Jan seghers - Gießener Allgemeine Zeitung
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Jan seghers - Gießener Allgemeine Zeitung
8. Jahrgang · 1/2015 Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Jan seghers: Der Bestsellerautor vor seiner Lesung in Gießen im Interview blickpunkt Campus Der Jahresrückblick als Quiz und ein ausblick auf 2015 Seite 4 in gießen. Die neue Kanzlerin der Justus-Liebiguniversität im Seite 36 gespräch. ist: Wenn die Zukunft beginnt. www.immo-in-mittelhessen.de Editorial Persönlich war 2014 ein bewegtes Jahr. Viel gefreut. Immer mal geärgert. Viel erlebt. Auch manches versäumt. Wahrscheinlich kennen Sie, liebe Leser, diese Phase im noch jungen Jahr: Die Blicke richten sich zurück. Schlüsse werden gezogen. Die Blicke richten sich nach vorn. Günther Jauch hat das vor großem Publikum bereits getan. Caren Miosga ebenfalls. Markus Lanz mit ziemlicher Sicherheit auch. Also verkneifen wir uns einmal mehr einen klassischen Jahresrückblick und lassen Sie die Arbeit machen: Wie war das mit 2014 nochmal? Lediglich ein Grundgerüst über das, was in den vergangenen zwölf Monaten wichtig war in Gießen, haben wir in unserem Quiz vorbereitet. Passt zu unseren Vorsätzen im neuen Jahr: Ein bisschen mehr das Leben genießen. Alles andere kommt schon ganz von allein. Das zeigt auch unser kleiner Ausblick auf 2015 in Gießen: Viele Termine stehen schon fest. So manches wird sich verändern. Mein Kollege Marc Schäfer und ich, wir wünschen Ihnen, liebe Leser, dass für Sie noch die eine oder andere schöne Überraschung dazukommt. Damit auch Sie in zwölf Monaten sagen können: Noch häufiger gefreut. Ein bisschen seltener geärgert. Das richtige erlebt. Das richtige versäumt. Florian Dörr Blickpunkt 4 und 42 Rampenlicht Was prägte Gießen im vergangenen Jahr? Was erwartet die Stadt im kommenden? Unser fast schon traditioneller Jahresrückblick als Quiz und unser Ausblick. Stadtgespräch 16 18 21 Welche Veranstaltungstipps wir für den Januar herausheben Veranstaltungskalender 24 Am main 29 Wie Martin Carr und Maximilian Hecker die Freunde guter Musik mit ihren Konzerten in Frankfurt überzeugen wollen Kultur Was die Band Shadowpainter in den vergangenen 20 Jahren erlebt hat 34 Campus 36 Welche Pläne Susanne Kraus als neue Kanzlerin der Justus-Liebig-Universität hat Wie Klaus Meier aus Mittelhessen zum Whisky-Botschafter wurde Unterwegs Leute 32 Sportwelt 12 Matthias Altenburg ist Jan Seghers ist unser Interviewpartner. Wie William Balser Mr. Miss-Wahl wurde und Heidi Klum nach Gießen brachte Was sich unter dem neuen Pächter im Ulenspiegel verändern wird Blick in die region Foto: dpa Foto: Archiv/Marcus Müller Inhalt 38 Was den Reiz des Stuntmotorradfahrens ausmacht Brad Shaws Kolumne 40 Mediathek 41 Worüber Christian Eisert in »Kim & Struppi« schreibt und in Gießen lesen wird Vinothek 44 Sperrsitz 45 Wie unsere Leser Karten für »Frau Müller muss weg« gewinnen können streifzug Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Impressum Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr E-Mail: [email protected] Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409; PhG: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus Verwaltungs gesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 8053, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 43, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max Rempel (Gießen). Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der »Gießener Allgemeinen Zeitung«, »Alsfelder Allgemeinen Zeitung« sowie in über 250 ausgewählten, stark frequentierten Auslagestellen. Auflage: 37 500 Exemplare Anzeigenleitung: Jens Trabusch Anzeigenverkaufsleitung: Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 63 vom 1. Januar 2015 streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Titelbild: dpa Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektro nischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder unter Telefon 0 30/28 49 30, Presse-Monitor Deutschland GmbH & Co. KG. © Streifzug, Gießen 1/2015 streifzug 3 Blickpunkt Ein gutes Jahr für Gießen? Vieles in der Stadt hat sich verändert in den vergangenen zwölf Monaten. Für unser großes Rätsel zum Jahreswechsel wühlten wir uns tief ins Archiv der Gießener Allgemeinen Zeitung. Das Ergebnis sehen Sie auf den nächsten acht Seiten. Ob das vergangene Jahr mit all seinen Höhen und Tiefen nun ein gutes war oder nicht: Die Antwort überlassen wir Ihnen. Aber vorher haben Sie noch ein bisschen zu tun: Es warten 78 Fragen in unserem Rätsel auf Sie. 4. In welcher Straße öffneten im Sommer zwei Cafés und der Woschtkeller? Kaplansgasse 1. Wie heißt die neue Studio bühne des Stadttheaters, die mit der neuen Spielzeit eröffnet wurde? Seltersweg Bahnhofstraße Katharinengasse TiL Tat 5. Im November trafen sich rund tAt 300 Hells Angels in Gießen und Wißmar, um die Gründung eines Gießener »Charters« zu feiern. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Wo in Gießen wurde gefeiert? taT Bantzerweg Eichendorffring Mühlgasse Löberstraße 6. Vor 70 Jahren griffen rund 250 britische 2. W elche Verkehrsader wurde 2014 zur Tempo-30-Zone deklariert? 3. D ie Umbenennung welcher Einrich- tung wurde im August beschlossen? Bomber die Stadt an und zerstörten sie fast völlig. Es war das wohl prägendste Ereignis der Stadtgeschichte. An welchem Datum jährte es sich? Marburger Straße Philosophikum 23. Januar Ringallee Otto-Eger-Heim 9. Mai Wiesecker Weg Altes Schloss 13. August Rathenaustraße Botanischer Garten 6. Dezember 4 streifzug 1/2015 11. Im Februar begannen die 7. Ein Ausgehkeller wechselt mit dem Grabungen auf dem Kirchenplatz. Was ist hier für die Zeit nach dem Abschluss geplant? Wiederaufbau der Kirche Jahreswechsel den langjährigen Pächter. Welcher ist gemeint? Eingezäunter Fußballplatz Umgestaltung des Platzes Ulenspiegel Busbahnhof Scarabée Sowieso Domizil 8. Im Herbst brachte Charly Weller, der unter anderem Videos für die Gießener Allgemeine Zeitung dreht, einen Krimi mit Lokalbezug heraus. Wie hieß er? Gummiinsel Nordstadt Eulenkopf Schlangenzahl 9. Das Schicksal des kleinen Muhammet bewegte 2014 weit über die Grenzen Gießens hinaus. Zu welchem Thema stieß er eine Debatte an? Steuerpolitik 12. Mitten in der Stadt eröffnete im Juni runderneuert eine Einrichtung zur Umweltpädagogik. Welche ist gemeint? Asylrecht Lahnfenster Organspende Botanischer Pavillon Schulpolitik Wieseckbrücke Grüne Insel 10. Ein besonderes Rennen lockte im Sommer das Publikum in die Plockstraße. Welches ist gemeint? 13. D irekt angegliedert an welchen Club eröffnete im Herbst ein Restaurant? Entenrennen Agostea Hase gegen Igel Ulenspiegel Stöckelschuhrennen Haarlem Eierlauf Admiral Music Lounge 15. Um die Verkehrsregelung auf welchem Platz gab es im Februar großen Ärger? Bahnhofsvorplatz Berliner Platz Marktplatz Platz der deutschen Einheit 16. Wer streikte im März und zog dabei demostrierend durch die Stadt? Busfahrer Lokführer Piloten Taxifahrer 17. Welche Fast-Food-Filiale im 14. Der AStA der Justus-Liebig- Universität hat ein Maskottchen. Wie heißt es? Astana Schiffenberger Tal schloss zwischenzeitlich seine Tore? McDonald’s Kentucky Fried Chicken Astra Subway AStar Burger King Alf 18. Welche Partei kündigte 2014 an, bei der Wahl des Oberbürgermeisters 2015 mit einem eigenen Kandidaten antreten zu wollen? Piraten AfD Rentner Partei ÖDP 1/2015 streifzug 5 Blickpunkt 26. Im Februar versuchte sich Claudia Bello bei einer Castingshow. Wo? The Voice of Germany Das Supertalent Rising Star Deutschland sucht den Superstar 27. Das Krimifestival lockte auch 2014 wieder. Welcher Star gab sich im Kinopolis die Ehre? Til Schweiger Moritz Bleibtreu Uwe Ochsenknecht Benno Fürmann 28. Ein Diebstahl sorgte im Dezember kurzzeitig für große Aufregung. Welcher ist gemeint? 19. Wo sorgte im Januar der Fund einer Fliegerbombe für Aufregung? Mann im Turm vor der Mensa Einer der drei Schwätzer Weststadt Goldener Engel am Marktplatz US-Depot Krippenfigur Maria Wieseck Poppe-Gelände 29. Der langjährige Manager welcher Band wurde im September in Gießen beigesetzt? 20. Wo konnte man im Sommer einen ordentlichen Espresso bestellen? Universitätsplatz 23. Die 2014 veröffentlichte Planung für welches Baugebiet sieht unter anderem einen neuen Bahnhaltepunkt vor? Neuer Teich Schlachthof Botanischer Garten RKH-Gelände Theaterpark Güterbahnhof Poppe-Gelände 21. Welches Großprojekt entsteht seit diesem Jahr im Gießener Osten? Zusätzliche Auffahrt auf den Ring 24. Um welche Besonderheit wurde das Elefantenklo im Frühjahr erweitert? Scorpions U2 Puhdys Metallica 30. Die Jungs von OK Kid traten beim Bundesvision Songcontest auf. Welchen Platz belegten sie? 1 Campus Philosophikum Spülung 3 Neue Osthalle Waschbecken 6 S ommerrodelbahn auf dem Schiffenberg Funktionierender Aufzug 9 22. Ein neuer Veranstaltungsort sollte 2014 sein erstes Konzert beherbergen. Daraus wurde nichts, weil sich die Bauarbeiten verzögerten. Was ist gemeint? Klobrille 25. Im November ging der Fall K. zu Ende. Wegen teils schwerem sexuellen Missbrauchs in 40 Fällen sowie Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz wurde er verurteilt. Wozu? Miller Hall Zwei Jahre und drei Monate Alte Post Sieben Jahre und zehn Monate Schlachthof Drei Jahre und zwei Monate TiL Zwölf Jahre und neun Monate 6 streifzug 1/2015 31. Was sorgte im Spätherbst für Diskussionen zwischen Stadt, Kirche und Handel? Kirchenladen Verkaufsoffene Sonntage Kirchensteuer Preiserhöhung für Weihrauch 32. In einer Gießener Kneipe sorgte Mitte des Jahres ein Lokalverbot für Aufregung. Wer durfte nicht rein? Männer Nordafrikaner Frauen Südbayern 33. Im Juni begann die Sanierung einer architektonischen Legende der Stadt. Welche ist gemeint? 35. Oliver Schepp fotografiert für die Gießener Allgemeine Zeitung und den Streifzug. Im Sommer eröffnete er zudem eine Ausstellung im Seltersweg. Wie hieß sie? Gießen entdecken om Selterstor zum V Kirchenplatz Mein Stück Grün Gießener Köpfe Flughafengebäude Kongresshalle Dachcafé Johanneskirche 34. Wo wurden im Juli eine Menge Zelte aufgestellt? 36. Im Dezember wurde Bodo Ramelow zum Ministerpräsenten von Thüringen gewählt. Wo in Gießen lernte er einst den Kaufmannsberuf? 39. Im November wurde bekannt, dass Anja Helmchen bei der Wahl zur Oberbürgermeisterin antreten wird. Doch für welche Partei? Lahnufer Karstadt SPD US-Depot Dern Passage CDU Europaviertel Horten Grüne Poppe-Gelände Neustädter Tor FDP 37. Im Mai sorgte eine Gießener Studentin bundesweit für Schlagzeilen. Warum? S ie machte den besten Abschluss aller Zeiten 40. Die Planung für welches exklusive Wohnprojekt, die im September vorgestellt wurde, sieht unter anderem ein Schwimmbad auf dem Dach vor? Lahntower S ie war die Tochter der Bildungsministerin Wohnen am Schwanenteich S ie klagte gegen die Justus-Liebig-Universität Wieseckview S ie erschien voll verschleiert zur Vorlesung 38. Welche Gießener Künstlergruppe wurde von der Bundesregierung als »Kultur- und Kreativpiloten Deutschlands« ausgezeichnet? Residenz Lahnblick 41. Im November wurde bekannt, dass die Privatbrauerei Gießen zahlungsunfähig ist. Heute ist das Unternehmen am Teichweg angesiedelt. Doch an welcher Stelle wurde früher gebraut? 2Steps An der Frankfurter Straße 3Steps An der heutigen Agentur für Arbeit 4Steps An der Liebigstraße 5Steps An der heutigen Ostschule 1/2015 streifzug 7 blickpunkt 42. Welche beliebte Veranstaltungsreihe lud im November bereits zum zehnten Mal? WG-Festival Gießen kocht WG-Flohmarkt Diskurs 47. Im Dezember endete die fast 20-jährige Dienstzeit von Dr. Michael Breitbach als Kanzler der Justus-Liebig-Universität. In welcher Sportart feierte er in seiner Jugend die größten Erfolge? Handball Basketball Fußball Tennis 43. Welcher Superstar feierte im Mai eine After-Show-Party in der Admiral Music Lounge? Rihanna 48. W elcher überregional bekannte Musiker trat zur Landesgartenschau in der Wieseckaue auf? Sean Paul Bosse Justin Timberlake Max Herre Cro Nena Max Mutzke 44. Welcher Imbiss richtete erstmals eine Bühne beim Stadtfest aus? Gutburgerlich 49. Wo halten Dozenten der THM seit dem Frühjahr Vorlesungen? Woscht Keller Roxy Tims Tastys Kinopolis Woscht Anna Heli Kinocenter 45. W elche Gießener Band veröffentlichte im Oktober unter dem Titel »Insel« ihr neues Album? 50. Wer war 2014 auf keiner der Bühnen des Stadttheaters zu sehen? Mono für alle King Lear Ok Kid Der große Gatsby Juli Der Weibsteufel Am Leben Forbei König Ödipus 51. Im April sorgten besondere Arbeiten an der Ostanlage für Ärger bei vielen Autofahrern. Was wurde gemacht? eichnung eines zusätzlichen Z Zebrastreifens Straßensperrung Schranke wegen Ampelschaden Installation von Blitzern 46. Im Februar begannen im ehemaligen Kaufhof die Entkernungsarbeiten. Erst einige Monate später wurde bekannt, welche Kultureinrichtung hier eine Außenstelle bekommen soll. Kinocenter Uni-Orchester Stadttheater Kupferschmiede 52. Einer der bekanntesten deutschsprachi- gen Autoren der vergangenen Jahrzehnte las im Sommer in Gießen. Wie heißt sein bekanntestes Buch? Faserland Soloalbum Peace Russendisko 53. Rund 3 000 Leute pilgerten im Juni an die Lahnwiesen, um bei einem Weltrekordversuch teilzunehmen. Was wurde probiert? Längste Picknickdecke legen Höchster Müllberg stapeln Tiefstes Loch graben Weitester Sprung in die Lahn Anzeige 58. Worum entbrannte im Laufe des Jahres ein Disput zwischen Gießen und Wetzlar? 10 Umzug der HSG Wetzlar 20 Goethes Vergangenheit 30 Umleitung der Lahn 40 Wiesbaden spielte ein bekannter Gießener eine Nebenrolle. Wie lautet sein Spitzname? Steg über die Lahn. Benannt ist er nach Ludwig Christoph Rübsamen. Durch welchen Sport wurde er über die Grenzen der Stadt hinaus berühmt? Schwimmen Turmspringen Rudern Eishockey Musik- und Kunstverein im Spät sommer mit einer Sonderausstellung? Ansiedelung von Ikea 59. Im heiß diskutierten »Tatort« aus 54. Eröffnet wurde 2014 der neue 62. Welchen runden Geburtstag feierte der Labello Mascara Eyeliner Bebe 60. Ein studentisches Kulturprojekt schloss im Juli seine Pforten. In welcher Straße lag der Veranstaltungsort? 63. Welche Steuer kam ab Januar insbesondere auf viele Gießener Studenten zu? Bildungssteuer Zweitwohnsitzsteuer Biersteuer Kopiersteuer 64. Der Besuch welches Schauspielers sorgte im Februar für einen Ausnahmezustand im Kinopolis? Mühlgasse Matthias Schweighöfer Fasanenweg Elyas M’Barek Lindenplatz Til Schweiger Schanzenstraße Uwe Ochsenknecht 55. Im Januar begannen Mitarbeiter des Tiefbauamts mit einer langwierigen Arbeit. Welche ist gemeint? 50 Fahrkartenautomaten wechseln 200 Busfahrpläne austauschen 8000 Kunstleitpfosten einsetzen 20000 Mauselöcher stopfen 56. W elcher Musiker stellte sein neues Album, das später auf Platz eins der Charts stehen sollte, im Kinocenter vor? Marteria Casper Haftbefehl Marsimoto 57. Im Sommer wurde auch in Gießen die Weltmeisterschaft geguckt. Wo gab es die Spiele der deutschen Nationalmannschaft erstmals auf großer Leinwand zu sehen? Schiffenberger Tal Kinopolis Stadttheater 61. Wer küsste erstmals bei einem sehenwerten Stück im Stadttheater Spinnenfrau Tintenfischfrau Roboterfrau Spaghettifrau Osthalle 1/2015 streifzug 9 65. Die Gießener Studentin Tugce A. wurde zu einem Symbol für Zivilcourage. In welcher Stadt wurde sie Opfer einer Gewalttat? Frankfurt Wiesbaden Offenbach Mainz 66. A nfang des Jahres öffnete ein Laden, der in Gießen ziemlich einzigartig ist, seine Pforten in der Dammstraße. Was ist gemeint? Dampfsauna Späti Coffee Shop Schokoladendöner 69. Im März erschien das dritte Buch von Dietrich Fabers Krimireihe rund um Henning Bröhmann. Wie hieß es? Loft Timbuktu Zeitgeist Titos Brille 68. Beim Weihnachtsmarkt müssen die Gießener 2014 auf eine Eisbahn und Glühwein auf dem Kirchenplatz verzichten. Wie viele Stände sind trotzdem zusammengekommen? Knapp über 30 Knapp über 40 Knapp über 50 Knapp über 60 10 streifzug 1/2015 immer wieder Fehlalarme bei Feuerwehren und Anwohnern? Der Tod macht Schule Philosophikum Toter geht’s nicht Rathaus Manni Kreutzer übernimmt US-Depot Tote Hunde beißen nicht Klinikum 67. W elcher Kinofilm von 2014 erzählt von der Suche einer in Gießen herangewachsenen, längst prominenten Frau nach ihrer Identität, sondern von Menschen, die Stadtgeschichte mitgestalteten 71. W o sorgten spätestens ab Dezember 70. W er wurde zu Beginn der laufenden Saison zum neuen Kapitän der Gießen 46ers? Björn Schoo TJ DiLeo Cameron Wells Benjamin Lischka Blickpunkt 72. Welche Satzung mit weitreichenden Folgen wurde im Winter im parlamentarischen Hauptausschuss vorgestellt? Bürgerbeteiligung Lösungen: 1. taT 41. An der heutigen Agentur für Arbeit 2. R ingallee 42. Gießen kocht 3. Otto-Eger-Heim 43. Sean Paul 4. K aplansgasse 44. Gutburgerlich 5. B antzerweg 45. Juli 6. 6. Dezember 46. Stadttheater 7. Ulenspiegel 47. Basketball Welt 8. Eulenkopf Spiegel 48. Bosse 9. Organspende 49. Kinopolis Dämmpflicht Müllpreise Diäten 73. Ein Beitrag aus dem Online-Portal welcher Zeitung sorgte im Spätsommer für Aufregung in der Stadt, weil Gießen nicht so gut wegkam? Focus Zeit 74. An welchem Weltraumprojekt war die Justus-Liebig-Universität beteiligt? Rosetta Voyager Space Pioneer Yutu 75. Welches Eiscafé schloss im Januar seine Pforten? 10. Stöckelschuhrennen 50. King Lear 11. Umgestaltung des Platzes 51. Installation von Blitzern 12. Lahnfenster 52. Russendisko 13. Admiral Music Lounge 53. Längste Picknickdecke legen 14. AStar 54. Rudern 15. Bahnhofsvorplatz 16. Busfahrer 17. Burger King 18. AfD 19. Poppe-Gelände Nadelgrat 20. Neuer Teich Dolomiten 21. Campus Philosophikum Joglland Ötscher 76. Wie viele Besuche verzeichnete die Landesgartenschau in der Wieseckaue? 22. Miller Hall 23. RKH-Gelände 24. Spülung 25. Sieben Jahre und zehn Monate Knapp über 300 000 26. Deutschland sucht den Superstar Knapp über 500 000 27. Til Schweiger Knapp über 700 000 28. Krippenfigur Maria Knapp über 900 000 77. E nde des Jahres wurde offiziell, dass C&A eine der Filialen in Gießen aufgeben wird. Wo liegt das besagte Haus? Nordanlage Südanlage Westanlage Ostanlage 78. Wie heißt die neue JLU-Kanzlerin mit Nachnamen? 29. Scorpions 30. 9 31. Verkaufsoffene Sonntage 32. Nordafrikaner 33. Flughafengebäude 34. US-Depot 35. Mein Stück Grün 36. Karstadt 37. S ie erschien voll verschleiert zur Vorlesung Kraus 38. 3Steps Müller 39. CDU Kruse 40. Lahntower 55. 8 000 Kustleitpfosten einsetzen 56. Marteria 57. Kinopolis 58. Ansiedelung von Ikea 59. Labello 60. Schanzenstraße 61. Spinnenfrau 62. 20 63. Zweitwohnsitzsteuer 64. Matthias Schweighöfer 65. Offenbach 66. Späti 67. Titos Brille 68. Knapp über 50 69. Tote Hunde beißen nicht 70. TJ DiLeo 71. US-Depot 72. Bürgerbeteiligung 73. Zeit 74. Rosetta 75. Dolomiten 76. Knapp über 500 000 77. Westanlage 78. Kraus Text und Idee: Florian Dörr Meyer 1/2015 streifzug 11 Foto: dpa »Eine angenehme Doppelexistenz« RAMpenLicht Er sucht gerne. Am liebsten während er mit dem Rad fährt. Entlang der Ränder Frankfurts, durch die Wetterau oder die Rhön. »Wenn du fleißig genug bist, schenkt dir die Wirklichkeit wunderbare Momente«, sagt Jan Seghers. Zum Beispiel eine neue Figur, ein Opfer oder einen Täter. Oder nur eine zufällige Begegnung, vielleicht in einem Café, vielleicht auf einer Parkbank. Alles wird literarisch verarbeitet. Von Seghers. Ansonsten heißt der 56-Jährige Matthias Altenburg. Kriminalromane kann er aber nur als ein anderer schreiben. Mit der »Sterntaler-Verschwörung« legt der Autor seinen fünften vor. Im Interview mit dem streifzug erzählt er, warum er sich weigert, ihn als Regionalkrimi zu bezeichnen, wieso sein Umgang mit Menschen hin und wieder grenzwertig ist und ob er auch in Gießen morden könnte. Herr Seghers oder Herr Altenburg? Wenn’s um die Krimis geht, Seghers. Ansonsten Altenburg. Ich suche mir aus, auf welchen Namen ich gerade hören will. schaltet, wenn ich eigentlich nur Rad fahren will. Öfter allerdings suche ich gezielt nach den Orten, an denen eine bestimmte Szene spielen könnte. Es ist egal, ob ich einen Tatort suche, wo die Leiche gefunden wird, oder einen Schauplatz, wo zwei Eheleute sich unterhalten. Ich muss die Orte kennen. Gibt es überhaupt einen Unterschied? Als ich meinen ersten Krimi schrieb, wusste ich gar nicht, dass es einer wird. Ich zeigte einem Freund verschiedene Bruchstücke, und der sagte: »Pack’s zusammen, dann wird es ein Kriminalroman.« Und ich bekam prompt eine Blockade. Weil ich zwar viele Krimis gelesen, aber noch nie einen geschrieben hatte. Dann hat wiederum derselbe Freund gesagt: »Nimm dir ein Pseudonym.« Ein Beispiel? In einem der Romane spielt eine Szene in einer Wohnsiedlung hinter dem Preungesheimer Gefängnis. Ich kannte die Siedlung, bin aber trotzdem noch mal hingefahren. Dabei fiel mir zum ersten Mal auf, dass vor dem Gefängnis ein riesiges Mahn- Gespräch zwischen Eheleuten? Wenn man Zeit mit Ihnen verbringt, muss man damit rechnen, in Ihrem nächsten Buch aufzutauchen? Wird alles aufs Handgelenk geschrieben. Es funktioniert gar nicht anders. Ich muss neugierig sein, muss Augen und Ohren aufmachen. Ich hoffe immer, dass ich keine Situation allzu wiedererkennbar übernehme. Aber es gibt auch Phasen beim Schreiben, in denen ich so sehr auf die Verwertbarkeit all dessen, was mir begegnet, konzentriert bin, dass es schon grenzwertig ist. »Lieber finden als erfinden« Es hat funktioniert? Ja, ein psychologischer Trick. Hört sich nach gespaltener Persönlichkeit an. Genau, ich führe sozusagen eine angenehme Doppelexistenz. Äußert die sich im Alltag? Nach zehn Jahren bin ich so sehr daran gewöhnt, dass wir zu einer Person geworden sind. Ich hoffe nicht, dass wir noch immer unter Schizophrenie leiden. Jan Seghers, der Autor, fährt gerne mit dem Fahrrad. Wenn Sie durch Ihre Heimatstadt Frankfurt fahren, sehen Sie Romanhandlungen? Mal so, mal so. Mal fahre ich einfach durch die Gegend, ohne Absicht und entdecke dabei irgendwas. Als Künstler hat man ja nie so ganz frei – oder man hat immer Freizeit, wie man will. Meine Wahrnehmung ist ja auch dann einge- mal für die während der Nazizeit dort erschossenen ausländischen Gefangenen steht. Ich setzte mich eine Weile hin. In diesem Moment ging oben ein Zellenfenster auf. Eine junge Frau setzte sich hinter dem Gitter auf die Fensterbank, zog die Knie an und hörte Radio. Irgendwann bemerkte sie mich und winkte runter. Das haben Sie verarbeitet? Ja, auch wenn es eine Situation war, die die Handlung nicht vorangebracht hat. Eher war es ein wenig Petersilie, die ich darüberstreuen konnte. So ist es eigentlich sehr, sehr oft. Wenn man fleißig genug und bereit ist, rauszugehen und zu recherchieren, schenken einem die Orte immer etwas. Ich bin sowieso ein Autor, der lieber findet als erfindet. Finden Sie auch Leichen in Frankfurts Straßen? Grenzwertig? Meine Tochter kommt und sagt, der Wellensittich ist krank. Und ich sage: »Das ist eine gute Idee, die kann ich brauchen.« Figuren oder Handlung? Was steht zuerst? Das Verbrechen am Anfang ist das Rätsel, das die Spannung beim Leser auslöst und in Gang hält. Aber ich muss die Auflösung schon früh kennen, um nicht selbst in die Irre zu laufen. Die Nebengeschichten und -figuren entstehen erst beim Schreiben. Sie müssen sich organisch entwickeln. Sonst hätte ich das Gefühl, dass sie nur Marionetten sind, die meinen Plan ausführen. Wenn ich am Anfang sorgfältig mit den Figuren umgehe, ihnen eine Geschichte gebe, oft eine, die ich gar nicht erzähle, danken sie es mir. Sie werden lebendig, setzen Fleisch und Muskeln an. Dadurch bekommt die Geschichte Schwung, die Figuren bewegen sich von selbst. 1/2015 streifzug 13 RAMpenLicht Werden Sie da nicht von Ihren Szenarien verfolgt? Es ist eher so, dass ich mir etwas vom Leib schreibe. Ich erinnere ich mich an die »Braut im Schnee«, mein zweiter Kriminalroman. Das Ausgangsbild ist eine tote Frau, die auf seltsame Weise drapiert gefunden wird. Ein ähnliches Bild habe ich in den Memoiren eines Gerichtspsychologen aus der englischen Provinz gelesen. Diese Schilderung verfolgte mich über Jahre. Als ich es dann selbst zu einem Motiv gemacht habe, hat es mich nicht mehr verfolgt. Einmal aufgeschrieben, ist fast wie vergessen. Sie sagen, Krimis sind die letzte Möglichkeit, Gesellschaftsromane zu schreiben. Na klar. Es geht immer auch darum: Wie leben wir, wie wollen wir leben, nach welchen Maßstäben leben wir? Als Krimiautor kann ich sehr organisch in verschiedene Milieus der Gesellschaft eintauchen, kann unterschiedliche Schichten aufeinanderprallen lassen, die sich normalerweise nicht begegnen. Weil das Verbrechen so vieles zusammenführt. Ist der Krimi Ihr Mittel zum Zweck, um die Gesellschaft zu beschreiben, oder ist unsere Gesellschaft eine kriminelle? Allein unsere Form zu wirtschaften ist oft genug kriminell. Wenn man bedenkt, wie groß die räuberische Energie von Konzernen und Banken ist, kann man wohl sagen, dass wir in einer kriminellen Realität leben. Die Sie auch von ihrer politischen Seite in Ihrem neuen Roman »Die SterntalerVerschwörung« aufgreifen. Mit Figuren, die offensichtlich an hessische Politiker angelehnt sind. Ich habe das Problem, wenn ich einen Ministerpräsidenten im Jahr 2008 schildere, ist es wie beim Papst. Es gibt nur einen. Natürlich glaubt jeder, ihn wiederzuerkennen. Aber ich habe nicht umsonst einen Roman geschrieben und den Figuren andere E in Mann, zwei Namen. Worin der Unterschied zwischen Matthias Altenburg und Jan Seghers liegt, weiß er selbst nicht so genau. Nur, dass der eine älter ist. Matthias Altenburg wurde 1958 in Fulda geboren, Jan Seghers vor etwa zehn Jahren in Frankfurt – gewissermaßen als der Mann fürs Grobe. Der, der die Krimis schreibt. Sonst gibt es keinen Unterschied, sagt Altenburg. Und: »Ich suche mir aus, auf welchen Namen ich gerade hören will.« Bevor er sich dem 14 streifzug 1/2015 Namen gegeben. Also: Sie sind alle erfunden, aber nicht ausschließlich. Gibt es da keinen Ärger? Man muss es riskieren, die Meinungsfreiheit auch mal in Anspruch zu nehmen. Klar besteht die Möglichkeit, eine einstweilige Verfügung für ein Buch zu bekommen. Nur ist es bei Persönlichkeiten der Zeitgeschichte meistens so, dass die Gerichte zugunsten der Autoren entscheiden. Und bisher mussten Sie noch nicht vor Gericht? Nein, ich habe nur gehört, dass sich der ehemalige Regierungssprecher Dirk Metz im Radio zu dem Roman geäußert hat. Er war offensichtlich ein wenig beleidigt über die Darstellung des Regierungssprechers. Hat Hemmungsloser Voyeur vermutet, sich dort wiederzuerkennen, fand das aber so abwegig, dass er gesagt hat, es sei alles erfunden. Und damit hat er mir eigentlich einen Persilschein ausgestellt. Sie weigern sich, Ihre Romane als Regionalkrimis zu bezeichnen … Ganz entschieden weigere ich mich. Wie jedes Buch haben auch meine Romane Schauplätze. Wie kann ich dem entgehen? Gar nicht. Ich benutze Schauplätze, die ich gut kenne. Hat Joyce mit seinem »Ulysses« einen Regionalroman über Dublin geschrieben? Niemand käme auf die Idee, das zu sagen. Das, was man unter Regiokrimi versteht, ist meistens eine so elende Fortsetzung der Fremdenverkehrswerbung mit anderen Mitteln. Bestenfalls sind es Krimiparodien. Das ist einfach nichts, womit ich irgendwas zu tun haben möchte. Ich schreibe Romane, die an den Orten angesiedelt sind, die ich kenne. Genre des Krimis widmete (»Die einzige Möglichkeit, Gesellschaftsromane zu schreiben«) arbeitete er als Journalist, verfasste Essays und Romane. Mit dem neuen Genre kam der neue Name. 2006 veröffentlichte Jan Seghers seinen ersten Kriminalroman mit dem Titel »Ein allzu schönes Mädchen«. Innerhalb der nächsten drei Jahre folgten drei weitere. Etwas mehr Zeit ließ er sich mit seinem aktuellen Roman: Nachdem vier Jahre keine neuen Verbrechen aus Seghers Feder auf Meistens Ihre Heimatstadt. Wieso gerade Frankfurt? Weil ich hier gute Krimis schreiben kann. Ich hatte durchaus den Impuls, mal wegzuziehen, raus aus der Stadt. Vielleicht in die Wetterau oder in die Rhön. Als ich anfing, Krimis zu schreiben, ist mir Frankfurt aber wieder sehr viel näher gekommen. Weil Frankfurt kriminell ist? Weil die Stadt einerseits groß genug ist, dass hier wirklich jedes Verbrechen geschehen kann. Das liegt unter anderem am Flughafen und dem großen Bahnhof. Es ist nie unwahrscheinlich, hier ein noch so monströses Verbrechen anzusiedeln. Niemand würde sagen: Das kann nicht sein. Und andererseits ist die Stadt klein genug, dass ich mir relativ schnell ein Netz an Informanten aufbauen konnte. Ich kann jemanden fragen, der etwas von Gerichtsmedizin, von Kriminalistik versteht. Und ich kann eben alle Orte leicht und schnell mit dem Rad abfahren. Ohne Angst? Wenn ein Verbrechen geschieht, würde ich hinrennen. Ich bin ein hemmungsloser Voyeur. Sie lesen im Januar in Gießen. Ließe es sich hier auch gut morden? Ja, als Schauplatz würde ich eine dieser Barackensiedlungen aus der Nachkriegszeit wählen, von denen ich gehört habe. Mir hat mal jemand erzählt, dass es dort allerlei Kriminalität gab. Als Bild hat sich das bei mir in den Kopf gesetzt. Das könnte ich mir gut vorstellen. Sabrina Dämon /// Jan Seghers liest am 15. Januar ab 20 Uhr aus seinem neuen Krimi beim Literarischen Zentrum Gießen. den Markt kamen, legte er in diesem Jahr »Die Sterntaler-Verschwörung« vor. Auch ein Krimi, der in Frankfurt und Umgebung spielt, und dessen Protagonist bereits zum fünften Mal der Polizist Robert Marthaler ist. Der hat sich übrigens über die Bücher hinaus einen Namen gemacht und ein Gesicht bekommen: Zwei der Krimis wurden verfilmt. Die Rolle des Kommissars spielt Matthias Koeberlin. »Die Braut im Schnee« lief 2012 im Fernsehen. sda Foto: ZDF RAmpenlicht Matthias Koeberlin gibt Marthaler ein Gesicht. »Die Sterntaler-Verschwörung« Die Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist Absicht, obwohl dem Roman die Bemerkung »Alle Ereignisse und Personen sind frei erfunden« vorangestellt ist – freilich ergänzt mit einem Zusatz: »Selbst der Vollmond scheint, wann er will.« Rolf-Peter Becker, hessischer Ministerpräsident, ausgewiesener Flughafenbefürworter und Dalai Lama-Freund – so heißt Roland Koch in Jan Seghers neuem Marthaler-Krimi »Die Sterntaler-Verschwörung«. Seine Gegenspielerin: Sabine Xanthopolous als Andrea Ypsilanti, Sozialdemokratin. Kurz vor dem Erreichen ihres Ziels, Beckers Nachfolgerin zu werden, wird sie scheinbar unvermittelt von vier Abweichlern aus den eigenen Reihen abgeschossen und verschwindet in der politischen Bedeutungslosigkeit. Soweit der Polit-Krimi, der sich 2008 tatsächlich so abgespielt hat. Im Roman wird mit richtigen Kugeln geschossen – getroffen werden damit ganz andere. Tödliche Verschwörung? Die landespolitischen Vorgänge in Hessen – eine Seite verliert haushoch, die andere gewinnt, und trotzdem gibt es ein Patt – seien für ihn eine Steil vorlage gewesen, sagt Seghers. Spekulationen seien damals ins Kraut geschossen, »und ich dreh die Schraube weiter«, sagt er. Es sei gleich klar gewesen, dass neben Machtstreben und persönlichen Eitelkeiten auch handfeste wirtschaftliche Interessen im Spiel gewesen seien. Solche Vorgänge seien für einen Krimiautor ein gefundenes Fressen. Und so rankt sich das Verbrechen um den politischen Hintergrund. Ein alter Mordfall, den sich Ermittler Robert Marthaler vorgenommen hat, und ein neuer, von dem er nur durch Zufall erfährt. Ein Beamter des Landeskriminalamts verhält sich höchst verdächtig. Das Marthaler-Team stürzt sich in die Arbeit. Die Ermittlertruppe ist eine verschworene Gemeinschaft, es geht fast wie in einer Familie zu. Niemand schaut auf den Feierabend, alle leiden mit, wenn Marthaler schweren Liebeskummer hat. Und wieder spielt die Journalistin Anna eine Rolle, die schon in »Die Akte Rosenherz« dabei war. Wie schon in anderen Marthaler-Krimis wird scharf geschossen, in wilder Verfolgungsjagd über Landstraßen gerast, atemlos vor schweren Jungs geflohen. Die Geschichte ist so spannend erzählt, dass die fast 500 Seiten wie im Flug vergehen. An manchen Stellen nicht ganz logisch überzeugend, werden zwei scheinbar vollkommen unterschiedliche Fälle schließlich zusammengeführt, das Dunkel erhellt sich. Was für ein Mensch Robert Marthaler ist, der als Polizist recht unkonventionell erscheint und nun schon zum fünften Mal auftritt? Wie er selbst habe der RomanErmittler eine Abneigung gegen Telefonieren und Autofahren – aber die Figur sei reine Erfindung, sagt Seghers. Frankfurt steht als Schauplatz im Zentrum des Geschehens, aber diesmal spielt auch das Umland mit: Wiesbaden, Schwarzenfels im Osten der Metropole und der Taunus. Als Regional krimis will Seghers seine Bücher jedoch auf keinen Fall verstanden wissen. »Das ist Fortsetzung der Fremdenverkehrswerbung mit anderen Mitteln. Damit will ich nichts zu tun haben.« Aber man müsse eben einen Ort kennen, um ihn zu beschreiben, sagt der Frankfurter Seghers. Sabine Ränsch 1/2015 streifzug 15 Stadtgespräch Ulenspiegel wird Familiensache Oft ist die naheliegendste Lösung auch die beste. In den vergangenen Monaten suchte die Stadt nach einem neuen Pächter für Ulenspiegel und Bitchen. Nun ist klar: Britte und Tobias Bach übernehmen das Ensemble am Seltersweg. Seit Jahren machen sie hier bereits die Arbeit. Es war die naheliegendste Lösung. Aber keine einfache. Als Tobias Bach zum ersten Mal hinter die Theke des Ulenspiegel tritt, kommt der Fußballweltmeister aus Dänemark, der Bundeskanzler heißt Helmut Kohl und Microsoft hat gerade Windows 3.1 auf den Markt gebracht. Kurz: Es ist unfassbar lange her. Hin und wieder steht Bach auch heute noch hinter der Theke. Doch der Ulenspiegel ist ein anderer: »Als ich anfing, war das eine Rotweinkneipe für Schauspieler«, erinnert er sich. Der Biergarten lief damals zwar recht gut, denn viele andere Möglichkeiten hatten die Gießener nicht, um gemütlich draußen zu sitzen. Doch spätestens im Herbst machte man sich Sorgen, wie man finanziell über den Winter kommen soll. Bis Bach gemeinsam mit drei Mitarbeitern die »Tanzbar« ins Leben rief und den Ulenspiegel zu einem Kulturkeller ausbaute. Aus dem Studenten, der sich hinter der Theke der Location sein erstes Geld verdiente, war ein Macher geworden. Pächter Hans-Jürgen 16 streifzug 1/2015 »Felix« Liebert gab ihm einen einfachen Auftrag: Musik spielen und Konzerte veranstalten, mit denen Bach etwas anfangen kann. Genau das machte Tobias Bach. Irgendwann kam ein kurzer Abstecher in »seriöse« Berufe, er arbeitete als Computerfachmann und Lokaljournalist, doch die Gastronomie ließ ihn nicht los. »Im Grunde mache ich hier nun seit zehn Jahren inhaltlich die ganze Arbeit«, sagt er heute. Und die macht er gut: »Es ist ein Kleinod«, lobt zum Beispiel Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz. Doch in den vergangenen Wochen und Monaten war Unruhe in sein Leben gekommen. Denn im Oktober verkündet die Stadt: Der eigentlich bis 2019 laufende Vertrag mit dem langjährigen Pächter der städtischen Liegenschaft Liebert wird – sofern bis dahin ein Nachfolger gefunden ist – zum Ende des Jahres im gegenseitigen Einvernehmen beendet. Die Stadt sucht nun einen neuen Pächter für Ulenspiegel und das angegliederte Bitchen. Nach so langer Zeit – Dänemark, Kohl, Microsoft – bedeutet das für Bach: alles oder nichts. Er will nicht mehr nur der Macher sein, sondern auch alle Freiheiten eines Pächters haben. Einfach soll es für die naheliegendste Lösung aber nicht werden. Viel wird geredet. Offenbar wird auch viel gemauschelt. Viel wird geschrieben. Sogar Til Schweiger scheint zwischenzeitlich ein gewisses Interesse an einer Pachtnachfolge zu haben. Im Dezember dann die Meldung der Stadt: Tobias und seine Ehefrau Britte Bach bekommen den Zuschlag, sie werden die neuen Pächter. »In den vergangenen Monaten sah es nicht danach aus«, erinnert sich Tobias Bach und sagt: »Ich bin froh, dass es letztlich einen sauberen Übergang gab.« Grabe-Bolz scheint ebenso zufrieden: Von einer Lösung, »auf die wir vertrauen können«, spricht sie. Konzerte in Kürze 31. JANUAR – SHADOWPAINTER Im Jahr 1995 gegründet, feiern Shadowpainter 2015 ihr 20-jähriges Bandbestehen. Ihre Musik beschreibt laut Pressemitteilung der Begriff Prog-AlternativeGrunge-Metal am besten. Im Ulenspiegel wollen sie zusammen mit Anonymos, Genuar, Dj Plattenjunkie und einem Special Guest den Bandgeburtstag feiern. Sie spielen anlässlich dieses Datums ein Doppelset mit insgesamt zwei Stunden länge. Die Songs stammen aus allen Phasen der Bandgeschichte, dabei sind auch einige, die nur an diesem Abend gespielt werden und aus den Anfangsjahren der Band stammen. Auf Seite 32 gibt es mehr. Fotos: Schepp 2. FEBRUAR – LIV Für Ulenspiegel und Bitchen planen die neuen Pächter nur sanfte Eingriffe. Kein Wunder: Bach hat das Ensemble mit seinen Mitarbeitern über Jahre zu dem gemacht, was es ist, eine Institution für Generationen von Gießenern. Um reinzukommen in den Kulturkeller, wenn Bach mal wieder zur »Tanzbar« geladen hat, steht man im Zweifel auch gerne Mal eine halbe Stunde an. Im Ulenspiegel soll es entsprechend auch nur Schönheitskorrekturen geben: »Es gibt ein paar kleine Dinge hier, die kann man nicht mehr saubermachen.« Etwas umfassender sehen die geplanten Veränderungen im Bitchen aus, wobei hilfreich sein könnte, dass Britte Bach neben den Angewandten Theaterwissenschaften auch Gastronomiebetriebswirtschaft studiert hat. Hier soll der »Charme der 1990er Jahre« verschwinden. Auch die Speisekarte wünschen sich die neuen Pächter frischer und saisonaler. »Wir stellen uns das Bitchen zeitlos, aber traditionsbewusst vor. Vielleicht kann man auch gute Musik auflegen«, regt Britte Bach an. Zudem soll der Biergarten wieder belebt werden. Ob sie eine Bühne beim Stadtfest auf die Beine stellen können – lange Jahre war die ein Anziehungspunkt für junges Publikum, bis sie vor wenigen Jahren vom Pächter eingestellt wurde – hängt davon ab, ob die Bachs einen Kooperationspartner finden. Die Kulturinitiative Gießen, die früher mitgemacht hatte, war zuletzt bei anderen Bühnen aufgesprungen. Doch: »Ohne Kooperationspartner ist es finanziell kaum zu stemmen«, verrät Tobias Bach. Zwar ist die Stadt – bis auf einen kleinen Teil des Bitchens – die Eigentümerin des Ensembles am Seltersweg. Doch mit Zuschüssen aus Kulturtöpfen kann der Ulenspiegel nicht kalkulieren. Abgaben für die Künstlersozialkasse, GEMA-Gebühren oder Kosten für Catering und Unterbringung muss Tobias Bach bei Konzerten natürlich dennoch zahlen. Dazu kommt, dass die neuen Pächter zum Start mit einer weiteren Unwägbarkeit rechnen müssen, die 2015 aufschlägt: Der Mindestlohn kommt auch auf die Gastronomie zu. »Die Lohnkosten werden um 20 bis 30 Prozent steigen.« Dabei bekommen Aushilfen im Ulenspiegel bereits jetzt mehr als in anderen Locations. »Es wird zumindest eine spannende Zeit«, prophezeit Tobias Bach. Doch Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz dürfte nicht alleine dastehen, wenn sie sagt: »Die Bachs wissen, worauf sie sich einlassen.« Florian Dörr In ihren Sounds mischen sich folkige akustische Gitarren, gefühlvolle Streicher und ein unverwechselbarer Gesang. Klänge aus norwegischen, deutschen und amerikanischen Lebensabschnitten. Klänge, die uns auf rätselhafte Art treffen. Mit der Klassik fing für Liv alles an: Sie studierte Geige in Karlsruhe, danach JazzGesang in New York. Heute macht sie ihr eigenes Ding daraus, mit Songwriter-Lyrik, norwegischem Folk und einer Prise Indie-Rock. So baut sich Liv passend zum Titel des Albums »Build My Own World« ihre eigene Welt, komprimiert in 12 Songs auf Englisch und Norwegisch. Mit Herzblut und einer Menge Talent schreibt, dichtet, arrangiert, dirigiert, baut sie Songs, die Bestand haben und gerade durch ihre Komplexität ins Herz rutschen. 26. FEBRUAR – CONTRAST TRIO Was wäre eine Band ohne kreative Veränderung? Das dachte sich auch das Contrast Trio und richtete jüngst seinen Fokus neu aus. Mehr denn je geht es auch im Ulenspiegel um einen individuellen, transparenten Sound. Er ist laut Pressetext die Klammer für filigrane bis kraftvolle Melodien, repetitive Miniaturen, subtile elektronische Effekte und Grooves. Natürlich sind die spannenden Improvisationen, mit denen die Band vor Jahren bekannt wurde, weiterhin präsent. Aber eben nur noch als eine von vielen Facetten des Contrast Trios. Das kompositorische Spektrum reicht von lyrischen Passagen über imaginäre Soundtracks bis zu energiegeladenem Jazz. Die stilistische Bandbreite reflektiert persönliche Hintergründe und Vorlieben der Musiker um die 30, die seit 2008 zusammenspielen. 1/2015 streifzug 17 Blick in die Region Die Whisky-Nase Klaus Maier gibt Orientierung in einem boomenden Markt: Bei ihm und seinen Whisky-Tastings gibt es viel zu lernen und viel zu probieren. Ob im Shop in Ehringshausen oder bei geschärften Sinnen im Dunkelkaufhaus Wetzlar. Bitte nicht in Massen, gerne aber in Maßen – Whisky soll Freude bereiten. Doch die Auswahl ist groß. Vom 9.99er aus dem Discounter bis zum 69.95er findet sich in den heimischen Marktregalen vielerlei – und der wohlsortierte Fachhandel, der einschlägige Versand bieten darüber hinaus gerne Leckereien aus den drei- und vierstelligen Preissegmenten an. Nach oben hin gibt es kaum Grenzen. Und die Vielfalt ist verwirrend: Single Malt oder blended? Oakwoododer Sherry-finish? Scotch oder irish? Amerikanisch oder kanadisch? Indisch oder japanisch? Oder gar deutsch? Ja, das gibt es alles. Gute Japaner wie der Karuizawa oder 18 streifzug 1/2015 der Nikka stehlen gelegentlich bei Messen und Blindverkostungen etablierten Single Malts aus Schottland die Schau, haben längst einen festen Platz auch im hoch preisigen Markt. Indien ist der weltgrößte Produzent der Brände – wohl koloniales Erbe. Und in Deutschland versuchen sich seit einigen Jahren gute kleine Brennereien ebenfalls mit beachtlichen Erfolgen an dem legendären Stoff. In dem boomenden Markt ist Orientierung gefragt: Etwa mit einem Tasting. Klaus Maier, in der Region eine der bekannten Whisky-Nasen mit einem Schwerpunkt auf schottischen und irischen Single Malts, bietet Verkostungen von Bränden etwa aus dem Norden der Insel an. Er erklärt auch Gesetze des Marktes, weiß um Geschmack wie Orientierungen und nimmt seine Gäste, wenn gewünscht, auch mit auf Reisen um die Welt: Von »betreutem Trinken« sprechen manche dann. Macht Spaß, ist überdies lehrreich, führt mit netten Leuten zusammen – einfach ein genussvoller Abend. »Als ich 1994 anfing, mich etwas intensiver mit dem Single Malt Whisky zu beschäftigen, war es noch möglich, ein wenig den Überblick zu behalten« erinnert sich Maier, der in Ehringshausen einen wohlsortierten Blick in die Region Dunkelkaufhaus »Sobald Sie die Lichtschleuse passiert haben, bleibt erst mal nichts als die Finsternis«, heißt es bei Klaus Maier über die Tastings im Dunkelkaufhaus Wetzlar. Vor der eigentlichen Tasting geht es durch die verschiedenen Räume, bevor fünf schottische Single Malt Whiskys aus verschiedenen Regionen verkostet werden. Fotos: Friedrich Die Termine: Freitag, den 23. 1. 2015 Freitag, den 20. 2. 2015 Freitag, den 27. 3. 2015 »Bitte denken Sie an eine rechtzeitige Reservierung, da die Anzahl der Plätze leider auf 12 Personen pro Tasting begrenzt ist«, heißt es bei Maier. Im Preis von 45 Euro sind die verkosteten Whiskys, die Führung durch das Dunkelkaufhaus und Wasser enthalten. Alles Wissenswerte zur Anmeldung im Internet auf www.malt-brothers.com. mit Freunden gründete der »Botschafter« Mehr als die Häfte des Aromas kommt aus Shop betreibt und Freunde wie Kunden in den Whisky-Club »Malt-Brothers«, dessen dem Fass – meist Bourbon-Fässer amerikaganz Mittelhessen hat. Damals gab es Mitglieder bisher rund 150 Tastings verannischer Provenienz in der Zweitverwerneben den Originalabfüllungen nur eine stalteten. Irgendwann stieg er ins tung, aber eben auch Sherry-, Port-, oder Handvoll unabhängiger Abfüller, die in unGeschäft ein, eröffnete den Laden und Madeira-Gebinde. regelmäßigen Abständen einen – mittlerweile wieder geschlossenen Ob Oban oder Talisker, Ihre Produkte auf den Whisky muss atmen – Online-Handel. Seit 2008 wird Maiers Ardbeg oder GlentauMarkt brachten. In der Unternehmung regelmäßig unter die Top chers, Lagavulin oder letzten Zeit hat nicht nur wie Wein 50 der deutschen Whisky-Händler gewählt. Laphroaig – da findet die Anzahl der unabhänDarauf ist er zu Recht stolz. Ein ganz ein jeder seinen Favorigigen Abfüller, sondern besonderes Angebot von ihm: Whiskyten in der Auswahl von mehreren Hundert auch die der Originalabfüllungen in fast Verkostungen im Dunkelkaufhaus Wetzlar, Marken, Jahrgängen und Abfüllungen. unüberschaubarem Maße zugenommen, denn, so sagt er: »Wenn das Sehen ausfällt, Nach wie vor gilt die Faustformel auf dem sagt der Fachmann. Der Markt boomt, zeitwerden die anderen Sinne geschärft, so Markt: je älter und je rarer, desto teurer. weise gar explosionsartig. Und nach dem dass es nur noch um den Geruch und den Dass der Stoff mit jenen Attributen auch Destillen-Sterben vergangener Jahrzehnte Geschmack geht.« zwangsläufig besser ist, das obliegt der hat längst eine Trendewende gegriffen. Da Spätestens da zeigt sich, mehr noch als bei Einschätzung des Kenners, der als Kunde ist wieder Zuwachs. In Schottland – und »normalen« Tastings: Whisky bedarf wie zugleich den Markt mitbestimmt. In Foren eben auch in Deutschland, wo zunehmend Wein der Offenheit. Und und auf Messen, an BörObstbauern die Zeit im Winter und Frühgilt es, zu probieren: sen und an Tresen wird ling nutzen, um sich an Whisky zu versuTastings im Wetzlarer da Mit welcher Temperatur, da gehandelt. Mit Inforchen. Teils mit veritablen Ergebnissen. ob mit Wasser oder ohmationen und ImpressioGilt das also noch mit der einzig wahren Dunkelkaufhaus ne, viel oder wenig. Um nen, mit Wissen, Tipps Heimat des Whiskys, irgendwo zwischen letztlich festzustellen: und Tasting-Erfahrungen. den Lowlands und den Highlands und den Winterzeit ist Weihnachtszeit ist WhiskyManche kaufen und sammeln, um später Islands? Da kommt jedenfalls mittlerweile zeit. Aber: Der Stoff mundet auch im Sommit dem Weiterverkauf Profit zu machen. eine irre Vielfalt her mit Single-Cascmer. Wie steht so schön auf Klaus Maiers Andere erfreuen sich einfach an der VielAbfüllungen, mit experimentierfreudigen Shirt, das er so gerne trägt? »Open mind. falt. Brennereien, die mit raren Madeira-Finishs Open bottle. A closed bottle is like an abSeit 2007 ist Maier »German Brand Ambasebenso auf dem Markt arbeiten wie mit sent Friend.« Rüdiger Soßdorf sador für Glengoyne/Ian Macleod«. Und Fassstärken bis zu jenseits der 60 Prozent. 1/2015 streifzug 19 ng rga ah 7. J Ma g n azi für d Sta n t u an d L re dk ie is G / · 11 4 201 ßen 7. Jahrgang · 12/2014 Magazin für Stadt und Landkreis Gießen en ttel y Ki rofi aus Geinesßzeit n n o S t-P n Leid rach Eint ange Der seiner l terview n nach klusiv-I x im E Ma ga zin für Jeanette Hain: Sta dt 8. J ah rga un Zur Premiere von Til Schweigers vor tur Kopf« ff« ach Film »Honig im Kul im rtre ie N stle Kün us? D ischen 40 » A Exklusivinterview w über t eite m Z S k e d n er ! d u e e d n kp teil ung. Familie, Krankheit und Tod Blic tudierein utz S en llo at Ha mm Heim eite 4 lko S Wil neuen der en. ß ie G Jan n Blickpunkt Campus Der SOS-Guide für einen gelungenen Heiligabend im Kreis Seite 4 der Familie. An der JLU fungieren Studierende als Stressberater für Seite 38 Studierende. Der Seghe B r Lesu estselle s: raut ng in Gieß or vor en im se Inte iner rvie w Blic kpu Der nkt als Jahre sr Q Aus uiz u ückb li nd blic ein ck in G k ieß auf 2 en. 015 Cam d L an d kre is G ieß en ng · 1/ 2 015 • Interviews und reportagen • Kultur • sport • universität • Trends • Veranstaltungskalender • Kino • Gastro-Führer • Frankfurt-Tipps er d n i e i S n e r e Inseri e b a g s u A r a u Febr Seit e4 p us Die n der eue K Univ Justus anzle rin Ges ersitä Liebig t prä ch. im Seit e3 6 Sie fi nden das hochwertige und informative Kultur- und Veranstaltungsmagazin im handlichen DIN-A4-Format am Mittwoch, dem 28. Januar 2015, in der Ausgabe der gießener/alsfelder allgemeinen und an über 250 Auslagestellen in Stadt und Landkreis. Sichern Sie sich schon heute Ihren Anzeigenplatz in einem informativen und ansprechenden Umfeld! erscheinungstermin Februar-ausgabe: Mittwoch, 28. Januar 2015 Anzeigenschluss: Donnerstag, 15. Januar 2015 Wir beraten Sie gerne! Gießener Allgemeine · Anzeigenverkaufsleitung In Stadt und Landkreis Gießen.. . ...die Nr. Tel. 0641/30 03-2 23, -2 24 · Fax 06 41/30 03-3 00 unteRweGS … in den Bergen Reinhold Messner liest in Gießen Er ist einer der bekanntesten Bergsteiger aller Zeiten. Als er als erster Mensch ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff den Gipfel des höchsten Berges der Welt, des Mount Everest, bestieg schrieb Reinhold Messner Geschichte. Er war auch der Erste, der alle 14 Achttausender der Welt erklomm. Und er hat den Yeti gesehen. Entsprechend sagenumwoben und erlebnisreich war auch das Leben des mittlerweile 70-jährigen Südtirolers. Unlängst brachte der Vollbartträger sein neues Werk »ÜberLeben« heraus, in dem er seine komplette Biografie offenlegt: Wie er in frühester Kindheit die Natur für sich entdeckte. Wie sein Bruder auf der Gipfeljagd verstarb. Über seine Leistungen auf den Dächern der Welt. Über sein Leben nach dem Ende des Höhendrangs. Auf seiner Lesetour macht der Alpen-Bud-Spencer auch in Städten Station, die nur ein paar Dutzend Meter über NN liegen. So auch in Gießen. Am 26. Januar kann man sich ab 20 Uhr in der Kongresshalle in den Bann des Reinhold Messner ziehen lassen. … mit isländischen Klängen Folkpop mit Rökkurró in Marburg In Island ist es derzeit sehr kalt und dunkel. Eine einzige Winternacht quasi, die erst in einigen Monaten vorbei sein wird. Genau die richtige Zeit für die Einheimischen, sich den Künsten zu widmen. Zum Beispiel der Musik. Die isländische Einsamkeit und Naturpräsenz verdeutlicht bereits der Name der Band, um die es geht: Rökkurró heißt wörtlich »Zwielicht und Ruhe« und steht damit fast mustergültig für das Völkchen, in dem Kobolde staatlich anerkannte Wesen sind. Rökkurró gründete sich vor acht Jahren in Reykjavík und schaffte es auf Anhieb in die isländischen Charts, wo sich die Band über 100 Wochen lang hielt. Die sechs Musiker verknüpfen Folkpop mit alter Klassik und modernen Elementen aus Rock und Elektro. Mit »Innra« veröffentlichte die Gruppe um die Sängerin Hildur Kristín Stefánsdóttir nun ihr drittes Album, das sie auch nach Marburg bringt: Im KFZ spielen die Inseleuropäer am 22. Januar aus dem neuesten Werk, das sich nahtlos in die stimmungsreichen Vorgänger einreiht. … in menschlichen Köpfen Dieter Nuhr tritt in Wetzlar auf Ist alles Nuhr ein Traum? Wer kann heute noch unterscheiden zwischen Wahn und Wirklichkeit? Der Mensch ist ein Selbstbetrüger und der Computer in der eigenen Birne ziemlich schlecht programmiert. Was stimmt? Was ist gelogen? Oder schlimmer noch: Was sagt die Statistik? Dieter Nuhr räumt auf im vollgemüllten Hirnkasten und stellt fest: Fakten waren gestern. Heute gilt als Wahrheit, was im Internet verlinkt wird. Also: Bullshit, Blödsinn und beknackte Bewertungen. Wenn sich Dieter Nuhr in die Abgründe der menschlichen Traumwelt begibt, deckt er auf, dass der Abgrund zwischen Ist- und Sollzustand des Menschen selbst in Lichtgeschwindigkeit kaum zu überwinden ist. Trotzdem ist der Mensch fähig, glücklich zu sein. Bloß wie? Nuhr sagt es Ihnen: Dieses Leben ist ausschließlich lachend zu ertragen. Wer vom Kabarettisten zu genau diesem Lächeln gebracht werden möchte, der sollte am 31. Januar in die Wetzlarer Rittal-Arena kommen und sich von der Weltanschauung des Dieter Nuhr überzeugen lassen. 1/2015 streifzug 21 AUSLESE Welt des Musicals Möchten Sie für drei Stunden in die farben- und klangreiche Welt des Musicals entführt werden? Dann sollten Sie sich den 14. Januar vormerken, denn dann ist die Show »Musical Highlights« zu Gast in der Gießener Kongresshalle. Seit 18 Jahren tourt das Event über die deutschen Bühnen, jährlich mit einem neuen Programm, versteht sich. Auch die aktuelle Tour geizt nicht an Reizen, die einem Ensemble zu verdanken sind, das mit Stars der Szene gespickt ist: Mit Petter Bjällö (Die Schöne und das Biest, Wicked), Daniel Dodd-Ellis (Bonifatius, Show Boat), Dennis LeGree (Starlight Express, Hair) und Sabine Neibersch (Schöne und das Biest, Robin Hood) sind einige der besten Musical-Darsteller Deutschlands an Bord, die die allseits bekannten Melodien nun auch in Mittelhessen intonieren werden. GLANZLICHTER DES MONATS Junge Dichterin Schon kontrollört worden? Am 1. Mai 2009 gaben die U-Bahn Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern ihr Abschiedskonzert und beendeten nach 17 Jahren eines der erfolgreichsten A-cappella-Projekte der Musikgeschichte. Seitdem befinden sich die Herren offiziell im Ruhestand. Das hindert sie jedoch nicht daran, diesen mal kurz zu unterbrechen und ein paar Gigs zu performen, wenn der Bock auf die Bühne sich meldet. Am 24. Januar kann man die Vokalisten auch in der Gießener Kongresshalle erleben. Es gibt diesen Moment, in dem das eigene Universum zerbricht und weit und breit kein neues in Sicht ist: Eine junge Frau sitzt mittellos und nahezu dehydriert vor einer Tankstelle im Death Valley. Als plötzlich ein Indianer vor ihr steht und ihr das Leben retten will, glaubt sie zu fantasieren. Doch das Universum setzt sich nach seinen eigenen Regeln wieder zusammen. Schon bald teilen sich die beiden einen Doppelwhopper, gehen gemeinsam ins Casino und stranden schließlich in einem dieser schäbigen Motels, die es eigentlich nur im Film gibt. Karen Köhlers Debüt-Erzählungen sind getragen von einer fröhlichen Melancholie und einer dramatischen Leichtigkeit. Ihre Figuren sind wahre Meisterinnen im Überleben. Im Rahmen des Klubs der jungen Dichter liest Köhler am 28. Januar im Ulenspiegel aus ihrem Werk. Bach is’ sein Name Vor 20 Jahren rief der Radiomoderator Robert Treutel den Urhessen Bodo Bach ins Leben, der seitdem nicht mehr aufgehört hat, sich in die Herzen einiger seiner Landsleute zu labern. »Isch hätt’ gern da ma ´n Problem« oder »Isch verabscheu mich« sind Phrasen, mit denen es der Kauz zu bundesweitem Ruhm schaffte. Und diesen teilt Bach am 18. Januar mit Gießen. Dann nämlich ist er mit seinem Programm »Auf der Überholspur« in der Kongresshalle zu Gast. Dort philosophiert er über Mikrowelle, Fast Food, ICE, GPS, iPhone, Eierkocher, Pizzadienst, Schnellreinigung, Kids auf Skateboards, Best Ager auf Mountainbikes, Essen auf Rädern. Zusammenfassend: Hektik und Hast – und wie man sich aus diesen entschleunigt. 22 streifzug 1/2015 AuSLeSe Wenn die iren tanzen Seit ihrem Debüt im Jahr 1999 etablierte sich Rhythm Of The Dance weltweit als Tanzshow mit über viereinhalb Millionen Zuschauern. Das irische Stepptanzprogramm – aufgeführt von der National Dance Company Of Ireland – lässt am 6. Januar auch in der Gießener Kongresshalle die Füße fliegen. Die zweistündige Show vereint die Begeisterung von Irish und Modern Dance, zeigt tänzerische Präzision und Leitung mit einer Leichtigkeit. Gemeinsam mit der Choreographin Doireann Carney entwickelte Produzentenlegende Kieran Cavanagh eine Show mit den besten irischen Tänzern, die die facettenreiche Geschichte des irischen Volkes darstellen. Eine Symbiose aus Stepptanz, irischer Musik und phantasievoll gestalteten Kostümen und Bühnenbildern. Der kleine Prinz Besuch von Müttern Kein Buch – abgesehen von der Bibel – hat sich öfter verkauft. Nun kommt die weltberühmte Geschichte über Freundschaft, Wunder und Geheimnisse endlich als musikalisches Ereignis auf die Bühne: »Der kleine Prinz« ist das bekannteste Werk des französischen Dichters Antoine de Saint-Exupéry und ein philosophisches Märchen voller Rätsel und Geheimnisse, ein beständig moderner Spiegel der Welt, wie sie war, ist und wie sie sein könnte. Es erzählt in großen kräftigen Zügen von der Liebe, ihren Spielen und Masken, der Macht und der Eitelkeit, von der Lieblichkeit der Sonnenuntergänge, von der Wüste, ihren Geheimnissen und der Einsamkeit. Mit Anna Thalbach in der Hauptrolle kommt das Schauspiel am 13. Januar in die Wetzlarer Stadthalle und nimmt Sie, wenn Sie möchten, mit auf die Reise. »Schieb, Du Sau!«, »Runterschalten, Fresse halten!«, »Nix da, ›Leck mich!‹ Auf geht’s!« und »Ohne Scheiß: Schoko-Eis!« sind nicht einfach nur sehr schöne Redewendungen, sondern zugleich die Namen der ersten vier Tourprogramme von Eure Mütter. Und Fans des manchmal kultivierten Humors können sich nun auf Programm Nummer fünf freuen: »Bloß nicht menstruieren, jetzt!« Mit dieser Show marschieren die Schwaben nun auch wieder nach Mittelhessen: Am 17. Januar sind Eure Mütter zu Gast in der Gießener Kongresshalle. Dann geben die Macher von »Mein Sack« oder »Die Schlange vor dem Damenklo« eine Kostprobe ihrer musikalischen und entertainerhaften Fähigkeiten. L poetiars und Roberts mer sches Wohnzim chste geht in die nä sich Lars en mehr richt Runde. Einmal Ulenim os bert Gro Ruppel und Ro r für nu h oc D h ein. spiegel häuslic der der ie , dann steht w den 27. Januar rher Vo . m m Program Auszug auf de ikaus m , ch is ch poet aber wird es no en irg dwie esamt einfach lisch und insg haltung er Zu dieser Unt unterhaltsam. Lars n vo die Gäste tragen natürlich ge en M de i, und je und Robert be Ideenhlagfertigkeit, Sc t, itä ne Sponta deligRe vor allem die reichtum und r fü s us eber. Ein M keit der Gastg . Poesie Freunde großer 1/2015 streifzug 23 Veranstaltungen im Januar Ihre Veranstaltungen in der Kongresshalle Gießen 06.01. | Dienstag | 20 Uhr Rhythm of the Dance DTT Konzerte 08.01. | Donnerstag | 20 Uhr Jochen Malmsheimer StageCat 10.01. | Samstag | 20.11 Uhr GFV-Inthronisation www.gfv-helau.de 14.01. | Mittwoch | 20 Uhr Musical Highlights Creativ Team Veranstaltungs GmbH 17.01. | Samstag | 20 Uhr Eure Mütter www.kb-emmert.de 18.01. | Sonntag | 20 Uhr Bodo Bach – Auf der Überholspur www.s-promotion.de 19.01. | Montag | 19.30 Uhr Robert Betz www.robert-betz.com 20.01. | Dienstag | 20 Uhr Abenteuerreiter – Patagonien bis Alaska www.s-promotion.de 24.01. | Samstag | 20 Uhr U-Bahn-Kontrolleure www.s-promotion.de 25.01. | Sonntag | 11 Uhr 12. Hochzeitsmesse in Gießen www.juwelier-munk.de 26.01. | Montag | 20 Uhr Reinhold Messner – ÜberLeben www.reisefibel.de 31.01. | Samstag | 20 Uhr 4. Gießener Ballnacht www.gfv-helau.de 01.02. | Sonntag | 15 Uhr Conni Kindermusical www.kb-emmert.de 06.02. | Freitag | 20 Uhr A Spectacular Night of Queen www.star-concerts.de 07.02. | Samstag | 20 Uhr Semesterabschlusskonzert des Orchesters der Justus-Liebig-Universität www.uni-giessen.de/uniorchester 08.02. | Sonntag | 11 Uhr 2. Großer Puppen-, Bären- und Spielzeugmarkt www.haida-direct.com Veranstaltungen 1 Do Bühne Gießen Alte Liebe 20.00 taT Disco/Party Gießen Party tanzbar Rock, HipHop, Charts & Party-Classics 21.30 Ulenspiegel Konzerte Gießen Neujahrskonzert 18.00 Stadttheater 2 Fr Bühne Gießen Der Kuss der Spinnenfrau Musical 19.30 Stadttheater Wir lieben und wissen nichts Kostprobe 20.00 taT Disco/Party Gießen Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys Flohmärkte Lollar Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Ruttershausen Konzerte Gießen E-flat Blues Americana 21.00 Irish Pub 3 Sa Bühne Gießen Doris und die Amsel Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Der Große Gatsby 19.30 Stadttheater Der Weibsteufel 20.00 taT 24 streifzug 1/2015 Disco/Party Konzerte Sonstiges Gießen Wettenberg Gießen Guinness-Karaoke Mit Andy Pfälzer 21.00 Irish Pub 90er Party 21.00 Haarlem Rock of Ages Rock bis Metal 22.00 Scarabée Durch den Wettenberger Winter 26. Konzertreihe 17.00 ev. Kirche Wißmar Bastelworkshop 30-minütige Workshops für Kinder ab 8 Jahre 14.00 Mathematikum Alsfeld Antik & Trödelmarkt 8.00 Hessenhallen Après-Ski-Party 20.00 Hessenhalle Flohmärkte Gießen Trödelmarkt 7.00 Rodheimer Straße Flohmarkt 10.00 Gießener Straße 19 Märkte/Messen Gießen Buseck Modellbaubörse 10.00 Sammler- und Hobbywelt 5 Mo Disco/Party Buseck Gießen Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Independant tanzbar 21.30 Ulenspiegel Lollar Scheunenflohmarkt 10.00 Alte Schmiede Ruttershausen Führungen Gießen Rauhnächte Führung durch den Philosophenwald 15.00 Ecke Fröbelstraße/Philosophenweg 4 So Bühne Gießen Der Goldene Drache Vorstellung 11.00 Stadttheater Wie Ida einen Schatz versteckt und Jakob keinen findet 11.00 taT Im Satz des Pythagoras Tanzabend 15.00 Stadttheater Doris und die Amsel Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Erklärt Pereira 20.00 taT Sonstiges Gießen Seniorennachmittag 15.00 Mathematikum Pub Quiz 21.00 Irish Pub 8 Do Bühne Gießen Jochen Malmsheimer Comedy/Kabarett. Wenn Worte reden könnten oder: 14 Tage im Leben einer Stunde 20.00 Kongresshalle Disco/Party Gießen Elektro.House.EDM. Trap 23.00 Scarabée Flohmärkte Lollar Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Ruttershausen Konzerte Gießen 6 Di Bühne Gießen Rhythm of the Dance Irische Stepp-Tanzshow mit der National Dance Company of Ireland 20.00 Kongresshalle Sonstiges Gießen Bastelworkshop 30-minütige Workshops für Kinder ab 8 Jahre 14.00 Mathematikum Singen Alter Volkslieder Nur für Frauen 19.00 FrauenKulturZentrum 7 Mi Disco/Party Disco/Party Gießen Gießen Happy Sunday 21.00 Haarlem Study-Azubi-Night 21.00 Irish Pub Selma Montana Poet-Rapper-SingerSongwriter 21.00 Irish Pub Vorträge Gießen Die Terrassen von Madeira Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork 15.30 Altes Schloss, Netanya-Saal Sonstiges Gießen Bastelworkshop 30-minütige Workshops für Kinder ab 8 Jahren 14.00 Mathematikum 9 Fr Bühne Gießen Spiel des Lebens Singspiel mit den Schmachtigallen 19.30 Stadttheater Veranstaltungen im Januar Wir lieben und wissen nichts Premiere 20.00 taT Flohmarkt 10.00 Gießener Straße 19 Disco/Party Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Gießen Party tanzbar Rock, HipHop, Charts & Party-Classics 21.30 Ulenspiegel Alternative Rock 22.00 Scarabée Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys Flohmärkte Lollar Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Ruttershausen Konzerte Gießen Garden of Delight Celtic-Folk-Rock-Party 21.00 Irish Pub Lauterbach Matthias Baselmann & Andre Amberg 2nonplugged – 2 Musiker – 2 Stimmen – 2 Gitarren und eine Couch 20.00 Crown Marburg Großes Abschluss-Event Join the Band-Bandbörse 19.00 KFZ 10 Sa Bühne Gießen Dornröschen Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Der Goldene Drache Premiere 19.30 Stadttheater Die Wanze Insektenkrimi 20.00 taT Disco/Party Gießen Rock of Ages Rock bis Metal 22.00 Scarabée Randgruppenbeschallung Wave, Synth Pop, Industrial 22.00 MuK Marburg Flower Power Party Mit Musik um ´68 21.30 KFZ Flohmärkte Gießen Trödelmarkt 7.00 Rodheimer Straße Buseck Buseck Antik- und Sammlermarkt 9.00 Sammler- und Hobbywelt Sonstiges Lollar Gießen Scheunenflohmarkt 10.00 Alte Schmiede Ruttershausen Tanzcafé 15.00 Astaire’s Lauterbach Konzerte Music on Ice 17.00 Eissport-Arena Gießen Porcelain in the Elephantshop Support: Unten Gestern 21.00 Irish Pub Märkte/Messen Alsfeld Hochzeitsmesse 14.00 Stadthalle Sonstiges Gießen Inthronisation des Prinzenpaares 20.11 Kongresshalle Lauterbach Music on Ice Reise durch die Musikjahrzehnte mit Kostümen und Show-Acts 17.00 Eissport-Arena 11 So Bühne Gießen Dornröschen Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Die Entführung aus dem Serail Zum letzten Mal. Singspiel 19.30 Stadttheater Smart Reality Tanzabend 20.00 taT Sport Gießen Basketball Pro A Gießen 46ers – VfL Kirchheim Knights 17.00 Sporthalle Ost Vorträge Grünberg Die hessische Sagenwelt Vortrag mit Pfarrer Miethe 20.00 Barfüßerkloster Disco/Party Gießen Karaoke Mit Andy Pfälzer 21.00 Irish Pub Independant tanzbar 21.30 Ulenspiegel Führungen Der kleine Prinz Musical mit Anna Thalbach 20.00 Stadthalle Konzerte Gießen Gießen Lachtreff/Yoga 19.30 Familienzentrum Bernhard Itzel Heuchelheim Blauer Himmel Gruppentreffen 19.30 Zum Treppchen Vorträge Das Mathematikum 14.00 Mathematikum Marburg Alsfeld Hochzeitsmesse 11.00 Stadthalle Disco/Party Gießen Study-Azubi-Night 21.00 Irish Pub Marburg tanzbar Mit DJ Bianka 19.00 KFZ Konzerte Gießen Musical Highlights Musical-Gala 20.00 Kongresshalle COELAN Balkon- und Terrassenbeschichtung Raum- und Fassadengestaltung Unsere Stärken: Breites Leistungsspektrum – Kreativität – Individualität Besuchen Sie uns an unserem Stand A 8 Halle 9 auf der Bau Expo in Gießen vom 19.–22. Februar 2015. Dirk Großhaus Telefon 0 64 04/6 15 79 Weißenburgring 5 · 35415 Pohlheim-Garbenteich [email protected] · www.dirk-grosshaus.de ühne Gießen Tschick Jugendtheater 10.30 Stadttheater Disco/Party Gießen Lollar Bühne Gießen Märkte/Messen Geprüfter Restaurator im Maler- und Lackiererhandwerk Die Ratten Tragikomödie 19.30 Stadttheater Wetzlar Sonstiges Musikinstrumentenflohmarkt Gebrauchsinstrumenten-Börse 10.00 Stadthalle Maler- und Lackierermeister 13 Di Happy Sunday 21.00 Haarlem Aßlar Bühne Gießen Elektro.House.EDM. Trap 23.00 Scarabée Gießen Flohmärkte Dirk Großhaus Do 12 Mo 15 B 4. Sinfoniekonzert Beethoven, Tschaikowsky, Schostakowitsch 20.00 Stadttheater Disco/Party 14 Mi Abenteuer Erdumrandung Lichtbildshow von Susi Bemsel und Daniel Snaider 19.30 KFZ Flohmärkte Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Ruttershausen Konzerte Gießen Wolfgang Thiele Old Man Rock’n 21.00 Irish Pub Sonstiges Gießen Flimmerkiste – Das Unikino Der Medicus (Historiendrama, D, 2013) 20.00 Zeughaus Vorträge Wünschen Sie Ihre Veranstaltung im streifzug ? Schreiben Sie bis zum 19. Januar per E-Mail an: [email protected] Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr. 19.Motorrad Messe sse www.moto-expo.de Motorräder • Ro oller n Quads • Reisen Helme Bekleidung & H w Zubehör • Show Gießen Die Architektur der Weserrenaissance Diavortrag von Dr. Reinhard Kaufmann 15.30 Altes Schloss, Netanya-Saal Sa. + So. • 10 - 18 Uhr 07. + 08. Feb. Gießen,Hessenhallen 1/2015 streifzug 25 Veranstaltungen im Januar Gewalttaten – Gewalttäter Ringvorlesung der Forschergruppe Gewaltgemeinschaften. Englische Krieger im Hundertjährigen Krieg und in innerenglischen Konflikten. Von Prof. Christine Reinle 18.15 MargareteBieber-Saal Die SterntalerVerschwörung Lesung mit Jan Seghers 20.00 Rathaus, Konzertsaal 16 Fr Ausstellungen Gießen Kopf und Figur Ausstellungseröffnung der Malerinnen G. Wagner und. Stroh 19.00 FrauenKulturZentrum Bühne Gießen Der Große Gatsby 19.30 Stadttheater Der Weibsteufel 20.00 taT Marburg Fast Forward Theatre & Friends ImproShow deluxe 20.00 KFZ Disco/Party Gießen Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Voodoo You Love Funk, Soul, Stoner Rock, Psychedelic Rock 22.00 Scarabée Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys Flohmärkte Lollar Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Ruttershausen Konzerte Gießen Only Pretending Akustik Rock 21.00 Irish Pub Sonstiges Buseck Schlosssturm der Busecker Carnevalvereine 18.11 Kulturzentrum Großen-Buseck 17 Sa Bühne Gießen Rumpelstilzchen Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Der Kuss der Spinnenfrau Musical. Im Anschluss: Nachgefragt 19.30 Stadttheater Wir lieben und wissen nichts 20.00 taT Eure Mütter Bloß nicht menstruieren jetzt! Comedy 20.00 Kongresshalle Disco/Party Gießen Electric Saturday 21.00 Haarlem Rock of Ages Rock bis Metal 22.00 Scarabée Electrified Techno Party 23.00 MuK Flohmärkte Gießen Trödelmarkt 7.00 Rodheimer Straße Flohmarkt 10.00 Gießener Straße 19 Buseck Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Lollar Scheunenflohmarkt 10.00 Alte Schmiede Ruttershausen Konzerte Gießen Die himmlische Nacht der Tenöre Oper 19.30 Pankratiuskapelle Gelon Solo, Electric, Akustik Rock 21.00 Irish Pub Stadtallendorf The International Magic Tenors Best of Programm aus Pop, Rock und Klassik 20.00 Stadthalle Sonstiges Gießen streifzug Magazin für Stadt und Landkreis Gießen Februar-Ausgabe › Erscheinungstermin: 28. Januar 2015 › Anzeigenschluss: 15. Januar 2015 Sichern Sie sich Ihren Anzeigenplatz! 06 41/30 03-2 23, -2 24 · 06 41/30 03-3 00 anzeigenverkauf@giessener-allgemeine.de 26 streifzug 1/2015 Neujahrsempfang Mit der Gießener Autorin Regina Appel. Nur für Frauen 10.30 FrauenKulturZentrum Butzbach 1. Prunksitzung 19.11 Bürgerhaus Griedel Lollar Prunksitzung 19.30 Bürgerhaus Sport Gießen Basketball Pro A Gießen 46ers – Oettinger Rockets Gotha 20.00 Sporthalle Ost 18 So Bühne Gießen Der dickste Pinguin vom Pol Ab 4 Jahre 11.00 taT Rumpelstilzchen Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Bodo Bach Auf der Überholspur. Hessische Comedy 19.00 Kongresshalle I Wanna Be Loved By You Musiktheater 19.30 Stadttheater Tschick Jugendtheater 20.00 taT Marburg Peter und der Wolf Figurentheater für Kinder ab 5 Jahre mit Petra Schuff 15.00 KFZ Disco/Party Gießen Vorträge Gießen Konfliktregionen im östlichen Europa Die Ukrainekrise und das Völkerrecht mit Prof. Dr. Anne Peters 19.15 Uni-Hauptgebäude, Aula Hör auf, dein Herz zu verraten und lebe deine Wahrheit! Mut und Klarheit finden für den eigenen wahrhaftigen und von Freude erfüllten Weg. Vortrag mit Robert Betz 19.30 Kongresshalle 20 Di Sonstiges Gießen Geschichte der Kosmetik Nur für Frauen 19.00 FrauenKulturZentrum Lachtreff/Yoga 19.30 Familienzentrum Bernhard Itzel Marburg 74. Poetry Slam 20.00 KFZ Vorträge Konzerte Pohlheim Gießen Neujahrskonzert Sinfonische Blasmusik, Musicals, Klassik mit dem Blasorchester TSG Steinbach und dem Chor der Weidigschule Butzbach 16.00 Volkshalle Disco/Party Fratzenfisch Premiere 11.00 taT Gießen Study-Azubi-Night 21.00 Irish Pub Sonstiges Gießen Poetry Slam 20.00 Jokus Gießen Vorträge Prunksitzung 20.11 DGH Beltershain Independant tanzbar 21.30 Ulenspiegel Gießen Weiberfastnacht 19.11 Mehrzweckhalle Inheiden Gießen Pub Quiz 21.00 Irish Pub Disco/Party Gießen Elektro.House.EDM. Trap 23.00 Scarabée Flohmärkte Gießen Grünberg Hungen Vogelsberger Gipfel Kabarett Nachgetrettert – Jahresrückblick mit Mathias Tretter 20.00 Sparkasse Oberhessen Zu Pferd von Feuerland nach Alaska 20 Jahre und 30 000 Kilometer im Sattel. Diashow mit dem Abenteurer Günter Wamser 20.00 Kongresshalle Bühne Sonstiges Bühne Lauterbach Lollar 21 Mi Disco/Party 22 Do Gießen Discofox-Party 20.30 Astaire’s Happy Sunday 21.00 Haarlem 19 Mo unseres Körpers von Prof. Andreas Schäffler und Dr. Thomas Karrasch 18.15 Biochemisches Institut, Ernst-LeitzHörsaal Von Berlin nach Buenos Aires Geschichte der 2008 verstorbenen Ellen Marx, die als eine der »Mütter der Plaza de Mayo« bekannt wurde. Lesung mit Jeanette Erazo 19.30 Café Zeitlos Wintersemester der Medizinischen Gesellschaft Weiß-braun-beige: Viszerales Fettgewebe als bunte Hormonfabrik Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Ruttershausen Konzerte Keith Coles Rock Covers 21.00 Irish Pub Marburg Rökkurró Verträumte Klanglandschaften aus Island in der Reihe 55 Grad Nord 20.00 KFZ Sonstiges Gießen Flimmerkiste – Das Unikino Grand Budapest Hotel (Tragikomödie, D/GB, 2014) 20.00 Zeughaus Vorträge Gießen Wie Nicolaus Otto den Viertopfzerknalltreibling erfand Vortrag über die deutsche Sprache von Edmund Wild 15.30 Altes Schloss, Netanya-Saal Veranstaltungen im Januar Wie schütze ich Mädchen und Jungen vor Gewalt und sexuellem Missbrauch? Informationsveranstaltung 18.00 Jokus Gewalttaten – Gewalttäter Ringvorlesung der Forschergruppe Gewaltgemeinschaften. Deutsche Paramilitärs im Baltikum und Oberschlesien nach 1918. Von Prof. Peter Haslinger, Wojciech Pieniazek, Mathias Voigtmann 18.15 MargareteBieber-Saal 23 Fr Sonstiges Konzerte Gießen Gießen This is Afrika Bildervortrag von Johannes Beck 19.00 FrauenKulturZentrum Grünberg Prunksitzung 19.33 Sport- und Kulturhalle Stangenrod Lollar 1. Fremdensitzung 19.31 Gemeinschaftshaus Ruttershausen Rabenau 1. Prunksitzung 19.11 DGH Geilshausen 24 Sa Bühne Bühne Gießen Gießen Der Goldene Drache 19.30 Stadttheater Smart Reality Tanzabend 20.00 taT Hans im Glück Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Crazy Broadway 2 Musical-Hommage 19.00 Astaire´s Spiel des Lebens Singspiel mit den Schmachtigallen 19.30 Stadttheater Da kommt noch wer Oper 20.00 taT Willkommen zu Hause Die Minidramen des Alltags 20.00 Kleine Bühne Alsfeld Schwanensee Mit dem Russischen Klassischen Staatsballett 19.00 Stadthalle Disco/Party Gießen Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel Dark Winter Synthie Pop, Dark Wave, Gothic 22.00 Scarabée Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys House of Fiction Trap Party 23.00 MuK Flohmärkte Lollar Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Ruttershausen Konzerte Marburg Jaya The Cat Mix aus Reggae, Ska, Punkrock 20.00 KFZ, Marburg Gießen Keith Coles and Band Rock Covers 21.00 Irish Pub Märkte/Messen Alsfeld 2. Hessische Landwirtschaftsmesse 9.00 Hessenhalle Disco/Party Gießen U-Bahn Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern A-cappella-Formation 20.00 Kongresshalle Delta Danny Delta Blues Songs 21.00 Irish Pub Marburg Alsfeld Karaoke Mit Andy Pfälzer 21.00 Irish Pub Happy Sunday 21.00 Haarlem Gestört aber Geil @ Stadthalle House-Event mit DJ-Duo Nico Wendel und Spike*D. 21.30 Stadthalle Lauterbach Steve Next Door & Philipp Wessler Singer/Songwriter 20.00 Crown Märkte/Messen Alsfeld 2. Hessische Landwirtschaftsmesse 9.00 Hessenhalle Sonstiges Butzbach Lollar Scheunenflohmarkt 10.00 Alte Schmiede Ruttershausen Führungen Gießen Das Mathematikum 11.00 Mathematikum Kinderflohmarkt 10.00 Sammler- und Hobbywelt Konzerte Grünberg Zwischen Lebens freude, Melancholie und Verzweiflung Klassisches Konzert mit dem Duo FeldmannKusnezow 18.00 Barfüßerkloster 2. Hessische Landwirtschafts-messe 9.00 Hessenhalle Sonstiges FastnachtsKinderfest 14.33 Sport- und Kulturhalle Marburger Lesefest 2015 Eröffnung mit Kai Lüftner 15.00 KFZ Karaoke Mit Andy Pfälzer 21.00 Irish Pub Independant tanzbar 21.30 Ulenspiegel Konzerte Gießen New York Gospel Stars In 80 Tagen durch Deutschland 20.00 Petruskirche Biebertal Laubach Marburg Disco/Party Gießen Maxim Kowalew Don Kosaken Russische Melodien 19.00 Kirche Bieber Märkte/Messen Gießen Chance 2015 Die Bildungs-, Jobund Gründermesse für Mittelhessen 9.00 Hessenhalle Hüttenberg 1. Prunksitzung 20.00 Bürgerstuben Laubach Prunksitzung 19.33 Sport- und Kulturhalle Rabenau Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Flohmärkte Buseck Alsfeld 26 Mo 1. Prunksitzung 19.30 Bürgerhaus Bellersheim Flohmärkte Buseck Disco/Party Gießen Chance 2015 Die Bildungs-, Job- und Gründermesse für Mittelhessen 10.00 Hessenhalle 12. Gießener Hochzeitsmesse 11.00 Kongresshalle Hungen Lollar Trödelmarkt 7.00 Rodheimer Str. Flohmarkt 10.00 Gießener Straße 19 249. Marburger Abend Freie Bühne für Musiker, Akrobaten, Zauberkünstler 20.00 KFZ Märkte/Messen Gießen 2. Prunksitzung 19.11 Bürgerhaus Griedel Nonstop HipHop 21.30 Ulenspiegel Rock of Ages Rock bis Metal 22.00 Scarabée Electronic Porn Party Gothic, Industrial, EBM 22.00 MuK Gießen Erklärt Pereira 20.00 taT 2. Fremdensitzung 19.31 Gemeinschaftshaus Ruttershausen Mücke 18.01. GIESSEN Kongresshalle 18.01. WETZLAR Rittal Arena 24.01. GIESSEN Kongresshalle 31.01. WETZLAR Rittal Arena Gulaschumzug 11.00 Innerorts Merlau 2. Prunksitzung 19.11 DGH Geilshausen 27.02. GIESSEN Kongresshalle 25 So Bühne Gießen Linda di Chamounix Vorgestellt. Oper 11.00 Stadttheater Hans im Glück Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Der Kuss der Spinnenfrau Musical 19.30 Stadttheater 12.02. ALSFELD Hessenhalle 24.04.15 WETZLAR Rittal Arena MICHAEL MITTERMEIER 16.09.15 WETZLAR Rittal Arena DR. E. VON HIRSCHHAUSEN 28.02. WETZLAR Rittal Arena 06.03.15 GIESSEN Kongresshalle MICHL MÜLLER AUSFAHRT FREIHALTEN 26.04.15 GIESSEN Kongresshalle INGO APPELT BESSER … IST BESSER 19.11.15 GIESSEN Kongresshalle GLASBLASSINGQUINTETT TICKETS UNTER WWW.S-PROMOTION.DE sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen TICKETHOTLINE 06073-722 740 1/2015 streifzug 27 VeRAnStALtunGen iM JAnuAR Vorträge Gießen Konfliktregionen im östlichen Europa Die Türkei zwischen Ost und West. Von Prof. Dr. Jens Peter Laut 19.15 UniHauptgebäude, Aula ÜberLeben Reinhold Messners mutigstes Buch über Ehrgeiz, Scham, Albträume und das Altern, über Neuanfang und über die Fähigkeit, am Ende loszulassen 20.00 Kongresshalle 27 Di 28 Mi sonstiges Gießen Hochschulinformationstage Die Fachbereiche gewähren Einblick 8.00 An den Fachbereichen der JLU und der THM Flimmerkiste – Das Unikino Philomena (Drama, GB, 2013) 20.00 Zeughaus Disco/Party Gießen Study-Azubi-Night 21.00 Irish Pub Marburg 30plus Mit DJ Bella 19.00 KFZ sonstiges Gießen Vorträge Hochschulinformationstage Die Fachbereiche gewähren Einblick 8.00 An den Fachbereichen der JLU und der THM Gießen Gewalttaten – Gewalttäter Ringvorlesung der Forschergruppe Gewaltgemeinschaften. Imaginierte Gewalttäterschaft und die Potenziale der Drohung (Mauretanien). Von Prof. Christine Hardung 18.15 MargareteBieber-Saal Vorträge Gießen Club der jungen Dichter Wir haben Raketen geangelt – Lesung mit Karen Köhler 20.00 Ulenspiegel Konzerte Gießen Winterkonzerte Liederabend mit Klaus Mertens (Bariton) und Joachim Held (Laute und Theorbe) 20.00 Rathaus, Konzertsaal 30 Fr 29 Do Marburg Studierenden BigBand Marburg Soul & Funk 20.00 KFZ sonstiges Bühne Disco/Party Gießen Gießen I Wanna Be Loved By You Musiktheater 19.30 Stadttheater Abendtheater Willkommen zu Hause. Die Minidramen des Alltags 20.00 Kleine Bühne Faust Premiere 20.00 taT Elektro.House.EDM. Trap 23.00 Scarabée FlohmärKte Lollar Gießen Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Ruttershausen Lachtreff/Yoga 19.30 Familienzentrum Bernhard Itzel Poetisches Wohnzimmer Mit Lars Ruppel und Robert Groos 20.30 Ulenspiegel Konzerte Gießen Tobi Wessel Akustik-Rock, Blues und Balladen 21.00 Irish Pub Disco/Party Gießen Party tanzbar 21.30 Ulenspiegel 90er und 200er Trashpop, Eurodance 22.00 Scarabée Gib dem Affen Zucker 22.00 Monkeys Marburg Lauterbach Christine Prayon Die Diplom-Animatöse. Kabarett 20.00 KFZ Mark Prang Rocksongs aus vier Jahrzehnten 20.00 Crown FlohmärKte Wetzlar Lollar Scheunenflohmarkt 15.00 Alte Schmiede Ruttershausen Konzerte Gießen Miller & Heath Rock, Pop, Hessendreck´s 21.00 Irish Pub sonstiges Gießen Poetry Slam 21.00 MuK Feldatal 35. Fealler Hutnoacht 19.30 Feldahalle Mücke 1. Prunksitzung 20.11 DGH Nieder-Ohmen 31 Sa Bühne Gießen Frau Holle Tinko-Kindertheater 16.00 Kleine Bühne Linda di Chamounix Premiere. Oper 19.30 Stadttheater Abendtheater Willkommen Zuhause. Die Minidramen des Alltags 20.00 Kleine Bühne Faust 20.00 taT Dieter Nuhr Nuhr ein Traum 20.00 Rittal Arena Disco/Party Gießen Rock of Ages Rock bis Metal 22.00 Scarabée Under the Ground Snork Release Party 23.00 MuK FlohmärKte Gießen Trödelmarkt 7.00 Rodheimer Str. Flohmarkt 10.00 Gießener Straße 19 Alsfeld sonstiges Gießen Richtig Lernen lernen Tipps für 12- bis 14-jährige 10.00 Jokus 4. Gießener Ballnacht 20.00 Kongresshalle Feldatal 35. Fealler Hutnoacht 19.30 Feldahalle Hungen 2. Prunksitzung 19.30 Bürgerhaus Bellersheim Hüttenberg 2. Prunksitzung 20.00 Bürgerstuben Lauterbach Prunksitzung 20.10 Eichberghalle Kinder- und Spielzeugbörse 10.00 Stadthalle Linden Buseck Mücke Flohmarkt 8.00 Sammler- und Hobbywelt Lollar Scheunenflohmarkt 10.00 Alte Schmiede Ruttershausen Konzerte Gießen Shadowpainter 20 Jahre Bandgeburtstag. Mit Emily’s Giant, Anonymos, Genuar, DJ Plattenjunkie & und Special Guest. ProgAlternativeGrungeMetal 20.30 Ulenspiegel Actual Proof Jazz-Funk-Rock-Groove 21.00 Irish Pub 1. Prunksitzung 19.31 TV-Halle Prunksitzung 20.11 Sportheim Ruppertenrod 1. Prunksitzung 20.11 Saal Hörle Merlau Reiskirchen Prunksitzung 20.11 DGH Hattenrod Staufenberg Prunksitzung 19.31 Stadthalle Wettenberg Prunksitzung 19.10 MZH Krofdorf-Gleiberg Wetzlar Galaprunksitzung 20.11 Stadthalle Auf Jobsuche? Wir haben über 35 000 Stellen! www.JOBS-in-Mittelhessen.de 28 streifzug 1/2015 Fotos: Sven Stinn Im dritten Pop-Frühling Martin Carr ist ein Mensch, der sich seiner selbst nicht so sicher ist. Er habe immer das Gefühl gehabt, nie dazuzugehören, sagt er. Wie kann es dann sein, dass so jemand so luftig-lockere Popnummern schreibt, die wirklich jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubern können? Das muss kein Widerspruch sein. »Ich liebe Popmusik, und ich finde, sie hat eine befreiende Wirkung«, sagt er. »Sie erfüllt mich mit Freude.« Gilt das auch für die Zuhörer im Frankfurter Bett? Boo!« einen Beinahe-Hit. Unter dem Pseudonym Bravecaptain machte er anschließend weiter, ohne sonderlich großen Erfolg allerdings. Doch als Solokünstler mit seinem richtigen Namen wirkt er wie befreit von Beatles, Britpop und Boo. Warum dieser dritte Pop-Frühling? Carr glaubt, etwas gut machen zu müssen. Denn nachdem sich The Boo Radleys getrennt hatten, ging auch seine Ehe in die Brüche. Und seine Finanzsituation sah ebenfalls nicht rosig aus. Er fing an zu trinken, sei völlig von der Rolle gewesen, wie er in einem Interview mit dem Deutschlandfunk offenbarte. Doch dann Martin Carr ist ein nachdenklicher Zeitgenosse mit Hang zum großen Pop. kam der Ehrgeiz, dies alles wiedergut machen zu müssen. Carr hat die Kurve bekommen, vielleicht auch wegen seiner beiden Kinder, die einen Vater brauchen. Aus diesem Alltag schöpft er Kraft und Geschichten. Auf seinem Album »The Breaks« gehe es um das Leben im Reihenhaus, darum, die Kinder zur Schule zu bringen. Ein Leben, vor dem er sich als 20-Jähriger gefürchtet hat. »Aber auch das ist ein Abenteuer.« Zu sehen ist Martin Carr samt Band am Dienstag, 20. Januar, im Frankfurter Club Bett. Musikalische Stimmungsaufheller ab 20 Uhr inklusive. Kays Al-Khanak Foto: Mary Wycherley Normalerweise läuft es so: Ein Musiker schickt sein Demo-Tape an eine Platten firma und hofft und hofft und hofft. Meistens vergebens. Bei Martin Carr war es genau anders herum. Eines Tages trudelte bei dem 46-Jährigen eine E-Mail der Hamburger Plattenfirma Tapete Records ein. Sie suchten einen gewissen Martin Carr. »Ich wollte die Mail schon in meinen SpamOrdner verschieben, als mir der Gedanke kam: Moment mal, ich bin Martin Carr.« Er schrieb zurück, das Indie-Label antwortete und er schickte sein Demo-Tape nach Hamburg. Darauf zu hören sind Songs, die er drei bis vier Jahre zuvor geschrieben, aber für die sich kaum eine Plattenfirma ernsthaft interessiert hatte. Die Tapete-Leute hingegen waren begeistert und luden ihn ein. Carr nahm die Einladung an, füllte sich nach eigenen Angaben ordentlich ab, und sagte zu. Happy End. Happy End – mit diesem Wort lässt sich auch die Musik von Carr beschreiben. Er ist ein Songwriter, der zwar von Ängsten getrieben ist, aber lupenrein zugängliche Popmusik mit allem Pipapo macht. Da singen die Engelsstimmen im Hintergrund, Bläser schieben die düsteren Wolken beiseite und Geigen lassen die Gänsehaut nach Yoga-Art von den Zehen bis hinauf in den Nacken wandern. Dazu die Stimme des Briten, die das ganze Himmelhochhauzen erdet. Man kann jetzt sagen: Kein Wunder, ist Carr doch ein Veteran in der Indie-Szene und weiß, welche Melodien er wie spielen muss: Mit seiner Band The Boo Radleys hatte er mit dem Song »Wake up, 1/2015 streifzug 29 Am Main Flüsternder Romantiker In Deutschland muss man schon bei Eingeweihten den Namen Maximilian Hecker fallen lassen, damit sich was regt. In Asien hingegen löst der Name Aufregung, Nervosität und Begeisterung aus. Warum der sensible Songwriter, dessen melancholische Pop-Hymnen mal Kammermusik, mal Bombast sind, in seiner Heimat geradezu grob fahrlässig gemieden wird? Gute Frage. Denn seine entwaffnend sehnsüchtige Musik sucht hierzulande ihresgleichen. Am 15. Januar spielt Hecker in der Brotfabrik. Glaubt man der Legende, gründete der 1977 geborene Hecker als Drittklässler seine erste Band. Bei den selbstbewusst getauften »New Beatles« spielte er Schlagzeug und verkaufte Demo-Kassetten mit Gummibärchen. Trotz dieser cleveren Geschäftsidee ist nicht viel mehr über diese Frühphase seiner Karriere bekannt. In den 90er Jahren begann er, Gitarre zu spielen und zu singen. 1998 ging er nach Berlin. Die Eltern wollten, dass er eine solide Ausbildung macht, als Krankenpfleger. Doch anstatt ins Klinikum ging Hecker auf die Straße – mit Fensterglasbrille, Gitarre und Kinderkeyboard und spielte Oasis-Coversongs. Er rutschte hinein in die Künstlerszene der Metropole, lernte Maler und Musiker kennen. Und nahm sein Demo auf. Das geriet in die richtigen Hände und verhalf dem in Bielefeld aufgewachsenen Musiker zu seinem ersten Plattenvertrag. Sein Debüt »Infinite Love Songs« begeisterte 2001 die Fachpresse. Dieses flüsternde Sensibelchen sang derart entwaffnend und überzeugend von Liebe, Lust und Leiden, dass man es ihm abkaufen musste – und wollte. Sogar die New York Times wählte die Scheibe unter die besten zehn Alben des Jahres. Den Herzensbrecher entdeckte auch das Goethe-Institut. Die Einrichtung schickte Hecker auf Welttournee. Und ausgerechnet in Südostasien löst er eine Art Hype aus – Schreien und Fotowünsche vor allem weiblicher Fans mit erröteten Wangen inklusive. Immer wieder zieht es ihn bis heute nach Südkorea, China, Japan und Taiwan, um zu touren. Ein Star sei er dort nicht, betont Hecker, aber er werde dort nun mal mehr als Idol gesehen als in Deutschland. Warum? Veranstaltungen in Frankfurt Freitag, 2. Januar We will rock you Ein Jahr könnte schlimmer beginnen: Gezeigt wird das Musical von Queen und Ben Elton mit den bombastischen Rocksongs der britischen Band. Läuft noch bis Freitag, 9. Januar. ➛➛ 20.00 Alte Oper Freitag, 9. Januar Bernd Gieseking Wenn sich keiner mehr an die unsäglichen Jahresrückblicke von Jauch, Kerner und Konsorten erinnert, kommt Bernd Gieseking und blickt auf seine Weise auf das vergangene Jahr zurück. ➛➛ 20.00 Die Käs Samstag, 10. Januar James Yorkston Der schottische Folkmusiker gehört zu den Leisetretern, weswegen er hierzulande eher 30 streifzug 1/2015 unbekannt ist. Seine Songs hingegen sind ganz großes Gefühlskino. ➛➛ 20.00 Das Bett Sonntag, 11. Januar Neujahrskonzert Das neue Jahr hat schon lange angefangen, da kommt die Alte Oper und richtet ihr Neujahrskonzert aus. Aber hier werden immerhin die Klassikklänge um österreichische Volksmusik und Bigband-Sound ergänzt. Gewagte Mischung, aber wenn’s gut klingt? ➛➛ 18.00 Alte Oper Dienstag, 13. Januar Blues Brothers Wir bringen die Band wieder zusammen! Jack und Elwood Blues sind einfach nicht totzukriegen. Diesmal werden sie vom Londoner West End wieder auf die Bühne gebracht. ➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle Donnerstag, 15. Januar Maximilian Hecker Der Prophet gilt nichts im eigenen Land, heißt eines dieser ausgeluschten Sprich wörter, aber bei Maximilian Hecker trifft es den Nagel auf den Kopf. In Südostasien ein Star, in Amerika unter den Top-10-Musikern in 2001. Doch hierzulande? Meist Kopfschütteln. Jetzt gibt’s die Gelegenheit, diese Wissenslücke zu füllen. Melancholisches Songwriting. Schnörkellos. Schön. ➛➛ 20.00 Brotfabrik Urban Priol Als Meister der spitzen Zunge und Analyst des Polit- und Gesellschaftsbetriebs der Bundesrepublik ist Urban Priol vom Kabarettparkett kaum wegzudenken. Deswegen wird zugehört und wohl auch gelacht, wenn er aufs Jahr 2014 zurückblickt. ➛➛ 20.00 Jahrhunderthalle Am Main Montag, 19. Januar Ton Steine Scherben Es wird nie wieder einen Rio Reiser geben, aber die Songs der politischen Band sind zeitlos und sprechen noch immer Musikhörer (fast) jeden Alters an. ➛➛ 20.00 Batschkapp Dienstag, 20. Januar Martin Carr & Band Der Ex-Songwriter der Boo Radleys ist zurück in der Popwelt. Und er beschert seinen Zuhörern bei Kälte und Miese-Laune-Wetter warmherzig-luftige Nummern mit Streichern, Bläsern und allem weiteren Pipapo. ➛➛ 20.00 Das Bett veröffentliche er bis heute Platten: Um zu sehen, wie andere darauf reagieren, was passiert, wenn er neue Songs vorstellt. Dass er sich dabei sehr offen gibt, ist ihm bewusst. Mutig sei das aber nicht, sagt Hecker. Ihm fehle einfach der Kompass, um festzustellen, wann er offen sei und wann nicht. Von Schwächen zu berichten – wie in seinem Buch »Rise and fall of Maximilian Hecker« – Umschwärmt in Asien, unerkannt in seiner Heimat: Maximilian Hecker kommt auf Tour. Überholspur«. Ob es ein Totalschaden oder ein Rennen für die Ewigkeit wird? Selbst überzeugen. ➛➛ 20.00 Alte Oper Freitag, 23. Januar Get Well Soon Dass die Pop-Akademie Mannheim dann doch ab und zu Absolventen hat, die was können, zeigt das Beispiel von Konstantin Gropper aka Get Well Soon. Der Multiinstrumentalist, Sänger und Songschreiber macht anspruchsvollen Indiepop – und kommt gut an. ➛➛ 20.00 Brotfabrik Donnerstag, 22. Januar Samstag, 24. Januar Bodo Bach Ich möchte lieber nicht Gute Güte! Das Werbeplakat hat es in sich: Bodo Bach als Breaking-Bad-Protagonist? Ob er an dieses Niveau herankommen kann? Sein Programm nennt er »Auf der empfinde er als befreiend, mache ihn stark. Denn dann müsse niemand mehr eine Rolle spielen. Die hat er schon längst gefunden: als unverbesserlicher, flüsternder Romantiker. Maximilian Hecker spielt am Donnerstag, 15. Januar, in der Brotfabrik in Frankfurt. Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Es gibt keine Autogrammstunde. Versprochen. Kays Al-Khanak Foto: Gutschera/Osthoff Es gebe in Asien keine Berührungsängste vor Kitsch und Melodramatik, vor existenziellen Themen wie Tod und Liebe. Hecker hat in einem Interview gesagt, eine solche strenge und patriarchalische Kultur wie in Asien bringe eine besondere Art der Kunst hervor, die das Gegenteil vom Alltag der dort lebenden Menschen sei. Außerdem glaubt Hecker, dass gerade in diesem Kulturkreis Musik geschätzt werde, die aus dem Bauch komme. Im Gegensatz zu Deutschland. Da hat der Kopf ein gehöriges Wörtchen mitzureden. Die Hingabe an das Gefühl ohne Scham beherrschten die Asiaten sehr gut, sagt Hecker. Sie würden Kunst genießen, anstatt sie zu hinterfragen. Hecker hat mittlerweile zwölf Platten ver öffentlicht, auf denen er immer wieder zwischen Bombast und LoFi hin und her wechselt. Aber seinem großen Leitbild, über die ganz großen Gefühle im Falsett zu singen, ist er immer treu geblieben. Anfreunden konnte er sich mit seiner öffentlichen Rolle vor allem in Asien aber nie. Fotowünsche, Autogramme und laut mitsingende Fans sind seine Sache nicht. Er selbst nennt sich Popstar-Legastheniker, kommt mit den Begleiterscheinungen des Musikgeschäfts, wenn es denn gut läuft, nicht zurecht. Hecker will trotzdem mitmachen, weil er glaubt, dass seine Musik mit der da draußen nicht nur mithalten kann. Deswegen, sagt er, Das Stück basiert auf Herman Melvilles »Bartley, der Schreiber«, der subversiven Geschichte einer Verweigerung. Premiere. ➛➛ 20.00 Titania Montag, 26. Januar Der Sandmann Zahlreiche ausverkaufte Vorführungen: Das Schauermärchen von E.T.A Hoffmann scheint mal wieder zu zeigen, dass die deutsche Lust auf schwarze Romantik nicht nur in der Zeit des expressionistischen Stummfilms aus den 20ern und 30ern gegeben war. Inszeniert von Carola Moritz. ➛➛ 19.00 Katakombe Donnerstag, 29. Januar Gisbert zu Knyphausen & Kid Kopphausen Band Es sollte eine Kooperation auf Dauer sein. Und es passte, als Melancholiker Gisbert zu Knyphausen und Krautrocker Nils Koppruch 2012 ihr Album aufnahmen. Noch im selben Jahr starb Koppruch aber im Alter 47 Jahren. Sein Partner geht nun mit den Songs auf Tour – ohne den Freund. Präsent wird der aber auf jeden Fall sein. ➛➛ 20.00 Brotfabrik 1/2015 streifzug 31 Foto: Friedrich Kultur Songs von der Kassette Nur wenige Bands aus der bunten Gießener Musikszene können von sich behaupten, dass sie seit 20 Jahren bestehen und dass sie ihre ersten Songs noch auf Kassette aufgenommen haben. Die Jungs von Shadowpainter können das. Sabine Glinke hat vor dem Konzert am 31. Januar im Ulenspiegel mit der Grunge-Band im Archiv gestöbert. Es ist ein dicker Aktenordner, den Sascha Bücher gemeinsam mit seiner Frau Rebekka zusammengetragen und gefüllt hat. Und dieser Ordner erzählt eine Geschichte – die Geschichte der Gießener Band »Shadowpainter«, die im Januar ihr 32 streifzug 1/2015 20-jähriges Bestehen feiert. »Shadowpainter« haben zwei Jahrzehnte überdauert – obwohl oder vielleicht gerade weil sie Musik machen, die alles andere ist als Mainstream. Die Wurzeln hat das heutige Trio, das als Duo gestartet war und lange Zeit auch zu viert unterwegs war, eindeutig im Grunge, und das ist auch bis heute unüberhörbar. Doch auch andere Einflüsse haben sich im Laufe der Jahre in die Rock-Musik der »Schattenmaler« eingeschlichen: Mal klingt das punkig, dann Kultur wieder ganz schön Emo. Manchmal sind es auch moderne Strömungen des Metals, die sich niederschlagen, dann ein wenig Hardcore. Doch eines ist die Musik sehr häufig: Irgendwie progressiv. Und so finden sich auch auf dem jüngsten Werk »Portrait of an inner landscape« auch lange Titel wie der Opener »Somber« wieder, der nicht nur vom Titel her, sondern auch von der Musik stark an die amerikanischen ProgressivMetaller von »Tool« erinnert. Produziert wurde das Album im Lollarer »CreaTon«-Studio von Pascal Reinhardt. Frontmann Sascha Bücher schreit und grölt sich nunmehr seit zwei Jahrzehnten mit hoher Intensität und Stimmgewalt den Frust auf die Welt von der Seele – ein Rezept, das aufgeht. Denn Konzerte haben »Shadowpainter« im Laufe der Jahre jede Menge gespielt, wenn man allein die Flyer betrachtet, die Bücher in dem dicken Ordner gesammelt hat. Den ersten Auftritt hatte die Band im Januar 1996 im Jugendzentrum in Steinbach – damals noch zu zweit und unter dem Namen »Trash«. 1995 hatten Sascha Bücher und Nicholas »Nico« Taylor die Band gegründet. Beide stammen aus Steinbach und sind bereits schon zusammen in die dortige Grundschule gegangen. Die Idee, zusammen Musik zu machen, stammt von Bücher, der bereits seit seinem sechsten Lebensjahr Schlagzeug gespielt hatte und mit zehn zur Gitarre wechselte. Taylor spielte bis zur Bandgründung kein Instrument: »Ich fand die Idee gut und habe auf dem Schlagzeug von meinem Opa ein bisschen herumprobiert«, sagt er heute. Unterricht nahm er erst später. Denn obwohl auf der Setliste des ersten Gigs bereits 14 Stücke mit so prägnanten Titeln wie »Life sucks«, »R.I.P.« oder auch »Amnesia« standen, war die Musik doch wenig komplex. »Die Songs hatten oft einfache Strukturen: Strophe, Refrain, Strophe«, erinnert sich Taylor. Der Bandname »Trash« sei damals umso passender gewesen. Später wechselte die Band – inspiriert von dem gleichnamigen Songtitel – zu »Shadowpainter«. Insgesamt entstanden so 37 Titel allein im ersten Jahr. Mit Daniel Stange stieß ein Bassist dazu, der zwei Jahre blieb, außerdem hatte sich die Band mit Paul Gödde um einen zusätzlichen Gitarristen erweitert. Irgendwann wechselte auch die Position am Bass – Philipp Pfannkuch stieß zur Gruppe, der den Posten bis heute besetzt. »Im Laufe der Zeit wurden unsere Stücke deutlich komplexer«, erinnert sich Taylor. Progressiver sei die Musik ab den 2000ern geworden – jener Zeit, in denen »Shadowpain- ter« sehr viel auf heimischen Bühnen zu erleben war. Insgesamt rund 100 Konzerte hat die Gruppe in den vergangenen Jahren gespielt. Das Festival »Down the Drain«, das in mehreren Auflagen im »Jokus« vonstatten ging, organisierten sie mit einigen befreundeten Bands und Gästen von weiter weg. Auf der Best Of-Party des OnlineBandportals »Hessenrock.de« spielten sie auf. »Lazy Friend«, »Fate«, »Spleen«, »Soliloquy« – das sind Bandnamen, die immer wieder auf den Flyern aus dieser Zeit auftauchen und Szenegängern noch ein Begriff sein dürften. Außer »Shadowpainter« und »Soliloquy«, die kürzlich auch wieder den Weg nach Mittelhessen fanden, gibt es keine mehr davon. Umso mehr dürften sich die Fans von früher freuen, dass das Trio – Paul Gödde stieg vor etlichen Jahren aus – immer noch da ist. Und auf »Portrait of an inner landscape« nähern sie sich auch den Strukturen von früher wieder an – allerdings an den Instrumenten und im Songwriting deutlich gereift. Aus den Anfangstagen werden sie beim Jubiläumskonzert, das ein zweistündiges Set umfassen soll, auch nur einen Titel spielen. »Wir können aus der früheren Zeit gar nichts vorspielen«, entschuldigt sich die Band, doch Taylor fügt grinsend hinzu: »Das ist wohl auch besser so.« Dennoch wurde das Jubiläums-Set aus einem Fundus von über 100 Eigenkompositionen zusammengestellt und umfasst alle Schaffens perioden der Gruppe. Mehrere Veröffentlichungen hat die Band, die seit jeher ohne Label agiert, im Laufe der Zeit gemacht – als »Trash« veröffentlichten sie zwei Kassetten. Es folgten verschiedene EPs, die in Eigenregie entstanden. »Wir haben immer selbst aufgenommen, das aber nie so ganz toll hingekriegt«, sagt Taylor. »Wir sind keine Tontechniker«. 2009 folgte dann mit dem selbst betitelten Album ein »echtes« Album. In Herborn-Burg zog die Band im Mai 2008 zusammen mit Tontechniker Kai-Steffen Müller (»Mikroboy«) für eine Woche in eine leer stehende Villa und nahm eine CD auf. »Das war wie Urlaub – mit Grillen, übernachten, aufnehmen«, erinnern sich die Musiker heute. 2012 folgte dann der Sprung ins professionelle Tonstudio. Für alle drei Musiker ist die Band trotzdem Hobby geblieben. Ihr Bühnenjubiläum feiern sie am 31. Januar mit dem Konzert im Ulenspiegel (20.30 Uhr/Eintritt 5 Euro). Mit dabei sind außerdem »Emily’s Giant«, »Anonymos« (neues Projekt vom ehemaligen »Lazy Friend«-Frontmann Alex Gernert) und »Genuar«. Sabine Glinke Premieren im Theater Wir lieben und wissen nichts Schauspiel. 9. Januar, 20 Uhr, taT Die toughe Karrierefrau Hannah muss beruflich für einige Monate nach Zürich. Ihrem Freund Sebastian geht das ewige Umziehen immer mehr auf die Nerven. Hannah verabredet per Internet einen Wohnungstausch. Als das Züricher Paar zu früh eintrifft, entladen sich lang angestaute Spannungen in einem explosiven Showdown. Moritz Rinke lässt moderne Großstädter aufeinandertreffen, die erkennen müssen, dass das Karrierestreben ihr Liebesleben bestimmt und zum Versiegen bringt. Wir lieben und wissen nichts ist eine tiefgründige Komödie mit geschliffenen Dialogen: melancholisch, traurig und zugleich sehr witzig. Weitere Vorstellungen: 17. Januar, 7. und 27. Februar. Der goldene Drache Schauspiel. 10. Januar, 19.30 Uhr Im asiatischen Schnellimbiss »Der goldene Drache« rauschen die fremden Bewohner eines Mehrfamilienhauses aneinander vorbei. Von den Sorgen der Nachbarn, von den Abgründen, die sich hinter den Wohnungstüren verbergen, wissen sie nichts. Da sind die illegal eingewanderten asiatischen Köche im Restaurant. Da ist das Paar im Dachgeschoss, dessen Lebensplanung zerbricht als sie ungewollt schwanger wird. Da ist der unheimliche Lebensmittelhändler Hans. Ein poetisches, brutales, rätselhaftes und berührendes Schauspiel über die dunklen Seiten der globalisierten Welt. Weitere Vorstellungen: 23. Januar, 7. Februar, 1., 15. und 28. März, 17. April. Linda Di Chamounix Oper. 31. Januar, 19.30 Uhr Mit der Wiener Uraufführung gelang dem italienischen Komponisten Gaetano Donizetti ein Sensationserfolg. Eine tragische Liebesgeschichte, hinreißend schöne Melodien und eine Titelheldin, die vor Kummer den Verstand verliert, sind die Ingredienzien für eine spektakuläre Belcanto-Oper. Mit dieser großen Choroper setzt das Stadttheater seine hochgelobte Aufführungsreihe unbekannter Opern des 19. Jahrhunderts fort. 1/2015 streifzug 33 Fotos: bf Leute Mr. Miss-Wahl Viele Männer dürften neidisch sein auf William Balser. Schließlich wimmelt es dort, wo sich der Wettenberger aufhält, oft von hübschen Frauen. Doch was nach Vergnügen aussieht, ist für den 57-Jährigen Teil des Jobs: Balser betreibt eine Agentur für Schönheitswettbewerbe. Über »Euromodel« richtet William Balser auf Mallorca Model-Camps aus und veranstaltet seit 1991 für die »Miss Germany Corporation« Miss-Wahlen unter anderem in Gießen. Am 3. Januar ist es wieder soweit: In der Galerie Neustädter Tor lädt er zur Miss-Hessen-Wahl. Für Veranstaltungen wie die »Miss Globe«, die jüngst mit zwei Kandidatinnen aus Mittelhessen über die Bühne ging, wählt der Wettenberger Kandidatinnen aus und schickt sie als Bewerberinnen ins Rennen. Oft ist er 34 streifzug 1/2015 dann auch als Betreuer mit ihnen unterwegs, besucht Fernsehformate wie »TV Total« oder das Frühstücksfernsehen. Während regional bekannte Missen wie Sarah Stroh aus Wißmar von Balser entdeckt und gefördert wurden, verbuchte er seinen größten Erfolg 2010 mit der Gießener Studentin Sarah Elzanowski: Sie wurde »Miss Tourism International« bei einer weltweiten Wahl in Malaysia. Einige Formate hat Balser sogar erfunden und entwickelt. Besuche bei Fernsehformaten wie »Let’s Dance« oder dem »ZDF-Fernsehgarten« runden das Spektrum ab, denn Balser ist neben alledem auch noch Fotograf, Society-Reporter und Filmemacher. Models und Missen aus seiner Kartei werden auch schon mal von ModeDesignern wie Harald Glööckler für den Laufsteg gebucht. Dabei kommt Balser beruflich ursprünglich aus einem ganz anderen Sektor. Ende der 1970er Jahre absolvierte er zunächst eine Ausbildung beim Finanzamt, drei Leute Zusammen mit ÖNTM-Macher Dominik Jahre später arbeitete er als FotofachverWachta arbeitet Balser derzeit an einem käufer und landete schließlich bei der Berufsfeuerwehr. Für die US-Army wirkte neuen Format. er zunächst in Hanau, dann in Gießen. In die Missen-Branche kam Balser eher Dort war Balser Leiter des Control-Centers zufällig. Seine ersten Jobs als Werbe– zu seinen Aufgaben gehörte es, Notrufe grafiker und -manager hatte er in Thürinentgegenzunehmen und diese mit Feuergen – nicht nur für die dortige Frischeierwehr, Ambulanz und Militärpolizei zu industrie, sondern auch für die Modekoordinieren. Durch die dortige Struktur branche. mit 24-Stunden-Diensten und daraus reSo wurde William Balser auf die damalige sultierenden freien Tagen hatte er genug Miss-DDR-Wahl aufmerksam. Bei der Zeit, sich noch mit anderen Dingen zu Veranstaltung kam er mit den Verantwortbeschäftigen. »Während diesen Diensten lichen der »Miss Germany Corporation« in hat man oft viele ruhige Kontakt, mit denen er Phasen, die man sich bis heute eng zusamDank Balser läuft ausgestalten konnte, wie menarbeitet. »Ich habe man wollte«, erinnert er Heidi Klum in Gießen gefragt, ob ich in meiner sich. Während manche Heimat Gießen eine Kollegen etwa an Autos Wahl machen darf«, erschraubten, kaufte sich Balser einen PC innert er sich – und er durfte. und schulte sich selbst in Grafikdesign. 1991 ging – damals noch unter anderem »Ich bin ein Selfmademan«, sagt er heute. Namen – die erste Miss-Gießen-Wahl So kam er auch zur Fotografie – nach eiüber die Bühne. Für die zweite Auflage nem Praktikum bei einem Fotografen beverpflichtete Balser Heidi Klum. Das heuschäftigte er sich weiter damit, heute ist er tige Supermodel hatte damals gerade bei ein gefragter Fotograf im Modebereich. Thomas Gottschalk den TV-Wettbewerb Die Liste der Prominenten, die er vor der »Model of the Year 92« gewonnen. »Ich Linse hatte, ist lang: Nena, Heidi Klum, bin stolz, dass sie bei mir eine ihrer ersten Roland Emmerich, Franz Beckenbauer Modenschauen gelaufen ist«, sagt Balser oder auch George Clooney hatte er bereits und fügt an: »Heute wäre das unbezahlvor der Linse. Geld verdient Balser aber bar.« hauptsächlich mit dem Verkaufen von Zu seinem Geschäftsmodell zählen auch Miss-Wahlen oder Modenschauen, wie er die Model-Camps auf der Ferieninsel Malsie häufig in Einkaufszentren ausrichtet. lorca. Einmal im Jahr mietet sich Balser mit Freie Wochenenden gibt es da kaum. einem Team aus Models, Choreografen, Fotografen und Stylisten für zehn Tage in Unterstützt wird er bei seinen Ausflügen in einer Finca ein. Neben Catwalk-Training die Promiwelt oft von seiner langjährigen gibt es dann auch zahlreiche FotoLebensgefährtin Liane Wirzberger, Radioshootings, deren Ergebnisse tatsächlich moderatorin aus Aschaffenburg. Gemeinoftmals beeindruckend sind. sam saßen die beiden 2014 auch in der Jury von »Österreichs Next Topmodel«. Sabine Glinke Miss Hessen Die Miss-Hessen-Wahl am Samstag, 3. Januar, in der Galerie Neustädter Tor beginnt um 16.30 Uhr. Neben zwei Wertungsdurchgängen, die von einer fachkundigen Jury bewertet werden, gibt es vorab ab 14 Uhr wieder ein Rahmenprogramm, unter anderem mit einer Brautmodenschau. Als Jury-Mitglied hat bereits der »DSDS«-Teilnehmer und »Dschungelkönig« Joey Heindle sein Kommen zugesagt. Die Siegerehrung findet gegen 19.30 Uhr statt. 1/2015 streifzug 35 Foto: Schepp Die Neue Seit einem Monat ist Susanne Kraus nun Kanzlerin der Justus-Liebig-Universität. Als erste Frau im Amt. Im Interview mit dem streifzug erinnert sich die Rechtswissenschaftlerin an ihr Studentenleben, gibt einen Einblick in ihren Arbeitsalltag und verrät, wie sie sich vom Stress erholt Sie haben 1983 angefangen, Rechtswissenschaften zu studieren. Warum? SK: Ganz offen gesagt waren die Naturwissenschaften nicht so richtig mein Ding. Lehrerin wollte ich auch nicht werden. Meine Präferenz lag eher im Sozialbereich. Rechtswissenschaft war aber auf keinen Fall eine Notlösung: Gerechtigkeit hat für mich immer eine große Rolle gespielt. Hatten Sie einen Berufswunsch? SK: Nicht ganz konkret. Natürlich habe ich in den ersten Semestern an die klassischen Berufe einer Juristin gedacht: Rechtsanwältin, Staatsanwältin oder eben Richterin. Dass ich später in eine andere Richtung gegangen bin, hing auch damit zusammen, dass die Stellen nicht so breit gesät waren. Wie war das Studentenleben? SK: Insofern war es nicht klassisch, als dass ich nicht in eine fremde Stadt kam und dort in einer WG gewohnt habe. Ich komme aus Lollar und habe hier studiert. Natürlich haben wir uns aber abends getroffen. Die Ludwigstraße war damals noch etwas belebter als heute. Früher war es in der Rechtswissenschaft auch noch nicht so, dass man in dem Maße wie heute institutionalisiert auf das Examen vorbereitet wurde. Daher haben wir uns beim Lernen für das Examen viel selbst organisiert. Gibt es bestimmte Orte, die Sie mit dieser Zeit verbinden? SK: Den Campus der Rechtswissenschaft mit dem vielen Grün drum herum. Es ist wohl einer der schönsten, den die JustusLiebig-Universität hat. Aber auch die UB gehört zu diesen Orten. Da ging morgens immer der Sturm auf die Gruppenarbeitsräume los: Wer bekommt welchen Raum für den jeweiligen Tag? Nach dem Referendariat haben Sie beim Regierungspräsidium Darmstadt gearbeitet, bevor Sie dann aber wieder nach Gießen zurückkamen. Was hat Sie wieder angezogen? SK: Es waren private Gründe, die mich haben zurückkomen lassen. Aber die Rückkehr nach Gießen war ein Glücksfall, denn die Justus-Liebig-Universität gab mir einen Traumarbeitsplatz. Inwiefern? SK: Die Tätigkeit in der Rechtsabteilung in einer Universität ist sehr abwechslungsreich, weil man mit ganz unterschiedlichen Rechtsgebieten zu tun hat. Beim Regierungspräsidium Darmstadt war ich in einem bestimmten Dezernat und hatte ein Rechtsgebiet zu bearbeiten. Gewerbeaufsicht in meinem Fall. Da kann man zwar tiefer einsteigen, aber mir fehlte die Breite. Außerdem ist eine Universität ein sehr lebendiger Arbeitsplatz, man hat mit sehr vielen jungen Menschen zu tun. Nun haben Sie die ersten Wochen als Kanzlerin schon hinter sich. SK: Ja, es ist eine ganz andere Arbeit. In der Rechtsabteilung hatte ich für jeden Fall eine Akte. Als Kanzlerin habe ich weniger Akten, aber mit noch mehr Themen gleichzeitig zu tun, wie zum Beispiel Bausachen, Haushaltsangelegenheiten und Personal. Dazu kommen natürlich viele Sitzungen, oft auch in Wiesbaden. Telefonate sind eher weniger geworden, weil vieles vorher durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geklärt wird. Dafür dauern die Telefongespräche nun länger. Es handelt sich aber oft um die gleichen Personen wie vorher, mit denen ich zu tun habe. Werden Sie von den Kollegen anders behandelt? SK: Nein, eigentlich nicht. Das wäre auch schade, und das würde mir zu denken geben. Dr. Michael Breitbach als Ihr Vorgänger war 20 Jahre im Amt. War die Übergabe so kompliziert wie man sich das vorstellt? SK: Überhaupt nicht. Es stand schließlich schon seit einem Jahr fest, dass ich Kanzlerin der Justus-Liebig-Universität werde. Seit ich hier angefangen habe, kenne ich Dr. Michael Breitbach, er war ein Mentor für mich. In den vergangenen Monaten hat er mich noch mehr eingebunden, als er das zuvor in bestimmten Bereichen schon getan hatte. Ich habe bereits in diesem Jahr an vielen Terminen, die in die Zuständigkeit des Kanzlers fielen, teilgenommen. Das bedeutete zwar viele zusätzliche Termine, war aber letztlich ein Glücksfall für mich. Welche drei großen Themen werden Sie während Ihrer Amtszeit bis 2020 angehen? SK: Natürlich stehen derzeit die Verhandlungen zum Hessischen Hochschulpakt von 2016 bis 2020 im Mittelpunkt, in dem es um die finanziellen Rahmenbedingun- gen der nächsten fünf Jahre geht. Diese werden im Februar abgeschlossen sein, so die derzeitige Planung. Wir hoffen, dass die Justus-Liebig-Universität danach finanziell besser dasteht als im Moment. Es wird darum gehen, den enormen Aufwuchs der Studierenden zu bewältigen. Die Baumaßnahmen des Landes werden ein weiteres großes Thema in den nächsten Jahren sein. Auch das Thema Personalentwicklung, und zwar in allen Bereichen, wird die Universität angehen müssen. Wenn ich noch ein viertes großes Thema nennen darf, das mit sehr wichtig ist, ist das die Entwicklung der Medizin. Da gilt es weiterhin für ein gedeihliches Miteinander zwischen der Justus-Liebig-Universität und dem Klinikum zu sorgen, zum Wohle beider Einrichtungen. Haben Sie bei all der Arbeit noch Freizeit? SK: Im Moment sehr wenig, weil auch die Wochenenden mit Arbeit gefüllt sind. Ich versuche aber konsequent drauf zu achten, dass ich zweimal pro Woche schwimmen gehe. Das mache ich dann früh am Morgen. Auch Laufen ist wichtig zum Ausgleich. Als Studentin traf man Sie in der Ludwigstraße. Wo trifft man sie heute? SK: Zumindest am Wochenende versuche ich, mir regelmäßig etwas Kulturelles zu gönnen. Ich gehe gerne in das Stadttheater, das mit seinen Inszenierungen etwas ganz Besonderes für Gießen ist. Florian Dörr Was macht der Kanzler einer Hochschule? In Deutschland ist der Kanzler einer Hochschule der Leiter der Verwaltung und Mitglied des Präsidiums. Er ist Dienstvorgesetzter des nicht wissenschaftlichen Personals und zuständig für den Haushalt, die Liegenschaften sowie für Rechts- und sonstige Verwaltungsaufgaben. Susanne Kraus, die 1964 in Gießen geboren wurde, hat das Amt an der Justus-Liebig-Universität seit dem 1. Dezember inne. Ihr Vorgänger, Dr. Michael Breitbach, sagte einst über die Aufgaben des Kanzlers, dass seine Mannschaft und er zum »Bodenpersonal« gehörten, die Start und Landung der Wissenschaftler ermöglichen müssten. Prof. Joybrato Mukherjee fand das Bild des »Libero«, der das Spielfeld der Wissenschaft mit seiner Verwaltung nach hinten absichert. Historisch ist der Kanzler der Vertreter des Kaisers oder des Papstes, der die Universität gestiftet oder ihre Errichtung genehmigt hat. Später dann auch der Vertreter des Landesherren oder der Staatsregierung. Susanne Kraus verfügt über jahrelange Erfahrungen im Bereich der Hochschulmedizin und hat die Kooperation der JustusLiebig-Universität mit der Philipps-Universität Marburg sowie dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg von Anfang an fachlich begleitet. Im Rahmen ihrer Antrittsrede sprach sie davon, in ihrem neuen Amt Wissenschaft »ermöglichen« zu wollen. bf 1/2015 streifzug 37 Fotos: Lademann BMX mit 117 PS Sprichwörtlich gesehen hat Michael »Mike« Thomas aus Wettenberg-Wißmar fast immer ordentlich Power unterm Hintern. »Gib Gummi!« bekommt bei ihm eine ganz neue Bedeutung, denn da, wo Mike unterwegs ist, kann man Gummi sehen – und meistens auch riechen. Thomas ist leidenschaftlicher Stunt-Motorradfahrer und verbringt fast jede freie Minute mit seinem »Baby«. Eine Yamaha R6 mit 600 Kubik und 117 PS. »Mein Baby gehört zu mir« – der wohl bekannteste Spruch aus »Dirty Dancing« passt auch auf Mike Thomas und seiner Maschine. Wie alle Stuntbiker geht er mit seinem Motorrad eine wahre Symbiose ein, auf dem Platz verschmelzen beide zu einer Einheit. Denn um die Yamaha – aufgrund der ganzen Umbauten, die der 28-Jährige an seinem Bike vorgenommen hat, ohnehin ein Unikat – ganz individuell zu gestalten, musste er sich kürzlich für eine Weile von ihr trennen. Das Motorrad wird derzeit komplett neu gestaltet, bekommt neue Käfige, frischen Lack und ein ganz besonderes und individuelles Airbrush-Design. Wie das aussehen wird, möchte der smarte Gießener, der seine ersten Lebensjahre in Chica- 38 streifzug 1/2015 go verbracht hat, aber nicht verraten. »Das wird etwas ganz Besonderes, in Kürze will ich das in einem Video anteasern«. Für das Design zeichnet der Gießener Tätowierer und Airbrush-Künstler Donovan Taylor verantwortlich. Seit etwa zweieinhalb Jahren fährt Mike Thomas Stuntmotorrad – und verzichtet seitdem auf seine Yamaha als regulären fahrbaren Untersatz. Denn: Um Show-Stunts ausführen zu können, sind einige Umbauten nötig, die eine Straßenzulassung aber unmöglich machen. Also bringt Thomas sein Bike mit einem Van von A nach B. Auf ein zweites Motorrad mit Straßenzulassung verzichtet er, denn das Hobby ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch kostspielig. »Es gibt nichts von der Stange zu kaufen«, sagt er. Da müsse man eben selber ran und sich ausprobieren. Den Tank seiner Maschine hat er mit einem Hammer flach geklopft und dann aus Scheibenkleber eine Sitzfläche modelliert. Die braucht man für diverse Tricks. »Der Scheibenkleber gibt einen prima Grip«, erklärt der Sohn einer Deutschen und eines Amerikaners. Zweiräder reizen ihn seit jeher – sobald er alt genug war, machte er den Mofa-Führerschein und kann sich seitdem ein Leben ohne Zweirad nicht vorstellen. Beim Stuntmotorradfahren geht es darum, mit seiner Maschine verschiedene Tricks auszuführen – es ist ein Showsport. Fahren auf einem Rad, Driften oder »Turnübungen« auf der Maschine, die oft stark ans Voltigieren SpoRtweLt erinnern, sind nur einzelne Beispiele. Die Tricks stammen oftmals aus dem BMX-Sport. Der Sport verlangt dem Fahrer nicht nur einen guten Gleichgewichtssinn ab und die totale Beherrschung seiner Maschine, sondern auch Geduld. Denn bis ein Trick sitzt, muss man ihn oft üben. Manchmal mehrere Hundert Mal. »Ich gehöre zu den vorsichtigen Fahrern«, sagt Mike Thomas, »ich probiere lieber ein paar Mal mehr aus, bevor etwas passiert«. Eine Herangehensweise, die ihm bislang schwerwiegende Verletzungen und teure Schäden an seinem Motorrad erspart haben. Das Geld kann er besser für Reifen gebrauchen: Thomas lagert mehrere Sätze davon. »Der Abrieb ist enorm«, sagt er. Kein Wunder, denn bei einigen Tricks gehört es dazu, dass es ordentlich quietscht und qualmt. Er selbst sieht sich zwar als »Frischling« in der in Deutschland insgesamt recht jungen Stuntbiker-Szene, doch bereits in seiner kurzen aktiven Zeit konnte »Breezy Rsixx« – so sein »Fahrername« – schon so manchen Erfolg für sich verbuchen. Bei den »German Stuntdays« in Zerbst in SachsenAnhalt konnte er schon mehrfach Platzierungen erreichen. Dafür trainiert er unermüdlich: Mindestens zweimal pro Woche ist er mit seiner Maschine auf dem Platz unterwegs. Üben darf er aufgrund der fehlenden TÜV-Zulassung auch nur auf Privatgelände. Neben einem Firmengelände in Fernwald-Steinbach nutzt er den Fahrschul-Übungsplatz in Gießen-West. An freien Wochenenden reist er auch mal ins Ausland, denn in Polen, Frankreich oder Belgien ist die Szene aktiver als in Deutschland und es gibt mehr Trainingsplätze. Ab der nächsten Saison sollen auch noch Trainingseinheiten auf dem Hockenheimring dazukommen. Überhaupt hat er für das Jahr 2015 schon viel geplant: Neben den »German Stuntdays« in Zerbst und zum dortigen »Ride of the Year« will er zum Stunt GP nach Polen, außerdem zu einem Contest nach Bulgarien. Schon im Februar steht ein Stuntcontest in Frankreich auf dem Programm. Außerdem fährt Mike Thomas Stuntshows – auf Firmenfeiern, Geburtstagen und Hochzeiten. Damit finanziert er sich sein Hobby. Sabine Glinke Stuntmotoradfahren ... 46ers@home Die Gießen 46ers starten zum Jahresanfang 2015 nach einer kurzen Winterpause in die Rückrunde der zweiten Basketball-Bundesliga ProA. Zuerst steht am 3. Januar ein Auswärtsspiel bei den Chemnitz 99ers an, ehe die Partie gegen die Kirchheim Knights am 11. Januar das erste Heimspiel des Jahres markiert: Mit den Schwaben haben Yorman Polas Bartolo (Foto) und seine Teamkollegen noch eine Rechnung offen, unterlagen die 46ers doch im Oktober mit 72:77. ... ist in Deutschland ein noch recht unbekannter Sport mit einer nur kleinen Szene. Entstanden ist der Sport in England, weiterentwickelt hat sich das Ganze aber in Amerika. Zum Stuntfahren braucht man ein umgebautes Motorrad – neben einer geänderten Übersetzung benötigt man einen zusätzlichen Bremshebel für das Hinterrad und einen Käfig, der als seitliche Stütze und als Abschirmung dient. Standflächen hinter dem Sitz und auf dem Tank gehören ebenfalls zur Ausstattung, die sich die Fahrer meist individuell zusammenbauen, da es keine »Stangenware« gibt und individuelles Design großgeschrieben wird. Beim Stuntmotorrad geht es darum, mit dem Motorrad Kunststücke, sogenannte Tricks, auszuführen, die meistens dem BMX-Sport entlehnt sind und englische Namen haben. Sechs Tage später duellieren sich die Gießener dann mit den Rockets Gotha. Erst Mitte Dezember gaben die Mittelhessen ihre Visitenkarte in der Halle der Thüringer ab, wo sie sich nach einem packenden Duell in der letzten Sekunde mit 61:59 durchsetzen konnten und den zweiten Tabellenplatz sicherten. Den Ausklang findet der Januar in zwei Auswärtsspielen, zunächst an der Nordseeküste bei Abstiegskandidat Cuxhaven BasCats (21. Januar), bevor es am 31. Januar ins Ruhrgebiet zum direkten Konkurrenten ETB Baskets Essen geht. 1/2015 streifzug 39 Brad Shaws KolumNE Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht der Journalist sie im Netz auf www.bradsticks.com. Sein Blog befasst sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis und Kultur – und immer wieder mit der Suche nach Mr. und Mrs. Right. Und da stand ich wieder. An derselben Stelle, unter denselben Bäumen, über derselben Stadt, die sich vor mir ausbreitete wie ein funkelnder Teppich, ein Meer aus bunten Lichtern. Ich folgte ihnen. Mit den Augen durch dicht bebaute Boulevards, über prächtige Plätze weiter an tiefen Häuserschluchten entlang. Schnell zerstreute sich mein Blick in alle Himmelsrichtungen. Rastlos und doch nach Ruhe suchend. Hin und wieder hielt ich inne und erinnerte mich. An Sackgassen, an Irrwege, aber immer auch an Inseln, die ich gefunden hatte. Auf meiner Reise durch den Strom. Des Alltags vielleicht, den Strom von Menschen, den Strom an Möglichkeiten. Jetzt stauten sich all diese Erlebnisse vor meinen Augen auf einer über schaubaren Fläche, die irgendwo am Horizont im Nebel unterging. Der silberne Schleier, der sich abends gern über diese Stadt legt und sie trübt, der trügt, weil der Horizont keine Begren zung hat, nur unser Sichtfeld. Ein Jahr etwa war vergangen, seit ich zum letzten Mal hier oben war. Wahrscheinlich an einem ähnlichen Abend, an dem der Wind den kalten Regen genauso schonungslos gegen mein Gesicht gepeitscht hatte wie gerade, an dem die Wellen weit unten ebenso gewaltig gegen die Befestigungen am Ufer geprallt waren, an dem ich ebenso fest davon überzeugt gewesen war, Wechsel in der Luft zu spüren. Sicherlich sogar. Definitiv war es ein Tag irgendwo zwischen dem alten und dem neuen Jahr. Wenn wir zurückschauen, dann ist unser Blick oft verklärt. Wie der Blick von oben auf eine Stadt. Aus einer Distanz, die es uns leicht macht, nur noch die großen Fixpunkte zu sehen. Die Leuchttürme, die Meilensteine, die großen Arenen, in denen wir unsere ganz persönlichen Kämpfe ausgetragen haben. Manchmal mit gutem, manchmal mit schlech tem Ende, aber immer mit großen Erwartungen. Und während mein Blick weiter wahllos durch den Strom watete, wurde mir klar, dass es gar nicht diese Orte waren, die das Leben im ver gangenen Jahr bestimmt hatten. Ich fokussierte und zoomte mich mitten in die Stadt hinein, versuchte angestrengt, meine Straße auszumachen, mein Haus, meine Wohnung. Schließlich schloss ich die Augen. Augenblicklich klärte sich mein Blick. Es waren nicht die großen Erfolge, die mich hierher gebracht hatten. An diesen Punkt meines Lebens, auch nicht an den Aussichtspunkt hoch über der Stadt, an dem ich die letzten Monate 40 streifzug 1/2015 Blickrichtung noch einmal Revue passieren lassen wollte. Einfach um sicher zu sein, dass mehr als Schein geblieben war, mehr als bunte Lichter und Sil berglanz. Von diesem Jahr. Nein, es waren die scheinbar unscheinbaren Momente, die mir Aufwind gegeben hatten, vielleicht den Aufwind, den es brauchte, um wieder hoch auf diesen Punkt zu kommen, an dem wir uns nicht mehr scheuen, nach unten oder nach hinten zu schauen. Weil wir endlich klar sehen. Wenn wir genau darüber nachdenken, bleibt von einem Jahr immer mehr übrig als Aufstiege auf Karriereleitern, in Hierarchien oder in neue Status. Highlights, die wir gern vor anderen ausbreiten wie die Stadt ihre frohlockenden Lichter – an genau dem Punkt, an dem wir oben ankommen. Ganz im Gegenteil. Oft sind die kleinen Momente die wirklich großen. Klein – gemessen am Lauf der Welt, an der Wahrnehmung aus unserem Umfeld. Groß aber gemessen am Effekt, die sie auf uns haben. Manchmal genau an dem Punkt, an dem wir ganz unten sind. Ich hielt die Augen geschlossen und lenkte meinen Blick nach Osten. Durch die langen Straßen vor mein Haus, hoch in den ersten Stock zu mei nem Wohnzimmerfenster, wo er an der Scheibe kleben blieb. Vielleicht hatte ich hier die wirklich wichtigen Momente des letzten Jahres verbracht, die wirk lich weitreichenden Entscheidungen getroffen. Wahrscheinlich habe ich hier sogar die wenigen wirklich ungetrübten Glücksmomente erlebt. Kuschelnd auf der Couch, bei einem Kaffee mit Kumpels oder ganz allein mit Rotwein und Céline Dion. Momente, die mich für einen Moment aus dem Strom nahmen, Momenten, in denen ich wieder aufladen konnte. Nein, wenn ich später auf das Jahr zurück schaue, dann werde ich nicht an die Verträge denken, die ich unterschrieben, nicht an die Höhenflüge, die ich hingelegt, nicht an die Meilensteine, die ich gemeistert habe. Vor allem werde ich an die Tiefpunkte denken – und die wertvollen Momente, in denen ich verstand, dass es immer die Menschen sind, die ein Jahr so besonders machen. Nicht die Vormacht stellungen. Die Menschen, die mir die Hand reichten, wenn ich nicht allein aufstehe konnte, die mich ins Bett brachten, wenn ich vor Erschöpfung nicht schlafen konnte, in deren Armen ich morgens aufwachte, wenn ich mich an jemandem festhalten musste. All das sah ich durch mein Wohnzimmerfenster, dessen Türen zum Schlaf- und Arbeitszimmer weit geöffnet waren. Und ich sah mich. Mit Menschen, die ich liebe. Zwischen Chipstüten und Bierdosen, zwischen Entwürfen und Skrip ten, zwischen schnell ausgezogenen Kleidungs stücken und langsam abgebrannten Kerzen. Da wurde der Lärm der Boulevards zu lautem Lachen, das Rauschen der Wellen zu angereg ten Gesprächen und der Regen in meinem Gesicht zu Tränen, die ich geweint hatte. Viele vor Freude, manche in Trauer. Tiefe Trauer um scheinbar triviale Dinge: die SMS, auf die keine Antwort kam, die Lieblingstasse, die auf dem Boden zerschellte, der Freund, der in die Ferne zog. So zogen meine Gedanken vorbei durch das leere Wohnzimmer. Plötzlich wusste ich, dass alles, was im Jahr 2014 geschehen war, immer nur dann zählte, wenn es sich nicht in Zahlen ausdrücken ließ. In Summen, Setzlisten und Superlativen. Denn die großen Individualerfolge folgen meist auf harte Arbeit. Aber Glück lässt sich weder auszahlen, noch erringen. Es lässt sich nur schenken. Wenn ich recht überlege, war mein schönster Tag des letzten Jahres eine Nacht. Nicht diese Nacht, aber eine, in der ich ganz wie von selbst gekommen bin. Fast in Trance wie auf diesen Aussichtspunkt. Denn die wahren Höhepunkte bleiben für den Strom da draußen verborgen, weil sie sich meist in unscheinbaren Zimmern abspielen. Wie das, durch dessen Scheibe ich gerade blickte. Aus einer Distanz, die sie vielleicht noch gewaltiger machte. Zumindest größer als all das, von dem die anderen sagen, es zähle im Leben. Doch wenn sie ganz ehrlich sind, messen sie weder ihr Jahr, noch sich selbst an den offen kundig herausragenden Highlights. Vielmehr an mitunter kleinen Glücksmomenten, die zusam men mehr Strahlkraft haben als alle Lichter einer Stadt. Weil sie dem Schein ein Sein einhauchen. Immer dann, wenn Menschen da sind, mit denen wir sie teilen, denen wir sie schenken. Die Leute sagen, wir sollen immer nach vorn sehen, nie nach hinten. Ich glaube, sie irren sich. haw S d a r B Mediathek Hinweis zur perfekten Zeit Oft kommt die Erinnerung, was man eigentlich klären wollte, beim Auflegen. Das kennen auch die Macher von bytNotes. Ihre unspektakulär daherkommende App macht es möglich, kurze Texte mit Kontakten im Telefonbuch zu verknüpfen. Sobald dann die Nummer eines solchen Kontakts gewählt wird oder eben jener anruft, poppt die vorher geschriebene Erinnerungshilfe auf dem Display auf. Ein zusätzliches Feature erlaubt es außerdem, den Geburtstag eines Kontakts aufpoppen zu lassen, wenn eben jener am anderen Ende der Leitung ist. Die Idee dahinter: Kaum etwas ist unangenehmer, als mit einem Geburtstagskind zu sprechen und erst hinterher zu merken, dass man dem Gegenüber ja eigentlich auch hätte gratulieren sollen. So ist bytNotes eine im Prinzip unfassbar einfachg gestrickte App, die aufgrund der Idee ihrer Macher einen großen Nutzwert mich sich bringt. Für 0,79 Euro ist man dabei. Die Erinnerungsstütze, die just im richtigen Moment auf dem Display erscheint, gibt es für iOS und Android. fd Dies ist kein Soloalbum Nora Tschirner ist ein Glücksfall für ihre Band: Sie spielt Gitarre und Xylofon, Bass und Hackbrett. Manchmal singt die Schauspielerin auch und rührt natürlich die Werbetrommel. Nora Tschirner ist aber auch ein Problem für ihre Band und deren Wahrnehmung: Denn wegen ihr ist Prag keine Band wie jede andere, sondern Nora Tschirner und zwei andere. Erik Lautenschläger und Tom Krimi heißen die und sind sehr begabte Musiker. Nach »Premiere« kommt nun mit »Kein Abschied« das zweite Album. Lyrisch verspielt erinnern Prag ein wenig an die späten, kaum mehr schrammeligen Tocotronic. Nur geht das Trio noch einen Schritt weiter: Die Orchestrierung ist auf der neuen Platte, die poppiger und eingängiger daherkommt als der Vorgänger, ist fast schon überbordend. Songs wie »Halt die Luft an« seien beispielhaft und lobend erwähnt. Nora Tschirner mag Glücksfall und Problem für Band und Wahrnehmung sein. Doch mit »Kein Abschied« ist so oder so ein guter Start ins Musikjahr. fd Berlin, Pjöngjang, Gießen Etwa 5000 westliche Besucher kommen pro Jahr nach Nordkorea. Eine verschwindend kleine Zahl, wenn man bedenkt, dass allein der Kölner Dom jeden Tag 16 000 Touristen anzieht. Christian Eisert, der früher unter anderem Witze für Harald Schmidt und Kaya Yanar schrieb, sowie seine Freundin und Kollegin Thanh Hoang waren zwei der wenigen Besucher in Nordkorea. »Dieses Land zieht schon merkwürdige Leute an. Die wollen den Nervenkitzel spüren oder hängen der OstNostalgie nach. Menschen aus den USA, Kanada oder anderen westlichen Demokratien finden es toll, mal in eine richtige Diktatur zu fahren. Das ist mir alles sehr suspekt. Es gibt aber auch Touristen, die sonst schon alles gesehen haben und etwas Außergewöhnliches suchen«, erklärt Eisert in Interviews. Über seine 1500 Kilometer lange Reise durch das unheimliche Reich des Kim Jong Un hat er in seinem Buch »Kim & Struppi« geschrieben. Trotz eines unfassbar hässlichen Covers ist es zum Bestseller geworden. Am 25. Februar liest Eisert auf Einladung des Literarischen Zentrums Gießen bei Thalia. Ins Land kommen Christian Eisert und Thanh Hoang nur, weil sie sich nicht als Journalisten geben. Der Autor hat vor der Ausreise sogar seinen Nachlass ge- regelt: »Nachdem ich das Buch herausgebracht hatte, kam schon öfter der Spruch: Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich dich nicht fahren lassen«, sagt er in anderen Medien. Einer der Höhepunkte der streng reglementierten Tour durch Nordkorea ist der Besuch im Museum der Geschenke an den sogenannten Großen Führer: Zu den »Kostbarkeiten« zählen ein Porzellangeschirr von Honecker und ein silberner Sattel von Gaddafi. Weitere Bizarrerien werden ausgebreitet, manches ist zum Schmunzeln, oft bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Bei den beiden Reisenden hinterlässt der ständige Anpassungsdruck seine Spuren. Am Ende kommt es fast zum Zerwürfnis: »Doch getrennte Wege zu gehen, ist schwierig, wenn vor der Tür Wachen mit Kalaschnikows patrouillieren.« Für das Literarische Zentrum Gießen war »Kim & Struppi« ein Zufallsfund: Sascha Feuchert als Vorsitzender hatte das Buch in einer Bahnhofsbuchhandlung erstanden und bei der anschließenden Zugfahrt für sich entdeckt. Eiserts Antrieb für die Reise ins Land der Kim Jong Un ist eine Kindheitserinnerung an 1988 im Osten Berlins: »Als Schüler höre ich erstmals von der regenbogen farbenen Wasserrutsche, die Machthaber Kim Il Sung in Nordkorea gebaut haben soll. Davon bin ich so fasziniert, dass ich mir 25 Jahre später einen Traum erfülle«, erklärt der Autor. Zusammen mit Thanh Hoang macht er sich auf die Reise, die regenbogenfarbene Wasserrutsche zu finden. Sie wohnen in Hotelzimmern mit Softeisautomaten, finden Wanzen im Kleiderschrank und bestaunen »bezaubernde« Gestecke aus Blumen und Raketen. Immer wieder erhaschen die beiden dabei auch ein Blick hinter die Kulissen des System. »Kim & Struppi« will unterhalten. Inwiefern das gelingt? Die Verkaufszahlen des Bestsellers sprechen eine deutliche Sprache. Am 25. Februar bei Thalia in Gießen dürfte sich das auch zeigen. Doch darüber hinaus verfolgt Christian Eisert mit seinem Buch eine löbliche Idee: »Wenn die Menschen Empathie empfinden, gibt es letztlich eher Impulse, sich beispielsweise für nordkoreanische Flüchtlinge zu engagieren«, sagt er in Interviews. bf /// Los geht’s am 25. Februar mit »Kim & Struppi« von und mit Christian Eisert um 19.30 Uhr bei Thalia in Gießen. Tickets kosten zwischen drei und fünf Euro. Für Mitglieder des Literarischen Zentrums Gießen ist der Eintritt kostenlos. 1/2015 streifzug 41 Highlights 2015 in GieSSen Wie sich Gießen 2015 verändern wird Wichtige Wahlen Fußgängerzone Gießen lässt turnen Zwei große Wahlen werden uns im kommenden Jahr beschäftigen. Zunächst wird es am 11. Februar ernst: Amtsinhaber Joybrato Mukherjee will erneut Präsident der Justus-Liebig-Universität werden. Dieses Mal ist er der einzige Kandidat. Anders sieht es am 14. Juni aus. Dann nämlich steht die Wahl zur Oberbürgermeisterin an. Hier treten Dietlind Grabe-Bolz für die SPD und Anja Helmchen für die CDU an. Im Sommer 2012 war Schluss: Kaufhof machte dicht. Nun sollen im kommenden Jahr die Tore des inzwischen rundum erneuerten Gebäudes wieder öffnen. Zwei Modegeschäfte sollen als Ankermieter einziehen. Dazu das Stadttheater mit Fundus und Probebühnen im dritten Obergeschoss. Ebenfalls in der Fußgängerzone: Das Charlotte-Croon-Haus am Seltersweg soll im Frühsommer fertiggestellt werden. Beim Landesturnfest soll im Mai die ganze Bandbreite des Turnens zur Schau gestellt werden. Die ganze Stadt wird von Aktiven und Gästen aus der Region bevölkert. In den Sporthallen werden Wettbewerbe durchgeführt, Mitmachangebote in der ganzen Stadt animieren zu Bewegung. Im September gastieren dann die Deutschen Meisterschaften im Turnen unter anderem mit Fabian Hambüchen in der Sporthalle-Ost. 42 streifzug 1/2015 Highlights 2015 in GieSSen Neue Wohnräume Kunst und Kultur Halle für alle Nicht ganz still und leise dürften die Bauarbeiten auf dem RKH-Gelände über die Bühne gehen: Hier sollen ab Frühjahr kommenden Jahres auf dem zwischen den Bahnlinien liegenden Gelände 160 Wohneinheiten entstehen. Eine Bürgerinitiative hat sich bereits gegründet. Viel weiter ist bereits die Entwicklung an der Bergkaserne: Auch hier entstehen 160 Wohnungen, die ersten sollen im Herbst bezugsfertig sein. Zwei der musikalischen Höhepunkte dürften die Auftritte von Jan Delay in den Hessen- und von Johannes Oerding in der Kongresshalle im März sein. Zumindest bisher. Im Januar liest Jan Seghers auf Einladung des Literarischen Zentrums. Einen Monat später ist Christian Eisert mit »Kim und Struppi« zu Gast in Gießen. In Sachen Comedy sei verwiesen auf Olaf Schubert, Bodo Bach und Ingo Appelt. Hochschulen bauen Schwanenteichpark Die Justus-Liebig-Universität hat einige Baustellen, die im kommenden Jahr abgeschlossen werden sollen. Herausragend sind sicherlich die Kleintier- und Vogelklinik, die Ende 2015 fertiggestellt werden soll, sowie der Neubau Chemie, der schon Anfang des Jahres eröffnet wird. Dazu kommen die Sanierung der Alten Chirurgie, das Forschungsgebäude Medizin sowie mindestens zwei Lehrgebäude. Ein Sommer ohne Schwanenteichpark liegt hinter der Stadt. Zwar ist das Gelände, das bis vor einigen Wochen wegen der Landesgartenschau umzäunt war, wieder offen. Doch richtig schön dürfte es erst im Sommer werden, wenn die Gießener die Wiesen wieder bevölkern. Spannend: Die Stadt möchte, dass die Plattform am Neuen Teich, wo zuletzt das Bistro stand, auch im Sommer wieder bewirtschaftet wird. fd Seit rund zwei Jahren laufen die Arbeiten an dem 1925 als Volkshalle errichteten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes, nachdem es die Wetzlarer Familie Özyigit im Jahr 2011 ersteigert hatte. Nun soll der Miller Hall, die ihren »neuen« Namen 1945 von den US-Streitkräften erhielt, die die damalige Volkshalle beschlagnahmt und einer eigenen Nutzung zugeführt hatten, neues Leben eingehaucht werden. Für das Konzept und die Vermarktung der Halle zeichnet die Gießener Werbeagentur »Die Marketingprofiler« um Manuela Giorgis und Maike Döring verantwortlich. Das Konzept ist klar: Die Miller Hall soll wieder Volkshalle werden – für jedermann nutzbar. Vereine, Unternehmen, Institutionen, aber auch Privatpersonen können die Halle mieten. Kongresse, Tagungen, Feiern, Messen, aber auch Konzerte und Sportevents sind in der multifunktionalen Halle angedacht – Ballsportarten ausgenommen. Zum Tanzen aber eignet sich die Halle dank des Parkettbodens vorzüglich. Auch die US-Streitkräfte hatten die Halle bis zu ihrem Abzug aus Gießen als Sportstätte genutzt. Darüber hinaus soll es an maximal sieben Terminen im Jahr Großveranstaltungen mit bis zu 1000 Besuchern geben – von Konzerten über Comedy und Kleinkunst bis hin zu Varieté. Herzstück des neuen Konzeptes ist jedoch die Idee der mobilen Lounge: An mindestens einem festen Tag in der Woche öffnet die durch eine mobile Trennwand erschaffene Lounge in der Miller Hall für bis zu 400 Gäste. Hier soll dann auch ein musikalisches Angebot unterbreitet werden. »Es handelt sich dabei nicht um einen Diskotheken-Betrieb«, erklärt Manuela Giorgis. Auch wolle man keine Partys für Jugendliche anbieten. Mehrere Baustopps hatten die Fertigstellung verzögert, im kommenden Jahr geht es aber nun los in der Miller Hall. sag 1/2015 streifzug 43 wein deS MonAtS Vinothek in Wedes Monats Conte di Campiano »Appassimento«, Italien, 2013, 14 Prozent Alkohol, 9,22 Euro, beim Kauf einer 6er-Holzkiste 6,89 Euro pro Flasche, Bezug über die Metro in Linden Der Verführer Kein Geld, kaum Ansehen, wenig Chuzpe. Der Adel hat heute nicht mehr viel zu lachen. Im Weinsektor immerhin findet der Blaublüter eine Nische, wenn er folgende Gleichung vom Rebstock bis zur Flaschenfüllung beherzigt: Reife Frucht + mürbes Tannin + zarte Vanillenoten = großer Genuss. Das verspricht der süditalienische »Appassimento«: die Kraft und Konzentration aus den am Rebstock eingetrockneten Negroamaro-Trauben. Der Graf, in diesem Fall der Conte di Campiano, zaubert daraus einen intensiven Roten für die Stunden zu zweit. Der rubinrote Stoff duftet nach dunklen Beeren, Zedernholz und Vanille. Er offeriert im Mund feine Frucht (reife dunkle Beeren, Schwarzkirsche), warme Würze und generöse Gerbstoffe. Frisch und rund, mit langem Nachhall, darf der Jahrgang 2013 die Krone tragen, oder wie es der Graf auf dem Etikett formuliert: »Dieser Wein ist wie kein anderer.« sik Muzum Sein Name erklärt, warum. Appassimento heißt ein anerkanntes Vinifikationsverfahren, bei dem angetrocknete Beeren verarbeitet werden – hochreif, wasserarm und zuckerreich. Ergebnis sind üppige und alkoholreiche Rebsäfte. Diesen Traubentrick nutzen die Italiener auch bei einem anderen ihrer Lieblinge, dem Amarone aus Venetien. Weinautor Dort, in Cazzano di Tramigna, z Mer Manfred hat das Weingut Conte di Campiano seine Heimat. Doch im Süden des Landes, im Stiefelabsatz, im Anbaugebiet Salento in Apulien, setzt der Graf ebenso auf körperreiche, druckvolle Weine. Sein Negroamaro beherrscht die hohe Kunst der Unterhaltung. Er flirtet, schmeichelt, bezirzt und lockt, ehe er den Gaumen nach allen Regeln der Kunst verführt. Am Ende lächeln alle. Sogar der Graf. Paolo Conte ist ein besonderer Wein Graf. Sein »Via con me« schwebt über den Dingen. Der »Appassimento« schwebt mit. Und der Graf haucht: »Ci bum ci bum bum.« mm Schreiben Sie an Manfred Merz: [email protected] Sperrsitz Frau Müller muss weg Elterngruppe um Anke Engelke gegen Klassenlehrerin – Start: 15. Januar – Kinocenter Bei einem außerplanmäßigen Treffen mit der Klassenlehrerin Frau Müller (Gabriela Maria Schmeide) gibt es einiges zu bereden. Die Kinder sind mit unmöglichen Zensuren nach Hause gekommen. Wie sollen sie es denn mit so einem Übergangszeugnis aufs Gymnasium schaffen? Höchste Zeit, mal ein ernstes Wort mit Frau Müller zu reden. Die knallharte Karrierefrau Jessica Hövel (Anke Engelke) erklärt sich schnell selbst zur Sprecherin der Elterngruppe. Dem arbeitslosen Wolf Heider (Justus Von Dohnanyi) passt das nicht in den Kram und er versucht, die Diskussion immer wieder auf sich und sein Kind zu lenken. Dem Ehepaar Patrick (Ken Duken) und Marina Jeskow (Mina Tander) geht es vor allem um die Ausgrenzung ihres begabten Sohnes, während die alleinerziehende Mutter Katja Grabowski (Alwara Höfels) nur aus Solidarität mitgekommen ist, denn ihre Tochter ist die Klassenbeste. Doch Frau Müller hat keinesfalls vor, die Klasse abzugeben. Stattdessen konfrontiert sie die ahnungslosen Eltern mit dem Verhalten ihrer Kinder. Plötzlich muss sich nicht mehr Frau Müller rechtfertigen, sondern die Eltern geraten ob ihrer eigenen Versäumnisse in Erklärungsnot. Gewinnspiel Der streifzug verlost mit den Gießener Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung des Films »Frau Müller muss weg« am 15. Januar. Wer den Film sehen möchte, sollte bis zum 7. Januar eine Karte mit dem Kennwort »Kino« an streifzug, Marburger Straße 20, 35390 Gießen oder eine Mail an streifzug@giessenerallgemeine.de s enden. 1/2015 streifzug 45 Sperrsitz Neu im Gießen Kinocenter Gießen Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08 Kinopolis Gießen Ostanlage 43–45, Telefon 06 41/5 65 57 89 Kommunales Kino Jokus Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95 Grünberg Kino Baymax Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69 Riesiges Robowabohu in San Fransokyo – Start: 22. Januar – Kinopolis Lich Kino »Traumstern« Gießener Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10 Weitere Kino-Tipps finden Sie täglich in der Gießener Allgemeine Zeitung oder auf unserer Internetseite unter www.giessener-allgemeine.de/kino. Vorhang auf in den Gießener Kinos! 17.01.2015 | 19:00 Uhr Lehár: The Merry Widow 31.01.2015 | 19:00 Uhr Offenbach: Les Contes d’Hoffmann 14.02.2015 | 18:30 Uhr Tschaikowsky: Iolanta Bartók: Herzog Blaubarts Burg 14.03.2015 | 18:00 Uhr Rossini: La Donna del Lago Photo: Anne Deniau / Metropolitan Opera KINOPOLIS Gießen Mehr Infos unter www.kinopolis.de und unter www.metimkino.de KINOCENTER Gießen KINOSAISON 29.01.2015 | 20:15 Uhr Giordano: Andrea Chénier 24.02.2015 | 20:15 Uhr Wagner: Der fliegende Holländer Mehr Infos und alle Termine unter www.royalope rahousekino.de Life Reimagine d Werbekampagne. Bilder KINOPOLIS Ostanlage 43-45 • 35390 Gießen Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen Kinocenter Heli • Frankfurterstraße 34 • 35390 Gießen Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de www.kinopolis.de 46 streifzug 1/2015 Hiro Hamada ist ein brillanter Teenager und lebt in der futuristischen Stadt San Fransokyo, wo er sein geniales Erfindertalent aber bei Weitem nicht so nutzt, wie es sein Bruder Tadashi gerne hätte. Als dieser stirbt, findet Hiro den aufblasbaren Roboter Baymax, der von Tadashi entwickelt wurde, um Menschen mit Schmerzen zu helfen. Baymax’ tatkräftige Unterstützung kann der aufgeweckte Junge gut gebrauchen, droht doch schon bald ein mysteriöser Mann mit einer Kabuki-Maske damit, seine Heimatstadt zu zerstören. Mit der Hilfe von Baymax und Tadashis Freunden Go Go Tomago, Wasabi, Honey Lemon und Fred beschließt Hiro, alles zu tun, um die Katastrophe zu verhindern. Dazu stattet er seine Mitstreiter mit allerlei nützlichen Hightech-Gerätschaften aus. Gemeinsam sind sie von nun an die »Big Hero 6«. Sperrsitz Der große Trip Abenteuer für Reese Witherspoon – Start: 15. Januar – Kinocenter Cheryl Strayed (Reese Witherspoon) musste viele Schicksals schläge erleiden. Der Verlust ihrer geliebten Mutter (Laura Dern) und das Ende ihrer Ehe, die an Cheryls Heroinsucht zerbrach, haben sie in ein tiefes Loch fallen lassen. Frustriert, aber auch entschlossen kehrt sie ihrem alten Leben den Rücken zu und begibt sich – ohne geringste Vorkenntnisse und mit viel zu schwerem Rucksack – auf eine 2000-Kilometer-Wanderung entlang des Pacific Crest Trails. Auf ihrem Weg bekommt Cheryl es mit der Unbroken Angelina Jolie als Regisseurin – Start: 15. Januar – Kinopolis geballten Erbarmungslosigkeit der Natur zu tun, doch sie tritt Durst, Hunger, Hitze und Kälte mit immer neuem Mut entgegen. Einmal dem Ruf der Wildnis gefolgt, übersteht sie bald auch Begegnungen mit gefährlichen Raubtieren. Durch all die neuen Erlebnisse relativieren sich die bisherigen Erfahrungen, Erfolge, Rückschläge, Hoffnungen und Ängste der Aussteigerin. Der amerikanische Langstreckenläufer Louis Zamperini (Jack O’Connell ) nimmt als jüngstes Mitglied des US-Olympiateams 1936 an den Olympischen Spielen in Berlin teil. Zwar gewinnt er keine Medaille, liefert sich aber ein so packendes Finalrennen, dass Adolf Hitler ihn treffen will. Vier Jahre später gilt Zamperini als großer Favorit für die Olympischen Spiele in Tokyo, die aufgrund des ausbrechenden Zweiten Weltkrieges jedoch abgesagt werden. Zamperini zieht freiwillig als Bombenschütze in den Krieg. Nach einer Bruchlandung im Pazifik können sich er und zwei weitere Soldaten auf ein Floß retten. Dort kämpfen sie 47 Tage ums Überleben, ehe sie von der japanischen Navy aufgelesen und gefangengenommen werden. Auf dem Schiff müssen sie sadistische Folterungen über sich ergehen lassen. Die Entdeckung der Unendlichkeit Biografie von Stephen Hawking – Start: 25. Dezember – Kinocenter Während seines Studiums an der Cambridge University in den 1960er Jahren verliebt sich der brillante Naturwissenschaftler Stephen Hawking (Eddie Redmayne) in die Sprachenstudentin Jane Wilde (Felicity Jones). Einen herben Rückschlag erhält der theoretische Physiker mit 21 Jahren, als bei ihm die degenerative Nervenkrankheit ALS diagnostiziert wird. Die Ärzte geben ihm nur noch etwa zwei Jahre zu leben. Doch schiere Willenskraft und nicht zuletzt die Liebe Janes, die ihn nach dem niederschmetternden Befund nicht etwa verlässt, sondern seine Frau wird, helfen ihm, den immer größeren körperlichen Einschränkungen zu trotzen und schließlich mit seinen bahnbrechenden Forschungen in die Geschichte einzugehen. 1/2015 streifzug 47 Die »Allgemeine« auch digital lesen In Stadt und Landkreis Gießen... Im Kernverbreitungsgebiet.. . ...die Nr. Übersicht Inhalt Lesezeichen ...die Nr. Drucken Speichern Suche Suchbegriff G 3266 A Heute, 17 Uhr Anzeigenschluss für den großen Markt der Kleinanzeigen MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE Mittwoch, 19. November 2014 Nummer – . Jahrgang Mo. – Do. 1,50 EUR, Fr. u. Sa. 1,70 EUR Anzeige Telefon 06 41/30 03-33 [email protected] von privat an privat Atommüll Ahnen begleitet Klesniks verlängert Ampel-Ärger Echte Großbaustelle Abfallmenge wohl größer als bisher gedacht Politik – Seite 2 »Maori Porträts« reisen erstmals nach Berlin Kultur – Seite 8 Lette bleibt HSG Wetzlar bis Juni 2016 erhalten Sport – Seite 18 In der GAZ-Serie geht’s heute um die Marburger Straße Stadt Gießen – Seite 25 50 Millionen Euro kosten die Autobahnbrücken bei Dorlar Kreis Gießen – Seite 37 Gericht lässt Klage gegen Edathy zu In Stadt und Landkreis Gießen... Übersicht ...die Nr. Inhalt Im Kernverbreitungsgebiet.. . Verde n (dpa). Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy kommt wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie vor Gericht. Eine entsprechende Anklage der Staatsanwaltschaft Hannover ließ das Landgericht im niedersächsischen Verden gestern zu. Der 45-Jährige sei »hinreichend tatverdächtig«, erklärte die Kammer. Erster Prozesstag soll der 23. Februar sein. Bis Ende April sind neun weitere Termine geplant. Edathy hat den Besitz von Nacktbildern zwar zugegeben, aber immer betont, dass sich darunter keine strafbaren Kinderpornos befänden. Am 18. Dezember will Edathy in Berlin vor d ie Medien treten. »Ich habe heute fernmündlich den Vorsitzenden der Bundespressekonferenz darüber inforHeute, 17 dass Uhrich als Gast für ein Statement miert, und die Beantwortung von Fragen am VorAnzeigenschluss für den mittag des 18. Dezember 2014 zur Verfügroßen Markt der Kleinanzeigen gung stehe«, teilte Edathy gestern Abend Telefon 06 41/30 03-33 mit. (Seite 4) ...die Nr. Lesezeichen Drucken Speichern Suche Suchbegriff G 3266 A [email protected] Nummer – . Jahrgang Mo. – Do. 1,50 EUR, Fr. u. Sa. 1,70 EUR Atommüll Ahnen begleitet Klesniks verlängert Ampel-Ärger Abfallmenge wohl größer als bisher gedacht Politik – Seite 2 »Maori Porträts« reisen erstmals nach Berlin Kultur – Seite 8 Lette bleibt HSG Wetzlar bis Juni 2016 erhalten Sport – Seite 18 In der GAZ-Serie geht’s heute um die Marburger Straße Stadt Gießen – Seite 25 von privat Hongkong an privat räumt Barrikaden H o n g k o n g (dpa). Nach mehr als siebenwöchigen Demonstrationen in Hongkong Straßensperren am wichtigsten Protestlager der Aktivisten ge- hat die Polizei Echte Großbaustelle Nähe von Hongkongs Regierungssitz vor. Ein Hongkonger Gericht hatte die Räumung zuvor angeordnet. Aktivisten leisteten kaum Widerstand. Protestführer Joshua Wong sagte: »Wir respektieren die Entscheidung des Gerichtes.« Aktivisten würden aber weiterhin an anderen Straßenzügen rund um den Regierungssitz bleiben. Gericht lässt Klage gegen Edathy zu Verde n (dpa). Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy kommt wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie vor Gericht. Eine entsprechende Anklage der Staatsanwaltschaft Hannover ließ das Landgericht im niedersächsischen Verden gestern zu. Der 45-Jährige sei »hinreichend tatverdächtig«, erklärte die Kammer. Erster Prozesstag soll der 23. Februar sein. Bis Ende April sind neun weitere Termine geplant. Edathy hat den Besitz von Nacktbildern zwar zugegeben, aber immer betont, dass sich darunter keine strafbaren Kinderpornos befänden. Am 18. Dezember will Edathy in Berlin vor d ie Medien treten. »Ich habe heute fernmündlich den Vorsitzenden der Bundespressekonferenz darüber informiert, dass ich als Gast für ein Statement und die Beantwortung von Fragen am Vormittag des 18. Dezember 2014 zur Verfügung stehe«, teilte Edathy gestern Abend mit. (Seite 4) In Stadt und Landkreis Gießen... Keine Einigung im EU-Haushaltsstreit(Seite 4) mit. gung stehe«, teilte Edath Edathy y gestern Abend B r üs sdes e l (dpa). Nach vorläufig mittag 18. Dezember 2014 zurgescheiVerfüterten d eramStreit und dieVerhandlungen Beantwortung eskaliert von n F Fragen Vorum den milliardenschweren Haushalt der miert, dass ich als Gast für ein Statement EU. Bundespressekonferenz Europaparlamentarier warfen den Reder darüber inforgierungen Mitgliedstaaten in scharfer habe heuteder fernmündlich den Vorsitzenden Forminvor, eine vor Zahlungskrise Union zu th thy Berlin d ie Mediender treten. »Ich riskieren. Unterhändler der EU-Staaten nos befänden. Am 18. Dezember will Edaund des Europaparlaments konnten sich in sich darunter keine strafbaren Kinderporder Nacht zum Dienstag nicht auf einen zwar zugegeben, aber immer betont, dass Kompromiss einigen, die eidenAusgaben Edathy hat zu Edath Besitz von Nacktbildern nen Umfang von mindestens 140 Milliarden Termine geplant. Euro sein. haben Die Abgeordneten forruar Bissollen. Ende April sind neun weitere dern deutlich mehr Geld für das Budget, als Kammer. Erster Prozesstag soll der 23. FebKammer die Staaten geben wollen. (Seitedie 4) »hinreichend tatverdächtig«, erklärte schen Verden gestern zu. Der 45-Jährige sei ver ließ das Landgericht im niedersächside Anklage der Staatsanwaltschaft HannoAUS DEMvor INHALT pornografie Gericht. Eine entsprechen■ wegen des Verdachts auf Besitz von Kindertagsabgeordnete Sebastian Edath Edathy kommt WETTER Verde n bis (dpa). Der frühere SPD-BundesBewölkt, 8 Grad Keine Einigung im EU-Haushaltsstreit G 3266 A Heute, 17 Uhr Anzeigenschluss für den großen Markt der Kleinanzeigen Ahnen begleitet »Maori Porträts« reisen erstmals nach Berlin Kultur – Seite 8 Gericht lässt Klage gegen Edathy zu Verde n (dpa). Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy kommt wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie vor Gericht. Eine entsprechende Anklage der Staatsanwaltschaft Hannover ließ das Landgericht im niedersächsischen Verden gestern zu. Der 45-Jährige sei »hinreichend tatverdächtig«, erklärte die Kammer. Erster Prozesstag soll der 23. Februar sein. Bis Ende April sind neun weitere Termine geplant. Edathy hat den Besitz von Nacktbildern zwar zugegeben, aber immer betont, dass sich darunter keine strafbaren Kinderpornos befänden. Am 18. Dezember will Edathy in Berlin vor d ie Medien treten. »Ich habe heute fernmündlich den Vorsitzenden der Bundespressekonferenz darüber informiert, dass ich als Gast für ein Statement und die Beantwortung von Fragen am Vormittag des 18. Dezember 2014 zur Verfügung stehe«, teilte Edathy gestern Abend mit. (Seite 4) Hongkong räumt Barrikaden H o n g k o n g (dpa). Nach mehr als siebenwöchigen Demonstrationen in Hongkong hat die Polizei Straßensperren am wichtigsten Protestlager der Aktivisten geräumt. Beamte und Straßenarbeiter gingen gestern gegen Barrikaden rund um ein Hochhaus im Stadtgebiet Admiralty in der Nähe von Hongkongs Regierungssitz vor. Ein Hongkonger Gericht hatte die Räumung zuvor angeordnet. Aktivisten leisteten kaum Widerstand. Protestführer Joshua Wong sagte: »Wir respektieren die Entscheidung des Gerichtes.« Aktivisten würden aber weiterhin an anderen Straßenzügen rund um den Regierungssitz bleiben. Nummer – . Jahrgang von privat an privat Br üs s e l (dpa). Nach vorläufig gescheiAmpel-Ärger Echte Großbaustelle terten Verhandlungen eskaliert d er Streit um den milliardenschweren Haushalt der EU. Europaparlamentarier warfen den Regierungen der Mitgliedstaaten in scharfer Form vor, eine Zahlungskrise der Union zu riskieren. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments konnten sich in der Nacht zum Dienstag nicht auf einen Kompromiss zu Ausgaben einigen, die einen Umfang von mindestens 140 Milliarden Euro haben sollen. Die Abgeordneten fordern deutlich mehr Geld für das Budget, als 1 / 40 OK Anschlag auf Synagoge die Staaten geben wollen. (Seite 4) MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE Atommüll Abfallmenge wohl größer als bisher gedacht Politik – Seite 2 Anzeige Telefon 06 41/30 03-33 [email protected] Mo. – Do. 1,50 EUR, Fr. u. Sa. 1,70 EUR Klesniks verlängert Lette bleibt HSG Wetzlar bis Juni 2016 erhalten Sport – Seite 18 In der GAZ-Serie geht’s heute um die Marburger Straße Stadt Gießen – Seite 25 50 Millionen Euro kosten die Autobahnbrücken bei Dorlar Kreis Gießen – Seite 37 Ein Jude betet nach der Bluttat in dem Raum der Synagoge, in dem der Anschlag verübt wurde. Die Opfer stammten aus den USA und Großbritannien. (Foto: dpa) Vier Menschen sterben in Jerusalem – Angreifer erschossen – Volksfront bekennt sich Je r u s a l e m (dpa). Ein Terroranschlag von Palästinensern auf eine Synagoge in Jerusalem mit vier Toten hat Hoffnungen auf eine Beruhigung der angespannten Lage zunichtegemacht. Die zwei Angreifer töteten gestern vier jüdische Betende und verletzten acht weitere. Israels Regierung hat gestern Gegenmaßnahmen angekündigt. Polizeiminister Izchak Aharonovich will es mehr Israelis erlauben, zur Selbstverteidigung Waffen zu tragen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte am Abend die rasche Zerstörung der Häuser von Attentätern an. Andere Minister forderten rigorose Strafmaßnahmen gegen die Familien der Täter. Die Attentäter aus dem arabischen Ostteil Jerusalems wurden wenige Minuten nach dem Angriff von Polizisten erschossen. Sie griffen die Betenden in dem Gotteshaus in Har Nof mit Messern und Äxten an und feuerten Schüsse ab. Es war der erste tödliche Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem. Drei der Opfer stammten aus den USA und eines aus Großbritannien, wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld bestätigte. Augenzeugen sprachen von einem »Massaker« unter den Betenden. Tausende Menschen nahmen später an d en A Begräbnissen teil. Medienberichten zufolge trugen die Opfer Titel als Rabbiner. In den vergangenen Wochen hatte es eine ganze Serie von Anschlägen auf Israelis gegeben. Seit dem Abbruch d er Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern im April ist die Lage in Nahost immer weiter eskaliert. Zuletzt sorgte der Tod eines arabischen Busfahrers, der am Sonntag erhängt aufgefunden worden war, bei den Palästinensern für neuen Zorn. Eine israelische Autopsie ergab, der Mann habe Suizid begangen. Palästinenser gehen dagegen von einem Lynchmord d urch jüdische Siedler aus. Der Fall heizte die Stimmung weiter an, die ohnehin nach einem Streit um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem (Haram al-Scharif), der Muslimen und Juden heilig ist, sehr angespannt war. Die radikale Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) teilte mit, zwei ihrer Mitglieder hätten den Anschlag verübt. Netanjahu warf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vor, Terroristen durch Hetze zu ermutigen. »Wir befinden uns mitten in einer Terrorkampagne, die sich auf Jerusalem konzentriert«, sagte Netanjahu. I Der Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Joram Cohen, widersprach d en Vorwürfen Netanjahus, Abbas hetze zu Gewalt gegen Israel auf. »Abu Masen (Abbas) ist nicht an Terror interessiert und hetzt nicht zur Gewalt auf, auch nicht unter der Hand, obwohl ein Teil der Öffentlichkeit seine Äußerungen so auslegt«, sagte Cohen. US-Außenminister John Kerry verurteilte den Terrorakt und sprach von sinnloser Brutalität. Außenminister Frank-Walter Steinmeier warnte vor einer neuen Spirale der Gewalt. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini rief beide Seiten zur Zurückhaltung und zu einer Rückkehr zu Friedensgesprächen auf. Das spanische Parlament hat sich unterdessen für die Anerkennung Palästinas als eigenem Staat ausgesprochen. In einer an Dienstagabend in Madrid mit 319 zu zwei Stimmen gebilligten Vorlage wird d ie Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy aufgefordert, Palästina als Staat anzuerkennen. Die friedliche Koexistenz von zwei Staaten – Israel und Palästina – sei die einzig mögliche Lösung für den Nahost-Konflikt, hieß es. (Seite 4) Ein Jude betet nach der Bluttat in dem Raum der Synagoge, in dem der Anschlag verübt wurde. Die Opfer stammten aus den US USA DEMundNHALT Großbritannien. (Foto: dpa) B r ü s s e l (dpa). Nach vorläufig gescheiterten Verhandlungen eskaliert d er Streit um den milliardenschweren Haushalt der EU. Europaparlamentarier warfen den Regierungen der Mitgliedstaaten in scharfer Form vor, eine Zahlungskrise der Union zu riskieren. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments konnten sich in der Nacht zum Dienstag nicht auf einen Kompromiss zu Ausgaben einigen, die einen Umfang von mindestens 140 Milliarden Euro haben sollen. Die Abgeordneten fordern deutlich mehr Geld für das Budget, als die Staaten geben wollen. (Seite 4) Anschlag auf Synagoge AUS DEM INHALT ■ ■ Anschlag auf Synagoge 8 10 11 31 32 33–34 48 MEINE SEITE Tierische Einwanderer 24 MITTAGSTISCH FAMILIENANZEIGEN 30 36 IHR DRAHT ZU UNS Zentrale Leserservice Anzeigenservice Redaktion 06 41/3 00 30 06 41/30 03 77 06 41/30 03 33 06 41/3 00 31 23 www.giessener-allgemeine.de 30147 tegemacht. Die zwei Angreifer töteten gestern vier jüdische Betende und verletzten acht weitere. Israels Regierung hat gestern Gegenmaßnahmen angekündigt. Polizeiminister Izchak Aharonovich will es mehr Israelis erlauben, zur Selbstverteidigung Waffen zu tragen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte am Abend die rasche Zerstörung der Häuser von Attentätern an. Andere Minister forderten rigorose Strafmaßnahmen gegen die Familien der Täter. Die Attentäter aus dem arabischen Ostteil Jerusalems wurden wenige Minuten nach dem Angriff von Polizisten erschossen. Sie griffen die Betenden in dem Gotteshaus in Har Nof mit Messern und Äxten an und feuerten Schüsse ab. Es war der erste tödliche Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem. Drei der Opfer stammten aus den USA und eines aus Großbritannien, wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld bestätigte. Augenzeugen sprachen von einem »Massaker« unter den Betenden. Tausende Menschen nahmen später an d en geben. Seit dem Abbruch d er Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern im April ist die Lage in Nahost immer weiter eskaliert. Zuletzt sorgte der Tod eines arabischen Busfahrers, der am Sonntag erhängt aufgefunden worden war, bei den Palästinensern für neuen Zorn. Eine israelische Autopsie ergab, der Mann habe Suizid begangen. Palästinenser gehen dagegen von einem Lynchmord d urch jüdische Siedler aus. Der Fall heizte die Stimmung weiter an, die ohnehin nach einem Streit um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem (Haram al-Scharif), der Muslimen und Juden heilig ist, sehr angespannt war. Die radikale Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) teilte mit, zwei ihrer Mitglieder hätten den Anschlag verübt. Netanjahu warf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vor, Terroristen durch Hetze zu ermutigen. »Wir befinden uns mitten in einer Terrorkampagne, die sich auf Jerusalem konzentriert«, sagte Netanjahu. 4 194354 401500 Vorsichtige Annäherung Ahnen begleitet Suche Klesniks verlängert Ampel-Är Steinmeier sucht Gemeinsamkeiten mit Moskau M o s k a u (dpa). Trotz anhaltend schwerer Differenzen über die Ukraine bemühen sich Deutschland und Russland um eine vorsichtige Wiederannäherung. Außenminister Frank-Walter Steinmeier mahnte am Dienstag in Moskau zu gemeinsamen Anstrengungen bei anderen Krisenherden der internationalen Politik. Als Beispiel nannte er die Atomverhandlungen mit dem Iran und den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Kremlchef Wladimir Putin lud den SPD-Politiker noch für den Abend überraschend zu einem Treffen ein. Aus deutschen Delegationskreisen hieß es nach d em etwa 75-minütigen Gespräch im Kreml, die Unterredung sei »ernsthaft und offen« gewesen. Der Meinungsaustausch habe sich um »Wege aus der Ukraine-Krise, die neue Perspektiven der Kooperation eröffnen könnten«, gedreht. Zuletzt hatte Steinmeier den Kremlchef im Februar gesehen, kurz vor der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland. Steinmeier verlängerte seinen Besuch für die Unterredung und trat mit Verzögerung am Abend die Heimreise nach Berlin an. Steinmeier und der russische Außenminis- ter Sergej Lawrow machten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz aus der unterschiedlichen Bewertung des blutigen Konflikts im Osten der Ukraine keinen Hehl. Steinmeier sprach von einer »wirklich ernsthaften Krise für die europäische Friedensordnung«. Zuvor schon hatte er nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko vor einer »militärischen Großkonfrontation« gewarnt. Steinmeier forderte alle Konfliktparteien auf, die bereits im September geschlossenen Waffenstillstandsvereinbarungen von Minsk endlich einzuhalten. Zugleich mahnte er: »Es ist aber auch Zeit, jenseits von Ukraine zu denken. Wir haben mit ein paar anderen Bedrohungen weltweit fertigzuwerden.« Russland ist nach Lawrows Worten bereit, den sogenannten Minsk-Prozess »ohne Vorbedingungen« fortzusetzen. Zugleich beschuldigte er jedoch d ie Führung in Kiew, die Vereinbarungen zu torpedieren. Zum deutsch-russischen Verhältnis meinte der Minister: »Trotz aller Unterschiede, wie wir die Lage in der Ukraine beurteilen, ist wichtig, dass der Dialog zwischen uns nicht aufhört.« Strompreis könnte leicht steigen Berlin (dpa). Die aus Klimaschutzgründen diskutierte Stilllegung von zehn deutschen Kohlekraftwerken könnte den Strompreis leicht erhöhen. Im Einkauf an der Strombörse würde der Preis zwischen 1,70 und fünf Euro je Megawattstunde steigen, ergeben Berechnungen von zwei großen Energieversorgern, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Derzeit liegt der Börsenpreis für Strom bei knapp 50 Euro für eine Megawattstunde. Mehr Tote durch Terrorismus L o n d o n (dpa). Die Zahl der Terroranschläge mit Toten und Verletzten ist im vergangenen Jahr nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Vision of Humanity drastisch gestiegen. 2013 seien 17 958 Menschen bei Anschlägen getötet worden, 61 Prozent mehr als im Jahr zuvor, heißt es im Global Terrorism Index der Organisation. Allein zwei Drittel d er Opfer gehen auf das Konto von vier islamistischen Terrororganisationen: Taliban, El Kaida, Boko Haram und Islamischer Staat. 8 10 11 31 32 33–34 48 sen (Abbas) ist nicht an Terror interessiert und hetzt nicht zur Gewalt 1 /auf, 40 auch nicht OK 1 / 40 OK unter der Hand, obwohl ein M Teil der ÖffentEINE SEITE lichkeit seine Äußerungen so auslegt«, sagte Tierische Einwanderer 24 Cohen. US-Außenminister John Kerry verurteilte den Terrorakt und sprach von sinnloser Brutalität. Außenminister Frank-Walter Stein30 MITTAGSTISCH meier warnte vor einer neuen Spirale der FAMILIENANZEIGEN 36 Gewalt. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini rief beide Seiten zur Zurückhaltung und zu einer RückkehrIHR zu DFriedensgeRAHT ZU UNS sprächen auf. 06 41/3 00 30 Das spanische Parlament Zentrale hat sich unterdessen für die AnerkennungLeserservice Palästinas als 06 41/30 03 77 eigenem Staat ausgesprochen. In einer an Anzeigenservice 06 41/30 03 33 Dienstagabend in Madrid mit 319 zu zwei Stimmen gebilligten Vorlage Redaktion wird d ie Regie06 41/3 00 31 23 rung von Ministerpräsident Mariano Rajoy aufgefordert, Palästina als Staat anzuerkenwww.giessener-allgemeine.de nen. Die friedliche Koexistenz von zwei Staaten – Israel und Palästina – sei die einzig mögliche Lösung für den Nahost-Kon30147 flikt, hieß es. (Seite 4) 4 194354 401500 Vorsichtige Annäherung Begräbnissen teil. Medienberichten zufolge trugen die Opfer Titel als Rabbiner. In den vergangenen Wochen hatte es eine ganze Serie von Anschlägen auf Israelis gegeben. Seit dem Abbruch d er Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern im April ist die Lage in Nahost immer weiter eskaliert. Zuletzt sorgte der Tod eines arabischen Busfahrers, der am Sonntag erhängt aufgefunden worden war, bei den Palästinensern für neuen Zorn. Eine israelische Autopsie ergab, der Mann habe Suizid begangen. Palästinenser gehen dagegen von einem Lynchmord d urch jüdische Siedler aus. Der Fall heizte die Stimmung weiter an, die ohnehin nach einem Streit um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem (Haram al-Scharif), der Muslimen und Juden heilig ist, sehr angespannt war. Die radikale Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) teilte mit, zwei ihrer Mitglieder hätten den Anschlag verübt. Netanjahu warf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vor, Terroristen durch Hetze zu ermutigen. »Wir befinden uns mitten in einer Terrorkampagne, die sich auf Jerusalem konzentriert«, sagte Netanjahu. Der Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Joram Cohen, widersprach d en Vorwürfen Netanjahus, Abbas hetze zu Gewalt gegen Israel auf. »Abu Masen (Abbas) ist nicht an Terror interessiert und hetzt nicht zur Gewalt auf, auch nicht unter der Hand, obwohl ein Teil der Öffentlichkeit seine Äußerungen so auslegt«, sagte Cohen. US-Außenminister John Kerry verurteilte den Terrorakt und sprach von sinnloser Brutalität. Außenminister Frank-Walter Steinmeier warnte vor einer neuen Spirale der Gewalt. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini rief beide Seiten zur Zurückhaltung und zu einer Rückkehr zu Friedensgesprächen auf. Das spanische Parlament hat sich unterdessen für die Anerkennung Palästinas als eigenem Staat ausgesprochen. In einer an Dienstagabend in Madrid mit 319 zu zwei Stimmen gebilligten Vorlage wird d ie Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy aufgefordert, Palästina als Staat anzuerkennen. Die friedliche Koexistenz von zwei Staaten – Israel und Palästina – sei die einzig mögliche Lösung für den Nahost-Konflikt, hieß es. (Seite 4) Auch für Tablet und Smartphone optimiert. WETTER Bewölkt, bis 8 Grad Kultur Umwelt · Technik · Wissenschaft Vier Menschen sterben in Jerusalem – Angreifer erschossen – Volksfront bekennt sichFernsehen Meinungstreff Je r u s a l e m (dpa). Ein Terroranschlag von Begräbnissen teil. Medienberichten zufolge Der Chef des israelischen Mittelhessen InlandsgeheimPalästinensern auf eine Synagoge in Jerusa- trugen die Opfer Titel als Rabbiner. dienstes Schin Bet, Joram Cohen, widerPinnwand mit Gießen-Info lem mit vier Toten hat Hoffnungen auf eine In den vergangenen Wochen hatte es eine sprach d en Vorwürfen Netanjahus, Abbas Beruhigung der angespannten Lage zunich- ganze Serie von Anschlägen auf Israelis ge- hetze zu Gewalt gegen IsraelWetter auf. »Abu Ma- · Unterhaltung · Roman Kultur Umwelt · Technik · Wissenschaft Fernsehen Meinungstreff Mittelhessen Pinnwand mit Gießen-Info Wetter · Roman · Unterhaltung rä Barrikaden lin an. zögerung am Abend die Strompreis 4 194354 401500 könnte leicht steigen Strompreis könnte leicht steigen Vorsichtige Annäherung Steinmeier sucht Gemeinsamkeiten mit Moskau M o s k a u (dpa). Trotz anhaltend schwerer Differenzen über die Ukraine bemühen sich Deutschland und Russland um eine vorsichtige Wiederannäherung. Außenminister Frank-Walter Steinmeier mahnte am Dienstag in Moskau zu gemeinsamen Anstrengungen bei anderen Krisenherden der internationalen Politik. Als Beispiel nannte er die Atomverhandlungen mit dem Iran und den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Kremlchef Wladimir Putin lud den SPD-Politiker noch für den Abend überraschend zu einem Treffen ein. Aus deutschen Delegationskreisen hieß es nach d em etwa 75-minütigen Gespräch im Kreml, die Unterredung sei »ernsthaft und offen« gewesen. Der Meinungsaustausch habe sich um »Wege aus der Ukraine-Krise, die neue Perspektiven der Kooperation eröffnen könnten«, gedreht. Zuletzt hatte Steinmeier den Kremlchef im Februar gesehen, kurz vor der Annexion der Halbinsel Krim durch Russland. Steinmeier verlängerte seinen Besuch für die Unterredung und trat mit Verzögerung am Abend die Heimreise nach Berlin an. Steinmeier und der russische Außenminis- ter Sergej Lawrow machten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz aus der unterschiedlichen Bewertung des blutigen Konflikts im Osten der Ukraine keinen Hehl. Steinmeier sprach von einer »wirklich ernsthaften Krise für die europäische Friedensordnung«. Zuvor schon hatte er nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko vor einer »militärischen Großkonfrontation« gewarnt. Steinmeier forderte alle Konfliktparteien auf, die bereits im September geschlossenen Waffenstillstandsvereinbarungen von Minsk endlich einzuhalten. Zugleich mahnte er: »Es ist aber auch Zeit, jenseits von Ukraine zu denken. Wir haben mit ein paar anderen Bedrohungen weltweit fertigzuwerden.« Russland ist nach Lawrows Worten bereit, den sogenannten Minsk-Prozess »ohne Vorbedingungen« fortzusetzen. Zugleich beschuldigte er jedoch d ie Führung in Kiew, die Vereinbarungen zu torpedieren. Zum deutsch-russischen Verhältnis meinte der Minister: »Trotz aller Unterschiede, wie wir die Lage in der Ukraine beurteilen, ist wichtig, dass der Dialog zwischen uns nicht aufhört.« Berlin (dpa). Die aus Klimaschutzgründen diskutierte Stilllegung von zehn deutschen Kohlekraftwerken könnte den / 40 Strompreis leicht erhöhen. Im Einkauf1an der Strombörse würde der Preis zwischen 1,70 und fünf Euro je Megawattstunde steigen, ergeben Berechnungen von zwei großen Energieversorgern, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Derzeit liegt der Börsenpreis für Strom bei knapp 50 Euro für eine Megawattstunde. Mehr Tote durch Terrorismus Berlin (dpa). Die aus Klimaschutzgründen diskutierte Stilllegung von zehn deutschen Kohlekraftwerken könnte den Strompreis leicht erhöhen. Im Einkauf an der Strombörse würde der Preis zwischen 1,70 und fünf Euro je Megawattstunde steigen, ergeben Berechnungen von zwei großen Energieversorgern, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Derzeit liegt der Börsenpreis für Strom bei knapp 50 Euro für eine Megawattstunde. Kultur – Seite 8 erstmals nach Berlin Porträts« reisen Mehr Tote durch Terrorismus begleitet L o n d o n (dpa). Die Zahl der Terroranschläge mit Toten und Verletzten ist im vergangenen Jahr nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Vision of Humanity drastisch gestiegen. 2013 seien 17 958 Menschen bei Anschlägen getötet worden, 61 Prozent mehr als im Jahr zuvor, heißt es im Global Terrorism Index der Organisation. Allein zwei Drittel d er Opfer gehen auf das Konto von vier islamistischen Terrororganisationen: Taliban, El Kaida, Boko Haram und Islamischer Staat. Sport – Seite 18 bis Juni 2016 erhalten Lette bleibt HSG Wetzlar Klesniks verlängert MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE Stadt Gießen – Seite 25 um die Marburger Straße In der GAZ-Serie geht’s heute Ampel-Ärger 5,00 Ab € monatlich für Abonnenten. Kr Kreis Gießen – Seite 37 Autobahnbrüc tobahnbrücken bei Dorlar 50 Millionen Million Euro kosten die Echte Großbaustelle Mo. – Do. 1,50 EUR, Fr Fr. u. Sa. 1,70 EUR Nummer – OK L o n d o n (dpa). Die Zahl der Terroranschläge mit Toten und Verletzten ist im vergangenen Jahr nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Vision of Humanity drastisch gestiegen. 2013 seien 17 958 Menschen bei Anschlägen getötet worden, 61 Prozent mehr als im Jahr zuvor, heißt es im Global Terrorism Index der Organisation. Allein zwei Drittel d er Opfer gehen auf das Konto von vier islamistischen Terrororganisationen: Taliban, El Kaida, Boko Haram und Islamischer Staat. . 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Andere Minister forderten rigorose Strafmaßnahmen gegen die Familien der Täter. Die Attentäter aus dem arabischen Ostteil Jerusalems wurden wenige Minuten nach dem Angriff von Polizisten erschossen. Sie griffen die Betenden in dem Gotteshaus in Har Nof mit Messern und Äxten an und feuerten Schüsse ab. Es war der erste tödliche Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem. Drei der Opfer stammten aus den USA und eines aus Großbritannien, wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld bestätigte. Augenzeugen sprachen von einem »Massaker« unter den Betenden. Tausende Menschen nahmen später an d en WETTER Bewölkt, bis 8 Grad Kultur 8 lässt Klage 10 UmweltGericht · Technik · Wissenschaft Fernsehen 11 Steinmeier sucht Gemeinsamkeiten mit Moskau Meinungstreff 31 Mittelhessen 32 M o s k a u (dpa). Trotz anhaltend schwerer ter Sergej Lawrow machten bei einer gePinnwand mit Gießen-Info 33–34 Differenzen über die Ukraine bemühen sich 18meinsamen Pressekonferenz aus der – Seite 2 – Seite 8 – unterPolitik Sport – Seite Stadt Gießen Wetter · Roman · Unterhaltung 48KulturDeutschland und Russland um eine vorsich- schiedlichen Bewertung des blutigen Kongrößer als bisher gedacht erstmals tige nach Berlin Juni 2016 erhalten umUkraine die Marburger Wiederannäherung. bisAußenminister flikts im Osten der keinen Hehl. Frank-Walter mahnte am DiensSteinmeier sprach »wirklich ernstAbfallmenge wohl »Maori Porträts« reisenSteinmeierLette bleibt HSG Wetzlar Invon dereiner GAZ-Serie MEINE SEITE tag in Moskau zu gemeinsamen Anstrengun- haften Krise für die europäische FriedensTierische Einwanderer 24 gen bei anderen Krisenherden der interna- ordnung«. Zuvor schon hatte er nach einem tionalen Politik. Als Beispiel nannte er die Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Atomverhandlungen mit dem Iran und den Petro Poroschenko vor einer »militärischen 30 MITTAGSTISCH Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Großkonfrontation« gewarnt. FAMILIENANZEIGEN 36 Staat (IS). Kremlchef Wladimir Putin lud Steinmeier forderte alle Konfliktparteien Mittwoch, 19. November 2014 MIT TSPD-Politiker E L H E S Snoch ISC E Abend A L LüberGEM I Nbereits E im September Mo. – Do. 1,50 den fürH den auf,Edie geschlossenen Nummer von Minsk IHR DRAHT ZU UNS raschend zu einem Treffen ein. Waffenstillstandsvereinbarungen Aus deutschen Delegationskreisen hieß es endlich einzuhalten. Zugleich mahnte er: Zentrale 06 41/3 00 30 nach d em etwa 75-minütigen Gespräch im »Es ist aber auch Zeit, jenseits von Ukraine Leserservice 06 41/30 03 77 Kreml, die Unterredung sei »ernsthaft und zu denken. Wir haben mit ein paar anderen Anzeigenservice 06 41/30 03 33 offen« gewesen. 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