Rechnungswesen leicht verständlich 1

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Rechnungswesen leicht verständlich 1
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
Rechnungswesen leicht verständlich 1
Lehr- und Arbeitsbuch
von
Prof. Mag. Dr. Christine Steiger
Mag. Claudia Martina Gründl
Mag. Dieter Schneider
1. Auflage
Wien 2005
MANZ VERLAG SCHULBUCH
www.manzschulbuch.at
1
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
Liebe Schülerin, lieber Schüler!
Sie bekommen dieses Schulbuch von der Republik Österreich für Ihre Ausbildung.
Bücher helfen nicht nur beim Lernen, sondern sind auch Freunde für das Leben.
Vorliegendes Unterrichtsmittel wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
mit Erlass vom 12. März 2004, Zahl 44.804/1-V/1/03,
zum Unterrichtsgebrauch an Handelsschulen, 1. Klasse, im Unterrichtsgegenstand Rechnungswesen
für geeignet erklärt.
Buch-Nr. 120802
!
Kopierverbot
Wir weisen darauf hin, dass das Kopieren zum Schulgebrauch aus diesem Buch verboten ist — § 42 Abs. 6 der
Urheberrechtsgesetznovelle 2003: „Die Befugnis zur Vervielfältigung zum eigenen Schulgebrauch gilt nicht für Werke,
die ihrer Beschaffenheit und Bezeichnung nach zum Schul- oder Unterrichtsgebrauch bestimmt sind.“
© MANZ Verlag Schulbuch GmbH, Wien 2005
Schulbuchvergütung/Bildrechte © VBK/Wien
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.
Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das der Übersetzung, des Nachdrucks,
der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem
oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten.
Printed in Austria
ISBN 3-7068-1933-3
Das vorliegende Buch wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
Umschlaggestaltung: Wolfgang Sigut
Druck: Druckerei Theiss GmbH, 9431 St. Stefan
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Neue Reihe „Rechnungswesen leicht verständlich“
Liebe Nutzer dieses Buches!
Dieses Buch ist der erste Band einer neuen Reihe Rechnungswesenlehrbücher für mittlere und
höhere berufsbildende Schulen.
Es besteht aus zwei Teilen, dem vor Ihnen liegenden Informationsband („Lehrbuch“) und einem
Übungsband. Der Informationsband ist mit dem Übungsband durch Verweise verbunden.
Verweise finden Sie ferner auf Tests im Internet.
Wir haben auf Grund unserer jahrelangen Erfahrungen versucht, die Inhalte leicht fassbar, übersichtlich
und praxisnah darzustellen. Wir stellen Ihnen im Kapitel „Vorweg“ die dazu verwendeten Hilfen vor.
Um die Verbindung zur Praxis zu erleichtern und Ihnen das Rechnungswesen vorstellbarer zu machen,
haben wir ein Unternehmen ausgewählt, auf das wir uns bei der Darstellung neuer Inhalte immer beziehen:
Sport-Stern, ein Sportartikel- und Sportmodenhändler. Im Kapitel „Wir über Sport-Stern“ stellen wir Ihnen
dieses Unternehmen näher vor. Sie finden dieses Unternehmen auch mit interessanten zusätzlichen
Informationen sowohl für LehrerInnen als auch für SchülerInnen im Internet unter
www.sportstern.at
Wollen Sie etwas über uns Autoren erfahren, lesen Sie das Kapitel „Wir über uns“.
Das Buch wurde mit Sorgfalt erstellt und Korrektur gelesen. Leider schleicht sich trotz aller Vorkehrmaßnahmen gerne der Druckfehlerteufel ein. Wenn Sie Druckfehler finden oder Ihnen eine Grafik,
eine Formulierung nicht klar ist, bitte melden Sie sich bei uns. Wir haben eine E-Mail-Adresse, über die
Sie jederzeit mit uns in Kontakt treten können:
offi[email protected]
Wir danken im Voraus für Ihr Verständnis, Ihre Nachsicht und Ihre Anregungen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit diesem Buch!
Christine Steiger
Claudia Gründl
Dieter Schneider
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Rechnungswesen leicht verständlich
Vorweg
Das vor Ihnen liegende Lehrbuch wird versuchen, Ihnen viele Bereiche des Rechnungswesens leicht verständlich zu
erklären.
Dabei wird uns Herr Peter Stern begleiten.
Er ist Eigentümer des Sportgeschäftes „Sport-Stern – Best of Sports“. Bei der Verbuchung der einzelnen Geschäftsfälle werden wir uns immer wieder ansehen, wie in seinem Sportgeschäft gebucht wird.
Bei „Sport-Stern“ handelt es sich um ein Einzelunternehmen, d.h., Herr Peter Stern ist der einzige Eigentümer.
„Sport-Stern“ ist ein Handelsunternehmen, d.h., Herr Stern kauft seine Waren bei verschiedenen Erzeugern oder Großhändlern, um sie an Letztverbraucher wie Sie oder uns zu verkaufen. Bei ihm können wir in das Rechnungswesen eines
Handelsbetriebes Einblick gewinnen.
Da Sie auch die speziellen Buchungen in einem Erzeugungs- und in einem Dienstleistungsbetrieb kennen lernen sollen,
werden wir uns in solchen Fällen an entsprechende Partnerfirmen – z.B. einen der Sportartikelhersteller, von dem Herr
Stern Waren bezieht – wenden.
Folgende Symbole sollen Ihnen die Orientierung in diesem Lehrbuch erleichtern:
Merke ist eine Merkhilfe. Diese blauen Kästchen sind so etwas wie Schatzkästchen. Darin befinden
sich wichtige Informationen, die Sie sich unbedingt merken sollten.
B
!
Das Rufzeichen heißt: „Beachten Sie bitte!“ Es weist Sie auf Besonderheiten hin, die Sie keinesfalls überlesen sollten. Sie beziehen sich im Speziellen auf die Verbuchung unserer Geschäftsfälle,
z.B. was Sie in der Textspalte eines Kontos einzutragen haben.
Die Glühbirne steht für „Unser Tipp“. Wir geben Ihnen immer wieder Tipps, wie Sie sich bestimmte
Informationen leichter merken können. Es handelt sich um Lernhilfen.
Eine Vielzahl an Grafiken soll Ihnen ebenfalls beim Verständnis der Materie helfen. Die Grafiken, die
unter www.sportstern.at (siehe nächste Seite) als Folien zum Download angeboten werden, haben
wir entsprechend gekennzeichnet (Nummer und Kurztitel, z.B. „Folie 1: Die Bilanz“) und in einem
eigenen Verzeichnis (Folienverzeichnis – siehe Anhang IV) zusammengestellt.
Da Sie das Gelernte gleich umsetzen und üben sollen, gibt es in diesem Band auch viele Aufgaben.
?
Nach jedem neuen Teilkapitel zeigt Ihnen das Fragezeichen, dass von Ihnen die Lösung eines bestimmten Problems verlangt wird.
Diese Aufgaben sind nummeriert und haben eine kurze Überschrift, sodass Sie sofort erkennen,
worum es sich handelt. Auch diese Aufgaben haben wir in einem eigenen Verzeichnis (siehe
Anhang IV) zusammengestellt. Insgesamt finden Sie über 100 solcher Aufgaben in diesem Buch,
d.h. Ärmel aufkrempeln, wie es Herr Stern gerne tut, und fröhlich mit der Arbeit beginnen!
Unser Tipp:
Wenn Sie diese Aufgaben zunächst selbständig lösen sollen, machen Sie die Lösung mit Bleistift. Sie können dann
leichter Korrekturen vornehmen und kennen sich beim späteren Wiederholen besser aus. Es gibt dann nur eine korrekte
und saubere Lösung.
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Vorweg
Neben den Aufgaben im Buch finden Sie zahlreiche Übungsbeispiele
‹ ÜBUNGSBAND
• in einem eigenen Übungsband.
Dieser Band ist bewusst so gestaltet, dass Sie ihn in einzelne Seiten zerlegen können. Die gelösten
Übungsaufgaben gehören in Ihre Rechnungswesen-Mappe. Darum wurde dieser Band auch schon
vorgelocht.
Ist eine Lösung auf Konten verlangt, sind die entsprechenden Konten vorgegeben; ist eine Lösung
in Form von Buchungssätzen verlangt, finden Sie einen entsprechenden Raster (Buchungsliste);
sollten Sie die Kontierung direkt auf den Belegen vornehmen, finden Sie am oder neben dem Beleg
einen Kontierungsstempel. Für die Lösung von Rechenaufgaben haben wir zwischen den einzelnen
Beispielen genügend Platz vorgesehen, sodass Sie die Lösung sofort unterhalb der Angabe eintragen können.
Gedacht sind diese Beispiele als zusätzliche Übungsbeispiele im Unterricht oder als Hausübungsbeispiele.
• im Internet.
Wir haben für unser Unternehmen eine Website eingerichtet, auf die nach manchen Kapiteln im
Buch verwiesen wird. Nämlich dann, wenn Sie Ihr bisheriges Wissen testen können. Diese Tests
nach größeren Abschnitten können sein: Kreuzworträtsel, theoretische Fragen, anwendungsorientierte Aufgaben, manchmal auch konkrete Buchungen.
Der allgemeine Kontenplan mit den für diesen Band relevanten Konten und der Kontenplan der
Firma „Sport Stern“ stehen Ihnen ebenfalls zum Download zur Verfügung.
Wenn bestimmte Informationen im Buch auf Grund gesetzlicher Änderungen nicht mehr stimmen,
werden Sie auf der Website darauf hingewiesen. Sie können dann die Korrekturen herunterladen.
Diese Website finden Sie unter
www.sportstern.at
Das Autorenteam
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Rechnungswesen leicht verständlich
Wir über uns
Prof. Mag. Dr. Christine Steiger
Die Initiative zu diesem Buch ist von mir ausgegangen, angeregt durch meine Studenten.
Ich wurde immer wieder gefragt, warum ich nicht die Schulbücher für den Rechnungswesenunterricht schreibe.
Ich bin Mitautorin eines Buchhaltungslehrbuches für den Universitäts- und Fachhochschulbereich, das ganz besonders erfolgreich ist und sogar zweimal den „Bücher-Oscar“ der Wirtschaftsuniversität gewonnen hat.
Ich unterrichte seit vielen Jahren Rechnungswesen sowohl im Schul- als auch im Universitätsund Fachhochschulbereich (dort vorwiegend den Teil Buchhaltung).
Ferner bin ich seit vielen Jahren an der Wirtschaftsuniversität im Rahmen der Lehrerausbildung für die fachliche und didaktische Ausbildung der Studenten der wirtschaftspädagogischen Studienrichtung im Rechnungswesen (Buchhaltung und Bilanzierung) zuständig.
Mag. Claudia Martina Gründl
Schon während meiner Schulzeit war Rechnungswesen mein absolutes Lieblingsfach. Ein
Jahr Unterricht und für mich stand fest: Nach der Schule geht es auf die Wirtschaftsuniversität, um Wirtschaftspädagogik zu studieren. Noch bevor ich mein Studium beendet hatte,
begann ich an einer HTL zu unterrichten.
Zwei Jahre arbeitete ich an der Abteilung für Wirtschaftspädagogik als Projektassistentin.
Meine Aufgabe lag in der didaktischen Umsetzung einer E-Learning-Plattform für Studenten
der Lehrveranstaltung „Buchhaltung und Bilanzierung I“ (erster Studienabschnitt). Seitdem
bin ich als Lektorin an der Wirtschaftsuniversität tätig und unterrichte an der Schule.
Als mich meine Kollegin fragte, was ich davon hielte, gemeinsam mit ihr ein Rechnungswesenbuch zu schreiben, war ich von der Idee sofort begeistert und wir begannen mit der
Arbeit.
Mag. Dieter Schneider
Mir wurde das Interesse für Rechnungswesen quasi in die Wiege gelegt. Mein Vater war
Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien und dort für die Grundausbildung in der Buchhaltung zuständig.
Später habe ich Rechnungswesen zum Beruf gemacht und wurde Steuerberater mit einer
eigenen Kanzlei in Wien. Außerdem unterrichte ich Buchhaltung und Bilanzierung an der Wirtschaftsuniversität Wien und an Fachhochschulen.
Die Idee von Frau Dr. Steiger, dieses Buch zu schreiben und mich als Praktiker mit an Bord zu
nehmen, hat mich von Anfang an begeistert und ich habe mich sofort ans Werk gemacht.
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Wir über „Sport-Stern“
Wir über „Sport-Stern“
Firmenname:
„Sport-Stern“
Best of Sports
Inhaber:
Peter Stern
Firmenadresse:
1050 Wien, Schönbrunner Straße 68
Telefon, Fax:
117 23 35
E-Mail:
offi[email protected]
Internet:
www.sportstern.at
UID:
ATU34569982
Bankverbindungen:
• Bank Austria Creditanstalt (Girokonto)
Kontonummer: 1136-27070
Bankleitzahl: 11000
• Erste Bank (Kontokorrentkonto)
Kontonummer: 265 598 002
Bankleitzahl: 20111
DVR-Nr.:
7863897
Firmenbuch-Nr. (FN):
15873k
Steuernummer:
185/32 68
Steuerliche Vertretung:
Steuerberater Mag. Dieter Schneider
1050 Wien, Gartengasse 21
Unternehmensform:
Einzelunternehmen
Mitarbeiter:
2 Verkäufer, Angestellte
1 Büro- und Buchhaltungskraft, Angestellte
1 Lehrling
1 „Mädchen für alles“ = Claudia Stern (Ehefrau), Angestellte
1 Teilzeitarbeiter
Herr Stern ist gelernter Einzelhandelskaufmann. Er hat seine Lehre bei einem Sportartikelhändler gemacht. In seiner
Jugend war er Leistungssportler (Turnen, Tennis, Schwimmen) und noch heute betreibt er nach wie vor Sport – wenn
auch nur als Hobby. Seine bevorzugten Sportarten sind Laufen, Tennis, Schwimmen und im Winter Schi fahren. Jeder
Trendsport wird natürlich auch selbst ausprobiert. Seit einem Jahr versucht er auch sein Glück beim Golf, aber so richtig
glücklich ist er mit diesem Sport noch nicht. Vielleicht, weil ihm hier Lust und Zeit zum Üben fehlt.
Das Unternehmen hat Herr Stern im Jahr 1990 von seiner Tante übernommen und seitdem immer wieder modernisiert
und vergrößert. Mittlerweile hat er die gesamte Straßenfront des Hauses Schönbrunner Straße 68 zu Verkaufsräumen
umgestaltet. Im Hintertrakt befindet sich ein Lager und im ersten Stock in einer Wohnung sein Büro. Alle diese Räume
sind gemietet.
Nach der Übernahme wurde auch das Warenangebot verändert. Herr Stern führt aktuelle Sportgeräte sowie die dazupassende Kleidung. Zu diesem Zweck ist er bei den großen Sportartikelmessen im europäischen Raum fast immer
anzutreffen. Obwohl er mit seinen Lieferanten schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet, versucht er auch neue, junge
Lieferanten zu finden – z.B. wenn es um Trendsportbekleidung oder -zubehör geht. Er kauft die Ware entweder direkt
beim Erzeuger oder im Sportgroßhandel sowohl im In- als auch im Ausland.
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Rechnungswesen leicht verständlich
Der durchschnittliche Jahresumsatz der letzten fünf Jahre liegt bei € 445.000,–. In den letzten Jahren ist es Peter Stern
stetig gelungen, seine Umsätze leicht zu steigern.
Den größten Teil der Umsätze macht das Unternehmen durch Verkäufe an Letztverbraucher. Peter Stern kann auf seinen
großen Stammkundenkreis zu Recht stolz sein. Dass Erstkunden zu Stammkunden werden, verdankt er wahrscheinlich
folgenden Kriterien:
• aktuelle Ware zu akzeptablen Preisen
• diverse Serviceleistungen wie Bespannen von Tennisrackets, Service für Fahrräder, Schi etc.
• fachkundige, sehr freundliche Bedienung
• Eingehen auf Sonderwünsche, Besorgen spezieller Sportartikel
Durch seine sportliche Vergangenheit, aber auch seine wenn auch nur hobbymäßig betriebenen sportlichen Aktivitäten,
konnte er diverse Sportvereine als Zusatzkunden gewinnen.
Sein Verkäufer war ebenfalls Leistungssportler (Fußball) und betreibt hobbymäßig nach wie vor viele Sportarten. Die
Verkäuferin kann nur als Hobbysportlerin punkten, dafür kommt sie aus der Modebranche und ist daher für den Bereich
Kleidung zuständig.
Claudia Stern, die Ehefrau von Peter Stern, hat die Matura an einer Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe absolviert, ist
ebenfalls begeisterte Hobbysportlerin und ein Modefreak. Sie ist das unentbehrliche „Mädchen für alles“.
Das Lehrmädchen lernt den Beruf Einzelhandelskauffrau und interessiert sich in diesem Zusammenhang selbstverständlich auch für die Buchhaltung und alle kaufmännischen Belange. Sie träumt von einer eigenen Golf-Boutique. Im
Gegensatz zu ihrem Chef ist sie nämlich schon eine begeisterte Golferin, kein Wunder, ihre Mutter war österreichische
Meisterin.
Frau Karin Fischer, die Büro- und Buchhaltungsfachfrau, hat Herr Stern von seinem Steuerberater übernommen, da sie
nach ihrer Karenz nicht mehr Vollzeit arbeiten wollte und konnte. Bei Herrn Stern hat sie einen Vertrag über 30 Wochenstunden. Die Büroarbeiten sowie die laufende Buchhaltung werden selbstverständlich am PC erledigt. Diesbezüglich
wurde er von seinem Steuerberater sehr gut beraten. Dessen Aufgaben beschränken sich auf Beantwortung von Spezialfragen und auf den Jahresabschluss.
Der Teilzeitarbeiter wird stundenweise entlohnt. Herr Stern braucht ihn vorwiegend für Umräumarbeiten und für Botendienste.
Die Reinigungsarbeiten lässt Herr Stern seit drei Jahren von einem Reinigungsdienst durchführen.
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1
Einstieg in das Rechnungswesen ................................................................................................................................
13
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14
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2
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung ....................................................................................................................
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18
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22
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35
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41
44
47
49
49
49
49
1.1
1.2
1.3
1.4
2.1
2.2
2.2.1
2.2.2
2.2.3
2.2.4
2.3
2.3.1
2.3.2
2.3.3
2.3.4
2.3.5
2.3.6
2.3.7
2.3.8
2.3.9
2.4
2.4.1
2.4.2
3
4
5
Welche Rechenarten sind für das Rechnungswesen notwendig?..........................................................................
Was ist unter Rechnungswesen zu verstehen?.......................................................................................................
Wer ist am betrieblichen Rechnungswesen interessiert?........................................................................................
Warum ist die Buchhaltung so wichtig? ..................................................................................................................
Die Bilanz als Ausgangspunkt.................................................................................................................................
Das Konto ................................................................................................................................................................
Einführung ...............................................................................................................................................................
Kontenformen ..........................................................................................................................................................
Sollbuchung, Habenbuchung .................................................................................................................................
Sollsaldo, Habensaldo ............................................................................................................................................
Die Grundbuchungen der doppelten Buchhaltung.................................................................................................
Buchungen auf Bestandskonten .............................................................................................................................
(1) Einführung ........................................................................................................................................................
(2) Eröffnung der Bestandskonten auf Grund der (Eröffnungs-)Bilanz .................................................................
(3) Laufende Buchungen auf den Bestandskonten ..............................................................................................
(4) Abschluss der Bestandskonten gegen das Schlussbilanzkonto.....................................................................
Buchungen auf Erfolgskonten .................................................................................................................................
(1) Einführung ........................................................................................................................................................
(2) Laufende Buchungen .......................................................................................................................................
(3) Abschluss der Erfolgskonten gegen das G+V-Konto .....................................................................................
Buchungen auf dem Privatkonto .............................................................................................................................
Buchungen im Zusammenhang mit Handelswaren ...............................................................................................
Die Abschreibung von Anlagegütern – Einführung .................................................................................................
Abschlussbuchungen..............................................................................................................................................
(1) Vorarbeiten (Wiederholung) .............................................................................................................................
(2) Die eigentlichen Abschlussbuchungen............................................................................................................
Die doppelte Erfolgsermittlung................................................................................................................................
(1) Die direkte Erfolgsermittlung (Erfolgsrechnung) durch Gegenüberstellung der
Aufwände und Erträge (am G+V-Konto) .........................................................................................................
(2) Die indirekte Erfolgsermittlung (Betriebsvermögensvergleich) durch Gegenüberstellung
der Aktiva und Passiva zu verschiedenen Zeitpunkten....................................................................................
Zusammenfassung: Eröffnungsbuchungen, laufende Buchungen, Abschlussbuchungen ..................................
Zusammenfassung: Soll und Haben in der doppelten Buchhaltung .....................................................................
Merkmale und Bücher der doppelten Buchhaltung ................................................................................................
Die Merkmale der doppelten Buchhaltung .............................................................................................................
Die Bücher der doppelten Buchhaltung..................................................................................................................
49
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52
54
55
55
56
Rechtliche Grundlagen ....................................................................................................................................................
59
59
61
62
64
Kontenrahmen – Kontenplan .........................................................................................................................................
65
65
65
65
66
Rechenfertigkeiten und Zahlenverständnis, Taschenrechner............................................................................
70
70
71
71
71
73
74
76
76
77
78
78
79
79
80
3.1
3.2
3.3
3.4
4.1
4.2
4.2.1
4.2.2
5.1
5.2
5.2.1
5.2.2
5.2.3
5.2.4
5.3
5.3.1
5.3.2
5.3.3
Buchführungspflicht ................................................................................................................................................
Ordnungsgemäße Buchführung .............................................................................................................................
Korrektur fehlerhafter Buchungen ...........................................................................................................................
Folgen einer nicht ordnungsmäßigen Buchführung................................................................................................
Allgemeines .............................................................................................................................................................
Der österreichische Einheitskontenrahmen (EKR) ..................................................................................................
Merkmale des österreichischen Einheitskontenrahmens .......................................................................................
Der Aufbau des österreichischen Einheitskontenrahmens .....................................................................................
Einführung ...............................................................................................................................................................
Schätzen und Stellenwertbestimmen ......................................................................................................................
Addition ...................................................................................................................................................................
Subtraktion ..............................................................................................................................................................
Multiplikation ............................................................................................................................................................
Division ....................................................................................................................................................................
Der Einsatz des Taschenrechners ...........................................................................................................................
Allgemeine Informationen........................................................................................................................................
Tastatur und Funktionen ..........................................................................................................................................
Besondere Hilfen Ihres Taschenrechners................................................................................................................
(1) Festkomma mit Rundungsautomatik ...............................................................................................................
(2) Gesamtsumme GT ...........................................................................................................................................
(3) Speicher ...........................................................................................................................................................
(4) Konstanter Faktor .............................................................................................................................................
9
Rechnungswesen leicht verständlich
6
Schlussrechnung ...............................................................................................................................................................
81
81
81
82
83
84
86
88
7
Prozentrechnung ...............................................................................................................................................................
89
89
90
91
92
94
95
96
98
99
99
101
102
102
103
104
105
8
Grundzüge der Umsatzsteuer .......................................................................................................................................
107
107
109
109
110
111
111
112
114
114
120
120
121
121
123
123
128
129
130
130
6.1
6.2
6.2.1
6.2.2
6.3
6.4
6.5
7.1
7.2
7.2.1
7.2.2
7.2.3
7.2.4
7.2.5
7.2.6
7.3
7.3.1
7.3.2
7.4
7.4.1
7.4.2
7.4.3
7.5
8.1
8.2
8.2.1
8.2.2
8.2.3
8.2.4
8.3
8.4
8.4.1
8.4.2
8.5
8.6
8.6.1
8.6.2
8.6.3
9
Übersicht .................................................................................................................................................................
Einfache Schlüsse ...................................................................................................................................................
Schluss von der Einheit auf die Mehrheit ................................................................................................................
Schluss von der Mehrheit auf die Einheit ................................................................................................................
Doppelschlüsse .......................................................................................................................................................
Zusammengesetzte Schlüsse .................................................................................................................................
Zusammenfassung..................................................................................................................................................
Einführung ...............................................................................................................................................................
Prozentrechnung von hundert (v.h.) ........................................................................................................................
Berechnung des Prozentwertes ..............................................................................................................................
Berechnung des Grundwertes ................................................................................................................................
Berechnung des Prozentsatzes ..............................................................................................................................
Berechnung des verminderten Grundwertes ..........................................................................................................
Berechnung des vermehrten Grundwertes .............................................................................................................
Weitere Berechnungen ............................................................................................................................................
Prozentrechnung in hundert (i.h.) ............................................................................................................................
Berechnung des Grundwertes ................................................................................................................................
Berechnung des Prozentwertes ..............................................................................................................................
Prozentrechnung auf hundert (a.h.) ........................................................................................................................
Berechnung des Grundwertes ................................................................................................................................
Der Faktor als Konstante .........................................................................................................................................
Berechnung des Prozentwertes ..............................................................................................................................
Exkurs: Promillerechnung........................................................................................................................................
Der grundsätzliche Aufbau der Umsatzsteuer ........................................................................................................
Umsatzsteuerpflicht .................................................................................................................................................
Was unterliegt der Umsatzsteuer? ..........................................................................................................................
Die Umsatzsteuer-Sätze ..........................................................................................................................................
Die Bemessungsgrundlage.....................................................................................................................................
Der Vorsteuerabzug .................................................................................................................................................
Rechnungen lt. USt.-Gesetz (§ 11 UStG) ................................................................................................................
Die Ermittlung der Zahllast ......................................................................................................................................
Die monatliche USt.-Voranmeldung ........................................................................................................................
Die jährliche Umsatzsteuererklärung ......................................................................................................................
Sollbesteuerung – Istbesteuerung ..........................................................................................................................
Die Verbuchung der Umsatzsteuer .........................................................................................................................
Erforderliche Konten ................................................................................................................................................
Methoden der Verbuchung der Umsatzsteuer ........................................................................................................
(1) Nettomethode ..................................................................................................................................................
(2) Bruttomethode..................................................................................................................................................
(3) Methoden der Umsatzsteuerverbuchung in der Praxis ...................................................................................
(4) Verbuchung der Umsatzsteuer, wenn kein Recht auf Vorsteuerabzug besteht...............................................
Die Umbuchung der Salden des Vorsteuer- und des Umsatzsteuerkontos auf das Zahllastkonto .......................
Der Beleg als Grundlage jeder Buchung...................................................................................................................
132
132
132
135
137
137
138
140
140
140
141
142
10 Die Führung von Personenkonten ...............................................................................................................................
143
143
145
146
11 Buchungen im Zusammenhang mit Käufen und Verkäufen................................................................................
149
149
149
150
150
9.1
9.2
9.3
9.4
9.4.1
9.4.2
9.5
9.5.1
9.5.2
9.5.3
9.5.4
10.1
10.2
10.3
11.1
11.1.1
10
Beleggrundsätze .....................................................................................................................................................
Belegarten, Belegorganisation ................................................................................................................................
Der Weg des Beleges im Unternehmen..................................................................................................................
Belegkontierung ......................................................................................................................................................
Kontierung direkt am Beleg .....................................................................................................................................
Kontierung mittels Buchungsliste ............................................................................................................................
Das Schreiben von Buchungssätzen ......................................................................................................................
Allgemeines .............................................................................................................................................................
Schrägstrich zwischen Soll- und Habenkonto ........................................................................................................
Versetztes Untereinanderschreiben ........................................................................................................................
In vorgegebenen Raster ..........................................................................................................................................
Einführung ...............................................................................................................................................................
Die laufenden Buchungen auf den Personenkonten ..............................................................................................
Der Zusammenhang zwischen Personen- und Hauptbuchkonten .........................................................................
Grundbuchungen ....................................................................................................................................................
Die Verbuchung von Käufen....................................................................................................................................
(1) Kauf von Anlagegütern .....................................................................................................................................
(2) Kauf von Handelswaren, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ..............................................................................
Inhaltsverzeichnis
11.1.2
11.2
11.2.1
11.2.2
11.3
11.3.1
11.3.2
11.4
11.4.1
11.4.2
11.4.3
11.5
11.6
11.7
Die Verbuchung von Verkäufen ...............................................................................................................................
Transportkosten im Zusammenhang mit Käufen und Verkäufen ............................................................................
Transportkosten bei Käufen ....................................................................................................................................
Transportkosten bei Verkäufen ................................................................................................................................
Die Verbuchung von Rücksendungen (Retourwaren).............................................................................................
Rücksendungen aus der Sicht des Käufers............................................................................................................
Retourwaren aus der Sicht des Verkäufers .............................................................................................................
Die Verbuchung von Rabatten ................................................................................................................................
Sofort gewährte Rabatte (aus Sicht des Käufers und Verkäufers) .........................................................................
Nachträglich gewährte Rabatte aus der Sicht des Käufers ....................................................................................
Nachträglich gewährte Rabatte aus der Sicht des Verkäufers ...............................................................................
Behandlung von Endbeständen, wenn die Verbuchung der Zukäufe auf einem
Verbrauchskonto erfolgt ..........................................................................................................................................
Behandlung von Endbeständen an Halb- und Fertigerzeugnissen ........................................................................
Privatentnahme von Waren oder Leistungen – Eigenverbrauch .............................................................................
153
154
154
160
161
161
163
165
165
166
168
170
174
177
12 Zinsenrechnung .................................................................................................................................................................
180
180
180
181
183
184
184
185
187
187
188
189
13 Rechnungsausgleich ........................................................................................................................................................
190
192
192
192
193
194
194
195
197
198
198
198
200
200
200
203
203
204
205
207
208
208
210
211
212
214
12.1
12.1.1
12.1.2
12.1.3
12.1.4
12.2
12.2.1
12.2.2
12.2.3
12.2.4
12.2.5
13.1
13.1.1
13.1.2
13.2
13.2.1
13.2.2
13.3
13.3.1
13.3.2
13.3.3
13.4
13.4.1
13.4.2
Einführung ...............................................................................................................................................................
Gegenüberstellung der Prozent- und Zinsenrechnung...........................................................................................
Angabe des Zinssatzes ...........................................................................................................................................
Zeitpunkt, wann die Zinsen zu zahlen sind .............................................................................................................
Arten der Zinsenrechnung – Übersicht ...................................................................................................................
Die Zinsenrechnung von hundert (v.h.) ...................................................................................................................
Berechnung der Zinsen ...........................................................................................................................................
Berechnung des Kapitals ........................................................................................................................................
Berechnung des Zinssatzes ....................................................................................................................................
Berechnung der Verzinsungszeit.............................................................................................................................
Berechnung des verminderten bzw. vermehrten Kapitals ......................................................................................
Buchungen im Zusammenhang mit Bankomatkarten ............................................................................................
Buchungen beim Käufer (Bankomatkarteninhaber) ...............................................................................................
(1) Ausstellen der Bankomatkarte .........................................................................................................................
(2) Einkauf mittels Bankomatkarte .........................................................................................................................
Buchungen beim Verkäufer .....................................................................................................................................
(1) Verkauf mittels Bankomatkarte.........................................................................................................................
(2) Verbuchung der Provision ................................................................................................................................
Buchungen im Zusammenhang mit Kreditkarten ...................................................................................................
Buchungen beim Käufer (Kreditkarteninhaber) ......................................................................................................
(1) Für die Kreditkarte ............................................................................................................................................
(2) Beim Einkauf mittels Kreditkarte ......................................................................................................................
Buchungen beim Verkäufer .....................................................................................................................................
(1) Buchungen beim Verkauf .................................................................................................................................
(2) Buchungen bei Abrechnung der Kreditkartenorganisation .............................................................................
Zahlung mit Skonto .................................................................................................................................................
Sofort gewährter Skonto (aus Sicht des Käufers und Verkäufers) ..........................................................................
Nachträglich gewährter Skonto aus der Sicht des Käufers ....................................................................................
(1) Verbuchung des Skontos nach der Nettomethode .........................................................................................
(2) Verbuchung des Skontos nach der Bruttomethode ........................................................................................
Buchungen beim Verkäufer .....................................................................................................................................
(1) Verbuchung des Skontos nach der Nettomethode .........................................................................................
(2) Verbuchung des Skontos nach der Bruttomethode ........................................................................................
Verzugszinsen bei Überschreiten des Zahlungsziels..............................................................................................
Die Verbuchung der Verzugszinsen und Mahnspesen beim Käufer ......................................................................
Die Verbuchung der Verzugszinsen und Mahnspesen beim Verkäufer ..................................................................
14 Besonderheiten im Zusammenhang mit dem Bankkonto ...................................................................................
14.1
14.2
14.3
14.3.1
14.3.2
14.3.3
14.3.4
Verbuchung von Bareinlagen und Barabhebungen: Verrechnungskonto Kassa – Bank .......................................
Überweisung von einem Bankkonto auf ein anderes Bankkonto desselben
Unternehmens – Verrechnungskonto Bank – Bank ................................................................................................
Die Verbuchung der Abschlussrechnung ...............................................................................................................
Verbuchung der Zinsen ...........................................................................................................................................
Verbuchung der Kapitalertragsteuer (KESt) ............................................................................................................
Verbuchung von Kosten für die Kontoführung ........................................................................................................
Zusammenfassende Übersicht ...............................................................................................................................
15 Die Verbuchung von Löhnen und Gehältern ............................................................................................................
15.1
15.2
Einführung ...............................................................................................................................................................
Lohn- bzw. gehaltsabhängige Abgaben .................................................................................................................
216
218
220
222
223
223
223
224
225
225
226
11
Rechnungswesen leicht verständlich
15.3
15.3.1
15.3.2
15.3.3
Die Verbuchung von Löhnen, Gehältern und lohn- bzw. gehaltsabhängigen Abgaben ........................................
Buchungen im Zusammenhang mit dem Bruttoentgelt ..........................................................................................
Buchungen im Zusammenhang mit den lohn- bzw. gehaltsabhängigen Abgaben ...............................................
Buchungen bei der Überweisung (Barzahlung) der Beträge im Zusammenhang mit
Löhnen und Gehältern .............................................................................................................................................
Beispiel ....................................................................................................................................................................
227
227
228
16 Verbuchung von Steuern und Abgaben .....................................................................................................................
233
233
233
234
234
234
235
238
15.3.4
16.1
16.2
16.3
Übersicht .................................................................................................................................................................
(1) Betriebssteuern ................................................................................................................................................
(2) Aktivierungspflichtige Steuern ..........................................................................................................................
(3) Steuern als Durchlaufposten ............................................................................................................................
(4) Privatsteuern .....................................................................................................................................................
Buchungen im Zusammenhang mit Steuern ..........................................................................................................
Die Kammerumlage ................................................................................................................................................
228
230
17 Buchungen im Zusammenhang mit Kraftfahrzeug-Betriebskosten .................................................................
240
240
240
241
18 Nebenbücher .......................................................................................................................................................................
244
244
244
245
246
251
253
253
256
260
262
265
265
265
17.1
17.2
17.3
18.1
18.2
18.2.1
18.2.2
18.2.3
18.2.4
18.2.5
18.2.6
18.3
18.3.1
18.3.2
Steuerliche Behandlung von Personen- und Lastkraftwagen .................................................................................
Betriebskosten von LKWs, Kasten- und Pritschenwagen, Klein-Autobussen ........................................................
Betriebskosten von PKWs (wie auch Kombis und Krafträdern) ..............................................................................
Übersicht .................................................................................................................................................................
Detaillierte Aufzeichnungen über Bargeldbewegungen (Kassabuch, Kassenbericht) ...........................................
Rechtliche Erfordernisse .........................................................................................................................................
Belege über Bargeldbewegungen ..........................................................................................................................
Aufzeichnungen über die Barverkäufe eines Tages: Tageslosung .........................................................................
Organisation der Aufzeichnungen über die Bargeldbewegungen: Kassenbericht, Kassabuch ............................
(1) Der Kassenbericht ............................................................................................................................................
(2) Das Kassabuch ................................................................................................................................................
Kassamanko, Kassaüberschuss.............................................................................................................................
Zusammenhang Kassabuch/Kassenbericht – Hauptbuch .....................................................................................
Weitere Nebenbücher..............................................................................................................................................
Das Wareneingangsbuch ........................................................................................................................................
Die Lagerkartei ........................................................................................................................................................
19 Buchführung in Klein- und Mittelbetrieben ..............................................................................................................
Allgemeines .............................................................................................................................................................
Externe Buchhaltung ...............................................................................................................................................
Interne Buchhaltung ................................................................................................................................................
Verfahren bzw. Organisationsformen der doppelten Buchführung.........................................................................
Durchschreibebuchführung ....................................................................................................................................
EDV-Buchführung ....................................................................................................................................................
(1) Programmwahl .................................................................................................................................................
(2) Organisation der EDV-Buchführung .................................................................................................................
Anforderungen an die EDV-Buchhaltung ................................................................................................................
Allgemein .................................................................................................................................................................
Datensicherung .......................................................................................................................................................
Vorteile der EDV-Buchhaltung .................................................................................................................................
267
267
267
267
268
268
268
268
269
271
271
271
271
20 Einfache betriebswirtschaftliche Fallstudien ...........................................................................................................
272
21 Erweiterungslehrstoff .......................................................................................................................................................
277
277
277
279
281
282
282
283
288
Anhang .........................................................................................................................................................................................
293
293
296
299
301
19.1
19.1.1
19.1.2
19.2
19.2.1
19.2.2
19.3
19.3.1
19.3.2
19.4
21.1
21.1.1
21.1.2
21.1.3
21.2
21.2.1
21.2.2
21.2.3
Besondere Fälle der Zinsenrechnung .....................................................................................................................
Zinsenrechnung in hundert .....................................................................................................................................
Zinsenrechnung auf hundert ...................................................................................................................................
Direkte Berechnung von K– bzw. K+ ......................................................................................................................
Kauf und Verkauf in der Eurozone...........................................................................................................................
Auslandsgeschäfte allgemein .................................................................................................................................
Innergemeinschaftliche Lieferung ...........................................................................................................................
Innergemeinschaftlicher Erwerb ..............................................................................................................................
Anhang I: Kontenplan ..............................................................................................................................................................
Anhang II: Kontenplan der Firma Sport-Stern..........................................................................................................................
Anhang III: Briefpapier und Preisliste Nordbahn Handels-GesmbH .......................................................................................
Anhang IV: Folienverzeichnis und Aufgabenverzeichnis .........................................................................................................
12
Welche Rechenarten sind für das Rechnungswesen notwendig?
1 Einstieg in das Rechnungswesen
1.1 Welche Rechenarten sind für das Rechnungswesen notwendig?
„Sport-Stern“
po
S
rt St
e
Best of Sports – Peter Stern
1050 Wien, Schönbrunner Straße 68
rn
Tel.: 117 23 35 · E-Mail: offi[email protected]
UID: ATU34569982
Sportverein Eintracht
Herrn Walter Ausgleich
Hohe Warte 4
1190 Wien
Wien, 14. Juli 2005
Rechnung Nr. 64/05
Wir lieferten Ihnen am 11. Juli d.J. frei Haus
20 Stück Trainingsanzüge Eintracht
20 Paar Sportsocken Adidas
20 Paar Trainingsschuhe Adidas Extra
à
à
à
€ 45,00 ➊
€ 5,00
€ 55,00
➋
– 10 % Stammkundenrabatt
+ 20 % USt. ➋
€
€
€
€
€
€
€
€
900,00
100,00
1.100,00
2.100,00
210,00
1.890,00
378,00
2.268,00
➋
Zahlbar innerhalb von 10 Tagen ab Rechnungsdatum abzüglich 2 % Skonto oder 60 Tage Ziel.
Bei Überschreiten des Zahlungsziels werden 8 % p.a. Verzugszinsen ab dem Fälligkeitstag berechnet.
➌
Wir danken für Ihren Auftrag!
Bankverbindung
BA-CA 1136-27070
Gerichtsstand
Wien
Rechnungen wie diese sind in vielen Fällen Grundlage der Buchhaltung. Sie werden noch nicht alle Ausdrücke verstehen – das spielt im Moment keine Rolle. Sie sehen, dass man für das Erstellen und Kontrollieren von solchen Rechnungen neben den Grundrechenarten wie Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren (eventuell Dividieren) auch noch folgende
Rechnungen benötigt:
• Schlussrechnung – vgl. ➊
• Prozentrechnung – vgl. ➋
• Zinsenrechnung
– vgl. ➌
13
Einstieg in das Rechnungswesen
Sie haben zwar diese Rechnungen schon in der Unterstufe kennen gelernt, wir werden sie jedoch wiederholen und vor
allem mit Beispielen, wie sie häufig in Unternehmen vorkommen, üben. Wir werden Ihnen zeigen, wie man diese Rechnungen einfach ohne Formeln lösen kann.
Viele dieser Rechenvorgänge benötigen Sie in den weiterführenden Klassen/Jahrgängen bei der Abrechnung von Löhnen und Gehältern, bei der Preiskalkulation, bei der Abrechnung von Gehalts- und Girokonten oder Wertpapieren.
Wichtig ist, dass Sie sinnvoll und zeitsparend Ihren Rechner einsetzen, dass Sie ein Zahlengefühl entwickeln und dass
Sie hinterfragen, ob das Ergebnis, das Ihnen der Rechner anzeigt, auch größenordnungsmäßig plausibel ist. Das heißt,
Sie sollten immer jedes Ergebnis schätzen.
Die einzelnen Rechenteile finden Sie in folgenden Kapiteln:
5 Rechenfertigkeiten und Zahlenverständnis,
Taschenrechner
Seite
70 ff.
6 Schlussrechnung
Seite
81 ff.
7 Prozentrechnung
Seite
89 ff.
12 Zinsenrechnung v.h.
Seite 180 ff.
21 Zinsenrechnung i.h., a.h.
Seite 277 ff.
1.2 Was ist unter Rechnungswesen zu verstehen?
Rechnungswesen hat mit Rechnen, also mit Zahlen zu tun.
Rechnungswesen steht für
• das zahlenmäßige Erfassen
• der betrieblichen Vorgänge.
Dabei geht es nicht nur darum, Vorgänge der Vergangenheit zu dokumentieren, sondern auch darum, Unterlagen für
zukünftige Entscheidungen zu erhalten.
Lassen Sie sich diese Aussagen von Herrn Stern anhand seines Unternehmens erklären:
• Wenn Herr Stern Sportartikel einkauft, erhält er dafür Rechnungen. Wenn er diese Waren wieder verkauft, druckt die
Kasse den entsprechenden Kassazettel aus. Manchmal verkauft Herr Stern auch Ware an Vereine gegen spätere
Zahlung. In diesen Fällen stellt er eine Rechnung aus. Eine solche Rechnung ist auf der vorigen Seite abgebildet.
Herr Stern arbeitet nicht alleine im Geschäft, er hat mehrere Angestellte, denen Gehälter zu zahlen sind. Das Sportgeschäft ist modern eingerichtet, Strom, Auslagendekorationen und andere zusätzliche Auslagen fallen laufend an.
Über all diese Vorgänge führt Herr Stern schriftliche Aufzeichnungen. Aus ihnen ersieht er, ob und mit welchem Erfolg er
sein Unternehmen führt, wie hoch sein Vermögen und sein Eigenkapital ist.
Die Dokumentation solcher Vorgänge ist Aufgabe der Buchhaltung*.
Sie hat im betrieblichen Rechnungswesen eine zentrale Funktion. Sie arbeitet mit Daten aus der Vergangenheit, d.h., sie
dokumentiert abgelaufene Geschäftsfälle.
Die Buchhaltung hat nicht nur eine zentrale Funktion im Unternehmen, sondern auch im Unterrichtsgegenstand Rechnungswesen. In den beiden ersten Bänden dieser Lehrbuchreihe werden wir uns daher überwiegend mit diesem Teilgebiet des Rechnungswesens befassen.
* Sie finden neben „Buchhaltung“ in der Literatur auch andere Begriffe: Buchführung, Finanz- oder Geschäftsbuchhaltung bzw. Finanz- oder
Geschäftsbuchführung, dokumentäres Rechnungswesen.
14
Wer ist am betrieblichen Rechnungswesen interessiert?
• Wenn Herr Stern einen Trainingsanzug um beispielsweise € 30,– einkauft, stellt sich die Frage, zu welchem Preis er
diesen Anzug verkaufen soll. Dieser Verkaufspreis sollte natürlich höher als der Einkaufspreis sein. Die Gehälter der
Angestellten, alle Betriebskosten wie Miete, Strom etc. müssen auf den Einkaufspreis aufgeschlagen werden. Nicht
nur das: Der Gewinn, den Herr Stern erzielt (und der ebenfalls den Preis erhöht), ist sein Einkommen.
Die Berechnung des Verkaufspreises ist eine Aufgabe der Kostenrechnung*. Auch sie stellt einen wichtigen Bereich
des betrieblichen Rechnungswesens dar. Im Rahmen Ihrer Ausbildung werden Sie später auch die vielfältigen Aufgaben der Kostenrechnung kennen lernen.
• Herr Stern hat in seinem Büro eine Tafel hängen, auf der die Umsatzentwicklung seit der Geschäftsgründung grafisch
dargestellt ist. Solche Grafiken, Zahlenreihen, Tabellen liefert die Betriebsstatistik. Sie wertet Daten aus der Buchhaltung und Kostenrechnung aus, stellt sie übersichtlich gegenüber und hilft damit beim Vergleichen und bei der
weiteren Planung.
• Bevor Herr Stern neue Waren in sein Verkaufsprogramm aufnimmt oder Überlegungen anstellt, ob er den Verkaufsraum neu einrichten soll, stellt er Planungsrechnungen an, er erstellt zum Beispiel einen Finanzplan. Die Planungsoder Vorschaurechnung richtet sich, wie schon der Name sagt, in die Zukunft. Sie ist ein unentbehrliches Hilfsmittel
für künftige betriebliche Überlegungen und Entscheidungen.
Auch mit den Teilbereichen Betriebsstatistik und Planungsrechnung werden Sie sich im Rahmen Ihres Rechnungswesen-Unterrichts beschäftigen.
Fassen wir zusammen:
Das betriebliche Rechnungswesen wird meistens in folgende vier Teilgebiete gegliedert:
• Buchhaltung
• Kostenrechnung
• Betriebsstatistik
• Planungsrechnung
Damit erfüllt das betriebliche Rechnungswesen folgende Aufgaben:
• Dokumentation
• Information
• Entscheidungshilfe
• Kontrolle
1.3 Wer ist am betrieblichen Rechnungswesen interessiert?
• Der Unternehmer, Eigentümer, also Herr Stern selbst, um bei unserem Beispiel zu bleiben. Gibt es mehrere
Eigentümer oder Teilhaber an einem Unternehmen, dann sind sie alle sehr daran interessiert zu wissen, wie sich das
Unternehmen entwickelt, welche Erfolge erzielt werden und ob auch sie mit einem Gewinnanteil rechnen können.
Würde nicht Herr Stern selbst das Unternehmen leiten, dann wäre es natürlich zunächst für den angestellten Geschäftsführer, allgemein die Unternehmensleitung, im eigenen Interesse (zur Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes
und Aufgabengebietes), Erfolge zu erzielen.
• Nicht nur die Geschäftsleitung, sondern alle Arbeitnehmer sind daran interessiert, dass das Unternehmen floriert,
denn nur so sind ihre Arbeitsplätze gesichert.
* Man bezeichnet die Kostenrechnung auch als Kosten- und Leistungsrechnung oder als Betriebsbuchhaltung.
15
Einstieg in das Rechnungswesen
• Herr Stern hat sein Betriebsvermögen (z.B. seine Geschäfts- und Büroausstattung) nicht nur mit Eigenmitteln
finanziert. Die Bank hat ihm Kredit gewährt. Daher ist auch die Bank an einer ordnungsgemäßen Buchführung und
am Erfolg des Unternehmens interessiert. Verallgemeinern wir diese Aussage: Nicht nur die Bank, jeder Kreditgeber
möchte, dass sein Kreditnehmer Gewinne erwirtschaftet, d.h. auch die
• Lieferanten. Meistens werden Waren oder Leistungen „auf Ziel“ erbracht, d.h., der Kunde zahlt erst nach einiger Zeit
(oft erst nach einigen Monaten) nach Erhalt der Lieferung oder Leistung. Aus einem weiteren Grund sind Lieferanten
am Weiterbestand, am Erfolg ihrer Kunden interessiert. Jeder Kunde bedeutet für sie einen Abnehmer und damit
einen Beitrag zu ihrem eigenen Erfolg.
• Vergessen wir nicht das Finanzamt. Gewinne eines Unternehmens bedeuten Steuern, die zwischen Bund, Ländern
und Gemeinden nach einem bestimmten Schlüssel aufgeteilt werden. Dazu kommen noch verschiedene Gebühren
und Abgaben. Denken Sie an die Sozialversicherungsbeiträge (z.B. Krankenkasse).
• Sollte es zu Streitigkeiten kommen, ist eine ordnungsgemäße Buchführung ein gutes Beweismittel vor Gericht.
Sie sehen also, dass am Erfolg eines Unternehmens und an einer ordnungsmäßigen Buchführung nicht nur der Unternehmer selbst, sondern eine Reihe anderer Personen und Institutionen Interesse haben. Was es heißt, Bücher zu führen,
damit wollen wir uns mit Hilfe unseres Herrn Stern in den nächsten Kapiteln beschäftigen.
1.4 Warum ist die Buchhaltung so wichtig?
Herr Stern ärgert sich über die Schlampigkeiten in der Buchhaltung seiner Geschäftspartner.
Was ist passiert?
• Herr Stern hat folgende Zahlungserinnerung (Ausschnitt) erhalten:
10.10.20..
Unsere Rechnung Nr. 1.234 vom 24. August 20..
Leider mussten wir feststellen, dass die Bezahlung obiger Rechnung noch ausständig ist, obwohl wir Ihnen ein
Zahlungsziel von 30 Tagen gewährt haben.
Wir ersuchen Sie, diesen Betrag innerhalb der nächsten 14 Tage an uns zu überweisen.
Mit freundlichen Grüßen
1 Zahlschein
Herr Stern hat diese Rechnung jedoch bereits am 23. September überwiesen. Er sucht den Zahlscheinabschnitt und
den Kontoauszug, der die Abbuchung dieses Betrages zeigt. Selbstverständlich findet er beide Belege sofort. Er hat
also den Beweis, dass der Betrag auf das Konto des betreffenden Geschäftspartners überwiesen wurde.
• Außerdem ärgert sich Herr Stern über seine Versicherung, der er einen Einziehungsauftrag erteilt hat, d.h., diese hat
die Möglichkeit, die Prämien direkt vom Geschäftskundenkonto des Herrn Stern einzuziehen. Dieser braucht sich
damit weder um die Zahlungstermine für diverse Prämien kümmern, noch muss er Zahlscheine zur Bank bringen
oder Überweisungen tätigen.
Der heutige Kontoauszug (12.10.) zeigt die Abbuchung der Prämie für die Bündelversicherung für das Geschäft.
Hätte ja alles seine Richtigkeit. Nur: Am 1.10. wurde dieser Betrag für diese Versicherung bereits eingezogen. Durch
einen Fehler hat die Versicherung diese Prämie nochmals vom Konto des Herrn Stern abbuchen lassen.
Auch in diesem Fall findet Herr Stern den „Entlastungsbeleg“ sofort, nämlich den Kontoauszug vom 1.10. mit der
Abbuchung.
16
Warum ist die Buchhaltung so wichtig?
Warum der Ärger?
In beiden Fällen bedeutet die schlechte Organisation der Buchhaltung seiner Geschäftspartner Arbeit für Herrn Stern:
Er muss zumindest zwei Telefongespräche führen. Er musste vorweg die Belege, die die Zahlungen zeigen, heraussuchen.
Solche Vorfälle können nicht nur Herrn Stern ärgern, vielleicht passiert später einmal auch Ihnen Ähnliches. Das heißt,
nicht nur Unternehmen, sondern auch Private sind daran interessiert, dass die Geschäftspartner ihre Aufzeichnungen
ordentlich führen und dass ihre Buchhaltungen keine Fehler aufweisen. Wir sind überzeugt, auch Ihre Eltern hatten
schon manchmal Ärger aus diesen oder ähnlichen Gründen.
Nun ist es an der Zeit, dass wir uns näher mit einer ordnungsgemäßen Buchhaltung beschäftigen.
Wir möchten zunächst nicht darauf eingehen, welche Gesetze den Unternehmer zur Buchführung verpflichten und welche Möglichkeiten es dabei gibt. Sehr viele Unternehmen führen eine doppelte Buchhaltung, daher sollen Sie vorerst
diese lernen. Warum wir von „doppelter Buchhaltung“ sprechen, werden wir Ihnen später erläutern.
17
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
2 Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
2.1 Die Bilanz als Ausgangspunkt
Die meisten Unternehmen haben zu Beginn ihrer Geschäftstätigkeit und am Ende jedes Geschäftsjahres eine Bilanz zu
erstellen.
MERKE:
Die Bilanz ist die Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital eines Unternehmens.
Die Bilanz zu Beginn der Geschäftstätigkeit bezeichnet man als Eröffnungsbilanz.
Die Bilanz am Ende eines jeden Geschäftsjahres bezeichnet man als Schlussbilanz.
Herr Peter Stern erläutert uns diese Aussage anhand seiner (vereinfachten) Bilanz:
Bilanz der Firma „Sport-Stern“ zum 31. Dezember 2005
Vermögen (Aktiva)
Kapital (Passiva)
Büroeinrichtung
Einrichtung Verkaufsräume
Büromaschinen, EDV-Anlagen
PKW
Handelswarenvorrat
Kassa
Bankguthaben
8.000,00
21.000,00
7.500,00
10.200,00
87.800,00
1.872,00
10.228,00
Bankkredit
Lieferverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten Finanzamt
Eigenkapital
146.600,00
WOFÜR
werden diese Mittel verwendet?
47.240,00
34.850,00
3.874,00
60.636,00
146.600,00
WOHER
kommen die Mittel?
Sehen wir uns diese Bilanz einmal näher an:
Linke Seite (Vermögen, Aktiva):
Rechte Seite (Kapital, Passiva):
Die linke Seite der Bilanz (Vermögen, Aktiva) gibt darüber
Auskunft, WOFÜR die bereitgestellten Mittel (Eigen- und
Fremdkapital) verwendet werden.
Die rechte Seite (Kapital, Passiva) zeigt auf, WOHER die
Mittel kommen, wie die Vermögensteile finanziert sind.
Die Vermögensseite lässt sich weiter gliedern:
Bestimmte Vermögensteile dienen dem Unternehmen länger (auf jeden Fall länger als ein Jahr, oft viele Jahre wie
Maschinen oder Jahrzehnte wie Gebäude). Man spricht
vom Anlagevermögen.
Andere Vermögensteile haben in dieser Form nur kurzfristigen Bestand, sie verändern sich ständig. Man spricht
vom Umlaufvermögen.
18
Sie sehen, nicht einmal die Hälfte der Vermögensgegenstände ist mit Eigenkapital finanziert. Was ist unter Eigenkapital zu verstehen?
Als Herr Stern das Unternehmen von seiner Tante übernahm, hat er seine privaten Spareinlagen aufgelöst und
mit diesem Geld das Geschäftslokal umgestaltet und Waren gekauft. Unter Eigenkapital versteht man die „privaten“
Mittel, mit denen Teile des Vermögens des Unternehmens
finanziert werden.
Herr Stern hat aber auch einen Bankkredit, Verbindlichkeiten bei seinen Lieferanten und beim Finanzamt. Verbindlichkeiten bei den Lieferanten entstehen durch Käufe
Die Bilanz als Ausgangspunkt
Herr Stern wäre beispielsweise keineswegs so lustig, würde die eingekaufte Sportbekleidung, länger als ein Jahr
auf Lager liegen. Dann wäre sie wahrscheinlich unmodern
und ließe sich nur mit Verlusten verkaufen. Er benötigt weiters auch immer wieder Platz für neue Modelle. Oder denken Sie an die Kassa: Geld wird herausgenommen, neues
kommt herein, der Kassenbestand ändert sich ständig –
Sie sehen es selbst am Inhalt Ihrer Geldbörse.
„auf Ziel“, d.h., Herr Stern zahlt deren Rechnungen nicht
sofort nach Erhalt, sondern erst einige Zeit später. Bis zur
Zahlung ist Herr Stern diese Beträge schuldig. Das Konto
Verbindlichkeiten Finanzamt steht hier stellvertretend für
alle sonstigen Verbindlichkeiten wie z.B. gegenüber der
Sozialversicherung, der Gemeinde etc. Im Gegensatz zum
Eigenkapital, das vom Unternehmer bereitgestellt wurde,
spricht man hier von Fremdkapital oder Schulden.
Die Bilanz kann also folgendermaßen dargestellt werden:
Vermögen (Aktiva)
BILANZ
Kapital (Passiva)
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
MITTELVERWENDUNG
WOFÜR?
Fremdkapital
(Schulden)
Eigenkapital
(Reinvermögen)
MITTELHERKUNFT
WOHER?
Folie 1: Die Bilanz
MERKE:
Beide Seiten der Bilanz sind gleich groß.
Die Bilanz ist ausgeglichen: Alle Vermögensteile müssen finanziert sein (durch Eigenkapital oder Schulden), das gesamte Kapital ist in Vermögenswerten im Unternehmen vorhanden (z.B. in Sachanlagen wie Geschäftseinrichtung, in
Bargeld oder in einem Guthaben bei der Bank).
?
Aufgabe 1: Zuordnung einzelner Bilanzpositionen
Überlegen Sie bitte, welche der in obiger Bilanz angeführten Vermögensgegenstände zum Anlage-, welche
zum Umlaufvermögen gehören und welche Bilanzpositionen Fremd- bzw. Eigenkapital sind.
Tragen Sie bitte die einzelnen Bilanzpositionen der Bilanz per 31. Dezember 2005 (siehe vorige Seite) in der Bilanz ein.
Vermögen (Aktiva)
Kapital (Passiva)
Anlagevermögen:
Fremdkapital:
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
Umlaufvermögen:
Eigenkapital:
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
....................................................................................
19
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
Es lassen sich folgende Bilanzgleichungen aufstellen:
AKTIVA
=
AKTIVA
=
AKTIVA – FREMDKAPITAL =
PASSIVA
EIGENKAPITAL + FREMDKAPITAL
EIGENKAPITAL
MERKE:
Das Eigenkapital lässt sich als Differenz zwischen Vermögen (Aktiva) und dem Fremdkapital
(Schulden) errechnen.
Die Bilanz ist ein Augenblicksbild. Sie zeigt den Stand der Vermögensgegenstände, der Schulden und des Eigenkapitals zu einem bestimmten Stichtag, in unserem Beispiel zum 31.12.2005.
?
Aufgabe 2: Bilanzveränderungen
Geschäftsfall 1:
Nehmen Sie an, Herr Stern kauft am 7.1.2006 einen zweiten Firmen-PKW um € 23.400,–. Die dafür notwendigen Mittel
erhält er von der Bank durch Erhöhung des Bankkredites. Wie würde die Bilanz nun aussehen?
Ihre Aufgabe: Wir haben die Bilanz per 31.12. ohne Zahlen abgebildet. Tragen Sie bitte die Werte aller Bilanzpositionen
nach dem Kauf des Firmen-PKWs ein und beschreiben Sie stichwortartig die Auswirkung.
Hinweis: Vergessen Sie bei der Lösung nicht auf die Fragen:
✓ Woher kommen die Mittel?
✓ Wofür haben wir sie verwendet?
Bilanz der Firma „Sport-Stern“ zum 7. Jänner 2006
Vermögen (Aktiva)
Kapital (Passiva)
Büroeinrichtung
....................
Bankkredit
....................
Einrichtung Verkaufsräume
....................
Lieferverbindlichkeiten
....................
Büromaschinen, EDV-Anlagen
....................
Verbindlichkeiten Finanzamt
....................
PKW
....................
Eigenkapital
....................
Handelswarenvorrat
....................
Kassa
....................
Bankguthaben
....................
....................
Dieser Geschäftsfall wirkt sich folgendermaßen aus:
20
....................
Die Bilanz als Ausgangspunkt
Geschäftsfall 2:
Betrachten Sie einen weiteren Geschäftsfall: Am 9.1. zahlt Herr Stern € 6.000,– seiner Lieferverbindlichkeiten durch
Überweisung von seinem Bankkonto (Guthaben) zurück. Wie wirkt sich dieser Geschäftsfall auf die Bilanz aus?
Ihre Aufgabe: Aktualisieren Sie bitte auch hier die Werte der einzelnen Bilanzpositionen und beschreiben Sie kurz die
Auswirkung auf die Bilanz.
Hinweis: Beachten Sie, dass der Geschäftsfall vom 7.1. die Bilanz bereits verändert hat.
Hinweis: Denken Sie auch hier wieder an die Fragen „Woher?“ und „Wofür?“ und daran, dass beide Bilanzseiten gleich
groß sein müssen.
Bilanz der Firma „Sport-Stern“ zum 9. Jänner 2006
Vermögen (Aktiva)
Kapital (Passiva)
Büroeinrichtung
....................
Bankkredit
....................
Einrichtung Verkaufsräume
....................
Lieferverbindlichkeiten
....................
Büromaschinen, EDV-Anlagen
....................
Verbindlichkeiten Finanzamt
....................
PKW
....................
Eigenkapital
....................
Handelswarenvorrat
....................
Kassa
....................
Bankguthaben
....................
....................
....................
Dieser Geschäftsfall wirkt sich folgendermaßen aus:
Sie sehen, dass es sehr umständlich wäre, nach jedem Geschäftsfall eine neue Bilanz aufzustellen. Man verwendet
daher zur Dokumentation der einzelnen Geschäftsfälle (zu deren Verbuchung) verschiedene Konten: Die Bilanz wird in
einzelne Konten aufgelöst. Während des Jahres werden die einzelnen Geschäftsfälle auf Konten gebucht. Am Jahresende werden die Konten wieder zu einer Bilanz zusammengefasst.
Bevor Sie Informationen zum Konto erhalten und auf einzelnen Konten buchen, festigen Sie Ihr bisheriges Wissen mit
zusätzlichen Übungen.
‹ ÜBUNGSBAND, BEISPIEL 1
21
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
2.2 Das Konto
2.2.1 Einführung
MERKE:
Ein Konto ist ein zweiseitiges Verrechnungsfeld.
• Auf der einen Seite werden alle Eintragungen vorgenommen, die addiert werden,
• auf der anderen Seite jene Eintragungen, die davon zu subtrahieren sind.
Für gleiche Inhalte wird ein Konto angelegt, z.B. ein Kassakonto, ein Konto Lieferverbindlichkeiten oder ein Konto Büroeinrichtung.
Nehmen wir an, Sie führen über Ihr Taschengeld Aufzeichnungen.
Staffelförmig könnten Ihre Aufzeichnungen folgendermaßen aussehen:
01.01. Taschengeld von Eltern
+ € 30,00
01.01. Kinobesuch
− € 8,00
07.01. Geschenk für Oma
− € 13,00
10.01. Geld von Tante Marta
+ € 25,00
Könnten Sie auf Anhieb feststellen, wie hoch Ihr Bestand an Taschengeld am Abend des 10. Jänner ist?
Sie müssten zunächst die beiden „Eingänge“ (+) addieren und davon die beiden „Ausgänge“ (–) subtrahieren. Bei einer
längeren Liste wäre es leicht möglich, Fehler mit den Vorzeichen zu machen.
Ihre Aufzeichnungen könnten aber auch folgendes Aussehen haben:
Eingänge
01.01. Taschengeld von Eltern
10.01. Geld von Tante Marta
Ausgänge
30,00
25,00
01.01. Kinobesuch
07.01. Geschenk für Oma
8,00
13,00
Ihren Eingängen von € 55,– stehen Ausgänge von € 21,– gegenüber, d.h., Sie hätten für Jänner noch € 34,– zur Verfügung. Stellt man also die Beträge mit dem gleichen „Vorzeichen“ gegenüber, gibt es weniger Probleme, den momentanen Stand festzustellen.
2.2.2 Kontenformen
(1) Das T-Konto
Wir haben bisher diese Kontenform verwendet (vgl. die Bilanzen). Man spricht von einem T-Konto, weil dieses Bild einem
großen T ähnelt.
22
Kontenformen
Dieses Konto ist eine vereinfachte Darstellung eines foliierten Kontos (siehe (2)). In der Praxis gibt es solche Vereinfachungen nicht – siehe die Darstellung des EDV-Kontos weiter unten.
Hinweis: Werden in diesem Buch Sachverhalte als Übersichten dargestellt, werden wir jedoch T-Konten verwenden.
(2) Das foliierte Konto
Diese Kontenform ist dadurch gekennzeichnet, dass sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite jeweils zumindest eine Datums-, Text- und Betragsspalte aufscheint.
Datum
Text
Betrag
Datum
Text
Betrag
Diese Kontenform und -bezeichnung stammt aus der Zeit, als die Buchhaltung noch in gebundenen Büchern (Folianten)
geführt wurde. Die linke Buchseite stellt die eine Kontenseite, die rechte Buchseite die andere Kontenseite dar.
(3) Das paginierte Konto
Diese Kontenform hat sich mit der Verbuchung der Geschäftsfälle auf losen Blättern entwickelt. Die beiden Betragsspalten stehen nebeneinander, es gibt jeweils nur eine Datums- und Textspalte.
Datum
Text
Betrag (Soll)
Betrag (Haben)
Hinweis: Buchen wir auf Konten, werden wir diese Kontenform verwenden.
EDV-Konten
Viele EDV-Konten findet man in Form eines paginierten Kontos. Meistens, wie auch hier, mit wesentlich mehr Spalten,
deren Bedeutung Sie später noch kennen lernen werden.
Eigentlich ist auch ein Kontoauszug, den man von der Bank erhält, ein EDV-Konto. Meistens scheint darauf jedoch nur
eine Betragsspalte auf. Die zusätzliche Rechenarbeit, nämlich den jeweiligen aktuellen Kontostand anzugeben, übernimmt in diesem Fall die EDV. Am Ende eines solchen Kontoauszuges finden Sie immer den aktuellen Kontostand.
23
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
2.2.3 Sollbuchung, Habenbuchung
In der Buchhaltung hat sich eingebürgert, die linke Betragsspalte (Kontenseite) mit Soll, die rechte mit Haben zu bezeichnen. Daran müssen Sie sich halten.
LINKS = SOLL
RECHTS = HABEN
Eine Buchung auf der Sollseite (= Sollbuchung) bedeutet Mittelverwendung (Wofür?), eine Buchung auf der
Habenseite (= Habenbuchung) bedeutet Mittelherkunft (Woher?).
SOLL
HABEN
= WOFÜR?
(Mittelverwendung)
= WOHER?
(Mittelherkunft)
Wofür werden die Mittel verwendet?
Woher kommen die Mittel?
Zum Beispiel zum Kauf eines PKWs
(vgl. Geschäftsfall 1 am 7.1.)
Zum Beispiel von der Bank durch die
Erhöhung eines Bankkredits
(vgl. Geschäftsfall 1 am 7.1.)
Auch bei der Bilanz kann man von der Sollseite (Vermögen, Aktiva) und der Habenseite (Kapital, Passiva) sprechen. Die
Bilanz bestätigt die eben dargestellte Regel.
UNSER TIPP …
Bitte prägen Sie sich diese Regel gut ein:
Sollbuchung
=
Mittelverwendung (Wofür?)
Habenbuchung
=
Mittelherkunft (Woher?)
Damit lässt sich die richtige Verbuchung jedes Geschäftsfalles erklären.
Wir werden in der nächsten Zeit diese Regel immer deutlich herausstreichen. Sie soll Ihnen in „Fleisch und
Blut“ übergehen.
Blättern Sie zurück zu dem Geschäftsfall des Herrn Stern vom 9. Jänner (Geschäftsfall 2).
Herr Stern hat an diesem Tag einen Teil seiner Lieferverbindlichkeiten durch Überweisung vom Bankkonto beglichen.
24
Sollbuchung, Habenbuchung
WOFÜR
WOHER
hat Herr Stern die Mittel verwendet?
hat Herr Stern die Mittel genommen?
→ Zur Begleichung der Lieferverbindlichkeiten,
→ Von seinem Guthaben am Bankkonto,
d.h., am Konto Lieferverbindlichkeiten ist der Betrag
im Soll zu verbuchen.
d.h., am Konto Bankguthaben ist der Betrag im
Haben zu verbuchen.
Lieferverbindlichkeiten
Bankguthaben
Dat.
Text
Soll
Diverse
09.01.
Ausgleich Lieferverbindlichkeit
Haben
Dat.
34.850,00
6.000,00
Text
Diverse
09.01.
Ausgleich Lieferverbindlichkeit
Soll
Haben
10.228,00
6.000,00
MERKE:
Ein wesentliches Kennzeichen der doppelten Buchhaltung (auch Doppik genannt) liegt darin, dass
jeder Betrag auf zwei Konten – d.h. doppelt – verbucht wird, nämlich
• einmal im Soll (WOFÜR) und
• einmal im Haben (WOHER).
Betrachten Sie das auf Seite 26 dargestellte Kassakonto.
Im Soll wurden alle Eingänge in die Kassa (alle Bareinnahmen) verbucht, im Haben alle Ausgänge aus der Kassa (alle
Barausgaben).
Wenn Sie aus der Kassa Geld entnehmen, z.B. für den Kauf von Briefmarken, stellen Sie die Frage: Woher nehme ich
die Mittel? Aus der Kassa, daher werden alle Ausgänge im Haben verbucht.
Wenn Sie Geld für Verkäufe erhalten (Einnahmen erzielen) und dieses Geld in die Kassa legen, dann beantworten Sie
die Frage, wofür Sie die Mittel verwenden. Sie legen das Geld in die Kassa, daher werden Einnahmen am Kassakonto
im Soll verbucht.
BEACHTEN SIE BITTE:
!
In der Praxis finden Sie in der Textspalte oder gesondert angegeben einen Verweis auf den Beleg, welcher
der entsprechenden Buchung zugrunde liegt. In einigen Fällen wird auch eine Kurzbezeichnung der Buchung
(z.B. Kauf Büromaterial) angegeben.
In der Textspalte kann auch das Gegenkonto* angegeben werden. Bei unseren Beispielen werden wir die Textspalte
immer für die Angabe des Gegenkontos/der Gegenkonten verwenden – vgl. unsere späteren Buchungen auf Konten.
* Das Gegenkonto ist das Konto, gegen das gebucht wird.
25
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
2.2.4 Sollsaldo, Habensaldo
MERKE:
Die Differenz zwischen der Sollseite und der Habenseite eines Kontos bezeichnet man als Saldo.
Will man ein Konto abschließen, setzt man den Saldo in der kleineren Betragsspalte ein. Das Konto
zeigt danach Summengleichheit.
Der eingesetzte Saldo wird jedoch immer nach der größeren Betragsseite benannt.
Das heißt,
• ein Sollsaldo steht auf der Habenseite,
• ein Habensaldo steht auf der Sollseite.
?
Aufgabe 3: Konto
Sehen Sie sich das folgende Konto an:
Kassakonto
Dat.
Text
02.01.
Barverkäufe (in Summe = „Tageslosung“)
03.01.
Kauf Briefmarken
03.01.
Lohn Putzfrau
03.01.
Barverkäufe (in Summe = „Tageslosung“)
04.01.
Reparatur Beleuchtung
04.01.
Bankeinlage
04.01.
Barverkäufe (in Summe = „Tageslosung“)
Soll
Haben
2.570,00
20,00
100,00
1.812,00
270,00
3.500,00
746,00
Ihre Aufgaben:
a) Errechnen Sie bitte den Saldo und tragen Sie diesen auf dem Kassakonto ein. Als Datum wählen Sie den 4.1., in die
Textspalte schreiben Sie „Saldo“.
b) Schließen Sie nun das Kassakonto ab, d.h., machen Sie einen Strich in der Zeile unter dem Saldo und setzen Sie in
jeder Betragsspalte die Summe ein. Unterstreichen Sie anschließend die Summen.
c) Worum handelt es sich hier? Kreuzen Sie bitte an!
❑ Sollsaldo
❑ Habensaldo
Überlegen Sie, ob es theoretisch möglich wäre, dass das Kassakonto auch die andere Art von Saldo aufweisen könnte!
d) Zusatzaufgabe: Wird das Konto Lieferverbindlichkeiten einen Soll- oder einen Habensaldo aufweisen?
26
Buchungen auf Bestandskonten
Das Kassakonto weist immer einen Sollsaldo auf, d.h., die Sollseite ist immer größer als die Habenseite. Das bedeutet, dass die Kassa nie „im Minus“ sein kann (Anfangsbestand + Einnahmen sind immer größer als Entnahmen – im
schlechtesten Fall sind sie gleich groß). Vergleichen Sie das Kassakonto mit Ihrer Geldbörse: Sie können kein Geld
herausnehmen, wenn kein Geld drinnen ist.
Anders ist es beim Konto Lieferverbindlichkeiten: Dieses Konto weist im Normalfall immer einen Habensaldo auf. Denken Sie an die Bilanz. Lieferverbindlichkeiten sind Fremdkapital, stellen Mittelherkunft dar. Im nächsten Kapitel werden
Sie auf diesem Konto buchen, dann wird Ihnen diese Aussage auf jeden Fall verständlich sein.
BEACHTEN SIE BITTE:
!
In der Buchhaltung ist eine ordentliche Form unerlässlich!
Gewöhnen Sie sich daher an, bei jeder Buchung das Datum einzutragen, die Textspalte entsprechend auszufüllen und die Beträge richtig untereinander zu schreiben.
Werden Konten abgeschlossen, werden die Summen doppelt unterstrichen.
Auch laut Gesetz müssen formelle Aspekte in der Buchhaltung beachtet werden – (vgl. Kapitel 3.2 bis 3.4).
‹ ÜBUNGSBAND, BEISPIEL 2
Testen Sie Ihr Wissen ➼ Test 1
2.3 Die Grundbuchungen der doppelten Buchhaltung
2.3.1 Buchungen auf Bestandskonten
(1) Einführung
Bestandskonten werden aus der Bilanz abgeleitet.
MERKE:
Auf Bestandskonten werden Bestände an Vermögensgütern bzw. an Schulden und deren Veränderungen verbucht.
Denken Sie an die beiden Geschäftsfälle unseres Sportgeschäftes am 7. und 9.1.! (Siehe Seite 20 f.)
MERKE:
Als aktive Bestandskonten bezeichnet man jene Konten, auf denen Vermögenswerte verbucht
werden (abgeleitet von den Aktiva, der Aktivseite der Bilanz).
Als passive Bestandskonten bezeichnet man jene Konten, auf denen die Schulden verbucht
werden (abgeleitet von der Passiva, der Passivseite der Bilanz).
Das Eigenkapital-Konto hat grundsätzlich den Charakter eines passiven Bestandskontos. Wie
Sie jedoch später sehen werden, gibt es beim Abschluss dieses Kontos Unterschiede gegenüber
„normalen“ passiven Bestandskonten.
27
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
(2) Eröffnung der Bestandskonten auf Grund der (Eröffnungs-)Bilanz
Vorbemerkungen:
In den meisten Lehrbuchdarstellungen werden die Anfangsbestände mit Datum 1.1. in der ersten Zeile eines Kontos
ausgewiesen. In der Textspalte findet man entweder den Vermerk AB (= Anfangsbestand) oder EBK (= Eröffnungsbilanzkonto).
Diese Darstellung hat mit der Praxis aus folgenden Gründen nichts zu tun:
• Kein Unternehmen hat am 31.12. seine Bilanz des eben zu Ende gehenden Geschäftsjahres fertig. Nicht nur, dass
an diesem Tag sowohl die laufenden Geschäftsfälle als auch alle Abschlussbuchungen (siehe Kapitel 2.3.6) durchzuführen wären, sondern auch, weil es dafür auch keine gesetzlichen Erfordernisse gibt. Das neue Geschäftsjahr
beginnt jedoch in der Regel mit dem 2. Jänner, d.h., ab diesem Datum sind laufend Geschäftsfälle zu verbuchen.
Es gäbe daher nur zwei Möglichkeiten: entweder die erste Zeile frei zu lassen oder mit der Verbuchung der laufenden
Geschäftsfälle erst zu beginnen, wenn der Anfangsbestand (= Endbestand des Vorjahres) ermittelt ist und eingetragen werden kann. Beide Möglichkeiten sind wirtschaftlich nicht sehr sinnvoll.
Sie werden daher in Konten aus der Praxis zunächst laufende Buchungen finden und oft erst Monate später die Buchung des Anfangsbestandes.
Erst nach Fertigstellung des Jahresabschlusses und damit der Erstellung der Schlussbilanz des vergangenen Jahres werden die Anfangsbestände auf den einzelnen Konten händisch oder mittels Computer in die betreffenden
Bestandskonten eingetragen. Das kann im März oder vielleicht im Mai sein. Selbstverständlich ist zu kontrollieren,
ob alle Konten mit dem richtigen Anfangsbestand bebucht wurden. Mittels EDV wird häufig automatisch mit den
Eröffnungsbuchungen ein Eröffnungsbilanzkonto erstellt.
• Das Eröffnungsbilanzkonto dient neben der Kontrolle der Anfangsbestände auch zur Aufnahme der Gegenbuchungen für die auf den Konten vorgenommenen Buchungen der Anfangsbestände. Wurden alle Konten eröffnet, stellt
sich das Eröffnungsbilanzkonto als eine seitenverkehrte Schlussbilanz (vgl. das folgende Beispiel) dar. In der Praxis
wird auf die Gegenbuchung oft verzichtet.
MERKE:
Die Anfangsbestände aller aktiven Bestandskonten stehen im Soll. (→ Sie geben Auskunft über
die bisherige Verwendung der Mittel.)
Die Anfangsbestände aller passiven Bestandskonten werden im Haben eingetragen. (→ Sie
geben Auskunft darüber, woher die Mittel stammen.)
Vermögen (Aktiva)
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Kapital (Passiva)
Fremdkapital
(Schulden)
Eigenkapital
(Reinvermögen)
Aktive Bestandskonten
Vermögensbestände
Passive Bestandskonten
Fremd- und Eigenkapital
Anfangsbestand → SOLL
MITTELVERWENDUNG
Anfangsbestand → HABEN
MITTELHERKUNFT
Folie 2: Eröffnung von Bestandskonten
28
BILANZ
Buchungen auf Bestandskonten
BEACHTEN SIE BITTE:
!
Wir werden beim ersten Beispiel ein Eröffnungsbilanzkonto (EBK) verwenden, damit Sie auch den Charakter
dieses Kontos erkennen können (seitenverkehrtes Schlussbilanzkonto).
Beachten Sie jedoch: Zuerst werden die Anfangsbestände auf den Konten eingetragen, die Gegenbuchung
wird auf dem EBK ausgeführt, nicht umgekehrt!
Bei den weiteren Beispielen werden wir nur die Anfangsbestände auf den Bestandskonten mit Datum 1.1. vor Durchführung der laufenden Buchungen eintragen. Wir gehen immer davon aus, dass per 31.12. eine Schlussbilanz vorliegt.
Wir werden jedoch auf die Gegenbuchung am Eröffnungsbilanzkonto verzichten.
Sie erinnern sich jedoch: In der Praxis werden die Anfangsbestände irgendwann während des Jahres eingebucht.
Wenn ein Eröffnungsbilanzkonto geführt wird, dann zur Kontrolle, ob alle Konten mit den richtigen Beständen eröffnet
wurden.
Wir haben für Herrn Stern die Konten für 2006 eröffnet. Hier nochmals die Bilanz zum 31.12.2005:
Bilanz der Firma „Sport-Stern“ zum 31. Dezember 2005
Vermögen (Aktiva)
Kapital (Passiva)
Anlagevermögen:
Büroeinrichtung
Einrichtung Verkaufsräume
Büromaschinen, EDV-Anlagen
PKW
8.000,00
21.000,00
7.500,00
10.200,00
Umlaufvermögen:
Handelswarenvorrat
Kassa
Bankguthaben
Fremdkapital:
Bankkredit
Lieferverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten Finanzamt
47.240,00
34.850,00
3.874,00
Eigenkapital:
Eigenkapital
60.636,00
87.800,00
1.872,00
10.228,00
146.600,00
146.600,00
aktive Bestandskonten
Vermögensbestände
passive Bestandskonten
Bestände an Schulden und Eigenkapital
Büroeinrichtung
Dat.
01.01.
Text
AB (EBK)
Bankkredit
Soll
8.000,00
Haben
Dat.
01.01.
Text
AB (EBK)
Soll
Haben
47.240,00
29
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
Einrichtung Verkaufsräume
Dat.
01.01.
Lieferverbindlichkeiten
Text
AB (EBK)
Soll
Haben
21.000,00
01.01.
Büromaschinen, EDV-Anlagen
Dat.
01.01.
Text
AB (EBK)
01.01.
Text
Soll
AB (EBK)
Haben
34.850,00
Verbindlichkeiten Finanzamt
Soll
Haben
7.500,00
Dat.
01.01.
PKW
Dat.
Dat.
Text
Soll
AB (EBK)
Haben
3.874,00
Eigenkapital
Text
AB (EBK)
Soll
Haben
10.200,00
Dat.
01.01.
Text
Soll
AB (EBK)
Haben
60.636,00
Handelswarenvorrat
Dat.
01.01.
Text
AB (EBK)
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
87.800,00
Kassa
Dat.
01.01.
30
Text
AB (EBK)
Soll
1.872,00
Buchungen auf Bestandskonten
Bankguthaben
Dat.
Text
01.01.
AB (EBK)
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
10.228,00
Auf Grund der Verbuchung der Anfangsbestände ergibt sich folgendes Eröffnungsbilanzkonto (EBK):
Eröffnungsbilanzkonto zum 1. Jänner 2006
Dat.
Text
Soll
Haben
01.01.
Büroeinrichtung
8.000,00
01.01.
Einrichtung Verkaufsräume
01.01.
Büromaschinen, EDV
01.01.
PKW
10.200,00
01.01.
Handelswarenvorrat
87.800,00
01.01.
Kassa
01.01.
Bankguthaben
01.01.
Bankkredit
47.240,00
01.01.
Lieferverbindlichkeiten
34.850,00
01.01.
Verbindlichkeiten Finanzamt
01.01.
Eigenkapital
21.000,00
7.500,00
1.872,00
10.228,00
3.874,00
60.636,00
146.600,00
146.600,00
Vergleichen Sie dieses Konto mit dem Schlussbilanzkonto (SBK) zum 31.12.2005.
Sie sehen selbst, dass das Eröffnungsbilanzkonto als spiegelverkehrte Bilanz des vorangegangen Jahres charakterisiert
werden kann.
(3) Laufende Buchungen auf den Bestandskonten
?
Aufgabe 4: Verbuchung von Geschäftsfällen auf Bestandskonten
Verbuchen Sie nun auf den oben eröffneten Konten die folgenden Geschäftsfälle (zwei davon sind Ihnen bereits
bekannt).
07.01. Kauf eines zweiten Firmen-PKWs um € 23.400,–.
Die Bezahlung erfolgt durch Überweisung vom Bank-Kreditkonto.
09.01. Lieferverbindlichkeiten in Höhe von € 6.000,– werden durch Banküberweisung (vom Guthaben) beglichen.
15.01. Die Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt wird durch Banküberweisung (Erhöhung des Bankkredites) ausgeglichen.
16.01. Kauf von Handelswaren um € 5.000,– auf Ziel (vgl. die Erläuterung auf Seite 18 f.).
25.01. Abhebung vom Bankkonto (Guthaben) für die Kassa € 2.000,–.
31
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
Ihre Aufgabe: Tragen Sie bei jedem Geschäftsfall in der Datumsspalte das jeweilige Datum ein. Geben Sie in der
Textspalte eine Kurzbezeichnung des Gegenkontos an (z.B. Kassa, PKW).
Notieren Sie bitte im unten stehenden Raster, wofür bei den einzelnen Geschäftsfällen die Mittel verwendet wurden
(→ Sollbuchung) bzw. woher sie stammen (→ Habenbuchung). Tragen Sie die Antwort stichwortartig für jeden einzelnen
Geschäftsfall ein.
Datum
Wofür werden die Mittel verwendet?
Woher stammen die Mittel?
07.01.
09.01.
15.01.
16.01.
25.01.
UNSER TIPP …
Denken Sie immer daran:
• Sollbuchung heißt Mittelverwendung,
• Habenbuchung bedeutet Mittelherkunft.
Stellen Sie sich bei jedem Geschäftsfall die Frage, wofür der Betrag verwendet wurde und woher er stammt.
Was meinen Sie: Ist Herr Stern auf Grund dieser Geschäftsfälle reicher oder ärmer geworden? Anders ausgedrückt: Ist
sein Eigenkapital größer oder kleiner geworden? Diese Fragen können wir einfach beantworten, indem wir wieder eine
Bilanz erstellen, diesmal eine „Schlussbilanz zum 31. Jänner 2006“.
(4) Abschluss der Bestandskonten gegen das Schlussbilanzkonto
Um nach einer bestimmten Periode (zumindest am Jahresende) wieder ein übersichtliches Augenblicksbild zu gewinnen, schließt man die Bestandskonten gegen ein Bilanzkonto ab. Da diese Arbeit normalerweise am Jahresende durchgeführt wird, bezeichnet man dieses Bilanzkonto als Schlussbilanzkonto (SBK).
Dabei geht man in folgenden Schritten vor:
• Man bildet den Saldo (= Endbestand) jedes Bestandskontos. Zu diesem Zweck addiert man die größere Kontenseite und subtrahiert davon die kleinere.
• Dieser Saldo wird auf der kleineren Kontenseite eingesetzt (vgl. Kap. 2.2.4). Dadurch ergibt sich Summengleichheit
auf dem betreffenden Konto.
• Die Gegenbuchung dieses Saldos erfolgt am Schlussbilanzkonto. Durch diese Buchungstechnik stehen im Soll
des Schlussbilanzkontos die Endbestände aller Vermögensgüter, im Haben weist das Schlussbilanzkonto die Endbestände der Schulden und des Eigenkapitals auf.
32
Buchungen auf Bestandskonten
?
Aufgabe 5: Abschluss von Bestandskonten
Ihre Aufgaben:
a) Gehen Sie zurück zu den Bestandskonten mit Ihren Buchungen (Seite 30 f.). Errechnen Sie für jedes Konto mit Ausnahme des Eigenkapitalkontos den Saldo (auch wenn Sie selbst keine Buchung auf dem betreffenden Konto durchgeführt haben) und verbuchen Sie ihn wie oben angeführt. Als Datum wählen Sie den 31.1., in der Textspalte tragen
Sie SBK (Schlussbilanzkonto) ein. Durch den Saldo sind die Summen auf beiden Kontenseiten gleich hoch. Bitte
zeigen Sie dies auf den einzelnen Konten durch Eintragen der gleich hohen Summen und durch Unterstreichen
dieser Summen.
b) Stellen Sie das Schlussbilanzkonto per 31.1. auf dem unten abgebildeten paginierten Konto dar. Das heißt, tragen
Sie alle Endbestände der aktiven und passiven Bestandskonten (Schulden) ein. Ermitteln Sie das Endeigenkapital.
Vergleichen Sie dieses mit dem Saldo am Eigenkapitalkonto und schließen Sie nun das Eigenkapitalkonto ab.
Schlussbilanzkonto zum 31. Jänner 2006
Dat.
Text
Soll
Haben
MERKE:
Alle Bestandskonten (aktive und passive Bestandskonten einschließlich des Eigenkapitalkontos)
werden gegen das Schlussbilanzkonto (SBK) abgeschlossen. Der Saldo auf dem Eigenkapitalkonto entspricht dem Endeigenkapital lt. Schlussbilanz.
Wenn Sie diese Bilanz mit der Bilanz zum 31.12. vergleichen, sehen Sie zwar auf einigen Konten Änderungen (größere
Bestände an PKWs, Handelswaren und Kassa, einen höheren Bankkredit, weniger Bankguthaben und weniger Lieferverbindlichkeiten), das Eigenkapital hat sich jedoch nicht verändert. Ändert sich die Höhe des Eigenkapitals nicht, ist der
Unternehmer weder reicher noch ärmer geworden.
Überlegen Sie:
Sie haben ein Sparguthaben von € 1.000,– (Ihr Eigenkapital bzw. Ihr Bankguthaben). Um diesen Betrag kaufen Sie sich
einen Computer. Durch diesen Kauf sind Sie gleich „reich“. Anstelle Ihres Bankguthabens ist der Computer getreten,
d.h. anders ausgedrückt: Sie haben Ihr Umlaufvermögen in Anlagevermögen umgewandelt. Ihr Eigenkapital hat sich
hierbei jedoch nicht verändert.
Auch Herr Stern ist durch die Geschäftsfälle aus Aufgabe 4 weder reicher noch ärmer geworden.
33
Der Aufbau der doppelten Buchhaltung
MERKE:
Man nennt reine Bestandsbuchungen (d.h. Buchungen, die nur Bestandskonten betreffen) erfolgsneutrale Buchungen.
Davon gibt es vier verschiedene Arten:
MERKE:
Die vier Arten der erfolgsneutralen Buchungen:
Bilanzverlängerung
Sowohl das Vermögen als auch das Kapital werden vermehrt.
Dies war der Fall beim Kauf des PKWs (7.1.) und beim Kauf der Handelswaren (16.1.).
Vergleichen Sie dazu auch die durch den PKW-Kauf veränderte Bilanz auf Seite 20. Sie sehen, die
Bilanzsumme hat sich erhöht.
Bilanzverkürzungen
Sowohl das Vermögen als auch das Kapital werden vermindert.
Diese Situation ergab sich durch den Ausgleich eines Teils der Lieferverbindlichkeiten durch Verminderung des Bankguthabens (9.1.). Vergleichen Sie dazu auch die durch diesen Geschäftsfall
veränderte Bilanz auf Seite 21. Sie sehen, die Bilanzsumme ist kleiner geworden.
Aktivtausch
Der Bestand auf einem Vermögenskonto wird vermindert, auf einem anderen Vermögenskonto
wird der Bestand erhöht (beide Buchungen erfolgen auf aktiven Bestandskonten).
Dieser Situation entspricht der Geschäftsfall am 25.1.: Am Kassakonto wird der Bestand erhöht,
am Bankkonto (Guthaben) vermindert. Solche Geschäftsfälle verändern nicht die Bilanzsumme,
diese bleibt gleich.
Passivtausch
In diesem Fall werden zwei passive Bestandskonten berührt.
Am 15.1. wurden die Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt durch Erhöhung des Bankkredites vermindert. Auch in einem solchen Fall bleibt die Bilanzsumme gleich.
Beachten Sie jedoch, dass Bestandsbuchungen alleine nicht der Realität entsprechen.
Vielleicht waren Sie unsicher, mit welchem Wert Sie das Anlagevermögen in die neue Bilanz übernehmen sollten. Nach
einem Monat haben diese Gegenstände sicher an Wert verloren – denken Sie vor allem an den Wertverlust bei PKWs!
Wir hatten auch keine Ausgaben für Heizung und Strom oder für das Personal. Es fehlten aber auch Einnahmen aus Warenverkäufen. Geschäftsfälle, die sich auf den Erfolg des Unternehmens auswirken, werden auf Erfolgskonten verbucht.
Mit diesen werden wir uns im nächsten Kapitel beschäftigen.
‹ ÜBUNGSBAND, BEISPIELE 3–5
Testen Sie Ihr Wissen ➼ Test 2
34
© MANZ Verlag Schulbuch
Rechnungswesen leicht verständlich – Übungen
Übungsbeispiel 1: Geschäftsfälle, die die Bilanz
verändern
Name:
Datum:
Klasse:
Vermögen
Schlussbilanz zum 31.12.2005
Kapital
Gebäude
650.000,00 Darlehen
810.000,00
Einrichtung
245.000,00 Lieferverbindlichkeiten
105.600,00
LKW
105.000,00 Sonstige Verbindlichkeiten
Lieferforderungen
Bank
8.400,00
85.400,00 Eigenkapital
1.860,00
1.087.260,00
1.087.260,00
Ihre Aufgaben:
1. Ermitteln Sie das Eigenkapital zum 31.12.2005 und tragen Sie es in der Schlussbilanz ein.
2. Kennzeichnen Sie in der obigen Schlussbilanz das Anlagevermögen, indem Sie alle Vermögensgüter, die zum
Anlagevermögen gehören, markieren. Es handelt sich um ein Transportunternehmen.
3. Ein Kunde zahlt unsere Forderung an ihn in Höhe von € 2.400,– durch Banküberweisung.
Stellen Sie die durch diesen Geschäftsfall geänderte Bilanz dar.
Geben Sie an, welche Auswirkung dieser Geschäftsfall auf die Bilanz hat.
Vermögen
Bilanz zu Aufgabe 3
Gebäude
Darlehen
Einrichtung
Lieferverbindlichkeiten
LKW
Sonstige Verbindlichkeiten
Lieferforderungen
Eigenkapital
Kapital
Bank
Aufwirkung auf die Bilanz:
4. Das Transportunternehmen kauft eine EDV-Anlage um € 18.000,– und bleibt den Rechnungsbetrag zunächst
schuldig.
Stellen Sie die durch diesen Geschäftsfall geänderte Bilanz dar. Nehmen Sie als Ausgangspunkt die von Ihnen
erstellte Bilanz zu Aufgabe 3.
Geben Sie wieder an, welche Auswirkung dieser Geschäftsfall auf die Bilanz hat.
Vermögen
Bilanz zu Aufgabe 4
Gebäude
Darlehen
Einrichtung
Lieferverbindlichkeiten
LKW
Sonstige Verbindlichkeiten
Lieferforderungen
Eigenkapital
Bank
Auswirkung auf die Bilanz:
Kapital
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Übungsbeispiel 2: Das Konto
Name:
Datum:
Klasse:
Nachstehend finden Sie ein Kassakonto. Der Anfangsbestand ist bereits eingetragen.
a) Bitte tragen Sie die nachstehenden Geschäftsfälle auf dem Konto ein!
Hinweis: In der Spalte „Nr.“ ist die Nummer des Geschäftsfalles einzutragen. Anschließend tragen Sie bitte den
Betrag, der verbucht werden muss, in der „Soll“- oder „Haben“-Spalte ein!
1. Wir verkaufen Waren um € 700,– an einen Kunden. Dieser bezahlt die Rechnung sofort bar.
2. Der Unternehmer kauft am Vormittag seiner Frau ein Geschenk zum Hochzeitstag. Er nimmt sich hierfür
€ 300,– aus der Kassa.
3. Unser Mieter (wir vermieten Geschäftsräume an das benachbarte Unternehmen) bezahlt uns die Miete des
kommenden Monats bar: € 310,–.
4. Bareinzahlung auf das Bankkonto: € 500,–
5. Wir bezahlen einem Lieferanten bar € 80,– zum Ausgleich einer offenen Verbindlichkeit.
6. Für eine Werbeannonce in der Zeitung müssen wir € 160,– bezahlen. Wir haben diese Rechnung vergessen und bezahlen bar bei der Bank € 160,– ein. Ebenfalls müssen wir € 2,– Erlagscheingebühr an die Bank
bezahlen.
7. Einkauf von Büromaterial beim benachbarten Papiergeschäft: € 30,–, sofortige Barzahlung
8. Ein Kunde gleicht eine offene Rechnung, die bereits seit mehreren Wochen fällig ist, bar aus: € 120,–.
KASSAKONTO
Text
Nr.
Soll
Anfangsbestand
Haben
250,00
b) Ermitteln Sie bitte die Summen der beiden Betragsspalten und tragen Sie diese ordnungsgemäß auf dem
Konto ein!
c) Ermitteln Sie bitte den Saldo des Kontos und tragen Sie diesen auf dem Konto ein! Hinweis: Tragen Sie bitte
hierfür in der Textspalte das Wort „Saldo“ ein!
Wie hoch ist der Endbestand in der Kassa?
€
d) Um welchen Saldo handelt es sich? Kreuzen Sie bitte an!
❑ Sollsaldo
❑ Habensaldo
e) Kreuzen Sie bitte an, welcher Kontenart das oben stehende Konto zuzuordnen ist:
❑ paginiertes Konto
❑ T-Konto
f) Kann es sein, dass auf einem Kassakonto der Saldo auf der anderen Seite als in diesem Beispiel steht? Begründen Sie bitte Ihre Antwort!
❑ Ja
Begründung:
❑ Nein
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Rechnungswesen leicht verständlich – Übungen
Übungsbeispiel 3: Bestandsbuchungen
Name:
Datum:
Klasse:
Ihre Aufgaben:
• Verbuchen Sie bitte die unten stehenden Geschäftsfälle auf den vorgegebenen Konten.
• Benennen Sie hierfür bitte die Konten und tragen Sie auch – wenn notwendig – einen passenden Anfangsbestand („AB“) auf dem Konto ein. Jeder Geschäftsfall ist unabhängig von den anderen!
• Bestimmen Sie bitte, um welche Art der Bestandsbuchung es sich bei jeder einzelnen Buchung handelt. Tragen Sie dies unter den Konten ein.
Ihre Firma: Eisgeschäft „Enrico“ in 1230 Wien, Gregorygasse 12
Geschäftsfall 1: Bareinlage auf das Bankkonto (Guthaben): € 200,–
Kassa
Text
Soll
Haben
Text
Soll
Haben
567,00
Div.
Buchungsart:
Geschäftsfall 2: Wir kaufen diverse Lebensmittel im Wert von € 140,– von unserem Lieferanten Merkur auf Ziel
(wir bleiben unserem Lieferanten den Betrag zunächst schuldig).
Text
Soll
Haben
Text
Soll
Haben
Buchungsart:
Geschäftsfall 3: Wir überweisen von unserem Bankkonto (Guthaben) € 2.000,– auf unser Bankschuldkonto.
Bank(guthaben)
Bank(schuld)
Text
Div.
Soll
13.500,00
Buchungsart:
Haben
Text
Div.
Soll
Haben
25.000,00
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Geschäftsfall 4: Wir begleichen einen Teil einer offenen Rechnung unseres Lieferanten Coca Cola, indem wir
von unserem Bankschuldkonto € 120,– überweisen.
Bank(schuld)
Lieferverbindlichkeiten
Text
Soll
Haben
25.160,00
Div.
Text
Soll
Div.
Haben
18.650,00
Buchungsart:
Geschäftsfall 5: Wir kaufen diverse Eiswaffeln um € 60,– von der Firma Manner. Wir bezahlen die Rechnung
sofort bar.
Kassa
Text
Soll
Haben
Text
Soll
Haben
678,00
Div.
Buchungsart:
Geschäftsfall 6: Ein Kunde hat uns zum Ausgleich einer offenen Forderung € 120,– auf unser Bankkonto (Guthaben) überwiesen.
Lieferforderungen
Text
Soll
Haben
Text
Soll
Haben
10.200,00
Div.
Buchungsart:
Geschäftsfall 7: Wir kaufen eine neue Vitrine für unsere Eisspezialitäten. Die Rechnung in Höhe von € 300,–
wird sofort von unserem Bankkonto (Guthaben) überwiesen.
Bank(guthaben)
Text
Soll
7.210,00
Div.
Buchungsart:
Haben
Text
Soll
Haben
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Übungsbeispiel 4: Eröffnung von
Bestandskonten, laufende Buchungen
Name:
Datum:
Klasse:
Im Anschluss an diese Anweisungen finden Sie die Zwischenbilanz zum 1.12.2005 einer Unternehmensberatung.
Ihre Aufgaben:
• Ermitteln Sie zunächst das Eigenkapital.
• Eröffnen Sie anschließend die Bestandskonten zum 1.12.
Tragen Sie alle aktiven Bestandskonten in der linken Kontenreihe, alle passiven in der rechten Kontenreihe ein.
Vergessen Sie nicht, die Konten zu benennen.
Die Anfangsbestände sind in der Textspalte mit AB (= Anfangsbestand) zu bezeichnen. Als Datum für diese
Buchung wählen Sie den 1.12.
• Verbuchen Sie die nachstehenden Geschäftsfälle für Dezember.
Geben Sie in der Datumsspalte jeweils das Datum des Geschäftsfalls an, in der Textspalte eine Kurzbezeichnung des Gegenkontos.
• Schließen Sie die Konten gegen SBK formal richtig ab und erstellen Sie die Schlussbilanz zum 31.12.2005.
Zwischenbilanz zum 1. Dezember 2005
Text
Soll
Bebaute Grundstücke
100.000,00
Gebäude
270.000,00
Büroeinrichtung
24.000,00
Büromaschinen, EDV
12.000,00
Forderungen an Kunden
19.800,00
Kassa
Bank
Darlehen
Haben
150,00
24.850,00
200.000,00
Lieferverbindlichkeiten
2.876,00
Sonstige Verbindlichkeiten
4.570,00
02.12.: Der Bankauszug zeigt die Überweisung eines Honorars in Höhe von € 5.000,–.
Kunde Berger hat die bereits als Forderung verbuchte Honorarnote in dieser Höhe ausgeglichen.
05.12.: Überweisung der gesamten offenen Lieferverbindlichkeit
15.12.: € 2.467,– werden an das Finanzamt überwiesen (enthalten im Konto „sonstige Verbindlichkeiten).
18.12.: Teilrückzahlung des Darlehens: Vom Bankkonto werden € 10.000,– überwiesen.
20.12.: Kauf eines Notebooks um € 2.400,–, 30 Tage Ziel
22.12.: Barabhebung vom Bankkonto für die Geschäftskasse in Höhe von € 1.000,–
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Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
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Rechnungswesen leicht verständlich – Übungen
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Schlussbilanz per 31. Dezember 2005
Dat.
Text
Soll
Haben
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Übungsbeispiel 5: Eröffnung von
Bestandskonten, laufende Buchungen
Name:
Datum:
Klasse:
Im Anschluss an diese Anweisungen finden Sie die Schlussbilanz zum 31.12.2005 einer kleinen Werkzeugfabrik.
Ihre Aufgaben:
• Eröffnen Sie die Bestandskonten zum 1.1.2006.
Tragen Sie alle aktiven Bestandskonten in der rechten Kontenreihe, alle passiven in der linken Kontenreihe ein.
Vergessen Sie nicht, die Konten zu benennen.
Die Anfangsbestände sind in der Textspalte mit AB (= Anfangsbestand) zu bezeichnen. Als Datum für diese
Buchung wählen Sie den 1.1.
• Verbuchen Sie die nachstehenden Geschäftsfälle für Jänner.
Geben Sie in der Datumsspalte jeweils das Datum des Geschäftsfalls an, in der Textspalte eine Kurzbezeichnung des Gegenkontos.
• Erstellen Sie eine Zwischenbilanz zum 31.1.2006. Gehen Sie derart vor, dass Sie alle Konten formal richtig
abschließen. Kontrollieren Sie in Ihrer Zwischenbilanz die Summengleichheit.
Schlussbilanz zum 31. Dezember 2005
Text
Soll
Maschinen
72.000,00
Büroeinrichtung
4.200,00
Büromaschinen, EDV
6.890,00
Rohstoffe
1
Hilfsstoffe
2
Forderungen an Kunden
Kassa
Bank
Haben
32.000,00
2.820,00
39.400,00
850,00
14.840,00
Darlehen
100.000,00
Bankkredit
31.630,00
Lieferverbindlichkeiten
32.876,00
Sonstige Verbindlichkeiten
2.570,00
Eigenkapital
5.924,00
173.000,00
173.000,00
1
Rohstoffe sind jene Materialien, die zur Erzeugung eines Produktes wesentlich sind, z.B. die Wolle zur Erzeugung eines Pullovers,
für die Werkzeugfabrik werden dies u.a. Bleche sein.
2
Hilfsstoffe sind Materialien, die in kleinen Mengen in das erzeugte Produkt eingehen, z.B. beim Pullover die Nähseide zum Zusammennähen der Teile, in unserer Werkzeugfabrik könnten es Schrauben sein.
07.01.: Kauf von Rohstoffen auf Ziel in Höhe von € 10.540,–
12.01.: Anschaffung einer neuen Maschine: Anschaffungspreis € 54.000,–. € 20.000,– werden sofort durch Erhöhung des Bankkredites ausgeglichen, für den Rest wird ein Zahlungsziel von 60 Tagen gewährt.
15.01.: Überweisung an das Finanzamt € 874,– (enthalten in den Sonstigen Verbindlichkeiten). Die Überweisung
erfolgt vom Bankkonto (Guthaben).
16.01.: Aus dem Kontoauszug (Bankguthaben) ist ersichtlich, dass ein Kunde € 7.840,– überwiesen hat. Dieser
Betrag war als Forderung ausgewiesen.
19.01.: Barabhebung vom Bankkonto (Guthaben) für die Geschäftskasse € 2.500,–
19.01.: Kauf von Hilfsstoffen gegen Barzahlung um € 1.240,–
21.01.: Das Bankkreditkonto weist eine Gutschrift in Höhe von € 6.543,– aus. Ein Kunde hat eine als Forderung
verbuchte Schuld beglichen.
27.01.: Die fällige Lieferverbindlichkeit in Höhe von € 10.240,– wird durch Überweisung vom Bank-Kreditkonto
beglichen.
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Rechnungswesen leicht verständlich – Übungen
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Rechnungswesen leicht verständlich – Übungen
© MANZ Verlag Schulbuch
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Dat.
Text
Soll
Haben
Zwischenbilanz per 31. Jänner 2006
Dat.
Text
Soll
Haben

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