Einblick Ausgabe Frühling/Sommer 2012
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Einblick Ausgabe Frühling/Sommer 2012
Das radiologische Gesundheitsmagazin k c i l b Ein Frühling / Sommer 2012 Kostenlos für Sie zum Mitnehmen Gesunde Gefäße ab Seite 06 Künstler: Günter von Dulong Der Körper als Kunstwerk Die Computertomographie bildet die Organe, hier das Herz, detailgenau ab – ohne den Körper zu verletzen. Auch die Magnetresonanztomographie zeigt das Gefäßsystem. Verengte Passagen werden darauf sichtbar. Herz-Kreislauf-Risikopatienten können mit diesen Untersuchungen vorsorgen. w Editorial/Inhalt Inhalt 05 Verzeckt nochmal — so halten Sie sich die kleinen Parasiten vom Hals 06 10 Lebensquelle Gefäße ― wie moderne Diagnostik hilft, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen Gut geschützt – Tipps, wie man das sommerliche Sonnenbad unbeschwert genießen kann 18 22 16 editorial Reisebericht ― die medizinische Versorgung in Nepal Körper und Geist in Balance – von Yoga bis hin zu Zumba Gesunde Küche – Interview mit Herz-Experte Dr. Gohlke Liebe Leserinnen und Leser, der Sommer steht vor der Tür und lockt uns nach draußen. Und das ist gut so. Denn erfahrungsgemäß sind wir über den Winter doch etwas gemütlicher und bewegen uns nicht so häufig an der frischen Luft. Aber das würde gerade unseren Gefäßen gut tun. Denn das A und O für gesunde Gefäße ist unter anderem viel Bewegung. In unserer aktuellen Titelgeschichte dreht sich deshalb alles rund um Gefäße. Zwei Beispiele von Patienten zeigen, welche Gefäßerkrankungen es aufgrund verschiedener Risikofaktoren gibt und welche Rolle die bildgebende Diagnostik dabei spielt. Zudem finden Sie einfache Übungen zum Nachmachen, mit denen Sie Ihre Gefäße fit halten. Doch nicht nur ausreichend Bewegung ist wichtig, auch die Ernährung spielt eine zentrale Rolle. Gerade der mediterranen Küche wird nachgesagt, dass sie besonders gesund ist. Warum das so ist, was die südländische Küche auszeichnet und wie eine ausgewogene Ernährung unsere Gefäße schützen kann, darüber haben wir mit Prof. Dr. Helmut Gohlke gesprochen, dem Leiter der Projektgruppe Prävention der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Einige Anregungen zum Nachkochen liefern wir gleich mit. Darüberhinaus haben wir weitere interessante Themen zusammengestellt. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. Ihr Praxisteam Impressum b.e.imaging.gmbh, Dr.-Rudolf-Eberle-Straße 8-10, 76534 Baden-Baden, [email protected], www.be-imaging.de Herausgeber (V.i.s.d.P.): Trurnit & Partner Verlag GmbH, [email protected], www.trurnit.de Dieses Praxismagazin wird unterstützt von 03 Wissen aktuell news Wenn PECH hilft Die PECH-Regel ist ideal, um kleine Verletzungen wie einen verstauchten Fuß zu behandeln. Die Buchstabenkombination PECH steht für: • P wie Pause ist jetzt das oberste Gebot. Das verletzte Körperteil sollte umgehend ruhig gestellt werden. • E wie Eis: Eine sofortige Kühlung begünstigt die Heilung. Die Kältepackung sollte aber nicht direkt auf die Haut oder auf eine offene Wunde gelegt werden. • C steht für Compression und meint einen Verband, der die Schwellung lindert. • H wie Hochlagern: So wird der Rückfluss des Blutes verbessert, Schwellungen und Schmerzen verringern sich. Power-Napping Anders als in Japan ist ein Nickerchen am Arbeitsplatz in Deutschland geradezu verpönt. Dabei zeigen Studien, dass Power-Napping genau das Richtige ist, um seine Energiereserven wieder aufzuladen. So hat die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in einer Untersuchung festgestellt, dass nach einem Nickerchen die Konzentration um 100 Prozent steigt. Die optimale Zeit fürs Schläfchen ist zwischen 12 und 14 Uhr, wenn der Körper sein Leistungstief hat. Genug trinken Trinken ist immer wichtig, besonders aber in der warmen Jahreszeit. Erwachsene sollten täglich 1,5 bis 2 Liter trinken, um den Körper fit und leistungsfähig zu halten. Wer wenig Durst hat und zu selten ans Trinken denkt, kann sich zum Beispiel angewöhnen, vor jeder Mahlzeit ein großes Glas Wasser zu trinken. Beipackzettel mit Nebenwirkung Ältere Menschen verstehen oft die Packungsbeilage von Medikamenten nicht – und sterben deshalb früher. Das bestätigt eine Studie aus Großbritannien, bei der 7.857 Engländer ab 52 Jahren einen kurzen Test ablegten. Die Teilnehmer sollten vier Fragen zur Einnahme von ASS-Tabletten beantworten, nachdem sie schriftliche Hinweise dazu gelesen hatten. Während noch drei Viertel der unter 60-Jährigen alle Fragen richtig beantworten konnten, gelang dies in der Gruppe der über 80-Jährigen nur noch jedem Zweiten. Innerhalb der mittleren Studienzeit von etwas mehr als fünf Jahren starben 621 Probanden. 6,1 Prozent derer, die keinen Fehler im Test gemacht hatten, waren unter den Todesfällen. Aus der mittleren Gruppe mit einem Fehler waren 9 Prozent inzwischen verstorben. Aus der Gruppe mit mehreren Fehlern waren es 16 Prozent. Die Forscher schließen daraus, dass die Testpersonen mit dem schlechtesten medizinischem Verständnis eine mehr als doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit haben vorzeitig zu sterben, als die mit mehr Wissen. Quelle: www.springermedizin.de Herzschlag aufs Handy Mit der App „Cardiograph“ können Patienten ganz einfach ihre Herzfrequenz messen. Dabei greift die App auf die Kamera von Smartphone oder iPad zurück. Mit dem integrierten Blitzlicht wird die Kuppe des Zeigefingers beleuchtet. Die Kamera registriert aufgrund der Farbänderungen des Fingers den Pulsschlag. Auch wenn es sich nicht um ein medizinisches Gerät handelt, könnten Ärzte mit dem Programm Patienten dazu animieren, regelmäßig ihren Puls im Blick zu behalten. Die App „Cardiograph“ ist dabei nur ein Beispiel von vielen. Immer häufiger werden medizinische Applikationen und mobile Geräte im Gesundheitsbereich eingesetzt. Sie erlauben es dem Patienten zum Beispiel, seine Blutwerte über einen Sensor, der an das Smartphone angeschlossenen wird, zu erfassen und an den Arzt zu übermitteln. Ein anderes Beispiel kommt aus den USA: Hier sind iPhone und iPad von Apple bereits für die Befundung von CT- und MRT-Bildern zugelassen. Diese Entwicklung zur „mobilen Medizin“ bietet aber nicht nur Chancen, sie stellt die beteiligten Ärzte und Unternehmen auch vor organisatorische und regulatorische Herausforderungen. Schlank im Schlaf Macht Schlafmangel dick? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat ein USForscherteam aus Rochester ein Experiment mit 17 gesunden Probanden durchgeführt. In den ersten drei Nächten durften alle Teilnehmer ungestört schlafen. In den folgenden acht Nächten gab es eine normale Nachtruhe nur noch für die Hälfte der Probanden. Die andere Hälfte musste ihre gewohnte Schlafdauer auf zwei Drittel verkürzen. Tatsächlich stellten die Forscher bei den Teilnehmern mit gewolltem Schlafentzug eine deutliche Steigerung der Kalorienzufuhr (im Schnitt 549 kcal zusätzlich) im Vergleich zur „Akklimatisierungsphase“ in den ersten drei Nächten fest. Ein Kompensationseffekt durch mehr körperliche Aktivität stellte sich nicht ein: Beim Energieverbrauch gab es keine nennenswerten Veränderungen. Somit könnte chronischer Schlafentzug also tatsächlich zu Übergewicht führen. Warum das so ist, können die Wissenschaftler allerdings noch nicht erklären. Quelle: www.springermedizin.de Foto: Yuri Arcurs/Fotolia.com 04 w Foto: frogger/Fotolia.com Wissen aktuell ! l a m h c o n t K C E Z Ver Wussten Sie eigentlich, dass die Zecke ein Spinnentier ist? Das erkennt man an ihren acht Beinen. Zecken leben vorzugsweise an Waldrändern, an Lichtungen oder an Bächen. Aber auch im heimischen Garten fühlen sich die kleinen Sauger wohl. Sie bewegen sich am Boden, im hohen Gras oder in Gebüsch und Unterholz. Da sie Feuchtigkeit lieben, sind sie vor allem an regnerischen Sommertagen besonders aktiv. Davon kann sie nicht genug haben Zecken ernähren sich von Blut – und davon benötigen sie einiges, viel mehr als eine Stechmücke. Sofern die Zecke unentdeckt bleibt, kann sie bis zu 15 Tage an ihrem Wirt hängen bleiben und Blut saugen. An sich ist ein Zeckenbiss nicht schlimmes, wären da nicht verschiedene Krankheiten, die das Tier auf den Menschen übertragen kann. Die häufigste Erkrankung ist Borreliose. Borrelien sind Baktrien, die im Darm der Zecke leben. Bei der Frühsommer-Meningo- Die Sonne scheint, um uns herum grünt es, uns zieht es nach draußen. Doch auf Wiesen und Feldern erwartet uns nicht nur schöne Natur, es lauert auch eine winzige Gefahr ... enzephalitis, kurz FSME, handelt es sich um einen Virus, den die Zecke mit dem Speichel überträgt. Er ist deshalb gefährlich, da er das menschliche Nervensystem angreift. So schützt man sich • An feucht-schwülen Sommertagen hohes Gras und Unterholz meiden. • Geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und Hosen tragen. • Helle Kleidung anziehen, da man die Zecke darauf gleich erkennt. • Den Körper gründlich nach den kleinen Blutsaugern absuchen – vor allem an den Armen, in den Kniekehlen, am Hals und in den Achselhöhlen. Auch die Kleidung begutachten, da Zecken sich oftmals darin verschanzen, bevor sie auf der Haut nach einer geeigneten Einstichstelle suchen. Das stimmt so nicht • Eine Zecke fällt nicht vom Baum. Sie lässt sich von Halmen und Zweigen abstreifen. • Zwar kommt in FSME das Wort Frühsommer vor, das heißt aber nicht, dass Zecken nur in dieser Zeit aktiv sind. Das sind sie schon bei einer Temperatur von sieben Grad Celsius. • Es ist nur bedingt richtig, dass rechzeitiges Entfernen der Zecke ausreicht, um sich vor Infektionen zu schützen. Die Zecke überträgt den FSME-Virus sofort mit dem Stich. • Absolut falsch ist es, die Zecke mit Klebstoff und Öl zu entfernen. Während sie qualvoll erstickt, infiziert sie den Wirt. Pinzette oder Zeckenzange sind Werkzeuge der Wahl. Internet @ www.zeckenschule.de Informative Seite für Kinder mit allem Wissenswerten rund um Zecken. 05 06 Titelgeschichte Gefäße e ß ä f e G e l l e Lebensqu So hatte sich Wolfgang Breitner den Wanderurlaub nicht vorgestellt. Gleich bei der ersten Tour fühlte er sich an einer leichten Steigung unwohl, spürte Schmerzen im Brustbereich und bekam kaum noch Luft. „So einen kleinen Anstieg“, wunderte sich Breitner, „nehme ich doch sonst ganz locker.“ Deshalb brach er die Wanderung ab und setzte sich stattdessen ins Wartezimmer des örtlichen Arztes. Dieser vermutete eine Angina pectoris (Herzenge) und riet Wolfgang Breitner, zu Hause sofort einen Spezialisten aufzusuchen. Nach weiteren Untersuchungen weiß Wolfgang Breitner, was die Ursache der Schmerzen ist: Seine Herzkranzgefäße haben sich verengt, die Versorgung des Herzmuskels mit sauerstoffreichem Blut ist dadurch eingeschränkt, und diese Mangeldurchblutung führt zu den Schmerzen. Gefährliche Krankheit Herz- und Gefäßerkrankungen sind in Deutschland die Todesursache Nummer eins. Darauf weist die Deutsche Gefäßliga hin und präsentiert weitere Zahlen: Jedes Jahr sterben 300.000 Menschen an Herzinfarkt und Schlaganfall, jeder Zehnte im Alter zwischen 55 und 65 Jahren leidet an einer arteriellen Verschlusskrankheit der Becken-Bein-Arterien, und 1,7 Millionen Menschen haben offene Beine als Folge eines chronischen Venenleidens. Trotzdem fehlen Foto: romy mitterlechner/Fotolia.com Öfters mal an die frische Luft: Wer sich in seiner Freizeit viel bewegt, der tut etwas für sein Wohlbefinden und beugt möglichen Gefäßerkrankungen vor. w Titelgeschichte Gefäße Unsere Blutgefäße erfüllen eine zentrale Aufgabe: Sie versorgen jede Zelle unseres Körpers mit Sauerstoff. Umso wichtiger, dass sie gesund bleiben. Moderne Diagnostik hilft dabei, Störungen im Gefäßsystem frühzeitig zu erkennen. bisher Aufklärungs- oder Präventionsprogramme für Gefäßerkrankungen. Risiko einschränken setzungen für die Gesundheit im mittleren und höheren Lebensalter.“ Ein neues Leben Zwar lässt sich eine Arteriosklerose oder Atherosklerose – so die Fachbegriffe für die Arterienverkalkung – im fortgeschrittenen Stadium nach heutigem Wissen nicht mehr rückgängig machen. Die gute Nachricht aber: Man kann ihre weitere Entwicklung erheblich verlangsamen oder sie ganz stoppen, wenn man schädliche Einflüsse konsequent ausschaltet. Zu den Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen gehören Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress oder auch eine falsche Ernährung. Vor allem eine Kombination von mehreren Faktoren lässt das Risiko drastisch ansteigen. „Jeder Mensch ist so alt wie seine Gefäße“, sagt Dr. Gustav Treutlein, Radiologe in Würzburg. „Der Zustand unseres Gefäßsystems entscheidet oftmals über Gesundheit und Lebensqualität. Leider fördern die modernen Lebensbedingungen vorzeitige Schäden an den lebenswichtigen Gefäßen. Vorsorge, Früherkennung und die rechtzeitige Behandlung von Gefäßleiden sind deshalb wesentliche Voraus- Für Wolfgang Breitner kam der „Warnschuss“ bei der Urlaubswanderung nicht zu spät. Der 58-Jährige nahm das Erlebnis zum Anlass, seine Lebensgewohnheiten einmal kritisch zu prüfen. Mehr Bewegung im Alltag lautet ein Fazit, das Breitner für sich zieht. Im Büro den ganzen Tag sitzen und zu Hause dann auch oft nur schnell in den Fernsehsessel – das soll sich ändern. Für den Weg zur Arbeit machte Wolfgang Breitner sein altes Rad wieder fit, und nach dem Abendessen geht es jetzt öfter mal ins Schwimmbad oder auf einen gemeinsamen Spaziergang mit seiner Frau. Die Breitners achten außerdem mehr darauf, was auf ihren Teller kommt. „Wenn es schnell gehen musste, gab es schon mal eine Tiefkühlpizza“, sagt der Versicherungsfachmann. „Jetzt kaufen wir lieber öfter ein, es gibt frisches Gemüse und wir achten auch auf die Vitamine. Folsäure, Vitamin B6 und B12 sind besonders wichtig, hat mir der Arzt gesagt. Zum Naschen steht bei uns Beispiele für Gefäßinterventionen im Becken, Oberschenkel und Kniebereich. Bilder: Radiologie Würzburg 07 08 Titelgeschichte Gefäße deshalb immer eine kleine Schale mit Nüssen bereit.“ Genaue Diagnose beim Radiologen Bei Claudia Brenner machte sich Arteriosklerose auf andere Weise bemerkbar: Ein unerklärlicher Schmerz in der Wade, der unter Belastung von Woche zu Woche stärker wurde. Bis die 48-Jährige kaum noch gehen konnte. „Ich wäre nie darauf gekommen, dass das etwas mit meinen Adern zu tun hat“, sagt die Lehrerin. Aber auch für Verengungen an Schlagadern in den Beinen ist die Arteriosklerose der Auslöser. Die Folge sind Durchblutungsstörungen, die starke Schmerzen verursachen. Der Facharzt nahm bei Claudia Brenner zuerst eine Blutprobe, um Fettstoffwechsel und Zuckerwerte zu kontrollieren. Dann prüfte er den Blutdruck an Armen und Beinen und tastete den Puls an beiden Seiten der Leiste, der Kniekehlen und der Füße ab. Zum Schluss wurden die Beine mittels Doppler-Sonographie untersucht. Die Diagnose: Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) in der Oberschenkelarterie des linken Beines. Um die Diagnose abzusichern und die richtige Therapie auszuwählen, stellte der Radiologe noch die genaue Lage und das Ausmaß der Engstelle mit einer kernspintomographischen Angiographie fest. „Die Ein beeinflussbarer Prozess Arteriosklerose entwickelt sich unbemerkt, über Jahre und Jahrzehnte. Fett und Kalk lagern sich in die Arterien-Innenwand ein. Dadurch wird die Arterie langsam verschlossen. Die elastische Arterienwand wird durch die Verkalkung spröde und rissig, feinste Einrisse und Verletzungen können entstehen. Es bilden sich Blutgerinnsel, die das verengte Gefäß plötzlich verstopfen können. Das von der Arterie versorgte Gewebe leidet unter akuter Sauerstoffnot – Herzinfarkt, Schlaganfall oder die PAVK können die Folgen sein. „Auch wenn arteriosklerotische Gefäßveränderungen zu unserem natürlichen Alterungsprozess gehören – jeder kann durch eine gesunde Lebensweise viel dazu beitragen, diesen Prozess deutlich zu verzögern“, so Dr. Gustav Treutlein. Um die Beschwerden dauerhaft zu lindern, hat Claudia Brenner sich einer radiologischen Gefäßintervention unterzogen, bei der ein etwa sieben Zentimeter langer Verschluss in der Oberschenkelarterie gedehnt wurde. Probleme hat sie bis heute keine mehr. Diagnostik durch bildgebende Verfahren. Das gesamte Gefäßsystem kann mithilfe der Kernspin- oder Computertomographie auf krankhafte Veränderungen untersucht werden. Blutbahnen wie Gehirn- und Kopfarterie oder die Schlagadern des Bauchs und der Beine stellen die Verfahren genau dar. Sie liefern Bilddaten, die in Hochleistungsrechnern zu plastischen, dreidimensionalen Darstellungen verarbeitet werden. Therapiemöglichkeiten peripherer Gefäßerkrankungen. Hier stehen mehrere radiologische interventionelle Verfahren zur Verfügung. Bei der Ballonangioplastie (PTA) werden verengte oder geschlossene Gefäße wieder aufgedehnt. Bei lokalen Gefäßverletzungen oder langen Veschlüsssen werden zusätzlich Gefäßstützen (Stents) eingesetzt. Neu sind spezielle medikamentenbeschichtete Ballonkatheter: Bei aufdehnung des Ballons im Gefäß wird das Medikament an die Arterienwand gepresst. Dies verhindert eine erneute Wucherung der Gefäßinnenhaut. lexikon O MRT bietet gegenüber der CT den Vorteil einer Diagnostik ohne Röntgenstrahlung in vergleichbarer Qualität“, erklärt Dr. Gustav Treutlein. „Sie ist ein nicht-invasives bildgebendes Verfahren, das vor allem zur Darstellung der großen Gefäße geeignet ist.“ info Arterien liefern Sauerstoff Arterien heißen die Blutgefäße, die sauerstoffreiches Blut zu unseren Organen transportieren. Sie werden auch Schlagadern genannt. Erkrankungen der Arterien kann man vorbeugen, indem man • das Rauchen einschränkt oder besser ganz aufgibt, • den Blutdruck senkt, wenn Bluthochdruck vorliegt, • Übergewicht reduziert, • Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus durch Diät oder Medikamente behandelt, • sich regelmäßig bewegt und dabei vor allem die Ausdauer trainiert, • Strategien zur Stressbewältigung erlernt. Venen sorgen für den Rücktransport Die Hauptaufgabe der Venen besteht darin, das sauerstoffund nährstoffarme Blut in den Organen zu sammeln und zum Herzen zurückzutransportieren. Sie speichern außerdem 80 Prozent unseres Blutes und übernehmen als dritte Aufgabe die Wärmeregulation des Organismus. Venösen Erkrankungen kann man vorbeugen, indem man • sich regelmäßig bewegt und andauerndes Sitzen oder Stehen vermeidet, • genügend trinkt, um eine Bluteindickung zu vermeiden, • für einen geregelten Stuhlgang sorgt, • kalte Schenkelgüsse oder Wassertreten anwendet, um die Venenspannung zu verbessern sowie die Wadenmuskelpumpe zu fördern, • Venengymnastik erlernt und regelmäßig durchführt, • Thromboseprophylaxe bei Operationen sowie bei krankheitsbedingter Immobilisierung durchführt. w Titelgeschichte Gefäße Bewegen statt leiden Unser Alltag ist geprägt durch langes Sitzen oder Stehen, oft verbunden mit Bewegungsmangel und falscher Ernährung. Dann steht Venenleiden die Tür weit offen. Lassen Sie es nicht soweit kommen. Wie wär’s mit ein paar Minuten Gymnastik? Regelmäßiges Training hält die Venen fit. Schwere, geschwollene Beine, die kribbeln und sich manchmal wie taub anfühlen – das sind die typischen Beschwerden bei Venenleiden. Diese sind heute weit verbreitet, fast jeder zweite Erwachsene klagt über Probleme mit den Beinvenen. Grund dafür sind die vielen Sitz- und Stehberufe, bei denen die Beinvenen stark belastet werden. Wer sich dazu auch in seiner Freizeit zu wenig bewegt und bei seinem Speiseplan eher auf Fast food setzt, vergrößert das persönliche Risiko, ein Venenleiden zu entwickeln, zusätzlich. Training für gesunde Beine Venenleiden können zu Krampfadern und in ganz schlimmen Fällen zu „offenen Beinen“ führen. Ausgelöst werden sie durch Blutstauungen in den Beinvenen. Die Folge: Die Venenwände weiten sich aus und verursachen Schmerzen und Unannehmlichkeiten. Mit einer speziellen Gymnastik kann man Venenleiden erheblich vermindern. Auch wer keine Probleme hat, kann damit Venenleiden wirksam vorbeugen. Die Übungen sind leicht auszuführen und machen Spaß. Das sollte man am besten gleich selbst ausprobieren. Die Beine werden entlastet und man fühlt sich rundum wohl. Bauen Sie die Venengymnastik am besten zu einer festen Zeit in den Tagesrhythmus ein. Dann steht Ihrer Venengesundheit nichts mehr im Weg. übungen 1. Rückenlage, Beine hochgelagert Strecken Sie ein Bein im Fuß-, Knie- und Hüftgelenk. Das andere Bein beugen Sie gleichzeitig und ziehen die Zehen zum Schienbein. Immer wechselseitig üben. Zweimal 15 bis 20 Wiederholungen. 2. Rückenlage, Beine hochgelagert Beugen Sie beide Beine leicht im Fuß-, Knie- und Hüftgelenk und drehen Sie sie nach außen und anschließend nach innen, sodass Zehen und Knie zueinander zeigen. Zweimal 15 bis 20 Wiederholungen. 3. Rückenlage Beine zur Senkrechten heben, Oberschenkel mit den Händen halten, Knie leicht anwinkeln. Jetzt die Füße abwechselnd anziehen und strecken. Zweimal 15 bis 20 Wiederholungen. Dann die Hände unter das Gesäß legen und zweimal 30 Sekunden in der Luft „radeln“. 4. Rückenlage Legen Sie die Fußsohlen aneinander. Nun senken Sie langsam die Knie nach außen und entspannen dabei ganz bewusst die Beine. Dabei ganz ruhig ein- und ausatmen. Halten Sie diese Dehnung 30 Sekunden lang, dann langsam lösen. 5. Aufrechter Sitz Setzen Sie sich auf einen feststehenden Stuhl oder Hocker, stellen Sie die Beine leicht geöffnet im 90-Grad-Winkel fest mit den Füßen auf. Nun abwechselnd Fußspitzen und Fersen heben. Zweimal 15 bis 20 Wiederholungen. 6. Aufrechter Stand Stellen Sie sich gerade auf, Füße ganz leicht auseinder. Nun wechseln Sie schwungvoll zwischen Ballenstand mit den Armen in Vorhalte und der Kniebeuge. Dabei stützen Sie die Arme in der Hüfte ein. 15 bis 20 Wiederholungen. 09 Fit & gesund Foto: Marzanna Syncerz/Fotolia.com 10 Kinderhaut ist besonders sensibel. Deshalb sollte sie immer mit hohem Lichtschutzfaktor eingecremt werden. e n n o S e i d n i t z t ü h c s e g t u G Was gibt es Schöneres als die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren? Ein Sonnenbad fühlt sich nicht nur wohltuend an, es macht auch tatsächlich glücklich. Denn: UVB-Strahlen sind nicht nur wesentlich für die Produktion von Vitamin D in unserem Körper verantwortlich, sie beschleunigen auch die Ausschüttung von Serotonin, auch als Glückshormon bekannt. Allerdings kann übermäßiger und ungeschützter Sonnengenuss schwerwiegende Folgen haben. Insbesondere UVA-Strahlung ist gefährlich. Sie dringt in tiefere Schichten der Haut ein und fördert so nicht nur Sonnenbrand und Hautalterung, sondern verändert auch die Zell-DNA und kann zu Hautkrebs führen. Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollte man seine Haut besonders im Sommer vor den schädlichen Einflüssen schützen. Sonnenschutz mit ausreichendem Lichtschutzfaktor sollte deshalb ständiger Begleiter sein. Warm und wohltuend – Sonne auf nackter Haut fühlt sich gut an und steigert unser Wohlbefinden. Mit dem richtigen Schutz freut sich auch die Haut. Der passende Sonnenschutz bemisst sich dabei immer an der sogenannten Eigenschutzzeit der Haut. Bei Typen mit sehr hel ler Haut bet räg t sie ungefä hr zehn Minuten (Hauttyp I), dunkle , südländische Typen (Hauttyp IV) vertragen bis zu 45 Minuten ungeschützten Sonnengenuss. Aber auch wer die Sonne gut verträgt, sollte auf ausreichenden Schutz achten. Sonst droht Sonnenbrand. Besonders winterblasse Haut langsam an die Sonne gewöhnen und anfangs mit einem höheren Lichtschutzfaktor eincremen. Zusätzlichen Schutz bietet auch die richtige Kleidung. Eine Kopf bedeckung, lange Hemden und Hosen sowie eine Sonnenbrille bewahren vor den Schäden ultravioletter Strahlung. Empfindliche Kinderhaut Was für Erwachsene gilt, ist für Kinderhaut besonders wichtig. Weil sie etwa fünfmal so dünn ist wie Erwachsenenhaut, braucht sie in der Sonne besonderen Schutz. Schon drei schwere Sonnenbrände während der Kindheit genügen, um das Hautkrebsrisiko um das drei- bis fünffache zu erhöhen. Generell sollten sich Kinder deshalb nicht der prallen Mittagssonne aussetzen. Dichtgewebte, langärmlige Kleidung, eine Kopfbedeckung und ein hoher Lichtschutzfaktor bieten optimalen Sonnenschutz für die Kleinen. Natürlich muss Kinderhaut regelmäßig nachgecremt werden. Denn auch im Schatten können UVA- und UVB-Strahlen auf die empfindliche Epidermis wirken. Da Kinder die Chemikalien in Sonnencremes und -lotions noch nicht so gut vertragen, greifen Eltern lieber auf Sonnenschutzprodukte mit Mineralfilter zurück. So geschützt können alle kleinen und großen Sonnenanbeter den Sommer richtig genießen. w Fit & gesund Check-Up für die Haut Je schneller Hautkrebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Deshalb setzen sich Krankenkassen für die Vorsorge ein. Harmloser Leberf leck oder Karzinom. Veränderungen unserer Haut schenken wir oft nicht genug Beachtung. Dabei erhöht eine rechtzeitige Diagnose bei bösartigen Pigmentveränderungen die Heilungschancen um ein Vielfaches. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Hautkrebsfrüherkennung der gesetzlichen Krankenkassen in Anspruch nehmen. Die Untersuchung wird für Versicherte ab dem 35. Lebensjahr angeboten. Die meisten Krankenkassen setzen sich info Sichererer Sonnengenuss auf einen Blick • Kinder benötigen besonderen Schutz vor der Sonne. • Nutzen Sie nur 60 Prozent Ihrer Eigenschutzzeit aus und schützen Sie sich durch ein geeignetes Sonnenpräparat. • Meiden Sie die direkte Mittagsonne. • Erneuern Sie Ihren Sonnenschutz in regelmäßigen Abständen und schützen Sie sich auch im Schatten. • Beachten Sie die 3-H-Regel (Hemd, Hose, Hut), vor allem bei Kindern. • Die Anzahl intensiver Bestrahlungen der Haut sollte 50 pro Jahr nicht überschreiten. Hautrötungen und Sonnenbrand stets vermeiden. • Nach dem Baden die Haut abtrocknen und Sonnenschutzmittel neu auftragen. • Auf Parfums, Deos und Kosmetika während des Sonnenbades verzichten – sie können Allergien auslösen. • Nach dem Sonnenbaden die Haut mit Feuchtigkeitscreme pflegen. • Untersuchen Sie Ihre Haut regelmäßig auf Veränderungen und verdächtige Stellen. für eine regelmäßige Untersuchung ein und übernehmen die Kosten für die Hautkrebsvorsorge. Die Früherkennungsuntersuchung wird von Ärzten mit entsprechender Fortbildung durchgeführt. Der Arzt untersucht den ganzen Körper nach auffälligen Hautveränderungen. Dabei werden auch der behaarte Kopf und die Zehenzwischenräume betrachtet. Wenn ein Verdacht auf Hautkrebs besteht, wird dieser immer durch einen Hautarzt abgeklärt. Das er- folgt zunächst durch eine erneute visuelle Untersuchung und gegebenenfalls durch eine erforderliche Gewebeentnahme. Zwischen den Vorsorgeuntersuchungen lohnt es sich, auch selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Wer seinen Körper einmal im Monat von Kopf bis Fuß auf Hautveränderungen untersucht, hat gute Chancen bösartige Merkmale rechtzeitig zu entdecken. Asymetrische und hell-dunkel pigmentierte Stellen, die größer als 5 mm sind, sollten mit einem Arzt abgeklärt werden. Die Sonne ist unser Lebenselexier. Wenn wir aber nicht aufpassen, kann ihre Strahlung schwere Schäden verursachen. Wie viel Sonne verträgt die Haut? Hauttyp UV-Empfindlichkeit Folgen Sonnenbrand Haut alterung LSF I sehr stark (sehr helle Haut, rotblonder Typ, Sommersprossen) verbrennt immer, bräunt nie ab 10 min 5 bis 10 min 10-30 II sehr stark (helle Haut, blonde Haare) verbrennt immer, bräunt minimal 10 bis 20 min ab 10 min 10-30 III stark (mäßig helle Haut, dunkelblonde bis dunkle Haare) verbrennt gering, bräunt mäßig 20 bis 30 min ab 20 min 8-10 IV mäßig (dunkle Haut und Haare, südländischer Typ) verbrennt kaum, bräunt gut ab 45 min ab 30 min 6-8 11 12 Praxis t ß i e r uzband e r K s a d Wenn Ein Kreuzbandriss gehört zu den häufigsten Knieverletzungen, die sich aktive Menschen zuziehen können. Doch was, wenn das Kreuzband reißt und man merkt es nicht? Einen solchen Fall und dessen Folgen schildert Dr. Gregor Wedekind, Facharzt aus der Radiologie Kempen. info Kreuzbandriss – Ursache, Diagnose, Therapie Menschen, die Sport treiben, Ski fahren oder sich einfach nur viel bewegen, haben ein erhöhtes Risiko sich zu verletzen. Sehr häufig sind hierbei Verletzungen am Meniskus oder dem vorderem Kreuzband. Ein Riss im vorderen Kreuzband passiert meistens bei einer Verdrehung des Kniegelenks (z.B. beim schnellen Richtungswechsel). Die Folge: Das Knie wird instabil, es kann bei Belastung wegknicken, Betroffene haben ein Wackelgefühl, langfristig kann es zu einer Fehlbelastung des Gelenks kommen, was letztendlich zu Gelenkverschleiß (Arthrose) führt. Um einen vorderen Kreuzbandriss zu diagnostizieren und die entsprechende Therapie einzuleiten, untersucht ein Orthopäde oder Sportarzt mittels spezieller Tests das Kniegelenk. Oftmals erfolgt zudem eine ergänzende Stabilitätsmessung in einem speziellen Kniemessgerät. Um mögliche Begleitverletzungen zu erkennen (ist beispielsweise der Meniskus betroffen oder sind die Knorpel beschädigt?), wird zusätzlich eine kernspintomographische Aufnahme erstellt. Ein Kreuzbandriss heilt nicht von selbst. Vor allem bei jungen Menschen und solchen, die viel Sport treiben, wird das Knie meistens operativ stabilisiert. Wird ein vorderer Kreuzbandriss nur klinisch untersucht, ist eine genaue Diagnostik oft sehr schwierig. Denn: Ist die Schwellung ausgedehnt und ist der Patient wegen der starken Schmerzen in der Beinmuskulatur derart verkrampft, können die typischen klinischen Zeichen nicht erkannt werden, wie zum Beispiel die vordere Verschieblichkeit des Schienbeinkopfes gegenüber dem Oberschenkelanteil des Kniegelenkes – auch Schubladenphänomen genannt. Nach ein paar Tagen, wenn die Schmerzen nachlassen und der Patient sich besser 1 fühlt, könnte der behandelnde Arzt die Zeichen erkennen. Allerdings sieht er sie oftmals nicht, da der Patient den Arzt kein zweites Mal aufsucht. Oftmals unbemerekt Bei Kindern und jungen Menschen ist es oftmals so, dass vorübergehende Schmerzen auch nach einem Bagatelltrauma (also einer kleineren Verletzung) keine große Beachtung finden. Ein Riss des vorderen Kreuzbandes wird deshalb übersehen. Die Folge – vor allem bei gut ausgebildeter Muskulatur – ist ein Ausbleiben von Knie- 2 Vorderes Kreuzband Gesundes Knie: Frontale (1) und seitliche (2) Ansicht eines gesunden Kniegelenkes. Bild 1: Intaktes vorderes Kreuzband. Bild 2: Normaler Gelenkknorpel, hellgraue Schicht (dicker Pfeil). Unauffällige Menisken, schwarze Dreiecke (dünne Pfeile). w Praxis 3 beschwerden und das über viele Jahre hinweg. Durch minimale Reibebewegungen im Gelenk kommt es meist erst nach langer Zeit zu einer Irritation – sowohl des Gelenkknorpels, als auch der Menisken, also der „Unterlegscheiben“, die sich innen im Gelenkspalt befinden. Bei den betroffenen Patienten sind gravierende Veränderungen im Kniegelenk zu beobachten, sie leiden unter erheblichen Schmerzen und sind in ihrer Bewegungsfreiheit zunehmend eingeschränkt. 4 Gelenkknorpel, vermehrte Flüssigkeit im Gelenk (Gelenkerguss) und zerstörte Menisken festgestellt. Der junge Patient hatte bis vor wenigen Monaten keinerlei Beschwerden – obwohl die Veränderungen bereits ein halbes Jahr vorher kernspintomographisch zu sehen gewesen wären. Was kann man tun? Die therapeutischen Möglichkeiten bei einem derart fortgeschrittenen Stadium Verletztes Knie: Seitliche (3) und frontale (4) Ansicht einer Kernspintomographie des Kniegelenkes eines 20-jährigen Mannes mit nicht erkanntem vorderen Kreuzbandriss. Zu erkennen sind schwere degenerative Knorpelveränderungen (dicke Pfeile), Risse sowohl im Bereich des Innen- als auch des Außenmeniskus (langer Pfeil). Vermehrte Gelenkflüssigkeit/ Gelenkerguss (roter Pfeil). sind leider begrenzt. Um einen solch gravierenden Verlauf zu verhindern, ist eine genaue Selbstbeobachtung entscheidend. Zudem sollten Betroffene ihren Arzt einige Wochen nach einem Trauma erneut aufgesuchen. Eine weitere eingehende klinische Untersuchung sowie im Zweifelsfall eine Kernspintomographie sind in solchen Fällen unerlässlich, um die bestmögliche Therapie und letztendlich eine optimale Heilung des Knies zu gewährleisten. Ein Beispiel-Patient Die Kreuzbänder. Das Kreuzband ist eines von vier Stabilisierungsbändern – Innen- und Außenband, vorderes und hinteres Kreuzband – im Kniegelenk. Es verhindert, dass sich der Unterschenkel über den Oberschenkel nach vorne schiebt. Das Kreuzband hat etwa den Umfang des kleinen Fingers und eine Reißfestigkeit von über 200 Kilogramm. Während man das Innen- und Außenband gut ertasten kann, liegen vorderes und hinteres Kreuzband tief im Knie versteckt. lexikon Der 20-jährige Marlon treibt viel Sport, schon seit er 14 Jahre alt ist. Ende letzten Jahres litt er unter Schmerzen im rechten Kniebereich, die immer schlimmer wurden. Er ging schließlich zum Arzt. Auch bei genauer Befragung konnnte er sich an keinen Unfall oder an ein sonstiges Trauma erinnern. Um die Ursache der Schmerzen zu diagnostizieren, wurde eine kernspintomographische Untersuchung durchgeführt. Die Aufnahmen zeigten im Vergleich zu einem gesunden Knie zum einen ein fehlendes vorderes Kreuzband. Darüberhinaus wurden knöcherne „Nasen“ an den Gelenkf lächen, ein verschmälerter O 13 14 Praxis – e i h p a r g o m o t r e hnik t u p m o C en sag s u A e s i z ä Pr Die hervorragende Qualität der Computertomographie (CT) verlangt häufig eine höhere Strahlendosis als Röntgenaufnahmen. Nachdem bekannt wurde, dass der Anteil von CT-Untersuchungen nur etwa fünf Prozent, der Beitrag zur medizinischen Strahlenbelastung jedoch ca. 40 Prozent beträgt, führte das Bundesamt für Strahlenschutz 2003 Grenzwerte ein, die im Verlauf schrittweise verschärft wurden. Auf den Patienten angepasst Um eine möglichst niedrige Dosis zu gewährleisten, wird heutzutage jede CTUntersuchung individuell festgelegt. Dabei werden neben der Fragestellung Abb. 1 ec T s i s o d g i in Niedr Ein Beitrag von Dr. med. Jens-Peter Staub, Facharzt für Diagnostische Radiologie bei RADIO-LOG, Passau auch Faktoren wie Alter und Gewicht des Patienten berücksichtigt. Wie komplex die Untersuchungsplanung inzwischen geworden ist, kann man daran erkennen, dass die Arbeitsanweisungen für Computertomographen oft weit über 100 Seiten umfassen. Niedrige Strahlendosis Moderne CT-Scanner führen zu einer weiteren Dosis-Einsparung, indem sie in Echtzeit in Sekundenbruchteilen die Strahlendosis an den Umfang des Patienten anpassen. Viele Untersuchungen können heutzutage bereits in Niedrigdosis-Technik als sogenannte Lowdose- oder sogar Ultra Lowdose-CT durchgef ühr t werden. Die Dosis dieser Untersuchungen liegt dabei erheblich unter den Grenzwerten des Bundesamtes für Strahlenschutz (siehe Tabelle unten) – zum Teil im Bereich konventioneller Röntgenaufnahmen, allerdings mit deutlich verbesserter Aussage. Die niedrige Strahlenbelastung ist insbesondere bei Vorsorgeuntersuchungen wie der schmerzfreien Darmspiegelung (Abb. 1), der Bestimmung von Kalkablagerungen am Herzen sowie der Untersuchung der Lunge (Abb. 2) wichtig. Hier geht es darum, Erkrankungen frühzeitig ohne schädliche Nebenwirkungen zu erkennen. übersicht Referenzwerte des Bundesamtes für Strahlenschutz und Niedrigdosis-CT im Vergleich Untersuchung Abb. 2 Referenzwert Niedrigdosis-CT Dosisverringerung Schädel 65 mGy 26 mGy 60% Nasenneben höhlen 9,0 mGy 2,1 mGy 77% Lunge 12 mGy 1,9 mGy 84% Nierensteine/ Blinddarm 20 mGy 4,0 mGy 80% 20 mGy 3,8 mGy 81% Darmspiegelung mGy = Milligray: Masseinheit für Energiedosis radioaktiver Strahlung Abb. 1: Auch die schmerzfreie Darmspiegelung wird in NiedrigdosisTechnik (1,2 Millisievert (mSv) = 9 Prozent des Referenzwertes) durchgeführt. Sievert ist die Einheit für die Strahlendosis. Abb. 2: Lowdose-CT der Lunge. Die Dosis beträgt mit 0,7 mSv nur 12 Prozent des Referenzwertes. w Praxis Diagnose Brustkrebs — auch Männer sind betroffen Röntgenbild der männlichen Brust. Bei Männern wird Brustkrebs meist viel zu spät erkannt. Über die selten auftretende Erkrankung und welchen Stellenwert die bildgebende Diagnostik hat, berichtet Dipl. med. Heinrich Seilkopf von der Radiologie-Praxis im Dürerhof Bayreuth. Was für die Frau schon fast selbstverständlich ist, gilt auch für den Mann mit der sogenannten Männerbrust: Regelmäßig die Brust auf Knoten abtasten. Denn: Wird bei Männern Brustkrebs diagnostiziert, ist häufig schon ein fortgeschrittenes Stadium erreicht. „Bei unklaren Befunden sollte dringend Kontakt mit dem behandelnden Arzt aufgenommen werden“, sagt der Bayreuther Facharzt Dipl. med. Heinrich Seilkopf. Geht man statistisch an die Sache heran, dann ist der Brustkrebs des Mannes eine seltene Erkrankung und macht weniger als ein Prozent aller bösartigen Tumoren des Mannes aus. Diese seltenen Fälle treten am häufigsten zwischen dem 50. und dem 60. Lebensjahr auf. Aber seine Häufigkeit nimmt zu. Gibt es Risikofaktoren? Ähnlich wie bei Frauen geht man davon aus, dass ein hormonelles Ungleichgewicht das Brustkrebs-Risiko steigert. Ungünstig im Sinne eines erhöhten Risikos sind zum Beispiel ein Testosteronmangel oder ein Östrogen-Überschuss. Was wären denn Gründe für einen Testosteronmangel? Ein Mangel des Hormones kann häufiger nach Mumps, bei verkleinerten oder nicht normal gewanderten Hoden sowie bei Lebererkrankungen auftreten. Beispiele für Östrogenüberschuss? Übergewichtige Männer werden häufiger (nicht immer!) einen erhöhten Östrogenspiegel im Blut haben. Dadurch ist bei Übergewicht und einem Alter über 50 Jahren das Risiko erhöht (etwa verdoppelt). Noch viel gefährdeter sind Patienten mit Klinefelter-Syndrom. Bei dieser Erbkrankheit ist das Risiko für Brustkrebs circa 20- bis 50-fach höher. Oben: Der Arzt führt eine MammaSonographie (Ultraschalluntersuchung der Brust) durch. Links: Mammographie-Untersuchung der männlichen Brust. Welche Prognose haben Männer mit Brustkrebs? Ganz allgemein haben Männer, die an Brustkrebs erkrankt sind, eine schlechtere Chance als Frauen. Das liegt aber daran, dass Brustkrebs beim Mann später diagnostiziert wird als bei Frauen. Es lohnt sich somit in der Tat, auch daran zu denken, um frühe Diagnosen zu ermöglichen. Kann man eher zur Diagnose kommen? In erster Linie dadurch, dass man daran denkt. Sollte ein Mann einen unklaren Tastbefund in der Umgebung der Brust b emerken, s ol lte der er s te We g unverzüglich zu seinem behandelnden Arzt führen. Die Kolleginnen und Kollegen werden die weiterführende Diagnostik organisieren und koordinieren. Wie ist das in der Jugend? In der Pubertät und später treten gelegentlich auch Schwellungen der Brustdrüse auf, die asymmetrisch sind. Für die bildgebende Diagnostik, sofern notwendig, ist in diesem Fall allein die Ultraschalluntersuchung der Brust (Mamma-Sonographie) heranzuziehen. Welche Rolle spielt die Radiologie? Die Radiologie führt die Mammographie sowie die Mamma-Sonographie durch, wenn diese benötigt werden. Wie geht es weiter, wenn doch ein Brustkrebs vorliegt? Häufig ist das Ergebnis der bildgebenden Untersuchung beruhigend. Sollte doch ein Hinweis oder starker Verdacht auf Brustkrebs vorliegen, dann ist das weitere Vorgehen ähnlich wie beim MammaCarcinom der Frau. Bei der Operation des Mannes ist natürlich die brusterhaltende Therapie nicht so entscheidend. Ansonsten sind Operation, Strahlentherapie sowie die Behandlung mit Chemotherapie und Rezeptorenblocker ebenso zu handhaben wie beim Brustkrebs der Frau. Gibt es ein Resümee? Es muss auf keinen Fall jede Männerbrust mit bildgebender Diagnostik abgeklärt werden. Wenn allerdings Schwellungen, Schmerzen oder Entzündungen auftreten, dann sollten auch die Männer den Arzt ihres Vertrauens aufsuchen. Dieser entscheidet das weitere Vorgehen und leitet entsprechende Maßnahmen ein. 15 16 Erlebnis Nepal d n u r G m e t u Reisen mit g Fünf Freunde – ein Vorhaben. Im November 2010 packte eine kleine Reisegruppe aus Regensburg ihre Koffer und machte sich auf den Weg ins ferne Nepal. Ihr Ziel war das Krankenhaus von Dhulikhel. Foto: Dr. Neumaier Nepal ist eines der ärmsten Länder der Erde. Es liegt zwischen China und Indien, 40 Prozent des Staatsgebietes liegen höher als 3.000 Meter. Der höchste Berg der Erde, der Mount Everest mit 8.848 Meter, ist beeindruckend zu erkennen. In diesem Land kommt ein Arzt auf 5.000 Einwohner. Zum Vergleich: Bei uns ist es ein Arzt auf ca. 300 Einwohner. Die Haupstadt Kathmandu hat derzeit ca. eine Million Einwohner. Sie liegt auf 1.300 Metern Höhe. Die Stadt beherbergt unzählige kulturelle Kostbarkeiten. Besonders beeindruckt hat mich die friedliche Koexistenz der Religionen. Etwa 80 Prozent der Nepalesen sind Hindus, etwa 12 Prozent Buddhisten. Häufig werden die Tempel von Bild oben: Einweihungszeremonie des Schulungszentrums. Oben Mitte: Empfang im Dhulikhel Hospital. Restliche Bilder: Eindrücke aus Nepal und Kathmandu. beiden Religionen gemeinsam genutzt. Selbst die „lebende Göttin“, ein Mädchen, das als Reinkarnation einer hinduistischen Göttin verehrt wird, stammt manchmal aus einer buddhistischen Familie. Neues Krankenhaus Das Dorf Dhulikhel liegt ca. 30 Kilometer von Kathmandu, der Hauptstadt von Nepal entfernt. Hier hat Prof. Ram Shresta einen Traum verwirklicht. Als Sohn eines Reisbauern hat er das zweitbeste Abitur seines Jahrgangs in Nepal abgelegt und ein Stipendium erhalten. Gegen den Willen des Vaters reiste er, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, nach Wien und studierte dort Medizin. Nach seiner chirurgischen Facharztausbildung und einer mehrjährigen Oberarzttätigkeit in Österreich kehrte er in seinen Heimatort zurück. Hier errichtete er mit der Unterstützung engagierter Mitmenschen aus mehreren Ländern ein Krankenhaus nach westlichem Vorbild. Das Dhulikhel Hospital liegt auf einer Höhe von 1.650 Metern und versorgt ca. 1,9 Millionen Einwohner. Für uns waren die Herausforderungen, denen sich ein derartiges Krankenhaus stellen muss, kaum vorstellbar. Teilweise schwerkranke Patienten müssen oft tagelang aus entlegenen Bergregionen zum Krankenhaus reisen, manchmal werden sie auf dem Rücken getragen. Deshalb hat Prof. Ram Shresta w Erlebnis Nepal zwei unterschiedliche Konzepte zur Verbesserung der Versorgung entwickelt und mithilfe von großzügigen Sponsoren umgesetzt. Zunächst hat er in abgelegenen Regionen Außenstellen errichtet. Diese sind teilweise permanent mit einem Arzt besetzt. Dieser erhält für sein Studium ein Stipendium und verpflichtet sich dafür zu einer mehrjährigen Tätigkeit in einer Außenstation. Zusätzlich sind Spezialisten tageweise vor Ort. Eine solche Station haben wir besucht. Herzlicher Empfang Foto: xxxxxxxxxx Die Anfahrt in Geländefahrzeugen war abenteuerlich. Durch tiefe Schluchten und über Berge fuhren wir zur Station Bolde. Noch kurz vor unserer Ankunft war diese Region für Fahrzeuge überhaupt nicht zu erreichen. Die Patienten bereiteten uns einen begeisterten Empfang. Vor Ort haben wir uns von der effektiven Versorgung der Patienten auf hohem Niveau überzeugt. Der zweite Ansatz zur Verbesserung der Gesund- heitsversorgung besteht in der Aufklärung der Bevölkerung über Hygienestandards und in der Ausbildung von Krankenschwestern und Hebammen für die entlegenen Regionen. Dies geschieht zum einen im Dhulikhel Hospital, zum anderen auch in den Außenstationen. In Dhulikhel weihten wir schließlich noch ein Schulungszentrum ein. Dieses war das „Geburtstagsgeschenk“ eines Mitglieds unserer Gruppe für seine Ehefrau. Eine andere Teilnehmerin legte den Grundstein zu einer Zahnklinik, die ihre Familie errichtet. Eine Frau aus unserer Gruppe besichtigte die von ihr finanzierte Intensivstation für Säuglinge. Am beeindruckendsten war aber der Kontakt mit den dankbaren Patienten und deren Angehörigen. Vor Ort zu erleben, was wir mit unserer Unterstützung bewirken können, hinterließ unauslöschliche Eindrücke. Der Abschied aus Nepal fiel uns nach einer Woche schwer. Die engen Kon- takte mit dem Team im Dhulikhel Hospital und die finanzielle sowie medizinische Unterstützung bestehen aber weiter. Ein Beitrag von Dr. Ulrich Neumaier, MVZ Dr. Neumaier & Kollegen, Regensburg info Dhulikhel Hospital Ziel ist es, die medizinische Versorgung in Nepal auf europäisches Niveau zu bringen. Inzwischen ist das Krankenhaus Teil der Universität Kathmandu. Durch die Einrichtung von Außenstationen wird den Patienten ein oft mehrtägiger beschwerlicher Weg ins Krankhaus erspart. Weitere Infos: www.dhulikhelhospital.org Nepal ist reich an Geschichte und verschiedenen Religionen. Es ist aber auch eines der ärmsten Länder der Welt, die medizinische Versorgung ist vielerorts noch mangelhaft. 17 Fit & gesund Foto: ISO K°– photography/Fotolia.com 18 e c n a l a B In In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Was der Volksmund schon lange weiß, entdecken immer mehr Hobby- und Freizeitsportler für sich. Yoga Philosophie: Yoga gehört zu den sechs klassischen Schulen der indischen Philosophie und ist ursprünglich ein Weg zur Gotteserkenntnis. Heute wird es häufig als Sport mit meditativer Komponente verstanden. Als klassische Form gilt das Hatha Yoga, bei dem körperliche Übungen (Asanas) zusammen mit Atemübungen (Pranayama) praktiziert werden. Ziel ist es, durch körperliche Anstrengung die Gedanken zu beruhigen. Körper: Klassisches Hatha-Yoga ist kein schweißtreibender Sport, kann aber trotzdem fordernd für den Körper sein. Die einzelnen Übungen beanspruchen nicht nur viele Muskelgruppen auf einmal, sondern erfordern auch viel Haltearbeit. Wer einen höheren Trainingseffekt sucht, sollte Poweryoga oder Bikram Yoga probieren. Besonders letzteres ist sehr intensiv, weil die Übungen bei einer Raumtemperatur von etwa 40 Grad Celcius absolviert werden. Geist: Fast alle Yoga-Richtungen verfolgen das Ziel geistiger Ausgeglichenheit. Besonders Ashtanga Yoga, auch bewegte Meditation genannt, und Kundalini Yoga legen das Hauptaugenmerk auf Konzentrations- und Atemübungen. Guter Yoga-Unterricht beginnt in der Regel mit Übungen, die helfen, Alltagsgedanken und Sorgen loszulassen. Für wen? Yoga eignet sich hervorragend zum Stressabbau. In einer Studie der Universität Duisburg-Essen wurde bestätigt, dass regelmäßige Yoga-Übungen den Anteil des Stresshormons Cortisol im Blut um ein Vielfaches verringern. Unterschiedliche Studien belegen außerdem, dass Yoga positiv gegen Schlafstörungen wirkt und den Blutdruck senkt. Mehr Infos unter www.yoga-aktuell.de Pilates Philosophie: Joseph Pilates propagierte eine Balance zwischen Körper und Geist, die er mit seinen Übungen erreichen wollte. Diese „natürliche Gesundheit“ sollte von seinen Schülern im selben Maße angestrebt werden wie materielle Ziele. Körper: An oberster Stelle steht die Qualität der Übungen, weshalb sie langsam und konzentriert ausgeführt werden. So baut man Muskeln gezielt auf und trainiert sie. Die Aufmerksamkeit gilt vor allem der Körpermitte und der Festigung von Bauch und Taille. Zudem verbessert das Training die Körperhaltung und wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus. Geist: Da Pilates Verspannungen löst und bewusstes Üben voraussetzt, fördert es die Konzentrationsfähigkeit und baut Stress ab. Das verbesserte Körpergefühl trägt zu einer positiven Einstellung bei und erhöht die Ausstrahlung. Für wen? Wer seine Haltung verbessern und seinen Körper straffen möchte, ist bei Pilates richtig. Da die Übungen langsam durchgeführt und einzelne Muskeln spezifisch gestärkt werden, eignet sich das Training auch für körperlich eingeschränkte und ältere Personen sowie zur Rehabilitation. Mehr Infos unter www.pilates.de Zumba Philosophie: Tanz dich fit! Das Workout ist eine Mischung aus lateinamerikanischen Rhythmen und Choreografien aus Salsa, Samba und Merengue. Es soll in erster Linie Spaß machen und ein positives Körpergefühl erzeugen. Körper: Der Wechsel von schnellen und langsameren Tanzeinlagen trainiert die Ausdauer und kurbelt den Fettstoffwechsel an. Gleichzeitig werden vor allem die Muskeln des unteren Rückens trainiert, da die Bewegungen aus der Hüfte kommen. Wer spezielle Muskelgruppen trainieren möchte, sollte „Zumba Workout“-Kurse besuchen, wo man figurformende Übungen und Ausdauertraining kombiniert. w Foto: samott/Fotolia.com Fit & gesund 19 Gesund auf Reisen Die schönste Zeit des Jahres naht wieder. Viele zieht es auch in diesem Jahr in ferne Länder. Damit der Urlaubsspaß ungetrübt bleibt, sollten Sie ein paar Tipps beherzigen. ■ Eine private Reisekrankenversicherung ist ein absolutes Muss. Sie regelt nicht Geist: Wer tanzt, verbessert ganz automatisch seine Körperhaltung und bewegt sich geschmeidiger. Beides fördert das Selbstbewusstsein und die positive Ausstrahlung. Für wen? Für Zumba benötigt man weder spezielle Vorkenntnisse noch tänzerisches Talent. Es geht lediglich um den Spaß an der Bewegung. Für ältere Teilnehmer eignen sich „Zumba Gold“Kurse. Hier werden Schrittfolgen und Tempo angepasst. Mehr Infos unter www.zumba.com nur die notwendige medizinische Versorgung in allen außer-europäischen Ländern, sondern kommt in allen Fällen (auch in Deutschland und der EU) für einen eventuellen Rücktransport auf. ■ Erkundigen Sie sich vor der Abreise über notwendige und sinnvolle Impfungen für Ihr Urlaubsland. Auskünfte geben das Tropeninstitut oder das Auswärtige Amt. ■E ine gut sortierte Reise-Apotheke ist der beste Urlaubsbegleiter. Unbedingt dabei sein sollten: Schmerzmittel, Verbandszeug, Medikamente gegen Durchfall oder Verstopfung. ■ Verunreinigtes Wasser ist die Hauptursache für Urlaubserkrankungen. Deshalb: Kein Leitungswasser konsumieren (auch nicht beim Zähneputzen) und nur konventionell abgefülltes Flaschenwasser trinken. Beim Duschen den Mund geschlossen halten. ■ Vorsicht ist auch bei Lebensmitteln geboten. Fleisch, Milch und Eier können besonders in warmen Ländern schnell Brutstätten gefährlicher Keime sein. Essen Sie deshalb ausschließlich durchgegarte Speisen, die beim Verzehr noch heiß sind. Auf Eis oder Süßspeisen mit Ei lieber ganz verzichten. ■ Achten Sie auch in den Bergen auf ausreichenden Sonnenschutz. UVA- und UVB-Strahlen sind überall aktiv. ■ Auch wenn sie selten sind, in tropischen Ländern gibt es giftige Tiere. Bei einer Begegnung unbedingt defensiv verhalten und langsam zurückgehen. Nie ohne Sicht hinter Schränke, in Ecken oder Gefäße greifen. Kleidungsstücke vor dem Anziehen auf versteckte Gifttiere absuchen. Philosophie: Tai Chi oder Taijiquan ist eine Jahrhunderte alte chinesische Kampfkunst, die heutzutage fast nur noch aus gesundheitlichen Gründen betrieben wird. Weiche und geschmeidige Bewegungen entspannen die Muskulatur und aktivieren die Körperenergie. Körper: Die langsamen und und konzentrierten Bewegungen entspannen nach und nach die gesamte Körpermuskulatur und machen die Gelenke beweglich. Das löst Verspannungen und optimiert die Körperhaltung. Geist: Tai Chi wird als ganzheitliches Training verstanden, das Körper und Geist in Balance bringt. Die konzentrierten Bewegungen bewirken mentale Entspannung und verbessern das Körpergefühl. Für wen? Wer Stress abbauen möchte oder mentale Erholung sucht, ist hier genau richtig. Zudem eignet sich Tai Chi für Menschen aller Altersklassen. Mehr Infos unter www.tai-chi.de 5 Tipps gegen Muskelkater Wer kennt ihn nicht, den quälenden Schmerz in den Muskeln, wenn der Freizeitkick mit den Freunden oder das Ausdauertraining zu intensiv waren. Fünf Tipps, wie Sie Ihren Muskelkater schnell wieder loswerden. 1. Vorbeugen. Wärmen Sie sich vor dem Training gut auf und muten Sie sich nicht mehr zu als Ihr momentaner Fitness-Zustand zulässt. So hat Muskelkater erst gar keine Chance. 2. Entspannte Muskeln kennen keinen Schmerz. Deshalb nach dem Sport das Dehnen nicht vergessen. So werden verkürzte Muskelstränge wieder sanft verlängert. 3. Wärme hilft. Saunagänge, warme Bäder mit Rosmarin oder spezielle wärmende Sportsalben kurbeln die Durchblutung an und helfen den Muskeln, sich zu regenerieren. So ist der Schmerz bald vergessen. 4. Finger weg von manuellen Therapien wie Massagen. Das Durchkneten der Muskeln kann die Schmerzen verstärken und den Heilungsprozess verlängern. 5. Verzichten Sie auf Sport. Bis die Schmerzen abgeklungen sind, sollten Sie Ihr Training locker gestalten. Eine tolle Alternative sind Wassersportarten. Foto: detailblick/Fotolia.com Tai Chi 20 Fit & gesund e ß ä f e G d n u z r e H r ü f Leckeres Zu viel gesättigte Fettsäuren und ein hoher Zuckerkonsum schaden unseren Gefäßen. Dabei gibt es schmackhafte Alternativen. Ungesunde Ernährung hat nicht nur sichtbare Auswirkungen wie Übergewicht, sondern schadet unserem Körper auch an nicht sichtbaren Stellen. Neben mangelnder Bewegung, genetischen Ursachen und Rauchen sind falsche Ernährungsgewohnheiten eine der Hauptursachen für Arterienverkalkung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei ist es nicht nur zu viel Fett, das unsere Gefäße krank macht, sondern vor allem die falschen Produkte sind dafür verantwortlich. Ölwechsel bitte! Butter, Sahne und Schmalz: Tierische Fette, die vor allem in unseren Breitengraden fast täglich zum Einsatz kommen, enthalten jede Menge gesättigter Fettsäuren. Die erhöhen das schädliche LDL-Cholesterin im Körper, das sich anschließend an den Gefäßinnenwänden absetzt und diese verstopft. Dabei muss sich niemand für gesunde Gefäße mit absolutem Verzicht kasteien. buchtipp MediKochbuch_Umschlag2NEU 20.02.2009 14:38 Uhr Seite 1 Fett e se Kä Salate • Gemüse • Obst ffel n • Nu is • deln • Re ot Br Gerald Wüchner rto Fis ch h Milc Regionale Früchte, Beeren und Gemüsesorten, die Sie täglich und reichlich genießen können. Ka ne i terra ch • Wurst Fleis Med oder die neue Tellermitte Die mediterrane Küche ist ein hervorragendes Beispiel für eine schmackhafte und gesunde Ernährungsweise, die dennoch Lust und Genuss am Essen vermittelt. Sie wirkt präventiv gegen viele unserer Zivilisationskrankheiten und verhilft zu einem dauerhaft erfolgreichem Gewichtsmanagement. Lassen Sie sich verführen von knackigem Gemüse, frischen Salaten, Fisch, Fleisch und Geflügel zubereitet mit Oliven- und Rapsöl - einfach essen wie im Urlaub! Küche ... eine Chance für die Zukunft Mediterrane Küche Mediterrane Küche – ... eine Chance für die Zukunft Gesund und lecker zugleich – das ist die Mittelmeerküche aus Sicht von Chefkoch Gerald Wüchner. Die Gemüse, Gemüse hat besten Gemüse, Rezepte er im neuen Kochbuch der Deutschen Herzstiftung zusammengetragen. „Mediterane Küche, eine Chance für die Zukunft“ Gerald Wüchner, Deutsche Herzstiftung, ISBN: 978-3-9806604-9-5, 20 Euro. Unser heimisches Gemüse mit all seiner Vielfalt eignet sich hervorragend für die Zubereitung der mediterranen Küche. Öle aus Oliven, Raps oder Nüssen sind eine gute Alternative zu tierischen Fetten. Sie enthalten ein hohes Maß an ungesättigten Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel senken und so die Beschaffenheit der Zellwände postiv beeinflussen. Sie halten die Gefäße geschmeidiger und verhindern, dass die roten Blutkörperchen zu stark aneinander kleben. Alles Fisch Neben gesunden Ölen wirkt sich vor allem der Verzehr von Fisch positiv auf die Gesundheit von Herz und Venen aus. In einigen Studien, in denen den Teilnehmern Mittelmeerkost – also viel Gemüse, Fisch und Olivenöl – verordnet wurde, konnte bewiesen werden, dass schon zwei Fischmahlzeiten pro Woche das Herzinfarktrisiko um ein Vielfaches senken. Vor allem fette Fischsorten wie Lachs, Makrele und Sardinen enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die mehrfach ungesättigt sind und das Herz schützen. Süße Versuchungen Nicht nur ein hoher Cholesterinspiegel ist die Ursache für Gefäßverengungen und ein erhöhtes Herz- und Schlaganfallrisiko. Auch ein hoher Blutzuckerspiegel oder gar Diabetes wirken sich negativ auf die Gesundheit aus. Zugunsten des eigenen Wohlbefindens sollte man also auch beim Zuckerkonsum Zurückhaltung üben. Wer trotzdem nicht ständig auf Süßes verzichten möchte, für den bietet der Pflanzensüßstoff Stevia eine gute Alternative. Steviaglycoside, die aus der lateinamerikanischen Pflanze Stevia Rebaudiana gewonnen werden, sind 300 Mal süßer als Haushaltszucker, haben keine Kalorien und sind sogar für Diabetiker geeignet. Stand die natürliche Süße bis vor Kurzem noch unter dem Verdacht, Krebs zu erzeugen, hat eine Studie nun gezeigt, dass Stevia keine negativen Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit hat. Zumindest, wenn man eine Tagesdosis von 250 Milligramm nicht überschreitet. Gemessen an der Tatsache, dass für einen ganzen Kuchen lediglich eine Menge von einem halben Teelöffel Stevia nötig ist, ist die Mengenbegrenzung für Individualverbraucher kein Problem. Wer sich am Anfang mit der Dosierung unsicher ist, greift am besten auf getestete Profirezepte zurück. So gelingen Kuchen und Süßspeisen garantiert. Das Buch zu den süßen Rezepten auf dieser Seite finden Sie übrigens auf Seite 23. w Fit & gesund nd ist kein Lecker und gesu mindest nicht Widerspruch. Zu pten. mit diesen Reze ürbteig aus M rkuchen Erdbee 21 r u nd ü b e uflösen a ft a is n w n. Inz Zitrone hl stelle er u n d l an z e kü in Wass G Teelöffe ia s v a ¼ D te d S . löffel iner utter un n ge b e n e B re it , e e m e z 1/2 Tee b r z Erd G ew ü ch ku r m utzten und Mil kpulver, zu eine die gep . Eigelb alz, Bac n S nd alles e u h l, c h n e is e b m d e l n g e u s g s n n ü e schen M u h isch form f einer Sc ie Mehlm nd z wei Kugeln Teig au Stevia in n, auf d e n. Den ß e re e ll h li ü ro h r s r c u s e An stche a Gabel v neten. en gut fe öden hlten Flä eig verk den Eck ht beme igb in ic e T festen T d le n n r u e e ie beid auf ein e legen d t h f Backc ra u a a le p im b d e k s ge n u n 50 Grad ete Bac la 1 h tt i c e s fe b e if g d z wei en u n eiß ste com bestreu kt Das Eiw /Fotolia. leextra raspeln rücken. s d o semann k is o G K a n nd Vanil it u M orin . C ia n : v e to te e il Fo cken. verte r S ah n e mit S raun ba älfte de lagsahn n goldb die Sch it der H fe n. Den m o it re e n z e ie n g n d e r e Zwisch den Bela beeren, r Teigbö eren ga r e e r e d ü b d F lagsahn n rd h e In E ) c nen eil der gen. Ein che Erd st d e r S T e la is R h m n fr (8 Perso c e e s g m in ib k e if e 1 che ste mit , mit d Teig und in S hen u nd erlegen Für den n. geputzt bestreic rnmehl n darüb o e k d er ziere ll o v o b n V n ig 280 g schnitte iten Te rdbeere Pulver e e E tg w k it z a m tr lz d x a viae hen u n 2 Msp. S r ½ TL Ste bestreic ckpulve er s atnuss s a sk u W 4 TL Ba M L r e 1E ft Zimt od ronensa Pulver 1 Prise 1 TL Zit hn e extrakta ia s v g te la S h ¼ TL 0 ml Sc Würfel Pulver 4 2 in r, e tr tt ex akt120 g Bu L Stevia T t ¼ ak ten nilleextr geschnit ennt 1 TL Va ier, getr E e ß ro 2g ln (6 Person osraspe en) 4 EL Kok ½ TL Ste viaextrak t-Pulver 240 ml fe ttarme M ilch 240 ml S chlagsah ne 60 ml fris ch gepre sster Zitro 2 Spritze nensaft r Zitrone nsaftkon zentrat Stevia, M ilch und Sahne in rühren, b einer Rü is das Ste hrschüss viapulve abdecke el mische r sich au n und fü n. Dabei fgelöst h r ein bis Ganze am a t. Die Ma z w e i Stunden Rand fest sse gut einfriere ist. Ansc fach neh n, bis da hließend men und s kurz aus Zitronen mischen. dem Gefr saft- und Wieder a ierkonzentr b (4 Perso d G e c e k a fr e t ierfach st n und fü unternen) r weitere ellen. Die 80 0 g B und ansc zwei Stu Creme d arschfile hließend nden ins a n a c h erneut t so lange 60 0 g K du gefrieren irschtom , bis sie fe rchschlagen aten 50 ml n st ist. atives O livenöl 10 0 ml trocken er Weiß 10 0 g P wein inienke r ne 10 g Fen chelsam en Petersil ie, Dill, Salz, Pfe ffer Die Bar schfilet s in jew mit dem Foto: Jö eils 20 0 rg Beuge Weißwe g schwe /Fotolia. in verrü Hälfte d com re P o h rtionen ren und er Marin teilen. mit Salz ade den chen. D Das Oliv und Pfe B o d en e ie porti en öl ffer wü iner feu onierte 1 Becher saure Sahne Rest de r zen. M n Fischfi er feste r Öl-We extra it der n Auflau lets auf ißwein 3 EL natives Olivenöl 20 Minu ff d or m b e ie Marin Mischun ten dar itten s chn tr g a ges d e d e fein ia in el, r le ieb ü ziehen In der Z 1 Zw ge n u n d ber gieß lassen. wischen en. Den d e r Frankenwein n iße we zeit die Fisch ca Petersil 20 ml trockener Kirschto . ie klein ssig m one s a rag c ten was hneiden Pfanne 4 EL Est chen, d . Die Pin goldbra en Dill u un röste ienkern hinzuge ½ TL Worchestersoße nd u nd n u nd z e in ein ben. ersilie die u m S ch er b e s c Den Bac 1 EL geschnittene Pet lu h ic s s hteten die Fen kofen a leriegrün Sel chelsam nes itte uf 20 0 G chn ges zehn Min EL 1 en rad vor uten im h e e izen un Ofen ga Fisch ve 1 Knoblauchzeh d die Ba ren lass rteilen ker rschfile en u n d da s geben. Salz, Pfeffer, etwas Zuc ts für c Ganze fü . Nun die Kirsc a. htomate r weitere Zum Sc n auf de fünf Min hluss die m der angeschnitteuten in geschnit Fenche Die Salatschüssel mit den Ofe tenen K lsamen n reiben. Die übaus räuter s auf den nen Knoblauchzehe owie die Barschfi ander verlets ver ein Pinienk mit gut n rigen Zutate er n e u n teilen. Da z u p a d die Blattsalate. alle ss en K a mischen. Dazu passen rtoffeln . Zitronen eis Barschf ile Pinienk t mit Kirschto ernen u m nd Kräu aten, tern Olivenöl-Dressing mit Frankenwein 22 Gesunde Ernährung „Ausgewogene und gesunde Ernährung“ Prof. Dr. Helmut Gohlke Ist die mediterrane Küche wirklich so gesund, wie alle sagen? Und auf was kommt es bei einer ausgewogenen Ernährung überhaupt an? Einblick sprach mit Prof. Dr. Helmut Gohlke, Kardiologe und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Prof. Dr. Gohlke, kochen Griechen, Spanier und Italiener tatsächlich gesünder als wir Mitteleuropäer? Prof. Dr. Gohlke: Das ist schwer zu beantworten, ob das zum jetzigen Zeitpunkt der Fall ist: Die empfohlene mediterrane Kost orientiert sich an der mediterranen Küche der 50er- bis 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und ist in ihren Einzelkomponenten definiert. Was sind denn gute und was sind schlechte Lebensmittel für unseren Körper – speziell für unsere Gefäße? Prof. Dr. Gohlke: Nach dem wissenschaftlichen Kenntnisstand lassen sich zusammenfassend die Lebensmittel als günstig bewerten, die der mediterranen Kost zugeschrieben werden. Die mediterrane Kost ist charakterisiert durch einen hohen Anteil an Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst und Getreideprodukten (Vollkornprodukte, vorwiegend unverarbeitet), häufigen Fisch- konsum, fettarme Milchprodukte, wenig Fleisch – und dann eher „weißes“ Fleisch in geringen Mengen. Zudem trinken sie Alkohol in Maßen, meistens in Form von Wein, und nehmen einen geringen Anteil an gesättigten Fetten, aber einen hohen Anteil an ungesättigten Fetten, besonders Olivenöl, zu sich. Immer wieder liest und hört man, die Deutschen lieben Fast-Food, Tief kühlPizza und Curry-Wurst. Eine optimal ausgewogene Ernährung? Prof. Dr. Gohlke: Wenn das die Hauptnahrungsbestandteile einer Ernährung wären, könnte natürlich von Ausgewogenheit keine Rede sein. Die mediterrane Kost bietet alle Vorzüge einer gesunden, ausgewogenen und abwechslungsreichen, lustbetonten Ernährung. Sie reduziert nicht nur kardiovaskuläre Erkrankungen, sondern auch Krebserkrankungen um 20 bis 25 Prozent. Gelegentlich können Sie dann auch mal Fast-Food, Tief kühlPizza und Curry-Wurst verkraften. Inwieweit würden Sie sagen, müssen wir unsere Essgewohnheiten verändern, um uns auch wirklich gesund zu ernähren? Müssen wir zukünftig auf ein Stück Schokolade und Gummibärchen verzichten? Prof. Dr. Gohlke: Wenn Sie sich im Prinzip nach der mediterranen Küche ernähren, brauchen Sie auf Schokolade (die eher günstig bewertet wird) nicht verzichten. Auch Gummibärchen können Sie dann verkraften. Verzicht sollte man aber nicht als Zwang ansehen, sondern als Chance, die man wahrnehmen kann. Was empfehlen Sie Menschen, um Gefäß- und Herzerkrankungen vorzubeugen? Prof. Dr. Gohlke: Nicht rauchen, mehr bewegen, weniger essen. Das reduziert das Risiko bereits um mehr als 60 Prozent. info Deutsche Herzstiftung Gegründet 1979. Heute hat sie mehr als 71.000 Mitglieder. Zu den Hauptaufgaben gehört, Patienten und Angehörige über Herzkrankheiten, Therapien und Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären. Neben seiner Vorstandstätigkeit bei der Deutschen Herzstiftung ist Prof. Dr. Helmut Gohlke auch Leiter der Projektgruppe Prävention der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie Herz- und Kreislaufforschung e. V., Mitglied der Task Force Prevention der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie. Alle Infos auf www.herzstiftung.de Eine gesunde und ausgewogene Ernährung besteht aus viel Gemüse und Getreideprodukten. Und zum Kochen auf ungesättigte Fette wie Olivenöl zurückgreifen. w Unterhaltung Einmal rätseln, bitte! Rätseln belebt das Gehirn und vertreibt Langeweile! Beim Kreuzworträtsel kommt es auf die richtigen Worte an, beim Sudoku auf die richtigen Zahlen: Die Kästchen müssen mit den Ziffern 1 bis 9 so belegt werden, dass jede Ziffer in jeder Spalte, in jeder Zeile und in jedem Block genau einmal vorkommt. Viel Spaß beim Rätseln! Lösungswort: buchtipp Süße Sünden Lust auf Süßes? Kein Problem, Jeffrey Goettemoeller versammelt in seinem Buch „Stevia – Das Rezeptebuch“ jede Menge schmackhafte und süße Klassiker von Zitroneneiscreme bis zum legendären Cheesecake. Das Besondere? Alle Rezepte werden mit Stevia zubereitet, einem natürlichen Süßungsmittel, das weder Kalorien enthält, noch negativen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Hans-Nietsch-Verlag, ISBN: 978-3-934647-78-7, 14,90 Euro. 23 Starke-Knochen-Diagnose Wollen Sie wissen, wie stark Ihre Knochen sind? Dann wenden Sie sich an Ihre Radiologische Praxis. Sie hat ein spezielles Vorsorge-Angebot für Frauen über 50 zur Ermittlung des Osteoporose-Risikos.