Netzwerke in den Blade-Chassis wurden
mithilfe der HP FlexFabric-Technologie vereinheitlicht und gleichzeitig
für den flächendeckenden Einsatz von Fibre Channel over Ethernet
(FCoE) zwecks höherer Bandbreiten vorbereitet. Für maximale Sicherheit werden alle wichtigen Daten in Echtzeit synchron über die zwei
Rechenzentren repliziert. Eine Backup-Applikation, die auf separate
HP P2000-G3-Systeme sichert, vervollständigt das neue, rundum
zukunftsorientierte Setup. Die redundante Auslegung der beiden
Rechenzentren und die optimierten Backup/Restore-Prozesse gewährleisten, dass beim Ausfall einer systemkritischen Komponente eine
zweite die Funktion unterbrechungsfrei übernimmt.
Now ITʼs simple. Zur gewünschten Vereinfachung trägt insbesondere
die Systemverwaltung über eine zentrale Managementkonsole bei. Mit
System Center Operations Manager (SCOM) können die IT-Mitarbeiter
von Pilatus die gesamte Infrastruktur zentral und intuitiv überwachen
und Trendanalysen vornehmen. Neben der erleichterten Administration hebt Dominik Amstalden die höhere Skalierbarkeit und die deutlich
gestiegene Systemperformance als wichtigste Vorteile der neuen
Architektur hervor. „Unser Unternehmen entwickelt sich dynamisch
weiter. Wir in der IT sind deshalb häufig sehr kurzfristig mit neuen
Anforderungen und Projekten aus dem Business konfrontiert. Mit
unserer neuen, hochskalierbaren Server- und Storage-Lösung, die von
Haus aus optimal auf den Einsatz von Virtualisierungs-Technologien
ausgelegt ist, können wir viel schneller reagieren.“
Auch mit Blick auf die Betriebskosten gewinnt Pilatus neue Handlungsspielräume. Die Standardisierung der Hardwarekomponenten
auf wenige Modelle – so sind heute nur noch drei Servertypen im Einsatz – ermöglicht straffere Support- und Beschaffungsprozesse.
Außerdem kommen mit dem vollautomatischen Tiering sowie dem Thin
Provisioning, das nicht verwendeten Speicherplatz automatisch für
andere Systeme freigibt, modernste Speichermanagement-Technologien zum Einsatz, die bis zu 45 Prozent Volumen einsparen und markante Kostenvorteile bieten. Vom Start weg gestaltete sich das Projekt
als gelungener Aufbruch in eine neue IT-Dimension. Dominik Amstalden: „Die Zusammenarbeit mit Bechtle war in jeder Projektphase hervorragend, ebenso der Support durch HP. Wir konnten das Projekt Server- und Storage-Konsolidierung innerhalb der gesteckten Zeit- und
Kostenrahmen erfolgreich abschließen. Das ging nur, weil alle Beteiligten mit sehr viel Herzblut bei der Sache waren.“
(v. l. n. r.): Dominik Amstalden, Head of ICT Operation, Pilatus Flugzeugwerke AG;
Ralf Schuster, Account Manager, Bechtle Regensdorf AG; M
­ artin Käslin, System- und
Netzwerkadministrator, Pilatus Flugzeugwerke AG.
Ihr Ansprechpartner:
Ralf Schuster, Account Manager, Bechtle Regensdorf AG,
[email protected]
Die im Jahr 1939 gegründete Pilatus Flugzeugwerke AG ist die einzige Schweizer Firma, die Flugzeuge
entwickelt, baut und auf allen Kontinenten verkauft: vom legendären Pilatus Porter PC-6 über das
meistverkaufte einmotorige Turbopropflugzeug PC-12 bis hin zum PC-21, dem Trainingssystem der
Zukunft. Aktuell entwickelt Pilatus den PC-24 – den weltweit ersten Businessjet, der auf kurzen Naturpisten operieren kann. Zur Pilatus Gruppe mit Hauptsitz in Stans gehören drei selbstständige Tochtergesellschaften in Altenrhein (Schweiz),
Broomfield (Colorado, USA) und Adelaide (Australien). Mit über 1.700 Mitarbeitenden am Hauptsitz ist Pilatus einer der größten Arbeitgeber in der Zentralschweiz. Das Unternehmen bildet über 100 Lernende in zehn verschiedenen Lehrberufen aus und verfügt über ein eigenes 50-köpfiges IT-Team. pilatus-aircraft.com
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Branchen & Projekte
27
Das Projekt auf einen Blick:
Eingesetzte Produkte von
� SnapManager
NetApp:
für SQLEingesetzte
Server
Produkte anderer Hersteller:
��
SSichere
ichere und
undperformante
performanteAnbindung
Anbindungvon Außenstellen
� Zwei NetApp FAS2200� Systeme
SnapMirror
� Citrix XenDesktop
� Verband
von Außenstellen
zentralisiert IT mit Citrix VDI auf NetApp
� Data ONTAP 8.1 7-mode
� SnapVault
� Dell Wyse Thin/Zero Clients
�
und
Verband
spart zentralisiert
über 40 % Storage
IT mit
� Complete Bundle
� Thin Provisioning
� HP DL380 Gen8 Server
� HCitrix
ohe Datensicherheit
VDI auf NetAppdank
und spart
mehr­stufiger Backup-Prozesse
� Deduplizierung OnCommand
�HP 5920 Switches IBM Lotus Domino
� Backup-Dauer
über 40 % Storage
um 50 % verkürzt
� Protection Manager Produkte anderer Hersteller
Server 8.5.3
��
MMindestens
ehr Komfort40
und
% weniger
Entlastung durch Rücksicherung
� Snap Creator für Lotus
� Citrix
Domino
XenDesktop
� Microsoft Office 2013
von
Speicher
Dateien
­kapazität
– auch durch Mitarbeiter
� SnapManager für SQL
� Dell
Server
Wyse Thin/Zero Clients
� Microsoft SQL Server 2008 R2
��
Vereinfachter
Hohe Datensicherheit
IT-Betriebdank
durch Private Cloud �SnapMirror
� HP DL380 Gen8 Server� Microsoft Windows Server 2008 R2
� Smehr
ichere­stufiger
Digitalisierung
Backup-Prozesse
von Anwen­dungen wie�SnapVault
Telefonie
�H
P 5920-Switches
� Symantec Backup Exec
� Backup-Dauer um 50 % verkürzt
� Thin Provisioning
� IBM Lotus Domino Server
� VMware
8.5.3 vSphere
�Mehr Komfort
und Entlastung
Eingesetzte
Produkte:
� Microsoft Office 2013
NetApp-Produktübersicht
durch Rücksicherung von Dateien –
Protokolle:
� Microsoft SQL Server 2008
R2
� Zwei
auchNetApp
durch Mitarbeiter
FAS2200-Systeme
� Microsoft Windows Server
� CIFS,
2008NFS,
R2 iSCSI
��
Data
Vereinfachter
ONTAP 8.1IT-Betrieb
7-mode durch
� Symantec Backup Exec
� Complete
Private Cloud
Bundle
� VMware vSphere
��
Deduplizierung
Sichere Digitalisierung
OnCommand
von
� Protection
Anwen­dungen
Manager
wie Telefonie
Protokolle:
� Snap Creator für Lotus Domino
� CIFS, NFS, iSCSI
Storage
Wirtschaftlich denken,
menschlich handeln.
Übersetzt heißt Caritas Nächstenliebe. „Not sehen und handeln“ lautet der abgeleitete Grundsatz. Um diesem Anspruch zu entsprechen,
müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Als Schaltstelle bündelt
die zentrale IT-Organisation des Diözesan-Caritasverbands (DICV)
Freiburg die Ressourcen für die Arbeit vor Ort. Mit Bechtle als ITPartner baute das Team eine zweistufige Storage-Infrastruktur von
NetApp – inklusive integrierter Datensicherung für eine Private
Cloud unter Citrix und VMware – auf. Und freut sich über 40 Prozent
eingesparten Speicherplatz, performante Prozesse und zufriedene
Anwender.
Der DICV Freiburg hat über 2.000 korporative Mitglieder wie Kindergärten, Einrichtungen der Erziehungshilfe, Altenheime, Krankenhäuser
und Behindertenwerkstätten mit insgesamt über 105.000 Plätzen. Zentralisierte Services und wirtschaftlicher Betrieb bei hoher Datensicherheit lautet die Strategie der IT-Abteilung. IT-Referent Gert Assion
und seine beiden Kollegen sind erfahrene Generalisten. Sie decken
sämtliche Bereiche von der Organisation über die Technik bis zur
Administration von Desktops und Notebooks ab. Sie stellen Kernanwendungen wie Lotus Domino für Kommunikation und Collaboration,
Customer Relationship Management sowie Intranet mit Wissensdatenbank für die Anwender bereit. Hinzu kommen Microsoft-Office-Anwendungen, Finanzbuchhaltung und Gehaltsabrechnung. Mithilfe von vir-
tualisierten Servern und Desktops, eingesetzten Thin Clients sowie
verlässlichem und schnellem Storage stellten die Experten den ITBetrieb effizient auf. Beim Storage entschied sich der Verband bereits
in einem früheren Projekt für eine Einstiegslösung von NetApp.
auch im Backbone auf 10 Gigabit. Da NetApp Storage multiprotokollfähig ist, ersetzte das iSCSI-Verfahren die bisher eingesetzte Standardschnittstelle Fibre Channel. Insgesamt verlief die Migration problemlos und nach Plan.
NetApp Storage für Private Cloud und Datensicherung. Allerdings
erreichte das System nach einiger Zeit Kapazitäts- und Performancegrenzen. Ein Wechsel auf ein Produktivsystem der neuesten Generation wäre eine Option gewesen. Das Team wollte aber auch die Datensicherung neu strukturieren und vereinfachen. Ziel war, ein
„Disk-to-Disk-to-Tape“-Szenario aufzubauen, um die Vorteile des
Online-Backups mit der Offline-Aufbewahrung von Daten zu kombinieren. „Die erneute Entscheidung für NetApp fiel leicht, da wir mit dem
Storage bislang sehr gut beraten waren. Das lag an der verlässlichen
und effizienten Leistung des Systems, aber auch am guten Service von
Bechtle. Stabile Faktoren, die uns helfen, die IT des DICV Freiburg
immer wieder auf neue Anforderungen auszurichten“, lobt Gert Assion.
Mit dem Bechtle IT-Systemhaus Freiburg arbeitet der Caritasverband
bereits seit 1985 in allen Bereichen der IT zusammen. Stehen neue Projekte an, löst das IT-Team sie gemeinsam mit Bechtle – bei durchweg
positiven Ergebnissen. „Die Caritas sorgt sich um Menschen, die in
Notlage geraten sind. Ein Umfeld, in dem jeder Euro streng budgetiert
wird. Neben der über Jahre gewachsenen vertrauensvollen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit ist es genau dieser Umstand, der den
Reiz der Projekte ausmacht, also die Beantwortung der Frage: Wie
erreiche ich mit wirtschaftlichem Einsatz das optimale Ergebnis?“, sagt
Kai Wacker, IT-Account Manager im Bechtle IT-Systemhaus Freiburg.
Zwei Systeme für Produktion und Backup aus der aktuellen NetApp
FAS2200 Serie bilden jetzt die neue Storage-Infrastruktur. Die Direktive
des Wohlfahrtverbands sieht vor, sämtliche Daten im eigenen Haus zu
speichern. Deshalb kam nur der Aufbau einer Private Cloud infrage.
Eingesetzt werden NetApp Speicher mit schnellen SAS-Disks sowie
Switches und Server von HP; Lösungen von VMware und Citrix virtualisieren Server und Desktops. Außerdem wurde im Rahmen des Projekts
im Netzwerk auf IP standardisiert. So erhöhte sich die Performance
Backup mit hohem Komfort. Die Snapshot Backup-Software von
NetApp liefert funktionale und zeitpunktbezogene Datenkopien und
sichert die Daten fast ohne Performance-Effekt und bei minimaler
Speicherbelegung. Sie ist mit verschiedenen Applikationen direkt im
Betriebssystem integriert, das die Storage-Ressourcen zusammenfasst. Der DICV Freiburg nutzt die komplette Bandbreite: Snapshot für
die Dateien, den SnapManager für Microsoft SQL Server sowie den von
Bechtle für Lotus Domino angepassten Snap Creator. So profitiert der
DICV Freiburg von schnellem, automatisiertem Backup. Die IT-Abteilung sichert Daten im Tages-, Wochen- und Monatsrhythmus und
bewahrt sie langfristig auf. „Manche Arbeiten finden nur einmal im
Jahr statt. Fehlen dann Unterlagen, hängt alles vom Backup ab. Deshalb haben wir das Sicherheitsnetz mit stündlichen Snapshots und täglicher Replizierung auf den zweiten Speicher sehr eng geknüpft. Unsere
User sind so vor bösen Überraschungen, wie etwa nicht mehr verfügbaren Dateien, sicher“, erklärt Markus Weis, IT-Administrator beim
DICV Freiburg. Und das bei hohem Komfort für die Anwender, die
Dateien jetzt selbst zurücksichern können und damit auch das IT-Team
entlasten. Ein weiterer Clou des neuen Szenarios: Im Fall eines Systemstillstands lässt sich der Betrieb vom Backup-Storage aus starten.
Bietet mehr Speicher und reduziert den Kapazitätsbedarf um 40 Prozent. Der neue Aufbau bietet deutlich mehr Speicherplatz und Performance. Für die Verantwortlichen die optimale Basis, um die Zentralisierung der IT mithilfe zusätzlicher Virtual Desktops voranzutreiben
und das IT-Management weiter zu vereinfachen. Auch die bereits
geplante Digitalisierung der Telefonanlage mit Voice over IP ließ sich
unter diesen Voraussetzungen zügig realisieren. „Bei NetApp lassen
sich Speicherressourcen frei zuordnen, was die Auslastung verbessert
und insgesamt den Kapazitätsbedarf senkt. Mit der durchgängigen
Deduplizierung sparen wir je nach Art der Daten mindestens 40 Prozent Speicherplatz. Das wirkt sich positiv auf Performance, BackupDauer und Speicherkosten aus“, sagt Markus Weis. Mit SnapshotBackup dauert die Sicherung von Daten nur noch einen Bruchteil der
Zeit gegenüber einem klassischen, agentenbasierten Backup. Die
Verfügbarkeit ist ausgezeichnet, sodass die Mitarbeiter ihre umfangreichen Verwaltungs- und Beratungsaufgaben zu Kindergärten,
Rahmenverträgen, Bundesfreiwilligendienst, Pflegesätzen und mehr
reibungslos erfüllen können. „Alles läuft, wie es soll. Auf die StorageInfrastruktur von NetApp ist einfach Verlass und wir haben zufriedene
Anwender“, zieht Gert Assion Bilanz.
Ihr Ansprechpartner:
Kai Wacker, IT-Account Manager, Bechtle IT-Systemhaus Freiburg,
[email protected]
Der 1903 gegründete Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e.V. ist der älteste durchgängig existierende und zweitgrößte Diözesanverband in Deutschland. Die 2.000 Mitglieder beschäftigen mehr als 31.000 Mitarbeiter und mindestens
gleich viele Ehrenamtliche. Sie betreuen in Kindergärten, Einrichtungen der Erziehungshilfe, Altenheimen, Krankenhäusern
und Behindertenwerkstätten über 105.000 Plätze für Menschen, die in und um Freiburg auf Hilfe angewiesen sind. Dem
Diözesan-­Caritasverband (DICV) Freiburg sind 27 örtliche, vereinsrechtlich selbstständige Caritasverbände angeschlossen.
dicvfreiburg.caritas.de
Branchen & Projekte
29
Die flächendeckende Durchführung der Schulungen
aller relevanten Softwareprodukte im Schnelldurch-
lauf ermöglichte uns einen entspannten IT-Umstieg,
den alle Mitarbeiter mittragen konnten.
Monika Moltenbrei, IT-Organisation, Alfred Ritter GmbH & Co. KG
Wir schätzen Bechtle als kompetenten, vertrauensvollen, offenen und verlässlichen ­Partner. Uns
­überzeugten auch das Angebot aus einer Hand und
Services jenseits des Standards.
Fabian Fleischmann, Personalreferent, Alfred Ritter GmbH & Co. KG
Cli e n t
Management
Software-Einführung und -Schulung
mit schnellem ROI.
Die Alfred Ritter GmbH & Co. KG ist für ihre charakteristisch quadratische Schokolade unter dem Markennamen Ritter Sport bekannt.
Rund zweieinhalb Millionen bunt verpackte Tafeln verlassen jeden
Tag das Werk im schwäbischen Waldenbuch, in dem rund 1.000 Mitarbeiter tätig sind. Bei der Software setzt das Familienunternehmen
auf Microsoft – und Bechtle als IT-Partner.
Die etwa 400 PC-Arbeitsplätze der Alfred Ritter GmbH & Co. KG liefen
über zehn Jahre unter Windows XP. In der Verwaltung kam Office 2003
zum Einsatz. Mit der Abkündigung des Supports war jedoch ein Umstieg
auf eine aktuelle Office-Version erforderlich, die möglichst langfristig
im Unternehmen eingesetzt werden sollte. Die Entscheidung fiel auf
Windows 7 und Office 2013.
Trainingskonzept und Teilnehmermanagement. Auf der breiten Basis
bereits erfolgreich abgeschlossener Migrationsprojekte konzipierte
Bechtle ein speziell auf die Bedürfnisse von Alfred Ritter ­ausgerichtetes
Training. Zum Serviceangebot gehörten auch die Auswahl der T
­ rainer
sowie das Teilnehmermanagement über ein eigens programmiertes
SharePoint-Portal. In zwei- bis zweieinhalbstündigen Informationsveranstaltungen, sogenannten Roadshows, erläuterten die Trainer die
Unterschiede zwischen alter und neuer Office-Version. Neben Präsenzschulungen zu den Grundlagen von Word, Excel und PowerPoint
wurde in einem weiteren Schritt ein Aufbaukurs zur jeweiligen Anwendung angeboten. Auch die Schulung zu Access 2013 betreute Bechtle
beratend. Sie wurde mit den Teilnehmern am PC durchgeführt, um
Fragen aus dem Alltag direkt am Fallbeispiel beantworten zu können.
Investition in Software und Schulung. Das Unternehmen entschied
sich, bewusst, nicht nur in neue Software, sondern auch in Weiterbildungsmaßnahmen zu investieren. Denn durch den großen Versionswechsel auf Office 2013 war den Projektverantwortlichen wichtig, die
Mitarbeiter von Anfang an in den Anwendungen sowie im neuen
Betriebssystem Windows 7 zu schulen. Ziele des Trainings waren neben
dem Wissensaufbau vor allem die Reduzierung von Berührungsängsten mit dem neuen Betriebssystem und den Programmen sowie die
effiziente Arbeit mit der Software. Zusätzlich sollte auch der Helpdesk
von der – gerade in der Anfangszeit zu erwartenden – Vielzahl an
Anwenderfragen entlastet werden.
Bedarfsorientiert und individuell. Das Teilnehmermanagement er­­
folgte während des gesamten Projekts über die von Bechtle installierte
SharePoint-Plattform. Sie ermöglichte Termin- und Kursver­
öffent­
lichungen, Terminbuchungen, Umbuchungen sowie Einladungen. Das
Teilnehmerportal wurde jedoch nicht nur für die Seminarorgani­sation
selbst eingesetzt, sondern auch für die Erhebung des konkreten Schulungsbedarfs. Über einen elektronischen Fragebogen ermittelte
Bechtle vor der Anmeldung den Kenntnisstand der Teilnehmer in Word,
Excel und PowerPoint. Auf Basis der Befragungsergebnisse erhielt
dann jeder Mitarbeiter eine Einladung mit individueller Kurs­
empfehlung.
Floorwalker unterstützt Support
und Helpdesk. Bechtle übernahm darüber hinaus das Briefing und die Steuerung der Trainer, führte Individualcoachings
durch und stellte einen ExpertenService für spezielle Anforde­
rungen aus den Fachabteilungen
Monika Moltenbrei, IT-Organisation,
zur Verfügung. Auch bei der
und Fabian Fleischmann, Personal­
Implementierung von Office an­
referent, Alfred Ritter GmbH & Co. KG.
hand von Gruppenrichtlinien war
Bechtle behilflich. Um die Support- und Helpdesk-Mitarbeiter von
Alfred Ritter in der Rolloutphase zu entlasten, stellte Bechtle zudem
einen Trainer für Windows 7 und die gewünschten Office-Produkte als
sogenannten Floorwalker bereit. Er ging während der Umstellungsphase nach Eingang eines Tickets im Helpdesk von Arbeitsplatz
zu Arbeitsplatz und unterstützte die Mitarbeiter bei auftretenden
Fragen in Zusammenhang mit dem Betriebssystem und den
Applikationen.
Das Potenzial der neuen Software nutzen. Mit den von Bechtle
durchgeführten Schulungen schöpfen die Mitarbeiter der Alfred
Ritter GmbH & Co. KG die Funktionalitäten von Office 2013 voll aus
und können so ohne Produktivitätsverlust arbeiten. Zudem vertieften
die Schulungen das Wissen der Anwender im Um­­gang mit den OfficeApplikationen wesentlich – bei minimalem Ar­­beitsausfall. Der Floorwalker entlastete zudem den Helpdesk, so­­
dass sich die neuen
Anwendungen schnell und ohne Komplikationen im Unternehmen
etablierten. Der effektive Umgang mit der Software gewährleistet
einen schnellen Return on Investment (ROI) für das Unternehmen.
Ihr Ansprechpartner:
Dr. Markus Hess, Vertrieb Schulungszentrum, Bechtle IT-Systemhaus Karlsruhe, [email protected]
Das 1912 gegründete mittelständische Familienunternehmen aus dem schwäbischen Waldenbuch mit seinen weltweit rund
1.200 Mitarbeitern wird in dritter Generation von Alfred T. Ritter geführt. Bereits 1932 erfand Clara Ritter die bis heute
­charakteristisch quadratische Schokoladenform. Täglich verlassen rund 2,5 Millionen der bunt verpackten Tafeln das Werk, wo
sie seit 2002 ohne Atomstrom produziert werden. Die Familie Ritter bürgt nun schon seit über 100 Jahren mit ihrem Namen
für die hohe Qualität der Produkte. Ritter Sport zählt zu den beliebtesten Schokoladenmarken in Deutschland. ritter-sport.de
Branchen & Projekte
31
Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Investitionsschutz
sind schwer greifbare Themen. Die Consultants von
Bechtle haben mit viel Einfühlungs­vermögen bei der
internen Überzeugungsarbeit geholfen und ziel­genaue
Informationen geliefert.
Günther Leichtfried, IT-Leiter, Schönherr Europa
Schönherr bietet
hochverfügbaren
Rechtsbeistand.
Server & Storage
Das Bechtle IT-Systemhaus Österreich realisierte ein Storageprojekt
auf Basis von EMC VNX-/VPLEX-Technologie und Cisco UCS-Bladeservern, das den höchsten Ansprüchen an Verfügbarkeit einer der
führenden Rechtsanwaltskanzleien in Zentral- und Osteuropa gerecht wird.
„Höchste Verfügbarkeit und Datensicherheit haben in einer internationalen Anwaltskanzlei wie Schönherr einen sehr hohen Stellenwert, der
schwer in Zahlen zu fassen ist. Ein Systemausfall bedeutet im Worst
Case nicht nur Umsatzeinbußen wie etwa in der Industrie, sondern
gefährdet unser wertvollstes Asset: unsere Reputation“, erläutert ITLeiter Günther Leichtfried die Bedeutung der IT-Infrastruktur.
Ausfallsicherheit für internationale Standorte. Die Rechtsanwaltskanzlei Schönherr ist mit rund 550 Mitarbeitern, davon über 300 Juristinnen und Juristen, an 14 Standorten in Zentral- und Osteuropa aktiv
und bietet mit ihrem Netzwerk eine einzigartige Abdeckung der Region.
Informationen müssen verlässlich und performant in allen Ländern zur
Verfügung stehen. „Eine Unterbrechung könnte dazu führen, dass Fristen verstreichen, Fälle nicht termingerecht bearbeitet werden und
Mandanten das Vertrauen in uns und unsere Kompetenz verlieren“,
erläutert Günther Leichtfried die Brisanz eines möglichen Ausfalls.
Auch Wartungen dürfen nicht zu einer Betriebsunterbrechung führen.
Die Speicherkapazität und die Leistung der in zwei Rechenzentren
ausgelagerten gespiegelten Systeme hatten ihre Grenzen erreicht. Mit
der Investition in eine neue Storage/SAN-Infrastruktur sollte vor allem
die Verfügbarkeit erhöht werden. Die Vorgabe lautete: Bei Ausfall eines
der gespiegelten Rechenzentren darf der User kaum etwas von einem
Systemausfall merken und die Disaster-Recovery-Szenarien müssen
völlig autonom und ohne Performanceverlust durchgeführt werden.
EMC VPLEX überzeugt durch Technologievorsprung. Die Kanzlei
Schönherr setzt seit Jahren auf die umfassende Betreuung durch das
Enterprise Solutions Team des Wiener Bechtle IT-Systemhauses.
Schon länger bestand der Wunsch nach einem transparenten Failover
ohne Interaktion eines Administrators, um bei Hardwareausfällen
jederzeit die Verfügbarkeit der Anwendungen sicherstellen zu können.
Als die dafür optimale EMC VPLEX-Technologie auch für mittlere
Unternehmen attraktiv geworden war, entschied sich Schönherr für die
Realisierung des Vorhabens.
Bechtle punktete mit einer Konfiguration aus EMC VNX 5400-Storage, Cisco UCS-Bladeservern und der VPLEX-Virtualisierungsengine.
Der VPLEX-Storagevirtualisierungslayer erlaubt, vollkommen transparent von einem Rechenzentrum auf das andere umzuschalten. Es ist
aktuell das einzige Produkt, das einen gleichzeitigen Lese-/Schreibzugriff auf ein Distributed Volume ermöglicht, das sich über beide Standorte erstreckt.
IT-Leiter Günther Leichtfried betont die kompetente Unterstützung
durch Bechtle im Vorfeld der Entscheidung: „Skalierbarkeit, Verfügbarkeit, Investitionsschutz etc. sind schwer greifbare Themen. Die
Consultants von Bechtle haben mit viel Einfühlungsvermögen bei der
internen Überzeugungsarbeit geholfen und zielgenaue Informationen
geliefert.“
Spezielle Herausforderung: keine Virtualisierung für DMS-Server.
Herzstück und Lebensnerv des Informationsspeichers von Schönherr
ist das speziell auf Anwälte zugeschnittene Dokumentenmanagementsystem Autonomy WorkSite. Es dient als Pool für rasche Informationsrecherche und die Sicherstellung der Compliance. Die komplexe Architektur der Lösung erlaubt aber keine Servervirtualisierung und kein
Clustering. Ohne Virtualisierung ist jedoch im Normalfall ein automatisches Hochfahren der Services auf einem anderen physischen System
nicht möglich, da sich die Identität des Systems ändern würde. Die
Konsequenz wäre wiederum manuelles Eingreifen.
Bechtle hatte auch für diesen Fall mit der Cisco UCS-Serverinfrastruktur eine Lösung parat, denn neue Rechenressourcen lassen sich
Günther Leichtfried, IT-Leiter,
Schönherr Europa.
mit Cisco UCS „just in time“ einsetzen. Die Serveridentität kann mittels
Serviceprofilen dynamisch provisioniert und somit auf jeden physischen
Server innerhalb des Systems übernommen werden. Sollte ein Server
ausfallen, so kann in kürzester Zeit
ein Ersatzsystem mit exakt der gleichen Identität versehen und gebootet
werden, was speziell die Verfügbarkeit von nicht virtualisierten Systemen
in Kombination mit VPLEX signifikant
erhöht.
Bechtle liefert perfekte Umsetzung. Um ein reibungsloses Zusammenspiel aller Komponenten gewährleisten zu können, setzte Bechtle
auf das VSPEX-Programm von EMC, das bestimmte Konfigurationen
präqualifiziert und trotz ausreichender Flexibilität sicherstellt, dass die
einzelnen Komponenten optimal zusammenarbeiten. Mitte Februar
dieses Jahres begann die Installation der 16 Server in den beiden
Rechenzentren mit anschließenden ausführlichen Tests der neuen
In­
frastruktur. Nach einer fast unterbrechungsfreien Server- und
Datenmigration erfolgte das Go-live Ende April.
„Meine Aufgabe der Projektüberwachung und -kontrolle ist bei Kon­
figurationen dieser Größenordnung und der Anzahl der involvierten
Hersteller üblicherweise Schwerstarbeit, im konkreten Fall aber war
es fast ein Vergnügen. Das Projektmanagement, die Logistik, die Koordination haben perfekt funktioniert. Alle Informationen waren zeitnah,
exakt und auf den Punkt gebracht. Das Zusammenwirken von EMCund Cisco-Technologien ist beeindruckend und der von Bechtle übernommene Betrieb der Systeme läuft völlig problemlos“, zieht Günther
Leichtfried ein äußerst positives Resümee.
Auch bei Bechtle freut man sich über den weiteren Meilenstein der
Zusammenarbeit mit Schönherr. Vertriebsleiter Robert Öfferl: „Die
Fertigstellung vor dem geplanten Termin sowie die Umsetzung ohne
jegliche Beeinträchtigung des Tagesgeschäfts unterstreichen die
exzellente Kooperation im Rahmen dieser gewachsenen Partnerschaft.“
I hr Ansprechpartner:
Robert Öfferl, Vertriebsleiter, Bechtle IT-Systemhaus Österreich,
[email protected]
Schönherr Europa ist eine der führenden Rechtsanwaltskanzleien in Zentral- und Osteuropa. Mehr als
300 Juristinnen und Juristen sind für nationale und internationale Mandanten an 14 Standorten in Belgrad, Bratislava, Brüssel, Budapest, Bukarest, Chisinau, Istanbul, Kiew, Ljubljana, Prag, Sofia, Warschau, Wien und Zagreb aktiv. Zu den
fachlichen Schwerpunkten zählt die umfassende Beratung in sämtlichen Bereichen des Wirtschaftsrechts. Kern der Schönherr Firmenphilosophie ist die Verbindung von höchster Qualität, Professionalität und effizienter Problemlösung in komplexen wirtschaftlichen Mandaten und Transaktionen. schoenherr.eu
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33
lösungen & produkte
S e r v e r - S i d e -E n c r y p t i o n
Durch Wirtschaftsspionage entsteht Schätzungen zufolge allein in
Deutschland ein jährlicher Schaden von bis zu 100 Milliarden Euro. Im
Zuge der NSA-Affäre wurden immer mehr Fälle von Datendiebstahl
bekannt. So bestätigte der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter
Edward Snowden, dass die NSA auch Wirtschaftsspionage betreibe.
Vor diesem Hintergrund wird es für Firmen immer wichtiger, ihre
umfangreichen Daten effektiv zu schützen – und dabei dennoch
unkompliziert und von verschiedenen Kanälen aus darauf zugreifen
zu können.
C h a n n e l-E n c r y p t i o n
Lo c a l-E n c r y p t i o n
Nie war sie so wertvoll wie heute.
Bechtle Secure Cloudshare:
Neues Release macht das Teilen von
Daten sicher und unkompliziert.
Weitere Informationen und Testzugang
zur Bechtle Secure Cloudshare:
https://cloudshare.bechtlecloud.com
youtube.com/bechtleag
Viele Unternehmen nutzen die Vorteile einer Cloud-Lösung, um Dokumente zu speichern und sie Geschäftspartnern oder Mitarbeitern von
überall aus zugänglich zu machen. Dieses Vorgehen birgt auch Risiken.
Edward Snowden warnte in einem Interview mit der britischen Zeitung
„The Guardian“ eindringlich vor Diensten wie Dropbox oder ähnlichen
Anbietern. Der Grund: Die Mitarbeiter solcher Cloud-Services hätten
Zugang zu den Nutzerdaten, die zwar bei der Übertragung verschlüsselt würden, danach jedoch unverschlüsselt und für jeden Netzwerkadministrator zugänglich auf den Cloud-Servern liegen würden. „Die
Kunden sind durch die NSA-Thematik verunsichert und orientieren
sich stärker an Lösungen made in Germany“, berichtet Sven Stiefvater,
Hosting Services, Bechtle IT-Systemhaus Friedrichshafen.
Denn dass es auch anders geht, zeigt die Cloud-Sharing-Plattform
Bechtle Secure Cloud­share (BSC). Mit ihr bietet der IT-Dienstleister
seinen Kunden eine sichere Business-Alternative für den Austausch
von Daten. Die Verschlüsselung erfolgt dabei nicht nur bei der Übertragung zum Server, sondern auch in der Cloud und auf den Endgeräten
der Anwender. Dank dieser weltweit einzigartigen „Triple-Crypt“-Technologie des Münchner Service-Providers SSP Europe hat selbst der
Dienstleister, der die Daten hostet, keinen Zugriff auf die Inhalte. Die
Verwaltung, Verteilung und Installation von Zertifikaten erfolgen automatisiert und sicher über das integrierte Public-­Private-Key-Verfahren
durch die nur dem Anwender bekannten Zugangsdaten.
Mit der Triple-Crypt®-Technologie findet eine drei­fache Verschlüsselung sensibler Daten an allen wichtigen Instanzen statt – direkt
am Endgerät des Benutzers (Local-Encryption), während der Datenübertragung (Channel-Encryption) sowie im Cloud-Speicher (Server-Side-Encryption). Teamfunktionen einschließlich Benutzer- und
Rechteverwaltung sind trotz komplexer Verschlüsselung möglich
und eröffnen Unternehmen die Option, bei höchster Sicherheit volle
Kontrolle über ihre Daten auszuüben.
Trotz der umfangreichen Verschlüsselung lässt sich die komplette Firmenstruktur über Data Rooms und eine eigene Rechteverwaltung
abbilden. Welche Rechte die jeweiligen Benutzer besitzen, kann individuell festgelegt werden. Diese Funktion wurde für die Version 2.1 noch
optimiert: Der sogenannte Data-Space-Admin kann nicht mehr automatisch auf alle Data Rooms zugreifen. Er hat somit nur noch die zentrale
Administratoren-Rolle, worunter globale System- und Benutzerverwaltung fallen. „Die Neuerung kommt gut bei unseren Kunden an.
Unternehmen wollen verständlicherweise jederzeit die Kontrolle über
alle Nutzungsrechte behalten. Dazu gehört beispielsweise, dass auch
ein Administrator keine Einsicht in verschlüsselte Daten erhält, wenn
es ihm vom Ersteller oder aufgrund der Unternehmens-Policy nicht
ausdrücklich erlaubt wird“, erläutert Sven Stiefvater. Mit einem Ablaufdatum für Files, Benutzeraccounts und Downloadlinks behalten Unternehmen darüber hinaus auch die Kontrolle darüber, was wie lange in
der Cloud verfügbar ist.
„Die Handhabung ist ganz einfach, was für hohe Akzeptanz und
Zufriedenheit bei den Anwendern sorgt“, sagt Sven Stiefvater. BSC
lässt sich zum Beispiel als Laufwerk unkompliziert in vorhandene
Geschäftsprozesse einbinden und kann dem Wachstum des Unternehmens angepasst werden: Die Anzahl der Benutzer und das Speichervolumen lassen sich je nach Bedarf hinzu- oder abbuchen. Die Cloud
kann entweder als Virtual Appliance im eigenen Datacenter oder im
Rechenzentrum von Bechtle in Friedrichshafen gehostet werden. Das
spielt eine wichtige Rolle für die Sicherheit, denn wenn sich die Daten
in einem Rechenzentrum im Ausland befinden, greifen deutsche Datenschutzgesetze nicht mehr. Innerhalb Deutschlands hingegen müssen
Rechenzentren nach bestimmten Normen zertifiziert sein.
Ein weiteres Plus von Bechtle Secure Cloudshare: Die Oberfläche
kann im Corporate Design des Kunden gestaltet werden. Und da BSC
auch für iPhone, iPad und Android konzipiert ist, haben Anwender
außerhalb des Unternehmens ebenso komfortablen Zugriff auf die
Plattform. Sie können Dateien direkt in der App öffnen, aber auch auf
das mobile Gerät laden und somit automatisch im verschlüsselten
Bereich der App ablegen. Dann sind heruntergeladene Dateien selbst
ohne Internetverbindung verfügbar.
So ermöglicht Bechtle Secure Cloudshare mittelständischen Unternehmen und Konzernen, Dateien äußerst sicher, unkompliziert und
jederzeit nachvollziehbar auszutauschen. „Mit BSC bieten wir eine
deutsche Lösung, die in einem deutschen Rechenzentrum betrieben
wird. Durch die Möglichkeiten des firmeneigenen Brandings und die
clientseitige Verschlüsselung sind wir, denke ich, vorne am Markt
­dabei“, fasst Sven Stiefvater die Vorteile zusammen.
Ihr Ansprechpartner:
Sven Stiefvater, Hosting Services,
Bechtle IT-Systemhaus Friedrichshafen,
[email protected]
34
35
lösungen & produkte
Smart Glasses:
Pionierarbeit im Lager.
p
Studie TU München: Abschluss­
bericht, Günthner, W. A., Blomeyer, N.,
Reif, R., Schedlbauer, M.:
Pick-by-Vision: Augmented Reality
unterstützte Kommissionierung,
München, 2009.
Autorin: Katharina Freundorfer, Volontärin
der Heilbronner Stimme, ­verbrachte im
Juni ihre Außenstation in der Bechtle Unternehmenskommunikation.
Schon die Mensch-Maschine „Terminator“ aus den gleichnamigen
Science-Fiction-Filmen von James Cameron hatte vor 30 Jahren
diese Fähigkeit: vor dem inneren Auge Informationen über sein
Gegenüber sowie geografische Daten über die Umwelt zu sehen.
Reale und virtuelle Welt verschmolzen, die computergestützte Realität erleichterte dem Cyborg die Navigation auf unbekanntem Terrain.
In der Neckarsulmer Logistikhalle von Bechtle ist die Vision einer
solchen Echtzeit-Interaktion bereits Realität: In einer Testphase wird
das Arbeiten im Warenlager mit einer Datenbrille erprobt.
Bisher ist Google Glass als Datenbrille mit kleinem Bildschirm am
rechten Auge, Kamera, Mikrofon und Internetverbindung auf dem
Markt am besten bekannt. Bechtle und SAP testen seit Mai 2014 die
Datenbrille Vuzix-M100. Neben Bosch gehört Bechtle damit zu den
wenigen deutschen Unternehmen, die ihre Warenlager mit dieser
neuen Technik in Pilotprojekten ausstatten.
Das Ziel: eine Augmented Reality – eine erweiterte Realität – mithilfe
von internetfähigen Smart Glasses zu erschaffen. Eine erste Vision
haben Bechtle und SAP mit der Vuzix-Datenbrille in einem Video aufgezeigt: Der Bechtle Lagerarbeiter hat beide Hände frei. Der Blick
durch die Brille zeigt ihm das Regal und die Anzahl der zu kommissionierenden Artikel an. Ein kurzes Verharren auf dem Code reicht aus,
und schon ist das Paket per Brille erfasst. Den optimalen und sichersten Weg durchs Lager mit dem Gabelstapler zeigen visuell erzeugte
Pfeile auf den Brillengläsern an. Grafische Elemente für einen passenden Lagerplatz in den Regalen sind zu sehen. Falls eine Serviceanfrage
ansteht, reicht eine Spracheingabe des Lagerarbeiters – und schon
steht ein Videotelefonat mit einem Servicetechniker.
„Das Video ist noch Zukunftsmusik. Aber es zeigt die Möglichkeiten
auf, die in einigen Jahren durchaus denkbar sind“, sagt Christian Deppisch. Dennoch ist der Supply Chain Manager schwer begeistert von
dem, was bereits erreicht wurde. Im Testlager des Logistikzentrums in
Neckarsulm können Mitarbeiter das Kommissionieren mit Datenbrillen
schon jetzt ausprobieren. Die Testperson bekommt wichtige Informationen wie etwa den Lagerplatz oder die genaue Artikelbezeichnung ins
Sichtfeld eingeblendet und kann die Lageraufgaben mit beiden Händen
ausführen. Auch das Scannen erfolgt per Datenbrille: Der Bildschirm
nimmt den Code ins Visier. Verharrt das Auge auf dem Label, scannt die
Brille es und vergleicht das Ergebnis mit den Daten aus dem Lagerverwaltungssystem SAP Extended Warehouse Management (EWM). In
naher Zukunft liefern die Smart Glasses zusätzlich produktspezifische
Daten für das entsprechende Handling der Ware. „Diese Daten kommen über W-LAN von unserem SAP EWM-System“, berichtet Christian
Deppisch. Allein der Vorgang des QR-Code-Lesens hat einiges an
Arbeit gekostet. „Wir stehen noch am Anfang des Projekts – es ist Pionierarbeit. Bis die Brillen im Lager eingesetzt werden, dauert es
sicherlich noch einige Zeit“, sagt er.
Momentan testen Mitarbeiter des Lagers die Smart Glasses. „Wir
von der IT stellen Testdaten bereit und die Kommissionierer scannen
die Labels im Testlager. In einem Fragebogen bewerten die Mitarbeiter
dann zum Beispiel ergonomische Aspekte, Akkulaufzeit sowie die
Datenverarbeitung der Brille“, sagt Tobias Hämmerle, SAP EWM-Verantwortlicher bei Bechtle. SAP hat die Brille mit Unterstützung der
SAP-Spezialisten von Bechtle im System installiert. Die Anmerkungen
der Kommissionierer werden gegen Ende des Tests an SAP und Vuzix
übermittelt – und im besten Fall in weiteren Brillengenerationen
umgesetzt. „Wie das Projekt nach der Testphase weitergeht, ist noch
unklar. Wir stehen hierzu mit SAP in enger Abstimmung“, erklärt
Tobias Hämmerle.
Momentan sei die Datenbrille eher eine Spielerei. Die Datenverarbeitung ist zeitverzögert und das Gestell mit der aufgesetzten Kamera
sowie das Headset scheinen fragil zu sein. Eine Akkulaufzeit von nur
einer halben Stunde bis maximal zwei Stunden ist ebenfalls ein Pro­
blem. „Zudem sind rechtliche Fragen zum Datenschutz der Mitarbeiter
noch nicht geklärt. Auch das Fahren auf einem Gabelstapler kann
gefährlich werden. Denn theoretisch kann der Mitarbeiter nebenbei mit
der Brille Musik hören oder Filme gucken“, sagt Tobias Hämmerle.
Video Bechtle Lager­arbeiter
mit Datenbrille.
„Wenn aber die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Sicherheit
der Mitarbeiter gegeben sind, sehe ich durch den Einsatz einer Datenbrille viele Vorteile“, schildert Tobias Hämmerle.
Effizienz ist bei Bechtle auch in der Logistik Pflicht. Das Auftragsvolumen von Bechtle wächst stetig. Im Rahmen der Bechtle Vision 2020
soll die Paketentwicklung in den nächsten Jahren um das Zweieinhalbfache ansteigen. Momentan werden täglich rund 6.600 Pakete verschickt. Der Wachstumstrend zeigte sich bereits Mitte Mai 2014, als an
einem Tag 10.444 Pakete versandt wurden – ein Rekord und das bei
hundertprozentiger Einhaltung des Servicelevels. Die Datenbrille verspricht bei solch einem hohen Paketaufkommen kurze Wege, eine
schnelle Kommissionierung und durch zusätzliche Online-Informationen noch besseren Service für die Kunden. Eine Studie der Technischen Universität München kommt jedenfalls zu dieser Einschätzung:
Die Pick-by-Vision-Variante eignet sich für konventionelle Kommissioniersysteme nach dem Mann-zur-Ware-Prinzip, aber auch zur Kommissionierung entlang einer Regalzeile. Laut der Untersuchung sei
Pick-by-Vision so schnell, wie wenn der Mitarbeiter mit einer Liste
arbeitet. Doch der Vorteil der Brille ist: Die Hände sind immer frei.
Zudem habe eine brillenunterstützte Kommissionierung eine geringere Fehlerquote als Systeme wie Pick-by-Voice oder Pick-by-Light.
Parallel zur Datenbrille forscht momentan eine Bachelorandin bei
Bechtle an der Wegeoptimierung. „Bisher gilt im platzsparend organisierten Lager: pro Transportbox ein Auftrag. In Zukunft weiß das System, wo der Lagerarbeiter als Nächstes entlanggeht, und es leitet ihn
intelligent. So werden doppelte Wege eingespart. Ein Transportwagen
ermöglicht dann das Kommissionieren und Einlagern von mehreren
Artikeln“, erzählt Christian Deppisch. Auch hierbei sei es möglich, Zeit
einzusparen – und zugleich laufen die Mitarbeiter keine unnötigen Wege.
„Bechtle wurde als Pilotstandort von SAP ausgesucht, nachdem
das Lager in kürzester Zeit mit Lager- und Bühnenanbau, intelligenter
Fördertechnik und modernem Extended Warehouse Management auf
einen erheblich leistungsfähigeren und zudem zukunftsweisenden
Stand gebracht wurde. Zudem ist Bechtle einfach innovativ und begeis-
terungsfähig“, erzählt der Bereichsleiter Logistik bei Bechtle, Klaus
Kratz. Seine persönliche Einschätzung zur Brille und den Möglich­
keiten der Technologie im Lager: „Als Captain Kirk von der Enterprise
in den 70er-Jahren seinen Kommunikator benutzte, um mit seiner
Mannschaft im Weltraum zu kommunizieren, hielten das alle für absolute Fiktion. Sehen Sie sich heute die Smartphones an, deren Technologie und Funktionalität – so wird es auch mit den Datenbrillen werden.
Die in unserem Augmented-Reality-Video dargestellten Möglichkeiten
zeigen nur begrenzt und auch nur auf Lagerprozesse fokussiert, was
zukünftig alles machbar sein wird. Es wird eine neue Normalität entstehen, an die wir heute noch gar nicht denken!“
Klaus Kratz ist gespannt auf die Rückmeldung seiner Mitarbeiter.
Die Tests laufen weiter. Und er ist sicher, dass sich wichtige und sinnvolle Anmerkungen sowie Änderungsvorschläge zur Weiterentwicklung des Systems ergeben, die von den Partnern umgesetzt werden. „In
den von SAP organisierten Telefonkonferenzen tauschen wir uns weltweit mit Kollegen über den Entwicklungsstand von Augmented Reality
aus. Wir spielen als proaktiver und serviceorientierter Anwender dabei
eine wichtige Rolle. Das nächste Software-Update mit optimierter
Spracherkennung und schnellerer Antwortzeit steht schon an. Teil dieser Innovationen zu sein, macht einfach Spaß.“
Hintergrund: Im Jahr 2011 wurden im Lager Scanner eingeführt. Die
Umstellung von der Papierkommissionierung auf digitale Artikelerfassung lief erfolgreich. Ein Logistikkonzept krempelte seit 2010 die Lager­
abläufe um: Mithilfe eines eigenständigen Lagerverwaltungssystems von
SAP namens Extended Warehouse Management wurden sie effizienter,
schneller und sicherer. Nun steht die Testphase mit der Datenbrille an,
um die Effizienz in der Kommissionierung weiter zu erhöhen.
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37
Cl e v e r & S m a r t
Bechtle direct Niederlande
Helle Köpfe –
Stadt des Lichts.
Eindhoven wird die Stadt des Lichts genannt. Ob es da
Zufall ist, dass so viele helle Köpfe in der kulturreichen
und quicklebendigen Stadt leben? Tatsächlich wurde
Eindhoven 2011 vom amerikanischen Intelligent Community Forum zur weltweit schlauesten Region ernannt,
Forbes nennt Eindhoven sogar die innovativste Stadt der
Welt. Dank Technologie und Design schlägt das industrielle Hightech-Herz der Niederlande in Eindhoven. Das
erklärt auch die zahlreichen in- und ausländischen Menschen, die zum Arbeiten
oder Studieren in die Region kommen.
Eindhoven gilt weltweit als vorbildlich für
die Zusammenarbeit von Unternehmen,
öffentlichem Sektor und Wissenszentren.
Die fünftgrößte Stadt der Niederlande
liegt in der Provinz Noord Brabant und
zählt über 221.000 Einwohner auf einer
Fläche von beinahe 89 Quadratkilometern. Mit Philips, dem niederländischen
Automobil- und Lastkraftwagenhersteller DAF und dem Chiphersteller ASML
gehört Eindhoven landesweit zu den drei
wichtigsten Wirtschaftsstandorten.
Seit 1999 ist Bechtle direct in den Niederlanden ver­
treten – es war die vierte von heute 14 europäischen
Landesgesellschaften, die den Vertrieb von IT-Produkten über Internet, Telefon und Katalog aufnahm. Sehr
erfolgreich – denn heute beschäftigt Bechtle direct B.V.
rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gehört
Jahr für Jahr zu den wachstumsstärksten E-Com-
merce-Gesellschaften der Bechtle Gruppe. So werden
die Niederländer das ursprünglich für 2015 geplante
Umsatzziel von 50 Millionen Euro bereits in diesem Jahr
erreichen – eine Marke, die das Team bis 2020 verdoppeln will.
Jean-Paul Bierens ist Geschäftsführer in Eindhoven
und bereits seit 2001 bei Bechtle. Er hat ein junges, sehr
motiviertes und engagiertes Team aufgebaut, das mit viel Enthusiasmus und Ehrgeiz Kunden betreut. Ihnen gemeinsam
ist das Bestreben, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Drei Schwerpunkte setzt Bechtle direct in den Niederlanden: Volume Business mit einer
bemerkenswert hohen Onlinequote von
über 70 Prozent. Daneben forciert ein
neunköpfiges Spezialistenteam mit ausgezeichnetem Know-how bei sogenannten Enterprise-Produkten das Value
Business. Und schließlich Projektgeschäft, das von einem eigenen Ausschreibungsteam sehr erfolgreich bearbeitet wird.
Für Jean-Paul Bierens hat der Erfolg ganz unterschiedliche Gründe. Neben den zahlreichen Hersteller­
zertifizierungen des Vertriebsteams und dem konsequenten Dienstleistungsgedanken ist es der persönliche
Kontakt, der mittelständische Unternehmen genauso
überzeugt wie große Konzerne und öffentliche Auftraggeber. Dazu zählen unter anderem Bosch, Tesla, das
Verteidigungsministerium, IKEA oder Yokogawa.
Alljährlich findet in Eindhoven das
mehrfach ausgezeichnete Lichtkunstfestival GLOW statt, bei dem
Dutzende von Lichtkünstlern der
Innenstadt mit ihren Lichtinstalla­
tionen ein neues Gesicht geben.
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Cl e v e r & S m a r t
Mein Eindhoven.
Getestet und für gut befunden.
Städtetipps von Monique Bulsing,
Junior Marketeer, Bechtle direct B.V. Eindhoven.
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3
4
Was ist aus Ihrer Sicht entscheidend in der Kundenbetreuung? Die persönliche, dauerhafte und vertrauensvolle Beziehung zum Kunden ist entscheidend. Ein guter
Kontakt verändert das Kaufverhalten. Wenn wir einen
Kunden sehr gut kennen, ist am Ende nicht mehr der
Preis das wichtigste Kriterium. Deshalb halten wir auch
immer, was wir versprechen. Und wir denken nie, die
Besten zu sein. Überheblichkeit ist ein schlechter Verkäufer!
Ein paar Worte zu Ihrem Mitarbeiterteam? Dazu fällt
mir spontan ein: „If you want to go fast, go alone. If you
want to go far, go together.” Das passt gut zu uns. Wir
haben gemeinsam noch viel vor.
Im Gespräch:
Jean-Paul Bierens,
Geschäftsführer
Bechtle direct B.V.,
Eindhoven, Niederlande.
Welche Argumente machen aus Ihrer Sicht Bechtle
direct zu einem attraktiven Partner Ihrer Kunden?
Ich denke, unsere Kunden merken sehr genau, dass wir
ihnen wirklich helfen wollen – und die Kompetenz
haben, ihr Geschäft zu optimieren, die Prozesse zu verbessern und letztlich Kosten zu sparen. Unsere
Ansprechpartner wünschen einerseits einen professionellen Umgang, schätzen andererseits aber auch die
Betreuung auf einer persönlichen Ebene. Ganz wichtig
ist daher Empathie – gerade weil wir beinahe ausschließlich über Telefon kommunizieren, ist das eine
besonders wichtige Qualität meines Teams.
Haben Sie ein Erfolgsrezept? Es sind die einfachen Dinge,
die den Unterschied machen. Tun, was man sagt, immer
ehrlich sein und es auch bleiben, persönlich sein im
Umgang. Auch unsere Kunden wollen Spaß haben in ihrem
Job und vor allem mag niemand die Vorstellung, dass ihm
etwas verkauft wird. Wenn aber ein Bedarf da ist, dann helfen wir und bieten eine Lösung. Wichtig für den Erfolg ist
aber auch, dass man den Fokus auf die richtigen Kunden
1 Ursprünglich eine Glühlampenfabrik: der Philips Light Tower
war bis 1997 Hauptsitz der
Philips AG.
2 Beliebt und immer gut besucht:
die Straßencafés auf dem
Marktplatz.
3 Heimspielstätte des PSV Eind­
hoven: Das Philips-Stadion bietet Platz für 35.000 Zuschauer.
4 Futuristisches Wahrzeichen im
Zentrum der Stadt: „De Blob“
ist der Eingang zum Einkaufszentrum „De Admirant“.
setzt. Man kann nicht alles gut machen. Deshalb muss
man auch den Mut haben, Nein zu sagen, und eine spezielle Anforderung eventuell eher über einen externen Partner anbieten.
Welches sind persönliche Highlights aus der Zeit bei
Bechtle? Nach meinem Einstieg als Account Manager war
die Übernahme der Geschäftsführung 2009 natürlich ein
wichtiger persönlicher Karriereschritt. Ein Highlight war
dann 2010 unser Ergebniswachstum von 60 Prozent. Und in
diesem Jahr ist es das Umsatzplus von über 40 Prozent in
den ersten beiden Quartalen, das mich absolut begeistert.
Was mögen Sie persönlich an Bechtle? Trotz der Unternehmensgröße bleiben die Kommunikationswege kurz
und die Kontakte persönlich. Ich sage meinen Mitarbeitern
immer, dass sich Qualität durchsetzt und jeder seine
Zukunft bei Bechtle selbst bestimmt. Außerdem macht
uns die finanzielle Stärke zu einem stabilen Marktteil­
nehmer und langfristigen Partner unserer Kunden. Als
Geschäftsführer fühle ich mich wie ein selbstständiger
Unternehmer. Das ist nach meinem Empfinden etwas
wirklich Besonderes: Wir bekommen die notwendige Freiheit, unsere Ideen auszuführen.
Was motiviert Sie? Ich will der Beste sein – aber immer
mit viel Spaß an der Sache und einem strikten Fokus auf
Qualität.
Wie finden Sie Ausgleich? Vor allem beim Laufen. In der
Woche laufe ich zwischen 80 und 100 Kilometer.
Haben Sie einen Leitsatz? Früher in der Schule – nicht
gerade meine stärkste Zeit – habe ich zu meinen Eltern
immer gesagt: „Alles wird gut!“ Und bisher stimmt das
noch immer. Beruflich wie privat.
S e h EN
Evoluon. Mitten im Stadtteil „Strijp“
steht ein diskusförmiges Gebäude,
das Evoluon. Dieses Gebäude wurde
der Öffentlichkeit 1966 anlässlich des
75-jährigen Bestehens von Philips
geschenkt. Zwischen 1966 und 1989
war in dem Gebäude das Museum für
Wissenschaft und Technologie untergebracht. Seit 1996 ist das Evoluon ein
Kongress- und Eventzentrum.
evoluon.com/nl/home
Strijp. De Strijp ist eines der kreativsten und lebendigsten Viertel der
Stadt. Hier finden das ganze Jahr
über viele Festivitäten statt. Hier kann
man Sport treiben, gemütlich essen
und trinken, sich auf dem FeelGood
Market inspirieren lassen, ins Kino
gehen oder verschiedene Festivals
und Veranstaltungen besuchen.
strijp-s.nl
s ta u n e n
GLOW. Jedes Jahr im November bildet die Innenstadt von Eindhoven die
Bühne für GLOW. Künstler und Designer aus dem In- und Ausland zeigen
Licht- und Designinstallationen, die
durch die Nutzung neuer Medientechnologien wie Computer, Sensoren und
Animationen entstehen.
gloweindhoven.nl
Die Lichtjesroute. Am 18. September
1944 wurde Eindhoven von den Alliierten befreit. Jedes Jahr wird die Befreiung mit der Lichtjesroute gefeiert:
eine 22 Kilometer lange, beleuchtete
schlemmen
Strecke durch die Stadt. Die farbigen
Lichter leuchten vom 18. September
bis zum zweiten Sonntag im Oktober.
lichtjesroute.org
Dutch Design Week. Ende Oktober findet die jährliche Dutch Design Week
statt – die größte Design-Veranstaltung Nordeuropas. Sie bietet Designern ein Podium und stellt das verbindende Element zwischen Design,
Technologie und den Menschen dar.
ddw.nl
Eindhoven ist bekannt für ein lebendiges Nachtleben. Die Stadt hat mit
„Stratumseind“ die längste Kneipenstraße der Niederlande. In dieser
Straße reihen sich mehr als 50 Cafés,
Kneipen und Diskotheken aneinander.
Neben der lebendigen Kneipenstraße
gibt es im Zentrum der Stadt viele
gemütliche Terrassenrestaurants.
Mangiare und Mood. Auf „de kleine
Berg“ befindet sich die Trattoria
Mangiare. Ein gemütliches und
­
authentisches italienisches Restaurant, das geschmackvolle und saisonale Ge­
richte serviert. Auch das
­trendige Restaurant Mood ist empfeh-
sp o r t
Schwimmstadion. Eindhoven verfügt
auch über ein eigenes Schwimmstadion, benannt nach dem Schwimm­
olympiasieger Pieter van den Hoogenband. Jeden Tag trainieren hier
viele Amateure und Profis. Außerdem
finden hier verschiedene Sportevents
und Wettkämpfe wie der Swim Cup
Eindhoven, die EM Masters und der
FINA Swimming World Cup statt.
Philips-Stadion. Hier spielt der PSV
Eindhoven. Der 1913 gegründete Verein spielt schon lange in der Eredivisie, der höchsten Liga des niederländischen Fußballverbands.
lenswert. Serviert werden beispielsweise Carpaccio, Wachteln, Austern,
Seezungen und Lammfilet. Das Mood
bietet außerdem eine umfangreiche
Sushi-Speisekarte.
trattoriamangiare.nl/nl/
Eindhoven Culinair. Seit mehr als 20
Jahren steht das Pfingstwochenende
ganz im Zeichen von Schmecken,
Genießen und Erleben. Im Stads­
wandelpark probieren die Besucher
viele Spezialitäten wie Käse, Fleisch,
Fisch, biologische Spezialitäten, exquisite Brötchen, Austern, Eis und Tapas.
In diversen Gaststätten werden zudem
biologische Weine, Champagner, Tee
und Kaffee, Cocktails, Biere und frische Säfte angeboten.
eindhovenculinair.com
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Trends & Co.
1 Privat sucht Horst Wilbald, Leiter des Hochschulrechenzentrums in Coburg, den nötigen Ausgleich zur Arbeit in
­Grenzerfahrungen rund um den Globus. Zum Beispiel lief er bei
minus 30 Grad C
­ elsius über den russischen Baikalsee.
1
4
2 Solche Touren forderten derart, dass keine Zeit bleibe, über die
Arbeit nachzudenken, sagt er.
3 Regelmäßige Gespräche mit den Mitarbeitern, aber auch kosten­
loses Obst für die ganze Abteilung: Rechenzentrumsleiter Horst
Wilbald setzt im Zuge der „Gesunden Hochschule ­Coburg“ eigene Akzente.
4 Beispiel für bewegende Mittagspause an der Hochschule Coburg.
Eine Investition,
die sich lohnt.
Viele Projekte gleichzeitig, ein Termin jagt den nächsten, andauernd
klingelt das Telefon. Für eine richtige Mittagspause bleibt kaum Zeit,
für Sport nach der Arbeit keine Energie. Ist man als Arbeitnehmer
derart gefordert, bleibt die gesunde Lebensweise auf der Strecke.
Vor diesem Hintergrund hat die Bedeutung des Themas Gesundheitsförderung im Betrieb in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage, die der
Deutsche Industrie- und Handelskammertag im Januar dieses Jahres vorgestellt hat. 90 Prozent der deutschen Betriebe unterstützen
der Erhebung zufolge die Gesundheit ihrer Mitarbeiter aktiv oder
haben konkrete Pläne dazu.
In einer neuen Serie möchten wir zeigen, was Bechtle Kunden zur
Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter tun. Den Auftakt dazu macht
die Hochschule Coburg. 2010 entstand dort in Zusammenarbeit mit der
Techniker Krankenkasse das Projekt „Gesunde Hochschule“. Die Initiative überzeugte die Hochschulleitung derart, dass im Mai 2012 ein
Referat unter der Leitung von Stefanie Thees gegründet wurde, das
sich nicht nur um das Wohlergehen der Studierenden, sondern auch
um das der Mitarbeiter kümmert. Zum Angebot für die Hochschulangestellten zählen Grippeschutzimpfungen, mobile Massagen, eine
Rückenschule oder gemeinsame bewegte Mittagspausen. Vor allem
aber konzentriert sich das Referat auf die interne Kommunikation und
Personalentwicklung. Der Leiter des Rechenzentrums, Horst Wilbald,
setzt das Konzept mit individuellen Akzenten um. Persönlich gleicht
der 49-Jährige Arbeitsstress durch Abenteuerreisen aus, wie er im
Interview erzählt.
An welchen Angeboten der „Gesunden Hochschule“ haben Sie selbst
schon teilgenommen? Horst Wilbald: Ich habe zum Beispiel bei einem
vierstündigen Kletter-Workshop mitgemacht. Auf der einen Seite ging
es dabei natürlich ums Klettern. Auf der anderen Seite habe ich Kollegen persönlich kennengelernt, mit denen ich bis dahin – wenn über-
2
B i tacthee
n!
mitm
Was wird in Ihrem Unternehmen für die Gesundheit
der Mitarbeiter getan?
Welche konkreten Ideen haben Sie für einen
gesunden Berufsalltag?
3
Warum sind Ihnen Mitarbeitergespräche so wichtig? Ich nehme mir in
Vier-Augen-Gesprächen ausreichend Zeit für jeden einzelnen Kollegen. Wenn nötig, sitzen wir auch mal zwei Stunden zusammen. Ich
merke, dass sich meine Mitarbeiter dadurch öffnen und auch über sehr
persönliche Dinge mit mir sprechen. Nur so kann ich für die entsprechende Work-Life-Balance sorgen. Entstanden ist ein Vertrauensverhältnis, das Früchte trägt: Über viele Dinge informieren mich meine
Mitarbeiter inzwischen, ohne dass ich nachfragen muss.
Wie reagieren Sie, wenn Sie merken: Ein Kollege ist überlastet?
Wichtig ist mir, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Deshalb
versuche ich, entsprechende Freiräume für mein Team zu schaffen. Ich
habe zum Beispiel einen Container fürs Rechenzentrum angemietet, in
Quellen zur Studie: DIHK
Für unsere neue Serie freuen wir uns über Ihren Input.
Bitte E-Mail an: [email protected]
haupt – nur per E-Mail kommuniziert hatte. Das war eine tolle Sache
und hat mir die Möglichkeit gegeben, über den Tellerrand meiner
Abteilung zu schauen. Mitmachen konnte jeder – vom Professor bis zur
Sekretärin. Spannend fand ich auch einen Vortrag des Kabarettisten Dr.
Eckhart von Hirschhausen zum Thema Glück. Ferner waren an der
ganzen Hochschule Studierende unterwegs und haben Arbeitsplatzverbesserungen für einige Abteilungen ausgearbeitet – auch bei uns im
Rechenzentrum. Und ich habe im vergangenen Jahr einen Führungskräfte-Workshop besucht.
Was konnten Sie aus dem Führungskräfte-Workshop für sich mitnehmen? Es ging unter anderem darum, den eigenen Führungsstil zu hinterfragen. Ich persönlich habe dabei zum Beispiel gemerkt, dass ich
manchmal zu kooperativ mit meinen Mitarbeitern agiere und in
bestimmten Fällen schneller Entscheidungen treffen und klarere
Ansagen geben muss. In diesem Jahr wird übrigens ein Workshop zum
Thema „Mitarbeitergespräche führen“ angeboten. Mir sind regelmäßige Gespräche mit meinem Team aber auch unabhängig davon sehr
wichtig.
Video „Gesunde Hochschule“
Für Ihre Mitarbeiter tun sie viel. Wie gehen Sie selbst mit dem täg­
lichen Arbeitsstress um? Im Rechenzentrum selbst versuche ich,
mehr Struktur in den Arbeitsalltag zu bringen. Als ich die Leitung übernahm, stand ich vor einer riesigen Baustelle. Immer noch sind um die
30 Projekte offen, die wir angehen müssen. Durchsetzen konnte ich
beispielsweise bereits, dass sich studentische Hilfskräfte um den First
Level Support kümmern. Meine Mitarbeiter werden dadurch nicht
mehr direkt angerufen. Das entlastet sie und mich. Ich persönlich finde
vor allem Ausgleich zur Arbeit in recht verrückten, extremen Reisen.
dem jeweils ein Kollege arbeiten kann, wenn er absolute Ruhe braucht.
Zudem sind es meiner Meinung nach oft Kleinigkeiten, die entscheidend zum gesunden Arbeitsalltag und guten Klima beitragen. Einmal
pro Monat bringe ich auf meine Kosten einen großen Obstkorb für alle
mit. Und ich spendiere regelmäßig Wasser und Saftschorlen. Das klingt
vielleicht banal, aber ich habe beobachtet: Wenn ich das nicht mache,
trinkt mancher Kollege den ganzen Tag nur Kaffee.
Verändert sich durch das Projekt „Gesunde Hochschule Coburg“ das
Arbeitsklima? Auf jeden Fall. Die Hochschule hat viel dazugelernt in
Sachen Kommunikation. Zudem habe ich den Eindruck, dass die Mitarbeiter ihren Arbeitsalltag intensiver hinterfragen. Und: Freiräume
motivieren. Dadurch verbessert sich unterm Strich auch die Arbeitsleistung.
Was meinen Sie mit extremen Reisen? Ich bin zum Beispiel schon mit
einer Gruppe zwei Wochen lang durch die Sahara oder im Winter bei
minus 30 Grad mit Rucksack und Zelt über den zugefrorenen Baikalsee
gelaufen. Dieses Jahr war ich in Nepal und bin über mehrere Bergpässe bis über 5.000 Meter aufgestiegen. Ich habe für mich gemerkt: In
der Arbeit stehe ich ständig unter Druck. Das kann ich am besten kompensieren, wenn ich etwas total anderes mache. Während der Touren
bin ich derart gefordert, dass ich keine Zeit habe, über die Arbeit nachzudenken. Auf Mallorca am Strand könnte ich sicher nicht in dem Maß
abschalten.
Einen Fünftausender zu besteigen bedeutet für Sie Erholung? Viele
Leute können das nicht nachvollziehen. Aber auf solchen Reisen lernt
man seine Grenzen kennen. Man trifft Menschen, die täglich ums Überleben kämpfen, und begreift, dass unsere Zivilisationsprobleme sehr
relativ sind. Ich sehe nach so einer Reise einige Dinge wieder wesentlich gelassener. Und ich lerne, mich wieder auf das Wesentliche zu
konzentrieren. Gerade auch als Führungskraft ist das eine extrem
wichtige Fähigkeit.
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Trends & Co.
Geplanter Kontrollverlust als Managementstrategie.
Abschied
von Gizeh.
Jeder kennt sie, die Pyramiden von Gizeh südlich von Kairo: Vor über
4.600 Jahren von den Ägyptern gebaut, stehen sie auch heute noch
symbolisch für Hierarchie und Machtgefälle. Damit haben sie es bis in
die moderne Managementlehre geschafft – als vorherrschendes Organisationsbild, das Firmen in Chefs und Untergebene klassifiziert. Für
Niels Pfläging ist das Modell längst ein Anachronismus. Der Unternehmensberater fordert in seinem neuen Buch „Organisation für Komplexität“ angesichts immer komplexer werdender Märkte, die Rolle von
Managern und Mitarbeitern fundamental umzukrempeln.
„In dynamischen und komplexen Märkten wird die Führung per Weisung und Kontrolle zu einer Gefahr für Organisationen“, erhebt Niels
Pfläging schon nach wenigen Minuten der Lektüre den Zeigefinger.
Viele bestehende Regeln, Prozesse und Tools würden auf die Herausforderungen keine hinreichenden Antworten geben, sondern die Komplexität nur noch verstetigen. Daher plädiert er für eine Arbeitskultur,
in der Verantwortung und Entscheidungskompetenz vom Management
zu den Mitarbeitern wandert. Im gleichen Atemzug lanciert er eine zentrale Forderung: die Abkehr von Top-down-Wegen, starren Funktionen
und Abteilungsstrukturen. Das Unternehmen muss sich stattdessen zu
einem lebendigen Netzwerk fortentwickeln, das gekennzeichnet ist von
der temporären Vernetzung von Mitarbeitern in Teams. Entscheidungen rücken so von der Spitze an die Basis eines Unternehmens.
Temporäre Denkfabrik statt Abteilungen. Pfläging nennt diese dezentral agierenden Einheiten „Zellen“, wo der Einzelne die Freiräume hat,
die er braucht, um ein Maximum an intrinsischer Motivation zu entwickeln. Zudem entsteht ein Leistungsklima, da diejenigen entscheiden,
die dem jeweiligen Problem am nächsten sind, und nicht derjenige, der
sich in der Hierarchie weiter oben befindet. Die traditionelle Organisationspyramide zerrinnt hier zu temporären Denkfabriken. Das alte
Positionsdenken gerät automatisch ins Wanken. Was mit solch einer
dynamischen Netzwerkstruktur einhergeht, ist geplanter Kontrollverlust. Das setzt insbesondere eines voraus: Führung muss beteiligen.
Etwas, was uns allen so schwerfällt. Andere am eigenen Wissens­
kuchen teilhaben lassen und darauf vertrauen, dass das Ergebnis ohne
einen besser wird. Zugleich müssen die Mitarbeiter grundsätzlich
bereit sein, Verantwortung zu tragen.
Druck von der Basis. Mit dieser Art Freiheit umzugehen ist nicht jedermanns Sache. Und funktioniert so eine agile Netzwerkstruktur eigentlich ohne Druck? Nicht ganz, meint Pfläging. Ein gewisses Maß an
Druck hat durchaus eine positive Wirkung. Es kommt nur auf die Art
und Weise an, wo dieser entsteht: Nicht durch die Hierarchie, sondern
in der Gruppe selbst. Verantwortung für gemeinsame Ziele, transparente Informationen und vergleichbare Teamergebnisse erzeugen ein
sportliches Miteinander – und dieser soziale Druck wirkt sogar weit
stärker, weil er „von innen“, also „von uns allen“ kommt statt „von oben
herab“. Wo wir bei der neuen Rolle der Führungskraft wären.
Es hat sich bereits viel getan in den deutschen Managementetagen.
Der Flaschenhals und allwissende Herrscher über einen Verantwortungsbereich war gestern, keine Frage. Heute bereiten Führungskräfte
nicht nur Strategien vor, sie setzen sie um, kommunizieren sie und
kontrollieren ihren Vollzug. Zudem sollen Manager Entrepreneure im
eigenen Unternehmen sein, ständig Wertschöpfung in ihrem Bereich
generieren, fachlich unangreifbar sein und gleichzeitig als Kommunikationstalent ihre Mitarbeiter begeistern. Ganz schön viel verlangt.
Seitenlinie statt Spielfeld. Pfläging kreiert für die Netzwerkorganisation ein nicht minder anspruchsvolles Idealbild: Der veritable Leader
von morgen agiert in erster Linie als Coach, Mentor und Wegbereiter,
um neue Gestaltungsräume für seine Mitarbeiter zu eröffnen. An
Eigeninitiative, Teamfähigkeit, Kommunikationsgeschick, Kreativität
und Lernfähigkeit darf es ihm nicht mangeln. Gleichzeitig muss er sich
weitgehend von Hierarchien und starren Befehlsketten verabschieden,
seinem Team mehr anvertrauen und sich selbst stärker zurücknehmen. Für diejenigen, die sich über ihre Rangabzeichen auf der Schulter als Führungskraft definieren, ist das eher eine schlechte Vision.
Aber für diejenigen, die damit hadern, dass sie immer wieder einsam
Entscheidungen treffen müssen und sich mehr den Austausch auf
Augenhöhe wünschen, sicherlich eine wohltuende Bereicherung.
Pflägings kompakter Optimierungskatalog ist längst keine Theorie
mehr. Immer öfter werden interdisziplinäre Teams gebildet, in denen
sich Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen mit einem übergreifenden Thema über einen gewissen Zeitraum beschäftigen. Mit eigenem Budget und ohne direkte Vorgaben. Firmenzentralen und Dependancen von Unternehmen wie Google, Facebook oder Ebay lassen auf
diese Form der Zusammenarbeit sogar ihre Innenarchitekten antworten: überall präsente Diskussionsräume, Kaffeebars und Sitzgelegenheiten, die nicht nur die inspirierende Komfortzone temporärer Kompetenzteams erhöhen, sondern den schnellen Austausch ermöglichen.
Anleitung zum Perspektivwechsel. Die klassische Auslegung von
Managementsystemen ist eine beliebte Zielscheibe von Kritiker und
Buchautor Niels Pfläging. Seit Jahren liefert er bissige Ratgeber, mit
denen er wie ein Bolzenschneider eingefahrene Muster durchtrennt
und oberen Managementetagen die Abrissbirne zeigt. Auch mit seinem
neuesten Werk „Organisation für Komplexität“ ist sich Pfläging treu
geblieben und straft diejenigen ab, die den Wert eines Buchs am
Umfang messen. Auf schlanken 102 Seiten eröffnet sich eine erfrischend menschliche und pragmatische Perspektive auf Führung in
komplexen Organisationen, ohne von oben herab den Leser in ein
Methodenkorsett zu zwängen. Allein dies hilft bei der Offenheit, die der
erfahrene Berater seinen Erläuterungen als logische Folge schenken
kann: Hier wird nicht belehrt, sondern praktisch angeregt.
Lesetipp:
Niels Pfläging: Organisation für Komplexität. Wie Arbeit wieder
lebendig wird – und Höchstleistung entsteht.
Über den Buchautor.
Niels Pfläging arbeitet als Berater, Business-Speaker und Autor mit
Wohnsitz in Wiesbaden und New York City. Pfläging versteht sich als
Vordenker und Praktiker, der Manager und Organisationen bei tief
greifenden Veränderungen begleitet. Pfläging war unter anderem
fünf Jahre lang Direktor des britischen Thinktanks Beyond Budgeting Round Table BBRT, davor arbeitete er mehrere Jahre lang als
Controller in deutschen Konzernen. „Organisation für Komplexität”
ist Pflägings viertes Buch zum Thema.
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W e l t m e is t e r li c h
Bechtle Cloud-Lösung sorgte bei Europas größtem Public-Viewing-Event
in Berlin für sicheren Datentransfer und -austausch.
Im Hyundai Fan Park Berlin feierten in diesem Sommer über 4,5 Millionen Fans die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Allein beim Finale strömten über
700.000 Fans vor das Brandenburger Tor und feierten
den grandiosen Titelgewinn der deutschen Fußball­
nationalmannschaft. Unvergessen bleibt nicht zuletzt
der Empfang des DFB-Teams am 15. Juli vor beeindruckender Kulisse in Berlin. Auf Europas größter Fanmeile entstanden auch unzählige Bilder, Filme und
Dokumente mit hohem Datenvolumen.
arbeitgeber
Bechtle erhält Auszeichnung als Best Recruiter.
Best Recruiters hat Bechtle in der Branchenwertung mit
Gold ausgezeichnet. Im Bereich IT/Software/Telekommunikation setzte sich das Unternehmen an die Spitze von 18
getesteten Arbeitgebern, im Gesamtranking liegt Bechtle
auf Platz 12 von 515.
Die größte Recruiting-Studie im deutschsprachigen Raum
untersuchte 2014 zum dritten Mal jeweils 500 Arbeitgeber in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf deren
Recruiting-Qualitäten. Manuela Schmiedeknecht, Teamleiterin Human Resources HR-Marketing, Recruiting &
Ausbildung, ist zufrieden: „Die Auszeichnung als Best
Recruiter in der Branche IT/Software/Telekommunikation
be­­stätigt unsere Strategie der Mitarbeitergewinnung. Für die Bechtle AG
und für die in die Rekrutierung involvierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der erste Platz im Branchenranking nicht nur ein toller Erfolg, sondern
viel mehr noch Motivation, auch in
Zukunft neue Herausforderungen anzunehmen und auch weiterhin kreative
Recruiting-Ansätze zu verfolgen.“
Best Recruiters untersuchte für die Studie die Aktivitäten in folgenden Bereichen: Online-RecruitingPräsenz (zum Beispiel Karriere-Website oder SocialMedia-Aktivitäten), Online-Stellenanzeigen (darunter
deren Gestaltung und Aussagekraft), den Umgang mit
Bewerbern (beispielsweise die Reaktion auf Initiativbewerbungen) sowie das Feedback zum Bewerbungsprozess. Die erfolgreichsten der 24 untersuchten Branchen
sind der Anlagen-/Maschinenbau, Chemie sowie Automotive/Kfz-Produktion. An der Spitze des Gesamtrankings stehen die Unternehmen EY Deutschland, Bertelsmann, Piepenbrock, Tchibo und Schott.
Nach dem silbernen Siegel 2013 jetzt auf Platz eins
der Branche zu landen bedeutet für Bechtle mehr als
eine Auszeichnung: „Professionelles und wertschätzendes Recruiting ist ein essenzieller Teil unseres
Geschäftserfolgs“, sagt Manuela Schmiedeknecht. Denn
das Gefühl der Verbundenheit mit dem Unternehmen
beginne schon vor der Vertragsunterzeichnung und sei
somit der Anknüpfungspunkt für die spätere Mitarbeiterbindung. In Zeiten des demografischen Wandels und
IT-Fachkräftemangels sei dieser Faktor von großer
Bedeutung. Eine wesentliche Rolle spielt Manuela
Schmiedeknecht zufolge der effiziente und effektive
Einsatz unterschiedlicher Recruiting-Kanäle. „Dabei ist
uns wichtig, uns an der jeweiligen Zielgruppe zu orientieren.“ Xing, LinkedIn, kununu und die von den Auszubildenden betreute Website www.bechtle-azubit.de sind
in diesem Zusammenhang wertvolle Säulen für die
Arbeitgeberdarstellung, die es noch auszubauen gilt:
„Wir möchten uns als Arbeitgeber dort noch stärker
hervorheben und beispielsweise auch
Neuigkeiten aus dem Unternehmen
bei Xing oder LinkedIn platzieren“,
sagt Manuela Schmiedeknecht.
Denn trotz des Erfolgs – ausruhen
kommt nicht infrage. So sollen zum
Beispiel Webseiten und Stellenanzeigen mobilfähig gestaltet werden. Das
ist gleichzeitig die Basis für Mobile
Recruiting. Damit könnte es Bechtle
gelingen, sich noch stärker von der Konkurrenz abzuheben, da laut der Studie weniger als 20 Prozent der
Unternehmen über mobile Endgeräte rekrutieren. Mit
Erfahrungsberichten von Mitarbeitern verschiedener
Bereiche werden Botschaften zukünftig greifbarer
gemacht: „Die potenziellen Bewerber sollen sehen, was
sie bei Bechtle bewegen und erreichen können“, erläutert Manuela Schmiedeknecht das Konzept. Letztlich
gebe es auch beim Umgang mit Bewerbern noch Verbesserungspotenzial. Die Teamleiterin denkt dabei
unter anderem an eine noch schnellere Rückmeldung
auf Bewerbungen. Wichtig sei vor allem auch, potenzielle Mitarbeiter nicht, wie lange Zeit üblich, als Bittsteller zu sehen. „Die Zeiten haben sich geändert“, so
Manuela Schmiedeknecht im Hinblick auf den Fachkräftemangel. „Eine kontinuierliche Weiterentwicklung im
Recruiting ist für uns daher selbstverständlich.”
Begeisterung erlebbar machen. Um die Dateien einfach, schnell und sicher mit den beteiligten Abteilungen, externen Agenturen, der Presse und weiteren
Partnern zu teilen, setzte Hyundai auf die Content­­
­
Sharing-Plattform Bechtle Secure Cloudshare (BSC).
„Mit der in Deutschland pilotimplementierten CloudLösung von Bechtle waren wir jederzeit technologisch
flexibel und konnten stets zeitnah unsere BusinessAnforderungen im Rahmen des Projekts Hyundai Fan
Park Berlin 2014 sehr erfolgreich umsetzen und damit
Tausenden von Fußballfans Begeisterung und Leidenschaft während der WM 2014 erlebbar machen“, sagt
Walter Fink, Head of IT, Hyundai Motor Deutschland
GmbH.
Sicherer Datentransfer. Mit BSC stellte Bechtle dem
Automobilhersteller eine zentrale Datenaustauschplattform zur Verfügung. Sie ermöglicht es, Dateien
hochsicher und jederzeit nachvollziehbar auszutau-
schen und zu verteilen. Die Lösung lässt sich einfach in
bestehende Geschäftsprozesse von Unternehmen jeder
Größenordnung integrieren. BSC kann als Virtual Appliance im eigenen Datacenter oder im Rechenzentrum
von Bechtle in Friedrichshafen gehostet werden und ist
auch als App für iPhone und Android verfügbar. Der Einsatz von Bechtle Secure Cloudshare im Hyundai Fan
Park zeigt die Skalierbarkeit der Lösung. Entscheidend
aber ist die einfache Handhabung, die für hohe Akzeptanz und Zufriedenheit bei den Anwendern sorgt.
i
Siehe auch Artikel
zu BSC auf Seite 32/33.
Weitere Informationen und Testzugang:
https://cloudshare.bechtlecloud.com
CAD-MEHR W ERT L Ö S UN G EN
Solidpro und Lino vereinbaren strategische Partnerschaft.
Lino GmbH, Spezialist für Vertriebs- und Produktkonfiguration, und die Solidpro GmbH, die als SOLIDWORKS-Systemhaus der Bechtle Gruppe angehört,
arbeiten künftig in den Bereichen „3D-Anlagenlayout
für SOLIDWORKS“ und „Tacton Vertriebs- und Produktkonfiguration“ eng zusammen. Die beiden Partner
rechnen mit zusätzlichen Vertriebseffekten im jewei­
ligen Kerngeschäft sowie mit großen Optimierungs­
potenzialen für die Geschäftsprozesse gemeinsamer
Kunden.
SOLIDWORKS-Reseller Solidpro erweitert mit der strategischen Partnerschaft seine Geschäftstätigkeit um
integrierte Lösungen zur Automatisierung von Produktentwicklungs-, Verkaufs- und Fertigungsprozessen. Dazu gehört das SOLIDWORKS Solution Partnerprodukt Lino® 3D layout, mit dem Vertriebsmitarbeiter
ohne 3D-CAD-Expertenwissen in kürzester Zeit perfekte und aussagekräftige 3D-Aufstellpläne mit SOLID-
WORKS generieren, die heute zur Projektierung von
Industrieanlagen dringend benötigt werden.
Solidpro Geschäftsführer Werner Meiser: „Unsere
Kunden fragen uns immer öfter nach integrierten Konfigurationslösungen für SOLIDWORKS, um durch erheblich verkürzte Durchlaufzeiten weitere Wettbewerbsvorteile generieren zu können. Wir haben uns jetzt mit dem
Premium-Technologieberater Lino GmbH zusammengetan. Ausschlaggebend waren das beachtliche Know-how
für Konfiguration und SOLIDWORKS, die große Projekterfahrung, die gute Vernetzung mit dem Hersteller Tacton
Systems und die Vielzahl an Referenzen.“
Der Konfigurationsspezialist Lino ist seit 2007 autorisierter Tacton Systems Partner und entwickelt unter dem
Label Software Made by Lino® eigene Standardsoftware
zur Integration des Tacton Configurator mit CAD (SOLIDWORKS), PDM (SOLIDWORKS Enterprise PDM), CRM
(Salesforce), ERP (Navision, Sage Bäurer, SAP), 3D-WebApplikationen und mobilen Endgeräten.
Werner Meiser, Geschäftsführer Solidpro GmbH.
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b i T s & b oBS
be Flower & Power, I & Pad,
Frisch aus dem Netz. In dieser Ausga
& schön.
Kabel & Salat, Tipp & Tapp, lecker
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H ö c h s t e r S t a t u s a ls P l a t i n u m P a r t n e r
Bechtle und SimpliVity schließen Vertrag für EMEA.
Wolfgang Huber, Regional
Sales Director, Central
Europe, SimpliVity.
Im Juli 2014 erweiterten Bechtle und SimpliVity ihre
Partnerschaft auf Basis des PartnerAdvantageProgramms für die Region EMEA. Mit 28 zertifi­zierten
SimpliVity System Engineers hält Bechtle als Pla­ti­num
Partner auch den höchsten Partnerstatus und hat damit
garantierten Zugriff auf Vertriebsunter­stützung, exklusives Produkt-Know-how
und Schulungsangebote.
hohe IT-Kompetenz und Nähe zum Kunden aus und ist
der ideale Partner für den Vertrieb sowie die Übernahme von Dienstleistungen und Services rund um
unsere Lösungen“, sagt Wolfgang Huber, Regional Sales
Director, Central Europe, SimpliVity. Bechtle ergänzt in
Projekten Hosting, Managed Services und Virtualisierungskompetenz und unterstützt die gemeinsamen
Kunden beim Aufbau einer Hybrid Cloud.
SimpliVity ist ein schnell
wachsender
Hersteller
von ­IT-Infrastruktur der
dritten Generation – sogenannter Hyper Converged
Infrastructure. Das Unternehmen mit Hauptsitz in
Westborough, Massachusetts, wurde 2009 gegrünRoland König, Leiter
det und beschäftigt heute
Geschäftsfeld Virtualisierung
weltweit rund 300 Mitarbei Bechtle.
beiter. Mit der Technologie von SimpliVity kann
ein ­virtualisiertes Rechenzentrum einheitlich und softwarebasiert gesteuert werden. „Ich freue mich außerordentlich, dass wir mit Bechtle einen der besten und
renommiertesten Value Added Reseller in Europa als
Partner gewinnen konnten. Bechtle zeichnet sich durch
Funktionale Technologie, die einfach zu managen ist.
SimpliVity bietet mit OmniCube eine Plattform an, die
alle grundlegenden Bereiche der Unternehmens-IT wie
Rechenleistung, Speicher, Datenbank und Netzwerke in
einem Produkt bündelt und Funktionen wie Virtualisierung, WAN-Optimierung und Deduplizierung bereithält.
Mit der integrierten Managementsoftware OmniStack
können Unternehmen ihre komplette IT-Infrastruktur
einfach managen und profitieren von reduzierten Betriebsund Investitionskosten. „Unsere Kunden schätzen die
hohe Virtualisierungskompetenz von Bechtle. Die
Zukunftstechnologie von SimpliVity bieten wir als wichtigen Baustein auf dem Weg in die Cloud an. Umso mehr
freut es mich, dass wir unsere Partnerschaft strategisch vertiefen und räumlich ausdehnen. Ich bin überzeugt, dass wir unseren Kunden gemeinsam optimale
Lösungen für eine moderne IT anbieten“, sagt Roland
König, Leiter Geschäftsfeld Virtualisierung bei Bechtle.
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Heute servieren wir
bunten Kabelsalat. Hübsch
anzusehen, die farbenfrohen
Textilladekabel für AppleGeräte.
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So soll sie sein, die
perfekte Wandhalterung: Magnetisch und schlank macht sie das
iPad griffsicher. Und wenn eine
hilft
Oberfläche nicht aus Metall ist,
der MagStick mit 3M-Oberfläche
via
weiter. Wieder etwas Innovatives
Bechtle IT-Systemhaus erlangt CommVault CASP-Partnerstatus.
Vertriebsleiter Robert Öfferl,
Bechtle IT-Systemhaus
Österreich.
Damit ist das Systemhaus befähigt und autorisiert, den
First-Level-Support selbst durchzuführen, und kann
damit der großen Kundenbasis deutliche Vorteile bieten. „Für den Kunden ist die Möglichkeit, anstatt in
einem zentralen Callcenter direkt bei Bechtle Support
anfordern zu können, von großem Nutzen. Unsere Con-
Digitale Rettung für alle
en.
Pflanzenfans ohne grünen Daum
oren
Sens
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Flow
Bodenfeuchtigkeit, Temperatur,
Sonneneinstrahlung und Leitfähigmkeit des Bodens, schickt die gesa
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n
melte
mobile Endgerät, wo sie in einer
wunderschönen App ausgewertet
werden. Mit den präzisen Anweisung
gen steht dem botanischen Erfol
nichts mehr im Weg.
alle, die schöne und leckere und
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E I NZ I G ART I G I N Ö S TERRE I CH
Nach der Platinum-Partnerschaft mit CommVault,
einem der weltweit am schnellsten wachsenden
Unternehmen für Daten- und Informationsmanagementsoftware, erlangte das Bechtle IT-Systemhaus
Österreich nun den CASP-Status (CommVault Authorized Support Partner) – ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal im österreichischen Markt.
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Kickstarter.
Und jetzt noch zwei Blog-Tipps für
sultants kennen die gesamte Infrastruktur mit allen
spezifischen Ausprägungen und können dadurch unmittelbar abschätzen, wo ein Problem zu lokalisieren ist“,
sagt Bechtle Vertriebsleiter Robert Öfferl.
Mit dem neuen Partnerstatus unterstreicht Bechtle
seine Stellung als einer der führenden Anbieter für
Enterprise Storage und Backup in Österreich. Ein spezialisiertes Kompetenzteam mit hohem Zertifizierungslevel berät und unterstützt Kunden zu allen technologischen Lösungen aus dem herstellerübergreifenden
Portfolio.
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2
Was verbindet Tom Hanks, Ihr
e?
iPad und eine alte Schreibmaschin
Die App Hanx Writer. Der amerikani
sche Schauspieler entwickelte diese
kostenlose Anwendung mit, die den
er
Schreibzimmer-Sound vergangen
Tage aufleben lässt.
e mögen:
unnötige und lustige und feine Ding
6
Kreative SelfmadeIdeen, schöne Downloads
und Geschenktipps:
sodapop-design.de
3
4
Leckere Rezepte wunder­
schön präsentiert – und die
Bezugsquellen für hübsche Deko
gibt’s gleich dazu:
fraeulein-klein.blogspot.de/
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