Acetaldehyd (Äthanal) Durch Oxidation von Äthanol entstehen
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Acetaldehyd (Äthanal) Durch Oxidation von Äthanol entstehen
Acetaldehyd (Äthanal) Durch Oxidation von Äthanol entstehen nacheinander Äthanal und Äthansäure (Essigsäure). Stärkere Oxidationsmittel führen Äthanol sofort in Essigsäure über. Äthanal ist das Wichtigste Zwischenprodukt der "Karbidchemie". Es kann in Essigsäure, in Alkohol oder auch Butadien, den Ausgangsstoff für künstlichen Kautschuk überführt werden. Anmerkung von Saugi: Man kann aber noch viel mehr feine Sachen daraus machen. Besonders interessant dürfte für uns die Synthese von Pentaerythrit in Verbindung mit Formaldehyd sein! Äthanal selbst wird technisch durch Anlagerung von Wasser an Äthin (Acetylen) gewonnen. Dabei wird im Prinzip Äthin in warme, verdünnte Schwefelsäure geleitet, in der Quecksilbersalze und andere als Katalysatoren aufgelöst sind. Da Quecksilbersalze sehr giftig und nicht leicht zu beschaffen sind, wollen wir darauf verzichten, die Herstellung von Äthanal aus Äthin selbst durchzuführen und wählen stattdessen die einfachere Darstellung durch vorsichtige Oxidation von Äthanol. In ein Reagenzglas geben wir rund 2ml Brennspiritus und fügen 5ml verdünnte (20%ige) H2SO4 sowie 3g fein pulverisiertes Kaliumdichromat hinzu. Das Glas wird sofort mit einem Gummistopfen verschlossen, durch den ein gebogenes Glasrohr geführt ist. Wir erwärmen über der kleinen Flamme zum Sieden und leiten die entweichenden Dämpfe in Eiswasser ein. Das gebildete Äthanal löst sich im Eiswasser und kann darin mit den eben oben beschriebenen Reaktionen zum Nachweis von Alkanalen bestimmt werden. Ausserdem reagiert die Lösung sauer, da die Oxidation leicht bis zu Essigsäure fortschreitet. Um Äthanal in etwas grösseren Mengen und grösserer Reinheit herzustellen, bauen wir die links abgebildete, kompliziertere Versuchsanlage auf. Vorsicht, kein Anfängerversuch! Äthanal ist giftig und sehr flüchtig!! Der dargestellte einfache Gasentwicklungsapparat dient zur Entwicklung eines Kohlendioxidstromes, der das gebildete Äthanal aus dem Reaktionsraum entfernen soll, bevor die Weiteroxidation zu Essigsäure einsetzt. Wir beschicken ihn mit Marmorstückchen und lassen dann verdünnte Salzsäure in kleinen Portionen zufliessen. Der Tropftrichter muss ein langes Zuflussrohr (wenigstens 25cm) haben, das mit gut passendem Gummischlauch an einem gewöhnlichen Trichter befestigt wird. Dieses Rohr muss mit verdünnter Salzsäure gefüllt bleiben, damit die Kohlensäure den Überdruck der folgenden Apparatur überwinden kann und keinesfalls zurückschlägt. In das eigentliche Reaktionsgefäss, einen Rundkolben von 250ml Inhalt, geben wir zunächst 20ml Brennspiritus. Ausserdem lösen wir 40g feingepulvertes Natrium- oder Kaliumdichromat in 100ml verdünnter, etwa 50%iger H 2SO4. Von dieser Lösung füllen wir 1/3 sofort zu dem Äthanol in den Rundkolben, während der Rest in das Trichterrohr des Reaktionsgefässes gefüllt wird. In das Reaktionsgefäss führen wir das Anschlussrohr vom Gasentwickler so ein, dass es in die Flüssigkeit eben eintaucht. Besondere Aufmerksamkeit erfordern schliesslich die Kühlvorrichtungen. In dem schräg ansteigenden Rohr sollen sich Alkohol und Essigsäuredämpfe kondensieren. Wir kühlen dieses Rohr am besten mit einer wasserdurchströmten Bleischlange. Notfalls können wir darauf verzichten, erhalten dann jedoch ein stärker verunreinigtes Produkt. Zur Kondensation des Äthanals, das schon bei 20,2°C siedet, benutzen wir den absteigenden Kühler. Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt einen Schlangen-, Kugel- oder Muschelkühler verwenden. Notfalls genügt ein nicht zu kurzer Liebigkühler. Auf jeden Fall muss das Kühlwasser sehr kalt sein. Nur im Winter reicht Leitungswasser hierfür aus, sonst ist Eiswasser zu verwenden, das einem grösseren, hochgestellten Vorratsgefäss entnommen wird. Die Vorlagen, zwei hintereinander geschaltetet Reagenzgläser kühlen wir durch Eintauchen in eine Kältemischung aus zerkleinertem Eis oder Schnee und Kochsalz (zu gleichen Teilen). Trotz all dieser Massnahmen wird noch etwas Äthanaldampf entweichen. Da Äthanal unangenehm stechend riecht und giftig wirkt, ist dieser Versuch im Freien oder unter dem Abzug aufzubauen. Der Versuch beginnt, sobald der Apparat beschickt und zusammengesetzt worden ist. Zuerst wird der Gasentwickler durch Zufluss von wenig Salzsäure probeweise in Betrieb genommen. Dabei füllt sich die Anlage bereits mit CO 2. Wenn die Kohlensäure einwandfrei durch das Reaktionsgefäss hindurchperlt und keine Undichtigkeiten festgestellt werden, leiten wir die eigentliche Reaktion ein. Die Kohlensäureentwicklung wird zunächst wieder unterbrochen, die Kühlereinrichtung in Betrieb gesetzt und der Kolbeninhalt bis zum Sieden erhitzt. Da bei der nun einsetzenden Reaktion des Alkohols Wärme frei wird, können wir den Brenner jetzt wegnehmen. Wir entwickeln nun durch weitere Salzsäurezugabe wieder CO2, die in mässig starkem Strom durch das Reaktionsgemisch hindurchtreten soll. Zugleich lassen wir langsam die restliche Dichromatlösung aus dem Tropftrichter zufliessen. Nach Beendigung der Reaktion finden sich in den beiden Vorlagen wenige ml einigermassen reines Äthanal. Wir verschliessen diese Gefässe nur mit Wattepfropfen und bewahren den Inhalt, den wir im Anschluss sofort verbrauchen, einstweilen gut gekühlt auf. Längeres Aufheben ist zwecklos und gefährlich, da Äthanal zu leicht verdunstet und den Verschluss von Stöpselflaschen mit grosser Gewalt herausschleudern kann. (Im Handel wird Äthanal nur in dickwandigen, zugeschmolzenen Glasampullen geführt.) Anmerkung von Saugi: Es müsste auch möglich sein, die Kohlensäure aus einem Trinkwasserbesprudelungsgerät zu verwenden. Weil diese aber mit grossem Druck fast ungebremst das CO2 ausblasen, könnte man sich mit folgender, einfacher Bastelei behelfen: Man müsste nun praktisch nur noch dafür sorgen, dass man den Vorratsballon rechtzeitig wieder auffüllt und ansonsten ein gleichmässiger, langsamer CO2-Strom durch die Anlage eingestellt wird, wofür der 3-Wegehahn gut zu verwenden wäre. Dadurch könnte man sich die Gasentwicklungsapparatur sparen und könnte stattdessen die preiswerte, reine Kohlensäure aus der Flasche benutzen. Eine andere Möglichkeit Acetaldehyd zu gewinnen arbeitet mit dem Katalysatorprinzip: Es wird eine Apparatur nach dieser Zeichnung aufgebaut: In das Verbrennungsrohr kommt fein pulverisiertes Kupfer oder Kupferoxid, dieses wird von 2 Stopfen Glaswolle in der Mitte gehalten. Nachdem der Alkohol warm genug ist, wird die Luftpumpe eingeschaltet. Kurz darauf wird der Katalysator mit einem Brenner bis zur Rotglut erhitzt. Nimmt man den Brenner weg, sollte der Katalysator ständig weiterglühen. Dies zeigt an, dass die Ethanoldämpfe daran zu Acetaldehyd oxidiert werden. Bei dieser Reaktion entsteht auch Wasser, in dem sich ein Großteil des Acetaldehyds auch gleich löst. Die Acetaldehydlösung kondensiert danach, entweder in einem luftgekühlten, langen Glasrohr oder einem Wasserkühler. Die Abluft ist giftig und muss ins Freie geleitet werden. Nach meiner Erfahrung dauert es ungeheuer lange, bis sich eine kleine Menge Acetaldehydlösung in der Vorlage gesammelt hat. Dies könnte man ändern, wenn man eine grössere Apparatur baut und eine kräftige Luftpumpe verwendet. Ansonsten sollte man das Teil am besten Tag und Nacht betreiben. Aber das ist kein Problem, denn eine Aquarienpumpe hat gerade ca. 4 Watt. Und die Heizplatte kann man auch abschalten, bei mir glühte der Kat. dann zwar schwächer, aber trotzdem noch weiter, jedoch dauert die Reaktion umso länger, je schwächer das Glühen ist. Was mich noch mal interessieren würde: Wie kann man herausfinden, wieviel % Acetaldehyd die gewonnene Lösung am Schluß hat? Das wäre wichtig, um damit weitere Synthesen berechnen zu können. Übrigens: Formaldehyd kann man genauso gewinnen! Man muss dann eben nur den Ethanol durch Methanol austauschen. Ammonal Ammonal ist ein bewährter Sprengstoff auf Ammoniumnitratbasis, der schon seit ca. 1900 bekannt ist. Die Bezeichnung sagt im Grunde nur aus, dass der Sprengstoff als Nebenbestandteil Aluminium enthält. Der Aluminiumanteil kann jedoch stark variieren und wird an die jeweiligen Anforderungen der Sprengung angepasst. Durch das Aluminium wird die Detonationsfähigkeit des Sprengstoffs stark verbesssert, ausserdem entsteht viel mehr Hitze bei der Detonation. Das heisst aber nicht, dass Ammonal leicht zu detonieren ist. Es bedarf schon einer starken Initialladung, um die Detonation einzuleiten, somit ist es auch ein sicherer Sprengstoff.Die klasssische Zusammensetzung von 100g Ammonal besteht aus 72g Ammoniumnitrat, 25g Aluminium und 3g Kohlepulver. Alle Stoffe müssen trocken sein und möglichst fein gepulvert. Dann wird das Ganze gründlich zu einem homogenen Gemisch vermengt, welches eine dunkelgraue Farbe annimmt. Es wird in dann in geeignete Behälter oder Patronen gepresst. Dieser Sprengstoff ist, wie alle AN-basierenden Sprengstoffe, stark hygroskopisch und muss dementsprechend unter Luftabschluss aufbewahrt werden. Man sollte ihn ausserdem kühl aufbewahren, da bei längerer Lagerung eine Oxidation des Aluminums - besonders im feuchten Zustand! - Wärme entwickeln kann, so dass es bei grösseren Mengen unter ungünstigen Umständen zu einem Hitzestau kommen kann, welcher als schlimmste Folge Selbstentzündung herbeiführen könnte. Durch kühle Lagerung fernab von brennbaren Materialien kann man dieses Risiko minimieren. Zur Initialzündung der oben erwähnten Mischung hat sich eine Sprengkapsel mit 500mg HMTD als ausreichend erwiesen. Die Zündfähigkeit, Sprengkraft und Brisanz ist zwar schwächer als die von ANNM, dafür kommt man gänzlich ohne Nitromethan aus und verfügt dennoch über einen starken Sprengstoff. Er ist also eine gute Alternative, wenn kein Nitromethan verfügbar ist. Brisanzmessungen durch Stauchproben haben gezeigt, dass 28g Ammonal 47g Gelatinedynamit mit 65% Nitroglycerin entsprechen. Eine andere Variante ist das sogenannte "Französische Ammonal" (=French Ammonal) Dieses besteht aus 86%AN, 8% Alupulver und 6% Stearinsäure. Über Zündeigenschaften und Detonationsgeschwindigkeiten liegen mir leider noch keine Daten vor. Herstellung von Ammoniumnitrat Den meisten Freaks dürfte die Herstellung längst bekannt sein, aber für Neulinge der Vollständigkeit halber hier trotzdem die klassische Methode: Man kauft sich den Kunstdünger Kalkammonsalpeter (KAS), welcher gekörnt in den Farben Grün (Grünkorn genannt) oder Braun zu haben ist und etwa 80% AN enthält. Den bekommt man preiswert beim Agrar-Grosshandel in 50kg Säcken zu ca. 15 €, weshalb die chemische Synthese von Ammoniumnitrat eigentlich unrentabel ist und nur in Betracht kommt, wenn extreme Reinheit gefordert ist. Ich schildere nun die Gewinnung von relativ reinem Ammoniumnitrat aus diesem Dünger in 4 Schritten, wie ich es selbst schon häufig praktiziert habe. Geräte: grosser Eimer (Kunstoff oder Metall ist egal), Wasserkocher, ggF. feines Sieb, nicht zu dünner, ca. 2m langer, möglichst durchsichtiger Schlauch, Kaffeefilter, grosse Pfanne, Herd, mehrere Flaschen oder 2. Eimer, Rührstab oder Kochlöffel, Backofen, Keramikplatte Chemikalien: KAS und Wasser 1.Auflösen des Düngers: In einen grossen Eimer werden ca. 1800g KASKörner gegeben, nun wird 1 Liter Wasser zum kochen gebracht. Man hält einen Rührstab oder Kochlöffel bereit und übergiesst die Körner mit dem kochenden Wasser, während man gründlich umrührt. Dabei sinkt die Temperatur des Wassers rapide; in kurzer Zeit sogar unter Zimmertemperatur, (da Ammoniumnitrat sehr leicht in Wasser löslich ist und ein Lösevorgang immer Wärmeenergie verbraucht). Das ist schon mal ein gutes Zeichen! *g* So, nun rührt man und rührt man und zwar so lange, bis man mit dem Kochlöffel keine runden Körner mehr nach oben fischen kann, sondern nur noch Matsch. Das zeigt an, dass sich das ganze AN aus dem Dünger herausgelöst hat. Sollte man auch nach ewig langem Rühren noch immer Körner finden, hat man entweder zu viel Dünger oder zu wenig Wasser genommen, so dass die Lösung bereits gesättigt ist, sollte bei meinen Mengenangaben aber nicht passieren! Man kann dann damit leben und trotzdem weitermachen, wobei man einen kleinen Verlust hinnimmt, oder man giesst langsam etwas heisses Wasser hinzu und rührt solange weiter, bis die Körner aufgelöst sind. Der "Matsch" besteht im Wesentlichen aus Kalk (Calciumcarbonat = CaCO3), welcher in Wasser so gut wie unlöslich ist und sich deshalb am Boden sammelt. 2.Entfernen des Kalks: Diesen Kalk gilt es nun zu entfernen. Es hat sich als unratsam erwiesen, sofort zu versuchen, den Kalk abzufiltern, da der Filter anderenfalls sofort zusetzt und keine Flüssigkeit mehr durchlässt. Man lässt das Ganze stattdessen 1 oder 2 Tage stehen bis sich der ganze Kalk am Boden gesammelt hat (der Chemiker sagt: sedimentieren). Zwischendurch empfiehlt es sich, mit einem feinen Sieb (z.B. Teesieb) den braunen b.z.w. grünen Schaum, der sich an der Oberfläche gebildet hat abzuschöpfen, so gut es geht. Denn dieser Schaum verstopft ebenfalls sehr schnell die Poren des Filters. Wenn man irgendwann in den Eimer schaut und eine klare Lösung vorfindet, die es möglich macht, bis auf den Grund des Eimers mit der Kalkschicht zu schauen, ist die Lösung reif gefiltert zu werden. Man könnte nun einfach versuchen die AN-Salzlake vom Kalk abzugiessen (zu dekantieren), aber ich mache es lieber anders, da ansonsten immer viel Kalk mit aufgewirbelt wird. Ich stelle den Eimer auf eine höhere Ebene und hänge einen Schlauch in die Salzlake, der immer gerade eben unter der Wasseroberfläche gehalten wird. Nun saugt man an dem Schlauch, der dafür am besten durchsichtig sein sollte, bis sich dieser mit Lösung gefüllt hat. Man hält den Schlauch zu und lässt ihn herunter hängen, so dass sich das Ende auf einer niedrigeren Höhe befindet, - also das Saugheberprinzip wird wohl hoffentlich jeder kennen - wenn man jetzt öffnet, fliesst die ganze Lösung durch den Schlauch. Dabei lässt man sie in einen Kaffeefilter laufen, unter den man entweder einen Eimer oder nacheinander mehrere leere Flaschen stellt. Bei Flaschen hat man den Vorteil, dass nachher in den ersten die reinste AN-Lösung ist, und in der letzten die unreinere, weil dann ja mehr Kalk vom Schlauch angesogen wird, je näher man in Bodensatznähe damit kommt. So kann man AN in verschiedenen Qualitäten herstellen. Die Flaschen mit der AN-Lösung kann man ebenfalls nochmals liegen lassen, um weiteren Restkalk zu entfernen. Dazu werden sie schräg liegend wie Weinflaschen ein paar Tage gelagert, bis sich eine deutliche Kalkschicht in der Flasche gebildet hat. Durch anschliessendes, vorsichtiges Abgiessen vom Kalk erhält man so eine sehr reine, kristallklare AN-Lösung - wenn man denn Spass dran hat, nötig ist es nicht unbedingt. 3.Eindampfen des Ammoniumnitrats: Diese AN-Lösung wird nun in eine saubere, grosse, flache Pfanne gegossen und auf dem Herd gekocht. Dabei kann es schon sein, dass man eine ganze Weile kochen muss, so 1 Stunde etwa, je nach Menge der Lösung. Es entweicht Wasserdampf, das AN wird getrocknet. Man erkennt trockenes AN daran, dass in der Pfanne eine weisse Rauchentwicklung einsetzt, die rasch den Raum einnebelt. Dann sollte man aber lüften, da der Rauch ungesund ist! Man sollte sich die Zeit merken, nach der dieser Nebel erscheint, damit man beim nächsten Mal weiss, wie lange es dauert und nicht die ganze Zeit die Pfanne beobachten muss. Das Problem ist, dass das AN geschmolzen ist und sich somit optisch kaum mehr vom Wasser unterscheidet, aber wenn es sprudelt und schäumt, deutet sich an, dass nicht mehr viel Wasser vorhanden ist. Wenn man das AN lange genug auf diese Art erhitzt, kann man sich ein Nachtrocknen im Ofen ersparen. Man lässt die Pfanne gut abkühlen, bis sich ein starrer, weisser Block in ihr gebildet hat. Die Pfanne wird dann erneut erhitzt, bis das AN anschmilzt und sich der Block bewegen lässt, dann kippt man ihn aus und zerkleinert ihn z.B. mit einem Hammer in einem Stoffbeutel oder mühsam mit einem Mörser, es sei denn man gehört zu den Glücklichen, die eine Chemikalienmühle besitzen, dann macht man es halt damit! Tip: heisses AN lässt sich viel leichter zerkleinern als kaltes! 4. falls nötig Nachtrocknen: Woran man trockenes AN erkennt: Wurde das AN lange genug in der Pfanne erhitzt, ist es trocken und kann dann sofort - am besten noch heiss - in einer luftdicht verschraubten Kunstoffdose oder in einem luftdichten Glas, z.B. Einweckglas aufbewahrt werden. Luftdicht deshalb, weil AN stark hygroskopisch ist, d.h. Wasser aus der Luft aufnimmt, bis es zerfliesst. Dann ist es unbrauchbar und muss erneut getrocknet werden. Hat sich auch nach längerem Lagern kein Kondenswasser in dem Gefäss gebildet, deutet es darauf hin, dass das AN gut getrocknet ist und sich für "unsere Zwecke" vortrefflich eignen wird. Auch wenn der erkaltete ANBlock steinhart ist und sich nur mühsam zerschlagen lässt, ist das AN gut getrocknet. Anderenfalls muss man das zerkleinerte AN im Backofen bei 120-130°C trockenen, indem man es flach, am besten auf einer keramischen Platte (zur Not Pizzateller) ausbreitet. Je nachdem wieviel AN es ist, muss man es kürzer oder länger trocknen, für 1 kilo etwa 2-3 Stunden als grober Wert. Man sollte AN nicht in Metallbehältern wie Backblechen trocknen, da diese sehr schnell korrodieren und dann das AN mit Oxiden verunreinigen. Zumindest sollte man bei Verwendung eines Backblechs reichlich Backpapier benutzen. Ammoniumnitrat / Nitromethan Dieser 2-Komponentensprengstoff hat eine hohe Brisanz, ist in der Handhabung sehr sicher und unempfindlich und wird deshalb von Profis (unter der Markenbezeichnung KINEPAK) eingesetzt. Dieses besteht im Wesentlichen aus einem homogenen Gemisch von fein gepulvertem, trockenem Ammoniumnitrat und reinem Nitromethan im Massenverhältnis 10:3,3, d.h. zu 1000g AN kommen 295 ml NM. Die Detonationsgeschwindigkeit liegt bei VD=6125 m/s und übetrifft damit gewöhnliches Dynamit. Das gute an diesem Sprengstoff ist, dass er aus leicht beschaffbaren Zutaten besteht und man nicht erst mit gefährlichen Säuren hantieren muss, um eine aufwendige Synthese zu vollziehen. Ausserdem ist er leistungsstark, sehr sicher und dabei trotzdem leicht zur Detonation zu bringen. Mit einer Initialladung von 500mg HMTD erreicht man immer eine Zündung. Nachteilig ist der höhere Preis im Gegensatz zum ANFO, dafür ist aber die Zündfähigkeit garantiert, was diesen Sprengstoff zu meinem persönlichen Favoriten gemacht hat. Ein weiterer Nachteil - wie bei allen AN-Sprengstoffen ist die Hygroskopizität, d.h. AN zieht Wasser aus der Luft an und macht sich damit selbst schnell unbrauchbar. Ausserdem ist Nitromethan relativ flüchtig. Das einzige, was deshalb beachtet werden muss, ist dass man den Sprengstoff, b.z.w. die beiden vorbereiteten Komponenten luftdicht verschlossen hält, z.B. in einer PE-Plastikflasche mit Schraubverschluss. Wenn man die 2 Komponenten getrennt hält und erst am Sprengungsort zusammenbringt, (wie KINEPAK dies auch tut) wird die Sicherheit noch zusätzlich erhöht. Nebenbei: Es fällt dann keiner der beiden Stoffe unter das Sprengstoffgesetz, erst im Moment der Mischung! Ammoniumnitrat kann man entweder in reiner Form kaufen, selber herstellen (aus Salpetersäure und Ammoniak), oder aus käuflichem Kunstdünger gewinnen, was am preiswertesten und effektivsten ist (Siehe Ammoniumnitrat aus Kalkammonsalpeter) Nitromethan ist schwierig und teuer herzustellen, deshalb empfiehlt sich der Kauf. Da es ein wichtiger Treibstoffbestandteil für Dragster und Powerboote ist, kann man es als Treibstoff für entsprechende Modelle mit Brennstoffmotoren bekommen. In jedem Modellbaushop gibt es Treibstoffe mit NM, allerdings selten mit über 20%. Man muss schon etwas herumfragen wo man 100%iges NM bekommt, aber es findet sich immer ein Lieferant. Normalerweise kostet ein Liter unter 20 Euro. Einige bieten Treibstoff mit 50% NM und 50% Methanol an, diesen kann man zur Not auch benutzen. Um etwas vom teuren NM zu sparen, kann man auch nur 200ml oder noch weniger zu 1000g AN hinzufügen, dabei sinkt natürlich die Sprengkraft und die Zündfreudigkeit. Als sehr gut und kraftvoll hat sich auch die folgende Mischung erwiesen: 185g Nitromethan + 84g Methanol auf 1000g AN. Bariumperoxid In 250 ml Wasser werden 47g Bariumchlorid gelöst. Zu dieser Lösung werden 250ml Wasserstoffperoxid 30% (H2O2) gegeben. Nun werden 200ml Ammoniaklösung 24% unter Rühren hinzugefügt. Die Mischung wird solange stehen gelassen, bis die Ausfällung des Feststoffs abgeschlossen ist. Die klare Flüssigkeit wird vorsichtig abgegossen (dekantiert) und durch frisches Wasser ersetzt. Den Vorgang wiederholt man 2-3 mal. Die Lösung wird gefiltert (Büchner Trichter) und der Rückstand mit Wasser gewaschen. Anschliessend wird er in einem Porzellangefäss bei 50-70° C getrocknet, wobei die Masse gelegentlich mit einem Spatel verteilt wird. Wenn das produkt einen krümeligen Zustand annimmt, wird die Temperatur auf 75-80°C erhöht. Das komplett getrocknete Produkt wird dicht verschlossen in einer Glasflasche aufbewahrt. Ausbeute: 55-60g des Oktahydrats. Bei 130°C kann das Produkt zum Semihydrat weiter getrocknet werden. Ein komplett wasserfreies Peroxid kann bei einer Temperatur über 200°C gewonnen werden, dies bewirkt jedoch einen teilweisen Verlust an Sauerstoff. Bleiazid Bleiazid, Pb(N3)2, Mol-Gew. 291,23 ist seit seiner ersten Verwendung als Initialsprengstoff (Wöhler-Martin) zu dem wichtigsten Initialsprengstoff geworden, der das früher übliche Knallquecksilber fast völlig verdrängt hat. Trotz geringeren Energieinhaltes und kleinerer Dichte hat es grössere Initialkraft, ist weniger schlagempfindlich als Knallquecksilber und hat ausserdem eine bedeutend grössere Stabilität bei höheren Temperaturen und gegen Feuchtigkeit. Die Einführung von Aluminium zur Sprengkapselherstellung und damit eine bedeutende Verbilligung war nur durch Verwendung von Bleiazid möglich, da Quecksilberfulminat mit Aluminium Amalgam bildet. Stoffdaten: Spez. Gewicht 4,38 - Detonationsgeschwindigkeit: 4630m/s Verpuffungspunkt: 340°C/10s Verbrennungswärme: 630 cal/g Explosionswärme: 367 cal/g Schlagempfindlichkeit nach Koenen: 0,4 kg*m Gewichtsverlust bei 100°C nach 2 Tagen: 0,05% - Feuchtigkeitsaufnahme bei 30°C und 90% rel. Luftfeuchtigkeit 0,84% HERSTELLUNG: Bleiazid ensteht durch doppelte Umsetzung von wasserlöslichen Bleisalzen mit Salzen der Stickstoffwasserstoffsäure. Je nach Verwendungszweck werden durch Variation der Verfahrensbedingungen, z.B. der Temperatur, der Konzentration der Lösungen und der Art des Bleisalzes, Produkte von kolloidaler Struktur bis zu regelmässig ausgebildeten Kristallen hergestellt. Die Steuerung der Kristalltracht wird noch durch Zusätze unterstützt, die das Kristallwachstum in bestimmter Richtung beeinflussen, z.B. Dextrin oder Polyvinylalkohol. Man ist bestrebt, diejenige Bleiazid-Form herzustellen, die ihren Zweck unter möglichster Herabsetzung der Gefahren erfüllt, die mit der Verwendung eines derart sensiblen Sprengsoffes verbunden sind. Aus dem gleichen Grunde wird in der Praxis kein reines Bleiazid verwendet, sondern man stellt Produkte her, die als „Verdünnungsmittel“ basische oder sonstige schwerlösliche Bleisalze enthalten. Das am meisten verwendete technische Bleiazid enthält 87% Bleiazid, ca. 5% Dextrin und ca. 8% Bleihydroxyd. Bleiazid ist ein kraftvoller und relativ sicherer Initialsprengstoff. Er ist allerdings ziemlich giftig! Die Herstellung von Bleiazid ist ausgesprochen einfach und schnell nachzuvollziehen, es gibt jedoch einen dicken Haken: Man benötigt den Stoff Natriumazid. Diesen kann man nur selber herstellen, wenn man Natriumamid oder elementares Natrium besitzt. Da kaum jemand welches haben wird, bleibt nur der Kauf. Es ist aber beinahe unmöglich, auf legalem Wege an Natriumazid zu kommen, denn dieser Stoff ist ungefähr so schwer zu beschaffen wie Zyankali, weil er auch fast genauso giftig ist. Wer gut an Schrottautos kommt, kann höchstens probieren die Natriumazidtabletten aus nicht ausgelösten Airbag-systemen zu holen. Sie dienen dazu, den Airbag bei Auslösung mit Stickstoff aufzublasen. Wenn jemand trotzdem Natriumazid bekommen hat, oder es irgendwie hergestellt hat, kann er daraus wie folgt Bleiazid herstellen: Synthese: Die Synthese mittels Natriumazid und Bleinitrat verläuft nach der folgenden Gleichung: Pb(NO3)2 + 2NaN3 ---> Pb(N3)2+ 2 NaNO3 337,198g + 130,022g ---> 291,232g + 169,988g Im Versuch sieht das dann folgendermassen aus: 5g NaN3 werden in 50ml destilliertem Wasser aufgelöst. Das ist dann Lösung A. 14-15g Bleinitrat (PbNO3)2 werden in 100ml dest. Wasser aufgelöst. Anschliessend werden ebenfalls 0,4 - 0,5g darin Dextrin aufgelöst. Das ist die Lösung B. Beide Lösungen sollen eine Temperatur zwischen +10 und +30°C haben. Das Dextrin ist sehr wichtig, damit nur sehr kleine Kristalle, also ein feines Pulver von Bleiazid entstehen kann. Grössere Kristalle wären sehr gefährlich, da sie beim Zerbrechen detonieren könnten. Nun werden unter ständigem Rühren langsam die beiden Lösungen zusammengegossen. Sofort setzt ein weisser, milchiger Niederschlag ein. Wurde alles zusammengegossen, rührt man noch kurz weiter und lässt dann alles sedimentieren. Die klare Flüssigkeit wird abgegossen und zum weissen Bodensatz wird kaltes destilliertes Wasser hinzugefügt. Diese Lösung wird durch ein feines Filtrierpapier gefiltert und darin nochmals mit destilliertem Wasser gewässert, um Reste der Natriumnitratlösung und nicht reagierte Bestandteile auszuspülen. ACHTUNG: Der Niederschlag ist mikrokristallin (Kristallgrösse unter 0,02mm) daher ist ein Kaffeefilter nicht geeignet, die Kristalle auszufiltern. Ein Grossteil fliesst sonst einfach hindurch! Ausbeute: 8,64g - 8,8g Bleiazid (96,4 - 98,2% der theoretischen Ausbeute) Hexamethylentriperoxiddiamin Stoffdaten: Detonationsgeschwindigkeit: 4510 m/S - Bleiblockausbauchung:330 ccm Schlagempfindlichkeit: 0,6 Nm - Reibempfindlichkeit nach BAM: 0,01 kP (gleich mit Acetonperoxid und Bleiazid) - Schüttdichte 0,66g / cm 3 Herstellung: Diese komplexe Verbindung ist alles andere als kompliziert herzustellen, man benötigt nur 3 leicht beschaffbare Zutaten und die Herstellung gestaltet sich ungefährlich, da das HMTD erst nach längerer Zeit allmählich entsteht. Geräte: 1 Becherglas (niedrige Form, 100ml), 1 Thermometer (nicht zwingend), Schüssel für Kältemischung (nicht zwingend), 20ml Spritze oder kleiner Messkolben / Becher, ggF. Mörser und Pistill, Rührstab oder Löffel aus Glas, Kunststoff oder Holz. Ideal wäre ausserdem ein Gefrierschrank. Chemikalien: 8g reine Zitronensäure (C6H8O7), 14ml Wasserstoffperoxid 30% H2O2, 4g Hexamin = 1 Esbittablette, Wasser. Nochmal in aller Deutlichkeit: Zitronensäure ist Zitronensäure! Es kommen nämlich immer Leute auf die Idee was anderes zu nehmen, wie z.B Ascorbinsäure = Vitamin C... und wundern sich dann, warum alles überkocht! 1.) Zunächst werden 14ml H2O2 30% abgemessen, dieses wird mit 7ml Wasser auf eine Konzentration von 20% verdünnt. Dafür habe ich speziell ein Reagenzglas mit 2 Markierungen angefertigt. Auch für die Zitronensäure habe ich ein Reagenzglas, bei dem die Füllhöhe von 8g markiert ist, so kommt man künftig ohne Wiegen aus und spart Zeit. In der Glasschale befindet sich bereits eine gepulverte Esbittablette. 2.) Diese nun 21ml 20%iges H2O2 werden in einem vollkommen sauberen Becherglas* heruntergekühlt, am besten auf 0°C oder tiefer, es sollte nur nicht gefrieren. Dazu kann man es am besten in den Gefrierschrank stellen, oder in eine Schüssel mit Eiswürfeln und einem Esslöffel Speisesalz. Falls kein Thermometer zur Verfügung steht: eine halbe Stunde Kühlung genügt in jedem Fall. 3.) Inzwischen wird die Esbittablette im Mörser zu feinem Pulver zerrieben. Man kann natürlich besser noch 4g reines, gepulvertes Hexamethylentetramin benutzen, sofern verfügbar. Auch die Zitronensäure wird fein pulverisiert, damit sie sich leichter auflöst. Es müssen 8 Gramm Zitronensäure sein, ansonsten sinkt die Ausbeute! * (Ein Weithals-Erlenmeyerkolben wie auf dem Foto geht natürlich auch). 4.) Das pulverisierte Hexamin wird in dem H2O2 aufgelöst, durch ständiges Rühren. Hierbei entsteht noch kein Sprengstoff, da der Katalysator, die Zitronensäure, noch nicht hinzugefügt wurde. 5.) Wenn alles gelöst ist, wird das Glas erneut auf 0°C herunter gekühlt - genau wie zuvor. Sollte das Eis geschmolzen sein, muss es ersetzt werden. 6.) Nun werden 8 Gramm fein pulverisierte Zitronensäure ebenfalls langsam in der Lösung aufgelöst, während das Glas weiterhin gekühlt wird. Die Kühlung ist wichtig für die Sicherheit und für die Ausbeute. Im Grunde war das schon alles. Was noch bleibt, ist das Ganze noch für 2-3 Stunden auf die gleiche Weise zu kühlen. Dabei ist es gut, wenn man zwischendurch umrührt oder schüttelt, es geht aber auch ohne. Anschliessend muss man das Glas dann bei Zimmertemperatur an einen sicheren Ort stellen. Es sollte mit einem Bierdeckel oder ähnlichem abgedeckt sein und geschützt vor Wärmequellen wie Heizung oder Herd und vor Sonnenbestrahlung (Sehr wichtig!!!) und wo es auf keinen Fall herunter fallen kann. Dort bleibt es 24 Stunden stehen. Nach dieser Zeit hat sich eine schaumartige, weisse Schicht auf der Lösung gebildet - das HMTD! Ab jetzt sollte mit grösster Vorsicht vorgegangen werden: besonders Hitze, Feuer und Funken müssen unter allen Umständen ferngehalten werden! Man giesst das Ganze durch einen Kaffeefilter und spült das Becherglas mit kaltem Leitungswasser aus, welches man ebenfalls jeweils in den Filter giesst, um auch den letzten Rest HMTD aufzufangen. Der flockige Rückstand wird im Filter mit scharfem Strahl kaltem Leitungswasser gründlich gewässert, bis auch die letzte Verunreinigung ausgespült sein sollte. Ungefähr 5 Minuten dürften genügen. Soll das HMTD schneller trocknen, kann man es auch noch mit Spiritus nachwaschen. Dann wird der Kaffeefilter auf Zeitungspapier oder trockene Tücher gelegt, die das Wasser aufsaugen. Man lässt ihn samt Inhalt an der Luft trocknen, unter den gleichen Bedingungen wie zuvor das Becherglas aufbewahrt wurde! Wenn das Pulver lose und ohne zu verkleben im Filter rieselt und ungefähr aussieht wie Traubenzucker, ist das HMTD trocken und kann verwendet oder im Kühlschrank in einem sanft zu öffnendem Gefäss aufbewahrt werden, das aus Kunstoff oder Glas sein kann. Das HMTD ist unter Kühlung etwa 6 Monate haltbar, dann verliert es allmählich seine Kraft. Falls HMTD über der normalen Temperatur aufbewahrt wird, zersetzt es sich schneller und wird gefährlicher in der Handhabung! HMTD darf nicht mit Metallen in Berührung kommen, da es sonst u.U. von selber detonieren kann! Bei dieser Methode beträgt die Ausbeute an HMTD ca. 3,5 - 4g. Genug, um 7-8 Initialzündkapseln daraus zu fertigen! Möchte man sich von der Wirksamkeit des gewonnenen Initialsprengstoffs überzeugen, so kann man eine stecknadelkopfgrosse Menge! losen Pulvers mit einem Streichholz oder Feuerzeug anzünden. (nicht vergessen, das übrige HMTD weit davon in Sicherheit zu bringen!) Es wird mit kaum wahrnehmbarer Geschwindigkeit verpuffen. Ab etwa der Menge eines Teelöffels detoniert selbst das lockere Pulver ohne Einschluss!!! Wenn man nun erneut eine stecknadelkopfgrosse Menge in einem winzigen Stück Alufolie einwickelt und rollt, und man dieses mit einem Streichholz erwärmt, detoniert auch diese kleine Menge mit einem lauten Knall. (ACHTUNG: sehr laut! - Gehör schützen!) Da HMTD mit Metallen reagiert, darf so eine Alu-HMTD-Rolle nur unmittelbar vor dem Versuch angefertigt, aber nicht gelagert werden. Text & Fotos: © by Saugi Natriumcyanid Man gibt 420g K4[Fe(CN)6]3 (Kaliumhexacyanoferrat II) in einen 2Liter Rundkolben. In ein 1Liter Becherglas werden 600ml kaltes Wasser gegossen und vorsichtig 200ml konz. Schwefelsäure hinzugefügt. (=800 ml 25% H2SO4) Diese heisse Lösung wird zum Ferrocyanid gegossen. Man verschliesst den Kolben mit einem einfach durchbohrten Stopfen, durch den ein Glasrohr mit Durchmesser 1-1,5cm geschoben wird. Jetzt schliesst man einen passenden Silikon-Schlauch an dieses Rohr an und leitet das Ende des Schlauches in 181ml einer 45% Natriumhydroxid-Lösung (NaOH). Nach 10 Minuten Erwärmung in einem kochenden Wasserbad, setzt eine starke Gasentwicklung ein. Vorsicht! Nur unter einer sicheren Gasmaske arbeiten! Man rührt von Zeit zu Zeit die NaOH-Lösung um. (Diese Lösung kann sich bis 80°C erwärmen, das macht nichts - sie braucht nicht gekühlt zu werden) Nach 60-70 Minuten ist die Reaktion beendet, und die Gasentwicklung hört auf. Man hat nun fast 260-280ml einer 40% NaCN-Lösung. Auf keinen Fall die blau-grüne Abfalllösung ins Abwasser giessen, ansonsten wird die Kanalisation mit dieser teuflischen Mixtur verseucht. Man giesst es vorsichtig mit Gasmaske in ein 1 Liter Glas und vergräbt es. Bitte an einem unbewohnten Platz! Die Gase die dabei entstehen sind HCN (Cyanwasserstoff, Blausäure!) Das Einatmen dieser Dämpfe kann innerhalb von Sekunden schwerste Vergiftungen auslösen und zum Tod führen! Diese Dämpfe können ebenfalls auch über die Haut absorbiert werden! Aufgrund dieser Wirkung wird es noch heute in manchen Teilen der Welt zur Hinrichtung in Gaskammern benutzt - nur damit du weisst, womit du es zu tun hast! Ferrocyanid Wiege nach Gewicht 5 Teile Rost und 10 Teile Holzkohle und 10 Teile Natriumcarbonat ab. Vergewissere Dich, dass alle Zutaten sehr fein gepulvert sind und vermische sie gründlich miteinander. Erhitze einen Schmelztiegel zur Rotglut, dann gib die Mischung hinein. Nun sollte alles zusammenschmelzen und rot glühen und nach einer Weile erscheinen violette Flammen aus der Mischung. Rühre mit einer Gabel um, bis die Flammen erlöschen. Stell dann alles ab und lass abkühlen. Gib die Mischung in eine grössere Menge Wasser und rühre gründlich um. Filtere die festen Reaktionsrückstände heraus. Lass das Wasser verdunsten um das Ferrocyanid auszukristallisieren. Die Gase die dabei entstehen sind HCN (Cyanwasserstoff, Blausäure!) Das Einatmen dieser Dämpfe kann innerhalb von Sekunden schwerste Vergiftungen auslösen und zum Tod führen! Diese Dämpfe können ebenfalls auch über die Haut absorbiert werden! Die Blausäure verbrennt mit violett gesäumter Flamme und wird dabei unschädlich gemacht. Cyanid Das Ferrocyanid wird zum Cyanid umgewandelt, indem 8 Teile Ferrocyanid mit 3 Teilen Natrium- oder Kalium-Carbonat vermischt werden. Gib diese Mischung in den rotglühenden Schmelztiegel. Das Pulver wird schmelzen und blubbern, es entsteht ein fester und eine flüssiger Anteil. Wenn das Blubbern aufhört, giesse den flüssigen Anteil auf eine harte Oberfläche (z.B. Kachel, Glasplatte). Es verfestigt sich auf der Oberfläche. Es muss nun zerkleinert einem geeigneten Behälter aufbewahrt werden. Dies ist dein Cyanid, es sollte relativ rein sein. Es gibt noch andere Wege, aus dem Ferrocyanid Das Cyanid herzustellen, schaue auf der Rhodium-Seite nach. Es ist eine wirlich gute Idee, eine Notversorgung mit Natriumthiosulfat und / oder Amyl-/Butylnitrit griffbereit zu haben, da eine Cyanidvergiftung schnell und leicht passiert ist. Es ist wohl überflüssig zu sagen, dass die Dämpfe giftig sind! Eine weitere Möglichkeit Cyanide zu gewinnen, ist es Calciumcyanamid = Kalkstickstoff (leicht beschaffbarer Dünger) mit Kohlenstaub und Natriumchlorid (Kochsalz) fein zerrieben, z.B. in einem Quarzrohr auf über 1000°C zu erhitzen (Brennerflamme genügt). Die richtigen Mengenverhältnisse sind mir leider nicht bekannt. Dabei ensteht Calciumund Natriumcyanid, bei einer Ausbeute von bis zu 42-44%. Auf diese Weise wurden lange Zeit industriell grosse Mengen Cyanid hergestellt. Auch Harnstoff [CO(NH2)2] mit Natron (NaHCO3) und Kohlenstaub im Verhältnis 3:3:1 vermischt und auf sehr hohe Temperaturen gebracht reagiert unter Cyanidbildung. Um absolut reines Cyanid zu bekommen, versetzt man dieses gewonnene "Black Cyanide" mit Säure, es entsteht sofort HCN = Blausäure, mit der sich eine Na- oder KOH - lösung zur reiner Na- oder KCN-Lösung neutralisieren lässt. Nitromannit C6H8N6O18, MG. 452,2, D. 1,6, Schmp. 112–113°, Verpuffungspunkt 185°, farblose, explosive Kristallnadeln, unlösl. in Wasser, lösl. in Aceton, Ether u. heißem Ethanol (Formel s. Mannit). M. ist ein sehr brisanter Explosivstoff u. schwierig zu stabilisieren, er wurde in den USA verwendet als Initialladung in Sprengkapseln u. elektr. Zündern. Daten: Sauerstoffbilanz +7,1%, Explosionswärme 6385 kJ/kg, Normalgasvol. 755 l/kg, Detonationsgeschw. 8260 m/Sek., Bleiblockausbauchung 510 ml/10 g, Schlagempfindlichkeit 0,8 J Also ich werde hier einfach mal eine Methode der Darstellung beschreiben, die bei mir zum Erfolg geführt hat. Ob es nun die beste Methode ist, sei erst mal dahingestellt, vermutlich gibt es bessere. Ich habe von Methoden gelesen, die nur Ammoniumnitrat und H2SO4zur Nitrierung erfordern und von solchen wo 99% HNO 3 erforderlich ist. Das bei 99100% HNO3 die Ausbeute optimal ist, lässt sich denken, allerdings ist es auch nicht gerade einfach, an diese Säure zu kommen und sie ist dermassen teuer, dass es wohl auch nichts ausmacht, wenn, wie bei dieser Methode, das Mannitol nicht völlig ausgenutzt werden kann, weil die schwächere HNO 3 mit 69% dafür wiederum bedeutend billiger ist, so dass der Verlust an Mannitol mehr als ausgeglichen wird. Geräte: Becherglas, 50ml Schüssel für Kältemischnung, Spritze oder Messzylinder zum Abmessen der Säuren, Waage, grosses Glas (ca. 0,3 - 0,5 Liter), Filter und Filtrierpapier. Chemikalien: Mannitol, konz. Salpetersäure, konz. Schwefelsäure Synthese: In einem Becherglas (50 ml) werden 5 ml Salpetersäure (65-69% HNO 3) mit 10ml Schwefelsäure (96% H2SO4) gemischt. Das Glas wird im Gefrierschrank oder mittels einer Eis-Kochsalz-Kältemischung auf eine Temperatur von unter 0°C gebracht. Dann nimmt man das Glas aus dem Gefrierschrank und stellt es in eine Kältemischung, sofern es nicht schon darin steht. 2g trockenes!! Mannitol werden ganz langsam, in kleinen Portionen zugegeben. Es wird nach jeder Zugabe sofort intensiv umgerührt und abgewartet, wie sich die Temperatur verändert! Sie sollte möglichst bei 0° bleiben, weil dies für die Ausbeute und den Nitriererfolg von Bedeutung sein soll. Bei mir lag die Temperatur allerdings auch gegen +10°C. Das Ganze sollte man unter dem Abzug tun, wenigstens aber vor dem geöffneten Fenster, wobei man darauf acht gibt, die Dämpfe nicht einzuatmen. Sehr angenehm ist, dass nur sehr wenig nitrose Gase entstehen und die Temperatur sich auch gutmütig verhält. Es ist also nicht unbedingt erforderlich, im Freien zu arbeiten, obwohl es anzuraten ist, falls diese Möglichkeit besteht. Hat man das ganze Mannitol zugefügt, kommt die Lösung wieder in den Gefrierschrank, wo sie 2 Stunden stehen bleibt. Danach giesst man das Zeug in ca. 100ml kaltes Wasser und filtriert es durch einen Kaffeefilter. Man kann auch mehr als 100ml Wasser nehmen, aber nicht weniger - anderenfalls wird der Filter schell von der Säure zerfressen! Nun wird gründlich mit kaltem Wasser gespült, dabei kann man den Becher zweckmässiger Weise auswaschen und weitere MHN-Reste auffangen, die darin kleben blieben. Im Filter sammeln sich mindestens 2g MHN. Diese werden nochmals mit ca. 100ml einer 5% Natriumcarbonat-Lösung gespült, um die Säure zu neutralisieren. Dann spült man erneut mit Wasser, um die Soda-Lösung wieder zu entfernen. Keine Sorge, MHN ist unlöslich in Wasser, es geht nich ts dabei verloren. Den Kaffeefilter nimmt man dann heraus und legt ihn mit Inhalt auf trockene Tücher oder Zeitungspapier. Hier muss er mindestens ein oder besser zwei bis drei Tage trocknen, denn MHN trocknet sehr langsam, im Gegensatz zu HMTD. Das trockene MHN sieht aus wie zerbröselte Kreide und klebt nicht mehr so zusammen. Wärmequellen und Sonneneinstrahlung müssen natürlich vermieden werden! Ist das MHN getrocknet, kann man es in Kapseln pressen und mit einer kleinen Aufladung von HMTD zur Detonation bringen. Die direkte Zündung mit Zündschnur ist nicht zu empfehlen, denn MHN schmilzt erst bevor es sich durch Hitze entzündet. Die Detonation würde also nur unvollständig ablaufen. Mit etwas HMTD initiiert entfaltet es jedoch seine volle Kraft, die sehr beachtlich ist! MHN ist unempfindlicher gegen Schlag und Funken als HMTD, es ist aber auch sehr reibungsempfindlich. Um es längere Zeit lagern zu können, muss es mit Säurebindern stabilisiert werden. In der Praxis wird es dafür mit 5-10% Natriumsalicylat gemischt, oder es wird 3 mal in heissem Ethylalkohol gelöst und rekristallisiert, um die Reinheit zu optimieren. Es ist möglich, dass Teile des Mannits bei dieser Methode unternitriert werden und zum Teil nur Mannitolpentanitrat entsteht. Trotzdem erhält man einen sehr leistungsstarken Initialsprengstoff. Pentaerythrittetranitrat PETN ist ein moderner Hochleistungssprengstoff, der sicher in der Anwendung und extrem brisant ist. Dieser Sprengstoff findet daher heute vielfältige Anwendungen, z.B. in Sprengschnüren, die in der Lage sind Stahlrohre und sogar -träger abzusprengen, er wird aber auch militärisch viel benutzt: z.B. ist die derzeitige Handgranate der Bundeswehr (DM51) mit einer Ladung aus ca. 64g PETN gefüllt, aber auch Explosivgeschosse, Bomben und Raketen wurden und werden mit reinem oder vermischtem PETN gefüllt. Technische Daten: Detonationsgeschwindigkeit: bis 8500 m/s - Schmelzpunkt 141°C - Verpuffung bei 205°C - Molekülmasse: 316,14 g/mol - Dichte: 1.773 g/ccm - Explosionswärme: 1530 kcal/kg - Spez. Gasvolumen: 768 l/kg Explosionstemperatur: 4230°C - Schlagempfindlichkeit: 0,20 kpm/cm 2 Reibungsempfindlichkeit: eher gering. Ich hatte lange Zeit gedacht, PETN sei schwer herzustellen, aber wenn man erst über die nötigen Zutaten verfügt, ist es sogar ziemlich einfach. Man benötigt allerdings konzentrierte, rauchende Salpetersäure! Diese muss man sich in der Regel selber herstellen, da sie kaum zu beschaffen ist. Für ca. 10g PETN benötigt man je 20ml HNO3 konz. und 5g Pentaerythrit. Pentaerytherit kann man kaufen oder sich selber herstellen, wenn man über Acetaldehyd sowie Formaldehyd verfügt. PETN lässt sich prinzipiell auch zu Plastiksprengstoff verarbeiten. Laut einer Anleitung soll es dafür mit 10% Wachs und 5% Vaseline verknetet werden. Diese Mengenangaben kann ich jedoch nicht bestätigen: ich erhielt damit nur unknetbaren Krümelkram, aber keinen Plastiksprengstoff. Das reine PETN sollte 10% Wasser enthalten - dadurch wird es sicherer und sogar noch brisanter, da bei guter Verdichtung die Detonationsgeschwindigkeit durch das Wasser sogar verbessert wird. PETN sollte möglichst gut verdichtet sein, am besten kraftvoll gepresst, damit es seine volle Wirkung entfalten kann. PETN ist zwar ziemlich sicher, es kann jedoch durch Hammerschläge und kräftigere Stösse zur Detonation gebracht werden, was dann verheerende (tödliche) Auswirkungen hat. Besonders wichtig ist deshalb, dass das PETN immer mit 10% Wasser befeuchtet ist und dass es sehr rein hergestellt wurde, es muss neutral sein und darf keine Säure mehr enthalten. PETN ist - meiner Meinung nach - so ziemlich der geilste Sprengstoff den es gibt! Er hat Power ohne Ende, ist bei guter Ausbeute leicht herzustellen, ziemlich sicher in der Handhabung und im Vergleich zu Nitroglycerin, Pikrinsäure, TNT oder Tetryl nicht nur wesentlich ungiftiger, was die Herstellung und Handhabung vereinfacht, sondern auch noch bedeutend stärker als jeder dieser Sprengstoffe. Nur RDX (Hexogen) dürfte dem Nitropenta gleichkommen, welches noch unsensibler ist gegen Schlag und Stoss. Dafür ist das RDX bedeutend teurer in der Herstellung, weil die Ausbeute viel schlechter ist und spezielle Chemikalien erforderlich sind, giftiger ist es nebenbei auch noch. Dennoch: der Nachteil des PETN ist und bleibt nun mal der Preis. Im Vergleich zu Ammoniumnitrat-Sprengstoffen jeder Art ist es ziemlich teuer. Es ist eben ein Hochleistungssprengstoff, der dort spezielle Anwendung findet, wo extreme Brisanz erforderlich ist oder aus Platzgründen nur kleine Mengen Sprengstoff untergebracht werden können, die aber viel bewirken sollen. Bei normalen Sprengungen wird man daher auf Ammonal, ANFO oder ANNM zurückgreifen, vielleicht zündet man jedoch mit einer Sprengkapsel in der PETN enthalten ist, da dieses hervorragend als Ladung in einem Initialzünder geeignet ist, sofern es selber mit einem sensibleren Initialsprengstoff wie z.B. etwas Bleiazid initiiert wird. Wenn man es so betrachtet, müsste man PETN auch als Primärsprengstoff ansehen, da es aber auch viel als Hauptladung genommen wird, klassifiziere ich es als Sekundärsprengstoff. Die Übergänge beider Klassen verschwimmen bei einigen Sprengstoffen halt etwas, so zum Beispiel auch beim Nitroglycerin. Das man nitrose Gase nicht einatmen darf und es im Freien oder vor dem offenen Fenster machen muss, sollte ja bekannt sein - wem das nicht bekannt war, der sollte sich ernsthaft überlegen ob es gesund für ihn wäre mit Sprengstoffen zu hantieren, ohne sich vorher einschlägiges Fachwissen angeeignet zu haben! Wer sich an die Mengen und Temperaturen hält, wird jedoch nur sehr wenig nitrose Gase dabei erzeugen. 20 ml rauchende Hoko-HNO3 (mindestens 93%) werden in ein nicht zu kleines Becherglas gegeben. Dieses kommt in eine grössere Schüssel die mit Eiswürfeln und Eiswasser gefüllt wird. Mit einem Thermometer wird umgerührt. (Wer kein Thermometer dafür hat, kann zur Not auch einfach die Kapillare aus einem Zimmerthermometer herausnehmen, bei der zuvor mit Strichen mit einem feinen Permanentmarker die Temperaturen 0°, 10 ° 15° und 20° angezeichnet wurden) Es wird solange gerührt, bis die Temp unter +10°C gefallen ist. 5g sehr feines Pentaerythrit kommen in einen gefalteten Streifen Karton, und werden unter ständigem Rühren sehr langsam und in sehr kleinen Portionen hinzugefügt, wobei man ständig die Temperatur im Auge behält. Sie sollte 15°C nicht übersteigen, auf keinen Fall aber 20°C! Wenn sie das tut, darf kein weiteres PE zugefügt werden und man rührt solange, bis die Temp. wieder gesunken ist. Hat man auf diese Weise alles Pentaerythrit zu der Säure zugefügt, dann wird noch 15 Minuten unter Kühlung weitergerührt, besser aber 30 Minuten, sofern ein Magnetrührer verfügbar ist. Danach kippt man das ganze Zeug mit der Säure in ein Glas mit 200ml Eiswasser. Im Grunde ist man nun fertig, das weisse Zeug was darin schwimmt ist das PETN. Nur leider enthält dieses PETN noch Säure und Verunreinigungen, daher muss man es davon befreien. Was jetzt kommt, ist aufwendiger als die Herstellung selber - leider! Aber wenn man Wert drauf legt, lange zu leben und ein chemisch stabiles PETN möchte, das man gefahrlos länger lagern kann, und einem nicht eines Tages vielleicht um die Ohren fliegt, muss man die folgenden Schritte unbedingt genau ausführen! Die Brühe wird durch einen Filter gegossen und das PETN wird aufgefangen. Das PETN kommt anschliessend in einen Behälter mit ca. 150 ml Wasser. Man rührt eine längere Zeit um und lässt es 15 Minuten in dem Wasser. Man filtert erneut und spült das PETN nochmals im Filter mit etwas Wasser aus. Jetzt stellt man eine 1% ige Natriumcarbonat-Lösung her, indem man 1g NaCO3 in 100ml Wasser löst. Das PETN wird da hineingegeben und die Lösung auf eine Temperatur von 85 - 90°C gebracht. Man belässt es eine Stunde in der Lösung, und rührt dabei gelegentlich um. Das PETN wird nochmals gefiltert und mit Wasser gespült und dann lässt man es trocknen. Nach dem Trocknen gibt man es in einem Behälter und fügt unter Rühren bzw. Schütteln gerade soviel Aceton hinzu, dass es sich komplett darin auflöst. Dann fügt man die gleiche Menge Wasser hinzu, wie man Aceton verwendet hat. Durch Schütteln kristallisiert das PETN sofort wieder aus. Man filtert wieder und spült mit einer kleinen Menge Ethanol nach, um das Aceton zu entfernen. Dann trocknet man an der Luft oder bei 40°C. Man hat ungefähr 10g ziemlich gut stabilisiertes PETN hergestellt, das man benutzen kann. Komplett getrocknetes PETN sollte wieder mit 10% Wasser befeuchtet werden, damit es unempfindlicher und brisanter wird. Text: © by Saugi Cyclotrimethylentrinitrosamin Dieses entspricht praktisch Hexogen, bei dem 3 Sauerstoffatome fehlen (eines bei jeder NO2-Gruppe). Man benötigt zur Synthese keine konzentrierte Salpetersäure. Die einzige benötigte Säure ist Salzsäure und diese muss nicht einmal besonders konzentriert sein! Man kann diesen Sprengstoff mit Ammoniumnitrat und Schwefelsäure bei einer Ausbeute von 74% zu Hexogen Oxdieren. Die Ausbeute dieser Methode CTMTNA zu produzieren, liegt bei 30%. Das bedeutet man kann letztendlich aus 140 Gramm Hexamethylentetramin 70 Gramm Hexogen gewinnen, ohne Salpetersäure zu verwenden! Dieser Sprengstoff ist krebserregend und giftig, Kontakt muss unbedingt vermieden werden! Dennoch, dieser Sprengstoff ist vielleicht der beste der sich zuhause herstellen lässt, denn er ist einfach herzustellen und kraftvoll. Der Grund warum er nicht militärisch verwendet wird, ist die schlechte Ausbeute von 30%. Ich habe zwar eine Aussage mit 50% gesehen, aber das bedeutet dass die gewichtsmässige Ausbeute bei 50% liegt, z.B. 3,5g R-Salz aus 7g Hexamethylentetramin. Die Detonationsgeschwindigkeit beträgt 7800 m/s bei einer Dichte von 1,57 g/cm3. Die Relative Brisanz beträgt 1,17. Die Bleiblockausbauchung beträgt 370 cm3. Bei dieser Dichte verursachen 2,5g Quecksilberfulminat die Detonation, für 0,85g/cm3 genügt es, die Menge an Quecksilberfulminat um 0,3g zu erhöhen. Man benötigt: 7g Hexamethylentetramin 60ml Salzsäure (15%) 10,5g Natriumnitrit 50ml Natriumcarbonatlösung (10%) 20ml Aceton 1g Natriumcarbonat destilliertes Wasser, ein Eisbad, zwei 150ml Becher ein Thermometer, einen Filtriertrichter, 3 Filtrierpapiere 1) Man löst das Hexamin in 25ml Wasser und fügt die Salzsäure in einem 150ml Becher hinzu. 2) Mittels Eisbad wird diese Mischung auf 0°C heruntergekühlt. Dann fügt man eine Lösung des Natriumnitrits in 50ml Wasser hinzu, während umgerührt wird. 3) Man lässt diese Lösung über Nacht bei 5°C reagieren und filtert die Kristalle heraus. 4) Nun wäscht man mit 200ml Wasser, dann mit der Natriumcarbonatlösung, dann erneut mit 200ml Wasser. 5) Die Kristalle löst man bei ungefähr 40°C in Aceton, fügt 1 Gramm Natriumcarbonat hinzu und rührt 5 Minuten lang um. 6) Man filtriert. 7) Das Filtrat wird in 100ml kaltes Wasser gekippt, in einem anderen 150ml Becher, um die Kristalle auszufällen. 8) Die Kristalle werden erneut herausgefiltert und an einem warmen, trockenen Platz als dünne Schicht getrocknet. Um nun diesen Explosivstoff zu Hexogen zu oxidieren, braucht man: 10g R-Salz, 45g Ammoniumnitrat, 15g Schwefelsäure, 300ml Wasser einen 150ml Becher, einen 500ml Becher, ein Eisbad, ein Thermometer 1) Das Ammoniumnitrat wird in einen 150ml Becher gegeben, dann gibt man langsam unter Rühren die Schwefelsäure hinzu. 2) Mittels Eisbad wird die Mischung auf 5°C abgekühlt 3) Man fügt das R-Salz in kleinen Portionen hinzu, während gründlich umgerührt wird und die Temperatur unter 20°C gehalten wird. 4) Nach dem alles zugefügt wurde, rührt man während der Reaktion für weitere 30 Minuten, bei 15-20°C, dann kippt man die Mischung in 300ml kaltes Wasser im 500ml Becher.Die Kristalle die sich dabei bilden, sind RohHexogen und sollten nach gewohnter Methode gereinigt werden. Synthese von Salpetersäure (HNO3) Konzentrierte Salpetersäure (Hoko-Säure) ist unerlässlich um bestimmte Sprengstoffe herstellen zu können. Sie ist dafür grundsätzlich immer am besten, aber sie ist auch ziemlich teuer, sowie extrem gefährlich. Weil für bestimmte Sprengstoffe eben auch die einfache mit 65% HNO3 genügt (Nitroglycerin, Nitromannit, Nitrocellulose...) verwendet der Hobbychemiker sie daher meist nur dort, wo man nicht ohne sie auskommt und nimmt ggF. kleinere Ausbeuten mit der schwächeren Säure in Kauf. Wer konzentrierte Salpetersäure (>=95% HNO3) ohne Probleme irgendwo zu kaufen bekommt, der braucht nicht weiterlesen - sondern kauft sie dort am besten und darf mir gern per Email schreiben, wo er die her hat... ich habe keine bekommen können! Und wenn dann nur mit Angabe des Verwendungszwecks und allem PiPaPo... Apotheken erteilen einem da sogar so gut wie immer eine komplette Absage! Da empfiehlt es sich doch eher, sich die HNO3 selber herzustellen! Am besten sind Normschliffgeräte, denn Kork- und Gummistopfen werden ratzfatz von Salpetersäuredämpfen aufgelöst und verunreinigen dabei ausserdem die gute Säure. Ich benutze immer meine Normschliff-geräte, aber weil die nicht gerade billig sind, will ich hier für den kleinen Geldbeutel eine Möglichkeit präsentieren, wie man auch ohne auskommt - ist aber mehr als Notbehelf anzusehen! Den Vorteil, dass Aluminium nicht von HNO3 aufgelöst wird - ebenso wie Teflon, nutze ich hier aus, um trotzdem mit Gummi- und Korkstopfen auszukommen. Um die Anschaffung von ein paar einfachen Laborgeräten aus Qualitätsglas kommt man natürlich dennoch nicht herum! Man braucht in jedem Fall einen Rund- oder Erlenmeyerkolben, einen dazu passenden Stopfen mit Bohrung und einem Verbindungsrohr zum nachfolgenden Kühler (vorzugsweise Schlangenkühler, Dimrothkühler, Kugeloder Liebigkühler geht aber auch) sowie ein Vorlagegefäss mit doppelt durchbohrtem Stopfen, in das die Säure tropfen soll. Ausreichend Stativmaterial ist sowieso unerlässlich. Als Heizquelle kann man einfach einen Bunsenbrenner oder Kartuschenbrenner benutzen, besser natürlich noch ein elektrisches Heiznest, passend zum gewählten Rundkolben, (aber wer sich sowas leisten kann, kann sich NS-Geräte schon lange leisten... ;) ein Spiritusbrenner langt jedenfalls definitiv nicht, ausser man verwendet Miniaturgeräte <100ml. Ein Spirituskocher könnte hingegen genügen. Hier sieht man einmal den grundsätzlichen Aufbau einer solchen Destille, das Bild ist aber nur ein Beispiel - keine genaue Aufbauanleitung! Varianten bei der Wahl der Geräte sind möglich. Man könnte zum Beispiel auch statt des Destillierkolbens einen einfachen Rundkolben nehmen und über ein Glasrohr den Kühler anschliessen. Ein Thermometer muss nicht unbedingt sein, ist aber auf jeden Fall besser, weil man dann das Temperaturverhalten notieren und für eventuelle Wiederholungsdestillationen nutzen kann . Auf keinen Fall kann man einfach die Säure in einem Glas auffangen, wie unten links zu sehen, denn die giftigen und ätzenden Dämpfe wären in kurzer Zeit tödlich. Man muss dort ebenfalls wieder einen Kolben oder eine Weithalsflasche mit Stopfen und 2 Bohrungen an das Endrohr anschliessen (siehe rechtes Bild). In einer steckt das Endrohr und in der anderen ein Glasrohr an das ein Schlauch angeschlossen wird, der die Abgase ins Freie leitet. Die blauen Pfeile kennzeichnen den Fluss des Kühlwassers. Man kann sich übrigens den Liebigkühler zur Not auch selber bauen, indem man durch ein etwa 3cm dickes Glasrohr, mit 2 Stopfen versehen, mittig ein dünnes Glasrohr führt. Dann kommt noch in jeden Korken eine weitere Bohrung, an die man dann die Kühlwasserzuleitung und -ableitung anschliesst -fertig! Diese Bilder dazu habe ich aus einem Buch gescannt: Da ich ja nun von einer Methode gesprochen hatte, die ohne NormschliffGeräte auskommt, will ich das mal erläutern: man stellt sich eine Destille nach dem obigen Prinzip aus einfachen Glasgeräten zusammen und verwendet normale, gebogene Glasrohre als Verbinder - keine Schläuche! Nur für den Abluftschlauch kann man einen Schlauch verwenden, der dann aber auch mit der Zeit von innen angegriffen wird, jedoch zahlreiche Destillationen übersteht. Dazu braucht man noch die passenden Korkstopfen, mit den richtigen und benötigten Bohrungen, desweiteren Alufolie aus der Küche und eine Rolle Teflon-Dichtungsband, die es billig im Baumarkt bei den Rohren und Verschraubungen zu kaufen gibt. Nun kommt der Trick: der Korkstopfen wird sorgfältig auf der Innenseite mit Alufolie umschlagen, so dass vom Korken nichts mehr zu sehen ist. Danach durchsticht man, von der Innenseite her, mit einem konischen gegenstand, z.B. Bleistiftspitze, genau mittig die Alufolie in Richtung Aussenseite, so dass sich die Alufolie umkrempelt und sich wie ein Kragen ins Innere der Bohrung legt. Sodann wird das passende Glasrohr auf der richtigen Höhe mit Teflonbandumwickelt und zwar nicht zu dünn. Es muss sich aber auch mit der umwickelten Stelle noch gerade so in die Bohrung schieben lassen. Dabei sollte ein Stück von der Teflonwicklung jedoch sichtbar bleiben. Die Folie wird aussen um den Korken möglichst glatt gestrichen, um störende Falten so gut wie möglich zu eliminieren. Danach wird auch die Dichtfläche der Aussenseite des Korkens stramm mit dem PTFE-Band umwickelt, und zwar ebenfalls nicht zu geizig, wenn einem die Gasdichtigkeit etwas wert ist! Der Stopfen ist nun weitgehend gegen Salpetersäure resistent gemacht und kann nun in das Glasgerät eingesetzt werden. So verfährt man mit allen notwendigen Verbindungen und Bohrungen, bis die ganze Destille so ausgestattet ist. Die Stopfen muss man alle sehr gut festdrücken. Wenn man alles sorgfältig gemacht hat, treten keine nitrosen Gase aus der Apparatur aus und der Stopfen bleibt weitgehend verschont. Ein paar Dämpfe kommen aber manchmal doch bis zum Stopfen durch und er wird stellenweise gelblich, er lässt sich aber viele Male wieder verwenden und löst sich nicht auf, wodurch auch die HNO3 nicht verunreinigt wird. Korkstopfen sind da etwas unempfindlicher als die aus Gummi, dafür sind die aus Gummi meistens etwas dichter. Man sollte aber immer sehr vorsichtig destillieren und Siedeverzügen vorbeugen, damit man keine böse Überraschung erlebt, denn so etwas wie Schliffklemmen sind bei dieser Methode nicht möglich und der Stopfen könnte herausgeschleudert werden. Auf sichere Befestigung im Stativ ist deshalb besonders zu achten! Die Bilder unten sollen das oben erklärte Prinzip noch anschaulicher machen. Welche Art von Stopfen jeder für seine Destille, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, verwendet und wieviele Bohrungen er dabei berücksichtigen muss etc. - das muss sich jeder selbst überlegen. Ist die Destille fertig aufgebaut, so muss man den Destillierkolben natürlich mit den richtigen Chemikalien füllen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Hoko-HNO3 herzustellen: Schritt 1: Die einfachste ist eigentlich, sich 53%ige, technische HNO3 zu kaufen, die sich nicht zum Nitrieren eignet, aber dafür leicht zu beschaffen ist. Man muss diese einmal alleine destillieren: Wenn man 500ml dieser Säure hat, destilliert man 250ml davon ab. Die 250ml die noch übrig sind, haben nun eine Konzentration von ca. 69%, was bereits zum Nitrieren einiger Stoffe genügt. Die 250ml der abdestillierten Säure sind sehr verdünnt und eignen sich höchstens noch um Salze der Salpetersäure daraus herzustellen. Anstatt der 53% HNO3 kann man natürlich auch gleich 65%ige Säure kaufen, sofern man einen Händler kennt, denn sie ist immer noch leichter zu beschaffen und billiger, als Hoko-HNO3. Man spart sich somit Schritt 1 und verfährt damit weiter nach Schritt 2. Schritt 2: Auch 69% HNO3 ist noch lange keine Hoko-Säure! Um diese zu bekommen, muss man sie erneut destillieren, aber dieses Mal muss man sie 1:1 durch Verrühren oder Schütteln mit konz. Schwefelsäure mischen, die eine Konzentration von mindestens 96% haben muss. Selbst die konzentrierte Schwefelsäure ist sehr leicht zu beschaffen. Das Vermischen der Säuren muss sorgfältig geschehen, damit es zu keinem Siedeverzug kommt. Es muss auch vorsichtig gemacht werden, denn es wird viel Wärme dabei frei. Eine Schutzbrille ist eigentlich bei jeder Arbeit mit Säuren erforderlich! Man destilliert solange, bis das Tropfen aufhört. Dann hat man bereits eine sehr starke HNO3, aber noch immer keine wasserfreie. Weil man mit ihr aber fast alle Stoffe nitrieren kann, soll diese für uns genügen. Schritt 3: Nachdem die HNO3 abdestilliert wurde, tauscht man das Vorlagengefäss und es wird weiterhin sehr kräftig erhitzt, bis weisse Nebel in der zurückgebliebenen H2SO4 erscheinen. Es läuft dann wieder ein wenig Destillat nach. Es handelt sich dabei um Wasser, welches von der H2SO4 bei der Destillation zurückgehalten wurde, wodurch wir eine schön starke Säure erhalten haben. Das Wasser muss komplett herausgekocht werden, was man daran erkennt, wenn sich kein weiteres Destillat mehr sammelt und man nur noch dichte, weisse Nebel im Kolben hat. Das dauert zwar recht lange und kostet viel Energie, dafür können wir dann aber hinterher die Schwefelsäure erneut für den gleichen Zweck weiterbenutzen und müssen keine neue kaufen. Wenn man nicht an 96% H2SO4 kommt, so kann man notfalls auch improvisieren, indem man Akkusäure für Autobatterien aufkonzentriert, die an jeder Tankstelle oder im Auto- und Motorradshop frei erhältlich ist. Möchte man so eine Säure verwenden, so verfährt man als erstes mit dieser gemäss Schritt 3, allerdings wird dann sehr viel Wasser abdestilliert werden müssen, bis die weissen Nebel schliesslich erscheinen (ca. 65%). Danach kann sie wie die käufliche, konzentrierte Schwefelsäure eingesetzt werden. Hat man nur H2SO4 zur Verfügung und besitzt nur Ammoniumnitrat oder Kaliumnitrat, jedoch gar keine Salpetersäure, kann man auch daraus HNO3 gewinnen. Man wiegt dafür 202g KNO3 ab und gibt sie in den Kolben. Wenn die ganze Apparatur bereit steht (erst dann!) gibt man 120 ml von der käuflichen H2SO4 96% dazu, technische Reinheit genügt. Man erhitzt solange weiter, bis keine Säure mehr abdestilliert wird und erhält ca. 80% ige HNO3, die man mit dem Verfahren nach Schritt 2 wiederum zu Hoko-HNO3 umwandeln kann. Hat man kein Kaliumnitrat, kann man sogar mit höherer Ausbeute auch das selber hergestellte Ammoniumnitrat für die Destillation benutzen. Man sollte aber das AN vorher wirklich sehr gut trocknen und dann gleich dafür benutzen. Dennoch wird die HNO3 schwächer werden als mit KNO3, was sich schon am schwächeren Rauchen der Säure erkennen lässt. Man verfährt genau wie eben, hält sich jedoch an folgende Mengenverhältnisse: 160g AN + 98g H2SO4 (= 57ml 96% H2SO4) Auch diese Säure sollte man durch wiederholte Destillation gemäss Schritt 2 weiter aufkonzentrieren, damit man auch wirklich was damit anfangen kann. Wichtig: Hinterher sollte die Salzschmelze noch vor dem Erstarren aus dem Kolben gegossen werden, denn sie kann beim Erstarren durch Spannungen den Kolben zerstören und lässt sich ausserdem auch nur sehr mühsam wieder herausspülen. Man fasst dafür den heissen Kolben mit einem dicken Tuch an und giesst die Schmelze z.B. in eine Blechdose, solange sie noch giessbar ist. Natürlich möchte man gerne wissen, wie stark die hergestellte Salpetersäure denn nun ist. Es gibt 2 Möglichkeiten: 1) Man kann mittels einer Bürette und einer exakt hergestellten Natriumhydroxidlösung (z.B. 1 molare Natronlauge) und etwas von der Salpetersäure den Neutralisationspunkt über einen Indikator oder ein pH-meter ermitteln, dann kann man leicht errechnen, wie hoch der HNO3 Anteil in der Säure ist, dies führt hier aber zu weit. 2) Einfacher, aber ungenauer ist es, einen 100 ml Messkolben auf eine Waage zu stellen, die Waage auf Null zu setzen und den Kolben genau bei 20°C bis zur Eichmarke mit der HNO3 zu füllen. Man teilt die Grammzahl durch 100 und hat - voilá - die Dichte! Wenn man eine HNO3 mit Dichte 1,50 schafft, ist man bereits verdammt gut. Aus dieser Tabelle kann man dann ablesen, wie stark die HNO3 wirklich geworden ist: HNO3 – Dichte / Prozent d[g/ml] w[%] d[g/ml] w[%] d[g/ml] 1 1.0036 42 1.2591 84 1.4655 2 1.0091 44 1.2719 85 1.4689 4 1.0201 46 1.2847 86 1.4716 6 1.0312 48 1.2975 87 1.4745 8 1.0427 50 1.3100 88 1.4773 10 1.0543 52 1.3219 89 1.4796 12 1.0661 54 1.3336 90 1.4826 14 1.0781 56 1.3449 91 1.4842 16 1.0903 58 1.3560 92 1.4873 18 1.1026 60 1.3667 93 1.4886 20 1.1150 62 1.3769 94 1.4912 22 1.1276 64 1.3866 95 1.4932 24 1.1404 66 1.3959 96 1.4952 26 1.1534 68 1.4048 96.5 1.4972 28 1.1666 70 1.4134 97 1.4988 w[%] 30 1.1800 72 1.4218 97.5 1.5005 32 1.1934 74 1.4298 98 1.5008 34 1.2071 76 1.4375 98.5 1.5044 36 1.2205 78 1.4450 99 1.5066 38 1.2335 80 1.4521 99.5 1.5091 40 1.2463 82 1.4589 100 1.5129 Noch etwas Grundsätzliches: Salpetersäure ist giftig und verursacht schwere Verätzungen! Bei Kontakt mit den Augen besteht akute Erblindungsgefahr! Obwohl ich mir Mühe gegeben habe, diese Anleitung anfängergerecht zu schreiben: Salpetersäure herzustellen ist eigentlich nichts für Anfänger! Man sollte besser einige Übung im Umgang mit Laborgeräten, Chemikalien und Gefahrstoffen haben, bevor man sich an so eine Aktion wagt. Von den heftigen Sprengstoffen, die sich daraus herstellen lassen, natürlich ganz zu schweigen: diese sind alle nichts für Anfänger! Man muss ständig mit Schutzbrille und dickeren Gummihandschuhen arbeiten. Die Dämpfe dürfen auf keinen Fall eingeatmet werden! Es muss für gute Lüftung gesorgt sein, ausserdem sollten Wassereimer und reichlich Soda zum neutralisieren bereit stehen. Eine fliessende Wasserquelle zum eventuellen Abspülen der Haut und sofortigen Spülen der Augen muss in der Nähe sein! Bei Unfall sofort Arzt aufsuchen! Text & Fotos: © by Saugi Acetonperoxid Schmelzpunkt ca. 100-120°C Detonationstemp. bei ca. 130°C Detonationsgeschw.: 5300 m/s Auch Apex ist sehr leicht herzustellen, wenn man über Wasserstoffperoxid verfügt. Leider ist es sehr gefährlich und immer wieder warnen Experten vor dem Hantieren mit Apex, wegen seiner Unberechenbarkeit. Aufgrund der leichten Synthese und seiner ausserordentlichen Sprengkraft, selbt ohne einen Einschluss, ist es sicherlich der Top-Sprengstoff auf der Unfall-Liste für pyromanisch veranlagte Laien, die einfach nicht die Finger davon lassen können. Viele selbsternannte "Profis" haben sich damit verstümmelt, um Ihre Hände oder Sehkraft gebracht oder einfach umgebracht. Wenn man nicht ohnehin einen Selbstmord damit plant, sollte man es lieber lassen! Der Vollständigkeit halber hier trotzdem die Syntheseanleitung: Geräte: 1 Becherglas (niedrige Form, 50ml), 1 Thermometer (nicht zwingend), Pipette oder Spritze, Schüssel für Kältemischung, kleiner Messkolben oder Lösungsmittelfester Messbecher, Rührstab oder Löffel aus Glas, Kunststoff oder Holz. Chemikalien: 10ml 30% H2O2, 7,2 ml Aceton, ca. 5ml 30% ige Salzsäure Aceton und Wasserstoffperoxid werden abgemessen und separat z.B. im Gefrierfach oder Kühlschrank heruntergekühlt. Die Temperatur sollte jedenfalls deutlich unter +10°C liegen. Das Becherglas wird in eine Schüssel gestellt, in die man zahlreiche Eiswürfel und ein paar Löffel Speisesalz als Kältemischung gibt. Viele behaupten zwar, dies sei unnötig, aber die behaupten meistens auch, dass Apex nicht besonders gefährlich in der Handhabung sei. Nun kommen die beiden Flüssigkeiten in das Glas und werden durch Umrühren gut vermischt. Jetzt wird tropfenweise mit einer Spritze oder Pipette die Salzsäure hinzugegeben, während man weiter umrührt. Bei schlechter Kühlung kann dabei u.U. das Tränengas Chloraceton entstehen, weshalb man es lieber draussen oder vor dem geöffneten Fenster machen sollte. Bei guter Kühlung und langsamer Zugabe passiert das aber eher nicht. Wenn genug Säure zugetropft wurde, setzt eine Trübung der Lösung ein, die anzeigt, dass die Reaktion im Gange ist. Man gibt weiterhin im gleichen Tempo Säure hinzu, bis ca. 4-5ml hinzugefügt wurden. Rühren ist weiterhin wichtig, damit entstehende Wärme gut an das Kältebad abgegeben wird. Ist das erledigt, lässt man die Mischung noch einige Stunden so stehen, damit die Reaktion weiterlaufen kann. Währenddessen füllt sich das Glas immer mehr mit einem salz- oder zuckerartig aussehenden, weissen Feststoff - dem Acetonperoxid. Ab jetzt sollte mit grösster Vorsicht vorgegangen werden, besonders Hitze, Feuer und Funken müssen unter allen Umständen ferngehalten werden, aber auch Schlag, Reibung und Druck. Man giesst das Ganze durch einen Kaffeefilter und spült das Becherglas mit kaltem Leitungswasser aus, welches man ebenfalls jeweils in den Filter giesst, um auch den letzten Rest Apex aufzufangen. Der flockige Rückstand wird im Filter mit scharfem Strahl kaltem Leitungswasser gründlich gewässert, bis auch die letzte Verunreinigung ausgespült sein sollte. Den Kaffeefilter legt man auf trockene Tücher oder Zeitungspapier, damit er und der Inhalt an der Luft schneller trocknen kann. Unter keinen Umständen darf die Trocknung beschleunigt werden, indem man mit Wärmequellen jeglicher Art nachzuhelfen versucht! Auch Sonnenlicht muss vermieden werden! Hier gilt das Gleiche wie in der Anleitung für HMTD. Nur sollte Apex sofort verbraucht werden, da es rasch grössere Kristalle bildet, die extrem schlagempfindlich sind und eine Detonation auslösen können. Die Lagerung sollte nicht erfolgen, wenn überhaupt, dann höchstens unter starker Kühlung und in Glas oder Kunststoffgefässen, die sich gefahrlos ohne Schrauben oder Klipse öffnen lassen, denn dort könnte u.U. eine Detonation ausgelöst werden, wenn es geöffnet wird. Anstatt der Salzsäure lässt sich auch verd. Schwefelsäure oder Akkusäure als Katalysator benutzen, HCl lässt sich aber nachher leichter ausspülen, ausserdem entsteht unter Verwendung von H 2SO4 das dimere Acetonperoxid, welches geringfügig schwächer ist.