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10-1014-Alt-Opel_dz202:210 x 297 26.07.2010 14:55 Uhr Seite 32 TECHNIK Restaurierung Opel Super 6 Werkskabriolett – Schritt für Schritt gezeigt Motorüberholung: Die Motordemontage ergab folgendes Ergebnis: Er wurde schon einmal überholt (um 1950, wie wir ja wissen). Der Verschleiß war erheblich, aber es gab keine Katastrophen – die Lagerschalen wären sogar noch ganz gut gewesen. Bemerkenswert war, dass die Stößelstangen unterschiedliche Längen hatten. In jedem Fall war aber das ganze Programm fällig: Die Kurbelwelle, sie war noch im Originalmaß, wurde auf das erste Maß geschliffen, nitriert und als Einheit mit Schwungscheibe und Kupplung feingewuchtet. Die Nokkenwelle wurde geschliffen und nitriert. Neue 82er Originalkolben von Mahle und neue Kolbenringe wurden montiert. Die Kolben haben wir vor dem Einbau gewogen. Sie sind alle exakt gleich schwer. Die Zylinder mussten aufgebohrt und aufgebohrt und gehont werden, die Motorblockfläche benötigte einen Schliff, damit sie plan wurde und die Zylinderkopfdichtung auch dicht bleibt. Die Pleuel wurden aufgespindelt, auf Lagerschalen umgebaut, die Pleuelbuchsen neu eingesetzt und ausgewinkelt. Ventile, Ventilführungen und Ventil- sitzringe (bleifrei) wurden erneuert, die Stößelstangen ebenfalls. Recht viel Arbeit verursachte die Kipphebelwelle. Sie wurde aufgechromt, bearbeitet, geschliffen und mit neuen originalen Kipphebeln (Opel) versehen. Durch Abschleifen des Zylinderkopfes haben wir die Verdichtung auf 7.0:1 erhöht. Eine solche Maßnahme kann natürlich nicht für sich allein stehen und empfiehlt sich nur im Zusammenhang mit der Bearbeitung aller belasteten Teile. Daher wurde auch die Ölpumpe überholt und mit neuen Zahnrädern versehen. Erneuert wurden natürlich auch die Novotex-Stirnräder und die Wasserpumpe, beides bekannte Schwachstellen. Eher eine Vorsichtsmaßnahme stellt der Ersatz des Thermostaten Die überholte Kurbelwelle vor dem Motorblock mit den neuen Lagerschalen für Kurbel- und Nockenwelle …und hier alles eingebaut in den Motorblock, mit aufgebohrten und gehonten Zylindern Die neuen 82er Originalkolben von Mahle mit den auf Lagerschalen umgebauten Pleueln… 32 Clubmagazin Nr. 202 Montierte Kurbelwelle mit überholter Ölpumpe und neuem Stirnradsatz 10-1014-Alt-Opel_dz202:210 x 297 26.07.2010 14:55 Uhr Seite 33 TECHNIK Endlich ist der Motor fertig! Thorsten Hanyssek von der Firma KDS in Paderborn hat den Sechszylinder mit viel Enthusiasmus und großer Sorgfalt überholt. dar. Das gilt auch für den Austausch der Wasserschutzkappen und das Planen der Schwungscheibe. Der Verteiler wurde im Rahmen der Grundüberholung auf eine kontaktlose Zündung (Pertronix Ignitor) umgebaut, die Benzinpumpe ebenfalls überholt und die Ölwanne ersetzt. Letzter Arbeitsgang war dann die Reinigung, Lackierung und Montage der Kurbelgehäuseentlüftung. Am 10.02.2010 fand der erste Probelauf auf dem Prüfstand statt, und er war sofort erfolgreich: Alles blieb dicht, der Motor lief rund und sauber! Getriebeüberholung: Diese hat eigentlich gar nicht stattgefunden. Das Getriebe wurde zwar komplett zerlegt, es war aber an keinem Bauteil ein Verschleiß feststellbar, und das Getriebe kann als neuwertig bezeichnet werden. – kurz vor der Stilllegung 1964 muss es schon einmal fachmännisch mit vielen Neuteilen überholt worden sein. Deshalb erfolgten lediglich eine Überprüfung aller Toleranzen und eine Grundreinigung. Josef Micke stellt das Lenkgetriebe ein. Überholung der Lenkung: Auch diese hat praktisch nicht stattgefunden – Horst Schwab hatte es um 1962 fachmännisch mit neuer Lenkspindel und –rolle des Lenkstockhebels überholt. Es war kaum Verschleiß feststellbar, und so wurde es lediglich zur Überprüfung zerlegt und neu eingestellt. Differentialüberholung: Diese hat eigentlich auch nicht stattgefunden, denn es gab nichts mehr zu überholen. Dass da etwas auf uns Clubmagazin Nr. 202 33 10-1014-Alt-Opel_dz202:210 x 297 26.07.2010 14:55 Uhr Seite 34 TECHNIK zukam, war uns schon klar – das Laufgeräusch ließ böses ahnen. Also wurden schon im Vorfeld der Restaurierung ein neues Kegel- und ein Tellerrad bestellt. Die Demontage zeigte dann, dass das nicht reichte – wir brauchten alles (!) neu, sogar ein anderes Gehäuse musste genommen werden. Sämtliche Lager waren lose, alle Teile waren jenseits der Verschleißgrenze. Das Antriebskegelrad hatte sogar abgebrochene Zähne. Das Differential ist auch schon mal repariert worden, aber der, der das gemacht hat, war offensichtlich ein ziemlich grober Schlosser mit einem Werkzeugkasten, der wohl nur einen Meißel und einen Vorschlaghammer enthalten hat. Es war fast ein Wunder – die Fa. Matz konnte doch tatsächlich alles als originale Opel-Neuteile liefern (sämtliche Lager, Antriebskegel- und Tellerrad, Differentialkorb mit Ausgleichskegelräder) und Josef Micke fand noch ein gutes Gehäuse in seinem Fundus. Antriebskegelrad – Kardanwellenseite - mit ausgeschlagenen Zähnen…. Sonstige Technik: Die Pedalwelle wurde erneuert, neue Buchsen angefertigt und für die Kupplungshilfswelle neue Kugelpfannen und Kugelgelenke gedreht. Alle Lager der hintern Blattfedern wurden durch Neuteile (Fundus Micke) ersetzt. Waren wir – auch Josef Micke bisher davon überzeugt, dass die Gesamtlaufleistung des Wagens tatsächlich erst 93.000 km betragen hatte, glauben wir nun, es sind vielleicht doch eher 193.000 km. Warum sonst war der bereits einmal überholte Motor schon wieder so verschlissen, warum war das Getriebe schon einmal komplett überholt worden, warum sah das Differential so verheerend aus? In der nächsten Folge berichten wir über den weiteren Zusammenbau von Karosserie, die Überholung der übrigen Technik, die Innenausstattung, das Verdeck, die Lackierung und über einige Nachfertigungen. Der neue Differentialkorb mit neuen Ausgleichskegelräder und Lagern 34 Clubmagazin Nr. 202 Markus Dürkes *3608 10-1014-Alt-Opel_dz202:210 x 297 26.07.2010 14:55 Uhr Seite 35 TECHNIK Nachfertigung: Sitzstoff für den Olympia Rekord ´53 Liebe ALT-OPEL Freunde, es ist soweit! Wir wollen mit der Nachfertigung des Sitzstoffes für den Olympia Rekord ´53 beginnen. Bitte druckt Euch das auf unserer Homepage www.alt-opel.eu gespeicherte Bestellformular aus und sendet es ausgefüllt und unterschieben an Peter Flörsheimer (Adresse befindet sich auf dem Bestellformular). Für Rückfragen stehen Peter Flörsheimer (Tel. Nr. auf dem Bestellformular) und Olaf Trapp unter Tel. 06105-22737 zur Verfügung. Olaf Trapp *136 Ausflug Peter Wagner mit Super 6 1960 Das ist der Sitzstoff für den Olympia Rekord ´53. Die technischen Daten: Breite: 140 – 150 cm,Kaschierung: 2,5 mm Schaum auf Abseite. Frau Wagner mit Dieter und Super 6 1941 Clubmagazin Nr. 202 35