Theaterzeitung Januar 2014
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Theaterzeitung Januar 2014
Januar / Februar 2014 Frau Luna Bis 2. März 2014 in Hof Liebe Theaterfreunde, ein neues Jahr liegt vor uns mit all seinen Möglichkeiten und Herausforderungen. Zeit für einen kurzen Rückblick und eine Vorausschau. 2013 war ein besonderes Jahr für das Theater Hof. Es ist gelungen, durch eine deutliche Erhöhung der Fördermittel für die Existenz des Hauses ein tragfähiges Fundament zu bauen. Dafür möchte ich mich im Namen aller Mitarbeiter des Hauses bei allen politischen Kräften, aber auch bei den vielen Unterstützern aus der Wirtschaft ganz herzlich bedanken. In Zeiten, in denen immer noch anderenorts Theater geschlossen werden, geht aus Hof, Franken und dem Freistaat ein Signal aus, ist der Zusammenschluss von engagierten Politikern, Bürgern und Unternehmern beispielgebend: Kultur und Bildung gehören ins Herz der Gesellschaft, sind untrennbar mit der Lebensqualität einer Stadt verbunden. Wir als Theaterschaffende können Ihnen somit weiter auf hohem Niveau (die Fachpresse bezeichnete uns unlängst als „Broadway in Oberfranken“ und attestierte uns eine „Pole Position in der Theaterlandschaft Frankens, vielleicht sogar Bayerns“) Aufführungen anbieten, deren Qualität zeigt: Provinz ist woanders. Und dass Sie, meine sehr verehrten Theaterbesucher, unsere Inszenierungen so zahlreich besuchen, ist uns ein Ansporn und das Wichtigste überhaupt, denn: kein Theater ohne Publikum! Seien Sie für Ihr Interesse und Ihr Vertrauen herzlichst bedankt. Die Vorausschau für 2014 bietet einen Spielplan voller Höhepunkte. Denn selbstverständlich ruhen wir uns jetzt nicht auf dem Erreichten aus, sondern wollen weitere Akzente setzen. Die Angebote für Kinder und Jugendliche wollen wir in Zukunft ausbauen, den Spielplan organisato- risch noch besser auf Ihre Wünsche zuschneiden und unser künstlerisches Angebot soll Sie weiterhin unterhalten, aber auch herausfordern und anregen. Freuen Sie sich auf die kommenden Stücke, es geht im Januar gleich mit einem Paukenschlag los, denn unser Ballett wird zusammen mit der Band Wee Bush das „Weiße Album“ der Beatles zum Leben erwecken! Ich wünsche Ihnen, liebe Zuschauer, von ganzem Herzen und im Namen aller Mitarbeiter ein gesundes, fröhliches und glückliches Jahr 2014 und bleiben Sie Ihrem wunderschönen Theater Hof gewogen – wir werden weiter alles daran setzen, Ihnen unvergessliche Abende zu bereiten! Herzlichst, Ihr Reinhardt Friese, Intendant Musiktheater Beatles – Das weisse Album (Probenfoto) Premiere 25. Januar 2014 Beatles – Das weisse Album 1968. Die Welt befindet sich im Umbruch. In Europa sind die Studentenproteste auf dem Höhepunkt, in Amerika verliert die schwarze Bürgerrechtsbewegung ihren Helden Martin Luther King. Neue Lebensmodelle jenseits der traditionellen Rollenklischees werden ausprobiert – und die Beatles veröffentlichen ihr „White Album“. Diese Musik ist Spiegel der zahlreichen Möglichkeiten, Ideen und Chancen ihrer Zeit. Am Theater Hof setzt nun die Tanzcompagnie das Album in der Choreographie von Barbara Buser als Rockballett um. Für die musikalische Gestaltung des Abends konnten die Band WEE BUSH und die Sängerin Cornelia Löhr gewonnen werden. „You say you want a Revolution“? Die gibt es jetzt mitten in Oberfranken zu erleben! Musiktheater / Schauspiel Neu in DER COMPAGNIE Seit Beginn dieser Spielzeit ist die Tänzerin Carla Wieden Dobón Mitglied des Hofer Balletts Carla Wieden Dobón beim Pas de Deux mit Witali Damer Kupke inszeniert Brecht! Der Altmeister des Berliner Ensembles führt Regie bei der Neuproduktion von „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ Im Januar beginnen am Theater Hof die Proben zur neuen Produktion des Musiktheaters, die am 14. März 2014 Premiere haben wird: „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“. Das Werk ist nach der „Dreigroschenoper“ die wohl bekannteste Zusammenarbeit des Komponisten Kurt Weill mit dem Dramatiker Bertolt Brecht. Mit dieser Oper setzt das Theater Hof seine Bemühungen um die Pflege des Musiktheaterrepertoires des 20. und 21. Jahrhunderts fort. Für die Inszenierung konnte ein Grandseigneur des Brechtschen Theaters gewonnen werden: Peter Kupke, Jahrgang 1932, arbeitete von 1971-80 als Mitglied der Theaterleitung Carla Wieden Dobón ist seit September 2013 Ensemblemitglied des Hofer Theaters. Auch wenn im Winter die fränkische Kälte für die stets gutgelaunte Spanierin aus Valencia etwas gewöhnungsbedürftig ist, fühlt sie sich an ihrer neuen Wirkungsstätte sehr wohl. Letzte Spielzeit konnte das Hofer Publikum sie bereits als Gasttänzerin in „Piaf - la vie, l‘amour, la France“ kennenlernen. In Erinnerung blieb sie unter anderem mit dem vom Tänzerkollegen Mykola Kravets choreographierte Solo „D‘argent“. Vor Hof war Carla Wieden Dobón bereits am Landestheater Salzburg, am Theater Mainz, am Theater Lüneburg, im Sorbischen Nationalensemble und am Tanztheater Bautzen engagiert. In der letzten Spielzeit war die Tänzerin bereits in der deutschsprachigen Erstaufführung von „The Drowsy Chaperone – Hochzeit mit Hindernissen“ zu sehen. Derzeit spielt sie im Musical „La Cage aux Folles – Ein Käfig voller Narren“ die Rolle des/der Mercedes unter den ansonsten ausschließlich männlichen Cagelles. Auch in dem Ausstattungsspektakel der Operette „Frau Luna“ tanzt sie mit dem gesamtem Ballett sowie gemeinsam mit dem Chor und den Solisten durch einen beschwingtheiteren Berliner Abend. Besonders freut sie sich auf das Rockballett „Beatles – Das Weiße Album“. Der große Ballettabend ist für Carla Wieden Dobón der Höhepunkt der Spielzeit. Die Musik kennt sie gut – ihr Vater war großer Beatles-Fan. Eine tänzerische Interpretation der berühmten Songs findet sie neu und spannend. Generell schätzt sie die stilistische Vielfalt, die ein Mehrspartentheater seinen Tänzern abfordert. Musical, Oper, Operette – klassischer und moderner Tanz: Alles, was Carla Wieden Dobón während ihres Studiums am Conservatorio Profesional de Danza de Valencia gelernt hat, kann sie hier am Theater Hof anwenden. Und bei all dieser Bewegungsintensität kann auch eine temperamentvolle Valencianierin das kalte fränkische Winterwetter ein wenig vergessen. und Regisseur und am Berliner Ensemble, dem legendären Theater am Schiffbauerdamm, das Bertolt Brecht bis zu seinem Tode im Jahre 1956 leitete und wo der große Theatermann seine Vorstellungen eines Epischen Theaters verwirklichte. Kupke inszenierte hier unter anderem „Herr Puntila und sein Knecht Matti“, den „Kaukasischen Kreidekreis“ und „Mutter Courage und ihre Kinder“. Anfang der 1980er Jahre verließ Kupke die DDR und war als Oberspielleiter am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und als Schauspieldirektor am Staatstheater Wiesbaden tätig. In dieser Zeit machte er sich auch verstärkt als Opernregisseur unter anderem mit Inszenierungen von „Tristan und Isolde“ (Wagner), „Julius Caesar“ (Händel) und „Der Liebestrank“ (Donizetti) einen Namen. Durch seine Affinität zum Musiktheater und sein langjähriges Wirken im Geiste Bert Brechts ist Peter Kupke geradezu prädestiniert für die Inszenierung von „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“. Das Theater Hof und sein Publikum freuen sich, ihn für diese Produktion am Theater Hof gewonnen zu haben! Ehemaliger Schaffensort Peter Kupkes als Theaterleiter Ein vielseitiger Sänger Birger Radde bereitet sich auf die Rolle des Bill in „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ vor Birger Radde Birger Radde ist seit letzter Spielzeit Ensemblemitglied des Theaters Hof und hat seitdem in zahlreichen Rollen dem Hofer Publikum große Freude bereitet. Radde absolvierte sein Gesangsstudium an der Dresdner Hochschule für Musik Carl Maria von Weber und an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy in Leizpig. Ein Stipendium ermöglichte ihm darüber hinaus ein zweijähriges Auslandsstudium an der berühmten Yale University in den USA. Das Repertoire des Baritons erstreckt sich von der Oper über die Operette bis zum Kunstlied. So war er auf der Bühne des Theaters Hof als Don Fernando in Beethovens „Fidelio“, als Frank in Korngolds Oper „Die tote Stadt“ und als Belcore in Donizettis „Liebestrank“ zu erleben. Jüngst hatte er Premiere als sächselnder Lämmermeier in Paul Linckes Operette „Frau Luna“, und im Januar und Februar wird Birger Radde wieder mit Schuberts berühmtem Liederzyklus „Winterreise“ im Foyer des Theaters Hof sowie in Rehau und Bad Steben zu erleben sein. Doch damit nicht genug: Zu Beginn dieser Spielzeit gastierte der Bariton am Nationaltheater Weimar in einer Kammerfassung von Tschaikowskis Oper „Eugen Onegin“. Nun steht Birger Radde unmittelbar vor den Proben für die Produktion „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“. Er singt und spielt hier Bill, den Freund des Protagonisten Jimmy Mahoney. Als spannende Herauforderung empfindet der Bariton die stilistische Vielschichtigkeit des Werks – ein ständiges Wechseln von der Großen Oper über den Bachchoral zum „Comedian Harmonists-Sound“ der 1920er Jahre. Und die Zukunft? Da gibt es noch einige Rollen, die Birger Radde gerne singen möchte – den Wolfram im „Tannhäuser“ etwa, den „Billy Budd“ in Brittens gleichnamiger Oper oder den Marquis von Posa in Verdis „Don Carlos“. Kalender Januar 2014 07 08 09 Di Harold und Maude 14.00 Uhr Hof, Studio / FV Komödie von Colin Higgins Mi harold und Maude Komödie von Colin Higgins Do Z u s at z 19.30 Uhr v L UNG Hof, Studio/ FV ORSTE L Für mich soll´s rote rosen regnen 15.00 Uhr Sekretärinnen 19.30 Uhr Soirée // Beatles – Das weisse Album 18.00 Uhr Hof, Studio/ FV Musikalisches Porträt Hildegard Knefs von James Edward Lyons Harold und Maude 11 14 Sa Hof, Gr. Haus/ Z1, FV Liederabend von Franz Wittenbrink Di Hof, Gr. Haus/ FE Ballettabend von Barbara Buser 19.30 Uhr Für mich soll´s rote rosen Hof, Studio/ FV n e t r regnen a Restk Musikalisches Porträt Hildegard Knefs von James Edward Lyons 15 17 Für mich soll‘s rote Rosen regnen 18 19 Mi Frau Luna 19.30 Uhr La cage aux folles – ein käfig voller narren 11.00 & 19.30 Uhr Fr t Musical von Jerry Herman und Harvey Fierstein e s t k ar R Sa Frau Luna 19.30 Uhr Für mich soll´s rote rosen regnen 19.30 Uhr Frau Luna 24 Hof, Gr. Haus/ TGS, NL, FV Hof, Gr. Haus/ VB, FV Operette von Paul Lincke Mi Aus v er Hof, Studio/ FV k a uf t Winterreise 19.00 Uhr Premiere // Seussical – Horton hört ein Hu 18.00 Uhr Premiere // Beatles – Das Weisse Album 19.30 Uhr Seussical – Horton hört ein Hu 14.00 & 17.00 Uhr Beatles – Das Weisse Album 19.30 Uhr Seussical – Horton hört ein Hu 14.00 & 17.00 Uhr Zauber der Operette und des Musicals 15.00 Uhr Liederabend von Franz Schubert mit Birger Radde und Andrej Hovrin Fr en 19.30 Uhr Operette von Paul Lincke So Hof, Gr. Haus/ BS & C, CSU, FV Frau Luna Musikalisches Porträt Hildegard Knefs von James Edward Lyons 22 Hof, Gr. Haus/ B, M1, FV Operette von Paul Lincke Rehau, Mehrgenerationenhaus Hof, Studio/ FV Musical von Stephen Flaherty und Lynn Ahrens Vorstellung des Kindertheaters 25 Sa Hof, Gr. Haus/ A, FV Rockballett von Barbara Buser (Uraufführung) Musical von Stephen Flaherty und Lynn Ahrens Vorstellung des Kindertheaters 26 So Rockballett von Barbara Buser Musical von Stephen Flaherty und Lynn Ahrens Vorstellung des Kindertheaters Beatles – Das Weiße Album (Probenfoto) Hof, Studio/ FV Hof, Gr. Haus/ Z2, M2, FV Hof, Studio/ FV Selbitz, Turnhalle der Hauptschule 30 Do Öffentliche Probe // Buddenbrooks 18.00 Uhr Hof, Gr. Haus/ FE Schauspiel von John von Düffel nach dem Roman von Thomas Mann Harold und Maude Komödie von Colin Higgins Zus LL at z v ORSTE Uhr UNG 19.30 Hof, Studio/ FV Februar 2014 01 Sa Beatles – Das Weisse Album Rockballett von Barbara Buser Re 19.30 Uhr e n Hof, Gr. Haus/ Z1, FV s t k ar t Wenn rosenblätter fallen 02 03 So 19.30 Uhr UNG Hof, Studio/ FV L L Musical von Rory Six und Kai Hüsgen v ORSTE e n M a l ! Z u s at z t um l e t z Z 19.30 Uhr Winterreise Bad Steben, Gr. Kursaal Liederabend von Franz Schubert mit Birger Radde und Andrej Hovrin Mo Plakatmotiv Buddenbrooks Premiere // Das kunstseidene Mädchen 19.30 Uhr Hof, Bistro/ FV Theaterstück nach dem Roman von Irmgard Keun 04 05 Di Mi 09.30 Uhr American Drama Group // Hof, Gr. Haus/ FV peter Pan Uhr American Drama Group // k a r t e n 19.30 Hof, Gr. Haus/ FV t Res Romeo and Juliet Uhr L L UNG 19.30 sekretärinnen Hof, Gr. Haus/ B, S1, FV RSTE O v e Liederabend von Franz Wittenbrink Letzt Die Welle 06 07 08 09 v ORSTE Stück von Reinhold Tritt / Jugendensemble Z u s at z Do Uhr L L UNG 19.30 Hof, Studio/ FV sekretärinnen 12.00 Uhr Frau Luna 19.30 Uhr Winterreise 19.30 Uhr matinée // Buddenbrooks 11.00 Uhr Liederabend von Franz Wittenbrink Fr Operette von Paul Lincke Sa Liederabend von Franz Schubert mit Birger Radde und Andrej Hovrin So Schauspiel von John von Düffel nach dem Roman von Thomas Mann Di Hof, Foyer/ FV Sekretärinnen Hof, Bistro/ FE Impressum: Hof, Gr. Haus/ DGB, FV Theater Hof GmbH Kulmbacher Straße 5 95030 Hof Hallo Nazi 19.30 Uhr Fon 09281/ 7070-0 Fax 09281/ 7070-299 Hallo Nazi 19.30 Uhr Premiere // Buddenbrooks* 19.30 Uhr Mobile Produktion von Monoblock Fr Hof, Gr. Haus/ C, FV 19.30 Uhr Mobile Produktion von Monoblock Mi Hof, Gr. Haus/ BS Frau Luna Operette von Paul Lincke 11 12 14 Wenn Rosenblätter fallen – zum letzten Mal am 1. Februar Schauspiel von John von Düffel nach dem Roman von Thomas Mann Hof, Foyer/ FV Hof, Foyer/ FV Hof, Gr. Haus/ A, FV Karten: www.theater-hof.de oder an der Theaterkasse unter Tel. 09281/ 7070-290 sowie per E-Mail [email protected]. * Einführungsvortrag um 19 Uhr im Studio [email protected] www.theater-hof.de Sitz der Gesellschaft: 95030 Hof Reg.-Gericht Hof HRB 4665 Aufsichtsratsvorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner Geschäftsführer: Reinhardt Friese, Jean Petrahn Träger: Zweckverband Nordostoberfränkisches Städtebundtheater Hof Klosterstraße 1-3 95028 Hof Redaktion: Reinhardt Friese (Verantw.), Florian Lühnsdorf, Thomas Schindler, Guido Hackhausen, Mariko Junge, Elisa Oßwald Corporate Design und Gestaltung: Grafikdesign Holger Drees, Dortmund Fotografie: SFF Fotodesign, Volker Beushausen Druck: Frankenpost Verlag GmbH, Druckzentrum, Schaumbergstr. 9, 95032 Hof Als pdf-Datei auf der Homepage und unter www.frankenpost.de/magazine Schauspiel Für mich soll‘s rote Rosen regnen Ein musikalisch-seelisches Portrait von Hildegard Knef Sie war einer der wenigen internationalen Stars, die Deutschland hatte. Aber ihr Leben war ein wildes Auf und Ab. Das Publikum liebte sie, und sie war umstritten wie kaum eine Schauspielerin, seit sie die erste Nacktszene des deutschen Nachkriegsfilms gedreht hatte. Sie verließ angeekelt Deutschland, feierte Triumphe am Broadway und kehrte wieder zurück. Sie war berühmt für ihre Chansontexte und ihren Vortrag, aber man sagte, sie habe keine Stimme. Fürwahr, ein Leben in der Steilwandkurve. Ein musikalischer Abend mit Susanna Mucha, Kristoffer Keudel und Anja Stange sowie John Groos am Klavier, inszeniert von der jungen Regisseurin Sapir Heller im Rahmen der Kooperation mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München. Für mich soll‘s rote Rosen regnen Bis 23. Februar 2014 in Hof Thomas Hary Seit vergangener Spielzeit gehört er fest zum Schauspielensemble des Theaters Hof. Hary war 2012/13 u.a. als der schrille Theaterdirektor in „Shockheaded Peter“ und der väterliche Leonato in „Viel Lärm um nichts“ zu erleben. In dieser Spielzeit war er als griechischer Diomedes an der Seite des Achilles in Kleists „Penthesilea“ zu sehen. Aufgewachsen ist Thomas Hary an der Oker, in Braunschweig. Zur Schauspielausbildung ging er nach Hamburg und dann begann ein Schauspielerleben mit vielen Stationen: Ulm, Würzburg, St. Gallen in der Schweiz, Wilhelmshaven, schließlich Hof. Auch wenn er lange an einem Theater engagiert war – in Osnabrück waren es immerhin vierzehn Jahre –, so richtig sesshaft ist er wohl nirgends geworden. Zwar haben die Niedersach- sen das Wort „erdverwachsen“ in ihrer Hymne, aber auf Thomas Hary trifft genau dieses Wort nicht zu. Das Reisen ist sein großes Hobby. Viele Länder des Nahen Ostens hat er bereist. Immer wieder ist er sich für längere Aufenthalte im frankophonen Nordafrika. Denn Thomas Hary spricht fließend Französisch und französische Literatur liest er am liebsten im Original. Auf seinen weiten Reisen frönt er seinem zweiten Hobby, der Fotographie. Sieht man auch bei schlechtem Wetter einen knorrigen Hünen um den Untreusee stapfen, könnte es Thomas Hary sein. Denn Text lernt er am liebsten beim Spazierengehen. Die nächste Rolle, die auf ihn wartet, ist Konsul Buddenbrook in John von Düffels Stück nach dem Roman von Thomas Mann. Wieder eine dieser harten Männergestalten, denen er im Lauf seiner langen Bühnenkarriere Kontur gegeben hat. In der Inszenierung von Michael Blumenthal wird die wohl bekannteste Familiensaga der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts auf die Bühne gebracht. Und auch in der nächsten Spielzeit kann sich Thomas Hary über große Aufgaben nicht beklagen. Welche das sind, wird natürlich noch nicht verraten... seinem Kern aus. Das finde ich faszinierend.“ Seine Aufführung wurde nicht nur von der Presse in Hof und Bayreuth außerordentlich gut besprochen, sie entwickelt sich auch zum Publikumsrenner. Allein zwei Zusatztermine im Januar 2014 sprechen eine deutliche Sprache. Am 7., 8., 29. und 30. geht die ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier Exzentriker wieder über die Hofer Studiobühne. Harold Chasen (Florian Bänsch) ist ein eigenwilliger junger Mann mit außergewöhnlichen Hobbys: Er geht liebend gerne auf Beerdigungen, und wenn er seine Zeit nicht auf Friedhöfen verbringt, dann inszeniert er in effektvollen Auftritten seinen Selbstmord. Dieser exzentrische, neurotische 18-jährige aus gutem Hause trifft Maude (Angelika Koppmann), eine vitale, lebensfrohe und impulsive 79-jährige. Diese „unwürdige Alte“ schert sich nicht um gesellschaftliche Konventionen. Sie liebt das Leben, ist rebellisch, stiehlt Autos, rast wie eine Irre durch die Stadt und lebt ausschließlich im Augenblick. Einen berührenden und witzigen Theaterabend gibt es mit „Harald und Maude“, für den Gutscheine als Geschenk nicht nur zur Weihnachtszeit ein heißer Tipp sind. Harold und Maude (Florian Bänsch, Angelika Koppmann) Wanderlustiger Schauspielveteran mit dem gewissen Etwas auf der Hofer Bühne Thomas Hary Harold und Maude Zusatzvorstellungen der herbsüßen Studiokomödie mit Kultcharakter Das war ein Debüt nach Maß für den jungen Regisseur Kristoffer Keudel. Zu seiner Einstandsinszenierung sagt er: „Mein Ausgangspunkt war: Es handelt sich um ein Stück für zwei Schauspieler. Das heißt Angelika Koppmann und Florian Bänsch stehen als Harold und Maude im Zentrum und erzählen uns diese Geschichte. Deshalb spielen sie auch alle anderen Figuren. Und wenn es nötig ist, dass eine weitere Figur auftritt, dann sieht man die Verwandlung des Schauspielers in diese Figur. Ich glaube, man kann mit diesem Stück das Theater als Ort der Fantasie behaupten. Die Bühne ist ja ein ganz merkwürdiger Ort. Da steht ein Schauspieler und sagt: Mist, es regnet! Und wir glauben das. Obwohl wir im Trockenen sitzen, und es bestimmt nicht herein regnet. Diese Kraft der Behauptung macht Theater in das kunstseidene Mädchen Theaterstück nach dem Roman von Irmgard Keun, Bühnenfassung von Gottfried Greiffenhagen Plakatmotiv Das kunstseidene Mädchen „Das kunstseidene Mädchen“ ist ursprünglich ein Zeitroman der deutschen Schriftstellerin Irmgard Keun. Obwohl er 1931/32 spielt und über 80 Jahre alt ist, kommt er überaus frisch daher. Gottfried Greiffenhagen machte aus dem Roman den Monolog einer Schauspielerin. Bei uns Susanna Mucha. Vor allem durch die Sprache ist es Irmgard Keun gelungen, das kunstseidene Mädchen zu charakterisieren und ungemein lebendig und authentisch wirken zu lassen. Doris ist naiv und gewitzt und redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, in einer von Grammatikfehlern wimmelnden schnoddrigen Sprache. Als Schreibkraft hält es die ehrgeizige 18-jährige nicht lange aus. Sie will in der glamourösen Metropole Berlin ihren Weg machen. Oder, um es mit ihren Worten auszudrücken: Sie will ein Glanz werden. Und weil sie nichts gelernt hat, führt ihr Weg durch die Betten von Männern. Sie kennt ihre Wirkung auf Männer und profitiert davon: „Ich hatte mir bereits einen Mantel machen lassen – streng auf Taille und mit Fuchsbesatz – ein Geschenk von Käsemann, der mich durchaus beinahe heiraten wollte. Aber ich nicht. Weil ich doch auf die Dauer zu schade bin für kleine Dicke, die noch dazu Käsemann heißen. Und nach dem Fuchs hab ich Schluss gemacht. Aber ich bin jetzt komplett in Garderobe – eine große Hauptsache für ein Mädchen, das weiter will.“ Der Traum vom mondänen Leben weicht bald dem Existenzkampf. Trotzdem ist das Stück nicht düster, sondern funkelt durch seinen pointierten Sprachwitz. Kurt Tucholsky schrieb bei Erscheinen des Romans in der „Weltbühne“ über Irmgard Keun: „Sie hat Humor wie ein dicker Mann, Grazie wie eine Frau, Herz, Verstand und Gefühl. Sie ist etwas, was es noch niemals gegeben hat, eine deutsche Humoristin.“ Inszeniert wird „Das kunstseidene Mädchen“ vom versierten Schauspieldramaturg Thomas Schindler für die Premiere am 3. Februar im Theaterbistro. Der Vorverkauf läuft bereits, auch die private Buchung der Ein-Frau-Produktion als Gastspiel ist bereits möglich. DER Nächste Spielplan ist Da Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und Intendant „Patrioten, Flüchtlinge, Vaterlandsverräter“ – das ist das Motto für die kommende Spielzeit 2014/15 mit dem Thema „Heimat“. Was bedeutet es, sein Vaterland zu verlassen und in einer anderen Kultur Zuflucht zu suchen? Was, aus patriotischer Überzeugung gegen die Meinung der Mehrheit Politik zu machen, vielleicht sogar in den Untergrund zu gehen, zum Vaterlandsverräter zu werden – zumindest in den Augen der Zeitgenossen? Diesen Fragen wird nachgegangen, der Begriff „Heimat“ und Identität untersucht, die sich unter anderem in der eigenen Geschichte, in Mythen, Sagen und Legenden ausdrückt. Einen Einfluss auf die kommende Theatersaison haben auch drei bedeutende Jahrestage: 100 Jahre Ausbruch des ersten Weltkriegs, 75 Jahre Ausbruch des zweiten Weltkriegs und 25 Jahre Mauerfall. Eine Übersicht mit vielen Details zu allen Stücken des Schauspiels, Musiktheaters und Balletts - darunter mehrere Uraufführungen - befindet sich auf der Homepage des Theaters: www.theater-hof.de Reinhardt Friese präsentieren den neuen Spielplan premiere am 28. FEBRUAR Vor dem Sommer zeigte der neugegründete Musical-Club mit seiner Show „Sie wünschen – wir spielen“, dass er mit großen BroadwayMelodien sein Publikum begeistern kann. Nachdem sich der Kern junger Talente gefestigt hat, beginnen im Januar die Proben für die neue Inszenierung, dieses Mal ein komplettes Stück. Mit „Lucky Stiff – tot, aber glücklich“ kommt ein erfolgreiches Musical erstmals nach Hof, das der Leiter und Musicaldarsteller Florian Bänsch als „eine Verwechslungskomödie im Boulvard-Stil“ beschreibt. Es handelt von Harry Witherspoon, der von einem ihm unbekannten Onkel 6 Millionen Dollar erben soll. Allerdings gibt es hierfür eine Bedingung: Harry soll mit dem Leichnam des Onkels nach Monte Carlo reisen und dem Toten dort das Leben zeigen. Die Aufgabe schließt zum Beispiel den Besuch in einem Spiel-Casino oder einen Fallschirmsprung ein. Da Harry nicht der Einzige ist, der eine Chance hat, das Geld zu bekommen, entwickelt sich eine turbulente Verfolgungsjagd, die schließlich ein unerwartetes Ende nimmt. Die jungen Darsteller des Musical-Clubs müssen in diesem Stück ihr Talent beweisen, denn die 15 Laien müssen 39 Rollen spielen. Belohnt wird die viele Arbeit später mit einer Besetzung in einer Profi-Inszenzierung: Der Musical-Club wirkt in „Jesus Christ Superstar“ mit! Kinderrollen bei „Der große Houdini“: Vorsingen im Februar Kindertheater Hof mit deutschsprachiger Erstaufführung CASTING FÜR JUNGEN Houdini WAS IST EIN „SEUSSICAL“? MEHR ZEIT FÜR Pausen Die Welturaufführung eines großen Musicals wirft ihren magischen Schatten in Hof voraus: „Der große Houdini“ von Paul Graham Brown feiert im Oktober 2014 Premiere. Das Musical verbindet die glamourösen und spektakulären Shows des Entfesselungskünstlers Houdini mit der verzweifelten Suche des Privatmanns nach Liebe, Respekt und Vertrauen. Für die Rollen des jungen Harry Houdinis und seiner Brüder in ihrer Kindheit sucht das Theater nun drei Darsteller. Jeder Junge, der zwischen 8 und 12 Jahre alt ist, Spaß am Singen und Tanzen auf einer großen Bühne hat, kann für das Vorsingen am 14. und 15. Februar 2014 angemeldet werden. Bei diesem Termin wird aus allen Bewerbern eine Vorauswahl getroffen. Janelle Groos vom Kindertheater Hof arbeitet in der Folge in einem Workshop mit den jungen Kandidaten, bevor sie sich einen Monat später dem Regisseur und Komponisten präsentieren. Diese entscheiden schließlich, wer Darsteller in der Musical-Uraufführung wird. Anmeldungen und Informationen: 09281 7070-123 oder [email protected] Das Theater Hof rühmt sich der deutschsprachigen Erstaufführung von Musicals. Was aber ist ein „Seussical“, mit dem die kleinen und großen Akteure des Kindertheaters Hof am 24. Januar Premiere feiern? Der Begriff leitet sich ab von Amerikas berühmtestem Kinderbuchautoren Dr. Seuss und dem Musicalgenre, zu dem die Bühnenfassung von „Horton hört ein Hu“ gehört. Horton, der gutmütige Elefant, macht eines Tages einen großartigen Fund. Auf einem Staubkorn lebt das kleinste Volk der Welt: die Hus. Allein er ist in der Lage, die winzigen Bewohner zu hören, was ihn zum Außenseiter im Dschungel macht. Gerade deshalb kümmert sich Horton von nun an verantwortungsvoll um das kleine Staubkorn, denn er will die Welt der Hus vor allen Gefahren beschützen. Bekannt wurde das Kinderbuch 2008 in Deutschland mit dem Animationsfilm, in dem Christoph Maria Herbst und Anke Engelke als Sprecher zu hören waren. Die von Dr. Seuss erschaffenen Figuren – wie auch der Grinch oder die Katze mit Hut – erobern auch in Deutschland die Kinderzimmer mit ihrer unbändigen Fantasie. Auf mehrfachen Wunsch kommt das Theater der Anregung nach, Theatergästen längere Vorstellungspausen zu gönnen. Am gesellschaftlichen Ort des Theaterfoyers wollen viele Besucher mehr Zeit für einen Meinungsaustausch mit Bekannten und Freunden haben. Appetitliche Pausengetränke und -speisen sollen mit Gelassenheit genossen werden und nicht der Pausengong zur Hast drängen. Entsprechend werden ab der Premiere von „Frau Luna“ am 20. Dezember die Pausen von Vorstellungen im Großen Haus um 5 Minuten auf insgesamt 25 Minuten verlängert. Weil Premieren noch mehr Gesprächsstoff für Theatergänger bieten, werden die Pausen im Großen Haus sogar auf 30 Minunten verlängert. Unverändert bleiben die Pausenzeiten für Studioproduktionen bei 20 Minuten. Und denjenigen Gesprächspartnern, denen die verlängerten Pausen nicht reichen, steht nach jeder Vorstellung der Besuch des Theaterbistros auf der Theaterrückseite frei. Dort ist bis mindestens eine Stunde nach Vorstellungsende geöffnet, regelmäßig wegen der dort einkehrenden Darsteller sogar länger.