Auf der CEBIT vorgestellt: Zeta

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Auf der CEBIT vorgestellt: Zeta
Dritte Dimension
Perspektiven
Superflach und mit 3D:
Die neuen Computer
Verkehrslösungen für
Millionen-Städte
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SONDERAUSGABE CEBIT 2012
SAMSTAG, 3. MÄRZ 2012
Staat mit
Potenzial:
Brasilien
Die Hightech-Wirtschaft zeigt
sich trotz Eurokrise und der
Konjunkturschwäche einzelner
Länder in guter Verfassung
T
Bereiche wie Software und
Infrastruktur und der Absatz von
Telekommunikationsgeräten
dürften besonders zulegen
T
Das Partnerland der
Messe bietet gute
Geschäftschancen
CARSTEN DIERIG
I
HILDEGARD STAUSBERG
GETTY IMAGES (2); G DATA; PA/DPA-TMN; MONTAGE: DIE WELT
m Vorfeld einer Messe fragen
Journalisten stets die üblichen
Kennzahlen ab, darunter auch die
Zahl der Aussteller. Das ist auch
bei der weltgrößten Computerschau Cebit in Hannover nicht anders.
Eine exakte Antwort aber kann der zuständige Messevorstand Ernst Raue auch
kurz vor dem Start nicht geben. Noch
immer trudeln Anmeldungen von Unternehmen ein. Raue geht deshalb vage von
„mehr als 4200 Ausstellern“ aus. Das wären mindestens zwei Prozent mehr als
noch ein Jahr zuvor. Darunter befinden
sich auch namhafte Rückkehrer wie
Samsung oder Sharp. Raue ist dementsprechend zufrieden. „Ich denke, es wird
eine starke Cebit.“
Tatsächlich stehen die Vorzeichen gut
für eine erfolgreiche Veranstaltung.
Denn Messen gelten als Spiegelbild des
Marktes. Und die Hightech-Wirtschaft
zeigt sich trotz anhaltender Eurokrise
und erster Konjunkturschwächen in einigen Ländern in unverändert guter Verfassung. Um 1,8 Prozent soll der Markt in
Europa 2012 zulegen, weltweit wird in
der IT- und Telekommunikationsbranche für dieses Jahr sogar ein Plus von 4,3
Prozent auf dann 2,7 Billionen Euro erwartet. Besonders stark sollen dabei die
Bereiche Software und Infrastruktur sowie der Absatz von Telekommunikationsgeräten zulegen. „Die Startbedingungen für die Cebit sind günstig“, sagt
dementsprechend Dieter Kempf, der
Präsident des Technologieverbandes Bitkom. Er spricht von großer Zuversicht
bei den teilnehmenden Unternehmen.
Zumal das Thema IT sowohl in der Wirtschaft als auch für die öffentliche Hand
weiter rasant an Bedeutung gewinne.
Zwar steigt durch diesen Boom die
Sorge, dass sich der Fachkräftemangel
weiter verschärfen konnte, fehlen doch
laut Bundesagentur für Arbeit (BA) allein in Deutschland bereits gut 38 000
IT-Experten. „Und die Schwierigkeit, offene Stellen zu besetzen, nimmt permanent zu“, sagt Klaus Stietenroth, der BARegionalchef für Niedersachsen/Bremen.
„Es wird nicht lange dauern, und wir
werden zusätzliche Probleme bekommen.“ Die Cebit allerdings versucht dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Das
Thema Jobvermittlung steht deswegen
mit im Fokus der Messe. Das Angebot
reicht dabei von Beratung und Talentsuche über eine Online-Jobbörse bis hin
zur Arbeitsvermittlung vor Ort – etwa
über ein sogenanntes Job-Speed-Dating
für Hochschulabsolventen. Sogar Firmen
wie Daimler und Otto sind deswegen
mit einem Stand auf der Cebit vertreten.
Denn sie suchen wie viele andere Unternehmen in Deutschland IT-Fachkräfte.
Thematisch steht in diesem Jahr „Managing Trust“ im Mittelpunkt, also die
Zusammengefügt ergibt das Messe-Puzzle ein Gesamtbild der Branche: Von neuer Technik und IT-Lösungen über Forschung bis hin zu Sicherheit im Netz
Auf Erfolgskurs
Die IT-Branche erwartet ein gutes Jahr. Die Cebit ist ein Stimmungsbarometer
Herausforderungen rund um Vertrauen
und Sicherheit in der zunehmend digitalen Welt. So geht es beispielsweise darum, wie Unternehmen den Zugriff auf
ihre Daten kontrollieren können. Das
Oberthema wird aber nicht nur im Geschäftskundenbereich „Cebit Pro“ zu
finden sein. Auch die anderen drei Messeschwerpunkte – die Verwaltungssparte
„Gov“ sowie der Forschungszweig „Lab“
und drittens der Privatbenutzerbereich
„Life“ – beschäftigen sich mit diesen
Problemen Schließlich ist vielen Ver-
brauchern mehr als unwohl bei dem Gedanken, dass Profile von ihren InternetEinkäufen erstellt, ihre Surfgewohnheiten mitgeschnitten und die Daten womöglich weitergegeben werden. „Wenn
digitale Geschäftsmodelle auf Dauer tragen sollen, ist das Vertrauen der Anwender unerlässlich“, kommentiert BitkomChef Kempf.
Diese Vierteilung der Messe ergibt
sich aus dem über die Jahre gewachsenen Selbstverständnis der Cebit, die sich
als Messe für alle sieht: vom Schüler bis
ÖFFNUNGSZEITEN UND TICKETS
Die Cebit lädt vom 6. bis zum 10. März in
die Hallen auf dem Messegelände Hannover ein. Geöffnet ist täglich in der Zeit
von 9 bis 18 Uhr. Das Tagesticket kostet
39, das Dauerticket 89 Euro. Schüler,
Studenten oder Auszubildende zahlen für
ein ermäßigtes Ticket 19 Euro. Die Ermäßigung gilt nur für Eintritt am Samstag, den 10. März. Neu gestaltet wurde
das Informationszentrum auf dem Messegelände. Besucher können sich hier in
der Internet Lounge entspannen und
Serviceleistungen wie Autovermietung,
Copyshop sowie Angebote von Hannover-Tourismusinformation oder der
Zimmervermittlung nutzen.
Fachbesucher haben die Möglichkeit
an geführten Messerundgängen teilzunehmen. Angeboten werden insgesamt
sechs Touren, die zu den wichtigsten
Innovationen und Exponaten der
jeweiligen Themenbereiche führen. jm
Weitere Informationen in Internet:
zum Softwareunternehmer: „Es ist für
jeden etwas dabei“, sagt Ernst Raue. 2011
hatte die Deutsche Messe AG als Veranstalter das Konzept auf das Vier-SäulenModell umgestellt. Privatbesucher spielen dabei eine große Rolle. In der Internetgesellschaft gibt es durch Web 2.0
und die sozialen Netzwerke keine Grenzen mehr zwischen Konsumenten und
Produzenten“, hieß es damals. Eine
Cebit ohne einen starken Anteil von
Fachbesuchern werde es aber nicht geben, sagt Raue, der die Zahl von 339 000
„Die Zeit,
als die Messe
eine reine
Produktschau
war, ist vorbei“
Ernst Raue
Vorstand Deutsche Messe AG
www.cebit.de
Besuchern aus dem Vorjahr nach Möglichkeit übertreffen will. Einen Großteil
der Gäste zieht es dabei auf den messebegleitenden Kongress. Immerhin ist die
Liste der Referenten mit Managern von
Google, Ebay, Facebook, Amazon, HP,
IBM, Microsoft oder Vodafone reichlich
prominent besetzt. Raue spricht sogar
vom bedeutendsten ITK-Kongress weltweit. „Die Zeit der reinen Produktschau
von früher mit neuen Computer, Druckern und Handys ist vorbei“, sagt der
Manager mit Verweis auf rund 1000 Seminare, Foren und Vorträge. Die Cebit
sei längst mehr als nur eine Messe.
Auf ihre Kosten kommen innovationssuchende Besucher dennoch. Mehrere
Tausend Neuheiten haben die Aussteller
bereits angekündigt. Im Bereich „Cebit
Life“ zum Beispiel finden Technikbegeisterte alles rund um Internetdienste,
Apps, Gaming-Hardware und -Komponenten sowie digitalen Lifestyle. Mit den
Intel Extreme Masters findet diesmal sogar die Weltmeisterschaft der Computerspieler auf der Cebit statt. Eröffnet
wird die Messe von Bundeskanzlerin Angela Merkel, der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff – Brasilien ist
2012 Partnerland der Cebit – und von
Eric Schmidt, dem Verwaltungsratschef
des Suchmaschinen-Riesen Google.
B
rasilien war in den vergangenen
Jahren für viele Überraschungen
gut. Das Land befreite sich aus
der Schuldenfalle, fuhr seine Inflation
auf europäische Maßstäbe runter, baute
seine Außenhandelsüberschüsse massiv
aus und legte sich ein Polster an Währungsreserven zu: Der taumelnde Gigant
der 1980er-Jahre wurde zum bestaunten
Wirtschaftswunderland Lateinamerikas.
Was war geschehen? Unter Fernando
Henrique Cardoso, einem tüchtigen und
mutigen Präsidenten wirtschaftsliberalen Zuschnitts, begann eine Sanierungsphase, an die der seit 2003 regierende
Luiz Inacio Lula da Silva anknüpfte, was
viele dem ehemals linksradikalen Gewerkschaftsführer nicht zugetraut hatten. Unter seiner seit Anfang 2011 regierenden Nachfolgerin Dilma Rousseff, einer ehemaligen Guerrillera, soll nun ein
weiteres Kapitel aufgeschlagen werden:
Die Präsentation Brasiliens als eine der
aufstrebenden Mächte im Bereich der
Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Die ideale Plattform
ist die Cebit. Und Frau Rousseff hat ihr
Ziel für Hannover klar formuliert: „Wir
wollen uns weltweit als eines der wichtigsten IKT-Länder positionieren“.
Längst hat sich das fünftgrößte Land
der Welt im IKT-Bereich solide aufgestellt: Es ist weltweit der sechstgrößte
Markt für IKT – vor Großbritannien und
Japan. 2010 produzierten IKT-Unternehmen in Brasilien Waren und Dienstleistungen im Wert von gut 81 Milliarden
Dollar – etwa vier Prozent des brasilianischen BIP. Mit 72 Millionen verkauften
PC war das Land 2010 der weltweit drittgrößte PC-Markt. Brasilien war das erste
Land der Welt, das elektronische Wahlurnen einführte. Längst ist es Usus, dass
staatliche Stellen untereinander und mit
Bürgern per Internet kommunizieren.
Brasiliens Branchenverband Brasscom
geht davon aus, dass der ITK-Binnenmarkt bis 2020 ein Volumen von 150 bis
200 Milliarden US-Dollar erreichen
wird. 2010 wurden im brasilianischen
IKT-Sektor von nationalen und ausländischen Anlegern 100 Milliarden Dollar investiert, ein Plus von 15 Prozent gegenüber 2009. Das amerikanische Consultingunternehmen Gartner̀s Research
rechnet bis 2014 mit weiteren 128 Milliarden Dollar. „Brasilien hat sich gut positioniert, davon sollten deutsche Firmen
noch mehr profitieren“, so Christoph
Schmidt, Geschäftsführer des Lateinamerikavereins Hamburg. Brasiliens Telekommunikations- und Informationsstruktur sei mit 170 Millionen Mobiltelefonen und 14 Millionen Breitbandanschlüssen schon jetzt beeindruckend.
„Wir erwarten zweistelliges Wachstum“
Dieter Kempf, Präsident des Branchenverbands Bitkom, über die Faszination von Technik, Messeneuheiten und Wachstumspotenziale
DIE WELT: Herr Kempf, die Cebit
steht für Technik-Faszination und
Produktneuheiten. Was sind die
Highlights in diesem Jahr?
DIETER KEMPF: Eine so internationale
Messe wie die Cebit ist mehr als eine
Produktschau. Sie bietet die Chance,
Themen zu fokussieren, die die Branche
bewegen. Beim mobilen Internet tut
sich viel: Tablet Computer sind extrem
populär, Breitband-Verbindungen über
Funk werden immer schneller. Ein weiterer Trend ist Cloud Computing, also
die Verlagerung komplexer IT-Leistungen in das Netz. Dadurch gewinnen
auch IT-Sicherheit und Datenschutz
weiter an Bedeutung. Die Branche sucht
zu diesen Themen den Dialog mit der
Politik.
Ist ein ganz neuer Trend erkennbar?
Cloud Computing ist ein ganz wichtiger
Trend. Der Markt dafür wird allein 2012
um 50 Prozent wachsen. „Big Data“, also
die hochsichere Verarbeitung großer Datenmengen, ist ein zweiter Megatrend.
In Unternehmen mit mehr als tausend
Mitarbeitern lagern durchschnittlich
mehr als 200 Terabyte Daten. Ein dritter Trend sind Cyberphysical Systems,
also die autonome Steuerung von Maschinen, Anlagen und Prozessen über
das Internet. Und dann sehen wir am
Horizont mobile Superbreitbandnetze
mit Übertragungskapazitäten von mehr
als einem Gigabit pro Sekunde. Die Innovationen gehen uns nicht aus.
Was fasziniert Sie am meisten?
Die Innovationsgeschwindigkeit des Internets: Online- und Offline-Welt sind
für viele längst verschmolzen, wir organisieren einen Großteil unseres Lebens im Netz. Und doch stehen noch
große Veränderungen bevor: Intelligente Netze werden unsere Energieversorgung, Mobilität, Gesundheit
und Bildung revolutionieren. Geräte
mit künstlicher Intelligenz
und neue ortsbezogene
Dienste werden den Alltag weiter erleichtern.
Die Branche erwartet, dass 2012 der
Umsatz erstmals die Marke von 150
Milliarden Euro knackt. Wo sind die
stärksten Wachstumspotenziale?
Der Markt für Informationstechnologie
wächst dynamischer als die Telekommunikation. Innerhalb des IT-Markts legt
die Software am stärksten zu. Bei der
Hardware boomen einzelne Gerätegruppen besonders stark, etwa Tablet-Computer mit plus 20 Prozent. In der Telekommunikation bringen vor allem mobile Datendienste neue Umsätze.
Die „Cloud“ war das Thema
der Cebit 2011. Vielen Anwendern fehlt aber das
Vertrauen. Löst sich die
Wolke auf, bevor sie
sich füllt?
Dieter Kempf:
Der Bitkom-Präsident
ist auch Chef der
Firma Datev
PA/DPA/ GAMBARINI
Im Gegenteil. Wir erwarten in den kommenden Jahren durchgängig zweistelliges Wachstum. Viele Privatanwender haben Cloud-Dienste schon genutzt, bevor
sie überhaupt so genannt wurden – etwa
Fotoalben im Netz. Jeder fünfte Internetnutzer macht in der Cloud schon Sicherheitskopien. In Unternehmen sprechen ebenfalls viele Gründe für die
„Wolke“: Sie bezahlen nur Ressourcen,
die sie tatsächlich online nutzen, und
müssen weniger Hardware anschaffen.
Dabei muss höchste Sicherheit garantiert werden – und genau in diesem
Punkt sind die in Deutschland tätigen
Anbieter besonders gut.
Bremst das mangelnde Vertrauen das
Wachstum in der digitalen Welt aus?
Noch nicht, aber es gibt tatsächlich eine
recht große Gruppe von Internetnutzern, die viele Möglichkeiten des Webs
bisher wegen Sicherheitsbedenken nicht
nutzen. Hier müssen wir noch viel Aufklärungsarbeit leisten. Ein gutes Argument für die Cloud ist zum Beispiel,
dass Sicherheitskopien auf den Servern
der Anbieter viel besser abgesichert sind
als auf jeder privaten Festplatte und vielen betriebseigenen Rechnern.
Wie lassen sich Ihrer Meinung nach
Datenschutz und Datensicherheit in
unserer immer stärker vernetzten
Welt noch besser garantieren?
Beim Datenschutz kommen immer drei
Dinge zusammen: Technische Sicherheit, die richtige Organisation, was zum
Beispiel Zugriffsrechte auf Informationen in Unternehmen angeht, und ein
vernünftiges Datenschutzrecht, das die
Interessen von Verbrauchern und Wirtschaft in einen guten Ausgleich bringt.
Außerdem ist jeder einzelne gefordert,
mit seinen eigenen Daten aufmerksam
umzugehen. Dabei helfen wir als Bitkom
durch Leitfäden und seit kurzem auch
durch ein kostenloses Online-Training.
Informationstechnologie- und Telekommunikations-Firmen
klagen
über Fachkräftemangel. Ist die Bran-
che so uninteressant für den Nachwuchs?
Es interessieren sich sehr viele junge
Leute für die IT-Branche, aber der Bedarf wächst noch schneller. In der Informatik sind technisch-mathematische
Fähigkeiten gefragt. Wir konkurrieren
mit Branchen wie Maschinenbau, Fahrzeugindustrie oder Elektroindustrie um
die gleichen Nachwuchskräfte. Dabei
verfolgen wir aber ein gemeinsames
Ziel: Wir wollen insgesamt mehr junge
Menschen für technische Themen begeistern. Das ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Dazu müssen wir
als Branche auch an unserem Image arbeiten. IT ist nicht seitenlange Programmzeilen eintippen, bis in die Nacht
arbeiten und sich primär von Cola und
Pizza ernähren. IT ist ein sehr kommunikativer, hochkreativer Prozess – und
die Firmen bieten einzigartig flexible
Arbeitsbedingungen, um Beruf und Privatleben bestmöglich zu koordinieren.
Das Gespräch führte Jens Kohrs
SEITE WR2
D I E W E LT
S A M S TAG , 3 . M Ä R Z 2 012
CEBIT 2012
AUF DER CEBIT VORGESTELLT
NavGear 5: Die Pearl
Agency präsentiert auf
der Cebit das NavGear
5-Navigationssystem mit
Android „StreetMate
GTA-50-3D“. Die neue Software soll u. a. die Routenführung noch
komfortabler machen. Im Fall eines Staus gibt es ergänzende
Informationen zur zusätzlichen Wegstrecke und zur veränderten
Reisedauer. Mehr Service verspricht das „StreetMate“ bereits vor
Antritt der Fahrt. Abrufbar sind u. a. Wetterinformationen und
Benzinpreise. Das Display soll auch bei Sonnenschein gut ablesbar
sein. Dank des eingebauten Akkus leistet das Navi auch außerhalb
des Autos bis zu zwei Stunden Dienst. Als Betriebssystem wird
Android 2.3 verwendet. Der Speicher ist auf 32 GB erweiterbar.
Tenderkey: Die Ubin
AG will für mehr Datensicherheit bei der
Arbeit in Netzwerken
mit ihrem Tenderkey sorgen. Das Gerät in Form eines USB-Sticks
ermöglicht die Kontrolle, welcher Mitarbeiter auf welche Unternehmensdaten zugreifen darf. Das Gerät liest über einen Streifensensor den Fingerabdruck des Nutzers ein und gleicht ihn mit
hinterlegten biometrischen Daten ab. Sensible Daten innerhalb
eines Unternehmens-Netzwerks können so geschützt werden.
Biometrie und Verschlüsselung erfolgen nur innerhalb des Sticks.
Aus den auf dem Key gespeicherten Daten kann der Fingerabdruck selbst nicht wieder ausgelesen werden. Bei Verlust des
Geräts sei somit jede Form der Manipulation ausgeschlossen.
Penclic Mouse: Einfache Bedienung und hohe
Präzision verspricht das Unternehmen Penclic
mit seiner stabförmigen Computermaus. Gegenüber den Vorgängermodellen sollen die
Neuen laut Hersteller ein schlankeres Design
aufweisen, mehr Komfort bieten und zudem viel
ergonomischer sein. Mit der neuen Maus sollen
die Nutzer die Feinmotorik der Fingerspitzen
für die Arbeit am Bildschirm noch besser einsetzen können. Damit sei eine entspanntere
Arbeitshaltung möglich, verspricht der Hersteller. Die Penclic Mouse wird in zwei Modellen angeboten. Neben der Funkmaus R2 gibt
es die Kabelmaus D2.
Laser-Projektor: Auf die Blue-Laser-Technologie setzt das Unternehmen BenQ bei seinen neuen Projektoren LX60ST und
LW61ST. Die Laserlichtquellen sollen bis zu 20 000 Stunden und
damit dreimal so lange wie eine normale Lampe halten. Die Lampen sollen zudem schneller betriebsbereit sein, und für die Herstellung wird kein Quecksilber verwendet. Die Helligkeit liegt laut
Hersteller bei 2000 ANSI-Lumen und das Kontrastverhältnis gibt BenQ mit sehr
hohen 80 000:1 an. Die
beiden Beamer unterscheiden sich in der Auflösung,
der LX60ST hat einen XGAChip (1024x768), der LW61ST
bietet 1280x800 Pixel.
PEARL AGENCY; PENCLIC; UBIN AG; BENQ
Der digitale
Service für
unterwegs
Mehr als eine Ansichtssache
Dreidimensionale Lösungen sind für Entwickler, Hersteller und die Nutzer von besonderem Interesse
Die Entwicklungen bieten im
Sicherheitsbereich und beim
Arbeiten mit Computern eine
Reihe zusätzlicher Möglichkeiten
T
KLAUS LÜBER
D
ie die neuesten Mobiltelefone
sind vor allem eines: kleine
Hochleistungscomputer
mit
Netzzugang. Und so werden sie auch genutzt. Laut einer Studie von TNS Infratest im Auftrag des Bündnisses Initiative
D21 nutzt etwa jeder vierte Deutsche das
mobile Internet, beinahe jeder Zweite
(43 Prozent) kann sich vorstellen, ausschließlich über einen mobilen Zugang
ins Netz zu gehen. Robert A. Wieland,
Gesamtvorstandsmitglied der Initiative
D21 und Geschäftsführer der TNS Infratest GmbH, ist überzeugt, dass mit den
neuen Geräten die Hemmschwelle fällt,
digitale Medien zu nutzen: „Die Möglichkeiten durch Apps und weitere
Dienste sind so reizvoll, dass wir sagen
können: Die digitale Gesellschaft von
morgen wird eine mobile digitale Gesellschaft sein.“
Das mobile Internet boomt und das
wirkt sich natürlich auch auf die Geräte
aus. Mehr Rechenleistung, größere Displays und höhere DatenübertragungsraANZEIGE
Welche Software
macht es dem Mittelstand
besonders einfach
?
www.datev.de/mittelstand
ten sind die wichtigsten Hardwaretrends der aktuellen Smartphone-Generation. Mittlerweile haben die aktuellen
Spitzenmodelle der führenden Hersteller schon vier Prozessorkerne, wie zum
Beispiel im Huawei Ascend D quad, dem
aktuell wohl schnellsten Smartphone.
Ebenso wichtig wie die Rechenpower
scheint aber die Fähigkeit zu sein, mit
hohen Datenübertragungsraten umgehen zu können. So können die neuen
Smartphones mittlerweile im neuen
Mobilfunkstandard LTE (Long Term
Evolution) senden. Das heißt, in einer
Geschwindigkeit, die es mit jedem
schnellen Breitbandanschluss aufnehmen kann. Theoretisch können Downloadgeschwindigkeiten mit bis zu 100
Megabit pro Sekunde erzielt werden.
Möglich ist das, weil sich die vorhandenen Frequenzen erheblich besser ausnutzen lassen. Die Netze sind sozusagen
intelligenter. Für Anfang März ist das
bislang erste LTE-Smartphone für den
deutschen Markt angekündigt: das von
Vodafone vertriebene HTC Velocity 4G.
Doch nicht nur bei der technischen
Geräteausstattung hat sich Einiges getan. Auch bei der Software bahnt sich eine kleine Revolution an. In den nächsten Jahren werden Desktop-Betriebssysteme mit den Betriebssystemen für mobile Geräte verschmelzen, meinen Experten. Cloud-Dienste, also die Möglichkeit, Daten online auf einem Server zu
speichern, um sie dann auf sämtlichen
Geräten abrufen zu können, werden diese bis dato noch getrennten Systeme immer weiter zusammenführen und so immer mehr Nutzungsmöglichkeiten
schaffen.
Neue Produkte gibt es auch
im Bereich der Ortungstechnik
und bei den Routern
T
STEFANIE GAFFRON
E
s passiert wohl jeden Tag in
Besprechungen.
„Immer
wieder vergehen peinliche
Minuten, bis der Vortragende den einzigen Anschluss
im Raum für seinen Projektor erreicht
hat und die Präsentation endlich für alle
sichtbar ist“, sagt Philipp Slusallek, Professor für Computergraphik an der SaarUniversität und wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).
Forscher des Intel Visual Computing
Institute der Universität des Saarlandes
entwickelten mit der Software NetVFB
eine praktische Lösung. „Wenn NetVFB
auf dem Computer installiert ist, kann
jede Anwendung das von ihr erzeugte
Monitorbild in einen virtuellen Bildspeicher (Framebuffer) packen, so dass dieses auch im Netzwerk als abrufbarer
Dienst sichtbar ist“, erklärt Alexander
Löffler, der gemeinsam mit Forschern
am Intel Visual Computing Institute die
Software entwickelt hat. Die im Konferenzsaal verfügbaren Anzeigegeräte werden ebenfalls im Netzwerk als Dienste
dargestellt. „Die Präsentation lässt sich
dann per Knopfdruck auf das gewünschte Display schalten, übertragen wird sie
per Internet“, so Löffler.
Klein sind neue Beamer. Der LEDBeamer Joybee GP2 wiegt nur etwas
mehr als ein halbes Kilogramm und soll
vor allem Fotos, Spiele und Videos projizieren. Mit zwei Modellen zeigt BenQ
die weltweit ersten Projektoren mit Laser-Technologie. Sie versprechen bis zu
20 000 Stunden Leuchtkraft und geringen Energieverbrauch im Eco-Modus.
PA/DPA-TMN/DEUTSCHE MESSE HANNOVER
Smartphones sind
Telefone und vor
allem Minicomputer
Cloud Computing und dreidimensionale Darstellung sind wichtige Trends in der IT-Branche. Viele nutzen die Möglichkeiten der
„Wolke“und speichern Daten wie Fotoalben oder Sicherheitskopien per Internet im Netzwerk eines Dienstleisters
3D ohne Brille begeisterte im vergangenen Jahr die Messebesucher. Auch
2012 gibt es interessante Entwicklungen.
So stellt die Firma AOC den Monitor
d2357Ph vor. Das 3D-Modell mit LEDHintergrundbeleuchtung simuliert 3D
sogar mit 2D Material. Auch Fujitsus Hybrid-Monitor lässt den Nutzer entscheiden, ob er lieber 2D oder 3D schauen
möchte. Neuigkeiten gibt es auch im Bereich Notebooks, Tablets und Ultrabooks. Intel plant 300 Millionen Dollar
in die Entwicklung von Ultrabooks zu
investieren. Mit den besonders flachen
Subnotebooks will Intel das Notebook-
geschäft wieder ankurbeln. Das dünnste
Ultrabook der Welt, das Aspire S5, stellt
Acer in Hannover vor. Ultrabooks sind
Intels Antwort auf Apples MacBook Air.
Das Ultrabook von Acer ist 15 mm dünn
und 1300 Gramm leicht. Die Bildschirmdiagonale misst 13.3 Zoll bei einer Auflösung von 1366 x 768 Pixel. Das Besondere
am Aspire S5 ist, dass alle Anschlüsse
verborgen sind und erst aus dem Gehäuse herausfahren, wenn man auf einen
Knopf auf der Tastatur drückt. Der
Alienware X51 Desktop-Computer von
Dell ist dagegen als Eintrittskarte in die
hochauflösende HD-Spielewelt gedacht.
Ein „Pfundskerl“ ist der neue Tablet-PC
Stylistic M532 von Fujitsu mit etwa 500
Gramm Gewicht. Das Betriebssystem
Android 4.0 Ice Cream Sandwich soll
Business-Anwender und private Nutzer
zufriedenstellen. Die neuen Fritz-Boxen
6842 und 6810 nutzen dagegen bereits
den neuen Mobilfunkstandard LTE
(Long-Term-Evolution). Hersteller AVM
hat beide Modelle speziell für den LTEEinsatz entwickelt.
Tradition haben auf der Cebit auch
Innovationen zum Thema Beobachtung,
Identifikation und Verbrechensbekämpfung. So haben Fußballtrainer durch an
Spieler und Ball befestigte Miniatursender die Möglichkeit, bereits während des
Spiels oder Trainings alle relevanten Informationen auf einem Tablet-Computer
ansehen und auswerten zu können. Das
Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen ISS entwickelte mit „Redfir“ eine
funkbasierte Ortungstechnologie, die
Personen und Objekte in Echtzeit und
mit hoher Genauigkeit lokalisiert. Funkbasierte Technologien haben gegenüber
videobasierten Trackingsystemen auch
den wesentlichen Vorteil, dass selbst optisch verdeckte Objekte problemlos verfolgt werden können.
Die Bundesdruckerei präsentiert ihr
neues Programm „3D-Face“. Dieses verbindet eine dreidimensionale Gesichtserkennung mit elektronischer Personalisierung von Ausweisdokumenten. Einsatz kann es beispielsweise bei der Passagierabfertigung auf Flughäfen finden
und für noch mehr Sicherheit und Effizienz sorgen. Auch Betrüger könnten es
künftig schwerer haben. Bankkunden
können das neue „Midentity App Security Tool“ nutzen. Die Sicherheitslösung
von Kobil Systems soll vertrauliche
Transaktionen wie Onlinebanking und
andere Datenabrufe sicher machen.
Entspannung verspricht eine Firma
aus Schweden. Damit es in Handrücken,
Unterarm und Schulter bei lang anhaltender Computerarbeit nicht zwickt und
zwackt, ist die PC-Maus von Penclic mit
einem integrierten Stift ausgestattet.
Der Mauszeiger folgt den Bewegungen
des Stiftes und der Unterarm muss nicht
bewegt werden. Das soll helfen, Verspannungen in Nacken, Handrücken und Unterarm zu vermeiden.
Belastungen einer ganz anderen Art
spürt der Kartoffel-Dummy TuberLog
der Firma Esys auf. Das Berliner Unternehmen mischt seine Hightech-Kartoffel
unter echte Erdäpfel. Diese misst dann
die während der Ernte auftretenden
Stoßbelastungen. Weitergegeben und
empfangen werden alle Daten u. a. über
Bluetooth-Schnittstellen.
Landwirte
können durch diese Technik herausfinden, ob und wann ihre Früchte bei Ernte
oder Transport beschädigt werden.
Arbeitsplätze der Zukunft
In der Halle 26 stellen Entwickler und Wissenschaftler aktuelle und künftige Forschungstrends vor
Die Exponate reichen von
Green-IT über Haushaltsroboter
bis zu neuer Klinik-Software
T
STEFANIE GAFFRON
B
islang war es die Halle 9, die während der Cebit eine besondere
Anziehungskraft hatte. Doch ein
Dachschaden zwang das Mekka für Tüftler, Forscher und Entwickler kurz vor
Messeeröffnung zum Umzug. Die Standnummern sind zwar geblieben, doch die
Technikkonzepte findet man diesmal in
Halle 26: Internet der Zukunft, menschenähnliche Roboter, 3D Technologien
zum in die Luft malen oder intelligente
IT-Lösungen für Stadtmenschen.
„Im Cebit lab kann man auch die
vierte industrielle Revolution erleben: das Internet der Dinge“, sagt
Reinhard Karger vom Deutschen
Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Saarbrücken
(DFKI). Intelligenz aus dem
Internet ist unverzichtbar,
wenn Haus und Hof vernetzt werden sollen. Das
DAI-Labor der TU Berlin
vereint dazu Assistentensysteme in einer Box, die mit
Apps aus einem Online-Store
bestückt wird. Auch beim Thema
intelligente Stromnetze in Kombination
mit Elektromobilität ist das DAI-Labor
mit einem Programm für Elektroautos
vertreten, das auf dem Smartphone den
aktuellen Energieverbrauch, den Ladestand der Batterie und den Standort der
nächsten Stromtankstelle anzeigt.
Wie virtuelle und reale Welt zusammenarbeiten, zeigt auch das DFKI mit
„RadSpeech“ am mobilen Arbeitsplatz
eines Radiologen: Per Sprachkommando
können Ärzte elektronische Patientenakten auf einem Tablet-PC abrufen und
Den HaushaltsRoboter
entwickelte
das Karlsruher
Institut für
Technologie (KIT)
KIT/NILS GRÄBER
+
über Untersuchungsergebnisse und Bildmaterial abrufen lassen.
Die Forschungsinitiative HANA Oncolyzer will die bei Business-Software verwendete In-Memory-Technologie auch
für Klinikärzte nutzbar machen. Dafür
haben sich Forscher des Instituts für Pathologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin, des SAP Innovation Center
Potsdam und des Hasso-Plattner-Instituts der Universität Potsdam zusammengeschlossen. Sie präsentieren eine
Tablet-Anwendung, mit der sich u. a. die
Behandlungsgeschichte eines Patienten
oder einer Gruppe mit ähnlichem Krankheitsbild mobil studieren lassen.
Während Krankenhäuser noch weitestgehend frei von Robotern sind,
könnte diese Helfer im Haushalt bald
Realität werden. Das Karlsruher Institut
für Technologie (KIT) präsentiert Armar
III. Der hochentwickelte humanoide Roboter demonstriert in einer Küche, wie
er seine Umgebung wahrnimmt und beispielsweise Saft aus dem Kühlschrank holt. Die Maschine
stellt auch Geschirr in die
Spülmaschine und soll
weitere Tätigkeiten erlernen. Das Oldenburger Institut für Informatik (OFFIS) zeigt Nano-Roboter
mit grandioser „Fingerfertigkeit“. Sie arbeiten
sehr präzise und sollen Werkzeuge und
Proben mit einer Genauigkeit im Bereich
einzelner Nanometer positionieren können.
Einen Blick in die Zukunft zeigen Forscher des Hasso-Plattner-Instituts mit
ihrem Projekt „Imaginary Interfaces“.
Wer den Fernseher einschalten möchte,
zeichnet per Handbewegung den Schalter der Fernbedienung auf die Armlehne.
Hinter dem Demonstrations-Interface
steht ein spezielles Set aus Tiefenkameras, das jede Berührung erkennt und in
Steuerkommandos umsetzt. Gezeigt
wird auch die dreidimensionale Ansicht
von Landschaften auf Tablets oder
Smartphones. Dabei erlaubt die Entwicklung des Instituts die interaktive Visualisierung dreidimensionaler Modelle
– unabhängig von deren Komplexität.
Neues zum Forschungsthema Green
IT kommt vom Institut für Softwaresysteme auf dem Umwelt-Campus Birkenfeld der Fachhochschule Trier. Präsentiert werden Ergebnisse des Projektes
Green Software Engineering. Green IT
im Fokus hat auch das Augsburger Softwareunternehmen baramundi. Das
Green IT Modul „bMS 8.7“ der Firma
unterstützt Unternehmen, um ihre IT
energieeffizienter gestalten zu können.
Und wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus? Die Fraunhofer Gesellschaft
zeigt Einblicke in ihrer „Fraunhofer
ANZEIGE
Mit wem kann
der Mittelstand
immer rechnen
?
www.datev.de/steuerberater
Stadt“ während der Messe. So ziehen
Wolken über den Schreibtisch der Zukunft. Die Lichtdecke „Virtual Sky“ setzt
sich aus quadratischen LED-Kacheln zusammen und bildet die dynamischen
Lichtverhältnisse nach, die vorbeiziehende Wolken erzeugen. Der „nLightened Workplace“ nutzt dabei die hohe
Auflösung und zusätzliche Interaktionsmöglichkeiten der neuesten Bildschirmgeneration, um die Arbeit effektiver zu
gestalten. Der Arbeitsplatz enthält zwei
horizontale Multitouch-Displays sowie
einen virtuellen Desktop mit frei skalierund drehbaren Fenstern.
S A M S TAG , 3 . M Ä R Z 2 012
D I E W E LT
SEITE WR3
CEBIT 2012
AUF DER CEBIT VORGESTELLT
Aspire S5: Mit dem neuen Aspire S5 stellt Acer nach eigenen
Angaben das dünnste Ultrabook der Welt vor und will so in diesem Bereich neue Maßstäbe setzen. An der stärksten Stelle messe
das S5 nur 15 Millimeter, heißt es von Seiten des Herstellers. Acer
will mit dem Ultrabook elegantes Design mit höchster Leistung
verbinden. Das neue Energiemanagement „Acer Green Instant
On“ stelle sicher, dass das Acer Aspire S5 in 1,5 Sekunden aus dem
„Sleep-Modus“ aufwacht und sofort einsatzbereit ist. Trotz der
schlanken Form des Notebooks muss der Nutzer nicht auf eine
umfassende Auswahl an Schnittstellen verzichten, verspricht Acer.
Zeta: Das Scannen
gebundener oder gehefteter Dokumente
ist oft mühsam und
zeitaufwändig. Die
Zeutschel GmbH will
zeigen, dass es auch einfacher geht. Der neue Scanner
Zeta soll den Ablauf des Büroalltags erleichtern, indem Vorlagen
nicht mehr ausgeheftet werden müssen. Der Hersteller Zeutschel
wirbt mit einer einfachen Handhabung der Technik. Per Touchscreen soll sich das Gerät intuitiv bedienen lassen. Die Software
entfernt störende Elemente wie Lochung oder Aktenordnermechanik aus den Scanns und rückt schiefe Seite gerade.
MyNote Pen: Die Firma Aiptek präsentiert mit MyNote Pen
einer Ergänzung für alle diejenigen, die das iPad gerne für
Zeichnungen, Notizen oder Malerei verwenden möchten. Der
kleine Empfänger wird am iPad angeschlossen und ist nach der
Installation einer App sofort einsatzbereit:
Aus dem iPad wird ein mobiler Zeichenblock. Die Touch-Funktion des Displays wird im Betrieb deaktiviert.
Damit die Nutzer die Hand oder
Finger beim Zeichen und
Schreiben bequem auflegen. Die Daten lassen
sich danach bequem
verwalten oder versenden.
ProFIF: Eine neue Einzelraum-Temperaturregelung wurde an der
TH Wildau entwickelt. Bei den bisher am Markt erhältlichen Systemen muss das System vom Benutzer programmiert werden: Die
Bewohner geben die Zeiten ihrer Abwesenheit selbst ein. Das
proFIF System dagegen soll selbstlernend sein. Der Nutzer wählt lediglich
eine von ihm gewünschte Wohlfühltemperatur. Durch Anwesenheitssensoren merkt sich das System, zu welchen
Zeiten geheizt werden muss, und wann
die Temperatur abgesenkt werden kann.
Auch unregelmäßige Anwesenheit, etwa
durch Schichtarbeit, soll vom System
berücksichtigt werden.
ACER; ZEUTSCHEL GMBH; AIPTEK; TH WIDAU/KIEBACK&PETER
Lösungen für Millionen-Städte
Ob Verkehr oder
Umwelt: IT-Lösungen
für Metropolen
wie Sao Paulo mit
zwölf Millionen
Einwohnern sind ein
Zukunftsgeschäft
Der Bereich „Urban Solutions“ bietet Ideen für den Umgang mit riesigen Datensätzen
Die Zahl der Mega-Cities
nimmt weltweit zu. Sie stellen
besondere Herausforderungen
an Verwaltung sowie Verkehrsund Umweltmanagement
T
STEFANIE GAFFRON
GETTY IMAGES
B
ereits 2015 soll es weltweit
22 Städte mit mindestens
zehn Millionen Einwohnern
geben. Sao Paulo, mit mehr
als zwölf Millionen Einwohnern die größte Stadt des Cebit-Partnerlandes Brasilien, hat diese Grenze längst
überschritten – mit all ihren Schattenseiten, auch was Verkehrs- und Umweltbelastung und die Verwaltung von Megastädten. Anregungen, wie Metropolen
diese Probleme angehen können, bietet
die Cebit im Bereich „Urban Solutions“.
So müssen Behörden und Energieversorger solcher Städte gigantische Datenmengen verwalten. Die Firma Rittal
stellt Rechenzentren für unterschiedliche Unternehmensgrößen vor. Von IBM
kommen zudem mit dem „Intelligent
Operations Center“ Lösungen, um riesige Datenmengen zu bewältigen. Zudem
gibt es Programme, die unstrukturierte
Informationen sinnvoll ordnen können.
Durch das Thema Mega-Städte und
Mobilität ist auch Autohersteller Audi
erstmals mit einem eigenen Stand auf
die CeBIT und stellt mit der „Urban Future Initiative“ internationale Konzepte
vor, die Lösungen zur mobilen Urbanität
zeigen. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
präsentiert mit dem „EO smart connecting car“ ein extrem bewegliches Auto, das durch Module wachsen oder
schrumpfen kann. Der Prototyp passt
sich damit an die jeweilige Verkehrssituation an. Die Räder lassen sich um 90
Grad drehen, so dass EO auch seitwärts
einparken kann. Ziel ist, dass das Fahrzeug später autonom fährt und beispielsweise selbst einparkt oder an Ladestationen andockt. Durch Sensoren im und am
Fahrzeug empfängt das Auto Verkehrsin-
Fehlender Nachwuchs
Deutschlandweit können etwa 38 000 Stellen nicht besetzt werden
JENS KOHRS
D
ie „Technical Consultants“ machen Henrik Schürmann die
größten Probleme: Er findet keine. Die Informatiker, die in Projekten bei
Kunden die Web Content Management
Software der Hamburger CoreMedia AG
implementieren, müssen technisch versiert sein, offen für Kundenkontakte sein
und eine hohe Reisebereitschaft mitbringen: „Das ist für uns das schwierigste
Anforderungsprofil“, sagt Personalmanager Schürmann. Wie die Hamburger suchen viele Hightech-Firmen Fachkräfte.
Quer durch alle Branchen sind laut
Bitkom deutschlandweit rund 38 000
Stellen unbesetzt. 58 Prozent der befragten Unternehmen beklagen einen Mangel an IT-Spezialisten. Gefragt sind vor
allem Software-Profis, die neue Anwendungen entwickeln, aber auch der Bedarf
an Marketing- und Vertriebsexperten sowie an IT-Beratern ist hoch. Zudem werden verstärkt Administratoren gesucht,
die den reibungslosen Betrieb von Hardund Software garantieren. Dabei werden
die Tätigkeiten in dem Sektor, der mittlerweile mehr als 850 000 Mitarbeiter
beschäftigt, technisch und organisatorisch immer anspruchsvoller – und der
Nachwuchs ist begrenzt: Zu wenige junge Leute entscheiden sich für die sehr
stark technisch orientierte Ausbildung.
Im Fach Informatik verzeichneten die
deutschen Hochschulen zuletzt knapp
40 000 Studienanfänger. Allerdings hatte man angesichts doppelter Abiturjahrgänge mehr erwartet. Zudem ist die Abbrecherquote unverändert hoch: Fast die
Hälfte der Erstsemester beendet das Informatikstudium ohne Abschluss oder
wechselt in ein anderes Fach. Die Hochschulen versuchen u. a. mit neuen Studienangeboten, die Ausbildung attraktiver
zu machen. Die TU München beispielsweise, deren Fakultät für Informatik zuletzt 2372 Studierende zählte, erweiterte
ihr Lehrprogramm um den Studiengang
„Games Engineering“ für angehende
Spieleentwickler. Schwierigkeiten, die
Plätze zu besetzen, gab es nicht, erklärt
Referent Andreas Battenberg: „Bei den
neu eingeschriebenen Bachelorstudenten hatte die Fakultät innerhalb der Universität den größten Zuwachs.“
Branchenexperten sehen auch ein
grundsätzliches Problem: „Die Vorstel-
lung, dass die Branche von ‚Nerds’ beherrscht wird, die in dunklen Räumen an
Rechnern programmieren, ist verbreitet“, so Stefan Pieper vom IT-Dienstleister Atos. Dabei fordere die Branche neben Fachkenntnissen verstärkt unternehmerisches Denken und Kommunikationsfähigkeit. Zudem werde viel in
Teams gearbeitet. Atos hat allein in
Deutschland rund 10 000 Mitarbeiter –
und 700 offene Stellen. . Neben Hochschulabsolventen sieht Pieper für Fachinformatiker gute Chancen. Die duale
Ausbildung ist auch die beliebteste unter
den fünf IT-Berufen, gefolgt von Informatik- und IT-Systemkaufleuten, Systeminformatikern und IT-Systemelektronikern. Insgesamt wählten zuletzt
13 700 junge Menschen einen dieser Berufe, doch auch die Azubi-Zahl stagniert.
Messen bieten auch Start-ups und
Tüftlern gute Chancen. Die Cebit präsentiert die 50 Finalisten des internationalen Mobility-Wettbewerbs „CODE_n“
mit ihren Konzepten für das mobile Leben in der digitalen Welt. Die Projekte
reichen vom mobilen Kassensystem für
die Gastronomie bis zum Übersetzungsservice für Facebook-Messages.
IMPRESSUM Eine Veröffentlichung der Redaktion Sonderthemen für „Die Welt“ Redaktionsleitung: Astrid Gmeinski-Walter, Klaus Ries (stellv.)
Redaktion: Michael Posch, Jürgen Mundt | Produktion und Gestaltung: Elke Kaufmann
Gesamtanzeigenleiter: Stephan Madel |Nationale Vermarktung: Philipp Zwez, Stefanie Scheuer [email protected]
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formationen und kommuniziert mit anderen Verkehrsteilnehmern. Wie ein Roboter ist das E-Auto mit Sensorik und
Rechenkapazität ausgestattet.
Damit erfasst es seine Umgebung und
navigiert gezielt. Unter Berücksichtigung
der aktuellen Verkehrssituation, der verbleibenden Akku-Kapazität und des
Energieverbrauchs werden optimierte
Routen berechnet. Damit E-Mobile alltagstauglicher werden, muss sich ihre
Reichweite erhöhen. Ein interdisziplinäres Team unter der Leitung von IBM
Research-Almaden arbeitet im Rahmen
des „Battery-500-Projekts“ an einer Lithium-Luft-Batterie, die die Reichweite
auf etwa 800 Kilometer erhöht.
Wie sich Menschen in Großstädten
zurechtfinden können, zeigen Forscher
und Entwickler in der „Fraunhofer
Stadt“ mit dem Führungssystem awiloc.
Dieses ist eine autarke Stadt- und Gebäude-Navigation, die beispielsweise auf
Flughäfen den Weg zum gewünschten
Terminal oder im Einkaufszentrum zu
einem bestimmten Shop weist. Die Posi-
tion wird dabei von einer auf Smartphones und Tablets laufenden Software
ermittelt. All das geschieht sogar ohne
eine Internetanbindung.
Während der Cebit werden auch die
fünf Gewinner des Wettbewerbs „Urban
Solutions’ Pitch“ auf einer Sonderfläche
vorgestellt. Cebit und Bitkom hatten den
Wettbewerb ausgelobt, um Entwicklung
und Einsatz innovativer Technologien
zum Management städtischer Ballungsräume zu fördern. Zu den Gewinnern gehört Capgemini mit „Cloud Power“, die
bis zum Jahr 2020 den gesamten Energiebedarf der Inselgemeinde Texel (Holland) durch umweltverträgliche Energien abdecken soll. Eine Cloud-Gemeinde soll für mehrere hundert Teilnehmer
wirtschaftlich arbeiten, ohne dass die
Teilnehmer geografisch nahe beieinander leben müssen. „Flinc“ heißt die Mitfahrzentrale aus Ludwigshafen. Das Social Mobility Network bringt Autofahrer
und potenzielle Mitfahrer u. a. über das
Internet und Smartphone-App zusammen. Leere Sitzplätze bei Autofahrten
sollen so künftig vermieden und das Privatfahrzeug quasi zu einem „öffentlichen“ Verkehrsmittel werden.
Die Initiative „ladenetz.de“ aus Aachen ist eine Stadtwerke-Kooperation
mit dem Ziel, durch einheitliche Standards und Roaming-Abkommen im Inund Ausland ein flächendeckendes Netz
von kommunalen Ladestationen aufzubauen. Es beinhaltet auch den standardisierten und automatisierten Austausch
von Daten, darunter Vertragsnummern,
RFID-Kartenmerkmale, PINs oder Telefonnummern. Deutschlandweit sind bereits mehr als 150 Ladepunkte an „ladenetz.de“ angeschlossen.
„Little Bird“ ist dagegen eine interaktive und prozessgesteuerte Softwarelösung, die eine Neustrukturierung des
Anmelde-, Vergabe und Verwaltungsprozesses von Kinderbetreuungsplätzen organisiert. So sollen starre Verwaltungen
entbürokratisiert werden. Eltern, Kitas
und freie Träger sind durch die transparente Lösung aktiv in den Prozess der
Platzvergabe einbezogen.
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SEITE WR4
D I E W E LT
S A M S TAG , 3 . M Ä R Z 2 012
CEBIT 2012
Themenschwerpunkte stellen
während der Messe eine Reihe
von Anwendungs- und
Lösungsszenarien vor
T
Viele Attacken ließen sich
schon durch das Einhalten
einfacher Regeln verhindern
T
STEFANIE GAFFRON
D
igitale Arbeitswelten könnten so wunderbar sein:
Wolken für Unternehmensdaten, Smartphones
zum reden und arbeiten,
Crowdsources für freie Mitarbeiter und
virtuelle Bürgerämter ohne Wartenummer. Doch der Büroalltag sieht anders
aus: Arbeitsplätze ohne Internetanschluss, Verbot von Smartphones im Außendienst und Abneigung gegen Cloud
Computing aller Art. Das Misstrauen ist
groß. Sind Unternehmen gegen Cyberattacken wehrlos oder bremsen Angstha-
sen das Wachstum einer ganzen Branche? Managing Trust soll Vertrauen
schaffen und ist Leitthema der Cebit. In
allen Themenplattformen der Messe
werden Anwendungs- und Lösungsszenarien gezeigt. Angst nehmen wollen
Forscher des Fraunhofer Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT)
mit der neuen Software OmniCloud. Sie
soll jede Backup-Lösung Cloud-fähig
machen und alle Daten verschlüsseln,
bevor sie in die „Wolke“ gelangen. „Dadurch sind Informationen vor unberechtigtem Zugriff geschützt“, sagt Michael
Herfert, Leiter der SIT-Abteilung Cloud,
Identity and Privacy. „Zugleich funktioniert OmniCloud wie ein Adapter, der
zwischen verschiedenen Anbietern vermittelt und deren unterschiedliche Programmierschnittstellen erkennt.“
Managing Trust betrifft alle IT-Bereiche. Dazu gehören technische Sicherheit
und Zuverlässigkeit, Persönlichkeitsrechte, Notfallpläne und auch Softwareschutz gegen Raubkopien. So präsentiert
das Karlsruher Unternehmen WIBU-Systems Sicherheitslösungen für Software-
Der Datenzugriff an jedem Ort und zu jeder Stunde ist für Mitarbeiter wichtig. Wie man sich vor Angriffen und unerlaubter Nutzung schützen kann, ist ein Messe-Schwerpunkt
entwickler. Das Unternehmen lässt seine
Produkte auf weltweiten Hacker-Contests prüfen. Bislang gilt der WIBU-Systems CodeMeter als ungeknackt.
Managing Trust soll aber auch Mitarbeiter aufklären. Denn ein aktueller Sicherheitsreport der Firma G Data zeigt,
dass neun von zehn Internet-Nutzern
glauben, dass sie einen Befall ihres PC
mit Schadcode durch Signale wie einen
Absturz erkennen könnten. Heute platzieren Cyberkriminelle ihre Schadcodes
auf seriösen Webseiten mit hohen Zugriffszahlen oder erstellen eigene Seiten,
die durch Suchmaschinenoptimierung
obere Ränge auf Suchlisten erzielen.
Nutzer merken weder am verlangsamten Rechner noch an Systemabstürzen,
dass sich ein schadhafter Code im System breit macht. Heimtückisch ist der
Email-Versand mit gekaperten Mail-Adressen. Kürzlich entdeckten Fahnder der
Panda Security Sicherheitslabore ein
neues Bot-Computerprogramm mit Banking-Trojaner-Funktionalitäten. Der Bot
mit dem Namen Ainslot.L tarnt sich als
Bestellung des bekannten britischen Mo-
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delabels Cult. Beim Klick auf den Link
mit der angeblich bestellten Ware, laden
sich Computer- oder Smartphone-Benutzer den Bot auf ihr System. Der neue
Bot zeichnet alle Benutzer-Aktivitäten
des befallenen Rechners auf, lädt weitere
Malware auf das befallene System und
übernimmt die Totalkontrolle. Zusätzlich agiert er wie ein Banking-Trojaner,
indem er Zugangsdaten zu Online-Banking-Accounts entwendet. Außerdem
scannt er den Computer nach weiteren
Bots und entfernt diese.
Was können Unternehmen tun, um
Rechner auf Bot-Befall zu prüfen? Auch
hier hilft Managing-Trust. Der Verband
der deutschen Internetwirtschaft e. V.
empfiehlt auf www.botfrei.de regelmäßige Systemchecks. Sicherheitspakete als
Schutz vor Schadsoftware beinhalten
Antivirenprogramme und Firewalls. Diese sollten durch Administratoren regelmäßig aktualisiert und dokumentiert
werden. Und Administratoren und ITVerantwortliche sollten regelmäßig geschult werden. Der deutsche SecurityHersteller G Data zeigt auf der Cebit
Technologien zur Abwehr von Cyber-Angriffen. „Mit der neuen BankGuardTechnologie ist es gelungen, einen proaktiven Schutzschild für ein sicheres
Online-Banking zu entwickeln“, so
G Data-Vorstand Dirk Hochstrate.
Managing Trust soll auch Sicherheitsbewusstsein schaffen. Viele Smartphone-Besitzer sind sich der Sicherheitsrisiken nicht bewusst. Nur knapp 40
Prozent der Nutzer empfinden nach einer Studie von Steria Mummert Consul-
„Kriminelle platzieren Schadcodes auf
seriösen Webseiten mit hohen
Zugriffszahlen oder erstellen Seiten,
die obere Suchlistenränge erzielen“
AUF DER PLAZA WIRD DISKUTIERT
Bietet das vernetzte Auto seinem Nutzer
große Chancen oder überwiegen die
Risiken? Wie sicher sind elektronische
Signaturen und schafft Transparenz
wirklich Vertrauen? Mehr als ein Dutzend
Veranstaltungen auf der Cebit beschäftigen sich mit dem Themenkreis Sicherheit
und Vertrauen. Ein zentraler Anlaufpunkt
ist die „Security Plaza“ in Halle 12. In
Expertenforen berichten Anbieter über
potenzielle Bedrohungen in der Welt der
Informationstechnologien und über
Mittel, diese Gefahren abzuwehren. Geplant sind u. a. Vorträge zu IT-Sicherheit
im Mittelstand, Sicherheit in der „Wolke“
und in Online-Shops.
Zu Podiumsdiskussionen und Fachvorträgen lädt auch das Forum „Cebit in
Motion“ (Halle 11) ein. Zu den Themen
des Forums gehört neben dem vernetzten Auto auch „Der digitale Fahrzeugschlüssel auf dem Smartphone“. jm
ting eine Datenverschlüsselung als wichtig. Obwohl bei fehlendem oder unzureichendem Schutz Kriminelle auf Unternehmensdaten zugreifen können.
Fast ein Viertel des Datendiebstahls
soll auf das Konto zugriffsberechtigter
Mitarbeiter gehen (Corporat-Trust-Studie). Denn viele Firmen kombinieren
verschiedene Technologien, die sich
nicht in Sicherheitssysteme integrieren
lassen. Durch dieses Patchwork entstehen Sicherheitslücken. IBM stellt des-
halb das umfassende Angriffsabwehrsystem QRadar Security-Intelligence-Plattform vor. Damit sollen Unternehmen gegen komplexe und hochentwickelte Sicherheitsattacken geschützt sein. Das
System fungiert als Steuerungscenter, indem es Echtzeit-Informationen zu Sicherheitsbedrohungen aus mehr als 400
Quellen integriert. Eine Reihe weiterer
Firmen haben ebenfalls Angebote zum
Thema Datensicherung, Notfallmanagement und Back-up-Strategien.
Stimmungswandel
Vor allem junge Autofahrer wollen auch unterwegs online sein
Die Vernetzung des Autos mit
dem Internet entscheidet künftig
über Markterfolge der Hersteller
T
CHRISTOF VIEWEG
W
er Automobilforscher nach
dem nächsten Mega-Trend
der Branche fragt, bekommt
eine überraschende Antwort: Connectivity. Also nicht Elektroantrieb oder
Brennstoffzelle, sondern Vernetzung.
„Das vergangene Jahrzehnt war dadurch
geprägt, dass das Fahrzeug in sich voll
vernetzt wurde. In diesem Jahrzehnt
werden wir es nahtlos mit der Umwelt
vernetzen“, sagt Ricky Hudi, Leiter der
Elektronikentwicklung bei Audi.
Die Cebit zeigt, wohin die Reise geht.
Denn die Online-Vernetzung hat längst
strategische Bedeutung, wie Marktstudien zeigen. Demzufolge erwarten vor allem junge Automobilkäufer, statt Ledersitzen oder Tuningpaketen auch unterwegs immer online zu sein. Diesen
Trend haben die Autofirmen bisher verschlafen und müssen nun kräftig Gas geben. Zumal mit dem „Digital Lifestyle“Trend auch ein tiefgreifender Stimmungswandel einher geht: Für viele junge Kunden ist nach Angaben von Audi
das Auto kein Statussymbol mehr, sondern ein technischer Gegenstand.
Für 20 bis 30 Prozent der jungen
Frauen und Männer sind jetzt schon
Smartphone, Tablet-PC und Internet
wichtiger als der eigene Wagen. Nur die
Vernetzung mit dem Internet und das
Angebot interessanter Online-Dienste
können helfen, diesen Stimmungswandel zu stoppen. „Das vernetzte Auto bietet eine Chance, große Teile der jungen
Generation wieder für das Auto zu begeistern“, meint Professor Stefan Bratzel
von der Fachhochschule der Wirtschaft
+
in Bergisch-Gladbach bei Köln. An Ideen
hapert es freilich nicht – und manche
sind bereits Realität wie die neue 3erReihe von BMW zeigt. Die Münchner
sind Vorreiter in puncto Vernetzung und
haben sich zum Ziel gesetzt, durch Online-Dienste die „Freude am Fahren um
zusätzliche Facetten zu erweitern“. Alle
neuen BMW-Modelle seien internetfähig, betont die Marke. Voraussetzungen
dafür sind allerdings je nach Typ bestimmte Handy-Vorbereitungen oder
Navigationspakete, die immerhin zwischen 750 und 3800 Euro Aufpreis kosten. Damit haben Autofahrer für sechs
Monate bzw. drei Jahre kostenlosen Zugang zum Internetportal „BMW Online“,
das sie über aktuelle News aus Politik,
Wirtschaft, Kultur und Sport informiert,
Börsendienste anbietet, Wetterprognosen für den jeweiligen Standort des Autos liefert oder Hotels und Restaurants
in der Nähe empfiehlt. Mit „BMW Assist“ steht außerdem ein telefonischer
Auskunftsdienst zur Verfügung. Wer darüber hinaus frei im Internet surfen
möchte, zahlt für die BMW-Flatrate
nochmals jährlich 150 Euro.
Auch bei Audi ist der Online-Zugang
kein Schnäppchen. Für insgesamt rund
4590 Euro bietet die VW-Tochter ein
System an, das als mobiler Internetan-
KA.PLEWKA
Managing Trust soll helfen, sich vor
Datendiebstahl und -missbrauch zu schützen
DEUTSCHE MESSE AG
Plattformen
für Vertrauen
und Sicherheit
Bedeutender Markt: Die Fahrzeuge
müssen künftig internetfähig sein
schluss fungiert. Nachrichten, Reise und
Wetterinformationen liefert Audi kostenlos und hat außerdem den speziellen
Dienst „Verkehrsinformation online“
entwickelt, der Staus direkt ans Navigationssystem sendet und dabei schneller
als bisherige Verkehrswarndienste sein
soll. Denn der Audi-Stauwarner wertet
die Daten von hunderttausenden Smartphones und Navigationsgeräten aus, die
ständig ihre Positionen melden. So können anhand der Bewegungsprofile Störungen im Verkehrsfluss erkannt werden
– Vernetzung macht es möglich.
Mercedes-Kunden, die im Auto online
gehen möchten, müssen ein ganz bestimmtes Smartphone mit einem ganz
bestimmtem Mobilfunkvertrag mitbringen. Das Handy funktioniert als Modem
und stellt die Verbindung zum System
Comand Online (ca. 3100 Euro) her, auf
dessen Bildschirm die Internetseiten erscheinen. Als Online-Dienste bietet Mercedes derzeit Wettervorhersagen, Facebook und verschiedene Google-Services
an – kostenlos.
Doch mit solchen Daten-Links wird
man die junge Generation auf Dauer
nicht begeistern können. Das vernetzte
Auto muss mehr bieten: mehr Informationen, mehr Kommunikation, mehr Unterhaltung. Dazu soll es nach der gigantischen Datenwolke des Internets greifen
und Server anzapfen, die Musik, Radioprogramme, Hörbücher, Filme oder Videospiele „seamless“, also nahtlos, ins
Auto übertragen. Das am Vorabend zu
Hause begonnene Hörbuch soll am
nächsten Morgen im Auto exakt an der
richtigen Stelle weiter gespielt, die beim
Frühstück gewählte Musik oder Fernsehsendung fortgesetzt oder eingehende
Nachrichten vorgelesen werden. Auch
Twitter, Facebook und andere Netzwerkdienste sollen Auto-Insassen in Zukunft
uneingeschränkt zur Verfügung stehen.