50 JAHRE - Gemeinde Reilingen
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50 JAHRE - Gemeinde Reilingen
50 Jahre Friedrich-von-Schiller Schule Reilingen 1965-2015 Impressum Herausgeber: Friedrich-von-Schiller GWRS Reilingen-Lußheim Wilhelmstr. 42/1 68799 Reilingen 06205-922214 [email protected] AutorInnen: Falk Freise, Sigrun Krause-Soriano, Gerda Hamann, Friederike Rapp, Philip Gärtner, Kurt Heißwolf, Bernhard Römpert, Christina Müller, Sven Seiler, Evelin Kühnle, Silke Fiedler, Carola Seidel, Agnes Thuault-Pfahler, Julia Hermann, Vanessa Schäfer, Anke Koob Bilder: Foto Thome Schwetzingen, Behrendt, Schiller-Schule, Gemeinde Reilingen, privat, Fotolia Layout: Christian Behrendt Design, Oftersheim www.behrendtdesign.de Druck: Stolzenberger Druck & Werbung GmbH & Co. KG, Leimen GruSSwort Sehr geehrte Damen und Herren, verehrtes Lehrerkollegium, liebe Schülerinnen und Schüler, zen, das ist eine große Aufgabe. Eine Aufgabe, die sich die Schiller-Schule jedes Jahr aufs Neue stellt und auch jedes Jahr aufs Neue meistert. wie Johann-Wolfgang von Goethe so treffend sagte: Eine Chronik schreibt nur derjenige, dem die Gegenwart wichtig ist. Tradition, Erfahrung, gut ausgebildete Lehrer, die Rückendeckung des Schulträgers und viel Rückhalt in der Bevölkerung sind die Zutaten die es braucht, damit erfolgreiche Schularbeit gelingen kann. Für mich als Vertreter des Schulträgers, gibt es darüber hinaus Gelegenheit, der Schulleitung, dem Lehrerkollegium, dem Elternbeirat und den Schülervertretungen zu diesem Jubiläum recht herzlich zu gratulieren. Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Friedrichvon-Schiller-Schule verbindet daher die vorliegende Schulchronik die Vergangenheit mit der Gegenwart und schreibt fort, was im Jahre 1965 mit dem Neubau der Schule begonnen wurde. Wenn eine Schule ihr 50jähriges Jubiläum feiert, dann darf man darauf zu Recht stolz sein. Am 15. Oktober 1965 konnte damals die Friedrich-von-Schiller-Schule in das heutige Schulhauptgebäude einziehen. Dieses wurde 2001 durch eine Sanierung und Erweiterung modernisiert und konnte 2004 durch ein erweitertes Grundschulgebäude nochmals aufgewertet und fit gemacht werden für die Zukunft. 50 Jahre Friedrich-von-Schiller-Schule geben all denen, die in diesen Jahren in dieser Bildungsstätte aus- und eingingen, ebenso für die gesamte Gemeinde, Anlass ein klein wenig inne zu halten, um in Erinnerungen zu schwelgen und mit dankbarer Freude zurückzublicken. Es stand bei der Schiller-Schule schon immer im Mittelpunkt, die Kinder in die Welt des Lernens einzuführen und ihnen ein solides Grundwissen zu vermitteln. Auch heute vermitteln die Lehrkräfte den jungen Heranwachsenden Selbstbewusstsein und Gemeinschaftssinn. Ohne eine Schule, die die Lernenden stärkt, ihre Talente entdeckt und fördert, wäre ein erfolgreicher Lebensweg nicht möglich. Diesen Weg der Kinder behutsam zu begleiten und zu unterstüt- Dies ist verbunden mit dem Dank des Schulträgers an alle jetzigen und früheren Verantwortlichen in der Schulleitung, aber auch der pädagogischen und erzieherischen Arbeit. Allen Menschen, die sich zum Wohle der Schule in den vergangenen Jahrzehnten engagiert haben, gilt mein herzlicher Dank, gleich ob als Lehrkraft, Eltern, Schüler, Mitarbeiter oder in sonstiger Weise. Im Interesse unserer Kinder wurde hier Hervorragendes geleistet. Wer in die Jugend investiert – investiert in die Zukunft von uns allen. Ich wünsche der Schule ein gelungenes JubiläumsSchulfest und weiterhin eine erfolgreiche pädagogische Arbeit. Ihr Stefan Weisbrod Bürgermeister, Stadt Reilingen GruSSwort „50 Jahre Friedrich-von Schiller-Schule“ geben Anlass zur Rückschau, zur pädagogischen Standortbestimmung und zur Zukunftsorientierung. Das Jubiläum lässt innehalten und gibt die Gelegenheit zur Freude und zum Dank. in Baden-Württemberg Standort der Werkrealschule der Gemeinden Altlußheim, Neulußheim und Reilingen mit einer Außenstelle in Neulußheim. Seit diesem Schuljahr ist die Schule Ganztagsschule im Grundschulbereich. Wir gratulieren der Schule, dem Schulträger, dem Kollegium, den Eltern, den Kindern und Jugendlichen und allen am Schulleben Beteiligten sehr herzlich. Diese Veränderungen ermöglichten zeitgemäße Antworten auf die gesellschaftliche Entwicklung und die Weiterentwicklung der Bildungspläne. Für zukünftige Anforderungen im Bildungswesen ist die Friedrich-von Schiller-GWRS gut gerüstet. Sie kann als Lebensraum für Kinder und Jugendliche ein Platz für Erleben, Erfahren und Erkennen sein. Eine Schule ist eine Institution der Gemeinde und eine Institution der Gesellschaft. Sie ist aber auch eine für die Gesellschaft. Schule hat die Aufgabe, die Schüler mit Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten auszustatten, die für das spätere Leben in Beruf und Gesellschaft erforderlich erscheinen. Mit dem Blick auf diese Aufgabe geht die Schulgeschichte in Reilingen erheblich weiter zurück als 50 Jahre. Das Schulwesen in Reilingen lässt sich bis in die Zeit um das Jahr 1670 zurückverfolgen. Die Entwicklung einer Gemeinde, die Veränderung der Einwohnerzahl, die gesellschaftliche Entwicklung – insbesondere die der Arbeitswelt und der Familie – verlangen eine entsprechende Bildung und eine dazu passende Entwicklung der Schule und der Lernmöglichkeiten. In diesem Sinne feiert die Friedrich-von Schiller-Schule ihr 50-jähriges Bestehen. Die Gemeinde reagierte auf das Anwachsen der Einwohnerzahl, auf die verlängerte Schulzeit und einen größeren Platzbedarf. Ermöglicht wurde ein Schulleben in einem Neubau in einem parkähnlichen Gelände. Zeitgemäße Unterrichtsformen konnten in großzügigen Klassenräumen und gut ausgestatteten Fachräumen umgesetzt werden. Im Oktober 1965 konnte dieser Neubau, diese neue Schule bezogen werden. Ein Erweiterungsbau, eine Mehrzweckhalle und ein Sportplatz folgten. 1994/95 wurde die Friedrich-von Schiller Schule nach Einführung der Werkrealschule Mit dem Dank des Staatlichen Schulamtes Mannheim an alle ehemaligen und jetzigen Lehrerinnen, Lehrer und Schulleiter der Schule für ihren engagierten Einsatz verbinden wir die Glückwünsche zum 50-jährigen Bestehen. Unser Dank gilt auch allen, die mit der Schule in Verbindung stehen und sich um diese Schule verdient gemacht haben, insbesondere der Gemeinde Reilingen für ihre Aufgeschlossenheit schulischen Belangen gegenüber. Für das Staatliche Schulamt Mannheim Hartwig Weik Ltd. Schulamtsdirektor Angelika Treiber Schulrätin GruSSwortE 50 Jahre sind es wert, gefeiert zu werden. Alles Gute zum Geburtstag 50 Jahre, das ist für viele der jüngeren Schüler dieser Schule ein unüberschaubarer Zeitrahmen. Für die älteren Schüler ist man mit 50 doch schon echt „uralt“. Vor 50 Jahren war Ludwig Erhard Bundeskanzler, „Satisfaction“ von den Rolling Stones führte die Charts an, der Liter Diesel kostete 0,58 DM und die Scorpions wurden gegründet. Also sind 50 Jahre doch schon ganz schön lange her. Dieses Jahr feiert die Grund – und Werkrealschule Reilingen ihr Jubiläum. Die Friedrich-von-SchillerSchule ist nun 50 Jahre geworden. Nicht nur DIE Schillerschule, sondern UNSERE Schillerschule. Die Schule stand und steht in der Mitte von unserem Dorfleben aber auch von unserem persönlichem Leben, Generationen von Kindern haben hier Lesen und Schreiben gelernt, haben gerechnet und mit ihren Händen etwas erarbeitet. Einige Eltern unserer heutigen Schüler waren die Schüler von gestern. Wir können und sollten uns für den Ort und diese Zeit bedanken. Und am 25.10.1965, also vor 50 Jahren wurde das heutige Hauptgebäude der Friedrich-von-Schiller-Schule seiner Bestimmung übergeben. Seitdem ist diese Schule für die Reilinger Kinder der Beginn eines neuen Lebensabschnittes, hier beginnt der „Ernst des Lebens“, obwohl es in der Schule doch eigentlich Spaß machen soll. Und das tut es hier doch eigentlich auch. Natürlich möchte auch der Förderkreis der Friedrich-vonSchiller-Schule herzlichst zum 50. Geburtstag gratulieren. Wir sind stolz, ein Teil des Ganzen zu sein, obwohl wir in diesem Jahr „erst“ 22 Jahre alt werden. Seit 1993 begleiten wir die Friedrich-von-Schiller-Schule und freuen uns sehr, dass wir mit finanziellem und menschlichem Einsatz an der einen oder anderen Stelle einspringen, helfen und unterstützen konnten. Gemeinsam mit der Lehrerschaft, den Eltern, Schülern sowie den Gönnern werden wir die Friedrich-von-SchillerSchule auch in der Zukunft begleiten und unser Bestes tun, damit die Schulgemeinschaft in 25 Jahren das nächste große Jubiläum feiern können. Für den Förderkreis der Friedrich-von-Schiller-Schule Reilingen Agnès Thuault-Pfahler, 1. Vorsitzende Christina Müller, Kassenwart Aber an unserer Schule auch sich auch viel geändert. Sie hat allerdings kein einziges Fältchen, sondern hat sich entwickelt: neue Fächer, neue pädagogische Mittel, neue Uhrzeiten, neue Räumlichkeiten, ... Aber auch Dialoge und Kommunikationsmittel zwischen Eltern, Lehrern und Schulleitung haben sich geändert. Die Elternbeiräte können jetzt viele Steine aufbauen um unsere Schule zu entwickeln. Sie sind jetzt ein Teil der Schulkonferenz, und dürfen mitentscheiden. Alle, Schüler, Lehrer, Schulleitung und Eltern sind zusammen einen STARKE SCHULE. Alles Gute zum Geburtstag, und viel Erfolg für die nächsten 50 Jahre. Julia Hermann 1. Elternbeiratsvorsitzende GruSSwort Lass mich ein Kind sein, sei es mit. F.v.Schiller Prolog zu Wallensteins Lager 50 Jahre Friedrich-von-Schiller-Schule, das sind diese Kinder und Jugendlichen, die das Fundament unserer Schule bilden. Kinder und Jugendliche, die hier in den vergangenen fünf Jahrzehnten Lesen und Schreiben lernten und in den höheren Klassen auf das Erwerbsleben vorbereitet wurden. Es sind diese Kinder, die einen immer wieder Staunen lassen, ob ihrer Originalität und mit ihrer Sicht auf die Dinge und die Probleme dieser Welt; die einen fordern und nach Antworten verlangen; deren Ausbildung uns anvertraut ist, die wir auf das sich stets ändernde Leben versuchen vorzubereiten. In den letzten 50 Jahren besuchten über 3.000 Kinder aus Reilingen die Schule, um die 2.000 Jugendliche machten einen Abschluss. Diese Aufgabe gelang nur mit der engagierten Unterstützung aller am Schulleben Beteiligten: den Lehrerinnen und Lehrern, der staatlichen Schulverwaltung, den Eltern, dem Förderverein, den Verwaltungskräften und dem Schulträger. Ein besonderes Dankeschön gebührt - den Lehrerinnen und Lehrern, die sich vielfältig und immer wieder aufs Neue den Herausfor derungen der Erziehung und Bildung stellen und dabei nie das einzelne Kind aus dem Blick verlieren; - dem Staatlichen Schulamt Mannheim für seine Unterstützung und Hilfe in den zurückliegenden Jahren; - den Eltern, die die Entwicklung in der Schule begleiten und unterstützen und wertvolle Anregungen geben; - dem Förderverein, der aushalf, wenn andere Geldmittel nicht verfügbar waren; - den Verwaltungskräften der Schule, den Sekre tärinnen und Hausmeistern, ohne deren Arbeit Schule im Ort nicht funktionieren würde, - der Gemeinde Reilingen als Schulträger mit ihren Bürgermeistern Müller, Klein und Weisbrod, die sich stets für die Belange der Schule einsetzten und interessierten. Die vorliegende Festschrift soll einen Brückenschlag zwischen Vergangenem, Heutigem und Zukünftigem schlagen. Sie berücksichtigt dabei die Entwicklung der Schule von der Volksschule, über eine Grund- und Hauptschule, hin zur einer Ganztagsgrundschule in Wahlform und einer Werkrealschule als Ganztagsschule in offener Form. In dieser Festschrift kommen viele, die unsere Schule geprägt haben und prägen, zu Wort. Ein besonderer Dank gilt dabei dem Redaktionsausschuss, der diese Festschrift gestaltete. Wer nichts waget, der darf nichts hoffen. Wallensteins Lager 7. (Wachtmeister) Vor 50 Jahren wäre es wahrscheinlich eine nicht zu vermittelnde Idee gewesen, Kinder einen ganzen Tag in der Schule zu unterrichten. Aber das Wagnis, welches die Schule in den zurückliegenden Jahren einging, hat sich gelohnt! Innerhalb des ersten Jahres liegt der Zuspruch zum Ganztag in der Grundschule bei 70% und in der Werkrealschule aktuell bei 67%. Dieser Zuspruch bestärkt uns in der Richtigkeit unsereres Handelns. Aber die Entwicklung geht weiter. Angestoßen durch die gesellschaftlichen Veränderungen werden wir weiterhin wagen und mit den Worten Friedrich-vonSchillers hoffen, dass es gelingt! Dabei berücksichtigen wir die Bildung des Kindes auch unter dem Aspekt, damit auch Zeit für anderes bleibt: Lass mich ein Kind sein. Falk Freise Rektor, Friedrich-von-Schiller Schule, Reilingen Schulgeschichte 50 Jahre Schillerschule Reilingen Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Reilingen eine evangelische und eine katholische Schule. Das katholische Schulhaus stand an der Einmündung der Hockenheimer Straße in die Hauptstraße. Das evangelische Schulhaus befand sich in der Schulstraße, wo heute das Gebäude des Evangelischen Pfarramtes steht. Das Ende der Konfessionsschulen brachte ein Erlass des Großherzogs Friedrich I. von Baden im Jahre 1876, der in Baden die „Simultanschulen“ (Gemeinschaftsschulen) einführte. Das Großherzogliche Oberschulamt Karlsruhe verfügte mit einem Schreiben vom 24. Januar 1877, dass „der Tag, an welchem in der Gemeinde Reilingen die Vereinigung der Volksschulen ins Leben tritt“ auf den 25. Februar 1877 festgesetzt wurde. Zwei Wochen später folgte ein weiteres Schreiben, das die Stellung der vier in Reilingen tätigen Lehrer festlegte. Da die beiden evangelischen Hauptlehrer an der neuen Schule ein um 60 Mark geringeres Entgelt bezogen hätten als zuvor, erhielten sie nun diesen Betrag zusätzlich als „persönliches Gehalt“. Der wirtschaftliche Aufschwung der Gründerjahre und die aufblühende Zigarrenindustrie sorgten dafür, dass die Einwohnerzahl der Gemeinde immer mehr stieg. Bald reichten die vorhandenen Klassenzimmer nicht mehr aus. So mussten wegen Raummangel Klassen in andere Gebäude wie Rathaus, den Gasthof „Zum Engel“ und auch in ein Privathaus in der Hauptstraße ausgelagert werden. Dieser Zustand änderte sich erst, als im September 1896 ein neues Schulhaus mit fünf Klassenzimmern und einer Lehrerwohnung in der Hockenheimer Straße neben dem Rathaus (nördlicher Teil des heutigen Rathauses) fertiggestellt war. Im Laufe der Jahre wuchs die Zahl der Schulkinder weiter, und das neu errichtete Schulhaus war erneut zu klein. Die Gemeinde erwägte, die Lehrerwohnung im Schulhaus zu einem Klassenzimmer umzubauen. Das hätte aber den Platzmangel nicht beheben können, denn die Schülerzahl war bereits auf über 500 Kinder angestiegen. So entschloss sich die Gemeinde 1909, ein weiteres Schulhaus auf dem Gelände des ehemaligen Friedhofs in der „Alten Friedhofstraße“ errichten zu lassen. Es sollte ein Gebäude mit vier Klassenzimmern entstehen, an das später noch zwei angebaut werden konnten. Das nun „Neue Schulhaus“ wurde im Jahr 1912 bezugsfertig und die Schulraumnot war für Jahre behoben. Erst nach dem 2. Weltkrieg stieg, auch durch den Zuzug von Heimatvertriebenen, die Zahl der Schüler wieder an. Im Jahre 1950 wurden im Dachgeschoss des „Neuen Schulhauses“ zwei weitere Schulräume geschaffen. Vier Jahre später baute die Gemeinde auch den leerstehenden „Kochraum“ im Untergeschoss zu einem Klassenzimmer aus. Die Schulraumsituation wurde jedoch immer schwieriger. Es gab bald bis zu vier sogenannte Wanderklassen, die kein eigenes Klassenzimmer hatten. Sie mussten während des Vormittags stundenweise in leerstehenden Klas- senzimmern untergebracht werden. Manchmal war auch während der Pause ein Wechsel von einem zum anderen Schulhaus notwendig. Hinzu kam, dass durch neue Schulfächer wie Werkunterricht, Hauswirtschaft und Textiles Werken dringend Fachräume benötigt wurden. Die Gemeinde beschloss daraufhin einen Schulhausneubau in der Wilhelmstraße errichten zu lassen. Am 15. Oktober 1965 wurde dann die neu erbaute „Friedrich-von-Schiller-Schule“ eingeweiht. Für die damaligen Verhältnisse war der Schulhausneubau in der großzügig gestalteten Parkanlage ein wahres Schmuckstück für die Gemeinde. Auch das Gebäude selbst war optimal ausgestattet. Es beherbergte 15 Klassenzimmer und alle notwendigen Fachräume: 2 Werkräume mit Maschinen- und Materialraum, eine Lehrküche mit Essecke sowie ein Handarbeitszimmer im nördlichen Untergeschoss. Hinzu kamen noch im Oberschoss ein großer Musiksaal und ein PhysikChemie-Raum mit Vorbereitungszimmer. Doch die Anzahl der Schüler stieg wieder durch Erschließung von neuem Bauland und andere, nicht vorhersehbare Gründe weiter an, so dass bereits nach wenigen Jahren wieder mehr Schulräume benötigt wurden. Darum musste die aufgegebene Franz-Riegler-Schule (ehemaliges „Neues Schulhaus“) in Betrieb genommen werden. Doch dies konnte keine Dauerlösung sein. In einem Bericht an das Oberschulamt Karlsruhe aus dem Jahre 1975 hieß es: „Die sanitären Anlagen entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Hinzu kommt noch eine starke Geruchsbelästigung im ganzen Hause… Eine Erweiterung der Schillerschule ist dringend erforderlich. Die Klassenzimmer reichen nicht mehr aus, so dass Sonderräume ganz oder teilweise als Klassenzimmer benutzt werden müssen.“ Da auch wieder ein neues Baugebiet erschlossen wurde – diesmal für über 1000 Einwohner - , entschloss sich die Gemeinde, ein weiteres Gebäude auf dem Gelände der Schillerschule zu errichten. Im Mai 1975 wurde der Auftrag zur Planung erteilt und bereits am 27. August 1976 konnte der Erweiterungsbau in einer Feierstunde seiner Bestimmung übergeben und zu Beginn des neuen Schuljahres in Betrieb genommen werden. Mit dem Bau der Fritz-Mannherz-Halle wurde die Organisation und Durchführung des Sportunterrichts wesentlich erleichtert. Hinter der Halle entstanden zusätzlich ein Fußballplatz mit Aschenbahn und ein Hartspielplatz. So konnten nun auch die schon lange vorgeschriebenen 3 Sportstunden pro Woche für alle Klassen durchgeführt werden. Am 20. Oktober 1990 feierte die Schule ihr 25jähriges Bestehen, zu der die gesamte Gemeinde eingeladen war. Der offizielle Teil mit Ansprachen und Glückwünschen fand in den Fritz-Mannherz-Hallen statt. Auf dem Schulgelände und in den Schulgebäuden wurde gefeiert. Es gab Ausstellungen von Schülerarbeiten, Grundschulprojekten der verschiedenen Unterrichtsfächer; für Essen und Trinken sorgten Eltern, Lehrer und Schüler. Auch viele Reilinger Vereine beteiligten sich an der Ausgestaltung dieses Festes. In der Zwischenzeit war das Schulhaus in ein Alter gekommen, in dem sich an vielen Stellen die ersten Mangelerscheinungen zeigten; eine Sanierung des Gebäudes war dringend angesagt. Am 30. Oktober 1995 wurde dem Gemeinderat eine erste Vorplanung zu einer Sanierung und Erweiterung vorgelegt, bei der auch vorgesehen war, den Innenhof zu überdachen, um damit eine Aula für die Schule zu schaffen. Die geschätzten Kosten lagen so hoch, dass Sanierung und Umbau erst wieder Anfang 1998 weiter verfolgt wurden. hofseite wurden neue Klassenzimmer und Fachräume für Bildende Kunst und Informatik eingerichtet. Zu Beginn des Schuljahres 2001/2002 waren die gesamten Bauarbeiten im Hauptgebäude abgeschlossen. Danach folgten noch die Umgestaltung des Schulhofes und des Erweiterungsbaus. Ende Juli 1999 konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Um während der Umbau- und Sanierungsarbeiten den Schulbetrieb weiter aufrecht erhalten zu können, wurde das Bauvorhaben in verschiedene Bauabschnitte unterteilt. Der Schulhof erhielt sowohl geteerte Wege, wie auch Gras- und Rindenmulchflächen. Die geteerten Wege ermöglichen ein erstes Heranführen der Schüler an verschiedene Verkehrssituationen, wie die Kinder sie im öffentlichen Straßenverkehr vorfinden. Wichtige Verhaltensregeln können hier eingeübt und vertieft werden. Den 3. Klassen dienen diese Wege bei der Vorbereitung für ihre Fahrradprüfung. Im Laufe des Umbaus wurden nicht nur die alte Bausubstanz renoviert, sondern auch – wie oben bereits angedeutet - neue notwendige Räume geschaffen. Durch die Überdachung und Unterkellerung des Innenhofes entstanden die Aula und notwendige Lager- und Verwaltungsräume. Im Anbau zur Schul- Der Schulhof dient, wie auch der Hartplatz, oder der Rote Platz, wie wir ihn nennen, als Pausenhof. Die Rindenmulchflächen befinden sich hauptsächlich Schulklasse im Gründungsjahr 1965 Schulklassen im Jubiläumszeitraum Schuljahr 1973/1974 Schuljahr 1979/1980 Schuljahr 1986/1987 Schuljahr 1988/1989 unter den Großspielgeräten, um etwaigen Verletzungen vorzubeugen. Die ersten Spielgeräte auf dem Pausenhof waren lediglich eine Rutsche und einige Turnstangen. Die Kletterwand am Treppenaufgang zwischen E-Bau und Hauptgebäude wurde im Frühjahr 2005 montiert. Das erste Großspielgerät erhielt die Schule im Sommer 2014. Die zweite Spielanlage wurde im Frühjahr 2015 aufgebaut. Im Zuge der Renovierungsmaßnahmen wurde am östlichen Ende des E-Baus eine Außentreppe montiert, damit der Veranstaltungsraum im 1. Obergeschoss auch außerschulisch genutzt werden kann. Der entgegengesetzte große Raum im Obergeschoss, der dem Pausenhof zugewandt ist, erhielt eine große Glasfront und ist heute das „Kissenzimmer“, das für verschiedene Unternehmungen von den Grundschulklassen genutzt werden kann. Im Erdgeschoss des Gebäudes entstand aus einem Klassenzimmer und unter Einbeziehung eines Teils des Flurs die Schülerbibliothek, die sich ursprünglich einmal in den Kellerräumen des Hauptgebäudes befunden hatte. Seit einigen Jahren werden diese ehemaligen Büchereiräume von der Gemeinde Reilingen für die Kernzeit und Hortbetreuung genutzt. Seit dem Herbst 2005 befindet sich hinter dem E-Bau, von der Straße aus nicht einsichtig der Pavillon, der im Jahr 2004 mit viel Hingabe und Einsatzbereitschaft von den damals aktiven Mitgliedern des Fördervereins, dem damaligen Vorsitzenden Uwe Schulze, dem damaligen Schulleiter Uwe Wolf, von Eltern, Schülern und ortsansässigen Firmen gebaut wurde. Die finanziellen Mittel kamen in Form von geleisteten Arbeitsstunden und Bargeld vom Förderverein der Schule und von vielen in Reilingen ansässigen Firmen, die mit großzügigen Sachleistungen dem Projekt unter die Arme griffen. Im Pavillon lässt sich exzellent Pizza und Holzofenbrot backen. Während des Jahres wird der Pavillon für viele Klassenfeste genutzt. Schulentwicklung Nachdem sich an baden-württembergischen Grundund Hauptschulen lange Zeit nicht wirklich viel verändert hatte, kam die erste Neuerung im Schuljahr 1994/ 95, als es für Hauptschüler erstmals möglich wurde, das 10. Schuljahr zu besuchen und somit den Mittleren Bildungsabschluss zu erreichen. Voraussetzung für den Besuch der 10. Klasse war allerdings, dass der Schüler zum Halbjahr der 9. Klasse einen Notendurchschnitt von 2,4 vorweisen konnte. Die unterrichtenden Lehrer dieser neuen 10. Klasse waren in verschiedenen Fortbildungen auf die neue Aufgabe vorbereitet worden. Innerhalb eines Jahres musste es gelingen, die Zehntklässler vom Hauptschulniveau auf das mittlere Bildungsniveau vorzubereiten, denn die Prüfungen der 10. Klassen lehnten sich an die Pläne der Realschule an. Der Ehrgeiz der Schüler, denen es gelang, mit einem Durchschnitt von 2,4 die Erlaubnis zum Besuch der 10. Klasse zu erhalten, war enorm. Bis zum Schuljahr 2004/05 wurden in Reilingen, wie überall, die traditionellen Fächer unterrichtet. Mit dem neuen Bildungsplan, der in jenem Schuljahr in Kraft trat, musste man sich an neue Fächer gewöhnen. Um ein fächerübergreifendes, Querverbindungen aufzeigendes Unterrichten und Arbeiten zu unterstützen, wurden Fächer wie z.B. Biologie, Physik, Chemie zu einem Fach zusammengefasst, Materie, Natur, Technik, kurz MNT, war entstanden. Aus Geschichte, Geographie und Sozialkunde wurde Welt, Zeit, Gesellschaft (WZG). In der Grundschule wurde Sport zum neuen Fach BSS (Bewegung, Spiel und Sport). Aus Heimat- und Sachunterricht, Textilem Werken, Musik und Bildende Kunst wurde das Fach MNK (Mensch, Natur, Kultur). Seit jenem Schuljahr gibt es die „Fremdevaluation“. Ein Gremium, bestehend aus einer Lehrergruppe, die sich aus Lehrern der verschiedenen Schularten zusammensetzt, kommt über mehrere Tage an eine Schule und evaluiert diese. Die Gruppe, die die Friedrich-von-Schiller GWRS in Reilingen besuchte, war für zwei Tage an unserer Schule. Sie observierte den Unterricht, führte Interviews mit Schülern, Lehrern und Eltern, begutachtete das Schulgebäude. Im Jahr vor der Fremdevaluation, die zum Halbjahr des Schuljahres 2007/08 stattfand, leistete das Lehrerkollegium viel zusätzliche Vorarbeit. Während dieser Zeit entstand das umfangreiche Schulportfolio, das inzwischen auch digital vorliegt. Dafür musste der gesamte Ist-Zustand des Schulgebäudes, des Unterrichts, der Schulverwaltung gesichtet werden, um die Formulierung eines Profils zu ermöglichen. Alles musste festgehalten und organisiert werden. Insgesamt schnitt die Friedrich-von-Schiller GWRS sehr gut bei der Fremdevaluation ab. Das Schuljahr 2010/11 brachte Neuerungen, die die Hauptschule in Reilingen direkt betrafen. Eine Schule konnte durchgängig von Klasse 5 bis 10 zur Werkrealschule werden. Allerdings nur, wenn die Schule zweizügig war. Da in Reilingen, in Neulußheim und in Altlußheim eine Einzügigkeit bereits absehbar war, beschlossen die Gemeinden, zum Wohle der Kinder und der Gemeinden zu kooperieren. Altlußheim entschied sich, nur noch eine Grundschule zu führen. Die Friedrich-von-Schiller GWRS in Reilingen wurde zum Hauptstandort der Werkrealschule mit den Klassen 8-10. Die Lußhartschule in Neulußheim wurde mit den Klassen 5-7 zur Außenstelle der neu entstandenen Friedrich-von-Schiller-GWRS Reilingen-Lußheim. Es bedurfte einer gewissen Gewöhnungszeit, bis sich die Schüler, die Eltern und auch die Lehrer mit dieser neu entstandenen Situation anfreunden konnten. Nachdem diese Änderung verkraftet war, wurde drei Jahre später, zum Schuljahr 2012/13, die Werkrealschule an der Außenstelle, mit den Klassen 5 bis 7 zur Ganztagesschule ausgeweitet. Die Schüler erhalten dort ein Mittagessen, die Hausaufgaben werden betreut und wer dann möchte, kann eine AG besuchen. Diese Neuerung führte dazu, dass im Schuljahr 2013/14 auch für die Klassen 8 bis 10 in Reilingen im Folgejahr der Ganztagesbetrieb anlief, denn die 7. Klassen, die dann nach Reilingen überwechselten, sollten auch in Reilingen das gleiche Angebot nutzen können. Die Schüler erhielten jetzt an 4 Tagen pro Woche eine Stunde Lernzeit. In dieser Schulstunde können die Schüler ihre Hausaufgaben erledigen. Der Lehrer, der die Lernzeit beaufsichtigt, kann Hilfestel- lung leisten, wenn sie benötigt wird. Dabei zeigte sich, dass die Leistungen der Schüler, die das Angebot der Lernzeit nutzen, sich vor allem im Fach Mathematik verbessern konnten. rer und Schüler an der Schule. Rund um schulische Veranstaltungen organisieren die Vereinsmitglieder Essens- und Getränkeverkäufe, deren Erlös in vielfältiger Weise die Schule unterstützt. Zusätzlich zur Ganztagesschule in der Werkrealschule wurde im jetzt laufenden Schuljahr 2015/16 die Grundschule auf die Wahlform des Ganztagsbetriebs umgestellt. Wer sein Kind den ganzen Tag in der Schule betreut haben möchte, kann dies für sich und für sein Kind wählen. Die Schüler erhalten nach dem Unterricht an der Schule ein Mittagessen, woran sich eine lange Mittagspause anschließt. In dieser Zeit können die Kinder spielen oder sich auf dem Pausenhof bewegen. Anschließend können auch die Grundschulkinder unter Aufsicht eines Lehrers in der Lernzeit Aufgaben aus dem Wochenplan erledigen und dann eine AG besuchen. Wer sein Kind schon früher zuhause haben möchte, holt es nach der Lernzeit um 14.50 Uhr ab. Für die Eltern, die nach der AG eine Betreuung brauchen, bietet sich die Möglichkeit, ihr Kind von 15.40 Uhr bis 17.30 Uhr von der Gemeinde im Hort betreuen zu lassen. Man kann feststellen, dass sich auch in Reilingen die Schule im Lauf der Jahre zu einem Lebensort entwickelt hat und nicht mehr nur Lernort ist. Seit Jahren gibt es in Reilingen eine enge Zusammenarbeit mit den Kindergärten des Ortes. Schon ein Jahr vor der Einschulung eines Kindes besuchen Lehrerinnen wöchentlich die Kindergärten, um Entwicklungsstände zu beobachten und zu begutachten. Bei der Entscheidung, ob ein Kind eingeschult werden soll, sind diese Beobachtungen von unschätzbarem Wert. Im Rahmen der Berufsorientierung sind die Reilinger Betriebe wichtige Anlaufstellen für die Schüler der 8. und 9. Klassen. Im 8. Schuljahr absolvieren die Schüler ein zweiwöchiges Praktikum, das ihnen ermöglichen soll, erste Erfahrungen in ihrem Wunschberuf zu sammeln. Im 9. Schuljahr schließt sich ein einwöchiges Praktikum an, das eine zweite Erfahrung in einem alternativen Berufszweig ermöglicht. Kooperationen: An der Friedrich-von-Schiller GWRS Reilingen-Lußheim gibt es eine Vielzahl von Kooperationen mit diversen Partnern. Der 1993 entstandene Förderverein unterstützt seit über zwanzig Jahren tatkräftig die Leh- Auch die neue „Lernzeit“ in der Ganztagsgrundschule wird von Helfern aus der Gemeinde Reilingen unterstützt. Zusätzlich zu einer Lehrkraft ermöglichen diese Personen, dass, wo nötig, eine noch intensivere Einzelunterstützung gegeben werden kann. Ein großes Plus ist die sehr gute Zusammenarbeit mit diversen Reilinger Vereinen und Organisationen, die sich seit Jahren tatkräftig in der Schule und jetzt im Ganztagsbetrieb einbringen. Im abgelaufenen Schuljahr boten der Reitverein Reilingen e.V., der Turnerbund Germania und der Kleintierzucht-Verein Arbeitsgemeinschaften für die Schüler an. In diesem Schuljahr kooperiert die Schule mit dem örtlichen Schachclub, dem Ringerverein RKG Reilingen-Hockenheim, dem Fußballverein SC 08 Reilingen, dem BUND, dem CVJM und dem hiesigen Jugendhaus „Postillion“. Die Vereinsmitglieder bieten an der Schule Arbeitsgemeinschaften an, von denen alle sehr gut besucht sind. Weitere AGs stehen durch die Zusammenarbeit mit der Musikschule Hockenheim (Orchester, Band, Tasten-Band), das Reilinger Fitnessstudio TOP FIT und durch Privatpersonen zur Verfügung. Ohne all diese unterstützenden Personen, die sich so engagiert für die Schule einsetzen, wären die vielfältigen Angebote, aus denen man an der Friedrich-vonSchiller GWRS Reilingen-Lußheim auswählen kann, nicht möglich. „Unsere Hände sollen eine starke Brücke Sein“ Seit November 2007 ziert eine außergewöhnliche Plastik den Eingangsbereich der Friedrich-von-SchillerSchule. Ja, Reilingen und seine Schule nennen von jetzt an ein bedeutendes Kunstwerk ihr Eigen und es trägt den klangvollen Namen „ Kleiner Christo“. Ein einmaliges Projekt, das das Leitbild unserer Schule unterstreicht. „ Unsere Hände sollen eine starke Brücke sein“, so das Motto dieses Werkes, sie geben, nehmen, streicheln, können zupacken, musizieren und auch Kunstwerke erstellen. Zahlreiche Geschäftsleute und Privatpersonen haben durch ihre Mithilfe die Realisierung des Kunstwerkes ermöglicht, ebenso Schülerinnen und Schüler der Kunst-AG ( 8. und 9. Klasse ), geleitet und begleitet von Ihrer Kunstlehrerin Elvira Müller. Über die Dauer eines ganzen Schuljahres ist durch wöchentliches Erarbeiten des Modells, Gesprächen mit Fachleuten, Kalkulation der Kosten sowie Spenden-aktionen eine wunderbare Skulptur entstanden. Tatkräftig unterstützt wurden Frau Müller und ihre Schüler von dem Reilinger Künstler Josef Walch, wie auch von der Edelstahlverarbeitungsfirma Klumpp. Vielen Dank für diese tolle Arbeit. Schulprofil und Leitbild Die Friedrich-von-Schiller Grund- und Werkrealschule Reilingen-Lußheim entwickelt und fördert die kreativen und musischen Kräfte der Schülerinnen und Schüler in besonderem Maße. In der Werkrealschule fördert sie die Berufsmündigkeit der Schüler. Die Kooperation mit Firmen und Vereinen der Gemeinden und der Region erhält einen besonderen Stellenwert. Sie legt besonderen Wert auf die Gesundheits- und Bewegungserziehung sowie die Suchtvorbeugung in der Grund- und Werkrealschule. Das Lehrerkollegium im Jubiläumsjahr 2015 VErwaltung Erweiterte Schulleitung von links: Wolfgang Laier, Hausmeister von links: Herr Falk Freise, Rektor Gerda Hamann, Sekretariat Frau Dr. Sigrun Krause-Soriano, Konrektorin Dr. Sigrun Krause-Soriano, Konrektorin Frau Elvira Müller, zuständig für den Kunstbereich und Schülergalerie im Schulhaus Falk Freise, Rektor Herr Kurt Heißwolf, Berufsvorbereitung und Berufsorientierung. Ehemalige Schul-Sekretärinnen Verena Seidelmann Juni 1999 - Dezember 2009 Anneliese Vogelbacher Januar 1971 - Juni 1999 Ehemalige Schulleiter der Friedrich-Realschule Ewald Kurtz 1965-1987 Uwe-Ernst Wolf 1988-2008 Falk Freise 2008 bis heute Ganztagsschule Die Friedrich-von-Schiller Grund- und Werkrealschule wird Ganztagsschule Die Ganztagsschule bietet Kindern und Jugendlichen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Die Zeit in der Schule eröffnet bessere Chancen zur individuellen Förderung sowie zur kulturellen und sozialen Entfaltung. Schule ist nicht mehr nur Lernort, sie wird zum Lebensort. Die Schülerinnen und Schüler an Ganztagsschulen können ihre Interessen entdecken und Fähigkeiten einbringen, ihre Talente erfahren und ausbauen und somit ihre Lernfelder bearbeiten sowie ihre Freizeit sinnvoll gestalten. Durch offene wie auch gelenkte Arbeits- und Lernformen erfahren die Kinder und Jugendlichen strukturiertes und gesteuertes Arbeiten in unterschiedlichen Methoden. Sie trainieren somit ihre fachlichen, sozialen und ihre ganz persönlichen Kompetenzen. Die Verzahnung von Lern- und Freizeit erfolgt durch einen strukturierten und rhythmisierten Tagesablauf. Die Bildungsgerechtigkeit wird gestärkt und die Bildungschancen werden durch eine gute Ausbildungsreife erhöht. Zudem leisten Ganztagsschulen einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Aus heutiger Sicht wird deutlich, dass der Ausbau von Ganztagsschulen in Baden-Württemberg zunehmend notwendig wird. Der Anschluss an die Ganztagsangebote in der Elementarstufe (Kindergarten) muss in der Schule gegeben sein und er darf auch in der Sekundarstufe nicht fehlen. Seit dem Schuljahr 2012/13 entwickelt die Friedrichvon-Schiller Grund- und Werkrealschule ReilingenLußheim ihre Ganztagsschule. Angefangen aus der Notwendigkeit die Schüler der 10. Klassen gut auf ihre Abschlussprüfungen vorzubereiten, ist jetzt im Jubiläumsjahr 2015 die ganze Schule von der 1. bis 10. Klasse Ganztagsschule. Grundschule Reilingen Diese zunehmende Notwendigkeit war auch für Reilingen initiierend und es war der ausschlaggebende Punkt sich weiterzuentwickeln. Der Bedarf nach einer qualifizierten ganztägigen Betreuung der Eltern war gestiegen. Die Ganztagsschule nach §4a Schulgesetz sagt aus, dass sie an 3 oder 4 Tagen für 7 oder 8 Zeitstunden in einer rhythmisierten Zeitstruktur Unterricht, Übungszeiten, Aktivpausen und Kreativzeiten anbietet. Seit diesem Schuljahr 15/16 ist die Grundschule in Reilingen eine Ganztagschule in Wahlform und bietet an 4 Tagen eine Unterrichtszeit von 7 Zeitstunden an. Die Wahlform bedeutet, dass die Eltern sich jeweils nur für ein Jahr festlegen, ob ihr Kind im klassischen Halbtag oder im Ganztag beschult wird. Die Eltern haben jedes Jahr aufs Neue die Wahlmöglichkeit, die Schulform für ihr Kind zu wählen, die ihm und ihnen die meisten Vorteile bietet. Für die Schule bedeutet dies, die unterschiedlichen Bedürfnisse ( Halbtag, Ganztag, hoher Förderbedarf, Wunsch nach großem differenziertem AG-Angebot, u.a.m.) zu einem Ganzen zu vereinen. Das Mittagessen wird jeden Tag direkt vor Ort gekocht. Die Kinder nehmen es gemeinsam in ihren Klassenstufen in den beiden neugestalteten Mensen ein. Anschließend findet noch eine ausgiebige Bewegungsund Spielzeit statt bzw. den Kindern wird auch die Möglichkeit zum Rückzug und zur Erholung geboten (Bilbliothek und Ruheraum). Werkrealschule Reilingen-Lußheim Die Werkrealschule Reilingen-Lußheim mit Ihrer Außenstelle der Klassen 5 bis 7 in Neulußheim ist eine Ganztagsschule in offener Angebotsform. Das bedeutet, dass die Schüler und ihre Eltern sich zu jedem Schuljahr entscheiden können, ob sie am Ganztagsbetrieb teilnehmen. Zur Ganztagschule gehören verpflichtende Lern- und Übungszeiten, so wie ein breites AG-Angebot, welches teilweise verpflichtend, teilweise frei wählbar ist. Im Schuljahr 14/15 waren dies FitnessStudio, Rund ums Pferd, Kooperative Spiele, Ball & Co, Kleintierzuchtverein, Zumba, Bibliothek. Die Mittagszeit mit dem Mittagessen ist für die Ganztagschüler der Klassen 5 bis 7 in Neulußheim verpflichtend, ebenso die anschließende zweite Lernzeit. Die Klassen 8 bis 10 in Reilingen können während der Mittagszeit am Mittagessen teilnehmen, das Schulgelände verlassen oder ein Betreuungsangebot nutzen. Auch hier benötigt die Schule und die Gemeinden in Neulußheim und Reilingen feste Zahlen, weshalb die Anmeldung jeweils für ein Jahr verbindlich ist. Wege entstehen beim Gehen und so versucht sich die Schule jedes Jahr aufs Neue zu optimieren. Beim Ganztagsbetrieb ist dies ein Wachsen an den gemachten Erfahrungen, die uns Gelingendes bewahren und Missglückendes verändern lassen. Kommunale Betreuung: Kernzeit Mit Beginn des Schuljahres 1993/94 wurde in der Friedrich-von-Schiller-Schule erstmals eine Kernzeitbetreuung eingerichtet. Diese lag in kommunaler Hand und betreute Schüler vor dem Unterricht ab 7:30h bzw. nach der Schule bis 13:30h. Vier Jahre später wurde dieses Angebot erweitert um eine Hortbetreuung, die im Franz-Riegler-Haus stattfand. Nach Mittagessen und betreuten Hausaufgaben verbrachten die Kinder hier gemeinsam Zeit, wodurch ihr Sozialverhalten in der Gruppe gefördert wurde. Zum Beginn des Schuljahres 2000/2001 zog die Hortbetreuung auf Wunsch der Eltern in die Friedrich-vonSchiller-Schule um die Betreuung vor Ort anzubieten. Im Schuljahr 2014/15 wurde die Werkrealschule in eine Ganztagesschule umgewandelt. Somit werden die Schüler nun auch während des Mittagsessens betreut und begleitet. Anfänglich erfolgte die Versorgung über eine Catering-Firma; nach wenigen Monaten stellte die Gemeindeverwaltung jedoch auf Selbstversorgung mit im Haus frisch zubereiteten Gerichten um. Im zweiten Schritt erfolgte zum Schuljahr 2015/16 der Ausbau der Grundschule in eine Ganztagesschule und eine Anpassung des bisherigen Betreuungsangebots an die neuen Anforderungen. So wurde bspw. das Team um zusätzliche Mitarbeiter erweitert, die gemeinsam mit dem bisherigen Team der Kernzeit- und Hortbetreuung eine pädagogisch fundierte Betreuung der Kinder und Jugendlichen gewährleiten sollen. Wie die hohen Anmeldezahlen – insbesondere von Erstklässlern – zeigen, hat die Gemeinde mit der Einführung der Ganztagesschule die Bedürfnisse der Bürger erkannt und ein ansprechendes Angebot zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie geschaffen. Die kommunale Betreuung im Überblick Schuljahr 1993/1994 Schuljahr 1997/1998 Schuljahr 2000/2001 Schuljahr 2014/2015 Schuljahr 2015/2016 Beginn Kernzeitbetreuung Hortbetreuung im Franz-Riegler-Haus Hortbetreuung in der Friedrich-von-SchillerSchule Die Werkrealschule wird zur Ganztagsschule Die Grundschule wird zur Ganztagsschule Kommunale Betreuung: Kernzeit Die Schillerschule folgt dem Prinzip der „Verlässlichen Grundschule“. Dies bedeutet, dass der zu Beginn des Schuljahrs erstellte Stundenplan mit den jeweiligen Anfangs- und Schlusszeiten des jeweiligen Tages von der Schule garantiert wird. Im Falle von Unterrichtsausfall wird gewährleistet, dass die Kinder anderweitig betreut werden. Wer darüber hinaus seine Kinder von 7:30 Uhr bis zum Beginn des Unterrichts sowie vom Ende des Unterrichts bis 13:30 Uhr betreut wissen will, kann sein Kind bei der Kernzeitbetreuung anmelden. Die Nachmittagsbetreuung (Hort) schließt sich an die Ganztagsschule an und geht bis 17.30 Uhr. Kernzeit Betreuungsteam Mensa Gekocht wird mit Leidenschaft Für Bürgermeister Stefan Weisbrod und Rektor Falk Freise ist es ein wichtiger Baustein der Ganztagsschule, für rund 140 Schüler der Friedrich-von-SchillerSchule einfach lecker: Sie essen täglich quasi „Hausgemachtes“. Ihr Mittagstisch wird gleich nebenan in der vollausgestatteten Küche der Fritz-MannherzHallen frisch zubereitet. Möglich macht das die Kooperation der Gemeinde mit dem evangelischen Oberlin-Kindergarten. Susanne Ziegler kocht mit Liebe, Leib und Seele. Prinzipiell kommt in ihre Töpfe „nichts aus der Tüte“, - nicht mal der Kartoffelbrei. Frau Ziegler beschreibt ihre Küche als Hausmannskost mit Erzeugnissen aus der Region, immer mit Gemüse oder Salat und einem Dessert, abgestimmt auf die Erzeugnisse der Jahreszeit. Susanne Ziegler erhält durch Mercedes Dambrowksi und Antje Harbrecht nicht nur tatkräftige Mitarbeiterinnen, sondern auch gegebenenfalls eine Vertretung. Den Schiller-Schülern werde im Gegenzug ein Essen serviert, das zeige, dass vitaminreich und gesund kein Widerspruch zu schmackhaft sein müsse, wie die leeren Teller und Töpfe jeden Tag aufs Neue zeigten. Außerdem kehrte so wieder Leben in die Profi-Küche der Halle ein, die sonst nur ab und zu durch Vereine am Wochenende genutzt wurde. Und da die Lebensmittel von einem örtlichen Supermarkt bezogen werden, werde auch die Umwelt entlastet. Diese Grundhaltung stärkt das Konzept der Ganztagsschule und vervollständigt das schulische Angebot. Denn der Mittagstisch ist konzeptionell ein integraler Bestandteil der Ganztagsschule und trägt zu deren Gelingen bei. „Wenn dieses Angebot angenommen wird, sind wir bei dieser Aufgabe schon ein großes Stück vorangekommen“, ist der Bürgermeister überzeugt. Mittlerweile ist das Angebot angenommen worden und die Kinder essen in zwei Essensräumen in zwei verschiedenen Zeitschienen. Der bildende Aspekt beim Mittagstisch lasse sich gut mit erzieherischen Aufgaben verbinden. So lernen die Kleinen Tischmanieren, etwa zu warten, bis alle gemeinsam mit dem Essen beginnen - wenn‘s auch noch so gut schmeckt. Berufswegeplanung Bildungspartnerschaften unserer Schule Berufswegeplanung ist Lebensplanung ACHAT Hotel Hockenheim / Reilingen Einrichtungshaus Ehrmann Reilingen Eine immer komplexer werdende Lebens- und Arbeitswelt erfordert die frühzeitige Auseinandersetzung der Schüler/innen mit ihren Wünschen und Vorstellungen, ihren Perspektiven und Möglichkeiten in Bezug auf ihre eigene Lebens- und Berufsplanung. Ausgehend von den Interessen und Fähigkeiten der Schüler/innen sollen diese - in einem langfristig angelegten, die gesamte Werkrealschulzeit überdauernden Prozess – befähigt werden, sich verantwortungsbewusst für einen Beruf, bzw. für eine weiterführende Schule entscheiden zu können. Bereits in Klasse 5 + 6 erhalten die Lernenden Einblicke in die Realität der Arbeits- und Berufswelt und befassen sich mit Berufen in ihrem privaten und regionalen Umfeld. Darauf aufbauend erweitern sie in den nachfolgenden Klassen ihre Perspektiven sukzessive und gewinnen Einblicke in verschiedene Berufsfelder. Wichtige Grundbausteine stellen dabei Betriebs- und Arbeitsplatzerkundungen dar, durch die die Schüler/ innen Einblicke in die Realität der Arbeitswelt erhalten. Durch Praktika (in Klasse 7 drei Tage, in Klasse 8 zwei Wochen und in Klasse 9 eine Woche) machen die Schüler/innen wichtige Erfahrungen in unterschiedlichen Berufen / Berufsfeldern. hauswirtschaftliche sozial-pflegerische Berufsfelder kaufmännische gewerblich-technische Kooperationspatenschaften mit Jobs for Future Mannheim ElterninformationsAbende Einzelberatung / Sprechstunde Berufsberatung Ausbildungsbotschafter Coaching for Future Bausteine unserer Berufswegeplanung Berufeparcours BIZ – Besuch Heidelberg Hockenheimer Ausbildungsmesse IHK Tag der Berufsorientierung Karriere im Handwerk Handwerkskammer Mannheim Girl‘s / Boy‘s Day Walldorfer Nacht der Ausbildung Gesundes Frühstück Einmal im Monat findet in der großen Pause das „Gesunde Frühstück“ statt. Dieses Frühstück bietet den Kindern eine abwechslungsreiche Auswahl an belegten Brötchen, Quark, Müsli, Rohkost und als nahrhaftes Getränk einen Bananen-Shake an. Dieses Angebot einer Initiative von Eltern und Förderkreis folgt dem Leitgedanken der Schule zur gesunden Erziehung und erfreut sich bei den Kindern großer Beliebtheit. Die Erlöse kommen der vom Förderkreis verwalteten gemeinsamen Kasse und damit der Schule selbst zugute. Bau Pavillion Vom Entwurf bis zur Entstehung des Pavillons Das Projekt Pavillon mit einem funktionsfähigen SteinBackofen war eine Herzensangelegenheit der damaligen Vorstandsmitglieder des Förderkreises aus dem Jahr 2004 gewesen. Die Planung dauerte das gesamte Jahr 2004 an und ist mit der Schulhofsanierung zur Umsetzung gekommen. Im Besonderen sind die Aktivitäten von dem damaligen 1. Vorstand Herrn Uwe Schulze, dem Beisitzer Herr Thomas Dorn und dem Schulleiter Herrn Uwe Wolf zu erwähnen. Die Einreichung der Bauplanung erfolgte nach dem einstimmigen Vorstandsbeschluss am 08.12.2004 und der Bauantrag wurde in KW 50 dem technischen Bauausschuss zur Genehmigung vorgelegt. Der Baubeginn und erste Arbeitseinsatz erfolgte am 26.02.2005 und endete in der offiziellen Einweihungsfeier am 02.10.2005. Viele Personen haben mit Fleiß und Engagement in vielen ehrenamtlichen Stunden, zum Teil unter widrigen Bedingungen, zur Fertigstellung des Pavillons beigetragen. Hier wollen wir namentlich erwähnen: Schulleiter Uwe Wolf Förderkreis: Eltern und Helfer: H. Schulze H. Bull H. Dorn H. Katzenberger H. Wolf H. Hildenbrand H. Gärtner H. Lopp Fr. Katzenberger Fr. Langlotz Fr. Biefel Fr. Schulze Fr. Hildenbrand Fr. Kasper Fr. Kuppinger H. Biefel Fr. Eisinger H. Schuler Fr. Lautenschläger Herr und Frau Döll H. Peter Müller H. Petrov Wobei nicht unerwähnt bleiben soll, dass noch einige mehr mit ihrer Hilfe zur Fertigstellung und zum Gelingen beigetragen haben. Viele Firmen haben den Bau des Pavillons begleitet und mitgeholfen zum guten Gelingen. Schulsozialarbeit Schulsozialarbeit ist eine aufsuchende Form der Jugendhilfe, die ihre Legitimation in §13 SGB VIII findet. Sie fördert die individuelle und soziale Entwicklung von Kindern und gibt denjenigen Unterstützung, die darauf angewiesen sind. Schulsozialarbeit vernetzt den schulischen Lebensraum mit anderen Jugendhilfeeinrichtungen und übernimmt eine umfassende Vermittlungsfunktion. Da sich die Vielseitigkeit der Schulsozialarbeit jedoch nur erahnen lässt, anbei ein kurzer Einblick: „Das Leben ist nicht immer eine 1+ mit Sternchen“ Schulsozialarbeit in Reilingen Jelena steht vor mir und wirkt sehr traurig. Ihre Eltern haben sich vor kurzem getrennt. Seither sieht sie ihre Mutter nur selten. Jelena ist überfordert mit den einschneidenden Veränderungen. Ohnehin würde sie Mutter und Vater am Liebsten wieder vereint sehen. Jelenas gedrückte Stimmung zeigt sich auch in ihren Noten. Zudem beschweren sich Freundinnen darüber, dass sie sich verändert habe. All die Gedanken und Ängste um die Trennung ihrer Eltern, ihr Zeugnis und den drohenden Verlust ihrer Freundschaften stecken nun in Jelenas Kopf fest. Mit ihren Eltern möchte sie nicht sprechen und ihren Freundinnen kann sie sich nicht öffnen. Wir reden eine ganze Weile über Jelenas Gefühle und mögliche Lösungen. Sie fühlt sich gut, da sie weiß, dass ich der Schweigepflicht unterliege und unser Gespräch unter uns bleibt. Die Glocke klingelt. Es ist Pause. Schnell in‘s Lehrerzimmer – Treffpunkt für Gespräche mit den Lehrkräften. Ich gehe zu Frau Heiner. Günther aus der 1. Klasse ist sehr lebhaft und häufig unkonzentriert. Immer wieder eckt er bei anderen Kindern an – vor allem in den Pausen. Letzte Woche waren seine Eltern auf eigenen Wunsch bei mir. Sie sind sehr kooperativ und bemüht ihrem Sohn zu helfen. Auch eine Kinderpsychologin ist bereits involviert. Da einige Versuche Günther zu unterstützen gescheitert sind, wird nun versucht, ihm mit Tabletten zu helfen, seinen Alltag zu meistern. Dies soll im regelmäßigen Austausch mit Frau Heiner und der Schulsozialarbeit geschehen. Die Pause ist vorbei. Kein Termin. Zeit, um Beobachtungen und Gespräche des Tages für mich zu dokumentieren und die nächste „Kooperationseinheit“ für die 4.Klasse vorzubereiten. Anschließend gehe ich in den Schulhof. Dort beobachte ich Günther in seinem spielerischen Umfeld. In der letzten Stunde erwartet mich die 4. Klasse vorfreudig. Für sie bin ich der Mensch, der mit ihnen spielt und Spaß hat. Für mich sind die Spiele wie ein Röntgengerät. Wer verhält sich wie, mit wem? Wie geht die Gruppe mit Niederlagen oder Spielverderbern um? Wer ist Chef, wer Verlierer? Wie lässt sich die Gruppe leiten? Spielen sie drauf los oder überlegen sie sich erst einen Plan? Deutlich merkt man, wie die Gruppe schrittweise zusammenwächst. Das gemeinsame Ziel schweißt zusammen, denn man will es als Gruppe schaffen – und wenn es dann gelingt, ist die Freude groß: „WIR sind Weltmeister, WIR sind die Besten!“ * Alle Namen, Klassen & Ereignisse sind fiktiv – entsprechen jedoch gängigen Themen der Schulsozialarbeit. * Für die Schulsozialarbeit, Friederike Rapp & Marcus Schlayer AG-Angebot der Friedrich-von-Schiller-Schule Auch in diesem Schuljahr ist es unserer Schule wiederum gelungen, ein äußerst umfangreiches und vielfältiges Angebot an verschiedensten AG’s für unsere Schüler zusammen zu stellen. Über 30 AG’s stehen den Schülern in diesem Jahr zur Verfügung in denen sie sich nach dem Unterricht sinnvoll durch fachkundige Anleitung der AG-Leiter betätigen können. Dies ist natürlich nur durch Mithilfe zahlreicher Reilinger Vereine und Einrichtungen und deren engagierte Mitglieder möglich, die wöchentlich „auf der Matte“ stehen und mit den Kindern arbeiten. In den AG’s können die Schüler ihre sportlichen, musischen, kreativen oder kulturellen Fähigkeiten entdecken, vertiefen oder weiterentwickeln und vor allem – es macht Spaß und bietet eine willkommene Abwechslung und einen Ausgleich zu den schulischen Aktivitäten. Die Schüler sind mit Feuereifer und großem Engagement bei der Sache und alle freuen sich schon wieder auf ihre nächste Stunde. AG-Angebot der Friedrich-von-Schiller-Schule AG-Angebote Grundschule • Orchester • Französisch • Englisch 1 • Basteln + Spielen • Sport + Bewegung • Englisch 2 (3) • Chor 1 ( 2) • Ringer AV Reilingen • Theater • Spiel, Spaß + Spannung mit dem CVJM Reilingen • Fit wie ein Turnschuh • Schach-Denken als Sport • Kunst + Geschichte • Kooperative Spiele • Musikwerkstatt I+ II • Tasten-Band • Rock-Pop-Werkstatt • Natur im Jahreslauf - BUND • Fußball- SC 08 Reilingen • Kegeln AG-Angebote Werkrealschule • TopFit • Streiten aber richtig • Ballspiele • Garten AG Unsere AGs finden mit der Unterstützung dieser Vereine und Institutionen statt: Unsere AG-Leiter Bibliothek „Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne“ Trefflich dieser Satz von Jean Paul, wenn sich die Tür der Bücherei den jungen Lesern der Schiller-Schule täglich öffnet. In der großen Pause mal eben in ferne Länder reisen, die Fußballhelden und Zauberfeen lebendig werden lassen. Lesen in der Bücherei macht´s möglich. Für die kleinen und großen Fragen des Lebens gibt es auf fast jede Frage eine Antwort. Und wenn die Zeit beginnt, in der „die Eltern komisch werden“, kann man schauen, welches Buch hier passt. Schmökerspaß 2015 Wie alles (wieder) begann… Auf Initiative des damaligen Rektors Uwe Wolf sollte die Bibliothek nach Sanierung der Schule 2001 wieder einen festen Platz an unserer Schule bekommen. Im Schuljahr 2005/2006 übernahm Evelin Kühnle diese Aufgabe. Schnell war der Raum im Untergeschoss zu klein geworden. Das vorhandene Angebot konnte die Nachfrage nicht mehr erfüllen. Eine umfangreiche Bücherspende der Firma STAS Reilingen, initiiert von Herrn Uwe Schulze, kam da zur richtigen Zeit. Nach einem Sommergewitter war ein „kleines“ Hochwasser im Untergeschoss eine weitere „Entscheidungshilfe“ für einen Umzug. So fanden 2007 „Harry Potter“ & Kollegen im Obergeschoß ihr neues Zuhause. Die Gemeinde Reilingen sorgte für das zeitmäßige Mobiliar, der Förderkreis füllte die ersten Regale mit gewünschter Literatur. Rektor Uwe Wolf, Frau Evelin Kühnle Eröffnung in neuen Räumen 2007 Neuheiten von Buchmessen und die Auswahl der Büchereileitung werden durch die Bestseller-Liste der jungen Leser ergänzt. Sie sind der eigentliche Pulsgeber beim Neuerwerb der Literatur. Kritisches Publikum: Die 3. Klasse von Herrn Ziegler bei der Buchausstellung am Lesetag 2011 Bücher sortieren oder in die Kartei aufnehmen: Henny Niedermayer und Michaela Stibitz haben in der Bibliothek viel zu tun Whiteboards - Auf deM Weg in eine neue Zeit Lernen mit modernsten Möglichkeiten - Die Friedrich-von-Schiller GWRS bekommt ihre ersten Whiteboards Mit Beginn des neuen Schuljahres 2015/16 können die Klassen 4c und 1c in ihren Klassenzimmern mit Whiteboards arbeiten. Das bedeutet, dass an einem Whiteboard ganz normal mit dem Finger oder einem Stift geschrieben wird, es bedeutet aber auch, dass die Kinder Bilder, Graphiken mit ihren Fingern hin- und herschieben können, dass sich Arbeitsblätter projizieren lassen, die die Kinder an der Tafel (Whiteboard) ausfüllen. An dem Whiteboard lassen sich aber auch Filme anschauen, Musik anhören und alle Möglichkeiten des Internets im Klassenzimmer nutzen. Interaktive Whiteboards können als elektronisches, interaktives und digitales Tafelsystem oder konventionell als herkömmliches Whiteboard genutzt werden. Durch einen dazu passenden Ultrakurzdistanzbeamer wird aus kurzer Entfernung ein tafelgroßes Bild erzeugt. Dieses Bild lässt sich mit dem Finger und mithilfe eines Stiftes interaktiv bearbeiten. Die direkte Montage des Beamens an die Tafel bringt sehr flexible Einsatzmöglichkeiten. Die in der Schule installierten Systeme sind fest an der Wand mit höhenverstellbaren Pylonen montiert worden, so dass auch die Kleinsten die neue Technik bedienen können. Jede neue Technik hat ihre Chancen und Risiken für den Unterricht. Kritiker nennen vor allem das Argument, dass besonders die Grundschulen ja weg vom lehrerzentrierten hin zum schülerzentrierten und offenen Unterricht arbeiten sollen, ein Whiteboard aber doch eher ein Instrument für den frontalen Unterricht sei. Das eine soll aber auch heutzutage das andere nicht ausschließen. Frontale Lernformen für die Einführung oder Reflexion eines Themas gehören nach wie vor auch zu den Formen des (offenen) Unterrichts. Das Whiteboard als Impulsgeber - Im Sachkundeunterricht Startet man zum Beispiel beim Thema „Deutschlands Bundesländer“ mit einer unbeschrifteten Landkarte und lässt die Schülerinnen und Schüler die bereits bekannten Ländernamen an die richtige Stelle der Karte schieben, so bekommt man einen ersten Eindruck des Vorwissens der Kinder und regt sie dazu an, die noch offenen Lücken schon bald füllen zu können. - Im Musikunterricht Erscheint zu Beginn des Themas Wolfgang Amadeus Mozart im Musikunterricht zum Beispiel ein Bild des „Wunderkindes“ und die Melodie der „Zauberflöte“, bekommen die Kinder einen motivierenden Einstieg. Natürlich könnte man hier auch auf ein ausgedrucktes Bild und eine Musik-CD zurückgreifen, aber per Mausklick ins Internet sind schnell die passenden Medien bereitgestellt. Diese zwei Beispiele verdeutlichen, welches Potential in dieser Technik steckt, die wir Dank der Offenheit und Inovationsfreude der Gemeinde und Dank der Fortbildungsbereitschaft der Lehrerinnen ab diesem Schuljahr nutzen können. Integration Die Außenklassen der SRH Stephen-HawkingSchule an der Friedrich-von-Schiller-Schule Die SRH Stephen-Hawking-Schule ist eine staatlich anerkannte Privatschule. An ihr werden im Ganztagsbetrieb Schüler in neun Bildungsgängen unterrichtet. Den Primarbereich besuchen Schüler mit Körperbehinderung, die dem Bildungsplan der Grund- und Förderschule folgen können. Neben den Klassen, die im SRH Bildungszentrum in Neckargemünd angesiedelt sind, gibt es an verschiedenen Standorten Außenklassen, in denen auch Schüler der SRH Stephen-HawkingSchule unterrichtet werden. Einer dieser Standorte ist die Friedrich-von-Schiller-Schule in Reilingen. Die Außenklassen ermöglichen den Schülern eine möglichst wohnortnahe Beschulung und viele Kontakte durch einen gemeinsamen Unterricht mit Schülern ohne Behinderung. Die erste Außenklasse der SRH Stephen-HawkingSchule an der Friedrich-von-Schiller Schule samt interdisziplinärem Team Die erste Außenklasse an der Friedrich-von-SchillerSchule wurde zum Schuljahr 2006/2007 eingerichtet. Damals wurden zwei Räume von der StephenHawking-Schule bezogen, und mit speziellem, auf die Bedürfnisse körperbehinderter Kinder ausgerichtetem Mobiliar bestückt. In einem Raum wurde das Klassenzimmer nebst Küche eingerichtet. Die Küche war notwendig, da die SRH Stephen-Hawking-Schule zu diesem Zeitpunkt bereits Ganztagesschule war. In diesem Raum wurde die erste Klasse, die aus sechs Schülern bestand, von einer Sonderschullehrerin und einer Kinderkrankenschwester unterrichtet und betreut. Der andere Raum wurde zu einem Therapieraum umgestaltet, wo für die Schüler mit Körperbehinderung neben oder während des Unterrichts durch Fachlehrer K (Physio- oder Ergotherapeuten) zusätzlich Bewegungsbildung oder Entwicklungsförderung stattfindet. So sah der Unterrichtsalltag der ersten Außenklasse aus – damals noch meist in der Kleingruppe. Zu den Schuljahren 2008/2009 und 2009/2010 folgten dann noch zwei weitere Außenklassen. Mittlerweile gibt es an der Friedrich-von-Schiller-Schule drei Außenklassen der SRH Stephen-Hawking-Schule. Diese Klassen werden von insgesamt 21 besucht, die wiederum von Sonderschullehrerinnen, Fachlehrerinnen K, Kinderkrankenschwestern, einer Hilfskraft und einem FSJler unterrichtet, gefördert, betreut und gegebenenfalls medizinisch oder pflegerisch versorgt werden. So wie sich der Standort größenmäßig entwickelt hat, ist auch die Kooperation mit der Friedrich-von-Schiller-Schule über die Jahre gewachsen. Von Beginn an fühlten sich Schüler und betreuende Erwachsene der SRH Stephen-Hawking-Schule an der Schule willkommen. So verbrachten die Schüler die großen Pausen und die Schulfeste gemeinsam mit den Schülern der Friedrich-von-Schiller-Schule. Darüber hinaus gab es Kontakte mit einer Partnerklasse in einzelnen Unterrichtsstunden und bei Klassenfeiern. Dies wurde dann zu festen Kooperationen mit einer Partnerklasse in einzelnen Fächern ausgebaut. Mittlerweile werden alle drei Außenklassen nach einem Vorbereitungsjahr gemeinsam unterrichtet. Sie nutzen einen Klassenraum nebst Differenzierungszimmer gemeinsam. Diese Klassen werden in Teamteaching von einer Grundschullehrerin und einer Sonderschullehrerin unterrichtet. Es werden aber auch in einzelnen Stunden Differenzierungsgruppen gebildet, um den Bedürfnissen aller Schüler gerecht zu werden. Hierdurch werden die Schüler mit und ohne Behinderung ideal gefördert. Die Entwicklung der Friedrichvon-Schiller-Schule zur Ganztagesschule ermöglicht einen weiteren Kontakt außerhalb der Unterrichtszeiten. Alle essen gemeinsam in der Mensa und spielen in der Spielezeit zusammen auf dem Pausenhof. Die Kinder werden gemeinsam groß und entwickeln das Bewusstsein, dass es normal ist, verschieden zu sein. Die SMV an der Friedrich-von-Schiller Schule Die Schülermitverantwortung (SMV) bildet eine wichtige Säule im Schulleben der Friedrich-von-Schiller Schule. Der Wirkungsbereich der SMV ergibt sich aus der Aufgabe der Schule: Erziehung zur Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit und die Mitgestaltung des Schullebens, je nach Alter der Schüler. Dabei bekommt die SMV Gelegenheit, in allen dafür geeigneten Aufgabenbereichen der Schule mitzuarbeiten. Damit die SMV ihre Aufgaben erfüllen kann, müssen Schulleiter, Lehrer, Eltern und Schüler zusammenarbeiten. Auch die Klassensprecher der vierten Grundschulklassen werden auf die Arbeit und Aufgaben der Schülermitverantwortung vorbereitet, indem sie durch Übertragung ihnen angemessener Aufgaben gefördert werden und ihre Selbstverantwortung dabei gestärkt wird. Die Aufgaben der SMV liegen darin, durch gezielte Gemeinschaftsaufgaben die fachlichen, sportlichen, kulturellen, sozialen und politischen Interessen der Schüler zu fördern. Dies wird beispielsweise durch regelmäßig stattfindende Sportveranstaltungen wie Fußballturniere, Handballturniere oder auch durch die Organisation bestimmter Aktionen wie z.B. Talentshows, Nikolaus- und Valentinstagüberraschungen umgesetzt. Die SMV kann auch bei der Planung von Schulfesten, Klassenfahrten oder der Gestaltung von Schulräumen mitwirken. Eine weitere wichtige Aufgabe der Schülermitverantwortung ist es, die sich aus dem Schulleben ergebenden Interessen der Schüler zu vertreten. Dies schließt die Vertretung der Schüler in der Schulkonferenz mit ein. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Schulleiter, Verbindungslehrer und Schülersprecher findet regelmäßig statt. Pressespiegel Schwetzinger Zeitung Schillerschule: Beim Tag der Berufsorientierung erhalten Acht- bis Zehntklässler praktische Tipps von Firmenmitarbeitern / Bewerbungsgespräche nachgestellt „Etwas Nervosität gehört immer dazu“ Von unserem Redaktionsmitglied Vanessa Schäfer Reilingen. Wenn ein Lebensabschnitt seinem Ende entgegen geht, der nächste mit vielen Unbekannten zum Greifen nah ist, dann kann das schon komische Gefühle in einem auslösen. Erst recht, wenn man Schüler ist und mit Sätzen wie „Jetzt kommt der Ernst des Lebens“ oder „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ konfrontiert wird. „Als Schüler fehlt einem oft die Vorstellung, wie eine Ausbildung verläuft“, weiß IHK-Ausbildungsberaterin Anna Eickmeier, die den Acht- bis Zehntklässlern der Friedrich-von-Schiller-Schule zusammen mit ihrem Team beim Tag der Berufsorientierung die Ungewissheit und Ängste nehmen und ihnen Werkzeuge an die Hand geben will, um erfolgreich im Berufsleben Fuß zu fassen. Einer, dem das gelungen ist, ist Osman Citir. An diesem Vormittag steht der Comedian vor den Schülern in der Aula, zieht sie durch Jugendsprache und Humor in seinen Bann. Er berichtet von seinem beruflichen Lebenslauf, der mit der Hauptschule begann und ihn über eine Ausbildung dank Fleiß und Disziplin bis hierher auf die Bühne geführt hat. „Wenn du es willst, kannst du es schaffen“, ist die Botschaft seines Programms. Und die kommt bei den Schülern an. Dann geht es ans Eingemachte: Aus fünf Modulen können die rund 90 Schüler wählen. Wollen sie mit Sina Scheurer vom Achat Hotel Hockenheim in den Alltag der Hotelfachfrau hineinschnuppern und lernen, worauf es beim Tischdecken ankommt, oder lieber bei IT-System-Kaufmann Marvin Pelzl von der Aubex GmbH ihre IT-Kenntnisse mit einem Fragebogen prüfen? Auch die beiden Azubis Florian Avanzini und Felix Ronellenfitsch von den Heidelberger Druckmaschinen warten auf die Schüler, um ihnen von ihrer Ausbildung als Medientechnologe im Bereich Druck sowie als Mechatroniker zu erzählen. Auf die Körperhaltung kommt’s an Besonders für die Zehntklässler interessant ist an diesem Schultag das Bewerbungsgesprächstraining mit Nelli Helwig und Ida van der Heyden von der AOK. Schließlich haben die meisten von ihnen schon die ersten Bewerbungen abgeschickt und hoffen auf Einladungen zu Vorstellungsgesprächen. Wie so eins ablaufen und in welche Fallen man dabei tappen kann, erfahren die Schüler hautnah bei einem Rollenspiel. „Fehler gibt es keine, sondern nur Optimierungsbedarf“, stellt Ida van der Heyden klar. Und so wird ein Schüler auf seine etwas verschlossene Körperhaltung hingewiesen. Andere tun sich ein bisschen schwer, spontan zu antworten – bei Fragen zu aktuellen Geschehnissen auf der Welt gar nicht so leicht. „Völlig neu war für mich, dass man auf Fragen nach der politischen oder religiösen Zugehörigkeit nicht antworten soll und Fragen nach der Familienplanung eigentlich nicht erlaubt sind“, bilanziert Zehntklässlerin Ailleann im Anschluss. Mit dem, was sie an diesem Vormittag gelernt hat, fühlt sie sich nun ganz gut gerüstet. „Wenn man die Sache ein bisschen ernst nimmt und sich vorbereitet, bekommt man das bestimmt hin“, hofft die Schülerin, die eine kaufmännische Ausbildung anstrebt. Ihr erstes richtiges Vorstellungsgespräch hat Oliwia bereits hinter sich. „Ich war total nervös, weil das eine ganz neue Situation war“, berichtet die Zehntklässlerin und ist ein wenig beruhigter, als sie von Ida van der Heyden erfährt, dass ein bisschen Aufregung ganz normal sei. Oliwia hat auch den Ausbildungsbotschaftern von den Heidelberger Druckmaschinen einen Besuch abgestattet. „Ich will nach der Schule nämlich entweder etwas im handwerklichen Bereich machen oder etwas Soziales wie zum Beispiel Kinderpflegerin“, erzählt der Teenager im Gespräch mit unserer Zeitung. Gerüstet durch Praktikas Durch das zweistündige Fach Berufsorientierte Bildung sind die Zehntklässler für die Zukunft schon ganz gut gewappnet. Praktikas begleiten sie schon seit Klasse fünf. Doch der Tag der Berufsorientierung ist für die Acht- bis Zehntklässler noch mal etwas anderes. Hier erfahren sie von jungen Firmenmitarbeitern – nicht erheblich älter als sie selbst – wie es in der Praxis läuft. Selbst Lukas, der erst noch aufs Berufskolleg gehen oder sein Abitur machen möchte, damit ihm mehr Türen offen stehen, nimmt einiges an Informationen mit nach Hause. „Neu war für mich, dass es auf die Note manchmal gar nicht ankommt“, berichtet er von dem Einblick, den ihnen Marvin Pelzl von der Firma Aubex gegeben hat. Auch weiß der Zehntklässler, dass man mit Wissen punkten kann: „In einem Bewerbungsgespräch macht es einen großen Unterschied, ob man über die Firma informiert ist oder nicht.“ Stets informiert sein – das nutzt einem auch bei Bewerbungsgesprächen am Telefon. Für Daylin aus der 10a war es neu, dass es so etwas überhaupt gibt. Besonders interessant sei für sie der Workshop von Aubex gewesen, „weil ich gerne etwas mit Computer machen würde“, erzählt sie und überlegt sich, ob sie sich vielleicht dort bewerben soll. Für den nächsten Lebensabschnitt sieht sie sich auf jeden Fall jetzt um einiges besser gewappnet. Friedrich-von-Schiller-Schule: Grundschüler gewinnen Star-Training der AOK und des DHB / Handball-Ikone Christian Schwarzer gibt Tipps zu Technik und Koordination Bälle passen mit Weltmeister „Blacky“ Von unserem Redaktionsmitglied Vanessa Schäfer Reilingen. Einmal mit einem echten Sport-Profi in einer Halle stehen. Echte Geheimtipps von einem Weltmeister erhalten. Dieselben Techniken lernen wie ein Handball-Star – und zwar zum Anfassen nah. Was wie ein Traum klingt, wird für die Erst- bis Viertklässler der Friedrich-von-Schiller-Schule Wirklichkeit. Voller Neugier und Aufregung stehen sie in der Mannherzhalle einem Mann gegenüber, der die deutsche Handball-Szene geprägt hat: In 318 Länderspielen hat er 965 Tore geholt, er stand 2008 in Peking bei den Olympischen Spielen auf dem Feld, komplettierte 2007 ausfallbedingt kurzerhand die deutsche Weltmeistermannschaft: Christian „Blacky“ Schwarzer ist eine Handball-Ikone. Und dennoch zeigt er sich beim Star-Training der AOK in Kooperation mit dem Deutschen Handballbund (DHB) als bodenständiger Sportliebhaber ohne Starallüren. Lehrerin Sabrina Hügens haben es die Schüler zu verdanken, dass die Schule zu den 22 Einrichtungen gehört, die sich über den Besuch eines Profis freuen dürfen. Deutschlandweit hatten sich 1082 Schulen beworben. Ziel des Star-Trainings ist es, den Nachwuchs für Bewegung und regelmäßigen Sport im Verein zu begeistern. Letzteren haben einige Erst- bis Viertklässler bereits für sich entdeckt: Rund 40 Schüler, die aktiv bei der HSG St. Leon/Reilingen spielen, kommen an diesem Morgen in den Genuss eines Intensivtrainings mit dem Handballstar – bevor später all ihre Mitschüler gemeinsam mit Christian Schwarzer eine kleine Handball-Party mit verschiedenen Aktionen in der Halle feiern. Schon einen Film mit ihm gesehen „Das Aufwärmen habe ich jetzt drauf“, sagt Viertklässler Mark, der den exklusiven Handball-Schnupperkurs mit dem ehemaligen Spieler der Rhein-Neckar-Löwen so richtig genießt. „Ich kannte ihn schon, weil ich einen Film mit ihm gesehen habe“, verrät der TBG-Handballer im Gespräch mit unserer Zeitung. TBG-Handball-Jugendleiter Peter Keller schaut beeindruckt den Kindern zu, die alles, was Christian Schwarzer von sich gibt, aufsaugen. „Der ganze Körper muss eine Einheit bilden: Beine, Oberkörper und Arme“, weiß er um die Herausforderung, der sich die jungen Handballer gerade stellen. Sie durchlaufen – mal zusammen, mal zu zweit oder zu mehreren – verschiedene vom Star-Sportler aufgebaute Parcours. In jedem gilt es, eine andere Hürde zu meistern: Einmal kommt es aufs Prellen an, ein andermal auf die Pässe und letztendlich auf den Torwurf. „Wer kein Tor wirft, muss fünf Liegestütze machen“, spornt „Blacky“ den Nachwuchs an und scheut sich auch nicht davor, die Kinder zu loben. „Der Pass war sehr gut“, hallt es da schon mal durch die Halle. Doch auch Kritik übt der Profi-Sportler, wenn sie angebracht ist: „Wir müssen Gas geben – Handball ist ein Bewegungssport.“ Kaum lässt der Star auf dem Feld die Trillerpfeife erklingen, verharren die Schüler in ihren Bewegungen und schenken ihm ihre Aufmerksamkeit. Nicht nur wegen der stattlichen Größe des wendigen Spielers schauen sie zu ihm auf – sondern vor allem, weil sie ihn für sein Können bewundern. Nicht umsonst haben sich sogar einige neugierige Eltern auf der Tribüne versammelt, um das Training zu begleiten. Im Slalom und über Bänke manövrieren die Kinder die Bälle prellend. Später stellen sie echte Spielsituationen nach, in denen auch die Abwehr geübt wird. Die Frage „Könnt ihr noch?“ kann sich „Blacky“ sparen. Denn egal wie gerötet bereits die Wangen sind, egal wie es um die Puste steht: Ein „Nein“ würden die Schüler vor so einer Ikone nicht aussprechen. Lohn: Urkunden und Autogramme „Ich kann jetzt schneller rennen und besser Tore schießen“, findet Drittklässler Anastasios am Ende des Trainings. Viertklässler Philipp, der schon seit sechs Jahren Handball spielt, nimmt den ein oder anderen Kniff mit nach Hause. Christian Schwarzer hat er zuvor nicht gekannt – doch vergessen wird er ihn von nun an nicht mehr. Ebenso wie Emilia aus der Klasse 2. „Es hat so viel Spaß gemacht“, sagt sie und ist ganz aufgeregt, als der Weltmeister am Ende nicht nur Urkunden und Autogramme an alle verteilt, sondern sich auch noch den Fragen des Nachwuchses stellt. „Wie alt warst du, als du mit dem Handball angefangen hast?“, interessiert die Schüler. Die Antwort lässt sie aufatmen. „Ich habe erst mit zehn angefangen“, gesteht der Spitzensportler und outet sich: Früher habe er auch gerne Basketball und Fußball gespielt. Inzwischen ziehe es ihn eher zu Tennis und Golf. Was für ein Gefühl es sei, mit der Nationalmannschaft Weltmeister zu werden, wollen die Grundschüler wissen. „Das ist schwer in Worte zu fassen“, meint Schwarzer – und ein bisschen können es die Kinder nachempfinden. Denn diesen Vormittag mit Christian „Blacky“ Schwarzer finden sie selbst unbeschreiblich. Pressespiegel Schwetzinger Zeitung Friedrich-von-Schiller-Schule: Tourneeoper Mannheim führt Grundschüler mit „Aida und der magische Zaubertrank“ an die Opernwelt heran / Kinder als Teil des Geschehens Spannender Kampf um die Brauzutaten Von unserem Redaktionsmitglied Vanessa Schäfer Reilingen. Die Zeit rennt: Bis Mitternacht müssen es Souffleuse Aida (Tanja Hamleh) und Inspizient Papageno (Felix Weber) schaffen, einen magischen Zaubertrank zu brauen, sonst ist die Oper für immer verloren. Und das wollen die Grundschüler der Schiller-Schule nicht, begeben sie sich doch gerade erst auf Tuchfühlung mit dieser Musikgattung, die in ihren Ohren noch ein bisschen fremd klingt. „Ich kannte nur das eine Lied, weil wir das schon in der Schule gesungen haben“, gibt Viertklässler Tom zu, ist am Ende der Vorstellung von der Vielfalt der Opernwelt aber richtig begeistert. Denn mit „Aida und der magische Zaubertrank“ schafft es die Tourneeoper Mannheim erneut, auf spielerische Art und Weise und mit liebevollen Details den Kindern Geschmack auf Oper und Operette zu machen. Schließlich betten die beiden namhafte Werke in die Rahmenhandlung des Stücks ein. Denn was müssen Aida und Papageno tun, um ihre Jobs nicht zu verlieren? Ein geheimnisvoller Brief weist sie an, einen Trank zu brauen und die Zutaten dafür mit Hilfe der Zauberflötenmusikmaschine zu finden. Und mit diesem Requisit startet eine aufregende Reise. Mit jedem Mal, mit dem Aida und Papageno die Maschine anwerfen, landen sie in der Geschichte einer anderen Oper. So kommen die Erst- bis Viertklässler in Berührung mit Major General Stanley aus der Oper „Die Prinzen von Penzance“, dessen Fahne eine Zutat des Zaubertranks ist, die sich Aida hart erarbeiten muss. Lachen und mitfiebern Und schwups, setzt sich die Zauberflötenmusikmaschine wieder in Bewegung. Die Schüler fiebern auf ihren Stühlen mit, als Aida versucht, von Räuber „Fra Diavolo“ ein Kleidungsstück zu erbeuten und lachen sich fast schlapp, als Papageno der Aufforderung zu tanzen höchst ausdrucksvoll nachkommt, um den Fächer von „Carmen“ zu erhalten. In die einzelnen Szenen arbeiten die beiden ausgebildeten Sänger die bekanntesten Stücke der Opern ein. Bei manchen bleibt den Kindern der Mund offenstehen, schließlich sind die Gesangsleistungen von Tanja Hamleh und Felix Weber beeindruckend, treffen sie selbst die ganz hohen und tiefen Töne. Doch noch überraschter zeigt sich das Publikum, als schließlich Mitschüler im Stück mitmischen. Gerade einmal 20 Minuten hatten sie im Vorfeld der beiden Vorstellungen Zeit, um sich auf ihre Rolle vorzubereiten – um dann eine für sie ganz große Bühnenpremiere als kleine Seeräuber oder wilde Tiere zu erleben. Ob es durch ihre Mithilfe klappt, die Oper zu retten? Es bleibt spannend bis zum Schluss. Immer wieder springen die Akteure zwischen den einzelnen Opernrollen umher und verleihen jeder durch verschiedene Kostüme und Requisiten eine passende Note. Dass Oper keineswegs etwas Ernstes sein muss, nehmen die Kinder aus den Vorstellungen mit. Immer wieder geben die Dialoge zwischen Aida und Papageno Anlass zum Lachen, immer wieder werden die kleinen Zuschauer in das Geschehen eingebunden – etwa dann, als eine Verfolgungsjagd durch die Publikumsreihen stattfindet oder einer der beiden Opernsänger die Kinder um Rat fragt. „Ein tolles Kostüm“ Dass da ein Happy End nicht fehlen darf, ist klar – schließlich gelingt es den beiden sogar, die Zauberflöte der Königin der Nacht als weitere Zutat für den Zaubertrank zu erhalten. „Das Kostüm von der Königin der Nacht ist richtig schön“, blickt Viertklässlerin Sophia bewundernd auf das lange blaue Kleid, das Tanja Hamleh am Ende trägt, als alle Zutaten im Kessel vereint sind und aus dem Off die Stimme des Intendanten ertönt: „Die Oper ist nicht tot. Es lebe die Oper!“ Mit Applaus honorieren die Schüler diese Nachricht und haben noch nicht genug. „Wollten Sie als Kind schon Oper machen?“, „Sind Sie ein Liebespaar?“ und wie viel man in diesem Beruf verdient, sind Fragen, die sie neugierig an die beiden kinderlieben Opernsänger richten. Von denen gibt es nicht nur die passenden Antworten, sondern als Erinnerung auch noch Autogramme. Vorspiel: Zweit- bis Viertklässler der Schiller-Schule sorgen für musikalische Abwechslung / Interpretationen auf zehn verschiedenen Instrumenten Von der Gamben-Sonate bis zum Hardrock-Riff Von unserem Redaktionsmitglied Vanessa Schäfer Reilingen. Das gemeinsame Abschlusslied des Schülervorspiels der Grundschüler hätte keinen Tag früher erklingen dürfen: Wer hätte bei tropischer Hitze schon singen mögen: „Wann wird es endlich mal wieder wärmer sein?“ Doch am Mittwoch war es in der Aula der Friedrich-von-Schiller-Schule gut auszuhalten. Und so hörten über 60 Eltern, Großeltern und Geschwister den rund 25 Stücken, die auf zehn verschiedenen Instrumenten vorgetragen wurden, ganz entspannt zu und sangen zum Finale kräftig mit. Die jungen Musiker boten ihrem Publikum eine Menge Abwechslung: Von Filmmusik über Kinderlieder und Folkstücke bis hin zu Klassikkompositionen und hartem Rock reichte das Spektrum. Die meisten Vorträge der Zweit- bis Viertklässler waren kurz und prägnant gehalten, daran passte sich auch Rektor Falk Freise in seiner Moderation an, er stellte die kleinen Künstler kurz namentlich vor, und schon ging’s los. James Bond und Deep Purple Mit der einprägsamen James-Bond-Melodie auf dem Keyboard eröffnete Tom Bickle (4b) das Programm, David Schmittinger (4a) und Colin Zund (3a) spielten auf akustischer und elektrischer Gitarre mit „Smoke on the water“ eines der bekanntesten Riffs der Rockgeschichte. Lea Braun (4b) weckte mit „Auf uns“ auf der Blockflöte pünktlich zum Halbfinal-Jahrestag WM-Erinnerungen. Einen „Pop Song“ spielten Luise Zahn und Clara Grandt (2c) als Duo auf der Blockflöte, bevor Jakob Lindqvist (4b) am Schlagzeug bei „Rhythmus“ Präzisionsarbeit zeigte. Sein Klassenkamerad Alexander Scholz war mit „Pirates carribean“ der einzige Akkordeonist im Programm und erhielt viel Applaus. Tina Krappel (2c) spielte auf der Flöte die „Pippi Langstrumpf“-Titelmusik, Famke Kradi (3a) brachte mit ihrer Gambe und „Gavotte“ und „Sonata“ ganz neue Klangfarben. Einen harten Kontrast dazu lieferte Leonard Arns’ (2b) Schlagzeugsolo „Bom Tag“. „Scarborough Fair“ interpretierte Jonas Drews (4a) auf dem Klavier, Vangelis’ Filmmusik „Chariots of Fire“ spielte David Schmittinger (4a) einfühlsam auf der Gitarre. Die schwungvolle „Cancan“-Melodie aus Paris entlockte Anna Drescher (2c) dem Klavier, Julia Wendt (2b) schickte mit Ingrid Krämer vierhändig „Punch and Judy“ hinterher. Den berühmten Kuckucksruf spielte Zoe Wegener (4a) auf der Flöte, Silas Linnebach hatte fürs Schlagzeug eine Eigenkomposition parat. „Kiss of pirate“ hieß Vanessa Greifs (4a) Flötenstück, den „Sombrero“ setzte sich Emma Zahn (4a) per Blockflöte auf. Eine einwandfreie Verbeugung ließ Joana Spitzer (3b) ihrer „Greensleeves“-Version auf dem Klavier folgen. Solo-Finale mit Mozart Bojana Mijatovic (4a) steuerte als einzige Geigerin „Alle Vögel sind schon da“, bei, Lydia Gallet (4b) trug auf dem Klavier flüssig „Die Clowns“ vor. Linnea Schulte (2b) brachte auf der Querflöte einen Volkstanz mit, Raphael Harder (3b) improvisierte auf dem Keyboard. Marilene Bickle (4b) spielte auf dem Klavier flott „Arietta“, Philipp Pfahler (3b) beschloss auf der Querflöte, begleitet von Falk Freise am Klavier, das solistische Programm mit Mozarts „Das klinget“. Das Orchester hatte das finnische Stück „Gemeinsam sind wir stärker“ sowie „Hänsel und Gretel“ und die „Vogelhochzeit“. Zum Finale war das ganze Auditorium aufgefordert, „Ich lieb’ den Frühling“ mitzusingen. „Nach einhelliger Meinung des Kollegiums ist das das Lied, das wir am besten können“, erklärte der Rektor. Nach dem Applaus zu urteilen könnte er Recht haben. mm Pressespiegel Schwetzinger Zeitung Friedrich-von-Schiller-Schule: 120 Grundschüler nutzen seit Beginn des Schuljahres das neue Angebot / Personal an Betreuungskräften aufgestockt Ganztagsbetrieb täglich auf Prüfstand Von unserem Redaktionsmitglied Vanessa Schäfer Reilingen. Lernzeit heißt es dieser Tage nicht nur für den Nachwuchs an der Friedrich-vonSchiller-Schule, sondern auch für Rektor Falk Freise und sein 36-köpfiges Kollegenteam sowie für die 16 Beschäftigte der kommunalen Betreuung, die in den Räumlichkeiten der Schule agieren. Mit dem Ende der Sommerferien wurde schließlich eine neue Ära eingeläutet: die der Ganztagsschule im Grundschulbereich. Das Angebot beruht auf freiwilliger Basis. Der Zuspruch ist jedoch enorm. „Wir hätten nie gedacht, dass die Nachfrage so groß ist“, gesteht Schulleiter Falk Freise angesichts der vorliegenden Zahlen: Von den 228 Grundschülern sind bisher 120 für den Ganztagsbetrieb angemeldet, alleine 45 Kinder in den neuen ersten Klassen. „Es gab in den letzten Tagen noch viele Nachmeldungen“, nennt Freise eine der Herausforderungen, der sich die Schule momentan täglich zu stellen hat. Es wird nach sozialverträglichen Lösungen bei der Betreuung gesucht, der Schulalltag wird jeden Tag aufs Neue evaluiert und optimiert. Aber ganz rund kann das neue Konzept nach zwei Wochen Praxis noch nicht laufen. „Wir haben zum Beispiel unterschätzt, dass die Schüler jeden Tag eine neue AG haben und so sehr viele Ortswechsel stattfinden“, weiß der Rektor, dass es gerade den Abc-Schützen noch schwer fällt, sich überhaupt in den neuen Gefilden zu orientieren. Doch die Schule hat prompt reagiert: Die Schüler werden nun von Lehrkräften zu den einzelnen Orten begleitet. Für die Eltern wurden Listen ausgehängt, welche AG wann an welchem Ort stattfindet, damit die Eltern genau wissen, wo sie ihre Schützlinge abholen müssen. Kleinbetrieb mit 16 Beschäftigten In welchem Umfang die Schüler betreut werden, können die Eltern individuell entscheiden: Bereits vor dem Unterricht ist eine Betreuung ab 7.30 Uhr möglich, auch nach dem regulären Schultag, der für Halbtagsschüler um 12.20 Uhr, für Ganztagsschüler um 15.40 Uhr endet, können die Kinder betreut werden. Um zwischen 7.30 und 17.30 Uhr eine gute Betreuung zu gewährleisten, hat die Kommune die Zahl der Betreuungskräfte mit dem Ganztagsbetrieb aufgestockt. Ab Oktober sind 16 Beschäftigte vor Ort, „ein eigener kleiner Betrieb“, wie Bürgermeister Stefan Weisbrod erklärt. Außerdem gibt es seit 1. September nun einen Mitarbeiter, bei dem die Fäden zusammenlaufen: Sven Seiler übernimmt vor Ort an der Schule die Koordination der Bereiche, die in kommunaler Hand liegen, und soll auch als direkte Brücke zwischen Schule und Rathaus dienen. Der 41-Jährige bringt einen großen Erfahrungsschatz mit sich. Er war nicht nur als Handwerker, sondern auch als Jugend- und Heimerzieher tätig, hat Know-How in Sachen Organisation, Führung und Coaching und hat bis zu zuletzt in der Jugendhilfe in Speyer gearbeitet. Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen ist ihm also vertraut – zumal Seiler zweifacher Vater ist. Die größte Herausforderung bereitet dem neuen Mitarbeiter und seinem Team die Mittagszeit: Rund 210 Schüler sind dann auf dem Schulgelände unterwegs. Neben den 60 Werkrealschülern gibt es noch 33 Grundschüler im Halbtagsbetrieb, die bis 13.30 Uhr beaufsichtigt werden, sowie 120 Ganztagsschüler, auf die nebenan in der Mensa in der Mannherzhalle das Mittagessen wartet. Gingen im vergangenen Schuljahr etwa 80 Mittagessen über die Theke, so hat das dreiköpfige Küchenteam nun rund 120 Schüler zu verköstigen. Gekocht wird täglich vor Ort, worauf Weisbrod stolz ist. Doch auch hier gibt es noch ein paar Unbekannte, die Sven Seiler lösen will: Welche Mengen an Lebensmittel werden benötigt? Soll das Essen von den drei Mensamitarbeitern direkt im Topf an die Sechsertische gebracht werden oder sollen die Schüler wie in der Kantine mit einem Tablett Schlange stehen? „Ich will die Abläufe zunächst kennenlernen und dann optimieren“, hat sich Sven Seiler zum Ziel gesetzt. Ab Oktober wird sein Team noch Verstärkung bekommen. Neben Bufdi Lucas Glotzbach kommt dann noch Christoph Thorn hinzu. In seinen Tätigkeitsbereich fällt vor allem die Hausaufgabenbetreuung. Der 43-Jährige bringt hier hohe fachliche Qualifikationen mit. Er hat nicht nur auf Lehramt studiert, sondern lange Zeit an Nachhilfeinstituten gearbeitet. „Da habe ich viel aus dem Privatleben der Schüler erfahren“, berichtet er. Ihm geht es bei seiner Arbeit darum, in der Schule ein Umfeld zu gestalten, in dem die Kinder entschleunigen und auch einfach mal Kind sein können. Mehrere 10000 Euro hat die Gemeinde in den vergangenen Monaten mit Blick auf die Ganztagsbetreuung in die Schiller-Schule investiert: Ein Großspielgerät ist im Schulhof heimisch geworden, was der Förderverein der Schule großzügig unterstützt hat, Sonnensegel sollen dafür sorgen, dass in Zukunft selbst Regenpausen im Freien verbracht werden können, die Ausstattung der Mensa wurde optimiert, zwei interaktive Whiteboards angeschafft (wir berichteten) und auch in die Verbesserung der Aulabelüftung floss Geld. Am Ende ist das Konzept der Ganztagsgrundschule in Reilingen noch lange nicht angekommen, das wissen alle Beteiligten. Zumal die Schiller-Schule im näheren Umkreis mit dem Angebot eine Vorreiterrolle einnimmt. Trotz der Startschwierigkeiten und ersten Reibungspunkten mit den Eltern gehen alle Beteiligten positiv in die Zukunft. Immerhin wirken unzählige Hände am Gelingen mit. Nicht nur die Lehrer, für die im Schnitt zweimal die Woche nun Nachmittagsunterricht ansteht, nicht nur die Schulverwaltung, die jede Menge zusätzlichen Papierkram zu händeln hat, nicht nur die Gemeindeverwaltung, die Kosten, Personal und Mühe in den Ganztagsbetrieb investiert, sondern auch zahlreiche Ehrenamtliche. Privatpersonen sowie Vereine tragen dazu bei, dass am Nachmittag eine Vielfalt an AG-Angeboten auf die Ganztagsgrundschüler wartet. Denn nach dem Mittagessen, dem sich je nach Kindeswunsch eine Spiel-/Kreativ-/Ruhe- oder Lesezeit sowie im Anschluss eine Lernzeit anschließt, wartet von Montag bis Donnerstag immer ein anderes Angebot auf die Kinder. Engagement der Ehrenamtlichen Neben den AGs der Schule wie etwa Chor und Theater haben sich Privatpersonen für die Bereiche Englisch, Französisch, Kunst und Geschichte zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wirken auch der Musikverein, die Ringer, der CVJM, der Schachclub, der Postillion, der BUND sowie der SC 08 am Nachmittagsangebot für die Grundschüler mit. Ohne deren Engagement wäre das Konzept Ganztagsschule kaum zu realisieren. Dankbar zeigt sich Rektor Freise nicht nur für die Mitwirkung der Ehrenamtlichen, sondern auch deren Flexibilität, was die Gruppengrößen anbelangt. „Mit der Nachfragestärke im Ganztagsbereich haben wir absolut nicht gerechnet“, betont er noch mal und hofft, dass bald mehr Kontinuität in den Schulalltag kommt. „Da können wir nur um Verständnis und Geduld bitten“, weiß Bürgermeister Weisbrod, dass die Umstellung auf den Ganztagsbetrieb ein Lernprozess ist – bei dem nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen Tag für Tag dazulernen. Schiller-Schule: Zweitklässler der Kombinationsklasse haben Barfußpfad gebaut / Handlauf und Fühlkästen für Menschen mit Handicap integriert „Die Steinchen kitzeln so schön an den FüSSen“ Von unserem Redaktionsmitglied Vanessa Schäfer Reilingen. In Reih und Glied liegen einige paar Schuhe auf dem Rasen. Sie haben für die nächsten paar Minuten Auszeit. Denn schließlich sind jetzt die Fußsohlen gefragt: Wie reagieren sie, wenn sie mit Kies, Sand, Rasen oder Rindenmulch in Berührung kommen? Als Nick Letzteren gerade überquert, zuckt er ein wenig zusammen. „Das pickst ein bisschen arg“, gesteht der Neunjährige, Sand und Gras fühlten sich da um einiges besser und weicher an. Das ganze Schuljahr lang haben die sechs Zweitklässler der Kombinationsklasse, die sich aus Schiller-Schülern und Schülern mit Handicap von der StephenHawking-Schule zusammensetzt, auf diesen Augenblick hingefiebert. Schon eine ganze Weile hatten sie das Ziel, mit Referendarin Johanna Fath von der StephenHawking-Schule einen Barfußpfad zu erstellen. Ende April nahm die Idee dann die ersten Formen an: Mitarbeiter des Bauhofs setzten die Randsteine, „und dann mussten wir sehr schuften“, berichtet Nick. Einmal die Woche machten sich die sechs Schüler mit Johanna Fath auf den Weg zum Bauhof-Gelände. In Schubkarren manövrierten sie die Materialien für die vier Felder des Barfußpfades von dort auf das Schulgelände. Das sei für die Schüler schon anstrengend gewesen, weiß die Referendarin. Nachhaltige Materialien Unterstützung bei ihrem Projekt anlässlich des zweiten Staatsexamens erhielt Johanna Fath von Schillerschul-Rektor Falk Freise, der von der Idee angetan war. Ein kleines Wörtchen hatte der Schulleiter auch bei der Wahl der Materialien mitzureden. „Sie sollten nachhaltig sein, denn der Pfad muss ja auch weiter gepflegt werden, wenn das Referendariat von Frau Fath mit diesem Schuljahr endet“, freut sich Freise, dass die Werkrealschüler in Zukunft dafür sorgen, dass die kleine Anlage hinter der Schule in Schuss bleibt. Dass sie mit ihren eigenen Händen so eine überhaupt realisieren konnten, das wundert die sechs Zweitklässler Lucas, Maximilian, Lamara, Linnea, Nick und Tina noch immer. Die Mengen an Erde, die es zu verarbeiten galt, hat Linnea (8) zwar noch vor Augen, doch angesichts des Ergebnisses hat sich die Arbeit ihrer Meinung nach gelohnt: „Ich find’s toll, dass das Ergebnis so schön geworden ist“, schwärmt sie und hüpft noch einmal schnell zu dem Feld mit den Kieselsteinchen. „Die kitzeln so schön an den Füßen“, sagt sie strahlend. Verglichen mit anderen Barfußpfaden fallen bei dem der Schiller-Schule die parallel entlangführenden eingelassenen Holzpfosten auf, die durch ein dickes Tau miteinander verbunden sind. Der Wunsch der Stephen-Hawking-Schule sei gewesen, dass auch Gehbehinderte den Pfad nutzen können, erläutert Rektor Freise den Hintergrund des Handlaufs. Auch für Rollstuhlfahrer geeignet Doch nicht nur das: Sogar Schüler im Rollstuhl können einen Eindruck gewinnen, wie sich wohl Mulch, Gras, Sand und Kies unter den Füßen anfühlen mögen. „In den kleinen Kästen an den Pfosten haben wir dieselben Materialien wie auf dem Pfad angebracht, so dass Rollstuhlfahrer zumindest mit den Händen das Gefühl nachempfinden können“, erklärt Johanna Fath. Die Referendarin freut sich, bald dem Rest der Klasse 2c das fertige Ergebnis präsentieren zu können. Und dann, wenn die Neugier der Mitschüler gestillt wird, werden noch mehr Schuhe auf dem Rasen liegen und für einen Moment eine Auszeit genießen. Pressespiegel Schwetzinger Zeitung Achtklässler werden mit „Coaching 4 Future“ an neue Möglichkeiten für die Zukunft herangeführt / Gute Karrierechancen in technischen Berufsfeldern Technik öffnet neue Tore zur Berufswelt Von unserer Mitarbeiterin Anke Koob Da staunten Valentin-Denis Sciopone und Sascha Hesse nicht schlecht: Bionik steckt auch in den Schuhen von Formel-1-Fahrern wie Vettel und Schumacher? „Ja klar“, lautete die Antwort von Marion Dürr, die ein solches Exemplar den beiden Achtklässlern in die Hand gedrückt hatte mit dem Hinweis: „Das findet ihr quasi direkt vor eurer Haustüre.“ beiden Fachfrauen, das große Spektrum der Ausbildungsmöglichkeiten zu betrachten. Noch immer entscheiden sich zu viele Jugendliche für zu wenig Ausbildungsplätze in den immer gleichen Berufen. Doch genau dort werden drastische Veränderungen der Arbeitswelt andere Ansprüche an die Arbeiter und Angestellten stellen. Technik kann und soll faszinieren, aber auch eine Zukunft bieten. Die klare Botschaft hinter dem Schuh hatten die Jugendlichen der Klasse 8 a schnell inhaliert. Denn in diesem Sektor bieten sich Berufschancen, die nicht nur persönliche Entwicklung, sondern auch eine gesicherte finanzielle Zukunft eröffnen. Die junge Ernährungswissenschaftlerin war gemeinsam mit Sandra Höppner (Informatikerin) im Auftrag des „Coaching 4 Future“- Bildungsnetzwerks Baden-Württemberg in die Friedrich-von-Schiller-Grundund Werkrealschule gekommen, um die weite Welt der MINT, der Berufe, die in direkter Relation zu den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik stehen, zu präsentieren. „Und die ist unglaublich vielfältig“, betonten sie, „denn alleine zehn verschiedene Arbeitsbereiche gibt es für den Elektroniker.“ Die Bionik, eine Wissenschaft, die technische Probleme nach dem Vorbild biologischer Funktionen zu lösen versucht, hat viele Arbeitsprozesse bereits erleichtert, die Natur bot und bietet noch mehr Innovationen für die Technik. „Die Arbeit wird verteilt, im Lager beispielsweise braucht es weniger Packer, dafür aber mehr Menschen, die Computer einrichten können und vernetzt arbeiten“, so Dürr weiter. Daraus entstehen moderne Berufsbilder wie der Elektroniker für Betriebstechnik, die Informatikkauffrau oder den Technischen Systemplaner - der moderne Bauzeichner. Gerade für Mädchen bestünden hier gute Karrierechancen. „Wenn sich ein Mädchen für einen technischen Beruf bewirbt“, so Höppner, „dann gehen die Personalverantwortlichen eigentlich immer davon aus, dass sie es sich wirklich gut überlegt hat.“ In den meisten ihr bekannten Fällen stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz dann sehr gut. „Das ist eure Show“ Tipps zur Berufswahl von Marion Dürr und Sandra Höppner Für Valentin-Denis kein Thema, denn längst hat er sich genau für dieses Berufsbild entschieden. Sein Klassenkamerad Sascha Hesse hingegen setzt auf klassisches Handwerk. „Ich werde Metzger, da habe ich schon ein Praktikum gemacht“, betonte er. Gemeinsam hatten sie der bunten Multivisionsshow der beiden jungen Wissenschaftlerinnen gelauscht und sich für einen intensiveren Einblick in die Welten „Lifestyle“ und „Wie werden wir arbeiten“ entschieden. „Schließlich ist es eure Show“, sagten Höppner und Dürr betont und haben damit gleich schon einmal ein wichtiges Instrument für die Berufswahl in die Hände der Schüler gelegt: Eigenverantwortung. Die juvenile Zurückhaltung darf gerne über Bord geworfen werden, geht es um die ersten Schritte in Richtung Beruf. Dazu gehört, so betonten die Kurt Heißwolf, Lehrer für die Berufswegeplanung, der die Klasse durch das MINT-Programm begleitet, freute sich, dass die Baden-WürttembergStiftung mit den wichtigen Informationen in die Schulen kommt. Auch wenn die Stunden in der Schule schnell vergehen und die Informationsflut nicht gleich verarbeitet werden kann. Manche haben genaue Pläne „Die Jugendlichen melden sich aber oft spontan nochmals per E-Mail bei uns“, so die beiden Referentinnen - das sei für viele Schüler einfacher, als vor der Klasse über die Zukunft zu sprechen. Für manche ist die aber auch schon glasklar: Emine Qirkolli und Egzona Krujezi wissen bereits jetzt, dass sie jeweils Kauffrau im Einzelhandel werden wollen. Friedrich-von-Schiller GWRS Reilingen-Lußheim Wilhelmstr. 42/1 68799 Reilingen 06205-922214 www.schiller-schule-reilingen.de