Link - Agenda 21 Oranienburg

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Link - Agenda 21 Oranienburg
WIR – 9.4
Autoren:
Anthea
Beuthe,
Kevin
Borchert,
Lena
Brendicke,
Neele Buchholz, Malina Ernst, Martin Fellcht, Sophia Güll,
Julia
Guttmann,
Lea
Jehn,
Niels
Knieling,
Marie
König,
Celina Marciniak, Jolien Müller, Luisa Nazar, Xaveria Peth,
Leanne
Schlensog,
Hannes
Schlinke,
Annemarie
Simon,
Amelie Thies, Chiara Tschammer, Johannes Werner, Ruben Zeitz,
Im WAT - Unterricht haben wir uns mit den Themen Arbeit,
Arbeitslosigkeit und Arbeitszeiteinteilung heute und in der Zukunft
beschäftigt und dies in unseren eigenen "Zukunftsgeschichten"
verpackt. Ob es uns gelungen ist, müsst ihr entscheiden.
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Inhaltsverzeichnis
Ausflug in die Vergangenheit ................................................................ 4
Jeder Mensch ist ein Individuum........................................................... 7
Mein Lebensrückblick ......................................................................... 11
Traumleben in Oranienburg................................................................. 14
Die Höhen und Tiefen meines Lebens ................................................ 19
Oranienburg 2050 (I) ........................................................................... 23
Hallo ..................................................................................................... 26
Tagebuch des Herzens ......................................................................... 31
Im Laufe der Jahre ............................................................................... 48
Guten Tag ............................................................................................ 51
Mein Leben (I) ..................................................................................... 55
Alles nach Plan .................................................................................... 59
Mein Leben (II).................................................................................... 62
Oranienburg hilft ................................................................................. 66
Das Leben geht weiter ......................................................................... 69
Leannes Leben ..................................................................................... 74
Oranienburg 2050(II) ........................................................................... 77
Angst .................................................................................................... 80
Mein erfülltes Leben ........................................................................... 86
Der schönste Tag in meinem Leben .................................................... 89
Mein 50. Geburtstag ............................................................................ 98
Oranienburg 2050 (III) ...................................................................... 104
Platz für eigene Notizen ☺ ................................................................ 110
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Ausflug in die Vergangenheit
„Liebe ist ein chemischer Defekt, der auf Seiten der Verlierer zu finden ist“ – Sherlock
Holmes. Dass ich diesem Satz einmal zustimmen würde hätte ich nie gedacht. Doch wer liebt
verliert. Das musste ich sehr schmerzhaft lernen, denn ich verlor die einzige Person mit der
ich noch über alles reden konnte. Wenn ich mitten in der Nacht angerufen habe, hat er mir
immer zu gehört und versucht mir zu helfen. Er sagte mal zu mir: „Egal was ist, du kannst
immer zu mir kommen.“ Dieser Satz ist genauso falsch wie er. Wie kann ein Mensch so
verlogen sein? Ich vertraute ihm. Aber ihm war es egal. Er hat mir so wehgetan, dass ich nie
wieder mit ihm reden konnte. Ich hasste ihn und allein wenn ich seinen Namen hörte
verkrampfte in mir alles. Ich hasste ihn, doch bei allem Hass liebte ich ihn. Ich verstand die
Welt nicht mehr. Jemand der mir so weh tut, sollte keine Rolle mehr in meinem Leben
spielen. Doch das tat er. Er half mir mit der Trennung meiner Eltern fertig zu werden. Er war
für mich da als mein Onkel starb und ich völlig am Boden war. Er hat mir Mut gemacht und
mir geholfen. Es tat weh ihn jeden Tag zu sehen. Ihm machte es nichts aus, er ging an mir
vorbei, als hätten wir uns nie gekannt. Von einem auf den anderen Tag konnte ich ihm nicht
mehr sagen, was los war. Ich konnte mit niemandem mehr reden. Ich zog mich zurück und
ließ niemanden an meine Gefühle heran. Ich verlor viele meiner Freunde und wurde
Misstrauisch zu allem und jedem.
Das solltet ihr im Hinterkopf behalten, wenn ich euch jetzt von meinem Leben erzähle.
In den Sommerferien nach der 9. Klasse war ich für 2 Wochen bei meiner besten Freundin. Es
war leider so, dass wir nur eine Woche gleichzeitig Ferien hatten. Daher war ich eine Woche
nach ihren Ferien mit in ihrer Schule. Ich kannte die meisten ihrer Freunde auch, so war es
eine sehr schöne Zeit. Ich habe mich in der kurzen Zeit mit vielen gut angefreundet. Nachdem
ich wieder nach Hause gefahren war, habe ich mit vielen eine lange Zeit geschrieben. Die
Ferien waren um und der traurige Teil meines Lebens ging weiter. Meine Noten wurden
langsam schlechter, niemand merkte es. Nach einem halben Jahr hat eine sehr gute Freundin
gesagt, dass es echt besser werden musste. Das wurde es auch. Ich besserte mich und verstand
mich wieder mit Leuten. Ich war immer noch genauso Misstrauisch, aber ich konnte
wenigstens mit anderen reden. Aber nur mit sehr wenigen über meine Gefühle, nicht über alle
aber über viele. Marc, einer von denen, die ich in den Sommerferien kennen gelernt hatte,
kam ein Jahr später in den Sommerferien mit Elisa, also meiner besten Freundin zu mir. Da
sie ehemals auch aus Berlin kommt kennt sie sich hier noch relativ gut aus. Wir haben ihm
Oranienburg und Teile von Berlin gezeigt. Er war zu diesem Zeitpunkt das erste Mal in
Berlin. Wir hatten einen sehr tollen Sommer. Elisa musste zwischendurch für 3 Tage zu ihrer
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Oma, also hatten Marc und ich noch etwas Zeit alleine. Wir redeten viel, da es das erste Mal
war, dass er und ich ungestört reden konnten. Wir kannten uns sehr gut und es baute sich auch
ein gutes Vertrauensverhältnis auf. Ich war immer noch sehr vorsichtig, was er auch
bemerkte. Irgendwann erzählte ich ihm was so passiert war. Er verstand mich gut und redete
mir Mut zu. Nach einiger Zeit gestand er mir, dass er sich in mich verliebt hat. Es war ein
kleiner Schock für mich, aber irgendwie war er ja ganz süß. Ich war so darauf fixiert Jungs
nicht an mein Herz heran zu lassen, dass ich nicht bemerkt habe, dass es bereits geschehen
war. Ich hatte mich in ihn verliebt und es war wunderschön zu hören, dass es ihm auch so
ging. Wir kamen zusammen und hatten noch eine schöne letzte Ferienwoche. Am Ende kam
auch meine beste Freundin wieder für zwei Tage dazu. Leider wohnen beide in Niedersachsen
und mussten wieder zurück. Was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste, ich sollte ihn früher als
erwartet wieder zu sehen. Er zog mit seinem besten Freund nach Oranienburg. Sie wollten
Polizisten werden. Sie machten beide ihr Abitur am Louise-Henriette-Gymnasium. Er war ein
Jahr älter als ich, so kam es dass er in dem Tutorium von dem landete, den ich so abgrundtief
hasste. Jackpot. So sah ich ihn leider auch wieder öfter. Das schlimmste war, er freundete sich
mit Marc an. Nachdem sie ihr Abi hatten, machte auch ich ein Jahr später mein Abi. Dann
wurde es komplizierter, ich wollte nach Berlin studieren und die beiden mussten hier bleiben,
da sie schon auf der Polizeischule angenommen waren. Da ich nicht sofort genug Geld hatte
musste ich erst einmal noch zu Hause wohnen. So fuhr ich jeden Tag mit der Bahn nach
Berlin. Während meines Studiums zogen Marc und ich zusammen. Wir waren immer noch so
glücklich wie in dem Sommer. Der Alltag kehrte ein und ich beendete mein Studium und er
seine Ausbildung. Er wurde Polizist und ich wurde Veranstaltungsmanagerin. Es verging die
Zeit und zu meinem 24. Geburtstag schenkte er mir eine Reise zu den Malediven. Ein riesen
Traum ging in Erfüllung. Es war wunderschön. An einem Abend meinte er zu mir, dass wir
doch noch einen kleinen Spaziergang machen könnten. So gingen wir am Strand entlang und
plötzlich kniete er vor mir nieder und fragte mich, ob ich ihn heiraten möchte. Natürlich sagte
ich ohne zu zögern ja. Ich war völlig überrascht, ich hatte nicht damit gerechnet, aber ich war
überglücklich. So verging die Zeit. Bis wir eineinhalb Jahre später heirateten. Es war eine
echte Traumhochzeit. Er ließ mich meinen gesamten Hass auf Liebe vergessen. Ich hatte ja
erzählt, dass er mit dem Typen befreundet war, der mich so verletzt hat. Das war er immer
noch aber Igor hat sich sehr zum Positiven verändert. Er wurde Sportlehrer, sogar ein sehr
guter und er merkte auch, dass er echt Mist gebaut hat. Er war auch auf unserer Hochzeit und
wir haben alles geklärt, aber so vertrauen wie damals werde ich ihm wohl nie wieder können.
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Mit 26 bekam ich einen Sohn, Elias. Auf den Namen hat Marc bestanden. So kam Leben ins
Haus. Ein kleiner Wirbelwind.
Ich spielte seit der 4. Klasse Volleyball und das behielt ich auch noch bei. So vergingen ein
paar Jahre in Frieden. Es ging zwar friedlich weiter aber unsere kleine Familie bekam wieder
Zuwachs. Dieses Mal doppelten, wir bekamen eine Tochter, Bella eigentlich Annabell und
wir kauften uns einen Welpen, er hieß Charly. Bella war 3 Jahre jünger als Elias und auch
wenn er noch sehr jung war, er kümmerte sich sehr liebevoll um seine kleine Schwester. Auch
Charly passte auf die Kleine auf aber natürlich auch auf Elias. Die Zeit verging. Elias wurde
eingeschult und drei Jahre später auch Bella.
Es lief alles gut und es hätte auch immer so weiter laufen können, doch dann wurde eine gute
Freundin von mir von einem Auto angefahren. Sie kam sofort ins Krankenhaus und die Ärzte
meinten es sah gut aus aber nur zwei Tage nach dem Unfall. Ich war grade bei ihr, piepte die
Anzeige und die Linie verlief auf null. Todeszeitpunkt: 15:26 Uhr. Es war ein Schock aber ich
musste versuchen weiter zu leben. So wie ich es vorher tat. Es war unmöglich sie fehlte mir es
war so leer ohne sie. . Es war für alle sehr schwer aber ganz besonders für die Familie von ihr.
Ich war auch noch auf ihrer Beerdigung und die Familie so traurig zu sehen, zerbrach mir fast
das Herz. „Am Himmel sehe ich Sterne, ich denke an dich. Du bleibst unvergessen, im
Herzen trage ich dich.“ Die Zeit verging und genau ein Jahr nach ihrem Tod kam heraus, dass
sie absichtlich angefahren wurde. Von ihrem Exfreund, sie hatte Schluss gemacht und er
wollte sich rächen. Wie kann ein Mensch so grausam sein? Jemanden umzubringen nur weil
die Liebe nicht erwidert wird, ist krank. Er wurde wegen gefährlicher Körperverletzung mit
Todesfolge zu 10 Jahren Haft verurteilt. Mein anfängliches Misstrauen gegenüber Männern
hat sich noch sehr oft bewahrheitet und sich als sehr gut erwiesen. Aber auch ich habe
eingesehen, dass nicht alle so sind. In diesem Fall war es leider so und es musste eine
wunderschöne, sehr starke Frau ihr Leben lassen.
Danach ging es weiter, das musste es ja. Immerhin hatte ich zwei Kinder. Sie wurden so
schnell groß und ich fragte mich immer wieder, wo die Zeit geblieben ist. Ich sehe mir
Kinderfotos an und wäre froh sie noch einmal im Arm halten zu können wie damals.
Inzwischen ist Elias 16 und Bella 13. Ich hab es nie geglaubt, wenn meine Mutter mir früher
gesagt hat, wie schnell die Zeit vergeht. Doch ich hätte ihr glauben sollen. Und vor allem
hätte ich nicht immer so genervt sein sollen, sie hatte es nicht einfach. Das versteht man aber
leider immer erst, wenn man selbst erwachsen ist. Ich kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen,
ich kann nur hoffen, dass es jetzt besser läuft. Und es lief besser. Es verlief um einiges besser
als ich es mir hätte erträumen können. Jedenfalls mit meiner Familie und meiner Mutter. Mit
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meinem Vater hatte ich keinen Kontakt. Ich hatte diesen vor Jahren abgebrochen und ich
bereue diese Entscheidung auf keinen Fall. Es war richtig. Die Zeit verging weiter rasend
schnell. Es ist weiter nichts so dramatisches passiert, deshalb eine einfache Beschreibung
meines Alltags, so sah es fast immer aus aber langweilig wurde es nie. Ich stehe auf und gehe
los zur Arbeit. Diese Zeit verändert sich immer, aber zurzeit ist es relativ früh, da ich nach
Berlin muss. Ich muss in der Max-Schmeling-Halle beim Organisieren des Volleyballspiels
der BR Volleys gegen den VfB Friedrichshafen helfen. Danach geht es für mich wieder nach
Hause. Also nicht spektakulär, aber das brauche ich auch nicht.
Heute ist mein 50. Geburtstag. Meine Einstellung zu Menschen hat sich nicht sehr verändert.
Ich hoffe es wird ein schöner Geburtstag. Es ist lange her, dass wirklich alle Verwandten hier
waren.
Jeder Mensch ist ein Individuum
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Morgen werde ich 50... einfach unfassbar. Ich kann mich
noch an die gute alte Schulzeit erinnern. Es war eine Zeit, in der YouTube meine größte
Freizeitbeschäftigung war und ich mich selbst gefunden habe. „Gronkh“ war damals mein
größtes Vorbild. Er war einfach so ein guter Mensch. Leider ist er vor fast 13 Jahren von uns
gegangen. Er hat mich in einer schwierigen Phase meines Lebens mit seinen YouTubeVideos immer zum Lachen gebracht. Als er dann auf einmal mit YouTube aufhörte, ist
YouTube komplett für mich gestorben. Es wurde aber auch Zeit, ansonsten würde ich heute
bestimmt 100 Kilo mehr wiegen. Wie dem auch sei.
Ich sitze hier gerade an meinem Schreibtisch und tippe wie ein verrückter auf der Tastatur
herum. Ich finde, dass der 50. Geburtstag etwas Besonderes ist. Es ist ein Tag, an dem man
sein bisheriges Leben ein wenig reflektieren sollte. Also mache ich das jetzt.
Also meine Erinnerungen fangen mit dem Tod meines Uropas an. Ich war damals 9. Ich kann
mich nicht mehr so gut an ihn erinnern, eins weiß ich aber ganz genau: Ich liebte ihn. Er war
der beste Opa der Welt, er brachte mir viele Dinge bei und brachte mich immer zum Lachen.
Als er dann 2010 wegen Darmkrebs starb, war ich sehr traurig. Meine Mutter wollte nicht,
dass ich auf seine Beerdigung gehe, weil ich noch zu jung war, aber ich bestand darauf. Es
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war ein sehr einprägsames Ereignis in meinen Leben. Meine ganze Familie so traurig zu
sehen, war richtig schlimm für mich. Ich habe diesen Verlust aber gut verkraftet.
Als ich dann 2013 auf das Louise- Henriette Gymnasium kam, war ich sehr angespannt, weil
ich sehr schüchtern und verunsichert war. Ich fand aber schnell meine Freunde und entdeckte
schnell, wer mir sympathisch war, und wer nicht. Ich war ein Durchschnittsschüler. Ich hatte
viele 2en und 3en, aber in Chemie und Mathe hatte ich fast immer eine 4. Das hat mich richtig
genervt. Aber zum Glück habe ich mein Abi mit einem Durchschnitt von 2,3 geschafft. Nicht
überragend, aber auch nicht ganz so schlecht. Ich ging für ein paar Monate nach Australien,
und erkundete so ziemlich alles, was diese Insel zu bieten hatte. Es war eine wunderschöne
Zeit, ohne Eltern, nur mit ein paar Freunden, mit dem Auto und entspannter Musik. Zurück in
Deutschland, machte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Job. Ich wurde schnell
fündig. Ich wollte schon seit ich 10 war, Polizist werden. Als ich dann mit 15/16 überwiegend
Krimibücher las, war mir klar, dass ich auch Mordfälle aufklären wollte. Ich hatte ein Ziel
und als ich es dann 2022 endlich in die Kriminologie einsteigen konnte, war ich
Überglücklich. Ich lernte Smoky, meine beste Freundin kennen. Wir wurden Partner und
Freunde fürs Leben. Wir wurden unzertrennlich. Ich kann mich noch gut an die Zeiten
erinnern, als wir diesen einen kuriosen Fall bearbeiten. Ach man, das waren noch Zeiten.
Oder der eine Fall mit dem erschlagenen Mädchen. Ich glaube, dass war der komischste Fall,
den ich bis jetzt hatte. Ich kann mich noch gut daran erinnern...
Dieses schöne Gefühl frei und unabhängig zu sein. Es gibt nichts Besseres als diese Freiheit,
Einhundertprozent selbst entscheiden zu können, was man macht, was man kauft und das
beste, wie lange man schläft. Dieses Mal wachte ich früh auf, die Sonnenstrahlen der
aufgehenden Sonne haben mich wach gemacht. Ich schaute auf die Uhr. 5:27 Uhr. Ich seufzte.
Selbst das nervige Baby über meiner Wohnung schrie noch nicht rum. Ich schaute aus dem
Fenster und- Wow, ich beschloss sofort, immer um die Zeit auf zu stehen. Mir war klar, dass
dieses Versprechen zu mir selbst ironisch war, aber dieser Himmel, mein Gott. Es war echt
wunderschön, diese ganzen verschiedenen Farbtöne, alles war ruhig und der Bodenfrost sah
einfach magisch aus. Ich verweilte einen Moment, um diesen roten Feuerball zu beobachten.
Ich streckte mich, schaute ein weiteres mal auf die Uhr. 5:32 Uhr. Okay, das war echt schön,
aber jetzt will ich auch nicht in den Bann von Twitter und Co. verfallen, wie es sonst jeden
Morgen ist. Ich ging in die Küche, setzte mir ne Kanne Kaffee an und setzte mich kurz auf
meinen kleinen Balkon. Ich bewunderte wieder diese morgendliche Reinheit, bis ich von dem
Piepen der Kaffeemaschine aus meinen Gedanken gezogen wurde. Ich lief zurück in die
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Küche, kippte mir den Kaffee in meine Lieblingstasse und trank. Hach ja, deswegen ist der
Morgen meine Lieblingstageszeit. Genau deswegen. Ich suchte nach irgendwas essbarem,
fand nur einen Apfel. Hm, nicht viel, aber wenigstens ist es gesund. An diesem Morgen fand
ich heraus, dass die Mischung aus einem sauren, grünen Apfel und bitteren, schwarzen Kaffee
keine gute ist. Es schmeckte scheußlich. Ich ging zurück ins Schlafzimmer, holte mein Handy,
verbindete es mit meiner BoomBox und machte mir meine Musik an. „Mein eigenes Radiodas wäre auch was“ dachte ich. Ich ging ins Badezimmer und machte mich fertig. Ich verließ
das Badezimmer und schaute erneut auf die Uhr. 6:13 Uhr. Okay, normalerweise bin ich jetzt
erst wach und ich muss erst um 8 Uhr los zur Arbeit. Ich entschied mich, noch ein paar
YouTube- Videos zu schauen. Kurz vor acht erhob ich mich aus meinem Bett, ging zur
Garderobe und zog mir Jacke und Schuhe an. Noch ein letzter Blick in den Spiegel und los.
Draußen angekommen verspürte ich den Drang, mich einfach irgendwo hinzusetzten, wo es
einigermaßen ruhig ist, und dort einfach zu verweilen. Es war zwar Mitte Februar, aber das
Wetter war zur Abwechslung echt schön und vergleichsweise warm. Ich holte die Kopfhörer
aus meiner Tasche, steckte sie in mein Handy, machte mir ne Playlist an und lief zur Arbeit.
Dort angekommen sah ich, wie Smoky, meine beste Freundin und Arbeitskollegin, das
Gebäude betritt. Ich lief schnell zu ihr und erschreckte sie mit einem lauten: „BUH!!!“. Sie
erschrak und stieß mich fast von der Treppe. „Mach das noch mal und ich stoße dich noch ein
bisschen kräftiger.“ sagte sie wütend. „Okay, war ja nur Spaß.“ ich lächelte sie an. Sie
erwiderte mein Lächeln. Ich hielt meine Karte an das Scangerät und die Tür öffnete sich.
„Ladys First.“ und wieder dieses Lächeln, was ich an ihr so liebe „Ein richtiger Gentlemen.“.
Wir betraten die große Eingangshalle. „Die haben das Gebäude echt rausgeputzt. Es sieht
einfach großartig aus.“ dachte ich laut. Nachdem Oranienburg 2024 Bombenfrei wurde, hatte
die Stadt wieder mehr Geld zur Verfügung, und beschloss als erstes das Polizeigebäude zu
renovieren und auszubauen. Wir betraten unser Büro und sahen einen großen Stapel auf
unseren großen Tisch. „Wofür haben wir das verdient?!“ fragt sich Smoky und rieb sich den
Kopf. Ich seufzte „Sieht wohl so aus, als hätten wir heute einen weiteren Bürotag.“ stellte ich
fest. Wir zogen unsere Jacken aus und setzten uns an unsere Schreibtische. „Die hätten uns ja
mal wenigstens neuere Computer holen können, die sind ja noch von 2018.“ seufzte Smoky.
Wir machten uns an die Arbeit. Wir mussten die alten Fälle, die noch nicht in den Computern
gespeichert waren, in den Computer eintippen. Jedes Wort, jede kleinste Kleinigkeit, einfach
alles. Wir haben es beide gehasst. Wir zogen es vor, zu den Tatorten zu fahren, Spuren zu
sichern und alles zu photographieren, analysieren, Leute zu befragen usw.. Halt Mordfälle
aufklären und nicht alte Mordfälle in den Computer zu tippen. „Es ist schon viel zu ruhig hier.
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Wenn das so weitergeht gehe ich echt ein.“. Ich sah sie an: „Die Ruhe vor dem Sturm.“ sagte
ich zu ihr. 13:12 Uhr – Zeit für eine Pause. Smoky und ich beschlossen, zu unseren
Lieblingsasiaten zu gehen. Ich bestellte mir wie immer „Ente Cross“. Smoky entschied sich
für Sushi. Smoky liebte Sushi, sie konnte es zu jeder Tageszeit essen und sie ist es in allen nur
erdenklichen Variationen. Mir persönlich hat Sushi noch nie geschmeckt. Wir redeten über
unsere Arbeit. Wir lästerten über die ganzen Schüler und Azubis, aber auch über unsere
Chefs, meckerten, wie blöd es ist, nur im Büro zu sein und wir redeten über uns. Sie erzählte
mir, wie es mit ihrem Freund Steven läuft, wie schlecht er kochen kann und wie es ihrer
krebskranken Tante ging. Über mich gab es eigentlich nicht viel zu erzählen, ich lebte alleine,
ging selten aus und meine Familie ist uninteressant.
„Wir würden dann gerne zahlen.“ rief ich den Kellner zu.
Der Kellner tippte in den Computer die Rechnung ein, und auf dem Bildschirm des Tisches
erscheint die Rechnung. „22,35 Euro. Mensch, haben uns ja ganz schön zurückgehalten.“
stellte ich fest. Wir legten das Geld in die Schale in der Mitte des Tisches und gingen wieder
zurück zur Arbeit. In unseren Büro angekommen schaute ich aus dem Fenster: blauer
Himmel, die Sonne schien, keine einzige Wolke am Himmel. Man hätte denken können, es
wäre Mitte Juli. Ich machte mich an die Arbeit. Es vergingen 3 weitere Stunden, als plötzlich
unser Chef Herrn Kolki an der Tür klopfte. Er betrat direkt das Zimmer, nahm sich einen
Stuhl und setzte sich an den Tisch vor unseren Schreibtisch. Er kam direkt auf den Punkt: „Ich
habe einen Fall für sie. Eine junge Frau, so um die 20 Jahre, wurde tot in einem Pool
aufgefunden. Sie wurde dort von den Besitzern gegen 12 Uhr aufgefunden. Offensichtlich
wurde sie erschlagen. Die Spurensicherung ist schon Vorort und die Leiche wird gerade
obduziert. Wenn ihr wollt könnt ihr morgen zum Tatort und euch ein Bild vom Tatort
machen.“. „Warum erst morgen?“ fragte Smoky wie aus der Pistole geschossen. „Die
Spurensicherung hat gesagt, dass sie alles gründlich untersuchen müssen. Dies kann also noch
ein Weilchen dauern.“. „Okay Chef, und wie genau lautet unser Auftrag?“ frage ich ihn.
„Findet diesen Mistkerl und zieht ihn zur Rechenschaft.“. Nachdem er uns noch weitere
Informationen gegeben hatte, verließ er das Büro. Als er die Tür schloss, jubelte Smoky: „Na
endlich, ich dachte schon, ich muss hier drin elendig vor mich hin vegetieren.“. Schon seit fast
3 Monaten hatten wir keinen Fall mehr, dementsprechend freuten wir uns. 17:48 Uhr. Zeit
nach Hause zu gehen. Ich umarmte Smoky zum Abschied: ,,Bis Morgen.“. Ich ging nach
Hause, voller Freude auf den nächsten Tag.
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Das waren noch Zeiten, damals, als ich noch jung und unerfahren war. Irgendwie vermisse ich
diese unbeschwerliche Zeit. Aber ich kann jetzt auch nicht klagen. Ich wohne in einer
schönen Wohnung in Lehnitz, ganz in der Nähe von dem großen Wald, in dem tief verborgen
eine wunderschöne Lichtung verborgen ist. Manchmal mache ich mir einfach Musik an, und
laufe in den Wald. Einfach irgendwo hin, wo niemand anderes mich stören kann. Ich mag
dieses Gefühl. Diese frische Luft, die Natur des Waldes und dazu noch schöne Musik. Eine
perfekte Mischung, um einfach mal abzuschalten. Aber ich mag es auch einfach auf meinen
kleinen Balkon zu sitzen, mit einen schönen kalten Getränk und einfach in die Ferne starren.
Meine Wohnung ist zwar nicht groß, aber ehrlich gesagt gebe ich lieber das Geld für eine
neue Kamera oder ein stylisches Möbelstück aus, als dass ich mir ne größere Wohnung kaufe.
Ich brauche keine 100 qm², um glücklich zu sein, Hauptsache ich fühle mich wohl. Und ich
habe zwar nicht viele Freunde, dafür aber die besten, die ich mir nur vorstellen kann. Wir sind
echt ein gutes Team, und ich hoffe, dass das Team noch lange zusammenbleibt. Hm, und
morgen werde ich also 50... Hm, ich bestell uns einfach ne Pizza, mache uns ein paar Folgen
unserer Lieblingsserie auf Netflix an. Und meine Familie lade ich dann am Samstag zum
Essen bei meinen Lieblingsgriechen ein. Ich mache es mir so unkompliziert und bequem, wie
möglich. Ich bin kein Freund von so großen Feiern, und ich weiß ganz genau, dass meine
Freunde das auch nicht mögen. Also kann mein 50. Geburtstag gerne kommen, ich bin bereit.
Das einzige, was ich mir wünsche, ist, dass jeder Mensch gleich ist, egal ob dunkel- oder
hellhäutig, homo- oder heterosexuell, dick oder dünn. Jeder soll so leben dürfen, wie er will,
lieben, wen er will. Man hat zwar inzwischen endgültig gerafft, dass die Rodung der
Regendwaldes, die Verschmutzung der Meere und die Verpestung der Flüsse nicht gut für die
Umwelt sind, jedoch hat man es noch nicht erreicht, dass jeder Mensch so leben darf, wie er
will. Das muss sich ändern. Ich hoffe, ich erlebe diesen Tag noch.
Jetzt muss ich aber erstmal beim Griechen anrufen und einen Tisch reservieren. Also, auf ein
paar weitere, schöne und vor allem friedliche Jahre.
Mein Lebensrückblick
Mein 49. Lebensjahr. Ein ganz normaler Arbeitstag, der Kalender in meinem Büro zeigt den
18. März im Jahre 2050 an. Noch sechs Monate bis zu meinem Geburtstag. In den nächsten
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Wochen nehme ich mir ein paar wertvolle Stunden, um mein Leben zu reflektieren und
einmal auf meine Taten zurück zu schauen.
Ich wuchs in der Gemeinde Oberkrämer, im Ortsteil Vehlefanz auf. Hier haben sich meine
Eltern
einen
Lebenstraum
erfüllt,
ein
Eigenheim.
Im
Ortsansässigen
Landwirtschaftsunternehmen arbeitet meine Mutter als Buchhalterin und mein Vater als
Geschäftsführer der Tochterfirma. Dadurch war mir schon früh klar, dass ich auf jeden Fall
ebenso wie meine Eltern in die Landwirtschaft einsteigen möchte. Mein zweites Zuhause war
der Stall, die Tiere faszinierten mich. Eines der Highlights im Jahr war zum Beispiel, die
Geburt eines Kalbs. Mit nur einem halben Jahr war ich zum ersten Mal in meinem Leben auf
der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung in Paaren im Glien (Havelland). Nach
zwei weiteren Jahren nahm ich dann als Jüngste Teilnehmerin mit nur zwei- ein halb Jahren
am Wettbewerb des Brandenburger Jungzüchtervereins teil. Seit diesem Jahr an gehörte ich
fast schon zur Ausstattung. Mit nur sieben Jahren hatte ich meinen ersten Erfolg zu
vermelden. Ich war in allen Disziplinen so gut, dass ich an allen anderen, bis zu einem Alter
von 25 Jahren vorbeigezogen bin. Jeder aus meiner Familie hat vor Rührung angefangen zu
Weinen.
Ein weiterer Grundstein für meine weitere Entwicklung, war die neunte Klasse auf dem
Louise-Henriette-Gymnasium, hier musste ich mich entscheiden, welchen Lebensweg ich
gehen möchte. Ich stand vor der Entscheidung, nachdem ich das Abitur gemeistert hatte, eine
Ausbildung zu machen, oder zu ein Studium an zu treten. da ich ein Studium für sehr
„trocken“ halt, und ich die Praxis liebe, entschied ich mich für eine Ausbildung. Diese
beendete ich im Jahre 2021 und arbeitete von nun an in einer Landwirtschaft GmbH. Ich
startete noch im gleichen Jahr die Meisterschule, welche ich mit 24 Jahren abgeschlossen
habe. Mit 25 Jahren wurde ich vom Geschäftsführer in die Bücher und meine Tätigkeiten
eingewiesen, um den Betrieb mit nur 25 Jahren zu übernehmen. Der Betrieb bewirtschaftete
zu diesem Zeitpunkt etwa 1500 Hektar Land und beherbergte 250 Milchrinder mit 300
Nachzuchten, 90 Fleischrinder mit 80 Nachzuchten und 2400 Mastschweine. Außerdem war
der Betrieb Teilhaber eines Restaurants, welches sich im Schloss des Nachbarorts befand.
2011 eröffnete er die erste Milchtankstelle in ganz Oberhavel. Nur wenige Jahre später wurde
eine eigene Eisproduktion, welche die Milch der eigenen Kühe und Obst aus der Region
verarbeitet gebaut. Im Jahre 2017 wurde erneut eine Baustelle eröffnet, ein neuer
Milchrinderstall, er sollte die rund 240 Rinder beherbergen. Wesentliche Bestandteile des
Neubaus waren die vier Melkroboter und das Eiscafé mit dem Blick in den Stall.
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Nun, hatte ich mein früheres Hobby zum Beruf gemacht. Die Landwirtschaft wurde zu
meinem Lebensinhalt und ich könnte es mir nicht mehr anders vorstellen. Das einzige, was
nun noch gefehlt hatte, war ein Mann für meine Art Leben, denn man kann ein Leben als
Geschäftsführer, einer Landwirtschaftlichen Firma nicht mit dem Leben eines Mitarbeiters in
einer großen Firma vergleichen. Man muss für seine Mitarbeiter 24 Stunden am Tag da sein
und immer ein offenes Ohr haben. Außerdem würde es viele Probleme geben, wenn man
beispielsweise einmal in den Urlaub fahren möchte. Dies müsse bis in das letzte Detail durch
geplant sein und ich würde eine Würdige Vertretung brauchen.
Das waren Gedanken, die mir vor DEM Tag durch den Kopf gegangen sind. Doch dann kam
Tim. Er hatte sich bei mir gemeldet, da er gern einen Monat in die Arbeit auf unserem Hof
hineinschauen wollte. Ich freute mich, da er seit langem der erste jüngere Bewerber war.
Natürlich lud ich ihn zu einem persönlichen Gespräch in mein Büro ein, er brachte mir seine
Bewerbungsunterlagen mit und wir sprachen zum Anfang alle Formalitäten ab, um nun zu
den Unterlagen zu kommen. Ich öffnete die Mappe und las mir seine Personalien und vor
allem, seinen Familienstand. Ich reflektierte: “Tim, 24 Jahre alt, ledig.“ Ledig!
Mein Atem stockte, genau mein Alter, mein Typ und dann noch Ledig?! Das kann doch jetzt
kein Zufall sein. Tim und ich schauten uns gleichzeitig in die Augen und fingen an zu
kichern. Wir dachten wohl in dem Moment dasselbe. Nachdem wir das Gespräch mit einem
„Soll ich dir den Betrieb noch kurz zeigen?“ beendeten und zur Betriebsbesichtigung
aufbrachen, zeigte ich ihm ganz zum Anfang den Schweinestall, danach die zu
bewirtschaftenden Felder und zu guter letzt, die Milchviehanlage. Ich zeigte ihm alle Tiere
und natürlich auch meine Lieblinge. Wir trafen uns einige mahle und nach nur 2 Wochen
sagte mir Tim, dass er sich in mich verliebt habe, worauf ich ihm vor lauter Sprachlosigkeit
nur mit einem leisen: “Ich mich auch in dich“ antworten konnten. Wir vielen uns in die Arme
und küssten uns, dieser Moment war unbeschreiblich. Nachdem er sein Praktikum
abgeschlossen hatte, fing er Anfang August an, bei uns zu arbeiten. An dieser Entscheidung
war ich natürlich nicht ganz unschuldig.
Mit 28 Jahren und meinem Traummann an meiner Seite, war ich im Frühling 2028 im vierten
Monat Schwanger.
Da unser Wunschkind natürlich auch sein eigenes Zimmer bekommen sollte, mussten wir
notgedrungen in eine größere Wohnung ziehen.
Wir zogen nach Oranienburg, da uns die Stadt so gut gefällt. Eigentlich wollten wir noch
bevor ich schwanger wurde heiraten, da ich aber nicht mit einem Babybauch heiraten wollte,
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musste dieses Spektakel nach der Geburt gefeiert werden. Im August 2028 brachte ich nun
einen gesunden Jungen zur Welt.
Nachdem ich nun auf mein Leben zurückgeschaut habe, muss ich wirklich sagen, dass ich
sehr stolz auf mich und meine kleine Familie bin.
Traumleben in Oranienburg
Morgen ist mein 50. Geburtstag. Die Zeit rennt und die Jahre vergehen wie im Flug. Die
letzten Tage waren Stress pur, denn ich plante meine große Feier. Schließlich wird man nur
einmal im Leben 50 Jahre alt. Heute Vormittag habe ich die letzten Telefonate geführt und
den Plan vollendet. Meine ganze Familie kommt und auch die wichtigsten Freunde sind
eingeladen. Jetzt habe ich mir eine kleine Pause gegönnt und denke mal ein wenig zurück, wie
mein bisheriges Leben eigentlich so verlief. Mit 6 Jahren kam ich in die Grundschule, wo ich
natürlich noch kein Plan von meinem späteren Berufsleben hatte. Die 6 Jahre vergingen
schnell mit viel Unterstützung meiner Eltern und schon war ich auf dem Louise-HenrietteGymnasium in Oranienburg, an dem ich in der 9. Klasse meine ersten Berufserfahrungen in
einem Schülerpraktikum sammelte. Ich weiß heute noch ganz genau, wie schwierig es für
mich war eine Firma zu finden, in der ich diese zwei Wochen verbringen und lernen wollte,
da ich auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, welchen Beruf ich später erlernen wollte.
Im Nachhinein, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, kann ich nur sehr zufrieden sein, den
Fotografen in Leegebruch gefunden zu haben, denn wie man heute sieht, hat mir diese kurze
Zeit einen Schubs in die richtige Richtung der Berufswahl gegeben. Mit meinem Bruder
verstand ich mich, seit dem ich auf dem LHG war, so gut wie noch nie, was in der
Grundschule ja total anders war. Er hat mir in vielen Situationen sehr geholfen und war eine
große Stütze für mich, wofür ich ihm noch heute sehr dankbar bin. Mein Abitur schloss ich
schließlich erfolgreich am LHG ab, obwohl es oft nicht ganz leicht war wegen der ganzen
Klausuren und Prüfungen. Ich hatte viel weniger Freizeit, aber wer etwas erreichen möchte,
der muss auch dafür arbeiten, und genau das tat ich, mit Erfolg. Nach der Schule entschloss
ich ein freiwilliges soziales Jahr in England zu machen. Da ich schon lange davon träumte,
dachte ich mir, es wäre die perfekte Gelegenheit dieses Land und dessen Kultur kennen zu
lernen. Außerdem liebte ich, und liebe es immer noch, mit Kindern zusammen zu arbeiten.
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Ich lebte dann also ein Jahr mit 4 anderen Leuten in einer WG in der englischen
Universitätsstadt Canterbury, eine der schönsten Städte, die ich je gesehen habe. Ich arbeitete
in einem Kindergarten, der mit der Bahn nur zehn Minuten von unserer Wohnung entfernt
war. Die Leute in England waren so lieb und ich lebte mich schnell ein. In England lernte ich
dann auch einen sehr netten Mann kennen. Sein Name war Chris. Wir merkten schnell, dass
wir auf einer Wellenlänge sind und freundeten uns an. Wir unternahmen immer mehr
zusammen, bis wir beide merkten, dass wir ohneeinander nicht mehr können. Ich muss sagen,
dass ich so froh bin, diesen Mann auch noch heute in meinem Leben zu haben. Als das soziale
Jahr rum war musste ich mich von allen neu dazu gewonnenen Freunden vorerst
verabschieden, was mir gar nicht leicht fiel. Der Abschied von Chris war am schwersten. Er
versprach mir, dass er mich bald in Deutschland besuchen komm, worüber ich sehr glücklich
war. Im Ganzen kann ich nur sagen, dass dieses Jahr eine tolle Erfahrung war, die ich jedem
weiterempfehlen kann. In Deutschland lebte ich dann erst einmal wieder bei meiner Mama
und bei meinem Papa im Haus in Oranienburg, da ich noch nicht die Gelegenheit hatte, nach
einer eigenen Wohnung zu suchen, weil ich zum Beispiel auch noch nicht wusste, wo ich
studieren konnte. Einige Wochen später erfuhr ich, dass ich an der Hochschule Darmstadt, wo
ich mich lange Zeit vorher beworben hatte, abgenommen wurde, was mich unfassbar stolz
machte. Ich studierte dann also 4 Semester lang Kommunikationsdesign mit dem
Studienschwerpunkt Fotografie und lebte mit meiner besten Freundin, die ebenfalls einen
Studienplatz in Darmstadt bekam, in einer WG im Stadtzentrum. Um ein bisschen Geld zu
verdienen, jobbten wir nebenbei ein wenig, ich in einem Laden namens Zara und meine beste
Freundin gleich nebenan im H&M. Klar konnte man sich in dieser Studienzeit nicht so viel
leisten, aber das Geld reichte auf jeden Fall aus. Mit Chris hatte ich zu der Zeit leider gar kein
Kontakt mehr, da er in England ebenfalls studierte und so keine Zeit mehr zum Schreiben und
erst recht nicht zum Treffen war, was ich sehr schade fand. Nach meinem Studium, dass ich
mit dem Master- Abschluss absolvierte, kehrten meine beste Freundin und ich gemeinsam
wieder in unsere Heimatstadt zu unseren Familien für eine kurze Weile, bis wir eine neue
Wohnung fanden, die groß genug für uns drei war. Ja, richtig gelesen, für uns drei. Meine
beste Freundin hat in Darmstadt einen sehr netten Mann, Nick, kennen gelernt und es war so
gut wie die Liebe auf den ersten Blick. Es war für mich kein Problem mit meiner Freundin
und ihm zusammen zu ziehen, da auch ich mich gut mit Nick verstand. Er arbeitete bereits als
Chirurg im Oranienburger Krankenhaus. Meine beste Freundin und ich waren jedoch noch auf
der Suche nach einem Job in Oranienburg oder der Umgebung. Zu diesem Zeitpunkt konnte
ich mich noch ganz genau an die Schulzeit zurückerinnern, als wir in der neunten oder
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zehnten Klasse über Arbeitslosigkeit in Brandenburg sprachen. Damals lag die
Arbeitslosenquote durchschnittlich so zwischen 8% und 9%. Immer mehr Arbeitslose fanden
einen Job, dadurch dass mehr Arbeitsstellen angeboten wurden und somit sank die
Arbeitslosigkeit stark und heute sind wir nur noch bei einer Quote um die 5% in Brandenburg.
Aber zurück zum Thema: Einen Tag, als Nick Frühschicht hatte und somit, wenn er
nachhause kam, schlafen wollte, entschieden meine beste Freundin und ich uns mit der Bahn
nach Berlin rein zufahren und ein bisschen shoppen zu gehen. Das Schicksal wollte es nicht
anders und wen sah ich in der Bahn? Chris. Und oh mein Gott, er sah so gut aus. Er kam
sofort auf mich zu und umarmte mich und ich konnte nicht anders als ihn so fest zu drücken,
dass er fast keine Luft mehr bekam. Es war so schön wieder in seinen Armen zu liegen und
sich geborgen zu fühlen. Ich stellte meiner Freundin Chris vor und umgekehrt und sie war hin
und weg von ihm und freute sich so sehr für mich. Konnte ich nur zu gut verstehen, denn
Chris war einfach der liebevollste Mann. Wir redeten den Tag so unendlich viel und das
Shoppen wurde nur zweitrangig, denn wir hörten schließlich ganze drei Jahre nichts
voneinander und in diesen drei Jahren ist einfach mal so viel passiert. Was mich am meisten
überraschte war, dass Chris ebenfalls Fotografie studierte, weil er noch nie etwas davon
erzählt hatte. Er plante schon seit langer Zeit nach Deutschland zu kommen, um hier zu
arbeiten. Also schloss er sein Studium noch in England ab und zog dann zwei Monate später
nach Berlin. Mich wunderte, dass er mir das nie erzählte, aber es war ganz einfach. Er wollte
mich überraschen und hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass der Kontakt abbricht. Das
alles machte mich so unfassbar glücklich, ich meine mein bester Freund wohnte nicht mal
eine Stunde mit dem Auto von mir entfernt. Die nächsten Wochen vergingen und ich schrieb
fast durchgängig mit Chris. Leider merkte ich nach einiger Zeit, dass ich mehr als
Freundschaft für ihn fühlte und hatte Angst, damit alles zu zerstören, also behielt ich es erst
einmal nur für mich. Doch lange hielt ich das nicht durch und traf mich zwei Wochen danach
mit ihm um darüber zu reden. Ihr glaubt nicht wie er reagierte. Nachdem ich ihm alles
erzählte und erklärte, nahm er mich in den Arm und küsste mich und oh mein Gott war ich
glücklich! Das war eindeutig der schönste Moment meines Lebens. Nach so einer langen Zeit,
wo wir uns nicht gesehen haben und nicht einmal geschrieben haben, kamen wir dann
zusammen. Das, womit ich am wenigsten gerechnet hatte, traf ein. Wir genossen die Zeit
miteinander und verschwendeten keine einzige Minute mit unwichtigen Dingen. Manchmal
kam Chris in unsere WG, aber öfter war ich bei ihm in Berlin in seiner kleinen aber feinen
Zwei-Zimmer-Wohnung. Wir beiden jobbten mal hier mal da und irgendwann wurde uns klar,
dass wir einen festen Job brauchten. Wir träumten davon ein gemeinsames Fotostudio in
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Oranienburg zu eröffnen und planten und organisierten alles so, dass unser Traum dann
wirklich in Erfüllung ging. Mein Freund und ich hatten ein gemeinsames Fotostudio, wie
konnte es besser kommen. Außerdem bekamen wir wahrscheinlich bald unsere erste
gemeinsame Wohnung, was allem noch das Sahnehäubchen aufsetzte. Wir zogen zusammen
in eine Wohnung in Lehnitz, einem schönen Stadtteil Oranienburgs. Unser Fotostudio lief
anfangs, wie gedacht, leider nicht so gut, aber je mehr Werbung wir machten, umso mehr
Leute wurden auf uns aufmerksam und wurden zu Stammkunden. Der Laden lief immer
besser und auch hatten wir immer mehr Ordnung und Routine am Arbeitsplatz. Es wurde
zwar mit der Zeit auch manchmal echt stressig, aber das ist ja normal. An unserem Jahrestag,
dem 25. März, machte Chris mir einen unglaublich süßen Heiratsantrag. Da wir eine nette
junge Frau gefunden hatten, die unseren Laden für zwei Wochen übernehmen und leiten
konnte, flogen wir für diese Zeit nach Griechenland. Unser Hotel sah so schön aus und das
Meer war auch nur fünf Minuten zu Fuß entfernt. Also zurück zum Heiratsantrag: Einen
Abend war eine Art Vorstellung in unserem Hotel. Eine griechische Band kam und begleitete
mit ruhiger Musik das Abendessen, welches aus den verschiedensten griechischen
Spezialitäten zusammengestellt wurde. Irgendwann zwischen drin stand Chris auf, nahm mich
an die Hand und wir standen plötzlich vor der essenden Menschenmasse. Er kniete sich vor
mir nieder und ich musste anfangen zu weinen, weil das wirklich das einzige war, womit ich
überhaupt nicht gerechnet hatte. Er fragte mich dann, ob ich seine Frau werden möchte. Alle
waren ruhig und starrten mich erwartungsvoll an. Ich konnte meine Tränen einfach nicht
zurückhalten. Es war so emotional und romantisch und natürlich sagte ich „ja“. Es war mein
Wunsch mit Chris bis ans Ende der Welt zu reisen, mit ihm die spannendsten Abenteuer zu
erleben und viele schöne Augenblicke mit ihm teilen zu können. Wir heirateten fünf Monate
später standesamtlich und buchten ein wundervolles Schloss am Fluss Stour in Chris‘
Heimatstadt Canterbury, um dort mit unseren Familien und Freunden das Glück zu feiern. Die
Zeit verging, wir bekamen zwei wundervolle Kinder: Liam und seine drei Jahre jüngere
Schwester Emilia; wir bauten ein Haus, nicht weit entfernt von unserer alten Wohnung in
Lehnitz.; die Kinder kamen in die Schule; später kamen sie in die Pubertät, was für meinen
Mann Chris und mich nicht immer einfach war; unser Fotostudio lief super gut und generell
konnten wir uns echt nicht beschweren. Heute sind unsere Kinder schon groß und leben auch
auf ihren eigenen Beinen. Liam ist inzwischen 24 und arbeitet als Angestellter von Nick, dem
Freund meiner besten Freundin im Krankenhaus in Oranienburg. Auch unsere kleine Emilia
ist bereits 21 Jahre alt und studiert fleißig Jura in Kiel, weshalb wir sie nur sehr selten sehen.
Ich bin sehr froh, dass sie es so organisiert bekommen hat, dass sie zu meiner Geburtstagsfeier
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anwesend sein wird. Seit einer Woche habe ich schon Urlaub, denn Chris ist so nett und
übernimmt zusammen mit unserem Praktikanten die Arbeit des Fotostudios. Nach meiner
Feier gehe ich dann aber auch wieder arbeiten. So eine Arbeitswoche von Montag bis
Samstag kann ganz schön anstrengend werden. Montags bis freitags fahren mein Mann und
ich normalerweise zu 8:30 Uhr gemeinsam ins Fotostudio nach Oranienburg und bereiten
unseren Arbeitsplatz so vor, dass ab um 9 Uhr die ersten Kunden kommen können. Unser
Praktikant kommt dann 10 Uhr und setzt sich erst einmal selbstständig für ca. eine Stunde an
den Computer und erledigt seine Aufgaben, wie Bildbearbeitungen und öfter auch kleinere
Aufträge. Die Fotos schieße meist ich und um die Bearbeitungen kümmert sich Chris, so dass
die Arbeit gut aufgeteilt ist und sollte jemand mal etwas hinterher hängen oder Hilfe
brauchen, so sind wir ja immer vor Ort. Von 12 bis 14 Uhr machen wir oft eine Pause, einer
die erste Stunde und der andere dann die zweite Stunde. Manchmal, wenn wir sehr viel zu tun
haben, lassen wir die Pausen auch einfach weg, weil wir die Arbeit sonst nicht schaffen
würden. Montags, dienstags und freitags schließen wir 18:30 Uhr, sodass wir 19 Uhr ungefähr
wieder zuhause sind. Den nächsten Tag geht es dann wieder 8:30 Uhr zur Arbeit. Samstags
haben mein Mann und ich so organisiert, dass wir 10 Uhr öffnen und aber auch schon 16 Uhr
wieder schließen. Das geht eigentlich immer ganz gut auf, weil am Wochenende ja eh nicht so
viele zum Fotografen gehen wollen und die die gehen möchten kriegen auch einen Termin.
Brandenburg weit sind wir ein recht nachgefragtes Fotografenduo. Selbst auf der Berliner
Fashion Week haben wir jährlich einen Auftrag. Der Mann dieser Marke scheint sehr
zufrieden zu sein mit unserer Arbeit, sonst würde er uns nicht jedes Jahr wieder aufs Neue
einstellen. Auf Hochzeiten, sowie auf anderen Veranstaltungen sind wir ebenfalls sehr
nachgefragt und auch da sind unsere Kunden immer mehr als zufrieden. Im Großen und
Ganzen ist unser Fotostudio sehr bekannt in Brandenburg und unsere Arbeit wird nur sehr
sehr selten bemängelt. Auslands weit haben wir auch Aufträge, besonders viele sind es in
England, da Chris‘ Bruder dort eine Modelagentur hat, die uns oft für Fotoshootings bucht.
Sonst sind sie verteilt über die gesamte Erde, auch in Australien waren wir schon einmal.
Wenn wir unterwegs sind, ist unser Fotostudio in Oranienburg für diesen Zeitraum
geschlossen, anders als wir es früher gemacht haben. Das war es zu meiner bzw. unserer
Arbeit, denn ich muss jetzt Schluss machen. Ich mache mir jetzt noch einen gemütlichen
Filmeabend mit meinem Schatz und meinen Kindern, die extra schon zwei Tage vor der Feier
angereist sind, um noch etwas Zeit allein mit uns zu haben, denn die Familie ist schließlich
das wichtigste. Morgen steigt dann die große Party, also auf einen schönen Tag mit all den
wichtigen Menschen in meinem Leben um mich herum. Cheers!
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Die Höhen und Tiefen meines Lebens
Ich heiße Malina. Heute ist mein 50. Geburtstag. Aus diesem Grund feiere ich heute eine
große Party, zu der ich viele meiner Freunde, die mich im Laufe meines Lebens begleitet
haben und meine Familie, die mir immer treu zur Seite stehen eingeladen habe. Ich habe
schon viele Vorbereitungen getroffen. Nun sitze ich hier und denke über mein Leben nach.
Über alles was ich bisher erreicht habe, aber auch über meine Niederlagen. Es gibt etwas, mit
dem ich sehr zufrieden bin und das ist mein Beruf. Auch wenn ich eine Zeit lang unschlüssig
war, welchen Weg ich nun einschlagen sollte, habe ich doch den perfekten Beruf für mich
gefunden. Nun habe ich mir vorgenommen dies für meine Familie festzuhalten.
Alles fing mit meiner Geburt, am 22. August, an. Ich kam gesund und munter in Berlin zur
Welt. Meine Kindheit verbrachte ich in Leegebruch. Ich besuchte ab meinem 3. Lebensjahr
die „Kita Rasselbande“ in Leegebruch. Meine Erzieherin, Frau Melchert, war eine sehr nette
und fürsorgliche Frau. Mit ihr und meinen Kindergartenfreunden verbrachte ich einige Jahre
meines Lebens und dort hatten wir sehr viel Spaß. Als ich dann im August 2007 in die Schule
gekommen bin war ich zudem Zeitpunkt noch 5 Jahre alt. Meine Grundschulzeit war eine sehr
schöne Zeit die immer in meiner Erinnerung bleiben wird. Ich hatte nette Lehrer und eine sehr
tolle Klasse wo ich gute Freunde gefunden habe. In der Grundschule bin ich relativ gut
zurecht gekommen und habe sehr gute Noten bekommen. In der 6. Klasse musste ich meine
erste Bewerbung verschicken. Diese füllte ich in Hilfe meiner Lehrerin und Mutter aus, wo
meine Stärken beschrieben wurden und mein Zeugnis beigelegt worden ist. Da ich mich für
eine weiterführende Schule bewerben musste. Ich entschied mich für das Louise-Henriette
Gymnasium, weil zu diesem Zeitpunkt meine Geschwister Florian und Alisha diese Schule
besuchten. Ich wurde am LHG angenommen und so bin ich ab dem nächsten Schuljahr 2013
in die 7/4 gekommen. Meinen Klassenkameraden waren alle sehr nett und so fand ich relativ
schnell sehr gute Freunde. Doch ab dem LHG wurden meine schulischen Leistungen
schlechter, jedoch schaffte ich es. In der 9. Klasse behandelten wir in der Schule das Thema
„Arbeit und Arbeitslosigkeit“. Zu diesem Thema mussten wir uns mit unseren Wünschen was
unser späteres Berufsleben betreffen sollte auseinandersetzen. Deswegen sollten wir in
Partnerarbeit einen Beruf vorstellen, um näheres über diesen Beruf herausfinden zu können
und um zu beschließen ob wir uns dafür näher interessieren. Wir entschlossen uns für den
Berufswunsch „Tierpfleger“ denn zu dieser Zeit interessierte ich mich dafür sehr. Mein
Wunsch war es nämlich schon immer Lebewesen ob Mensch oder Tier zu helfen. Deswegen
führe ich den Beruf den ich heute habe aus, dazu aber später mehr. Nachdem wir diesen
Vortag dann in Wirtschaft-Arbeit-Technik halten mussten, befassten wir uns einige Zeit
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später mit einem selbst ausgewählten Praktikumsplatz. Dazu habe ich mich bei verschiedenen
Tierberufen und mich auch im Tierpark Berlin beworben. Jedoch klappte dass nicht.
Deswegen entschied ich mich in meiner alten Kita ein Praktikum zu absolvieren, was für mich
auch von großem Interesse war, da man sich dort um Kinder kümmert. Den Praktikumsplatz
habe ich dann bekommen, was mich sehr erfreut hat. Nachdem machte ich mein Praktikum im
April 2016. Diese 2 Wochen haben mir sehr viel Spaß gemacht und mir geholfen hat,
herauszufinden was genau mein Berufsziel war. Nach der 9.Klasse stürzte ich mich dann mit
großen Erwartungen in die 10.Klasse ich verbesserte mich stark, da ich jetzt ein Ziel hatte was
ich erreichen wollte. Ich wollte Psychiaterin werden, doch dazu musste ich ein sehr gutes
Abitur ablegen wofür ich mich dann relativ gut ins Zeug gelegt habe. Nachdem ich mein
Abitur mit einem Schnitt von 1.4 abschloss, machte ich jedoch bevor es ums studieren ging
ein Auslandsjahr. Das nannte man auch „Work and Travel“. Ich wollte erst einmal etwas die
Welt sehen und schon selbstständiger sein. Ich arbeitete bezogen auf mein Beruf auch auf
medizinischer Basis. Außerdem machte ich kleine verschieden Jobs in Restaurants am Abend.
In meinem Auslandsjahr bin ich viel umher gereist, sodass ich einiges von der Welt sehen
konnte. Ich war in den Vereinigten Staaten viel unterwegs, jedoch war ich beispielsweise auch
in ärmeren Kreisen von Afrika und habe dort in Krankenhäusern ausgeholfen. Ich wollte
nämlich nicht nur die guten und schönen Orte sehen sondern auch die wo es etwas schlimmer
zugeht. In diesem Auslandsjahr habe ich so viele Erfahrungen gesammelt die mir auf meinem
weiteren Weg sehr geholfen haben. Als ich wieder auf dem Weg zurück nach Hause war,
lernte ich durch einen Zufall einen sehr tollen Mann im Flugzeug kennen. Alles geschah nur
weil ich meinen Fluggleis nicht gefunden habe und er mich zu ihm geführt hat da er selbst
nachhause wollte. Er war nämlich wegen seinem Job unterwegs. Er hieß Toby und wir
unterhielten uns noch stundenlang nachdem ich in Berlin angekommen war. Danach haben
wir uns regelmäßig gesehen und waren nach kurzer Zeit zusammen. Toby hat seine Kindheit
in New York verbracht ist jedoch dann mit 13 Jahren nach Stuttgart gezogen. Nachdem er 18
war, studierte er in Berlin und zog dort hin. Als ich zurück war fing ich in Berlin ein
Medizinstudium, an im Bereich Psychiaterin. Dies dauerte einige Jahre. In der Zeit machte ich
ein paar Jobs, um bei meinem Studiengeld neben der Bezahlung meiner Familie einen Anteil
beizutragen. Nachdem ich schon ein paar Monate mit meinem Freund zusammen war, zogen
wir zusammen. Nach einigen Jahren als ich mein Studium beendet habe, arbeitete ich erst mal
als Psychiaterin im Krankenhaus ,,Westend´´ in Berlin. Nach einiger Zeit verreiste ich mit
meinem Freund Toby auf die Malediven. Es war ein sehr schöner und romantischer Urlaub.
Dort verbrachten wir sehr viel Zeit am Strand und schwammen mit Delfinen. Es war so
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aufregend. Wir machten auch eine sehr große Bootfahrt wo ich zum ersten mal einen Hai sah.
Nachdem wir auf den Malediven waren, machten wir noch eine Tour in den anliegenden
Gewässern. Dort waren wir am Nachmittag zu zweit auf einer Insel womit ich nicht gerechnet
habe. Dort war alles romantisch geschmückt und dort stand ein Tisch für zwei Menschen.
Niemand anderes außer wir waren auf dieser Insel. Und dort erlebte ich eines der schönsten
und gleichzeitig süßesten Momente meines Lebens. Er machte mir einen Heiratsantrag und
ich nahm mit Tränen gefüllten Augen an. Er hat mir eine so süße Ansprache gehalten, wo ich
gleich nach den ersten Worten weinen musste. Es war geplant das wir Abends von einem
kleinen Boot abgeholt werden, jedoch hat wurde wir wie es aussah vergessen, so verweilten
wir bis zum nächsten Morgen auf dieser kleinen Insel. Einige Wochen später als wir schon
wieder zuhause war, erfuhr ich das ich schwanger war. Wir haben uns so sehr gefreut endlich
hätten wir eine Familie gehabt. Wir beschlossen nach Oranienburg umzuziehen wegen
unserem Kind. Wir fanden in Oranienburg ist es viel ruhiger und schöner für unser Kind wenn
es hier aufwächst. Hier hat es Orte zum Ausruhen und es ist nicht überall die große Fülle von
Menschen vorhanden. In den Jahren ist Oranienburg jedoch viel größer geworden es gibt hier
jetzt zwei Shopping Center und eine größere Welt zum Vergnügen. Wir haben erfahren das
unser Kind ein Sohn wird, dort hat sich mein Verlobter dann richtig gefreut. Ich war schon
viel dicker doch neben der Einrichtung und Fertigstellungen unseres Hauses haben wir auch
Hochzeitsplanungen getroffen. Denn wir wollten am 09.06.2029 heiraten. Ein paar Tage
später sollten dann bei mir die Wehen einsetzen, also dachten wir wäre das eine sehr gute
Hochzeitsüberraschung. Meine Hochzeit war sehr schön und ich wurde von vorne bis hinten
bedient weil alle Angst hatten ich könnte mir vor der Geburt noch was tun und das mir dann
was passiert. Es verlief alles gut und mein Mann und ich waren überglücklich. Er machte
mich zum glücklichsten Menschen der Welt indem er mich einfach nur anlächelte. Ein
besseres Hochzeitsgeschenk als mein Sohn Justin hätte es nicht geben können. Die nächsten
Monate waren mit Justin etwas stressig doch auch wunderschön. Nach einem Jahr fing ich
dann wieder an Arbeiten zu gehen. Es hatte mir sehr gefehlt. Ich war dabei eine eigene Praxis
in Oranienburg zu eröffnen, neben einem sehr guten Kindergarten, damit mein Sohn immer
sehr nah bei mir ist. Toby war für 2 Wochen wegen seiner Arbeit in Washington und dann in
Japan. Das hieß ich war für kurze Zeit auf mich gestellt, was ich aber schon gewöhnt war weil
mein Mann öfter für eine Woche geschäftlich unterwegs ist. In dieser Zeit habe ich dann alle
Zeit der Welt für meine Familie und Freunde. Kurze Zeit
erlebte Justin
sein erstes
Weihnachten was mich und Toby sehr aufgeregt machte. Meine Großeltern, meine Eltern und
meine Geschwister mit ihren Familien verbrachten jedes Jahr Weihnachten zusammen. Wir
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waren immer eine sehr große Truppe denn die Familie von den Lebensgefährten und meinen
Geschwistern durfte nicht fehlen. Es ist jedes Jahr die schönste Feier, weil es einfach nur um
Familie ging. Wir trafen uns immer bei meinen Eltern und übernachteten dann auch dort,
damit wir auch die nächsten Weihnachtstage noch miteinander verbringen konnten. Doch
dieses Weihnachten musste ich mich ziemlich oft übergeben. Ich dachte schon ich sei
Todkrank. Aber ich war wieder schwanger. Meine Familie freute sich so und wir bekamen
noch eine kleine Prinzessin auf die Justin dann aufpassen konnte. Sie hieß Leyla und ist ein
weiteres Geschenk für unsere Familie gewesen. Justin und Leyla wurden ziemlich schnell
groß was einem am Anfang gar nicht so bewusst war. Justin war gerade 18 geworden und
Leyla war 16 als ich mein Leben schlagartig änderte. In meinem Job hatte ich manchmal
längere und kürzere Arbeitszeiten wo ich mich um meine Patienten kümmerte, ihnen bei ihren
Problemen half und versuchte ihnen wieder Lebensfreude zu geben, da ich wusste wie sich
solche Menschen fühlen weil es mir früher auch so ging. Ich lehrte Menschen sich zu
akzeptieren, denn jeder Mensch ist anders doch auf seine Weise wundervoll nur nicht jeder
kommt dann damit klar. Ich arbeitete einen Tag länger, da ich mit einer Patientin sehr lange
Gespräche hatte und ihr neuen Mut zusprechen konnte. Es war ein ganz normaler Tag wie
jeder andere, ich war gerade fertig und fuhr los, da ich bei dieser Patientin ein Hausbesuch
machte. Ich fuhr über die Autobahn als plötzlich blitz rasend schnell ein Fahrer falsch er hielt
einfach nicht an und ich konnte nicht ausweichen er fuhr einfach weiter und es kam zu einem
sehr schlimmen Unfall.. In diesem Augenblick dachte ich, ich würde sterben. Personen
standen vor mir, ich sah es noch genau doch ich konnte einfach nicht reden. Ich wurde dann
vom Krankenwagen abgeholt und mit Rettungsflieger in ein Krankenhaus gebracht. Ich
kannte mich in Krankenhäusern aus, da ich dort selbst einmal ausgeholfen habe. Ich war an
Geräten befestigt und wusste ganz genau das ich im Koma lag. Ich sah sie, doch sie sahen
mich nicht. Ich schrie immer und immer wieder ich bin doch hier und redete mit meiner
Familien und den Menschen die mir sonst am nahesten Standen. Mein Mann er saß Tag und
Nacht da und er meinte das wir das schaffen, das wir doch alles geschafft haben also auch das.
Es kamen so viele Menschen mit denen ich seit Ewigkeiten kein Wort mehr gesprochen hatte,
weil sie davon erfahren haben. Ich sah welche Menschen mich wirklich brauchten. Und jeden
Tag bei mir saßen und mir mit Tränengefüllten Augen Mut zu sprachen und mir gesagt haben
das sie mich brauchen und sie ohne mich nicht mehr können würden. Nach 3 Monaten gaben
die Ärzte die Hoffnung auf, aber es wurde darum gekämpft dass die Lebenserhaltenden
Maßnahmen nicht ausgeschaltet werden. An dem Tag als die Geräte ausgeschaltet werden
sollten bin ich urplötzlich aufgewacht ich habe meine ganze Kraft die ich bekommen hatte
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endlich genutzt. Meine Familie war überglücklich und von da an ließ mich mein Mann fast
gar nicht mehr aus den Augen. Nach einer Weile in der ich mich von meinem Unfall
ausgeruht habe, wollte ich wieder arbeiten gehen, denn die Arbeit lag mir sehr am Herzen.
Meine Patienten vermissten mich sehr und hatten solche Angst um mich und nun hatte ich
eine sehr krasse Geschichte zu erzählen. Mein weiteres Leben bis ich 50 war verlief relativ
ok. Es gibt noch ein paar Dinge über die ich noch nicht sprechen kann, doch vielleicht kann
ich das in 50 Jahren. Denn nicht nur mir sind schlimme Sachen zugestoßen..
Ich musste viele Wunden aus meinem Leben mit mir tragen die mich immer an alles erinnern,
doch ich habe schöne Erinnerungen die mich dann wieder zum Strahlen bringen, Ich kann
sagen ich habe es geschafft und werde es auch weiterhin. Ich werde es nie aufgeben und die
Menschen die bis jetzt zu mir gehalten haben behalte ich immer bei mir, denn sie haben mir in
all den Jahren gezeigt wie schön das Leben doch sein kann und was man selbst daraus
machen kann. Ich werde nie vergesse was alles schon für mich getan worden ist und welche
Menschen mir gesagt haben dass ich was besonderes bin und sie mich brauchen. Ich habe eins
nach all den Jahren gelernt und zwar mich zu akzeptieren und das verdanke ich nur meinen
Mitmenschen. Dieser Tag werde ich jetzt sehr genießen denn die Menschen die mir alles
bedeuten sind jetzt an meiner Seite und verbringen die nächsten Stunden mit mir, bis die
weiteren Gäste kommen. Auf das die nächsten Jahre wundervoll werden.
Oranienburg 2050 (I)
Morgen ist mein 50. Geburtstag. Wie die letzten Jahre feiere ich am nächsten Wochenende.
Ich habe die ganzen Gäste eingeladen die mir aus den vielen Jahren noch eingefallen sind.
Wenn ich mich recht entsinne waren es 47 Freunde/Bekannte die mir eingefallen sind. Um die
47 Leute unterzubringen musste ich den Saal von einem Hotel mieten, da ja noch die Kinder
und einige Verwandte der Gäste kommen. Ich bin schon gespannt wer so alles noch dazu
mitkommt. Mal sehen wer so alles noch dazu mitkommt. In einer Woche bin ich garantiert
schlauer.
Ich weiß noch als ich mich bei meiner heutigen Arbeit beworben habe, die Ausbildung hatte 5
Jahre gedauert, das war eine echt langweilige Zeit denn ich musste immer jemanden Fragen
bevor ich etwas Entscheiden oder machen durfte. Als ich mich das erste mal dort vorgestellt
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hatte, habe ich natürlich mein Abi-Zeugnis vergessen, also durfte ich noch mal zurück fahren
um es zu holen. Das war mit einer meiner peinlichsten Momente in meinem Leben.
2007 kam ich auf die Havelgrundschule in Oranienburg, dort habe ich 6 Jahre mir meine Zeit
vertrieben, das war eigentlich eine schöne Zeit wenig bis gar keine Hausaufgaben und
maximal bis 13 Uhr Unterricht und das auch nur in der der 5. und 6. Klasse.
Nach dem ersten Halbjahr der 6. Klasse habe ich mich auf das LHG beworben, ich sollte
eigentlich in die 7/5 kommen kam dann aber doch in die 7/4, ich muss sagen diese Änderung
bereue ich nicht. Mein Abitur habe ich mit 1,8 gemacht, ich hatte eigentlich mit einem
schlechteren Ergebnis gerechnet aber besser ist immer gut. Nach dem Abschluss habe ich ein
Auslandsjahr gemacht, ich glaube ich bin damals auf die Bahamas gefahren. Ich habe dort an
einem Surfkurs teilgenommen, nach einigen Wochen konnte ich ziemlich gut Surfen. Der
Lehrer erzählte mir, dass die Arbeitslosenquote auf der Insel relativ niedrig sei, im Gegensatz
zu Deutschland so gar sehr niedrig. Deswegen habe ich mich zu einem 6-wöchigen Praktikum
entschieden. Nach diesen 6 Wochen wusste ich eine ganze Menge über Surfen.
Nach diesem einem Jahr Praktikum bin ich dann wieder zurück nach Deutschland gegangen.
Nach einigen Wochen auf der Suche nach einer passenden Arbeit habe ich mich dann dort
beworben. Nach dem ich dann eine Woche gewartet habe auf eine Antwort ob ich genommen
werde oder nicht kam dann endlich der Brief. Ich war nun Ingenieur bei der Marine-Werft in
Rostock.
Nach meiner Ausbildung wurde ich erstmal einem ziemlich alten Herr zugewiesen, der mir in
einigen Aufgaben helfen sollte oder ich ihm zusehen um etwas zu lernen. Nach einigen
Monaten hatte ich dann endlich meine ersten Aufträge. Ich war ziemlich stolz das ich frei
nach meinen Vorstellungen handeln konnte und mir nur wenige Vorschriften gesetzt wurden.
Diese Arbeit machte ich einige Jahre lang bis es mir zu Langweilig wurde und ich dann die
Möglichkeit einer Umschulung war genommen hatte, ich lies mich jetzt als U-Boot-Kapitän
ausbilden, das fand ich sehr interessant denn jetzt fuhr ich auf Booten bei deren Planung ich
mit gemacht hatte. Nach einer weiteren 5-jährigen Ausbildung war ich fertig und bekam mein
erstes Kommando über mein „eigenes“ Boot, sicherlich gehörte es dem Staat aber als
Kommandant hatte ich das sagen an Bord.
Ich nahm an mehreren Manövern in der Ostsee und auch im Atlantik teil. Vor 2 Jahren dann
kam der Befehl an einer richtigen Mission teilzunehmen, der Unterschied war diesmal nur das
mit scharfen Waffen geschossen wurde und man wenn man abgeschossen wurde man nicht
gefunkt hat wurden zerstört und ist dann zurück in den Hafen gefahren, diesmal war es echt.
Die Aufgabe war es diesmal die Lufteinheiten zu unterstützen, ich konnte mir einige Zeitlang
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nicht vorstellen wie ein Unterseeboot ein Flugzeug unterstützen soll, aber als ich den
Einsatzbefehl gelesen hatte wurde es mir ziemlich schnell klar: Wir sollten in der Zeit in der
die Flugzeuge die Angriffe flogen die feindlichen Überseeverbände angreifen und im besten
Fall natürlich versenken, da gab es nur einen Haken es gab nur einen Verband der aber
dummerweise auch einen Flugzeugträger beinhaltete und dieser ja am besten Geschützt ist.
Diese Aufgabe hatten wir in einem Manöver schon mal gemacht aber es ging schief und wir
wurden simuliert abgeschossen, aber dieses Mal gab es kein simuliertes Abschießen.
Na ja, aber Mission war Mission und Manöver war Manöver. Wir sind dann 2 Wochen später
ausgelaufen mit Richtung Mittelmeer. Um es kurz zu machen fast alle sind zurückgekommen
bis auf zwei Jäger einer wurde abgeschossen und einer ist auf dem Festland Notgelandet und
könnte von den Rettungsteams nicht gefunden werden. Bei unserem U-Boot hielten sich die
Schäden in Grenzen, uns ist die Hauptlenzpumpe ausgefallen und wir hatten einen
Wassereinbruch im Maschinenraum. Alles Schäden die nicht der Rede wert sind bis auf die
Sache mit der Pumpe aber auf dem Rückweg mussten wir nicht tauchen also war das auch
kein Problem.
Danach gab es eigentlich keine großen Vorkommnisse mehr. Obwohl irgendwie schon, denn
vor ungefähr 2 Wochen stand ein Mann vor meiner Tür und begrüßte mich zu meinem
Entsetzen mit richtigem Namen und Rang. Und der Rang steht ja nicht auf dem Klingelschild!
Wie sich herausstellte war es der 2. Pilot, es war Jonas ein alter Klassenkamerad aus meiner
Schule. Ich hatte nicht gewusst, dass er der vermisste Pilot war, jedenfalls bat ich ihn herein
und wir hatten viel zu besprechen. Er erzählte mir das er es noch geschafft hatte mit dem
Fallschirm abzuspringen aber der Wind stand so schlecht das er abgetrieben wurde und dann
100 km weiter am Strand gelandet ist. Na ja, und wie er so ist hatte er so viel Glück das er in
ein Dorf kam wo er auch relativ freundlich aufgenommen wurde, und zwar von einer netten
Dame die später seine Frau werden sollte. Tja das war eben typisch Jonas, aber er musste
immerhin Gina (seine Freundin davor) erklären das er sie nicht mehr liebt und sie jetzt
ausgetauscht hat, aber auch das wurde ihm erspart denn Niels war schneller und Gina war
jetzt seine neue Liebe. Das war eigentlich nicht verwunderlich denn beide Piloten wurden ja
nach einiger Zeit für tot erklärt.
Aber er hatte ja jetzt seine neue Frau und von daher hatte er mal wieder verdammt viel Glück.
Wir hatten uns diesen Abend noch lange unterhalten, wenn ich mich recht entsinne bis halb 3
morgens. Ich hatte ihn dann noch zum Schluss zu morgen eingeladen, jetzt bin ich ehrlich
gesagt gespannt ob er seine Frau mit bringt oder nicht, aber ich vermute mal eher nicht denn
sie kennt uns ja gar nicht und wir sie auch nicht.
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Mal gucken wie es morgen wird, aber ich freue mich schon drauf. Heute muss ich noch einen
Bericht schreiben den ich auf Arbeit nicht geschafft habe und dann werde ich schon mal ins
Bett gehen denn morgen werde ich dazu garantier nicht kommen.
Hallo,
ich bin Sophia und bin 50 Jahre alt. Meine Vergangenheit war sehr aufregend und spektakulär
und genau deshalb, erzähle ich auch etwas darüber. Ich bin in Oranienburg geboren und
aufgewachsen, habe die Grundschule gut überstanden und bin 2013 auf das Louise-HenrietteGymnasium gegangen. Das Gymnasium war nicht immer leicht für mich aber meine Freunde
und Familie waren immer bei mir. In der 9. Klasse haben wir uns mit unserer Zukunft
beschäftigt und mit dem Beruf, welchen wir mal erlernen möchten. Dieser Unterricht hat mich
auf meinem Leben sehr unterstützt und beraten. Wir haben viele Berufe kennen gelernt und
Einblicke davon bekommen. Bevor wir darüber sprachen, wollte ich Grundschullehrerin
werden. Nachdem Vorstellen der Berufe habe, ich mich für andere Berufe interessiert und
mich mehr über verschiedene Sachen erkundigt. Letztendlich, wollte ich bis zu meinem
Abitur Kindergärtnerin werde, doch dann habe ich beschlossen Sport zu studieren. Ich liebte
und liebe es immer noch Sport zumachen und finde es toll mit kleinen Kindern zuarbeiten.
Mein Wunsch war also in eine Sportkita zugehen und dort mit Spaß mein Geld zu verdienen.
Also machte ich mein Abitur mit 2,1 fertig. Aber als ich fertig mit der Schule war, habe ich
mich dazu entschieden ein freies soziales Jahr in einer Kita zu machen.
Nach diesem Jahr, ich hatte mich an verschiedenen Universitäten beworben und es waren
wirklich sehr viele. Mein Problem war aber, dass ich zunächst von keiner angenommen
wurde. Ich hatte sehr viel Angst, dass ich mir etwas anderes suchen muss. Aber nach einem
halben Jahr, wurde ich dann doch in Potsdam angenommen. Am ersten Tag an der Uni, lernte
ich Robin kennen, einen sehr lieben Jungen. Wir sind uns durch Zufall begegnet. Ich hatte
gerade das Gelände betreten und er rannte mir ungewollt und aus versehen in die Arme, weil
er mich nicht gesehen hatte. Im ersten Moment guckten wir uns bloß tief in die Augen, bis er
sich dann entschuldigte und wie in einem Film nach meiner Nummer fragte, um sich noch
mal mit einem Kaffee zu entschuldigen. Wir trafen uns und verstanden uns von Anfang an
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super. Wir redeten und er erzählte mir, dass es schon das 3. Semester bei ihm war. Wir
tauschten unsere Interessen aus und verabredeten uns noch einmal. Wir trafen uns noch ein
paar Mal mehr, bis wir zusammen kamen und es war wundervoll. Was besonders an unserer
Beziehung war, war die Tatsache, dass wir uns nicht jeden Tag gesehen haben und manchmal
auch nur zweimal in der Woche obwohl wir auf der gleichen Uni war. Aber das war nicht
schlimm, denn umso größer war die Freude uns wieder zusehen. Mein Leben war perfekt mit
ihm und ich konnte mir mein ganzes Leben mit ihm verstellen.
So, ich studierte nun 3 Jahre an der Uni und war erfolgreich und hatte alles bestanden.
Nachdem ich mit der Uni fertig war, kümmerte ich mich um einen Arbeitsplatz und ich hatte
auch sehr schnell einen bekommen. Und zwar in Hamburg. Ich hatte noch einige Wochen Zeit
bis ich anfangen musste. Als ich wieder zu Hause war, kümmerte ich mich erst einmal um
eine Wohnung und das war sehr schwer, weil alle Wohnungen in Hamburg oder in der
Umgebung sehr teuer waren. Ich saß den einen Tag zu Hause und suchte nach einer Wohnung
als plötzlich Robin anrief. Da Robin auch in Hamburg eine Arbeit fand und dann auch noch in
der Nähe meiner Arbeit, sagte er mir, er habe eine Wohnung für uns beide gefunden. Ich weiß
noch ganz genau, wie sehr ich mich darüber gefreut hatte. Alles schien so perfekt und das war
es am Anfang auch. Wir zogen nach Hamburg und hatten noch genügend Zeit bis wir
Arbeiten gehen mussten. Wir hatten es immer so gemacht, dass wir uns jeden Morgen
abwechselten mit Brötchen holen. Und dann war es soweit, einer der schlimmsten Tage in
meinem Leben. Robin wollte Brötchen holen und in der Zeit, in der er weg war, deckte ich
schon einmal den Tisch, nur er war sehr lange weg. Ich machte mir schon leicht sorgen. Ich
weiß noch alles als wäre es erst gestern gewesen. Ein Anruf erreichte mich und ich rannte
zum Telefon und das Krankenhaus rief an. Sie sagten mir Robin sei von einem Auto schlimm
angefahren worden. Meine Knie zitterten, ich fing an zu weinen und setzte mich hin. Die Frau
am Telefon sagte mir, er sei in Lebensgefahr und liege im Koma. Ich legte auf und fuhr so
schnell es ging zu ihm. Diesen Anblick als ich ihn im Krankenhaus sah, werde ich nie
vergessen. Sein Gesicht war voller Schrammen und überall an seinem Körper waren
Schläuche und das Schlimmste war, ich konnte nichts machen um zu helfen. Es vergingen
einige Wochen und sein Zustand verbesserte sich nicht. Die Ärzte rieten mir seine Geräte
abstellen zulassen aber es gab eine Sache die ich von Robin gelernt hatte und zwar nie die
Hoffnung aufzugeben. Ich ließ die Geräte und alles weiterlaufen, weil ich nicht aufhören
wollte an ihn zu glauben. Langsam kam der Zeitpunkt, an dem ich mit der Arbeit anfangen
musste, doch bevor ich das tat musste ist mich um Robin seinen Arbeitsplatz kümmern, dass
wenn er wieder Fit ist, mit seiner Arbeit anfangen kann, weil ich weiß, dass er es so wollte.
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Ich ging nun zu meiner Arbeit in die Sportkita, in der Hoffnung, dass kein Anruf kommt. Ich
musste 5 Tage in der Woche und 9 Stunden am Tag arbeiten. Es machte solch ein Spaß und es
lenkte mich ein wenig von dem Stress zu Hause ab.
Ich musste jeden morgen um 5:30 Uhr aufstehen, da meine Arbeit um 6:45 Uhr anfing. Ich
fuhr von unserer Wohnung mit meinem Auto durch die Stadt zur Kita. Als ich ankam, zog ich
mir meine Jacke aus und packte sie in meinen Schrank. Ich machte mir einen Tee und
frühstückte erst einmal mit den Kindern die schon da waren. Sie waren süß wie sie ihre
Milchschnitten immer gegessen hatten. Ich räumte das Geschirr weg und setzte mich wieder
zu den kleinen. Montags war der Tag an dem wir immer einen Morgenspaziergang machten.
Es war schön zusehen wie die Kleinen solch einen Spaß am Laufen hatten und das zauberte
mir auch immer ein Lächeln ins Gesicht. Als wir zurück vom Spaziergang waren, gab es
Mittagessen und jedes Kind trug ein kleines Lätzchen damit sie sich nicht voll kleckerten. Die
meisten bekamen es erstaunlicherweise schon gut hin sich den Latz mit dem Druckknopf
zuzumachen. Nach dem Essen kam dann der Mittagsschlaf beidem man am liebsten mit
machen wollte aber das war auch die Zeit wo ich meistens meine Pause hatte, wenn ich nicht
gerade die Schlafwache hatte. Es war ganz angenehm mal eine Stunde kein Gekreische im
Ohr zuhaben. Als der Mittagsschlaf vorbei war, räumte ich die Matten weg und zog den
Kindern ihre Sportsachen an, denn jetzt ging es in den Sportraum. Dort machten wir für 1 ½
Stunden Sport. Sie konnten Seil springen, klettern, rennen und sich austoben. Mit den
kleineren machten wir eine Art Kraftsport um deren Muskulatur schon ein wenig zu stärken
und wir übten laufen mit ihnen. Dann zum Nachmittag hin kamen die meisten Eltern um ihre
Kinder abzuholen. Ich hatte nun auch um 15:30 Uhr Feierabend und gleich danach für Ich
wieder ins Krankenhaus zu Robin. Ich blieb einige Stunden bei ihm und erzählte ihm immer
wieder von meinem Tag. Um 18 Uhr fuhr ich nun nach Hause um mir was zu Essen
zumachen und mich auch ein bisschen auszuruhen. Um 21 Uhr war mein Tag dann auch
schon vorbei. Dienstags lief alles so ab wie am Montag, weil wir keinen anderen Plan hatten.
Am Mittwoch machten wir mit den Kindern einen Morgenkreis mit Sportübungen natürlich.
Danach wieder das übliche Programm nur das Mittwochs in der Halle immer Balltag war, so
dass die Kinder sich mit vielen Arten von Bällen beschäftigen konnten. Wie jeden Tag bin ich
nach der Arbeit wieder zu Robin ins Krankenhaus gefahren. Donnerstags war der Tag der
Pferde, das heißt, wir sind immer Donnerstags auf einen kleinen Pferdehof gegangen damit
sich dort die Kinder austoben durfte und die Tiere kennen lernen konnten. Um 13 Uhr ging es
dann wieder in die Kita zurück wo man nur noch ein paar Bücher vorgelesen hat und sich die
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Kleinen auch ein bisschen entspannen konnten. Freitags musste ich immer erst 2 Stunden
später anfangen. Und so bin ich Freitag früh immer zu Robin und hab neben ihm gefrühstückt
und ihm vieles erzählt. Danach ging es wieder in die Kita, freitags war immer Filmtag, also
brachte ein Kind seinen Lieblingsfilm mit. Diesen schauten wir vor dem Mittagsschlaf.
Manchmal waren die Filme echt schön aber einige waren auch sehr verstörend. Nachdem
Film schliefen die Kinder dann immer und ich hatte wieder meine Pause. Danach spielten wir
noch draußen Spiele und zwar solang bis alle Kinder abgeholt wurden. Als alle weg waren
räumten wir die Kita auf. Auch am Abend fuhr ich wieder zu Robin ins Krankenhaus.
Genauso verliefen also auch alle anderen Tage im meinem Arbeitsleben ab. Die Zeit verging
weiter und weiter und mein 24. Geburtstag stand an. Ich beschloss zu meinen Eltern nach
Oranienburg, meiner Heimatstadt, zufahren. Ich fuhr also an meinem Geburtstag zu meinen
Eltern und wir tranken Kaffee und aßen Kuchen. Und auf einmal, erreichte mich ein Anruf
aus dem Krankenhaus. Mir schossen sofort Tränen in die Augen und ich erstarrte förmlich,
weil ich solch eine Angst vor dem ran gehen hatte. Ich weiß noch genau, wie mich meine
Mutter anschrie, dass ich ran gehen solle. Ich nahm mein Handy in die Hand und ging ran.
Die Krankenschwester die mich anrief klang fröhlich und es nahm mir schon ein wenig meine
Angst. Sie sagte mir, dass Robin aus dem Koma erwacht ist und diese Worte werde ich nie in
meinem Leben vergessen. Es war das schönste Geschenk was man mir hätte machen können.
Ich brach vor lauter Freude zusammen. Ich wischte mir die Augen aus dem Gesicht und fuhr
mit meinen Eltern wieder nach Hamburg ins Krankenhaus. Als wir ankamen lächelte er mich
an. Ich gab meinen Eltern meinen Hausschlüssel, dass sie schon mal nach Hause fahren
konnten. Ich blieb noch bis Mitternacht bei ihm in seinen Armen. Er fragte mich was passiert
sei und wie lange er im Koma lag und letztendlich waren es 11 Monate. Wie durch einen
Zufall wachte er an meinem Geburtstag wieder auf. Ein paar Tage später konnte er wieder
nach Hause und er wusste was ich alles für ihn getan habe. Ich nahm mir erst einmal ein paar
Tage frei um mich um ihn zu kümmern. Ich wusste, dass er stark ist um alles zu schaffen und
er wollte, dass ich wieder Arbeiten gehe. Nach einigen Monaten ging es ihm wieder so gut,
dass er Arbeiten gehen konnte. Es lief also wieder alles perfekt. Nach einigen Jahren
beschlossen wir einen unserer größten Träume zu erfüllen. Wir wollten uns ein Haus bauen.
Wir machten uns also auf die Suche nach einem großen Grundstück. Doch wir blieben erst
einmal erfolglos. Wir beschlossen nach ein paar Monaten in den Sommerurlaub zu fliegen.
Wir flogen im Sommer also nach Spanien für 2 Wochen und das war der schönste Urlaub den
ich je hatte. Am vorletzten Abend liefen wir in eine Bucht wo ein kleiner Tisch mit essen
drauf war und drum herum Rosen lagen. Es war wunderschön aber ich hatte nichts geahnt.
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Als wir wieder gehen wollten, fiel er auf die Knie und machte mir einen Antrag. Er sagte mir
wie sehr er mich liebte und wie froh er war mich zu haben und als ob das nicht genug wäre,
gab er mir einen Zettel auf dem unser Grundstück drauf war. Er hatte also das perfekte
Grundstück gefunden und wir waren überglücklich. Ein Jahr verging und wir planten alles für
unsere Hochzeit. 2 Monate später war es dann soweit, ich trug ein wunderschönes langes
Kleid und mein Vater führte mich zum Altar zu Robin der einen wunderschönen Anzug
anhatte. Es war mit einer der wundervollsten Tage im meinem ganzen Leben. Als einige
Wochen vergingen und wir fingen an unserem Haus zubauen. Robin kümmerte sich um das
Haus und ich um unseren Garten. Wir hatten einen schönen Baum worum ich eine Holzbank
aufbaute. Wir fingen an mit dem Bau vom Haus und unserer Terrasse. Nach einem halben
Jahr waren wir mit allem fertig, innen wie außen. Wir zogen ein und alles war super. Nach
einiger Zeit schafften wir uns einen Hund und einen Katze an. Und das war nicht das einzige
was im Anmarsch war, denn wir erwarteten 2 Kinder. Und wie wir uns es gewünscht hatten,
sogar einen Jungen und ein Mädchen. Die Zeit verging und erst kurz vor der Geburt machten
wir uns Gedanken über die Namen. Wir hatten viele Ideen und zwei Favoriten aber erst als sie
auf der Welt waren bekamen sie ihre Namen. Unser kleines Mädchen nannten wir Emma und
unseren kleinen Jungen Ben. Unser Leben war perfekt und viele Jahre vergingen. Meine
Eltern wurden natürlich auch älter und leider ging es ihnen auch nicht mehr so super. Ich
beschloss also meine Eltern für eine Woche mit Kindern und Mann zu besuchen. Wir fuhren
also nach Oranienburg und es war mal wieder sehr schön in meine alte Heimatstadt zu fahren.
Wir gingen also alle zusammen durch die Stadt und wir kamen an der MBS Arena vorbei.
Unsere schöne Halle hatte sich zu einem kleinen Stadion entwickelt da unsere erste
Männermannschaft für 2 Jahre in die erste Handballbundesliga aufstieg. Da ich früher viele
Jahre Handball gespielt habe, fand ich es sehr interessant zusehen was sich über die Jahre
verändert hat. Wir gingen dann also weiter durch Oranienburg und kamen am Schloss vorbei.
Wir gingen damals noch in den Schlossgarten und es hatte sich auch dort einiges verändert.
Ich wurden mehr Spielmöglichkeiten für Kinder gebaut und es wurden kleine Kaffees
verstreut über das ganze Gelände eröffnet. Nach einigen Tagen fuhren wir wieder nach Hause.
Meine Kinder waren nun schon so alt das sie auszogen. Emma zog nach Bremen und Ben
nach Berlin. Weitere Jahre vergingen in denen wir uns irgendwie immer wieder trafen zum
Grillen oder der gleichen. Nun stand mein 50. Geburtstag an und wir beschlossen alle
zusammen zu feiern. Meine Eltern, die Eltern von Robin und mit unseren Kindern. Wir aßen
also alle gemeinsam zusammen und ich beschloss nun eine kleine Geschichte bis zu diesem
Zeitpunkt zuschreiben. Und jetzt sind wir hier. Vielen Dank an meine Eltern, Robins Eltern
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und an meine Kinder, die mir hierbei geholfen haben. Ich denke wir werden jetzt noch weiter
den Abend zusammen verbringen. Auf Wiedersehen.
Das Tagebuch des Herzens
Fantasie, Gedanken, Ruhe, Zeit. Fantasie ist eine der besten Eigenschaften eines Menschen,
ohne die man rein gar nicht leben könnte. Fantasie. Ohne sie, würde man in dieser
ahnungslosen, von Narren besessenen Welt untergehen. Dennoch kann diese schöne Gabe
auch der beste Feind eines Menschen sein. Der Unterschied der realen Welt und der fiktiven
Welt ist nicht für alle sichtbar, manchmal einfach nur verwirrend. Gedanken hat man jeden
Tag im Leben, zu jeder Stunde, jeder Sekunde. Ohne sie, würde das alles nicht existieren,
man würde verloren sein in dieser großen Welt. Ruhe. Diesen Aspekt im Leben hat nicht
jeder. Doch ohne Ruhe im Leben, kann man sich auf die wesentlichen Dinge nicht einmal
ansatzweise konzentrieren.
Die Zeit bestimmt alles auf der Welt. Ohne Zeit, gibt es kein Leben, keine Fantasie, keine
Gedanken, keine Ruhe. Es hängt alles auf der Welt miteinander zusammen, ohne, dass wir es
manchmal bemerken. Alles scheint so selbstverständlich, so normal zu sein, doch das ist es
nicht. Die wichtigen Dinge im Leben lernt man erst zu schätzen, wenn man schon einmal
ganz unten war, wenn man ohne Zeit gelebt hatte, keine Fantasie hatte, seine Gedanken, die
sich oft um solche Dinge wie den Tod drehten, nicht im Griff hatte und ständig, immer und
überall, von einer einzigen Ruhe empfangen wurde, allein war. So viele Menschen schätzen
die Dinge nicht, die sie haben, jammern immer nur herum, dass es ihnen besser gehen soll.
Gedankenverloren starrte ich auf meinen linken Arm, welcher von Narben gezeichnet war.
Zwar waren sie schon verblasst, schließlich gab es sie schon eine Weile, doch man sah sie
immer noch. Sie würden nie mehr weggehen, dem war ich mir schon damals, als ich
angefangen, habe sie mir zuzufügen.
Der Schmerz, wenn die Klinge ganz langsam über meine Haut fuhr. Das warme Blut, das
langsam daran herunter lief. Das Rot, welches meinen Arm schmückte. Dieses Gefühl würde
ich nie mehr in meinem Leben vergessen. Vergessen. Wenn man etwas vergisst, stirbt es.
Menschen, die gestorben sind, leben trotzdem in unserem Herzen oder in unseren Köpfen
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weiter. Wenn wir diese Menschen aber vergessen, stirbt er wirklich, ohne Worte, ohne
Gedanken, einfach so. Man sollte die Dinge, egal ob sie gut oder schlecht sind, nicht
vergessen, sondern sich immer daran erinnern, egal wie schmerzhaft sie einem doch
vorkommen. Damit weiß man, dass man lebt. Leben ist eines der besten, aber auch
schmerzhaftesten Dinge der Welt und trotzdem sollte man versuchen, das Gute darin zu
sehen, auch wenn es meist schwer sein mag und man ganz am Boden liegt. Fehler sind
menschlich, dies sollte sich jeder, aber auch wirklich jeder vor Augen halten, man sollte sich
nicht vor Fehlern fürchten. Wenn man am Boden liegt, sollte man einfach aufstehen und
weiterkämpfen. Kämpfen, damit man später selbst von sich sagen kann, dass man es geschafft
hat, auch ohne die Hilfe anderer. Schmerzen sind vergänglich. Sie mögen zwar vergänglich
sein, doch trotzdem kehren sie immer und immer wieder in ein Leben zurück. Manche sind
schlimmer als andere, doch trotzdem waren und bleiben es Schmerzen. Diese Schmerzen
helfen einem, mit dem Leben klarzukommen, immer weiterzuleben, weil man weiß, dass es
auch schöne Seiten am Leben gibt, auch wenn sie nicht immer klar sind, sondern eher
verblassen, genau wie Narben.
„Hör auf nachzudenken, sondern komm wieder zu uns!“ Eine warme, sanfte Stimme riss mich
somit aus meinen Gedanken, was vielleicht besser so war. Schon damals war ich viel zu sehr
in Gedanken versunken, um überhaupt etwas von meiner Umwelt mitzukriegen. Diese
Eigenschaft wird mir wohl immer bestehen bleiben, genau wie die Narben. Lachend schüttelte
ich meinen Kopf und schaute meine Kinder wieder an, die genau gegenüber von mir saßen.
Meine Tochter hatte mich angesprochen und so aus meinen, eigentlich nicht erwünschten
Gedanken, gerissen. „Du denkst daran, auf dem Dachboden nach meiner Kette zu suchen,
ja?“, fragte die Jüngste. Ich nickte nur, zum Sprechen war meine Kehle zu trocken, wie
immer, wenn ich diese Gedanken hatte.
„Danke, dass wir heute zu dir kommen konnten, auch wenn du eigentlich deine Ruhe haben
wolltest.“ Damit verabschiedeten sie sich und gingen. Nun war ich wieder allein. Allein mit
meinen Gedanken, meiner Fantasie und die Zeit raste, die unendliche Ruhe kehrte zurück. Um
diese Ruhe zu vertreiben, versuchte ich erst einmal auf andere Gedanken zu kommen und
machte das, worum mich meine Tochter, Aurelia, gebeten hatte. Die Kette, die sie
wiederhaben wollte, hatte ich ihr zu ihrem fünfzehnten Geburtstag geschenkt, es war die Kette
gewesen, die ich früher auch ständig getragen hatte.
Auf unserem Dachboden lag jede Menge Staub herum, schließlich waren wir schon eine
Ewigkeit nicht mehr hier oben gewesen. Das letzte Mal war es, als wir nach Kartons gesucht
hatten, um alle Sachen, die Aurelia für ihren Umzug brauchte, darin verpacken zu können.
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Dabei hatte sie dummerweise die Kette verloren, eine schwarze Lederkette mit einem weißen,
kleinen Vogel, das Symbol für Freiheit. Jeder Mensch wünschte sich doch Freiheit, doch
waren die Auffassungen davon so unterschiedlich wie Tag und Nacht, wie hell und dunkel,
wie schwarz und weiß. Für Manche war Freiheit nur ein Synonym für Tod. Andere wiederum
empfanden Freiheit so, dass man alles machen konnte, was man wollte, seine eigenen
Entscheidungen treffen konnte, bestimmen konnte wie man war und sich veränderte, wenn
man der Meinung war, es wäre an der Zeit endlich mal etwas Abstand von allem zu
bekommen, einen Weg in eine neue, unabhängige Zeit zu starten, einfach frei zu sein. Zu
dieser Kategorie Mensch gehörte dann wohl ich. Es war mir nicht egal, was andere über mich
sagten, schließlich war es keinem so wirklich egal, doch ich scherte mich auch nicht um die
positive Meinung andere, war nicht so süchtig danach, wie andere Menschen, die ich schon
sehr früh in meinem Leben kennen gelernt hatte.
Die Kette hatte ich sehr schnell gefunden, schließlich gab es nicht viele Möglichkeiten hier,
wo sie hätte sein könnten, doch gerade als ich den Karton, in welchem sie sich befunden hatte,
wieder schließen wollte, wurde meine Aufmerksamkeit auf das gelenkt, was sich eigentlich in
der Kiste befand. Dort drinnen lagen, ordentlich aneinander gereiht, viele kleinere, dafür aber
dicke Bücher, die ich schon fast vergessen hatte. Früher, ganz zu Beginn, als ich das erste von
ihnen gerade bekommen hatte, war es mein einziger Halt gewesen. Damals konnte ich keinem
Menschen vertrauen, sah die Welt einfach anders, als alle anderen in meinem Alter und war
so die ganze Zeit allein. Das letzte Buch der Reihe zog ich hinaus, wischte den Staub ab und
schlug es auf, um die letzte Seite anzublicken. Dies war der letzte Eintrag in meinem letzten
Tagebuch gewesen. Es war die Zeit, als ich endlich wieder in die richtige Welt gefunden
hatte. Die endlose Ruhe gab es nicht mehr, meine Fantasie war grenzenlos, ich hatte alle Zeit
dieser Welt, war ungezwungen, konnte so leben, wie ich wollte.
'Dear Diary Nummer 8,
Gott, dass Ganze ist schon so lange her, daher wird dies auch mein letzter Eintrag sein.
Vielleicht ist es ja nicht für immer, doch im Moment ist alles in Ordnung und ich brauche
auch keine Ablenkung mehr von alledem, was in der Welt da draußen so lauert. Ich sitze hier
gerade auf meinem Bett, zurückdenkend an das alles, was damals passiert war, als ich dachte,
die Welt würde sowieso irgendwann untergehen. Dies war aber nicht so, weil die Sonne
irgendwann explodierte oder ein merkwürdiger Meteorit die Erde sprengte, nein, meine
Auffassung damals war, dass die Menschen sich gegenseitig zerstören würden. Manche
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Menschen würden Selbstmord begehen, einfach weil sie keinen anderen Ausweg mehr fanden,
von der ständigen Schikane in der Schule. Andere würden in diesem endlosen Krieg
untergehen, der schon so lange in unserer Welt herrschte. Selbst in den Ländern, in denen das
Ausmaß des Krieges nicht so zu spüren war, würde man es früher oder später spüren. Dann
waren da noch die Leute, die sich selbst mit ihren Gedanken in den Wahnsinn trieben und
irgendwann draufgehen würden. Andererseits würden auch Leute von diesen geisteskranken
Leuten mit in den Tod gerissen werden, wie bei Terroranschlägen oder Amokläufern.
Schlussendlich gab es noch die Menschen, die eines natürlichen Todes starben. Das waren
zwar nicht mehr so viele, weil die meisten ja schon tot waren, aber immerhin wären das die
Leute, die einigermaßen friedlich sterben würden, nachdem sie ein schmerzerfülltes Leben
hatten.
Vielleicht wird es irgendwann so kommen, vielleicht auch nicht, aber ich teile diese
Auffassung von mir selbst damals nicht mehr so sehr wie sonst. Ich habe mit der Zeit gelernt,
dass die Menschen auch ganz in Ordnung sein können, wenn sie denn wollten, so habe ich im
Moment auch viel mit solchen zu tun. Meine Arbeit als Krankenschwester läuft mehr als gut.
Endlich habe ich die Möglichkeit anderen Menschen zu helfen, ihr Leid zu lindern, den
kleinen Kindern ein Lächeln in ihr Gesicht zu zaubern und ihnen selbst in den schweren
Stunden zur Seite zu stehen. Irgendwann möchte ich auch mal zwei Kinder haben. Meine
kleine Prinzessin soll später ihren großen Beschützer an ihrer Seite haben, Ich weiß, das
klingt alles total kitschig und das ist es vielleicht auch, doch ich weiß wie es ist, ganz ohne
Hilfe klarzukommen, immer allein zu sein und sich in dieser Welt allein zurechtzufinden, ganz
ohne fremde Hilfe anderer.
Man sagte mir erst gestern, dass sie mich wirklich nur im Notfall entlassen würden, weil ich
meinen Job so gut mache, ist das nicht toll? Die Arbeitslosenrate hier ist ja schon etwas, auch
wenn sie immer mehr zurückgegangen ist, doch ich möchte für meine Kinder später dar sein
und ihnen auch etwas bieten können. Das schaffe ich natürlich nur, wenn ich nicht in die
Arbeitslosigkeit falle, obwohl es ja so etwas wie Kindergeld und Arbeitslosengeld gibt.
Trotzdem möchte ich nicht, dass meine Kinder, wenn sie in der Schule oder im Kindergarten
gefragt werden, sagen müssen, dass ihre Mutter nicht arbeitet, sondern immer nur zuhause
sitzt. Ich möchte mich nicht nur ausruhen, während andere arbeiten gehen, also hoffe ich
wirklich, dass nichts Dramatisches passiert, damit ich diesen Job, den ich über alles liebe,
nicht verlieren muss.
Jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben, aber das ist ja wohl mehr als passend, wenn
unser Abschied so zu Ende geht oder? Vielen Dank, dass du für mich all diese Zeit da warst,
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als ich keinen Halt mehr hatte und schon fast mein Leben aufgegeben hätte. Vielen Dank,
dass du ein Freund für mich warst, als ich allein war. Vielen Dank, dass ich dir alles sagen
konnte, als ich niemandem hatte, dem ich vertrauen konnte. Vielen Dank für alles.
~ Lia'
Ich musste lächeln, als ich den Eintrag las, den ich vor fast fünfundzwanzig Jahren
geschrieben hatte. Damals war ich wirklich so stolz auf mich gewesen, weil ich als
Kinderkrankenschwester endlich von meinen Kollegen akzeptiert worden war und alles in
meinem Leben wie am Schnürchen lief. Klar, die Gedanken an die Zeit, in der ich mich fast
verloren hatte, waren immer noch da gewesen, doch sie waren in eine weite Ferne gerückt,
dass ich wirklich nur an sie dachte, wenn ich es auch unbedingt wollte, nur um mir vor Augen
zu halten, was ich in meinem Leben so geschafft hatte, was ich durchgemacht hatte, nur um
hier zu stehen und mir selbst sagen zu können, dass ich es geschafft habe. Ich tat es aber auch,
um nicht zu gierig nach Allem zu werden, so wie es einige Menschen taten. Niemals wollte
ich so enden, dass ich mich über Alles und Jeden beschwerte, obwohl mein Leben doch recht
gut verlief. Solche Menschen hasste ich und das würde auch immer so bleiben, denn diese
Menschen haben keine Ahnung davon, wie es ist, ganz unten zu sein, allein, in einer Art Hölle
des Lebens. Doch würde ich ihnen nie wünschen, dass sie es erleben, denn das ist wahrlich
nicht sonderlich schön. Für diese Menschen, und so sehr ich Menschen auch sonst schätzte,
wäre das das Ende der Welt, in dem Moment würden sie denken, die Welt wäre eine Scheibe,
es gäbe keine Erdanziehung, es gäbe nur Hass und Verachtung auf der Welt. Diese Menschen
hätten sich nicht mehr unter Kontrolle und dies konnte und würde ich nicht ertragen wollen.
Deren ständiges Gejammer, deren ach so große Qualen, ihr großes Leid, ihren Tod.
Natürlich hatte ich danach nicht aufgehört zu schreiben, dessen wäre ich, mit allerhöchster
Wahrscheinlichkeit, nicht fähig gewesen, doch dies war nur die erste Reihe meiner
Tagebüchersammlung. Die ersten fünfundzwanzig Jahre waren die erste Reihe, die zweite
Reihe lag immer noch unten in meinem Schlafzimmer. Da mein Mann gerade auf einer
Geschäftsreise war, hatte ich auch alle Zeit der Welt, um mir die Tagebücher in Ruhe
durchzulesen. Also nahm ich die ganze Kiste und schleppte sie, soweit es mit gelang, in das
Schlafzimmer und stellte sie zu den anderen Büchern. Es waren viele, das war klar, war es
doch mein gesamtes Leben, welches ich dort aufgelistet hatte.
Mein Mann hatte eigentlich darauf bestanden, die Reise abzusagen, da es heute mein
fünfzigster Geburtstag war, doch ich hasste Geburtstage, dies war schon immer so gewesen
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und würde höchstwahrscheinlich immer so bleiben. Ich verstand diesen Aufwand deswegen
überhaupt nicht, damals nicht und heute nicht. Was war denn so toll daran ein Jahr älter zu
werden? War es die Tatsache, dass man Geschenke bekam? Die Tatsache, dass alle einmal im
Jahr so tun, als würden sie sich für dich interessieren? Damals verstand ich es sogar noch
weniger als heute, und das musste schon etwas heißen. Leicht musste ich schmunzeln, als ich
an den ersten Tagebucheintrag meines Lebens erinnert wurde. Genau darum ging es. Es war
aber auch mein zehnter Geburtstag gewesen, an dem das alles angefangen hatte, an dem das
Alles seinen Lauf nahm, sodass ich nie wieder aufhören konnte, zu schreiben.
Ich packte das erste Buch der ersten Sammlung und strich sachte über den Einband, als wäre
es etwas sehr wertvolles. Die Wahrheit war, für mich waren diese Bücher ein Schatz, welchen
ich nie wieder hergeben würde, auch, wenn ich die ersten schon fast vergessen hatte. Ein
wenig melancholisch schlug ich also die erste Seite auf, was mir schon fast ein paar Tränen in
die Augen trieb.
'Dear Diary,
heute ist mein zehnter Geburtstag und ich habe das Gefühl, als wäre er zum ersten Mal in
meinem noch so jungen Leben, zu etwas gut. Nun sitze ich hier in meinem Zimmer, allein, und
schreibe den ganzen Müll, den ich so in meinem Kopf produziere auf. Also, die erste Frage,
die ich dir nun hiermit stelle lautet: Warum freuen sich fast alle Menschen auf ihren
Geburtstag? Das ist etwas, was ich nicht in meinen Kopf kriege. Ist es vielleicht so, weil sie
sich dort alle besonders fühlen, da es ihr Tag ist? Ist es, weil sie doch so sehnsüchtig darauf
warten, dass sie etwas geschenkt bekommen, was sie sich doch so sehr wünschen? Sind sie
alle Masochisten, weil sie die Enttäuschung und den Schmerz lieben, den die empfinden, weil
sie nie wirklich das kriegen, was sie brauchen oder was sie wollen? Lieben sie die ganze
Aufmerksamkeit, die man an diesem Tag kriegt? Ist es vielleicht auch nur einfach die
Tatsache, dass die Leute um sie herum diesen einen Tag so tun, als würden sie einen nicht
verabscheuen? Vielleicht ist es ja auch das Gefühl, für einen Tag kein Niemand zu sein. So
viele Frage und alle drehen sie sich um eine, für mich, sinnlose andere Frage.
Wahrscheinlich werde ich nie verstehen können, was diese Leute empfinden, doch das ist mir
auch egal. Für mich steht mittlerweile fest, dass dieser Tag genauso ist, wie alle anderen.
Vielleicht ändert ihn ja die Tatsache ein klein wenig, dass dir alle vorheucheln, dass du etwas
besonderes bist und alle sagen, du sollst so bleiben wie du bist, auch wenn sie das gar nicht
so meinen. In diesem Moment glauben die Leute ihnen, weil sie blind sind. Sie sind blind, weil
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sie voller Naivität stecken. Sie stecken voller Naivität, weil sie nichts anderes gewohnt sind.
Doch sie sind nichts anderes gewohnt, weil sie es so vorgelebt bekommen und die Leute es
auch so vorgelebt bekommen. Eigentlich ist alles eine Kette endloser Ereignisse, die sich
immer und immer wieder wiederholen. Heute jedoch habe ich zum ersten Mal das Gefühl, als
würde ich sie wenigstens ein kleines bisschen verstehen. Ich habe einen Freund geschenkt
bekommen. Wahrscheinlich kann ich dir allein alles anvertrauen, schließlich habe ich keine
Freunde oder sonst jemanden, mit dem ich sprechen könnte. Wie du vielleicht schon gemerkt
hast, ist meine Denkweise ein bisschen anders und unterscheidet sich drastisch von denen der
anderen Kinder in meinem Alter, doch das macht mir nichts aus. Ich habe gelernt damit
umzugehen und freue mich sogar ein bisschen, dass ich nicht so naiv, wie die anderen bin und
einfach so mir-nichts, dir-nichts in den Tag hinein lebe, sondern das Leben anders betrachte,
dadurch vielleicht aber auch mehr zu schätzen weiß, als die anderen. Ich bin fast immer
allein, habe nicht mal eine beste Freundin oder so etwas in der Art, doch auch damit lernt
man umzugehen. Damit meine ich nicht, dass ich das nicht manchmal vermissen oder es mir
wünschen würde, so wie die anderen zu sein, doch ich glaube das Gefühl, etwas besonderes
zu sein, macht all dies wieder weg. Wenn meine Zeit gekommen ist, werde ich sicher auch
Menschen finden, denen ich vertraue, doch im Moment bin ich froh, dass ich wenigstens dich
habe, um mich dir anvertrauen zu können. Ich danke dir jetzt schon einmal für alles.
~ Lia'
Eine einzige Träne schlich sich aus meinem Augenwinkel, ich bin echt etwas melancholisch
veranlagt. Trotzdem freute ich mich auch, dass es sich seit damals so unendlich viel gebessert
hatte. So viele Einträge waren voll von solchen Sachen, welche ich mir manchmal sogar bis
heute nicht erklären konnte, doch es war ein schönes Gefühl, sich noch einmal in diese Zeit
zurückzuversetzen. Es war so, als wäre ich gerade wieder zehn Jahre alt und würde diese
Einträge in das Tagebuch schreiben. Damals hatte ich nicht den Hauch einer Ahnung, was
alles noch auf mich zukommen würde und auch, wenn ich es niemals vor anderen zugegeben
hätte, so war auch ich von kindlicher Naivität geprägt. Natürlich unterschied ich mich in
vielen Dinge, gerade in diesem jungen Alter, von den anderen Kindern, doch in manchen
Sachen glichen wir uns schon. Ich wollte auch wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit von
meinen Eltern haben, so wie jedes Kind. Natürlich hoffte auch ich auf tolle Geschenke zum
Geburtstag oder zu Weihnachten. Auf Weihnachten freute ich mich auch am meisten, weil ich
doch tatsächlich glaube, diese Zeit könnte etwas verändern. Auch wenn ich im Inneren
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wusste, es würde nie so kommen, so habe ich trotzdem, genauso wie andere Kinder in der
gleichen Situation, gehofft. Als ich dann mein Tagebuch bekommen hatte, von meinem
Kindermädchen damals, hatte ich mich sehr gefreut, auch wenn ich das nach außen hin nicht
so zeigen konnte. Äußerlich war ich schon damals sehr unberührt, kalt und emotionslos, doch
hätte ich schon damals gewusst, dass sich dadurch auch vieles ändern kann, hätte ich mich
nicht so dafür geschämt, denke ich. Vielleicht hätte ich auch die Sprüche der anderen Kinder
in der Schule nicht so ernst genommen. Vielleicht hätte ich mir den Fluch, der mich bis heute
begleitete, nicht ausgesucht. Vielleicht wäre ich ein komplett anderer Mensch geworden.
Doch das vielleicht ändert nichts an der Tatsache, dass ich nicht in die Zukunft sehen konnte,
dass das keiner konnte. Mir machte das nichts aus, schließlich wollte ich nicht immer alles
wissen, was so passieren wird, womit ich es zu tun habe oder wann genau ich sterben werde.
In der Welt weiß man nur sicher, dass man geboren wird und das man stirbt, nichts weiter.
Das hatte mir mein Opa schon immer gesagt, als ich noch ganz klein war, doch hatte er mir
nicht gesagt, dass das Ganze auch eine gute Seite hatte. Sonst wäre ich nie zu Entscheidungen
gezwungen worden, die ich später bereut hätte. Ich hätte nie das Leben gelebt, welches ich
mir selbst ausgesucht hatte. Vielleicht hätte ich aber auch nie die Menschen kennen gelernt,
die ich für nichts und niemanden auf der Welt loslassen würde, denn das waren die Menschen,
die mir unterwegs, auf meinem Weg, den Rücken gestärkt haben, die immer für mich da
waren, die niemals an mir gezweifelt, mich niemand im Stich gelassen haben, es waren die
Menschen, die ich über alles liebte. In meinen Tagebüchern stand so viel davon, dass ich fast
nicht glauben konnte, dass wirklich ich das alles dachte, doch genau so war es. Ein
Tagebucheintrag, als ich fünfzehn wurde, lautete folgendermaßen:
'Dear Diary Nummer 3,
Vertrauen, Freiheit, Liebe und Ruhe, das wünscht sich doch jeder Mensch, oder? Bin ich
wirklich so ein schlechter Mensch, weil ich mir diese Sachen mehr als alles andere wünsche
und nicht über die ganzen Sachen wie Schminke, Klamotten oder Jungs nachdenke? Haben
die anderen wirklich recht, wenn sie sagen, wie verkrüppelt ich doch bin oder wie schrecklich
hässlich sie mich doch finden? Sollte ich meine Ideale für andere Menschen aufgeben oder
dem einfach nur ein Ende setzen? Gibt es für mich noch Hoffnung oder bin ich endgültig
verloren? Hat das ganze Leben für mich noch einen Sinn? Diese ganzen Fragen stelle ich mir
und doch finde ich nicht eine einzige Antwort zu irgendeiner dieser Fragen. Ich bin allein, das
war ich schon immer, doch langsam merke ich, wie ich mich selbst immer mehr verliere.
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Selbst die Klinge, wenn sie meine Haut berührt, hilft mir nicht mehr, ich habe keine Lust
mehr. Im Unterricht in meiner Schule, dem Louise-Henriette Gymnasium, frage ich mich
ständig, ob es überhaupt noch Sinn macht über solche Dinge wie Arbeit, Arbeitslosigkeit,
Rente und sowas zu sprechen, weil ich nicht einmal eine Ahnung, habe, ob ich das alles
erleben werde. Mein Lehrer fragt uns ständig, ob wir schon wissen, was wir werden wollen.
Ich würde gern Kinderkrankenschwester werden, um den Kindern zu helfen, ihnen in den
schweren Zeiten beizustehen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, doch ich weiß
nicht, ob ich es überhaupt schaffe, schließlich bin ich ja emotional total verkrüppelt, wie
andere es gerne ausdrücken. Könnte so jemand, wie ich, den Kindern überhaupt helfen oder
sollte ich lieber in einer Psychiatrie arbeiten? Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mehr, was
ich glauben soll. Die Zeit rast, doch ich weiß nicht einmal wer ich selbst bin. Viele verbringen
ihr gesamtes Leben damit zu suchen, wer sie selbst sind, doch könnte ich mir das erlauben?
Ich weiß es nicht. Vielleicht ja, vielleicht nein, ich werde sehen, was die Zukunft mir zeigt.
Damals in Sachsen-Anhalt, an meinem zehnten Geburtstag, kurz bevor wir hierher gezogen
sind, war ich am Boden zerstört, weil ich doch tatsächlich dachte, ich würde alles verlieren,
wenn ich dort bin, doch seit ich hier bin habe ich gemerkt, dass sich nichts verändert hat, ich
bin immer noch allein. Kaum einer versteht mich, außer meine Freunde. Es gibt ein paar
Leute, die ähnlich wie ich denken, doch ganz so, als würde mich wer verstehen, wird es nie
sein. Keiner ist so krank wie ich. Die Psychologen sagen, ich sei selbstmordgefährdet, doch
ich habe die Therapien mit denen abgebrochen. Warum? Weil sie mir nichts bringen. Die
Ärzte haben mir nur das gesagt, was ich schon selbst wusste, also warum sollte ich denen
unnötig vertrauen und sagen, was mich beschäftigt? Ich schätze, was Vertrauen angeht,
werde ich immer ein wenig zurückgeblieben sein, doch das macht mir nichts aus. Hauptsache,
ich fange endlich an zu kämpfen. Ich möchte endlich so akzeptiert werden, wie ich bin und
meine Meinung vor anderen sagen können, ohne davor Angst zu haben, sie könnten mich
deswegen auslachen. Ich werde alles in meiner Macht stehende versuchen, um endlich
anerkannt zu werden, ohne das ich mich verstellen muss. Vielleicht hört dann ja auch der
Fluch, sich mit der Klinge in die Haut schneiden zu müssen, endlich auf. Ich habe es jetzt
schon ein halbes Jahr geschafft, ohne mich selbst zu verletzen, doch ich spüre den Drang
danach jeden verdammten Tag. Hoffentlich hört das bald auf.
~ Lia'
39
Kurz darauf schaffte ich es aber nicht mehr, dem Drang zu widerstehen und die qualvolle Zeit
brach wieder an, nur dass es jetzt noch viel mehr weh tat, weil ich es eigentlich nicht mehr
wollte. Ich wollte mich nicht mehr selbst verletzen, weil es schon viel zu viele Narben waren
und trotzdem konnte ich nicht aufhören. Immer mehr hatte ich mir gewünscht, dass es endlich
aufhören würde und so vergingen die Jahre. Ich weiß noch, wie ich mich stetig veränderte, ich
schaffte sogar mein Abitur mit einem Durchschnitt von 2,0, was ich nie gedacht hätte und
entgegen aller Erwartungen startete ich meine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, es
war der perfekte Beruf für mich. Schon meine Praktika hatte ich jedes Mal im Krankenhaus
gemacht, auch wenn ich jedes Mal eine andere Station hatte. Das erste Praktikum, als ich in
der neunten Klasse war, war jedenfalls auf der Kinderstation und schon damals wusste ich,
dass ich nie etwas anderes machen wollte.
'Dear Diary Nummer 6,
damals hätte ich wirklich nicht geglaubt, dass ich es mal so weit schaffen könnte, mein ganzes
Leben hat sich so einfach verändert, dass es schon fast unheimlich ist, wie leicht das doch
alles geht. Hätte mir damals jemand gesagt, ich würde es sogar zu etwas bringen, hätte ich
ihm wahrscheinlich diesen Stift an den Kopf geworden und hysterisch angefangen zu lachen,
weil ich genau wusste, dass das niemals in meinem ganzen Leben passieren würde, doch dann
hätte ich ja jetzt auch einsehen müssen, dass derjenige recht gehabt hatte. In diesem Fall
hätte ich ihm dann doch lieber erst Honig überschüttetet und dann Federn, ich glaube das
wäre effektiver gewesen, außerdem hätte ich mehr davon gehabt. Schade das dieser Jemand
nicht existiert, ich hätte das schon liebend gern ausprobiert. Außerdem wollte ich schon
immer mal jemandem die Nase brechen. Ob das wirklich so wehtut? Man sagt ja, dass die
Hand danach pochen soll und ich würde liebend gern einmal das Knacken hören. Würde sich
mir jemand zur Verfügung stellen, was meinst du? Ich würde mich gern auch einmal prügeln,
einfach nur, um sagen zu können, dass ich mich schon mal geprügelt habe und ich möchte
gucken, ob mir ein Veilchen steht, vielleicht ja schon? Meine Haare bunt zu färben wäre auch
eine tolle Idee, wie ein Regenbogen. Du merkst, es gibt inzwischen so viele Sachen, die ich
ausprobieren will, aber ich weiß nicht, ob ich jemals dazu komme. Übrigens habe ich
jemanden kennen gelernt, der genauso wie ich denkt, ist das nicht toll? Ich freue mich
wirklich jedes Mal, wenn wir miteinander reden. Seit ich ihn kenne, habe ich mich noch nicht
einmal geritzt, auch wenn ich inzwischen sowieso nicht mehr so oft daran denke, ich glaube
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die ganzen Narben reichen mir schon. Hoffentlich bleibt das auch so, denn ich habe keine
Lust mehr darauf. Wünsche mir Glück.
~ Lia'
In dieser Zeit ist wirklich viel passiert und doch schien das alles so irreal zu sein, dass ich es
gar nicht glauben konnte. Generell hatte ich das Gefühl ich würde auf Wolken schweben,
denn kurz darauf kamen mein jetziger Mann und ich zusammen. Damals waren wir beide
zweiundzwanzig.
'Dear Diary Nummer 7,
in letzter Zeit ist es ziemlich stressig geworden. In letzter Zeit gab es so viele Arbeitslose, dass
ich fast schon Angst hatte, ich wäre demnächst auch bald davon betroffen, doch mein
Vorgesetzter meinte, ich wäre mittlerweile unverzichtbar für dieses Krankenhaus. Trotzdem
würde ich gerne wieder nach Oranienburg ziehen. Hier in Berlin ist es zwar auch richtig toll,
doch ich mag es lieber ruhiger, also werde ich mal gucken, ob mein Freund und ich wieder
dahin ziehen können. Direkt nach meiner Ausbildung im Charité meinte man ja, dass ich da
auch anfangen könnte, also tat ich das auch, doch nun wünsche ich mir meine Heimat wieder.
Ich brauche meine Ruhe und obwohl ich zurzeit in Frohnau wohnte, wo es sowieso ruhig war,
so wollte ich meine Freunde auch wieder sehen, mit denen ich seitdem nur noch spärlich
Kontakt hatte. Was meinen Arbeitstag angeht, kann ich nur sagen, dass es so ziemlich jeden
Tag das Gleiche ist. Ich stehe auf, dann mache ich mich fertig und arbeite, je nachdem welche
Schicht ich habe. Nach der Arbeit gehe ich nach Hause und entweder ist mein Freund da oder
nicht, es kommt ganz darauf an, welche Schicht ich hatte. Wenn er da ist unterhalten wir uns
viel, lachen viel oder unternehmen was, ehe wir schlafen gehen. Eigentlich finde ich das gar
nicht schlimm, denn es macht mir viel Spaß. Ich hoffe es bleibt so, denn ich möchte nicht, dass
es anders zwischen und ist.
~ Lia'
Kurze Zeit später zogen wir tatsächlich um, da es für ihn kein Problem war, was mich sehr
freute, denn in Oranienburg hatte ich schon immer gute Erinnerungen gehabt, auch wenn das
ganz zum Anfang noch anders aussah. Ich wollte nur da weg und in mein altes Leben zurück,
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doch ich wollte meiner Mutter auch nicht alles versauen, weswegen ich schlussendlich hier
blieb und ich musste sagen, es war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben
gewesen, auch wenn ich bisher nicht wahnsinnig viele gute Entscheidungen getroffen hatte.
Zwar zogen wir jetzt nach Schwante, einem eher abgelegenen Ort, aber das war völlig in
Ordnung so, schließlich wollten wir auch unsere Ruhe haben und so viel Zeit wie möglich
miteinander verbringen, wenn wir beide schon einmal gleichzeitig zuhause waren. Außerdem
wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn unsere Kinder später einmal etwas Ruhe um
sich herum haben, auch wenn ich mittlerweile befürchte, dass sie so aufgeregt und laut sein
werden, dass sie die Stille gar nicht so mitkriegen. Mir hatte Oranienburg geholfen. Die Leute
dort zeigten mir, dass das Leben nicht ganz so schlimm war, wie ich es mir immer vorgestellt
hatte und das ich keine Angst vor meinen Probleme oder Fehlern haben musste, schließlich
machte man ja Fehler, um zu lernen, sie nicht mehr zu machen. Ebenso waren Fehler auch
menschlich, das musste ich schweren Herzens zugeben, auch wenn ich es am Anfang nicht
akzeptieren wollte, es war so und ich würde auch nie etwas daran ändern können. Vielleicht
war es auch die Tatsache, dass sich die richtigen Leute um mich herum befanden, wie in der
Schule zum Beispiel. Alles wäre anders gekommen, hätte ich mich damals, als die Zeit reif
war, für eine andere Schule entschieden oder diese Schule hätte mich nicht genommen.
Manchmal dachte ich noch heute darüber nach, zu welchen Situationen es wohl dann
gekommen wäre, wie mein Leben heute aussähe, doch ich kann es nicht beurteilen, da ich die
anderen Leute nicht kannte und nie kennen werde. Natürlich hörten die Gedanken nicht
komplett auf, doch das wollte ich auch gar nicht, denn sie waren ein Teil meiner
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich würde sie nie vergessen, denn dann würde ich
auch vergessen, wer ich einmal war und was aus mir geworden ist, denn ich würde dann
wahrscheinlich denken, dass ich schon immer so war und dies entsprach keinesfalls der
Wahrheit. Es hatte sich nicht alles an mir verändert, das wäre ja noch schöner gewesen, doch
der Großteil in mir hatte jetzt ein anderes Bild von vielen Dingen als sonst. Natürlich konnte
ich Menschen noch immer nicht so vertrauen, wie ich es wollte, dafür war ich zu gebrochen,
doch auch ich musste irgendwann erkennen, dass nicht alle Menschen so waren, wie ich sie
mir immer ausgemalt hatte und dafür danke ich den Leuten, die es überhaupt erst möglich
gemacht haben. Ich danke dieser Stadt dafür, dass die einfach existiert, weil ich sonst nie so
weit gekommen wäre, wie jetzt. Doch auch so vergingen die Jahre und mit neunundzwanzig
bekam ich die Information, dass ich schwanger wäre, womit ich in dieser Zeit gar nicht
rechnete, mich aber umso mehr freute.
42
'Dear Diary Nummer 2',
jetzt ist es schon fast zwei Jahre her, dass Arvid auf die Welt gekommen ist und ich kann dir
gar nicht sagen, wie froh ich doch bin, dass er da ist. Er ist so klein und putzig, ich glaub es
gar nicht. Jetzt sieht mein Alltag schon anders aus. Morgens heißt es aufstehen, den kleinen
wecken und ihn erst einmal versorgen. Dann muss ich uns fertig machen und ihn in die
Kinderkrippe fahren, ehe ich selbst zur Arbeit muss. Dort muss ich mich erst einmal umziehen
und dann anmelden. Es geht weiter mit der täglichen Visite und dann Mittagessen austeilen.
In meiner Pause gehe ich meist zu Paul, das ist ein krebskranker Junge, doch er ist so
liebenswert, dass man gar nicht anders kann, als in gern zu haben. Seine Eltern sagen mir
immer, wie toll sie es doch finden, dass ich mich so um ihn kümmere, aber wer kann das denn
nicht? Ich spiele meist mit ihm Karten oder wir unterhalten uns einfach nur. Erst gestern hat
er mir gesagt, dass er Angst davor hat was mit ihm passiert. Daraufhin habe ich ihn in den
Arm genommen und er hat angefangen zu weinen. Leider musste ich auch anfangen zu
weinen, weil es mich fertig macht zu sehen, wie der Kleine leidet. Er ist gerade einmal elf
Jahre alt. Als ich so alt war, hatte ich zwar auch Probleme, doch er leidet richtig, dass will
ich nicht sehen. Also habe ich versucht ihn zum Lachen zu bringen, was auch mit ein paar
Grimassen geklappt hat. Dann musste ich weiterarbeiten, doch ich habe ihm versprochen,
dass ich noch einmal zu ihm komme. Akten sortieren, eines der langweiligsten Sachen
überhaupt, doch auch das musste getan werden, damit die Ärzte die nötigen Informationen zu
den Kindern hatten. Danach hieß es mit dem Oberarzt zu den Patienten, wo ich das übliche
machte, wie Blut abnehmen und so etwas. In meiner Pause ging ich wieder zu Paul, doch ihm
ging es nicht gut. Er war ganz schlapp und hatte hohes Fieber bekommen, sodass ich ihm erst
einmal ein fiebersenkendes Mittel gab und ihn versorgte. Wahrscheinlich war er gerade bei
der Chemotherapie gewesen, denn das würde seinen Zustand erklären. Nachdem ich den Arzt
holte war meine Pause leider um, doch ich musste jetzt nur noch ein paar Mal Blut
abnehmen, ehe ich nach Hause konnte. Bevor ich jedoch ging, schaute ich noch einmal bei
Paul vorbei, welcher jetzt schlief, doch es schien ihm wesentlich besser zu gehen. Deswegen
konnte ich mich ruhigen Gewissens aufmachen. Zuhause erwartete mich schon mein Mann,
welcher auch Arvid abgeholt hatte. Zusammen machten wir drei noch etwas. Am Abend
brachten wir ihn noch ins Bett, ehe wir Zeit für uns hatten. Ich hoffe so, dass Paul wieder
gesund wird. Außerdem habe ich vor ein paar Tagen erfahren, dass ich schon wieder
schwanger bin, diesmal sagen die Ärzte, es wird ein Mädchen. Ich hoffe es, denn dann hätte
meine kleine Prinzessin wirklich ihren großen Bruder.
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~ Lia'
Gähnend machte ich mich auf dem Bett breit, als mein Handy klingelte. Irgendwie hoffte ich,
dass es mein Mann war, denn er hatte sich in den letzten Tagen gar nicht mehr gemeldet. Ich
fischte mein Handy aus der Hosentasche, doch auf dem Display stand 'Aurora', der Spitzname
von Aurelia. „Hey Schatz, was gibt es?“, fragte ich sie sofort, als ich ran ging. „Hey Mum, ich
wollte nur fragen, ob du die Kette gefunden hast“, antwortete sie auch sogleich. Ich nickte,
bemerkte aber nicht, dass sie mich nicht sehen konnte, bis sie mich fragte, ob ich noch da sei.
„Ich hab doch genickt.“ Ich versuchte mich zu rechtfertigen, bis sie mich darauf aufmerksam
machte, dass sie mich doch nicht sehen konnte. Daraufhin versuchte ich beinahe peinlich
berührt es ihr zu erklären, bis sie lachend auflegte. Manchmal war ich echt blöd.
'Dear Diary Nummer 4',
es ist richtig chaotisch geworden hier, besonders da Aurelia mittlerweile sprechen und laufen
kann, was mit Arvid zusammen keine besonders gute Verbindung ist, die Zwei machen nicht
als Ärger. Trotzdem ist es süß, wenn Arvid seine kleine Schwester verteidigt, wenn wir alle
gemeinsam auf dem Spielplatz sind. Er ist ein guter großer Bruder.
Ich fange morgen wieder an zu arbeiten, ich hatte ja Urlaub in den letzten Tagen. Hab ich dir
schon erzählt, dass es Paul gut geht und er schon entlassen wurde? Es freut mich sehr, dass
er wieder dort ist, wo er hingehört. Es war ein langer Kampf, doch der Kleine hat das super
gemacht, weswegen ich ihm auch eine große Schokoladentorte mitgebracht habe, als er
entlassen wurde. Er versteht sich auch gut mit Arvid und Aurora, er kümmert sich wirklich
rührend um die beiden, wenn wir uns alle mal treffen. Trotzdem ist Arvid ein bisschen eigen,
was Aurora betrifft, denn er lässt Paul kaum an sie ran. Er hat Angst, dass Paul ihm Aurelia
wegschnappen könnte, denn er versteht noch nicht, dass er mit seiner Schwester verwandt ist,
was manchmal echt zum Lachen ist.
In nächster Zeit werde ich bei der Blutspende eingesetzt, da ich sie dort zu wenig Leute
haben. Ich bin schon ganz aufgeregt, da ich ja nicht weiß, wie das dort so abläuft, aber ich
hoffe ich mache meine Sache gut. Irgendwie freue ich mich schon drauf.
~ Lia'
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Es ist so viel in meinem Leben passiert, dass ich gar nicht sagen kann, was nun davon echt ist
und was nicht, doch ich wage einfach mal zu behaupten, dass alles davon echt ist, auch wenn
ich es nicht so ganz glauben kann. Ich war bis zum sechsten Lebensjahr im Jarchauer
Kindergarten in Sachsen-Anhalt, bin dann in die Grundschule Sanne gegangen, bis ich im
Alter von zehn Jahren hier nach Oranienburg kam und auf die Grundschule Sachsenhausen
ging. Danach bin ich auf das Louise-Henriette Gymnasium in Oranienburg gekommen, an
welchem sich mein Leben veränderte. Ich schloss dort mein Abitur ab und machte eine
Ausbildung im Charité, in welchem ich bis heute immer noch arbeite.
Vom vielen Lesen und Nachdenken war ich eingeschlafen, wurde jedoch von der Türklingel
geweckt. Langsam trottete ich zur Tür und machte sie auf, vor ihr stand mein Mann. Ich
begrüßte ihn, da ich es noch gar nicht glauben konnte. Er gratulierte mir zum Geburtstag und
gab mir ein Päckchen, welches ich aber noch nicht öffnen durfte. Da er mich fragte, was ich
die ganze Zeit so gemacht hatte, erzählte ich ihm von den Tagebüchern, woraufhin er mich
am Arm mitzerrte, um das dritte von allen zu öffnen und eine Seite aufzuschlagen. Ich
lächelte, als ich sah, welche er dort geöffnet hatte. Nur wegen der Seite hatten wir uns
überhaupt kennen gelernt, denn das Tagebuch war mir damals aus der Hand gefallen und ich
hatte es nicht gemerkt.
'Dear Diary Nummer 3,
wieder in langweiliger Tag in dieser noch langweiligeren Welt. Was bilden sich diese
arroganten Typen bloß ein, wenn sie sagen, sie seien die coolsten auf der Welt? Erst gestern
haben sie sich geprügelt und unwiderruflich fragte ich mich, ob mir ein Veilchen stehen
würde oder wie es sich überhaupt anfühlt jemanden zu verprügeln oder verprügelt zu werden.
Scheinbar hatten die Jungs ja keine Probleme damit, also wieso machten Mädchen so etwas
nicht? Warum mussten wir nur immer so tun, als wären wir diese ganz unschuldigen Wesen,
welcher nicht einmal einer Fliege was antun könnten und sich alles gefallen lassen mussten?
War das fair? Ich glaube nicht, doch scheinbar kann ich diese abgedroschene, von Narren
regierte Welt nicht verändern. Nein, ein Mensch kann nichts verändern, auch wenn er noch so
groß, stark und mutig war, jedenfalls nicht in dieser Zeit. Man brauchte immer mehrere
Menschen, die an das Gleiche glaubten, doch die fand man sehr schlecht inmitten dieser
tausenden undankbaren Idioten. Es würde mich nicht wundern, wenn schon bald ein dritter
Weltkrieg ausbricht, denn die Menschen haben nichts aus den ersten beiden gelernt. Sie sagen
immer, sie wüssten was zu tun ist, doch da irren sie sich gewaltig, sie wissen gar nichts.
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Wieso muss ein dreizehnjähriges Mädchen so etwas verstehen, obwohl es eigentlich mit ganz
anderen Dingen beschäftigt sein sollte, aber die großen, angeblich schlauen Leute wissen
nichts davon. Woher kommt das? Vielleicht habe ich ja auch einfach zu viel Fantasie, Zeit
und Ruhe? Könnte es das sein? Die großen Leute haben keine Fantasie, weil sie ihnen schon
im Kindesalter genommen wurde, schließlich mussten sie zu den großen, starken Männern
heranreifen, die sie einmal werden sollten. Die Ruhe hatten sie garantiert nicht mehr, das sah
man schon an ihren Eltern, die immer hektisch durch das Haus liefen oder an den gehetzten
Menschenmassen, die kreuz und quer durch die Stadt liefen, sich gegenseitig auf den Fuß
traten und so schnell es ging von Ost nach West, von Süd nach Nord zu kommen. Wenn sie
Zeit hätten, hätten sie auch Ruhe, das war auch klar. Für Erwachsene scheint die Zeit zu
rasen, als würden nicht nur Sekunden oder Minuten vergehen, sondern ein Tag wäre ein Jahr.
So scheint es mir zumindest, sonst könnte ich mir nicht erklären, warum sie denn so gehetzt
und genervt durch die Welt laufen.
Gestern habe ich zum ersten Mal etwas ausprobiert, was mich tatsächlich erlösen sollte, also
so hat es sich angefühlt. Ich habe mir eine meiner Haarspangen genommen die scharfe Seite
über meine Haut gezogen. Der Schmerz, den sie dabei hinterlassen hatte, tat so unendlich gut,
dass ich dachte, die endlose Ruhe, das Alleinsein, hätte endlich aufgehört. Ich tat es immer
wieder, genau auf der gleichen Stelle und es tat so unendlich gut, als hätte sich eine Blockade
in mir gelöst, als wäre ich frei. Zuerst habe ich ein wenig Panik bekommen, denn Blut lief
meinen Arm hinab, doch als ich das Rot sah, war ich sofort ruhiger. Es war so, als wäre ich
in Trance, nachdem ich es gesehen hatte und so konnte ich nicht mehr aufhören. Vielleicht
war es nicht richtig. Vielleicht hätte ich gar nicht damit beginnen dürfen, doch in diesem
Moment ging es nicht anderes. Klar, ich hätte mich auch anders entscheiden können, es nicht
zu tun, aber in diesem Moment war ich entweder zu feige es ohne durchzustehen oder ich war
einfach nur blind. Blind von der Naivität, dass mir dabei nichts passierten könnte. Blind, dass
ich damit für immer frei sein könnte. Blind, dass es mir helfen könnte diese ganzen anderen
Qualen viel erträglicher zu machen, ohne eine nennenswerte Anzahl von Energie zu
verbrauchen. Vielleicht war es Schicksal, dass es so kommen musste. Vielleicht war es Zufall,
dass ich diese Methode entdeckte. Es gibt so viele Möglichkeiten, doch letztendlich ist es egal
welche es ist, schließlich habe ich eine von ihnen gewählt. Ich habe sie gewählt, um verdammt
zu sein, dessen bin ich mir jetzt schon bewusst. Vielleicht kommt ja eines Tages jemand, der
mich davon abhält und mich auf andere Gedanken bringt. Vielleicht mag derjenige mich trotz
der unzähligen Narben an meinem Körper, die darauf schließen lassen, dass es mir nicht gut
ging, als sie entstanden. Hoffentlich kommt jemand, der mich all dies vergessen lässt, denn
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ich bin eigentlich nicht gewillt diesen Fluch den Rest meines Lebens die Oberhand gewinnen
zu lassen. Ich habe keine Lust mich davon runterziehen zu lassen und doch werde ich das
Gefühl nicht los, dass es soweit kommen wird. Da ist dieses Gefühl, das mir sagt, dass ich es
ohne fremde Hilfe nicht schaffe, doch was soll ich tun, wenn ich doch keinem Menschen so
sehr vertraue, als das ich mir helfen lassen würde? Ich muss damit klarkommen. Ich muss
akzeptieren, dass ich in dieser Situation allein bin und das für immer und ewig, egal was
kommt. Es bleibt für immer ein stummer Schrei, ein stummer Schrei meines Herzens, welches
diese Qualen nicht mehr aushält. Wie viel Schmerz kann ein Mensch eigentlich aushalten,
ohne vollständig daran zu zerbrechen? Das ist eine Frage, die ich mir ebenfalls sehr häufig
stelle, denn es wäre einfach mal interessant zu erfahren, wie viele Schmerzen man ertragen
muss, um sie endlich nicht mehr spüren zu müssen. Dementsprechend könnte man auch
hoffen, dass diese Zeit bald gekommen ist, oder? Ist die Hoffnung nicht eine der größten
Tugenden, die ein Mensch in seinem ganzen Leben hat? Andererseits ist sie auch eine der
größten Waffen gegen eben jene Menschen, die ihre Hoffnungen über alles andere stellen,
denn wird sie ihnen genommen, so sind sie in ihrer eigenen Welt verloren, in unserer nicht
mehr existent. Sie würden zwar noch anwesend sein, doch keiner würde sie mehr
wahrnehmen, da sie selbst nicht mehr wissen, was sie denken oder tun sollen. Ist das nicht
eine Schande? Die Hoffnung wird so zu einem zweischneidigen Schwert, etwas, was mir gar
nicht gefällt, doch leider kann ich es genauso wenig ändern, wie andere Dinge im Leben, die
ich noch mehr verabscheue, als das. Diese Menschen sind dem einfach ausgesetzt und können
nichts dagegen unternehmen, traurig so etwas. Ihr restliches Leben liegt in den Händen
anderer, vielleicht schlimmer Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben,
verschiedenen Menschen die höchstmögliche Anzahl an Schmerzen zuzufügen, bis sie daran
zerbrechen. Natürlich sammeln sie die Scherben, die so vor ihren Füßen liegen nicht auf,
nein, sie treten darauf herum und versuchen, die schon so kleinen Scherben, zu
vervielfältigen, sodass fast gar nichts mehr übrig bleibt, dass niemand diese Scherben
aufsammeln kann. Ich verabscheue die Menschheit, dies habe ich ja schon mehrfach erwähnt
und ich würde es immer wieder tun, denn man kann eigentlich gar nicht anders, als sie zu
hassen. Wir Menschen sind grausam, alle, da gibt es keine Ausnahmen. Vielleicht täusche ich
mich ja auch, doch niemand konnte mich bis jetzt vom Gegenteil überzeugen, also warum
sollte ich genau wie alle anderen denken und so tun als wäre nichts? Da ich nun mal so bin,
wie ich bin, tue ich das nicht, sondern werde weiter bei dieser Meinung bleiben, bis es jemand
schaffen sollte mich umzustimmen. Vielleicht begegne ich ja diesem Menschen, der genug Mut
hat, alle Scherben aufzusammeln und sie wieder zusammenzukleben. Vielleicht findet mich ja
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jemand, der es schafft, mich aus diesen endlos anhaltenden, dunklen Gedanken zu retten, die
mein ganzen Leben bestimmen. Vielleicht schafft es jemand, mich so zu nehmen, wie ich bin,
anders, allein, zerbrochen.
~ Lia'
Im Laufe der Jahre
Mein Name ist Lea, ich bin 49Jahre alt und werde morgen 50. Ich habe alle Vorbereitungen
für meine Feier abgeschlossen und jetzt Zeit um ein bisschen nachzudenken. Mir fällt auf, wie
viel ich in meinem Leben geschafft habe. Ich bin in Oranienburg geboren und war von 2007
bis 2013 in der Waldgrundschule und besuchte danach das Louise-Henriette Gymnasium.
Nach der 10. Klasse besuchte ich das Oberstufenzentrum in Oranienburg, weil es mir auf der
anderen Schule zu schwer wurde, leider konnte ich nicht mit allen in Kontakt bleiben aber
meine beste Freundin Malina und ich treffen uns immer noch jede Woche. Sie kommt morgen
auch zu meinem Geburtstag. Ich habe auf dem Oberstufenzentrum ein gutes Abitur
abgeschlossen und konnte viele Erfahrungen sammeln. Nach der Schule war ich ein Jahr in
Amerika auf vielen Pferderanchs um dort alle möglichen Reitweisen kennen zu lernen und
diese in meinem späteren Beruf nutzen zu können. Ich reite seit ich 11 Jahre alt bin und ich
wollte in meinem späteren Beruf immer was mit Pferden machen, dies habe ich mir auch
ermöglicht. Pferde waren und sind schon immer mein Leben, weshalb ich in der 9. Klasse
auch meine Facharbeit über Pferde schrieb. Ich fing auf einem Hof mit Schulpferden an
Reiten zu lernen, nach 4 Jahren wechselte ich dann auf einen privaten Hof, auf dem ich sehr
viel lernen konnte. In Amerika habe ich dann weitere Erfahrungen sammeln können und ich
habe einen Mann kennen gelernt, der heute immer noch an meiner Seite ist. Auf der letzten
Ranch auf der ich war, lernte ich ihn kennen. Er war Stalljunge und wir haben oft zusammen
die Stallarbeit gemacht oder wir ritten aus. Mit der Zeit kamen wir uns näher und verliebten
uns. Er lernte für mich deutsch und schon bald musste ich wieder zurück nach Deutschland,
der Abschied fiel schwer, doch er sollte nicht für immer sein. Wir hielten über Videoanrufe
Kontakt und nach 2Jahren langen Wartens hatte er ein Lebenslanges Visum, um in
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Deutschland Leben zu können. Wir waren sehr froh und ich stellte ihn meiner Familie und
Freunden vor, die ihn super aufnahmen. Meine beste Freundin konnte ihn auch endlich
kennen lernen und so konnten wir uns oft gemeinsam als Paare treffen. Er war als er herkam
natürlich Arbeitslos und das war eine harte zeit, er hatte nur einen kleinen Job auf dem Hof,
auf dem ich arbeitete. Er machte die Ställe sauber und kleine Reparaturarbeiten, wobei er
natürlich nicht das größte Geld verdiente. Ich verdiente als Reitlehrerin ausreichend, jedoch
machte ich auch viele kleine Arbeiten um Geld zu sparen. Mein Freund Blaine fand nach 4
Monaten einen gut bezahlten Job, jedoch auf einem anderen Hof. Wir arbeiteten 2-3Jahre und
sparten uns viel Geld an. Unsere Familie hatte auch viel Geld gespart und gab es uns. Wir
suchten nach einer ländlichen Immobilie in Oranienburg, mit großen Wiesen und Platz für
Ställen. Wir fanden ein wunderschönes Grundstück mit super viel Platz, auf dem wir unser
Glück besiedeln konnte. Wir bauten unser Haus in 2 Jahren auf und kauften uns erst einmal 2
Pferde und ließen auch Einsteller bei uns stehen, umso Geld zu verdienen. Es fanden sich
mehrere Interessenten die ihr Pferd bei uns unterstellen wollten. Wir gaben auch Unterricht,
da ich eine Pferdetrainerin bin und Leuten mit Problemen an ihrem Pferd helfe. Unterricht
gebe ich natürlich auch, ich fahre zu anderen Höfen hin und helfe dort den Menschen. Wir
verdienten sehr gut und trainierten unsere eigenen Pferde auf M Niveau im Springen und der
Dressur. Wir wollten nie auf Turniere fahren jedoch lernten wir viel in Sachen Bodenarbeit
und stehen bleiben, so dass wir uns auf ein Turnier wagten. Wir wurden mit dem 2. Platz
belohnt und als wir wieder zuhause ankamen, musste ich sofort zur Toilette rennen und mich
übergeben. Ich hatte seit ein paar Wochen meine Pille abgesetzt, also konnte ich ja nur
Schwanger sein. Mir flogen so viele Gedanken im Kopf herum, wie würde ich es Blaine sage,
ich meine wir hatten uns immer ein Kind gewünscht. Er brachte die Pferde in den Stall
während ich ins Haus rennen musste, ich wollte bis zum Abend warten um es ihm zu
erzählen. Wir bereiteten das Abendbrot vor und als das Essen auf dem Tisch stand und wir
uns hinsetzten, wollte er auf den Sieg des Turniers anstoßen, mit Sekt, als ich ihm sagte das
ich kein Sekt trinken könne, war ihm klar das ich Schwanger sein musste. Auf einmal stand er
auf und kniete sich hin, er machte mir tatsächlich gerade einen Antrag. Ich hatte ihn mit
Tränen überseht sofort bejaht und dann lagen wir uns eine Weile in den Armen. Wir aßen
unserer Abendbrot und danach legten wir uns ins Bett und schliefen zusammen ein. Am
nächsten morgen rief ich sofort bei meinem Frauenarzt an, um einen Ultraschall Termin zu
vereinbaren. Blaine bestand darauf mitzukommen und wollte mit mir auch einen
Geburtsvorbereitungskurs belegen, er war schon immer so aufmerksam. Wir gingen
regelmäßig zum Frauenarzt und es stellte sich heraus, dass es Zwillinge werden, ein Junge
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und ein Mädchen. Wir beide freuten uns schon sehr auf die Geburt. Bald fingen wir auch
schon an, Babysachen zu kaufen, in blau und in Pink, da es ein Junge und ein Mädchen
werden sollten. Wir gaben viel Geld aus für alle möglichen Sachen, wir hatten im Haus zum
Glück noch ein paar freie Zimmer, so dass wir früh mit den Renovierarbeiten anfangen
konnten. Es kamen große Kosten auf uns zu, die wir aber auf uns nehmen konnten, da wir
dauerhaft Geld einnahmen und mein Verlobter ja noch Vollzeit arbeitete währenddessen ich
bald in den Mutterschaftsurlaub ging. Viele Freunde halfen uns darunter auch Malina mit
ihrem Freund Martin-Marco. Malina und ich hatten sehr oft Spaß bei den Streich arbeiten,
wobei sie wie früher immer noch ziemlich Tollpatschig war beziehungsweise ist. Am Abend,
wenn wir fertig waren haben wir oft gemeinsam gegrillt.
Mein Bauch wurde mit der Zeit immer größer und die Babys fingen an mich zu treten, was
nicht das angenehmste war. Die Renovierarbeiten gingen schnell vorüber wahrscheinlich weil
wir auch Spaß daran hatten. Die Zeit ging relativ schnell um und so kam es, dass ich kurz vor
der Geburt stand. Die Taschen waren schon gepackt, mittlerweile war auch mein Verlobter im
Urlaub, so dass wir wenn es soweit war sofort ins Krankenhaus könnten. Nun saß ich da
dachte über alles nach und auf einmal war es soweit. Alles ging so schnell, ich konnte gar
nicht nachdenken schon lag ich da und die Babys waren da. Ein kleiner süßer Finn und eine
kleine süße Leyla. Alles war perfekt und die Kinder wuchsen auf, wir brachten ihnen das
Reiten bei und sie gliederten sich super in das Reiterhof leben ein. Doch es kam auch die
Schule wo sie viel Zeit drin verbrachten und Zeit zum Lernen investieren mussten. Aber alles
zahlte sich aus und sie waren super. Ich könnte noch mehr erzählen aber dann säßen wir
Stunden hier. Im ganzen habe ich viele positive Momente in meinem Leben gehabt und mit
Fleiß, harter Arbeit und Training viel erreicht.
Alle meine Gefühle verbinde ich mit meiner Heimatstadt – Oranienburg. Oranienburg gibt es
schon lange und es hat sich auch verändert. Um 2000 rum war es noch ruhig, nicht viel
Technik, doch jetzt sind hier auch viele große Leinwände wie es damals in New York war.
Heutzutage gibt es mehr Werbung, da viele Unternehmen schnell Pleite gehen und so werden
sie vermarktet. Es gibt immer noch ruhige Ecken, weshalb Oranienburg hier sehr beliebt ist
und wir haben Glück eine ruhige Ecke ergattert zu haben. Die Ländlichen Regionen
Oranienburgs, sind immer noch die Schönsten.
Kommen wir zu meinem Beruf, wie schon gesagt bin ich Pferdetrainerin und helfe Leuten mit
ihren Pferden. Alles fing damit an, als ich meine erste Reitbeteiligung hatte. Wir hatten dort
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auch eine Pferdetrainerin, die uns Unterricht gab und mir wurde schnell klar das dies ein
Super Beruf für mich wäre. Das Hobby als Beruf, etwas besseres könnte man sich nicht
vorstellen. Es ist nicht immer so leicht, aber welcher Beruf ist schon leicht? Ich musste mir
erst einen Namen machen und das war schwer aber die Einsteller auf meinem Hof empfohlen
mich weiter und so kam es, dass ich Regelmäßige Kunden hatte. Ich hatte ein paar sehr
schwere Fälle aber durch mein angereichertes Wissen und meiner eigenen Technik meisterte
ich auch dies. Ich verbrachte viel Zeit draußen auch oft mit meinem Mann, was aber
wunderschön war und immer noch ist. Im Großen und Ganzen kann ich diesen Beruf nur
weiter Empfehlen an die Leute die ihr Hobby auch zum Beruf machen wollen. So und jetzt
sollte ich schlafen gehen, da morgen mein 50. Geburtstag ist.
Guten Tag,
mein Name ist Niels Martin Knieling, ich bin 49 Jahre alt und wohne in Oranienburg. Morgen
ist mein 50. Geburtstag und ich habe dazu 78 Leute eingeladen. Ich habe schon alles für
meine Feier organisiert und habe heute und morgen noch ein wenig Zeit um diesen Text über
meinen Lebenslauf zu schreiben.
Ich wurde mit 5. Jahren eingeschult. Meine Grundschule hieß Germendorfer Grundschule. In
der ersten bis zur sechsten Klasse hatte ich immer gute bis sehr gute Noten. Nach sechs Jahren
bewarb ich mich auf das Louise-Henriette-Gymnasium mit einem Durchschnitt von 5. Zu
diesem Zeitpunkt war ich 12. Jahre alt. Die 7. Klasse bereitete mir sehr viel Spaß. In dieser
Klasse machten wir eine Klassenfahrt mit allen 7. Klassen des Louise-Henriette-Gymnasiums.
Schließlich war das Schuljahr vorbei und ich besuchte die 8. Klasse. Dieses Schuljahr war
genauso spannend wie das letzte. In diesem Jahr machten wir ein paar Ausflüge, aber dieses
Jahr keine Klassenfahrt. Auch dieses Schuljahr ging schnell vorbei, jetzt war ich in der 9.
Klasse. Meine Eltern sagten damals das ich mich in dieser Klasse und in der 10. Klasse
besonders doll anstrengen, weil ich mich so auf mein Leben vorbereitete. Am 6.6.2015 war
der Tag meiner Jugendweihe. An diesen Tag kann ich mich noch immer dran erinnern. Es war
ein sehr schöner und interessanter Tag. An diesem Tag besuchte mich meine ganze Familie.
Dann kam endlich mein 14. Geburtstag. Ich feierte mit ein paar Freunden Lasertec in Berlin.
Das bereitete uns allen sehr viel Spaß. Dieses Schuljahr war schon schwieriger als die
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anderen, weil wir eine Facharbeit schreiben mussten und einen Vortrag dazu halten mussten.
Aber ich hatte es geschafft. Dann stand unser Praktikum vor der Tür. Ich besuchte das
Praktikum bei einem Bauer. Dies war interessant und ein bisschen anstrengend. Am 15.
Geburtstag gingen wir wieder Lasertec spielen, diesmal aber mit meinen 2 Onkels und
meinem Vater und von meinem Freund der Vater. Diesmal war es schwieriger zu spielen,
weil wir draußen im Dunkeln spielten. Die 10. Klasse war langweilig aber diesmal machten
wir eine Abschlussfahrt nach Hamburg. In Hamburg war sehr schön. Wir besuchten zwei
Museen und gingen in ein Schwimmbad. Dieses Jahr war auch geschafft. Dann war es soweit
und ich war endlich in der 11. Klasse. Viele verließen die Klasse und gingen Arbeiten oder
besuchten eine andere Schule. Das hieß ich musste Abschied von Freunden nehmen. Dieses
Jahr ging auch schnell vorbei. Nun kam das wichtigste Jahr denn dieses Jahr machte ich mein
Abitur auf dem Louise-Henriette-Gymnasium. Ich war sehr aufgeregt und fragte mich ob ich
das schaffen werde. Ich legte mein Abitur mit 1,3 ab und meine Eltern, meine Familie und ich
waren sehr stolz auf mich das ich ein so gutes Abitur geschafft habe. Meine Eltern
versprachen mir ich dürfe eine Woche mit ihnen nach Florida in Amerika fliegen. Ich war
glücklich. Als wir dann also unsere Sachen packten und in das Flugzeug einstiegen fragte
mich meine Mutter was ich denn jetzt für einen Beruf ausüben möchte? Und ich sprach ich
möchte Bauingenieur werden wie mein Opa. Mein Opa ist leider schon mit 62 Jahren
gestorben als ich 12 Jahre alt war. Meine Eltern sprachen das sei ein sehr guter Beruf. Nach
einem langen Flug landeten wir schließlich in Florida. Als wir angekommen waren fuhren wir
in unser Hotel und packten unsere Sachen aus. Dann gingen wir zum Strand. Während meine
Eltern badeten, angelte ich eine bisschen. Ich fing mit meiner Angel ein paar Fische aber
nichts besonders großes. Die restlichen Tage badete ich, angelte ich und wir gingen Einkaufen
in der Hauptstadt. Nach der Woche flogen wir wieder nach Hause. Dort angekommen ging
ich zur Arbeitsstelle hin und fragte nach einem Bewerbungsgespräch. Der Chef der
Arbeitsstelle sagte in einer Woche werden wir uns wieder sehen und ich solle alle Unterlagen
mitbringen so wie meine Zeugnismappe. Nach einer Woche ging ich wieder zur Arbeitsstelle
und suchte den Chef. Dieser erwartete mich schon. Ich zeigte ihn meine Noten und meine
Personalien. Der Chef schaute sich alle Unterlagen an und sagten wenn sie möchten können
sie in 2 Tagen anfangen hier zu arbeiten. Ich war erfreut als mein Chef diese Worte sagte.
Zuhause angekommen bereitete ich mich gleich für meinen Beruf. Am ersten Arbeitstag
brachte ich einen Kuchen und Kaffee für meine Arbeitskollegen und mich mit. Wir aßen den
Kuchen und tranken den Kaffee. Danach ging es los und mein Chef gab mir eine Aufgabe die
ich lösen sollte. Ich schaffte diese Aufgabe. Dann zeigte mein Chef mir meinen Stundenplan.
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Ich musste von um 8 Uhr morgens bis um 17 Uhr abends arbeiten. Also ging ich dann jeden
Morgen von um 8 bis um 17 Uhr Arbeiten. Nach einem halben Jahr teilte mein Chef mir mit
das unsere Firma in 10 Tagen schließen müsse. Nachdem ich die schockierenden Wörter
hören musste überlegte ich 2 Tage lang was ich jetzt machen sollte. Es war kaum zu glauben
das ich nach einem halben Jahr schon eine andere Arbeit durchführen musste. Es war einfach
nur blöd. Als mir kein andrer Beruf eingefallen war kam ich zu dem Entschluss ich arbeite ein
Jahr als Notarzt im Oranienburger Krankenhaus. Als ich das beschloss ging ich zum
Krankenhaus hin und fragte die nette Frau am Eingangsportal wo ich hin müsse um den Chef
des Krankenhauses zu finden. Sie zeigte mir den Weg. Ich ging rein und sprach mit dem Chef
über meinen Vorschlag. Dieser fand ihn gut, weil ihn noch ein Platz frei hätte. Ich freute mich
und kam nächsten Tag um 6 zur Arbeit. Denn bei dieser Arbeit sah es so aus das ich von um 6
bis um 15 Uhr arbeiten müsse. Gleich am ersten Tag hatten wir hatten wir einen Einsatz. Eine
Frau ist Schwanger gewesen und hat Zuhause starke wehen bekommen. Das bedeutete dass
sie höchstwahrscheinlich gleich ein Kind bekommen würde. Wir packten schnell alle Sachen
die wir benötigten und fuhren so schnell wie wir konnten zum Haus der Frau. Dort
angekommen sprangen wir aus dem Auto und rannten zur Frau ins Haus. Zwei von uns
gingen zur Frau hin und hielten sie fest ich verständigte ihren Mann und zwei andere Ärzte
holten das Kind aus der Frau hinaus. Der Anblick allein genügte und mir wurde schlecht. Ich
ging in der Zeit schon mal nach draußen und wartete auf den Mann der Frau. Einige Minuten
später kam der Mann und rannte ins Haus zu seiner Frau die gerade auf dem Sofa des
Wohnzimmers lag und schrie. Als er sie küsste dachte ich einmal nach, ob ich eigentlich auch
mal eine Frau mit Kindern haben möchte in meinem späteren Leben. Nach diesem Einsatz
fuhren wir wieder ins Krankenhaus. Am nächsten Tag war nichts Richtiges passiert außer das
sich ein Junge beim spielen den Arm geprellt hat. Ihm wurde geholfen und jetzt ist alles
wieder gut. So ging es mehrere Tage lang. Es passierte 3 Wochen lang fast gar nichts außer
kleine Sachen. Doch dann am 6.10.2019 (21 Tage vor meinem 18. Geburtstag) fiel ein Mann
aus 6 Meter Höhe auf den Betonboden. Wir fuhren so schnell wie wir nur konnten zum
Einsatzort um den Mann zu helfen. Als wir ankamen war dieser bereits an seinen starken
Blutungen lange verblutet. Es war schlimm den Mann anzugucken, weil ihm der linke
Unterarm aus der Haut guckte und unter ihm eine riesige Blutpfütze war. Wir fuhren alle
schockiert zurück. Mehrere Leute fragten was los sei aber wir konnten nicht antworten. Es
war grauenvoll. Endlich war es so weit ich wurde am 27.10.2019 18 Jahre alt. An diesen Tag
plante ich eine riesige Feier. Meine ganze Familie sollte kommen und meine ganzen Freunde.
Und es geschah, es kamen alle meine Verwandten und alle meine Freunde die ich eingeladen
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hatte. Die Feier war super, am Abend haben wir alle nur noch getrunken und getanzt bis um 5
Uhr morgens. Am Morgen war ich so müde das ich wieder schlafen gegangen bin. Schließlich
war das eine Jahr zu ende und ich habe meinen Arbeitsplatz „verloren“. Ich überlegte lange
was ich als nächstes machen werde. Da fiel mir ein dass ich vielleicht Feuerwehrmann werden
kann. Dieser Wunsch ging in Erfüllung. Ich war Feuerwehrmann kaum zu glauben, was mir
dort passiert ist. Also ich musste in der Nacht jetzt immer arbeiten von um 10 Uhr abends bis
um 6 Uhr morgens. Eines Abends so ungefähr um 2 Uhr brannte es in einem Haus nahe beim
Filmpalast Oranienburg. Wir fuhren los, dort angekommen sahen wir riesige Flammen empor
steigen. Wir stiegen aus und rollten die Schläuche aus und schlossen sie an die Hydraten an.
Einer rief: „Wasser Marsch“. Dann besprühten wir das Haus mit Wasser. Plötzlich hörten wir
Hilfe rufe aus dem ersten Stockwerk. Keiner von uns wollte freiwillig in das Haus rennen und
die Person retten. Ich meldete mich freiwillig als der Feuerwehrmann der freiwillig in das
Haus rennt und die Person befreit. Ich fasste all meinen Mut zusammen und rannte los. Als
ich drinnen war, war es unglaublich heiß. Mir war so warm das ich mich kaum noch bewegen
konnte. Aber ich musste mich beeilen denn jede Sekunde zählt. Das heißt ich musste mich
zusammenreißen und weiter rennen. Als ich die Treppe hoch in den ersten Stock gerannt bin
hörte ich die rufe deutlicher. Ich dachte mir hinter dieser Tür muss sie sein. Ich nahm mein
Beil und schlug die Tür ein und sah schon das Mädchen. Ich rannte hin und nahm sie auf die
Schultern und rannte raus. Plötzlich brach das Haus ein und ich wurde von einem schweren
Holzpfeiler getroffen. Ich sagte dem Mädchen es soll zu den anderen Leuten laufen. Dieses tat
sie auch und schon rannten zwei Feuerwehrmänner (meine Kollegen) zu mir und zogen mich
zum Krankenwagen. Dort wurde mir eine Vollnarkose gegeben weil sie mir die verbrannte
Haut abschneiden mussten. Als ich wieder aufwachte wurde ich als Held gefeiert, weil ich mit
18 Jahren ein Leben gerettet habe. Aber es kam auch eine schlechte Nachreicht auf mich zu
zwar das ich den Beruf Feuerwehrmann so wie viele andere Berufe nicht mehr ausüben kann.
Ich war sehr enttäuscht. Ich war Arbeitslos. Kaum zu glauben. Arbeitslos und körperlich ein
bisschen eingeschränkt. Nicht zu fassen. Meine Arbeitskollegen schlugen mir andere Berufe
wie Zahntechniker oder Lehrer vor. Diese Berufe werde ich niemals tun sagte mich. Nach drei
Tagen Nachdenkzeit entschied ich mich für den Beruf Kindergärtner. Auch bei diesem Beruf
wurde ich sofort angenommen. Ich bekam eine Gruppe von drei bis fünfjährigen Kindern.
Meine Gruppe bestand aus 9 Kindern. Sie hießen: Ole, Niclas, Mia, Marie, Lena, Marlon,
Fenja, Lucas und Sophia. Es waren alles sehr nette Kindern die ordentlich und höflich waren.
Als ich eingestellt wurde auch eine Frau namens Marie eingestellt. Sie ist blond und ist 19
Jahre alt. Das bedeutet ist ein Jahr älter als ich. Am nächsten Tag nach der Arbeit fragte ich
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sie ob sie vielleicht Lust hat mit mir essen zu gehen. Sie antwortete mit ja. Am Abend gingen
wir dann zusammen ins beste Restaurant von Berlin. Wir trafen uns an einem Tisch für zwei
Personen und redeten miteinander. Als das essen vorbei war fragte ich sie ob wir jetzt öfters
etwas miteinander unternehmen möchten. Sie antwortete wieder ja. Wir trafen uns jetzt öfter
und länger. Nach ungefähr zwei Wochen fragte ich sie ob wir zusammen sein wollen. Sie war
so begeistert davon dass sie mich küsste. Mittlerweile bin ich 19 Jahre alt. Zwei Jahre später
haben ich um Marie Zwillinge bekommen. Das Mädchen heißt Lena und der Junge heißt
Lukas. Die Zeit verging und meine beiden Kinder haben jetzt schon ihren 5 Geburtstag. Wir
schenken Lukas ein eigenes blaues Quad und Lena bekam ein eigenes schwarzes Pferd. Beide
freuten sich sehr über ihre Geschenke. Einen Tag später heirateten Marie und ich also am
6.6.2027. An diesem Tag vor 12 Jahren hatte ich meine Jugendweihe. So vergeht die Zeit und
ich habe meinen Beruf gewechselt ich bin nicht mehr Kindergärtner sondern bin jetzt
Zahnarzt. Wie ich schon sagte, morgen werde ich 50 Jahre alt.
Mein Leben (I)
Oranienburg, 13.10.2050
Morgen ist mein 50. Geburtstag und mir ist heute bewusst geworden das ich schon die hälfte
meines Lebens vorüber ist und ich bin so froh das ich sagen kann das ich mir nie sorgen um
Geld oder um meine Existenz machen musste. Nun möchte ich ihnen berichten, was alles in
meinem Leben seit meinem 15. Lebensjahr passiert ist.
Mit 15 war ich in der 9. Klasse und besuchte das Louise- Henriette Gymnasium in
Oranienburg. Diese Schule besuchte ich bis zur 12. Klasse, denn dort absolvierte ich
erfolgreich mein Abitur mit einen durchschnitt von 2,0. Damals wohnte ich gemeinsam mit
meiner Familie in einem Haus in der nähe von Oranienburg. Nachdem Abitur macht ich ein
Austauschjahr in Amerika gemeinsam mit meiner besten Freundin Malina. In diesem Jahr
erlebte ich so vieles und ich lernte das Land und die Leute besser kennen. Gemeinsam mit
meiner besten Freundin Malina machten wir das so genannte „Work and Travel“ das hieß das
wir alle zwei Monate den Staat und die Arbeit wechselten. Meistens arbeiteten wir als
Kellnerinnen aber ich war auch tätig als Kassiererin in verschiedenen Filialen.
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Als ich wieder nach Deutschland kam war ich 20 Jahre alt, in dem Selben Monat, indem ich
in Deutschland ankam ging ich auf ein Konzert. Dort traf ich Tim. Tim kenne ich schon seid
dem ich lebe, als wir Kinder waren haben wir viel Zeit mit einander verbracht und uns oft
getroffen später haben wir uns aus den Augen verloren. Wir tauschten an diesem Abend
unsere Nummern aus und schrieben täglich miteinander. Nach einigen Wochen des
Schreibens trafen wir uns in einem Café. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und trafen uns in
den darauf folgenden Wochen öfter. Nach dem 8. Treffen wurde es ernster zwischen uns und
wir kamen zusammen. Er arbeitete damals als Bürokaufmann und ich studierte zu diesem
Zeitpunkt. Trotz des Studiums und der vielen Arbeit meines Freundes verreisten wir oft und
erlebten auch viele Abenteuer. Wir sind in Afrika auf Elefanten geritten, haben in Kapstadt
einen Rundflug in einem Heißluftballon gemacht, sind auf den Malediven mit Delphinen
geschwommen, waren in den Staaten und erlebten noch viele weitere Reisen und Abenteuer.
Nach fünf Jahren Beziehung machten wir einen Urlaub auf den Malediven dort machte mir
Tim einen Heiratsantrag. Wir liefen am Strand entlang, auf einmal gingen wir in eine Bucht,
dort waren überall Rosen und Kerzen, er ging vor mir auf die Knie und fragte mich ob ich
seine Frau werden wolle, ich fing an zu weinen und sagte Ja. Nachdem wir aus dem Urlaub
wieder kamen und ich mein Studium beendet hatte und nun als Sport-, Geschichts- und LERLehrerin an einer Grundschule arbeitete Heiratete ich im alter von 24 Jahren, Tim war
mittlerweile erfolgreicher Geschäftsführer mehrerer Unternehmen. Wir heirateten am
25.05.2025, wir haben groß und mit vielen Leuten gefeiert und Malina war einer meiner
Brautjungfern. Wir feierten in einem wunderschönen Schloss in Frankreich. Nach der
Hochzeit machten wir eine 6wöchige Hochzeitsreise. Wir verbrachten unsere Flitterwochen
auf Hawaii. Nach der Reise bauten wir uns unser Traumhaus. Wir bauten das Haus genau
nach unseren Wünschen schließlich sollte dass das Haus sein in dem unsere Kinder
aufwachsen sollten. Nach der Fertigstellung des Hauses war ich 25 Jahre alt und mein Mann
27. Im selben Lebensjahr wurde ich Schwanger. Ich kann mich noch genau an diese
Schwangerschaft erinnern. Zu diesem Zeitpunkt war ich so voller Glück und Freude erfüllt.
Als mein Sohn Tobias dann am 09.06.2026 auf die Welt kam war ich über Glücklich und
mein Mann ebenfalls. Nun waren wir eine richtige kleine Familie. Zwei Jahre später bekam
Tobi am selben Tag eine kleine Schwester. Nun waren wir Zu viert. Tim, Tobi, Anna und Ich
und wir wohnten alle Gemeinsam in unserem Haus. Nachdem ich ein weiteres Jahr zuhause
blieb um mich um Anna zu kümmern ging ich wieder Arbeiteten, denn ich liebte meine
Arbeit als Lehrerin, ich liebte einfach alles daran. Tobi und Anna waren in der Zeit als Tom
und ich Arbeiten waren in der Kita. Am Wochenende besuchten wir öfter meine Eltern. Sie
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Wohnten immer noch in dem Huas aus meiner Kindheit und freuten sich jedes mal, wenn ihre
Enkelkinder vorbei kamen. Zu meinem 30. Geburtstag schenkte mir mein Mann eine
3wöchige Reise an den Ort wo er mir den Heiratsantrag 5 Jahre zuvor machte. Unsere Kinder
waren zu diesem Zeitpunkt bei meinen Eltern, da mein Mann den Urlaub mit mir allein
verbringen wollte. Als wir aus dem Urlaub wieder kamen wurde mir von dem Mann meiner
besten Freundin Malina schreckliches erzählt, er sagte mir Malina sei in einen Autounfall
verwickelt worden und wäre schwer verwundet in Krankenhaus eingeliefert worden und läge
schon seit 2 Wochen im Koma. Als ich das erfuhr brach eine Welt für mich zusammen,
immerhin kannte ich sie zu diesem Zeitpunkt fast 20 Jahre und wir waren von Anfang an
beste Freunde gewesen. Zu dieser Zeit war ich so dankbar meinen Mann und meine Kinder
zuhaben, denn ohne sie wüsste ich nicht wie ich das überstanden hätte. Nach dem Malina 3
Monate im Koma lag gaben die Ärzte die Hoffnung auf, aber Malinas Mann, Malinas Kinder
und Ich gaben die Hoffnung nicht auf wir kamen sie täglich besuchen und sagte ihr sie sei
stark und sie würde es schaffen und wie durch ein Wunder ging es ihr von Tag zu Tag besser,
zwei Wochen nach dem die Ärzte Malina aufgeben wollten erwach sie aus ihrem Koma. Wir
waren alle so unglaublich glücklich. Nachdem ich diese schwere Phase meines Lebens
überstanden hatte wurde auch schon mein kleiner Tobi eingeschult. Er hatte schon Nächte
bevor sein erster Schultag nicht mehr schlafen können, da er so aufgeregt war.
Zwei Jahre später wurde auch schon meine Tochter eingeschult. Die Zeit verging so schnell
gerade erst hatte sie das Laufen gelernt schon gingen sie ihren eigenen Weg. Meine Kinder
machten mich unglaublich Stolz, ebenso mein Mann er war immer für mich da und brachte
mir jeden Tag Blumen mit. Ich war nun 33 Jahre alt und hatte schon fast alles in meinem
Leben erlebt was ich erleben wollte, nun stand mir das alt und Grau werden mit meinem
Mann nichts mehr im Wege. Mein Mann wurde immer erfolgreicher meine Kinder waren gut
in der Schule und hatten viele Freunde, Ich war vollkommen mit meinem Beruf und meinem
Leben zufrieden, doch dann passierte ein weiterer Schicksalsschlag in meinem Leben und
dieser warf mich total aus der Bahn sowohl beruflich als auch Privat. Ich erkrankte an Krebs.
Um genauer zu sein bekam ich Lungenkrebs, diesen hatte ich von meiner Oma geerbt. Er
breitete sich schnell aus und ich wusste nicht was ich tun sollte, denn mir wurde schon früh
gesagt das ich ein erhöhtes Risiko bei Krebs hätte, aber ich wollte niemals eine
Chemotherapie machen. Aber was sollte ich nur tun? Immerhin hatte ich eine eigene Familie
und ich konnte meine Kinder und meinen Mann nicht im Stich lassen, also las ich tausende
von Artikeln, im Internet bin ich war auf ein Heilmittel getroffen, das aber noch nicht sehr oft
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eingesetzt wurde und wo ebenfalls noch keine Sicherheit bestand das der Krebs verschwindet,
aber dies war mir egal ich wollte dieses Medikament ausprobieren. Mein zustand
verschlechterte sich von Tag zu Tag und ich hatte kaum noch Zeit das spürte ich und mein
Mann und meine Kinder spürten es auch sie sagten immer “Mama du musst stark bleiben, du
schaffst das!“ Nach zwei Monaten langem warten auf das Medikament, bekam ich es endlich
vom Arzt. Die ersten Tage an denen ich das Medikament einnahm verschlechterte sich mein
Zustand nur noch mehr, aber ich wollte nicht aufgeben und das war auch gut so denn einigen
Wochen später schlug das Medikament endlich an und mir ging es besser, viel besser.
Nachdem ich das Medikament dann mehrere Monate zu mir nahm wurde es immer besser und
nach zwei Jahren des Kampfes hatte ich den Krebs endlich besiegt. Ich lernte alles am Leben
nur noch mehr zu schätzen und ich konnte mit 35 Jahren endlich wieder meinen Beruf
ausüben. Mein Mann sagte mir jeden Tag wie stolz er auf mich war das gab mir noch mehr
Mut und ich fing an über mein Leben und über den Krebs ein Buch zuschreiben um anderen
zu zeigen das so ein Schicksalsschlag wie ich ihn hatte kein Ende der Welt bedeutet. An
diesem Buch schrieb ich zwei Jahre. Mit 37 veröffentlichte ich mein Buch. Nun hatte ich ein
weiteren Punkt auf meiner Liste meiner Ziele in diesem Leben abhacken können, denn nun
war ich auch Schriftstellerin.
Zu meinem 40. Geburtstag bekam ich erneut eine Reise von meinem Mann geschenkt diesmal
eine 6wöchige Reise in die Staaten, aber diesmal wusste ich nicht das mein Mann heimlich
Familie und Freunde von uns eingeladen, denn er hielt erneut um meine Hand an und wir
heirateten ein zweites mal am Strand und die wichtigsten Personen waren dabei. Er heiratete
mich erneut um seine Liebe zu beweisen und um mir zu zeigen das selbst der Krebs uns nicht
auseinander bringen konnte im Gegenteil er hat unsere Liebe nur noch stärker gemacht. Als er
mir das sagte brach ich erneut in Tränen aus, denn nach all dem was in den letzten Jahren
passiert war, war ich so glücklich, dass sich nichts an unsere Liebe geändert hatte. Mit 45
Jahren war ein weiterer Höhepunkt meines Lebens, Mein Sohn Tobi hatte sein Abitur mit
einem Durchschnitt von 1,6 bestanden ich war so stolz auf ihn. Zwei Jahre später hatte meine
Tochter Anna ebenfalls ihr Abitur bestanden mit 1,8. Beide machten nach ihrem Abitur
ebenfalls ein Austauschjahr so wie ich damals, Tobi machte eins in England und Anna eins in
Frankreich.
Die nächsten 3 Jahre ohne die Kinder waren sehr Ruhig, man merkte das etwas fehlte, aber
ich und mein Mann genossen die Zeit zu zweit und begannen wieder viel zu reisen um noch
mehr von der Welt zusehen. Das war mein Leben bis kurz vor meinem 50. Geburtstag und ich
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muss sagen ich hätte im Nachhinein alles wieder genauso gemacht. Ich Bereue keiner meiner
Entscheidungen und ich freue mich schon auf weitere 50 Jahre.
Alles nach Plan
Es ist unfassbar, ich werde morgen schon 49 Jahre alt und habe eigentlich schon die Hälfte
meines Lebens erreicht, dennoch habe ich noch einiges vor. Ich lebe jetzt schon mein ganzes
Leben in Oranienburg und habe so schnell nicht vor, mit meiner Familie hier weg zu ziehen.
Schon seit meiner Geburt wohne ich in Oranienburg. Als kleines Kind wohnte ich zusammen
mit meiner Mutter und meinen sechs Geschwistern in einem schönen großen Haus in
Oranienburg-Süd. Meine drei älteren Geschwister wohnen alle in Berlin, aber meine jüngeren
Geschwister wohnen ganz in meiner Nähe in Oranienburg.
Meine zwei wundervollen Töchter Lisa und Zoé sind schon 19 und 23 Jahre alt. Zusammen
mit meinem Mann Peter und unserer gemeinsamen 19 Jährigen Tochter wohnen wir heute
zusammen in einer kleinen, aber gemütlichen Wohnung in der Weißen Stadt. In dieser
Wohnung wohne ich auch schon sehr lange, denn als ich mit 19 Jahren auszog, bin ich in
diese Wohnung gezogen und als ich dann Peter kennen lernte, zog er zu mir. Lisa ist noch
dabei Rechnungswesen an einer Berliner Universität zu studieren, jedoch hat sie nach ihrem
Studium vor, im Ausland zu arbeiten, weil sie auch sehr an Sprachen und fremden Kulturen
interessiert ist. Auch Zoé ist gerade mitten in ihrem Jurastudium und findet den Beruf als
Anwalt sehr bemerkenswert und spannend.
Mein Mann Peter ist 4 Jahre älter als ich und wir haben uns durch eine gemeinsame Freundin
kennen gelernt. Nachdem Peter sein Abitur mit 2,0 abschloss, war er erst einmal arbeitslos
beziehungsweise arbeitsunfähig, auf Grund einer schlimmen Krankheit. Bereits mit 20 Jahren
bekam Peter die Diagnose Lungenkrebs, weil er schon früh angefangen hat zu rauchen, doch
als er diese Diagnose erhielt, hörte er sofort mit dem Rauchen auf. Ich bin kein Raucher und
bin deshalb sehr froh darüber, dass auch er jetzt nicht mehr raucht. Doch schon nach 2 Jahren
konnte man sein Krebs mit verschiedenen Therapien heilen, denn der Arzt hatte seine
Krankheit glücklicherweise früh genug entdeckt. Doch der Arzt bemerkte sie recht zufällig,
weil Peter auf einmal sehr starken Husten hatte. Durch diesen Rückschlag war er so sehr
motiviert Arzt zu werden, weil er an eigenem Leib gespürt hat, dass Ärzte sehr viel leisten
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und anderen manchmal auch das Leben retten. Er bewarb sich so schnell es nur ging an einer
Universität in Berlin und studierte dann 6 Jahre lang Medizin. Später hatte er dann sogar seine
eigene Praxis als Hausarzt und verdiente dazu noch sehr gut. Weil wir finanziell abgesichert
waren, war dann der richtige Zeitpunkt gekommen unsere Familie zu vervollständigen.
In unserer vierköpfigen Familie bin ich die einzige, die nicht studiert hat, aber bereits in der 9.
Klasse absolvierte ich ein Praktikum in einem Kindergarten in meiner Nähe und nachdem ich
ein paar Erfahrungen über den Beruf sammeln konnte, habe ich nach meinem Abitur eine
Ausbildung als Erzieherin angefangen und danach, zusammen mit einer guten Freundin, in
einem schönen Kindergarten in Oranienburg gearbeitet. Zwar verdient man nicht gerade viel
Geld bei diesem Beruf, aber es machte mir sehr viel Freude und durch Peter brauchte ich mir
auch keine Sorgen um Geld machen.
Bereits seit 28 Jahren arbeite ich als Kindergärtnerin und es gab noch keinen Moment, in dem
ich überlegt habe, meinen Beruf zu ändern, denn die Arbeit mit Kindern macht mir viel zu
viel Spaß und auch meine Kolleginnen und ich sind bereits ein gut eingespieltes Team. Eine
Arbeitswoche sieht bei mir eigentlich immer gleich aus, jedoch gibt es manchmal einige
Besonderheiten. Um 7 Uhr in der Früh beginnt meine Arbeit und schon um 7 Uhr werden
viele Kinder von ihren Eltern in den Kindergarten gebracht, weil die Eltern auch selber
arbeiten müssen, jedoch gibt es die Vorgabe, dass jedes Kind zwischen 7 Uhr und 8:30 Uhr in
der Kita sein muss. Wenn ein Kind mal krank ist, müssen die Eltern auch so früh, wie nur
möglich, anrufen und Bescheid sagen, dass die Kindergartenleitung und auch die
Kindergärtnerinnen informiert sind. Genau das Selbe gilt auch beim Abholen, die Kinder
werden frühestens 13 Uhr abgeholt und spätestens 16:30 Uhr. Nachdem alle Kinder dann
abgeholt wurden und auch ich nichts mehr zu erledigen habe, hab ich Feierabend und kann
nach Hause gehen. Ich bin dann meistens so gegen 17 Uhr daheim und erledige dann noch
einige Sachen im Haushalt, bis Peter nach Hause kommt.
Der Tagesablauf von mir und den Kindern ist eigentlich oft der selbe. Wenn die Kinder in den
Kindergarten kommen, ziehen sie sich erst einmal aus und hängen alle ihre Sachen an ihren
eigenen Kleiderhaken, der mit einem Namensschild gekennzeichnet ist, damit niemand seine
Sachen verwechselt. Wenn die Kinder sich dann ausgezogen haben und ihre Hausschuhe
anhaben, ist das Erste, was sie machen, mit ihren Freunden spielen. In unserer Einrichtung
gibt es auch verschiedene Räume, in die die Kinder selbstständig reingehen können. Wir
besitzen einen Bewegungsraum, in denen die Kinder sich so richtig austoben können, z.B. mit
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Matten oder Springseilen. Dann gibt es auch noch ein Puppenzimmer für die Mädchen, dort
gibt es verschiedene Puppen, ganz viele Puppensachen und auch Kinderwägen mit denen die
Kinder gerne auch mal „Mutter-Vater-Kind“ spielen, natürlich können auch Jungen in diesem
Raum spielen.
Bei uns gibt es auch einen Kinoraum mit einem Fernseher, in dem jeden Mittwoch ein
Zeichentrickfilm oder auch ein Märchen läuft. Die Kinder können eigenständig entscheiden,
ob sie den Film sehen wollen, also niemand wird gezwungen, dennoch sind immer fast alle
Kinder dabei, wenn mittwochs dann ein schöner Film gezeigt wird. Die restlichen Tage in der
Woche ist dieser Raum aber abgeschlossen, denn die Gefahr ist viel zu groß, dass ein kleines
Kind dort rein geht und vielleicht aus Versehen etwas kaputt macht. Die Kinder können auch
jederzeit in den Bastelraum gehen, in dem ich meistens Aufsicht habe und für schöne
Bastelanleitungen sorge. Passend zur Jahreszeit oder zu Feiertagen haben die Kinder dann
meist eine Auswahl zwischen 3-5 Motiven. Die meisten Sachen sind zum Falten, zum Kleben
oder Schneiden und die Kinder haben dabei immer sehr viel Spaß. Jeden Donnerstag gehen
wir auch gemeinsam mit allen Kindern für ca. eine Stunde in den Musikraum. Sie können
dann zusammen Musik machen mit verschiedenen Instrumenten wie z.B. mit einer Gitarre
oder einer Flöte. Alles in einem: Die Kinder können selbst entscheiden, was sie spielen
wollen und habe eine große Auswahl an verschiedenen Aktivitäten.
Wenn die Kinder dann in der Früh im Kindergarten ankommen, haben sie erst einmal Zeit mit
Freunden zu spielen. Zwischendurch können die Kinder natürlich auch immer wieder in den
Essensraum gehen, um sich etwas zu trinken oder Obst zu holen. Ca. um 12 Uhr gehen dann
alle Kinder gemeinsam in die Cafeteria um Mittag zu essen. Jedes Kind darf unter 3
verschiedenen Gerichten auswählen, welches es gerne haben würde und jeden Tag kann das
Kind zwischen unterschiedlichen Gerichten entscheiden. Nachdem die Kinder dann in Ruhe
gegessen haben und auch alle fertig sind, müssen sie mindestens eine Stunde Mittagsschlaf
machen. Einige Kinder werden auch schon vor dem Mittagsschlaf abgeholt, das heißt, sie sind
Mittagskinder. Wenn der Mittagsschlaf dann vorbei ist, haben die Kinder wieder die
Möglichkeit zu spielen, bis sie von ihren Eltern abgeholt werden.
Das hört sich vielleicht ein wenig eintönig an, aber jeder Tag ist für die Kinder, sowohl als
auch für die Erzieherinnen, immer wieder ein besonderer und aufregender Tag. Ich habe nie
bereut, dass ich Kindergärtnerin geworden bin, denn auch heute macht mir der Beruf noch
genauso viel Spaß, wie am ersten Tag. Ich würde mir auch für die Zukunft wünschen, dass
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mehr Männer sich für diesen Beruf entscheiden, denn es ist auch für die Kinder mal gut, wenn
sie nicht nur Erzieherinnen haben.
Alles in einem kann ich sagen, dass mein Leben nicht hätte besser sein können und ich sehr
stolz auf mich und meine Familie bin.
Mein Leben (II)
Ein süßes „Miau“ erklang aus der Küche und ich beeilte mich, um aus dem Bett zu kommen.
Sissy saß vor ihrem Futternapf und schaute mich mit leuchtenden Augen an, als sie mich
erblickte. Ich streichelte ihr übers Köpfchen und holte dann die Trockenfutterdose aus dem
oberen Schrank. Ich füllte die Schüssel um die Hälfte, machte dann neues frisches Wasser in
den anderen Napf und Sissy fing freudig an zu schnurren während sie zufrieden fraß. Sie
erinnerte mich sehr an meine erste Katze, Kitty. Jedoch war diese schon seit 24 Jahren nicht
mehr am Leben. Ich hatte dann eine Weile keine Katze mehr gehabt, weil ich zu sehr
getrauert hatte, und sie nicht einfach ersetzten wollte. Dann 4 Jahre später hatte ich mir eine
neue Katze geholt. Jedoch war diese früh gestorben. Vor ungefähr 5 Monaten habe ich dann
Sissy aus dem Tierheim mitgenommen. Sie hat sich gut an mich gewöhnt, und ich musste sie
Anfangs mit der Flasche aufziehen. Aber genug davon, ich will mich daran auch nicht mehr
so wirklich erinnern, weil es mich oft einfach nur traurig macht. Ich machte mir einen Kakao.
Kaffee trank ich nicht, ich fand nämlich dass er scheußlich schmeckte. Ich schaute auf die
Uhr. 6:50 Uhr. Um 9 Uhr musste ich heute erst im Zoo sein, also konnte ich mir noch ein
bisschen Zeit lassen. Ich ging ins Badezimmer und machte mich fertig. Dann setzte ich mich
auf meine Couch und schrieb meiner Mutter, dass ich morgen erst um 10 Uhr da wäre.
Morgen wollte ich sie nämlich besuchen, weil ich frei hatte.
Nun war es 7:30 Uhr, und ich beschloss im Supermarkt, der nur ungefähr 5 Minuten von
meiner Wohnung entfernt war, einzukaufen. Ich steckte mein Geld in die Tasche, zog mir eine
Jacke über und zog meine Schuhe an. Beim hinausgehen passte ich auf, dass meine Katze
nicht hinausrannte und schloss die Tür ab.
Als ich vom Einkaufen nach Hause kam, merkte ich dass ich los musste und räumte schnell
die Lebensmittel in den Kühlschrank, und verstaute den Rest in den Schränken. Dann ging ich
los zum Bahnhof. Dort angekommen kaufte ich mir ein belegtes Brötchen vom Bäcker, bevor
ich in den Zug stieg. In der Bahn war es zum Glück nicht so voll, sodass ich einen freien Platz
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abbekam. Ich holte mein Handy heraus und surfte ein bisschen im Internet umher. Nach
ungefähr 4 Stationen stieg ich aus dem Zug aus und lief schnurstracks zum Zoo.
„Ah da bist du ja!“, wurde ich von einer Kollegin begrüßt. „Wir brauchen dich bei den
Pandabären.“
Stimmt. Ich hatte ganz vergessen, dass die Pandamutter heute gebären sollte. Natürlich lief
ich sofort los, nachdem ich meine Zoomitarbeiter Klamotten angezogen hatte.
„Sophie, hallo.“ begrüßte mich Annika, eine 15 Jährige Praktikantin. Ich nickte ihr lächelnd
zu und ging dann zu Maik, der am Gehege stand. Heute musste er die Pandamutter den
ganzen Tag beobachten, während ich den Stall säuberte und Futter zubereitete. Anschließend
lief ich zur Pflegestation. Heute musste ich mich alleine um alle verletzten Tiere hier
kümmern. Ich begann sofort mit der Arbeit.
„Alles Gut...“ flüsterte ich dem Fuchs zu. Letztens wurde er hier abgegeben, weshalb er noch
ängstlich war. Vorsichtig wickelte ich einen neuen Verband um sein rechtes Bein. Dann setzte
ich ihn wieder in den großen Käfig. Der Fuchs rollte sich in der Ecke zusammen und schloss
die Augen. Dann kontrollierte ich noch mal ob ich auch nichts vergessen hatte und lief zum
Pandagehege.
Dort wurde ich anscheinend schon erwartet. „Sophie! Du musst bei der Geburt des
Pandababys dabei sein. Maik musste nach Hause aus privaten Gründen.“ sagte Sabrina, meine
Kollegin und Freundin zugleich. „Aber du bist auch dabei, oder?“ fragte ich und Sabrina
nickte. Zusammen setzten wir uns auf die Bank vor dem Gehege. „Oh nein! Ich habe
vergessen das Haupttor abzuschließen!“ bemerkte Sabrina und sprintete auch schon los.
Nun war ich alleine. Das erinnerte mich sehr an meinen ersten Arbeitstag und an meinen
Wunsch den ich in der Schule oft hatte: „Einmal bei der Geburt eines Tieres dabei sein“.
Plötzlich hörte ich Schritte und schon saß Sabrina wieder neben mir auf der Bank.
„Sophie...du hast doch morgen Geburtstag oder?“ fragte sie.
„Ja. Ich bin aber nicht Zuhause, sondern fahre meine Mutter besuchen.“ antwortete ich.
„Wohnt sie nicht in Oranienburg?“
„Ja. Ist so oder so eine gute Gelegenheit. Dann sehe ich mal wieder die Stadt in der ich
hauptsächlich gelebt habe. Außerdem habe ich meine Mutter in den letzten Jahren nicht mehr
besucht. Oft kam sie zu mir.“
„Naja dann...wirst du auch deine Freunde aus der Schule besuchen?“ fragte Sabrina.
„Ich weiß nicht. Aber das ist sehr wahrscheinlich. Ich bleibe ja ein bisschen länger in
Oranienburg.“
„Bleib aber nicht zu lange weg!“, warnte sie mich. „Sonst vereinsame ich hier noch.“
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Ich lachte und Sabrina ebenfalls.
„Hey Sophie. Erzähl mir mal mehr aus deinem Leben. Mir fällt nämlich gerade auf das ich
echt wenig über dich weiß.“ bat sie mich.
„Na gut.“ willigte ich ein und begann zu erzählen.
Ich erinnere mich nur noch schwach an meine Kindergartenzeit und auch nur noch wenig an
die Grundschulzeit. Jedoch weiß ich dass ich mit ca. 4 Jahren von einer Hummel gebissen
wurde. Warum ich mir so was merke? Keine Ahnung. Außerdem habe ich, außer mit 2
Personen, mit meinen „Freunden“ aus der Grundschulzeit keinen Kontakt mehr. Aber das ist
ja nicht schlimm. In der siebten Klasse habe ich dann 3 neue wahre Freunde gefunden.
Natürlich war ich auch noch mit 2 aus der Grundschule befreundet, da diese in meiner Klasse
waren.
Schon in der sechsten Klasse wollte ich immer Tierpflegerin werden. Dazu habe ich im April
2016 ein Praktikum in einem Tierpark gemacht, was ich auch gut absolviert hatte. Nach der
zehnten Klasse bin ich von der Schule abgegangen um eine Ausbildung in einem Zoo zu
machen. Ich hatte Glück und wurde dort angenommen, wo ich mich beworben hatte. Nach
drei Jahren Ausbildung, wechselte ich zunächst in einen Tierpark. 2027 entschloss ich mich
wieder in einem Zoo zu arbeiten. Aber ich hatte zunächst keinen Erfolg, also blieb ich bis
2030 noch in dem Tierpark und versuchte es dann noch mal. Diesmal hatte ich Glück und
wurde in einem Zoo angenommen, der außerhalb von Brandenburg liegt. Dort arbeitete ich 10
Jahre, bis ich versetzt wurde. Und zwar soweit, das ich meine Freunde und Familie nicht mehr
jedes Wochenende besuchen konnte, da ich auch mehr machen musste.
„Und wie war dein erster Arbeitstag so?“ fragte mich Sabrina.
„Äh naja...spannend?“ sagte ich und suchte nach einem passenden Wort.
„Detaillierter bitte!“ lachte sie und ich erzählte mit einem kurzen Seufzer weiter.
2021
Der Tierpark, wo ich hin gewechselt hatte, lag in Germendorf. Ich dachte ich fange am besten
hier an, weil ich mich hier auch gut auskenne. Manche kannten mich noch, da ich mein
Praktikum hier absolviert hatte. Trotzdem wurde ich noch einmal in die wichtigsten Regeln
und so weiter eingewiesen, bevor ich beginnen konnte. Am ersten Tag musste ich der
Tierpflegerin Maike helfen. Als erstes gingen wir zu den Waschbären, wo wir den Stall
säuberten und Futter zubereiteten. Dann half ich ein kleines Spielzeug für die Affen zu
basteln. Es war echt lustig mit anzusehen, wie sie sich manchmal darum stritten. Bei den
Erdmännchen mussten wir die Glühbirnen der Lampe austauschen, damit in den kleinen
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Häuschen Licht vorhanden war. Am Ende des Tages, putzte ich gerade den Eingangsweg, als
ich plötzlich die Zoodirektorin auf mich zulaufen sah.
„Hast du Maike, Thomas oder Rike gesehen?“ fragte sie völlig außer Atem.
„Ja, aber die sind schon nach Hause gefahren.“ antwortete ich.
„Okay.....ruhig, ruhig...dann komm du mal eben mit Sophie!“ sagte die Direktorin und ich
rannte ihr hinterher. Unterwegs fragte ich was eigentlich los sei.
„Die neue Stute bekommt ihr Fohlen. Eigentlich sollte es erst in 2 Wochen kommen. Der
Tierarzt versucht es rechtzeitig hierher zu schaffen, aber während ich auf ihn warte, musst du
jetzt auf die Stute aufpassen. Du weißt doch was man bei einer Geburt zu tun hat, oder?“
Ich nickte bloß. Ich war angespannt und hoffte dass ich nichts falsch machte.
Am Stall sagte mir die Direktorin noch mal das wichtigste und ging zurück zum Eingang.
Langsam näherte ich mich der Stute und streichelte ihr sanft über den Kopf. Dann ging ich
erstmal auf Abstand, so wie die Direktorin es gesagt hatte, und hoffte dass der Tierarzt bald
da war.
Ich muss kurz eingenickt sein, denn plötzlich hörte ich ein Wiehern, das mich aus meinen
Träumen riss. Schnell ging ich zu der Stute. Ich bekam Panik, denn die Geburt hatte
begonnen.
Doch ich hatte Glück, denn im gleichen Moment kam der Tierarzt mit der Zoodirektorin in
den Stall.
Eine Weile später war es geschafft. Das Fohlen war pechschwarz mit einem weißen Stern auf
der Stirn und weißen Socken. Da es eine Sie war, nannte die Zoodirektorin es Destiny.
Ich war froh als ich nach Hause durfte und den Rest des nächsten Tages frei bekam. Trotzdem
fand ich, dass das eine wertvolle Erfahrung war.
2050....2 Tage später
Ich trank den Tee rasch aus, verabschiedete mich für die nächsten Stunden von meiner
Mutter, und entschied mich dazu ein bisschen zu schauen wie sich Oranienburg so verändert
hatte. Gestern bin ich 50 Jahre alt geworden, aber viel gemacht haben wir zum Glück nicht.
Ich lief als erstes zum Schloss, was sich kein bisschen verändert hatte. Dann ging ich in die
Bibliothek, die noch mehr Bücher als vorher beherbergte. Ich schaute mir noch viele andere
Sachen an und stellte fest, dass sich nicht viel verändert hatte. Als letztes besuchte ich das
Luise-Henriette Gymnasium. Hier war ich, seit ich abgegangen bin nicht mehr. Von außen
sah es etwas verändert aus. Ich würde mir sie gerne mal von innen ansehen. Aber da musste
ich wohl bis nach den Sommerferien warten. Im Großen und Ganzen hatte sich Oranienburg
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nicht viel verändert, bis auf eine neue Schule, noch mehr Läden, einem größeren Schlosspark
und so weiter. Das meiste eher kleinere Sachen. Ich bin froh das ich heute noch mal hier war,
aber ich freue mich schon wieder Zuhause zu sein. Dort wartet auch Sissy auf mich.
Oranienburg hilft
Ein schrilles Geräusch holt mich aus meinem Traum. Mist. Es ist Freitag der 20.05.2050. In
zehn Tagen werde ich 50 Jahre alt und ich habe nicht einmal meinen Geburtstag geplant. Mit
viel Überwindung stehe ich auf und gehe die Treppe runter. Mein Mann ist schon längst auf
Arbeit und meine Tochter in der Schule. Ich habe das ganze Haus für mich allein. Unten
angekommen mache ich mir einen Kaffee und Frühstück. Heute wird ein schrecklicher Tag.
Heute wird entschieden, ob ich meine Arbeit gut mache und bleiben darf oder ob ich gefeuert
werde. Mein Chef ist ziemlich streng und feuert schnell. Für meinen letzten Artikel hatte ich
echt wenig Zeit und nun hoffe ich, dass er was geworden ist. Ich hasse es, wenn ich auf
Zeitdruck etwas schreiben muss. Ich bin fertig mit Frühstück und räume die Spülmaschine
ein. Ich gehe hoch und mache mich fertig, dass ich zur Arbeit kann. Ich schaue auf die Uhr.
Es ist 08:53 Uhr. Ich habe um 09:30 Uhr einen Termin bei meinem Chef. Ich muss mich
beeilen. Schnell gehe ich die Treppe runter und ziehe mir meine Schuhe an, nehme meine
Tasche und meinen Schlüssel und verlasse das Haus. Es ist ziemlich warm für Mai. Schnell
gehe ich zu meinem Auto und starte den Motor. Das Radio geht an und spielt einen alten
Song aus meiner Kindheit. Der Text fällt mir sofort ein und ich singe mit. Dieses Lied
erinnert mich an meine Kindheit. An meine alten Freunde, mit denen ich immer noch Kontakt
habe und an mein altes Haus, wo meine Mutter immer noch drin wohnt. Wieder bin ich hier in
Oranienburg. Ich wollte immer weg von hier, doch die Stadt hat sich in den Jahren, wo ich
studiert habe so verändert. Sie ist zu einer noch moderneren Stadt geworden, die ziemlich
bekannt ist. Ich stehe an einer roten Ampel und warte, dass sie grün wird. Hier stand früher
REWE und jetzt ist hier ein riesiges Einkaufszentrum. Die Ampel springt auf grün ich fahre
weiter. Am Ende der Straße ist ein riesiges Gebäude. Hier arbeite ich. Ich parke meinen
Wagen auf dem Parkplatz und steige aus. Sofort wird mir schlecht, wenn ich dran denke, dass
ich heute gefeuert werden könnte, wenn mein Artikel nicht perfekt ist. Ich öffne die
Eingangstür des Gebäudes und gehe in die riesige Eingangshalle. Ich gehe an der Absperrung
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vorbei und zeige meinen Ausweis, auf dem mein Name steht. Ich steige in den Aufzug und
fahre in den 5.Stock. Dort werde ich aufgerufen und gehe in das Büro meines Chefs.
Ich bin erleichtert. Meinem Chef hat der Artikel sehr gefallen. Mein Job als Journalistin ist
mir sehr wichtig und ich wäre sehr traurig gewesen, wenn ich ihn heute verloren hätte. Ich
gehe in mein eigenes Büro und starte meinen Computer. Mein nächster Auftrag steht an. Ich
soll einen Artikel schreiben, wie Oranienburg damals war und es sich verändert hat. Ein sehr
interessantes Thema. Ich kann mich noch an das Oranienburg erinnern, als ich klein. Als ich
drei Jahre alt war haben meine Eltern ein Haus in Lehnitz, in der Nähe von Oranienburg
gebaut. Es war eine schöne Kindheit. Doch Oranienburg hat sich enorm verändert. Damals
hätte man es sich nie träumen lassen, dass Oranienburg einmal so anders sein würde. Früher
war Oranienburg schon groß, aber heute ist es einfach nur riesig. Ich muss lächeln und fange
mit dem Schreiben an.
Mittlerweile ist es schon 17 Uhr. Wie die Zeit vergeht. Ich stehe auf, drucke meinen Artikel
aus, nehme meine Tasche und meine Jacke und verlasse mein Büro. Auf dem Flur beobachte
ich meine Arbeitskollegen, wie sie hektisch durch den Flur rennen und panisch nach Ideen
suchen. Mein Job ist echt hart und er erfordert sehr viel Kreativität. Es fasziniert und belustigt
mich trotzdem jedes Mal, wie die Leute hilflos etwas suchen, was sie aufschreiben können.
Ich mache es mir nie so schwer und habe diese Probleme nicht. Ich gehe bis zu dem Ende des
Flures. An einer sehr mit Fotos geschmückten Tür klopfe ich. Ich höre ein leises „Hallo?“ und
gehe rein. „Entschuldigung, ich wollte nur meinen Artikel abgeben.“ Die Praktikantin meines
Chefs guckt mich mit großen Augen an. Weiß sie nicht, was sie damit machen sollte?
„Können sie den Artikel bitte in die Ablage von Herrn Schmidt legen?“ Diesmal scheint sie
zu wissen, was ich meine und nimmt ihn mir ab. „Natürlich“ sagt sie. Ich bedanke mich und
verlasse den Raum. Dieser Tag war echt sehr stressig und ich will einfach nur nach Hause.
Ich schließe die Haustür auf. „Hallo, ich bin wieder da.“ Sage ich und meine Tochter rennt die
Treppe runter. „Hey! Du glaubst nicht, was heute passiert ist. Ich habe eine eins in Mathe
bekommen!“ Das passiert nicht so oft. „Das freut mich.“ Sie lächelt mich an und geht wieder
nach oben. Ich war ganz anders mit 17 Jahren. Es erstaunt mich immer wieder, wie fantastisch
sie ist. Sie fühlt sich richtig wohl hier in Oranienburg. Sie will nie hier weg. Ich wollte immer
von hier weg, nur wusste ich auch nicht, was aus Oranienburg werden würde.
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Es ist Samstag. Ich bin schon sehr früh aufgestanden und zum Schloss gefahren. Heute findet
eine Spendenaktion statt. Die Leute in Oranienburg sammeln Geld für ärmere Länder, die
mehr Geld gebrauchen könnten. Wir hatten in meiner Jugend ziemlich viele Flüchtlinge hier
in Lehnitz und Oranienburg. Diese Länder haben alles wieder aufgebaut könnten aber
dennoch Geld gebrauchen. Ich bin mit Block und Stift natürlich dabei und berichte über diese
Aktion. Es kommt ein Kamerateam und ich werde live im Fernsehen berichten. Ich liebe
meinen Job. Er ist so vielfältig und interessant. „Hier stehe ich nun live am Schloss von
Oranienburg, einer Stadt, die in vielen Jahren es geschafft hat, eine völlig andere Seite von
sich zu zeigen. Mit Stauen konnten wir dabei zusehen, wie sie sich neu aufgebaut und
verändert hat. Oranienburg ist moderner und bekannter denn je und wir sind stolz auf unsere
Stadt. Damals im Jahr 2015 haben wir eine Menge Flüchtlinge herbekommen, da in ihren
Ländern Kriege herrschten. Wir haben sie mit Liebe und Freude angenommen und haben
ihnen geholfen sich zu integrieren. Wir haben ihnen Häuser gebaut und sie verpflegt, bis die
Zeit gekommen war an der sie zurück in ihre Länder konnten und alles neu aufgebaut haben.
Auch dabei haben wir alle fleißig mit angepackt. Heute stehen wir nun hier und helfen ihnen
ein weiteres Mal mit Freude. Sie brauchen unsere Unterstützung, um genügend Geld zu
haben, um alle Schäden zu beseitigen. Deshalb hat Oranienburg diese wundervolle Idee
gehabt und diese Spendenaktion gestartet. Ob jung oder alt, sie können alle helfen. Wir hatten
die Kraft und das Geld, um Oranienburg zu erweitern, nun lasst uns diesen Ländern helfen,
damit sie ihre Städte wiederaufbauen. Wir sind eine Stadt mit Herz. Helfen wir denen, die es
nötig haben!“ Ich bin stolz auf meine Rede und den Leute scheint sie auch zu gefallen. Mit
voller Euphorie stürmen sie zu dem Spendenlauf und den anderen Ständen, wo wir das Geld
sammeln.
Wir haben 19.000€ eingesammelt. Ich denke, dass wir damit so einiges anfangen können. Wir
werden es noch weiterhin versuchen. Ich bin sehr glücklich, dass die Bewohner von
Oranienburg so fleißig und euphorisch mitgeholfen haben. Wieder einmal wurde bewiesen,
dass eine Stadt zusammenarbeiten kann, wenn sie ein striktes Ziel hat. Da draußen werden die
Leute unseren Bericht im Fernsehen sehen und vielleicht können wir sie damit ermutigen
mitzuhelfen. Ich bin sehr stolz, dass ich in so einer Stadt wie Oranienburg leben darf.
Oranienburg war damals schön und heute genauso. Hier möchte ich für immer bleiben.
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Das Leben geht weiter
Unsanft riss das laute Klingeln ihres Weckers Reika aus der Traumwelt. Missmutig haute sie
auf die Schlummertaste des Teils, drehte sich wieder um und schlief weiter. Nach 5 Minuten
gab das Teil erneut ein lautes Piepsen von sich und Reika bequemte sich endlich dazu, mal
einen Blick auf die Uhr zu werfen. Mit einem lauten Fluchen landete die Bettdecke in der
Ecke ihres Bettes und sie stürmte ins Bad. Nach 10 Minuten war sie fertig mit ihrer
Morgenroutine und eilte in die Küche. Dort schnappte sie sich noch schnell einen Apfel und
war auch schon aus dem Haus. Hastig schnappte sie sich ihren Drahtesel und fuhr zu ihrem
Pferd. Eigentlich hatte sie dafür keine Zeit mehr, doch das war ihr egal, sie würde sowieso zu
spät kommen, da würde es auf die paar Minuten auch nicht mehr ankommen. Die Blauäugige
wusste zwar, dass sie den Weg mit Hilfe der neuen Transportmittel schneller geschaffte hätte,
doch in diesem Punkt war und blieb sie altmodisch. Sie misstraute den neuen Gefährten und
besonders der Methode zur Teleportation, denn bei dieser Methode des Reisens war es keine
Seltenheit, dass Menschen niemals an ihrem Ziel ankamen und für immer verschollen blieben.
Außer Atem kam sie einige Minuten später am Gehöft an, sie schmiss ihr Rad achtlos ins
hohe Gras und ging schnellen Schrittes zur Stalltür. Nachdem sie diese aufgeschlossen hatte,
wurde sie sogleich mit einem freudigen Brummeln begrüßt. Ihre Stute sah sie aus großen
Augen erwartungsvoll an und ein kleiner Stupser gegen ihre linke Hand entlockte ihr ein
kleines Lächeln. Das kleine Shetty einer anderen Einstellerin hatte sie angestupst und blickte
jetzt unter seinem dicken Schopf keck zu ihr empor. Es forderte eine Leckerei von ihr, welche
sie dem Kleinen aber nicht gab. Beleidigt trottete das Pony davon, als es merkte, dass es von
ihr nichts bekam. Kopfschüttelnd sah Reika dem Wallach hinterher, bevor sie zu ihrer Stute
ging. Zur Begrüßung kraulte sie Blue erst einmal unter dem Kinn. Das gefiel ihrer Stute
sichtlich, sie streckte den Kopf immer weiter nach vorne und spitzte die Lippen. Nach der
täglichen Streicheleinheit begann sie mit der täglichen Stallarbeit. Heute war sie dran und
inständig hoffte sie, dass ihr Chef dafür Verständnis haben würde, auch wenn sie das nicht
glaubte. Reika teilte sich die Miete für das Gehöft und den Stalldienst mit den anderen
Einstellern. Sie war froh, dass sie überhaupt einen Platz für ihr Stütchen gefunden hatte, da
Pferde in diesem Zeitalter selten geworden waren und viele Leute auch nicht sonderlich
begeistert auf die vierbeinigen Geschöpfe reagierten. Für sie waren das einfach nur noch
große unheimliche Kreaturen, welche einen Haufen Dreck produzierten. Generell hatte fast
keiner mehr ein richtiges Haustier, die meisten hielten sich jetzt Robotertiere. Diese waren
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leise, gehorchten sofort jedem Befehl und das Wichtigste sie produzierten keinen Dreck und
man musste sich nicht wirklich um sie kümmern.
Nachdem Reika mit der Stallarbeit fertig war, brachte sie die Pferde auf die Weide. Dort
tollten diese erst einmal ausgelassen umher, bevor sie nach einigen Minuten anfingen zu
grasen. Glücklich beobachtete die Rothaarige die Pferde noch eine Weile, bis ihr einfiel, dass
sie ja auch noch zur Arbeit musste. Blitzschnell stürmte sie zu ihrem Fahrrad und radelte in
Windeseile den Weg nach Hause zurück. Dort angekommen, beschloss sie heute doch einmal
eines der neuen Verkehrsmittel zu nehmen, da diese wesentlich schneller waren, als das
Fahrrad. Am liebsten wäre sie ja mit dem Auto gefahren, doch diese wurden in Deutschland
vor 5 Jahren abgeschafft. Die Politiker fanden, dass sie viel zu laut und schädlich für die
Umwelt waren. Seitdem musste man sich mit den neuen Gefährten anfreunden. Für die jungen
Leute war das kein Problem, doch die älteren Herrschaften wie sie hatten ein ziemlich großes
Problem sich mit diesen Teilen anzufreunden. Die Ersatzautos bestanden aus einem neuen
Stoff, der alle Farben und Muster annehmen konnte. Die Teile wurden mit Wasserstoff oder
Kohlenstoffdioxid angetrieben und waren geräusch- und geruchlos. Es gab sie in viele
verschiedenen Formen von Kugel bis Quader war alles dabei. Das alles wäre auch nicht das
große Problem gewesen, doch einen großen Unterschied hatten die neuen Transportmittel
gegenüber den Autos. Sie besaßen kein Lenkrad, man kommunizierte gedanklich mit ihnen.
Wenn man einstieg, teilte man ihnen per Gedanken nur noch mit wohin man wollte und wann
man da sein wollte und schon ging es los. Einen großen Vorteil hatten die Teile aber, man
brauchte keine breiten Straßen mehr. Sie fanden den Weg allein über Satelliten, brauchten
keine vorgegebenen Strecken oder einen Bodenbelag, da sie über die Erde schwebten, je nach
Bodenbewuchs und Beschaffenheit einige Zentimeter bis Meter. So konnte man sogar große
Waldgebiete spielend leicht überwinden, ohne der Natur zu schaden.
Über ihre Gedanken versuchte Reika ihren Chef zu kontaktieren, doch dieser antwortete nicht.
Sie ahnte schlimmes und doch hoffte sie, dass er einfach nur beschäftigt gewesen war. Erneut
über Gedankenübertragung funkte Reika jetzt eines der Taxis an. Innerhalb von wenigen
Minuten stand es vor ihrer Tür. Mit einem mulmigen Gefühl stieg die 49 Jährige in das
Gefährt ein. Sie misstraute diesen Teilen noch immer, doch die Zeitnot ließ ihr keine andere
Wahl. Das kugelförmige Teil brauchte nur 3 Minuten von ihrem Wohnort bis nach
Oranienburg und kurze Zeit später stand sie vor ihrem Arbeitsplatz. Es war ein kleines,
unscheinbares, hellgelbes Haus mit vielen großen Fenstern. Hier arbeitete sie als
Tierheimmitarbeiterin und kümmerte sich um die vielen verstoßenen Tiere. Früher hätte sie
sich nie erträumen lassen, dass sie das mal werden würde, doch aufgrund der wachsenden
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Anzahl von heimatlosen Tieren und dem extremen Personalmangel war das heutzutage ein
sehr gut bezahlter Job. Sie verdiente 2500 Euro monatlich.
Ihr Chef erwartete Rei sofort am Empfang, missbilligend zog er eine Augenbraue hoch und
hielt ihr erstmal eine kleine Predigt über Pünktlichkeit. Das schien ihr aber nicht wirklich was
auszumachen und sie hörte kaum hin. Nachdem der Chef fertig war mit seiner Standpauke
ging sie zuerst zu den Hunden. Hier hatte sie schon ihren Liebling gefunden, eine scheue
Saarloos Wolfshündin, welche aufgrund ihres Charakters wahrscheinlich nie vermittelt
werden würde. Mit sanfter Stimme begrüßte Reika die Hündin und kümmerte sich um sie.
Nach der Hündin machte sie noch die Zellen der anderen Hunde und ging dann mit 3 von
ihnen Gassi. Eine Kollegin kam mit 3 weiteren Hunden mit. Die Beiden verstanden sich sehr
gut miteinander und kannten sich noch aus Schulzeiten. Gemeinsam plauderten sie über alles
Mögliche und schwelgten in Erinnerung. Dann verglichen sie immer Städte von früher mit
heute. Oranienburg zum Beispiel hatte sich sehr verändert. Es gab keine Straßen für Autos
mehr, dort wurden entweder neue Wohnblöcke oder andere Einrichtungen hingesetzt und
auch die vielen Schulen gab es nicht mehr. Unterrichtet wurde heutzutage nur noch von zu
Hause aus über Gedankenverbindungen. Das System hatte sich bewährt und war auch Zeit
und kostengünstiger für Schüler und Lehrkräfte. Der einzige Nachteil bestand darin, dass die
Kinder keine wirklichen Freundschaften mehr kannten, da sie ihre gleichaltrigen Kameraden
nur sehr selten sahen. Dementsprechend einsam waren sie und auch gegenüber anderen
fremden Menschen hatten die Meisten von ihnen keinen Plan, wie sie sich verhalten sollten.
Dementsprechend gab es fast kein Gemeinschaftsgefühl mehr in der Stadt, jeder machte nur
noch seins, ohne Rücksicht auf andere. Eigentlich war das schon eine traurige Welt, alles
wirkte von außen so perfekt und harmonievoll, doch schaute man genauer hin, entdeckte man,
dass das diese Welt kalt und anonym war.
Nach dem Spaziergang mit den Hunden kamen Rei und ihre Kollegin erschöpft aber glücklich
wieder am Tierheim an, die Hunde hatten sie ziemlich auf Trab gehalten, da einer von ihnen
einen Vogel gesehen hatte und hinterher wollte, die anderen Hunde wollten sich den Spaß
natürlich auch nicht entgehen lassen und so hatten die beiden ziemliche Schwierigkeiten
gehabt die wilde Meute wieder einzufangen. Bei ihrem Spaziergang kamen sie an vielen
bekannten Orten der Stadt vorbei unter anderem das Schloss, welches scheinbar in der Zeit
stehen geblieben schien und der Kirche, diese hatte nicht so viel Glück und war mittlerweile
am Verfallen, da immer weniger Menschen in dieser Region gläubig waren und die Kirchen
generell so unnötig wurden. Auch gab es in dieser Stadt so gut wie keine Läden mehr, da
einkaufen heutzutage nur noch übers Internet funktionierte und spezielle Lieferdrohnen die
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Sachen auslieferten. Das einzig schöne an diesen Veränderungen war, dass Oranienburg im
Vergleich zu früher wieder viel mehr Grünflächen und teilweise auch kleine Wälder hatte.
Die Menschen lebten wieder mehr mit der Natur im Einklang. Das aber nicht aus Einsehen,
dass sie so handeln mussten, sondern weil das Leben dank der vielen Technik so bequem
wurde, dass man nur noch sehr selten raus musste, dadurch interessierte sich niemand mehr
wirklich für die Natur und so holte sie sich ihren Lebensraum zurück. Reika war deshalb
ziemlich froh, noch einen Job ergattert zu haben, bei dem sie praktisch arbeiten musste und
auch noch in der Natur unterwegs war, denn sie war noch nie der theoretische Typ gewesen.
Gerade als die Blauäugige mit ihrer Arbeit fertig war und gehen wollte, kam ihr Chef ihr noch
mal entgegen. Schon an ihrem Blick erkannte sie, dass er mit ihr sprechen wollte. Leise
seufzte Rei, eigentlich wollte sie heute nur noch nach Hause, doch das konnte sie jetzt wohl
knicken. Ihr Chef teilte ihr mit, dass sie einen Neuankömmling hatten, dem es wohl nicht so
gut ging und ob sie ihn nicht die Nacht über beobachten könnte. Nach einer heftigen Debatte
einigten die Beiden sich schließlich darauf, dass Reika das Tier mit nach Hause nehmen
durfte und es dort beobachtete. Sie verstand nicht warum ihr Chef so dagegen war, doch als
sie das Tier sah wusste sie warum. Es war ein kleines Shettyfohlen, welches anscheinend von
jemandem ausgesetzt wurde. Das kleine Kerlchen sah total abgemagert aus und blickte sie aus
stumpfen Augen an. Wahrscheinlich hatte jemand das Fohlen für seine Tochter geholt aber
bereits nach kurzer Zeit gemerkt, dass das Fohlen zu viel Arbeit war und es kurzerhand
ausgesetzt. Über so viel Dummheit konnte man sich nur aufregen fand Reika, aber scheinbar
gab es immer noch so bekloppte Menschen. Sie konnte sich auch schon denken, warum es
ausgerechnet ein Pferd war. Denn erst letztens hatte sie durch ihre Tochter mitbekommen,
dass einer der großen Stars sich so ein kleines Pony als Haustier zugelegt hatte. Das musste
das verzogene Gör dann wahrscheinlich mitbekommen haben und wollte auch so ein
niedliches Pony. Nachdem sie das kleine Wesen erstmal äußerlich nach Verletzungen
abgetastet hatte, setzte sie sich eine spezielle Röngtenbrille auf und begutachtete das Fohlen
dadurch noch mal genauestens. Über solche Erfindungen der Neuzeit war Rei sehr froh, sie
erspartem einen viel Arbeit und es versetzte die Tiere nicht in Panik. Zum Glück stellte sie bei
dem Fohlen auch keine inneren Verletzungen fest. Behutsam hob sie das zerbrechlich
wirkende Geschöpf hoch und rief ein Gefährt. Mit dem Fohlen auf dem Arm fuhr sie kurzer
Hand in den Stall zu den anderen Pferden. Es war mittlerweile zwar schon 20 Uhr, aber sie
musste die anderen Pferde ja auch noch fertig machen. Dort angekommen, legte sie das
Fohlen erstmal in der Krankenbox ab und führte die anderen Pferde wieder rein. Danach gab
sie ihnen Futter und füllte die Heuraufen. Zufrieden standen die Pferde in ihrem Laufstall und
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aßen das Heu, als auf einmal ein zartes, kaum wahrnehmbares Wiehern zu hören war. Sofort
schnellten alle Köpf zu der Geräuschquelle und Reika lief schnell zu dem Fohlen. Das arme
Tier zitterte am ganzen Körper und bekam wohl langsam Hunger. Schnell war die Flasche mit
der Fohlenmilch zubereitet und sie gab dem Kleinen die Flasche. Ihre Stute Blue stand die
ganze Zeit neben der Krankenbox und lugte vorsichtig hinüber. Sie beobachtete genauestens,
was ihre Vertrauensperson da mit dem Fohlen machte. Nachdem das Fohlen fertig mit trinken
war, kuschelte es sich ins Stroh und schlief ein. Glücklich betrachtete Rei den Kleinen, als ihr
einfiel, dass sie ihrer Familie vielleicht auch mal Bescheid sagen sollte. Sie war zu müde um
anzurufen, also schrieb sie nur eine Nachricht, dass sie heute nicht mehr nach Hause kommen
würde und schickte sie ab. Kurz darauf schlief auch sie erschöpft ein.
Am nächsten Tag wurde Reika durch das unruhige Getrappel der Pferde wach, sie brauchte
erst einmal eine Weile um sich zu orientieren, als sie das kleine Fohlen im Stroh wieder
entdeckte. Es lag dort, halb vom Stroh bedeckt uns schien zu schlafen, doch bei genauerem
Hinsehen, erkannte man, dass sich der Brustkorb des Fohlens nicht mehr hob und senkte.
Schnell war Rei bei dem Fohlen und wollte seinen Puls fühlen, als sie bemerkte, dass der
kleine Körper schon ganz kalt war. Schnell zog sie ihre Hand weg und starrte fassungslos auf
den kleinen Körper. Das kleine Geschöpf war wohl so erschöpft gewesen, das es die Nacht
nicht mehr überstanden hatte. Wenigstens konnte sie sich mit dem Gedanken trösten, dass das
Fohlen in seinen letzten Stunden noch glücklich war und im Stall unter Artgenossen
aufgewachsen war. Über das Gedankennetz kontaktierte sie ihren Vorgesetzten, informierte
ihn über den Vorfall und bat ihn um Erlaubnis, das Fohlen hier begraben zu dürfen. Sie
bekam die Einwilligung. Schnell machte sie noch die anderen Pferde fertig, diese schienen
wohl zu spüren, dass etwas nicht stimmte und waren heute ruhiger als sonst. Nachdem sie alle
Pferde auf die Koppel verfrachtet hatte, holte sie sich eine Schaufel und grub ein Loch unter
der riesigen alten Eiche, die auf der Weide stand. Danach holte sie den leblosen Körper aus
der Box und legte ihn behutsam in das Loch. Blue kam neugierig gucken, sie schnupperte
kurz an dem leblosen Bündel und schaute dann interessiert zu, wie Reika das Loch zu grub.
Um 8 Uhr war sie fertig mit allen Arbeiten auf dem Hof und holte sich Blue um einen Ausritt
mit ihr zu machen. Sie musste das Geschehene erst einmal verarbeiten, es erinnerte sie zu sehr
an den Tod ihrer alten Stute Hana. Doch das Leben musste weitergehen, man durfte nicht
stehen bleiben, sonst würde man sich zu sehr in seiner Trauer verlieren.
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Leannes Leben
Oranienburg am 09. Juni 2050
Hallo, heute ist mein 50. Geburtstag. Vor rund drei Wochen habe ich meine Einladungen an
meine engsten Freunde geschickt. Einige meiner Freunde habe ich noch aus meiner Schulzeit,
einige habe ich erst danach in meinem Job kennen gelernt. Ich kann wirklich froh sein, dass
ich diese Menschen kennen gelernt habe, denn diese Leute haben mir durch mein Leben
geholfen und mir auch gezeigt, wer die wahren Freunde im Leben sind. In ungefähr einer
Stunde kommen meine Gäste, da ich aber alle Vorbereitungen mit meinen Kindern und
meinem Mann, mit dem ich seit fast 20 Jahren glücklich verheiratet bin, fertig habe, habe ich
noch Zeit ein wenig über mein Leben zu schreiben.
Als ich in der 9. Klasse das Louise-Henriette Gymnasium besucht habe, habe ich ein
Praktikum in einem Architektenbüro in meinem damaligen Wohnort absolviert. Gelebt habe
ich damals mit meiner Familie in Leegebruch. Nachdem ich dieses Praktikum absolviert habe
und sehr viel über diesen Beruf erfahren und gelernt habe, war ich mir noch nicht sicher, ob
ich diesen Berufsweg einmal einschlagen möchte. Ich habe erstmal weitergelernt, ohne viel
daran zu denken, aber habe meine Fächer in der Sekundarstufe zwei gewählt, dass ich diesen
Beruf später erlernen könnte. Ich habe also mein Abitur in der 12. Klasse des LouiseHenriette Gymnasiums erfolgreich abgeschlossen und dann begonnen zu studieren. Mein Opa
ist ebenfalls Architekt. Das war ein Vorteil für mich, da er mir vieles beibringen und mir
helfen konnte, wenn ich nicht weiterwusste. Als ich also fertig war mit studieren, konnte ich
als Architektin arbeiten. Ich war sehr zufrieden mit meiner Berufswahl, da ich schon früher
als ich klein war sehr viel Spaß daran hatte, Häuser zu zeichnen und sie zu konstruieren. Ich
habe erst in einem Architektenbüro in Oranienburg gearbeitet und als ich 23 war habe ich
mein eigenes Büro aufgemacht. Ich habe mein ganzes Erspartes dafür geopfert und mir noch
etwas von meinen Eltern geliehen um mein eigenes Büro zu eröffnen. Das war sehr riskant,
aber es hat alles wunderbar geklappt und ich habe genug Geld verdient, mir eine
wunderschöne Wohnung in Berlin zu kaufen. Als ich 24 war, war ich oft mit Freunden essen
oder auch feiern. Als ich an einem wunderschönen Frühlingsabend mit meiner besten
Freundin in unserem Lieblingsrestaurant essen waren, habe ich einen Mann gesehen, der an
dem Restaurant vorbeilief, dann aber als ich das Gefühl hatte, er hätte mich durch das Fenster
an dem wir saßen gesehen hatte, in das Restaurant kam und sich mit einem vielleicht 22 Jahre
jungen Mann an einen Tisch gesetzt hatte. Sie sahen sich ziemlich ähnlich und ich dachte,
dass es sicherlich sein Bruder ist. Der Mann, der mir ins Auge gefallen ist, war ungefähr so alt
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wie ich. Wir haben uns den ganzen Abend über angeschaut und meine beste Freundin und
sein „Bruder“ haben das auch gemerkt. Als wir bezahlt hatten, kam der Mann zu mir und
fragte uns, ob wir noch Lust hätten mit ihnen in eine Bar zu gehen. Wir kannten die Bar beide
und sie war ziemlich schick von innen und außen und die Leute dort, sind auch immer sehr
nett. Wir haben uns sehr viel unterhalten und meine beste Freundin hat sich gut mit dem
anderen Mann verstanden. Um ungefähr ein Uhr nachts haben wir uns verabschiedet und sie
haben uns gefragt, ob wir am Wochenende Zeit hätten und mit ihnen zusammen essen gehen.
Wir haben zugesagt, also trafen wir uns am Samstagabend und verstanden uns immer besser.
Wir haben schließlich unsere Nummern ausgetauscht, da wir das beim letzten Mal verpeilt
haben. Der Mann, den ich ganz toll fand, hieß Ben. Wir haben danach erst geschrieben und
dann bis mitten in die Nacht hinein telefoniert. Wir verabredeten uns für den Sonntag. Wir
trafen uns am Nachmittag im Park und haben Eis gegessen und wie immer sehr viel geredet.
Am Abend gingen wir zu mir nach Hause und haben Wein getrunken. Er hat mir erzählt, dass
drei Jahre zuvor sein kleiner Bruder gestorben ist, als er gerade einmal 19 Jahre war. Er war
im Urlaub und wurde dort angeschossen und hat sein Handy verloren. Er lag an einem Ort, an
dem nie jemand vorbeikam und ist dann verblutet. Das hat den Abend dann erstmal ruiniert
und wir haben natürlich nicht mehr so viel gelacht, wie vorher. Nach einiger Zeit habe ich
versucht ihn abzulenken, weil ich selber weiß, wie es ist einen geliebten Menschen zu
verlieren, ob er nun stirbt oder nur aus dem eigenen Leben verschwindet. Ich wollte nicht
gleich ablenken, weil das ziemlich unhöflich ist, so als hätte man kein Mitgefühl. Aber ich
hatte sehr viel Mitgefühl. Ich bin ein sehr sensibler Mensch und kann mich in andere
Menschen sehr gut hineinversetzten. Ich habe versucht ihn abzulenken in dem ich einen
romantischen, aber auch lustigen Film angemacht habe. Diesen haben wir aber nicht bis zum
Schluss geschaut, weil Ben ziemlich schnell wieder sehr gesprächig wurde und wir wieder
anfingen zu reden. Wir haben viel über unsere Familien und unser Leben geredet, bevor wir
uns kennen lernten. Wir haben sehr viele Gemeinsamkeiten. Einige davon sind, dass wir Tiere
lieben und beide eine Katze haben und einen Hund anschaffen wollen, falls wir irgendwann
den richtigen Partner finden und in ein Haus mit Garten ziehen. Wir wollen unseren Hunden
nicht antun in einer kleinen Zweiraumwohnung zu leben. Wir sind beide der Meinung, dass
ein Hund viel Freilauf braucht und er den in einer Wohnung nicht findet. Im gleichen
Augenblick sagten wir , dass wir den richtigen Partner eventuell ja schon gefunden hätten und
schauten uns dabei in die Augen. Wir haben uns dann sehr lang einfach nur angeschaut.
Irgendwann haben wir uns auf meiner Couch hingelegt und ich bin in seinen Armen
eingeschlafen. Als ich irgendwann mitten in der Nacht aufgewacht bin, war Ben noch da,
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worüber ich sehr froh war. Er war ebenfalls wach und hat mir einen Kuss auf die Stirn
gegeben, als ich ihn ansah. Danach habe ich den Film wieder angemacht, weil ich zu müde
zum reden war. Er hat mir die ganze Zeit den Rücken gekrault, was ich sehr angenehm fand.
Als ich am Morgen wieder aufwachte, stand ich auf und machte uns Frühstück, denn Ben
schlief noch. Wir haben uns die nächsten Tage immer wieder getroffen und viel geschrieben
und telefoniert. Am 28.04.2026 hat er mich dann gefragt, ob ich mit ihm zusammen sein
möchte und seit dem führen wir eine wundervolle Beziehung. Wir haben das Thema Kinder
mal angesprochen und waren uns einig, dass wir irgendwann Kinder möchten und auch
zusammen welche möchten, falls wir länger zusammen bleiben sollten und uns wirklich
sicher sind. Wir haben aber nie ernsthaft darüber nachgedacht. Zwei Jahre später, kamen dann
immer wieder Tage an denen mir übel wurde und ich Heißhunger auf ganz verrückte Dinge
bekam und machte dann einen Test, welcher Positiv ausfiel. Ich machte mich auf den Weg zu
Ben, der auf der Arbeit war und verbrachte seine Mittagspause mit ihm. Wir gingen in den
Park und dann erzählte ich ihm, dass ich schwanger bin. 7 Monate später war es dann soweit
und ich hielt meine wunderbare kleine Tochter im Arm. Ihr Name ist Elisabeth. Wir waren so
stolz auf sie. 2 Jahre später bekam ich noch ein Kind und diesmal wurde es ein Junge. Wir
nannten ihn Jack. Die Zeit verging viel zu schnell und so wurden unsere Kinder größer und
größer. Als Elisabeth 3 war zogen wir in ein Haus in Oranienburg, da meine Wohnung, in der
wir zu viert wohnten, wirklich zu klein wurde und wir so näher an unseren Eltern wohnten.
Ben´s Eltern wohnen in Velten und meine in Leegebruch. Kurz nachdem wir in unserem Haus
alles fertig und uns eingelebt hatten, holten wir uns einen Hund. Einen wunderschönen
schwarzen Labrador, den wir Lucky nannten. An meinem 29. Geburtstag hat mich Ben
gefragt, ob ich ihn heiraten möchte und ich sagte ja. Am 20.06.2031 heirateten wir und führen
seit dem eine wundervolle Ehe. Wir wurden alle älter und meine Kinder sind nun schon 15
und 13. Meine Tochter brachte ihren ersten Freund mit nach Hause, mit dem sie heute noch
zusammen ist und mein Sohn brachte ein Jahr später auch schon seine erste Freundin mit nach
Hause und sie war ein sehr nettes Mädchen. Auch sie sind heute immer noch zusammen und
darüber bin ich auch ziemlich froh.
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Oranienburg 2050 (II)
Hallo, ich bin Hannes und lebe in Oranienburg, morgen ist mein 50. Geburtstag und habe
schon alle Vorbereitungen für eine große Feier mit meinen freunden getroffen. Zu meiner
Feier sollen 60 Freunde kommen mit ihren Kindern. Geplant wurde, dass die Gäste gegen 14
Uhr zum Cafe kommen dann wird erstmal eine Torte gegessen und darauf angestoßen, da so
viele zu meinem Geburtstag erschienen sind danach können sich alle miteinander unterhalten
und die Kinder spielen. Ich bin glücklich, dass ich ein schönes Leben mit einem geregelten
Tagesablauf habe. Ich bin in Oranienburg geboren und besuchte im Alter von 2-5 Jahren die
Kita Stadtmusikanten. Für mich war diese eine sehr schöne Zeit ohne Aufgaben die man zu
Hause erledigen musste und Terminen die mein einzuhalten hatte. Im Kindergarten hatte ich
viele Freunde mit denen ich gerne baute, kletterte oder auch Fußball spielte ich freute mich
immer sehr auf die Tage als wir in die Sauna gegangen sind denn mir schmeckte immer das
kühle Obst so gut. Wir haben viele Feste im Kindergarten gefeiert, zu diesen zog meine
Mutter mich immer passend an und meist war ich auch sehr stolz darauf so ein tolles Kostüm
zu haben. Da das Haus meiner Oma sehr nah am Kindergarten lag holte sie mich früher oft
vom Kindergarten ab oder auch ihre Schwester die gegen über von ihr wohnte, bei ihr
verbrachte ich zusammen mit meiner 2 Jahre älteren Schwester die Nachmittage. Wir malten
Bilder oder spielten Spiele bei denen ich natürlich immer gewinnen wollte. Meine Großtante
konnte sehr gut malen und half mir immer weiter wenn ich keine Lust mehr hatte oder auch
keine Idee, die besten Bilder hingen sich mein Opa und meine Mama an ihren Arbeitsplätzen
hin. Meine Mutter und mein Vater meldeten mich mit 4 Jahren beim Fußballverein in
Sachsenhausen an so spielte ich 10 Jahre beim TUS Sachsenhausen, auch wenn ich bei der
ersten Trainingseinheit sehr schüchtern war, bin ich glücklich das ich direkt von meinen
neuen Mitspielern aufgenommen wurde. So ging ich regelmäßig nach dem Kindergarten zum
Fußballtraining zwei Mal pro Woche und am Wochenende fuhr mich dann immer mein Opa
zu den Auswärtsspielen. In meinen ersten beiden Jahren in der G-Jugend die so genannten
Minis spielte ich Stürmer neben meinem Sturmpartner Timi ich kann mich noch gut daran
erinnern wie ich den Ball zu ihn rüber spielte und er ihn dann hinter die Linie drückte, so
feierten wir viele siege aber auch manchmal mussten wir uns mit einer Niederlage zufrieden
geben. Nun war es soweit, die Schulzeit begann für mich kurz vor meinem sechsten
Geburtstag. Bei der Einschulung war ein sonniger Tag aber ich war nicht so glücklich wie ich
äußerlich erschien, denn ich wusste es wird nicht so eine sonnige schöne Zeit wie dieser Tag.
Von diesem Tag an hieß es Schulbankdrücken. Meine Mitschüler kannte ich Teilweise, viele
lernte ich neu kennen, die Anzahl von Mädchen und Jungs in meiner Klasse war
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ausgeglichen. Oft spielten unsere Jungs Fußball in der Pause und die Mädchen unterhielten
sich oder liefen ein bisschen durch die Gegend, drum hingen meist Jungen und Mädchen
getrennt ab. Nach der Schule verabredeten wir uns meist und unterhielten uns dann bei
unserem Versteck wo wir uns selbst eine kleine Hütte aufgebaut haben. Ich war eigentlich
immer sehr glücklich doch kurz nach meinem Geburtstag trennte sich mein Papa von meiner
Mutter von dort an lebten wir zu dritt aber für mich war das nicht so schlimm zwar hab ich
mein Vater nicht mehr so oft gesehen aber für ihn und meiner Mutter war es sicherlich das
Beste. Bei meiner Oma die auf dem Dorf lebte, bei der ich meist mit dem Rad durch die
Gegend fuhr als ich bei ihr war, brachte mir immer zu meinem Geburtstag immer einen
Kuchen mit, den ich in der Klasse verteilen konnte. Ich war froh, dass immer alle an mich
gedacht haben und sich bei vielen Dingen sehr viel Mühe gemacht haben. Das war meine
Grund Schulzeit in Sachsenhausen die ich mit einem relativ guten Zeugnis abschließen
konnte, von nun an besuchte ich das Louise-Henriette Gymnasium in Oranienburg. Jetzt hatte
ich einen längeren Schulweg den ich täglich außer bei schlechtem Wetter mit meinem
Kumpel aus meiner Straße absolvierte, mit ihm zusammen bin ich auch seit der Schulzeit
gemeinsam zu unserem Fußballtraining mit dem Rad gefahren. Bei schlechtem Wetter hatten
wir das Glück, dass mein Opa uns abgeholt hat. In meiner neuen Klasse waren wir nur 8
Jungs aber 21 Mädchen das war meist nicht immer einfach aber letztendlich war es ok wir
unter uns Jungen fanden uns schnell zusammen und waren gut befreundet, mit den meisten
Mädchen konnte man sich auch verstehen und gut lachen. Nach zehn Jahren Fußball beim
TUS Sachsenhausen wechselte ich nach vielen Auszeichnungen und Erfolgen den Verein, da
es vorerst zu wenig Spieler gab um eine Mannschaft zu machen, doch letztendlich konnte
TUS doch eine Mannschaft in meiner Altersklasse aufbieten. Ich entschied mich aber
zusammen mit meinem Kumpel aus der Straße für einen Wechsel zum OFC Eintracht denn
uns hat das probe Training dort sehr gefallen, hinzu kam das wir nun ein Liegen höher
spielten Nämlich der Brandenburg Liga welche die Beste Liga in ganz Brandenburg ist. Mit
meinem Wechsel hatte ich jetzt auch einmal mehr Training in jeder Woche und in den
Vorbereitung vor dem Saisonstart hatten ich nun drei wochenlang Täglich bis auf die
Wochenenden hartes Training, in dieser Zeit kam ich oft an meine Grenzen aber ich bin froh
das mich mein Trainer immer weiter angetrieben hat mehr zu geben, so erkämpfte ich mir
direkt in meiner ersten Saison einen Stammplatz bei einem Kader aus 36 Mann. Nun war es
auch für meine komplette Familie sehr reizvoll zugucken zukommen denn von dort an spielte
ich gegen Mannschaften wie dem Energie Cottbus oder Babelsberg 03 wir waren sogar
mehrmals zu Testspielen gegen Hertha BSC eingeladen wo wir danach auch im
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Olympiastadion Balljungen bei einer Bundesliga Partie seien durften. Für die Hertha Jungs
waren wir kein leichter Gegner, denn wir gaben immer unser bestes und standen als ein Team
auf dem Platzt wo jeder jeden hilft und unterstütz. Nach einer starken Saison konnten wir
viele Turniersiege einfahren und wurden am Ende der Saison dritter in der Liga. Die
Trainingseinheiten waren zwar oft anstrengend aber haben sehr viel Spaß zusammen mit dem
Team gemacht. Ich habe viele neue Freunde kennen gelernt, mit denen ich immer auf manch
einer langen Busreise zum Spiel viel Freude hatte.
In der Schule kamen jetzt von Zeit zu Zeit immer mehr Aufgaben auf einen zu, man musste
mehr lernen und Freizeit investieren. Nach der Schule hielt ich immer bei meiner Oma an da
diese immer sehr lecker für mich gekocht hatte und ich erstmal eine Stärkung gebrauchen
konnte nach den anstrengenden Schultagen. In der zehnten Klasse entschied ich mich dann
dazu das Abitur zu machen. Bei Schulaufgaben regelte ich meist alles alleine da ich das für
das beste hielt meine Aufgaben selbst zu erledigen schließlich war ich alt genug und meine
Eltern hatten selbst genug zu tun, dies klappte auch meist immer gut wenn nicht holte ich mir
dann auch mal Hilfe. Meine Mutter hatte Mittlerweile auch wieder einen Freund der sehr nett
war und hilfsbereit, mit ihm bekam sie auch einen Sohn, weshalb ich noch einmal großer
Bruder wurde, mit ihm verbrachte ich viel Zeit spielte LEGO und vieles mehr. Doch als ich in
der 11. und 12. Klasse war, hatte ich nicht mehr so viel Zeit, konzentrierte mich auf die
Schule, aber war natürlich bei Problemen für ihn da.
Nachdem ich das Abitur am LHG abgeschlossen hatte überlegte ich mir ob ich studieren
werde oder direkt ins Arbeitsleben einsteigen möchte. Ich entschied mich dafür, dass ich
sofort arbeiten gehen werde denn ich möchte wie meine Mutter und mein Opa Autos
verkaufen, da ich oft zu gehört habe als mein Opa und meine Mutter sich über Autoverkäufe
unterhielten. Ich war auch schon früher mit meinem Opa auf Automessen oder hab mit meiner
Mutter zusammen Autos aus München geholt. Zur Arbeit fuhr ich dann mit dem Rad, bis ich
dann mit 18 den Führerschein machte, ich war glücklich, dass ich sofort bestanden habe denn
ich hatte große Angst durchzufallen und alles noch einmal zu wiederholen. Ich hatte mir
schon früher etwas Geld beiseite gelegt, wovon ich mir ein Wagen leisten konnte. Ich war
sehr stolz mit 18 Jahren einen eigenen Wagen zu haben. Meine Arbeitstage verliefen meist so,
dass ich gegen 6 Uhr aufgestanden bin und 7 Uhr angefangen habe zu arbeiten. Ich habe dann
meist Aufträge angenommen oder habe in der Werkstatt Autos repariert und habe das
angewendet was mir vom Meister beigebracht wurde. Ich machte jeden zweiten Tag
Überstunden da ich die freie Zeit für Arbeit nutzen wollte um mir was anzusparen an den
anderen tagen wo ich keine Überstunden machte ging ich weiterhin Fußballtraining bei
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Oranienburg, da es mir sehr viel Spaß machte und ich Körperlich fit bleiben wollte. Jetzt
spielte ich schon im Männerbereich mit ein paar von meinen Kumpels, die den Sprung auch
in die erste Mannschaft geschafft haben es war sehr toll als rechter Verteidiger die
Außenbahnen hoch und runter zu rennen bei meist 1000 Zuschauern. Nun nahm der Alltag
seinen Lauf, doch kurz bevor ich 26 Jahr alt wurde traf ich eine Frau in einer Berliner Bar die
mir sympathisch war ich setzte mich zu ihr hin und unterhielt mich mit ihr. Beim Training am
nächsten Tag machte ich nur Fehler, denn ich konnte nur noch an sie denken konnte. Ich traf
mich ein paar weitere Male mit ihr und wir verliebten uns. Sie zog erstmal zu mir in meine 4
Zimmer Wohnung in Oranienburg. Zwei Jahre später konnten wir dann ein Haus bauen durch
meiner harten Arbeit. Mit 29 Jahren machte ich nun keine Überstunden mehr, denn ich wollte
genug Zeit für meinen geliebten Sohn haben, der 4 Tage vor meinem 30. Geburtstag auf die
Welt kam. Ich bin stolz auf ihn, dass er das Abitur auf dem Runge Gymnasium abschloss und
dann neben bei erfolgreich Fußball spielt. Zurzeit studiert er in Dortmund ich bin froh das er
jetzt mal eine Woche in Oranienburg ist, denn ich hab ihn schon Doll vermisst, vor drei Tagen
haben wir eine große Party veranstaltet und all seine Freunde eingeladen, deshalb bin ich noch
ein bisschen vom Aufräumen erschöpft und gehe jetzt ins Bett denn Morgen steht ja auch
noch eine Feier an.
Angst
Alles hat angefangen mit einem einzigen Schuss. Ein lauter Knall, welcher den Körper des
damaligen Oberhauptes des Landes Russland traf. Es war ein Attentat. Alle eilten zu dem
angeschossenen Menschen, der hilflos zu Boden fiel. Die Nachrichtensprecherin war entsetzt
und wusste nicht was sie sagen sollte. Ich kam gerade von der Arbeit, als meine Tochter und
mein Ehemann schockiert vor dem Fernseher saßen. Mila kam mir voller Tränen entgegen.
Ich nahm sie in den Arm ohne zu wissen was eigentlich geschehen ist. ,, Sie haben ihn
erschossen!´´ meinte mein Mann. Sprachlos sah ich ihm in die Augen. Danach zum Fernseher
mit der Einmeldung ,, Anschlag auf den Präsident Russlands!`` . Ich verspürte Angst. Einige
Fragen schwirrten wie unzugeordnete Puzzleteilchen in meinem Kopf. Was wird nun
passieren? Was sollen wir bloß machen? Doch sobald die Nationalität des Täters noch nicht
festgelegt ist werden wir alle nicht wissen was passiert.
Mein Name ist Annemarie Simon und das ist meine Geschichte.
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Einige Wochen vergingen. Die Nachricht traf ein. Deutschland muss sich zu einem Krieg
aufrüsten. Deutschland ist in der NATO, was soviel heißt, dass wir an der Seite vieler anderer
Länder kämpfen was uns einen großen Vorteil verschafft. Jedoch ist nichts garantiert. Ich bin
in einem Dorf aufgewachsen, welches Schwante heißt. Es ist circa 17 Kilometer von
Oranienburg entfernt. Meine Kindheit war toll. Ich kann mich noch an die ganzen Abenteuer
in den Baumkronen erinnern. Jeder von uns hatte seinen eigenen Baum auf dem er immer
raufgeklettert ist. Wir haben es uns immer bequem gemacht und über das ganze Dorf
geschaut. Das war toll. Mit 12 Jahren bin ich auf das Louise- Henriette Gymnasium
gekommen. Eine sehr schöne Schule. Sie liegt in Oranienburg und ist nicht weit von der
Nikolaikirche entfernt. In dieser Kirche habe ich schon viele Konzerte gehabt. Zum Beispiel
Weihnachtskonzerte. Schon als ich im Kindergarten war habe ich mich für Instrumente
interessiert und mit dem Beginn der zweiten Klasse war es endlich so weit. Ich hatte meine
erste Gitarrenstunde. Es war wie Weihnachten und Geburtstag zusammen.
Aber kommen wir zur Realität.
Ich schloss meine Anwaltskanzlei und hoffte gleichzeitig sie nach einiger Zeit wieder
eröffnen zu können. Ich wollte schon immer Anwältin werden. Dies war schon immer mein
größter Wunsch. Ich habe einen gewissen Gerechtigkeitssinn, welchen ich von meinen Eltern
geerbt habe. Es war mein absoluter Traumberuf. Erst habe ich eine Ausbildung gemacht und
danach 6 Jahre studiert. Es hat sich gelohnt. Meine Familie und ich leben in Oranienburg. Ich
liebe es an einem warmen Sommerabend dort spazieren zu gehen. Vor allem nach einem
stressigen Arbeitstag. Meine Tochter ist damals 10 Jahre alt geworden. Wir waren damals so
glücklich. Doch es kam leider alles anders.
12.06.2050
Ich ging aus dem Haus. Meine Tochter fragte mich was für ein Tag es ist. ,, 12.06.2050´´,
sagte ich. Sie wird in zwei Wochen 20 Jahre alt. Ich erinnere mich an meinen vierten
Geburtstag im Kreise meiner Familie. Meine Mutter hat eine Benjamin Blümchen Torte
gebacken, meine damalige Lieblingstorte und mein Vater hat mir mein Geschenk überreicht
mit einem riesigen Grinsen, welches fast größer als mein eigenes war. Ich riss das Geschenk
mit großer Vorfreude auf. Es war eine kleine Ukulele, die ich mir so sehr gewünscht habe,
dass ich sogar nachts von ihr geträumt habe. Meine Tochter weckte mich aus meinen
Erinnerungen und zog mich in die Baracke. Unseren bescheidenen Unterschlupf den wir
liebevoll Eigenheim nennen. Es ist ein Überbleibsel eines Einfamilienhauses, welches aber
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zum ‚leben‘ ausreicht. Auf einmal hörten wir ein lautes Gelächter. Wir duckten uns und an
uns liefen zwei bewaffnete Männer vorbei, die auf russisch miteinander kommunizierten. Auf
einmal hörten wir ein lautes Geräusch. Es war ohrenbetäubend und mein Herz rutsche mir
förmlich in die Hose. Eine Ratte stieß einen Teller von einem kleinen Tisch, der nur noch drei
Beine hatte. Die Soldaten drehten sich um, machten die Waffen schussbereit und gingen
langsam in die kleine Küche unseres Hauses. Meine Tochter und ich waren im Nebenzimmer
welches einen kleinen Kleiderschrank besitzt. ,, Schnell, geh rein`` flüsterte ich ihr hektisch
ins Ohr. Sie schaute mich an und eine Träne floss ihr über die Wange. ,, Ich komme nach!``.
Ich gab ihr meinen Rucksack mit Wasser, Essen und einer kleinen Handschusswaffe. Nur zur
Sicherheit. Sie stieg in den Schrank, welcher ein Loch in sich hatte. Es führte aus dem Haus.
Ich hörte Schritte. Sie kamen immer näher. Plötzlich sah ich einen dreckigen Stiefel . Genau
in diesem Moment schloss ich die Tür des Schrankes. Ich hörte einen der Männer sagen
,,Существует не один здесь. Это была просто глупая крыса.‘‘ was so viel heißt wie ,, Es
ist keiner hier. Es war bloß eine blöde Ratte. `` Ich kletterte so schnell es ging durch das Loch
in der Wand und rannte zu meiner Tochter. Ich nahm sie an der Hand und wir rannten in ein
nächstgelegenes Haus. Sobald überhaupt noch eins stand. Die meisten Häuser hier in
Oranienburg sind bei den Bombenanschlägen vor 2 Jahren zerstört worden. Das einzige Haus
welches noch teilweise ganz ist, ist das Schloss und das Louise- Henriette Gymnasium. Doch
dort sind jetzt die Leute drin, die andere Überlebende wie Dreck behandeln. Sei werden
geschlagen, missbraucht und schließlich getötet. Die Leute die dort Leben sind Personen, die
früher im Gefängnis waren und jetzt versuchen einen neuen Staat zu errichten. Einen Staat mit
ihren eigenen Regeln. Regeln, welche unser Gesetzbuch im Jahre 2016 verboten hätte.
Wieder bin ich wie in Trance und ein Video spielt sich in meinem Kopf ab. Plötzlich erinnere
ich mich wieder. Ich sehe mich mit meinen Klassenkameraden im Unterricht sitzen. Wir
haben gerade Arbeitslehre. Eine meiner Mitschülerinnen hält gerade einen Vortrag über den
Arbeitsmarkt im Jahr 2015. Sie erzählte darüber wie niedrig die Arbeitslosenquote sei.
Anscheinend viel geringer als im Jahr 2014. Die Arbeit hat sich verbessert und viel mehr
Leute wollen studieren. Jedoch dachte ich wieder einmal an was anderes. Ich überlegte warum
wir eigentlich leben. Es muss doch irgendeinen Sinn ergeben. Letztendlich bin ich auf den
Entschluss gekommen, dass wir doch eigentlich geboren wurden um zu arbeiten. Plötzlich
wurde ich aus meiner philosophischen Phase von einem lauten Klatschen neben mir gerissen.
Der Vortrag war vorbei. So wie meine komischen Gedanken.
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22.06.2050
Einige Tage sind vergangen. Meine Tochter und ich sind in einem Gebäude kurz vor dem
Schloss in welchem die Ungerechten leben. Sie nennen sich ,, Die Capone Brothers“. Sie sind
benannt nach Al Capone dem Vorbild des Anführers Big Chap. Er war auf einer anderen
Schule als ich. Früher war er ein kleiner bescheidener Junge mit einem guten Elternhaus.
Doch die Jungs und Mädchen aus seiner Klasse haben ihn nicht respektiert. Die mobbten ihn.
Aber nicht nur physisch. Auch körperlich. Als ich in der siebten Klasse war ging ich im
Winter von der Schule nach Hause und sah ihn neben dem kleinen Bach liegen. Er war in
Unterwäsche und seine Brille ist zerbrochen gewesen. Seine Klamotten hangen auf der
riesigen Eiche, welche gleich neben dem Bach ist. Ich gab ihn meine Jacke und wir gingen zu
mir nach Hause. Ich war die einzige die er hatte. Doch einige Monate später veränderte er
sich. Er meinte es ist besser, wenn wir keinen Kontakt mehr haben. Er will mich in keine
Sache reinziehen. Welche Sache? Er hat es mir nie erzählt. Eines Tages wollte ich wieder mit
dem Bus nach Hause fahren. Der Bus kam aber nicht. Plötzlich sah ich mehrere
Krankenwägen an mir vorbeifahren. Das SEK kam mit Helikoptern. Ich verspürte Angst so
wie ich sie nun jeden Tag verspüre. Die Polizei fuhr mit einem Wagen durch ganz
Oranienburg und verkündete, dass jeder im Haus bleiben soll. Alle die an der Bushaltestelle
standen gerieten in Panik. Wir flüchteten uns in ein Haus gegenüber. Eine alte Frau ließ uns
rein. Sie machte den Fernseher an um die Nachrichten zu sehen. ,, In Oranienburg, wurde ein
Attentat gestartet. Mehrere Schüler und Lehrer wurden getötet und viele sind verletzt. Ein
Junge aus der Klasse 7b eröffnete um 14:00 Uhr den Kugelhagel.“ Mein Atem stockte. Ein
Video wurde eingeblendet. Ein Video, welches ich niemals vergessen werde. Es war Chappi
der von dem SEK auf den Boden gedrückt wurde. Sein Gesicht war blutverschmiert und er
hatte einen Gesichtsausdruck welchen ich noch nie bei ihm gesehen habe.
23.6.2050
Uns ist vor wenigen Tagen das Essen ausgegangen und wir ernähren uns in letzter Zeit nur
noch von dem getrockneten Fleisch eines Kaninchens. Meine Tochter hat es gefangen. Ich
war sehr stolz auf sie. Das Positive an Dörrfleisch ist, dass es Wochenlang hält. Das Negative,
dass es ziemlich zäh ist und sehr geschmacklos. Ich schaue gerade aus einem zerbrochenen
Fenster, als Mila versucht ein Feuer zu machen. Sie schaut mich an. ,, Was ist los?“ fragt sie.
,,Ach, nichts.“ Antworte ich.
„Nein irgendetwas ist los mit dir. Ich kenne diesen
Gesichtsausdruck. Den sehe ich in letztere Zeit öfters bei dir!“. Ich drehe mich um und schaue
ihr tief in die Augen. Ich flüsterte. „Ich habe einen Plan. Er ist sehr riskant.“ Der Plan war in
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das Schloss einzubrechen wo die Capone Brothers hausen und ihr Unwesen treiben. Ich
erklärte ihr, dass dort eine Menge zu essen und zu trinken sei. Alles was das Herz begehrt.
„Du bist verrückt. Das kannst du doch nicht tun!“ „Ich werde es tun. Für uns!“ ,,Und was
wenn es schief geht!? Dann bin ich ganz alleine und kann sehen wie ich hier wegkomme. Tu
mir das nicht an!“. Mila fing an zu weinen. Ich nahm sie in den Arm. ,, Ich muss. Uns bleibt
nichts anderes übrig.“
24.6.2050
Heute ist mein Geburtstag. Mila stupste mich vorsichtig an und ich erwachte aus meinem
tiefen Schlaf. Sie hielt etwas in der Hand. „Alles Gute zum Geburtstag, Mama.“ Sagt sie mit
einem Lächeln. Ich schaute sie verschlafen an. „Natürlich habe ich deinen 50. Geburtstag
nicht vergessen. Somit habe ich mir gedacht ich schenke dir was Schönes! Schließe die Augen
und mache bitte deine Hand auf.“ Ich schloss meine Augen und merkte wie sie mir langsam
etwas in meine Hand legte. ,,Für die beste Mama der Welt!“ Ich öffnete meine Augen. Es war
eine Kette mit einem silbernen Anhänger, auf dem ,, Forever with you“ steht. „Ich hab sie im
Hinterhof gefunden und ein bisschen aufgebessert. Falls du wirklich da rein gehen solltest,
nimm sie als Glücksbringer.“ Wir umarmten uns.
Um 22:00 ging es los. Ich bemalte mein Gesicht mit dem Überbleibsel des letzten Lagerfeuers
und zog mir schwarze Sachen an um nicht in der Dunkelheit aufzufallen. Mila gab mir meine
Waffe mit Schalldämpfer und ein Schweizer Taschenmesser. Ich steckte alles in meinen
ebenso schwarzen Rucksack. Dann ging ich los. Ich umarmte meine Tochter als wäre es das
letzte Mal und überreichte ihr ein Foto unserer Familie. Auf dem Foto sind wir zu sehen.
Mila, mein Mann und ich. Es war unser letztes Gemeinsames bis er in den Krieg zog. Nun
hatten wir nur noch uns. „Ich liebe dich!“ sagte ich ihr zuletzt mit einer zitternden Stimme.
Unter unserem neuen „Gebäude“ gab es einen Tunnel der in den Schlosspark führte.
„Komisch, dass den noch niemand entdeckt hat!“ sagte ich leise zu mir selbst. Es war
stockduster. So finster, dass man nicht wusste wo man hintreten soll. Ich hatte ein kleines
Zippo, welches ich anmachte. Der Tunnel wurde immer enger und stickiger. Plötzlich hatte
ich ein ganz komisches Gefühl. Ich hatte natürlich nicht den Spiegel vergessen um, um Ecken
zu schauen. Somit nahm ich ihn aus meiner Hosentasche und guckte vorsichtig über meine
Schulter. „Ihhh!!!“ quiekte ich ganz sanft auf. Eine fette Kreuzspinne krabbelte mir den
Nacken hoch. Ich schüttelte mich so sehr ich konnte, atmete tief durch und ging schließlich
weiter. Ich kletterte eine rostige Leiter hoch und öffnete leicht einen Schacht. Ein grelles
Licht kam mir entgegen. Ich sah zwei Frauen, die sich unterhielten. Ich wartete eine Weile bis
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sie schließlich aus dem Raum gingen. Langsam öffnete ich die Tür und sprang so schnell es
ging hinaus. Ein riesiger blauer Umhang war an der Wand zu sehen. Dort versteckte ich mich.
Ein starker Windzug blies alle Kerzen aus. „Perfekt!“ dachte ich mir. Ich schlich in einen
anderen Raum indem ein riesiges Bett stand. Plötzlich hörte ich Stimmen. „Haha, was glaubst
du wie die geguckt hat!“ ,,Man, Walther die arme Frau!“ „ Arme Frau? Sie hat es verdient“.
Ich versteckte mich unter dem Bett. Ein Mann und eine Frau setzten sich drauf. Mein Puls
stieg auf 180 an. Der Mann der anscheinend Walther hieß. War unter uns bekannt für seine
Brutalität. Ich schwitzte vor Angst. Aber das ist nur eins der schlimmen Dinge die mir unter
dem Bett passierten. Nein. Eines musste ich leider auch qualvoll feststellen. Walther ist nicht
nur brutal sondern auch ein Schwergewicht. Walther und die Frau begannen sich nun zu
streiten und schubsten sich. Die Frau, dessen Namen ich nicht weiß, brach in Tränen aus und
rannte aus dem Raum. Walther hinterher. „Annelise warte doch!“. Dabei musste ich ein
bisschen kichern. Aber kommen wir nun zu den ernsten Dingen. Als Walther und Annelise in
einen Beziehungsstreit verfielen habe ich ein kleines Schloss am anderen Ende der Wand
festgestellt. Doch wo ist der Schlüssel? Ein Glück ließ Walther den Schlüssel in der Tür
stecken und ich schloss mich ein. Ich nahm mir erst die kleine Kommode vor die neben der
Tür steht. Jedes Fach durchsuchte ich gründlich. Dann war der Kleiderschrank dran. Alles
durchsuchte ich. Doch ich fand nichts. Ich schloss die Tür unauffällig auf. Machte sie nichts
ahnend auf und drehte mich um, um in einen anderen Raum zu gehen. Dann drehte ich mich
wieder zurück zur Tür und nahm meinen Spiegel aus meiner Hosentasche. Neigte ihn langsam
in Richtung Tür und … ich bekam Schnappatmungen. Als ich in den Spiegel sah, sah ich
keinen leeren Flur. Nein ich sah einen grimmigen dicken Mann namens Walther, welcher
nicht so scheint al hätte er es für gut empfunden, dass ich in seinen Unterhosen und Socken
rumgekramt habe. 10 weitere Sekunden standen wir nun da bis wir realisierten, dass wir uns
wohl nicht so gut leiden konnten. Ich rannte so schnell ich konnte und Walther hinterher. Wir
rannten so schnell wir konnten. Doch ein Glück war mein Verfolger sehr unsportlich und ich
konnte ihm entkommen. Ich versteckte mich wieder diesmal hinter einem Kleiderschrank.
Walther scheint wohl andere Mitglieder der,, Capone Brothers“ alarmiert zu haben. ,,Dieser
blöde alte Mann!“ dachte ich mir völlig außer Atem. Eine Tür öffnete sich und ein kleiner
Zerbrechlicher Junge kam verheult aus einem riesigen Raum. Er sah mich. Ich zog ihn zu mir
als eine Gruppe Erwachsener an uns vorbeigingen um nach mir zu suchen. Als sie weg waren
sah ich einen Verband um seinen Finger. Der Verband war voller Blut. Er machte ihn ab und
zeigte mir was darunter war. Nichts war darunter. Sein kleiner Finger wurde abgeschnitten.
Ich umarmte ihn, er tat mir leid. ,, Hey, wer hat dir das angetan!“ Er zeigte auf den Raum aus
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dem er kam. „Bleib hier, ich hole dich dann und wir verschwinden von hier. So etwas wird dir
keine mehr antun!“ Ich tappte langsam in Richtung Tür wo ich einen Mann mit einem Beil
und blutigen Händen sah. Er verließ den Raum. Dann erst realisierte ich einen ganzen Vorrat
an Nahrungsmitteln. Ich packte mir so viel ich konnte in den Rucksack und verließ den Raum
um den kleinen 5- jährigen Jungen zu retten. Er saß immer noch dort wo ich ihn abgesetzt
habe. Ich nahm ihn auf meinen Rücken und rannte mit ihm so schnell es ging in den Raum in
welchem sich der Eingang zu dem Tunnel befand. Ich kletterte mit ihm rein und nahm ihn auf
meine Arme. Er war so ermüdet, dass er kaum seine Augen offen halten konnte. Dann sahen
wir einzelne Lichter, welche sich langsam fortbewegten. Sie wurden immer schneller, so wie
wir. Der kleine Junge in meinen Arm fing an leise zu weinen. Sie kamen immer näher und
näher. Innerlich hoffte ich, dass wir schnell dort waren. Ich wusste aber nicht mehr wo wir
sind. Ich rannte in irgendeine beliebige Richtung. Mila hinterher. Schließlich kamen wir an
einen sehr verlassenen Ort an den ich irgendwo her kannte. Es war der kleine Bach an dem
Chappi früher lag. Ich kannte den Weg nach Hause! Wir waren völlig außer Atem. Doch
unser Adrenalinpegel ist so hoch angestiegen, dass wir es endlich geschafft haben. Ich öffnete
die Tür unseres ,,Eigenheims“, welche 4 Schusslöcher in sich hatte. Mila und ich rannten die
Treppen hoch und legten den 5- Jährigen auf unsere kleine Matratze. Er war völlig unterkühlt.
Ich deckte ihn zu. Ich sah meine Tochter an und sie mich. Sie sah glücklich aber auch verwirrt
aus. „Ich heiße Felix…“ piepte es unter der Decke hervor. Wir nahmen ihn auf.
Wir waren in Sicherheit.
Mein erfülltes Leben
Ich bin Amelie, bin 49 Jahre jung und wohne in Schmachtenhagen in einem Haus, in dem ich
schon als jugendliches Mädchen mit meiner Mutter, ihrem Freund und unserem Hund
gewohnt habe. Ich wohne dort zusammen mit meinem Freund. Da meine Tochter schon
ausgezogen ist, haben wir uns zur Gesellschaft einen Hund geholt, da ich Hunde liebe.
Am 23. September, also Morgen, ist mein 50ter Geburtstag und mir ist klar geworden, dass
ich schon die Hälfte meines Lebens hinter mir habe, also wenn es gut geht.
Ich habe schon alles vorbereitet und da ich alles gut geplant habe, das heißt die Gäste sind
eingeladen, das Haus ist dekoriert, Kuchen habe ich schon gebacken und zwar eine
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Schokotorte und ich habe das Essen bestellt, deshalb habe ich noch etwas Zeit um das hier zu
schreiben.
Ich denke grade über mein Leben nach und stell mir die Frage, habe ich alles in meinen Leben
erreicht, was ich wollte und habe ich ein erfülltes Leben.
Ich denke ja.
Geboren bin ich in Berlin und habe dort noch ein Jahr gewohnt, aber dann sind wir nach
Wandlitz und Klosterfelde gezogen und dort bin ich dann in den Kindergarten gegangen. Als
ich fünf Jahre war, sind wir dann nach Leegebruch, ein kleine Gemeinde in der Nähe von
Oranienburg. Dort bin ich dann auch sechs Jahre in die Grundschule gegangen und danach bin
ich auf das Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg und habe dort mein Abi gemacht.
Erst war ich orientierungslos und habe dann ein halbes Jahr nichts gemacht, aber habe dann
als Kellnerin gearbeitet. Mir wurde dann bewusst, als ich über meinen Job nachdachte, dass
ich Leuten helfen will. Und habe dann angefangen eine dreijährige Ausbildung zur Polizistin
zu machen und wurde Polizistin.
Ich habe mit meinen früheren Freund Timo, der arbeitslos war, nach zwei Jahren Beziehung,
im Alter von 29 Jahren, ein Kind bekommen. Es wurde ein wundervolles Mädchen und sie
heißt Mia.
Da er sich vor der Geburt von mir getrennt hat, war ich zuerst allein erziehend, aber habe von
meiner Mutter Unterstützung bekommen, da wir ein sehr enges Verhältnis haben.
Ich hatte in der Zeit noch zwei lange Beziehungen, aber jetzt erst habe ich meinen
Traummann gefunden, er heißt Finn und arbeitet ebenfalls als Polizist.
Als Mia 19 Jahre wurde, ist sie ausgezogen und wohnt jetzt in Berlin und studiert dort.
Da ich einen festen Dienstplan habe, ist meine Woche eigentlich meist gleich, also von
meinen Arbeitszeiten.
Am Montag stehe ich meist um 10 Uhr auf, da ich Nachdienst habe und erst um 14 Uhr
anfange zu arbeiten. Ich gehe dann mit dem Hund eine große Runde im Wald, der fast neben
unserem süßen Haus ist, nur eine Minute entfernt. Anschließend gehe ich einkaufen, wenn es
nötig ist, da wir kein Essen mehr zu Hause haben.
Ich mache mir dann ein schönes Frühstück und schaue noch entspannt Fernsehen, wenn ich
dann fertig bin, räume ich auf. Ich mache mich dann fertig, lass mir dabei sehr Zeit und höre
laut Musik.
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Ich fahre dann mit Auto nach Oranienburg zur Arbeit und bin um 14 Uhr da und fahre mit
dem Funkwagen durch Oranienburg und versuche Leuten zu helfen oder Verbrecher zu
stoppen.
Später fahre ich nach Hause, wenn um 24 Uhr fertig bin und gehe dann noch einmal mit dem
Hund raus und kann danach endlich schlafen gehen.
Am Morgen stehe ich erst 11 Uhr auf, esse dann wieder Frühstück, geh anschließend wieder
mit dem Hund und danach putze ich dann das kleine Haus.
Wenn ich fertig bin, kommt mein Schatz von der Arbeit und wir machen uns dann ein
leckeres Essen und setzten uns gemütlich auf das Sofa.
Am Abend kommen unsere Nachbarn rüber und wir trinken einen Wein und quatschen ein
bisschen. Wenn sie weg sind, gehe ich schlafen, weil ich früh aufstehen muss.
Also stehe ich am nächsten Morgen um 5 Uhr auf und mache mich fertig, esse ein bisschen
und fahre dann zur Arbeit und bin dann 6.30 Uhr da.
An diesem Tag mache ich etwas am Schreibtisch und bearbeite die Akten, die auf meinen
Tisch liegen. Ich arbeite dann bis 15.30 Uhr und fahre dann zu meiner Tochter und schaue
wie es ihr geht.
Wir essen Kuchen und trinken Kaffee und reden ein bisschen, ob etwas Neues passiert ist
oder ob es etwas zu bereden gibt. Wenn wir im Anschluss daran fertig sind, fahre ich nach
Hause, wo schon Finn auf mich wartet mit Essen, das er gekocht hat. Ich räume danach die
Küche auf und geh mit dem Hund in den Wald. Da ich meist kaputt bin, mache ich mich nur
noch fertig, breite alles für den nächsten Tag vor und lege mich dann ins Bett,
außerdem schau ich Fernsehen.
Ich schlafe dann ein.
Am Donnerstag stehe ich wieder um 5 Uhr auf mit Finn und wir machen uns fertig, trinken
einen Kaffee und essen ein bisschen, da Finn in Berlin arbeitet, können wir nicht zusammen
fahren.
Wenn ich auf Arbeit bin mache ich wieder Schreibtischarbeit, wieder mit spannenden Fällen.
Anschließend fahr ich zu meiner Mutter und Normen, ihr Ehemann, nach der Arbeit.
Ich schaue, wie es ihnen geht und ob alles in Ordnung ist und wir reden und trinken einen
Kaffee. Am späten Nachmittag kommt auch Finn zu denen und wir essen Abendbrot
zusammen.
Wenn wir fertig sind und aufgeräumt haben, verabschieden wir uns und fahren nach Hause,
wo schon der Hund auf uns wartet und wir sofort mit ihm rausgehen.
Sobald wir geduscht sind, gehen wir ins Bett und schlafen.
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Am nächsten Tag muss ich erst um 7 Uhr aufstehen, da ich erst 9 Uhr auf Arbeit sein muss.
Sofern schönes Wetter ist gehe ich eine große Runde mit dem Hund und mache mich dann
fertig.
Anschließend fahre ich zur Arbeit und fahre wieder mit dem Streifenwagen durch
Oranienburg bis 17 Uhr.
Später wenn ich Schluss habe, fahre ich nach Hause und gehe mit dem Hund, putze das Haus
und mache einen Kuchen und ein leckeres Abendbrot. Am Abend schauen wir einen Film und
gehen anschließend schlafen.
Am Samstag schlafen wir beide aus und machen uns anschließend ein schönes Frühstück und
gehen mit dem Hund.
Später arbeiten wir im Garten, also mähen den Rasen, gießen die Blumen, harken und mehr.
Wenn wir damit fertig sind, ist es abends und wir machen uns fertig, denn wir sind mit
Freunden verabreden und gehen in unserer Lieblingsrestaurant etwas essen und trinken.
Wenn wir lecker gespeist haben und wir nach Hause wollen, fahren wir nach Hause.
Und so geht ein toller Abend zu Ende.
Am nächsten Tag stehen wir auf und machen uns erneut ein schönes Frühstück, aber diesmal
im Bett. Dann gehen wir in den Wald mit dem Hund eine Runde und laufen zum Bauernmarkt
und trinken dort etwas und laufen wieder zurück.
Später putzen wir noch und dann entspannen wir und bereiten uns auf den nächsten Tag vor.
Der schönste Tag in meinem Leben
19. Dezember 2050
Mein Name ist Chiara. Heute ist mein 50. Geburtstag und ich bin schon sehr aufgeregt, was
heute alles passieren wird. Ich habe meine ganze Familie, Verwandtschaft und natürlich auch
meine Freunde eingeladen. Sie meinten schon vorher zu mir, dass dieser Tag ein
unvergesslicher werden wird. Doch dieser Tag kann gar nicht besser werden, auch wenn ich
ihnen alles zutraue, denn mit ihnen zu Feiern ist das größte Geschenk für mich. Heute kommt
sogar eine Freundin wieder hierher, die ich über 20 Jahre nicht mehr gesehen habe. Ich habe
sie so sehr vermisst und wäre gerne früher mal zu ihr gefahren, doch durch meine Arbeit, die
mir sehr am Herzen liegt, habe ich nie die Zeit gefunden zu ihr nach Argentinien zu fahren.
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Und als dann meine Tochter auf die Welt kam, war die Zeit komplett verloren. Heutzutage
kann ich mir kein Leben mehr ohne meine Tochter vorstellen, denn sie ist jede Zeit in meinem
ganzen Leben Wert. Jedes Mal wenn ich ihr ins Gesicht schaue sind all meine Sorgen
vergessen und der Kummer verzieht sich. Sogar die Trauer darüber, meine Freundin schon
fasst zu vergessen. Doch heute wird sie da sein und diesen besonderen Tag mit mir teilen und
ich hoffe, dass sie mir vergeben wird. Bevor sie gefahren ist hatten wir einen großen Streit,
der mich, wenn ich jetzt daran denke, immer noch sehr belastet. Am liebsten würde ich sie
sofort zu mir holen und ganz fest in den Arm nehmen, um ihr dann zu sagen, das mir alles,
was passiert ist, furchtbar leid tut.
Ich würde ihr sagen, wie dankbar ich ihr bin, für all das, was sie für mich getan hat, denn ohne
meine Familie und Freunde würde ich heutzutage wahrscheinlich nicht mehr Leben, da ich
eine sehr schwere Kindheit hatte und oft den Frust in mich hinein gesperrt habe anstatt ihn
mit meinen Freunden zu teilen oder einfach mal in die Welt hinaus zu schreien. Denn wie
man an dem Sprichwort „ Geteiltes Leid, ist halbes Leid“ erkennt, hätte es einem damals
weitergeholfen und sein Vertrauen verstärkt. Doch nun bin ich gespannt, was für mich
vorbereitet wurde. Es klingelt. Ich gehe schnell die Tür öffnen. Vor meiner Tür standen meine
Mutter, mein Vater, meine zwei Schwestern, meine Tante, mein Onkel und meine beiden
jüngeren Cousins. Ich bat sie herein und forderte sie auf, sich an den schon gedeckten Tisch
zu setzen, worauf Kuchen und viele Getränke standen. Wir haben angefangen zu Reden,
während wir noch auf die Ankunft meiner Freunde warteten. Um 16.00 Uhr klingelte es
wieder an der Tür und nun waren alle da. Es war so schön sie alle vor mir zu sehen. Ich erhob
mein Glas und bedankte mich bei Allen für ihr erscheinen, wobei mir schon Tränen in den
Augen standen, weil es ein so Atemberaubend schöner Moment war. Ich wollte aufstehen und
mir ein Stück Kuchen holen, aber meine 4 ½ Jahre jüngere Schwester riss mir den Teller aus
der Hand und sagte: „Heute hast du Geburtstag und sollst einfach mal in Ruhe sitzen bleiben
und die Feier genießen.“ Sie wusste, dass mir dieser Satz überhaupt nicht passte, da ich nicht
ruhig sitzen bleiben kann, wenn andere dafür Laufen müssen. Doch ich wollte mich Heute
nicht mit ihr Streiten, da sie eh Gewonnen hätte. Wenn meine Mutter dies mitbekommen
würde, wäre ich wieder einmal schuld gewesen und die Sache wäre Eskaliert. Also habe ich
es gelassen und bin ruhig sitzen geblieben. Nach ein paar Minuten kam sie mit 2 Stücken
Kuchen wieder. Eins für sie und Eins für mich. Wir redeten den ganzen Abend lang, bis
meine Mutter alle anderen auf die jeweiligen Geschenke aufmerksam machte. Meine Freunde
schenkten mir allesamt sehr schöne Blumensträuße, welche in Zukunft mein Haus
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verschönern sollten. Meine Mutter übergab mir ein Geschenk und sagte es sei von ihr,
meinem Vater, meinen Schwestern, meiner Tante, meinem Onkel und von meinen Cousins.
Gerade als ich es öffnen wollte, hielt mich meine 4 ½ Jahre jüngere Schwester Finia fest und
sagte, dass ich es erst öffnen sollte, wenn die Party vorbei ist und ich genügend Zeit hätte, für
dass was in diesem Packet sein sollte. Ich lächelte sie an und sagte ihr, dass ich es auf keinen
Fall vorher öffnen werde. Doch leider kennt mich meine Schwester sehr gut und weis, dass
ich sehr neugierig bin und ist mir daher auch den ganzen Abend nicht mehr von der Seite
gewichen. Meine Neugier wurde immer größer, denn warum sollte ich es nicht jetzt öffnen.
Diese Frage stellte ich meiner Mutter, welche mir die Antwort gab: „Du wärst bestimmt den
ganzen Abend ziemlich abgelenkt und würdest die Party gar nicht mehr genießen, bzw. nichts
mehr von der Party mitbekommen. Im Nachhinein stellte ich fest, dass es besser gewesen
wäre, wenn ich die Frage für mich behalten hätte. Doch ich versuchte nicht mehr daran zu
denken und wie gesagt den Abend zu genießen. Gegen 22.00 Uhr haben sich meine Freunde
verabschiedet und sind nach Hause gegangen. Meine Familie blieb noch eine halbe Stunde
länger und wünschten mir dann viel spaß, beim auspacken des Geschenks, bevor sie gingen.
Ich setzte mich mit dem Packet auf die Couch und fing an es auszupacken. Meine Tochter
setzte sich neben mich, weil sie genauso neugierig war, wie ich. Doch meine Familie wollte
es mir nicht einfach machen. Als ich das Papier aufgerissen hatte, kam ein großer Karton zum
Vorschein. So ging es eine ganze Weile weiter, bis unter dem Geschenkpapier kein Päckchen
mehr hingepasst hat. Endlich riss ich das endgültige Papier auf, welches das Geschenk
umhüllte. Es war ein Buch, dass ich nun in den Händen hielt. Von außen aus konnte ich nicht
sagen, was im Inneren stand, weil es nur Rot war. Ich wunderte mich, denn ich hatte noch
viele Bücher zuhause, wieso sollten sie mir also ein Buch schenken. Ich überlegte solange, bis
meine Tochter zu mir sagte: „Öffne es doch einfach und du wirst sehen, wieso du es
bekommen hast.“ In diesem Moment kam mir die Frage auf, ob sie nicht vielleicht schon
etwas von dem Geschenk gewusst hatte, doch ich öffnete es einfach um nicht wegen einer
unnötiger Sache, einem Streit zu Provozieren. Die erste Seite wurde selbst entworfen und war
schön bunt gestaltet. Dort war groß darauf geschrieben: „Deine Erinnerung an dein
vergangenes Leben.“ Ich war überwältigt von diesem Buch. Dort sind all die Sachen drinnen
Festgehalten, die mir irgendwann mal passiert sind. Meine Tochter sah sich mit mir das Buch
an, jedoch reichte dies ihr nicht. Sie wollte die Geschichten von mir Hören und gab nicht auf,
bevor sie nicht ihren Willen bekam. Also entschloss ich mich ganz am Anfang meines Lebens
anzufangen und ihr meine Lebensgeschichte zu erzählen.
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Mein Leben begann am 19. Dezember 2000 in dem Krankenhaus in Oranienburg. Als ich 3 ½
Jahre alt war, haben meine Eltern mir irgendetwas verboten und ich war so sauer das ich ganz
beleidigt die Treppe hinauf trampelte und mich dann in meinem Zimmer verkroch. Ich wollte
es ihnen heimzahlen, jedoch wusste ich noch nicht wie. Als ich dann in meinem Zimmer
Creme stehen sah, kam mir eine Idee. Ich habe mich komplett mit Creme eingeschmiert und
mein Zimmer noch dazu. Meine Eltern haben sich sehr erschrocken als sie ein Schnee weißes
Kind vor sich stehen sahen und dazu noch in einem weißen Zimmer. Ich habe alles
eingecremt gehabt. Mein Bett, meinen Schrank, meine Klamotten, einfach alles. Meine Eltern
waren sehr sauer auf mich und haben versucht die Creme aus allem wieder heraus zu
bekommen. Meine Sachen konnten wir komplett neu kaufen gehen und dies hat meine Eltern
ganzschön genervt. Ich habe mich jedoch gefreut, dass ich neue Sachen bekam. Die Creme
ging gut aus meinem Zimmer raus, was ich schade fand, denn jetzt noch ein neues Zimmer,
wäre ein Traum gewesen.
Ein paar Monate später fingen wir an ein neues Haus zu bauen und zogen danach ein. Als ich
4 ½ Jahre alt war, kam meine kleine Schwester Finia auf die Welt. Ich war zuerst glücklich,
dass ich endlich jemanden zum Spielen hatte. Doch dann ging auch schon die Phase los, wo
sie anfing mich zu nerven und wo ich wieder ein Einzelkind sein wollte. Doch dies ging nun
leider nicht mehr, denn es würde auffallen, wenn ich sie irgendwo hingebracht hätte, da sie
sehr viel Aufmerksamkeit bekam. Trotzdem spielte ich immer mit ihr in ihrem kleinem
Laufstall. Es gibt halt Streit zwischen Geschwistern und trotzdem hat man sich Lieb. Ich sah
sie dann auch immer im Kindergarten und bin immer schon zu ihr gerannt, wenn wir abgeholt
wurden um ihr zu sagen, dass sie sich schon mal das anzieht, was sie sich zu dem Zeitpunkt
alleine anziehen konnte. Ich war immer froh gewesen schon mehr zu dürfen als sie, trotzdem
wünschte ich mir eine große Schwester. Als ich etwas älter war, erzählten mir meine Eltern,
dass ich eine große Schwester hätte, die leider nicht mehr leben würde. Sie ist sehr früh
gestorben, durch Atemnöte. Ich bin froh, dass sie dies nicht vor uns verheimlicht haben, sonst
wäre es heutzutage schlimmer zu vertragen gewesen.
Mit 7 Jahren wurde ich eingeschult und freute mich noch auf die Schule. Dies änderte sich
jedoch sehr schnell und ich wehrte mich dort hin zu gehen. Ich war immer sehr sauer auf
meine Eltern, dass sie sagten ich sollte dorthin gehen. Im Nachhinein ist die Schule doch gar
nicht so verkehrt gewesen und da auch noch niemand daran gestorben ist, kann sie gar nicht
so schlecht sein. Nur leider hatte ich damals die falschen Freunde, die nur so taten, als würden
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sie einen mögen und danach wie Dreck behandeln. Sie sind eingebildet und arrogant
geworden, was sehr schade war.
In den Sommerferien zwischen der 5. und 6. Klasse ging es mir nicht besonders gut. Niemand
wusste was ich hatte. Ich hatte kaum Hunger, dafür aber sehr viel Durst und habe 3-4 Kilo in
einer Woche abgenommen. An einem Abend hatten meine Eltern eine schlimme Vermutung.
Sie fuhren mit mir zu meiner Oma, um meinen Blutzuckerwert zu Messen. Und die
Befürchtung meiner Eltern bewahrheitete sich. Mein wert war viel zu hoch, so dass sie mich
sofort ins Krankenhaus brachten. Dort wurde mir dann gesagt, dass ich ab nun mit der
Krankheit Diabetes oder auch Zuckerkrankheit genannt leben muss. Es war schlimm das zu
hören und vor allem auch von einem Arzt zu hören, dass man schon längst hätte Tod sein
können. Doch ich habe mich damit abgefunden und mein Leben ging weiter.
Ab 2013 durfte ich auf das Louise – Henriette – Gymnasium gehen, welches mein Erstwunsch
war. Ich habe mich gefreut mit der Grundschule und vor allem mit den Freunden aus der
Grundschule abschließen zu können. Dennoch hatte ich genauso viel Angst, keine Freunde zu
finden, allein zu sein. Dies ist nicht passiert und dafür war ich dankbar. Ich habe mich immer
mehr mit drei Personen aus meiner ehemaligen Klasse angefreundet und unter den drei war
auch meine beste Freundin Julia.
2017 entschied ich mich dafür, die Schule noch nicht zu beenden, sondern zu versuchen, ein
gutes Abi zu schaffen. Genau auf diesem Abi wollte ich nämlich später meine Zukunft
Aufbauen und ich war froh, dass viele aus meiner Klasse genauso dachten, wie ich. Und so
viel mir meine Entscheidung, weiter zu machen auch nicht so schwer. Meine Eltern und
Freunde haben mich auch sehr gut dabei unterstützt und mir immer geholfen, wenn ich
Schwierigkeiten bei einem Thema hatte.
2019 habe ich mein Abi gut bestanden und war sehr glücklich, denn nun wusste ich, was ich
werden wollte. Ich wollte Grundschullehrerin werden. Also war mein nächster Schritt eine 3
Jährige Ausbildung zu machen, damit ich auch eine gute Chance auf einen solchen Job habe.
Ich war meinen Freunden und natürlich meiner Familie sehr dankbar für ihre Hilfe und das sie
immer an mich geglaubt haben.
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2019 bekam ich auch einen sehr guten Platz an einer Hochschule, wo ich für den Job einer
Grundschullehrerin gut vorbereitet wurde. Es war schwer und ich war überrascht, was ich
noch alles Neues kennen lernte. Ich konnte von Glück reden, dass ich mit dem ganzen Stoff
hinterher kam. Denn wenn man einmal den faden verlor, konnte man fast schon alles
abbrechen. Doch gut das es bei mir einigermaßen gut lief.
Doch 1 ½ Jahre später gab es bei mir einen Ausrutscher, da ich zu der Zeit einen heftigen
Streit mit meiner Freundin hatte. Sie war der Meinung, dass ich unbedingt mit ihr nach
Argentinien ziehen sollte. Sie hatte dort einen Job angeboten bekommen, welchen sie
unbedingt annehmen wollte. Jedoch wollte sie nicht alleine in Argentinien sein, da sie dort
niemanden kannte. Ich sagte ihr, dass es wegen meinem Studium nicht ginge. Ich wollte es
unbedingt beenden und mir diese Chance, die ich so schnell nicht wiederbekommen würde,
nicht nehmen lassen. Da wurde sie sauer und meinte, dass sie für mich total egal wäre. Ich
widersprach ihr und sie verlangte von mir eine Antwort auf eine Frage, die ich nicht
beantworten wollte. Sie sagte: „Entweder du ziehst mit mir nach Argentinien oder sie würde
alleine fahren und nie wieder mit mir reden.“ Diese Frage füllte sich wie ein Schlag ins
Gesicht an. Wie sollte ich darauf nur Antworten? Ich versuchte sie zu beruhigen. „Warte doch
erst einmal ab und beruhige dich. Es hat doch keinen Sinn jetzt zu gehen. Du findest bestimmt
noch einen Job hier, der zu dir passt. Ich kann jetzt nicht hier weg. So eine Chance bekomme
ich nicht so schnell wieder. Bitte bleib hier.“ Doch sie starte mich nur noch entsetzter an und
sah so aus, als würde sie gleich explodieren. Sie meinte wieder, dass ich eine schlechte
Freundin sei. Da ich sah, das diese Unterhaltung zu nichts mehr führte, ging ich ohne etwas
weiteres zu sagen. Bis heute habe ich mir immer Vorwürfe gemacht, wieso ich einfach
gegangen war und sie nicht einfach fest hielt, bis sie mich verstand. Heute haben wir uns
endlich ausgesprochen und uns wieder vertragen. Wir kamen uns wieder richtig nahe und
konnten miteinander reden wie früher.
2023 fand ich meinen ersten Job in einer kleinen Grundschule in einem Stadt Stadtteil von
Oranienburg. Endlich war ich wieder zu Hause. Ich hatte Oranienburg sehr vermisst. Die
frische Luft, die in Berlin nur noch nach Benzin riecht, da dort sehr viele Autos herumfahren.
Und es gab in Oranienburg auch nicht die Gefahr, wegen eines Staus, in dem man feststand,
zu spät zur Arbeit zu kommen. Und dies wollte ich mir auch nicht gleich in den ersten paar
Wochen, in denen ich an der Friedrichsthaler Grundschule arbeitete, leisten, da ich doch einen
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guten Eindruck hinterlassen wollte. Gott sei dank lief alles gut und die Direktorin war sehr
zufrieden mit mir. So bekam ich 2024 eine Festanstellung, worüber ich mich sehr freute.
2026 habe ich erst einmal meinen Job an der Schule aufgegeben, um ½ Jahr in die USA
zugehen und mir dort alles anzugucken, was ich schon immer sehen wollte. Und danach bin
ich natürlich wieder zurück nach Oranienburg gegangen, denn dies war mein Heimatort und
an diesen Ort wollte ich auch immer wieder zurückkehren.
Zuerst brauchte die Schule keine Lehrer mehr und ich sah mich an einer anderen Schule um.
Doch dann rief mich die Direktorin der Grundschule Friedrichsthal an und erzählte mir, dass
gerade eine Stelle als Lehrerin freigeworden war. Ich war überglücklich und nahm sie
natürlich an. So bekam ich 2028 meine Stelle als Lehrerin wieder zurück. Und genau an
derselben Schule, das heißt, das ich mich schon auskannte und vor allem, dass die meisten
Schüler mich kannten und ich sie.
2035 musste ich mich für 3 Monate entschuldigen, da ich nicht in der Lage war, die Schüler
zu Unterrichten. Ich hatte eine schwere Verletzung am Knie. Die hatte ich mir durch meinen
Lieblingssport Volleyball zugezogen. Ich habe mir in einem Punktspiel das Knie verdreht und
konnte so auch nicht mehr laufen. Abends fuhr ich dann noch zum Arzt, wo ich auch nochmal
die Bestätigung für die Verletzung bekam. Das machte mich traurig, denn ich liebte meine
Arbeit. Doch als die drei Monate um waren, bekam ich einen Knieschoner, der mein Knie
stützen sollte, so dass es nicht mehr ganz so Doll schmerzte.
15 Jahre vergingen und so kamen wir zum heutigen Tag, der wirklich unbeschreiblich schön
war. Dieses Buch ist das schönste Geschenk was ich in diesen 50 Jahren bekommen habe und
durch dieses Buch werde ich auch nie meine Lebensgeschichte vergessen.
Meine Tochter saß fasziniert neben mir und hörte mir aufmerksam zu, wie ich aus meinem
Leben erzählte. Danach stimmte sie mir zu, dass so ein Buch sehr praktisch und emotional ist,
da wenn man es sich ansieht, sein ganzes Leben noch einmal Revue passieren lässt.
Am liebsten wäre ich sofort zu meinen Eltern gefahren und hätte mich für dieses großartige
Geschenk bedankt und vor allem gefragt, wie sie auf diese Idee gekommen sind. Ich hätte
niemals daran gedacht so etwas zu verschenken oder auch heute zu bekommen. Dies war echt
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das Highlight meines 50. Geburtstags. Ein bisschen Zeit hätte ich ja noch um schnell zu ihnen
zu fahren.
„Nein, Mama. Du kannst morgen schlafen. Heute war ein schöner, jedoch anstrengender Tag.
Schlaf erst einmal ein bisschen, dann überdenkt man alles was passiert ist noch einmal und es
wirkt noch mal doppelt so stark auf einen.“ „Na gut. Du hast ja recht.“ Ich grinste ihr zu und
konnte den Nächsten Tag kaum erwarten.
Bevor ich schlafen ging, räumte ich noch alles auf. Es war viel was hier noch herum lag.
Pappteller, Plastikgabeln und Messer, Plastikbecher und natürlich die Partydekoration, die
meine Tochter aufgehängt hatte. Zudem lag überall auf dem Boden Konfetti herum, was eine
Weile dauern konnte, da das Haus nicht gerade klein war. So räumte ich erst die Plastik und
Papier Sachen auf und schon war es schon 23.30 Uhr. Danach lief ich mit einem Besen durch
das ganze Haus und fegte alles auf, was an Müll auf dem Boden lag. Dann war es schon 24.00
Uhr. Soviel zum schlafen gehen. Nun fehlte noch das abhängen und wegräumen der
Dekoration. Dort gab es eine Schwierigkeit, denn ich bin nicht besonders groß und dann an
die Dekoration heran zu kommen, war eine Herausforderung für mich. So trug ich immer
einen Stuhl hinter mir her, womit noch mehr Zeit verging. Mein Haus besteht aus 2 Etagen
und dem Dachboden. Als ich mit der Unteren Etage fertig war, ist schon wieder eine halbe
Stunde vergangen und für die andere Etage brauche ich bestimmt genauso viel Zeit. So ging
ich um 1:10 schlafen und dachte noch einmal über den Tag nach und freute mich auf den
Besuch bei meinen Eltern.
20. Dezember 2050
In meinem Traum ließ ich meinen ganzen Geburtstag noch einmal Revue passieren und stellte
fest, dass dieser Tag nie mehr zu toppen sein wird. Ich durfte einen besonderen Tag mit den
mir liebsten Menschen auf der Erde verbringen und dazu gab es noch wunderbare Geschenke,
die unbeschreiblich schön sind.
Am nächsten Tag wachte ich um 10:35 auf und wunderte mich, wo mein Mann war. Er kam
gestern erst ganz spät von der Arbeit wieder und daher wunderte ich mich auch, warum er
schon wach war. Erst jetzt sah ich auf den Wecker und bemerkte, dass es schon so spät war.
Ich ging in das Zimmer meiner Tochter, doch auch sie war nicht da. Wo konnten sie denn nur
sein? So suchte ich weiter, bis ich sie in der Küche fand. Mein Mann begrüßte mich: „Guten
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Morgen. Na, gut geschlafen?“ „Ja sehr gut sogar. Ich habe meinen Geburtstag noch einmal
überdacht und festgestellt dass es der schönste Tag in meinem Leben war“, antwortete ich ihm
und hing gleich noch hintendran, dass es noch schöner gewesen wäre, wenn er auch da
gewesen wär. Dann wäre alles perfekt gewesen. „Ich finde es auch schade, das Ich nicht
kommen konnte, aber immerhin musste ich arbeiten, damit wir uns so ne großen Feiern auch
leisten könne. Denn wenn nur einer Arbeiten geht würde das Geld noch nicht einmal für unser
Haus reichen.“ Ich wollte die Stimmung wieder etwas heben und gab ihm Recht. „Ich weiß
doch, dass du dafür nichts konntest. Ich meinte doch nur, dass es schön gewesen wäre. Egal,
weißt du wo Victoria ist?“ Er zog ein wunderliches Gesicht und gab mir keine Antwort.
Anscheinend wusste er nicht, wo unsere Tochter war, oder es war ihm einfach egal. Ich war
auf dem Weg zurück in mein Zimmer, als es gerade an der Tür klopfte. Ich schrie von
meinem Zimmer aus runter in die Küche: „Kannst du bitte die Tür öffnen gehen? Ich komme
gleich runter.“ Ich wartete eine Antwort ab. „Ja mache ich. Du brauchst dich nicht zu
beeilen.“
Ich ging wieder in die Küche zurück und sah meine Tochter mit frischen Brötchen vor mir
stehen. Der Frühstückstisch war auch schon gedeckt und das Essen duftete Himmlisch. Wir
setzten uns hin und genossen das Frühstück zusammen. „Du warst also die ganze Zeit beim
Bäcker und hast frische Brötchen geholt. Ich habe mich schon gewundert, wo du warst.“ Ich
grinste sie freundlich an. „Nichts schmeckt an einem schönen morgen besser als ein frisches
Brötchen mit selbst gemachter Marmelade von Oma und Opa“, sagte sie zu mir und grinste
zurück.
Als wir fertig waren planten wir unseren Tag. „Ich würde gerne noch schnell mal bei meinen
Eltern vorbei fahren, um mich für das wundervolle Geschenk zu bedanken. Möchtet ihr
mitkommen?“ Mein Mann schaute mich nur an. „Was für ein Geschenk denn?“ Victoria
antwortete: „Mama hat ein Buch, mit all ihren Erlebnissen aus der Vergangenheit geschenkt
bekommen. Es ist wirklich ein schönes Buch.“ „Dies ist eine sehr originelle Idee und man
merkt, dass sie sehr viele Gedanken über das Geschenk verloren haben“, stieß mein Mann
hervor. „Wir kommen beide mit“, beschloss meine Tochter.
„Los jetzt! Etwas Beeilung.“ Ich war schon seit rund 10 min am meckern, das wir jetzt los
wollen, doch das kümmerte die beiden überhaupt nicht. Endlich kam mein man, doch Victoria
fehlte noch. „Entweder du kommst jetzt, oder wir fahren ohne dich los. „Hetz mich nicht! Ich
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bin ja gleich da. Gib mir noch 5 min.“ „Ich zähle jetzt von 5 runter und wenn du dann nicht
dar bist, fahren wir ohne dich!“ Mir fehlte die Geduld mit ihr und so fing ich an zu Zählen.
„5… 4… 3… 2… 1…“ Und schon kam sie genervt runter. Ich versuchte mit ihr zu reden.
„Geht doch und jetzt ab ins Auto.“
Wir kamen bei meinen Eltern an. Sie waren verwundert, warum wir kamen, bis ich ihnen um
den Hals viel und ihnen etwas zuflüsterte. „Vielen, vielen Dank für das wundervolle
Geschenk.“ Meine Eltern lächelten mir zu und waren zufrieden. Danach redeten wir noch
kurz und fuhren dann wieder nach Hause. Zum Schluss ließen wir den Abend noch ruhig
ausklingen und entspannten zu Hause bei einem Film.
Ich freue mich auf alles das was in meiner Zukunft noch kommen wird und bin auch für alles
offen.
Mein 50. Geburtstag
Morgen feiere ich meinen 50. Geburtstag. Doch bevor meine Gäste morgen eintreffen, möchte
ich euch etwas über mich erzählen. Ich bin 49 Jahre alt und wurde am 24.10.2000 in Berlin
geboren. Viel über meine Zeit als Baby weiß ich leider nicht mehr.
Am besten erzähle ich euch zuerst etwas über meine Zeit im Kindergarten. Damals hatte ich
zwei sehr gute Freunde namens Radamafadi und Dan. Doch leider habe ich heute keinen
Kontakt mehr zu ihnen. Ich hatte damals zwei Kindergärtnerinnen, die sich sehr liebevoll um
uns Kinder kümmerten. Wie der Zufall es wollte, hießen sie beide Kerstin. Das führte dazu,
dass ich ihnen beiden jeweils einen Spitznamen gab. Die eine Kerstin nannte ich LockenKerstin, da sie Locken hatte. Die andere Kerstin nannte ich einfach Langhaar-Kerstin. Ich
glaube, sie können sich schon denken, wie ich auf diesen Namen kam.
Die meiste Zeit im Kindergarten habe ich mit meinen beiden besten Freunden verbracht. Wir
waren sehr oft draußen und haben Fußball gespielt. Doch wenn draußen schlechtes Wetter
war, bastelten wir zusammen oder spielten mit den Autos. Meine Zeit im Kindergarten
brachten auch peinliche Situationen mit sich. Ich kann mich an eine peinliche Situation noch
sehr gut erinnern. Wir waren gerade am essen und ich habe aus Versehen zu meiner
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Erzieherin Mama gesagt. Folglich haben mich dann alle ausgelacht. Doch wenn ich so
darüber nachdenke, kann es ja gar nicht so schlimm gewesen sein.
Mein großer Bruder begleitete mich, neben meinen Freunden, eine sehr lange Zeit durch mein
Kindergartenleben. Doch da er ungefähr ein Jahr älter ist als ich, war er auch in einer anderen
Kindergartengruppe. Das hat uns jedoch nicht daran gehindert miteinander zu spielen.
Kommen wir noch einmal zurück zu dem Altersunterschied meines Bruders und mir. Ich bin,
wie ich es euch schon erzählt habe, am 24.10.2000 geboren. Mein Bruder hingegen, ist am
25.10.1999 geboren. Das heißt, dass er 364 Tage älter ist als ich. Viel über meine Zeit im
Kindergarten kann ich ihnen leider nicht mehr erzählen.
Nun kommen wir zu meiner Schulzeit.
Als ich eingeschult wurde, war ich sehr aufgeregt, und habe mich schon auf die Schule
gefreut. Zur Einschulung bekam ich eine schöne, große Tüte, in dieser sich viele Spielzeuge
und Süßigkeiten befanden. Am ersten Schultag wurden wir der Klassenlehrerin vorgestellt
und uns wurde unser Klassenraum gezeigt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir in
der ersten Klasse ein Arbeitsheft bekamen, in welchem wir die Rechtschreibung trainierten.
Der Grund, dass ich mich noch so gut an dieses Heft erinnern kann, ist, dass mir nach dem
Schreiben immer meine Hand sehr wehtat. Als wir dann diese Hefte nicht mehr benutzten,
war ich sehr erleichtert, da ich das nur als Quälerei sah.
In der ersten Klasse fand ich dann auch sehr schnell Freunde. Meine Freunde, die mich die
meiste Zeit durch die Schule begleiteten, hießen Yannik und Tim. Noch heute habe ich
Kontakt zu ihnen. Und ich hoffe, dass das auch noch lange so bleibt. In der ersten Klasse fand
ich dann auch meine erste Freundin. Ihr Name war Alicia. Mit ihr war ich dann bis zur dritten
Klasse zusammen. Doch dann verließ sie mich, da sie auf einen anderen Jungen aus der
Klasse stand. Er hieß Andreas. Dieser Junge kam in der dritten Klasse zu uns. Diese
Beziehung hielt jedoch nicht lange, da Alicia nur sein Aussehen mochte.
Meine Klasse an sich war eine tolle Klasse. Jeder hat sich verstanden und falls es mal zu
einem Streit kam, konnte man diesen einfach wieder schlichten. Es gab nur zwei Jungs aus
meiner Klasse, die sich nicht gut verstanden. Sie hießen Kevin und Ulrich. Sie stritten sich
meistens deswegen, weil Ulrich Kevin immer ärgerte.
Einer der besten Dinge an meiner Schule, waren unter anderem der große Sportplatz. Nach
der Schule bin ich dann immer mit den anderen Jungs auf den Sportplatz gegangen, um
Fußball zu spielen. Fußball war früher mein Lieblings-Hobby. Doch heute mache ich nur
noch ein bisschen Training für meine Muskeln. Ich möchte nämlich nicht aus der Form
kommen. Neben meinem Hobby Fußball zu spielen, habe ich auch viel gemalt.
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Doch genug von meinen Hobbys. Ich möchte euch lieber mehr von meiner Schulzeit erzählen.
Immerhin war meine Schulzeit die schönste Zeit meines Lebens.
Ich kann mich noch sehr gut an die Klassenfahrt in der fünften Klasse erinnern. Damals waren
wir im Schloss Boitzenburg. Zu der Zeit war ich 11 Jahre alt. Selbstverständlich war ich mit
meinen besten Freunden in einem Zimmer. Leider mussten wir einen vierten Zimmergenossen
aufnehmen, da es nur Vierer-Zimmer gab.
Damit wir den Aufenthalt in dem Schloss so schön wie möglich in Erinnerung behalten
konnten, haben wir ausreichend Verpflegung mitgenommen. Unter anderem auch viele
Süßigkeiten, die wir schon nach drei Tagen aufaßen. Wir machten aber auch viele
Wandertage. Leider waren diese nicht so aufregend, wie ich erwartet habe. Der einzige
erwähnenswerte Wandertag, war der Besuch in der Schokoladenfabrik. Dort gab es sehr viel
leckere Schokolade. Doch diese war leider nicht umsonst. Da die Führung jedoch umsonst
war, war ich nicht gerade sehr sparsam mit meinem Geld. Aber das meiste Geld habe ich
dennoch im Supermarkt ausgegeben. Zu diesem Supermarkt sind wir nur dreimal
hingegangen. Und das immer, nachdem wir schon eine Führung hinter uns hatten. Folglich
hatte ich dann keine Lust mehr zu laufen. Doch da ich unbedingt etwas leckeres zu Trinken
haben wollte, und meine Freunde mitgekommen sind, habe ich mich dann schließlich dazu
entschieden, hinzugehen.
Am vorletzten Abend vor unserer Abfahrt, wurde uns ein Besuch bei einer Disko angeboten.
Zuerst wollte ich nicht hingehen. Da meine Freunde hingehen wollten, habe ich mich dann
doch dazu entschieden, mitzugehen. Leider war das ein großer Fehler, denn ich am Ende
bereut habe. Auf der Disko waren wir nämlich nicht alleine. Auch andere Klassen haben von
der Disko gehört. Eine der Klassen war aus Berlin. Wir wussten es, da sie es uns erzählten.
Während des Abends fing ein Mädchen aus unserer Klasse an, sich mit ein paar Berliner
Schülern zu streiten. In dessen Folge versteckte sie sich hinter mir. Dieses Mädchen hieß
Lana. Sie hatte Glück, dass ich direkt meine Kumpels geholt habe. Denn ansonsten hätten sie
uns wahrscheinlich die ganze Zeit beleidigt oder einfach nur gestresst. Nachdem die Disko
vorbei war, sind wir alle wieder in unsere Zimmer gegangen. Dort haben wir dann noch ein
bisschen gequatscht und sind dann ins Bett gegangen.
Den letzten Tag haben wir damit verbracht, unsere Taschen zu packen. Als wir dann mit dem
Packen fertig waren, konnten wir am Abend noch zum Lagerfeuer gehen, um ein bisschen
Stockbrot zu essen. Doch an diesem Lagerfeuer gab es nicht nur Stockbrot. Auch Fleisch
wurde dort angeboten. Aber ich habe trotzdem nur Stockbrot gegessen, da das einer meiner
Lieblingsspeisen ist. Am Tag der Abfahrt haben wir dann schließlich auf unseren Bus
100
gewartet. Wir mussten schon um 7:00 Uhr aufstehen, damit wir rechtzeitig nach Hause
kamen. Ich persönlich habe mich auf der einen Seite gefreut, wieder zuhause zu sein. Doch
auf der anderen Seite war ich auch ein bisschen traurig, da es sehr schön in dem Schloss war.
Auf der Fahrt nach Hause habe ich die meiste Zeit Musik gehört. Und damit ich die anderen
nicht störte, habe ich meine Musik mit Kopfhörern gehört. Das war auch der Grund, warum
ich nicht sehr viel der Fahrt mitbekommen habe. Doch als der Busfahrer plötzlich anhielt,
habe ich mich gewundert, was los war. Als ich dann nachschaute, was passiert ist, habe ich
gesehen, dass Lana draußen stand und sich übergeben hat. Damit wir nicht mehr so oft
anhalten mussten, haben wir ihr einfach eine Plastiktüte gegeben, in diese sie sich dann
übergeben konnte. Als wir dann zuhause ankamen, standen an der Schule schon unsere Eltern,
die schon auf uns warteten. Nachdem ich mich dann von meinen Freunden verabschiedet
habe, bin ich mit meiner Mutter nach Hause gefahren.
Nachdem ich dann schließlich auch die sechste Klasse abgeschlossen habe, entschied ich
mich dafür, auf ein Gymnasium zu gehen. Leider hatte nur einer meiner Freunde eine
gymnasiale Empfehlung. So sind Yannik und ich auf dieselbe schule gegangen, während Tim
auf eine Gesamtschule gegangen ist. Yannik und ich sind aber nicht in die gleiche Klasse
gegangen. Da er sich mehr für Mathe interessierte, ist er in meine Parallelklasse gegangen. Ich
war mit meiner Klasse auf der neuen Schule leider nicht mehr so glücklich, wie mit meiner
alten Klasse. Das lag wahrscheinlich daran, dass wir nur acht Jungen waren und zwanzig
Mädchen. So war es schwer Freunde zu finden. Doch auch in dieser Klasse fand ich sehr
schnell Freunde. Mal wieder waren wir zu dritt.
Meine beiden Freunde hießen Ludwig und Leander. Da wir zu dritt waren, konnten sich auch
nur zwei in der schule zusammensetzen. Dadurch haben sich die Beziehungen unter uns
immer geändert. Manchmal hatte ich mehr mit Ludwig zu tun und manchmal mehr mit
Leander. Doch wenn sie mehr miteinander zu tun hatten, haben sie mich auch öfters geärgert.
Das kam dann jedoch immer seltener vor. Darüber war ich sehr erleichtert. Denn sie haben
mir immer fiese Spitznamen gegeben, die sich auf meinen Nachnamen reimten. Meistens
waren das dann Spitznamen, die ich nicht sehr lustig fand, da sie immer einen fiktiven
Zusammenhang hatten. Das kam in der neunten Klasse immer seltener vor. Die anderen Jungs
waren nicht so interessant für uns, außer ein Junge namens Albert. Er hat seine Freizeit immer
dafür geopfert, um zu zocken. Ich hingegen war oft draußen und habe mich mit Freunden
getroffen.
Jedenfalls haben wir uns, unter uns Jungs, gut verstanden.
101
Nachdem ich mein Abitur gemacht hatte, suchte ich mir einen Job bei der Polizei. Einer der
Gründe, warum ich zur Polizei gehen wollte, war der, dass meine beiden Eltern Polizisten
waren und ich dadurch bereits einen tiefen Einblick in diesen Beruf gewann. Außerdem habe
ich gedacht, dass es bestimmt aufregend sei, Polizist zu sein. Nachdem ich meine Ausbildung
erfolgreich abschloss, begann meine berufliche Laufbahn in der Polizeiinspektion in
Oranienburg. Darüber war ich sehr erleichtert. Das hieß nämlich, dass ich mit meinen
Grundschulfreunden zusammen in eine Wohngemeinschaft in Oranienburg ziehen konnte. So
hatte ich keinen langen Weg zur Arbeit und ebenfalls keinen langen Weg, um meine
Verwandten zu besuchen.
Yannik, Tim und ich fanden einen äußerst guten Weg, wie wir die Miete untereinander
aufteilten. So wurde keiner von uns benachteiligt und alle bekamen genug Geld zusammen,
um sich nebenbei noch was tolles zu kaufen.
Mein erster Arbeitstag war gleichzeitig auch der aufregendste. An diesem Tag wurde ich
nämlich meinen Kollegen vorgestellt. Teilweise kannten mich schon welche, da meine Eltern
hier auch gearbeitet hatten.
Um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen, fuhr ich immer 7:00 Uhr mit meinem Fahrrad los. Das
Besondere an diesem Fahrrad war, dass es noch mein altes Fahrrad war, mit dem ich immer
zur Schule gefahren bin. Es war ein rot-schwarzes Bulls, das seinen Preis hatte. Jedoch bereue
ich noch heute nichts mit dem Kauf dieses Rades. Es war das beste Fahrrad, das ich jemals
hatte.
Nachdem ich dann einige Zeit fleißig gearbeitet habe, konnte ich mir dann auch den
Führerschein leisten. Doch es hat sehr viel Zeit gekostet, um ihn zu machen. Zuerst musste
ich den theoretischen Teil erfolgreich abschließen. Danach ging es mit der Praxis weiter. Dort
hatte ich aber keine Schwierigkeiten.
Nachdem ich dann auch dort bestanden habe, konnte ich endlich Auto fahren. Leider musste
ich weiterhin sparen, um mir ein Auto leisten zu können. Also bin ich weiterhin mit Fahrrad
zur Arbeit gefahren. Als ich mir dann ein Auto leisten konnte, bin ich trotzdem lieber mit
Fahrrad gefahren, da ich nicht so viel Geld für das Tanken ausgeben wollte. Außerdem war
mein Weg zur Arbeit nicht gerade lang.
Nun möchte ich etwas über meinen üblichen Arbeitstag erzählen. Nachdem ich um 6:00 Uhr
aufstehe, fahre ich immer entspannt mit Fahrrad zur Arbeit. Zum Frühstück esse ich immer
ein bisschen Müsli. Wenn ich an der Arbeit angekommen bin, habe ich mein Fahrrad draußen
angeschlossen und habe mich an meinen Arbeitsplatz begeben. Wenn ich mit Auto zur Arbeit
102
gefahren bin, war der Ablauf gleich. Der einzige Unterschied war, dass ich später
aufgestanden bin.
Auf der Wache habe ich mich dann mit meinen Kollegen zusammengefunden. Anschließend
haben wir uns einen Funkwagen geschnappt und sind losgefahren, um in der Stadt nach dem
Rechten zu sehen. Als meine Schicht zu Ende war, bin ich wieder nach Hause gefahren.
Wenn ich mir durch die Arbeit genug Geld zusammengespart habe, war ich manchmal auch
mit meinen Mitbewohnern auf Reisen. Unser erstes Reiseziel hatte sich Tim ausgesucht.
Damit waren wir alle einverstanden. Danach durfte Yannik sich etwas aussuchen und dann
durfte ich mal entscheiden, wohin die Reise ging.
Die schönste Reise, die wir zusammen unternommen hatten, war nach Südamerika. Um genau
zu sein, sind wir im Sommer nach Brasilien geflogen. Dort haben wir uns die meiste Zeit am
Strand aufgehalten. Damit wir jedoch nicht nur am Strand rumgammelten, habe ich meine
Freunde dazu überredet, mal in die Stadt zu fahren. Nachdem wir sehr schöne zwei Wochen
in Brasilien verbracht hatten, sind wir wieder nach Hause geflogen. Als wir wieder zu Hause
ankamen, sind wir am nächsten Tag wieder wie üblich arbeiten gegangen. So verbrachten wir
eine sehr lange Zeit zusammen in unserer Wohngemeinschaft, bis ich eine feste Freundin
fand. Zu der Zeit war ich bereits 27 Jahre alt. Ich verließ die Wohngemeinschaft und zog mit
meiner Freundin zusammen. Nach ca. zwei Jahren bekamen wir unser erstes Kind. Es war ein
Junge, den wir Felix nannten. Mit ihm verging die Zeit wie im Flug. Als meine Freundin und
ich genug Geld zusammensparten, sind wir nach Lehnitz gezogen.
Als mein Sohn sechs Jahre alt wurde, wurde er in Lehnitz, in die Friedrich-WolfGrundschule, eingeschult.
Das besondere an dieser Schule war, dass auch ich dort zur Schule gegangen bin. Ich wusste
also, was dies für eine gute Schule war.
Auch er fand auf dieser Schule schnell tolle Freunde, die er öfters mit nach Hause brachte.
Seine besten Freunde, die er sehr oft mitbrachte, hießen Leon und Mert. Viel über seine Zeit
in der Schule bekam ich leider nicht mit, da er mir nicht alles erzählen wollte. Aber er war gut
genug, um auf ein Gymnasium zu gehen.
Wie der Zufall es wollte, entschied er sich für das Gymnasium, welches auch meine Freundin
früher besuchte. Dieses Gymnasium befand sich in Berlin. Da wir sowieso umziehen wollten
und nicht wollten, dass unser Sohn nicht so weit fahren musste, haben wir uns dazu
entschieden, nach Berlin zu ziehen. Als ich klein war, wollte ich nie in Berlin wohnen, da es
dort nicht so frische Luft wie in Lehnitz gab. Doch von Zeit zu Zeit haben wir uns daran
gewöhnt.
103
Natürlich habe ich meine Freunde nicht vergessen. Trotz meines neuen Lebens in Berlin, habe
ich mich häufig mit meinen Freunden getroffen. Yannik, Tim und ich waren immer noch
unzertrennlich. Auch sie hatten inzwischen kleine Familien gegründet.
Die Jahre gingen ins Land und als mein Sohn 17 Jahre alt wurde, haben wir ihm zum
Geburtstag ein Auto geschenkt. Das Geld für den Führerschein musste er sich jedoch selber
ersparen. Wir gaben ihm ja schließlich jede Woche etwas Taschengeld und zum Geburtstag
hat er auch sehr viel Geld bekommen, da wir sehr viele Verwandte hatten. Als er dann 19
Jahre alt wurde, und seinen Führerschein hatte, zog er dann aus. Er zog in eine kleine
Wohngemeinschaft mit ein paar Freunden. Heute geht er als Polizist arbeiten.
Ich bin inzwischen 49 Jahre alt und meine Freundin ist schon 46. Da ich morgen viele Gäste
erwarte, werde ich gleich ins Bett gehen. Ich hoffe, dass alle meine Gäste kommen können,
denn der 50. Geburtstag ist ein ganz besonderer Geburtstag.
Oranienburg 2050 (III)
Mein Name ist Ruben Zeitz und werde in diesem Jahr 18262 Tage alt. Also 2608 Wochen und
6 Tage alt. Dementsprechend werde ich 50 Jahre alt. Damit diese Feier etwas ganz besonders
wird, habe ich jetzt schon viele Vorbereitungen getroffen. Bei den Vorbereitungen ist mit klar
geworden, dass mein bisheriges Leben sehr toll war. Ich möchte noch mindestens 30 weiter
schöne Jahre in Oranienburg verbringen.
Mein Leben begann im Krankenhaus von Oranienburg. Mit 2 Jahren ging ich in den
Kindergarten „Flax und Krümel’. Dort verbrachte ich einige schöne Jahre. Dort habe ich
jeden Tag mit meinen Freunden gespielt. Manchmal sind wir zum nahe gelegenen Lehnitzsee
gegangen. Dort haben wir mit unserer Kindergartengruppe auch sehr viel Zeit verbracht. Im
groben und Ganzen finde ich diesen Kindergarten sehr toll, weil die Erzieher sehr nett waren
und das Gebäude sehr groß und schön ist. Man konnte auch draußen auf einem großen
Gelände spielen. Dieses Gelände hatte einige Klettergerüste und andere viele Dinge zum
Spielen und zum Toben.
Nach der schönen Kindergartenzeit war es Zeit für die Schule. Natürlich hatte ich das große
'Glück' mit niemanden aus meiner Kindergartengruppe in eine Klasse zu kommen. Denn ich
104
wurde als einziger in die Comenius Grundschule in Oranienburg eingeschult. Alle anderen
wurden in die Waldschule eingeschult. Ich kam in die 1c und unsere Klassenlehrerin war Frau
Hansen. Frau Hansen war eine sehr nette Lehrerin. Ich kam gut in der Schule zurecht. Die
Zeit verging und ich war schon in der 3. Klasse. Wir machten unsere erste Klassenfahrt. Es
ging nach Zootzen. Dort war es sehr schön. Meine Noten waren ziemlich gut in der
Grundschule. Wir machten viele Ausflüge im Klassenverbund. Ich finde es war eine schöne
Zeit. In der 6. Klasse fuhren wir ins Erzgebirge. Dort hatten wir auch eine sehr schöne Zeit.
Es war soweit das wir uns für eine weiterführende Schule bewerben mussten.
Für mich war klar ich möchte auf das LHG gehen. Ich wollte schon als kleiner Junge auf
diese Schule und so kam es auch. Anfangs war ich sehr aufgeregt, denn nur ein Mädchen aus
der Grundschule kam in meine Klasse. Um genau zu sein in die 7/4. Zuerst waren es 21
Mädchen und 9 Jungs in der Klasse. Es war in der 7. Klasse etwas schwierig mit Freunden.
Denn ich kannte nur einen Jungen. Die anderen Jungs fand ich anfangs sehr komisch, was
sich jedoch relativ schnell legte. Wir machten eine Kennlernfahrt mit allen 7. Klassen.
Dadurch konnte man seine Kameraden besser kennen lernen. Die Zeit verging und ich machte
2019 mein Abitur. Zwar nur mit einem Durchschnitt von 2,1 aber ich war dennoch sehr
zufrieden.
Nach dem erfolgreichen Abitur, habe ich mich bei Takeda in Oranienburg als Chemielaborant
beworben. Takeda ist ein großer Pharmakonzern. Meine Bewerbung wurde nach kurzer Zeit
angenommen. Die Ausbildung zum Chemielaboranten dauerte 3½ Jahre. In den ersten 10
Monaten bekommt man im außerbetrieblichen Unterricht im Berufsbildungszentrum Chemie
Grundwissen der allgemeinen, organischen und anorganischen Chemie und die wichtigsten
Handgriffe vermittelt. Dies konnte ich nach dem 2. Lehrjahr in den modern ausgestatteten
Laboratorien von Takeda umsetzen. Außerdem konnte ich mich im außerbetrieblichen
Unterricht auf Prüfungen vorbereiten. Während meiner praktischen Ausbildung im Labor
durchlief ich verschiedene Fachabteilungen, unter anderem die Bereiche Rohstoffkontrolle,
Bulkwaren- und Fertigarzneimittelprüfung, Dissolutionlabor und Instrumentelle Analytik.
Dort erhielt ich einen tiefen Einblick in alle vorhandenen Einsatzbereiche für einen
Chemielaborant bei Takeda. Ich war einfach total begeistert von diesem Job. Nach der
Ausbildung wurde ich sofort übernommen. Dies war mein erster richtiger Job in Oranienburg.
Die Zeit verging wie im Flug und die Arbeit machte mir sehr viel Spaß und dann sah ich Sie.
Sie hatte braun Haare und hatte blaue Augen. Dazu hatte sie einen schlanken Körper. Es war
liebe auf den ersten Blick. Natürlich war ich in diesem Moment sehr verträumt und rannte sie
an. Es war mir sehr peinlich und ich wurde sehr rot im Gesicht. Sie war sehr verwundert, weil
105
sie mich zuvor noch nie gesehen hatte und deshalb fragte sie nach meinem Name. Ich sagte
ihr meinen Namen und erwiderte ihre Frage. Sie hieß Rebecca. Wie ich finde ein sehr schöner
Name. Ich war immer noch total rot im Gesicht. Ich wollte sie natürlich kennen lernen. Also
fragte ich ob wie unsere Nummern austauschten. Sie willigte ein. Nun konnte ich sie immer
per WhatsApp anschreiben. Um mich für den Anrempler zu entschuldigen lud ich sie zum
Essen ein. Rebecca lächelte und stimmte zu. Dann für einen kurzen Moment schauten wir uns
Tief in die Augen. Es war ein für mich komischer Moment. Wir waren beide verlegen und wir
verabschiedeten uns. Danach konnte ich mich nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren, denn
ich musste die ganze zeit an Rebecca denken. Ich konnte sie mir nicht mehr aus dem Kopf
schlagen. Die Wochentage vergingen und ich sah Rebecca oft bei der Arbeit und wir
schrieben viel. Da ich mit Rebecca viel geschrieben und mir ihr auf der Arbeit geredet haben
konnte ich einiges mehr über sie herausfinden. Zum Beispiel das sie genau so alt ist wie ich.
Es ging alles so schnell. Wir trafen uns öfter und dann küssten wir uns das erste mal. Es war
alles perfekt und wir beide wussten das wir zusammen gehören. Wir kamen zusammen und
einige Jahre heirateten wir. Rebecca sah einfach in ihren Brautkleid einfach nur wunderschön
aus und die komplette Hochzeit war einfach nur perfekt, denn wir wurden in einem Schloss
verheiratet, es kamen viele Gäste,
die Torte war einfach perfekt. Es war einfach alles perfekt. Einige Jahre später bekamen wir 2
wundervolle Kinder. Es waren 2 Jungen. Rebecca und ich waren überglücklich darüber. Sie
hießen Fynn und Lars. Die Jahre vergingen mal wieder schnell. Jedoch hatten wir 4 in diesen
Jahren viel Erlebt und eine schöne Zeit, denn wir bereisten die halbe Welt. Und nun stehe ich
hier mit meinen fast 50 Jahren. Aber wenn ich mir das so überlege hatte ich bisher sehr
schöne 49 Jahre erlebt. Ich hoffe natürlich auch noch mindestens 30 weitere Jahre mit
Rebecca zu erleben. Denn wir leben immer noch zusammen. Mit diesem Guten Gewissen
kann ich meinen 50. Geburtstag echt genießen.
Montag - 4:30
Wie immer wache ich in meiner Frühschicht 4:30 neben meiner wundervollen Frau Rebecca
auf. Sie schläft meisten ca. 20 min. länger als ich in der Frühschicht. Als erstes muss ich mich
im Badezimmer etwas frisch machen. Danach gehe ich in die Küche um mir meinen morgen
Kaffee zu machen um er richtig wach zu werden. Denn es ist sehr anstrengend in einem drei
Schichtsystem zu arbeiten. Deshalb muss man immer 100% dabei sein. Nachdem ich meinen
Kaffee getrunken habe und es mir dadurch schon viel besser geht, fange ich damit an mein
Essen für den Arbeitstag zu machen. Danach springe ich immer noch kurz unter die Dusche
106
um mit einem guten Gefühl ins Labor zu gehen. Inzwischen ist [Name einfügen] auch schon
aufgestanden um sich für ihre Arbeit fertig zu machen. Und nun mache ich mich los zu Arbeit.
6:00
Ich bin bei Takeda angekommen. Jedoch weiß ich noch nicht was Heute auf mich zukommt,
denn jeder Tag ist anders, denn mein Aufgabenbereich ist relativ groß. Dazu gehören das
reigabeanalysen von festen Arzneiformen, d.h. Ausführen von Laborarbeiten zur
Qualitätsprüfung sämtlicher prüfpflichtiger Rohstoff-, Bulkwaren- und Fertigarzneimittellchargen
sowie
Dokumentation
der
Prüfergebnisse
im
Laborjournal
und
im
Laborinformations- und Managementsystem. Oder Prüfarbeiten in der instrumentellen
Analytik und Selbstständige Ausführung von Analysen und Untersuchungen im Rahmen der
analytischen Verfahrensvalidierung. Dazu kommt noch die Mitarbeit bei der Entwicklung und
Validierung entsprechender Untersuchungsmethoden einschließlich Qualifizierung und
Kalibrierung und die Ausführen von Analysen im Rahmen von Stabilitätsprüfungen nach
ICH-Richtlinien. Um also herauszufinden welche Aufgabe ich heute zu erledigen hatte ging
ich in das Labor. Dort wurde mir meine Aufgabe sofort mitgeteilt und ich konnte los legen.
7:30
Als erstes beschaffe ich mir die notwendigen Chemikalien und lege mir die Gefäße und
Werkzeuge bereit. Dazu überlege ich mir welche Apparaturen ich brauche. Wichtig ist auch
die Stoffe abzumessen und die Mengenverhältnisse zu berechnen. Ich muss auch chemische
Formeln aufstellen. Ich muss auch festlegen, wie der Versuch ablaufen soll und welche
Qualitätsmerkmale ich in welchen Abständen überprüfen muss.
8:15
Alles soweit vorbereitet kann ich nun Anfangen den Versuch durchzuführen. Das wichtigste
ist jetzt, exakt und konzentriert zu arbeiten und dabei Veränderungen genau zu beobachten.
Nur so kann ich im Laufe einer Reihe von Versuchen mein Ergebnis immer weiter verbessern.
Ich muss natürlich auch alle Schritte genau festhalten, wie zum Beispiel die Mengen
eingesetzter Rohstoffe, Temperaturen, Laufzeiten von Apparaturen oder andere Werte.
10:00
Nun muss ich den Versuch gut analysieren. Das heißt ich muss ständig prüfen, wie es um den
Versuch und das Produkt steht.
107
10:45
Nach dem Versuch muss ich den Versuch genau protokollieren. Das bedeutet ich muss nun
alles aufschreiben was wichtig ist und wichtig sein könnte. Dazu gehören einerseits Fakten
wie Mengen, Messergebnisse, Analyseergebnisse, Zeitspannen und so weiter. Dazu muss ich
natürlich auch meine Vermutungen, Beobachtungen und mögliche Fehlerquellen beschreiben.
All dies wird in einer zentralen Computerdatenbank eingetragen. So können ich und auch
andere Kollegen bzw. meine Vorgesetzten Schritt für Schritt unsere Produkte verbessern.
12:00
Jetzt muss ich nur noch die Arbeitsgeräte und die Apparaturen sauber machen, damit alle
Geräte sauber sind und bei dem nächsten Versuch keine Messergebnisse durch den Dreck
verfälscht werden. Deshalb muss ich jeden Tag die Geräte wie zum Beispiel Glaskolben,
Spatel, Messgeräte, Trichter und unzählige Dinge mehr putzen. Manche Geräte muss ich mit
Wasser putzen, manche Geräte mit Lösungsmittel oder auch mit Druckluft aber auch mit
winzigen Flachbürsten oder mit einem Schwamm. Nach der Putzarbeit bin ich mit dem
Versuch fertig.
13:00
Nun ist es Zeit für eine Mittagspause. Dazu gehe ich in die Firmencafeteria. Hier sehe ich
wieder Rebecca. Wir beide essen gemütlich Chop Suey mit Reis, welches ich am morgen
vorbereitet hatte. Chop Suey besteht aus verschiedenen Gemüsen, wie Bambussprossen,
Mungebohnenkeimen und Pilzen. Rebecca und ich finden dies sehr Lecker. Mit schön
verbrachten 45 Minuten mit Rebecca heißt es für mich nach Hause zu gehen, weil ich diese
Woche Frühschicht habe.
13:30
Zuhause angekommen lege ich mich erstmal etwas aufs Ohr, denn das Schichtensystem ist
sehr anstrengend.
14:45
Nachdem ich ein schönes Schläfchen gemacht habe geht es mir schon gleich viel besser.
Meine Frau Rebecca kommt erst in zwei Stunden nach Hause. Heute war unser Plan den
neuen Star Wars Film im Filmpalast Oranienburg zu schauen. Dieses Kino steht dort schon
seit ich Denken konnte. Aber vorher werde noch eine Runde Computer spielen. Diese
'Leidenschaft' habe ich schon seit ich ca. 12 Jahre alt war. Computer spielen wird immer ein
Teil von mir sein.
16:45
108
Rebecca ist nun endlich angekommen. Sie macht sich auch nur noch schnell fertig und dann
können wir auch schon zum Filmpalast fahren.
17:20
Am Filmpalast angekommen kaufen wir uns zuerst die bestellen Karten für Star Wars. Dazu
kaufe ich mir natürlich wie immer Nachos mit einer Flasche Mountain Dew. Rebecca kauft
sich eine Popcorntüte. Danach gehen wir ins Kino 3 wo der Film laufen wird.
17:30
Der Film beginnt und ich bin auf den neuen Star Wars Film von Disney sehr gespannt.
19:20
Der Film ist zu Ende und ich bin sehr zufrieden mit dem Film. Dieser Star Wars Teil hatte
eben dieses Bekannte Star Wars feeling. Einfach nur Klasse. Nun fahren Rebecca und ich
wieder nach Hause denn ich muss bald wieder ins Bett.
19:30
Zuhause angekommen, essen Rebecca und ich noch schnell was zusammen. Nach dem
Leckeren Essen mache ich mich Bett fertig, damit ich morgen wieder um 4:30 aufstehen kann.
19:45
Vor dem Schlafen gibt mir Rebecca noch einen Gutenachtkuss. Dieser Kuss ist mir sehr
wichtig um einzuschlafen. Doch es ist für mich schon relativ spät also gehe ich jetzt ins Bett.
~ Ein ganz normaler Tag – Oranienburg 2050
109
Platz für eigene Notizen:
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