Durch Kunstbetrachtung glücklich gemacht

Transcrição

Durch Kunstbetrachtung glücklich gemacht
GZA/PP 8048 Zürich
31. Jahrgang
Donnerstag, 5. März 2015
Nr. 10
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Durch Kunstbetrachtung glücklich gemacht
Kunstwerke mit Motiven
zum Thema Glück rufen
beim Betrachter Glücksgefühle hervor – spätestens
nach den Erläuterungen von
Madeleine Panchaud. Die
Küsnachter Kunsthistorikerin bescherte den Zuhörern
nämlich wortwörtlich einen
glückseligen Abend.
Annina Just
«Il y a des fleurs partout pour qui
veut bien les voir» (Sinngemäss: Blumen sind überall, man muss sie nur
sehen wollen) – sagte einst der
Künstler Henri Matisse. Blumen und
andere Glücksmomente sehen, das
wollten am Abend des ersten Frühlingstags in der vergangenen Woche
gut 30 Kunstinteressierte. Sie besuchten im reformierten Kirchgemeindehaus Küsnacht den Vortrag
«Glück in der Kunst» von Madeleine
Panchaud.
Es sei immer schön, zu positiven
Themen referieren zu können und
den Zuhörern somit angenehme Gefühle zu übermitteln, sagt die zierliche Frau, die diesen Vortrag aufgrund der grossen Nachfrage bereits
zum zweiten Mal hielt.
Prachtvolle Natur macht glücklich
Mit ihrer Auswahl an Bildern von
Henry Raeburn, über die Impressionisten Edouard Manet, Claude Monet
und Pierre-Auguste Renoir und
Künstler der klassischen Moderne
wie Henri Matisse und Pablo Picasso
bis zum Gegenwartskünstler James
Turrell zeigte sie, dass sich die dargestellten Glücksmomente auf den Betrachter übertragen können. Der Philosoph Alain de Botton habe diesen
Effekt folgendermassen formuliert:
«Kunstbetrachtung ist wie Therapie,
weil man ins Bild eintaucht und dargestellte Gefühle auch erleben kann»,
führte Panchaud aus.
Die präsentierten Werke zeigten
entweder erlebte Glücksmomente von
Figuren, denen man nachempfinden
kann, oder Landschaften und Sujets
aus der Natur, die von einer solchen
Monet von Manet gemalt: Kunsthistorikerin Madeleine Panchaud referiert zum Bild «La famille Monet dans son
jardin» von Edouard Manet, entstanden 1874.
Foto links: A. Just, Bild rechts: Succession H. Matisse/2015, Pro Litteris, Zürich
«Fleurs de neige»: ScherenschnittCollage von Henri Matisse, 1954.
leuchtend und habe deshalb nicht die
gleiche Wirkung, meinte Panchaud
und erntete dafür zustimmendes Gemurmel aus dem Publikum.
Ein besseres Beispiel von Renoir
ist sein Gemälde «Le déjeuner des canotiers» von 1881, das eine fröhliche
Gesellschaft auf der Terrasse eines
Restaurants in Chatou am Wasser
zeigt. «Auch wenn man nichts darüber weiss, kann man ins Bild eintauchen und an der Stimmung teilnehmen», so Panchaud. Sie selbst
weiss enorm viel über die gezeigten
Künstler – zum Beispiel, dass Renoir
stets Schönes habe malen wollen,
weil es, wie er sagte, so viel Hässliches in der Welt gebe.
ben dadurch zu betrachten, sei eine
ausserordentlich schöne Erfahrung,
die aber vor Ort erlebt werden müsse
und mit einem Foto nicht weitergegeben werden könne, erzählte Panchaud.
Glück ist individuell, dieser Meinung ist auch die Referentin, wie sie
zu Beginn des Vortrags sagte. Trotzdem gelang es ihr an diesem Abend,
dass wohl jeder im Publikum beim einen oder anderen Werk Glücksgefühle
erfahren durften. Dafür ausschlaggebend waren nicht nur die gewählten
Bilder, sondern auch Panchauds angenehme Art, zu referieren. Mit ihrer ruhigen Stimme und den bewussten
Pausen gab sie den Zuhörern Zeit, die
Bilder auf sich wirken zu lassen.
«Diese feine Art, wie Frau Panchaud präsentiert, passte perfekt zum
Thema und hat in mir definitiv
Glücksgefühle verursacht», zeigte sich
eine Zuhörerin begeistert.
Schönheit sind, dass sie beim Betrachter ebenfalls Glücksgefühle auslösen können. In diese Kategorie fallen beispielsweise die weltberühmten
Seerosenbilder von Monet und sein
Winterlandschaftsbild «La pie», aber
auch die 16 Blumenbouquets und die
Scherenschnitt-Collagen aus dem
Spätwerk von Manet. Wie Panchaud
zeigte, gelang es diesem aber genauso, Figuren in Wonnemomenten darzustellen, denen der Betrachter nachfühlen kann. So zum Beispiel im Bild
«La famille Monet dans son jardin»
aus dem Jahr 1874 (siehe Bild oben).
Es zeigt die Familie Monet in einem
idyllischen Garten an der Seine und
strahlt eine grosse Ruhe aus. Nur zu
gern würde man sich als Betrachter
auch an diesen wundervoll grünen
Ort versetzen und einen Nachmittag
dort die Seele baumeln lassen! Renoir
sei in dieser Situation übrigens dazugekommen, und habe die gleiche Szenerie auch gemalt. Sein Werk sei aber
weniger genau, die Farben weniger
Jeden Freitag in Herrliberg
Ankauf von
• Altgold • Silber • Zinn und Uhren
• Gold- und Silbermünzen, -Barren
• Sofort Barauszahlung
• Batteriewechsel Fr. 15.–
• Uhrbandwechsel ab Fr. 10.–
• Uhren-Reparaturen aller Marken
Jeden Freitag in Herrliberg
10.00 – 12.00, 15.00 – 18.00 Uhr
bei Antik Walliser,
Forchstrasse 20, Herrliberg.
Beratung bei Ihnen zu Hause GRATIS!
Fragen und Terminvereinbarung:
H. Kurt, 079 409 71 54
[email protected]
Glückliche Kunstinteressierte
Der «Glücksforscher» und Ökonom
Prof. Dr. Bruno S. Frey hat festgestellt,
dass glücklichere Menschen offener,
neugieriger und sozial aufgeschlossener sind, was sich auch in häufigeren
Besuchen von Kunstausstellungen
zeigt. Das Geniessen von Kunst könne
somit zum Wohlbefinden beitragen
und glücklich machen, führte Panchaud seine Erkenntnis weiter aus.
Neben den bereits erwähnten Werken
zeigte die Küsnachterin, die in ihrer
Freizeit gerne selbst malt, auch eines
der berühmten Ballettbilder von Edgar Degas – wie ein Schnappschuss
sei es, die Tänzerinnen würden nicht
posierend dargestellt. Dies erleichtere
es dem Betrachter ebenfalls, ins Bild
einzutauchen. Auch sogenannte Alltagswelten wie bei Pierre Bonnard
zeigen kleine Glücksmomente, die
leicht nachvollziehbar sind und somit
für den Betrachter erlebbar werden.
Mit Turrell und seiner Installation
«Skyspace», die seit 2005 in Zuoz
steht, zeigte die Vortragende auch
noch ein Werk aus der aktuellen
Kunst. In einem kegelförmigen Gebäude kann der Besucher einen begrenzten Himmelsausschnitt durch eine
runde Öffnung an der Decke sehen.
Die im Tagesverlauf wechselnden Far-
Madeleine Panchaud, Kunsthistorikerin.
Kontakt: www.mp-kunstberatung.ch.
2
Stadt Zürich
Nr. 10
5. März 2015
AKTUELL
Ausserhalb der Bürozeiten wird privat bestattet
Wer in Zürich ausserhalb
der Bürozeiten stirbt, wird
in Zürich von einer Bestattungsfirma in Lindau abgeholt. Nun wird der Auftrag
öffentlich ausgeschrieben,
wegen einer Gesetzesänderung, wie sich die Stadt auf
Anfrage erklärt.
La Lupa wird von Hieronymus Schädler auf der Querflöte begleitet.
F.: zvg.
Verführerisches mit La Lupa
La Lupas neue Produktion
«Ars amandi – Die Kunst
des Liebens» nach Ovid
feiert nächste Woche im
Theater Stok Uraufführung.
Über ihre neue Produktion schreibt
La Lupa: «Die meisterhaften Verse
über die Kunst der Verführung und
der Liebe, die der römische Dichter
Ovid vor etwas mehr als 2000 Jahren
schrieb, sind wunderschöne, poetisch-erotische Texte. Und heute, wo
diese Themen im Internet und in den
Medien zur rohen Banalität geworden sind, staune ich, mit wie viel
Charme und Ironie Ovid seine erotischen Ratschläge aufschrieb. Und bin
fasziniert, wie wahr sie in ihrem
Kern noch immer sind. So galant und
graziös kann Liebeskunst sein …!»
La Lupa präsentiert einen Monolog mit Liedern durchwoben. Sie
bringt die Zuschauer mit ihrer umANZEIGEN
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 2x 2 Karten für
La Lupa – Ars amandi, Aufführung vom Donnerstag, 19. März,
20.30 Uhr im Theater Stok. Wer
gewinnen will, schickt bis 9. März
eine Mail mit Betreffzeile «La Lupa» und vollständigem Absender
an [email protected].
werfenden Bühnenpräsenz Literatur,
Kultur und Musik nahe. Der Flötist
Hieronymus Schädler begleitet die
unverkennbare Stimme der gebürtigen Tessinerin mit eigens komponierten Stücken. Dabei führt erstmals
Erica Hänssler (Leitung Theater Stok)
Regie. Entstanden ist ein im wahrsten Sinn des Wortes verführerisches
Programm. (pd.)
12. März bis 4. April, jeweils Di bis Sa
20.30 Uhr, im Theater Stok, Hirschengraben 42, 8001 Zürich. www.theater-stok.ch.
Fast wie im Film: In Zürich wird ausserhalb der Bürozeiten eine Lindauer
Bestattungsfirma aufgeboten.
Foto: «Der Bestatter», Copyright SRF/Marion Nitsch
Pia Meier
«Die Stadt Zürich zählt in den letzten
Jahren durchschnittlich rund 3500
Todesfälle pro Jahr. Bei rund 350 Todesfällen übernimmt die Stadt Zürich
die Überführung nicht selber», erklärt Rolf Steinmann, der Leiter des
Bestattungs- und Friedhofsamts der
Stadt Zürich, auf Anfrage. Die Situation in Zürich sei speziell, denn die
Stadt Zürich habe eigene Bestatter. In
den meisten übrigen Gemeinden im
Kanton Zürich ist dies anders. «Dies
geht auf die Säkularisierung zurück»,
erklärt Steinmann. «Unsere städti-
schen Bestatter sind jeweils montags
bis freitags von 7 bis 20 Uhr im Einsatz, am Wochenende von 8.30 bis
11.30 Uhr.» Ausserhalb dieser Zeiten
wird bei dringenden Fällen (zum Beispiel bei Polizeifällen oder wenn jemand zu Hause stirbt) die Firma Gerber in Lindau aufgeboten. Diese
übernimmt im Namen und im Auftrag der Stadt diese Dienstleistung in
den Randzeiten. «Die Stadt Zürich
hat sich aus finanziellen Gründen zu
diesem Schritt entschieden», erläutert Steinmann. «Diese Lösung bewährt sich seit vielen Jahren und hilft
Reaktionen auf Köppels Mission
Nach der Absichtserklärung von Roger Köppel, als SVP-Nationalrat in
Bern «aufzuräumen», sind die Medien geteilter Meinung. Während der
«Blick» fast schon euphorisch vom
«neuen Blocher» schreibt, thematisiert der «Tagi» Köppels Willen, «Nationalrat zu werden, aber nur kurz,
denn vor allem die nächsten vier Jahre werden entscheidend für die Unab-
hängigkeit der Schweiz sein». Die
«NZZ» beleuchtet die historische Dimension, wenn ein Chefredaktor und
Verleger – wie es Köppel bei der
«Weltwoche» ist – Politiker wird. In
der «Werbewoche» prognostiziert Dominique von Burg, Präsident des
Schweizer Presserats, dass nun eine
Phase komme, in der die Zeitungen
politisch profilierter auftreten. (ls.)
Steuergelder zu sparen.» Demnächst
soll dieser Auftrag aber zum ersten
Mal öffentlich ausgeschrieben werden. Grund ist eine Gesetzesänderung, die von EU-Vorgaben herrührt.
In der Stadt Zürich gibt es keine
Bestattungsfirmen. In der Agglomeration Zürich bieten neben Gerber
aber noch zwei weitere Bestattungsinstitute ihre Dienste an: die Firma
Rudolf Günthard AG in Küsnacht und
die Firma Heinz Bossardt Bestattungen AG in Adliswil. Diese arbeiten
auch für umliegende Gemeinden –
ausser für Zürich..
Girod schwenkt um
Nach anfänglicher Absage hat sich
Bastien Girod nun doch entschieden,
für den Ständerat zu kandidieren. Er
habe mit der ETH als Arbeitgeber
und mit seiner Familie eine Lösung
gefunden. Der 34-jährige Nationalrat
Bastien Girod «als bestes Pferd im
Stall der Grünen» soll den Sitz für die
Grünen holen. Seine Wahlthemen
sind ein innovativer Werkplatz, grüne
Erholungsräume und die Familie. (ls.)
Küsnachter
AKTUELL
Mit dem Orgelbau Perspektiven schaffen
Handwerk, Musik und ein
Hilfsprojekt: All dies bringt
die Schweizerische Stiftung
für Orgeln in Rumänien
(SSOR) zusammen. Am letzten Freitag stellte sie ihr
Wirken an einem Filmabend
mit Musik in Zumikon vor.
In der Ausgabe des amtlichen «Küsnachters» vom 26. Februar sind uns
leider zwei Fehler unterlaufen.
Beim schriftlichen Interview mit
den drei Kandidatinnen fürs Friedensrichteramt (1. Wahlgang am 8.
März) auf Seite 5 wurde bei Rosmarie
Reinert-Müller eine Antwort versehentlich doppelt abgedruckt. Hier
kommt die betreffende Frage mit der
richtigen Antwort:
Welche Voraussetzungen bringen Sie für das Amt der Friedensrichterin mit?
R. Reinert-Müller: «Dank meiner
jahrzehntelangen Erfahrung im Füh-
5. März 2015
APROPOS . . .
Annemarie
Schmidt-Pfister
Kennen Sie das auch? Ihr Digitalwecker verkündet weit weg in
der afrikanischen Steppe, er finde keine Mitteleuropäische Zentraluhr. Die MEZU ist nämlich offenbar so etwas wie eine zentrale Nährmutter digitaler Wecker,
ohne die selbige nicht wecken, ja
nicht einmal laufen können.
Oder Ihr Smartphone, das Sie
auf Anweisung der Flugsicherung soeben auf Flugmodus um-
Philippa Schmidt
«Es beginnt mit Musik», so begrüsste
Stiftungsgründer Ferdinand Stemmer
die Anwesenden in der reformierten
Kirche Zumikon. Und mit welcher
Musik – ein Orgelgewitter brach über
das Schiff der reformierten Kirche
Zumikon herein. Warum es sich
lohnt, gute Orgeln zu bauen, erlebten
die Zuhörer in der nächsten Dreiviertelstunde. Doch natürlich reicht es
nicht aus, ein qualitativ hochwertiges
Instrument zur Hand zu haben, auch
ein fähiger Organist oder eine fähige
Organistin ist vonnöten. In diesem
Fall war dies Oleksandra Kopan, die
für die Kirche Zumikon, tätig ist. Nicolaus Bruhns «Präludium e-Moll»,
auch «Die Grosse» genannt, wurde
seinem Namen gerecht. Sowohl Auftakt als auch Finale gestalteten sich
furios und zogen das Publikum sofort
in ihren Bann.
Dass sich Orgelklänge auch ideal
mit manch anderem Instrument verbinden lassen, bewies Kopan im Zusammenspiel mit der Oboistin Corinne Sonderegger. Bei Alessandro Marcellos Oboenkonzert in d-Moll flossen
die Klänge ineinander, schraubten
sich gemeinsam in die Höhe, um sich
schliesslich in einen reichhaltigen
Klangteppich zu ergiessen. Gegensätze ergeben sich in diesem Stück zwischen dem Adagio und dem Presto.
Da folgen jubilierende, tanzende
Töne schwungvoll der beinahe
schmerzhaften Schönheit sehnsuchtsvoller Oboenklänge. Ein gelungenes
Zusammenspiel, das sich beim II.
Satz aus Franz Krommers «Oboenkonzert: Adagio» wiederholte. Mit
«Cantilena» der australischen Komponistin und Organistin Rosalie Bonighton (1946–2011) erklang in der
Kirche auch ein Stück aus dem 20.
Jahrhundert: Fast ein wenig mystisch
hörte sich diese Komposition an.
Das grandiose Finale bildete
«Sortie Es-Dur» von Louis James Alfred-Wély. Die Klänge, die Kopan
hierbei der – übrigens von Ferdinand
Stemmer selbst gebauten – Orgel entlockte, gemahnten fast ein wenig an
Jahrmarkt- oder Zirkusmelodien –
und doch ist dieses Stück um ein
Vielfaches komplexer als ein Leierkastenlied. Ein wenig spöttisch, aber
auch ungemein temperamentvoll
sanken die Töne herab, um schliesslich über den Köpfen der Zuhörer ihr
volles, majestätisches Volumen zu
entfalten. Mit geschlossenen Augen
lauschte das Publikum dem Klanger-
Nr. 10
Wir Grosseltern des
21. Jahrhunderts …
Die Musikerinnen Corinne Sonderegger und Oleksandra Kopan, Stiftungsgründer Ferdinand Stemmer und Ausbilderin Barbara Dutli nach dem Konzert in der reformierten Kirche Zumikon.
Foto: Philippa Schmidt
lebnis, das die Musikerinnen ihren
Instrumenten entzauberten. Ein tosender Applaus war diesen beiden
Virtuosinnen sicher.
Barock-Orgel zu
neuem Leben erweckt
Nach einer kurzen, unfreiwilligen
Pause – nicht nur der Orgelbau, auch
Computer haben ihre Tücken – erfuhren die Zuschauer, welcher Arbeit die
jungen Männer, die von der SSOR
ausgebildet werden, nachgehen. Diese lernen nicht nur, Orgeln neu zu
bauen, sondern auch alte Instrumente zu restaurieren, wie der Film «Die
Wiedergeburt einer barocken Orgel»
verbildlicht.
Während das Instrument in der
Kirche des Ortes Deutschkreuz in Siebenbürgen zum Auftakt noch mit
Spinnweben verhangen ist, klingt der
Film mit Bildern der Einweihung im
Sommer 2013 aus: Eine strahlend
schöne Orgel mit glänzenden Pfeifen
ziert die Kirchenwand. Und was noch
viel wichtiger ist: Die Weisen, die direkt aus dem Bauch der Orgel zu
stammen scheinen, verzaubern die
Menschen sichtlich. Ein Kameraschwenk fängt die ergriffenen Gesich-
ter während des Spiels ein. Was die
SSOR genau macht und welch aufwendige Arbeit dahintersteckt, bis eine Orgel so perfekt gespielt werden
kann, zeigt der Film auf. Er setzt ins
Bild wie die jungen Schreiner und
Orgelbauer gemeinsam mit ihrer
Ausbilderin Barbara Dutli jedes noch
so kleine Teil des Instruments restaurieren und erneuern.
In höchster Konzentration wird
geschraubt, gehämmert und gelötet.
Sorgfalt und Fingerspitzengefühl sind
essenziell, um das historische Instrument wieder auf Hochglanz zu bringen. «Wir optimieren die Technik, so
weit es die Restaurierungsethik erlaubt», erläutert Dutli die Philosophie, die hinter ihrer Arbeit steht.
Auch Stemmer betont im Film: «Das
ist das Schwierige am Restaurieren:
Man darf nicht eigene Ideen einbringen, sondern muss das Vorgefundene
wieder herausholen.»
Das Vorgefundene ist eine Orgel,
die der damals weitherum bekannte
Orgelbauer Johann Thois 1813 gebaut hat – eine Barock-Orgel. «Die
Klangfarbe der barocken Orgeln ist
viel markanter, da gibt es nur
Schwarz-Weiss», erklärt Stemmer
Schweizerische Stiftung für Orgeln
in Rumänien
Die Schweizerische Stiftung für Orgeln in Rumänien wurde 1999 vom
Zumiker Orgelbauer Ferdinand
Stemmer gegründet.
Dank ihrer Unterstützung konnten bis anhin schon 23 junge Rumänen zum Orgelbauer oder
Schreiner ausgebildet werden. Die
in Zumikon beheimatete Stiftung ist
Zewo-zertifiziert. Mehr Informationen: www.ssor.ch. Spenden: Clientis Zürcher Regionalbank, CH-8620
Wetzikon,
Konto-Nr.
16
5.011.090.10, PSK 30-38225-3,
IBAN: CH64 0685 0016 5011 0901
0, SWIFT-BIC: RBABCH22850, zugunsten Schweizerische Stiftung für
Orgeln in Rumänien. (phs.)
den Unterschied zu den späteren Orgeln der Romantik. Filmemacher Dan
Paduraru zeigt, wie die jungen Rumänen gemeinsam mit Ferdinand
Stemmer prüfen, ob die Orgelpfeifen
schon die richtigen Töne hervorbringen.
Es ist offensichtlich, dass die Leidenschaft des Stiftungsgründers für
Orgeln und deren Bau abfärbt. Zuzusehen, wie die Handwerker mit Konzentration und Liebe zum Detail die
Orgel Stück für Stück wieder zum Leben erwecken, wird dadurch zu einer
wahren Freude.
Rumänen übernehmen Werkstatt
Dass die Hilfe zur Selbsthilfe bei
SSOR keine hohle Phrase, sondern
gelebtes Prinzip ist, beweist die Tatsache, dass die Werkstatt in Siebenbürgen in nächster Zukunft von drei
der dort ausgebildeten Orgelbauer
übernommen werden wird. «Der
Kreis hat sich fast geschlossen»,
schilderte Ferdinand Stemmer, um
fortzufahren: «Die nächsten zwei
Jahre wird Barbara Dutli die Leute
noch ins Wirtschaftliche einführen,
damit sie die Werkstatt 2017 übernehmen und weiterführen können.»
«Wenn man sieht, dass man anderen so viel Freude bereiten kann,
ist der Zauber vollkommen», sagt
Ferdinand Stemmer im Film. Dieser
Satz gilt gleich in dreifacher Hinsicht:
In Bezug auf das wunderbare Dankeschön-Konzert in Zumikon, auf die
rumänische Gemeinde Deutschkreuz,
die sich über ihre restaurierte Barock-Orgel freuen kann, und auf die
jungen Rumänen, die dank der Unterstützung durch die SSOR eine Zukunftsperspektive haben, obgleich sie
in einem der ärmsten Länder Europas leben.
KORRIGENDA
ren von Schlichtungsverhandlungen
an verschiedenen Bezirksgerichten
weiss ich, wie eine Verhandlung zu
führen ist, bin gewohnt, Urteile zu
schreiben, und kann einen Urteilsvorschlag unterbreiten. Als Juristin
kann ich die Prozesschancen der Parteien und den zu erwartenden zeitlichen und finanziellen Aufwand realistisch einschätzen. Das erlaubt mir,
den Parteien sinnvolle Lösungen vorzuschlagen. Ausserdem bin ich unabhängig, was meine Glaubwürdigkeit
bei Vergleichsgesprächen erhöht.»
Im Artikel «Kastanienbäume werden gefällt» ist zwar ein Kastanienbaum in der Küsnachter Hornanlage
zu sehen, aber dieser wird nicht gefällt und ist nach Information der Gemeinde in einem «vitalen Zustand».
Mittlerweile schon gefällt wurden
drei andere Kastanienbäume (siehe
Bild), die im zürichseitigen Teil der
Parkanlage weiter in Richtung Bachmündung stehen.
Die gefällten Bäume waren von
Holzfäulnis befallen und konnten
Stürmen nicht mehr ausreichend
standhalten. Als Ersatz sollen zwei
neue Kastanienbäume gepflanzt werden. Wir bitten um Entschuldigung
für diese Fehler.
Die Redaktion
Diese drei Kastanienbäume im
Horn mussten gefällt werden. F: zvg.
gestellt haben, weigert sich
standhaft, zu fliegen? Da konnten die Papierflieger unserer
Kindheit doch wesentlich mehr!
Und tatsächlich: Seit gestern
schreibt mein Computer nur
noch Altgriechisch und komplett
in Rot – und straft damit meine
hart erworbene Matur Typus B
(mit Latein zwar, aber ohne Altgriechisch!) Lügen.
Ich frage Sie: Woher kann
diese seelenlose Maschine plötzlich Altgriechisch? Und dann
auch noch rot – wie wenn ich je
am 1.-Mai-Umzug mitgelaufen
oder bei meinem Partner rote
Krawatten bevorzugt hätte! Oder
stimmt das mit der Seelenlosigkeit vielleicht gar nicht? Ob der
vielleicht doch …? Eine Seele …?
Oder wenigstens so etwas Ähnliches …?
Der Gedanke hat etwas Tröstliches. So werde ich mich also
bei der nächsten elektronischen
Krise daran erinnern, dass wir
alle – Eltern und Kinder der 80er – nicht mit dem Handy am
Ohr und dem Laptop auf den
Knien zur Welt gekommen sind,
ja noch nicht einmal mit der
elektrischen Zahnbürste, dem
Tastentelefon und der Kreditkarte. Solches trifft erst auf die Enkelgeneration zu. Ich für meinen
Teil habe die Zeitung sogar noch
mit Bleisatz gemacht und das
Trichtergrammophon
aufgezogen. Und war dabei ganz zufrieden, weil der Trichter nie jammerte, ich hätte ihn seiner digitalen Nährmutter entfremdet,
sondern mit absolut zuverlässigem Gekratze die gewünschte
Platte abspielte.
Oder besser noch: Ich werde
das Büchlein «iPhone für Dummies» – wohlgemeintes Geschenk meiner Tochter – zurate
ziehen, das aufgeschlagen neben
dem Laptop liegt. Schon bisher
fand ich, der Ratgeber sei zwar
klein, aber sehr oho! Und mogelte mich dann mit seinen klugen
Tipps von einem akuten Problem
zum nächsten. Im Regal jedenfalls liegt er nicht.
Dort stapeln sich dafür Klassiker der Journalistenzunft wie
z.B. Egon Erwin Kisch, Kurt Tucholsky, Karl Kraus, Fritz J. Raddatz, Jürg Tobler und nicht zu
vergessen Peter Bichsel mit seinem dicken Band «Kolumnen,
Kolumnen».
Dabei handelt es sich aber
ausnahmslos und altmodisch um
gewöhnliche Bücher, nicht um
iPhones oder iPods. Und die gehören seit eh und je ins Regal.
Allerdings erst, nachdem man
sie gelesen hat …
3
4
Nr. 10
AMTLICHE ANZEIGEN / INFORMATION
5. März 2015
Amtliche Publikationen
Bestattungen
Senn geb. Weber, Maria Martha, von Zumikon ZH und Buchs SG,
wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht ZH, Rietstrasse 25, geboren am 20. September 1923, gestorben am 20. Februar 2015.
Schönthal geb. Hausmann, Ida, von Gurzelen BE, wohnhaft gewesen in 8127 Forch, Wiserholz 17, geboren am 2. Oktober
1921, gestorben am 23. Februar 2015.
Bauprojekte
vertreten durch Heutschi und Partner Architekten HTL AG, Gassacherstrasse 12,
8122 Binz
Projektverfasser: Heutschi und Partner Architekten HTL AG,
Gassacherstrasse 12, 8122 Binz
Objekt/Beschrieb: Neue Zugangstreppe, Abstellräume anstelle
Treppenhaus, am Gebäude Vers.-Nr. 1500,
auf dem Grundstück Kat.-Nr. 11’431
Zone:
Wohnzone W2/1.20
Strasse/Nr.:
Ränkestrasse 15, 8700 Küsnacht
Belegungsanalyse der Parkplätze rund
um das Zentrum Küsnacht
Im Zusammenhang mit der Baulichen Neugestaltung Zentrum
(BNZ) hat die Gemeinde Küsnacht das Planungsbüro Jud beauftragt, die Belegung der Parkplätze rund um das Zentrum zu untersuchen. In diesem Rahmen werden parkierte Fahrzeuge auf
Parkplätzen auf öffentlichem Grund und auf der Parkierungsanlage des Coop erfasst.
Die Erhebung erfolgt via Kontrollschilderfassung, da auch die
Parkdauer der Fahrzeuge erhoben wird. Es werden dabei lediglich Teile der Kontrollschilder erfasst, sodass keine Rückschlüsse auf das Fahrzeug oder den Halter möglich sind.
Bauherrschaft:
Das Baugesuch liegt während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bausekretariat der Gemeindeverwaltung
Küsnacht auf.
Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde
gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen
an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht
innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG).
5. März 2015
Die Baukommission
Die Erhebungen finden ab dieser Woche bis Mitte März jeweils
zwischen 8.00 und 20.00 Uhr statt.
Wir bitten Sie, das Erhebungspersonal bei seiner Aufgabe zu
unterstützen. Besten Dank.
5. März 2015
Die Abteilung Tiefbau
Stelleninserat Hauswart/in /
Bademeister/in
Für die Sportanlage Heslibach suchen wir per 1. Juni 2015 oder
nach Vereinbarung eine/n
Hauswart/in / Bademeister/in (100%)
Weitere Informationen zu dieser und weiteren Stellen finden Sie
unter www.schule-kuesnacht.ch.
Bruno Huber, Stv. Leiter Strassenunterhalt: «Besonders anspruchsvoll ist der Winterdienst, der uns alle fordert. Insbesondere nach Schneefall oder bei vereisten Strassen steht unser
Team zeitweise von drei Uhr morgens bis neun Uhr abends im
Einsatz. Weniger hektisch geht es dafür im Sommer zu und her.
Aber auch dann wird es uns nicht langweilig.» Fotos: M. Peyer
5. März 2015
Die Schulverwaltung
Limbergstrasse, Abschnitt Schulhaus bis
Wangen / Projektfestsetzung nach § 15
Porträts
Strassengesetz
Die Limbergstrasse, Abschnitt Schulhaus Limberg bis Wangen,
ist in schlechtem Zustand und muss erneuert werden. Gleichzeitig mit der Erneuerung soll der Fussgängerübergang mit einer baulichen Massnahme im Bereich des Schulhauses neu gestaltet werden. Der Gemeinderat Küsnacht hat mit Beschluss
GR-14-130 vom 10. Dezember 2014 das Projekt «Limbergstrasse, Abschnitt Schulhaus bis Wangen» festgesetzt.
Die Unterlagen liegen im Gemeindehaus, 2. Stock, Bauamtssekretariat, während der Rekursfrist zur Einsicht auf.
Gegen diesen Beschluss kann innert dreissig Tagen ab Publikation beim Bezirksrat Meilen, Postfach, 8706 Meilen, schriftlich
Rekurs erhoben werden. Die im Doppel einzureichende Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten.
Der angefochtene Beschluss ist beizulegen oder genau zu bezeichnen. Die angerufenen Beweismittel sind genau zu bezeichnen und, soweit möglich, beizulegen. Das Rekursverfahren ist kostenpflichtig; die Kosten hat die unterliegende Partei
zu tragen.
5. März 2015
Die Abteilung Tiefbau
Ortsmuseum Küsnacht
Öffnungszeiten:
Mittwoch, Samstag und Sonntag, 14–17 Uhr
An Feiertagen können spezielle Öffnungszeiten gelten,
mehr unter: www.ortsmuseum-kuesnacht.ch
Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1, 8700 Küsnacht
Telefon 044 910 59 70
www.facebook.com/ortsmuseumkuesnacht
Roger Ryser, Sachbearbeiter Polizei: «Bei Arbeitsbeginn wissen
wir meistens nicht, welche Aufgaben der Tag für uns parat hat.
Als Polizist muss man in aussergewöhnlichen Situationen funktionieren und nicht selten ist dabei der kameradschaftliche
und vertrauensvolle Umgang im Team eine grosse Stütze. Die
offene Kommunikation mit den Bürgern und die fortschreitende
Technik erleichtern die Arbeit enorm.»
Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch
Tobias Müller, Stv. Leiter Tiefbau: «In meinem Büro wälze ich
täglich enorm viele Akten und Projekte – eine Folge meines
äusserst vielseitigen und spannenden Jobs. Ich bin zuständig
für das Erhaltungsmanagement aller Gemeindestrassen, der
Flur- und Waldwege, der Fluss- und Treppenwege sowie der
Brücken, der Bachverbauungen und der Personenunterführungen. Meine Arbeit läuft mir ring, da auf der Gemeindeverwaltung
die Abläufe klar strukturiert, die Kompetenzen definiert und die
Bewilligungsgremien gut aufgestellt sind. Zudem kann ich auf
ein gut funktionierendes Finanzwesen zählen.»
Auf der Seite für die amtlichen Publikationen werden in loser
Folge Mitarbeitende der Gemeinde Küsnacht vorgestellt, um
den Küsnachterinnen und Küsnachtern Menschen, die für die
Gemeinde im Einsatz sind, näherzubringen.
K I R C H E / S C H U L E / PA R TE I E N / VE R E I N E
Küsnachter
Sekundarschüler im Schneewunderland
Vergnügt und startbereit: die Schülerinnen der 1. Sek.
von Elm verteilte sich diese Menschenmenge schnell. In Dreiergruppen durften sich die Lernenden frei im
Skigebiet bewegen. Die restlichen
Schülerinnen und Schüler wurden an
der Talstation zuerst mit einem Schlitten ausgerüstet, bevor auch sie entlassen wurden. Nach einem fantastischen Morgen trafen sich die Klassen
im Bergrestaurant Ämpächli ein, um
durchgezählt zu werden und sich für
den Nachmittag zu stärken. Nach einem schnellen Mittagessen ging es sofort wieder auf die Piste. Die Schlittler
liessen sich trotz immer holpriger
werdender Schlittelpiste den Spass
nicht verderben, im Gegenteil: Die
Freude am Schnee und am makellosen Wetter hielt den ganzen Tag an.
Um 15.15 Uhr war leider schon die
Foto: zvg.
Zeit gekommen, um sich auf dem
Parkplatz an der Talstation zu versammeln und die ganze Ausrüstung
wieder in den Cars zu verstauen. Die
Rückfahrt verlief sehr still, schon fast
unheimlich. Doch dies war das Zeichen für einen rundum gelungenen
und ausgekosteten Skitag.
Sekundarschule Küsnacht
Natalie Rickli aus Winterthur ist die Frau, die 2011
mit dem besten Resultat
als Nationalrätin gewählt
worden ist. Auf Besuch in
Uetikon gab sie Einblicke in
die laufenden Geschäfte im
Parlament.
Drei Punkte, die ärgern
«Leider kann ich Ihnen nicht viel Erfreuliches berichten, weil in Bundesbern viele Volksentscheide nicht umgesetzt werden. Besonders diese drei
Punkte ärgern mich ...» waren ihre
Eingangsworte.
1. Das Parlament und der Bundesrat verzögern die Umsetzung von
Volksentscheiden, wie das Beispiel
der Ausschaffungsinitiative belegt.
Man findet immer wieder kreative
Vorschläge für eine Verzögerung. Der
Ständerat möchte, dass sogenannte
Härtefälle in der Schweiz bleiben
können. Es ist zu befürchten, dass
sich FDP und CVP im Nationalrat anschliessen werden.
2. Unser Bundesrat hat bei der
EU keinen selbstbewussten Auftritt
hinterlassen. Zwar sollen viele Punkte gemäss SVP-Initiative übernom-
5
Am 6. März organisiert der Familien-Club Küsnacht FCK zum ersten
Mal eine Kinderdisco für Primarschulkinder. Für fünf Franken erhalten die Kinder nebst Eintritt einen
Hotdog sowie ein Getränk. Das Partyprogramm ist auf Kinder zwischen
fünf und zwölf Jahren ausgerichtet
und dauert von 18.00 bis 20.30 Uhr.
Es sind tolle Showeinlagen geplant
und ein Super-DJ ist engagiert. Ferner wird es eine Breakdancevorführung geben. Eine Vortänzerin wird
die kleineren Kinder zum Mitmachen
animieren. Der Familien-Club freut
sich, mit den Kindern einen bunten
freudigen Abend zu verbringen – eine
Mitgliedschaft im Familien-Club ist
für das Mitfeiern nicht notwendig.
Schüler, die auf den Anlass aufmerksam geworden sind, dürfen gerne ihre Klassengspänli mitbringen.
Ab 20.30 Uhr ist Schluss mit der
Kinderdiscomusik. Die Eltern dürfen
aber gerne den Abend – mit oder ohne Kinder – bis 22 Uhr bei einem
Glas Rotwein ausklingen lassen. (e.)
Bestgewählte Nationalrätin zu Besuch in Uetikon
Jung, dynamisch, offen, ehrlich und
gradlinig, so wurde sie von Kantonsrätin und Bezirksparteipräsidentin
Theres Weber-Gachnang vorgestellt.
«Sie weiss, was sie will, und ist bereit, sich voll und ganz dafür einzusetzen. Sicherheit und Medienpolitik
sind zwei ihrer Kernthemen.»
Über 100 Gäste, Junge und Ältere aus verschiedenen Orten und Parteien und die Kantonsratskandidaten Hans-Peter Amrein, Küsnacht,
Christian Hurter, Uetikon, Peter
Frey, Stäfa, Barbara Kluge, Meilen,
Domenic Ledergerber, Herrliberg
und Martin Hirs, Zollikon, wurden
nicht enttäuscht: Natalie Rickli erzählte fundiert und kompetent über
das Geschehen in Bern.
5. März 2015
Küsnachter Kinderdisco
Bei prachtvollem Wetter genoss die Sekundarschule
Küsnacht den Skitag in
Elm. Ob auf den Skiern,
dem Snowboard oder dem
Schlitten, ihren Spass
hatten alle 140 Schüler.
Mit dem vierten Anlauf klappte es
endlich. Aufgrund schlechter Wetterbedingungen musste das Datum des
Skitags der Sekundarschule Küsnacht
mehrmals verschoben werden. Doch
am Donnerstag, 26. Februar, fand er
endlich statt.
Das Warten hatte sich gelohnt. 140
Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Zentrum wurden in Elm mit
traumhaft schönem Wetter, wolkenlosem Himmel und optimalen Pistenverhältnissen belohnt.
Morgens um 7.45 Uhr versammelten sich die neun Klassen bei den bereitstehenden Cars. Dank einer guten
Organisation konnte alles schnell verladen und die Abfahrt ein wenig vorverschoben werden. Voller Vorfreude
auf einen schönen Ausflug ins Schneewunderland fuhr die Carkarawane los
in Richtung Glarnerland. Nach einer
eineinhalbstündigen Fahrt trafen die
Cars in Elm ein. Die Ski- und Snowboarder reihten sich, nach der Ticketverteilung, in der lange Schlange vor
den Gondeln ein. Doch auf den zahlreichen und gut präparierten Pisten
Nr. 10
Kinderdisco, Fr, 6. März, 18.00–20.30, danach Ausklang mit Eltern. Sunnemetzg,
Ludwig-Snell-Weg 1, Küsnacht. Eintritt 5.-
Vortragsreihe Glück:
«Glück im Märchen»
In einer Symbolsprache erzählen uns
Märchen von Lebenswegen. Sie zeigen auf, wo sich unser Glück befinden könnte. Ob wir die dargebotenen
Gelegenheiten nutzen oder achtlos
daran vorübergehen, liegt bei uns
selbst. Dies verdeutlicht die Referentin Heidi Ringli anhand von ausgewählten Märchen. (e.)
Vortrag, 11. März, 14.15 Uhr, reformiertes
Kirchgemeindehaus, Küsnacht. Eintritt
frei. Kontakt: Silke Korn: 044 914 20 45.
«End of Season»Schaulaufen des ECK
Theres Weber-Gachnang, Natalie Rickli, Christian Hurter (Vizepräsident SVP Bezirk Meilen), Regina Weber (Präsidentin SVP Uetikon)
Foto: zvg.
men werden, aber nur, wenn die EU
einverstanden ist. Das stärkt unsere
Position natürlich nicht. Ausserdem
sollen der Familiennachzug und der
Zugang zu Sozialleistungen nicht eingeschränkt werden.
3. Die Pädophilen-Initiative wurde
vom Volk ebenfalls klar angenommen, aber bis heute gibt es keine gesetzliche Grundlage für ein Arbeitsverbot mit Kindern. Es ist bedenklich
wie untätig Parlament und Bundesrat
sind. Gerade heute wurde ein Fall eines Kinderarzts bekannt, der wegen
Kinderpornografie verurteilt wurde.
Er hat kein Berufsverbot erhalten.
Der Bundesrat scheint auch hier den
Volkswillen nicht ernst zu nehmen.
«Die Bundesverwaltung beschäftigt 38 000 Personen – ich frage mich
manchmal: Was tun sie den ganzen
Tag?» Das zustimmende Raunen der
Zuhörerinnen und Zuhörer war deutlich hörbar bei dieser Aussage. «Eine
Deregulierung ist dringend nötig!
Statt immer mehr Auflagen und Vorschriften sollten wir endlich den Mut
haben, unserer Wirtschaft und den
vielen KMU mehr Freiheit zu geben,
sonst ersticken sie und wir damit!»
Unabhängige Medien
sind gewünscht
Als Präsidentin der Aktion Medienfreiheit erläuterte Natalie Rickli zum
Schluss ihre Haltung zu den BillagGebühren: «Brauchen wir 18 staatliche TV- und 8 staatliche Radiosender? Wäre ein TV- und Radiosender
pro Region nicht absolut genügend
neben dem breiten privaten Angebot?» So könnten die Gebühren massiv gesenkt werden. Heute werden
von der Billag jährlich über 1,3 Milliarden eingetrieben. Neu soll dies eine Steuer werden: Dann müssen
auch Personen ohne Empfangsgerät –
zum Beispiel Blinde und Taube – eine
Mediensteuer bezahlen. Unternehmen werden noch mehr zur Kasse
gebeten, bis zu 39 000 Franken pro
Jahr, obwohl juristische Personen gar
nicht fernsehen oder Radio hören
können. Der Gewerbeverband hat gegen diese neue Billag-Mediensteuer
das Referendum ergriffen. Abgestimmt wird am 14. Juni. Natalie Rickli rief schon jetzt zu einem deutlichen Nein zu dieser unfairen Steuer
auf.
Der grosse Applaus des Publikums und die anschliessenden Gespräche zeigten, dass diese Frau den
Puls des Volks spürt. Christian Hurter, Vizepräsident der SVP Bezirk
Meilen und Kantonsratskandidat,
dankte Natalie Rickli für ihren Besuch und wünschte ihr alles Gute und
viel Energie für ihre Zukunft, bevor
er alle zu einem feinen Apéro einladen durfte.
SVP, Bezirk Meilen
Der Eislaufclub Küsnacht (ECK) hat
für sein «End of Season»-Schaulaufen
am 14. März auf der KEK das Thema
«Back to the Future» gewählt und
nimmt zusammen mit über 130 Läuferinnen und Läufern Bezug auf die
Filmtrilogie der späten 80er-Jahre.
Erinnern Sie sich: Die Handlung
erzählt die Geschichte eines Teenagers, der mithilfe einer Zeitmaschine, die von einem etwas verrückten
Professor gebaut wurde, in die Vergangenheit reist … In diesem gleichen Prinzip lädt der ECK alle Zuschauer ein, auf dem Eis mit unseren
Stars von gestern und morgen durch
die verschiedenen Zeitepochen zu
reisen. Seit bereits mehr als einem
halben Jahrhundert vertreten unsere
«Champions» erfolgreich die Farben
des EC Küsnacht auf den nationalen
wie auch internationalen Podesten.
«End of Season»-Schaulaufen des EC Küsnacht: 14. März, 16 Uhr, KEK.
ANZEIGEN
6
Küsnachter
Nr. 10
VE R E I N E / PA R TE I E N
5. März 2015
Missglückter Auftakt der Aquastar
Wasserballer nach der Winterpause
AUS DER KÜSNACHTER POLITIK
Zentrumsentwicklung in
Küsnacht – quo vadis?
Die Wasserballer von Aquastar müssen zwei Niederlagen innert dreier Tage
einstecken. Gegen Lausanne
Natation verliert das NLBTeam klar, in Schaffhausen
nur ganz knapp.
Werner Furrer
Als vor einigen Jahren der Kredit für
die Neugestaltung des Zentrums abgelehnt wurde, stand man vor einem
Scherbenhaufen. Der Gemeinderat erhielt den Auftrag, ein Mitwirkungsverfahren
zur
Zentrumsentwicklung
durchzuführen. Zu den ersten Versammlungen fanden sich über 120
Teilnehmer ein. Bald stellte sich aber
heraus, dass bei so gegensätzlichen
Ansichten ein Konsens wohl kaum gefunden werden kann. Die einen befürworteten ein verdichtetes Bauen, die
anderen eine grüne Wiese! Daher erstaunt es kaum, dass bei den letzten
Versammlungen nur noch etwa 80
Teilnehmer erschienen.
Der Gemeinderat war gezwungen,
mit den Vorgaben des Mitwirkungsverfahrens
einen
Projektwettbewerb
durchzuführen. Das Siegerprojekt vermochte dann wohl auch nur halbherzig zu überzeugen. Trotzdem sprach
der Souverän einen sehr hohen Kredit
zur Ausarbeitung des Projekts. Jetzt
aber kann schon gesagt werden, dass
die Überbauung eines Areals bei einem Bahnhof eine viel höhere Dichte
aufweisen sollte. Wenn man dann noch
die Nutzung der beiden kleinen Baukörper betrachtet, muss man sich
schon fragen, ob ein Familienzentrum
und eine Bibliothek wohl sinnvoll sind.
Küsnacht leistet sich schon den Luxus
von drei Bibliotheken (ein ganzes Gebäude für die Kantonsschule, einen
ganzen Keller im Schulhaus Wiltisgasse für die Schule und die Gemeindebibliothek im Höchhus). Küsnacht verpasst mit dem Projekt eine einmalige
Gelegenheit, Wohnraum an begehrter
Lage (z.B. Alterswohnungen) zu erstel-
«Die Zentrumsplanung wird
wohl noch einiges zu
reden geben.»
Werner Furrer, Vizepräsident
der SVP Küsnacht
len. Ein Ärztezentrum wäre wohl auch
sinnvoll. Solche Bauten würden der
Gemeinde zusätzliche Einnahmen bescheren, während die vorgesehenen
Lösungen nur Kosten bringen werden.
Dass nun noch ein weiteres Projekt
mit einer zweiten Parkebene vorgelegt
wird, ist wohl zu erwarten gewesen.
Dieser leider zu spät vorliegende Plan
verschönert das Areal wohl auch
kaum! Es ist überhaupt fraglich, ob
mehr Parkplätze notwendig sind, werden doch täglich einige Plätze nicht belegt.
Die Zentrumsplanung wird wohl
noch einiges zu reden geben.
Werner Furrer ist Vizepräsident der SVP
Küsnacht.
Foto: zvg.
Der alte ist der neue Vorstand
Der Vorstand des Tennisclubs Itschnach wurde bei der Generalversammlung
bestätigt: Karin Dolder (Aktuarin), Marco Bäschlin (Präsident), Heidi Haltiner (Vizepräsidentin, Beisitzerin) (vorne von links), Pascal Humm (Spielleiter), Claudia Bortune (Juniorenleiterin), François Hirzel (Kassier), Rosario
Giuliano (Platzchef) (hinten von links). Mehr Infos: www.tc-itschnach.ch
Nach der Winterpause startet Aquastar mit altbekannten Gesichtern, aber
auch einigen Newcomern. Die Nachwuchsspieler Fabian Rengel, Gian
Gröbli und Patrick Wiech werden
langsam in die NLB eingeführt.
In Lausanne kämpft Aquastar anfänglich mit Startschwierigkeiten;
nach knapp fünf Minuten steht es bereits 0:3. Nach einem Foul von Lausanne, das zu einer Ein-Mann-mehrSituation für Aquastar führte, wird
das erste Time-out eingelöst. Karoly
Szasz, Trainer von Aquastar, rüttelt
die Mannschaft wach, und Ende des
ersten Viertels hat die Heimmannschaft auf 2:3 aufgeholt. Beide Tore
fielen durch Adam Ferenczy.
Im zweiten Viertel startet die
Heimmannschaft motivierter, doch
trotzdem mangelt es an Präsenz im
Spiel. Den Lausannern wird zu viel
Freiraum gelassen; vor allem bei Konterangriffen. Diese sind stark bedingt
durch Fehler in der Angriffsphase von
Aquastar, in der zu wenig Konzentration der Spieler aufgebracht wird. Der
Ball wird in ungünstigen Situation verloren, sei dies wegen eines Fehlpasses
oder durch einen zu schnell ausgeführten und folglich unpräzisen
Schuss. Gegen Ende des zweiten Viertels raffen sich die Aquastars zusammen und gleichen beinahe aus; es
steht zur Hälfte 4:5 für Lausanne. Das
dritte Viertel ist das Viertel der Nachwuchsspieler von Aquastar. Alle drei
bekommen ihre Einsätze und sammeln so wichtige Erfahrung. Aquastar
bleibt aber passiv und erkämpft sich
kaum eine Angriffschance. Das Center,
besetzt durch Szasz, Wiech und Yoan
Cuesta, wird selten angespielt, da Lausanne genau dies zu verhindern vermag. Einige wenige Bälle kommen bei
Cuesta an und finden das Tor. Zu Beginn des letzten Viertels steht es 12:6
für Lausanne. Etliche Rausstellungen
bei beiden Mannschaften schwächen
die Teams, und langsam zehren viele
Spieler an den letzten Kraftreserven.
Aquastar vermag es, noch drei Punkte
wettzumachen, was aber schliesslich
nicht reicht, um den Sieg zu holen. Die
Heimmannschaft verliert mit 9:17 gegen Lausanne Natation.
Zweites Spiel stark umkämpft
Trotz der Niederlage bleibt Aquastar
positiv eingestellt auf zukünftige Spiele. Zum einen muss sich die Mannschaft zuerst wieder finden nach der
Der Trainer ist auch Spieler: Karoly Szasz.
Arpad Petrov im Zweikampf mit einem Spieler von Lausanne Natation.
längeren Winterpause, zum anderen
sind die Nachwuchsspieler wieder um
eine Spielerfahrung reicher – und somit wertvoller im nächsten Meisterschaftsspiel.
Das nächste Spiel folgte auch umgehend: Kaum 24 Stunden später
steht das NLB-Team von Aquastar
wieder im Hallenbad – diesmal in
Schaffhausen, gegen die U20-Auswahl
des SC Schaffhausen. Wieder kämpft
Aquastar mit Anlaufschwierigkeiten,
die beiden ersten Tore erzielt der SC
Schaffhausen. Keine zwei Minuten
später aber gleicht Aquastar aus – ein
Tor fällt durch den Spielertrainer
Szasz und das andere durch den erst
20-jährigen David Miskovic, der mit
einem herrlichen Distanzschuss einnetzt. Doch als ob dem nicht genug
wäre: Kurz vor Schluss trifft Ashkan
Hesabian aus einem beinahe unmöglich spitzen Winkel, was nach dem
ersten Viertel zu einem Zwischenresultat von 3:2 für die Gastmannschaft Aquastar führt.
Das zweite Viertel wird vor allem
durch Angriffe der Schaffhausener
Wasserballer geprägt. Es fallen sechs
Tore, jedoch nur eines davon durch
Aquastar. Goalie René Moor verhindert mit glanzvollen Paraden Schlimmeres. Es steht zur Hälfte 7:4 für
Schaffhausen U20. In der Folge setzt
Aquastar vermehrt auf jüngere Spieler
wie Laszlo Balzam und Patrick Wiech
im Center. Dieser erzielt auf Vorbereitungen von Ferenczy drei Tore, was –
in Verbindung mit solider Defensivarbeit – zum Ausgleich führt. Es steht
am Ende des dritten Viertels 9:9.
Das letzte Viertel steht an, Nervosität und Erschöpfung zeichnen sich im
Spiel ab. Aquastar, wie auch der SC
Schaffhausen U20, vergibt Chancen,
die eigentlich sichere Tore hätten sein
müssen. Nichtsdestotrotz fallen im
letzten Viertel die meisten Tore. Wiech
und Ferenczy erarbeiten sich in der
Offensive von Aquastar viele Möglichkeiten, in der Defensive versuchen sie,
auch wenn geschwächt durch Rausstellungen, weitere Tore zu verhindern. In den letzten Minuten kommt
Dillen Moerland, jüngster Spieler im
Tagesaufgebot von Aquastar, auch
noch zum Zug und wird in der Defensive eingesetzt. Immer wieder gleichen die Teams aus; zuerst steht es
10:10, nach weniger als 90 Sekunden
bereits 11:11. Ab diesem Zeitpunkt
aber dominiert Schaffhausens U20. Es
gelingt der Heimmannschaft, den Vorsprung erstmals auszubauen und das
Spiel mit 15:12 zu gewinnen.
Aquastar Küsnacht/Zollikon
Foto: Nadine Golinelli
Wärme lässt Blüten spriessen
Vereinzelt kommen bereits erste Knospen aus den Zweigen hervor. Die
farblichen Tupfer in der Natur lassen den Frühlingsanfang erahnen.
Die NLB-Mannschaft von Aquastar während einer Teambesprechung gegen Lausanne Natation.
Fotos: zvg.
KULTUR / AKTUELL
Küsnachter
Nr. 10
5. März 2015
7
Kulturschiene startet in die neue Saison
Am 12. März wird im ausgedienten SBB-Güterschuppen Herrliberg-Feldmeilen
die 15. Saison der Kulturschiene eröffnet.
Beat Bösiger, der sich oft an der
Form der Kugel orientiert, eröffnet
das neue Kulturschienenjahr: «Ich
lasse mich immer wieder ein auf einen Kampf mit der Grobheit des Materials, um ihr am Ende wohltuende
Harmonie abzutrotzen – Harmonie
nach menschlicher Vorstellung, wohlverstanden.»
Weitere Highlights bilden die Virtuosen Othella Dallas, Christina Jaccard und Marcin Grochowina im Bereich des Jazz. Armin Brunner hingegen beschäftigt sich in seinen Konzeptionen mit der melodramatischen
Geschichte der Geigerin Stefi Geyer
und ihren zwei Bewunderern Bela
Bartók und Othmar Schoeck.
Wie auch Vater und Sohn Meier
(siehe Bildlegende) wird Dieter Leuenberger seine Ausstellung mit seinem literarischen Werk untermalen.
Leuenberger bedient sich der Fotografie nicht als Vorlage, sondern als
Anstoss. Er reist quer über den Planeten, entdeckt Licht, Nacht, Landschaften, Situationen und fotografiert
und verwandelt diese. (ng.)
Mehr Infos: www.kulturschiene.ch.
Titus Meier lässt sich zeichnerisch von der Lyrik seines Vaters, Herbert Meier, inspirieren – ab dem 25. April lassen sich seine Werke bestaunen. F: zvg.
LESERBRIEF
Zumikon: Neuer Protest gegen
Alterdurchmischtes Lernen
Letztes Jahr gab das Altersdurchmischte Lernen (AdL)
in Zumikon zu reden. Eltern
sammelten im Sommer über
1000 Unterschriften gegen
dieses Lernmodell. Nun formiert sich neuer Widerstand: Die Gegner haben eine neue Website lanciert.
«Zumikon – eine Klasse für sich», unter diesem Titel hat das «Komitee für
Jahrgangsklassen» ihre neue Homepage aufgeschaltet, die über den Konflikt mit der Schule Zumikon informiert
und die Ziele der Gruppe darlegt
(www.zumikon-eineklassefuersich.ch).
Seit fünf Jahren wird in der Zumiker
Primarschule dem AdL-Konzept entsprechend unterrichtet, was zur Folge
hat, dass die Kinder nicht mehr in
Jahrgangsklassen, sondern in altersdurchmischten Gruppen unterrichtet
werden – dies gefällt nicht allen.
Zwar kam es im November 2014
zu Gesprächen zwischen den AdLGegnern und der Schulpflege, doch
das Schulmodell wurde beibehalten.
In einem Flyer, der letzten Freitag in
alle Zumiker Haushalte verteilt wurde,
fasst das Komitee seinen Protest in
Worte: «Fünfjährige ADL-Erfahrung,
Fakten und Zahlen zeigen auf: Im soziokulturellen Umfeld von Zumikon
lässt sich das ADL-Unterrichtsmodell
ANZEIGEN
nicht erfolgreich umsetzen. Wir sind
deshalb überzeugt, dass die Rückkehr
zu Jahrgangsklassen der erste richtige
Schritt ist, den nötigen Turnaround
einzuleiten.» Demonstrativ setzt das
Komitee auf der Homepage auf eine
konstruktive und faire Debatte.
So wünscht es Philipp Apafi, der
nach den Frühlingsferien neu den
Posten des Schulleiters besetzen wird,
einen «erfolgreichen Start». Apafi tritt
die Nachfolge von Birgit Höntzsch an.
In den Regeln zur Kommentierung zu
den Blogs, die regelmässig erscheinen
sollen, steht: «Diese soll sachbezogen
und wahr, darf aber auch gerne emotional und kritisch sein. Mutmassungen und Hypothesen sollten nicht als
Fakten dargestellt werden.» Auch der
Schulpräsident Andreas Hugi würdigt
diesen Umstand in der «Zürichsee
Zeitung» vom letzten Montag: Die Seite ermögliche einen konstruktiven
Dialog. Hugi sagt im gleichen Artikel
aber auch in Bezug auf AdL: «Unsere
Haltung ist die gleiche geblieben.»
Aufmerksamkeit erregt die Diskussion übrigens über die Grenzen des
Bezirks Meilen hinaus. So berichtet
auch die NZZ in ihrer Ausgabe vom
letzten Montag über «Unruhe in den
Klassen». Darin werden der höhere
Lärmpegel und Schwierigkeiten beim
Übertritt ins Gymnasium oder die Sek
als Kritikpunkte genannt. Die Schulpflege wiederum wird dahingehend
wiedergegeben, dass AdL die Teamund Sozialkompetenz fördere. (phs.)
Auch 5,375 Mio.
Franken sind zu viel
Ausschnitt aus «Cuatro lunas» von Silva Preiss, 2010, Gouache auf Papier.
Silva Preiss blickt zurück
Ab 8. März stellt Silva
Preiss im Werk 39 in
Küsnacht-Heslibach aus.
«Das wars» könnte man doch ihre
letzte Ausstellung, eine Retrospektive
der letzten 25 Jahre, betiteln, schlägt
die Zürcher Künstlerin Silva Preiss vor
und verwirft die Idee auch gleich wieder – das würde ja vermitteln, dass sie
mit fast 88 Jahren nach dieser Ausstellung keinen Strich mehr machen würde.
Retrospektiven haben immer den
Charakter einer Rückschau, eines gesammelten Überblicks, oft mit dem Bestreben, Entwicklungen oder bestimmte Themen sichtbar zu machen. Ein
Blick auf die Malerei und die Skizzen
von Silva Preiss seit 1990 zeigt eine lebendige Vielfalt unterschiedlicher Themen und wechselnder Stile: von den
atmosphärisch dichten Bildern, die aus
Skizzen am Luganer See entstanden,
über eine 15-teilige Serie kleinformatiger Gemälde, die in leuchtendem Pink
Abstraktes und Gegenständliches in einen musikalischen Dialog treten las-
sen, bis zu den grossformatigen, abstrakten Bildern. Vielfalt bedeutet im
Werk von Silva Preiss nicht Widerspruch, sondern zeigt wechselnde
Blickpunkte bei dem Versuch, sich
zeichnend und malend ein Bild von der
Welt, ihren wechselnden Stimmungen
und Momenten zu machen.
Eine Offenheit bestimmt den Malprozess, als ob Preiss ihre Gedanken
nicht beim Sprechen, sondern beim
Malen verfertigt. Ihre Malereien nehmen den Anfang fast ausschliesslich in
kleinformatigen Zeichnungsbüchern.
Hier werden Eindrücke, Zitate, Reisen
und Familienereignisse festgehalten.
Sie sind Skizzenbücher, Tagebücher,
eigenständige Werke, Fundus und Archiv. Aus dem Dokumentierten des eigenen Lebens entstehen oft atmosphärisch verdichtete Malereien. Und so
entscheidet sich Silva Preiss für einen
anderen Ausstellungstitel: «My Journey Called Life». (pd./C. Rotenhan))
Die Galerie Burgerstock lädt zur Vernissage: Sonntag, 8. März, 16 bis 19 Uhr. Ausstellung bis 22. März. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr. Werk
39, Untere Heslibachstrasse 39, Küsnacht.
Am 6. Februar erschien mein Leserbrief mit dem Titel «Die Schule und ihr
Hortbaräggli». Darin rechnete ich mit
Kosten von über 15 Millionen Franken.
Diese Berechnung kam zustande gemäss den Angaben in der Bauausschreibung. In der Bauausschreibung
hiess es, dass für die 4070 Quadratmeter mit Kosten von 3775 Franken pro
Kubikmeter zu rechnen sei. Dies führte
dann zur falschen Annahme, dass dabei Kosten von über 15 Millionen anfallen werden, was scheinbar nicht zutrifft. Die Schulpräsidentin, Frau Glarner, präzisiert nun folgendermassen:
«• die Zahlen stammen offensichtlich aus der Baueingabe vom
18.12.2014
• die zitierten CHF 3775.– sind nicht
der Kubikmeterpreis, sondern die
• gesamten Baukosten in 1000 CHF =
3,775 Mio (BKP 2)
• unser Gebäude kostet nicht 15 Mio.,
sondern 5,375 Mio.
In diesen Zahlen ist der Wert des
Baulandes nicht enthalten.»
Der Souverän darf gespannt sein,
ob diese Kosten nicht überschritten
werden. Die Schulpflege plant zurzeit
noch den Neubau des Schulhauses
Goldbach. Falls beide Projekte ausgeführt werden, kann der Steuerfuss der
Schulgemeinde wohl kaum auf dem
heutigen Niveau gehalten werden.
Werner Furrer,
Vizepräsident SVP Küsnacht
ANZEIGEN
Stadt Zürich
R E G I E R U N G S - U N D KA N TO N S R ATS WA H L E N
Nr. 10
5. März 2015
9
Social Media wichtig vor Wahlen
und für Kandidierende
Markus Bischoff, Martin Graf, Jacqueline Fehr, Markus Kägi (v.l.).
Foto: pm.
«Es braucht günstigen Wohnraum»
Das Thema «günstiger
Wohnraum» steht bei den
Kandidierenden für den
Regierungsrat und den
Kantonsrat weit oben auf
der politischen Agenda. Die
Zürcher Wohnbaugenossenschaften luden zu einer
Info-Veranstaltung ein.
genossenschaften Zürich anlässlich
einer Pressekonferenz fest. Das sei
positiv.
Beim Willen, diesen zu fördern,
gebe es aber grosse Unterschiede.
Für SVP, FDP und GLP dürfe die Förderung nichts kosten. Einige Antworten hätten auch offengelegt, dass der
Unterschied zwischen gemeinnützigem und subventioniertem Wohnungsbau nicht allen klar sei. Der gemeinnützige Wohnungsbau sei aber
in der Kantonsverfassung festgelegt.
Pia Meier
Drei Beispiele
Wohnen ist im Kampf um die Regierungsrats- und Kantonsratssitze ein
zentrales Thema. Das Engagement ist
allerdings sehr unterschiedlich, wie
die Wohnbaugenossenschaften Zürich anlässlich einer Medienkonferenz festhielten. Sie haben allen Regierungsratskandierenden sowie allen Parteien drei Fragen zum Thema
gemeinnütziger Wohnungsbau gestellt: «Muss zur Umsetzung des Verfassungsauftrags für die Förderung
des gemeinnützigen Wohnungsbaus
mehr getan werden»?, «Mit welchen
Massnahmen soll der Regierungsrat
gemeinnützigen Wohnungsbau fördern»? und «Mit der neuen Revision
des Raumplanungsgesetzes soll die
Möglichkeit geschaffen werden, mit
dem Ertrag aus der Mehrwertabgabe
gemeinnützigen Wohnungsbau zu
fördern»?
Die Fragen wurden nicht von allen Parteien beantwortet, so unter
anderem nicht von der CVP. «Alle
Parteien, die geantwortet haben, sehen einen Mangel an günstigem
Wohnraum», hielten die Wohnbau-
Wohnbaugenossenschaften
bauen
aber nicht nur bezahlbaren Wohnraum, sie sind auch ein gesellschaftlicher Faktor: Integration, Beziehung
zum Quartier und Engagement für
die Gesellschaft, wie an der Pressekonferenz in Anwesenheit der Regierungsräte Markus Kägi (SVP) und
Martin Graf (Grüne) sowie der Kandidierenden Jacqueline Fehr (SP) und
Markus Bischoff (AL) betont wurde.
Drei Beispiele für gemeinnützigen
Wohnungsbau wurden vorgestellt. An
erster Stelle stand das Projekt «mehr
als wohnen», wo der Anlass stattfand. Dieses beispielhafte und innovative Projekt bietet unter anderem
verschiedene Wohnformen. Die Gewo
Züri Ost besitzt zum Beispiel Liegenschaften in Uster und Mönchaltorf.
Sie arbeitet unter anderem mit der
Gemeinde zusammen. Weiter wurde
das Projekt der Baugenossenschaft
der Baufreunde, welche unter anderem Wohnungen in Zürich Affoltern
hat, vorgestellt. Diese will hochwertigen und preisgünstigen Wohnraum
bieten.
Nutzen amtierende Regierungsräte und Regierungsratskandidatinnen Social
Media und, wenn ja, wie
intensiv? Diesen Fragen
stellten die FDP-Frauen
Ernst Stocker (SVP), Martin
Graf (Grüne), Carmen
Walker Späh (FDP), Silvia
Steiner (CVP) und Jacqueline Fehr (SP).
Carmen Walker Späh (FDP), Jacqueline Fehr (SP) und Martin Graf (SP).
Pia Meier
Die FDP-Frauen luden Regierungsräte und Regierungsratskandidatinnen der grossen Parteien zu einer
Veranstaltung mit dem Titel «Social
Media: Chance oder Gefahr?» ein.
Das Podium leitete Journalistin Esther Girsberger.
Grosse Zurückhaltung
Immer wieder tappen Politikerinnen
und Politiker in die Falle der schnellen Kommunikation von Twitter und
Facebook. Die anwesenden Regierungsräte und Regierungsratskandidaten sind wohl nicht zuletzt aus diesem Grund äusserst vorsichtig mit
Facebook. Sie lesen etwas lieber
mehrfach, bevor sie es posten, oder
lassen es durch Dritte kontrollieren.
Die amtierenden Regierungsräte sind
noch zurückhaltender als die Kandidaten und nutzen Facebook relativ
wenig. Ihre Zurückhaltung erklären
diese aber nicht nur mit Persönlichem, sondern auch mit möglichen
Indiskretionen im Regierungsrat und
Zeitmangel. «Ich habe Facebook
nicht nötig», hielt Ernst Stocker fest.
Zudem habe er keine Zeit, Facebook
selbst zu bewirtschaften. Auch Martin Graf ist zurückhaltend. Auf die
Wahlen hin wird er aber aktiver.
Dass sich die Facebook-Nutzer duzen, ist für ihn kein Grund für die Zurückhaltung.
Die anwesenden Regierungsratskandidatinnen sind viel aktiver als
die beiden Regierungsräte. Aber auch
da gibt es Unterschiede. Silvia Steiner zum Beispiel lässt Organisatorisches bewirtschaften, Persönliches
postet sie selbst. Jacqueline Fehr
Ernst Stocker (SVP) und Silvia Steiner (CVP).
macht alles selbst. Sie sieht aber
Facebook auch nicht als Instrument
in der Exekutive, würde also weniger
posten, wenn sie in den Regierungsrat gewählt würde. Carmen Walker
Späh macht es Freude, zum Beispiel
Fotos von Standaktionen zu posten,
aber nicht nur für sich, sondern auch
für die Kandidierenden der FDP für
den Kantonsrat.
Alle Anwesenden gaben an, dass
sie ihre Freunde aussuchen, also
nicht alle Freundschaftsanfragen annehmen. «Ich schaue mir die Anfragen genau an», hielt Walker Späh
fest. Fehr selektioniert ebenfalls. Sie
sieht Social Media aber auch als
Möglichkeit, die Bürgerinnen und
Bürger zu motivieren, sich an den
Wahlen zu beteiligen. Alle Regierungskandidatinnen gaben an, ihre
Freunde zu kennen.
Wenig Twitter
Während Steiner Social Media als
Tool vor allem für Jüngere sieht, fanden die anderen Anwesenden, dass
Social Media sich für alle Altersgrup-
Fotos: pm.
pen eignen. Auf Twitter sind von den
Anwesenden nur Fehr und Steiner.
Walker Späh hielt fest, dass sie nicht
zu allem etwas sagen müsse. Steiner
findet es schwierig, die Wichtigkeit
dieses Mediums abzuschätzen. Fehr
hingegen sieht Twitter als demokratisches Instrument, als eine Möglichkeit der direkten Kommunikation,
denn Twitter sei sehr schnell und
sehr breit. «Das hat spannende Aspekte», betonte sie.
Graf zeigte sich überzeugt, dass
er im Fall Carlos früher hätte kommunizieren sollen; Twitter hätte aber
auch nicht geholfen, betonte er. Er
sieht Twitter eher als Kampagnentool. Grundsätzlich sei es wegen der
Justiz heikel, mittels Social Media zu
kommunizieren, so Graf.
Während Fehr Social Media auch
als Möglichkeit sieht, etwas zu präzisieren, und es auch schon so genutzt
hat, ist es für Steiner schwierig, sich
mittels Social Media zu rechtfertigen
oder etwas klarzustellen. Lieber kontrolliert man alles vorher genau, da
die Gefahr gross ist.
ANZEIGEN
Zur Ergänzung unseres Spitex-Teams suchen wir nach Vereinbarung eine(n)
Spitex-MitarbeiterIn 40–50%
für den Bereich Hauswirtschaft und Ernährung
Wenn Sie gerne Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen
in ihrem Alltag unterstützen, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein zu Ihren Stärken zählen und wenn Sie mobil (eigenes
Auto) und punkto Arbeitszeit flexibel sind, zeitgemässe Anstellungsbedingungen, eine gute Entlöhnung und die Möglichkeit zur
Weiterbildung schätzen, dann möchten wir Sie gerne kennen lernen!
Für Fragen steht Ihnen Frau De Genua, Tel. 043 266 70 20/24
gerne zur Verfügung.
Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an:
SPITEX Küsnacht, P. Wildhaber Isler, Geschäftsleiterin
Obere Dorfstrasse 27, 8700 Küsnacht
KLEINANZEIGEN
Diverses
Aufgepasst! Herr Peter sucht Pelze, Nerze,
Handtaschen, Schmuck sowie Antiquitäten,
Porzellan, Teppiche, Zinn. Seriöse Kaufabwicklung. Telefon 078 820 44 13
Diverses
Übersetzungen D, F, E, J, Tel. 079 377 12 46
STELLEN
Erfahrene, flexible
Pflegefachfrau (CH)
pflegt und betreut Sie bei Ihnen
zu Hause (auch nachts).
80–100%. Gute Referenzen.
Ich freue mich auf Ihren Anruf!
Telefon 079 812 46 27
K L E I N A N Z E I G E N
STELLEN
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
10
Küsnachter
Nr. 10
5. März 2015
Der Natur- und Vogelschutz
Maur-Zumikon
lädt ein zu einem Foto- und Videovortrag
von Dr. Martin Spiess und Dr. Chantal
Guggenbühl
TUNESIEN –
alles nur Sand?
Wann: Mittwoch, 11. März 2015
19.30 Uhr
Wo:
Im Kirchgemeindehaus Kreuzbühl
Chrüzbüelweg, Maur
Kosten: Gratis für Mitglieder
freiwilliger Beitrag für Nichtmitglieder
Jede Woche
das Neueste und Aktuellste
aus dem Quartier:
www.lokalinfo.ch
REGLI
SCHNIDER
GROB
«Gerne unterstütze ich Sie bei der
Erstellung Ihrer Steuererklärung 2014.»
Persönliche Beratung in Erbschafts- und Steuerfragen:
Marco Grob
Inhaber des Zürcher Notar-Patentes,
ehemaliger Steuerkommissär des Kantonalen Steueramtes
Seestrasse 105, Küsnacht, Telefon 044 991 30 88
[email protected], www.rsg-partners.ch
Auf einen Blick
Bäckerei-Konditorei
Kehrichtabfuhr/ Tankstelle
Storenfabrik
Von Burg, Allmendstrasse 4
Küsnacht
044 910 42 75
Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89
Küsnacht
044 914 70 80
Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46
Zürich-Leimbach
044 482 36 81
www.kaestli-storen-ag.ch
Gipser- und
Stukkaturgeschäft
Messerschmied/Stahlwaren
Rasenmäher/Schleiferei
Teppiche/Parkett
Vorhänge/PVC-Beläge
Mario Cunti, Gartenstr. 21
Küsnacht
044 910 18 16
M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3
Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62
Schmidli Innendekoration, Drusbergstr.
18, Erlenbach
044 910 87 42
Umzüge
Hausräumungen
Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89
Küsnacht
044 914 70 80
Umzüge/Hausräumungen
Entsorgung/Reinigung
Abbas Hamidi, 079 680 20 19
Für Ihre Eintragungen
in unserer Rubrik
«Auf einen Blick»:
Frau H. Haltiner
berät Sie gerne.
Telefon 044 910 88 26
KA N TO N S R ATS WA H L E N
Küsnachter
Nr. 10
5. März 2015
11
«Jede Idee sollte man näher anschauen»
Theres Weber tritt am 12.
April auf dem ersten Listenplatz der SVP Bezirk Meilen
für die Kantonsratswahlen
an. Der «Küsnachter» sprach
mit der Uetikerin unter anderem über ihr künftiges Amt
als Kantonsratspräsidentin.
und Exportfirmen. Die KMU müssen
aber die Kraft haben, selbst aus einer
solchen Situation herauszukommen.
Stützungsmassnahmen sind langfristig sicher nicht das richtige Mittel.
Interview: Philippa Schmidt
Theres Weber, Sie werden voraussichtlich
zur Kantonsratspräsidentin gewählt. Wie
wollen Sie das Gremium prägen?
Als Präsidentin prägt man den Kantonsrat nicht politisch, denn politisch
Einfluss nehmen kann man einzig
mit einem Stichentscheid. Sonst
stimmt man nur ab, wenn es um das
Erreichen eines Quorums geht. Mir
ist es wichtig, dass ich für alle die
gleichen Massstäbe setze und fair,
korrekt und effizient führe. Ich fühle
mich zudem geehrt, den Kanton Zürich nach aussen vertreten zu dürfen.
Ist es für Sie als überzeugte Parteipolitikerin schwierig, überparteilich zu agieren?
Das ist für alle Präsidenten anspruchsvoll. Ich werde nicht mehr
politisch zu Sachvorlagen sprechen,
sondern mich auf die Leitung der
Verhandlungen konzentrieren. Zudem habe ich die Interessen des Zürcher Kantonsrats nach aussen zu vertreten. Eine spannende und abwechslungsreiche Aufgabe.
Sind Sie zuversichtlich, dass der Kantonsrat mehrheitlich bürgerlich bleiben wird?
Es ist von höchster Bedeutung, dass
der Wirtschaftskanton Zürich bürgerlich bleibt. Die Mehrheit ist hauchdünn: Wenn wir diese beibehalten
Theres Weber.
Foto: phs.
wollen, müssen wir alles geben für
die kommenden Wahlen.
Wie sieht es mit dem Respekt gegenüber Frauen aus. Werden Politikerinnen
heute als gleichberechtigt akzeptiert?
Das werden sie. Aber sie sind
schwierig zu finden. Ich merke, dass
Frauen sich selbst gegenüber höhere
Ansprüche haben. Gleichzeitig erlebe
ich viele Frauen, die in der Politik tolle Arbeit leisten.
Es gibt andere Listen, die einen höheren
Frauenanteil haben: Ein SVP-Problem?
Nein, es ist eher ein KMU-Problem.
Wir haben viele Frauen, die eine Familie haben und in einem KMU mitarbeiten. Sie wollen und können sich
nicht noch mehr aufladen. Man muss
sie doppelt motivieren für ein politisches Engagement.
Der starke Franken beschäftigt uns derzeit. Wie stehen Sie zur Forderung, dass
der Kanton KMU unterstützen soll?
Es ist keine einfache Situation, speziell für den Tourismus oder Import-
Die Kraft ist das eine, Arbeitsplätze, die
verloren gehen, das andere.
Man hat vor einigen Jahren den Entscheid gefällt, den Euro zu stützen.
Damit war ich nicht glücklich. Er wäre wohl auch gesunken, aber wahrscheinlich langsamer. Das hätte Zeit
für Anpassungen gegeben. In vielen
KMU und auch in der Landwirtschaft
haben wir keine Chance, Produkte
zum gleichen Preis wie das Ausland
zu produzieren. Die unzähligen Auflagen und Einschränkungen verhindern das. Man muss bessere Qualität
liefern und den Kunden erklären,
warum ein Produkt mehr kostet.
Stichwort Landwirtschaft: Diese wird – von
der SVP unterstützt –massiv subventioniert.
Ist das nicht inkonsequent, da die Partei
ansonsten einen schlanken Staat fordert?
Früher wurde die Landwirtschaft über
den Milchpreis und Flächenbeiträge
gestützt, jetzt über andere Faktoren.
Das führt dazu, dass man viele Stunden Formulare ausfüllt und Ökobüros
wie Pilze aus dem Boden schiessen.
Ich wäre froh um weniger Stützungen,
dafür aber mehr Freiheiten. Der Konsument, der uns bei Abstimmungen
Tier- und Naturschutzauflagen und
Stallbauvorschriften verschärft, muss
ehrlich sein: Mehr Auflagen heisst,
dass der Kunde sein Brot, Freilandei
oder Biofleisch auch voll bezahlen
muss. Weniger Auflagen bzw. mehr
Freiheiten für die Produzenten würden zu tieferen Preisen führen.
Sie unterstützen die Anti-Stau-Initiati-
ve. Brauchen wir diese überhaupt noch
angesichts der Westumfahrung?
Wir sind am rechten und nicht am linken Seeufer. Wenn ich am Morgen Radio höre, herrscht bei der Westumfahrung und auf dem Nordring immer
Stau. Wir haben viele Leute in diesem
Kanton, speziell auch das Gewerbe, die
von A nach B müssen ... Die Einfahrt
in die Stadt ist das Nadelöhr, um auf
die Autobahn zu kommen. Wir
bräuchten in der unteren Seehälfte eine Fähre, einen Tunnel oder eine Brücke, damit wir auf den West- oder den
Nordring kommen, ohne die Stadt zu
belasten, wenn diese das nicht will.
Und der Zusammenschluss der Oberlandautobahn wäre schon seit Jahrzehnten nötig.
Die Stadtzürcher haben 2011 der Städteinitiative und damit der Bevorzugung des
ÖVs zugestimmt. Muss diese direktdemokratische Entscheidung nicht respektiert
werden?
Ich würde das gerne respektieren,
wenn die Stadt Zürich es selbst bezahlen und die Folgen von abnehmenden
Umsätzen und notleidendem Gewerbe
auch tragen würde. Sie profitiert aber
stark vom Finanzausgleich. Diesen finanzieren namentlich die Gemeinden
am rechten Seeufer. Beim Verkehr
möchte sich die Stadt Zürich die Rosinen durch Spurabbauten, Parkplatzschliessungen und Fahrverbote herauspicken. Wir rundherum sollen uns
arrangieren bzw. alles bezahlen. Einkaufen sollen wir mit dem Tram oder
Zug. Das ist den Ladenbesitzern gegenüber sehr schwierig. Und wie soll
denn ein Handwerker mit dem ÖV seine Dienstleistungen erbringen?
Es gibt Ideen, einen Tunnel für den Autoverkehr am rechten Seeufer zu bauen: Eine
begrüssenswerte Vision oder eine unrealistische Utopie?
Jede Idee sollte man näher anschauen.
Studenten, Architekten und Gemeinden brüten über verschiedenen Varianten. Ich finde es lobenswert, wenn
sie Probleme erkennen und nach Lösungen suchen. Es gibt aber viele Interessen, die aufeinanderprallen, und es
würde wohl extrem schwierig, einen
solchen Tunnel zu realisieren. Einsprachen bis nach Lausanne sind heute leider an der Tagesordnung. Trotzdem
müssen wir alles versuchen, um die
Mobilität der Leute für den Wirtschaftsraum Zürich zu gewährleisten!
Sind diese Einsprachen der Preis der direkten Demokratie?
Nein, ich glaube, sie sind der Preis einer Gesellschaft, die egoistischer geworden ist. Wir haben viel erreicht
dank der direkten Demokratie, aber es
leben auch immer mehr Leute mit verschiedenen Interessen hier. Alle müssen Kompromisse eingehen. Ich verstehe jeden, der sich für sein Eigentum
wehrt, wenn Südanflüge über den
Rechtsstaat hinweg eingeführt werden.
Da geht es nicht um Egoismus, sondern um Recht und Eigentum. Dieser
Rechtsstaat ist wichtig für uns – ebenso
wichtig wie die direkte Demokratie.
Noch viel mehr Lärm für die Goldküste
würden die Südstarts straight bedeuten.
Der Flughafen ist sehr wichtig, aber
man muss seine bauliche Ausrichtung
beachten. Diese geht klar gegen Norden und nicht gegen Süden. Der Strassenverkehr wird kanalisiert, der Luftverkehr soll verteilt werden, das macht
keinen Sinn. Eine Lärmverteilung über
dichtest besiedeltem Gebiet wäre fahrlässig, und diese Verantwortung möchte hoffentlich nie jemand übernehmen.
«Ich stehe zu meinen politischen Überzeugungen»
Thomas Forrer aus Erlenbach kandidiert neu für den
Kantonsrat. Der Grüne steht
auf dem Listenplatz zwei
seiner Partei. Mit dem
«Küsnachter» sprach er
über den Wert von Kultur
und ökologischer Politik.
Es ist wichtig, dass man Zonen in
Dorfnähe schafft, in denen dies möglich ist. Momentan ist der Wohnungsbau rentabler, weswegen der mögliche Anteil an Gewerbenutzung im
Siedlungsgebiet nicht ausgeschöpft
wird. Wir haben aber sowohl in Erlenbach als auch in Küsnacht Gewerbe in Dorfnähe. Da sieht man, dass
dies funktioniert.
Interview: Philippa Schmidt
Warum kandidieren Sie für den Kantonsrat?
Ich bin politisch aktiv geworden, weil
ich denke, dass wir unsere Umwelt
überbeanspruchen, aber dennoch
unser Verhalten zu wenig ändern.
Vor zehn Jahren habe ich mich entschieden, im Rahmen einer Partei
meinen Teil beizutragen. Punkto Umwelt braucht es nicht nur ein individuelles Handeln, sondern auch gesellschaftliche und politische Übereinkünfte, die das individuelle Engagement bestärken. Einen breiten
Konsens gibt es beispielsweise bei
der Kulturlandinitiative oder in der
Stadt Zürich zur 2000-Watt-Gesellschaft. Solche Ziele fördern das ökologische Verhalten für jeden, weil
man sieht, dass andere am gleichen
Strick mitziehen. Ich trete für den
Kantonsrat an, um an diesen Übereinkünften mitzuarbeiten.
Sie haben gegen die Umzonung des
Herrliberger Gebiets Biswind in eine
Gewerbezone gekämpft. Diese wurde
vom Kantonsrat schliesslich auch abgelehnt. War das nicht kontraproduktiv,
wenn man bedenkt, dass das hiesige
Gewerbe schwierige Bedingungen vorfindet?
Thomas Forrer.
Foto: phs.
Das Gewerbe hat es tatsächlich
schwer an der Goldküste, weil es
kaum mehr günstige Gewerberäume
gibt. Wir von den Grünen und ich im
Speziellen haben die Gewerbezone
Biswind aktiv bekämpft, weil man
ein Problem, das man in den letzten
20, 30 Jahren kreiert hat, nicht lösen kann, indem man das Gewerbe
einfach ins Grüne schickt, insbesondere wenn es sich dabei um eine
Moränenlandschaft handelt, die vom
Kanton für schützenswert erklärt
worden ist. Das Gewerbe gehört
auch an der Goldküste ins Dorf: Der
Biswind
liegt
verkehrstechnisch
schlecht, das hätte viele Mehrfahrten erzeugt, nur schon fürs Essen
über Mittag.
Wenn man sich mit Gewerblern, insbesondere Handwerkern, unterhält, hört
man von Reklamationen, wenn Sie
gezwungenermassen im Dorf Lärm
und/oder Geruchsemissionen produzieren.
Wenn es um ökologische Anliegen geht,
stellt sich oft die Frage, wie sich diese
mit ökonomischen Interessen vereinbaren lassen. Können wir uns in der derzeit schwierigen Situation überhaupt
noch wirtschaftlich behaupten mit
strengeren ökologischen Auflagen?
Das stellt sich doch die Frage: Wie
viel ist es uns wert, eine intakte Umwelt zu haben und etwas fürs Klima
zu tun? Oder wollen wir wirklich davon absehen, weil die Wirtschaftsverbände jetzt verlangen, dass in den
Bereichen Umwelt und Soziales die
Auflagen gelockert werden müssten,
damit es den Unternehmen besser
geht? Ich glaube nicht: Der Gedanke
der Nachhaltigkeit wird auch in der
Wirtschaft an Bedeutung gewinnen.
Man kann auch in Zeiten des starken
Frankens die Umwelt nicht gegen die
Wirtschaft ausspielen: Beide tragen
zu unserem Wohlergehen bei.
Was würden Sie als Kantonsrat konkret
umsetzen?
Als Erstes würde ich mich um die Rekursfristen kümmern. Zweimal habe
ich es erlebt, dass die Frist für einen
Rekurs oder eine Wahlanordnung
über Weihnachten gelegt wurde –
beispielsweise als es um die Seestrassenumfahrung in Küsnacht ging. De
facto hat sich die Rekurszeit durch
die Festtage halbiert. Es braucht eine
Gesetzesänderung, damit ein Rekurs
über Weihnachten die gleichen Chancen hat wie zu jeder anderen Jahreszeit.
Sie sind Kultur- und Literaturwissenschaftler. Was hätte dies für einen Einfluss auf ihr Amt?
Im Kantonsrat wäre ich vom Beruf
her sicher eine seltenere Spezies.
Doch dadurch bringe ich eine andere
Sichtweise mit, die von Vorteil sein
kann.
Inwiefern?
Es gibt Mythen in unserer Gesellschaft, beispielsweise, dass Frauen
weniger produktiv wären und deswegen in vielen Bereichen für die gleiche Arbeit immer noch weniger verdienen. Als Kulturwissenschaftler beschäftige ich mich intensiv mit solchen tief verankerten, doch kaum bewusst formulierten Ansichten. Wir
dürfen an solchen Mythen nicht einfach vorbeipolitisieren, wenn man
wirksame Lösungen finden will.
Schauen Sie, rational gesehen bringt
mir eine teure Limousine nicht unbedingt mehr Nutzen als Solarpanels
auf dem Dach. Trotzdem entscheiden
sich viele für die Limousine, während
man bei den Panels akribische Kosten-Nutzen-Rechnungen anstellt. Die
Frage ist: Warum ist die Solaranlage
kein Statussymbol?
Ist es nicht schwierig, mit dieser Einstellung an der Goldküste anzutreten?
Ich will dieser Einstellung ein Gesicht
geben. Ich stehe zu meinen politischen Überzeugungen und verbiege
mich nicht. Die Leute, die sich angesprochen fühlen, wählen mich und
die anderen eben nicht. Gerade am
Zürichsee wäre es aber sehr lohnenswert, wenn die grüne Politik stärker
wahrgenommen würde. Es leben hier
viele ökonomische Entscheidungsträger, die unsere Zukunft mitbestimmen.
Kultur ist ihr Steckenpferd: Sollten
eher grosse Institutionen wie das
Opern- und Schauspielhaus oder besser
kleine Einrichtungen subventioniert
werden?
Beides. Die grossen Häuser pflegen
lang gewachsene Traditionen und
diese dürfen wir nicht vernachlässigen. In den kleineren Kulturinstitutionen entsteht Neues: Wichtig ist,
woran man den Wert von Kultur bemisst. Es sollten nicht Verkaufs- und
Besucherzahlen für eine Förderung
ausschlaggebend sein.
Wie kann man diesen Wert denn messen?
Am gesellschaftlichen Beitrag, den
ein Projekt zu leisten verspricht.
Kunst ist mehr als ein Konsumgut. Es
geht darum, dass Werte freigesetzt
werden und Diskussionen stattfinden
können. Kunst nimmt mit ihren Mitteln am gesellschaftlich-politischen
Leben teil.
Die kantonalen Finanzen sind begrenzt.
Wo sollte man denn zugunsten der Kultur kürzen?
Die Kulturförderung ist ein kleiner
Budgetposten, da muss man an keinem anderen Ort kürzen. Dennoch:
Ich finde, wir geben mehr als genug
für den Strassenbau aus, aber auch
da müsste man ganz genau hinschauen, um überflüssige Ausgaben
zu benennen.
12
Küsnachter
Nr. 10
5. März 2015
Neues und
Aktuelles
aus dem
Quartier.
Jede Woche
im
Internet
unter
w
w
w
•
l
o
k
a
l
i
n
f
o
•
ch
Fachschuhreparatur Thomas
Die Sommer-Kollektion 2015 ist da.
Unsere Marken sind
Crockett Jones – Allen Edmonds
Esther Meier (Liste 2)
in den Kantonsrat!
Erlenbach und Meilen
www.schuhthomas.ch
Outlet in Erlenbach
Dorfstrasse 17
SWISS PREMIUM BETREUUNG 24
Family Elite Service von A bis Z
Wir machen Unmögliches möglich.
Telefon 044 825 07 13, 079 649 92 18
IMMOBILIEN
In Meilen zu vermieten
stilvolle(s) Büro(s)
mit 1 – 2 Arbeitsplätzen
(mit Anteil an Büroinfrastruktur).
Geeignet für Anwälte, Berater,
Verband...
Bezug nach Vereinbarung.
Anfragen an: [email protected]
Küsnachter Familie (CH) sucht
Haus/Wohnung
in Küsnacht mit mind. 150 m² Wohnfläche. Kaufpreis bis max. 2,4 Mio. CHF.
Bezugstermin flexibel.
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Tel. 079 547 97 79, [email protected]
2 × auf jede Liste
Wir Kulturschaffenden schätzen das Engagement von Esther Meier für die Kultur und unterstützen ihre Wahl in den
Kantonsrat:
Edita Gruberová, Opernsängerin
Armin Brunner, Dirigent und Medienschaffender, Zollikon
Daniel Fueter, Musiker, a. Rektor Hochschule Musik und Theater, Zürich
Eveline Hasler, Schriftstellerin, Ronco s. Ascona
Silver Hesse, Nachlassverwalter Hermann Hesse, Zürich
Rolf Lyssy, Filmemacher und Autor, Zürich
Adolf Muschg, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, Männedorf
Klara Obermüller, Publizistin, Männedorf
Jacky Donatz, Starkoch, Zollikerberg
Anne Rüffer, Verlegerin, Zürich
Henner Russius, Regisseur, Zürich
Annette Weisbrod, Pianistin, Zürich
Küsnachter
AKTUELL
Nr. 10
5. März 2015
13
Strommarkt für die Energiewende entsteht
Die Energiewende ist ein
Kraftakt. Doch in Europa
nehmen die gemeinsamen
Anstrengungen trotz grösster Schwierigkeiten konkrete Formen an. Eine Bestandesaufnahme.
Silvan Rosser
Die Energiewende ist beim nördlichen Nachbarn Deutschland beschlossene Sache und schreitet weiter voran. 2014 waren die Erneuerbaren, hauptsächlich Windkraft, Biomasse und Solarenergie, erstmals
wichtigste Energiequelle im Strommix, sie verdrängten mit einem Anteil von 27,3 Prozent am deutschen
Stromverbrauch die Braunkohle von
Platz 1, wie «Agora Energiewende»
berichtet. Deutschland steigt bis 2022
also definitiv aus der Kernenergie
aus, das Zeitalter der regenerativen
Energien hat begonnen. Die Übertragungsnetze und deren Ausbau bilden
dabei das Rückgrat der Strominfrastruktur, die diesen Wandel bei der
Elektrizitätsversorgung erst ermöglicht. Die Bundesnetzagentur in
Deutschland präsentiert zu diesem
Zweck jährlich einen Netzentwicklungsplan (NEP).
Widerstand gegen Netzausbau
Zentral beim Netzentwicklungsplan
sind vordergründig vier Korridore
quer durch Deutschland, hauptsächlich auf einer Nord-Süd-Achse. Die
Projekte «SuedLink» und «Gleichstrompassage Süd-Ost» würden zusätzliche Austauschkapazitäten zwischen Norddeutschland und Süddeutschland sichern, die aufgrund
des massiven Zubaus an regenerativen Erzeugungseinheiten an Land
(vor allem Photovoltaik im Süden)
und Offshore durch Windleistung in
der Nordsee notwendig werden. An
die Stromautobahn «SuedLink» sollen die Nachbarländer Norwegen,
Dänemark und Schweden angeschlossen werden. Die Gleichstrompassage Süd-Ost soll die Standorte
von Windkraftanlagen in Norddeutschland, die Erzeugungs- und
Lastschwerpunkte in Bayern sowie
die heutigen und zukünftigen Pumpspeicher der Alpenregion verbinden.
Die beiden Megaprojekte könnten bis
2034 Stromleitungen mit einer Leistung von bis zu 8 Gigawatt (GW) führen, was der Leistung von acht grossen Kernkraftwerken entspricht. Der
Netzausbau würde Versorgungssicherheit gewährleisten und dabei
helfen, dass Knappheiten im Süden
Deutschlands, mit denen hohe Strompreisspitzen verbunden wären, vermieden werden.
Trotzdem gibt es auch Gegner des
Netzausbaus, jeweils an den konkreten geplanten Trassenverläufen: Am
lautesten artikuliert wird die Skepsis
gegenüber den Stromautobahnen
und der Widerstand der Bevölkerung
derzeit in Bayern. Dort wird vor allem die «Gleichstrompassage SüdOst» für überflüssig gehalten, was im
Widerspruch zu den Planungen des
Bundeswirtschaftsministeriums steht,
in dessen Zuständigkeit die Energiewende fällt. Dieser Konflikt reicht bis
in die höchste Regierungsebene.
Thema Versorgungssicherheit
Im Jahr 2023, nach Abschaltung des
letzten Kernkraftwerks in Bayern,
treten nicht nur in Spitzenzeiten,
sondern über das ganze Jahr Stunden mit defizitärer Leistungsabsicherung auf. Die Versorgungssicherheit
in Bayern wäre dann akut gefährdet
– das wissen auch die Trassengegner.
Statt des Baus von Stromnetzen wird
Die Schaffung eines europäischen Strommarkts schreitet voran. Die Strommärkte der rotgefärbten Länder sind bereits gekoppelt. Eine Kopplung mit
den rosagefärbten Ländern steht kurz bevor. Die Schweizer Stromwirtschaft muss weiterhin auf eine Marktkopplung warten.
Grafik: Silvan Rosser
vorgeschlagen, Gas- und DampfKraftwerke (GuD) in Bayern zu errichten, um die Versorgung zu gewährleisten. Dieser Plan funktioniert
jedoch nur auf dem Papier: Denn in
der Realität entscheidet der Strommarkt und nicht die Lokalregierung,
welche Kraftwerke wann zum Einsatz kommen.
Die Strommärkte in Europa sollen
künftig stärker miteinander verbunden werden, um die Kraftwerke möglichst kosteneffizient einzusetzen. An
den Strombörsen wird auf einem
Markt Strom über die Grenzen hinweg gehandelt. Der grenzüberschreitende Handel von Strom und die Vergabe der dafür notwendigen Transportkapazität werden innerhalb der
Marktkopplung (Market Coupling) gemeinsam erfüllt. Dies ermöglicht es,
günstige Stromangebote in einem
Land zur Deckung der Nachfrage in
einem anderen Land zu nutzen. Idealerweise gleichen sich dadurch in Zukunft die Preise in den gekoppelten
Märkten an. Dies führt zu einem kosteneffizienten Kraftwerkseinsatz sowie zu einer optimalen Ausnutzung
der grenzüberschreitenden Transportkapazitäten unter Berücksichtigung der Engpässe.
Gaskraftwerke statt Integration
Der Einsatz der Kraftwerke auf dem
Strommarkt erfolgt nach einer Grenzkostenlogik. Das bedeutet, dass Kraftwerke mit niedrigen Grenzkosten
(i.d.R. variable Kosten, also Brennstoffkosten zuzüglich laufender Betriebskosten) bevorzugt werden (Merit-Order). Strom aus erneuerbaren
Energien geniesst einen Einspeisevorrang und reduziert die Stromnachfrage, die durch konventionelle
Kraftwerke gedeckt werden muss
(Residuallast). Dadurch erreichen
konventionelle Kraftwerke weniger
Volllaststunden und werden teilweise
sogar ganz aus dem Markt gedrängt.
Zuerst werden Technologien verdrängt, die relativ hohe Grenzkosten
aufweisen. Dies sind insbesondere
GuD-Kraftwerke. Diese Logik gilt
grenzüberschreitend. Je mehr Erneuerbare in Europa am Netz sind, desto
weniger Volllaststunden bleiben für
konventionelle Kraftwerke. Dies bedeutet für Deutschland und die bayerischen Kraftwerke, dass sich nach
Abschaltung der Kernkraftwerke
neue GuD-Kraftwerke in Bayern in
der Einsatzreihenfolge der Kraftwerke aufgrund der viel höheren Grenzkosten hinter den Kohlekraftwerken
im Nordosten und Nordwesten
Deutschlands positionieren und somit
nur wenige Stunden im Jahr im Einsatz sind. Gleichzeitig findet ein Ausbau der Windkraft in Norddeutschland statt, der diese Entwicklung zusätzlich verstärkt. Die neuen Kraftwerke in Bayern könnten also nicht
rentabel betrieben werden und würden in den meisten Stunden im Jahr
stillstehen. In den übrigen Stunden
aber bestünde weiterhin Transportbedarf von Strom vom Norden in den
Süden.
Da die Netzengpässe aber weiterhin bestehen blieben, käme es in diesem Fall auf Geheiss der Übertragungsnetzbetreiber zu notgedrungenen Änderungen des Kraftwerkseinsatzes (Redispatch). Wegen der Netzengpässe würden dann die neuen
GuD-Kraftwerke in Bayern anstelle
der Kohlekraftwerke im Norden
Deutschlands kurzfristig eingesetzt.
Redispatch ist aber mit Ineffizienzen
verbunden, da einerseits teure Kraftwerke einspringen müssen, obwohl
kostengünstigere Optionen bereit-
stünden und weil andererseits die bereits verbuchten Geschäfte der nicht
abgerufenen Kohlekraftwerke trotzdem beglichen werden müssen. Solche Situationen würden immer wieder auftreten. Abhilfe würde in dieser Situation ein gezielter Netzausbau
schaffen.
Analogien in der Schweiz
Dieses Dilemma in Bayern ist nicht
nur geografisch ganz nah bei der
Schweiz, sondern auch thematisch.
Auch die Schweizer Energiepolitik
hat den Ausstieg aus der Kernenergie
beschlossen und diskutiert in der
Energiestrategie 2050 den Bau von
neuen GuD-Kraftwerken, um die entstehende Stromlücke zu decken.
Auch Stromimporte wurden zwischenzeitlich diskutiert. Das Fallbeispiel «Bayern» zeigt aber, dass innerhalb eines europäischen Strommarktregimes
solche
GuD-Kraftwerke
kaum rentabel zu betreiben sind und
volkswirtschaftlich unter aktuellen
Rahmenbedingungen keiner effizienten Lösung entsprechen. Soll die
Schweiz am europäischen Strombinnenmarkt teilnehmen, wie von
Stromkonzernen und dem Bundesamt für Energie angestrebt, sollte der
Fokus bereits heute auf dem Netzausbau, insbesondere an der Grenze
zu unseren Nachbarländern, und auf
dem Ausbau der erneuerbaren Ener-
Wie bringt man den Windstrom aus dem Norden in den Süden? GigantiFoto: A. J. Minor
sche Stromtrassen werden gebaut, nicht alle freut’s.
gien sowie perspektivisch dem Ausbau der Speicherkapazitäten liegen.
Ein Schweizer Strommarkt, der europäisch integriert ist, braucht dann
voraussichtlich weniger lokale GuDKraftwerke, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Wenn die
Schweiz die Versorgungssicherheit
mit Kapazitäten innerhalb der eigenen Grenzen sicherstellen möchte,
würden andere und zusätzliche Mechanismen benötigt, um diese Kapazitäten rentabel zu betreiben und damit überhaupt Investoren zu finden.
Strommarkt im Wandel
Die aktuelle Entwicklung am europäischen Strommarkt sollte immer auch
in einer langfristigen Perspektive betrachtet werden. So bietet der europäische Strommarkt auf Basis der
Grenzkostenlogik heutzutage nicht
genügend betriebswirtschaftliche Anreize zum Kraftwerksneubau, und
auch Bestandsanlagen wurden in den
letzten Jahren immer unrentabler.
Der Strommarkt wie er heute besteht, weist unter diesem Aspekt
Mängel auf. Deshalb wird das zugrunde liegende Regelwerk zurzeit
stark überarbeitet. Derzeit ist noch
offen, unter welchen Bedingungen
die in den nächsten Jahren ausser
Betrieb gehenden Kraftwerke durch
die flexibel regelbaren Kapazitäten
ersetzt werden können, die es
braucht, um ein durch fluktuierende
erneuerbare Erzeugung dominiertes
Stromsystem zu stabilisieren. Die
Entwicklung könnte in Richtung eines
Strommarkts 2.0 gehen. Dieser setzt
auf ein hoch entwickeltes Netzmanagement, die Regelbarkeit von erneuerbaren Energien und auf eine
deutliche Flexibilisierung der Nachfrageseite.
In solch einem Strommarktdesign
würden Investitionsanreize durch
kurzfristig hohe Preisspitzen wieder
interessanter werden. Wie genau das
neue Design des Strommarktes aussieht und wie lange eine Markttransformation dauern wird, ist ungewiss.
Die Chancen sind aber intakt, dass
GuD-Kraftwerke und Pumpspeicher
in den Alpen dann wieder rentabler
betrieben werden können.
14
Stadt Zürich
Nr. 10
5. März 2015
AU TO M O B I L
Absatzzahlen steigen
weltweit an
Toyota weitet Recycling
wegen E-Mobilität aus
Während die Schweizer Autobranche
einen schwierigen Start ins neue Jahr
erwischte, steuert die Branche weltweit auf ein erfolgreiches Jahr zu. So
starteten die drei grössten Automobilmärkte Westeuropa, USA und China mit einem Plus ins laufende Jahr.
In den USA (+14 Prozent) und China
(+13) stieg die Nachfrage im Januar
sogar zweistellig.
Die Neuzulassungen in Westeuropa legten um gut 6 Prozent zu. Während in Indien die Neuwagenverkäufe
um über 3 Prozent wuchsen, ging das
Marktvolumen in Russland und Brasilien wie erwartet zurück.
Was passiert mit den Batterie-Einheiten von Hybrid-Fahrzeugen, wenn
ein solches Auto aus dem Verkehr gezogen wird?
In vielen Fällen finden die Energiespeicher ein zweites Leben – aber
bei Weitem nicht immer. Hybrid-Pionier Toyota hat deshalb nun in Europa das Recycling seiner Hybrid-Batterien ausgeweitet: Künftig sollen sämtliche Energiespeicher der HybridFahrzeuge der Marken Toyota und
Lexus wiederverwertet werden. Die
Recycling-Rate von Toyota Motors
Europe liegt derzeit bei 91 Prozent.
Um eine hundertprozentige Wiederverwertungsrate zu erzielen, verlängert das Unternehmen die Zusammenarbeit mit seinen beiden externen europäischen Partnern bis zum
31. März 2018.
Die französische Société Nouvelle
d’Affinage des Metaux übernimmt
Rücknahme und Aufbereitung der Nickel-Metallhydrid-Batterien, das belgische Unternehmen Umicore rezykliert weiterhin die Lithium-Ionen-Batterien. (zb.)
Nachholbedarf in Südeuropa
In Westeuropa wurden im Januar
954 700 Neufahrzeuge abgesetzt. Die
fünf wichtigsten Märkte – als da wären Deutschland, Grossbritannien,
Frankreich, Italien und Spanien – lagen alle im Plus. In Spanien erhöhten
sich die Neuzulassungen um über 27
Prozent; Italien überraschte mit einem Zuwachs von 11 Prozent.
In Grossbritannien setzte sich der
Wachstumstrend mit einem Plus von
knapp 7 Prozent fort. Das Marktvolumen in Frankreich stieg nach rückläufigen Monaten erstmals wieder
um gut 6 Prozent. In Deutschland
legten die Neuzulassungen um knapp
3 Prozent zu. Während in Portugal
die Nachfrage im Januar um 28 Prozent stieg und Irland um knapp 31
Prozent zulegen konnte, musste Griechenland einen Rückgang um 8 Prozent hinnehmen. In den neuen EULändern erhöhten sich die Neuzulassungen im Januar um knapp 5 Prozent auf 74 100 Neuwagen. Zweistellig wuchsen dabei die Märkte in Litauen, Lettland, Kroatien, Tschechien
und Ungarn. (zb.)
Dacia feiert
mit Sondermodellen
Renaults Tochter Dacia ist bereits
zehn Jahre auf dem Schweizer Markt
präsent. Seit der Einführung des Logan im Jahr 2005 entwickelte sich
die rumänische Automobilmarke mit
grossem Erfolg in ganz Europa.
Zur zehnjährigen Marktpräsenz
lanciert Dacia nun für sämtliche Modelle (ausser dem Dokker Van) die limitierte Sonderlinie Celebration.
Die neue Aussenfarbe Bleu Cosmos, spezifische Designelemente und
die neuen Multimedia-NavigationsFunktionen von Dacia Media Nav
Evolution zeichnen die Sondermodelle aus. (zb.)
ANZEIGEN
IN KÜRZE
Vier Sterne für TT
Autos, so weit das Auge reicht: Am Genfer Automobilsalon schlagen die Herzen der Autofans höher.
Foto: Archiv
Genfer Auto-Salon bietet heuer
ein regelrechtes Premierenfeuerwerk
Heute Donnerstag, 5. März,
öffnet in Genf der Auto-Salon seine Tore. Angekündigt
sind nicht weniger als 130
Neuheiten.
Es wird bereits mit Hochdruck gearbeitet in den Genfer Palexpo-Hallen.
Tonnenweise Material, Tausende Kisten müssen in eine verkaufsfördernde «Autolandschaft» verwandelt werden – in einen «Salon», einen Ort des
gepflegten Austauschs. Wie die Arbeiten voranschreiten, kann man auf
der Homepage des Veranstalters
(www.salon-auto.ch) in Echtzeit mitverfolgen, und auch alle Infos über
Öffnungszeichen, Anreise und Preise
findet man dort .
Am 5. März wird der Autosalon
2015 von Bundesrätin Doris Leut-
hard eröffnet werden. Bis zum 15.
März werden die Automobilhersteller
aus der ganzen Welt alles geben, um
die Gunst des Publikums zu erlangen.
Wie immer in diesen Tagen meldet
sich die Salon-Leitung zu Wort. Die
frohe Botschaft: Man ist ausgebucht.
220 Aussteller, 900 Fahrzeuge, 130
Welt- und Europapremieren, so die
Zahlenreihe.
10 000 Medienvertreter erwartet
10 000 Medienvertreter und 700 000
Besucher werden erwartet. Damit gehört Genf zu den Top-5-Autoshows
dieser Welt. Neu begrüsst man in der
Romandie eine Reihe von Luxusveredlern und Designern wie Radical
Sportscars, ED Design oder Phiaro.
Die Marke Borgwald feiert ihr Revival. Die diesjährige Sonderausstellung richtet die Uhrenmarke TAG
Heuer aus: Eine interaktive Begegnung mit der Rennsportgeschichte
soll es werden. Auch die Ökologie hat
ihren Platz. Ein Faltprospekt informiert über alle Fahrzeuge, die unter
95 Gramm CO2/km ausstossen.
Die meisten Neuheiten, die in
Genf zu sehen sind, sind unterdessen
bekannt. Vereinzelt wurden auch
schon Bilder in Umlauf gebracht.
Fans schnittiger Sportwagen dürfen
sich etwa auf den McLaren P1 GTR,
auf den neuen Audi R8, den Koenigsegg Regera oder den Aston Martin
Vulcan freuen. Für Familien stehen
der geliftete VW Sharan oder der
BMW 2er Grand Tourer parat. Die
Qual der Wahl hat, wer sich nach einem neuen SUV umsieht: Honda
HR-V, Subaru Outback, Renault Kadjar, Mazda CX3 oder etwa Ssangyong
Tivoli?
Der neue Audi TT hat im EuroNCAP-Crashtest ein Bestergebnis
verfehlt. Das Sportcoupé er- hielt
nur vier von fünf möglichen Sternen, unter anderem weil ein automatisches
Notbremssystem
fehlt. Bei den Assistenzsystemen
erhielt der Audi TT nur 64 Prozent der möglichen Punkte.
Subarus Motoren
Subaru vermeldet die Produktion
des 15-millionsten Boxermotors.
Der japanische Allradspezialist
ist der einzige Hersteller, der
konsequent auf diese Konstruktionsart setzt: Sowohl Benziner als
auch Dieselaggregate gibt es bei
Subaru ausschliesslich als Boxer.
Ford forscht
Ford kündigte eine Kooperation
mit DowAska an, dem führenden
amerikanischen Anbieter von
Kohlefaser-Werkstoffen. Ziel der
Zusammenarbeit sei die beschleunigte
Entwicklung
von
Kohlefaserprodukten für zukünftige Ford-Modelle.
Stadt Zürich
AU TO M O B I L
Nr. 10
5. März 2015
15
Subaru Outback nimmt wieder Fahrt auf
Subaru hat in der Schweiz
einen guten Bodensatz,
musste aber 2014 einen
Verkaufsrückgang von
17 Prozent des etwas in die
Jahre gekommenen Modells
hinnehmen. Dank dem nun
erneuerten Outback soll es
wieder aufwärtsgehen.
fahren ist. Das komplette, etwa 500
Gramm schwere Überwachungsmodul wird von Hitachi geliefert und
dürfte über kurz oder lang in vielen
japanischen Autos zum optionalen
oder standardmässigen Lieferumfang
gehören. Ja, wir müssen froh sein,
wenn uns die Autos überhaupt noch
mitnehmen – fahren können sie ja
bald von selbst. Glück und Pech dann
für die Leute von Subaru, dass wir
während der ersten Fahrversuche
rund um Ljubljana in einen veritablen
Schneesturm
hineingefahren
sind. Einerseits konnten wir uns so
wieder einmal von den stoischen
Subaru-Eigenschaften und von den
Qualitäten des Allradantriebs im
Schnee überzeugen. Bald aber war
den Kameras durch Matsch und
Dreck der Blick versperrt und somit
die Assistenzsysteme ausser Kraft gesetzt, sodass wir umgehend wieder
auf uns selbst gestellt waren.
Neu mit Eye-Sight-Kameras.
Trotz dem starken Rückgang in den
Verkaufszahlen herrscht in Safenwil
keine Aufgeregtheit, der Importeur
lebt seit Jahren mit dem Auf und Ab,
verfällt bei negativen Zahlen nicht
gleich in Panik, verzichtet auf Aktionismus. Möglich, dass man auch
nicht so sehr gestossen wird, weil der
Hersteller international auf einer Erfolgswelle surft.
In den USA haben die Japaner
mit einem Plus von 21 Prozent Volkswagen überholt (– 10 Prozent), was
Subaru gelassener zur Kenntnis
nimmt, als es die Wolfsburger ärgert.
Hinter dem Forester ist der Outback
in den Vereinigten Staaten das meistverkaufte Modell.
Euro-6-Norm bereits erfüllt
950 Outback in diesem Jahr?
In der Schweiz hat Subaru seit dem
Markteintritt 1979 rund 330 000
Fahrzeuge verkauft und massgeblich
zur Popularität des Allradantriebs
beigetragen. 2014 betrug der 4×4Anteil an den Verkäufen 38,5 Prozent, in Graubünden sogar sagenhafte 74 Prozent. Für das laufende Jahr
sind 950 Outback und insgesamt
7000 Subaru angepeilt.
Optische Eingriffe, ein neues XMode-System für den Einsatz im Gelände sowie das neue Eye-Sight sollen dabei helfen. Die leicht nach vorne gerückte A-Säule spendiert dem
Outback zudem eine etwas grössere
Passagierzelle. Aufbauend auf der
Schärfer gezeichnet, bessere Motoren und gute Abgaswerte: Der neue Subaru Outback.
hochfesten Karosserie wurden bestehende aktive und passive Sicherheitsmerkmale weiterentwickelt, um die
Performance in diesem Bereich zu
verbessern. Der neue Outback ist mit
der zweiten Generation von EyeSight ausgerüstet (Bild oben); in Eu-
ropa wird dieses Systems allerdings
erstmals eingeführt. Ein hinter der
Windschutzscheibe angebrachtes Modul verfügt über zwei Kameras, die
einen extremen Betrachtungswinkel
ermöglichen. Kombiniert wird dies
mit einem Bremsschutz-Assistenten,
Fotos: zvg.
einer adaptiven Geschwindigkeitsund Abstandsregelung, einem Spurleit- und einem Spurhalte-Assistenten, einem Anfahrkollisionsschutz sowie einem «Lead Vehicle Start Alert».
Dieser benachrichtigt den Fahrer im
Stau, wenn der Vordermann losge-
AUTONEWS
Subaru bringt Legacy
«Final Edition»
Renaults Neuer
heisst Kadjar
Als Schlussbouquet der aktuellen Legacy-Generation bringt Subaru die
Sonderserie «Final Edition» auf den
Markt. Basis bildet der Legacy-Kombi
in der Ausstattungsvariante Swiss
mit Zwei-Liter-Benzinmotor (150 PS)
und stufenloser Automatik. Extras
wie Xenon-Scheinwerfer, Glasschiebedach, Navigationssystem und diverse Final-Edition-Elemente schaffen einen Preisvorteil von 8000 Franken. Der Subaru Legacy Final Edition
kostet ab 28 900 Franken und ist in
der Schweiz auf 250 Exemplare begrenzt. (zb.)
Renaults neuer Crossover, der in
Genf Premiere feiert, heisst Kadjar. Das Kunstwort soll sich aus
Quad (geländegängiges Gefährt)
sowie aus den französischen Ausdrücken «agile» (wendig) und
«jaillir» (schiessen, plötzlich auftauchen) zusammensetzen. Der
Kadjar teilt die technische Basis
mit dem Nissan Qashqai.
Vignette wird teurer
Jaguar bringt 2016
einen Crossover
Die Studie C-X17 hat es angedeutet,
nun ist es offiziell: Jaguar bringt
2016 einen Crossover auf den Markt.
Diese völlig neue Baureihe wird
den Namen F-Pace tragen. Ian Callum, Designdirektor von Jaguar, erklärt: «Das Echo auf das Konzeptfahrzeug C-X17 war derart überwältigend, dass wir dieses Fahrzeug einfach bauen mussten.» Das Design des
F-Pace nehme die DNA der Sportwagen von Jaguar auf und verbinde diese mit einem geräumigen und luxuriösen Interieur. Viel mehr will der
Hersteller noch nicht verraten, auch
Bilder gibt es noch keine. Nur so viel
ist bekannt: Die Produktion des F-Pace erfolgt im englischen Werk in Solihull, und die Lancierung des Crossovers findet 2016 statt. (zb.)
Das Lieferprogramm für die Schweiz
sieht für den Outback den 2-LiterTurbodiesel mit 150 PS und manuellem Sechsganggetriebe oder stufenlosem CVT mit sieben Stufen vor, dazu
den 2,5-Liter-Benziner mit 175 PS
mit CVT-Automatik, die mit sechs virtuellen Stufen kalibriert ist. Innermotorische Massnahmen sollen die Effizienz verbessern. Im Vergleich zur
Konkurrenz und gegenüber dem
CO2-Gesetz besteht für die Japaner
aber Aufholbedarf in Sachen Effizienz. Immerhin konnte der Outback
Diesel mit dem Lineartronic genannten Automatikgetriebe von der Effizienzkategorie D in die Klasse C zurückgestuft werden. Die Normverbrauchswerte liegen zwischen 7 (2,5
Automatik) und 5,6 Litern (2,0 D mit
manuellem Getriebe); alle Modelle erreichen die Euro-6-Emissionsnorm.
Die Preise werden im März publiziert. (jw.)
Foto: zvg.
Lexus zeigt in Genf progressives Autodesign
Am Genfer Automobilsalon wird Lexus sein neues
Konzeptfahrzeug LF-SA vorstellen. «Die Leidenschaft
von Lexus für progressives Design manifestiert sich
im LF-SA Concept», so Lexus. Der LF-SA Concept wird
am 3. März am Lexus Stand (Nr. 4211) in der PalexpoHalle 4 enthüllt. (zb.)
Obwohl das Stimmvolk eine
Preiserhöhung der Autobahnvignette abgelehnt hat, wird sie
doch teurer – zumindest für Autofahrer aus dem Euroraum.
Wechselkursbedingt kostet die Vignette dort seit 1. Februar sieben
Euro mehr (40 Euro).
R-Klasse
Kia präsentiert Konzeptfahrzeug Sportspace
Am 3. März wird Kia Motors Europe
auf dem 85. Internationalen Automobil-Salon Genf (Publikumstage 5. bis
15. März) ein neues und besonders
elegantes Konzeptfahrzeug präsentieren. Das neue D-Segment-Modell ist
bereits das elfte Konzeptfahrzeug,
das vom Frankfurter Kia-Designstudio in Deutschland entwickelt wurde.
Das Konzeptfahrzeug Sportspace ver-
körpert modernes
Design und raffiniert schlichte Eleganz. Die dynamische
Linienführung zieht sich
von der Kia-typischen «Tigernase»
bis
zum
Heck
durch. (pd.)
Kia-Design ist «made in Germany».
Die R-Klasse von Mercedes war
ein Flop – sie wird nur noch in
China verkauft, dort allerdings
mit konstanten Absatzzahlen.
Produziert wurde sie bisher im
Daimler-Werk Tuscaloosa (Alabama). Weil die Nachfrage nach den
dort gefertigten SUV-Modellen M,
GL und GLE Coupé hoch ist, wird
die Produktion des R zum Auftragsfertiger AM General in Indiana verlagert.
Foto: zvg.
16
Küsnachter
Nr. 10
5. März 2015
Stadt Zürich
Nr. 10
5. März 2015
17
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Youtube-Star Bendrit mit Manager
Sado Maksuti (l.)
Swiss Music Award für das «Lebenswerk»: Chris von Rohr freut sich für
seine Rockband «Krokus» und über die Laudatio von Roger Köppel.
Schön und kompetent: Melanie Winiger moderierte mit Mario Torriani.
Freudestrahlend: Beatrice Egli gewann als beste Sängerin ihren ersten
Swiss Music Award.
Grosse VIP-Dichte rund um die Betonklötze
Kreischalarm im Hallenstadion. Die
Auftritte der versammelten Musikprominenz waren einzigartig, und die
Fans kamen beinahe ins Hyperventilieren. Auf dem roten Teppich war
auch gästemässig eine exzellente
VIP-Dichte zu verzeichnen. Alles in
allem ein Mix aus harten Kerlen
(«Krokus», «Gotthard») und schönen
Frauen wie Miss Schweiz Laetitia
Guarino, Topmodel und Freundin von
Stress Ronja Furrer, Viva-Moderatorin Laura Zurbriggen, Nikol Camenzind von den « Schwiizergoofe», Jaël,
bezaubernde Sängerin von «Lunik»,
und natürlich Strahlefrau und Schlagerkönigin Beatrice Egli, die nomi-
niert war. Egli war schlecht beraten
punkto Outfit. Die zu enge Hose stand
ihr nicht wirklich gut, aber ihre Natürlichkeit und ihre Professionalität
sind bewundernswert. Mit gleichbleibender Freundlichkeit beantwortete
sie dutzendmal dieselben Fragen und
posierte endlos für jede Kamera. Dass
der Schlager erstmals mit dem begehrten Betonklotz in der Schweiz
ausgezeichnet wurde, rührte die
Echo-Preisträgerin zu Tränen.
Für Verwunderung sorgte der
Auftritt von «Weltwoche»-Chef Roger
Köppel. Er outete sich als bekennender «Krokus»Fan und entledigte sich
coram publico (allerdings unter Pfif-
Abräumer des Abends war das Berner
Pop-Hip-Hop-Duo «Lo&Leduc».
ANZEIGEN
fen und Buhs) seines steifen Smokings und und hielt die Laudatio auf
im Fan-Shirt der Gruppe. Für Lacher
sorgte Ex-Bachelor Vujo Gavric, der
das Couvert mit der Siegernennung
vergass, dafür aber mit einem Gedicht punktete, das er in manieriertem Bühnendeutsch vortrug.
Abräumer des Abends und «Zucker fürs Volk» waren das Berner
Pop-Hip-Hop-Duo «Lo & Leduc» mit
drei Preisen als «Best Group», «Best
Talent» und «Best Live Act». Wie ein
King wurde auch der Schwamendinger Youtube-Star Bendrit von seinen
Fans begrüsst. Der 19-Jährige war
als Promi-Gast eingeladen.
«Schwiizergoofe»-Leiterin Nikol und
Musikproduzent Roman Camenzind.
Betonstein für Kerle aus Granit: Die Rockband Gotthard ist wieder
hundertprozentig zurück.
Top-Model Ronja Furrer und Rapper
Stress, der seinen 9. Award erhielt.
«Krokus»-Laudatio: «Weltwoche»-Chef Köppel.
Hitparadenstürmer Müslüm brachte
seinen «Bodyguard» Jimmyjoe mit.
18
Küsnachter
Nr. 10
5. März 2015
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Machi Koro
Krempeln Sie die Ärmel hoch – wir
bauen eine Stadt! Im Würfel- und
Kartenspiel «Machi Koro» versuchen
sich die Spieler und Spielerinnen als
Städtebauer. Wer schafft es zuerst,
sein Örtchen zur Metropole auszubauen?
Jeder Spieler baut im Lauf des
Spiels aus einer kleinen Gemeinde
eine Stadt. Wer zuerst die vier
Grossprojekte Bahnhof, Einkaufszentrum, Freizeitpark und Funkturm erbauen kann, gewinnt.
Doch bauen ist teuer. Daher sollte man zuerst sein Einkommen verbessern. Dafür kauft man im Lauf
des Städtebauspiels immer weitere
Unternehmen (sprich Karten). Auf
allen Karten sind oben mittig Zahlen
aufgedruckt, die geworfen werden
müssen, damit die Gebäude aktiv
werden. Ist man am Zug, würfelt
man zunächst mit einem Würfel.
Entspricht die Augenzahl der Zahl
auf einem oder mehreren der eigenen Unternehmen, werfen diese
Karten Geld ab. Mit diesem Geld
kann man wiederum neue Karten
kaufen und so die abgedeckten Würfelergebnisse erweitern und die Einkünfte verbessern.
Die verfügbaren Unternehmen
liegen für alle in der Mitte aus. Während einige nur beim richtigen Würfelergebnis im eigenen Zug Geld geben, gibt es andere, die auch in
fremden Zügen aktiviert werden.
Die Grossprojekte, die jeder bauen muss, geben auch weitere Vorteile: So erlaubt der Bahnhof, dass
man wahlweise auch mit zwei Würfeln würfeln kann, und so die Gebäude mit höheren Nummern benutzen kann. Oder der teure Funkturm
erlaubt das erneute Würfeln, wenn
man mit dem ersten Ergebnis nicht
zufrieden ist.
So baut man an seinem Städtchen, bis jemand sein viertes Grossprojekt gekauft hat. Dieser Städtebauer gewinnt das Spiel.
Dr. Gamble meint: Das Spiel
«Machi Koro» macht vieles richtig:
Es ist amüsant, schnell und interaktiv. Es erlaubt verschiedene Strategien: Soll ich schon früh auf die Gebäude mit höheren Ziffern setzen
und mit zwei Würfeln agieren? Oder
soll ich eher auf die roten Unternehmen setzen, die von anderen Spielern Geld abziehen können? Und da
man immer auch Karten hat, die
auch im gegnerischen Zug aktiviert
werden können, ist man immer am
Spiel beteiligt.
Wie immer bei Würfeln ist natürlich auch Glück mit von der Partie.
Dennoch kann man hier mit etwas
Taktik den Glücksfaktor reduzieren.
Alle Karten sind verständlich beschriftet. Schon nach einer Partie
kennt man die Möglichkeiten auswendig. Schnell erklärt, ist «Machi
Koro» deshalb auch für Gelegenheitsspieler gut geeignet.
Dr. Gambles Urteil:
Masao Suganuma: Machi Koro, Kosmos,
2–4 Spieler, ab 8 Jahre.
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 5. März
Sonntag, 8. März
19.00–20.00 Ski-Fit 2014/15: Skiturnen für jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag (ausser in den
Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Keine
Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, voegi@
ggaweb.ch, 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht.
7.00–17.00 Eishockey-Nachwuchs: Bambini-Cup
2015, 12 Teams 4:4, quer. Eishalle KEK, Johannisburgstrasse 11, Küsnacht.
17.00 Konzert: Klavier und Orgel im Konzert. Jürg
Tobler (Organist und Chorleiter ref. Kirche Küsnacht) am Piano und Andreas Gut (Kantor und
Hauptorganist römisch-katholische Pfarrei Küsnacht-Erlenbach) an der Orgel spielen Prélude,
Fugue et Variations (César Franck), Cavatina (Camille Saint-Saëns), Pastorale (Alexandre Guilmant), Fantaisie (Clifford Damarest). Freier Eintritt, Kollekte. Kath. Kirche Küsnacht.
17.00 Konzert: Mezzosopran Susannah Haberfeld
und der junge britische Tenor Charne Rochford
singen englische Lieder von Purcell, Britten und
Vaughan Williams. Am Klavier begleitet sie Mikhail
Berlin. Vorverkauf: Papeterie in Herrliberg, 044
915 25 66. Abendkasse ab 16 Uhr. Vogtei Herrliberg, Schulhausstrasse 49, Herrliberg.
Freitag, 6. März
12.00–13.30 Bibliothekslunch: Bibliothekslunch für
Schüler/innen 2 Hotdogs, Saisonfrucht und Getränk für 5 Franken bestellen oder Lunch mitbringen. Bitte bis 24 Stunden vorher anmelden.
Falls die Kinder die Bibliothek vor 13.30 Uhr verlassen sollen, bitten wir die Eltern, uns vorgängig
zu informieren! [email protected] SMS:
079 657 70 07, 044 910 80 36. Bibliothek (Höchhus), Seestrasse 123, Küsnacht.
18.00–20.30 Kinderdisco: Der Familien-Club Küsnacht FCK organisiert zum ersten Mal eine Kinderdisco für Küsnachter Primarschulkinder. Das
Partyprogramm ist auf Kinder zwischen 5 und 12
Jahren ausgerichtet. Freizeitanlage Sunnemetzg,
Ludwig-Snell-Weg 1, Küsnacht.
18.15 Vernissage: Ausstellung «Letzter Zeitabschnitt» mit Werken von JAHO (Jakob Hohl) aus
Gossau ZH. Einführung: Rebecca Gericke. Öffnungszeiten: Freitag 15 bis 19 Uhr, Samstag und
Sonntag 14 bis 17 Uhr. Finissage: Samstag, 4.
April 2015, 14 bis 17 Uhr. Galerie im Höchhuus,
Seestrasse 123, Küsnacht.
Montag, 9. März
15.00–15.30 Reim & Spiel: Fingerspiele und
Kinderverse bieten einen wahren Schatz an Möglichkeiten für Kinder und Erwachsene. Für Kinder
ab 9 Monaten in Begleitung. Reim und Spiel ist ein
gemeinsames Projekt des Familienzentrums und
der Bibliothek. Leitung: Kathrin Neuhaus, Musikpädagogin. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.
20.00 Podiumsgespräch zu den Regierungsratswahlen:
«Der Kanton Zürich – wohin?» Beim Podiumsgespräch diskutieren die Regierungsräte Thomas
Heiniger (FDP), Martin Graf (Grüne), Markus Kägi
und Ernst Stocker (SVP) sowie die Kandidaten Silvia Steiner (CVP), Carmen Walker Späh (FDP), Nik
Referat zu «Russland und
Europa im Ukrainekonflikt»
Kurt R. Spillmann, Historiker
und Konfliktforscher sowie
emeritierter Professor für Sicherheitspolitik, referiert in
Zumikon über «Russland und
Europa im Ukrainekonflikt».
Prof. Dr. Kurt R. Spillmann war bis zu
seiner Emeritierung 2002 Ordinarius
für Sicherheitspolitik und Konfliktforschung an der ETH Zürich und Titularprofessor für Neuere Geschichte und
bes. Geschichte der USA an der Universität Zürich. Er studierte Geschichte
in Zürich, Rom und New Haven (Yale
University) und arbeitete in verschiedenen Funktionen u.a. an der Yale
University, am Woodrow Wilson International Center for Scholars (Washington, D.C.), am Wissenschaftskolleg Berlin und an der Harvard University.
Spillmann hat Publikationen aus den
Bereichen amerikanische Geschichte,
amerikanische Aussen- und Sicherheitspolitik, Schweizer Sicherheitspolitik sowie Konfliktforschung verfasst.
Seit 1986 ist er als aussen- und sicherheitspolitischer Kommentator bei Radio und Fernsehen tätig.
Referat. Dienstag, 10. März, 19.30. Kirchgemeindesaal Zumikon. Eintritt 20.–, Umtrunk vom Zumiker Kulturkreis offeriert.
Gugger (EVP), Jacqueline Fehr (SP). Moderation:
Andreas Schürer (NZZ). Anschliessen gibt es einen
Apéro. Kirchgemeindesaal, Dorfplatz 11, Zumikon.
Dienstag, 10. März
9.30–11.00 Offener Lese-Treff: Es wird über das
Buch «Der Trafikant» von Robert Seethaler gesprochen. Höchhus, Seestrasse 123, Küsnacht.
Mittwoch, 11. März
14.15 Vortrag: «Glück im Märchen»: In einer Symbolsprache erzählen Märchen von Lebenswegen. Sie
zeigen, wo sich das Glück befinden könnte. Eine
Anmeldung ist nicht nötig. Eintritt frei. Ref. Kirchgemeindehaus, Unt. Heslibachstrasse 2, Küsnacht.
Freitag, 13. März
19.00 «Das Gesundheitswesen ist krank»: Die SP Küsnacht zeigt den Film «Profit statt Patientenwohl».
Danach orientieren Andi Daurù (SP-Kantonsrat
und Pflegefachmann) sowie Esther Meier (SP-Kantonsratskandidatin und Verwaltungsassistentin
Universitätsspital Zürich) über das Thema. Chrottegrotte, Küsnacht, Obere Dorfstr. 27, Küsnacht.
19.00 Premiere «Acht Frauen»: Der Theaterverein
Kulisse Küsnacht führt die Kriminalkomödie des
französischen Schriftstellers Robert Thomas auf.
Thema ist ein Familienmord mit acht potenziellen
Mörderinnen. Regie führt Arlette Zurbuchen. Aufführungen: 13.–27. März; Fr/Sa/So jeweils um
19.30 Uhr (sonntags um 17.00 Uhr); Vvk: Buchhandlung Wolf, Zürichstrasse 149, oder Tel. 044
910 37 47 oder www.kulisse.ch. Katholisches
Pfarreizentrum.
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Küsnacht, St. Georg
3. Fastensonntag
Samstag, 7. März
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 8. März
10.30 Eucharistiefeier
Freitag, 6. März
Weltgebetstag
15.00 Pflegeresidenz Bethesda
19.30 Krypta, katholische Kirche
St. Georg
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 8. März
9.00 Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 7. März
18.30 Eucharistiefeier
Sonntag, 8. März
10.00 Kirche: Gottesdienst
Pfr. René Weisstanner
Anschliessend Kirchenkaffee
10.15 Pflegeresidenz Bethesda:
Heimgottesdienst
Pfr. Katharina Zellweger
11.30 Kirche: Jugendgottesdienst
Pfr. René Weisstanner
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Philippa Schmidt (phs.),
Annina Just (aj.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044
913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: NZZ Print, Schlieren
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Jakob Hohl – letzter Zeitabschnitt
Der Zürcher Oberländer
Künstler Jakob Hohl, bekannt unter dem Namen Jaho, zeigt in der Galerie im
Höchhuus in Küsnacht ab
dem 6. März Werke aus seinem vielfältigen und faszinierenden Bildrepertoire.
Jaho, 77-jährig, ist nicht nur ein leidenschaftlicher, sondern geradezu ein
besessener Maler, der im Lauf der
letzten Jahrzehnte mit grossem Können und Ideenreichtum eine fesselnde, oft an Op-Art anklingende Bildwelt
schuf. Er beherrscht die Klaviatur der
geometrisch-abstrakten Malerei und
komponiert Bilder aus Kreisen, Dreiecken, Quadraten oder Wellenlinien,
aber auch aus Ornamenten, Musterrapporten oder typografischen Elementen. Durch überraschende visuelle
Effekte bringt er die Geometrie in
Schwingung und spielt mit Wahrnehmungstäuschungen. Die sorgfältig gewählten Farbkontraste unterstützen
die Bildwirkung.
Eine Besonderheit in Jahos Werk
sind seine «3D-Bilder», sogenannte
Riffelbilder mit einer reliefierten Oberfläche, die gleich zwei Darstellungen
in sich bergen, je nachdem, ob der Betrachter das Werk von links oder von
rechts anschaut. Diese ausgeklügelte
und aufwendige Spielform der Malerei
passt zu Jaho, der technische Präzision liebt und keinen Aufwand scheut.
Ein Ausschnitt aus einem hochformatigen Bild von Jakob Hohl.
Täglich, auch am Wochenende, arbeitet er acht Stunden in seinem Atelier
und begründet seinen unermüdlichen
Schaffensdrang damit, dass er Malen
nicht als Arbeit, sondern als Freiheit
erlebe.
Jaho führte nach seiner Lehre als
Dekorationsmaler während dreissig
Jahren ein eigenes Innendekorationsgeschäft. Nach Weiterbildungen an
der Kunstgewerbeschule Zürich und
bei der Zürcher Künstlerin Sasha
Morgenthaler wandte er sich in den
Neunzigerjahren ganz der freien
Kunst zu. In seinem Atelier Jungholz
in Gossau kreiert er nebst Malerei
auch Plastiken und bewegliche Landschaftsinstallationen, bei denen äussere Kräfte wie Windbewegung mit einbezogen werden.
Rebecca Gericke
Vernissage: Freitag, 6. März, 18.15 Uhr,
Einführung: Rebecca Gericke. Öffnungszeiten: Freitag 15–19 Uhr, Samstag und
Sonntag 14–17 Uhr. Finissage: Samstag, 4.
April, 14–17 Uhr, Galerie im Höchhuus,
Seestrasse 123, Küsnacht. Mehr Infos:
www.jaho1.ch. Organisiert von der Kulturellen Vereinigung Küsnacht.
ANZEIGEN
Susan Butti stellt
in Zumikon aus
Bis zum 15. März noch stellt die
Künstlerin Susan Butti alias Susa in
der Galerie Milchhütte Zumikon ihre
Arbeiten aus. Butti ist seit 1991 freischaffende Künstlerin und lebt in
Meilen. Angefangen als Keramikerin,
hat sie über das Material Ton den Zugang zur Kunst gefunden. Sie kombinierte Keramik mit Metall und schuf
hauchdünne, grosse Porzellanreliefs,
die sie mit Texten durchwirkte. Später kam der Siebdruck dazu, unter
anderem auf Porzellan. Dies immer
in Kombination mit eigenen Texten.
Susan Butti bestritt viele Einzel- und
Gruppenausstellungen im In- uns
Ausland. Die Beteiligung an der internationalen Biennale für Kunstkeramik 1995 in Aveiro, Portugal, war
ein Höhepunkt in ihrer Kariere.
Durch Reisen nach Japan kam
Susa in Kontakt mit der chinesischen
und japanischen Kalligrafie. Die Meilemer Künstlerin war davon sofort
fasziniert. Zurück in der Schweiz begann sie mit Kursen an der damaligen Kunstgewerbeschule.
Energie visualisieren
Susa wäre nicht Künstlerin, wenn sie
bei der traditionellen chinesischen
Schriftkunst geblieben wäre. Sie entwickelte eigene Techniken und suchte
eine Synthese zwischen der deutschen Sprache und der chinesischen
Kalligrafie. So füllt sie ganze Bilder in
einem Zug mit Texten und Gedichten.
Diese neuesten Arbeiten vermitteln
Sprache in Form. Für sie ist es visualisierte Energie. Susa nennt sie
Sprachkräfte. Dazu präsentiert sie
Gedichte, die während dem Arbeiten
entstanden sind. (ks.)
Ausstellung Susan Butti: Freizeitzentrum
Zumikon, Dorfplatz 9. Info: 044 918 00 97.
Nr. 10
5. März 2015
19
20
Küsnachter
Nr. 10
5. März 2015
H I N TE R G R U N D
Drei stolze Griechen: Ioannis und Dimitrios Katsanos mit ihrem Hengst Pegasus. Auch Poseidon (rechts), der mit Pegasus den Stall teilt, stammt aus Griechenland.
Fotos: P. Schmidt
Die Katsanosbrüder wollen die griechischen Pferde retten
Ioannis und Dimitrios
Katsanos haben es sich
zur Aufgabe gemacht, die
Pendilia-Pferde ihrer Heimat Griechenland zu retten.
Für die beiden Küsnachter
Pferdeliebhaber ist dies
mehr Berufung als Beruf.
Philippa Schmidt
«Als wir ihn gefunden haben, war er
nur noch Haut und Knochen», sagt
Ioannis Katsanos und deutet auf Pegasus. Der Schimmelhengst steht entspannt und mit sanften Ausdruck in
der Sandbahn einer umgebauten
Scheune. Es ist schwer vorstellbar,
dass dieses Pferd, das nun neugierig
die Besucherin beäugt, vor noch
nicht allzu langer Zeit ein schreckhaftes Häufchen Elend war. «Manchmal
sieht er fast noch aus wie ein Baby»,
sagt Ioannis Bruder Dimitrios Katsanos mit einem zärtlichen Unterton in
der Stimme. Doch dieser Moment der
Kindlichkeit dauert nur kurz: Als Pegasus der Stuten auf dem Hof gewahr
wird, strafft sich jede der zahlreichen
Muskelfasern in seinem Körper, die
Ohren spitzen sich und die Augen bekommen einen aufmerksamen Glanz.
Jetzt ist der Dreijährige ganz Hengst.
Stolz reckt er den Kopf über die Abschrankung, um den möglichen Damenbesuch ja nicht zu verpassen.
Doch die Frühlingsgefühle sind noch
etwas verfrüht, denn seine Auserkorene, Aphrodite, darf Pegasus erst im
April begatten. Pegasus und Aphrodite sollen die neuen Stammhalter einer uralten griechischen Pferderasse,
der Pendilia-Pferde, werden.
Gemeinsam mit ihren Artgenossen Poseidon und Halcon sind sie das
ganze Glück der Gebrüder Katsanos.
So oft wie möglich fahren die beiden
eineiigen Zwillinge von Küsnacht
nach Hittnau auf den Lärchenhof, um
mit ihren Tieren Zeit zu verbringen.
Die drei griechischen Schimmel Pegasus, Poseidon und Aphrodite haben die Gebrüder Katsanos direkt
aus ihrer Heimat importiert. Eine
wertvolle Hilfe bei der Eingliederung
der drei war ihnen dabei der 15-jährige spanische PRE-Wallach Halcon.
in Avenches zusammen», erläutert Dimitrios Katsanos. Eine erste Kooperation mit einer griechischen Universität
war nicht erfolgreich verlaufen.
Bei allem Ärger über die fehlende
Begeisterung ihrer Landsleute für die
hiesigen Pferde sind Ioannis und Dimitrios Katsanos eigentlich stolz auf
die griechischen Wurzeln, die sie mit
ihren Pferden teilen. Auf den Reithemden zeigen sie Flagge, und die Tiere
tragen allesamt Namen aus der grieEine Rasse mit Geschichte
chischen Sagen- und Mythenwelt.
Um Pferde der Rasse Pendilia zu fin- Selbst ihre beiden Hunde, zwei wunden, scheuen die Griechen keine Mü- derschöne Husky-Schäferhundmischhen. «Wir haben schon über 14 Städte linge, tragen griechische Namen: Arund 7 Inseln besucht. Ausserdem ge- gos und Peritas. Argos war der Hund
hen wir an die jährlichen Pferdemes- des Odysseus, während Peritas der
sen in Griechenland», erzählt Dimitri- vierbeinige Begleiter von Alexander
os. Doch in ihrer Heimat sind die Tie- dem Grossen war. «Mein liebstes
re fast ausgestorben. Eigentlich woll- Schulfach in Griechenland war Altten die beiden in Griechenland ein na- griechisch», erzählt Ioannis lachend
tionales Pferdezentrum aufbauen, ver- und fügt ernst hinzu: «Der Name ist
gleichbar mit dem Bundesgestüt für ein wichtiger Teil jedes Lebewesens.»
Lippizaner in Österreich oder dem Na- Die griechische Mythologie, aber auch
tionalgestüt für Freiberger in Aven- ihre Pferde sind auf ihrem selbst geches. «In Griechenland bestand kein stalteten Reitdress verewigt. Auf eiInteresse», ärgert sich Dimitrios Kat- nem Logo ist Pegasus, das geflügelte
sanos. Dabei hätte man mit einem sol- Pferd, vor dem Tempel der Liebesgötchen Gestüt doch auch Arbeitsplätze tin Aphrodite zu sehen. Gekrönt wird
das Ganze durch die Medusa: Diese
schaffen können.
Bei der Rasse handelt es sich um Sagengestalt, eine Gorgone, war die
die einzige Grosspferderasse Grie- Mutter von Pegasus.
Die Mitvierziger haben einst Modechenlands. Die Geschichte der Tiere
lässt sich bis in die Antike zurückver- design zusammen studiert. «Wir mafolgen: Bereits Alexander der Grosse chen alles zusammen, Zwillinge
soll auf einem solchen Pferd geritten eben», sagen sie augenzwinkernd.
sein. Damit die Tiere möglichst rein- Auch im Reitstall legen Sie Wert auf
rassig sind, lassen die beiden Reitleh- ein gepflegtes Äusseres und sehen das
rer deren Blut genetisch untersuchen, als Respektbezeugung ihren Pferden
bevor sie diese in die Schweiz impor- gegenüber. «Wir tragen immer weisse
tieren. «Wir arbeiten mit dem Geneti- Hemden beim Reiten. Die Kleidung ist
ker Stefan Rieder vom Nationalgestüt dann genauso edel, wie es die Pferde
sind», sagt Dimitrios und ergänzt
schmunzelnd:
«Aber für unsere
Mutter war das
immer der Horror.» Zwar sind
Aphrodite
und
Pegasus
noch
nicht ganz so
weiss wie die
Hemden, aber die
derzeit
noch
graue Farbe liegt
vor allem an ihDie beiden Hunde Argos und Peritas sind immer dabei. rem Alter. Künftig
«Pegasus wusste nicht einmal, was
Gras ist. Halcon hat ihm beigebracht,
es zu fressen», erinnert sich Dimitrios Katsanos mit ungläubigem Kopfschütteln und fügt an: «Wenn Halcon
ein Mensch wäre, wäre er ein Poet,
er mag besonders gerne Kinder und
Fohlen.» Die beiden hoffen denn
auch, dass Halcon so etwas wie der
gütige Onkel für das Fohlen von Aphrodite und Pegasus wird.
soll sich das Fell weiter aufhellen.
«Wir haben uns Bilder aus den 40ern
angeschaut, da sind fast alle griechischen Pferde weiss», erzählt Dimitrios. Braune und Füchse hätten sich
hingegen durch die Einkreuzung englischer Vollblüter entwickelt.
Am liebsten würden die Brüder
noch mehr griechische Pferde in die
Schweiz importieren, aber der Platz
ist begrenzt. In Griechenland haben
sie derzeit schon 60 Pferde aufgekauft
und auf einem Hof untergebracht. Damit die Rasse erhalten bleiben kann,
bräuchten sie einen genetischen
Grundstamm von 75 Tieren. Besonders ärgert es sie, dass in der Vergangenheit viele Griechen ihre Pferde
nach Italien in Salamifabriken verkauft hätten.
Zahlreiche Tiere der KatsanosBrüder stammen wie Pegasus aus
schlechter Haltung. «Oft ist einfach
kein Interesse für die Tiere da», bedauert Dimitrios Katsanos. Während
Pegasus sich zum gelassenen Menschenfreund entwickelt hat, mussten
die Männer bei Poseidon einen Rückschlag hinnehmen. «Er ist nicht an
uns Menschen interessiert, deswegen
wollen wir ihn in eine Pferdegruppe
integrieren und dann auf die Weide
lassen», erklärt Ioannis. Decken wird
Poseidon aber nicht mehr. Damit er
ruhiger wird, haben ihn die Zwillinge
kastrieren lassen. «Er wurde früher
leider geschlagen. Wir haben aber
daraus gelernt, dass wir keine Pferde
mehr kaufen, die älter als ein Jahr
sind», so Dimitrios.
Als Reitlehrer und Kommunikationstrainer für Pferde interessieren
sich die Gebrüder Katsanos nicht nur
für das Exterieur der edlen Tiere, sondern wollen diese auch ausbilden. Mit
Aphrodite und Pegasus planen sie, an
Dressurturnieren teilzunehmen. Setzen dabei aber ganz auf eine sanfte
Ausbildungsphilosophie. «Wir geben
Seminare, wie man die Kommunikation zu Pferden aufbaut. Dafür muss
man als Mensch erst einmal Pferdisch
lernen», so Dimitrios. Kopfschüttelnd
erzählt er von einer 14-jährigen Schülerin, die ihrem Pferd gegenüber Dominanzverhalten gezeigt habe. Nach
der Unterweisung habe sich ihr Verhältnis zum Pferd jedoch sofort geändert. «Die beiden wurden Freunde»,
strahlt er. «Wir reiten die Hengste ohne Sattel und Gebiss im Gelände, das
ist für uns eine Selbstverständlichkeit.
Für andere wäre das gefährlich», sind
sie sich sicher. Viel wichtiger als zu
trainieren, sei es, die Pferde zu beobachten und sie so zu verstehen.
Mühe haben sie zudem mit den
Haltungsbedingungen vielerorts. «Oft
werden Pferde in Boxen begrenzt, obwohl doch bekannt ist, dass sie Lauftiere sind», bemängelt Dimitrios. Die
Katsanos-Pferde leben hingegen alle
in Gruppenhaltung, im Offenstall. So
hat etwa Aphrodite mit den anderen
Pensionspferden Freundschaft geschlossen: Sie lässt sich vom Friesenwallach Wonder den Rücken schubbern und beobachtet interessiert, wie
die Haflingerstute die Redaktorin nach
Fressbarem absucht – man weiss ja
nie ...
Der Traum vom eigenen Hof
Um die Unterbringung in Hittnau ist
das Gespann froh: Hier haben die
Brüder mit den Pferden ihre Ruhe. Ihr
Traum wäre aber eigentlich ein eigener Hof, doch dafür fehlen ihnen die
finanziellen Mittel oder ein Investor.
Nach Küsnacht sind die zwei, die
schon zwölf bzw. acht Jahre in der
Schweiz wohnen, vor Kurzem durch
eine Freundin gekommen. «Wir erfahren hier als Griechen sehr viel Sympathie. Rassismus haben wir noch nie
erlebt», loben sie die Schweizer. Ob in
der Schweiz oder in Griechenland:
Sonnenklar für die beiden ist, dass sie
bis zum letzten Atemzug reiten wollen. «Mein Opa hat mich vor über 40
Jahren einfach auf einen Hengst gesetzt. Dieser ging durch, aber ich blieb
wie durch ein Wunder im Sattel», erinnert sich Dimitrios an seine erste
Reiterfahrung. Seither sei er jeden Tag
geritten.
«Wenn du ein Pferd verstehst, gehört dir die Welt. Dann bist du ein König», ergänzt sein Bruder. Eines ist
klar, die beiden Könige Katsanos haben eine Herkulesaufgabe vor sich. Sie
bezeichnen sie als ihre «Lebensaufgabe». Der nächste Schritt zur Erhaltung
der Pendilia-Pferde wird das erste
Fohlen von Pegasus und Aphrodite
sein. «Es wird das erste Pendilia-Fohlen in der Schweiz sein», verrät Dimitrios Katsanos.