02.09.2014 Kreis-Anzeiger: Ohne Schäferei

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02.09.2014 Kreis-Anzeiger: Ohne Schäferei
„Ohne Schäferei kein Magerrasen“ - Kreis-Anzeiger
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Landkreis Wetterau 02.09.2014
„Ohne Schäferei kein Magerrasen“
LIFE-PROJEKT Abschlussveranstaltung der „Wetterauer Hutungen“ / Erklärung verabschiedet
WETTERAUKREIS - (GA). „Ohne Schäferei kein Magerrasen“ – unter diesem Motto stand die
Abschlussveranstaltung des Life-Projekts „Wetterauer Hutungen“ in Hungen, zu der auch die Hessische
Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Priska Hinz, gekommen war. Die
Schäferei sei der wichtigste Partner zur Erhaltung artenreicher Lebensräume, sagte Hinz. Diese könnten nur
existieren, wenn die Schäfer mit ihren „Biorasenmähern“ mit ihrer Arbeit so viel erwirtschaften, dass sie
davon leben könnten. Deshalb werde in Hessen gemeinsam mit den regionalen Schäfereibetrieben eine
gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung entwickelt. Hinz stellte in Aussicht, dass für 2015 wieder
Fördergelder bei der EU eingeplant seien.
Die „Wetterauer Erklärung“ zum Erhalt der Projektgebiete erläuterte Christoph Sperling. Sie soll Schäfer,
Landwirte und Jäger zur Kooperation bringen (der Kreis-Anzeiger berichtete). Unterschrieben wurde das
Papier von Christian Krauthan für die „Vordenkergruppe“, von Bernd von Arnim für die Niddaer
Hegegemeinschaften sowie von Georg-Peter Hagedorn und Harald Schmid vom Schäferverein HessenNassau. Für den Landesjagdverband Hessen unterzeichnete Dr. Nikolaus Brettschneider-Herrmann die
Vereinbarung, für den Hessischen Verband für Schafzucht und -haltung Reinhard Heintz, für den
Wetteraukreis Landrat Joachim Arnold und für das Umweltministerium Priska Hinz.
Zum Abschluss gab es eine Lammspezialität, zubereitet vom Gambacher Schäfer Andreas Schmid, der
Bezirksvorsitzenden der Gießener Landfrauen, Christel Gontrum, und Landrat Joachim Arnold unter der
Anleitung von Wolfgang Glaum von der Echzeller Weinscheune, der Lammfilet unter der Kräuterkruste mit
Bohnen-Kartoffelgemüse ausgesucht hatte.
Am Freitag hatte die Abschlusstagung des Life-Projekts „Wetterauer Hutungen“ zahlreiche Referenten,
darunter Bernhard Neugirg von der Naturschutz-Akademie Hessen in Wetzlar, zu Gast. Mit etwa 120
Besuchern war die Resonanz groß.
Peter Stihlinger, Referatsleiter im Umweltministerium, wies bei der Tagung darauf hin, dass das Ministerium
die Trägerschaft übernommen habe, weil keine andere Institution und kein Verein den Mut dazu aufgebracht
habe. Dieser würde aber gebraucht, um solche Projekte zu schultern. Man habe gute Erfahrungen gemacht,
wie die Zunahme der ehrenamtlich aktiven Naturschützer in der Region zeige.
Ergebnisse des Life-Projekts und einen Ausblick stellten die Produktmanagerin Jutta Katz vom Ministerium
und Christian Sperling, Regionalmanager des Wetteraukreises, vor. Das Budget von 4,1 Millionen Euro sei
mit 50 Prozent von der EU gefördert worden und laufe am Jahresende aus, erklärte Katz. In 65 Gebieten
habe es auf 850 Hektar Fläche verschiedene Maßnahmen gegeben. Partner sind 25 Schäfer und drei
Ziegenhalter. Ziel sei die langfristige Erhaltung auf den Flächen, die für die Landwirtschaft nicht nutzbar
seien.
Als zwei Maßnahmen des Life-Projekts zählte Sperling den Gerätestützpunkt in Nidda und die Verbesserung
der Wasserversorgung auf den Weideflächen auf. Die Vermarktung wurde unterstützt, beispielsweise mit den
Lammwochen in der Gastronomie. Katz beleuchtete die Betriebswirtschaft. Die Förderung müsse verbessert
werden, damit die Betriebe überleben könnten. Bei der Bedeutung für Natur und Landschaft müssten weitere
Kommunen sensibilisiert werden.
Strategien zur Unterstützung von Schäfern und Schafbeweidung entwickelte Florian Wagner,
Schäfereiberater aus Pliezhausen in Baden-Württemberg. Über extensive Beweidung in intensiv genutzten
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Agrarlandschaften, referierte Professor Dr. Eckhard Jedicke aus Arolsen.
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