Wilhelm Fink Verlag

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Wilhelm Fink Verlag
Wilhelm Fink
Herbst 2013
Neuerscheinungen
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Inhalt
Neuerscheinungen
Programmauswahl
Herbst 2013
Philosophie. . . . . . . . . 3, 4, 11, 13-15,
19, 26-29, 36, 40
Geschichte. . . . . . . . . . . . . .7, 41, 45
Kultur . . . . . . . . . 5, 6, 9, 12, 18, 26,
30-33, 39, 41
Kunst. . . . . . . . . . 16, 17, 24, 25, 29,
34, 35
Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8, 44
Literatur . . . . . . . . 10, 11, 20, 21, 23,
37, 40, 42, 43, 45, 46
Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Soziologie . . . . . . . . . . . . . . . 22, 44
UTB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Umschlagabbildung:
Marcus Kreiss:
Marcel Proust Racing Team
© Jörg Zaber Düsseldorf
Mit freundlicher Genehmigung
von Jörg Zaber
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Liebe Freundinnen und Freunde unseres Verlags,
»Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich völlig ungeniert.« Ganz sicher hatte
Adorno nicht Wilhelm Busch im Sinn, als er sein apodiktisches Wort »Es
gibt kein richtiges Leben im falschen« prägte. Dennoch stimmen radikale
Kritik am Verblendungszusammenhang und fröhlicher Konformismus im
konsequenten Verzicht auf Werte überein. Die Ursprünge und Folgen
dieses Werteverzichts der Moderne analysiert Norbert Bolz in seiner
Streitschrift Vom richtigen Leben.
Das Problem der Werte hat Paul Ricœur immer wieder beschäftigt. Als
er sein Werk 1950 mit Das Willentliche und das Unwillentliche eröffnete, einer Phänomenologie des Willens und des richtigen Handelns,
war noch nicht abzusehen, was für ein unerhörtes Denken sich hieraus
entwickeln sollte. Ricœurs Schrift erscheint bei uns im Jahr seines 100.
Geburtstages endlich auf Deutsch.
Von den Höhen phänomenologischer Besinnung in die Weiten amerikanischer Populärkultur führt uns Christoph Ribbats erste Kulturgeschichte
des Basketball. Wolfgang Doebelings Interviews mit Singer-Songwritern
aus den USA und Kanada erweitern den kulturellen Blick, der auch
Europa trifft: Dessen kulturelle Wiege ist der Prometheus-Mythos, der
von international hochkarätigen Beiträgern in dem Band Prometheische
Kultur völlig neu gedeutet wird.
Europa steckt noch immer in einer Finanzkrise – dementsprechend groß
bleibt die Sehnsucht nach Diagnosen. Eine mehr als überzeugende
Antwort auf die Krise findet der von Thomas Macho herausgegebene
Band Bonds, der sich einen Weg durch das Geflecht von Schuld und
Schulden bahnt. – Dem humanen Umgang mit der Schuld, dem Verzeihen, widmet sich seit Langem Klaus-Michael Kodalle, der in Verzeihung
denken die magistrale Summe seines Denkens vorlegt. Der Nationalsozialismus – gewissermaßen das Unverzeihliche als solches – gerät mit
drei bemerkenswerten Studien zeitkritisch (Johan Huizinga, Kultur- und
zeitkritische Schriften), als politische Religion (Klaus Vondung, Deutsche
Wege zur Erlösung) und bildwissenschaftlich (Georges Didi-Huberman,
Remontagen der erlittenen Zeit) in den Blick. Bleiben wir noch einen
Moment lang bei der Kritik der Bilder, der sich Felix Thürlemann und
Peter Bexte widmen: Während Thürlemann dem »hyperimage« folgt,
konfrontiert Bexte Sehen und Blindheit miteinander.
Keineswegs blind vor Wut, sondern mit äußerstem Kalkül vollzieht Medea
ihre Rache an Jason, womit Euripides’ antikes Drama dem Weiblichen
etwas hinzufügt, das ihm die männlich geprägte Polis nur allzu gern aberkannte: Rationalität. Das Thema Medea bildet freilich nur einen Auftakt
zu Silvio Viettas großem Essay Literatur und Rationalität, der uns mit auf
eine Reise quer durch die Literaturgeschichte nimmt. Lassen Sie sich von
ihm und unseren anderen Novitäten durch den Herbst begleiten.
Herzlich
Andreas Knop
Henning Siekmann
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Philosophie
Norbert Bolz
Vom richtigen Leben
2013. ca. 160 Seiten, kart.
ca. € 17,90/sFr 25,30
ISBN 978-3-7705-5600-7
NORBERT BOLZ
Weitere Titel von Norbert Bolz:
VOM RICHTIGEN
LEBEN
Wer hat Angst vor der
Philosophie?
Herausgegeben von Norbert Bolz
2012. 239 Seiten,
Festeinband mit Schutzumschlag
€ 29,90/sFr 38,90
ISBN 978-3-7705-5231-3
Die Helden der Familie
2006. 119 Seiten, kart.
€ 13,90/sFr 20,90
ISBN 978-3-7705-4330-4
WILHELM FINK
Unter den dringenden Fragen ist die nach dem richtigen Leben die wichtigste. Um sie zu beantworten, braucht man die Philosophie als Wissen von den wichtigsten Dingen. Diese
kann eine Antwort geben, solange sie sich zutraut, die Natur des Menschen zu erkennen.
Sobald ihr aber diese Gewissheit verloren geht, wird die Suche nach dem Wissen selbst zur
wichtigsten Sache.
Die Moderne hat, ihrem generellen Werteverzicht entsprechend, auf die Frage nach dem Richtigen verzichtet. An die Stelle des richtigen Lebens hat sie die Eigenrichtigkeit des Individuums
gesetzt. Konsens gibt es nur, wenn man die Frage nach dem Richtigen nicht stellt, sondern sie
der Rationalität des Konformismus abgerungen wird. Modernisierung bedeutet immer: Standards absenken. Toleranz wird pervertiert, wo es keine Standards und Maßstäbe mehr gibt.
Nur Werturteile können zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden. Man kann sie nicht beweisen, sondern nur akzeptieren oder verwerfen. Weder Logik noch Information können bei
der Frage weiterhelfen, worum man sich kümmern soll, was unsere Mühe und Aufmerksamkeit
verdient und wo es ernst wird mit dem Leben. Lebensführung setzt eine Führungsidee voraus.
Norbert Bolz untersucht die vier wichtigsten Führungsideen: die heroische, die philosophische,
die politische und die bürgerliche.
Norbert Bolz, Prof. Dr., geb. 1953, lehrt
Medienwissenschaft und -beratung an der
TU Berlin.
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Philosophie
Klaus-Michael Kodalle
Klaus-Michael Kodalle
Verzeihung denken
Verzeihung denken
Die verkannte Grundlage
humaner Verhältnisse
2013. ca. 560 Seiten, Festeinband
ca. € 49,90/sFr 64,30
978-3-7705-5632-8
Wilhelm Fink
Erfahrungen des Verzeihens und Entschuldigens gehören zu einem nicht-perfekten Leben.
Aber gibt es nicht auch Grenzen des Verzeihens? Das Unverzeihliche?
Über Reichweiten und Begründungen des höchst komplexen Vorgangs »Verzeihung« wird in
der Philosophie erst neuerdings intensiver nachgedacht. Lange Zeit scheute man die Befassung
mit einem Akt, der sich einer rationalen Handlungsregel nicht fügt, sich nicht als moralische
Pflicht ableiten lässt, ja, in Spannung zum Gerechtigkeitsempfinden stehen kann. Klaus-Michael
Kodalle zeigt, was es heißt, Verzeihung umfassend zu denken: Ausgehend von bemerkenswerten Denkanstößen im 20. Jahrhundert zeichnet er Grundlinien einer Philosophie der Verzeihung in Neuzeit und Antike nach. Ein »gnadenloses« Denken wird mit jenen Theorien konfrontiert, die das Verzeihen als ausschlaggebendes Ingrediens humaner Lebensverhältnisse begreifen. Die letzten Seiten des Buches gelten den Opfern des Holocaust, deren Stimmen von dem
Ringen zeugen, selbst angesichts des unübertreffbar Bösen den Geist der Nachsichtigkeit im
Leben zu halten.
Klaus-Michael Kodalle, Prof. em. Dr.,
geb. 1943, hatte bis 1992 eine Professur
in Hamburg inne und lehrte danach Philosophie an der Universität Jena. Veröffentlichungen zur Politischen Philosophie, Ethik,
Religionsphilosophie.
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Kultur
Thomas Macho, Hg.
S
D
Bonds
Schuld, Schulden und
andere Verbindlichkeiten
2013. ca. 420 Seiten,
100 s/w + 30 Farb. Abb., 1 Karte,
Festeinband mit Schutzumschlag
ca. € 49,90/sFr 64,30
ISBN 978-3-7705-5633-5
Weitere Titel von Thomas Macho:
N
O
B
EENN
D
L IT
HDULICHKE
C
S IN
D,E VERB
L
U ER
H D
SCUND AN
Vorbilder
TH
MA OMA
CH S
OH
G.
2011. 478 Seiten, 373 s/w Abb.,
Festeinband mit Schutzumschlag
€ 39,90/sFr 53,90
ISBN 978-3-7705-5030-2
Wilhelm Fink
Die seit fünf Jahren aktuelle Finanz- und Schuldenkrise wird häufig moralisch kommentiert.
Diese verbreitete Praxis bezieht sich auf die Gewissheit, dass manche Straftaten durch
Geldzahlungen gesühnt werden können, also durch Verwandlung einer rechtlich-moralischen in eine finanzielle Schuld, und umgekehrt versäumte Geldzahlungen – zum Beispiel
Steuerhinterziehungen – durch Haftstrafen geahndet werden können. Ökonomische sind
häufig moralische Entscheidungen. Und diese moralischen Entscheidungen werden häufig
auf Pflichten bezogen, die den Eltern, Göttern oder Nationen geschuldet werden, den Regeln einer Verwandtschaftsordnung, den Geboten einer Religion und den staatlichen Gesetzen.
Geleitet von der Vermutung, dass die aktuellen Schulden und die um sie kreisenden Debatten
und Proteste eng mit anderen Schulderfahrungen zusammenhängen – mit Evidenzen existentieller, moralischer oder rechtlicher Schuld –, vereint dieser Band verschiedene Positionen aus
Kunst, Kultur und Wissenschaft zu einem transdisziplinären Dialog. Vertreter/innen der Anthropologie, Soziologie, Kulturgeschichte, Psychologie, Ökonomie und den Künsten formulieren ihre besonderen thematischen Zugänge, um das Verständnis der politischen, ökonomischen, moralischen und kulturellen Aspekte der Fragen nach Schuld und Schulden zu vertiefen und zu erweitern.
Thomas Macho, Prof. Dr., Lehrstuhl für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität
zu Berlin (seit 1993).
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Kultur
Johan Huizinga
JOHAN HUIZINGA
KULTUR- UND
ZEITKRITISCHE SCHRIFTEN
Kultur- und zeitkritische
Schriften
»Im Schatten von morgen« und
»Verratene Welt«
Aus dem Niederländischen von
Annette Wunschel
Mit einem Nachwort von
Thomas Macho
2013. ca. 390 Seiten,
Festeinband mit Schutzumschlag, Lesebändchen
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5575-8
Reihe: Huizinga Schriften 2
Weitere Titel von Johan Huizinga:
Amerika
Mensch und Masse in Amerika
Amerika – Leben und Denken
Amerika-Tagebuch
WILHELM FINK
2011. 380 Seiten, 2 s/w Abb.,
Festeinband mit Schutzumschlag, Lesebändchen
€ 49,90/sFr 66,90
ISBN 978-3-7705-5167-5
Reihe: Huizinga Schriften 1
Wenige Jahre vor und nach Abfassung seiner berühmten Untersuchung über das Spiel,
»Homo ludens« (1938), verfasste der niederländische Kulturhistoriker Johan Huizinga
(1872–1945) zwei Werke zur Analyse und Kritik seiner Zeit – der Herrschaft des Nationalsozialismus in Europa und des Zweiten Weltkriegs –, die unterschiedlich wahrgenommen
wurden. Beide Essays werden hier in einer kommentierten Neuübersetzung publiziert, die
an die erstmalige Übersetzung der »Amerika«-Bücher anschließt.
»Im Schatten von morgen« (1935) wurde seinerzeit ein Bestseller, geschätzt für seine Hellsichtigkeit und Schärfe. »Ist die Welt weiser geworden?«, fragt sich Huizinga und visiert immer wieder wichtige kulturelle Phänomene an, um diese durch den weiten Resonanzraum der Geschichte zu schicken. Er reflektiert zeitgemäße Moden der Theorie (Schmitt, Spengler) ebenso
wie Kino, Roman, Reklame, Aviatik. Sein Urteil über die gegenwärtige Kultur bleibt zwiespältig. Im allmählichen Sich-Vorantasten besteht gerade die Stärke seines Denkens, dessen Tiefe
und Originalität an Benjamin, Plessner und Kracauer erinnert. »Verratene Welt« entstand 1943,
als Huizinga – nach Inhaftierung im Geisellager St. Michielsgestel – bereits unter strengen Auflagen in der Nähe von Arnheim lebte, ohne Zugang zur Universität und zu seiner Privatbibliothek. Die Verbreitung seiner Werke war seit 1943 verboten, weshalb das Buch erst 1945,
nach Kriegsende, aber auch nach Huizingas Tod, herausgegeben wurde. In der gedanklichen
Tiefe steht »Verratene Welt« der vorangegangenen Schrift in nichts nach.
Johan Huizinga (1872–1945), niederländischer Kulturhistoriker. Sein Hauptwerk
Herbst des Mittelalters (1919) gilt heute als
Klassiker der europäischen Historiographie
des 20. Jahrhunderts.
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Geschichte
Klaus Vondung
Deutsche Wege
zur Erlösung
Formen des Religiösen im
Nationalsozialismus
2013. ca. 140 Seiten, Festeinband
ca. € 17,90/sFr 25,30
ISBN 978-3-7705-5565-9
Klaus Vondung
Deutsche Wege zur Erlösung
Formen des Religiösen im Nationalsozialismus
Wilhelm Fink
Der Nationalsozialismus ist nicht zu verstehen, wenn man seinen religiösen Charakter nicht
beachtet. Seine Anziehungskraft bestand für viele seiner Anhänger darin, dass er die Wiederherstellung einer geeinten Volksgemeinschaft versprach und dass er dieses Ziel als »heiligen« Wert anpries.
Hitler versprach nicht nur die Lösung politischer, gesellschaftlicher und materieller Probleme; er
antwortete auf ein weitverbreitetes Verlangen nach »Erlösung«. Das Versprechen auf Erlösung
überhöhte das Politische ins Religiöse und unterbreitete zugleich ein existentielles Sinnangebot.
Die religiöse Aufladung des Politischen äußerte sich im Dritten Reich in unterschiedlichen Formen, denen Vondung nachgeht: vom »Glauben« überzeugter Nationalsozialisten über die kultischen Veranstaltungen der Partei, in denen die »Volksgemeinschaft« als Glaubensgemeinschaft und der Führer als »Erlöser« gefeiert wurden, bis hin zur gleichsam religiösen Rechtfertigung der Verfolgung der Juden, die als »böser Feind der Menschheit« für alle Übel der Welt verantwortlich gemacht wurden.
Klaus Vondung ist Professor em. für
Neuere deutsche Literaturwissenschaft an
der Universität Siegen. Gastprofessuren in
China, den USA und Japan. Sein Werk
Die Apokalypse in Deutschland erschien
1988.
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Musik
Wolfgang Doebeling
Pleased To Meet You
Interviews mit Musikern – Band 2
2013. ca. 256 Seiten,
ca. 6 s/w Abb.,
Festeinband mit Schutzumschlag
ca. € 24,90/sFr 34,60
ISBN 978-3-7705-5596-3
Weitere Titel von Wolfgang Doebeling:
Pleased To Meet You
Interviews mit Musikern – Band 1
2013. 255 Seiten, 8 s/w Abb.,
Festeinband mit Schutzumschlag
€ 24,90/33,90
ISBN 978-3-7705-5120-0
Zwölf bedeutende Sänger und Songwriter aus den USA und Kanada geben freimütig Auskunft über ihr ereignisreiches Leben, reflektieren Schicksalhaftes wie Stilgeschichtliches und
erörtern im Dialog die Bedingungen, Potenziale und Perspektiven ihrer Kunst. Wolfgang
Doebeling trifft Brian Wilson, Van Dyke Parks, Randy Newman, Leonard Cohen, Stephen
Stills, Neil Young, Willie Nelson, Waylon Jennings, Johnny Cash, Dolly Parton, Emmylou
Harris und Linda Ronstadt.
Während es im ersten Band von Pleased To Meet You um die britische Aneignung des
Rock’n’Roll, um transatlantische Inspiration und deren globale Wirkungsmacht ging, dreht sich
dieser zweite um die kulturellen Bezüge und den gesellschaftlichen Einfluss amerikanischer
Songkunst, um musikalische Evolution und den kreativen Akt des Songschreibens. Während
der Interviews, die der Musikkritiker Wolfgang Doebeling im Laufe vieler Jahre mit stilbildenden
Protagonisten des Rockabilly, Country, Pop, Surf, Folk und Rock über ästhetische wie weltanschauliche Konvergenzen und Kollisionen führte, geriet manch zunächst unverfänglicher Gedankenaustausch zum Disput. Mancher Gesprächspartner zeigte sich darüber wenig begeistert, gar gereizt, doch letztlich wahrten sie alle Contenance und bewiesen Größe.
Wolfgang Doebeling, geboren 1950 in
Stuttgart, Studium der Philosophie, Politologie und Publizistik in Berlin. Seit 1978
freischaffender Publizist für renommierte
Radiosender und Printmedien, derzeit u.a.
als Roots-DJ bei Radio Eins und als Autor
des Rolling Stone.
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Kultur
Christoph Ribbat
Basketball
Eine Kulturgeschichte
2013. ca. 160 Seiten,
30 s/w Abb., kart.
ca. € 19,90/sFr 27,90
ISBN 978-3-7705-5599-4
Erstmals erzählt ein Buch die Kulturgeschichte des Basketballs. Es zeigt: Unter Körben ging
es stets um mehr als nur um Punkte. Auf dem Spiel stand die Zukunft der amerikanischen
Gesellschaft.
Zuerst diente Basketball der Ertüchtigung christlicher junger Männer. Dann machten die Harlem
Globetrotters das Spiel zum Spektakel. Schließlich wurde es zur globalisierten Industrie. Dieses
Buch erzählt von Teamwork und Individualismus, von Improvisationskunst und Turnschuhmarketing. Es porträtiert Basketball-Intellektuelle wie Bill Bradley, John Edgar Wideman und Kareem
Abdul-Jabbar, erkundet Seltsamkeiten wie die 2.750-Wurf-Performance des »Dr. Freethrow«
und führt von der Epoche brutaler Rassentrennung bis zur Präsidentschaft des Basketballfreunds
Barack Obama. So beleuchtet es eine Auseinandersetzung, die wichtiger war als jeder sportliche Vergleich: das Spiel zwischen Schwarz und Weiß.
Christoph Ribbat ist nach Lehr- und Forschungstätigkeiten in Bochum, Boston,
Bonn und Basel Professor für Amerikanistik
an der Universität Paderborn.
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Literatur
Klaus Garber
Klaus Garber
LITERATUR UND KULTUR
IM DEUTSCHLAND DER FRÜHEN NEUZEIT
Literatur und Kultur im
Deutschland der Frühen
Neuzeit
Gesammelte Studien
2013. ca. 800 Seiten, Festeinband
ca. € 128,–/sFr 160,–
ISBN 978-3-7705-5501-7
Weitere Titel von Klaus Garber:
Literatur und Kultur im
Europa der Frühen Neuzeit
Gesammelte Studien
2009. 791 Seiten, Festeinband
€ 104,–/sFr 135,–
ISBN 978-3-7705-4365-6
GESAMMELTE STUDIEN
Arkadien
Ein Wunschbild der europäischen Literatur
Wilhelm Fink
2009. 160 Seiten, kart.
€ 19,90/sFr 28,90
ISBN 978-3-7705-4892-7
Die politisch ›verspätete Nation‹ (Helmuth Plessner) ist auch literarisch ein Nachzügler. Drei
Jahrhunderte nationalsprachiger Literatur liegen hinter den westeuropäischen Kulturnationen, bevor Deutschland zu Beginn des 17. Jahrhunderts den Anschluss an die weitfortgeschrittenen Nationen der Romania, Englands und der Niederlande findet.
Zwischen Celtis und Lessing wird mehr als dreihundert Jahre unter dem Einfluss der Antike und
der europäischen Renaissance gedacht und gedichtet. Der ständige Vergleich mit den europäischen Vorgängern macht die geschichtliche Rekonstruktion der deutschen frühneuzeitlichen Literatur zu einem faszinierenden Kapitel europäischer Kulturgeschichte. Die vorliegenden Essays
beschreiben diesen Weg in der einzig gemäßen Art: als Formanalyse einzelner Werke. Ob es
um die calvinistisch beeinflusste Formation der deutschen Literatur oder ihre Stellung im historischen Kontext der Deutschen, die Assimilation der europäischen Arkadienutopie im deutschen
Gewande, die Stellung des frühneuzeitlichen Autors im Spannungsfeld von Stadt und Hof,
Zunftbürgertum und Patriziat, Adel und Fürstentum geht – immer tritt die spezifisch deutsche Variante im europäischen Kontext nur durch den Blick über die Grenzen hervor.
Klaus Garber, geboren 1937 in Hamburg, ist Professor em. für Literaturtheorie
und Geschichte der Neueren Literatur an
der Universität Osnabrück und Direktor
des dortigen Interdisziplinären Instituts für
Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit.
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Literatur/Philosophie
Silvio Vietta
Literatur und
Rationalität
SILVIO VIETTA
Funktionen der Literatur in der
europäischen Kulturgeschichte
2013. ca. 150 Seiten, kart.
ca. € 19,90/sFr 27,90
ISBN 978-3-7705-5591-8
Weitere Titel von Silvio Vietta:
Rationalität
Eine Weltgeschichte
2012. 412 Seiten, 106 s/w Abb.,
Festeinband mit Schutzumschlag
€ 39,90/sFr 53,90
ISBN 978-3-7705-5331-0
LITERATUR UND
RATIONALITÄT
FUNKTIONEN DER LITERATUR IN DER
EUROPÄISCHEN KULTURGESCHICHTE
WILHELM FINK
Silvio Vietta stellt erstmals die europäische Literatur von der Antike bis zur Gegenwart in
die Zusammenhänge einer Funktionsgeschichte, die quer zur Epochen- und Gattungsgeschichte sowie zu den Nationalphilologien liegt. Sie präsentiert die europäische Literatur in
ihren epochal- wie gattungstypisch gebrochenen Funktionen als Einheit.
Die Kulturrevolution der Rationalität eröffnet der Literatur innerhalb der europäischen Kulturgeschichte in der Antike neue Spielräume. Mit der Erfindung von Philosophie und Wissenschaft
tritt die Literatur in ein postmythisches Zeitalter der Aufklärung ein – in kritischer Opposition zu
den Einseitigkeiten der Rationalitätskultur. Kritisch spiegelt sie seit dem antiken Drama die Gender-Zuschreibungen des ›logoshaft‹-Männlichen gegenüber dem ›irrational‹-Weiblichen. Die
europäische Poetik und Ästhetik definiert Literatur als bevorzugtes Ausdrucksmedium der von
der Rationalität abgewerteten Emotionalität, Sinnlichkeit und Fantasie. Vor allem seit dem Spätmittelalter prägt auch die visionär-utopische Funktion jüdisch-christlicher Abkunft die große europäische Dichtung. Der moderne Roman schließt an die kritische Aufklärungsfunktion des antiken
Dramas im nun bürgerlichen Zeitalter an. Reflexive Funktionen übernehmen seit Barock und Aufklärung vor allem philosophisch-literarische und auch sprachreflexive Texte.
Silvio Vietta ist Literaturwissenschaftler
und Professor em. an der Universität Hildesheim. Seine Forschungen konzentrieren
sich auf deutsche Literatur, Philosophie und
Europäische Kulturgeschichte.
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Kultur
Claus Leggewie,
Ursula Renner,
Peter Risthaus,Hg.
Prometheische Kultur
Wo kommen unsere Energien her?
2013. ca. 400 Seiten,
20 s/w + 10 farb. Abb.,
Festeinband mit Schutzumschlag
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5601-4
Von der Elektrizitätswirtschaft bis zur Esoterik ist die Rede von »Energien« selbstverständlich geworden. Eine Reflexion dieses Begriffes hat in der Kulturwissenschaft bisher jedoch
kaum stattgefunden, obwohl er zu ihren Grundbegriffen zählt. Ausgehend vom Mythos des
Prometheus, Vordenker unserer technischen Zivilisation, ergründen Wissenschaftler verschiedener Disziplinen Ursprünge, Transformationen und Grenzen unserer Energien.
Der Mensch ist ein Wesen, das jede Kraft und Energie – seien es die Naturelemente oder jene
psychischen Reserven, die ihn vorantreiben – für seine Zwecke nutzbar machen will. Der Prometheus-Mythos erinnert uns daran, dass diese Kräfte ein ungewolltes Geschenk der Götter
sind. Aber für die moderne rationale Kultur ist Prometheus nur noch eine Metapher oder kindliche Träumerei. Eine prometheische Kultur hat die feurigen und technologischen Gottesgaben
längst in Ökonomien, Techniken und Objekte umgewandelt, die Energien neu verteilen und kanalisieren. Die Technik hat im Atomzeitalter elementare Energien entfesselt, die griechische Götter nicht vorausahnen konnten. Mit Beiträgen u.a. von Hartmut Böhme, Thomas Elsaesser, Jenni
Henke, Erich Hörl, Albrecht Koschorke, Claudia Liebrand, Thomas Macho, André Michels,
Gerhard Neumann, Manfred Schneider, Andrea Schöning, Bernard Stiegler.
Claus Leggewie ist seit 2012 Co-Direktor
des Käte Hamburger-Kollegs »Politische
Kulturen der Weltgesellschaft« an der Universität Duisburg-Essen.
Ursula Renner ist seit 2002 Professorin für
Deutsche Literatur seit dem 18. Jahrhundert
und Kulturwissenschaften an der Universität
Duisburg-Essen.
Peter Risthaus ist Akademischer Rat an der
Universität Bochum.
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Philosophie
Bernhard Waldenfels
Ordnung im Zwielicht
2., um ein neues Vorwort ergänzte Auflage
2013. ca. 280 Seiten, Festeinband
ca. € 39,90 /sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5629-8
Reihe: Übergänge
Bernhard Waldenfels
Ordnung im
Zwielicht
Übergänge
Wilhelm Fink
Eine Ordnung, die es gibt, die aber auch anders sein könnte, die ermöglicht, indem sie verunmöglicht, die eingrenzt, indem sie ausschließt, gerät ins Zwielicht. Weder umfasst sie das
Ganze noch findet sie letzte Begründungen. Sie streift das Chaotische, ohne der Willkür zu
verfallen.
Darin liegen Keime für zündende Ideen wie: Schwellenerfahrung, offene Anknüpfung im Reden
und Tun, ein Antworten vor jedem Begründen, ein Widerstreit vor jedem Widerspruch, eine
kreative Verformung des Gegebenen. Die Grenzen der Ordnung lassen Raum für Überschüsse
des Außerordentlichen, Fremden, für das Unsichtbare, Unhörbare, Unsagbare. Die einzelnen
Etappen dieses Denkens in Übergängen sind eng aufeinander bezogen und beginnen mit
einem heuristischen Vorspiel. Soll der Blick über die Schwelle der Ordnung sich nicht sogleich
in Selbstspiegelungen verfangen, bedarf es vorsichtiger Annäherungen, zu denen die Sprache
der Mythen, prähistorische und paläontologische Streifzüge, literarische Fiktionen, die Metaphorik der Kosmogonien und die Suche nach offenen Stellen im Gesprächs- und Handlungsnetz einige Proben liefern. Autoren wie Bachtin, Benjamin, Canguilhem, Foucault, Goffman,
Goldstein, Jakobson, Leroi-Gourhan oder Merleau-Ponty geben den Ton an. Bildvariationen
von Goya bis Escher steuern exemplarische Ordnungsmuster bei.
Bernhard Waldenfels, seit 1976 ordentlicher Professor für Philosophie an der RuhrUniversität Bochum, seit 1999 emeritiert.
Zahlreiche Gastprofessuren u.a. in Hongkong, Louvain-la-Neuve, New York, Prag,
Rotterdam.
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Philosophie
Paul Ricœur
Paul Ricœur
Das
Willentliche
und das
Unwillentliche
Das Willentliche und
das Unwillentliche
Aus dem Französischen übersetzt und mit einer Einführung
versehen von Daniel Creutz
2013. ca. 480 Seiten, Festeinband
ca. € 59,–/sFr 76,–
ISBN 978-3-7705-5513-0
Reihe: Übergänge
Weitere Titel von Paul Ricœur:
Übergänge
Wilhelm Fink
Zeit und Erzählung,
Bde. 1,2,3
Bd. 1 Zeit und historische Erzählung
Bd. 2 Zeit und literarische Erzählung
Bd. 3 Die erzählte Zeit
2. Auflage 2007. zus. 1.093 Seiten,
Festeinband
€ 154,–/sFr 200,–
ISBN 978-3-7705-2546-1
Das systematische Erstlingswerk Ricœurs, hier erstmals auf Deutsch zugänglich, zeigt ihn
bei der geduldigen Arbeit an den Sachen selbst. Die affektiv grundierte praktische Handlungswelt des Menschen wird in ihrer ganzen Weite auf ihren subjektiven Sinn hin erschlossen.
Das Willentliche und das Unwillentliche, 1950 zeitgleich mit Ricœurs epochemachender französischer Übersetzung von Husserls Ideen I erschienen, will im Rahmen der Ordnung des praktischen Lebens das Gegenstück zu Merleau-Pontys Phänomenologie der Wahrnehmung liefern. Ricœur begründet darin eine eigenwillige Phänomenologie der Praxis, die diagnostisch
die Ergebnisse der empirischen Wissenschaften einbezieht und zeigt, welche Bedeutung sie für
das Selbstverständnis des situierten und weltaffizierten praktischen Subjekts haben. Diese Phänomenologie der Praxis bleibt nicht nur grundlegend für alle weiteren Denkwege Ricœurs, sondern besitzt auch ein bislang kaum erforschtes Potential für die aktuellen Fragen nach Handlungs- und Willensfreiheit, nach der welterschließenden Rolle von Emotionen sowie der Grundlegung einer nicht-formalistischen Ethik.
Paul Ricœur (1913–2005), französischer
Philosoph. Phänomenologisch und psychoanalytisch geprägte hermeneutische Untersuchungen zum menschlichen Wollen, den
Symbolen, in denen es sich ausdrückt, der
sprachlichen Produktion in Dichtung und
Erzählung und den Grundbegriffen der
Geschichtswissenschaft.
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Philosophie
Die Reihe Übergänge:
Thiemo Breyer · Daniel Creutz · Hg.
Marcel Mauss
Handbuch der
Ethnographie
Herausgegeben von
Iris Därmann und
Kirsten Mahlke
Phänomenologie des
praktischen Sinns
Maren Wehrle
Horizonte der
Aufmerksamkeit
Entwurf einer dynamischen Konzeption der
Aufmerksamkeit aus phänomenologischer und
kognitionswissenschaftlicher Sicht
Die Willensphilosophie Paul Ricœurs
im Kontext
2013. 359 Seiten, Festeinband
€ 39,90/sFr 50,50
ISBN 978-3-7705-4013-6
Hans-Dieter Gondek,
Tobias Nikolaus Klass,
László Tengelyi, Hg.
Phänomenologie
der Sinnereignisse
2011. 437 Seiten, 1 s/w Abb.,
Festeinband
€ 56,–/sFr 74,90
ISBN 978-3-7705-5198-9
Silvia Stoller
Existenz – Differenz –
Konstruktion
Phänomenologie der
Geschlechtlichkeit bei
Beauvoir, Irigaray und Butler
2010. 499 Seiten, Festeinband
€ 54,–/sFr 71,90
ISBN 978-3-7705-4907-8
Thomas Bedorf, Joachim Fischer,
Gesa Lindemann, Hg.
Theorien des Dritten
Innovationen in Soziologie und
Sozialphilosophie
2010. 318 Seiten, 6 s/w Abb.,
Festeinband
€ 34,90/sFr 47,90
ISBN 978-3-7705-5021-0
Jens Roselt
Phänomenologie
des Theaters
2008. 382 Seiten, Festeinband
€ 54,–/sFr 71,90
ISBN 978-3-7705-4615-2
Übergänge
Phänomenologische Untersuchungen
Wilhelm Fink
Wilhelm Fink
Thiemo Breyer, Daniel Creutz, Hg.
Maren Wehrle
Phänomenologie des
praktischen Sinns
Horizonte der
Aufmerksamkeit
Die Willensphilosophie
Paul Ricœurs im Kontext
Entwurf einer dynamischen
Konzeption der Aufmerksamkeit
aus phänomenologischer und
kognitionspsychologischer Sicht
2013. ca. 320 Seiten, Festeinband
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5517-8
Reihe: Übergänge
Ricœurs Willensphilosophie bildet die
zugleich grundlegendste wie unbekannteste Wegstrecke seines Denkens.
Der Aufsatzband lotet die systematische Tragweite des praxisphänomenologischen Ansatzes aus.
Anlässlich von Ricœurs 100. Geburtstag
sowie der deutschen Übersetzung von
Das Willentliche und das Unwillentliche
gilt es, den praxisphänomenologischen
Ausgangspunkt seines Denkens zu erforschen. Dieser bestimmt sowohl die Themenwahl und methodische Bearbeitung
seiner weit ausgreifenden Denkwege,
wie er auch zukunftsweisendes Potential
für aktuelle Debatten um Willens- bzw.
Handlungsfreiheit und die Problembereiche von moralischer Verantwortlichkeit
und Schuldfähigkeit besitzt. Mit Beiträgen von P. Ricœur, O. Abel, E. Angehrn,
J. Greisch, G. Hartung, R. Kearney, B.
Liebsch, I. Römer, P. Welsen u.a.
2013. ca. 336 Seiten, kart.
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5566-6
Reihe: Phänomenologische
Untersuchungen
Jeder scheint zu wissen, was Aufmerksamkeit ist: Sie ermöglicht uns
die Konzentration auf Wichtiges und
damit zugleich das Ignorieren von Unwichtigem. Sieht man jedoch genauer
hin, ist es nicht ganz so eindeutig, was
Aufmerksamkeit ist.
Es reicht nicht, Aufmerksamkeit auf den
aktuellen Akt, Gegenstand oder die jeweils messbare Verhaltensleistung zu
reduzieren, wie dies in Philosophie und
empirischer Psychologie oft der Fall ist.
Um das Phänomen Aufmerksamkeit in seiner Dynamik zu beschreiben, muss man
die Horizonte der Aufmerksamkeit thematisieren. Nicht nur die gegenständlichen
Horizonte, sondern vor allem die subjektiven Horizonte: die zeitliche, leibliche und
habituelle Dimension der Aufmerksamkeit.
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Kunst
Felix Thürlemann
Felix Thürlemann
Mehr als ein Bild
Für eine Kunstgeschichte des hyperimage
Mehr als ein Bild
Für eine Kunstgeschichte
des hyperimage
2013. ca. 240 Seiten,
108 s/w + 11 farb. Abb., Franz. Broschur
ca. € 34,90/sFr 45,80
ISBN 978-3-7705-5606-9
Reihe: Bild und Text
Weitere Titel von Felix Thürlemann:
Bernd Stiegler, Felix Thürlemann, Hg.
Das subjektive Bild
Texte zur Kunstphotographie um 1900
Bild und Text
2012. 441 Seiten, 111 s/w Abb.,
Franz. Broschur
€ 54,–/sFr 71,90
ISBN 978-3-7705-5232-0
Reihe: photogramme
Die Hauptakteure des Kunstsystems – Sammler, Kunsthistoriker und Künstler – haben eines
gemein: Sie alle sind hyperimage-Bildner.
In Ausstellungen, illustrierten Kunstbüchern und im Unterricht werden Bilder oder ihre fotografischen Reproduktionen als kalkulierte Ensembles mit eigener Bedeutung arrangiert. Für deren
Untersuchung ist die Kunstgeschichte bislang kaum gerüstet. Felix Thürlemann entwirft eine Theorie dieser besonderen Form des pluralen Bildgebrauchs, die charakteristisch ist für den Umgang der westlichen Kultur mit dem Bild. Jede Zusammenstellung von Bildwerken zu einem größeren Ganzen kommt – dies ist die Hauptthese des Buches – einer Deutung und ästhetischen
Wertung der beteiligten Werke gleich. Da die hyperimages nicht auf Dauer gestellt sind, erweist sich ihr Studium als wichtige, bislang vernachlässigte Quelle für die wechselnden historischen Konzepte von ›Kunst‹.
Felix Thürlemann ist seit 1987 Professor für
Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte an
der Universität Konstanz.
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Kunst
Georges Didi-Huberman
Remontagen der
erlittenen Zeit
Das Auge der Geschichte II
Aus dem Französischen von
Markus Sedlaczek
Georges Didi-Huberman
Remontagen der
erlittenen Zeit
2013. ca. 240 Seiten, 57 s/w Abb.,
Franz. Broschur
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5226-9
Reihe: Bild und Text
Weitere Titel von Georges Didi-Huberman:
Wenn die Bilder Position
beziehen
Das Auge der Geschichte I
2011. 304 Seiten,
46 s/w Abb., Franz. Broschur
€ 34,90/sFr 47,90
ISBN 978-3-7705-4841-5
Reihe: Bild und Text
Bild und Text
Welche Rolle spielen Bilder für die Lesbarkeit der Geschichte? Das ist die Frage, die DidiHuberman erneut diskutiert. Während es in Bilder trotz allem um Zeugnisse aus dem »Auge des Zyklons« ging, um Bilder aus dem Lager Auschwitz zur Zeit der Massenvernichtung,
behandelt dieser Essay die gewissermaßen nachträglichen Bilder und somit das visuelle
Gedächtnis des Desasters.
Zunächst rekonstruiert er die Bedingungen der Sichtbarkeit und Lesbarkeit zur Zeit der Lageröffnung und untersucht, ob diese hier konkurrieren oder sich ergänzen. Im Zentrum stehen die Bilder, die Samuel Fuller 1945 im Lager Falkenau gefilmt hat, sowie der gut vierzig Jahre später
unternommene Versuch, daraus eine Sinn vermittelnde Montage zu machen, eine »kurze Lektion in Humanität«. Sodann werden die verschiedenen Verfahren analysiert, mit denen der deutsche Filmemacher und Künstler Harun Farocki Dokumente politischer Gewalt neu erschließt und
remontiert. Dabei zeigt sich, wie heute eine mögliche Restitution der Geschichte aussehen
kann, die auf die Arbeit der Bilder zurückgreift. Zwei kürzere Essays widmen sich abschließend
den Photos, die Agustí Centelles 1939 im Lager Bram aufgenommen hat (und die zeigen, wie
ein Gefangener die anderen Gefangenen sieht), sowie Christian Boltanskis aktuellen Arbeiten,
in denen das Bild die Totenwürde anerkennt und der Nachwelt übermittelt.
Georges Didi-Huberman ist Kunsthistoriker
und Philosoph und lehrt an der École des
Hautes Études en Sciences Sociales, Paris.
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Kultur
Peter Bexte
Peter Bexte
Wo immer vom Sehen die Rede ist ...
Wo immer vom Sehen
die Rede ist ... (da ist ein
Blinder nicht fern)
An den Rändern der
Kulturwissenschaft
2013. ca. 240 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 34,90/sFr 45,80
ISBN 978-3-7705-5598-7
Reihe: Bild und Text
Bild und Text
Wo immer Texte und Bilder vom Sehen handeln, erscheinen Figuren der Blindheit. An diesen paradoxen Zusammenhang ist im Zeitalter visueller Medien zu erinnern.
An den Rändern der Wahrnehmung geschehen seltsame Dinge. Es ereignen sich dort Überlagerungen von Erscheinen und Verschwinden, die auf ungewisses Terrain führen. Seit der frühen
Neuzeit haben mediale Settings, wissenschaftliche Instrumente und künstlerische Entwürfe sich
auf eben dieses Feld begeben. Davon handelt dieses Buch, wenn auch anders, als vielleicht
vermutet werden könnte. Denn es zeigt sich weniger von der medialen Hochrüstung menschlicher Wahrnehmung affiziert, als vielmehr von deren Kehrseite: den nackten und den blinden
Augen. Sie finden sich nicht nur in den frühen Traktaten zu optischen Medien, sondern auch in
der modernen Kunst, wo sie sich der Gebrechlichkeit zuneigen.
Peter Bexte, Prof. Dr., Lehrstuhl für Ästhetik
an der Kunsthochschule für Medien Köln
(seit 2008).
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Philosophie
Susan Taubes
Die Korrespondenz mit
Jacob Taubes 1952
Herausgegeben und kommentiert
von Christina Pareigis
2013. ca. 360 Seiten,
Festeinband mit Schutzumschlag
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5597-0
Reihe: Schriften von Susan Taubes, 1,2
Weitere Titel von Susan Taubes:
Die Korrespondenz mit Jacob
Taubes 1950–1951
Herausgegeben und kommentiert von
Christiana Pareigis unter Mitarbeit von
Almut Hüfler
2011. 369 Seiten, 17 s/w Abb.,
Festeinband mit Schutzumschlag
€ 39,90/sFr 53,90
ISBN 978-3-7705-5181-1
Reihe: Schriften von Susan Taubes, 1,1
SUSAN TAUBES
DIE KORRESPONDENZ
MIT JACOB TAUBES
1952
WILHELM FINK
In Deutschland wurde die Philosophin und Schriftstellerin Susan Taubes (1928–1969) als
erste Frau des Religionsphilosophen Jacob Taubes bekannt. Ihr Nachlass umfasst faszinierende Schriften zu Literatur, Theater, Religionsphilosophie und Kulturwissenschaft. Band
1,2 setzt die mehrbändige Edition ihrer Schriften fort.
1952 leben Susan und Jacob Taubes räumlich voneinander getrennt: Susan studiert an der Pariser Sorbonne, während Jacob an der Jerusalemer Hebrew University lehrt. Die Briefe berichten von den persönlichen Begegnungen u.a. mit Emmanuel Lévinas, Hannah Arendt, Albert
Camus, Marc Chagall.
In den 141 in den Originalsprachen Englisch und Deutsch abgedruckten Briefen kündigt sich
ein Wechsel in Susan Taubes’ Denken an: Ihr frühes Interesse an theologischen Elementen bei
Heidegger wird zunehmend von einer Faszination für die Philosophin Simone Weil abgelöst,
über die sie später in Harvard ihre Dissertation schreiben wird. Die Briefe dokumentieren, wie
das persönliche und intellektuelle Profil der 24-Jährigen gerade auch in Abgrenzung von den
Positionen ihres Ehemanns an Kontur gewinnt, und zeugen von einer weiteren Station ihrer intellektuellen Laufbahn.
Christina Pareigis, ist seit 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für
Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL),
wo sie für den Nachlass von Susan Taubes
verantwortlich ist.
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Literatur
Christa Karpenstein-Eßbach
Deutsche Literaturgeschichte des
20. Jahrhunderts
2013. ca. 304 Seiten, kart.
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5620-5
Christa Karpenstein-Eßbach
DEUTSCHE
LITERATURGESCHICHTE
DES 20. JAHRHUNDERTS
Weitere Titel von Christa Karpenstein-Eßbach:
Orte der Grausamkeit
Die neuen Kriege in der Literatur
2011. 165 Seiten, kart.
€ 24,90/sFr 35,90
ISBN 978-3-7705-5135-4
Wilhelm Fink
Die deutsche Literatur kreist im 20. Jahrhundert um drei große Themen: die Frage nach den
Bedingungen und Weisen poetischen Sprechens, die Konkurrenz zwischen Literatur und
technisierten Medien, die Unentrinnbarkeit des Politischen. Systematisch werden vor diesem Hintergrund wesentliche Werke der Prosa, Dramatik und Lyrik des 20. Jahrhunderts in
ihren denkgeschichtlichen Kontexten dargestellt.
Thematisiert werden der Aufstieg der Sprache, die Kunstrevolutionen zwischen Großstadt,
Massenkultur und Avantgardismus sowie die politische Aufladung der Literatur bis hin zu den
Machtverwicklungen einiger Dichter. Romane von Thomas Mann, Hans Henny Jahnn und Robert Musil erscheinen als Versuche, die Moderne unter den Bedingungen von Totalitätsverlust zu
reflektieren. Behandelt werden Suchbewegungen und Neueinsätze nach 1945 in Sprachexperimenten, im Konflikt um literarische Subjektpositionen in der (Sub-)Kultur und im Horizont
von Nation, Migration, ambivalenter Utopie und globalen Topographien. Dem Leser begegnen eine Fülle bekannter und einige weniger kanonisierte Autoren und Werke, deren Stimmen
hörbar gemacht werden.
Christa Karpenstein-Eßbach, Apl. Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Mannheim (seit
2001).
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Literatur
MATEI CHIHAIA | KATHARINA MÜNCHBERG | HG.
Götz Großklaus
MARCEL PROUST:
BEWEGENDES UND
BEWEGTES
HEINRICH HEINE
WILHELM FINK
Wilhelm Fink
Matei Chihaia,
Katharina Münchberg, Hg.
Marcel Proust:
Bewegendes und Bewegtes
2013. ca. 248 Seiten, kart.
ca. € 29,90/sFr 40,–
ISBN 978-3-7705-5569-7
À la Recherche du temps perdu ist ein künstlerisch gestaltetes Universum von unvergleichlicher Größe. Vielfältige
Bewegungen durchziehen und gliedern diese Welt – nicht
nur als Formen ästhetischer Erfahrung, sondern auch als
Modelle literarischer Hermeneutik.
Die Kategorie der Bewegung ist unumgänglich, um die Poetik
der Recherche zu verstehen. Dies beginnt bei erzählerischen
Modellierungen von Bewegung an Schlüsselstellen und führt
zu Erkundungen des ästhetischen Potenzials verschiedener Bewegungsarten. Analysiert wird dies vor dem Hintergrund zahlreicher einschlägiger Diskurse: die moderne Kinästhetik, die
Philosophie Henri Bergsons, die medizinische Theorie der Nervosität, die Theorie fotografischer Stillstellung. Ebenso wichtig
sind die intertextuellen Bezüge, die von Anspielungen auf Ovid
und Hans Christian Andersen bis zu generischen Referenzen auf
die moderne Lyrik, die avantgardistischen Formen des Theaters
und die Ästhetik des Kinos reichen.
DER DICHTER
DER MODERNITÄT
Götz Großklaus
Heinrich Heine –
Der Dichter der Modernität
2013. ca. 307 Seiten, 6 s/w Abb., kart.
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5570-3
Heinrich Heine ist seinerzeit der erste und einzige deutsche
Schriftsteller, der als Zeit- und Augenzeuge der politischen
und industriell-technischen Doppelrevolution sein poetischessayistisch-kritisches Werk ganz der Erkundung der Signatur dieses Zeitalters widmet.
Zunächst zeigt Großklaus, wie Heine die Bruchlinien des Fortschrittsprozesses deutlich nachzeichnet und inwiefern dies mit
der choc-haften Innenwahrnehmung eines Zusammenbruchs der
vertrauten raumzeitlichen Ordnung einhergeht. Der Einbruch der
neuen »Bewegungsmaschinen« und des neuen technischen BildMediums stellt dem politischen und gesellschaftlich-kulturellen
Wandel des Weiteren eine neue poetische, chronotopologische Technik, eine ›materiale‹ technische Geschichte fortschreitender Verfügung über Raum, Zeit und Natur zur Seite. An die
aus zerstörerischen Geschichtsprozessen rührenden Verlustängste ist für Heine stets die Klage über die Unerlöstheit des
sexuellen Körpers geknüpft, sodass er schließlich als unerklärtes
Mitglied einer nie formierten antiklassischen Avantgarde der
Grenzgänger und Exilanten zu sehen ist, in deren universalistischem Geist er ein ambivalentes Bild einer globalen Moderne
in ihrem Frühstadium zeichnet.
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Politik/Soziologie
Frank-Lothar Kroll | Barbara Zehnpfennig | Hg.
Ideologie und Verbrechen
Kommunismus und Nationalsozialismus
im Vergleich
Manfred Faßler
Das Soziale
Entstehung und Zukunft menschlicher Selbstorganisation
Wilhelm Fink
Wilhelm Fink
Frank-Lothar Kroll,
Barbara Zehnpfennig, Hg.
Manfred Faßler
Ideologie und Verbrechen
Kommunismus und Nationalsozialismus im Vergleich
Entstehung und Zukunft menschlicher
Selbstorganisation
2013. ca. 240 Seiten, kart.
ca. € 29,90/sFr 40,–
ISBN 978-3-7705-5639-7
2013. ca. 300 Seiten, kart.
ca. € 44,90/sFr 57,80
ISBN 978-3-7705-5635-9
Das Soziale
Die totalitäre Praxis ist das Verbrechen. Ist die verbrecherische Praxis aber schon in der Theorie angelegt? Und wie
hängen Kommunismus und Nationalsozialismus historisch
und ideologisch zusammen?
Weltweit wird das Soziale als Ressource entdeckt und aktiviert – für flexible Produktion, annähernd ungehinderte
Beteiligung und rasche Einflussmöglichkeiten jenseits moderner Gesellschaftsloyalität.
Den nationalsozialistischen Verbrechen liegt keine ernst zu nehmende Ideologie zugrunde, die kommunistischen Verbrechen
haben nichts mit der marxistischen Theorie zu tun – so lauten
zwei gängige Vorurteile. In beiden Fällen entlastet man das
Denken von seinen möglichen Folgen: Die Praxis des Bösen
steht für sich. Doch ist die Praxis aus sich heraus verstehbar?
Verkennt man nicht das totalitäre Potential des Marxismus, wenn
man behauptet, er hätte mit dem GULag nichts zu tun? Und
unterschätzt man nicht die Systematik der hitlerschen Weltanschauung, wenn man im Judenmord nicht deren logische Konsequenz erkennt? Sich diesen Fragen unvoreingenommen zu
stellen, unternimmt der vorliegende Sammelband.
Wir erleben einen Schub an Soziopiraterie. Im Zuge des weltweiten Out- und Crowdsourcing ist das wirtschaftliche Interesse
an kollaborativen, intelligent kombinierenden Organisationsformen des Sozialen rasant gewachsen. Humanindustrien verwandeln das Soziale derzeit in eine offene Unternehmensform. Die
Grundfähigkeit des Menschen, sich in immer neuen Beziehungen zu organisieren, wird unter Verwertungsanspruch gestellt.
In radikaler Umkehr der modernen Nutzung des Sozialen wird
es zum Garant für Echtzeitökonomien und rasche, flexible Anpassung. Umgekehrt versuchen Menschen, diese Aktionsräume
handelnd zu gestalten. Nur: Woher nehmen wir unsere Kritikfähigkeit? Und: Wie wird dies weitergehen? Um diese Fragen
in biologischer, paläoanthropologischer, soziologischer und
politisch-theoretischer Hinsicht zu ergründen, bezieht Manfred
Faßler die gegenwärtigen, variablen Dynamiken auf langfristige
Entwicklungsprozesse und akute, beschleunigte Veränderungen.
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Literatur
Aus der Reihe Anfänge:
Michael Ott,
Tobias Döring, Hg.
Urworte
Zur Geschichte und Funktion
erstbegründender Begriffe
2012. 274 Seiten, 6 s/w Abb., kart.
€ 39,90/sFr 53,90
ISBN 978-3-7705-5294-8
AAGE A. HANSEN-LÖVE · MICHAEL OTT
LARS SCHNEIDER · HG.
MAHA EL HISSY · SASCHA PÖHLMANN · HG.
Natalität
GEBURT ALS ANFANGSFIGUR IN
LITERATUR UND KUNST
Gründungsorte
Tobias Döring, Barbara Vinken,
Günter Zöller, Hg.
VON ST. PETERSBURG BIS OCCUPY WALL STREET
Übertragene Anfänge
ANFÄNGE
ANFÄNGE
WILHELM FINK
WILHELM FINK
Imperiale Figurationen
um 1800
2010. 280 Seiten, kart.
€ 34,90/sFr 47,90
ISBN 978-3-7705-4975-7
Aage A. Hansen-Löve, Michael Ott,
Lars Schneider, Hg.
Maha El Hissy,
Sascha Pöhlmann, Hg.
Natalität
Gründungsorte
Geburt als Anfangsfigur in
Literatur und Kunst
Von St. Petersburg bis
Occupy Wall Street
Hanna Eglinger,
Annegret Heitmann, Hg.
2013. ca. 280 Seiten,
18 s/w Abb., kart.
ca. 34,90 € /sFr 45,80
ISBN 978-3-7705-5638-0
Reihe: Anfänge
2013. ca. 300 Seiten,
15 s/w + 5 farb. Abb., kart.
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5590-1
Reihe: Anfänge
Anfangserzählungen in der
skandinavischen Literatur
um 1900
Natalität ist, nach Hannah Arendt, der
»Neubeginn, der mit jeder Geburt in
die Welt kommt«. Während Natalität im philosophischen Diskurs oft im
Schatten der Fragen nach Sterblichkeit,
Tod und Ende stand, beanspruchten
die Künste sie seit Langem metaphorisch für Figuren des Anfangs. Neben
Zeugung und Empfängnis markieren
Mutter-, Vater- und vor allem Schwangerschaft sowie Geburt ein diskursives
Feld ästhetischer Hervorbringungen
und Neuanfänge.
Der vorliegende Band untersucht Entwicklungen und Brüche in der künstlerischen
Natalitätsmetaphorik der Moderne. Er
fragt nach den Einsätzen der Geburtsmetapher ebenso wie nach der Reprojektion
des maskulin usurpierten Geburtskonzepts
auf die Position der künstlerisch kreativen
Frau. Schließlich untersucht er Vorstellungen nicht-geschlechtlicher Kreation,
welche die Natalität aus der Biosphäre
und Dominanz der Familienordnung herauslösen.
Was ist ein Gründungsort? Wie werden solche Orte gemacht und gepflegt?
Was für Geschichten werden mit ihnen
erzählbar und für wen? Welche Widerstände oder Widersprüche fordern sie
heraus?
Der Band präsentiert die Ergebnisse des
internationalen Abschlusssymposiums der
Forschergruppe »Anfänge (in) der Moderne« an der LMU München. Die Beiträge befassen sich mit fiktiven wie realen
Gründungsorten des 19. bis 21. Jahrhunderts. Ob St. Petersburg, Jerusalem,
Washington/D.C. und Florenz oder die
Künstlerkolonien in der Bretagne, die Inseln der Südsee und die Occupy-Camps
oder aber auch Tlön, Wolkenkuckucksheim und der literarische Spaziergang
– die Anfänge sind so vielfältig wie
die Orte, an denen sie stattfinden. Die
Autoren betrachten diese gemeinsame
Konstruktion von Anfang und Ort in verschiedenen Medien in Hinblick auf ihre
symbolische, politische, historische, kulturelle und ästhetische Bedeutung.
Landnahme
2010. 193 Seiten, kart.
€ 24,90/sFr 35,90
ISBN 978-3-7705-4974-0
Aage A. Hansen-Löve,
Annegret Heitmann,
Inka Mülder-Bach, Hg.
Ankünfte
2009. 288 Seiten, kart.
€ 36,90/sFr 49,90
ISBN 978-3-7705-4781-4
Inka Mülder-Bach,
Eckhard Schumacher, Hg.
Am Anfang war...
Ursprungsfiguren und Anfangskonstruktionen der Moderne
2008. 311 Seiten, 15 s/w Abb., kart.
€ 36,90/sFr 49,90
ISBN 978-3-7705-4727-2
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Kunst
Imagination. Suchen und Finden
Bilder des Gefühls.
Zum Melodramatischen im Wechsel
der Medien
Mobile Eyes
Gottfried Boehm, Emmanuel Alloa, Orlando Budelacci, Gerald Wildgruber (Hg.)
Maren Butte
David Ganz, Stefan Neuner (Hg.)
Wilhelm Fink
Wilhelm Fink
Wilhelm Fink
Gottfried Boehm,
Emmanuel Alloa,
Orlando Budelacci,
Gerald Wildgruber, Hg.
Imagination
Suchen und Finden
2013. ca. 320 Seiten,
40 farb. Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5623-6
Reihe: eikones
Der Band fragt nach der Kraft der Imagination, die im Reich der Episteme ein
besonders schwer zu fassender, nicht
immer gern gesehener Gast ist.
Wie viel Fantasie braucht die Kunst, vor
allem aber das wissenschaftliche Wissen? Wir bearbeiten dieses weite Feld,
indem wir nach auslösenden Momenten,
bildenden Prozessen und materiellen Substraten fragen. Danach, wie imaginiert
wird, und womit: in der Wissenschaft,
der Kunst, im Alltag. Bildern kommt die
spezifische Rolle operativer Instrumente
der Imagination zu, als Relais, als Ruhepunkte, an denen sich kreative Prozesse
gleichsam selbstreflexiv manifestieren
– aber auch als Impulsgeber, die Betrachtern ermöglichen, ihre Begrenztheit
wahrzunehmen und zu überschreiten.
Mit Beiträgen von: E. Alloa, F. Balke,
G. Boehm, O. Budelacci, T. Demand,
J. Küchenhoff, R. Makkreel, H. Moll,
H.-J. Rheinberger, J. Sallis, W. Schäffner,
R. Ubl, R. Villinger, G. Wildgruber u. a.
Maren Butte
Bilder des Gefühls
Zum Melodramatischen im
Wechsel der Medien
2013. ca. 340 Seiten,
80 s/w Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
ca. € 44,90/sFr 57,80
ISBN 978-3-7705-5625-0
Reihe: eikones
In den letzten Jahrzehnten ist das Interesse für das Melodrama, das einst
nur als verfehlte Tragödie oder Kitsch
galt, angestiegen. Sowohl in wissenschaftlichen Schriften als auch in
künstlerischen Arbeiten wird auf eine
Gefühlskultur des Melodramatischen
Bezug genommen.
Was bedeuten ›Melodrama‹ und ›melodramatisch‹ heute? Trotz seines theaterhistorischen Ursprungs evoziert der Begriff
zunächst keine Autoren oder Dramentitel,
vielmehr lässt er an Bilder, emotional
aufgeladene Situationen und bestimmte
Pathos-Gesten denken. Die Studie nimmt
in exemplarischen Analysen diese ›Bilder
des Gefühls‹ im Wechsel der Medien
in den Blick – von ihren Anfängen im
18. Jahrhundert bis zu ihren Zitaten und
Re-Figurationen in der zeitgenössischen
Performance.
David Ganz,
Stefan Neuner, Hg.
Mobile Eyes
Peripatetisches Sehen in den
Bildkulturen der Vormoderne
2013. ca. 400 Seiten,
148 s/w Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
ca. € 49,90 /sFr 64,30
ISBN 978-3-7705-5622-9
Reihe: eikones
Einem wirkmächtigen Argument
zufolge hat sich in der westlichen
Tradition mit der perspektivischen Repräsentation im 15. Jahrhundert ein
normativer Bildbegriff etabliert, der
dem Betrachter einen fixen Standpunkt
zuweist und die Bildbetrachtung aus
rituellen Zusammenhängen herauslöst.
Eine (kinästhetische) Mobilität der Wahrnehmung bestimmte die vormodernen
Bildkulturen: Bilder beziehen sich an
ihren Aufstellungsorten auf Raumbewegungen; ihr innerer Aufbau zieht eine
wandernde Schaubewegung auf sich;
ihre Handhabe versetzt sie – wie Flügelaltäre – selbst in Bewegung. Die Beiträge
verfolgen das peripatetische Sehen in
wechselnden Gattungen und historischen
Situationen. Mit Beiträgen von: Hans
Aurenhammer, Michele Bacci, Steffen
Bogen, Jörg Dünne, Iain Fenlon, David
Ganz, Jacqueline Jung, Roland Krischel,
Iris Laner, Jasmin Mersmann, Stefan Neuner, Sophie Schweinfurth.
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06.05.13 15:39
Kunst
Aus der Reihe eikones:
Andreas Beyer, Ralf Simon,
Martino Stierli, Hg.
Zwischen Architektur
und literarischer
Imagination
Bilder animierter Bewegung
BildBewegungen
Sigrid Leyssen, Pirkko Rathgeber (Hg.)
Pirkko Rathgeber, Nina Steinmüller (Hg.)
2013. 391 Seiten, 26 s/w + 33 farb. Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
€ 56,–/sFr 70,50
ISBN 978-3-7705-5514-7
Emmanuel Alloa,
Francesca Falk, Hg.
BildÖkonomie
Wilhelm Fink
Wilhelm Fink
Sigrid Leyssen,
Pirkko Rathgeber, Hg.
Pirkko Rathgeber,
Nina Steinmüller, Hg.
Bilder animierter
Bewegung
BildBewegungen
2013. ca. 300 Seiten,
87 s/w Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5624-3
Reihe: eikones
Es gibt das faszinierende Paradox,
dass wir in abstrakten Darstellungen
Leben sehen können – auch wenn die
Darstellung reduziert oder das Bildmedium selbst nicht bewegt ist.
Seit Jahrhunderten ist die Darstellung tierischer und menschlicher Bewegung von
großem wissenschaftlichem wie künstlerischem Interesse. Mit verschiedenen,
oft abstrakten Bildtypen wird versucht,
animierte Bewegung darzustellen und
zu analysieren. Der Band versammelt
Beiträge, die aus interdisziplinärer Perspektive die Konstruktion, Wahrnehmung
und Wirkung von Bildern animierter Bewegung untersuchen. Mit Beiträgen von:
Ansgar Büschges, Maria Luisa Catoni,
Robin Curtis, Silvia Daun-Gruhn, Helena
De Preester, Matthias Gruhn, Daniela
Hahn, Matthias Haldemann, Thomas
Lamarre, Hannah Landecker, Sigrid Leyssen, Pirkko Rathgeber, Joachim Schmidt,
Stuart S. Sumida, Manos Tsakiris, Paul
Ward.
2013. ca. 232 Seiten,
47 s/w Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
ca. € 49,90/sFr 64,30
ISBN 978-3-7705-5621-2
Reihe: eikones
Haushalten mit
Sichtbarkeiten
2013. 399 Seiten, 85 s/w + 14 farb. Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
€ 49,90/sFr 64,30
ISBN 978-3-7705-5532-1
Gottfried Boehm,
Matteo Burioni, Hg.
Der Grund
Das Feld des Sichtbaren
Dieses Buch steht im Zeichen der Bewegung – Bewegung im Bild, als Bild, von
Bildern und durch Bilder.
Bewegungen und ihre Wahrnehmung
bilden den Einsatzpunkt zur Diskussion
unterschiedlicher Konzeptionen von Bildlichkeit, die sich jenseits der Dualität von
statischem und zeitlich bewegtem Bild
ansiedeln. Zugrunde liegt die Überlegung, auch vermeintlich statische Bilder
als bewegt zu denken, zugleich aber
auch die Bewegung von zeitbasierten
Bewegtbildern zu hinterfragen. Beiträge
aus verschiedenen Disziplinen spüren
einerseits den Bedingungen der Wahrnehmung von Bewegung im und am Bild
nach und untersuchen andererseits die
Auswirkungen von Bildbewegungen auf
unsere Konstruktion und Wahrnehmung
fiktionaler Welten. Mit Beiträgen von:
Marie-Luise Angerer, Christa Blümlinger,
Nadine Franci Binder, Elie During, Petra
Löffler, Joachim Paech, Volker Pantenburg, Pirkko Rathgeber, Nina Steinmüller,
Christiane Voss.
2012. 490 Seiten, 36 s/w + 97 farb. Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
€ 59,–/sFr 73,90
ISBN 978-3-7705-5074-6
Matteo Nanni,
Matthias Schmidt, Hg.
Helmut Lachenmann:
Musik mit Bildern?
2012. 272 Seiten, 31 s/w + 4 farb. Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
€ 34,90/sFr 44,90
ISBN 978-3-7705-5340-2
Peter Geimer,
Michael Hagner, Hg.
Nachleben und
Rekonstruktion
Vergangenheit im Bild
2012. 278 Seiten, 27 s/w + 29 farb. Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
€ 39,90/sFr 50,50
ISBN 978-3-7705-5339-6
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Philosophie/Kultur
Shulamit Bruckstein Çoruh
NOTIZEN
DOING
AND
ZUR
EPISTEMISCHEN UN-DOING
ARCHITEKTUR
THINGS
The
TASWIR
Project
ZUR
NOTES
UMORDNUNG
ON
DER
EPISTEMIC
DINGE
ARCHITECTURE(S)
CHRISTIAN GRABAU
LEBEN MACHEN
PÄDAGOGIK UND BIOMACHT
WILHELM FINK
WILHELM FINK
Shulamit Bruckstein Çoruh
Christian Grabau
The TASWIR Project
Leben machen
Doing and Un-doing Things –
Notizen zur epistemischen Architektur
Pädagogik und Biomacht
2013. ca. 240 Seiten,
45 s/w + 57 farb. Abb., Franz. Broschur
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5577-2
Das TASWIR Projekt entwickelt eine an-archische Methode
dinglicher Verdichtung, Zersplitterung und Umordnung.
Diese gründet auf Freud und Warburg, auf Ibn Arabi,
den Meistern der Kabbalah, der Hadithe und des Talmud.
Die Verknüpfung prämoderner Wissenswege mit surrealistischen Montagetechniken und dem Sampling zeitgenössischer Künstler schafft eine radikale Gleichzeitigkeit
diachroner Bezüge.
Bruckstein entwirft eine epistemische Architektur, deren jüdische
Protagonisten sich wegen des unermesslichen Desasters des
europäischen 20. Jahrhunderts weitgehend zurückgezogen
haben. In poetischer Assoziation verschiebt das TASWIR Projekt
die Achse der europäischen Moderne und schafft unerwartete
Berührungen zwischen Zeichen, Dingen und Menschen verschiedener Orte und Zeiten – ungewohnte Ansichten, vergessen
oder ans Verbotene rührend. Das Buch, gesetzt von der Typographin Verena Gerlach, ist eine materielle Inspiration für alle,
die über eine Neuinszenierung talmudischer Wissenswege,
nicht-lineare Wissensordnungen, digitale schwarze Löcher in
Büchern und die politische Bedeutung einer »flachen Welt« im
öffentlichen Raum nachdenken.
2013. ca. 276 Seiten, kart.
ca. € 34,90/sFr 45,80
ISBN 978-3-7705-5579-6
Michel Foucault hat sich mehr für die Pädagogik interessiert
als die Pädagogik für Foucault. Dabei kommt ihr als Normalisierungsinstanz staatstragender Ideen und biopolitischer
Deutungsmuster eine ausschlaggebende Rolle zu.
Es geht um die Verstrickungen von Biomacht und Pädagogik,
die verwickelten Wege von der Last der Erbsünde zur Bürde
des Erbguts, welche Pädagogik mitgestaltet, indem sie den
Zögling als Beobachtungsgegenstand modelliert. Kinder und
Jugendliche wollen zuletzt das, was sie sollen. Lustvoll gestehen sie Verfehlungen, decodieren sich zunächst als lasterhaft
und später als genetisch minderwertig. Die Sexualität, die für
Policeywissenschaftler, Statistiker und Beamten in ihrer Sorge
um die Bevölkerung so wichtig ist, wird zum Element pädagogischen Handelns. Als politische Pädagogik normalisiert sie
staatstragende Ideen – gleichviel, ob diese den brauchbaren,
den erb-tüchtigen Bürger oder schließlich den Manager seiner
selbst meinen –, indem sie das Gesollte als Gewünschtes in die
»Herzen« einschreibt.
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Philosophie
JÜRGEN MANEMANN
YOKO ARISAKA
VOLKER DRELL
ANNA MARIA HAUK
SVEN RÜCKER
DAS GESETZ DER
ÜBERSCHREITUNG
EINE PHILOSOPHISCHE GESCHICHTE
DER GRENZEN
FRANK BÜTTNER | ARNE ZERBST | HG.
GRUND DER KUNST
SCHELLING UND RUNGE
PROPHETISCHER
PRAGMATISMUS
EINE EINFÜHRUNG IN
DAS DENKEN VON
CORNEL WEST
WILHELM FINK
K O N S T E L L AT I O N E N
Sven Rücker
Frank Büttner, Arne Zerbst, Hg.
Das Gesetz der
Überschreitung
Grund der Kunst
Eine philosophische Geschichte
der Grenzen
2013. ca. 144 Seiten,
18 s/w + 18 farb. Abb.,
Leinen mit Schutzumschlag
ca. € 24,90/sFr 34,60
ISBN 978-3-7705-5562-8
Reihe: Konstellationen. Die Philosophie
und die Künste um 1800
2013. ca. 408 Seiten, kart.
ca. € 49,90/sFr 64,30
ISBN 978-3-7705-5557-4
Grenzen ermöglichen entweder einen
Abschluss oder einen Übergang. Ausgehend von dieser Unterscheidung
untersucht der Autor die historische
Entwicklung von Grenzsetzungen und
ihr Verhältnis zur Überschreitung.
Einerseits leben wir offenbar in einer entgrenzten Welt. Andererseits sind Grenzen
für uns essentiell. Durch sie wird etwas
erst identifizierbar, zugleich schaffen sie
Schutzräume. Wer die von uns gesetzten
Grenzen verletzt, verletzt uns selbst. Die
Vorstellung von Überschreitungen ist omnipräsent: Wir müssen uns selbst beständig
überschreiten, unser Wissen erweitern,
uns neuen Umständen anpassen. Doch
herrscht die Ansicht vor, dass alles schon
einmal dagewesen, erschlossen ist, es
also letztlich keine Überschreitung im
emphatischen Sinne mehr gibt. Das Buch
erklärt diese scheinbar widersprüchliche
Situation und beschreibt Auswege aus
den dadurch entstehenden Aporien.
WILHELM FINK
WILHELM FINK
Schelling und Runge
Zeitgenossenschaft, die gleichzeitige
Befragung der Kunst vonseiten der Philosophie und der bildenden Kunst, der
historische Horizont, der sich zwischen
den paradigmatischen Positionen
Schellings und Runges eröffnet – das
sind die Themen dieses Bandes, in dem
sich alles um Konstellationen dreht.
Die Kunst genoss um 1800 in Deutschland hohes Ansehen wie nie zuvor.
Zugleich steckte die zeitgenössische
bildende Kunst in einer tiefen Krise. Es
mehrten sich Zweifel an Winckelmanns
am griechischen Vorbild orientierten Postulat, die Schönheit sei »der höchste Endzweck und Mittelpunkt der Kunst«. Die
idealistischen Philosophen wie die Künstler der jungen, »romantischen« Generation drängten auf eine Neubegründung
der Kunst. In dieser historischen Konstellation leisteten Friedrich Wilhelm Joseph
Schelling (1775–1854) und Philipp Otto
Runge (1777–1810) einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Kunst
des 19. Jahrhunderts.
Jürgen Manemann, Yoko Arisaka,
Volker Drell, Anna Maria Hauk
Prophetischer
Pragmatismus
Eine Einführung in das Denken
von Cornel West
2., durchgesehene und korrigierte Auflage
2013. 171 Seiten, kart.
€ 19,90/sFr 27,90
ISBN 978-3-7705-5564-2
Cornel West ist einer der bedeutendsten und zugleich umstrittensten zeitgenössischen Intellektuellen in den USA.
Er ist Philosoph, Prediger und Prophet.
Für ihn ist Philosophie Arbeit an der
Sichtbarmachung von Leiden. Er protestiert im Namen der Philosophie
gegen Philosophen, die über Philosophie sprechen, aber nicht mehr selbst
philosophieren.
Wests Denken kreist um die Frage, wie
wir zusammenleben sollen. Seine Philosophie des Prophetischen Pragmatismus
zielt auf eine permanente Demokratisierung der Demokratie, deren Motor die
Anerkennung der Würde des Menschen
ist. Das Buch enthält ein umfangreiches
Gespräch zwischen Eduardo Mendieta
und Cornel West.
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Philosophie
GOCHA MCHEDLIDZE
DER WILLE
ZUM SELBST
G ER HART SC HRÖDER
Die Kunst, anzufangen
P H I LOSOP H I E U N D L I T E R A T U R
I N D E R F RÜ H E N N E UZ E I T
Hauke Ritz
NIETZSCHES ETHIK DES GUTEN LEBENS
DER KAMPF UM DIE
DEUTUNG DER NEUZEIT
Geschichtsphilosophie in Deutschland vom
Ersten Weltkrieg bis zum Mauerfall
W ILHE LM FIN K
WILHELM FINK
Wilhelm Fink
Gocha Mchedlidze
Hauke Ritz
Gerhart Schröder
Der Wille zum Selbst
Der Kampf um die Deutung
der Neuzeit
Die Kunst, anzufangen
Nietzsches Ethik des guten Lebens
2013. ca. 240 Seiten, kart.
ca. € 29,90/sFr 40,–
ISBN 978-3-7705-5571-0
Ausgehend von Nietzsches kritischer
Auseinandersetzung mit Schopenhauers Willensmetaphysik und Mitleidsethik rekonstruiert die Arbeit
Nietzsches Moralkritik als Wiederaufnahme der antiken Ethik des guten Lebens. Nietzsches Pflanzenmetaphorik
und seine autobiographischen Ausführungen dienen dabei als zentrale
Elemente, von denen aus seine Moralphilosophie auf eine konstruktive
Weise interpretiert wird.
Die Monographie kombiniert philologische und systematische Herangehensweisen an Nietzsches Werk und zeigt die
Reichweite und Grenzen von Nietzsches
metaphorischer Sprache. Durch Einbezug
der Denkfiguren »Ewige Wiederkehr des
Gleichen« und dem »Großen Mittag«
wird Nietzsches Ethik im Sinne des perfektionistischen Selbstverwirklichungsansatzes interpretiert. Mchedlidze nimmt
eine kritische Bewertung der sich an
sprachlicher Selbsterschaffung orientierenden Interpretationen vor und stellt die
zentrale Rolle der Leiblichkeit in Nietzsches Modell der Lebensführung heraus.
Geschichtsphilosophie in
Deutschland vom Ersten Weltkrieg
bis zum Mauerfall
2013. ca. 370 Seiten, kart.
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5573-4
Philosophie und Literatur in der
Frühen Neuzeit
2013. ca. 180 Seiten, kart.
ca. € 19,90/sFr 27,90
ISBN 978-3-7705-5580-2
Was ist die Neuzeit? Ihr bedeutendstes
Merkmal ist zweifellos der Siegeszug
von Wissenschaft und Technik. Wir
ahnen ungefähr, wie Historiker dieses
Zeitalter einordnen. Doch was sagen
Philosophen zu dieser Epoche, die von
einer beispiellosen Entwicklungsdynamik geprägt ist?
In der Frühen Neuzeit verliert das überlieferte Wissen seine Orientierungsfunktion. Die kontingente, zur Zukunft
hin offene Wirklichkeit bedeutet neue
Freiheit, aber zugleich den Verlust der
Geborgenheit in einer übersichtlichen
Welt. Erkennen und Handeln müssen
neu begründet werden. Das Buch ist
ein Beitrag zu einer Kulturgeschichte
der Fantasie.
Vom Ersten Weltkrieg bis zum Fall der
Berliner Mauer war die geschichtsphilosophische Deutung der Neuzeit ein
fester Bestandteil der deutschen Geisteswissenschaften. Doch mit dem Ende
des Kalten Krieges gelangt diese zuvor
so hitzig geführte Debatte an ein Ende.
Welche Konflikte und Probleme wurden
in den 80 Jahren geschichtsphilosophischer Neuzeitdebatte verhandelt? Hauke
Ritz geht dieser Frage nach und richtet
sein Augenmerk neben Max Weber, Karl
Löwith, Hannah Arendt und Carl Schmitt
auch auf weniger bekannte Philosophen
wie Klaus Heinrich, Georg Picht und
Jacob Taubes.
Die Frühe Neuzeit ist ein Laboratorium
des erkennenden und seine Erkenntnis
reflektierenden Subjekts. Sie entwickelt
die Verfahren des spielerischen Erprobens, der Hypothese, des Experiments.
Die neue Form des Wissens entsteht im
Zusammenspiel aller kulturellen Bereiche,
die erst in diesem Prozess ihre moderne
Gestalt gewinnen. Dies gilt auch für Kunst
und Literatur. Die großen literarischen
Texte, Montaigne, Cervantes, Shakespeare, haben entscheidenden Teil an
diesem Prozess. Charakteristika der Moderne sind Pluralität und Revidierbarkeit.
»Try again. Fail again. Fail better.« (Samuel Beckett)
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Philosophie/Kunst
MICHAEL AUER
WEGE ZU EINER PLANETARISCHEN
LINIENTREUE?
MERIDIANE ZWISCHEN
JÜNGER, SCHMITT, HEIDEGGER UND CELAN
ANDREAS WOLFSTEINER
MARKUS RAUTZENBERG · HG.
AND
SZENARIEN MEDIALEN HANDELNS
WILHELM FINK
Andreas Wolfsteiner,
Markus Rautzenberg, Hg.
Trial and Error
Szenarien medialen Handelns
2013. ca. 325 Seiten,
40 s/w Abb., kart.
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5587-1
Gedankliches Entwerfen von Szenarien
bildet sich als verräumlichendes und
verzeitlichendes Planungshandeln ab,
das zwischen Wahrnehmung (aisthesis)
und Zeichenprozess (semiosis) stufenlos skalierbar ist. Aufführungen, Bilder,
Filme, Landkarten und Simulationen
stellen Sichtbarkeitsmaschinen dessen
dar, was sich als Denken in Szenarien
beständig im Verborgenen vollzieht.
Die Beiträge in diesem Band untersuchen
jene Szenarien, die beim Umgang mit
Medien unterschwellig handlungsleitend
sind, aus praxistheoretischer Perspektive, unter wahrnehmungstheoretischen,
bildwissenschaftlichen und medienepistemologischen Aspekten. Rezente
Entwicklungen in der Experimentellen Philosophie, in der Ästhetik und die Herausforderungen des Spekulativen Realismus
sind Ausgangspunkte zur Erörterung dieser potentiellen Handlungsgefüge. Diese
sind auf dem Grat von Annahme und
Gewissheit zu verorten und lassen Gegenstand und Subjekt als provisorische
Arrangements erscheinen.
Florian Arndtz
Philosophie der
Fotografie
Wilhelm Fink
WILHELM FINK
Florian Arndtz
Michael Auer
Philosophie der
Fotografie
Wege zu einer
planetarischen
Linientreue?
2013. ca. 340 Seiten, kart.
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5631-1
Gibt es tatsächlich noch etwas zur
Fotografietheorie zu sagen? Ist eine
Philosophie der Fotografie überhaupt
noch nötig? Die Antwort lautet eindeutig: Ja.
Die bisherigen Essays und Skizzen, so
fruchtbar sie in ihrer Vielfalt sind, brechen
zu früh ab und lassen entscheidende theoretische Ressourcen ungenutzt. Diese liegen vor allem im Bereich des Deutschen
Idealismus und dessen so unterschiedlichen Nachfahren Phänomenologie,
Kritische Theorie, Dekonstruktion. Ein
vertieftes Studium der Korrespondenzen
zwischen abstraktester Begrifflichkeit und
alltäglichster Bildpraxis ist unerlässlich,
um die spezifische Faszination der Fotografie wirklich – und endlich – auszuformulieren.
Meridiane zwischen Jünger,
Schmitt, Heidegger und Celan
2013. ca. 310 Seiten, kart.
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5616-8
Das Planetaritäts-Narrativ, das um
1920 im Niemandsland zwischen Literatur, Rechtsgeschichte und Technikphilosophie entsteht, unterbricht die an
der Kugelform des Globus ausgerichtete Vorstellung von Bewegungen, die
zu sich selbst zurückkehren. Michael
Auer rekonstruiert die Genealogie des
›Planetarischen‹ bis hin zum Postkolonialismus.
Dass sich nationalstaatliche, gesellschaftliche und sogar kontinentale Grenzen
auflösen, ermöglicht neuartige Begegnungen mit Anderen, die keine Rückführung
auf Eigenes zulassen. Dabei umfasst die
Dimension, in der diese gleichermaßen
gefährlichen wie gefährdeten Begegnungen stattfinden, die ganze Erde. Der
Versuch, dieser Erfahrung die (Linien-)
Treue zu halten, führt Autoren radikal divergierender politischer und ästhetischer
Provenienz zum Meridian.
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Kultur
STEFAN NIKLAS (HG.)
RYOSUKE OHASHI UND MARTIN ROUSSEL (HG.)
THIERRY GREUB (HG.)
FORMEN DER ARTIKULATION
Philosophische Beiträge
zu einem kulturwissen-
BUCHSTABEN DER WELT
WELT DER BUCHSTABEN
CY TWOMBLY
Bild, Text, Paratext
schaftlichen Grundbegriff
MORPHOMATA
Stefan Niklas, Hg.
Formen der Artikulation
Philosophische Beiträge zu
einem kulturwissenschaftlichen
Grundbegriff
2013. ca. 120 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 16,90/sFr 23,90
ISBN 978-3-7705-5608-3
Reihe: Morphomata
Nicht erst das Sprechen macht Menschen zu (sich) artikulierenden Wesen.
Artikulation beginnt dort, wo Menschen auf etwas zeigen. Sie führt über
die Gliederung der verschiedenen
Äußerungsformen und damit verbundenen Strukturierungsleistungen von
Fühlen und Denken bis hin zu komplexen kulturellen Formen.
Zwar ist »Artikulation« ein in den Kulturwissenschaften häufig verwendeter Terminus, doch ist diesem Begriff kaum je
selbst eine theoretisch explizierende Artikulation zuteil geworden. Sein Potenzial
als Grundbegriff blitzt immer wieder auf,
doch müssen Philosophie und Kulturwissenschaften bisher ohne Artikulationstheorie auskommen. In welchen Formen und
kulturellen Bereichen vollziehen sich Artikulationen sonst noch? Der Band dokumentiert in seinen Beiträgen den Beginn
einer Diskussion um die Denkfigur der Artikulation des Menschen und seiner Welt.
MORPHOMATA
MORPHOMATA
Ryosuke Ohashi,
Martin Roussel, Hg.
Thierry Greub, Hg.
Buchstaben der Welt –
Welt der Buchstaben
Bild, Text, Paratext
2013. ca. 160 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 19,90/sFr 27,90
ISBN 978-3-7705-5609-0
Reihe: Morphomata
In der Gestalt von Buchstaben manifestieren sich Denktraditionen als
Schreibhorizonte: Indem Buchstaben
Zeichen figurieren, machen sie implizit kulturelles Wissen lesbar. In Zeiten
weltweiter Kommunikationstechnologien unterliegen sie zugleich kulturell
übergreifenden Definitionen wie dem
Unicode-Standard.
Wie entstehen die Buchstaben, die wir
schreiben, was sind ihre technischen,
semiotischen, linguistischen und ästhetischen Bedingungen in verschiedenen
Sprachsystemen? Beiträge, die philosophische Denkräume und kulturelle Erscheinungsformen als Buchstaben ausloten,
bilden einen Schwerpunkt des Bandes.
Komparative Betrachtungen zu fernöstlichen Schreibweisen erlauben einen
erweiterten Blick auf die Funktionsweise
von figurativer Sprache in verschiedenen
Sprachsystemen. Grundlegende Erörterungen zur Buchstabengestalt aus Sicht
der Semiologie, der Linguistik und des
Schriftgestalters runden den Band ab.
Cy Twombly
2013. ca. 360 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 44,90/sFr 57,80
ISBN 978-3-7705-5610-6
Reihe: Morphomata
Die Bildwerke des US-amerikanischen
Künstlers Cy Twombly (1928–2011)
gelten noch heute als schwer zugänglich. Bleistiftgekritzel, Farbballungen,
taumelnde Linien, einander überlagernde Farbschichten, geometrische
Figuren, Zahlenreihen und anderes
mehr stellen vor ganz besondere Herausforderungen.
Getreu seiner interdisziplinär-transkulturellen Forschungsmethode lud das Internationale Kölner Kolleg Morphomata
2012 neben Kunsthistorikern namhafte
Fachleute aus den Bereichen Ägyptologie, Archäologie, Germanistik, Gräzistik,
Anglistik und Japanologie, d.h. all jenen
Fachgebieten, die eine Inspirationsquelle
für das Œuvre Cy Twomblys darstellten,
zu einem Kongress ein. Durch umfassende Deutungen berühmter Einzelwerke
und Werkgruppen in sämtlichen von
Twombly angewandten künstlerischen
Medien erschließt der Band einen Zugang zur assoziativ-referentiellen Bildsprache Cy Twomblys.
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Kultur
GÜNTER BLAMBERGER UND SEBASTIAN GOTH (HG.)
SABINE MEINE, GÜNTER BLAMBERGER,
BJÖRN MOLL, KLAUS BERGDOLT (HG.)
LARISSA FÖRSTER (HG.)
ÖKONOMIE DES OPFERS
AUF SCHWANKENDEM GRUND
TRANSFORMING
KNOWLEDGE ORDERS:
Literatur im Zeichen
Dekadenz und Tod
Museums, Collections
des Suizids
im Venedig der Moderne
and Exhibitions
MORPHOMATA
Günter Blamberger,
Sebastian Goth, Hg.
Ökonomie des Opfers
Literatur im Zeichen des Suizids
2013. ca. 360 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 44,90/sFr 57,80
ISBN 978-3-7705-5611-3
Reihe: Morphomata
Warum bleibt im Gedächtnis nur, was
nicht aufhört, weh zu tun, wie Nietzsche einmal gesagt hat? Der vorliegende Sammelband sucht Antworten
darauf – im Werk und im Suizid von
Autoren wie Heinrich von Kleist, Virginia Woolf, Yukio Mishima, Anne Sexton, Hermann Burger und David Foster
Wallace.
Es scheint einen ebenso fatalen Zusammenhang zu geben zwischen Dichtung,
die den Erwartungshorizont der Zeitgenossen sprengt, und Suizid des Dichters
wie zwischen Suizid und Nachruhm
eines Autors. Die paradoxe Ökonomie
des Opfers folgt dem Prinzip: Wer monströs als Subjekt aus der Geschichte verschwindet, taucht irgendwann als Objekt
von Geschichten wieder auf, erreicht
Aufmerksamkeit in Nachrufen, Erzählungen, mündlicher und schriftlicher Historiographie.
MORPHOMATA
Sabine Meine,
Günter Blamberger,
Björn Moll,
Klaus Bergdolt, Hg.
Auf schwankendem Grund
Dekadenz und Tod im Venedig
der Moderne
2013. ca. 280 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 34,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5612-0
Reihe: Morphomata
Venedig: Für Dichter, Maler, Musiker
ein Seismograph für die Erschütterungen der Moderne um 1900.
Anlass des Bandes ist das Centenarium
von Thomas Manns Novelle »Tod in
Venedig«, in der Gustav Aschenbach
als ein der historischen Wissenschaft
verpflichteter Schriftsteller in unsicheres
Terrain jenseits rationaler Begrifflichkeit
gerät, ins Sehnsuchtsland der Liebe und
des Schönen, und schließlich in einen
Grenzbereich, in dem alles Gestaltete ins
Gestaltlose, Amorphe übergeht, in den
Tod. Nicht zufällig ist Venedig dafür topisch, Aschenbach mit seinen ethischen,
ästhetischen und epistemologischen Erschütterungen nicht allein. Venedig wurde
zum Spiegel der Krisenerfahrungen um
1900. Die Bewegung »auf schwankendem Grund« wird bei Thomas Mann und
seinen Zeitgenossen zum Motor der Kreativität.
MORPHOMATA
Larissa Förster, Hg.
Transforming
Knowledge Orders:
Museums, Collections
and Exhibitions
2013. ca. 240 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 29,90/sFr 40,–
ISBN 978-3-7705-5613-7
Reihe: Morphomata
Museums transmit and disseminate,
yet also produce knowledge. Collections and exhibitions reflect scientific
theory and scholarly practice, and in
turn shape them. This volume brings
together case studies from various historical and cultural contexts that illuminate such dynamics.
On the one hand, museums visualize and
stabilize orders of knowledge through assembling, classifying and exhibiting objects; on the other hand, new academic
paradigms and political changes and upheavals lead to a rearrangement of facts
and artifacts in museum storerooms and
displays. The volume focuses on transcultural collections and exhibitions such as
curiosity cabinets, ethnographic and archeological collections, but also explores
transformative moments in the history of
art museums as well as science as technology museums.
31
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Kultur
SONJA NEEF AND HENRI SUSSMAN (EDS.)
ASTROCULTURE
Dialogues of Cosmology
and Cosmopolitanism in
Media and Culture
MARCELLO BARBANERA
GÜNTER BLAMBERGER
THE ENVY OF
FIGURING DEATH,
DAEDALUS
FIGURING CREATIVITY:
Essay on the Artist as Murderer
ON THE POWER
OF AESTHETIC IDEAS
MORPHOMATA
4
5
MORPHOMATA
LECTURES COLOGNE
MORPHOMATA
LECTURES COLOGNE
Sonja Neef, Henri Sussman, Hg.
Marcello Barbanera
Günter Blamberger
Astroculture
The Envy of Daedalus
Dialogues of Cosmology and
Cosmopolitanism in Media
and Culture
Essay on the Artist as Murderer
Figuring Death, Figuring
Creativity: On the Power
of Aesthetic Ideas
2013. ca. 240 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 29,90/sFr 40,–
ISBN 978-3-7705-5617-5
Reihe: Morphomata
Cosmology and cosmopolitanism describe two different types of knowledge or belief, one deriving from
natural sciences, the other from the
Humanities. Both discourses deal with
concepts of cosmos, universe, globe,
world, or planet. This collection of essays explores the dynamic processes
by which, on the one hand, cosmological ideas and, on the other hand,
cultural, political, philosophical, or religious ideas have been affecting one
another.
The book is particularly sensitive to the
role of the media in this exchange. It
investigates how shifts in the history of
media interact with epistemological and
ideological changes – from the first telescopic observation of the solar system by
Galileo in 1609, until our present age of
digital astral photography, artificial satellites, and space travel, each time asking
how new world-views force us to reinvent
ourselves as (post-)modern, (post-)enlightened, and (post-)global subjects.
2013. ca. 60 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 14,90/sFr 21,20
ISBN 978-3-7705-5604-5
Reihe: Morphomata Lectures Cologne
Why the myth of Daedalus, the protos
euretes, is connected with envy and
murder?
The author takes as his starting point
Ovid’s Metamorphoses, where Daedalus’ envy drives him to murder his pupil
and nephew Perdix. He also considers
the passage of Seneca the Elder, about
the painter Parrhasius and the citizen from
Olynthus, that he had tortured in order to
paint the agony of Prometheus. The first
case is a topos of the artist’s biography
which implies, that the craft of the artisan
was held as a guarded secret; the second is related to mimesis.The author questions what role the topos of the artist as
murderer plays in text and imagery, from
the Middle Ages to modern literature.
2013. ca. 56 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 12,90/sFr 18,50
ISBN 978-3-7705-5605-2
Reihe: Morphomata Lectures Cologne
How does thought become manifest
in works of art? How do literature
and the arts influence and enrich our
knowledge of death and creativity?
This essay presents a new and fascinating method for cross-cultural and
interdisciplinary studies in the humanities.
According to Kant’s Critique of Judgement, literature and art have worked,
from the beginning, towards not only expanding but also transcending the realm
of common experience. They strive to represent the unrepresentable, speak of the
ineffable and advance into areas beyond
all rational analysis, beyond the limits at
which all attempts at philosophical or scientific explanations fail. Proceeding from
the assumption that a history of cultural
knowledge is not congruent with a history
of abstract concepts or rational ideas,
this essay presents a new and fascinating cross-cultural and interdisciplinary
approach for analysing the powers of
literature and art to form aesthetic ideas
of lasting cultural impact.
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Kultur
Aus der Reihe Morphomata:
DIETRICH BOSCHUNG
JAN SÖFFNER
KAIROS AS A
METAPHERN
FIGURATION OF TIME
UND
A Case Study
MORPHOMATA
Dietrich Boschung,
Julian Jachmann, Hg.
Diagrammatik
der Architektur
2013. 416 Seiten, 158 s/w + 22 farb.
Abb., Franz. Broschur
€ 49,90/sFr 62,50
ISBN 978-3-7705-5520-8
Dietrich Boschung, Thierry Greub,
Jürgen Hammerstaedt, Hg.
6
7
MORPHOMATA
LECTURES COLOGNE
MORPHOMATA
LECTURES COLOGNE
Dietrich Boschung
Jan Söffner
Kairos as a Figuration
of Time
Metaphern und
Morphomata
A Case Study
2013. ca. 64 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 12,90/sFr 14,90
ISBN 978-3-7705-5615-1
Reihe: Morphomata Lectures Cologne
2013. ca. 64 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 12,90/sFr 18,50
ISBN 978-3-7705-5614-4
Reihe: Morphomata Lectures Cologne
This publication examines how archaeological objects concretise notions
of time, giving them tangible form. The
focus is on a particular statue, depicting the »opportune moment« or Kairos,
created by the Greek sculptor Lysippos
and dating from the era of Alexander
the Great.
It will be shown how this statue absorbed
earlier notions of the opportune moment,
combined them into a new form, and thus
imbued this form with lasting potency. The
statue was interpreted and re-interpreted
in art and literature since Classical times,
and, in changing from one medium to
another, emphasis was put on new aspects. Because of this, the long-lost statue
has made a potent and lasting impact on
people’s notions of time.
Der Band untersucht am Beispiel der
Inspirationsmetapher das Zusammenspiel von körperlicher Praxis, Ästhetik
und Bedeutung. Er führt dabei Konzeptionen des Metaphorischen vor dem
Hintergrund einer Morphom-Theorie
zusammen.
Konzepte von Geist und Atem stellen in
verschiedenen Kulturen eine Einheit dar.
Dies gilt etwa für den biblischen Hauch
Gottes, das griechische pneuma, den
lateinischen spiritus, das prana des Sanskrit, das chinesische Ch’i, das Japanische
Ki. So unterschiedlich die Konzeptionen
sind, so sehr teilen sie zumindest die
Rudimente einer Phänomenologie des
Atmens. Ihre Diskursivierung lässt den
Geist-Atem zudem jeweils als »absolute
Metapher« im Sinne Hans Blumenbergs
erscheinen. Er füllt eine Leerstelle im jeweiligen Wissenssystem und setzt eine
ästhetische Gestalt an die Stelle rationaler Ergründbarkeit. Die Atemhaftigkeit des
Geistes kann aus logischer Sicht nur ein
Entwurf sein, die vorenthaltene Klarheit
logisch schlüssig einzuholen.
Geographische
Kenntnisse und
ihre konkreten
Ausformungen
2013. 308 Seiten, 112 s/w Abb.,
2 Tabellen, Franz. Broschur
€ 39,90/sFr 50,50
ISBN 978-3-7705-5448-5
Dietrich Boschung,
Corinna Wessels-Mevissen, Hg.
Figurations of Time
in Asia
2012. 384 Seiten, 73 s/w + 32 farb. Abb.,
Franz. Broschur
€ 49,90/sFr 62,50
ISBN 978-3-7705-5447-8
Jan Broch, Jörn Lang, Hg.
Literatur der
Archäologie
Materialität und Rhetorik im 18. und
19. Jahrhundert
2012. 368 Seiten, 32 s/w Abb.,
Franz. Broschur
€ 44,90/sFr 56,60
ISBN 978-3-7705-5347-1
Aus der Reihe Morphomata
Lectures Cologne:
Péter Esterházy
Literator 2011
Dozentur für Weltliteratur
Herausgegeben von Ines Barner
und Günter Blamberger
2013. 108 Seiten, Franz. Broschur
€ 14,90/sFr 21,20
ISBN 978-3-7705-5445-4
33
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Kunst
NERINA SANTORIUS
JON A S BE YE R
JOACHIM REES
ZERRBILDER DES GÖTTLICHEN
ZWISCHEN ZEICHNUNG UND DRUCK
DIE VERZEICHNETE FREMDE
DAS HÄSSLIC HE IN DER FRANZÖSISCHEN SKULPTUR
DES 19. JAHRHUNDERTS ALS MOVENS DER MODERNE
BERLINER SCHRIFTEN ZUR KUNST
EDGAR DEGAS UND DIE WIEDERENTDECKUNG
DER MONOTYPIE IM 19. JAHRHUNDERT
BERLINER SCHRIFTEN ZUR KUNST
FORMEN UND FUNKTIONEN DES ZEICHNENS IM KONTEXT
EUROPÄISCHER FORSCHUNGSREISEN 1770-1830
BERLINER SCHRIFTEN ZUR KUNST
Bereits angekündigt:
Jonas Beyer
Joachim Rees
Nerina Santorius
Zwischen Zeichnung
und Druck
Die verzeichnete Fremde
Zerrbilder des Göttlichen
Das Hässliche in der französischen Skulptur des 19. Jahrhunderts als Movens der Moderne
2012. 398 Seiten,
142 s/w + 10 farb. Abb., Franz. Broschur
€ 59,–/sFr 73,90
ISBN 978-3-7705-5291-7
Reihe: Berliner Schriften zur Kunst
Das Grenzphänomen des Hässlichen
sprengt den Rahmen der neoklassizistischen Norm, auf welche die Bildhauerei im 19. Jahrhundert verpflichtet ist,
und bereitet damit den Weg für eine
moderne Skulptur.
Zwischen 1830 und 1870 finden in
der französischen Skulptur fundamentale Entwicklungsprozesse statt. Das
Idealschöne, Abbild des Göttlichen und
Projektionsfläche für den gesunden, kultivierten französischen Bürger, büßt seinen
Normativitätsanspruch ein. Anhand von
Fallbeispielen zeigt der Band auf, wie
das Hässliche als inhaltliche und formale
Grenzüberschreitung die Ablösung der
Skulptur von der neoklassizistischen Ästhetik in Gang setzt und so als Movens
der Moderne fungiert, als »missing link«
zwischen Ideal und Abstraktion.
Edgar Degas und die Wiederentdeckung der Monotypie im
19. Jahrhundert
2013. ca. 400 Seiten,
100 s/w + 40 farb. Abb., Franz. Broschur
ca. € 49,90/sFr 64,30
ISBN 978-3-7705-5568-0
Reihe: Berliner Schriften zur Kunst
Die um 1650 erstmals angewandte
Monotypie erlebte im 19. Jahrhundert
einen ungeahnten Siegeszug. Insbesondere die Impressionisten schöpften
die Potentiale dieser zwischen Zeichnung und Druck oszillierenden Technik
virtuos aus.
Bei der Monotypie wird die Druckplatte
direkt mit dem Pinsel bemalt. Nach dem
Abdruck sind nur ein bis zwei blassere
Abzüge möglich. Dieses Verfahren fordert Künstler zur raschen Umsetzung
ihrer Bilder auf und übersetzt die künstlerische Handschrift nahezu bruchlos ins
gedruckte Bild. Wenn die Monotypie
aber letztlich nur Unikate herstellt, wieso
schaltet man zwischen Akt und Resultat
einen mechanischen Vorgang? Welche
Rolle spielt der Druck als sinnstiftendes
Moment, wenn der monotypische Grund
später durch andere Medien wie Pastell
überlagert wird? Ausgehend von dieser
Hybridität untersucht Jonas Beyer den Erfolg der Technik im 19. Jahrhundert.
Formen und Funktionen des
Zeichnens im Kontext
europäischer Forschungsreisen
1770-1830
2013. ca. 530 Seiten,
93 s/w + 12 farb. Abb., Franz. Broschur
ca. € 69,–/sFr 88,80
ISBN 978-3-7705-5589-5
Reihe: Berliner Schriften zur Kunst
Zwischen 1770 und 1830 leiteten die
von europäischen Staaten und Wissenschaftsinstitutionen organisierten Übersee-Expeditionen einen ›visual turn‹ mit
weitreichenden Folgen ein.
War die Fremderfahrung bis dahin
weitgehend eine Domäne der Schrift
gewesen, wurden von den entferntesten
Punkten auf dem umrundeten Globus nun
visuelle Aufzeichnungen zurückgebracht,
die als Urkunden des Augenscheins Phänomene des kulturell Fremden beglaubigen sollten. Die Studie widmet sich
diesen Bildpraktiken und -produzenten
im ›zweiten Zeitalter der Entdeckungen‹.
Im Mittelpunkt stehen drei große Themen:
das Aufgabenspektrum des Expeditionszeichners als Vermittler zwischen künstlerischen und naturwissenschaftlichen
Bildkriterien; das Zeichnen unter mobilen
Bedingungen und in prekären Beobachtungssituationen; die Zeichnung als epistemisches Dokument und Zeugnis des
Kulturkontakts.
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Kunst
RENATE WÖHRER
DOKUMENTATION ALS
EMANZIPATORISCHE PRAXIS
KÜNSTLERISCHE STRATEGIEN ZUR DARSTELLUNG VON
ARBEIT UNTER GLOBALISIERTEN BEDINGUNGEN
ANKE BLÜMM
»ENTARTETE BAUKUNST«?
ZUM UMGANG MIT DEM NEUEN BAUEN 1933 –1945
Sylwia M. Chomentowska
SCHRIFTEN DER BERLINER FORSCHUNGSSTELLE »ENTARTETE KUNST«
»Sehen von Nichts«
Annäherungen an Turners aisthetische Bildund ästhetische Erkenntniskritik
BERLINER SCHRIFTEN ZUR KUNST
WILHELM FINK
Wilhelm Fink
Renate Wöhrer
Anke Blümm
Sylwia M. Chomentowska
Dokumentation als
emanzipatorische Praxis
»Entartete Baukunst«?
»Sehen von Nichts«
Zum Umgang mit dem Neuen
Bauen 1933–1945
Annäherungen an Turners
aisthetische Bild- und ästhetische
Erkenntniskritik
Künstlerische Strategien zur
Darstellung von Arbeit unter
globalisierten Bedingungen
2013. ca. 304 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 24,90/sFr 34,60
ISBN 978-3-7705-5341-9
Reihe: Berliner Schriften zur Kunst
Anhand exemplarischer Analysen der
Projekte von Allan Sekula und Moira
Zoitl untersucht die Autorin, wie aus
der öffentlichen Aufmerksamkeit verdrängte Arbeitsbereiche sichtbar gemacht und die darin Beschäftigten
ermächtigend dargestellt werden.
Die Transformation der Industriestaaten
in Dienstleistungsgesellschaften lässt
›alte‹ Arbeitsformen, obwohl weiterhin
vorhanden, obsolet erscheinen oder erkennt ihnen den Status von Arbeit ab.
Untersucht wird, mit welchen Bildern
der Arbeitswelt künstlerische Projekte die
Relevanz dieser Tätigkeiten reklamieren,
inwiefern dokumentarische Darstellungsweisen mit ihrem referentiellen Anspruch
geeignet sind, gesellschaftspolitische Anliegen zu transportieren, und wie dieser
Anspruch nach den gründlichen Infragestellungen durch Digitalisierung, Poststrukturalismus etc. aufrechterhalten werden
kann.
2013. ca. 448 Seiten, 172 s/w Abb.,
Festeinband mit Schutzumschlag
ca. € 49,90/sFr 64,30
ISBN 978-3-7705-5588-8
Reihe: Schriften der Berliner
Forschungsstelle »Entartete Kunst«
Galt das Neue Bauen der Weimarer
Republik im Nationalsozialismus als
entartet? Die Frage liegt nahe, da
die avantgardistische Architektur seit
ihrem Entstehen genauso umstritten
war wie z.B. expressionistische Malerei und Literatur, die nach 1933 als
»entartet« verfemt wurden.
Die Untersuchung enthüllt in exemplarischer Weise die Widersprüche zwischen
Ideologie und Praxis im NS-Staat, deren
Ursache in der Komplexität von Architektur zwischen Kunst, Gebrauchsform und
Wirtschaftsfaktor liegt. Im Gegensatz
zum Wohnungs- und Kirchenbau schlossen Industrie- und Luftwaffenbau im Nationalsozialismus gestalterisch durchaus
an das Neue Bauen an. Die Berichterstattung der Bauzeitschriften steht ebenso im
Fokus wie die rechtlichen Veränderungen
in den Statusgruppen der Architekten und
in der Baugesetzgebung sowie das bisher noch kaum beachtete Phänomen der
Entmodernisierung von Bauten.
2013. ca. 370 Seiten,
85 s/w + 4 farb. Abb., kart.
ca. € 44,90/sFr 57,80
ISBN 978-3-7705-5583-3
Das Buch eröffnet neue Einsichten auf
J.M. William Turner, indem es seine
Werke in einen Dialog mit seinen theoretischen Gedankenskizzen stellt und
diese im historischen Kontext der ästhetischen Diskurse und epistemologischen Umschichtungen der Zeit um
1800 diskutiert.
Dort, wo scheinbar nichts zu sehen ist,
wo Unbestimmtheit nistet, hebt bei Turner
die sinnliche Erkenntnis des sehenden
Auges an. Durch sie kann ein »Nichts«
zu einer positiven ästhetischen Erfahrung
werden. Seine Arbeiten sind mehr als
nur Bilder von Licht und Atmosphäre und
weitaus komplexer als subjektive Emanationen imaginativer oder perzeptiver
Prozesse. Sie reflektieren vielmehr kritisch
das Wesen des Bildes als Paradox. Zugleich sind sie Orte einer ästhetischen
wie aisthetischen Schulung der Episteme
des Sehens, die sich jenseits von reiner
Subjektivität in Negationen und Chiasmen vollzieht.
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Philosophie
Martin Doll, Oliver Kohns, Hg.
Die imaginäre Dimension
des Politischen
2013. ca. 350 Seiten, Franz. Broschur
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5487-4
Reihe: Texte zur politischen Ästhetik 1
Martin Doll und Oliver Kohns (Hg.)
DIE IMAGINÄRE
DIMENSION
DER POLITIK
Texte zur politischen Ästhetik 1
Wilhelm Fink
:
IHE
E
R
E
NEU te zur
Tex chen
itis
pol hetik
Äst
Politische Macht ist unsichtbar, sie beruht wesentlich auf Vorstellungen. Der Band analysiert
diese »imaginäre Dimension des Politischen« systematisch und gibt einen Überblick über
gegenwärtige theoretische Konzepte.
Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive ist in den letzten Jahren immer wieder darauf hingewiesen worden, dass die Einheit einer politischen Gemeinschaft nur qua Imagination erreichbar
sei. Zumeist bleibt offen, wie das Konzept des Imaginären genau zu verstehen ist. Der Band
versucht zur Klärung beizutragen und fragt, welche Rolle ›das Imaginäre‹ in den Modellen einflussreicher Theoretiker der neueren Zeit spielt (Althusser, Anderson, Badiou, Castoriadis, Iser,
Lacan, Lefort, Rancière, Sartre u.a.). Im Fokus steht vor allem die Frage, wie Politik in verschiedenen kulturellen Bedeutungsträgern (Medien, Bilder, Narrative, Mythen) imaginär Gestalt annimmt.
Die neue Reihe »Texte zur politischen Ästhetik« wird von Forschern der Universität Luxemburg
herausgegeben. Die Beiträge aus Medien- und Literaturwissenschaften, Soziologie, Geschichts-, Kunst- und Musikwissenschaft stellen die Verbindung von Ästhetik und Politik nicht in
den Zusammenhang der Darstellung oder Kritik politischer Verhältnisse in ästhetischen Werken,
sondern fragen, inwiefern das Politische immer schon auf Ästhetik, bestimmte Formen der Sichtbarmachung, des Wahrgenommenwerdens und folglich der ästhetischen Repräsentation angewiesen sind.
Martin Doll, Dr., wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt Ȁsthetische
Figurationen des Politischen« an der Universität Luxemburg.
Oliver Kohns, Dr., Leiter des Forschungsprojekts »Ästhetische Figurationen des Politischen« an der Universität Luxemburg.
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Literatur
SERGEJ TAŠKENOV
DIRK KEMPER (HG.)
DIRK KEMPER (HG.)
VISIONEN DER ZUKUNFT UM 1900
WELTSEITIGKEIT
DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH,
RUSSLAND
André Otto
UNDERTAKINGS
Fluchtlinien der Exklusivierung in
John Donnes Liebeslyrik
WILHELM FINK
Dirk Kemper, Hg.
Weltseitigkeit
Jörg-Ulrich Fechner zu Ehren
2013. ca. 280 Seiten, kart.
ca. € 34,90/sFr 45,80
ISBN 978-3-7705-5578-9
Reihe: Schriftenreihe des Instituts
für russisch-deutsche Literatur- & Kulturbeziehungen an der RGGU Moskau
»Weltseitigkeit« perspektiviert das
wissenschaftliche Schaffen des zu Ehrenden, so auch die Beiträge seiner
Freunde und Kollegen in diesem Band.
Schon 1808 prägte Jean Paul in seiner
»Friedens-Predigt an Deutschland« den
Begriff der ›Weltseitigkeit‹ der Deutschen
(»Aber wir weltseitigen Deutschen, schon
längst im geistigen Verkehr mit allen Völkern«), mit dem er der Angst vor kultureller Überfremdung durch die Franzosen
entgegenzuwirken suchte. In dieser Perspektive gehört »Weltseitigkeit« in die
Vorgeschichte der Reflexion über Weltliteratur und darf als Leitbegriff für eine
Art von Literaturwissenschaft in Anspruch
genommen werden, die sich weder
durch nationalstaatliche noch durch nationalsprachliche Trennlinien begrenzen
lassen will, die um die Verwurzelung des
Eigenen nicht zuletzt im Fremden weiß
und dem Palimpsest fremdkultureller Erfahrungsschichten auch in Texten der eigenen Kultur nachspürt.
periplous
WILHELM FINK
Sergej Taškenov,
Dirk Kemper, Hg.
André Otto
Visionen der Zukunft
um 1900
Fluchtlinien der Exklusivierung in
John Donnes Liebeslyrik
Deutschland, Österreich, Russland
2013. ca. 200 Seiten, kart.
ca. € 24,90/sFr 34,60
ISBN 978-3-7705-5636-6
Reihe: Schriftenreihe des Instituts
für russisch-deutsche Literatur- & Kulturbeziehungen an der RGGU Moskau
Um 1900 changieren Zukunftsvisionen
zwischen Euphorie und Pessimismus.
Wie stellt sich das in so unterschiedlich
entwickelten Ländern wie Deutschland,
Österreich und Russland dar?
In allen drei Ländern nehmen um 1900
literarische wie philosophische Zukunftsentwürfe eine exponierte Stellung ein.
Der massive Veränderungsdruck der industriellen Revolution provoziert vielfältige
Versuche, gegenwärtige Entwicklungstendenzen auf die Zukunft zu projizieren.
Gebrochen wird dies durch die innere
Dialektik der Moderne, jenen Druck
entweder als neuen Gestaltungsfreiraum
euphorisch zu begrüßen oder aber als
Bedrohung abzuwehren. Mit narrativen
Zukunftsentwürfen steht die Frage im Mittelpunkt, wie das noch nicht Vorhandene
sprachlich-ästhetisch bewältigt werden
kann.
Undertakings
2013. ca. 400 Seiten, kart.
ca. € 49,90/sFr 64,30
ISBN 978-3-7705-5531-4
Reihe: Periplous, Münchener
Studien zur Literaturwissenschaft
Wie wirbt man um die Geliebte? Wie
versichert man sich ihrer Konstanz und
verspricht zugleich die eigene Standhaftigkeit?
Neben immer neuen Variationen auf die
verschiedenen Liebesdiskurse ihrer Zeit
stellen John Donnes Gedichte vor allem
Projekte dar, in denen die ordnungsstiftende Macht der Sprache ausgelotet
wird. Sie versuchen, einen exklusiven
Raum der Liebe vor dem Hintergrund
einer Welt zu stabilisieren, in der die
Ordnung der Zeichen und Dinge nicht
mehr verbürgt scheint. Zwischen exorbitanten Machtphantasien und radikalem
Zweifel inszenieren die Texte in der Auseinandersetzung mit dem Unvorhersehbaren prozessuale Dynamiken, welche die
Parameter ihres Sprechens immer wieder
in die Texte eintreten lassen. Somit öffnet
sich der poetische Versuch zur räumlichen
Ordnung einer exklusiven Welt der Liebe
auf die epistemologischen Bedingungen
des Sichtbaren und des Sagbaren überhaupt.
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SCHRIFTENREIHE »AUTOMATISMEN« · UNIVERSITÄT PADERBORN
Medien
Lorenz Engell | Frank Hartmann | Christiane Voss | Hg.
KÖRPER
DES DENKENS
Neue Positionen der Medienphilosophie
ANNETTE BRAUERHOCH
NORBERT OTTO EKE
RENATE WIESER · HG.
ENTAUTOMATISIERUNG
SCHRIFTENREIHE DES GRADUIERTENKOLLEGS »AUTOMATISMEN«
WILHELM FINK
Jan-Henrik Möller | Jörg Sternagel
Lenore Hipper | Hg.
PARADOXALITÄT
DES MEDIALEN
Wilhelm Fink
Wilhelm Fink
Annette Brauerhoch,
Norbert Otto Eke,
Renate Wieser, Hg.
Jan-Henrik Möller,
Jörg Sternagel,
Lenore Hipper, Hg.
Lorenz Engell,
Frank Hartmann,
Christiane Voss, Hg.
Entautomatisierung
Paradoxalität
des Medialen
Körper des Denkens
2013. ca. 250 Seiten, kart.
ca. € 29,90/sFr 40,–
ISBN 978-3-7705-5627-4
Reihe: Schriftenreihe des
Graduiertenkollegs »Automatismen«
In den bisherigen Bänden der Schriftenreihe »Automatismen« erforschten
verschiedene Bereiche der Kulturwissenschaften, der Medienwissenschaft,
Psychologie, Soziologie und der Informatik die Erscheinungsformen von Automatismen. Der neueste Band nähert
sich ihnen aus der entgegengesetzten
Perspektive der Entautomatisierung
und ihrer Bedeutung für die Veränderung etablierter Strukturen.
Die Beiträge fragen u.a., ob und inwiefern Entautomatisierung mit der strukturbildenden Funktion von Automatismen
zusammenhängt, ob und welche geregelte Rolle Zäsuren und Singularitäten in
beider Beziehung spielen oder ob sich
Momente der Entautomatisierung subjektiv verorten lassen. Mit Beiträgen von Amy
Alexander, Christopher Balme, Annette
Brauerhoch, Martin Doll, Norbert Otto
Eke, Lioba Foit, Ute Holl, Timo Kaerlein,
Carmin Karasic, Laura Marks, Michaela
Ott, Drehli Robnik, Chris Tedjasukmana,
Renate Wieser und Anke Zechner.
2013. ca. 320 Seiten,
60 s/w + 20 farb. Abb., kart.
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5502-4
Ohne Medium sieht man nichts, wie
umgekehrt das Medium selbst unsichtbar bleibt. Im Verständnis »negativer
Medientheorie« werden künstlerische
Praktiken nicht auf ihr Sujet oder ihre
Mittel hin durchdacht. Auch wird die
ästhetische Erfahrung nicht ausschließlich in ihrer sinnlichen Erkenntnisweise
untersucht. Vielmehr geht es darum
herauszustellen, was sich in und mit
Kunst zeigt, in Widersprüchen ereignet, in Formaten medialer Paradoxa
ausbildet.
Das, was im künstlerischen Prozess zur
Geltung kommt, ermöglicht mit seiner
Präsenz und in seiner Materialität Sinnbildung zuallererst. Das, was sich zeigt
bzw. ereignet, bildet die Voraussetzung
von Semiose und ermöglicht ästhetische
Erfahrung. Sinn geschieht im Zwischenraum des Antwortens, entfaltet sich in
einer Performativität zwischen »Einsetzung«, »Aussetzung« und »Entsetzung«,
im Ausgang vom Anderen her.
Neue Positionen der
Medienphilosophie
2013. ca. 340 Seiten,
11 s/w Abb., kart.
ca. € 44,90/sFr 57,80
ISBN 978-3-7705-5529-1
Der Band diskutiert die Materialabhängigkeit und Rolle der diversen Verkörperungen des Denkens, wie sie sich in
technischen, diskursiven, ästhetischen
und kulturtechnischen Ausprägungen aufzeigen lassen.
Dass Denken keine rein immaterielle Eigenschaft ist, ist in der Phänomenologie,
der Ästhetik, der Politischen Theorie und in
den Medienwissenschaften unabhängig
voneinander konstatiert worden. Dieser
Band führt die Theoriefelder zusammen
und setzt mit dem Fokus auf eine medienphilosophische Sichtweise neue Akzente,
die quer zur Unterscheidung von Philosophie und Medienwissenschaften stehen.
Mit Beiträgen von: Marie-Luise Angerer,
Friedrich Balke, Astrid Deuber-Mankowsky, Lorenz Engell, Elena Esposito,
Manfred Faßler, Frank Hartmann, Dieter
Mersch, Maria Muhle, Gunnar Schmidt,
Leander Scholz, Eva Schürmann, Philipp
Stoellger, Anna Tuschling, Elisabeth von
Samsonow, Christiane Voss.
38
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Kultur
Werner Faulstich, Hg.
Kulturgeschichte des
20. Jahrhunderts
In zehn Bänden
2013. Franz. Broschur
Paketpreis: € 128,–/sFr 160,–
ISBN 978-3-7705-5618-2
Werner Faulstich · Hrsg.
Die Kultur der
30er und 40er Jahre
Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts
Wilhelm Fink Verlag
In 10 Bänden, die erstmals als Paket zum Sonderpreis erhältlich sind, erkunden renommierte
Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen die »Kulturgeschichte des 20. Jahrhundert« in all
ihren Facetten. Von der deutlichen Zäsur um 1900, die der ersten Dekade einen kulturellen
Wandel bescherte, mit dem diese sich als äußerst innovatives Jahrzehnt erweist, bis zu den
Globalisierungsbewegungen, die die 1990er Jahre ebenso bestimmen wie das Aufkommen
des Internet, bieten die Beiträge neue Perspektiven auf das jeweilige Jahrzehnt, von dem sie
dem Leser ein vollständiges Bild zeichnen, indem sie den Funktionenwandel sich ausdifferenzierender Medienkulturen beleuchten.
Die einzelnen Bände:
Das Erste Jahrzehnt
Das Zweite Jahrzehnt
Die Kultur der 20er Jahre
Die Kultur der 30er und 40er Jahre
Die Kultur der 50er Jahre
Die Kultur der 60er Jahre
Die Kultur der 70er Jahre
Die Kultur der 80er Jahre
Die Kultur der 90er Jahre
Die Kultur des 20. Jahrhunderts im Überblick
Werner Faulstich, Prof. em. Dr., lehrte
Medienwissenschaft in Lüneburg.
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Philosophie/Literatur
Jutta Müller-Tamm | Henning Schmidgen
Tobias Wilke | Hg.
GEFÜHL UND
GENAUIGKEIT
Empirische Ästhetik um 1900
Wilhelm Fink
Jutta Müller-Tamm,
Henning Schmidgen,
Tobias Wilke, Hg.
Gefühl und Genauigkeit
Empirische Ästhetik um 1900
2013. ca. 200 Seiten,
Festeinband mit Schutzumschlag
ca. € 24,90/sFr 34,60
ISBN 978-3-7705-5584-0
Empirische Ästhetik hat heute Konjunktur. Doch sie ist keineswegs eine Erfindung der Gegenwart. Schon im späten
19. Jahrhundert wurden zahlreiche
Versuche unternommen, wissenschaftlich exakte Methoden in die Untersuchung des Schönen einzuführen.
Unter Anschluss an Disziplinen wie
Physiologie, Psychologie und Sprachwissenschaft wird Ästhetik um 1900
zu einer Wissensform, die in ihren
materiellen Grundlagen, in ihrer diskursiven Organisation sowie in ihren
theoretischen Konsequenzen neuartige
Verbindungen zwischen Gefühl und Genauigkeit erzeugt. Die Beiträge des Bandes diskutieren diese Entwicklung anhand
verschiedener Facetten und Spielformen
empirischer Ästhetik, die von den frühen
Einfühlungstheorien über experimentelle
Laborforschungen bis hin zu Poetik und
Kunstwissenschaft reichen.
en im Gewissen Gefangen im Gewissen Gef
gen im Gewissen Gefangen im Gewissen Ge
en Gefangen im Gewissen Gefangen im Gew
sen Gefangen im Gewissen Gefangen im Ge
FRANZ
FROMHOLZER
wissen
Gefangen
im Gewissen Gefangen im
Gewissen Gefangen im Gewissen Gefangen
en im Gewissen Gefangen im Gewissen Gef
gen im Gewissen Gefangen im Gewissen Gef
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en Gefangen im Gewissen Gefangen im Gew
sen Gefangen im Gewissen Gefangen im Ge
m Gewissen Gefangen im Gewissen Gefange
en im Gewissen Gefangen im Gewissen Gef
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UND
POLYPHONIE
gen EVIDENZ
im Gewissen
Gefangen
im Gewissen Gef
en im
Gewissen
Gefangen im Gewissen Gef
DER
GEWISSENSENTSCHEIDUNG
sen Gefangen im Gewissen Gefangen im Ge
AUF
DEM DEUTSCHSPRACHIGEN
en im
Gewissen
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Gewissen
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THEATER
DERGefangen
FRÜHEN im
NEUZEIT
sen Gefangen im Gewissen Gefangen im Ge
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en im Gewissen Gefangen im Gewissen Gef
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f
f
Christian Kirchmeier
MORAL
UND
LITERATUR
Eine historische Typologie
Wilhelm Fink
Franz Fromholzer
Christian Kirchmeier
Gefangen im Gewissen
Moral und Literatur
Evidenz und Polyphonie der
Gewissensentscheidung auf dem
deutschsprachigen Theater der
Frühen Neuzeit
Eine historische Typologie
2013. ca. 400 Seiten, kart.
ca. € 49,90/sFr 64,30
ISBN 978-3-7705-5560-4
Reihe: Ethik – Text – Kultur
»Read my lips…«, »als Ehrenmann
versichere ich Ihnen…« – wer kennt
nicht die öffentlichen Beteuerungen von
Aufrichtigkeit und Gewissenhaftigkeit?
Doch die selten überprüfbaren Wahrheitsinstanzen machen misstrauisch.
Muss ausdrücklich darauf hingewiesen
werden, dass die Wahrheit gesprochen
wurde?
Fromholzer untersucht das Spannungsverhältnis von unerschließbarer Innerlichkeit
und wahrheitsgemäßer Aussage unter
Rückgriff auf das Theater der Frühen
Neuzeit. Vom Reformationsdrama bis
zu Friedrich Schiller bedarf das Gewissen objektivierbarer Kriterien, sei es als
Imitatio Christi oder als aufgeklärte Urteilslegitimation, die seine Autorität gesellschaftlich begründen.
2013. ca. 560 Seiten,
5 s/w Abb., Festeinband
ca. € 69,–/sFr 88,80
ISBN 978-3-7705-5572-7
Moral hat in der Moderne einen schweren Stand. Im lateinischen Mittelalter
konnte sich Europa noch über gemeinsame moralische Normen definieren, in
der Moderne über alles andere außer
Moral. Seit dem 16. Jahrhundert hat
sich die Literatur an diesem Problem
abgearbeitet.
Die Leistungsfähigkeit der modernen Gesellschaft beruht darauf, dass sich Wirtschaft, Recht, Politik und Wissenschaft
nicht von Moral irritieren lassen. Doch
ohne Moral kann die Gesellschaft weder
kritisiert noch verbessert werden. Ihr fehlt
ein Korrektiv. Der Band untersucht die
entstandenen Moraltypen mit einem historischen Vergleich kanonischer Autoren:
von Sebastian Brant über Gryphius, Hobbes und Grimmelshausen zu Gottsched,
Schnabel und Mandeville, von Rousseau,
Kant, Schiller und Goethe über E.T.A.
Hoffmann und Baudelaire bis zu Musil.
Ausgehend von ausführlichen, textnahen
Interpretationen wird gezeigt, welche
Funktionen moralische Kommunikation in
der Moderne erfüllt – und welche Folgeprobleme daraus entstehen.
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Kultur/Geschichte
Kay Malcher · Stephan Müller
Katharina Philipowski · Antje Sablotny · Hg.
Fragmentarität als Problem der
Kultur- und Textwissenschaften
ANNA HEINZE · FRIEDERIKE KRIPPNER · HG.
DAS
GESCHLECHT
DER ANTIKE
ZUR INTERDEPENDENZ VON ANTIKE- UND
GESCHLECHTERKONSTRUKTIONEN VON
1700 BIS ZUR GEGENWART
WILHELM FINK
Anna Heinze,
Friederike Krippner, Hg.
Das Geschlecht der Antike
Zur Interdependenz von Antikeund Geschlechterkonstruktionen
von 1700 bis zur Gegenwart
2013. ca. 352 Seiten,
52 s/w Abb., kart.
ca. € 44,90/sFr 57,80
ISBN 978-3-7705-5558-1
Welche Rolle spielt Geschlecht bei der
Konstruktion der Antike? Umgekehrt:
Welche Funktion übernimmt die Referenz auf die Antike bei der Konstruktion von Geschlecht in nachantiken
Gesellschaften?
Zwischen ›Geschlecht‹ und ›Antike‹, als
diskursive Konstrukte verstanden, zeigen
sich wichtige Berührungspunkte. Ihr Gebrauch folgt verwandten Inszenierungsregeln. Sie erfüllen eine ähnliche Funktion
für die Selbstverständigungs- und Positionierungsakte von Gesellschaften und
Deutungsgemeinschaften. Erstmals wird
ihre spannungsreiche Konstellation in
den Blick genommen. An Beispielen aus
Literatur-, Kunst-, Film- und Wissenschaftsgeschichte untersuchen die Beiträge die
Beziehungen von ›Geschlecht‹ und ›Antike‹ vom Ende des 17. Jahrhunderts bis
zur Gegenwart mit interdisziplinärem
Zugriff.
MittelalterStudien
Kay Malcher, Stephan Müller,
Katharina Philipowski,
Antje Sablotny, Hg.
Fragmentarität als
Problem der Kultur- und
Textwissenschaften
2013. ca. 240 Seiten, kart.
ca. € 29,90/sFr 40,–
ISBN 978-3-7705-5628-1
Reihe: MittelalterStudien
Alles Materielle kann Fragment sein
oder werden, Artefakte ebenso wie
natürliche Gegenstände.
Das Phänomen Fragmentarität betrifft
nahezu alle wissenschaftlichen Disziplinen. Trotzdem gibt es keinen fachübergreifenden Austausch darüber, wodurch
etwas zum Fragment wird; so können
unvollständige Gegenstände ebenso
als Fragmente bezeichnet werden wie
unvollendete. Außerdem sprechen wir
von ›Fragmenten‹ stets nur in Hinsicht auf
das, was als Überrest oder Zeichen eine
spezifische Bedeutung für uns hat. Doch
wenn ›Fragmentarität‹ eine (wissenschaftliche) Zuschreibung ist, nach welchen
Regeln erfolgt sie und wie hat sie sich
historisch gewandelt? Die Beiträger des
Bandes beschreiben aus der Perspektive
ihres jeweiligen Faches, aber interdisziplinär anschlussfähig, Szenarien, Konzepte und Formen der Ästhetisierungen
von Fragmentarität.
Yvonne Robel
Verhandlungssache
Genozid
Zur Dynamik geschichtspolitischer
Deutungskämpfe
2013. ca. 448 Seiten, kart.
ca. € 59,–/sFr 76,–
ISBN 978-3-7705-5567-3
Reihe: Genozid und Gedächtnis
Die Kategorie »Genozid« ist ohne Frage
eine Verhandlungssache – rechtlich
und geschichtspolitisch. Was bedeutet
das für die öffentliche Aufmerksamkeit
für Massengewalt und Genozid-Opfer?
Geschichtspolitisches Sprechen über
Massengewalt ist von der juristischen,
historischen und politischen Hypothek
jener Terminologie geprägt. Das verdeutlichen die deutschen Auseinandersetzungen über die Massengewalt an Herero
und Nama, Armeniern, Sinti und Roma,
denen die Monographie aus kulturwissenschaftlicher Perspektive nachgeht. Ihr
Nebeneinander entfaltet eine produktive
Dynamik, die auch auf das Shoah-Gedenken rückwirkt. Vor allem die Konstruktion
sogenannter Opfer- und Erinnerungskonkurrenzen, von Anerkennungsszenarien
und Versöhnungsleistungen formt nicht
immer widerspruchsfrei aktuell gültiges
geschichtspolitisches Wissen.
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Literatur
Hans-Georg Pott
RALF SIMON
NORMAN KASPER
AHNUNG ALS GEGENWART
KONTINGENZ
UND GEFÜHL
Studien zu/mit Robert Musil
DIE IDEE DER PROSA
Zur Ästhetikgeschichte von
Baumgarten bis Hegel mit einem
Schwerpunkt bei Jean Paul
Musil-Studien
Wilhelm Fink
LABORATORIUM
AUFKLÄRUNG
WILHELM FINK
Norman Kasper
Hans-Georg Pott
Ralf Simon
Ahnung als Gegenwart
Kontingenz und Gefühl
Die Idee der Prosa
Die Entdeckung der reinen
Sichtbarkeit in Ludwig Tiecks
frühen Romanen
Studien zu/mit Robert Musil
Zur Ästhetikgeschichte von
Baumgarten bis Hegel mit einem
Schwerpunkt bei Jean Paul
2013. ca. 224 Seiten, kart.
ca. € 29,90/sFr 40,–
ISBN 978-3-7705-5556-7
Reihe: Laboratorium Aufklärung
2013. ca. 196 Seiten, kart.
ca. € 26,90/sFr 37,–
ISBN 978-3-7705-5586-4
Reihe: Musil-Studien
2013. 304 Seiten, Festeinband
mit Schutzumschlag
€ 34,90/sFr 45,80
ISBN 978-3-7705-5603-8
Wann beginnt die Romantik? Und wie
viel Aufklärung steckt in ihr? Wenn
jemand bei der Beantwortung dieser
Fragen helfen kann, dann sind es Ludwig Tiecks ästhetiktheoretische Positionen seiner Romane der 1790er Jahre.
Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften wird als Lehrbuch für gesellschaftliche Probleme vom Anfang des
20. Jahrhunderts bis heute gelesen.
Mit Verbindungen zur Philosophie und
Soziologie werden die Themen Gewalt,
kollektive Mythen und eine »Politik der
Gefühle« untersucht.
Eine Theorie der Prosa existiert nicht,
wird hier jedoch erstmals in Angriff genommen, indem die Theoriegeschichte
der Ästhetik von Baumgarten bis Hegel
analysiert wird, um eine ›Idee der
Prosa‹ zu gewinnen.
Im Mittelpunkt der Studie steht Tiecks
Beitrag zu einer Diskurs- und Wissensgeschichte der Sichtbarkeit, zum Verhältnis
von bildlicher Gegenständlichkeit und
Abstraktion, zur Beziehung von Anschauung und Darstellung sowie zur Markierung bzw. Überschreitung medialer
Grenzen. In der Analyse des Dialogs von
Aufklärung und Romantik greift Norman
Kasper am Leitfaden der Sichtbarkeit auf
historische Texte der physiologischen Anthropologie, der philosophischen Ästhetik
und der Kunsttheorie zu und verfolgt die
Entstehung der reinen Sichtbarkeit entlang der Romane Geschichte des Herrn
William Lovell und Franz Sternbalds
Wanderungen.
Mit den erkenntnisleitenden Paradigmen
»Möglichkeitssinn« und »Gefühl-undRatio« war Musil seiner Zeit weit voraus. Sein Werk zeigt, dass und wie die
Neuzeit prägende Begriffe wie Subjekt,
Vernunft und Sinn unter Kontingenzbedingungen obsolet geworden sind und neu
justiert werden mussten. Eine komplexe
ironie-, satire- und reflexionsgesättigte
Prosa untersucht die Funktionslogiken von
offenen und latenten Gewalten, von Subjekt, Seele, Nation, Moral, Kapital und
liefert zugleich ihre Ideologiekritik. Die
Formensprache von Analogie und Gleichnis ist der Schlüssel zum Verständnis des
»Senti-Mentalen« als Bereich, in dem sich
Intellekt und Gefühl durchdringen.
Es gibt in der fortgeschrittenen Prosa (z.B.
Jean Paul, Arno Schmidt) eine ästhetische
Verdichtung, die nicht aus Form resultiert.
Prosa wird, Benjamin und Agamben
folgend, als Reflexionsmedium und Erfüllungsgegenstand von Form verstanden.
Entsprechend liegt bei Baumgarten, Herder, Moritz, Kant, Schiller und Jean Paul
vor der Form eine rhetorisch gedachte
Aisthesis, die in der Form gebündelt werden soll, diese aber zugleich übersteigt.
In der Frühromantik und bei Hegel dient
eine ›prosaische‹ Theorie des Selbstbewusstseins als Matrix für einen analogen
Prozess. Das vorliegende Buch versteht
sich als Propädeutik für eine zukünftige
Theorie der Prosa.
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Literatur
Cordula Reichart
S TIL ALS
S CHÖPFUNG
Z UR G ENESIS
DER
M ODERNE
BEI
B AUDELAIRE
UND
Uta Degner | Elisabetta Mengaldo | Hg.
DER DICHTER UND
SEIN SCHATTEN
Emphatische Intertextualität in der modernen Lyrik
F LAUBERT
Jean-Pierre Palmier
G E F Ü H LT E G E S C H I C H T E N
UNENTSCHEIDBARES ERZÄHLEN UND
EMOTIONALES ERLEBEN
Wilhelm Fink
Wilhelm Fink
WILHELM FINK
Jean-Pierre Palmier
Cordula Reichart
Gefühlte Geschichten
Stil als Schöpfung
Unentscheidbares Erzählen und
emotionales Erleben
Zur Genesis der Moderne
bei Baudelaire und Flaubert
Der Dichter und
sein Schatten
2013. ca. 200 Seiten, kart.
ca. € 24,90/sFr 34,60
ISBN 978-3-7705-5581-9
2013. ca. 400 Seiten,
2 s/w Abb., kart.
ca. € 49,90/sFr 64,30
ISBN 978-3-7705-5595-6
Emphatische Intertextualität
in der modernen Lyrik
Dass Leser emotional auf fiktionale
Erzähltexte reagieren, ist selbstverständlich. Doch wieso provozieren
widersprüchliche, metafiktionale Erzählungen inhaltsbezogene Emotionen? Wieso können manche erzählte
Geschichten allererst aufgrund der
emotionalen Reaktionen, die sie hervorrufen, verstanden werden?
Das Buch verfolgt drei Ziele: erstens eine
Typologisierung unentscheidbaren Erzählens, die sämtliche rätselhaften und paradoxen Erzählarten systematisch erfasst.
Zweitens eine transmediale Ausrichtung
der Erzähltheorie samt einer Bestimmung
narrativer Medien. Drittens soll die Bedeutung von Gefühlsphänomenen für
die Rezeption von Erzählungen in verschiedenen Medien beleuchtet werden.
Dass Gefühle dem reflexiven Verstehen
erzählter Geschichten nicht nachfolgen,
sondern ihm vorausgehen, wird in der
Analyse unentscheidbarer Erzählungen
aus Literatur und Film (Kafka, Robbe-Grillet, Haneke etc.) nachgewiesen.
Die hier erstmals umfassend untersuchten Stilreflexionen von Charles Baudelaire und Gustave Flaubert eröffnen
einen neuartigen Zugang zu Werk und
Denken der zwei wichtigsten Autoren
der französischen Moderne – und ergänzen die subjektfixierte Theorie der
Moderne um eine andere Dimension.
Ein einheitlicher Stilbegriff ist in der Moderne kaum zu finden. Aber ist die Geschichte des Stils deshalb zu Ende? Ist eine Moderne ohne Stil überhaupt denkbar? Historisch-systematisch weist Cordula Reichart nach, dass die Moderne
des 19. Jahrhunderts mit einem epochemachenden Wendepunkt des Stilbegriffs
zusammenfällt. Eindrücklich lässt sich an
Baudelaires und Flauberts Arbeit am Stil
zeigen, wie sich die Genese der Moderne mit einer einzigartig anderen Genealogie verbindet, die das klassische,
logozentrische, abendländisch-aufgeklärte Ursprungsdenken lapidar durchkreuzt, der Moderne buchstäblich neue
Quellen, Intertexte und Ursprünge, erschließt.
Uta Degner,
Elisabetta Mengaldo, Hg.
2013. ca. 350 Seiten,
15 s/w Abb., kart.
ca. € 42,90/sFr 55,80
ISBN 978-3-7705-5607-6
Einflusslust statt Einflussangst: Der
Band untersucht das Phänomen emphatischer Intertextualität als ästhetische Antwort und Gegenmodell zum
allgegenwärtigen Originalitätsparadigma in der modernen Lyrik.
Zahlreiche Autorinnen und Autoren des
20. Jahrhunderts und der Gegenwart
beziehen sich sehr emphatisch auf literarische Vorbilder. Lyrische Fallstudien (u.a.
zu Hugo von Hofmannsthal, Robert Walser, Bertolt Brecht, Franz Josef Czernin
oder Marie-Thérèse Kerschbaumer) renommierter Literaturwissenschaftler sowie
zeitgenössischer Autorinnen und Autoren
erkunden ebenso wie Dichtergespräche
unterschiedliche ästhetische Formen und
diverse poetologische Implikationen einer
solchen affirmativen Intertextualität und
beleuchten ihr Verhältnis zur Forderung
nach Originalität, die sich in der Moderne als ästhetisches Paradigma herausgebildet hat.
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Musik/Soziologie
René Michaelsen
DER KOMPONIERTE
ZWEIFEL
Robert Schumann und die Selbstreflexion in der Musik
Wilhelm Fink
Florian Kraemer
ENTZAUBERUNG
DER MUSIK
TOBIAS SCHLECHTRIEMEN
BILDER DES SOZIALEN
DAS NETZWERK IN DER
SOZIOLOGISCHEN THEORIE
BEETHOVEN,
SCHUMANN UND
DIE ROMANTISCHE IRONIE
Wilhelm Fink
WILHELM FINK
René Michaelsen
Florian Kraemer
Tobias Schlechtriemen
Der komponierte Zweifel
Entzauberung der Musik
Bilder des Sozialen
Robert Schumann und die
Selbstreflexion in der Musik
Beethoven, Schumann und die
romantische Ironie
Das Netzwerk in der
soziologischen Theorie
2013. ca. 470 Seiten,
20 s/w Abb., kart.
ca. € 59,–/sFr 76,–
ISBN 978-3-7705-5486-7
2013. ca. 361 Seiten,
72 s/w Abb., kart.
ca. € 46,90/sFr 60,40
ISBN 978-3-7705-5594-9
2013. ca. 450 Seiten,
35 s/w + 10 farb. Abb., kart.
ca. € 59,– /sFr 76,–
ISBN 978-3-7705-5626-7
In Literatur, Film und bildender Kunst
ist gleichermaßen zu beobachten: Ab
einem bestimmten Stadium von Modernität beginnen die Künste, die Bedingungen ihrer Entstehung und Wirkung
zum Inhalt der Darstellung zu machen.
Wie aber ist es um die Musik bestellt?
Besitzt sie als rein klangliches Medium
ebenfalls die Kapazität zur ästhetischen Selbstreflexion?
Anhand von Robert Schumanns Instrumentalwerken werden erstmals selbstreflexive
musikalische Techniken monographisch
untersucht. Seine Musik weist Techniken
auf, mittels derer die Hörer das Stadium
selbstvergessener Verzauberung für die
distanzierte Begutachtung der Komposition hinter sich lassen. Die vieldiskutierten frühen Klavierwerke und auch die
oft vernachlässigten Kompositionen der
1840er–50er Jahre offenbaren neue
Sinnschichten. Mit dem konstitutiven
Zweifel am gewählten Ausdrucksmedium
erweist sich Schumann als musikalischer
Wegbereiter der ästhetischen Moderne.
Am Beispiel Beethovens und Schumanns untersucht Florian Kraemer den
Zusammenhang zwischen Ironie und
Illusionsbrechung in der Musik des 19.
Jahrhunderts.
Illusionsbrüche sind in der romantischen
Literatur keine Seltenheit. In Tiecks Theaterstücken beispielsweise fallen manche
Figuren »aus der Rolle« und inszenieren
ein paradoxes Spiel, in dem die Grenzen
zwischen Fiktion und Wirklichkeit zunehmend porös wirken. Die Kunst setzt sich
in solchen Momenten gleichsam selbst
aufs Spiel und fragt nach den Bedingungen und Grenzen ihrer »künstlichen«
Existenz. Dass ähnliche Phänomene auch
in der Musik existieren, ist die zentrale
These dieses Buchs: In einigen Kompositionen Beethovens und Schumanns scheint
eine Ebene »jenseits« des Stücks ins Stück
einzubrechen. Ausführliche musikanalytische Detailstudien verfolgen die Spur dieser ironischen Gratwanderung zwischen
Illusion und Desillusionierung, zwischen
»Traum« und »Erwachen«.
Mit den Bildern des Sozialen, ihrer
bildlichen Evidenz, ihren epistemischen
Leistungen und Funktionen nimmt die
Studie einen entscheidenden Bereich
soziologischer Theoriebildung in den
Blick. Der eigens dazu entwickelte Ansatz wird am Beispiel des NetzwerkBildes und dessen facettenreicher Rolle
in den soziologischen Theorien von
Jakob Levy Moreno, Manuel Castells
und Bruno Latour durchgespielt.
Ob als ›sozialer Organismus‹ oder als
›Netzwerkgesellschaft‹ – in soziologischen Beschreibungen wird ›die Gesellschaft‹ oder ›das Soziale‹ oftmals bildlich
beschrieben. Diese Bilder des Sozialen
helfen den soziologischen Theorien, ihren
Gegenstand zu veranschaulichen und
allererst greifbar zu machen. Außerdem
besitzt jedes Bild spezifische Eigenschaften, die dem Sozialen entsprechende
Züge verleihen und so zu theoretischen
Anschlussstellen in der soziologischen
Theoriebildung werden können. Welche
Prägungen das Bild des Netzwerks dem
soziologischen Gegenstand verleiht,
zeigt die vorliegende Studie auf.
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Literatur/Geschichte
Seeraub im
Mittelmeerraum
Border-Crossers and Experts
at Mediterranean Courts
MITTELMEERSTUDIEN
CORINNA KUHR-KOROLEV
Nikolas Jaspert | Sebastian Kolditz (Hg.)
GERECHTIGKEIT
UND HERRSCHAFT
VON DER SOWJETUNION ZUM NEUEN RUSSLAND
ALFRED SPROEDE · GEORG SCHOMACHER
OLEKSANDR ZABIRKO
OSTEUROPÄISCHE
RECHTSKULTUR
STUDIEN ZU LITERATUR UND RECHT IN RUSSLAND
UND DER UKRAINE VON DER FRÜHEN NEUZEIT
BIS ZUR GEGENWART
Wilhelm Fink
Ferdinand Schöningh
Nikolas Jaspert,
Sebastian Kolditz, Hg.
Seeraub im
Mittelmeerraum
Piraterie, Korsarentum und
maritime Gewalt von der Antike
bis zur Neuzeit
2013. ca. 320 Seiten, Festeinband
ca. € 44,90/sFr 57,80
ISBN 978-3-7705-5637-3
Reihe: Mittelmeerstudien
Kooperation mit dem
Ferdinand Schöningh Verlag
Über Jahrtausende gehörte der Seeraub zu den prägenden Faktoren der
Geschichte des Mittelmeerraums. Die
Akteure wurden als Bedrohung wahrgenommen, bewirkten aber auch
vielfältige Verbindungen über das Mittelmeer hinweg.
Die Bekämpfung maritimer Gewalt diente
antiken Imperien und mittelalterlichen
Seerepubliken als Legitimationsgrundlage. Überfälle auf Küsten, Sklaverei und
Freikaufgeschäfte spielten eine wichtige
Rolle in den Konfrontationen zwischen islamischer und christlicher Welt. Der Band
vereinigt Studien zu diesem Themenfeld
erstmals in epochenübergreifender Perspektive.
KULTUREN DER GERECHTIGKEIT
Corinna Kuhr-Korolev
Gerechtigkeit und
Herrschaft
Von der Sowjetunion zum
Neuen Russland
2013. ca. 160 Seiten, kart.
ca. € 19,90/sFr 27,90
ISBN 978-3-7705-5482-9
Reihe: Kulturen der Gerechtigkeit
Kooperation mit dem
Ferdinand Schöningh Verlag
Woraus bezog Gorbačevs Perestrojka
ihre ungeheure Dynamik? Steckte das
Land in einer Gerechtigkeitskrise, die
erst durch glasnost‘ sichtbar wurde?
Welche Gerechtigkeitsanforderungen
stellten die Bürger an eine künftige
Ordnung und ihre politischen Führer?
Diese und ähnliche Fragen erlauben, die
Geschichte vom Zerfall der Sowjetunion
und Wiederaufbau als Russische Föderation anhand von zwei Thesen unter einem
neuen Blickwinkel zu beschreiben: Erstens war das Streben nach Gerechtigkeit
ein wichtiger Antrieb für die Reformbewegung der späten 1980er Jahre. Zweitens
hat seine Missachtung zum Scheitern
demokratischer Reformen maßgeblich
beigetragen. Unter Verwendung von Begriffen philosophischer Gerechtigkeitstheorien gelingt es, die andauernde gesellschaftsprägende Bedeutung von Gerechtigkeitserwartungen herauszustellen.
KULTUREN DER GERECHTIGKEIT
Alfred Sproede,
Georg Schomacher,
Oleksandr Zabirko
Osteuropäische
Rechtskultur
Studien zu Literatur und Recht
in Russland und der Ukraine
von der Frühen Neuzeit bis zur
Gegenwart
2013. ca. 320 Seiten, kart.
ca. € 39,90/sFr 51,90
ISBN 978-3-7705-5549-9
Reihe: Kulturen der Gerechtigkeit
Kooperation mit dem
Ferdinand Schöningh Verlag
Weshalb haben sich die seit der Wende
für Russland und die Ukraine gehegten
Hoffnungen auf institutionellen Wandel
und Rechtsstaatlichkeit nicht erfüllt?
Der Band dokumentiert Ergebnisse der
Forschungsprojekte »Erzählte Justiz in
Russland: Narrative Übersetzungen
einer Rechtsordnung, 1864–1917«
und »Recht und Rhetorik im Postsozialismus«.
Der Band erforscht zwei Modernisierungsetappen der russischen und ukrainischen Justiz. In Konkurrenz zur Literatur illustrieren Anwälte seit der Justizreform
(1864) mit Fallbeschreibungen als »narrativen Übersetzungen von Rechtsordnung« ihre Plädoyers. »Recht und Rhetorik« wiederum untersucht ›Paratexte‹ wie
den Justizjournalismus, die die jüngeren
Rechtsreformen begleiten.
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Literatur
Edgar Allan Wolfe
Mr. Spock und der
malerische Doppelmord
zu Königsleben
2013. ca. 150 Seiten, kart.
ca. € 19,90/sFr 27,90
ISBN 978-3-7705-5409-6
Im Kunsthistorischen Institut der Jean-Paul-Universität im thüringischen Königsleben (nahe
Kaisersaschern) ereignen sich zwei mysteriöse Mordfälle, Giftmorde mit den ›philosophischen‹ Toxinen Belladonna und Schierling. Ein Detektiv-, Katzen- und Campusroman, der
Streifzüge in die Philosophie, Kunst- und Literaturgeschichte unternimmt.
Die beiden Stardetektive Laurenz Silvester (Professor der Philosophie) und Mr. Spock (norwegischer Waldkater) – bekannt geworden besonders durch ihre hier erneut abgedruckten, international beachteten Thesen zur Ästhetik des Detektivromans – kommen dank tatkräftiger Hilfe
ihrer zwei- und vierbeinigen Freunde den Übeltätern auf die Spur. Diese Detektivgeschichte
zeigt augenzwinkernd auf die Verwandtschaft von Philosophieren und Detektivieren, blickt hinter die Kulissen des heutigen Universitätsbetriebs und berichtet über eine Weltsensation für die
Kunstgeschichte: den Fund dreier Meisterwerke der Malerei, bislang unbekannter Gemälde
von Hans Holbein dem Jüngeren, Marcel Duchamp und René Magritte – eine spannende Geschichte im Geiste von Dorothy Sayers, Edmund Crispin, Rex Stout und Martha Grimes, stets
getreu dem Slogan: »Nicht alles für die Katz, sondern alles für die Katzen!«
Edgar Allan Wolfe, geb. 1965 in Frankfurt, Studium der Kunst- und Literaturwissenschaft sowie der Philosophie in New York
und Berlin; Lehrtätigkeit an verschiedenen
deutschen Universitäten, seit 2001 freier
Schriftsteller, Verfasser von Detektivromanen; lebt in Thüringen.
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UTB
WERN ER WEI DEN FELD
Die
Europäische
Union
Martin Gessmann
Einladung in
die Philosophie
REI N ER RU FFI NG
Deutsche
Literaturgeschichte
W. F I N K
W. F I N K
W. Fink
Werner Weidenfeld
Martin Gessmann
Reiner Ruffing
Die Europäische Union
Einladung in
die Philosophie
Deutsche
Literaturgeschichte
UTB 3947 M
2013. ca. 250 Seiten, kart.
ca. € 19,99/sFr 28,–
ISBN 978-3-8252-3947-3
Auch als digitale Ausgabe erhältlich
UTB 3981 M
2013. ca. 256 Seiten,
30 s/w Abb., kart.
ca. € 19,99/sFr 28,–
ISBN 978-3-8252-3981-7
Auch als digitale Ausgabe erhältlich
UTB 3998 M
2013. ca. 220 Seiten,
30 farb. Abb., kart.
ca. € 19,99/sFr 28,–
ISBN 978-3-8252-3998-5
Auch als digitale Ausgabe erhältlich
Politik ist heute ohne Europäische Union
kaum denkbar. Umso wichtiger ist es,
ihre Funktionsweise, ihre Entwicklung und
ihre Probleme zu verstehen. Welche Aufgaben erfüllen Rat, Parlament und Kommission? Welche Befugnisse haben EZB,
EuGH und Rechnungshof?
Werner Weidenfeld gibt einen Überblick zu Geschichte, Strukturen und Herausforderungen.
Diese Einladung in die Philosophie vermittelt nicht nur Stoff, den man abfragen
kann, sondern eröffnet eine neue Welt
– oder philosophisch besser gewendet:
Sie lässt die bestehende Welt in neuem
Licht erscheinen. Als Nebeneffekt dieses
Abenteuers erhalten die Leser solides
Grundwissen über die Philosophie.
Carmen Rivero Iglesias, Hg.
Stefan Greif
Literatur der Aufklärung
Literaturwissenschaft elementar
UTB 3997 M
2013. ca. 240 Seiten,
20 s/w Abb., kart.
ca. € 19,99/sFr 28,–
ISBN 978-3-8252-3997-8
Auch als digitale Ausgabe erhältlich
Aufklärung ist mehr als der Ausgang
aus selbstverschuldeter Unmündigkeit:
Stefan Greif stellt die Literatur des 18.
Jahrhunderts als Teil einer eigenständigen, kritischen und praxisorientierten Aufklärungskultur vor. Seine Einführung gibt
einen Überblick über das dramatische, lyrische und epische Spektrum der Epoche
mit zahlreichen Beispielinterpretationen.
Literaturhinweise und Übungsaufgaben
helfen bei der Vertiefung.
Spanische
Literaturgeschichte
Eine kommentierte Anthologie
UTB 3988 M
2013. ca. 300 Seiten, kart.
ca. € 24,99/sFr 34,70
ISBN 978-3-8252-3988-6
Auch als digitale Ausgabe erhältlich
Eine spanische Literaturgeschichte, in
der die Texte gleich mitgeliefert werden:
Überblicksdarstellungen und exemplarische Auszüge aus den wichtigsten Werken mit Kommentaren auf dem neuesten
Stand der Literaturwissenschaft bilden
eine umfassende Einführung.
Was ist Aufklärung? Was war romantisch
an der Romantik? Und wie unterscheidet
man eigentlich Realismus von Naturalismus? Reiner Ruffing gibt darauf klare Antworten in dieser kompakten Übersicht zur
deutschen Literaturgeschichte.
Marcel Erlinghagen,
Karsten Hank
Neue Sozialstrukturanalyse
Ein Kompass für Studienanfänger
UTB 3994 S
2013. ca. 200 Seiten,
40 s/w Abb., kart.
ca. € 16,99/sFr 24,–
ISBN 978-3-8252-3994-7
Auch als digitale Ausgabe erhältlich
Wer die Existenz und Dynamik sozialer
Strukturen verstehen will, muss wissen,
wie das Handeln individueller Akteure
zu kollektiven, strukturbildenden Verhaltensmustern führt. Marcel Erlinghagen
und Karsten Hank machen mit der handlungsorientierten Sozialstrukturanalyse
vertraut, die dazu befähigt, sozialstrukturell relevante Probleme zu erkennen,
zu analysieren und gesellschaftspolitisch
einzuordnen.
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