Jan seghers - Gießener Allgemeine Zeitung

Transcrição

Jan seghers - Gießener Allgemeine Zeitung
8. Jahrgang · 1/2015
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Jan seghers:
Der Bestsellerautor vor seiner
Lesung in Gießen im Interview
blickpunkt
Campus
Der Jahresrückblick
als Quiz und ein
ausblick auf 2015
Seite 4
in gießen.
Die neue Kanzlerin
der Justus-Liebiguniversität im
Seite 36
gespräch.
ist: Wenn die
Zukunft beginnt.
www.immo-in-mittelhessen.de
Editorial
Persönlich war 2014 ein bewegtes Jahr. Viel gefreut. Immer mal geärgert. Viel erlebt. Auch manches versäumt. Wahrscheinlich kennen Sie, liebe Leser, diese Phase im noch jungen Jahr: Die Blicke richten sich zurück. Schlüsse werden
gezogen. Die Blicke richten sich nach vorn. Günther Jauch hat das vor großem Publikum bereits getan. Caren Miosga
ebenfalls. Markus Lanz mit ziemlicher Sicherheit auch. Also verkneifen wir uns einmal mehr einen klassischen Jahresrückblick und lassen Sie die Arbeit machen: Wie war das mit 2014 nochmal? Lediglich ein Grundgerüst über das, was
in den vergangenen zwölf Monaten wichtig war in Gießen, haben wir in unserem Quiz vorbereitet. Passt zu unseren
Vorsätzen im neuen Jahr: Ein bisschen mehr das Leben genießen. Alles andere kommt schon ganz von allein. Das
zeigt auch unser kleiner Ausblick auf 2015 in Gießen: Viele Termine stehen schon fest. So manches wird sich verändern. Mein Kollege Marc Schäfer und ich, wir wünschen Ihnen, liebe Leser, dass für Sie noch die eine oder andere
schöne Überraschung dazukommt. Damit auch Sie in zwölf Monaten sagen können: Noch häufiger gefreut. Ein bisschen seltener geärgert.
Das richtige erlebt. Das richtige versäumt. Florian Dörr
Blickpunkt
4 und 42 Rampenlicht
Was prägte Gießen im vergangenen Jahr? Was erwartet die Stadt im kommenden? Unser
fast schon traditioneller Jahresrückblick als Quiz und unser Ausblick.
Stadtgespräch
16
18
21
Welche Veranstaltungstipps wir für den
Januar herausheben
Veranstaltungskalender
24
Am main
29
Wie Martin Carr und Maximilian Hecker
die Freunde guter Musik mit ihren Konzerten in Frankfurt überzeugen wollen
Kultur
Was die Band Shadowpainter in den
vergangenen 20 Jahren erlebt hat
34
Campus
36
Welche Pläne Susanne Kraus als neue
Kanzlerin der Justus-Liebig-Universität hat
Wie Klaus Meier aus Mittelhessen zum
Whisky-Botschafter wurde
Unterwegs
Leute
32
Sportwelt
12
Matthias Altenburg ist Jan Seghers ist unser
Interviewpartner.
Wie William Balser Mr. Miss-Wahl wurde
und Heidi Klum nach Gießen brachte
Was sich unter dem neuen Pächter im
Ulenspiegel verändern wird
Blick in die region
Foto: dpa
Foto: Archiv/Marcus Müller
Inhalt
38
Was den Reiz des Stuntmotorradfahrens
ausmacht
Brad Shaws Kolumne
40
Mediathek
41
Worüber Christian Eisert in »Kim & Struppi«
schreibt und in Gießen lesen wird
Vinothek
44
Sperrsitz
45
Wie unsere Leser Karten für »Frau Müller
muss weg« gewinnen können
streifzug
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Impressum
Herausgeber:
Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel
Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr
E-Mail: [email protected]
Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co.
KG, Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch
­ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409;
PhG: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus Verwaltungs­
gesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB
8053, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max
Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische
Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 43, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel
(Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen).
Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der
­»Gießener Allgemeinen Zeitung«, »Alsfelder Allgemeinen
Zeitung« sowie in über 250 ausgewählten, stark frequentierten Auslagestellen. Auflage: 37 500 Exemplare
Anzeigenleitung: Jens Trabusch
Anzeigenverkaufsleitung:
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben
Gültig ist der Anzeigen­tarif Nr. 63 vom 1. Januar 2015
streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Titelbild: dpa
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­nischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die
erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder unter Telefon 0 30/28 49 30, Presse-Monitor Deutschland GmbH
& Co. KG. © Streifzug, Gießen
1/2015 streifzug 3
Blickpunkt
Ein gutes Jahr
für Gießen?
Vieles in der Stadt hat sich verändert in den vergangenen zwölf Monaten. Für unser großes
Rätsel zum Jahreswechsel wühlten wir uns tief ins Archiv der Gießener Allgemeinen Zeitung. Das
Ergebnis sehen Sie auf den nächsten acht Seiten. Ob das vergangene Jahr mit all seinen Höhen
und Tiefen nun ein gutes war oder nicht: Die Antwort überlassen wir Ihnen. Aber vorher haben
Sie noch ein bisschen zu tun: Es warten 78 Fragen in unserem Rätsel auf Sie.
4. In welcher Straße öffneten im Sommer
zwei Cafés und der Woschtkeller?
Kaplansgasse
1. Wie heißt die neue Studio­
bühne des Stadttheaters, die mit
der neuen Spielzeit eröffnet
wurde?
Seltersweg
Bahnhofstraße
Katharinengasse
TiL
Tat
5. Im November trafen sich rund
tAt
300 Hells Angels in Gießen und
Wißmar, um die Gründung eines
­Gießener »Charters« zu feiern. Die
­Polizei war mit einem Großaufgebot
vor Ort. Wo in Gießen wurde
gefeiert?
taT
Bantzerweg
Eichendorffring
Mühlgasse
Löberstraße
6. Vor 70 Jahren griffen rund 250 britische
2. W
elche Verkehrsader wurde 2014 zur
Tempo-30-Zone deklariert?
3. D
ie Umbenennung welcher Einrich-
tung wurde im August beschlossen?
Bomber die Stadt an und zerstörten sie
fast völlig. Es war das wohl prägendste
Ereignis der Stadtgeschichte.
An welchem Datum jährte es sich?
Marburger Straße
Philosophikum
23. Januar
Ringallee
Otto-Eger-Heim
9. Mai
Wiesecker Weg
Altes Schloss
13. August
Rathenaustraße
Botanischer Garten
6. Dezember
4 streifzug 1/2015
11. Im Februar begannen die
7. Ein Ausgehkeller wechselt mit dem
Grabungen auf dem Kirchenplatz. Was ist hier für die Zeit
nach dem Abschluss geplant?
Wiederaufbau der Kirche
Jahreswechsel den langjährigen
Pächter. Welcher ist gemeint?
Eingezäunter Fußballplatz
Umgestaltung des Platzes
Ulenspiegel
Busbahnhof
Scarabée
Sowieso
Domizil
8. Im Herbst brachte Charly Weller, der
unter anderem Videos für die Gießener
Allgemeine Zeitung dreht, einen Krimi
mit Lokalbezug heraus. Wie hieß er?
Gummiinsel
Nordstadt
Eulenkopf
Schlangenzahl
9. Das Schicksal des kleinen Muhammet
bewegte 2014 weit über die Grenzen
Gießens hinaus. Zu welchem Thema
stieß er eine Debatte an?
Steuerpolitik
12. Mitten in der Stadt eröffnete im Juni
runderneuert eine Einrichtung zur
Umweltpädagogik.
Welche ist gemeint?
Asylrecht
Lahnfenster
Organspende
Botanischer Pavillon
Schulpolitik
Wieseckbrücke
Grüne Insel
10. Ein besonderes Rennen lockte im
Sommer das Publikum in die
Plock­straße. Welches ist gemeint?
13. D
irekt angegliedert an welchen Club
eröffnete im Herbst ein Restaurant?
Entenrennen
Agostea
Hase gegen Igel
Ulenspiegel
Stöckelschuhrennen
Haarlem
Eierlauf
Admiral Music Lounge
15. Um die Verkehrsregelung auf
welchem Platz gab es im Februar
großen Ärger?
Bahnhofsvorplatz
Berliner Platz
Marktplatz
Platz der deutschen Einheit
16. Wer streikte im März und zog dabei
demostrierend durch die Stadt?
Busfahrer
Lokführer
Piloten
Taxifahrer
17. Welche Fast-Food-Filiale im
14. Der AStA der Justus-Liebig-
Universität hat ein Maskottchen.
Wie heißt es?
Astana
Schiffenberger Tal schloss zwischenzeitlich seine Tore?
McDonald’s
Kentucky Fried Chicken
Astra
Subway
AStar
Burger King
Alf
18. Welche Partei kündigte 2014 an, bei
der Wahl des Oberbürgermeisters 2015
mit einem eigenen Kandidaten antreten
zu wollen?
Piraten
AfD
Rentner Partei
ÖDP
1/2015 streifzug 5
Blickpunkt
26. Im Februar versuchte sich Claudia
Bello bei einer Castingshow. Wo?
The Voice of Germany
Das Supertalent
Rising Star
Deutschland sucht den Superstar
27. Das Krimifestival lockte auch 2014
wieder. Welcher Star gab sich im
Kinopolis die Ehre?
Til Schweiger
Moritz Bleibtreu
Uwe Ochsenknecht
Benno Fürmann
28. Ein Diebstahl sorgte im Dezember
kurzzeitig für große Aufregung.
Welcher ist gemeint?
19. Wo sorgte im Januar der Fund
einer Fliegerbombe für
Aufregung?
Mann im Turm vor der Mensa
Einer der drei Schwätzer
Weststadt
Goldener Engel am Marktplatz
US-Depot
Krippenfigur Maria
Wieseck
Poppe-Gelände
29. Der langjährige Manager welcher
Band wurde im September in Gießen
beigesetzt?
20. Wo konnte man im Sommer einen
ordentlichen Espresso bestellen?
Universitätsplatz
23. Die 2014 veröffentlichte Planung für
welches Baugebiet sieht unter anderem
einen neuen Bahnhaltepunkt vor?
Neuer Teich
Schlachthof
Botanischer Garten
RKH-Gelände
Theaterpark
Güterbahnhof
Poppe-Gelände
21. Welches Großprojekt entsteht seit
diesem Jahr im Gießener Osten?
Zusätzliche Auffahrt auf den Ring
24. Um welche Besonderheit wurde das
Elefantenklo im Frühjahr erweitert?
Scorpions
U2
Puhdys
Metallica
30. Die Jungs von OK Kid traten
beim Bundesvision Songcontest
auf. Welchen Platz belegten sie?
1
Campus Philosophikum
Spülung
3
Neue Osthalle
Waschbecken
6
S ommerrodelbahn auf dem
Schiffenberg
Funktionierender Aufzug
9
22. Ein neuer Veranstaltungsort sollte 2014
sein erstes Konzert beherbergen.
Daraus wurde nichts, weil sich die
Bauarbeiten verzögerten.
Was ist gemeint?
Klobrille
25. Im November ging der Fall K. zu Ende.
Wegen teils schwerem sexuellen
Missbrauchs in 40 Fällen sowie
Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde er verurteilt. Wozu?
Miller Hall
Zwei Jahre und drei Monate
Alte Post
Sieben Jahre und zehn Monate
Schlachthof
Drei Jahre und zwei Monate
TiL
Zwölf Jahre und neun Monate
6 streifzug 1/2015
31. Was sorgte im Spätherbst für
Diskussionen zwischen Stadt, Kirche
und Handel?
Kirchenladen
Verkaufsoffene Sonntage
Kirchensteuer
Preiserhöhung für Weihrauch
32. In einer Gießener Kneipe sorgte
Mitte des Jahres ein Lokalverbot für
Aufregung. Wer durfte nicht rein?
Männer
Nordafrikaner
Frauen
Südbayern
33. Im Juni begann die Sanierung einer
architektonischen Legende der Stadt.
Welche ist gemeint?
35. Oliver Schepp fotografiert für
die Gießener Allgemeine
Zeitung und den Streifzug.
Im Sommer eröffnete er zudem
eine Ausstellung im Seltersweg.
Wie hieß sie?
Gießen entdecken
om Selterstor zum
V
Kirchenplatz
Mein Stück Grün
Gießener Köpfe
Flughafengebäude
Kongresshalle
Dachcafé
Johanneskirche
34. Wo wurden im Juli eine Menge Zelte
aufgestellt?
36. Im Dezember wurde Bodo Ramelow
zum Ministerpräsenten von Thüringen
gewählt. Wo in Gießen lernte er einst
den Kaufmannsberuf?
39. Im November wurde bekannt,
dass Anja Helmchen bei der Wahl zur
Oberbürgermeisterin antreten wird.
Doch für welche Partei?
Lahnufer
Karstadt
SPD
US-Depot
Dern Passage
CDU
Europaviertel
Horten
Grüne
Poppe-Gelände
Neustädter Tor
FDP
37. Im Mai sorgte eine Gießener Studentin
bundesweit für Schlagzeilen.
Warum?
S ie machte den besten Abschluss
aller Zeiten
40. Die Planung für welches exklusive
Wohnprojekt, die im September
vorgestellt wurde, sieht unter
anderem ein Schwimmbad auf dem
Dach vor?
Lahntower
S ie war die Tochter der
Bildungsministerin
Wohnen am Schwanenteich
S ie klagte gegen die
Justus-Liebig-Universität
Wieseckview
S ie erschien voll verschleiert
zur Vorlesung
38. Welche Gießener Künstlergruppe
wurde von der Bundesregierung als
»Kultur- und Kreativpiloten
Deutschlands« ausgezeichnet?
Residenz Lahnblick
41. Im November wurde bekannt,
dass die Privatbrauerei Gießen
zahlungsunfähig ist. Heute ist das
Unternehmen am Teichweg
angesiedelt. Doch an welcher Stelle
wurde früher gebraut?
2Steps
An der Frankfurter Straße
3Steps
An der heutigen Agentur für Arbeit
4Steps
An der Liebigstraße
5Steps
An der heutigen Ostschule
1/2015 streifzug 7
blickpunkt
42. Welche beliebte Veranstaltungsreihe
lud im November bereits zum zehnten
Mal?
WG-Festival
Gießen kocht
WG-Flohmarkt
Diskurs
47. Im Dezember endete die fast 20-jährige
Dienstzeit von Dr. Michael Breitbach als
Kanzler der Justus-Liebig-Universität.
In welcher Sportart feierte er in seiner
Jugend die größten Erfolge?
Handball
Basketball
Fußball
Tennis
43. Welcher Superstar feierte im Mai eine
After-Show-Party in der Admiral Music
Lounge?
Rihanna
48. W
elcher überregional bekannte
Musiker trat zur Landesgartenschau in
der Wieseckaue auf?
Sean Paul
Bosse
Justin Timberlake
Max Herre
Cro
Nena
Max Mutzke
44. Welcher Imbiss richtete erstmals eine
Bühne beim Stadtfest aus?
Gutburgerlich
49. Wo halten Dozenten der THM seit dem
Frühjahr Vorlesungen?
Woscht Keller
Roxy
Tims Tastys
Kinopolis
Woscht Anna
Heli
Kinocenter
45. W
elche Gießener Band veröffentlichte
im Oktober unter dem Titel »Insel« ihr
neues Album?
50. Wer war 2014 auf keiner der Bühnen
des Stadttheaters zu sehen?
Mono für alle
King Lear
Ok Kid
Der große Gatsby
Juli
Der Weibsteufel
Am Leben Forbei
König Ödipus
51. Im April sorgten besondere Arbeiten
an der Ostanlage für Ärger bei vielen
Autofahrern. Was wurde gemacht?
eichnung eines zusätzlichen
Z
Zebrastreifens
Straßensperrung
Schranke wegen Ampelschaden
Installation von Blitzern
46. Im Februar begannen im
ehemaligen Kaufhof die
Ent­kernungsarbeiten. Erst einige
Monate später wurde ­bekannt,
welche Kultureinrichtung
hier eine ­Außenstelle
bekommen soll.
Kinocenter
Uni-Orchester
Stadttheater
Kupferschmiede
52. Einer der bekanntesten deutschsprachi-
gen Autoren der vergangenen Jahrzehnte las im Sommer in Gießen.
Wie heißt sein bekanntestes Buch?
Faserland
Soloalbum
Peace
Russendisko
53. Rund 3 000 Leute pilgerten im Juni an
die Lahnwiesen, um bei einem Weltrekordversuch teilzunehmen.
Was wurde probiert?
Längste Picknickdecke legen
Höchster Müllberg stapeln
Tiefstes Loch graben
Weitester Sprung in die Lahn
Anzeige
58. Worum entbrannte im Laufe des Jahres
ein Disput zwischen Gießen und
Wetzlar?
10
Umzug der HSG Wetzlar
20
Goethes Vergangenheit
30
Umleitung der Lahn
40
Wiesbaden spielte ein bekannter
Gießener eine Nebenrolle. Wie lautet
sein Spitzname?
Steg über die Lahn. Benannt ist
er nach Ludwig Christoph
Rübsamen. Durch welchen Sport
wurde er über die Grenzen der
Stadt hinaus berühmt?
Schwimmen
Turmspringen
Rudern
Eishockey
Musik- und Kunstverein im Spät­
sommer mit einer Sonderausstellung?
Ansiedelung von Ikea
59. Im heiß diskutierten »Tatort« aus
54. Eröffnet wurde 2014 der neue
62. Welchen runden Geburtstag feierte der
Labello
Mascara
Eyeliner
Bebe
60. Ein studentisches Kulturprojekt schloss
im Juli seine Pforten. In welcher Straße
lag der Veranstaltungsort?
63. Welche Steuer kam ab Januar
ins­besondere auf viele Gießener
Studenten zu?
Bildungssteuer
Zweitwohnsitzsteuer
Biersteuer
Kopiersteuer
64. Der Besuch welches Schauspielers
sorgte im Februar für einen Ausnahmezustand im Kinopolis?
Mühlgasse
Matthias Schweighöfer
Fasanenweg
Elyas M’Barek
Lindenplatz
Til Schweiger
Schanzenstraße
Uwe Ochsenknecht
55. Im Januar begannen Mitarbeiter des
Tiefbauamts mit einer langwierigen
Arbeit. Welche ist gemeint?
50 Fahrkartenautomaten wechseln
200 Busfahrpläne austauschen
8000 Kunstleitpfosten einsetzen
20000 Mauselöcher stopfen
56. W
elcher Musiker stellte sein neues
Album, das später auf Platz eins
der Charts stehen sollte, im Kinocenter
vor?
Marteria
Casper
Haftbefehl
Marsimoto
57. Im Sommer wurde auch in Gießen
die Weltmeisterschaft geguckt.
Wo gab es die Spiele der deutschen
Nationalmannschaft erstmals auf
großer Leinwand zu sehen?
Schiffenberger Tal
Kinopolis
Stadttheater
61. Wer küsste erstmals bei
einem sehenwerten Stück im
Stadttheater
Spinnenfrau
Tintenfischfrau
Roboterfrau
Spaghettifrau
Osthalle
1/2015 streifzug 9
65. Die Gießener Studentin Tugce A.
wurde zu einem Symbol für
Zivilcourage. In welcher
Stadt wurde sie Opfer einer
Gewalttat?
Frankfurt
Wiesbaden
Offenbach
Mainz
66. A
nfang des Jahres öffnete ein Laden,
der in Gießen ziemlich einzigartig ist,
seine Pforten in der Dammstraße.
Was ist gemeint?
Dampfsauna
Späti
Coffee Shop
Schokoladendöner
69. Im März erschien das dritte Buch von
Dietrich Fabers Krimireihe rund um
Henning Bröhmann. Wie hieß es?
Loft
Timbuktu
Zeitgeist
Titos Brille
68. Beim Weihnachtsmarkt müssen die
Gießener 2014 auf eine Eisbahn und
Glühwein auf dem Kirchenplatz
verzichten. Wie viele Stände sind
trotzdem zusammengekommen?
Knapp über 30
Knapp über 40
Knapp über 50
Knapp über 60
10 streifzug 1/2015
immer wieder Fehlalarme bei Feuerwehren und Anwohnern?
Der Tod macht Schule
Philosophikum
Toter geht’s nicht
Rathaus
Manni Kreutzer übernimmt
US-Depot
Tote Hunde beißen nicht
Klinikum
67. W
elcher Kinofilm von 2014 erzählt von
der Suche einer in Gießen herangewachsenen, längst prominenten Frau
nach ihrer Identität, sondern von
Menschen, die Stadtgeschichte
mitgestalteten
71. W
o sorgten spätestens ab Dezember
70. W
er wurde zu Beginn der
laufenden Saison zum neuen
Kapitän der Gießen 46ers?
Björn Schoo
TJ DiLeo
Cameron Wells
Benjamin Lischka
Blickpunkt
72. Welche Satzung mit weitreichenden
Folgen wurde im Winter im parlamentarischen Hauptausschuss vorgestellt?
Bürgerbeteiligung
Lösungen:
1.
taT
41. An der heutigen Agentur für Arbeit
2.
R
ingallee
42. Gießen kocht
3.
Otto-Eger-Heim
43. Sean Paul
4.
K
aplansgasse
44. Gutburgerlich
5.
B
antzerweg
45. Juli
6.
6. Dezember
46. Stadttheater
7.
Ulenspiegel
47. Basketball
Welt
8.
Eulenkopf
Spiegel
48. Bosse
9.
Organspende
49. Kinopolis
Dämmpflicht
Müllpreise
Diäten
73. Ein Beitrag aus dem Online-Portal
welcher Zeitung sorgte im Spätsommer
für Aufregung in der Stadt, weil Gießen
nicht so gut wegkam?
Focus
Zeit
74. An welchem Weltraumprojekt war die
Justus-Liebig-Universität beteiligt?
Rosetta
Voyager
Space Pioneer
Yutu
75. Welches Eiscafé schloss im Januar
seine Pforten?
10. Stöckelschuhrennen
50. King Lear
11. Umgestaltung des Platzes
51. Installation von Blitzern
12. Lahnfenster
52. Russendisko
13. Admiral Music Lounge
53. Längste Picknickdecke legen
14. AStar
54. Rudern
15. Bahnhofsvorplatz
16. Busfahrer
17. Burger King
18. AfD
19. Poppe-Gelände
Nadelgrat
20. Neuer Teich
Dolomiten
21. Campus Philosophikum
Joglland
Ötscher
76. Wie viele Besuche verzeichnete die
Landesgartenschau in der Wieseckaue?
22. Miller Hall
23. RKH-Gelände
24. Spülung
25. Sieben Jahre und zehn Monate
Knapp über 300 000
26. Deutschland sucht den Superstar
Knapp über 500 000
27. Til Schweiger
Knapp über 700 000
28. Krippenfigur Maria
Knapp über 900 000
77. E
nde des Jahres wurde offiziell, dass
C&A eine der Filialen in Gießen aufgeben wird. Wo liegt das besagte Haus?
Nordanlage
Südanlage
Westanlage
Ostanlage
78. Wie heißt die neue JLU-Kanzlerin mit
Nachnamen?
29. Scorpions
30. 9
31. Verkaufsoffene Sonntage
32. Nordafrikaner
33. Flughafengebäude
34. US-Depot
35. Mein Stück Grün
36. Karstadt
37. S
ie erschien voll verschleiert zur
Vorlesung
Kraus
38. 3Steps
Müller
39. CDU
Kruse
40. Lahntower
55. 8 000 Kustleitpfosten einsetzen
56. Marteria
57. Kinopolis
58. Ansiedelung von Ikea
59. Labello
60. Schanzenstraße
61. Spinnenfrau
62. 20
63. Zweitwohnsitzsteuer
64. Matthias Schweighöfer
65. Offenbach
66. Späti
67. Titos Brille
68. Knapp über 50
69. Tote Hunde beißen nicht
70. TJ DiLeo
71. US-Depot
72. Bürgerbeteiligung
73. Zeit
74. Rosetta
75. Dolomiten
76. Knapp über 500 000
77. Westanlage
78. Kraus
Text und Idee: Florian Dörr
Meyer
1/2015 streifzug 11
Foto: dpa
»Eine angenehme
Doppelexistenz«
RAMpenLicht
Er sucht gerne. Am liebsten während er mit dem Rad fährt. Entlang der Ränder Frankfurts,
durch die Wetterau oder die Rhön. »Wenn du fleißig genug bist, schenkt dir die Wirklichkeit
wunderbare Momente«, sagt Jan Seghers. Zum Beispiel eine neue Figur, ein Opfer oder
einen Täter. Oder nur eine zufällige Begegnung, vielleicht in einem Café, vielleicht auf einer
Parkbank. Alles wird literarisch verarbeitet. Von Seghers. Ansonsten heißt der 56-Jährige
Matthias Altenburg. Kriminalromane kann er aber nur als ein anderer schreiben. Mit der
»Sterntaler-Verschwörung« legt der Autor seinen fünften vor. Im Interview mit dem streifzug
erzählt er, warum er sich weigert, ihn als Regionalkrimi zu bezeichnen, wieso sein Umgang
mit Menschen hin und wieder grenzwertig ist und ob er auch in Gießen morden könnte.
Herr Seghers oder Herr Altenburg?
Wenn’s um die Krimis geht, Seghers. Ansonsten Altenburg. Ich suche mir aus, auf
welchen Namen ich gerade hören will.
schaltet, wenn ich eigentlich nur Rad
fahren will. Öfter allerdings suche ich
gezielt nach den Orten, an denen eine bestimmte Szene spielen könnte.
Es ist egal, ob ich einen Tatort suche, wo
die Leiche gefunden wird, oder einen
Schauplatz, wo zwei Eheleute sich unterhalten. Ich muss die Orte kennen.
Gibt es überhaupt einen Unterschied?
Als ich meinen ersten Krimi schrieb, wusste ich gar nicht, dass es einer wird. Ich
zeigte einem Freund verschiedene Bruchstücke, und der sagte: »Pack’s zusammen,
dann wird es ein Kriminalroman.« Und ich
bekam prompt eine Blockade. Weil ich
zwar viele Krimis gelesen, aber noch nie
einen geschrieben hatte. Dann hat wiederum derselbe Freund gesagt: »Nimm dir ein
Pseudonym.«
Ein Beispiel?
In einem der Romane spielt eine Szene in
einer Wohnsiedlung hinter dem Preungesheimer Gefängnis. Ich kannte die Siedlung, bin aber trotzdem noch mal hingefahren. Dabei fiel mir zum ersten Mal auf,
dass vor dem Gefängnis ein riesiges Mahn-
Gespräch zwischen Eheleuten? Wenn man
Zeit mit Ihnen verbringt, muss man damit
rechnen, in Ihrem nächsten Buch
aufzutauchen?
Wird alles aufs Handgelenk geschrieben. Es
funktioniert gar nicht anders. Ich muss neugierig sein, muss Augen und Ohren aufmachen. Ich hoffe immer, dass ich keine Situation allzu wiedererkennbar übernehme.
Aber es gibt auch Phasen beim Schreiben,
in denen ich so sehr auf die Verwertbarkeit
all dessen, was mir begegnet, konzentriert
bin, dass es schon grenzwertig ist.
»Lieber finden
als erfinden«
Es hat funktioniert?
Ja, ein psychologischer Trick.
Hört sich nach gespaltener Persönlichkeit
an.
Genau, ich führe sozusagen eine angenehme Doppelexistenz.
Äußert die sich im Alltag?
Nach zehn Jahren bin ich so sehr daran
gewöhnt, dass wir zu einer Person geworden sind. Ich hoffe nicht, dass wir
noch immer unter Schizophrenie leiden.
Jan Seghers, der Autor, fährt gerne mit
dem Fahrrad. Wenn Sie durch Ihre
Heimatstadt Frankfurt fahren, sehen Sie
Romanhandlungen?
Mal so, mal so. Mal fahre ich einfach
durch die Gegend, ohne Absicht und entdecke dabei irgendwas. Als Künstler hat
man ja nie so ganz frei – oder man hat
immer Freizeit, wie man will. Meine
Wahrnehmung ist ja auch dann einge-
mal für die während der Nazizeit dort erschossenen ausländischen Gefangenen
steht. Ich setzte mich eine Weile hin. In
diesem Moment ging oben ein Zellenfenster auf. Eine junge Frau setzte sich hinter
dem Gitter auf die Fensterbank, zog die
Knie an und hörte Radio. Irgendwann bemerkte sie mich und winkte runter.
Das haben Sie verarbeitet?
Ja, auch wenn es eine Situation war, die
die Handlung nicht vorangebracht hat.
Eher war es ein wenig Petersilie, die ich
darüberstreuen konnte. So ist es eigentlich
sehr, sehr oft. Wenn man fleißig genug und
bereit ist, rauszugehen und zu recherchieren, schenken einem die Orte immer
etwas. Ich bin sowieso ein Autor, der lieber
findet als erfindet.
Finden Sie auch Leichen in Frankfurts
Straßen?
Grenzwertig?
Meine Tochter kommt und sagt, der Wellensittich ist krank. Und ich sage: »Das ist
eine gute Idee, die kann ich brauchen.«
Figuren oder Handlung? Was steht zuerst?
Das Verbrechen am Anfang ist das Rätsel, das
die Spannung beim Leser auslöst und in
Gang hält. Aber ich muss die Auflösung
schon früh kennen, um nicht selbst in die Irre
zu laufen. Die Nebengeschichten und -figuren entstehen erst beim Schreiben. Sie müssen sich organisch entwickeln. Sonst hätte
ich das Gefühl, dass sie nur Marionetten
sind, die meinen Plan ausführen. Wenn ich
am Anfang sorgfältig mit den Figuren umgehe, ihnen eine Geschichte gebe, oft eine, die
ich gar nicht erzähle, danken sie es mir. Sie
werden lebendig, setzen Fleisch und Muskeln an. Dadurch bekommt die Geschichte
Schwung, die Figuren bewegen sich von
selbst.
1/2015
streifzug 13
RAMpenLicht
Werden Sie da nicht von Ihren Szenarien
verfolgt?
Es ist eher so, dass ich mir etwas vom Leib
schreibe. Ich erinnere ich mich an die
»Braut im Schnee«, mein zweiter Kriminalroman. Das Ausgangsbild ist eine tote Frau,
die auf seltsame Weise drapiert gefunden
wird. Ein ähnliches Bild habe ich in den
Memoiren eines Gerichtspsychologen aus
der englischen Provinz gelesen. Diese
Schilderung verfolgte mich über Jahre. Als
ich es dann selbst zu einem Motiv gemacht
habe, hat es mich nicht mehr verfolgt. Einmal aufgeschrieben, ist fast wie vergessen.
Sie sagen, Krimis sind die letzte Möglichkeit, Gesellschaftsromane zu schreiben.
Na klar. Es geht immer auch darum: Wie
leben wir, wie wollen wir leben, nach welchen Maßstäben leben wir? Als Krimiautor
kann ich sehr organisch in verschiedene
Milieus der Gesellschaft eintauchen, kann
unterschiedliche Schichten aufeinanderprallen lassen, die sich normalerweise nicht
begegnen. Weil das Verbrechen so vieles
zusammenführt.
Ist der Krimi Ihr Mittel zum Zweck,
um die Gesellschaft zu beschreiben, oder
ist unsere Gesellschaft eine kriminelle?
Allein unsere Form zu wirtschaften ist oft
genug kriminell. Wenn man bedenkt, wie
groß die räuberische Energie von Konzernen und Banken ist, kann man wohl sagen,
dass wir in einer kriminellen Realität leben.
Die Sie auch von ihrer politischen Seite
in Ihrem neuen Roman »Die SterntalerVerschwörung« aufgreifen. Mit Figuren, die
offensichtlich an hessische Politiker angelehnt sind.
Ich habe das Problem, wenn ich einen
Ministerpräsidenten im Jahr 2008 schildere,
ist es wie beim Papst. Es gibt nur einen.
Natürlich glaubt jeder, ihn wiederzuerkennen. Aber ich habe nicht umsonst einen Roman geschrieben und den Figuren andere
E
in Mann, zwei Namen. Worin der
Unterschied zwischen Matthias
Altenburg und Jan Seghers liegt, weiß
er selbst nicht so genau. Nur, dass der
eine älter ist. Matthias Altenburg wurde
1958 in Fulda geboren, Jan Seghers vor
etwa zehn Jahren in Frankfurt – gewissermaßen als der Mann fürs Grobe. Der, der
die Krimis schreibt. Sonst gibt es keinen
Unterschied, sagt Altenburg. Und: »Ich
suche mir aus, auf welchen Namen ich
gerade hören will.« Bevor er sich dem
14 streifzug
1/2015
Namen gegeben. Also: Sie sind alle
erfunden, aber nicht ausschließlich.
Gibt es da keinen Ärger?
Man muss es riskieren, die Meinungsfreiheit
auch mal in Anspruch zu nehmen. Klar
besteht die Möglichkeit, eine einstweilige
Verfügung für ein Buch zu bekommen. Nur
ist es bei Persönlichkeiten der Zeitgeschichte meistens so, dass die Gerichte zugunsten
der Autoren entscheiden.
Und bisher mussten Sie noch nicht vor
Gericht?
Nein, ich habe nur gehört, dass sich der
ehemalige Regierungssprecher Dirk Metz im
Radio zu dem Roman geäußert hat. Er war
offensichtlich ein wenig beleidigt über die
Darstellung des Regierungssprechers. Hat
Hemmungsloser
Voyeur
vermutet, sich dort wiederzuerkennen, fand
das aber so abwegig, dass er gesagt hat, es
sei alles erfunden. Und damit hat er mir eigentlich einen Persilschein ausgestellt.
Sie weigern sich, Ihre Romane als
Regionalkrimis zu bezeichnen …
Ganz entschieden weigere ich mich. Wie
jedes Buch haben auch meine Romane
Schauplätze. Wie kann ich dem entgehen?
Gar nicht. Ich benutze Schauplätze, die ich
gut kenne. Hat Joyce mit seinem »Ulysses«
einen Regionalroman über Dublin geschrieben? Niemand käme auf die Idee, das zu sagen. Das, was man unter Regiokrimi versteht,
ist meistens eine so elende Fortsetzung der
Fremdenverkehrswerbung mit anderen Mitteln. Bestenfalls sind es Krimiparodien. Das
ist einfach nichts, womit ich irgendwas zu tun
haben möchte. Ich schreibe Romane, die an
den Orten angesiedelt sind, die ich kenne.
Genre des Krimis widmete (»Die einzige
Möglichkeit, Gesellschaftsromane zu
schreiben«) arbeitete er als Journalist, verfasste Essays und Romane. Mit dem neuen Genre kam der neue Name. 2006 veröffentlichte Jan Seghers seinen ersten
Kriminalroman mit dem Titel »Ein allzu
schönes Mädchen«. Innerhalb der nächsten drei Jahre folgten drei weitere. Etwas
mehr Zeit ließ er sich mit seinem aktuellen Roman: Nachdem vier Jahre keine
neuen Verbrechen aus Seghers Feder auf
Meistens Ihre Heimatstadt. Wieso gerade
Frankfurt?
Weil ich hier gute Krimis schreiben kann.
Ich hatte durchaus den Impuls, mal
wegzuziehen, raus aus der Stadt. Vielleicht
in die Wetterau oder in die Rhön. Als
ich anfing, Krimis zu schreiben, ist mir
Frankfurt aber wieder sehr viel näher
gekommen.
Weil Frankfurt kriminell ist?
Weil die Stadt einerseits groß genug ist,
dass hier wirklich jedes Verbrechen geschehen kann. Das liegt unter anderem
am Flughafen und dem großen Bahnhof.
Es ist nie unwahrscheinlich, hier ein noch
so monströses Verbrechen anzusiedeln.
Niemand würde sagen: Das kann nicht
sein. Und andererseits ist die Stadt klein
genug, dass ich mir relativ schnell ein
Netz an Informanten aufbauen konnte.
Ich kann jemanden fragen, der etwas von
Gerichtsmedizin, von Kriminalistik
versteht. Und ich kann eben alle Orte
leicht und schnell mit dem Rad abfahren.
Ohne Angst?
Wenn ein Verbrechen geschieht, würde
ich hinrennen. Ich bin ein hemmungsloser
Voyeur.
Sie lesen im Januar in Gießen. Ließe es
sich hier auch gut morden?
Ja, als Schauplatz würde ich eine dieser
Barackensiedlungen aus der Nachkriegszeit wählen, von denen ich gehört habe.
Mir hat mal jemand erzählt, dass es dort
allerlei Kriminalität gab. Als Bild hat sich
das bei mir in den Kopf gesetzt. Das könnte ich mir gut vorstellen. Sabrina Dämon
///
Jan Seghers liest am 15. Januar ab 20 Uhr
aus seinem neuen Krimi beim Literarischen
Zentrum Gießen.
den Markt kamen, legte er in diesem Jahr
»Die Sterntaler-Verschwörung« vor. Auch
ein Krimi, der in Frankfurt und Umgebung spielt, und dessen Protagonist bereits zum fünften Mal der Polizist Robert
Marthaler ist. Der hat sich übrigens über
die Bücher hinaus einen Namen gemacht
und ein Gesicht bekommen: Zwei der
Krimis wurden verfilmt. Die Rolle des
Kommissars spielt Matthias Koeberlin.
»Die Braut im Schnee« lief 2012 im
Fernsehen.
sda
Foto: ZDF
RAmpenlicht
Matthias Koeberlin
gibt Marthaler ein
Gesicht.
»Die Sterntaler-Verschwörung«
Die Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist
Absicht, obwohl dem Roman die Bemerkung
»Alle Ereignisse und Personen sind frei erfunden« vorangestellt ist – freilich ergänzt mit
einem Zusatz: »Selbst der Vollmond scheint,
wann er will.« Rolf-Peter Becker, hessischer
Ministerpräsident, ausgewiesener Flughafenbefürworter und Dalai Lama-Freund – so
heißt Roland Koch in Jan Seghers neuem
Marthaler-Krimi »Die Sterntaler-Verschwörung«. Seine Gegenspielerin: Sabine Xanthopolous als Andrea Ypsilanti, Sozialdemokratin. Kurz vor dem Erreichen ihres Ziels,
Beckers Nachfolgerin zu werden, wird sie
scheinbar unvermittelt von vier Abweichlern
aus den eigenen Reihen abgeschossen und
verschwindet in der politischen Bedeutungslosigkeit. Soweit der Polit-Krimi, der sich
2008 tatsächlich so abgespielt hat. Im Roman wird mit richtigen Kugeln geschossen –
getroffen werden damit ganz andere. Tödliche Verschwörung? Die landespolitischen
Vorgänge in Hessen – eine Seite verliert
haushoch, die andere gewinnt, und trotzdem
gibt es ein Patt – seien für ihn eine Steil­
vorlage gewesen, sagt Seghers. Spekulationen seien damals ins Kraut geschossen, »und
ich dreh die Schraube weiter«, sagt er. Es sei
gleich klar gewesen, dass neben Machtstreben und persönlichen Eitelkeiten auch handfeste wirtschaftliche Interessen im Spiel gewesen seien. Solche Vorgänge seien für
einen Krimiautor ein gefundenes Fressen.
Und so rankt sich das Verbrechen um den
politischen Hintergrund. Ein alter Mordfall,
den sich Ermittler Robert Marthaler vorgenommen hat, und ein neuer, von dem er nur
durch Zufall erfährt. Ein Beamter des Landeskriminalamts verhält sich höchst verdächtig.
Das Marthaler-Team stürzt sich in die Arbeit.
Die Ermittlertruppe ist eine verschworene
Gemeinschaft, es geht fast wie in einer Familie zu. Niemand schaut auf den Feierabend,
alle leiden mit, wenn Marthaler schweren
Liebeskummer hat. Und wieder spielt die
Journalistin Anna eine Rolle, die schon in
»Die Akte Rosenherz« dabei war. Wie schon
in anderen Marthaler-Krimis wird scharf
geschossen, in wilder Verfolgungsjagd über
Landstraßen gerast, atemlos vor schweren
Jungs geflohen. Die Geschichte ist so spannend erzählt, dass die fast 500 Seiten wie im
Flug vergehen. An manchen Stellen nicht
ganz logisch überzeugend, werden zwei
scheinbar vollkommen unterschiedliche Fälle schließlich zusammengeführt, das Dunkel
erhellt sich. Was für ein Mensch Robert
Marthaler ist, der als Polizist recht unkonventionell erscheint und nun schon zum fünften
Mal auftritt? Wie er selbst habe der RomanErmittler eine Abneigung gegen Telefonieren
und Autofahren – aber die Figur sei reine
Erfindung, sagt Seghers. Frankfurt steht als
Schauplatz im Zentrum des Geschehens,
aber diesmal spielt auch das Umland mit:
Wiesbaden, Schwarzenfels im Osten der
Metropole und der Taunus. Als Regional­
krimis will Seghers seine Bücher jedoch auf
keinen Fall verstanden wissen. »Das ist
Fortsetzung der
Fremdenverkehrswerbung
mit anderen Mitteln. Damit will
ich nichts zu tun
haben.« Aber
man müsse eben
einen Ort kennen, um ihn zu
beschreiben, sagt
der Frankfurter
Seghers.
Sabine Ränsch
1/2015 streifzug 15
Stadtgespräch
Ulenspiegel
wird Familiensache
Oft ist die naheliegendste Lösung auch die beste. In den vergangenen Monaten suchte die
Stadt nach einem neuen Pächter für Ulenspiegel und Bitchen. Nun ist klar: Britte und Tobias
Bach übernehmen das Ensemble am Seltersweg. Seit Jahren machen sie hier bereits die Arbeit. Es war die naheliegendste Lösung. Aber keine einfache.
Als Tobias Bach zum ersten Mal hinter die
Theke des Ulenspiegel tritt, kommt der Fußballweltmeister aus Dänemark, der Bundeskanzler heißt Helmut Kohl und Microsoft
hat gerade Windows 3.1 auf den Markt gebracht. Kurz: Es ist unfassbar lange her.
Hin und wieder steht Bach auch heute
noch hinter der Theke. Doch der Ulenspiegel ist ein anderer: »Als ich anfing, war das
eine Rotweinkneipe für Schauspieler«, erinnert er sich. Der Biergarten lief damals zwar
recht gut, denn viele andere Möglichkeiten
hatten die Gießener nicht, um gemütlich
draußen zu sitzen. Doch spätestens im
Herbst machte man sich Sorgen, wie man
finanziell über den Winter kommen soll.
Bis Bach gemeinsam mit drei Mitarbeitern
die »Tanzbar« ins Leben rief und den Ulenspiegel zu einem Kulturkeller ausbaute. Aus
dem Studenten, der sich hinter der Theke
der Location sein erstes Geld verdiente, war
ein Macher geworden. Pächter Hans-Jürgen
16 streifzug 1/2015
»Felix« Liebert gab ihm einen einfachen
Auftrag: Musik spielen und Konzerte veranstalten, mit denen Bach etwas anfangen
kann.
Genau das machte Tobias Bach. Irgendwann kam ein kurzer Abstecher in »seriöse« Berufe, er arbeitete als Computerfachmann und Lokaljournalist, doch die
Gastronomie ließ ihn nicht los. »Im Grunde
mache ich hier nun seit zehn Jahren inhaltlich die ganze Arbeit«, sagt er heute. Und
die macht er gut: »Es ist ein Kleinod«, lobt
zum Beispiel Oberbürgermeisterin Dietlind
Grabe-Bolz.
Doch in den vergangenen Wochen und
Monaten war Unruhe in sein Leben gekommen. Denn im Oktober verkündet die Stadt:
Der eigentlich bis 2019 laufende Vertrag mit
dem langjährigen Pächter der städtischen
Liegenschaft Liebert wird – sofern bis dahin
ein Nachfolger gefunden ist – zum Ende
des Jahres im gegenseitigen Einvernehmen
beendet. Die Stadt sucht nun einen neuen
Pächter für Ulenspiegel und das angegliederte Bitchen. Nach so langer Zeit – Dänemark, Kohl, Microsoft – bedeutet das für
Bach: alles oder nichts. Er will nicht mehr
nur der Macher sein, sondern auch alle
Freiheiten eines Pächters haben. Einfach
soll es für die naheliegendste Lösung aber
nicht werden. Viel wird geredet. Offenbar
wird auch viel gemauschelt. Viel wird geschrieben. Sogar Til Schweiger scheint zwischenzeitlich ein gewisses Interesse an einer Pachtnachfolge zu haben. Im Dezember
dann die Meldung der Stadt: Tobias und seine Ehefrau Britte Bach bekommen den Zuschlag, sie werden die neuen Pächter. »In
den vergangenen Monaten sah es nicht danach aus«, erinnert sich Tobias Bach und
sagt: »Ich bin froh, dass es letztlich einen
sauberen Übergang gab.« Grabe-Bolz
scheint ebenso zufrieden: Von einer Lösung,
»auf die wir vertrauen können«, spricht sie.
Konzerte in Kürze
31. JANUAR – SHADOWPAINTER
Im Jahr 1995 gegründet, feiern Shadowpainter 2015 ihr 20-jähriges Bandbestehen. Ihre Musik beschreibt laut Pressemitteilung der Begriff Prog-AlternativeGrunge-Metal am besten. Im Ulenspiegel
wollen sie zusammen mit Anonymos,
Genuar, Dj Plattenjunkie und einem
Special Guest den Bandgeburtstag feiern.
Sie spielen anlässlich dieses Datums ein
Doppelset mit insgesamt zwei Stunden
länge. Die Songs stammen aus allen Phasen der Bandgeschichte, dabei sind auch
einige, die nur an diesem Abend gespielt
werden und aus den Anfangsjahren der
Band stammen. Auf Seite 32 gibt es mehr.
Fotos: Schepp
2. FEBRUAR – LIV
Für Ulenspiegel und Bitchen planen die
neuen Pächter nur sanfte Eingriffe. Kein
Wunder: Bach hat das Ensemble mit seinen Mitarbeitern über Jahre zu dem gemacht, was es ist, eine Institution für Generationen von Gießenern. Um
reinzukommen in den Kulturkeller, wenn
Bach mal wieder zur »Tanzbar« geladen
hat, steht man im Zweifel auch gerne Mal
eine halbe Stunde an. Im Ulenspiegel soll
es entsprechend auch nur Schönheitskorrekturen geben: »Es gibt ein paar kleine
Dinge hier, die kann man nicht mehr
saubermachen.«
Etwas umfassender sehen die geplanten
Veränderungen im Bitchen aus, wobei hilfreich sein könnte, dass Britte Bach neben
den Angewandten Theaterwissenschaften
auch Gastronomiebetriebswirtschaft studiert hat. Hier soll der »Charme der
1990er Jahre« verschwinden. Auch die
Speisekarte wünschen sich die neuen
Pächter frischer und saisonaler. »Wir stellen uns das Bitchen zeitlos, aber traditionsbewusst vor. Vielleicht kann man auch gute Musik auflegen«, regt Britte Bach an.
Zudem soll der Biergarten wieder belebt
werden.
Ob sie eine Bühne beim Stadtfest auf die
Beine stellen können – lange Jahre war die
ein Anziehungspunkt für junges Publikum,
bis sie vor wenigen Jahren vom Pächter
eingestellt wurde – hängt davon ab, ob die
Bachs einen Kooperationspartner finden.
Die Kulturinitiative Gießen, die früher mitgemacht hatte, war zuletzt bei anderen
Bühnen aufgesprungen. Doch: »Ohne
Kooperationspartner ist es finanziell kaum
zu stemmen«, verrät Tobias Bach.
Zwar ist die Stadt – bis auf einen kleinen
Teil des Bitchens – die Eigentümerin des
Ensembles am Seltersweg. Doch mit Zuschüssen aus Kulturtöpfen kann der Ulenspiegel nicht kalkulieren. Abgaben für die
Künstlersozialkasse, GEMA-Gebühren
oder Kosten für Catering und Unterbringung muss Tobias Bach bei Konzerten
natürlich dennoch zahlen.
Dazu kommt, dass die neuen Pächter zum
Start mit einer weiteren Unwägbarkeit
rechnen müssen, die 2015 aufschlägt: Der
Mindestlohn kommt auch auf die Gastronomie zu. »Die Lohnkosten werden um 20
bis 30 Prozent steigen.« Dabei bekommen
Aushilfen im Ulenspiegel bereits jetzt
mehr als in anderen Locations. »Es wird
zumindest eine spannende Zeit«, prophezeit Tobias Bach.
Doch Oberbürgermeisterin Dietlind
Grabe-Bolz dürfte nicht alleine dastehen,
wenn sie sagt: »Die Bachs wissen, worauf
sie sich einlassen.«
Florian Dörr
In ihren Sounds mischen sich folkige
akustische Gitarren, gefühlvolle Streicher
und ein unverwechselbarer Gesang. Klänge aus norwegischen, deutschen und
amerikanischen Lebensabschnitten. Klänge, die uns auf rätselhafte Art treffen. Mit
der Klassik fing für Liv alles an: Sie studierte Geige in Karlsruhe, danach JazzGesang in New York. Heute macht sie ihr
eigenes Ding daraus, mit Songwriter-Lyrik, norwegischem Folk und einer Prise
Indie-Rock. So baut sich Liv passend zum
Titel des Albums »Build My Own World«
ihre eigene Welt, komprimiert in 12 Songs
auf Englisch und Norwegisch. Mit Herzblut und einer Menge Talent schreibt,
dichtet, arrangiert, dirigiert, baut sie
Songs, die Bestand haben und gerade
durch ihre Komplexität ins Herz rutschen.
26. FEBRUAR – CONTRAST TRIO
Was wäre eine Band ohne kreative Veränderung? Das dachte sich auch das Contrast Trio und richtete jüngst seinen Fokus
neu aus. Mehr denn je geht es auch im
Ulenspiegel um einen individuellen,
transparenten Sound. Er ist laut Pressetext
die Klammer für filigrane bis kraftvolle
Melodien, repetitive Miniaturen, subtile
elektronische Effekte und Grooves. Natürlich sind die spannenden Improvisationen, mit denen die Band vor Jahren bekannt wurde, weiterhin präsent. Aber
eben nur noch als eine von vielen Facetten des Contrast Trios. Das kompositorische Spektrum reicht von lyrischen Passagen über imaginäre Soundtracks bis zu
energiegeladenem Jazz. Die stilistische
Bandbreite reflektiert persönliche Hintergründe und Vorlieben der Musiker um die
30, die seit 2008 zusammenspielen.
1/2015
streifzug 17
Blick in die Region
Die Whisky-Nase
Klaus Maier gibt Orientierung in einem boomenden Markt: Bei ihm und seinen
Whisky-Tastings gibt es viel zu lernen und viel zu probieren. Ob im Shop in Ehringshausen
oder bei geschärften Sinnen im Dunkelkaufhaus Wetzlar.
Bitte nicht in Massen, gerne aber in Maßen
– Whisky soll Freude bereiten. Doch die
Auswahl ist groß. Vom 9.99er aus dem Discounter bis zum 69.95er findet sich in den
heimischen Marktregalen vielerlei – und
der wohlsortierte Fachhandel, der einschlägige Versand bieten darüber hinaus gerne
Leckereien aus den drei- und vierstelligen
Preissegmenten an. Nach oben hin gibt es
kaum Grenzen. Und die Vielfalt ist verwirrend: Single Malt oder blended? Oakwoododer Sherry-finish? Scotch oder irish? Amerikanisch oder kanadisch? Indisch oder
japanisch? Oder gar deutsch? Ja, das gibt es
alles. Gute Japaner wie der Karuizawa oder
18 streifzug 1/2015
der Nikka stehlen gelegentlich bei Messen
und Blindverkostungen etablierten Single
Malts aus Schottland die Schau, haben
längst einen festen Platz auch im hoch­
preisigen Markt. Indien ist der weltgrößte
Produzent der Brände – wohl koloniales
Erbe. Und in Deutschland versuchen sich
seit einigen Jahren gute kleine Brennereien
ebenfalls mit beachtlichen Erfolgen an dem
legendären Stoff. In dem boomenden Markt
ist Orientierung gefragt: Etwa mit einem
Tasting.
Klaus Maier, in der Region eine der bekannten Whisky-Nasen mit einem Schwerpunkt auf schottischen und irischen Single
Malts, bietet Verkostungen von Bränden
etwa aus dem Norden der Insel an. Er erklärt auch Gesetze des Marktes, weiß um
Geschmack wie Orientierungen und nimmt
seine Gäste, wenn gewünscht, auch mit auf
Reisen um die Welt: Von »betreutem Trinken« sprechen manche dann. Macht Spaß,
ist überdies lehrreich, führt mit netten Leuten zusammen – einfach ein genussvoller
Abend.
»Als ich 1994 anfing, mich etwas intensiver
mit dem Single Malt Whisky zu beschäftigen, war es noch möglich, ein wenig den
Überblick zu behalten« erinnert sich Maier,
der in Ehringshausen einen wohlsortierten
Blick in die Region
Dunkelkaufhaus
»Sobald Sie die Lichtschleuse passiert
haben, bleibt erst mal nichts als die
Finsternis«, heißt es bei Klaus Maier
über die Tastings im Dunkelkaufhaus
Wetzlar. Vor der eigentlichen Tasting
geht es durch die verschiedenen Räume, bevor fünf schottische Single Malt
Whiskys aus verschiedenen Regionen
verkostet werden.
Fotos: Friedrich
Die Termine:
Freitag, den 23. 1. 2015
Freitag, den 20. 2. 2015
Freitag, den 27. 3. 2015
»Bitte denken Sie an eine rechtzeitige
Reservierung, da die Anzahl der Plätze
leider auf 12 Personen pro Tasting
begrenzt ist«, heißt es bei Maier. Im
Preis von 45 Euro sind die verkosteten
Whiskys, die Führung durch das
Dunkelkaufhaus und Wasser enthalten.
Alles Wissenswerte zur Anmeldung im
Internet auf www.malt-brothers.com.
mit Freunden gründete der »Botschafter«
Mehr als die Häfte des Aromas kommt aus
Shop betreibt und Freunde wie Kunden in
den Whisky-Club »Malt-Brothers«, dessen
dem Fass – meist Bourbon-Fässer amerikaganz Mittelhessen hat. Damals gab es
Mitglieder bisher rund 150 Tastings verannischer Provenienz in der Zweitverwerneben den Originalabfüllungen nur eine
stalteten. Irgendwann stieg er ins
tung, aber eben auch Sherry-, Port-, oder
Handvoll unabhängiger Abfüller, die in unGeschäft ein, eröffnete den Laden und
Madeira-Gebinde.
regelmäßigen Abständen
einen – mittlerweile wieder geschlossenen
Ob Oban oder Talisker,
Ihre Produkte auf den
Whisky muss atmen
– Online-Handel. Seit 2008 wird Maiers
Ardbeg oder GlentauMarkt brachten. In der
Unternehmung regelmäßig unter die Top
chers, Lagavulin oder
letzten Zeit hat nicht nur
wie Wein
50 der deutschen Whisky-Händler gewählt.
Laphroaig – da findet
die Anzahl der unabhänDarauf ist er zu Recht stolz. Ein ganz
ein jeder seinen Favorigigen Abfüller, sondern
besonderes Angebot von ihm: Whiskyten in der Auswahl von mehreren Hundert
auch die der Originalabfüllungen in fast
Verkostungen im Dunkelkaufhaus Wetzlar,
Marken, Jahrgängen und Abfüllungen.
unüberschaubarem Maße zugenommen,
denn, so sagt er: »Wenn das Sehen ausfällt,
Nach wie vor gilt die Faustformel auf dem
sagt der Fachmann. Der Markt boomt, zeitwerden die anderen Sinne geschärft, so
Markt: je älter und je rarer, desto teurer.
weise gar explosionsartig. Und nach dem
dass es nur noch um den Geruch und den
Dass der Stoff mit jenen Attributen auch
Destillen-Sterben vergangener Jahrzehnte
Geschmack geht.«
zwangsläufig besser ist, das obliegt der
hat längst eine Trendewende gegriffen. Da
Spätestens da zeigt sich, mehr noch als bei
Einschätzung des Kenners, der als Kunde
ist wieder Zuwachs. In Schottland – und
»normalen« Tastings: Whisky bedarf wie
zugleich den Markt mitbestimmt. In Foren
eben auch in Deutschland, wo zunehmend
Wein der Offenheit. Und
und auf Messen, an BörObstbauern die Zeit im Winter und Frühgilt es, zu probieren:
sen und an Tresen wird
ling nutzen, um sich an Whisky zu versuTastings im Wetzlarer da
Mit welcher Temperatur,
da gehandelt. Mit Inforchen. Teils mit veritablen Ergebnissen.
ob mit Wasser oder ohmationen und ImpressioGilt das also noch mit der einzig wahren
Dunkelkaufhaus
ne, viel oder wenig. Um
nen, mit Wissen, Tipps
Heimat des Whiskys, irgendwo zwischen
letztlich festzustellen:
und Tasting-Erfahrungen.
den Lowlands und den Highlands und den
Winterzeit ist Weihnachtszeit ist WhiskyManche kaufen und sammeln, um später
Islands? Da kommt jedenfalls mittlerweile
zeit. Aber: Der Stoff mundet auch im Sommit dem Weiterverkauf Profit zu machen.
eine irre Vielfalt her mit Single-Cascmer. Wie steht so schön auf Klaus Maiers
Andere erfreuen sich einfach an der Viel­Ab­füllungen, mit experimentierfreudigen
Shirt, das er so gerne trägt? »Open mind.
falt.
Brennereien, die mit raren Madeira-Finishs
Open bottle. A closed bottle is like an abSeit 2007 ist Maier »German Brand Ambasebenso auf dem Markt arbeiten wie mit
sent Friend.« Rüdiger Soßdorf
sador für Glengoyne/Ian Macleod«. Und
Fassstärken bis zu jenseits der 60 Prozent.
1/2015 streifzug 19
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… in den Bergen
Reinhold Messner liest in Gießen
Er ist einer der bekanntesten Bergsteiger aller Zeiten. Als er als erster Mensch ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff den Gipfel des höchsten Berges der Welt, des Mount Everest,
bestieg schrieb Reinhold Messner Geschichte. Er war auch der Erste, der alle 14 Achttausender der Welt erklomm. Und er hat den Yeti gesehen. Entsprechend sagenumwoben und erlebnisreich war auch das Leben des mittlerweile 70-jährigen Südtirolers. Unlängst brachte
der Vollbartträger sein neues Werk »ÜberLeben« heraus, in dem er seine komplette Biografie offenlegt: Wie er in frühester Kindheit die Natur für sich entdeckte. Wie sein Bruder
auf der Gipfeljagd verstarb. Über seine Leistungen auf den Dächern der Welt. Über sein
Leben nach dem Ende des Höhendrangs. Auf seiner Lesetour macht der Alpen-Bud-Spencer
auch in Städten Station, die nur ein paar Dutzend Meter über NN liegen. So auch in
Gießen. Am 26. Januar kann man sich ab 20 Uhr in der Kongresshalle in den Bann des
Reinhold Messner ziehen lassen.
… mit isländischen Klängen
Folkpop mit Rökkurró in Marburg
In Island ist es derzeit sehr kalt und dunkel. Eine einzige Winternacht quasi, die erst in einigen Monaten vorbei sein wird. Genau die richtige Zeit für die Einheimischen, sich den
Künsten zu widmen. Zum Beispiel der Musik. Die isländische Einsamkeit und Naturpräsenz
verdeutlicht bereits der Name der Band, um die es geht: Rökkurró heißt wörtlich »Zwielicht
und Ruhe« und steht damit fast mustergültig für das Völkchen, in dem Kobolde staatlich
anerkannte Wesen sind. Rökkurró gründete sich vor acht Jahren in Reykjavík und schaffte
es auf Anhieb in die isländischen Charts, wo sich die Band über 100 Wochen lang hielt.
Die sechs Musiker verknüpfen Folkpop mit alter Klassik und modernen Elementen aus Rock
und Elektro. Mit »Innra« veröffentlichte die Gruppe um die Sängerin Hildur Kristín Stefánsdóttir nun ihr drittes Album, das sie auch nach Marburg bringt: Im KFZ spielen die Inseleuropäer am 22. Januar aus dem neuesten Werk, das sich nahtlos in die stimmungsreichen
Vorgänger einreiht.
… in menschlichen Köpfen
Dieter Nuhr tritt in Wetzlar auf
Ist alles Nuhr ein Traum? Wer kann heute noch unterscheiden zwischen Wahn und Wirklichkeit? Der Mensch ist ein Selbstbetrüger und der Computer in der eigenen Birne ziemlich schlecht programmiert. Was stimmt? Was ist gelogen? Oder schlimmer noch: Was sagt
die Statistik? Dieter Nuhr räumt auf im vollgemüllten Hirnkasten und stellt fest: Fakten waren gestern. Heute gilt als Wahrheit, was im Internet verlinkt wird. Also: Bullshit, Blödsinn
und beknackte Bewertungen. Wenn sich Dieter Nuhr in die Abgründe der menschlichen
Traumwelt begibt, deckt er auf, dass der Abgrund zwischen Ist- und Sollzustand des Menschen selbst in Lichtgeschwindigkeit kaum zu überwinden ist. Trotzdem ist der Mensch
fähig, glücklich zu sein. Bloß wie? Nuhr sagt es Ihnen: Dieses Leben ist ausschließlich
lachend zu ertragen. Wer vom Kabarettisten zu genau diesem Lächeln gebracht werden
möchte, der sollte am 31. Januar in die Wetzlarer Rittal-Arena kommen und sich von der
Weltanschauung des Dieter Nuhr überzeugen lassen.
1/2015
streifzug 21
AUSLESE
Welt des Musicals
Möchten Sie für drei Stunden in die farben- und klangreiche Welt des
Musicals entführt werden? Dann sollten Sie sich den 14. Januar vormerken, denn dann ist die Show »Musical Highlights« zu Gast in der
Gießener Kongresshalle. Seit 18 Jahren tourt das Event über die deutschen Bühnen, jährlich mit einem neuen Programm, versteht sich.
Auch die aktuelle Tour geizt nicht an Reizen, die einem Ensemble zu
verdanken sind, das mit Stars der Szene gespickt ist: Mit Petter Bjällö
(Die Schöne und das Biest, Wicked), Daniel Dodd-Ellis (Bonifatius,
Show Boat), Dennis LeGree (Starlight Express, Hair) und Sabine Neibersch (Schöne und das Biest, Robin Hood) sind einige der besten
Musical-Darsteller Deutschlands an Bord, die die allseits bekannten
Melodien nun auch in Mittelhessen intonieren werden.
GLANZLICHTER
DES MONATS
Junge Dichterin
Schon kontrollört worden?
Am 1. Mai 2009 gaben die U-Bahn
Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern ihr Abschiedskonzert und
beendeten nach 17 Jahren eines der
erfolgreichsten A-cappella-Projekte
der Musikgeschichte. Seitdem befinden sich die Herren offiziell im
Ruhestand. Das hindert sie jedoch
nicht daran, diesen mal kurz zu
unterbrechen und ein paar Gigs zu
performen, wenn der Bock auf die
Bühne sich meldet. Am 24. Januar
kann man die Vokalisten auch in der
Gießener Kongresshalle erleben.
Es gibt diesen Moment, in
dem das eigene Universum zerbricht und weit
und breit kein neues in
Sicht ist: Eine junge Frau
sitzt mittellos und nahezu
dehydriert vor einer Tankstelle im Death Valley. Als
plötzlich ein Indianer vor
ihr steht und ihr das Leben retten will, glaubt sie
zu fantasieren. Doch das
Universum setzt sich nach
seinen eigenen Regeln
wieder zusammen. Schon
bald teilen sich die beiden einen Doppelwhopper, gehen gemeinsam ins
Casino und stranden schließlich in einem dieser schäbigen
Motels, die es eigentlich nur im Film gibt. Karen Köhlers
Debüt-Erzählungen sind getragen von einer fröhlichen
Melancholie und einer dramatischen Leichtigkeit. Ihre
Figuren sind wahre Meisterinnen im Überleben. Im Rahmen
des Klubs der jungen Dichter liest Köhler am 28. Januar im
Ulenspiegel aus ihrem Werk.
Bach is’ sein Name
Vor 20 Jahren rief der Radiomoderator Robert Treutel den Urhessen Bodo
Bach ins Leben, der seitdem nicht mehr aufgehört hat, sich in die Herzen
einiger seiner Landsleute zu labern. »Isch hätt’ gern da ma ´n Problem«
oder »Isch verabscheu mich« sind Phrasen, mit denen es der Kauz zu bundesweitem Ruhm schaffte. Und diesen teilt Bach am 18. Januar mit Gießen.
Dann nämlich ist er mit seinem Programm »Auf der Überholspur« in der
Kongresshalle zu Gast. Dort philosophiert er über Mikrowelle, Fast Food,
ICE, GPS, iPhone, Eierkocher, Pizzadienst, Schnellreinigung, Kids auf Skateboards, Best Ager auf Mountainbikes, Essen auf Rädern. Zusammenfassend:
Hektik und Hast – und wie man sich aus diesen entschleunigt.
22 streifzug 1/2015
AuSLeSe
Wenn die iren tanzen
Seit ihrem Debüt im Jahr 1999 etablierte sich Rhythm Of The Dance weltweit als
Tanzshow mit über viereinhalb Millionen Zuschauern. Das irische Stepptanzprogramm – aufgeführt von der National Dance Company Of Ireland – lässt am 6. Januar auch in der Gießener Kongresshalle die Füße fliegen. Die zweistündige Show vereint die Begeisterung von Irish und Modern Dance, zeigt tänzerische Präzision und
Leitung mit einer Leichtigkeit. Gemeinsam mit der Choreographin Doireann Carney
entwickelte Produzentenlegende Kieran Cavanagh eine Show mit den besten irischen Tänzern, die die facettenreiche Geschichte des irischen Volkes darstellen. Eine
Symbiose aus Stepptanz, irischer Musik und phantasievoll gestalteten Kostümen und
Bühnenbildern.
Der kleine Prinz
Besuch von Müttern
Kein Buch – abgesehen von der Bibel –
hat sich öfter verkauft. Nun kommt die
weltberühmte Geschichte über Freundschaft, Wunder und Geheimnisse endlich
als musikalisches Ereignis auf die Bühne:
»Der kleine Prinz« ist das bekannteste
Werk des französischen Dichters Antoine
de Saint-Exupéry und ein philosophisches
Märchen voller Rätsel und Geheimnisse,
ein beständig moderner Spiegel der Welt,
wie sie war, ist und wie sie sein könnte.
Es erzählt in großen kräftigen Zügen von
der Liebe, ihren Spielen und Masken, der
Macht und der Eitelkeit, von der Lieblichkeit der Sonnenuntergänge, von der Wüste, ihren Geheimnissen und der Einsamkeit. Mit Anna Thalbach in der Hauptrolle
kommt das Schauspiel am 13. Januar in
die Wetzlarer Stadthalle und nimmt Sie,
wenn Sie möchten, mit auf die Reise.
»Schieb, Du Sau!«, »Runterschalten,
Fresse halten!«, »Nix da, ›Leck mich!‹
Auf geht’s!« und »Ohne Scheiß:
Schoko-Eis!« sind nicht einfach nur
sehr schöne Redewendungen, sondern zugleich die Namen der ersten
vier Tourprogramme von Eure Mütter.
Und Fans des manchmal kultivierten
Humors können sich nun auf
Programm Nummer fünf freuen:
»Bloß nicht menstruieren, jetzt!« Mit
dieser Show marschieren die Schwaben nun auch wieder nach Mittelhessen: Am 17. Januar sind Eure
Mütter zu Gast in der Gießener Kongresshalle. Dann geben die Macher
von »Mein Sack« oder »Die Schlange
vor dem Damenklo« eine Kostprobe
ihrer musikalischen und entertainerhaften Fähigkeiten.
L
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mehr richt
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.
Poesie
Freunde großer
1/2015
streifzug 23
Veranstaltungen im Januar
Ihre Veranstaltungen in der
Kongresshalle Gießen
06.01. | Dienstag | 20 Uhr
Rhythm of the Dance
DTT Konzerte
08.01. | Donnerstag | 20 Uhr
Jochen Malmsheimer
StageCat
10.01. | Samstag | 20.11 Uhr
GFV-Inthronisation
www.gfv-helau.de
14.01. | Mittwoch | 20 Uhr
Musical Highlights
Creativ Team Veranstaltungs GmbH
17.01. | Samstag | 20 Uhr
Eure Mütter
www.kb-emmert.de
18.01. | Sonntag | 20 Uhr
Bodo Bach – Auf der Überholspur
www.s-promotion.de
19.01. | Montag | 19.30 Uhr
Robert Betz
www.robert-betz.com
20.01. | Dienstag | 20 Uhr
Abenteuerreiter – Patagonien bis Alaska
www.s-promotion.de
24.01. | Samstag | 20 Uhr
U-Bahn-Kontrolleure
www.s-promotion.de
25.01. | Sonntag | 11 Uhr
12. Hochzeitsmesse in Gießen
www.juwelier-munk.de
26.01. | Montag | 20 Uhr
Reinhold Messner – ÜberLeben
www.reisefibel.de
31.01. | Samstag | 20 Uhr
4. Gießener Ballnacht
www.gfv-helau.de
01.02. | Sonntag | 15 Uhr
Conni Kindermusical
www.kb-emmert.de
06.02. | Freitag | 20 Uhr
A Spectacular Night of Queen
www.star-concerts.de
07.02. | Samstag | 20 Uhr
Semesterabschlusskonzert des Orchesters der Justus-Liebig-Universität
www.uni-giessen.de/uniorchester
08.02. | Sonntag | 11 Uhr
2. Großer Puppen-, Bären- und Spielzeugmarkt
www.haida-direct.com
Veranstaltungen
1 Do
Bühne
Gießen
Alte Liebe
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Party tanzbar
Rock, HipHop, Charts
& Party-Classics
21.30 Ulenspiegel
Konzerte
Gießen
Neujahrskonzert
18.00 Stadttheater
2 Fr
Bühne
Gießen
Der Kuss der Spinnenfrau
Musical
19.30 Stadttheater
Wir lieben und wissen
nichts
Kostprobe
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Party tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Flohmärkte
Lollar
Scheunenflohmarkt
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Konzerte
Gießen
E-flat
Blues Americana
21.00 Irish Pub
3 Sa
Bühne
Gießen
Doris und die Amsel
Tinko-Kindertheater
16.00 Kleine Bühne
Der Große Gatsby
19.30 Stadttheater
Der Weibsteufel
20.00 taT
24 streifzug 1/2015
Disco/Party
Konzerte
Sonstiges
Gießen
Wettenberg
Gießen
Guinness-Karaoke
Mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
90er Party
21.00 Haarlem
Rock of Ages
Rock bis Metal
22.00 Scarabée
Durch den Wettenberger Winter
26. Konzertreihe
17.00 ev. Kirche
Wißmar
Bastelworkshop
30-minütige Workshops
für Kinder ab 8 Jahre
14.00 Mathematikum
Alsfeld
Antik & Trödelmarkt
8.00 Hessenhallen
Après-Ski-Party
20.00 Hessenhalle
Flohmärkte
Gießen
Trödelmarkt
7.00 Rodheimer
Straße
Flohmarkt
10.00 Gießener
Straße 19
Märkte/Messen
Gießen
Buseck
Modellbaubörse
10.00 Sammler- und
Hobbywelt
5 Mo
Disco/Party
Buseck
Gießen
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Independant tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Lollar
Scheunenflohmarkt
10.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Führungen
Gießen
Rauhnächte
Führung durch den Philosophenwald
15.00 Ecke Fröbelstraße/Philosophenweg
4 So
Bühne
Gießen
Der Goldene Drache
Vorstellung
11.00 Stadttheater
Wie Ida einen Schatz
versteckt und Jakob
keinen findet
11.00 taT
Im Satz des Pythagoras
Tanzabend
15.00 Stadttheater
Doris und die Amsel
Tinko-Kindertheater
16.00 Kleine Bühne
Erklärt Pereira
20.00 taT
Sonstiges
Gießen
Seniorennachmittag
15.00 Mathematikum
Pub Quiz
21.00 Irish Pub
8 Do
Bühne
Gießen
Jochen Malmsheimer
Comedy/Kabarett.
Wenn Worte reden
könnten oder: 14 Tage
im Leben einer Stunde
20.00 Kongresshalle
Disco/Party
Gießen
Elektro.House.EDM.
Trap
23.00 Scarabée
Flohmärkte
Lollar
Scheunenflohmarkt
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Konzerte
Gießen
6 Di
Bühne
Gießen
Rhythm of the Dance
Irische Stepp-Tanzshow
mit der National Dance
Company of Ireland
20.00 Kongresshalle
Sonstiges
Gießen
Bastelworkshop
30-minütige Workshops
für Kinder ab 8 Jahre
14.00 Mathematikum
Singen Alter Volkslieder
Nur für Frauen
19.00 FrauenKulturZentrum
7 Mi
Disco/Party
Disco/Party
Gießen
Gießen
Happy Sunday
21.00 Haarlem
Study-Azubi-Night
21.00 Irish Pub
Selma Montana
Poet-Rapper-SingerSongwriter
21.00 Irish Pub
Vorträge
Gießen
Die Terrassen von Madeira
Lichtbildervortrag von
Prof. Dr. Hans-Rudolf
Bork
15.30 Altes Schloss,
Netanya-Saal
Sonstiges
Gießen
Bastelworkshop
30-minütige Workshops
für Kinder ab 8 Jahren
14.00 Mathematikum
9 Fr
Bühne
Gießen
Spiel des Lebens
Singspiel mit den
Schmachtigallen
19.30 Stadttheater
Veranstaltungen im Januar
Wir lieben und wissen
nichts
Premiere
20.00 taT
Flohmarkt
10.00 Gießener
Straße 19
Disco/Party
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Gießen
Party tanzbar
Rock, HipHop, Charts
& Party-Classics
21.30 Ulenspiegel
Alternative Rock
22.00 Scarabée
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Flohmärkte
Lollar
Scheunenflohmarkt
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Konzerte
Gießen
Garden of Delight
Celtic-Folk-Rock-Party
21.00 Irish Pub
Lauterbach
Matthias Baselmann &
Andre Amberg
2nonplugged – 2 Musiker – 2 Stimmen – 2 Gitarren und eine Couch
20.00 Crown
Marburg
Großes Abschluss-Event
Join the Band-Bandbörse
19.00 KFZ
10 Sa
Bühne
Gießen
Dornröschen
Tinko-Kindertheater
16.00 Kleine Bühne
Der Goldene Drache
Premiere
19.30 Stadttheater
Die Wanze
Insektenkrimi
20.00 taT
Disco/Party
Gießen
Rock of Ages
Rock bis Metal
22.00 Scarabée
Randgruppenbeschallung
Wave, Synth Pop, Industrial
22.00 MuK
Marburg
Flower Power Party
Mit Musik um ´68
21.30 KFZ
Flohmärkte
Gießen
Trödelmarkt
7.00 Rodheimer
Straße
Buseck
Buseck
Antik- und Sammlermarkt
9.00 Sammler- und
Hobbywelt
Sonstiges
Lollar
Gießen
Scheunenflohmarkt
10.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Lauterbach
Konzerte
Music on Ice
17.00 Eissport-Arena
Gießen
Porcelain in the
Elephant­shop
Support: Unten Gestern
21.00 Irish Pub
Märkte/Messen
Alsfeld
Hochzeitsmesse
14.00 Stadthalle
Sonstiges
Gießen
Inthronisation des Prinzenpaares
20.11 Kongresshalle
Lauterbach
Music on Ice
Reise durch die Musikjahrzehnte mit Kostümen und Show-Acts
17.00 Eissport-Arena
11 So
Bühne
Gießen
Dornröschen
Tinko-Kindertheater
16.00 Kleine Bühne
Die Entführung aus
dem Serail
Zum letzten Mal.
Singspiel
19.30 Stadttheater
Smart Reality
Tanzabend
20.00 taT
Sport
Gießen
Basketball Pro A
Gießen 46ers –
VfL Kirchheim Knights
17.00 Sporthalle Ost
Vorträge
Grünberg
Die hessische Sagenwelt
Vortrag mit Pfarrer Miethe
20.00 Barfüßer­kloster
Disco/Party
Gießen
Karaoke
Mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
Independant tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Führungen
Der kleine Prinz
Musical mit Anna Thalbach
20.00 Stadthalle
Konzerte
Gießen
Gießen
Lachtreff/Yoga
19.30 Familienzentrum Bernhard Itzel
Heuchelheim
Blauer Himmel
Gruppentreffen
19.30 Zum Treppchen
Vorträge
Das Mathematikum
14.00 Mathematikum
Marburg
Alsfeld
Hochzeitsmesse
11.00 Stadthalle
Disco/Party
Gießen
Study-Azubi-Night
21.00 Irish Pub
Marburg
tanzbar
Mit DJ Bianka
19.00 KFZ
Konzerte
Gießen
Musical
Highlights
Musical-Gala
20.00 Kongresshalle
COELAN Balkon- und Terrassenbeschichtung
Raum- und Fassadengestaltung
Unsere Stärken:
Breites Leistungsspektrum –
Kreativität – Individualität
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in Gießen vom 19.–22. Februar 2015.
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Gießen
Tschick
Jugendtheater
10.30 Stadttheater
Disco/Party
Gießen
Lollar
Bühne
Gießen
Märkte/Messen
Geprüfter
Restaurator
im Maler- und
Lackiererhandwerk
Die Ratten
Tragikomödie
19.30 Stadttheater
Wetzlar
Sonstiges
Musikinstrumentenflohmarkt
Gebrauchsinstrumenten-Börse
10.00 Stadthalle
Maler- und Lackierermeister
13 Di
Happy Sunday
21.00 Haarlem
Aßlar
Bühne
Gießen
Elektro.House.EDM.
Trap
23.00 Scarabée
Gießen
Flohmärkte
Dirk Großhaus
Do
12 Mo 15 B
4. Sinfoniekonzert
Beethoven, Tschaikowsky, Schostakowitsch
20.00 Stadttheater
Disco/Party
14 Mi
Abenteuer
Erdumrandung
Lichtbildshow von Susi
Bemsel und Daniel
Snaider
19.30 KFZ
Flohmärkte
Scheunenflohmarkt
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Konzerte
Gießen
Wolfgang Thiele
Old Man Rock’n
21.00 Irish Pub
Sonstiges
Gießen
Flimmerkiste –
Das Unikino
Der Medicus
(Historiendrama,
D, 2013)
20.00 Zeughaus
Vorträge
Wünschen Sie Ihre Veranstaltung im streifzug ?
Schreiben Sie bis zum 19. Januar per E-Mail an:
[email protected]
Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.
19.Motorrad
Messe
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Motorräder • Ro
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Quads • Reisen
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Zubehör • Show
Gießen
Die
Architektur
der Weserrenaissance
Diavortrag
von Dr. Reinhard
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15.30 Altes Schloss,
Netanya-Saal
Sa. + So. • 10 - 18 Uhr
07. + 08. Feb.
Gießen,Hessenhallen
1/2015 streifzug 25
Veranstaltungen im Januar
Gewalttaten –
Gewalttäter
Ringvorlesung der Forschergruppe Gewaltgemeinschaften. Englische
Krieger im Hundertjährigen Krieg und in innerenglischen Konflikten. Von Prof. Christine
Reinle
18.15 MargareteBieber-Saal
Die SterntalerVerschwörung
Lesung mit Jan Seghers
20.00 Rathaus,
Konzertsaal
16 Fr
Ausstellungen
Gießen
Kopf und Figur
Ausstellungseröffnung
der Malerinnen
G. Wagner und. Stroh
19.00 FrauenKulturZentrum
Bühne
Gießen
Der Große Gatsby
19.30 Stadttheater
Der Weibsteufel
20.00 taT
Marburg
Fast Forward Theatre &
Friends
ImproShow deluxe
20.00 KFZ
Disco/Party
Gießen
Party tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Voodoo You Love
Funk, Soul, Stoner
Rock, Psychedelic Rock
22.00 Scarabée
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Flohmärkte
Lollar
Scheunenflohmarkt
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Konzerte
Gießen
Only Pretending
Akustik Rock
21.00 Irish Pub
Sonstiges
Buseck
Schlosssturm der Busecker Carnevalvereine
18.11 Kulturzentrum
Großen-Buseck
17 Sa
Bühne
Gießen
Rumpelstilzchen
Tinko-Kindertheater
16.00 Kleine Bühne
Der Kuss
der Spinnenfrau
Musical. Im Anschluss:
Nachgefragt
19.30 Stadttheater
Wir lieben und wissen
nichts
20.00 taT
Eure Mütter
Bloß nicht menstruieren
jetzt! Comedy
20.00 Kongresshalle
Disco/Party
Gießen
Electric Saturday
21.00 Haarlem
Rock of Ages
Rock bis Metal
22.00 Scarabée
Electrified
Techno Party
23.00 MuK
Flohmärkte
Gießen
Trödelmarkt
7.00 Rodheimer
Straße
Flohmarkt
10.00 Gießener
Straße 19
Buseck
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Lollar
Scheunenflohmarkt
10.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Konzerte
Gießen
Die himmlische Nacht
der Tenöre
Oper
19.30 Pankratiuskapelle
Gelon
Solo, Electric, Akustik
Rock
21.00 Irish Pub
Stadtallendorf
The International
Magic Tenors
Best of Programm aus
Pop, Rock und Klassik
20.00 Stadthalle
Sonstiges
Gießen
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Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Februar-Ausgabe
› Erscheinungstermin: 28. Januar 2015
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26 streifzug 1/2015
Neujahrsempfang
Mit der Gießener
Autorin Regina Appel.
Nur für Frauen
10.30 FrauenKulturZentrum
Butzbach
1. Prunksitzung
19.11 Bürgerhaus
Griedel
Lollar
Prunksitzung
19.30 Bürgerhaus
Sport
Gießen
Basketball Pro A
Gießen 46ers –
Oettinger Rockets
Gotha
20.00 Sporthalle Ost
18 So
Bühne
Gießen
Der dickste Pinguin
vom Pol
Ab 4 Jahre
11.00 taT
Rumpelstilzchen
Tinko-Kindertheater
16.00 Kleine Bühne
Bodo Bach
Auf der Überholspur.
Hessische Comedy
19.00 Kongresshalle
I Wanna Be Loved
By You
Musiktheater
19.30 Stadttheater
Tschick
Jugendtheater
20.00 taT
Marburg
Peter
und der Wolf
Figurentheater
für Kinder ab 5 Jahre
mit Petra Schuff
15.00 KFZ
Disco/Party
Gießen
Vorträge
Gießen
Konfliktregionen im
östlichen Europa
Die Ukrainekrise und
das Völkerrecht mit
Prof. Dr. Anne Peters
19.15 Uni-Hauptgebäude, Aula
Hör auf, dein Herz zu
verraten und lebe deine
Wahrheit!
Mut und Klarheit finden
für den eigenen wahrhaftigen und von Freude erfüllten Weg. Vortrag mit Robert Betz
19.30 Kongresshalle
20 Di
Sonstiges
Gießen
Geschichte der
Kosmetik
Nur für Frauen
19.00 FrauenKulturZentrum
Lachtreff/Yoga
19.30 Familienzentrum Bernhard Itzel
Marburg
74. Poetry Slam
20.00 KFZ
Vorträge
Konzerte
Pohlheim
Gießen
Neujahrskonzert
Sinfonische Blasmusik,
Musicals, Klassik mit
dem Blasorchester
TSG Steinbach und
dem Chor der
Weidigschule Butzbach
16.00 Volkshalle
Disco/Party
Fratzenfisch
Premiere
11.00 taT
Gießen
Study-Azubi-Night
21.00 Irish Pub
Sonstiges
Gießen
Poetry Slam
20.00 Jokus
Gießen
Vorträge
Prunksitzung
20.11 DGH
Beltershain
Independant tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Gießen
Weiberfastnacht
19.11 Mehrzweckhalle Inheiden
Gießen
Pub Quiz
21.00 Irish Pub
Disco/Party
Gießen
Elektro.House.EDM.
Trap
23.00 Scarabée
Flohmärkte
Gießen
Grünberg
Hungen
Vogelsberger
Gipfel Kabarett
Nachgetrettert –
Jahresrückblick
mit Mathias Tretter
20.00 Sparkasse
Oberhessen
Zu Pferd von Feuerland
nach Alaska
20 Jahre und 30 000 Kilometer im Sattel. Diashow mit dem Abenteurer Günter Wamser
20.00 Kongresshalle
Bühne
Sonstiges
Bühne
Lauterbach
Lollar
21 Mi
Disco/Party
22 Do
Gießen
Discofox-Party
20.30 Astaire’s
Happy Sunday
21.00 Haarlem
19 Mo
unseres Körpers von
Prof. Andreas Schäffler
und Dr. Thomas Karrasch
18.15 Biochemisches
Institut, Ernst-LeitzHörsaal
Von Berlin nach Buenos
Aires
Geschichte der 2008
verstorbenen Ellen
Marx, die als eine der
»Mütter der Plaza de
Mayo« bekannt wurde.
Lesung mit
Jeanette Erazo
19.30 Café Zeitlos
Wintersemester
der Medizinischen
Gesellschaft
Weiß-braun-beige: Viszerales Fettgewebe als
bunte Hormonfabrik
Scheunenflohmarkt
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Konzerte
Keith Coles
Rock Covers
21.00 Irish Pub
Marburg
Rökkurró
Verträumte Klanglandschaften aus Island in
der Reihe 55 Grad Nord
20.00 KFZ
Sonstiges
Gießen
Flimmerkiste –
Das Unikino
Grand Budapest Hotel
(Tragikomödie, D/GB,
2014)
20.00 Zeughaus
Vorträge
Gießen
Wie Nicolaus Otto
den Viertopfzerknalltreibling erfand
Vortrag über die
deutsche Sprache von
Edmund Wild
15.30 Altes Schloss,
Netanya-Saal
Veranstaltungen im Januar
Wie schütze ich
Mädchen und Jungen
vor Gewalt und
sexuellem Missbrauch?
Informationsveranstaltung
18.00 Jokus
Gewalttaten –
Gewalttäter
Ringvorlesung der
Forschergruppe
Gewaltgemeinschaften.
Deutsche Paramilitärs im
Baltikum und Oberschlesien nach 1918.
Von Prof. Peter Haslinger, Wojciech Pieniazek,
Mathias Voigtmann
18.15 MargareteBieber-Saal
23 Fr
Sonstiges
Konzerte
Gießen
Gießen
This is Afrika
Bildervortrag von
Johannes Beck
19.00 FrauenKulturZentrum
Grünberg
Prunksitzung
19.33 Sport- und Kulturhalle Stangenrod
Lollar
1. Fremdensitzung
19.31 Gemeinschaftshaus Ruttershausen
Rabenau
1. Prunksitzung
19.11 DGH Geilshausen
24 Sa
Bühne
Bühne
Gießen
Gießen
Der Goldene Drache
19.30 Stadttheater
Smart Reality
Tanzabend
20.00 taT
Hans im Glück
Tinko-Kindertheater
16.00 Kleine Bühne
Crazy Broadway 2
Musical-Hommage
19.00 Astaire´s
Spiel des Lebens
Singspiel mit den
Schmachtigallen
19.30 Stadttheater
Da kommt noch wer
Oper
20.00 taT
Willkommen zu Hause
Die Minidramen des
Alltags
20.00 Kleine Bühne
Alsfeld
Schwanensee
Mit dem Russischen
Klassischen Staatsballett
19.00 Stadthalle
Disco/Party
Gießen
Party tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Dark Winter
Synthie Pop, Dark
Wave, Gothic
22.00 Scarabée
Gib dem
Affen Zucker
22.00 Monkeys
House of Fiction
Trap Party
23.00 MuK
Flohmärkte
Lollar
Scheunenflohmarkt
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Konzerte
Marburg
Jaya The Cat
Mix aus Reggae, Ska,
Punkrock
20.00 KFZ, Marburg
Gießen
Keith Coles and Band
Rock Covers
21.00 Irish Pub
Märkte/Messen
Alsfeld
2. Hessische Landwirtschaftsmesse
9.00 Hessenhalle
Disco/Party
Gießen
U-Bahn Kontrollöre
in tiefgefrorenen
Frauenkleidern
A-cappella-Formation
20.00 Kongresshalle
Delta Danny
Delta Blues Songs
21.00 Irish Pub
Marburg
Alsfeld
Karaoke
Mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
Happy Sunday
21.00 Haarlem
Gestört aber Geil @
Stadthalle
House-Event mit
DJ-Duo Nico Wendel
und Spike*D.
21.30 Stadthalle
Lauterbach
Steve Next Door &
Philipp Wessler
Singer/Songwriter
20.00 Crown
Märkte/Messen
Alsfeld
2. Hessische Landwirtschaftsmesse
9.00 Hessenhalle
Sonstiges
Butzbach
Lollar
Scheunenflohmarkt
10.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Führungen
Gießen
Das Mathematikum
11.00 Mathematikum
Kinderflohmarkt
10.00 Sammler- und
Hobbywelt
Konzerte
Grünberg
Zwischen Lebens­
freude, Melancholie
und Verzweiflung
Klassisches Konzert mit
dem Duo FeldmannKusnezow
18.00 Barfüßerkloster
2. Hessische
Landwirtschafts-messe
9.00 Hessenhalle
Sonstiges
FastnachtsKinderfest
14.33 Sport- und
Kulturhalle
Marburger
Lesefest 2015
Eröffnung mit
Kai Lüftner
15.00 KFZ
Karaoke
Mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
Independant tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Konzerte
Gießen
New York Gospel Stars
In 80 Tagen durch
Deutschland
20.00 Petruskirche
Biebertal
Laubach
Marburg
Disco/Party
Gießen
Maxim Kowalew Don
Kosaken
Russische Melodien
19.00 Kirche Bieber
Märkte/Messen
Gießen
Chance 2015
Die Bildungs-, Jobund Gründermesse für
Mittelhessen
9.00 Hessenhalle
Hüttenberg
1. Prunksitzung
20.00 Bürgerstuben
Laubach
Prunksitzung
19.33 Sport- und
Kulturhalle
Rabenau
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Flohmärkte
Buseck
Alsfeld
26 Mo
1. Prunksitzung
19.30 Bürgerhaus
Bellersheim
Flohmärkte
Buseck
Disco/Party
Gießen
Chance 2015
Die Bildungs-,
Job- und Gründermesse für
Mittelhessen
10.00 Hessenhalle
12. Gießener Hochzeitsmesse
11.00 Kongresshalle
Hungen
Lollar
Trödelmarkt
7.00 Rodheimer Str.
Flohmarkt
10.00 Gießener
Straße 19
249. Marburger Abend
Freie Bühne für Musiker, Akrobaten, Zauberkünstler
20.00 KFZ
Märkte/Messen
Gießen
2. Prunksitzung
19.11 Bürgerhaus
Griedel
Nonstop HipHop
21.30 Ulenspiegel
Rock of Ages
Rock bis Metal
22.00 Scarabée
Electronic Porn Party
Gothic, Industrial, EBM
22.00 MuK
Gießen
Erklärt Pereira
20.00 taT
2. Fremdensitzung
19.31 Gemeinschaftshaus Ruttershausen
Mücke
18.01. GIESSEN Kongresshalle 18.01. WETZLAR Rittal Arena
24.01. GIESSEN Kongresshalle 31.01. WETZLAR Rittal Arena
Gulaschumzug
11.00 Innerorts
Merlau
2. Prunksitzung
19.11 DGH
Geilshausen
27.02. GIESSEN Kongresshalle
25 So
Bühne
Gießen
Linda di Chamounix
Vorgestellt. Oper
11.00 Stadttheater
Hans im Glück
Tinko-Kindertheater
16.00 Kleine Bühne
Der Kuss
der Spinnenfrau
Musical
19.30 Stadttheater
12.02.
ALSFELD
Hessenhalle
24.04.15 WETZLAR Rittal Arena
MICHAEL
MITTERMEIER
16.09.15 WETZLAR Rittal Arena
DR. E. VON
HIRSCHHAUSEN
28.02. WETZLAR Rittal Arena
06.03.15 GIESSEN Kongresshalle
MICHL
MÜLLER
AUSFAHRT FREIHALTEN
26.04.15 GIESSEN Kongresshalle
INGO APPELT
BESSER … IST BESSER
19.11.15 GIESSEN Kongresshalle
GLASBLASSINGQUINTETT
TICKETS UNTER WWW.S-PROMOTION.DE
sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen TICKETHOTLINE 06073-722 740
1/2015 streifzug 27
VeRAnStALtunGen iM JAnuAR
Vorträge
Gießen
Konfliktregionen im
östlichen Europa
Die Türkei zwischen
Ost und West.
Von Prof. Dr.
Jens Peter Laut
19.15 UniHauptgebäude, Aula
ÜberLeben
Reinhold Messners
mutigstes Buch über
Ehrgeiz, Scham,
Albträume und
das Altern, über
Neuanfang und über
die Fähigkeit,
am Ende loszulassen
20.00 Kongresshalle
27 Di
28 Mi
sonstiges
Gießen
Hochschulinformationstage
Die Fachbereiche
gewähren Einblick
8.00 An den Fachbereichen der
JLU und der THM
Flimmerkiste –
Das Unikino
Philomena
(Drama, GB, 2013)
20.00 Zeughaus
Disco/Party
Gießen
Study-Azubi-Night
21.00 Irish Pub
Marburg
30plus
Mit DJ Bella
19.00 KFZ
sonstiges
Gießen
Vorträge
Hochschulinformationstage
Die Fachbereiche
gewähren Einblick
8.00 An den Fachbereichen der
JLU und der THM
Gießen
Gewalttaten –
Gewalttäter
Ringvorlesung der
Forschergruppe Gewaltgemeinschaften. Imaginierte Gewalttäterschaft
und die Potenziale der
Drohung (Mauretanien).
Von Prof. Christine
Hardung
18.15 MargareteBieber-Saal
Vorträge
Gießen
Club der jungen
Dichter
Wir haben Raketen
geangelt – Lesung mit
Karen Köhler
20.00 Ulenspiegel
Konzerte
Gießen
Winterkonzerte
Liederabend
mit Klaus Mertens
(Bariton) und
Joachim Held
(Laute und Theorbe)
20.00 Rathaus,
Konzertsaal
30 Fr
29 Do
Marburg
Studierenden BigBand
Marburg
Soul & Funk
20.00 KFZ
sonstiges
Bühne
Disco/Party
Gießen
Gießen
I Wanna Be Loved
By You
Musiktheater
19.30 Stadttheater
Abendtheater
Willkommen zu Hause.
Die Minidramen des
Alltags
20.00 Kleine Bühne
Faust
Premiere
20.00 taT
Elektro.House.EDM.
Trap
23.00 Scarabée
FlohmärKte
Lollar
Gießen
Scheunenflohmarkt
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Lachtreff/Yoga
19.30 Familienzentrum
Bernhard Itzel
Poetisches
Wohnzimmer
Mit Lars Ruppel und
Robert Groos
20.30 Ulenspiegel
Konzerte
Gießen
Tobi Wessel
Akustik-Rock, Blues
und Balladen
21.00 Irish Pub
Disco/Party
Gießen
Party tanzbar
21.30 Ulenspiegel
90er und 200er
Trashpop, Eurodance
22.00 Scarabée
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Marburg
Lauterbach
Christine Prayon
Die Diplom-Animatöse.
Kabarett
20.00 KFZ
Mark Prang
Rocksongs aus vier
Jahrzehnten
20.00 Crown
FlohmärKte
Wetzlar
Lollar
Scheunenflohmarkt
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Konzerte
Gießen
Miller & Heath
Rock, Pop,
Hessendreck´s
21.00 Irish Pub
sonstiges
Gießen
Poetry Slam
21.00 MuK
Feldatal
35. Fealler
Hutnoacht
19.30 Feldahalle
Mücke
1. Prunksitzung
20.11 DGH
Nieder-Ohmen
31 Sa
Bühne
Gießen
Frau Holle
Tinko-Kindertheater
16.00 Kleine Bühne
Linda di
Chamounix
Premiere. Oper
19.30 Stadttheater
Abendtheater
Willkommen Zuhause.
Die Minidramen des
Alltags
20.00 Kleine Bühne
Faust
20.00 taT
Dieter Nuhr
Nuhr ein Traum
20.00 Rittal Arena
Disco/Party
Gießen
Rock of Ages
Rock bis Metal
22.00 Scarabée
Under the Ground
Snork Release Party
23.00 MuK
FlohmärKte
Gießen
Trödelmarkt
7.00 Rodheimer Str.
Flohmarkt
10.00 Gießener
Straße 19
Alsfeld
sonstiges
Gießen
Richtig Lernen lernen
Tipps für 12- bis
14-jährige
10.00 Jokus
4. Gießener Ballnacht
20.00 Kongresshalle
Feldatal
35. Fealler Hutnoacht
19.30 Feldahalle
Hungen
2. Prunksitzung
19.30 Bürgerhaus
Bellersheim
Hüttenberg
2. Prunksitzung
20.00 Bürgerstuben
Lauterbach
Prunksitzung
20.10 Eichberghalle
Kinder- und Spielzeugbörse
10.00 Stadthalle
Linden
Buseck
Mücke
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Lollar
Scheunenflohmarkt
10.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Konzerte
Gießen
Shadowpainter
20 Jahre Bandgeburtstag. Mit Emily’s Giant,
Anonymos, Genuar, DJ
Plattenjunkie & und
Special Guest. ProgAlternativeGrungeMetal
20.30 Ulenspiegel
Actual Proof
Jazz-Funk-Rock-Groove
21.00 Irish Pub
1. Prunksitzung
19.31 TV-Halle
Prunksitzung
20.11 Sportheim
Ruppertenrod
1. Prunksitzung
20.11 Saal Hörle
Merlau
Reiskirchen
Prunksitzung
20.11 DGH Hattenrod
Staufenberg
Prunksitzung
19.31 Stadthalle
Wettenberg
Prunksitzung
19.10 MZH
Krofdorf-Gleiberg
Wetzlar
Galaprunksitzung
20.11 Stadthalle
Auf Jobsuche?
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28 streifzug
1/2015
Fotos: Sven Stinn
Im dritten Pop-Frühling
Martin Carr ist ein Mensch, der sich seiner selbst nicht so sicher ist. Er habe immer das
Gefühl gehabt, nie dazuzugehören, sagt er. Wie kann es dann sein, dass so jemand so
luftig-lockere Popnummern schreibt, die wirklich jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubern können?
Das muss kein Widerspruch sein. »Ich liebe Popmusik, und ich finde, sie hat eine befreiende
Wirkung«, sagt er. »Sie erfüllt mich mit Freude.« Gilt das auch für die Zuhörer im Frankfurter Bett?
Boo!« einen Beinahe-Hit. Unter dem Pseudonym Bravecaptain machte er anschließend weiter, ohne sonderlich großen Erfolg
allerdings. Doch als Solokünstler mit seinem richtigen Namen wirkt er wie befreit
von Beatles, Britpop und Boo.
Warum dieser dritte Pop-Frühling? Carr
glaubt, etwas gut machen zu müssen.
Denn nachdem sich The Boo Radleys
getrennt hatten, ging auch seine Ehe in die
Brüche. Und seine Finanzsituation sah
ebenfalls nicht rosig aus. Er fing an zu
trinken, sei völlig von der Rolle gewesen,
wie er in einem Interview mit dem
Deutschlandfunk offenbarte. Doch dann
Martin Carr ist ein
nachdenklicher
Zeitgenosse mit Hang
zum großen Pop.
kam der Ehrgeiz, dies alles wiedergut­
machen zu müssen.
Carr hat die Kurve bekommen, vielleicht
auch wegen seiner beiden Kinder, die
einen Vater brauchen. Aus diesem Alltag
schöpft er Kraft und Geschichten. Auf
seinem Album »The Breaks« gehe es um
das Leben im Reihenhaus, darum, die Kinder zur Schule zu bringen. Ein Leben, vor
dem er sich als 20-Jähriger gefürchtet hat.
»Aber auch das ist ein Abenteuer.«
Zu sehen ist Martin Carr samt Band am
Dienstag, 20. Januar, im Frankfurter Club
Bett. Musikalische Stimmungsaufheller ab
20 Uhr inklusive.
Kays Al-Khanak
Foto: Mary Wycherley
Normalerweise läuft es so: Ein Musiker
schickt sein Demo-Tape an eine Platten­
firma und hofft und hofft und hofft. Meistens vergebens. Bei Martin Carr war es genau anders herum. Eines Tages trudelte bei
dem 46-Jährigen eine E-Mail der Hamburger Plattenfirma Tapete Records ein. Sie
suchten einen gewissen Martin Carr. »Ich
wollte die Mail schon in meinen SpamOrdner verschieben, als mir der Gedanke
kam: Moment mal, ich bin Martin Carr.« Er
schrieb zurück, das Indie-Label antwortete
und er schickte sein Demo-Tape nach
Hamburg. Darauf zu hören sind Songs, die
er drei bis vier Jahre zuvor geschrieben,
aber für die sich kaum eine Plattenfirma
ernsthaft interessiert hatte. Die Tapete-Leute
hingegen waren begeistert und luden ihn
ein. Carr nahm die Einladung an, füllte sich
nach eigenen Angaben ordentlich ab, und
sagte zu. Happy End.
Happy End – mit diesem Wort lässt sich
auch die Musik von Carr beschreiben. Er ist
ein Songwriter, der zwar von Ängsten
getrieben ist, aber lupenrein zugängliche
Popmusik mit allem Pipapo macht. Da
singen die Engelsstimmen im Hintergrund,
Bläser schieben die düsteren Wolken beiseite und Geigen lassen die Gänsehaut
nach Yoga-Art von den Zehen bis hinauf in
den Nacken wandern. Dazu die Stimme
des Briten, die das ganze Himmelhochhauzen erdet. Man kann jetzt sagen: Kein
Wunder, ist Carr doch ein Veteran in der
Indie-Szene und weiß, welche Melodien er
wie spielen muss: Mit seiner Band The Boo
Radleys hatte er mit dem Song »Wake up,
1/2015 streifzug 29
Am Main
Flüsternder Romantiker
In Deutschland muss man schon bei Eingeweihten den Namen Maximilian Hecker fallen
lassen, damit sich was regt. In Asien hingegen löst der Name Aufregung, Nervosität
und Begeisterung aus. Warum der sensible Songwriter, dessen melancholische Pop-Hymnen
mal Kammermusik, mal Bombast sind, in seiner Heimat geradezu grob fahrlässig gemieden
wird? Gute Frage. Denn seine entwaffnend sehnsüchtige Musik sucht hierzulande
ihresgleichen. Am 15. Januar spielt Hecker in der Brotfabrik.
Glaubt man der Legende, gründete der 1977
geborene Hecker als Drittklässler
seine erste Band. Bei den selbstbewusst
getauften »New Beatles« spielte er Schlagzeug und verkaufte Demo-Kassetten mit
Gummibärchen. Trotz dieser cleveren
Geschäftsidee ist nicht viel mehr über diese
Frühphase seiner Karriere bekannt. In den
90er Jahren begann er, Gitarre zu spielen
und zu singen. 1998 ging er nach Berlin. Die
Eltern wollten, dass er eine solide Ausbildung
macht, als Krankenpfleger. Doch anstatt ins
Klinikum ging Hecker auf die Straße – mit
Fensterglasbrille, Gitarre und Kinderkeyboard und spielte Oasis-Coversongs. Er
rutschte hinein in die Künstler­szene der
Metropole, lernte Maler und Musiker
kennen. Und nahm sein Demo auf. Das
geriet in die richtigen Hände und verhalf
dem in Bielefeld aufgewachsenen Musiker
zu seinem ersten Plattenvertrag. Sein Debüt
»Infinite Love Songs« begeisterte 2001 die
Fachpresse. Dieses flüsternde Sensibelchen
sang derart entwaffnend und überzeugend
von Liebe, Lust und Leiden, dass man es ihm
abkaufen musste – und wollte. Sogar die
New York Times wählte die Scheibe unter die
besten zehn Alben des Jahres.
Den Herzensbrecher entdeckte auch das
Goethe-Institut. Die Einrichtung schickte Hecker auf Welttournee. Und ausgerechnet in
Südostasien löst er eine Art Hype aus –
Schreien und Fotowünsche vor allem weiblicher Fans mit erröteten Wangen inklusive.
Immer wieder zieht es ihn bis heute nach
Südkorea, China, Japan und Taiwan, um zu
touren. Ein Star sei er dort nicht, betont
Hecker, aber er werde dort nun mal mehr als
Idol gesehen als in Deutschland. Warum?
Veranstaltungen in Frankfurt
Freitag, 2. Januar
We will rock you
Ein Jahr könnte schlimmer beginnen: Gezeigt
wird das Musical von Queen und Ben Elton
mit den bombastischen Rocksongs der britischen Band. Läuft noch bis Freitag, 9. Januar.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Freitag, 9. Januar
Bernd Gieseking
Wenn sich keiner mehr an die unsäglichen
Jahresrückblicke von Jauch, Kerner und Konsorten erinnert, kommt Bernd Gieseking und
blickt auf seine Weise auf das vergangene
Jahr zurück.
➛➛ 20.00 Die Käs
Samstag, 10. Januar
James Yorkston
Der schottische Folkmusiker gehört zu den
Leisetretern, weswegen er hierzulande eher
30 streifzug 1/2015
unbekannt ist. Seine Songs hingegen sind
ganz großes Gefühlskino.
➛➛ 20.00 Das Bett
Sonntag, 11. Januar
Neujahrskonzert
Das neue Jahr hat schon lange angefangen,
da kommt die Alte Oper und richtet ihr Neujahrskonzert aus. Aber hier werden immerhin
die Klassikklänge um österreichische Volksmusik und Bigband-Sound ergänzt. Gewagte
Mischung, aber wenn’s gut klingt?
➛➛ 18.00 Alte Oper
Dienstag, 13. Januar
Blues Brothers
Wir bringen die Band wieder zusammen!
Jack und Elwood Blues sind einfach nicht
totzukriegen. Diesmal werden sie vom
Londoner West End wieder auf die Bühne
gebracht.
➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle
Donnerstag, 15. Januar
Maximilian Hecker
Der Prophet gilt nichts im eigenen Land,
heißt eines dieser ausgeluschten Sprich­
wörter, aber bei Maximilian Hecker trifft es
den Nagel auf den Kopf. In Südostasien ein
Star, in Amerika unter den Top-10-Musikern
in 2001. Doch hierzulande?
Meist Kopfschütteln. Jetzt gibt’s die Gelegenheit, diese Wissenslücke zu füllen.
Melancholisches Songwriting. Schnörkellos.
Schön.
➛➛ 20.00 Brotfabrik
Urban Priol
Als Meister der spitzen Zunge und Analyst
des Polit- und Gesellschaftsbetriebs der Bundesrepublik ist Urban Priol vom Kabarettparkett kaum wegzudenken. Deswegen wird zugehört und wohl auch gelacht, wenn er aufs
Jahr 2014 zurückblickt.
➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle
Am Main
Montag, 19. Januar
Ton Steine Scherben
Es wird nie wieder einen Rio Reiser geben,
aber die Songs der politischen Band sind zeitlos und sprechen noch immer Musikhörer
(fast) jeden Alters an.
➛➛ 20.00 Batschkapp
Dienstag, 20. Januar
Martin Carr & Band
Der Ex-Songwriter der Boo Radleys ist zurück
in der Popwelt. Und er beschert seinen Zuhörern bei Kälte und Miese-Laune-Wetter
warmherzig-luftige Nummern mit Streichern,
Bläsern und allem weiteren Pipapo.
➛➛ 20.00 Das Bett
veröffentliche er bis heute Platten: Um zu
sehen, wie andere darauf reagieren, was
passiert, wenn er neue Songs vorstellt. Dass
er sich dabei sehr offen gibt, ist ihm bewusst.
Mutig sei das aber nicht, sagt Hecker. Ihm
fehle einfach der Kompass, um festzustellen,
wann er offen sei und wann nicht. Von
Schwächen zu berichten – wie in seinem
Buch »Rise and fall of Maximilian Hecker« –
Umschwärmt in Asien,
unerkannt in seiner Heimat:
Maximilian Hecker kommt
auf Tour.
Überholspur«. Ob es ein Totalschaden
oder ein Rennen für die Ewigkeit wird?
Selbst überzeugen.
➛➛ 20.00 Alte Oper
Freitag, 23. Januar
Get Well Soon
Dass die Pop-Akademie Mannheim dann
doch ab und zu Absolventen hat, die was
können, zeigt das Beispiel von Konstantin
Gropper aka Get Well Soon.
Der Multiinstrumentalist, Sänger und Songschreiber macht anspruchsvollen Indiepop –
und kommt gut an.
➛➛ 20.00 Brotfabrik
Donnerstag, 22. Januar
Samstag, 24. Januar
Bodo Bach
Ich möchte lieber nicht
Gute Güte! Das Werbeplakat hat es in sich:
Bodo Bach als Breaking-Bad-Protagonist?
Ob er an dieses Niveau herankommen
kann? Sein Programm nennt er »Auf der
empfinde er als befreiend, mache ihn stark.
Denn dann müsse niemand mehr eine Rolle
spielen. Die hat er schon längst gefunden: als
unverbesserlicher, flüsternder Romantiker.
Maximilian Hecker spielt am Donnerstag,
15. Januar, in der Brotfabrik in Frankfurt. Das
Konzert beginnt um 20 Uhr. Es gibt keine
Autogrammstunde. Versprochen.
Kays Al-Khanak
Foto: Gutschera/Osthoff
Es gebe in Asien keine Berührungsängste vor
Kitsch und Melodramatik, vor existenziellen
Themen wie Tod und Liebe. Hecker hat in einem Interview gesagt, eine solche strenge
und patriarchalische Kultur wie in Asien
bringe eine besondere Art der Kunst hervor,
die das Gegenteil vom Alltag der dort lebenden Menschen sei. Außerdem glaubt Hecker,
dass gerade in diesem
Kulturkreis Musik geschätzt werde, die aus
dem Bauch komme. Im Gegensatz zu
Deutschland. Da hat der Kopf ein gehöriges
Wörtchen mitzureden. Die Hingabe an
das Gefühl ohne Scham beherrschten die
Asiaten sehr gut, sagt Hecker. Sie würden
Kunst genießen, anstatt sie zu hinterfragen.
Hecker hat mittlerweile zwölf Platten ver­
öffentlicht, auf denen er immer wieder
zwischen Bombast und LoFi hin und her
wechselt. Aber seinem großen Leitbild, über
die ganz großen Gefühle im Falsett zu singen, ist er immer treu geblieben. Anfreunden
konnte er sich mit seiner öffentlichen Rolle
vor allem in Asien aber nie. Fotowünsche,
Autogramme und laut mitsingende Fans sind
seine Sache nicht. Er selbst nennt sich Popstar-Legastheniker, kommt mit den
Begleiterscheinungen des Musikgeschäfts,
wenn es denn gut läuft, nicht zurecht.
Hecker will trotzdem mitmachen, weil er
glaubt, dass seine Musik mit der da draußen
nicht nur mithalten kann. Deswegen, sagt er,
Das Stück basiert auf Herman Melvilles
»Bartley, der Schreiber«, der subversiven
Geschichte einer Verweigerung. Premiere.
➛➛ 20.00 Titania
Montag, 26. Januar
Der Sandmann
Zahlreiche ausverkaufte Vorführungen: Das
Schauermärchen von E.T.A Hoffmann scheint
mal wieder zu zeigen, dass die deutsche Lust
auf schwarze Romantik nicht nur in der Zeit
des expressionistischen Stummfilms aus den
20ern und 30ern gegeben war. Inszeniert von
Carola Moritz.
➛➛ 19.00 Katakombe
Donnerstag, 29. Januar
Gisbert zu Knyphausen &
Kid Kopphausen Band
Es sollte eine Kooperation auf Dauer sein.
Und es passte, als Melancholiker Gisbert zu
Knyphausen und Krautrocker Nils Koppruch
2012 ihr Album aufnahmen. Noch im selben
Jahr starb Koppruch aber im Alter 47 Jahren.
Sein Partner geht nun mit den Songs auf Tour
– ohne den Freund. Präsent wird der aber auf
jeden Fall sein.
➛➛ 20.00 Brotfabrik
1/2015 streifzug 31
Foto: Friedrich
Kultur
Songs
von der Kassette
Nur wenige Bands aus der bunten Gießener Musikszene können von sich behaupten, dass
sie seit 20 Jahren bestehen und dass sie ihre ersten Songs noch auf Kassette aufgenommen
haben. Die Jungs von Shadowpainter können das. Sabine Glinke hat vor dem Konzert am
31. Januar im Ulenspiegel mit der Grunge-Band im Archiv gestöbert.
Es ist ein dicker Aktenordner, den Sascha
Bücher gemeinsam mit seiner Frau
Rebekka zusammengetragen und gefüllt
hat. Und dieser Ordner erzählt eine
Geschichte – die Geschichte der Gießener
Band »Shadowpainter«, die im Januar ihr
32 streifzug 1/2015
20-jähriges Bestehen feiert. »Shadowpainter« haben zwei Jahrzehnte überdauert –
obwohl oder vielleicht gerade weil sie
Musik machen, die alles andere ist als
Mainstream. Die Wurzeln hat das heutige
Trio, das als Duo gestartet war und lange
Zeit auch zu viert unterwegs war, eindeutig im Grunge, und das ist auch bis heute
unüberhörbar. Doch auch andere Einflüsse
haben sich im Laufe der Jahre in die
Rock-Musik der »Schattenmaler« eingeschlichen: Mal klingt das punkig, dann
Kultur
wieder ganz schön Emo. Manchmal sind es
auch moderne Strömungen des Metals, die
sich niederschlagen, dann ein wenig Hardcore. Doch eines ist die Musik sehr häufig:
Irgendwie progressiv. Und so finden sich
auch auf dem jüngsten Werk »Portrait of an
inner landscape« auch lange Titel wie der
Opener »Somber« wieder, der nicht nur
vom Titel her, sondern auch von der Musik
stark an die amerikanischen ProgressivMetaller von »Tool« erinnert.
Produziert wurde das Album im Lollarer
»CreaTon«-Studio von Pascal Reinhardt.
Frontmann Sascha Bücher schreit und
grölt sich nunmehr seit zwei Jahrzehnten
mit hoher Intensität und Stimmgewalt den
Frust auf die Welt von der Seele – ein
Rezept, das aufgeht. Denn Konzerte haben
»Shadowpainter« im Laufe der Jahre jede
Menge gespielt, wenn man allein die Flyer
betrachtet, die Bücher in dem dicken
Ordner gesammelt hat.
Den ersten Auftritt hatte die Band im Januar 1996 im Jugendzentrum in Steinbach –
damals noch zu zweit und unter dem
Namen »Trash«. 1995 hatten Sascha
Bücher und Nicholas »Nico« Taylor die
Band gegründet. Beide stammen aus
Steinbach und sind bereits schon
zusammen in die dortige Grundschule
gegangen. Die Idee, zusammen Musik zu
machen, stammt von Bücher, der bereits
seit seinem sechsten Lebensjahr Schlagzeug gespielt hatte und mit zehn zur
Gitarre wechselte. Taylor spielte bis zur
Bandgründung kein Instrument: »Ich fand
die Idee gut und habe auf dem Schlagzeug
von meinem Opa ein bisschen herumprobiert«, sagt er heute. Unterricht nahm er
erst später. Denn obwohl auf der Setliste
des ersten Gigs bereits 14 Stücke mit so
prägnanten Titeln wie »Life sucks«, »R.I.P.«
oder auch »Amnesia« standen, war die
Musik doch wenig komplex. »Die Songs
hatten oft einfache Strukturen: Strophe,
Refrain, Strophe«, erinnert sich Taylor. Der
Bandname »Trash« sei damals umso
passender gewesen. Später wechselte die
Band – inspiriert von dem gleichnamigen
Songtitel – zu »Shadowpainter«. Insgesamt
entstanden so 37 Titel allein im ersten Jahr.
Mit Daniel Stange stieß ein Bassist dazu,
der zwei Jahre blieb, außerdem hatte sich
die Band mit Paul Gödde um einen zusätzlichen Gitarristen erweitert. Irgendwann wechselte auch die Position am Bass
– Philipp Pfannkuch stieß zur Gruppe, der
den Posten bis heute besetzt. »Im Laufe
der Zeit wurden unsere Stücke deutlich
komplexer«, erinnert sich Taylor. Progressiver sei die Musik ab den 2000ern geworden – jener Zeit, in denen »Shadowpain-
ter« sehr viel auf heimischen Bühnen zu
erleben war. Insgesamt rund 100 Konzerte
hat die Gruppe in den vergangenen Jahren
gespielt. Das Festival »Down the Drain«,
das in mehreren Auflagen im »Jokus« vonstatten ging, organisierten sie mit einigen
befreundeten Bands und Gästen von weiter weg. Auf der Best Of-Party des OnlineBandportals »Hessenrock.de« spielten sie
auf. »Lazy Friend«, »Fate«, »Spleen«,
»Soliloquy« – das sind Bandnamen, die
immer wieder auf den Flyern aus dieser
Zeit auftauchen und Szenegängern noch
ein Begriff sein dürften. Außer »Shadowpainter« und »Soliloquy«, die kürzlich
auch wieder den Weg nach Mittelhessen
fanden, gibt es keine mehr davon. Umso
mehr dürften sich die Fans von früher freuen, dass das Trio – Paul Gödde stieg vor
etlichen Jahren aus – immer noch da ist.
Und auf »Portrait of an inner landscape«
nähern sie sich auch den Strukturen von
früher wieder an – allerdings an den
Instrumenten und im Songwriting deutlich
gereift. Aus den Anfangstagen werden sie
beim Jubiläumskonzert, das ein zweistündiges Set umfassen soll, auch nur einen Titel
spielen. »Wir können aus der früheren Zeit
gar nichts vorspielen«, entschuldigt sich die
Band, doch Taylor fügt grinsend hinzu:
»Das ist wohl auch besser so.« Dennoch
wurde das Jubiläums-Set aus einem Fundus
von über 100 Eigenkompositionen zusammengestellt und umfasst alle Schaffens­
perioden der Gruppe.
Mehrere Veröffentlichungen hat die Band,
die seit jeher ohne Label agiert, im Laufe
der Zeit gemacht – als »Trash« veröffentlichten sie zwei Kassetten. Es folgten verschiedene EPs, die in Eigenregie entstanden. »Wir haben immer selbst aufgenommen, das aber nie so ganz toll hingekriegt«, sagt Taylor. »Wir sind keine Tontechniker«. 2009 folgte dann mit dem
selbst betitelten Album ein »echtes«
Album. In Herborn-Burg zog die Band im
Mai 2008 zusammen mit Tontechniker
Kai-Steffen Müller (»Mikroboy«) für eine
Woche in eine leer stehende Villa und
nahm eine CD auf. »Das war wie Urlaub
– mit Grillen, übernachten, aufnehmen«,
erinnern sich die Musiker heute. 2012
folgte dann der Sprung ins professionelle
Tonstudio. Für alle drei Musiker ist die
Band trotzdem Hobby geblieben. Ihr
Bühnenjubiläum feiern sie am 31. Januar
mit dem Konzert im Ulenspiegel
(20.30 Uhr/Eintritt 5 Euro). Mit dabei sind
außerdem »Emily’s Giant«, »Anonymos«
(neues Projekt vom ehemaligen »Lazy
Friend«-Frontmann Alex Gernert) und
»Genuar«.
Sabine Glinke
Premieren im
Theater
Wir lieben und wissen nichts
Schauspiel. 9. Januar, 20 Uhr, taT
Die toughe Karrierefrau Hannah muss
beruflich für einige Monate nach Zürich.
Ihrem Freund Sebastian geht das ewige
Umziehen immer mehr auf die Nerven.
Hannah verabredet per Internet einen
Wohnungstausch. Als das Züricher Paar
zu früh eintrifft, entladen sich lang angestaute Spannungen in einem explosiven
Showdown. Moritz Rinke lässt moderne
Großstädter aufeinandertreffen, die erkennen müssen, dass das Karrierestreben
ihr Liebesleben bestimmt und zum Versiegen bringt. Wir lieben und wissen
nichts ist eine tiefgründige Komödie mit
geschliffenen Dialogen: melancholisch,
traurig und zugleich sehr witzig. Weitere
Vorstellungen: 17. Januar, 7. und 27.
Februar.
Der goldene Drache
Schauspiel. 10. Januar, 19.30 Uhr
Im asiatischen Schnellimbiss »Der goldene Drache« rauschen die fremden Bewohner eines Mehrfamilienhauses aneinander vorbei. Von den Sorgen der
Nachbarn, von den Abgründen, die sich
hinter den Wohnungstüren verbergen,
wissen sie nichts. Da sind die illegal eingewanderten asiatischen Köche im Restaurant. Da ist das Paar im Dachgeschoss, dessen Lebensplanung zerbricht
als sie ungewollt schwanger wird. Da ist
der unheimliche Lebensmittelhändler
Hans. Ein poetisches, brutales, rätselhaftes und berührendes Schauspiel über die
dunklen Seiten der globalisierten Welt.
Weitere Vorstellungen: 23. Januar, 7. Februar, 1., 15. und 28. März, 17. April.
Linda Di Chamounix
Oper. 31. Januar, 19.30 Uhr
Mit der Wiener Uraufführung gelang
dem italienischen Komponisten Gaetano
Donizetti ein Sensationserfolg. Eine tragische Liebesgeschichte, hinreißend
schöne Melodien und eine Titelheldin,
die vor Kummer den Verstand verliert,
sind die Ingredienzien für eine spektakuläre Belcanto-Oper. Mit dieser großen
Choroper setzt das Stadttheater seine
hochgelobte Aufführungsreihe unbekannter Opern des 19. Jahrhunderts fort.
1/2015 streifzug 33
Fotos: bf
Leute
Mr. Miss-Wahl
Viele Männer dürften neidisch sein auf William Balser. Schließlich wimmelt es dort, wo sich
der Wettenberger aufhält, oft von hübschen Frauen. Doch was nach Vergnügen aussieht, ist
für den 57-Jährigen Teil des Jobs: Balser betreibt eine Agentur für Schönheitswettbewerbe.
Über »Euromodel« richtet William Balser
auf Mallorca Model-Camps aus und veranstaltet seit 1991 für die »Miss Germany
Corporation« Miss-Wahlen unter anderem
in Gießen. Am 3. Januar ist es wieder
soweit: In der Galerie Neustädter Tor lädt
er zur Miss-Hessen-Wahl. Für Veranstaltungen wie die »Miss Globe«, die jüngst
mit zwei Kandidatinnen aus Mittelhessen
über die Bühne ging, wählt der Wettenberger Kandidatinnen aus und schickt sie
als Bewerberinnen ins Rennen. Oft ist er
34 streifzug 1/2015
dann auch als Betreuer mit ihnen unterwegs, besucht Fernsehformate wie
»TV Total« oder das Frühstücksfernsehen.
Während regional bekannte Missen wie
Sarah Stroh aus Wißmar von Balser
entdeckt und gefördert wurden, verbuchte
er seinen größten Erfolg 2010 mit der
Gießener Studentin Sarah Elzanowski: Sie
wurde »Miss Tourism International« bei
einer weltweiten Wahl in Malaysia. Einige
Formate hat Balser sogar erfunden und
entwickelt. Besuche bei Fernsehformaten
wie »Let’s Dance« oder dem »ZDF-Fernsehgarten« runden das Spektrum ab, denn
Balser ist neben alledem auch noch Fotograf, Society-Reporter und Filmemacher.
Models und Missen aus seiner Kartei
werden auch schon mal von ModeDesignern wie Harald Glööckler für den
Laufsteg gebucht.
Dabei kommt Balser beruflich ursprünglich aus einem ganz anderen Sektor. Ende
der 1970er Jahre absolvierte er zunächst
eine Ausbildung beim Finanzamt, drei
Leute
Zusammen mit ÖNTM-Macher Dominik
Jahre später arbeitete er als FotofachverWachta arbeitet Balser derzeit an einem
käufer und landete schließlich bei der
Berufsfeuerwehr. Für die US-Army wirkte
neuen Format.
er zunächst in Hanau, dann in Gießen.
In die Missen-Branche kam Balser eher
Dort war Balser Leiter des Control-Centers
zufällig. Seine ersten Jobs als Werbe– zu seinen Aufgaben gehörte es, Notrufe
grafiker und -manager hatte er in Thürinentgegenzunehmen und diese mit Feuergen – nicht nur für die dortige Frischeierwehr, Ambulanz und Militärpolizei zu
industrie, sondern auch für die Modekoordinieren. Durch die dortige Struktur
branche.
mit 24-Stunden-Diensten und daraus reSo wurde William Balser auf die damalige
sultierenden freien Tagen hatte er genug
Miss-DDR-Wahl aufmerksam. Bei der
Zeit, sich noch mit anderen Dingen zu
Veranstaltung kam er mit den Verantwortbeschäftigen. »Während diesen Diensten
lichen der »Miss Germany Corporation« in
hat man oft viele ruhige
Kontakt, mit denen er
Phasen, die man sich
bis heute eng zusamDank Balser läuft
ausgestalten konnte, wie
menarbeitet. »Ich habe
man wollte«, erinnert er
Heidi Klum in Gießen gefragt, ob ich in meiner
sich. Während manche
Heimat Gießen eine
Kollegen etwa an Autos
Wahl machen darf«, erschraubten, kaufte sich Balser einen PC
innert er sich – und er durfte.
und schulte sich selbst in Grafikdesign.
1991 ging – damals noch unter anderem
»Ich bin ein Selfmademan«, sagt er heute.
Namen – die erste Miss-Gießen-Wahl
So kam er auch zur Fotografie – nach eiüber die Bühne. Für die zweite Auflage
nem Praktikum bei einem Fotografen beverpflichtete Balser Heidi Klum. Das heuschäftigte er sich weiter damit, heute ist er
tige Supermodel hatte damals gerade bei
ein gefragter Fotograf im Modebereich.
Thomas Gottschalk den TV-Wettbewerb
Die Liste der Prominenten, die er vor der
»Model of the Year 92« gewonnen. »Ich
Linse hatte, ist lang: Nena, Heidi Klum,
bin stolz, dass sie bei mir eine ihrer ersten
Roland Emmerich, Franz Beckenbauer
Modenschauen gelaufen ist«, sagt Balser
oder auch George Clooney hatte er bereits
und fügt an: »Heute wäre das unbezahlvor der Linse. Geld verdient Balser aber
bar.«
hauptsächlich mit dem Verkaufen von
Zu seinem Geschäftsmodell zählen auch
Miss-Wahlen oder Modenschauen, wie er
die Model-Camps auf der Ferieninsel Malsie häufig in Einkaufszentren ausrichtet.
lorca. Einmal im Jahr mietet sich Balser mit
Freie Wochenenden gibt es da kaum.
einem Team aus Models, Choreografen,
Fotografen und Stylisten für zehn Tage in
Unterstützt wird er bei seinen Ausflügen in
einer Finca ein. Neben Catwalk-Training
die Promiwelt oft von seiner langjährigen
gibt es dann auch zahlreiche FotoLebensgefährtin Liane Wirzberger, Radioshootings, deren Ergebnisse tatsächlich
moderatorin aus Aschaffenburg. Gemeinoftmals beeindruckend sind.
sam saßen die beiden 2014 auch in der Jury
von »Österreichs Next Topmodel«.
Sabine Glinke
Miss Hessen
Die Miss-Hessen-Wahl am Samstag,
3. Januar, in der Galerie Neustädter Tor
beginnt um 16.30 Uhr.
Neben zwei Wertungsdurchgängen,
die von einer fachkundigen Jury
bewertet werden, gibt es vorab ab
14 Uhr wieder ein Rahmenprogramm,
unter anderem mit einer Brautmodenschau. Als Jury-Mitglied hat bereits
der »DSDS«-Teilnehmer und
»Dschungelkönig« Joey Heindle sein
Kommen zugesagt.
Die Siegerehrung findet gegen
19.30 Uhr statt.
1/2015
streifzug 35
Foto: Schepp
Die Neue
Seit einem Monat ist Susanne Kraus nun Kanzlerin der
Justus-Liebig-Universität. Als erste Frau im Amt. Im Interview
mit dem streifzug erinnert sich die Rechtswissenschaftlerin
an ihr Studentenleben, gibt einen Einblick in ihren Arbeitsalltag
und verrät, wie sie sich vom Stress erholt
Sie haben 1983 angefangen, Rechtswissenschaften
zu studieren. Warum?
SK: Ganz offen gesagt waren die Naturwissenschaften nicht so richtig mein Ding. Lehrerin wollte ich auch nicht werden. Meine Präferenz lag
eher im Sozialbereich. Rechtswissenschaft war
aber auf keinen Fall eine Notlösung: Gerechtigkeit
hat für mich immer eine große Rolle gespielt.
Hatten Sie einen Berufswunsch?
SK: Nicht ganz konkret. Natürlich habe ich in
den ersten Semestern an die klassischen Berufe
einer Juristin gedacht: Rechtsanwältin, Staatsanwältin oder eben Richterin. Dass ich später in eine andere Richtung gegangen bin, hing auch damit zusammen, dass die Stellen nicht so breit
gesät waren.
Wie war das Studentenleben?
SK: Insofern war es nicht klassisch, als dass
ich nicht in eine fremde Stadt kam und dort
in einer WG gewohnt habe. Ich komme
aus Lollar und habe hier studiert. Natürlich
haben wir uns aber abends getroffen. Die
Ludwigstraße war damals noch etwas belebter als heute. Früher war es in der
Rechtswissenschaft auch noch nicht so,
dass man in dem Maße wie heute institutionalisiert auf das Examen vorbereitet wurde. Daher haben wir uns beim Lernen für
das Examen viel selbst organisiert.
Gibt es bestimmte Orte, die Sie mit dieser
Zeit verbinden?
SK: Den Campus der Rechtswissenschaft
mit dem vielen Grün drum herum. Es ist
wohl einer der schönsten, den die JustusLiebig-Universität hat. Aber auch die UB
gehört zu diesen Orten. Da ging morgens
immer der Sturm auf die Gruppenarbeitsräume los: Wer bekommt welchen Raum
für den jeweiligen Tag?
Nach dem Referendariat haben Sie beim
Regierungspräsidium Darmstadt gearbeitet, bevor Sie dann aber wieder nach Gießen zurückkamen. Was hat Sie wieder
angezogen?
SK: Es waren private Gründe, die mich haben zurückkomen lassen. Aber die Rückkehr nach Gießen war ein Glücksfall, denn
die Justus-Liebig-Universität gab mir einen
Traumarbeitsplatz.
Inwiefern?
SK: Die Tätigkeit in der Rechtsabteilung in
einer Universität ist sehr abwechslungsreich, weil man mit ganz unterschiedlichen
Rechtsgebieten zu tun hat. Beim Regierungspräsidium Darmstadt war ich in einem bestimmten Dezernat und hatte ein
Rechtsgebiet zu bearbeiten. Gewerbeaufsicht in meinem Fall. Da kann man zwar
tiefer einsteigen, aber mir fehlte die Breite.
Außerdem ist eine Universität ein sehr lebendiger Arbeitsplatz, man hat mit sehr
vielen jungen Menschen zu tun.
Nun haben Sie die ersten Wochen als
Kanzlerin schon hinter sich.
SK: Ja, es ist eine ganz andere Arbeit. In der
Rechtsabteilung hatte ich für jeden Fall eine Akte. Als Kanzlerin habe ich weniger
Akten, aber mit noch mehr Themen gleichzeitig zu tun, wie zum Beispiel Bausachen,
Haushaltsangelegenheiten und Personal.
Dazu kommen natürlich viele Sitzungen,
oft auch in Wiesbaden. Telefonate sind eher
weniger geworden, weil vieles vorher
durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
geklärt wird. Dafür dauern die Telefongespräche nun länger. Es handelt sich aber oft
um die gleichen Personen wie vorher, mit
denen ich zu tun habe.
Werden Sie von den Kollegen anders
behandelt?
SK: Nein, eigentlich nicht. Das wäre auch
schade, und das würde mir zu denken
geben.
Dr. Michael Breitbach als Ihr Vorgänger
war 20 Jahre im Amt. War die Übergabe so
kompliziert wie man sich das vorstellt?
SK: Überhaupt nicht. Es stand schließlich
schon seit einem Jahr fest, dass ich Kanzlerin der Justus-Liebig-Universität werde. Seit
ich hier angefangen habe, kenne ich Dr.
Michael Breitbach, er war ein Mentor für
mich. In den vergangenen Monaten hat er
mich noch mehr eingebunden, als er das
zuvor in bestimmten Bereichen schon getan hatte. Ich habe bereits in diesem Jahr
an vielen Terminen, die in die Zuständigkeit des Kanzlers fielen, teilgenommen.
Das bedeutete zwar viele zusätzliche Termine, war aber letztlich ein Glücksfall für
mich.
Welche drei großen Themen werden Sie
während Ihrer Amtszeit bis 2020 angehen?
SK: Natürlich stehen derzeit die Verhandlungen zum Hessischen Hochschulpakt
von 2016 bis 2020 im Mittelpunkt, in dem
es um die finanziellen Rahmenbedingun-
gen der nächsten fünf Jahre geht. Diese
werden im Februar abgeschlossen sein, so
die derzeitige Planung. Wir hoffen, dass die
Justus-Liebig-Universität danach finanziell
besser dasteht als im Moment. Es wird darum gehen, den enormen Aufwuchs der Studierenden zu bewältigen. Die Baumaßnahmen des Landes werden ein weiteres
großes Thema in den nächsten Jahren sein.
Auch das Thema Personalentwicklung, und
zwar in allen Bereichen, wird die Universität angehen müssen. Wenn ich noch ein
viertes großes Thema nennen darf, das mit
sehr wichtig ist, ist das die Entwicklung der
Medizin. Da gilt es weiterhin für ein gedeihliches Miteinander zwischen der Justus-Liebig-Universität und dem Klinikum zu
sorgen, zum Wohle beider Einrichtungen.
Haben Sie bei all der Arbeit noch Freizeit?
SK: Im Moment sehr wenig, weil auch die
Wochenenden mit Arbeit gefüllt sind. Ich
versuche aber konsequent drauf zu
achten, dass ich zweimal pro Woche
schwimmen gehe. Das mache ich dann
früh am Morgen. Auch Laufen ist wichtig
zum Ausgleich.
Als Studentin traf man Sie in der Ludwigstraße. Wo trifft man sie heute?
SK: Zumindest am Wochenende versuche
ich, mir regelmäßig etwas Kulturelles zu
gönnen. Ich gehe gerne in das Stadttheater,
das mit seinen Inszenierungen etwas ganz
Besonderes für Gießen ist.
Florian Dörr
Was macht
der Kanzler einer Hochschule?
In Deutschland ist der Kanzler einer
Hochschule der Leiter der Verwaltung
und Mitglied des Präsidiums. Er ist
Dienstvorgesetzter des nicht wissenschaftlichen Personals und zuständig für
den Haushalt, die Liegenschaften sowie
für Rechts- und sonstige Verwaltungsaufgaben. Susanne Kraus, die 1964 in Gießen geboren wurde, hat das Amt an der
Justus-Liebig-Universität seit dem 1. Dezember inne. Ihr Vorgänger, Dr. Michael
Breitbach, sagte einst über die Aufgaben
des Kanzlers, dass seine Mannschaft und
er zum »Bodenpersonal« gehörten, die
Start und Landung der Wissenschaftler ermöglichen müssten. Prof. Joybrato Mukherjee fand das Bild des »Libero«, der
das Spielfeld der Wissenschaft mit seiner
Verwaltung nach hinten absichert. Historisch ist der Kanzler der Vertreter des Kaisers oder des Papstes, der die Universität
gestiftet oder ihre Errichtung genehmigt
hat. Später dann auch der Vertreter des
Landesherren oder der Staatsregierung.
Susanne Kraus verfügt über jahrelange Erfahrungen im Bereich der Hochschulmedizin und hat die Kooperation der JustusLiebig-Universität mit der
Philipps-Universität Marburg sowie dem
Universitätsklinikum Gießen und Marburg von Anfang an fachlich begleitet. Im
Rahmen ihrer Antrittsrede sprach sie davon, in ihrem neuen Amt Wissenschaft
»ermöglichen« zu wollen.
bf
1/2015
streifzug 37
Fotos: Lademann
BMX
mit 117 PS
Sprichwörtlich gesehen hat Michael »Mike« Thomas aus Wettenberg-Wißmar fast immer
ordentlich Power unterm Hintern. »Gib Gummi!« bekommt bei ihm eine ganz neue
Bedeutung, denn da, wo Mike unterwegs ist, kann man Gummi sehen – und meistens auch
riechen. Thomas ist leidenschaftlicher Stunt-Motorradfahrer und verbringt fast jede
freie Minute mit seinem »Baby«. Eine Yamaha R6 mit 600 Kubik und 117 PS.
»Mein Baby gehört zu mir« – der wohl
bekannteste Spruch aus »Dirty Dancing«
passt auch auf Mike Thomas und seiner
Maschine. Wie alle Stuntbiker geht er mit
seinem Motorrad eine wahre Symbiose ein,
auf dem Platz verschmelzen beide zu einer
Einheit. Denn um die Yamaha – aufgrund der
ganzen Umbauten, die der 28-Jährige an seinem Bike vorgenommen hat, ohnehin ein
Unikat – ganz individuell zu gestalten, musste er sich kürzlich für eine Weile von ihr
trennen. Das Motorrad wird derzeit komplett
neu gestaltet, bekommt neue
Käfige, frischen Lack und ein ganz besonderes und individuelles Airbrush-Design. Wie
das aussehen wird, möchte der smarte Gießener, der seine ersten Lebensjahre in Chica-
38 streifzug
1/2015
go verbracht hat, aber nicht verraten. »Das
wird etwas ganz Besonderes, in Kürze will
ich das in einem Video anteasern«. Für das
Design zeichnet der Gießener Tätowierer
und Airbrush-Künstler Donovan Taylor
verantwortlich.
Seit etwa zweieinhalb Jahren fährt Mike Thomas Stuntmotorrad – und verzichtet seitdem
auf seine Yamaha als regulären fahrbaren
Untersatz. Denn: Um Show-Stunts ausführen
zu können, sind einige Umbauten nötig, die
eine Straßenzulassung aber unmöglich machen. Also bringt Thomas sein Bike mit einem Van von A nach B. Auf ein zweites Motorrad mit Straßenzulassung verzichtet er,
denn das Hobby ist nicht nur zeitaufwendig,
sondern auch kostspielig. »Es gibt nichts von
der Stange zu kaufen«, sagt er. Da müsse
man eben selber ran und sich ausprobieren.
Den Tank seiner Maschine hat er mit einem
Hammer flach geklopft und dann aus Scheibenkleber eine Sitzfläche modelliert. Die
braucht man für diverse Tricks. »Der Scheibenkleber gibt einen prima Grip«, erklärt der
Sohn einer Deutschen und eines Amerikaners. Zweiräder reizen ihn seit jeher – sobald
er alt genug war, machte er den Mofa-Führerschein und kann sich seitdem ein Leben
ohne Zweirad nicht vorstellen.
Beim Stuntmotorradfahren geht es darum,
mit seiner Maschine verschiedene Tricks auszuführen – es ist ein Showsport. Fahren auf
einem Rad, Driften oder »Turnübungen« auf
der Maschine, die oft stark ans Voltigieren
SpoRtweLt
erinnern, sind nur einzelne Beispiele. Die
Tricks stammen oftmals aus dem BMX-Sport.
Der Sport verlangt dem Fahrer nicht nur
einen guten Gleichgewichtssinn ab und die
totale Beherrschung seiner Maschine, sondern auch Geduld. Denn bis ein Trick sitzt,
muss man ihn oft üben. Manchmal mehrere
Hundert Mal. »Ich gehöre zu den vorsichtigen Fahrern«, sagt Mike Thomas, »ich
probiere lieber ein paar Mal mehr aus, bevor
etwas passiert«. Eine Herangehensweise, die
ihm bislang schwerwiegende Verletzungen
und teure Schäden an seinem Motorrad
erspart haben. Das Geld kann er besser für
Reifen gebrauchen: Thomas lagert mehrere
Sätze davon. »Der Abrieb ist enorm«, sagt er.
Kein Wunder, denn bei einigen Tricks gehört
es dazu, dass es ordentlich quietscht und
qualmt.
Er selbst sieht sich zwar als »Frischling« in
der in Deutschland insgesamt recht jungen
Stuntbiker-Szene, doch bereits in seiner
kurzen aktiven Zeit konnte »Breezy Rsixx«
– so sein »Fahrername« – schon so manchen Erfolg für sich verbuchen. Bei den
»German Stuntdays« in Zerbst in SachsenAnhalt konnte er schon mehrfach Platzierungen erreichen. Dafür trainiert er unermüdlich: Mindestens zweimal pro Woche
ist er mit seiner Maschine auf dem Platz
unterwegs. Üben darf er aufgrund der
fehlenden TÜV-Zulassung auch nur auf
Privatgelände. Neben einem Firmengelände
in Fernwald-Steinbach nutzt er den Fahrschul-Übungsplatz in Gießen-West. An
freien Wochenenden reist er auch mal ins
Ausland, denn in Polen, Frankreich oder
Belgien ist die Szene aktiver als in Deutschland und es gibt mehr Trainingsplätze. Ab
der nächsten Saison sollen auch noch
Trainingseinheiten auf dem Hockenheimring dazukommen. Überhaupt hat er für
das Jahr 2015 schon viel geplant: Neben
den »German Stuntdays« in Zerbst und
zum dortigen »Ride of the Year« will er zum
Stunt GP nach Polen, außerdem zu einem
Contest nach Bulgarien. Schon im Februar
steht ein Stuntcontest in Frankreich auf dem
Programm. Außerdem fährt Mike Thomas
Stuntshows – auf Firmenfeiern, Geburtstagen und Hochzeiten. Damit finanziert er
sich sein Hobby.
Sabine Glinke
Stuntmotoradfahren ...
46ers@home
Die Gießen 46ers starten zum Jahresanfang 2015 nach einer kurzen Winterpause in die Rückrunde der zweiten
Basketball-Bundesliga ProA. Zuerst
steht am 3. Januar ein Auswärtsspiel
bei den Chemnitz 99ers an, ehe die
Partie gegen die Kirchheim Knights am
11. Januar das erste Heimspiel des
Jahres markiert: Mit den Schwaben
haben Yorman Polas Bartolo (Foto) und
seine Teamkollegen noch eine Rechnung offen, unterlagen die 46ers doch
im Oktober mit 72:77.
... ist in Deutschland ein noch recht
unbekannter Sport mit einer nur
kleinen Szene. Entstanden ist der Sport
in England, weiterentwickelt hat sich
das Ganze aber in Amerika. Zum
Stuntfahren braucht man ein umgebautes Motorrad – neben einer geänderten Übersetzung benötigt man
einen zusätzlichen Bremshebel für das
Hinterrad und einen Käfig, der als
seitliche Stütze und als Abschirmung
dient. Standflächen hinter dem Sitz
und auf dem Tank gehören ebenfalls
zur Ausstattung, die sich die Fahrer
meist individuell zusammenbauen, da
es keine »Stangenware« gibt und
individuelles Design großgeschrieben
wird. Beim Stuntmotorrad geht es
darum, mit dem Motorrad Kunststücke,
sogenannte Tricks, auszuführen, die
meistens dem BMX-Sport entlehnt sind
und englische Namen haben.
Sechs Tage später duellieren sich die
Gießener dann mit den Rockets Gotha.
Erst Mitte Dezember gaben die Mittelhessen ihre Visitenkarte in der Halle
der Thüringer ab, wo sie sich nach einem packenden Duell in der letzten
Sekunde mit 61:59 durchsetzen konnten und den zweiten Tabellenplatz
sicherten. Den Ausklang findet der
Januar in zwei Auswärtsspielen,
zunächst an der Nordseeküste bei
Abstiegskandidat Cuxhaven BasCats
(21. Januar), bevor es am 31. Januar ins
Ruhrgebiet zum direkten Konkurrenten
ETB Baskets Essen geht.
1/2015
streifzug 39
Brad Shaws KolumNE
Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen
für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht der Journalist sie im Netz auf
www.bradsticks.com. Sein Blog befasst
sich mit ­Lifestyle, Fashion, Musik, Promis und Kultur – und immer wieder mit
der Suche nach Mr. und Mrs. Right.
Und da stand ich wieder. An derselben Stelle,
unter denselben Bäumen, über derselben Stadt,
die sich vor mir ausbreitete wie ein
funkelnder Teppich, ein Meer aus bunten
Lichtern. Ich folgte ihnen. Mit den Augen durch
dicht bebaute Boulevards, über prächtige Plätze
weiter an tiefen Häuserschluchten entlang.
Schnell zerstreute sich mein Blick in alle
Himmelsrichtungen. Rastlos und doch nach
Ruhe suchend.
Hin und wieder hielt ich inne und erinnerte
mich. An Sackgassen, an Irrwege, aber immer
auch an Inseln, die ich gefunden hatte. Auf
meiner Reise durch den Strom. Des Alltags
vielleicht, den Strom von Menschen, den Strom
an Möglichkeiten. Jetzt stauten sich all diese
Erlebnisse vor meinen Augen auf einer über­
schaubaren Fläche, die irgendwo am Horizont
im Nebel unterging. Der silberne Schleier, der
sich abends gern über diese Stadt legt und sie
trübt, der trügt, weil der Horizont keine Begren­
zung hat, nur unser Sichtfeld.
Ein Jahr etwa war vergangen, seit ich zum
letzten Mal hier oben war. Wahrscheinlich an
einem ähnlichen Abend, an dem der Wind den
kalten Regen genauso schonungslos gegen mein
Gesicht gepeitscht hatte wie gerade, an dem die
Wellen weit unten ebenso gewaltig gegen die
Befestigungen am Ufer geprallt waren, an dem
ich ebenso fest davon überzeugt gewesen war,
Wechsel in der Luft zu spüren. Sicherlich sogar.
Definitiv war es ein Tag irgendwo
zwischen dem alten und dem neuen Jahr.
Wenn wir zurückschauen, dann ist unser Blick
oft verklärt. Wie der Blick von oben auf eine
Stadt. Aus einer Distanz, die es uns leicht
macht, nur noch die großen Fixpunkte zu
sehen. Die Leuchttürme, die Meilensteine, die
großen Arenen, in denen wir unsere ganz
persönlichen Kämpfe ausgetragen haben.
Manchmal mit gutem, manchmal mit schlech­
tem Ende, aber immer mit großen Erwartungen.
Und während mein Blick weiter wahllos durch
den Strom watete, wurde mir klar, dass es gar
nicht diese Orte waren, die das Leben im ver­
gangenen Jahr bestimmt hatten.
Ich fokussierte und zoomte mich mitten in die
Stadt hinein, versuchte angestrengt, meine
Straße auszumachen, mein Haus, meine
Wohnung. Schließlich schloss ich die Augen.
Augenblicklich klärte sich mein Blick. Es waren
nicht die großen Erfolge, die mich hierher
gebracht hatten. An diesen Punkt meines
Lebens, auch nicht an den Aussichtspunkt hoch
über der Stadt, an dem ich die letzten Monate
40 streifzug 1/2015
Blickrichtung
noch einmal Revue passieren lassen wollte.
Einfach um sicher zu sein, dass mehr als Schein
geblieben war, mehr als bunte Lichter und Sil­
berglanz. Von diesem Jahr.
Nein, es waren die scheinbar unscheinbaren
Momente, die mir Aufwind gegeben hatten,
vielleicht den Aufwind, den es brauchte, um
wieder hoch auf diesen Punkt zu kommen, an
dem wir uns nicht mehr scheuen, nach unten
oder nach hinten zu schauen. Weil wir endlich
klar sehen.
Wenn wir genau darüber nachdenken, bleibt
von einem Jahr immer mehr übrig als Aufstiege
auf Karriereleitern, in Hierarchien oder in neue
Status. Highlights, die wir gern vor anderen
ausbreiten wie die Stadt ihre frohlockenden
Lichter – an genau dem Punkt, an dem wir oben
ankommen.
Ganz im Gegenteil. Oft sind die kleinen
Momente die wirklich großen. Klein – gemessen
am Lauf der Welt, an der Wahrnehmung aus
unserem Umfeld. Groß aber gemessen am
Effekt, die sie auf uns haben. Manchmal genau
an dem Punkt, an dem wir ganz unten sind. Ich
hielt die Augen geschlossen und lenkte meinen
Blick nach Osten. Durch die langen Straßen vor
mein Haus, hoch in den ersten Stock zu mei­
nem Wohnzimmerfenster, wo er an der Scheibe
kleben blieb.
Vielleicht hatte ich hier die wirklich wichtigen
Momente des letzten Jahres verbracht, die wirk­
lich weitreichenden Entscheidungen getroffen.
Wahrscheinlich habe ich hier sogar die wenigen
wirklich ungetrübten Glücks­momente erlebt.
Kuschelnd auf der Couch, bei einem Kaffee mit
Kumpels oder ganz allein mit Rotwein und
Céline Dion. Momente, die mich für einen
Moment aus dem Strom nahmen, Momenten, in
denen ich wieder auf­laden konnte.
Nein, wenn ich später auf das Jahr zurück­
schaue, dann werde ich nicht an die Verträge
denken, die ich unterschrieben, nicht an die
Höhenflüge, die ich hingelegt, nicht an die
Meilensteine, die ich gemeistert habe. Vor allem
werde ich an die Tiefpunkte denken – und die
wertvollen Momente, in denen ich verstand,
dass es immer die Menschen sind, die ein Jahr
so besonders machen. Nicht die Vormacht­
stellungen. Die Menschen, die mir die Hand
reichten, wenn ich nicht allein aufstehe konnte,
die mich ins Bett brachten, wenn ich vor
Erschöpfung nicht schlafen konnte, in deren
Armen ich morgens aufwachte, wenn ich mich
an jemandem festhalten musste.
All das sah ich durch mein Wohnzimmerfenster,
dessen Türen zum Schlaf- und Arbeitszimmer
weit geöffnet waren. Und ich sah mich. Mit
Menschen, die ich liebe. Zwischen Chipstüten
und Bierdosen, zwischen Entwürfen und Skrip­
ten, zwischen schnell ausgezogenen Kleidungs­
stücken und langsam abgebrannten Kerzen.
Da wurde der Lärm der Boulevards zu lautem
Lachen, das Rauschen der Wellen zu angereg­
ten Gesprächen und der Regen in meinem
Gesicht zu Tränen, die ich geweint hatte. Viele
vor Freude, manche in Trauer. Tiefe Trauer um
scheinbar triviale Dinge: die SMS, auf die keine
Antwort kam, die Lieblingstasse, die auf dem
Boden zerschellte, der Freund, der in die Ferne
zog.
So zogen meine Gedanken vorbei durch das
leere Wohnzimmer. Plötzlich wusste ich, dass
alles, was im Jahr 2014 geschehen war, immer
nur dann zählte, wenn es sich nicht in Zahlen
ausdrücken ließ. In Summen, Setzlisten und
Superlativen. Denn die großen Individualerfolge
folgen meist auf harte Arbeit. Aber Glück lässt
sich weder auszahlen, noch erringen. Es lässt
sich nur schenken.
Wenn ich recht überlege, war mein schönster
Tag des letzten Jahres eine Nacht. Nicht diese
Nacht, aber eine, in der ich ganz wie von selbst
gekommen bin. Fast in Trance wie auf diesen
Aussichtspunkt. Denn die wahren Höhepunkte
bleiben für den Strom da draußen verborgen,
weil sie sich meist in unscheinbaren Zimmern
abspielen. Wie das, durch dessen Scheibe ich
gerade blickte. Aus einer Distanz, die sie
vielleicht noch gewaltiger machte. Zumindest
größer als all das, von dem die anderen sagen,
es zähle im Leben.
Doch wenn sie ganz ehrlich sind, messen sie
weder ihr Jahr, noch sich selbst an den offen­
kundig herausragenden Highlights. Vielmehr an
mitunter kleinen Glücksmomenten, die zusam­
men mehr Strahlkraft haben als alle Lichter
einer Stadt. Weil sie dem Schein ein Sein
einhauchen. Immer dann, wenn Menschen da
sind, mit denen wir sie teilen, denen wir sie
schenken. Die Leute sagen, wir sollen immer
nach vorn sehen, nie nach hinten.
Ich glaube, sie irren sich.
haw
S
d
a
r
B
Mediathek
Hinweis zur perfekten Zeit
Oft kommt die Erinnerung, was man eigentlich klären
wollte, beim Auflegen. Das kennen auch die Macher
von bytNotes. Ihre unspektakulär daherkommende App
macht es möglich, kurze Texte mit Kontakten im Telefonbuch zu verknüpfen. Sobald dann die Nummer eines solchen
Kontakts gewählt wird oder eben jener anruft, poppt die vorher
geschriebene Erinnerungshilfe auf dem Display auf. Ein zusätzliches Feature erlaubt es außerdem, den Geburtstag eines Kontakts
aufpoppen zu lassen, wenn eben jener am anderen Ende der Leitung ist. Die Idee dahinter: Kaum etwas ist unangenehmer, als mit
einem Geburtstagskind zu sprechen und erst hinterher zu merken,
dass man dem Gegenüber ja
eigentlich auch hätte gratulieren
sollen. So ist bytNotes eine im
Prinzip unfassbar einfachg gestrickte App, die aufgrund der Idee ihrer
Macher einen großen Nutzwert
mich sich bringt. Für 0,79 Euro ist
man dabei. Die Erinnerungsstütze,
die just im richtigen Moment auf
dem Display erscheint, gibt es für
iOS und Android. fd
Dies ist kein Soloalbum
Nora Tschirner ist ein Glücksfall für ihre Band: Sie
spielt Gitarre und Xylofon, Bass und Hackbrett. Manchmal singt die Schauspielerin auch und rührt natürlich die
Werbetrommel. Nora Tschirner ist aber auch ein Problem
für ihre Band und deren Wahrnehmung: Denn wegen ihr
ist Prag keine Band wie jede andere, sondern Nora
Tschirner und zwei andere. Erik Lautenschläger und Tom
Krimi heißen die und sind sehr begabte Musiker. Nach
»Premiere« kommt nun mit »Kein Abschied« das zweite
Album. Lyrisch verspielt erinnern Prag ein wenig an die
späten, kaum mehr schrammeligen Tocotronic. Nur geht das Trio
noch einen Schritt weiter: Die Orchestrierung ist auf der neuen Platte,
die poppiger und eingängiger daherkommt als der Vorgänger, ist fast
schon überbordend. Songs wie »Halt
die Luft an« seien beispielhaft und
lobend erwähnt. Nora Tschirner mag
Glücksfall und Problem für Band
und Wahrnehmung sein. Doch mit
»Kein Abschied« ist so oder so ein
guter Start ins Musikjahr. fd
Berlin, Pjöngjang, Gießen
Etwa 5000 westliche Besucher kommen pro
Jahr nach Nordkorea. Eine verschwindend
kleine Zahl, wenn man bedenkt, dass allein
der Kölner Dom jeden Tag 16 000 Touristen
anzieht. Christian Eisert, der früher unter
anderem Witze für Harald Schmidt und
Kaya Yanar schrieb, sowie seine Freundin
und Kollegin Thanh Hoang waren
zwei der wenigen Besucher in
Nordkorea. »Dieses Land zieht
schon merkwürdige Leute an.
Die wollen den Nervenkitzel
spüren oder hängen der OstNostalgie nach. Menschen aus
den USA, Kanada oder anderen
westlichen Demokratien finden
es toll, mal in eine richtige
Diktatur zu fahren. Das ist mir
alles sehr suspekt. Es gibt aber
auch Touristen, die sonst schon
alles gesehen haben und etwas Außergewöhnliches suchen«, erklärt Eisert in Interviews. Über seine 1500 Kilometer lange
Reise durch das unheimliche Reich des Kim
Jong Un hat er in seinem Buch »Kim &
Struppi« geschrieben. Trotz eines unfassbar
hässlichen Covers ist es zum Bestseller geworden. Am 25. Februar liest Eisert auf Einladung des Literarischen Zentrums Gießen
bei Thalia. Ins Land kommen Christian
Eisert und Thanh Hoang nur, weil sie sich
nicht als Journalisten geben. Der Autor hat
vor der Ausreise sogar seinen Nachlass ge-
regelt: »Nachdem ich das Buch herausgebracht hatte, kam schon öfter der Spruch:
Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann
hätte ich dich nicht fahren lassen«, sagt er
in anderen Medien.
Einer der Höhepunkte der streng reglementierten Tour durch Nordkorea ist der Besuch
im Museum der Geschenke an
den sogenannten Großen Führer:
Zu den »Kostbarkeiten« zählen ein
Porzellangeschirr von Honecker
und ein silberner Sattel von
Gaddafi. Weitere Bizarrerien
werden ausgebreitet, manches ist
zum Schmunzeln, oft bleibt einem
das Lachen im Halse stecken. Bei
den beiden Reisenden hinterlässt
der ständige Anpassungsdruck
seine Spuren. Am Ende kommt es
fast zum Zerwürfnis: »Doch
getrennte Wege zu gehen, ist schwierig,
wenn vor der Tür Wachen mit Kalaschnikows
patrouillieren.«
Für das Literarische Zentrum Gießen war
»Kim & Struppi« ein Zufallsfund: Sascha
Feuchert als Vorsitzender hatte das Buch in
einer Bahnhofsbuchhandlung erstanden
und bei der anschließenden Zugfahrt für
sich entdeckt.
Eiserts Antrieb für die Reise ins Land der
Kim Jong Un ist eine Kindheitserinnerung
an 1988 im Osten Berlins: »Als Schüler
höre ich erstmals von der regenbogen­
farbenen Wasserrutsche,
die Machthaber Kim Il
Sung in Nordkorea gebaut haben soll. Davon
bin ich so fasziniert, dass ich
mir 25 Jahre später einen Traum
erfülle«, erklärt der Autor. Zusammen mit
Thanh Hoang macht er sich auf die Reise,
die regenbogenfarbene Wasserrutsche zu
finden. Sie wohnen in Hotelzimmern mit
Softeisautomaten, finden Wanzen im Kleiderschrank und bestaunen »bezaubernde«
Gestecke aus Blumen und Raketen. Immer
wieder erhaschen die beiden dabei auch
ein Blick hinter die Kulissen des System.
»Kim & Struppi« will unterhalten. Inwiefern
das gelingt? Die Verkaufszahlen des
Bestsellers sprechen eine deutliche
Sprache. Am 25. Februar bei Thalia in
Gießen dürfte sich das auch zeigen. Doch
darüber hinaus verfolgt Christian Eisert mit
seinem Buch eine löbliche Idee: »Wenn die
Menschen Empathie empfinden, gibt es
letztlich eher Impulse, sich beispielsweise
für nordkoreanische Flüchtlinge zu engagieren«, sagt er in Interviews. bf
///
Los geht’s am 25. Februar mit »Kim &
Struppi« von und mit Christian Eisert um
19.30 Uhr bei Thalia in Gießen. Tickets
kosten zwischen drei und fünf Euro. Für
Mitglieder des Literarischen Zentrums
Gießen ist der Eintritt kostenlos.
1/2015 streifzug 41
Highlights 2015 in GieSSen
Wie sich Gießen
2015 verändern wird
Wichtige Wahlen
Fußgängerzone
Gießen lässt turnen
Zwei große Wahlen werden uns im kommenden Jahr beschäftigen. Zunächst wird
es am 11. Februar ernst: Amtsinhaber
Joybrato Mukherjee will erneut Präsident
der Justus-Liebig-Universität werden. Dieses Mal ist er der einzige Kandidat. Anders
sieht es am 14. Juni aus. Dann nämlich
steht die Wahl zur Oberbürgermeisterin an.
Hier treten Dietlind Grabe-Bolz für die
SPD und Anja Helmchen für die CDU an.
Im Sommer 2012 war Schluss: Kaufhof
machte dicht. Nun sollen im kommenden
Jahr die Tore des inzwischen rundum
erneuerten Gebäudes wieder öffnen. Zwei
Modegeschäfte sollen als Ankermieter
einziehen. Dazu das Stadttheater mit
Fundus und Probebühnen im dritten Obergeschoss. Ebenfalls in der Fußgängerzone:
Das Charlotte-Croon-Haus am Seltersweg
soll im Frühsommer fertiggestellt werden.
Beim Landesturnfest soll im Mai die ganze
Bandbreite des Turnens zur Schau gestellt
werden. Die ganze Stadt wird von Aktiven
und Gästen aus der Region bevölkert. In
den Sporthallen werden Wettbewerbe
durchgeführt, Mitmachangebote in der ganzen Stadt animieren zu Bewegung. Im September gastieren dann die Deutschen Meisterschaften im Turnen unter anderem mit
Fabian Hambüchen in der Sporthalle-Ost.
42 streifzug 1/2015
Highlights 2015 in GieSSen
Neue Wohnräume
Kunst und Kultur
Halle für alle
Nicht ganz still und leise dürften die Bauarbeiten auf dem RKH-Gelände über die Bühne gehen: Hier sollen ab Frühjahr kommenden Jahres auf dem zwischen den
Bahnlinien liegenden Gelände 160 Wohneinheiten entstehen. Eine Bürgerinitiative
hat sich bereits gegründet. Viel weiter ist
bereits die Entwicklung an der Bergkaserne:
Auch hier entstehen 160 Wohnungen, die
ersten sollen im Herbst bezugsfertig sein.
Zwei der musikalischen Höhepunkte
dürften die Auftritte von Jan Delay in den
Hessen- und von Johannes Oerding in der
Kongresshalle im März sein. Zumindest
bisher. Im Januar liest Jan Seghers auf
Einladung des Literarischen Zentrums.
Einen Monat später ist Christian Eisert mit
»Kim und Struppi« zu Gast in Gießen. In
Sachen Comedy sei verwiesen auf Olaf
Schubert, Bodo Bach und Ingo Appelt.
Hochschulen bauen
Schwanenteichpark
Die Justus-Liebig-Universität hat einige
Baustellen, die im kommenden Jahr abgeschlossen werden sollen. Herausragend
sind sicherlich die Kleintier- und Vogelklinik, die Ende 2015 fertiggestellt werden
soll, sowie der Neubau Chemie, der schon
Anfang des Jahres eröffnet wird. Dazu kommen die Sanierung der Alten Chirurgie, das
Forschungsgebäude Medizin sowie mindestens zwei Lehrgebäude.
Ein Sommer ohne Schwanenteichpark liegt
hinter der Stadt. Zwar ist das Gelände, das
bis vor einigen Wochen wegen der Landesgartenschau umzäunt war, wieder offen.
Doch richtig schön dürfte es erst im Sommer werden, wenn die Gießener die Wiesen wieder bevölkern. Spannend: Die Stadt
möchte, dass die Plattform am Neuen Teich,
wo zuletzt das Bistro stand, auch im Sommer wieder bewirtschaftet wird. fd
Seit rund zwei Jahren laufen die Arbeiten an
dem 1925 als Volkshalle errichteten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes,
nachdem es die Wetzlarer Familie Özyigit im
Jahr 2011 ersteigert hatte. Nun soll der Miller
Hall, die ihren »neuen« Namen 1945 von
den US-Streitkräften erhielt, die die damalige
Volkshalle beschlagnahmt und einer eigenen
Nutzung zugeführt hatten, neues Leben eingehaucht werden. Für das Konzept und die
Vermarktung der Halle zeichnet die Gießener Werbeagentur »Die Marketingprofiler«
um Manuela Giorgis und Maike Döring verantwortlich. Das Konzept ist klar: Die Miller
Hall soll wieder Volkshalle werden – für
jedermann nutzbar. Vereine, Unternehmen,
Institutionen, aber auch Privatpersonen
können die Halle mieten. Kongresse, Tagungen, Feiern, Messen, aber auch Konzerte und
Sportevents sind in der multifunktionalen
Halle angedacht – Ballsportarten ausgenommen. Zum Tanzen aber eignet sich die Halle
dank des Parkettbodens vorzüglich. Auch die
US-Streitkräfte hatten die Halle bis zu ihrem
Abzug aus Gießen als Sportstätte genutzt.
Darüber hinaus soll es an maximal sieben
Terminen im Jahr Großveranstaltungen mit
bis zu 1000 Besuchern geben – von Konzerten über Comedy und Kleinkunst bis hin zu
Varieté. Herzstück des neuen Konzeptes ist
jedoch die Idee der mobilen Lounge: An
mindestens einem festen Tag in der Woche
öffnet die durch eine mobile Trennwand erschaffene Lounge in der Miller Hall für bis
zu 400 Gäste. Hier soll dann auch ein musikalisches Angebot unterbreitet werden. »Es
handelt sich dabei nicht um einen Diskotheken-Betrieb«, erklärt Manuela Giorgis. Auch
wolle man keine Partys für Jugendliche anbieten. Mehrere Baustopps hatten die Fertigstellung verzögert, im kommenden Jahr geht
es aber nun los in der Miller Hall. sag
1/2015 streifzug 43
wein deS MonAtS
Vinothek
in
Wedes
Monats
Conte di Campiano
»Appassimento«, Italien, 2013,
14 Prozent Alkohol, 9,22 Euro,
beim Kauf einer 6er-Holzkiste
6,89 Euro pro Flasche, Bezug über
die Metro in Linden
Der Verführer
Kein Geld, kaum Ansehen, wenig Chuzpe.
Der Adel hat heute nicht mehr viel zu
lachen. Im Weinsektor immerhin findet der
Blaublüter eine Nische, wenn er folgende
Gleichung vom Rebstock bis zur Flaschenfüllung beherzigt: Reife Frucht + mürbes
Tannin + zarte Vanillenoten
= großer Genuss.
Das verspricht der süditalienische »Appassimento«: die
Kraft und Konzentration aus
den am Rebstock eingetrockneten Negroamaro-Trauben.
Der Graf, in diesem Fall der
Conte di Campiano, zaubert
daraus einen intensiven Roten
für die Stunden zu zweit.
Der rubinrote Stoff duftet nach dunklen
Beeren, Zedernholz und Vanille. Er offeriert
im Mund feine Frucht (reife dunkle Beeren,
Schwarzkirsche), warme Würze und
generöse Gerbstoffe. Frisch und rund, mit
langem Nachhall, darf der Jahrgang 2013
die Krone tragen, oder wie es der Graf auf
dem Etikett formuliert: »Dieser Wein ist wie
kein anderer.«
sik
Muzum
Sein Name erklärt, warum.
Appassimento
heißt ein anerkanntes Vinifikationsverfahren, bei dem angetrocknete Beeren verarbeitet werden
– hochreif, wasserarm und
zuckerreich. Ergebnis sind
üppige und alkoholreiche Rebsäfte. Diesen Traubentrick
nutzen die Italiener auch bei
einem anderen ihrer Lieblinge,
dem Amarone aus Venetien.
Weinautor
Dort, in Cazzano di Tramigna,
z
Mer
Manfred
hat das Weingut Conte di
Campiano seine Heimat. Doch im
Süden des Landes, im Stiefelabsatz, im
Anbaugebiet Salento in Apulien, setzt der
Graf ebenso auf körperreiche, druckvolle
Weine.
Sein Negroamaro beherrscht die hohe Kunst
der Unterhaltung. Er flirtet, schmeichelt,
bezirzt und lockt, ehe er den Gaumen nach
allen Regeln der Kunst verführt. Am Ende
lächeln alle. Sogar der Graf.
Paolo Conte ist ein besonderer
Wein
Graf. Sein »Via con me«
schwebt über den Dingen. Der
»Appassimento« schwebt mit. Und der
Graf haucht: »Ci bum ci bum bum.«
mm
Schreiben Sie an
Manfred Merz:
[email protected]
Sperrsitz
Frau Müller muss weg
Elterngruppe um Anke Engelke gegen Klassenlehrerin – Start: 15. Januar – Kinocenter
Bei einem außerplanmäßigen Treffen mit
der Klassenlehrerin Frau Müller (Gabriela
Maria Schmeide) gibt es einiges zu
bereden. Die Kinder sind mit unmöglichen Zensuren nach Hause gekommen.
Wie sollen sie es denn mit so einem Übergangszeugnis aufs Gymnasium schaffen?
Höchste Zeit, mal ein ernstes Wort mit
Frau Müller zu reden.
Die knallharte Karrierefrau Jessica Hövel
(Anke Engelke) erklärt sich schnell selbst
zur Sprecherin der Elterngruppe. Dem arbeitslosen Wolf Heider (Justus Von Dohnanyi) passt das nicht in den Kram und er
versucht, die Diskussion immer wieder auf
sich und sein Kind zu lenken. Dem Ehepaar Patrick (Ken Duken) und Marina
Jeskow (Mina Tander) geht es vor allem
um die Ausgrenzung ihres begabten
Sohnes, während die alleinerziehende
Mutter Katja Grabowski (Alwara Höfels)
nur aus Solidarität mitgekommen ist, denn
ihre Tochter ist die Klassenbeste.
Doch Frau Müller hat keinesfalls vor, die
Klasse abzugeben. Stattdessen konfrontiert
sie die ahnungslosen Eltern mit dem
Verhalten ihrer Kinder. Plötzlich muss sich
nicht mehr Frau Müller rechtfertigen,
sondern die Eltern geraten ob ihrer
eigenen Versäumnisse in Erklärungsnot.
Gewinnspiel
Der streifzug verlost mit den Gießener ­Kinos 3x 2 Tickets für die erste
Vorstellung des Films »Frau Müller
muss weg« am 15. Januar. Wer den
Film sehen möchte, sollte bis zum
7. Januar eine Karte mit dem Kennwort »Kino« an streifzug, Mar­burger
Straße 20, 35390 Gießen oder eine
Mail an streifzug@­giessenerallgemeine.de s­ enden.
1/2015 streifzug 45
Sperrsitz
Neu im
Gießen
Kinocenter Gießen
Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08
Kinopolis Gießen
Ostanlage 43–45, Telefon 06 41/5 65 57 89
Kommunales Kino Jokus
Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95
Grünberg
Kino
Baymax
Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69
Riesiges Robowabohu in San Fransokyo – Start: 22. Januar – Kinopolis
Lich
Kino »Traumstern«
Gießener Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10
Weitere Kino-Tipps
finden Sie täglich in der Gießener Allgemeine
Zeitung oder auf unserer Internetseite unter
www.giessener-allgemeine.de/kino.
Vorhang auf
in den Gießener Kinos!
17.01.2015 | 19:00 Uhr Lehár: The Merry Widow
31.01.2015 | 19:00 Uhr Offenbach: Les Contes d’Hoffmann
14.02.2015 | 18:30 Uhr Tschaikowsky: Iolanta
Bartók: Herzog Blaubarts Burg
14.03.2015 | 18:00 Uhr Rossini: La Donna del Lago
Photo: Anne Deniau / Metropolitan Opera
KINOPOLIS Gießen
Mehr Infos unter www.kinopolis.de und unter www.metimkino.de
KINOCENTER Gießen
KINOSAISON
29.01.2015 | 20:15 Uhr
Giordano: Andrea Chénier
24.02.2015 | 20:15 Uhr
Wagner: Der fliegende
Holländer
Mehr Infos und alle Termine unter
www.royalope rahousekino.de
Life Reimagine d Werbekampagne. Bilder
KINOPOLIS
Ostanlage 43-45 • 35390 Gießen
Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen
Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen
Kinocenter
Heli • Frankfurterstraße
34 • 35390
Gießen
Bahnhofstraße
34 • 35390
Gießen
Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de
www.kinopolis.de
46 streifzug 1/2015
Hiro Hamada ist ein brillanter Teenager
und lebt in der futuristischen Stadt San
Fransokyo, wo er sein geniales Erfindertalent aber bei Weitem nicht so nutzt,
wie es sein Bruder Tadashi gerne hätte.
Als dieser stirbt, findet Hiro den aufblasbaren Roboter Baymax, der von Tadashi
entwickelt wurde, um Menschen mit
Schmerzen zu helfen. Baymax’ tatkräftige Unterstützung kann der aufgeweckte
Junge gut gebrauchen, droht doch schon
bald ein mysteriöser Mann mit einer
Kabuki-Maske damit, seine Heimatstadt
zu zerstören. Mit der Hilfe von Baymax
und Tadashis Freunden Go Go Tomago,
Wasabi, Honey Lemon und Fred
beschließt Hiro, alles zu tun, um die
Katastrophe zu verhindern. Dazu stattet
er seine Mitstreiter mit allerlei nützlichen Hightech-Gerätschaften aus.
Gemeinsam sind sie von nun an die
»Big Hero 6«.
Sperrsitz
Der große Trip
Abenteuer für Reese Witherspoon – Start: 15. Januar – Kinocenter
Cheryl Strayed (Reese Witherspoon) musste viele Schicksals­
schläge erleiden. Der Verlust ihrer geliebten Mutter (Laura Dern)
und das Ende ihrer Ehe, die an Cheryls Heroinsucht zerbrach,
haben sie in ein tiefes Loch fallen lassen. Frustriert, aber auch entschlossen kehrt sie ihrem alten Leben den Rücken zu und begibt
sich – ohne geringste Vorkenntnisse und mit viel zu schwerem
Rucksack – auf eine 2000-Kilometer-Wanderung entlang des
Pacific Crest Trails. Auf ihrem Weg bekommt Cheryl es mit der
Unbroken
Angelina Jolie als Regisseurin – Start: 15. Januar – Kinopolis
geballten Erbarmungslosigkeit der Natur zu tun, doch sie tritt
Durst, Hunger, Hitze und Kälte mit immer neuem Mut entgegen.
Einmal dem Ruf der Wildnis gefolgt, übersteht sie bald auch
Begegnungen mit gefährlichen Raubtieren. Durch all die neuen
Erlebnisse relativieren sich die bisherigen Erfahrungen, Erfolge,
Rückschläge, Hoffnungen und Ängste der Aussteigerin.
Der amerikanische Langstreckenläufer Louis Zamperini (Jack
O’Connell ) nimmt als jüngstes Mitglied des US-Olympiateams 1936
an den Olympischen Spielen in Berlin teil. Zwar gewinnt er keine
Medaille, liefert sich aber ein so packendes Finalrennen, dass Adolf
Hitler ihn treffen will. Vier Jahre später gilt Zamperini als großer Favorit für die Olympischen Spiele in Tokyo, die aufgrund des ausbrechenden Zweiten Weltkrieges jedoch abgesagt werden. Zamperini zieht
freiwillig als Bombenschütze in den Krieg. Nach einer Bruchlandung
im Pazifik können sich er und zwei weitere Soldaten auf ein Floß retten. Dort kämpfen sie 47 Tage ums Überleben, ehe sie von der japanischen Navy aufgelesen und gefangengenommen werden. Auf dem
Schiff müssen sie sadistische Folterungen über sich ergehen lassen.
Die Entdeckung der Unendlichkeit
Biografie von Stephen Hawking – Start: 25. Dezember – Kinocenter
Während seines Studiums an der Cambridge University in den 1960er Jahren verliebt sich der brillante Naturwissenschaftler Stephen Hawking (Eddie Redmayne) in
die Sprachenstudentin Jane Wilde (Felicity Jones). Einen herben Rückschlag erhält
der theoretische Physiker mit 21 Jahren, als bei ihm die degenerative Nervenkrankheit ALS diagnostiziert wird. Die Ärzte geben ihm nur noch etwa zwei Jahre zu
leben. Doch schiere Willenskraft und nicht zuletzt die Liebe Janes, die ihn nach
dem niederschmetternden Befund nicht etwa verlässt, sondern seine Frau wird,
helfen ihm, den immer größeren körperlichen Einschränkungen zu trotzen und
schließlich mit seinen bahnbrechenden Forschungen in die Geschichte einzugehen.
1/2015 streifzug 47
Die »Allgemeine« auch digital lesen
In Stadt und Landkreis Gießen...
Im Kernverbreitungsgebiet.. .
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G 3266 A
Heute, 17 Uhr
Anzeigenschluss für den
großen Markt der Kleinanzeigen
MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE
Mittwoch, 19. November 2014
Nummer
–
. Jahrgang
Mo. – Do. 1,50 EUR, Fr. u. Sa. 1,70 EUR
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Telefon 06 41/30 03-33
[email protected]
von privat
an privat
Atommüll
Ahnen begleitet
Klesniks verlängert
Ampel-Ärger
Echte Großbaustelle
Abfallmenge wohl
größer als bisher gedacht
Politik – Seite 2
»Maori Porträts« reisen
erstmals nach Berlin
Kultur – Seite 8
Lette bleibt HSG Wetzlar
bis Juni 2016 erhalten
Sport – Seite 18
In der GAZ-Serie geht’s heute
um die Marburger Straße
Stadt Gießen – Seite 25
50 Millionen Euro kosten die
Autobahnbrücken bei Dorlar
Kreis Gießen – Seite 37
Gericht lässt Klage
gegen Edathy zu
In Stadt und Landkreis Gießen...
Übersicht
...die Nr.
Inhalt
Im Kernverbreitungsgebiet.. .
Verde n (dpa). Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy kommt
wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie vor Gericht. Eine entsprechende Anklage der Staatsanwaltschaft Hannover ließ das Landgericht im niedersächsischen Verden gestern zu. Der 45-Jährige sei
»hinreichend tatverdächtig«, erklärte die
Kammer. Erster Prozesstag soll der 23. Februar sein. Bis Ende April sind neun weitere
Termine geplant.
Edathy hat den Besitz von Nacktbildern
zwar zugegeben, aber immer betont, dass
sich darunter keine strafbaren Kinderpornos befänden. Am 18. Dezember will Edathy in Berlin vor d
ie Medien treten. »Ich
habe heute fernmündlich den Vorsitzenden
der Bundespressekonferenz darüber inforHeute,
17 dass
Uhrich als Gast für ein Statement
miert,
und die Beantwortung von Fragen am VorAnzeigenschluss für den
mittag
des
18.
Dezember
2014 zur Verfügroßen Markt der Kleinanzeigen
gung stehe«, teilte Edathy gestern Abend
Telefon 06 41/30
03-33
mit.
(Seite 4)
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G 3266 A
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Mo. – Do. 1,50 EUR, Fr. u. Sa. 1,70 EUR
Atommüll
Ahnen begleitet
Klesniks verlängert
Ampel-Ärger
Abfallmenge wohl
größer als bisher gedacht
Politik – Seite 2
»Maori Porträts« reisen
erstmals nach Berlin
Kultur – Seite 8
Lette bleibt HSG Wetzlar
bis Juni 2016 erhalten
Sport – Seite 18
In der GAZ-Serie geht’s heute
um die Marburger Straße
Stadt Gießen – Seite 25
von privat
Hongkong
an privat
räumt Barrikaden
H o n g k o n g (dpa). Nach mehr als siebenwöchigen Demonstrationen in Hongkong
Straßensperren am wichtigsten Protestlager der Aktivisten ge-
hat die Polizei
Echte Großbaustelle
Nähe von Hongkongs Regierungssitz vor.
Ein Hongkonger Gericht hatte die Räumung zuvor angeordnet. Aktivisten leisteten kaum Widerstand. Protestführer Joshua
Wong sagte: »Wir respektieren die Entscheidung des Gerichtes.« Aktivisten würden aber weiterhin an anderen Straßenzügen rund um den Regierungssitz bleiben.
Gericht lässt Klage
gegen Edathy zu
Verde n (dpa). Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy kommt
wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie vor Gericht. Eine entsprechende Anklage der Staatsanwaltschaft Hannover ließ das Landgericht im niedersächsischen Verden gestern zu. Der 45-Jährige sei
»hinreichend tatverdächtig«, erklärte die
Kammer. Erster Prozesstag soll der 23. Februar sein. Bis Ende April sind neun weitere
Termine geplant.
Edathy hat den Besitz von Nacktbildern
zwar zugegeben, aber immer betont, dass
sich darunter keine strafbaren Kinderpornos befänden. Am 18. Dezember will Edathy in Berlin vor d
ie Medien treten. »Ich
habe heute fernmündlich den Vorsitzenden
der Bundespressekonferenz darüber informiert, dass ich als Gast für ein Statement
und die Beantwortung von Fragen am Vormittag des 18. Dezember 2014 zur Verfügung stehe«, teilte Edathy gestern Abend
mit.
(Seite 4)
In Stadt und Landkreis Gießen...
Keine Einigung im
EU-Haushaltsstreit(Seite 4)
mit.
gung stehe«, teilte Edath
Edathy
y gestern Abend
B r üs sdes
e l (dpa).
Nach vorläufig
mittag
18. Dezember
2014 zurgescheiVerfüterten
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den Vorsitzenden
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eine vor
Zahlungskrise
Union
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Berlin
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treten.
»Ich
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Unterhändler
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EU-Staaten
nos befänden. Am 18. Dezember will Edaund des
Europaparlaments
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zwar zugegeben, aber immer betont, dass
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die eidenAusgaben
Edathy hat zu
Edath
Besitz von
Nacktbildern
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von mindestens 140 Milliarden
Termine
geplant.
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Die Abgeordneten
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Bissollen.
Ende April
sind neun weitere
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deutlich
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Geld
für
das
Budget,
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Kammer. Erster Prozesstag soll der 23. FebKammer
die
Staaten geben
wollen.
(Seitedie
4)
»hinreichend
tatverdächtig«,
erklärte
schen Verden gestern zu. Der 45-Jährige sei
ver ließ das Landgericht im niedersächside Anklage der Staatsanwaltschaft HannoAUS DEMvor
INHALT
pornografie
Gericht. Eine entsprechen■
wegen des Verdachts auf Besitz von Kindertagsabgeordnete
Sebastian Edath
Edathy kommt
WETTER
Verde n bis
(dpa).
Der frühere SPD-BundesBewölkt,
8 Grad
Keine Einigung im
EU-Haushaltsstreit
G 3266 A
Heute, 17 Uhr
Anzeigenschluss für den
großen Markt der Kleinanzeigen
Ahnen begleitet
»Maori Porträts« reisen
erstmals nach Berlin
Kultur – Seite 8
Gericht lässt Klage
gegen Edathy zu
Verde n (dpa). Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy kommt
wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie vor Gericht. Eine entsprechende Anklage der Staatsanwaltschaft Hannover ließ das Landgericht im niedersächsischen Verden gestern zu. Der 45-Jährige sei
»hinreichend tatverdächtig«, erklärte die
Kammer. Erster Prozesstag soll der 23. Februar sein. Bis Ende April sind neun weitere
Termine geplant.
Edathy hat den Besitz von Nacktbildern
zwar zugegeben, aber immer betont, dass
sich darunter keine strafbaren Kinderpornos befänden. Am 18. Dezember will Edathy in Berlin vor d
ie Medien treten. »Ich
habe heute fernmündlich den Vorsitzenden
der Bundespressekonferenz darüber informiert, dass ich als Gast für ein Statement
und die Beantwortung von Fragen am Vormittag des 18. Dezember 2014 zur Verfügung stehe«, teilte Edathy gestern Abend
mit.
(Seite 4)
Hongkong
räumt Barrikaden
H o n g k o n g (dpa). Nach mehr als siebenwöchigen Demonstrationen in Hongkong
hat die Polizei Straßensperren am wichtigsten Protestlager der Aktivisten geräumt. Beamte und Straßenarbeiter gingen
gestern gegen Barrikaden rund um ein
Hochhaus im Stadtgebiet Admiralty in der
Nähe von Hongkongs Regierungssitz vor.
Ein Hongkonger Gericht hatte die Räumung zuvor angeordnet. Aktivisten leisteten kaum Widerstand. Protestführer Joshua
Wong sagte: »Wir respektieren die Entscheidung des Gerichtes.« Aktivisten würden aber weiterhin an anderen Straßenzügen rund um den Regierungssitz bleiben.
Nummer
–
. Jahrgang
von privat
an privat
Br üs s e l (dpa). Nach vorläufig gescheiAmpel-Ärger
Echte Großbaustelle
terten Verhandlungen
eskaliert d
er Streit
um den milliardenschweren Haushalt der
EU. Europaparlamentarier warfen den Regierungen der Mitgliedstaaten in scharfer
Form vor, eine Zahlungskrise der Union zu
riskieren. Unterhändler der EU-Staaten
und des Europaparlaments konnten sich in
der Nacht zum Dienstag nicht auf einen
Kompromiss zu Ausgaben einigen, die einen Umfang von mindestens 140 Milliarden
Euro haben sollen. Die Abgeordneten fordern deutlich mehr Geld für das Budget, als
1 / 40
OK
Anschlag
auf Synagoge
die
Staaten
geben
wollen.
(Seite 4)
MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE
Atommüll
Abfallmenge wohl
größer als bisher gedacht
Politik – Seite 2
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Klesniks verlängert
Lette bleibt HSG Wetzlar
bis Juni 2016 erhalten
Sport – Seite 18
In der GAZ-Serie geht’s heute
um die Marburger Straße
Stadt Gießen – Seite 25
50 Millionen Euro kosten die
Autobahnbrücken bei Dorlar
Kreis Gießen – Seite 37
Ein Jude betet nach der Bluttat in dem Raum der Synagoge, in dem der Anschlag verübt wurde. Die Opfer stammten aus den USA und
Großbritannien.
(Foto: dpa)
Vier Menschen sterben in Jerusalem – Angreifer erschossen – Volksfront bekennt sich
Je r u s a l e m (dpa). Ein Terroranschlag von
Palästinensern auf eine Synagoge in Jerusalem mit vier Toten hat Hoffnungen auf eine
Beruhigung der angespannten Lage zunichtegemacht. Die zwei Angreifer töteten gestern vier jüdische Betende und verletzten
acht weitere. Israels Regierung hat gestern
Gegenmaßnahmen angekündigt. Polizeiminister Izchak Aharonovich will es mehr Israelis erlauben, zur Selbstverteidigung Waffen zu tragen. Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu kündigte am Abend die rasche
Zerstörung der Häuser von Attentätern an.
Andere Minister forderten rigorose Strafmaßnahmen gegen die Familien der Täter.
Die Attentäter aus dem arabischen Ostteil
Jerusalems wurden wenige Minuten nach
dem Angriff von Polizisten erschossen. Sie
griffen die Betenden in dem Gotteshaus in
Har Nof mit Messern und Äxten an und feuerten Schüsse ab.
Es war der erste tödliche Anschlag auf eine
Synagoge in Jerusalem. Drei der Opfer
stammten aus den USA und eines aus Großbritannien, wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld bestätigte. Augenzeugen sprachen
von einem »Massaker« unter den Betenden.
Tausende Menschen nahmen später an d
en
A
Begräbnissen teil. Medienberichten zufolge
trugen die Opfer Titel als Rabbiner.
In den vergangenen Wochen hatte es eine
ganze Serie von Anschlägen auf Israelis gegeben. Seit dem Abbruch d
er Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern im April ist die Lage in Nahost immer weiter eskaliert.
Zuletzt sorgte der Tod eines arabischen
Busfahrers, der am Sonntag erhängt aufgefunden worden war, bei den Palästinensern
für neuen Zorn. Eine israelische Autopsie ergab, der Mann habe Suizid begangen. Palästinenser gehen dagegen von einem Lynchmord d urch jüdische Siedler aus. Der Fall
heizte die Stimmung weiter an, die ohnehin
nach einem Streit um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem (Haram al-Scharif),
der Muslimen und Juden heilig ist, sehr angespannt war.
Die radikale Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) teilte mit, zwei ihrer Mitglieder hätten den Anschlag verübt. Netanjahu
warf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas
vor, Terroristen durch Hetze zu ermutigen.
»Wir befinden uns mitten in einer Terrorkampagne, die sich auf Jerusalem konzentriert«, sagte Netanjahu.
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Der Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Joram Cohen, widersprach d
en Vorwürfen Netanjahus, Abbas
hetze zu Gewalt gegen Israel auf. »Abu Masen (Abbas) ist nicht an Terror interessiert
und hetzt nicht zur Gewalt auf, auch nicht
unter der Hand, obwohl ein Teil der Öffentlichkeit seine Äußerungen so auslegt«, sagte
Cohen.
US-Außenminister John Kerry verurteilte
den Terrorakt und sprach von sinnloser Brutalität. Außenminister Frank-Walter Steinmeier warnte vor einer neuen Spirale der
Gewalt. Die EU-Außenbeauftragte Federica
Mogherini rief beide Seiten zur Zurückhaltung und zu einer Rückkehr zu Friedensgesprächen auf.
Das spanische Parlament hat sich unterdessen für die Anerkennung Palästinas als
eigenem Staat ausgesprochen. In einer an
Dienstagabend in Madrid mit 319 zu zwei
Stimmen gebilligten Vorlage wird d ie Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy
aufgefordert, Palästina als Staat anzuerkennen. Die friedliche Koexistenz von zwei
Staaten – Israel und Palästina – sei die einzig mögliche Lösung für den Nahost-Konflikt, hieß es.
(Seite 4)
Ein Jude betet nach der Bluttat in dem Raum der Synagoge, in dem der Anschlag verübt wurde. Die Opfer stammten aus den
US USA
DEMundNHALT
Großbritannien.
(Foto: dpa)
B r ü s s e l (dpa). Nach vorläufig gescheiterten Verhandlungen eskaliert d
er Streit
um den milliardenschweren Haushalt der
EU. Europaparlamentarier warfen den Regierungen der Mitgliedstaaten in scharfer
Form vor, eine Zahlungskrise der Union zu
riskieren. Unterhändler der EU-Staaten
und des Europaparlaments konnten sich in
der Nacht zum Dienstag nicht auf einen
Kompromiss zu Ausgaben einigen, die einen Umfang von mindestens 140 Milliarden
Euro haben sollen. Die Abgeordneten fordern deutlich mehr Geld für das Budget, als
die Staaten geben wollen.
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Anschlag auf Synagoge
AUS DEM INHALT
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Anschlag auf Synagoge
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tegemacht. Die zwei Angreifer töteten gestern vier jüdische Betende und verletzten
acht weitere. Israels Regierung hat gestern
Gegenmaßnahmen angekündigt. Polizeiminister Izchak Aharonovich will es mehr Israelis erlauben, zur Selbstverteidigung Waffen zu tragen. Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu kündigte am Abend die rasche
Zerstörung der Häuser von Attentätern an.
Andere Minister forderten rigorose Strafmaßnahmen gegen die Familien der Täter.
Die Attentäter aus dem arabischen Ostteil
Jerusalems wurden wenige Minuten nach
dem Angriff von Polizisten erschossen. Sie
griffen die Betenden in dem Gotteshaus in
Har Nof mit Messern und Äxten an und feuerten Schüsse ab.
Es war der erste tödliche Anschlag auf eine
Synagoge in Jerusalem. Drei der Opfer
stammten aus den USA und eines aus Großbritannien, wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld bestätigte. Augenzeugen sprachen
von einem »Massaker« unter den Betenden.
Tausende Menschen nahmen später an d
en
geben. Seit dem Abbruch d
er Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern im April ist die Lage in Nahost immer weiter eskaliert.
Zuletzt sorgte der Tod eines arabischen
Busfahrers, der am Sonntag erhängt aufgefunden worden war, bei den Palästinensern
für neuen Zorn. Eine israelische Autopsie ergab, der Mann habe Suizid begangen. Palästinenser gehen dagegen von einem Lynchmord d urch jüdische Siedler aus. Der Fall
heizte die Stimmung weiter an, die ohnehin
nach einem Streit um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem (Haram al-Scharif),
der Muslimen und Juden heilig ist, sehr angespannt war.
Die radikale Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) teilte mit, zwei ihrer Mitglieder hätten den Anschlag verübt. Netanjahu
warf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas
vor, Terroristen durch Hetze zu ermutigen.
»Wir befinden uns mitten in einer Terrorkampagne, die sich auf Jerusalem konzentriert«, sagte Netanjahu.
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Vorsichtige Annäherung
Ahnen begleitet
Suche
Klesniks verlängert
Ampel-Är
Steinmeier sucht Gemeinsamkeiten mit Moskau
M o s k a u (dpa). Trotz anhaltend schwerer
Differenzen über die Ukraine bemühen sich
Deutschland und Russland um eine vorsichtige
Wiederannäherung.
Außenminister
Frank-Walter Steinmeier mahnte am Dienstag in Moskau zu gemeinsamen Anstrengungen bei anderen Krisenherden der internationalen Politik. Als Beispiel nannte er die
Atomverhandlungen mit dem Iran und den
Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer
Staat (IS). Kremlchef Wladimir Putin lud
den SPD-Politiker noch für den Abend überraschend zu einem Treffen ein.
Aus deutschen Delegationskreisen hieß es
nach d
em etwa 75-minütigen Gespräch im
Kreml, die Unterredung sei »ernsthaft und
offen« gewesen. Der Meinungsaustausch habe sich um »Wege aus der Ukraine-Krise, die
neue Perspektiven der Kooperation eröffnen
könnten«, gedreht. Zuletzt hatte Steinmeier
den Kremlchef im Februar gesehen, kurz vor
der Annexion der Halbinsel Krim durch
Russland. Steinmeier verlängerte seinen Besuch für die Unterredung und trat mit Verzögerung am Abend die Heimreise nach Berlin an.
Steinmeier und der russische Außenminis-
ter Sergej Lawrow machten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz aus der unterschiedlichen Bewertung des blutigen Konflikts im Osten der Ukraine keinen Hehl.
Steinmeier sprach von einer »wirklich ernsthaften Krise für die europäische Friedensordnung«. Zuvor schon hatte er nach einem
Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten
Petro Poroschenko vor einer »militärischen
Großkonfrontation« gewarnt.
Steinmeier forderte alle Konfliktparteien
auf, die bereits im September geschlossenen
Waffenstillstandsvereinbarungen von Minsk
endlich einzuhalten. Zugleich mahnte er:
»Es ist aber auch Zeit, jenseits von Ukraine
zu denken. Wir haben mit ein paar anderen
Bedrohungen weltweit fertigzuwerden.«
Russland ist nach Lawrows Worten bereit,
den sogenannten Minsk-Prozess »ohne Vorbedingungen« fortzusetzen. Zugleich beschuldigte er jedoch d
ie Führung in Kiew,
die Vereinbarungen zu torpedieren. Zum
deutsch-russischen Verhältnis meinte der
Minister: »Trotz aller Unterschiede, wie wir
die Lage in der Ukraine beurteilen, ist wichtig, dass der Dialog zwischen uns nicht aufhört.«
Strompreis
könnte leicht steigen
Berlin (dpa). Die aus Klimaschutzgründen diskutierte Stilllegung von zehn deutschen Kohlekraftwerken könnte den
Strompreis leicht erhöhen. Im Einkauf an
der Strombörse würde der Preis zwischen
1,70 und fünf Euro je Megawattstunde steigen, ergeben Berechnungen von zwei großen Energieversorgern, die der Deutschen
Presse-Agentur vorliegen. Derzeit liegt der
Börsenpreis für Strom bei knapp 50 Euro
für eine Megawattstunde.
Mehr Tote
durch Terrorismus
L o n d o n (dpa). Die Zahl der Terroranschläge mit Toten und Verletzten ist im vergangenen Jahr nach einem Bericht der
Menschenrechtsorganisation Vision of Humanity drastisch gestiegen. 2013 seien
17 958 Menschen bei Anschlägen getötet
worden, 61 Prozent mehr als im Jahr zuvor,
heißt es im Global Terrorism Index der Organisation. Allein zwei Drittel d
er Opfer
gehen auf das Konto von vier islamistischen Terrororganisationen: Taliban, El
Kaida, Boko Haram und Islamischer Staat.
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den Terrorakt und sprach von sinnloser Brutalität. Außenminister Frank-Walter
Stein30
MITTAGSTISCH
meier warnte vor einer neuen
Spirale der
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Gewalt. Die EU-Außenbeauftragte Federica
Mogherini rief beide Seiten zur Zurückhaltung und zu einer RückkehrIHR
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sprächen auf.
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319 zu zwei
Stimmen gebilligten Vorlage Redaktion
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rung von Ministerpräsident Mariano Rajoy
aufgefordert, Palästina als Staat anzuerkenwww.giessener-allgemeine.de
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Staaten – Israel und Palästina – sei die einzig mögliche Lösung für den Nahost-Kon30147
flikt, hieß es.
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Vorsichtige Annäherung
Begräbnissen teil. Medienberichten zufolge
trugen die Opfer Titel als Rabbiner.
In den vergangenen Wochen hatte es eine
ganze Serie von Anschlägen auf Israelis gegeben. Seit dem Abbruch d
er Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern im April ist die Lage in Nahost immer weiter eskaliert.
Zuletzt sorgte der Tod eines arabischen
Busfahrers, der am Sonntag erhängt aufgefunden worden war, bei den Palästinensern
für neuen Zorn. Eine israelische Autopsie ergab, der Mann habe Suizid begangen. Palästinenser gehen dagegen von einem Lynchmord d urch jüdische Siedler aus. Der Fall
heizte die Stimmung weiter an, die ohnehin
nach einem Streit um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem (Haram al-Scharif),
der Muslimen und Juden heilig ist, sehr angespannt war.
Die radikale Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) teilte mit, zwei ihrer Mitglieder hätten den Anschlag verübt. Netanjahu
warf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas
vor, Terroristen durch Hetze zu ermutigen.
»Wir befinden uns mitten in einer Terrorkampagne, die sich auf Jerusalem konzentriert«, sagte Netanjahu.
Der Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Joram Cohen, widersprach d
en Vorwürfen Netanjahus, Abbas
hetze zu Gewalt gegen Israel auf. »Abu Masen (Abbas) ist nicht an Terror interessiert
und hetzt nicht zur Gewalt auf, auch nicht
unter der Hand, obwohl ein Teil der Öffentlichkeit seine Äußerungen so auslegt«, sagte
Cohen.
US-Außenminister John Kerry verurteilte
den Terrorakt und sprach von sinnloser Brutalität. Außenminister Frank-Walter Steinmeier warnte vor einer neuen Spirale der
Gewalt. Die EU-Außenbeauftragte Federica
Mogherini rief beide Seiten zur Zurückhaltung und zu einer Rückkehr zu Friedensgesprächen auf.
Das spanische Parlament hat sich unterdessen für die Anerkennung Palästinas als
eigenem Staat ausgesprochen. In einer an
Dienstagabend in Madrid mit 319 zu zwei
Stimmen gebilligten Vorlage wird d ie Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy
aufgefordert, Palästina als Staat anzuerkennen. Die friedliche Koexistenz von zwei
Staaten – Israel und Palästina – sei die einzig mögliche Lösung für den Nahost-Konflikt, hieß es.
(Seite 4)
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Vier Menschen sterben in Jerusalem – Angreifer erschossen – Volksfront bekennt sichFernsehen
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Je r u s a l e m (dpa). Ein Terroranschlag von Begräbnissen teil. Medienberichten zufolge
Der Chef des israelischen Mittelhessen
InlandsgeheimPalästinensern auf eine Synagoge in Jerusa- trugen die Opfer Titel als Rabbiner.
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mit Gießen-Info
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zögerung am Abend die
Strompreis 4 194354 401500
könnte leicht steigen
Strompreis
könnte leicht steigen
Vorsichtige Annäherung
Steinmeier sucht Gemeinsamkeiten mit Moskau
M o s k a u (dpa). Trotz anhaltend schwerer
Differenzen über die Ukraine bemühen sich
Deutschland und Russland um eine vorsichtige
Wiederannäherung.
Außenminister
Frank-Walter Steinmeier mahnte am Dienstag in Moskau zu gemeinsamen Anstrengungen bei anderen Krisenherden der internationalen Politik. Als Beispiel nannte er die
Atomverhandlungen mit dem Iran und den
Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer
Staat (IS). Kremlchef Wladimir Putin lud
den SPD-Politiker noch für den Abend überraschend zu einem Treffen ein.
Aus deutschen Delegationskreisen hieß es
nach d
em etwa 75-minütigen Gespräch im
Kreml, die Unterredung sei »ernsthaft und
offen« gewesen. Der Meinungsaustausch habe sich um »Wege aus der Ukraine-Krise, die
neue Perspektiven der Kooperation eröffnen
könnten«, gedreht. Zuletzt hatte Steinmeier
den Kremlchef im Februar gesehen, kurz vor
der Annexion der Halbinsel Krim durch
Russland. Steinmeier verlängerte seinen Besuch für die Unterredung und trat mit Verzögerung am Abend die Heimreise nach Berlin an.
Steinmeier und der russische Außenminis-
ter Sergej Lawrow machten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz aus der unterschiedlichen Bewertung des blutigen Konflikts im Osten der Ukraine keinen Hehl.
Steinmeier sprach von einer »wirklich ernsthaften Krise für die europäische Friedensordnung«. Zuvor schon hatte er nach einem
Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten
Petro Poroschenko vor einer »militärischen
Großkonfrontation« gewarnt.
Steinmeier forderte alle Konfliktparteien
auf, die bereits im September geschlossenen
Waffenstillstandsvereinbarungen von Minsk
endlich einzuhalten. Zugleich mahnte er:
»Es ist aber auch Zeit, jenseits von Ukraine
zu denken. Wir haben mit ein paar anderen
Bedrohungen weltweit fertigzuwerden.«
Russland ist nach Lawrows Worten bereit,
den sogenannten Minsk-Prozess »ohne Vorbedingungen« fortzusetzen. Zugleich beschuldigte er jedoch d
ie Führung in Kiew,
die Vereinbarungen zu torpedieren. Zum
deutsch-russischen Verhältnis meinte der
Minister: »Trotz aller Unterschiede, wie wir
die Lage in der Ukraine beurteilen, ist wichtig, dass der Dialog zwischen uns nicht aufhört.«
Berlin (dpa). Die aus Klimaschutzgründen diskutierte Stilllegung von zehn deutschen Kohlekraftwerken könnte den
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Strompreis leicht erhöhen. Im Einkauf1an
der Strombörse würde der Preis zwischen
1,70 und fünf Euro je Megawattstunde steigen, ergeben Berechnungen von zwei großen Energieversorgern, die der Deutschen
Presse-Agentur vorliegen. Derzeit liegt der
Börsenpreis für Strom bei knapp 50 Euro
für eine Megawattstunde.
Mehr Tote
durch Terrorismus
Berlin (dpa). Die aus Klimaschutzgründen diskutierte Stilllegung von zehn deutschen Kohlekraftwerken könnte den
Strompreis leicht erhöhen. Im Einkauf an
der Strombörse würde der Preis zwischen
1,70 und fünf Euro je Megawattstunde steigen, ergeben Berechnungen von zwei großen Energieversorgern, die der Deutschen
Presse-Agentur vorliegen. Derzeit liegt der
Börsenpreis für Strom bei knapp 50 Euro
für eine Megawattstunde.
Kultur – Seite 8
erstmals nach Berlin
Porträts« reisen
Mehr Tote
durch Terrorismus
begleitet
L o n d o n (dpa). Die Zahl der Terroranschläge mit Toten und Verletzten ist im vergangenen Jahr nach einem Bericht der
Menschenrechtsorganisation Vision of Humanity drastisch gestiegen. 2013 seien
17 958 Menschen bei Anschlägen getötet
worden, 61 Prozent mehr als im Jahr zuvor,
heißt es im Global Terrorism Index der Organisation. Allein zwei Drittel d
er Opfer
gehen auf das Konto von vier islamistischen Terrororganisationen: Taliban, El
Kaida, Boko Haram und Islamischer Staat.
Sport – Seite 18
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L o n d o n (dpa). Die Zahl der Terroranschläge mit Toten und Verletzten ist im vergangenen Jahr nach einem Bericht der
Menschenrechtsorganisation Vision of Humanity drastisch gestiegen. 2013 seien
17 958 Menschen bei Anschlägen getötet
worden, 61 Prozent mehr als im Jahr zuvor,
heißt es im Global Terrorism Index der Organisation. Allein zwei Drittel d
er Opfer
gehen auf das Konto von vier islamistischen Terrororganisationen: Taliban, El
Kaida, Boko Haram und Islamischer Staat.
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Palästinensern auf eine Synagoge in Jerusalem mit vier Toten hat Hoffnungen auf eine
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acht weitere. Israels Regierung hat gestern
Gegenmaßnahmen angekündigt. Polizeiminister Izchak Aharonovich will es mehr Israelis erlauben, zur Selbstverteidigung Waffen zu tragen. Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu kündigte am Abend die rasche
Zerstörung der Häuser von Attentätern an.
Andere Minister forderten rigorose Strafmaßnahmen gegen die Familien der Täter.
Die Attentäter aus dem arabischen Ostteil
Jerusalems wurden wenige Minuten nach
dem Angriff von Polizisten erschossen. Sie
griffen die Betenden in dem Gotteshaus in
Har Nof mit Messern und Äxten an und feuerten Schüsse ab.
Es war der erste tödliche Anschlag auf eine
Synagoge in Jerusalem. Drei der Opfer
stammten aus den USA und eines aus Großbritannien, wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld bestätigte. Augenzeugen sprachen
von einem »Massaker« unter den Betenden.
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über die Ukraine bemühen
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»Maori Porträts«
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tag in Moskau zu gemeinsamen Anstrengun- haften Krise für die europäische FriedensTierische Einwanderer
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gen bei anderen Krisenherden der interna- ordnung«. Zuvor schon hatte er nach einem
tionalen Politik. Als Beispiel nannte er die Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten
Atomverhandlungen mit dem Iran und den Petro Poroschenko vor einer »militärischen
30
MITTAGSTISCH
Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Großkonfrontation« gewarnt.
FAMILIENANZEIGEN
36
Staat (IS). Kremlchef Wladimir Putin lud
Steinmeier forderte alle Konfliktparteien
Mittwoch, 19. November 2014
MIT
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raschend zu einem Treffen ein.
Waffenstillstandsvereinbarungen
Aus deutschen Delegationskreisen hieß es endlich einzuhalten. Zugleich mahnte er:
Zentrale
06 41/3 00 30
nach d
em etwa 75-minütigen Gespräch im »Es ist aber auch Zeit, jenseits von Ukraine
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06 41/30 03 77
Kreml, die Unterredung sei »ernsthaft und zu denken. Wir haben mit ein paar anderen
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offen« gewesen. Der Meinungsaustausch ha- Bedrohungen weltweit fertigzuwerden.«
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06 41/3 00 31 23
be sich um »Wege aus der Ukraine-Krise, die
Russland ist nach Lawrows Worten bereit,
neue Perspektiven der Kooperation eröffnen den sogenannten Minsk-Prozess »ohne Vorwww.giessener-allgemeine.de
könnten«, gedreht. Zuletzt hatte Steinmeier bedingungen« fortzusetzen. Zugleich beden Kremlchef im Februar gesehen, kurz vor schuldigte er jedoch d
ie Führung in Kiew,
der Annexion der Halbinsel Krim durch die Vereinbarungen zu torpedieren. Zum
30147
Russland. Steinmeier verlängerte seinen Be- deutsch-russischen Verhältnis meinte der
such für die Unterredung und trat mit Ver- Minister: »Trotz aller Unterschiede, wie wir
zögerung am Abend die Heimreise nach Ber- die Lage in der Ukraine beurteilen, ist wichlin an.
tig, dass der Dialog zwischen uns nicht auf4 194354 401500
Steinmeier und der russische Außenminis- hört.«
Atommüll
...die Nr.
Keine Einigung im
EU-Haushaltsstreit
H o n g k o n g (dpa). Nach mehr als siebenwöchigen Demonstrationen in Hongkong
hat die Polizei Straßensperren am wichtigsten Protestlager der Aktivisten geräumt. Beamte und Straßenarbeiter gingen
gestern gegen Barrikaden rund um ein
Hochhaus im Stadtgebiet Admiralty in der
Nähe von Hongkongs Regierungssitz vor.
Ein Hongkonger Gericht hatte die Räumung zuvor angeordnet. Aktivisten leisteten kaum Widerstand. Protestführer Joshua
Wong sagte: »Wir respektieren die Entscheidung des Gerichtes.« Aktivisten würden aber weiterhin an anderen Straßenzügen rund um den Regierungssitz bleiben.
gegen Edathy zu
Im Kernverbreitungsgebiet.. .
...die Nr.
Mittwoch, 19. November 2014
Hongkong
räumt Barrikaden
Ein Jude betet nach der Bluttat in dem Raum der Synagoge, in dem der Anschlag verübt wurde. Die Opfer stammten aus den USA und
1 / 40
Großbritannien.
(Foto: dpa)
50 Millionen Euro
kosten
die und Straßenarbeiter gingen
räumt.
Beamte
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gestern
gegen Barrikaden rund um ein
Hochhaus
Kreis Gießen
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