Theaterzeitung Januar 2014

Transcrição

Theaterzeitung Januar 2014
Januar / Februar 2014
Frau Luna
Bis 2. März 2014 in Hof
Liebe Theaterfreunde,
ein neues Jahr liegt vor uns mit all seinen
Möglichkeiten und Herausforderungen. Zeit für
einen kurzen Rückblick und eine Vorausschau.
2013 war ein besonderes Jahr für das Theater Hof.
Es ist gelungen, durch eine deutliche Erhöhung der
Fördermittel für die Existenz des Hauses ein
tragfähiges Fundament zu bauen. Dafür möchte
ich mich im Namen aller Mitarbeiter des Hauses
bei allen politischen Kräften, aber auch bei den
vielen Unterstützern aus der Wirtschaft ganz
herzlich bedanken. In Zeiten, in denen immer
noch anderenorts Theater geschlossen werden,
geht aus Hof, Franken und dem Freistaat ein
Signal aus, ist der Zusammenschluss von
engagierten Politikern, Bürgern und Unternehmern beispielgebend: Kultur und Bildung gehören
ins Herz der Gesellschaft, sind untrennbar mit der
Lebensqualität einer Stadt verbunden.
Wir als Theaterschaffende können Ihnen somit
weiter auf hohem Niveau (die Fachpresse
bezeichnete uns unlängst als „Broadway in
Oberfranken“ und attestierte uns eine „Pole
Position in der Theaterlandschaft Frankens,
vielleicht sogar Bayerns“) Aufführungen anbieten,
deren Qualität zeigt: Provinz ist woanders. Und
dass Sie, meine sehr verehrten Theaterbesucher,
unsere Inszenierungen so zahlreich besuchen, ist
uns ein Ansporn und das Wichtigste überhaupt,
denn: kein Theater ohne Publikum! Seien Sie für
Ihr Interesse und Ihr Vertrauen herzlichst
bedankt. Die Vorausschau für 2014 bietet einen
Spielplan voller Höhepunkte. Denn selbstverständlich ruhen wir uns jetzt nicht auf dem Erreichten
aus, sondern wollen weitere Akzente setzen. Die
Angebote für Kinder und Jugendliche wollen wir
in Zukunft ausbauen, den Spielplan organisato-
risch noch besser auf Ihre Wünsche zuschneiden
und unser künstlerisches Angebot soll Sie
weiterhin unterhalten, aber auch herausfordern
und anregen. Freuen Sie sich auf die kommenden
Stücke, es geht im Januar gleich mit einem
Paukenschlag los, denn unser Ballett wird
zusammen mit der Band Wee Bush das „Weiße
Album“ der Beatles zum Leben erwecken!
Ich wünsche Ihnen, liebe Zuschauer, von ganzem
Herzen und im Namen aller Mitarbeiter ein
gesundes, fröhliches und glückliches Jahr 2014
und bleiben Sie Ihrem wunderschönen Theater
Hof gewogen – wir werden weiter alles daran
setzen, Ihnen unvergessliche Abende zu bereiten!
Herzlichst,
Ihr
Reinhardt Friese, Intendant
Musiktheater
Beatles – Das weisse Album
(Probenfoto)
Premiere 25. Januar 2014
Beatles – Das weisse Album
1968. Die Welt befindet sich im Umbruch. In Europa sind die Studentenproteste auf dem Höhepunkt, in
Amerika verliert die schwarze Bürgerrechtsbewegung ihren Helden Martin Luther King. Neue Lebensmodelle
jenseits der traditionellen Rollenklischees werden ausprobiert – und die Beatles veröffentlichen ihr „White
Album“. Diese Musik ist Spiegel der zahlreichen Möglichkeiten, Ideen und Chancen ihrer Zeit. Am Theater Hof
setzt nun die Tanzcompagnie das Album in der Choreographie von Barbara Buser als Rockballett um. Für die
musikalische Gestaltung des Abends konnten die Band WEE BUSH und die Sängerin Cornelia Löhr gewonnen
werden. „You say you want a Revolution“? Die gibt es jetzt mitten in Oberfranken zu erleben!
Musiktheater / Schauspiel
Neu in DER COMPAGNIE
Seit Beginn dieser Spielzeit ist die
Tänzerin Carla Wieden Dobón
Mitglied des Hofer Balletts
Carla Wieden Dobón beim Pas de Deux mit Witali Damer
Kupke inszeniert Brecht!
Der Altmeister des Berliner
Ensembles führt Regie bei der
Neuproduktion von „Aufstieg und
Fall der Stadt Mahagonny“
Im Januar beginnen am Theater Hof die Proben zur
neuen Produktion des Musiktheaters, die am 14. März
2014 Premiere haben wird: „Aufstieg und Fall der Stadt
Mahagonny“. Das Werk ist nach der „Dreigroschenoper“
die wohl bekannteste Zusammenarbeit des
Komponisten Kurt Weill mit dem Dramatiker Bertolt
Brecht. Mit dieser Oper setzt das Theater Hof seine
Bemühungen um die Pflege des Musiktheaterrepertoires
des 20. und 21. Jahrhunderts fort. Für die Inszenierung
konnte ein Grandseigneur des Brechtschen Theaters
gewonnen werden: Peter Kupke, Jahrgang 1932,
arbeitete von 1971-80 als Mitglied der Theaterleitung
Carla Wieden Dobón ist seit September 2013
Ensemblemitglied des Hofer Theaters. Auch wenn im
Winter die fränkische Kälte für die stets gutgelaunte
Spanierin aus Valencia etwas gewöhnungsbedürftig
ist, fühlt sie sich an ihrer neuen Wirkungsstätte sehr
wohl. Letzte Spielzeit konnte das Hofer Publikum
sie bereits als Gasttänzerin in „Piaf - la vie, l‘amour,
la France“ kennenlernen. In Erinnerung blieb sie
unter anderem mit dem vom Tänzerkollegen Mykola
Kravets choreographierte Solo „D‘argent“. Vor Hof
war Carla Wieden Dobón bereits am Landestheater
Salzburg, am Theater Mainz, am Theater Lüneburg,
im Sorbischen Nationalensemble und am Tanztheater
Bautzen engagiert. In der letzten Spielzeit war
die Tänzerin bereits in der deutschsprachigen
Erstaufführung von „The Drowsy Chaperone – Hochzeit
mit Hindernissen“ zu sehen. Derzeit spielt sie im
Musical „La Cage aux Folles – Ein Käfig voller Narren“
die Rolle des/der Mercedes unter den ansonsten
ausschließlich männlichen Cagelles. Auch in dem
Ausstattungsspektakel der Operette „Frau Luna“ tanzt
sie mit dem gesamtem Ballett sowie gemeinsam mit
dem Chor und den Solisten durch einen beschwingtheiteren Berliner Abend. Besonders freut sie sich auf
das Rockballett „Beatles – Das Weiße Album“. Der große
Ballettabend ist für Carla Wieden Dobón der Höhepunkt
der Spielzeit. Die Musik kennt sie gut – ihr Vater war
großer Beatles-Fan. Eine tänzerische Interpretation
der berühmten Songs findet sie neu und spannend.
Generell schätzt sie die stilistische Vielfalt, die ein
Mehrspartentheater seinen Tänzern abfordert. Musical,
Oper, Operette – klassischer und moderner Tanz: Alles,
was Carla Wieden Dobón während ihres Studiums
am Conservatorio Profesional de Danza de Valencia
gelernt hat, kann sie hier am Theater Hof anwenden.
Und bei all dieser Bewegungsintensität kann auch eine
temperamentvolle Valencianierin das kalte fränkische
Winterwetter ein wenig vergessen.
und Regisseur und am Berliner Ensemble, dem
legendären Theater am Schiffbauerdamm, das Bertolt
Brecht bis zu seinem Tode im Jahre 1956 leitete und
wo der große Theatermann seine Vorstellungen eines
Epischen Theaters verwirklichte. Kupke inszenierte
hier unter anderem „Herr Puntila und sein Knecht
Matti“, den „Kaukasischen Kreidekreis“ und „Mutter
Courage und ihre Kinder“. Anfang der 1980er Jahre
verließ Kupke die DDR und war als Oberspielleiter
am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und als
Schauspieldirektor am Staatstheater Wiesbaden
tätig. In dieser Zeit machte er sich auch verstärkt als
Opernregisseur unter anderem mit Inszenierungen von
„Tristan und Isolde“ (Wagner), „Julius Caesar“ (Händel)
und „Der Liebestrank“ (Donizetti) einen Namen. Durch
seine Affinität zum Musiktheater und sein langjähriges
Wirken im Geiste Bert Brechts ist Peter Kupke geradezu
prädestiniert für die Inszenierung von „Aufstieg und
Fall der Stadt Mahagonny“. Das Theater Hof und sein
Publikum freuen sich, ihn für diese Produktion am
Theater Hof gewonnen zu haben!
Ehemaliger Schaffensort Peter Kupkes als Theaterleiter
Ein vielseitiger Sänger
Birger Radde bereitet sich auf die
Rolle des Bill in „Aufstieg und Fall
der Stadt Mahagonny“ vor
Birger Radde
Birger Radde ist seit letzter Spielzeit Ensemblemitglied
des Theaters Hof und hat seitdem in zahlreichen Rollen
dem Hofer Publikum große Freude bereitet. Radde
absolvierte sein Gesangsstudium an der Dresdner
Hochschule für Musik Carl Maria von Weber und an der
Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy in
Leizpig. Ein Stipendium ermöglichte ihm darüber
hinaus ein zweijähriges Auslandsstudium an der
berühmten Yale University in den USA. Das Repertoire
des Baritons erstreckt sich von der Oper über die
Operette bis zum Kunstlied. So war er auf der Bühne
des Theaters Hof als Don Fernando in Beethovens
„Fidelio“, als Frank in Korngolds Oper „Die tote Stadt“
und als Belcore in Donizettis „Liebestrank“ zu erleben.
Jüngst hatte er Premiere als sächselnder Lämmermeier
in Paul Linckes Operette „Frau Luna“, und im Januar
und Februar wird Birger Radde wieder mit Schuberts
berühmtem Liederzyklus „Winterreise“ im Foyer des
Theaters Hof sowie in Rehau und Bad Steben zu erleben
sein. Doch damit nicht genug: Zu Beginn dieser
Spielzeit gastierte der Bariton am Nationaltheater
Weimar in einer Kammerfassung von Tschaikowskis
Oper „Eugen Onegin“. Nun steht Birger Radde
unmittelbar vor den Proben für die Produktion
„Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“. Er singt und
spielt hier Bill, den Freund des Protagonisten Jimmy
Mahoney. Als spannende Herauforderung empfindet
der Bariton die stilistische Vielschichtigkeit des Werks
– ein ständiges Wechseln von der Großen Oper über
den Bachchoral zum „Comedian Harmonists-Sound“ der
1920er Jahre. Und die Zukunft? Da gibt es noch einige
Rollen, die Birger Radde gerne singen möchte – den
Wolfram im „Tannhäuser“ etwa, den „Billy Budd“ in
Brittens gleichnamiger Oper oder den Marquis von Posa
in Verdis „Don Carlos“.
Kalender
Januar 2014
07
08
09
Di
Harold und Maude
14.00 Uhr
Hof, Studio / FV
Komödie von Colin Higgins
Mi
harold und Maude
Komödie von Colin Higgins
Do
Z u s at z
19.30 Uhr
v
L UNG Hof, Studio/ FV
ORSTE L
Für mich soll´s rote rosen
regnen
15.00 Uhr
Sekretärinnen
19.30 Uhr
Soirée // Beatles – Das
weisse Album
18.00 Uhr
Hof, Studio/ FV
Musikalisches Porträt Hildegard Knefs
von James Edward Lyons
Harold und Maude
11
14
Sa
Hof, Gr. Haus/ Z1, FV
Liederabend von Franz Wittenbrink
Di
Hof, Gr. Haus/ FE
Ballettabend von Barbara Buser
19.30 Uhr
Für mich soll´s rote rosen
Hof, Studio/ FV
n
e
t
r
regnen
a
Restk
Musikalisches Porträt Hildegard Knefs
von James Edward Lyons
15
17
Für mich soll‘s rote Rosen regnen
18
19
Mi
Frau Luna
19.30 Uhr
La cage aux folles –
ein käfig voller narren
11.00 & 19.30 Uhr
Fr
t
Musical von Jerry Herman und Harvey Fierstein
e s t k ar
R
Sa
Frau Luna
19.30 Uhr
Für mich soll´s rote rosen
regnen
19.30 Uhr
Frau Luna
24
Hof, Gr. Haus/ TGS, NL, FV
Hof, Gr. Haus/ VB, FV
Operette von Paul Lincke
Mi
Aus v er
Hof, Studio/ FV
k a uf t
Winterreise
19.00 Uhr
Premiere // Seussical –
Horton hört ein Hu
18.00 Uhr
Premiere // Beatles – Das
Weisse Album
19.30 Uhr
Seussical – Horton hört ein Hu
14.00 & 17.00 Uhr
Beatles – Das Weisse Album
19.30 Uhr
Seussical – Horton hört ein Hu
14.00 & 17.00 Uhr
Zauber der Operette und
des Musicals
15.00 Uhr
Liederabend von Franz Schubert
mit Birger Radde und Andrej Hovrin
Fr
en
19.30 Uhr
Operette von Paul Lincke
So
Hof, Gr. Haus/ BS & C, CSU,
FV
Frau Luna
Musikalisches Porträt Hildegard Knefs
von James Edward Lyons
22
Hof, Gr. Haus/ B, M1, FV
Operette von Paul Lincke
Rehau, Mehrgenerationenhaus
Hof, Studio/ FV
Musical von Stephen Flaherty und Lynn Ahrens
Vorstellung des Kindertheaters
25
Sa
Hof, Gr. Haus/ A, FV
Rockballett von Barbara Buser (Uraufführung)
Musical von Stephen Flaherty und Lynn Ahrens
Vorstellung des Kindertheaters
26
So
Rockballett von Barbara Buser
Musical von Stephen Flaherty und Lynn Ahrens
Vorstellung des Kindertheaters
Beatles – Das Weiße Album (Probenfoto)
Hof, Studio/ FV
Hof, Gr. Haus/ Z2, M2, FV
Hof, Studio/ FV
Selbitz, Turnhalle der
Hauptschule
30
Do
Öffentliche Probe //
Buddenbrooks
18.00 Uhr
Hof, Gr. Haus/ FE
Schauspiel von John von Düffel
nach dem Roman von Thomas Mann
Harold und Maude
Komödie von Colin Higgins
Zus
LL
at z v ORSTE
Uhr
UNG 19.30
Hof, Studio/ FV
Februar 2014
01
Sa
Beatles – Das Weisse Album
Rockballett von Barbara Buser
Re
19.30 Uhr
e n Hof, Gr. Haus/ Z1, FV
s t k ar t
Wenn rosenblätter fallen
02
03
So
19.30 Uhr
UNG Hof, Studio/ FV
L
L
Musical von Rory Six und Kai Hüsgen
v ORSTE e n M a l !
Z u s at z
t
um l e t z
Z
19.30 Uhr
Winterreise
Bad Steben, Gr. Kursaal
Liederabend von Franz Schubert
mit Birger Radde und Andrej Hovrin
Mo
Plakatmotiv Buddenbrooks
Premiere // Das kunstseidene
Mädchen
19.30 Uhr
Hof, Bistro/ FV
Theaterstück nach dem Roman von Irmgard Keun
04
05
Di
Mi
09.30 Uhr
American Drama Group //
Hof, Gr. Haus/ FV
peter Pan
Uhr
American Drama Group // k a r t e n 19.30
Hof, Gr. Haus/ FV
t
Res
Romeo and Juliet
Uhr
L L UNG 19.30
sekretärinnen
Hof, Gr. Haus/ B, S1, FV
RSTE
O
v
e
Liederabend von Franz Wittenbrink
Letzt
Die Welle
06
07
08
09
v ORSTE
Stück von Reinhold Tritt / Jugendensemble
Z u s at z
Do
Uhr
L L UNG 19.30
Hof, Studio/ FV
sekretärinnen
12.00 Uhr
Frau Luna
19.30 Uhr
Winterreise
19.30 Uhr
matinée // Buddenbrooks
11.00 Uhr
Liederabend von Franz Wittenbrink
Fr
Operette von Paul Lincke
Sa
Liederabend von Franz Schubert
mit Birger Radde und Andrej Hovrin
So
Schauspiel von John von Düffel
nach dem Roman von Thomas Mann
Di
Hof, Foyer/ FV
Sekretärinnen
Hof, Bistro/ FE
Impressum:
Hof, Gr. Haus/ DGB, FV
Theater Hof GmbH
Kulmbacher Straße 5
95030 Hof
Hallo Nazi
19.30 Uhr
Fon 09281/ 7070-0
Fax 09281/ 7070-299
Hallo Nazi
19.30 Uhr
Premiere // Buddenbrooks*
19.30 Uhr
Mobile Produktion von Monoblock
Fr
Hof, Gr. Haus/ C, FV
19.30 Uhr
Mobile Produktion von Monoblock
Mi
Hof, Gr. Haus/ BS
Frau Luna
Operette von Paul Lincke
11
12
14
Wenn Rosenblätter fallen – zum letzten Mal am 1. Februar
Schauspiel von John von Düffel
nach dem Roman von Thomas Mann
Hof, Foyer/ FV
Hof, Foyer/ FV
Hof, Gr. Haus/ A, FV
Karten: www.theater-hof.de oder an der Theaterkasse unter Tel. 09281/
7070-290 sowie per E-Mail [email protected].
* Einführungsvortrag um 19 Uhr im Studio
[email protected]
www.theater-hof.de
Sitz der Gesellschaft: 95030 Hof
Reg.-Gericht Hof HRB 4665
Aufsichtsratsvorsitzender:
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner
Geschäftsführer: Reinhardt Friese, Jean Petrahn
Träger: Zweckverband Nordostoberfränkisches
Städtebundtheater Hof
Klosterstraße 1-3
95028 Hof
Redaktion: Reinhardt Friese (Verantw.), Florian Lühnsdorf, Thomas Schindler, Guido Hackhausen, Mariko Junge, Elisa Oßwald
Corporate Design und Gestaltung: Grafikdesign Holger Drees,
Dortmund
Fotografie: SFF Fotodesign, Volker Beushausen
Druck: Frankenpost Verlag GmbH, Druckzentrum, Schaumbergstr. 9, 95032 Hof
Als pdf-Datei auf der Homepage und unter
www.frankenpost.de/magazine
Schauspiel
Für mich soll‘s rote Rosen regnen
Ein musikalisch-seelisches Portrait von Hildegard Knef
Sie war einer der wenigen internationalen Stars, die Deutschland hatte. Aber ihr Leben war ein wildes Auf und
Ab. Das Publikum liebte sie, und sie war umstritten wie kaum eine Schauspielerin, seit sie die erste Nacktszene
des deutschen Nachkriegsfilms gedreht hatte. Sie verließ angeekelt Deutschland, feierte Triumphe am Broadway und kehrte wieder zurück. Sie war berühmt für ihre Chansontexte und ihren Vortrag, aber man sagte, sie
habe keine Stimme. Fürwahr, ein Leben in der Steilwandkurve. Ein musikalischer Abend mit Susanna Mucha,
Kristoffer Keudel und Anja Stange sowie John Groos am Klavier, inszeniert von der jungen Regisseurin Sapir
Heller im Rahmen der Kooperation mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München.
Für mich soll‘s rote Rosen regnen
Bis 23. Februar 2014 in Hof
Thomas Hary
Seit vergangener Spielzeit gehört er fest zum
Schauspielensemble des Theaters Hof. Hary war
2012/13 u.a. als der schrille Theaterdirektor in
„Shockheaded Peter“ und der väterliche Leonato in „Viel
Lärm um nichts“ zu erleben. In dieser Spielzeit war er
als griechischer Diomedes an der Seite des Achilles in
Kleists „Penthesilea“ zu sehen. Aufgewachsen ist
Thomas Hary an der Oker, in Braunschweig. Zur
Schauspielausbildung ging er nach Hamburg und dann
begann ein Schauspielerleben mit vielen Stationen:
Ulm, Würzburg, St. Gallen in der Schweiz,
Wilhelmshaven, schließlich Hof. Auch wenn er lange an
einem Theater engagiert war – in Osnabrück waren es
immerhin vierzehn Jahre –, so richtig sesshaft ist er
wohl nirgends geworden. Zwar haben die Niedersach-
sen das Wort „erdverwachsen“ in ihrer Hymne, aber auf
Thomas Hary trifft genau dieses Wort nicht zu. Das
Reisen ist sein großes Hobby. Viele Länder des Nahen
Ostens hat er bereist. Immer wieder ist er sich für
längere Aufenthalte im frankophonen Nordafrika. Denn
Thomas Hary spricht fließend Französisch und
französische Literatur liest er am liebsten im Original.
Auf seinen weiten Reisen frönt er seinem zweiten
Hobby, der Fotographie. Sieht man auch bei schlechtem
Wetter einen knorrigen Hünen um den Untreusee
stapfen, könnte es Thomas Hary sein. Denn Text lernt er
am liebsten beim Spazierengehen. Die nächste Rolle, die
auf ihn wartet, ist Konsul Buddenbrook in John von
Düffels Stück nach dem Roman von Thomas Mann.
Wieder eine dieser harten Männergestalten, denen er
im Lauf seiner langen Bühnenkarriere Kontur gegeben
hat. In der Inszenierung von Michael Blumenthal wird
die wohl bekannteste Familiensaga der deutschen
Literatur des 20. Jahrhunderts auf die Bühne gebracht.
Und auch in der nächsten Spielzeit kann sich Thomas
Hary über große Aufgaben nicht beklagen. Welche das
sind, wird natürlich noch nicht verraten...
seinem Kern aus. Das finde ich faszinierend.“ Seine
Aufführung wurde nicht nur von der Presse in Hof und
Bayreuth außerordentlich gut besprochen, sie entwickelt
sich auch zum Publikumsrenner. Allein zwei
Zusatztermine im Januar 2014 sprechen eine deutliche
Sprache. Am 7., 8., 29. und 30. geht die ungewöhnliche
Liebesgeschichte zweier Exzentriker wieder über die
Hofer Studiobühne. Harold Chasen (Florian Bänsch) ist
ein eigenwilliger junger Mann mit außergewöhnlichen
Hobbys: Er geht liebend gerne auf Beerdigungen, und
wenn er seine Zeit nicht auf Friedhöfen verbringt, dann
inszeniert er in effektvollen Auftritten seinen
Selbstmord. Dieser exzentrische, neurotische 18-jährige
aus gutem Hause trifft Maude (Angelika Koppmann),
eine vitale, lebensfrohe und impulsive 79-jährige. Diese
„unwürdige Alte“ schert sich nicht um gesellschaftliche
Konventionen. Sie liebt das Leben, ist rebellisch, stiehlt
Autos, rast wie eine Irre durch die Stadt und lebt
ausschließlich im Augenblick. Einen berührenden und
witzigen Theaterabend gibt es mit „Harald und Maude“,
für den Gutscheine als Geschenk nicht nur zur
Weihnachtszeit ein heißer Tipp sind.
Harold und Maude (Florian Bänsch, Angelika Koppmann)
Wanderlustiger Schauspielveteran
mit dem gewissen Etwas auf der
Hofer Bühne
Thomas Hary
Harold und Maude
Zusatzvorstellungen der herbsüßen Studiokomödie mit Kultcharakter
Das war ein Debüt nach Maß für den jungen Regisseur
Kristoffer Keudel. Zu seiner Einstandsinszenierung sagt
er: „Mein Ausgangspunkt war: Es handelt sich um ein
Stück für zwei Schauspieler. Das heißt Angelika
Koppmann und Florian Bänsch stehen als Harold und
Maude im Zentrum und erzählen uns diese Geschichte.
Deshalb spielen sie auch alle anderen Figuren. Und
wenn es nötig ist, dass eine weitere Figur auftritt, dann
sieht man die Verwandlung des Schauspielers in diese
Figur. Ich glaube, man kann mit diesem Stück das
Theater als Ort der Fantasie behaupten. Die Bühne ist ja
ein ganz merkwürdiger Ort. Da steht ein Schauspieler
und sagt: Mist, es regnet! Und wir glauben das. Obwohl
wir im Trockenen sitzen, und es bestimmt nicht herein
regnet. Diese Kraft der Behauptung macht Theater in
das kunstseidene Mädchen
Theaterstück nach dem Roman von
Irmgard Keun, Bühnenfassung von
Gottfried Greiffenhagen
Plakatmotiv Das kunstseidene Mädchen
„Das kunstseidene Mädchen“ ist ursprünglich ein
Zeitroman der deutschen Schriftstellerin Irmgard Keun.
Obwohl er 1931/32 spielt und über 80 Jahre alt ist,
kommt er überaus frisch daher. Gottfried Greiffenhagen
machte aus dem Roman den Monolog einer
Schauspielerin. Bei uns Susanna Mucha. Vor allem
durch die Sprache ist es Irmgard Keun gelungen, das
kunstseidene Mädchen zu charakterisieren und
ungemein lebendig und authentisch wirken zu lassen.
Doris ist naiv und gewitzt und redet, wie ihr der
Schnabel gewachsen ist, in einer von Grammatikfehlern
wimmelnden schnoddrigen Sprache. Als Schreibkraft
hält es die ehrgeizige 18-jährige nicht lange aus. Sie will
in der glamourösen Metropole Berlin ihren Weg
machen. Oder, um es mit ihren Worten auszudrücken:
Sie will ein Glanz werden. Und weil sie nichts gelernt
hat, führt ihr Weg durch die Betten von Männern. Sie
kennt ihre Wirkung auf Männer und profitiert davon:
„Ich hatte mir bereits einen Mantel machen lassen –
streng auf Taille und mit Fuchsbesatz – ein Geschenk
von Käsemann, der mich durchaus beinahe heiraten
wollte. Aber ich nicht. Weil ich doch auf die Dauer zu
schade bin für kleine Dicke, die noch dazu Käsemann
heißen. Und nach dem Fuchs hab ich Schluss gemacht.
Aber ich bin jetzt komplett in Garderobe – eine große
Hauptsache für ein Mädchen, das weiter will.“
Der Traum vom mondänen Leben weicht bald dem
Existenzkampf. Trotzdem ist das Stück nicht düster,
sondern funkelt durch seinen pointierten Sprachwitz.
Kurt Tucholsky schrieb bei Erscheinen des Romans in
der „Weltbühne“ über Irmgard Keun: „Sie hat Humor
wie ein dicker Mann, Grazie wie eine Frau, Herz,
Verstand und Gefühl. Sie ist etwas, was es noch niemals
gegeben hat, eine deutsche Humoristin.“ Inszeniert wird
„Das kunstseidene Mädchen“ vom versierten
Schauspieldramaturg Thomas Schindler für die
Premiere am 3. Februar im Theaterbistro. Der
Vorverkauf läuft bereits, auch die private Buchung der
Ein-Frau-Produktion als Gastspiel ist bereits möglich.
DER Nächste Spielplan ist Da
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und Intendant
„Patrioten, Flüchtlinge, Vaterlandsverräter“ – das ist das
Motto für die kommende Spielzeit 2014/15 mit dem
Thema „Heimat“. Was bedeutet es, sein Vaterland zu
verlassen und in einer anderen Kultur Zuflucht zu
suchen? Was, aus patriotischer Überzeugung gegen die
Meinung der Mehrheit Politik zu machen, vielleicht
sogar in den Untergrund zu gehen, zum Vaterlandsverräter zu werden – zumindest in den Augen der
Zeitgenossen? Diesen Fragen wird nachgegangen, der
Begriff „Heimat“ und Identität untersucht, die sich unter
anderem in der eigenen Geschichte, in Mythen, Sagen
und Legenden ausdrückt. Einen Einfluss auf die
kommende Theatersaison haben auch drei bedeutende
Jahrestage: 100 Jahre Ausbruch des ersten Weltkriegs, 75
Jahre Ausbruch des zweiten Weltkriegs und 25 Jahre
Mauerfall. Eine Übersicht mit vielen Details zu allen
Stücken des Schauspiels, Musiktheaters und Balletts - darunter mehrere Uraufführungen - befindet sich auf der
Homepage des Theaters: www.theater-hof.de
Reinhardt Friese präsentieren den neuen Spielplan
premiere am 28. FEBRUAR
Vor dem Sommer zeigte der neugegründete
Musical-Club mit seiner Show „Sie wünschen
– wir spielen“, dass er mit großen BroadwayMelodien sein Publikum begeistern kann.
Nachdem sich der Kern junger Talente
gefestigt hat, beginnen im Januar die Proben
für die neue Inszenierung, dieses Mal ein
komplettes Stück. Mit „Lucky Stiff – tot, aber
glücklich“ kommt ein erfolgreiches Musical
erstmals nach Hof, das der Leiter und
Musicaldarsteller Florian Bänsch als „eine
Verwechslungskomödie im Boulvard-Stil“
beschreibt. Es handelt von Harry Witherspoon, der von einem ihm unbekannten
Onkel 6 Millionen Dollar erben soll.
Allerdings gibt es hierfür eine Bedingung:
Harry soll mit dem Leichnam des Onkels nach
Monte Carlo reisen und dem Toten dort das
Leben zeigen. Die Aufgabe schließt zum
Beispiel den Besuch in einem Spiel-Casino
oder einen Fallschirmsprung ein. Da Harry
nicht der Einzige ist, der eine Chance hat, das
Geld zu bekommen, entwickelt sich eine
turbulente Verfolgungsjagd, die schließlich ein
unerwartetes Ende nimmt. Die jungen
Darsteller des Musical-Clubs müssen in
diesem Stück ihr Talent beweisen, denn die 15
Laien müssen 39 Rollen spielen. Belohnt wird
die viele Arbeit später mit einer Besetzung in
einer Profi-Inszenzierung: Der Musical-Club
wirkt in „Jesus Christ Superstar“ mit!
Kinderrollen bei „Der große Houdini“: Vorsingen im Februar
Kindertheater Hof mit deutschsprachiger Erstaufführung
CASTING FÜR JUNGEN Houdini
WAS IST EIN „SEUSSICAL“?
MEHR ZEIT FÜR Pausen
Die Welturaufführung eines großen Musicals wirft
ihren magischen Schatten in Hof voraus: „Der große
Houdini“ von Paul Graham Brown feiert im Oktober
2014 Premiere. Das Musical verbindet die glamourösen
und spektakulären Shows des Entfesselungskünstlers
Houdini mit der verzweifelten Suche des Privatmanns
nach Liebe, Respekt und Vertrauen. Für die Rollen des
jungen Harry Houdinis und seiner Brüder in ihrer
Kindheit sucht das Theater nun drei Darsteller. Jeder
Junge, der zwischen 8 und 12 Jahre alt ist, Spaß am
Singen und Tanzen auf einer großen Bühne hat, kann
für das Vorsingen am 14. und 15. Februar 2014
angemeldet werden. Bei diesem Termin wird aus allen
Bewerbern eine Vorauswahl getroffen. Janelle Groos
vom Kindertheater Hof arbeitet in der Folge in einem
Workshop mit den jungen Kandidaten, bevor sie sich
einen Monat später dem Regisseur und Komponisten
präsentieren. Diese entscheiden schließlich, wer
Darsteller in der Musical-Uraufführung wird.
Anmeldungen und Informationen: 09281 7070-123
oder [email protected]
Das Theater Hof rühmt sich der deutschsprachigen
Erstaufführung von Musicals. Was aber ist ein
„Seussical“, mit dem die kleinen und großen Akteure
des Kindertheaters Hof am 24. Januar Premiere feiern?
Der Begriff leitet sich ab von Amerikas berühmtestem
Kinderbuchautoren Dr. Seuss und dem Musicalgenre, zu
dem die Bühnenfassung von „Horton hört ein Hu“
gehört. Horton, der gutmütige Elefant, macht eines
Tages einen großartigen Fund. Auf einem Staubkorn
lebt das kleinste Volk der Welt: die Hus. Allein er ist in
der Lage, die winzigen Bewohner zu hören, was ihn
zum Außenseiter im Dschungel macht. Gerade deshalb
kümmert sich Horton von nun an verantwortungsvoll
um das kleine Staubkorn, denn er will die Welt der Hus
vor allen Gefahren beschützen. Bekannt wurde das
Kinderbuch 2008 in Deutschland mit dem
Animationsfilm, in dem Christoph Maria Herbst und
Anke Engelke als Sprecher zu hören waren. Die von Dr.
Seuss erschaffenen Figuren – wie auch der Grinch oder
die Katze mit Hut – erobern auch in Deutschland die
Kinderzimmer mit ihrer unbändigen Fantasie.
Auf mehrfachen Wunsch kommt das Theater der
Anregung nach, Theatergästen längere Vorstellungspausen zu gönnen. Am gesellschaftlichen Ort des
Theaterfoyers wollen viele Besucher mehr Zeit für einen
Meinungsaustausch mit Bekannten und Freunden
haben. Appetitliche Pausengetränke und -speisen sollen
mit Gelassenheit genossen werden und nicht der
Pausengong zur Hast drängen. Entsprechend werden ab
der Premiere von „Frau Luna“ am 20. Dezember die
Pausen von Vorstellungen im Großen Haus um 5
Minuten auf insgesamt 25 Minuten verlängert. Weil
Premieren noch mehr Gesprächsstoff für Theatergänger
bieten, werden die Pausen im Großen Haus sogar auf 30
Minunten verlängert. Unverändert bleiben die
Pausenzeiten für Studioproduktionen bei 20 Minuten.
Und denjenigen Gesprächspartnern, denen die
verlängerten Pausen nicht reichen, steht nach jeder
Vorstellung der Besuch des Theaterbistros auf der
Theaterrückseite frei. Dort ist bis mindestens eine
Stunde nach Vorstellungsende geöffnet, regelmäßig
wegen der dort einkehrenden Darsteller sogar länger.