Ausgleich zum Beruf – das Leben ist bunt
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Ausgleich zum Beruf – das Leben ist bunt
Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft mit den Einrichtungen Augustahospital Anholt, Clemenshospital Münster, Raphaelsklinik Münster und St. Walburga-Krankenhaus Meschede Ausgleich zum Beruf – das Leben ist bunt 30 Jahre „Treffpunkt an der Clemenskirche“ Erfolgreiche Beteiligung an der „Woche für das Leben“ Landesausschuss informiert sich über Brustzentrum Münsterland In Meschede wird wie in der Zukunft gekocht Anerkanntes MS-Zentrum 01/2008 Einblick(e) 7 21 20 INHALT M I S E R I C O R D I A 3 | Sophie zu Stolberg Haus 4 | Aktion „Woche für das Leben“ 5 | 30 Jahre Treffpunkt „An der Clemenskirche“ 6 | KrankenhausIdeenBörse D U R C H B L I C K IMPRESSUM Herausgeber Misericordia GmbH Düesbergweg 128 48153 Münster Telefon 0251.91937-0 Redaktionsleitung Sonja Treß Misericordia, Münster Telefon 0251.91937-6340 Redaktionsmitglieder Anne Kaupel Augustahospital, Anholt Telefon 02874.46-8472 Gertie Bakenecker Clemenshospital, Münster Telefon 0251.976-2011 Sabine Junglas Misericordia, Münster Telefon 0251.91937.6311 Michael Bührke Raphaelsklinik, Münster Telefon 0251.5007-2217 Dieter Glaremin St. Walburga-Krankenhaus, Meschede Telefon 0291.202-3006 Monika Tillmann St. Walburga-Krankenhaus, Meschede Telefon 0291.202-1050 E-Mailkontakt zur Redaktion: [email protected] Erscheinungsweise halbjährlich Auflage 1.100 2 | EINBLICK(E) 7 | Ausgleich zum Beruf – das Leben ist bunt 7 | Augusta Headline 8 | Fußball und Orden 9 | Laufen, laufen, laufen… 10 | Das Bobteam Martini-Tischler 12 | „Mein Hobby schärft meine Sinne“ 13 | Wanderer zwischen den Welten 14 | Mitarbeiterfrage Ü B E R B L I C K Augustahospital 16 | Weiberfastnacht 16 | Zertifikat „MS-Zentrum“ Clemenshospital 16 | Drillinge 17 | Gesundheitsregion Münster e. V. 17 | Coolguard 18 | Betriebsjubiläum im Roseneck 18 | Darmzentrum Münster/Münsterland 19 | Zertifizierung komplett 20 | 5 Jahre Geschwisterschule Raphaelsklinik 20 | Webcam an der Raphalesklinik 21 | Fliegerbombe entschärft 22 | Deutschlandpremiere für Darm-Ring St. Walburga-Krankenhaus 22 | Optimale Wundversorgung 23 | 2. Zertifizierung der Krankenpflegeschule 23 | Patientenaufklärung 24 | Trauern im Verabschiedungsraum 26 | Kochen wie in der Zukunft 26 | 30 Jahre Intensivstation 40 W E I T B L I C K 28 | Harry Potter Aktionstag 28 | Intensivmedizin zwischen Ökonomie und Ethik 29 | „Der Sonnengesang des Franziskus“ 30 | Sternsinger 30 | Ausstellungen in der Raphaelsklinik 31 | Veranstaltung des Ethikkomitees 32 | Dreiräder für die Kinderstation 32 | Engagement im HdW 33 | Fifikusse besucht Röntgenabteilung 34 | 5. Endoprothetikforum 34 | „ILCO“ hilft Stomapatienten 35 | Seniorenbeirat 36 | Landesausschuss informiert sich über Brustzentrum 36 | Blasmusikkonzert im Augustahospital 37 | Schulstation probt Arbeitsalltag 38 | Babyschlafsack gegen Plötzlichen Kindstod 39 | Studienfahrt Trier 40 | Sportgruppe war originellstes Team 41 | Hilfe für Krankenhaus in Ghana M I T- M E N S C H E N 42 | Verabschiedung von Sr. Erfeld 42 | Verabschiedung von Annette Onnebrink 42 | Zweiter Geschäftsführer im St. Walburga-Krankenhaus 43 | Springmeier 43 | Koloproktologie: Neue Departmentleitung 44 | Verabschiedung von Bernd Worms 44 | Jubiläen und Examen 50 | Nachruf A U S B L I C K 51 51 51 51 51 51 51 | | | | | | | Doktor D. und Chicken Run Int. Kongress für Thoraxchirurgie Betriebsfest Familienfest mit Überraschungen 100 Jahre Raphaelsklinik Ausstellungen Ereignisse werfen Schatten voraus M I S E R I C O R D I A Einzug ins Sophie zu Stolberg Haus P langemäß fast 1,5 Jahre nach Baubeginn wurde am Freitag, 30. November 2007, die altengerechte Wohnanlage Sophie zu Stolberg Haus in Münster offiziell eingeweiht. Nach der Einsegnung der Räumlichkeiten und der symbolischen Schlüsselübergabe, sowohl an den Architekten als auch an die Mieter, bedankte sich die Generaloberin Schwester Christel Grondmann bei allen Beteiligten für die schnelle und perfekte Fertigstellung des Sophie zu Stolberg Haus und wünschte den Mietern eine schöne Zeit in ihrem neuen Zuhause. Alle Wohnungen sind vermietet. Die Bewohner sind bereits am 1. November 2007 in das Gebäude am Maria-EuthymiaPlatz zwischen Erbdrostenhof, Clemenskirche, Servatiikirche und dem Mutterhaus der Clemensschwestern eingezogen. Der Bauherr, die Gräflisch Stolberg´sche Familienstiftung, hat mit dem Architektenteam Burhoff und der Bauabteilung der Misericordia ein Konzept entwickelt, das perfekt ins Zentrum von Münster und zu den Bedürfnissen älterer Menschen passt. 21 barrierefreie Mietwohnungen zwischen 45 und 104 Quadratmetern, eine Crêperie und eine Tiefgarage sind in das Gebäude integriert. Alle Wohnungen Sr. Christel überreicht essbare Schlüssel. haben ein eigenes Bad, eine Küche, einen Balkon oder eine Terrasse und die Anschlussmöglichkeit an die zentrale Notrufanlage. Über die Misericordia GmbH werden Grundservice- sowie Wahlleistungen angeboten. Fachkräfte können sich somit auf Wunsch um die Betreuung und Pflege der Bewohner unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse kümmern. Bildzeilen: 1.) Schwester Christel verteilte symbolische Schlüssel aus Hefeteig an die Mieter. 2.) Der Innenhof vom Sophie zu Stolberg Haus 3.) Das Sophie zu Stolberg Haus (rechts) fotografiert aus dem Park der Clemenskirche Blick auf das Sophie zu Stolberg Haus vom Clemenskirchpark aus. Die Crêperie du Ciel im Erdgeschoss soll auch externes Publikum anlocken. Feine Köstlichkeiten aus der französischen Küche sorgen hier für ein ganz besonderes Ambiente, das es so direkt in der Innenstadt noch nicht gibt. Alle Sinne möchte der Inhaber und Konditormeister Jürgen Exner hier ansprechen. Crêpe, Galette, Pfannkuchen und Quiches von süß bis herzhaft stehen genauso auf seiner Speisekarte wie exquisite Kuchen und Torten. Dazu gibt es klassische Weine und natürlich französischen Cidre. Geöffnet hat die Crêperie montags bis freitags von 12 bis 22 und samstags von 11 bis 22 Uhr. zudem mitten in der City für ruhige Momente. Die Bauarbeiten wurden unter Berücksichtigung der denkmalpflegerischen Belange von der Firma Averbeck aus Ostbevern und der Firma Föller aus Münster/Nottuln durchgeführt. Optisch fügt sich das Sophie zu Stolberg Haus mit seiner Klinkerfassade harmonisch in das Innenstadtbild mit Clemenskirche und Erbdrostenhof ein. Dies wurde durch die Architekten Burhoff, die über einen beschränkten Architektenwettbewerb in Zusammenarbeit mit Vertretern der Stadt Münster ausgewählt wurden, gesichert. Der Innenhof. Durch neueste Wärmeschutztechniken ist das Gebäude auch ein ökologischer Gewinn. Ein begrünter Innenhof sorgt Chronik zum Haus Das Gebäude war einst das Wäschehaus Peters und danach das Haus Fides. 1977 wurde es von den Clemensschwestern gekauft, 1986 zog dort die Apotheke der Raphaelsklinik ein. 2006 begann der Neubau zum Sophie zu Stolberg Haus. Sonja Treß EINBLICK(E) | 3 M I S E R I C O R D I A Aktionen in allen Häusern zur bundesweiten „Woche für das Leben“ ble für Blockflöten- und RenaissanceInstrumente. In Musikstücken und Texten wurde die Geschichte von Rut aus dem Alten Testament erzählt. Rut war keine Israelitin und wurde dennoch von Israels Gott geliebt, da sie sich ihm vertrauensvoll zugewandt hatte. Letzten Endes wurde sie sogar zur Stammmutter des großen Königs Davids und damit von Jesus, dessen Stammbaum auf David zurückgeführt wird. Die Geschichte zeigt, dass jeder Mensch von Gott geliebt wird, unabhängig von seiner Herkunft, seines Glaubens und ganz gleich ob er gesund oder krank ist. Damit passte die Veranstaltung bestens zur Aktionswoche. Kinder malten im Clemenshospital Bilder zum Thema. G esundheit – höchstes Gut? Mit dieser Frage forderten die katholische und die evangelische Kirche im April 2008 dazu auf, über den Wert und die Würde des menschlichen Lebens ins Gespräch zu kommen. Die Häuser der Misericordia GmbH beteiligten sich allesamt mit einzelnen Aktionen an der „Woche für das Leben“, die vom 5. bis 12. April bundesweit stattfand. Abend am Dienstag, 8. April, zu dem das Klinische Ethikkomitee der Raphaelsklinik eingeladen hatte. Das Foyer der Klinik war bis auf den letzten Platz besetzt und das Publikum begeistert. Der tosende Applaus war nur ein Indiz dafür. Musikalisch ging das St. Walburga-Krankenhaus das Thema an: Am Samstag, 5. April, gab es in der Kapelle ein Konzert mit der „Corona Musica“, einem Ensem- Ruhig und besinnlich veranstalte das Augustahospital seine Woche für das Leben. So wurden die Gottesdienste am 5. und 6. April unter das Motto „Gesundheit – Heil – Leben“ gestellt. Jeder war eingeladen, diese Gottesdienste in der Klinikkapelle mitzufeiern. Zusätzlich luden die Seelsorger alle Interessierten an zwei Nachmittagen zur Meditation für Leib und Seele ein. Die Woche für das Leben hat sicherlich auch viele Mitarbeiter über das Thema intensiver nachdenken lassen. Allen Beteiligten und Organisatoren gilt an dieser Stelle ganz besonderer Dank. Sonja Treß Im Clemenshospital Münster waren die kleinen Patienten der Schulkinderstation E2 im Vorfeld dazu aufgerufen, ihre Vorstellungen zum Thema Gesundheit in Bildern, Gedichten oder Bastelarbeiten auszudrücken. Alle Werke wurden in der „Woche für das Leben“ im Foyer des Krankenhauses ausgestellt und konnten rund um die Uhr besichtigt werden. In der Raphaelsklinik setzte sich das Kabarettistenduo Funke & Rüther mit dem Thema Ethik in der Medizin auseinander. Beide sind inzwischen nicht nur in Münster eine feste Größe, wenn es um die pointierte und humorvolle Auseinandersetzung mit den Fragen unserer Zeit geht. Interessant und amüsant war der 4 | EINBLICK(E) Das Kabarettistenduo Funke & Rüther begeisterte in der Raphaelsklinik. M I S E R I C O R D I A 30 Jahre Treffpunkt „An der Clemenskirche“ U nermüdlichen Einsatz für Menschen in sozialen Notlagen zeigen die Mitarbeiter des Treffpunkts an der Clemenskirche nun schon seit 30 Jahren. Die von der Clemensschwester Eveline ins Leben gerufene Einrichtung der Misericordia GmbH zwischen Clemenskirche und Raphaelsklinik in der Nähe des Erbdrostenhofs ist ein beliebter Anlaufpunkt für Menschen ohne Obdach und in sozialen Notlagen, für Menschen mit psychischen und physischen Erkrankungen oder einfach für Menschen auf der Suche nach einem Platz in unserer Gesellschaft. Am Freitag und Samstag, 16. und 17. Mai, feierte der Treffpunkt seinen 30. Geburtstag mit den Betroffenen, mit Freunden, Förderern und Unterstützern sowie mit allen interessierten Münsteranern. Ein Gottesdienst für die Menschen in sozialen Notlagen eröffnete das Jubiläum am Freitagmorgen. Anschließend luden die Treffpunkt-Mitarbeiter zum besonderen Frühstück und Mittagessen in die Räumlichkeiten „An der Clemenskirche“ ein. „Der Treffpunkt ist eine Einrichtung für Bedürftige. Daher ist es für uns selbstverständlich, dass wir das Jubiläum nicht nur mit offiziellen Gästen feiern, sondern zunächst den Betroffenen einen schönen Tag bereiten", sagte Patricia Gallagher, Leiterin des Treffpunkts. Am Nachmittag fanden sich dann gut 50 Gäste aus sozialen Einrichtungen, aus Politik und Kirche und aus befreundeten Häusern zu einem Empfang in der Crêperie du Ciel, direkt neben dem Treffpunkt, ein. Misericordia-Geschäftsführer Joachim Schmitz dankte in seiner Rede insbesondere den Ehrenamtlichen, die seit vielen Jahren den Treffpunkt unterstützen. Sein Dank galt aber auch den Vertretern der Stadt. „Schön, dass Sie uns bisher so gut unterstützt haben. Wir hoffen, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird.“ Als Erinnerung an den besonderen Tag überreichte Schmitz allen Helfern und Unterstützern kleine Torten mit dem Schriftzug „30 Jahre Treffpunkt“. Für die breite Öffentlichkeit gab das Nicolas-Börger-Trio am Samstag, 17. Mai, um 19 Uhr, ein Benefizkonzert in der Clemenskirche. Der junge Münsteraner Pianist und Bandleader Nicolas Börger macht seit geraumer Zeit mit seinen zahlreichen Bands, Projekten und Veröffentlichungen erfolgreich in der Münsteraner Musikszene auf sich aufmerksam. Das Nicolas-Börger-Trio besteht aus Nicolas Börger (Piano), Felix Hoffmann (Bass) und Ben Bönniger (Drums). Das seit 2006 zusammen spielende Trio tritt stilistisch in die Fußstapfen von Mainstream-JazzGrößen wie Oscar Peterson oder Monty Alexander und spielt Eigenkompositionen und ausgewählte Jazzstandards. Die Besucher waren am Samstag begeistert: Eine Stunde lang faszinierte das Trio mit Jazz-Klängen, die in der Clemenskirche ihre ganz besondere Wirkung entfalten konnten. Das Trio trat ohne Gage auf, damit sämtliche Einnahmen direkt für den Treffpunkt verwendet werden können. Sonja Treß EINBLICK(E) | 5 M I S E R I C O R D I A Verbesserungsvorschläge werden mehr – Quote aber noch nicht erreicht Seit zwei Jahren gibt es in unseren Krankenhäusern eine KrankenhausIdeenBörse (KIB), in der die Mitarbeiter ihre Verbesserungsvorschläge einreichen. Auch wenn nicht jeder Vorschlag positiv bewertet wird, zeigt die eingereichte Ideenvielfalt, dass die Mitarbeiter in den Krankenhäusern sich immer wieder Gedanken über Verbesserungen an ihrem Arbeitsplatz machen, die den Mitarbeitern, dem Krankenhaus oder den Patienten und ihren Angehörigen zu Gute kommen. Im Augustahospital wurde im letzten Jahr von 6 eingereichten Ideen 1 positiv bewertet: • Spezieller Kopfkissenbezug für Patientenrufanlage Im Clemenshospital wurden von 21 eingereichten Ideen 4 positiv bewertet: • Bildung von Fahrgemeinschaften • Verbindungskosten für Telefonate • Sauerstoffflaschenöffnungshilfe • Visualisierung der Besucherklingel auf der Intensivstation • Storchenparkplatz In der Raphaelsklinik wurden von 25 eingereichten Ideen 4 positiv bewertet: • Ersatzbeschaffung von Duplexdruckern mit Übernahme-Einstellung zum Duplexdruck zur Papierersparnis • Reduzierung von Arbeits- und Energiekosten bei der Herstellung von Brühe • Einpflegen der Stundenkonten von Schülern in den Clinic-Planer • Umstellung der Aufklärungsbögen von Papier auf eine PC-Version (z. B. Perimed, PICS) 6 | EINBLICK(E) Im St. Walburga-Krankenhaus wurde von 11 eingereichten Ideen 1 positiv bewertet: • Optimierung der Kurvendokumentation An der Auflistung der eingereichten Ideen, die auf der KIB-Intranetseite des jeweiligen Krankenhauses nachzulesen sind, ist zu erkennen, dass die Beteiligungsquote unter dem festgelegten Ziel von fünf Prozent liegt. Zur Optimierung der Abläufe treffen sich die KrankenhausIdeenMakler (KIM) zwei Mal im Jahr abwechselnd in den verschiedenen Einrichtungen. Es wurde ein neuer KIB-Flyer entwickelt, welcher den neuen Mitarbeitern der Krankenhäuser bei der Einstellung ausgehändigt wird. So werden die Mitarbeiter frühzeitig auf die KIB aufmerksam gemacht. Nach wie vor gilt der Aufruf an alle Mitarbeiter: „Die KrankenhausIdeenBörse lebt von Ihren Ideen, also bringen Sie diese auf Papier und werfen Sie sie in das Postfach Ihres KIM!“ Informationen zur KIB finden Sie im Intranet, die entsprechenden Formulare stehen dort zum Download zur Verfügung. Reinhild Everding, MAV-Vorsitzende und KIM des Clemenshospitals D U R C H B L I C K Titelthema: Ausgleich zum Beruf – Das Leben ist bunt! as Leben hat viele Facetten. Was uns als Mensch ausmacht, uns bereichert und erfüllt, sind nicht nur unsere Fähigkeiten im Beruf oder unser ausgefallenes Hobby. Die Kombination ist es, die unser Leben vollkommen macht. Viele Teile, die sich zum Ganzen fügen. D Seite der Mitarbeiter beleuchten und bisher verborgene Talente und Interessen ans Licht bringen. Vielleicht arbeiten Sie schon seit Jahren Seite an Seite mit einem Kollegen, der seine Freizeit ganz genau so verbringt wie sie selbst – sicherlich ein toller Gesprächsstoff für die nächste Mittagspause! Aber wissen Sie eigentlich, was Ihr Kollege nach Feierabend macht oder wie er am liebsten seine Wochenenden verbringt? Haben Sie selbst denn schon einmal von Ihrem Hobby erzählt? Vielleicht gibt es Gemeinsamkeiten, die Ihnen noch gar nicht bewusst waren? Wir möchten mit unserem Titelthema die persönliche Für unser Titelthema haben wir uns Mitarbeiter ausgesucht, die auf den folgenden Seiten ausführlich über ihr Hobby berichten. Wir finden das Thema allerdings zu interessant, um es nach dieser Ausgabe wieder in Vergessenheit geraten zu lassen: Daher ist diese Ausgabe der Einblick(e) der Startschuss für eine neue Serie in der Rubrik Mit-Menschen. In jeder Ausgabe werden wir einen weiteren Mitarbeiter mit seinem außergewöhnlichen, faszinierenden oder einfach nur schönen Hobby vorstellen. Wenn Sie selbst dieser Mitarbeiter sein möchten oder einen Tipp für uns haben, wer sich dafür gut eignen würde, sprechen Sie bitte den Einblick(e)-Mitarbeiter in Ihrem Haus an oder schreiben eine E-Mail an: [email protected] – wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung. Und jetzt entdecken Sie Ihre Kollegen neu und lassen Sie sich von ausgefallenen Hobbys inspirieren! Sonja Treß, Für die Redaktion Jeden Samstag auf dem Hundeplatz M eine Freizeit verbringe ich zum großen Teil beim Hundeverein „Hundefreunde Elten e.V. 93“. Es fing damit an, dass wir uns vor acht Jahren unseren Hund Jack aus einem Tierheim holten. Nach einiger Zeit hatte er sich eingelebt und fing leider an zu beißen, wenn er sich bedroht fühlte. Da wir nicht wussten, wie wir darauf reagie- ren sollten, gingen wir zum Hundeverein. Dort hat man uns auch sehr gut beraten und bald waren wir fast jeden Samstag auf dem Hundeplatz. Als dann eine neue Schriftführerin gesucht wurde, bat man mich, diesen Posten zu übernehmen, weil ich dieses in anderen Vereinen auch schon getan hatte. Vor zwei Jahren wurde ich dann zur ersten Vorsitzenden gewählt und zwischendurch habe ich auch noch die Ausbilderprüfung abgelegt. Unser Ziel ist es, allen interessierten Hundebesitzern zu helfen, ihre Hunde zu familienfreundlichen und gut sozialisierten Hunden zu erziehen. Das bedeutet der Hund soll am Familienleben teilnehmen können ohne jemanden zu stören oder zu gefährden. Wir bieten Welpenkurse, Junghund-, Anfänger- und Fortgeschrittenengruppen an. Außerdem gibt es noch eine Agilitygruppe (Hundesport mit Hindernissen) und eine so genannte Leistungsgruppe (ein alternatives Training für Hunde die schon sehr gut ausgebildet sind). Zusätzlich gibt es regelmäßige Clubabende, wo man Erfahrungen austauschen kann. Der Spaß soll natürlich auch nicht zu kurz kommen, deshalb findet jährlich ein Hunderennen, eine Olympiade, eine Schönheitsschau, Spaziergänge, ein Osterfeuer, eine Weihnachtfeier und ähnliches statt. Vor einigen Jahren waren wir mit unserer Kürgruppe auch mal im Park des Augustahospitals, um vor Publikum zu trainieren. Aber leider hat es in Strömen geregnet und deshalb haben die meisten nur vom Fenster aus zugesehen. Hildegard Nitsch, Teilzeit-Mitarbeiterin im Altenkonvent auf der Pflegestation Augustahospital EINBLICK(E) | 7 D U R C H B L I C K Fußball und Orden – die Verbindung in Münster ist Sr. Ines F ür jeden von uns trifft es zu: Arbeiten ist nicht alles und Beten auch nicht. Ein guter Ausgleich hilft uns nicht nur, den Alltag gut zu bewältigen, sondern ihn gerne zu bewältigen. Was also ist neben der Arbeit, neben dem Orden? Für Sr. Ines ist der Fußball mehr als nur ein Hobby, denn er ist Teil ihrer Familie. Sie bekam es ja schon mit in die Wiege 8 | EINBLICK(E) gelegt, weil alle Familienmitglieder fußballbegeistert waren. Geboren in Kirchen (Westerwald) hat ihr Vater sie bereits im Kinderwagen mit zum Platz genommen. Und schon mit dem Opa wurde diskutiert wie in der 3. Liga gespielt wurde. Dialoge rund um das Leder prägten Wochenende und Familienfeste. Sr. Ines trat 1982 in den Orden ein. Während ihrer Zeit in Duisburg, im Barba- ra Hospital um 1997, besuchte sie dort häufig das Stadion. Von jeher war Bayern München ihr Lieblingsverein, aber die Stadionbesuche waren natürlich aufgrund der finanziellen Möglichkeiten beschränkt. Durch Bekannte erhielt sie dann eine Mitgliedschaftskarte von Bayern München geschenkt. Diese Karte hütet sie heute noch. Bayern München ist und bleibt ihr Favorit. Aufgefallen ist das ihren Mitschwestern, als dann regelmäßig die Mitgliedszeitung kam. Das Erstaunen war groß. Eine Schwester und Mitglied im renommiertesten Verein. Dann kam Sr. Ines 2001 nach Münster, in das Clemenshospital. Anlässlich eines Blutspendetermins gab es eine Eintrittskarte von Preußen Münster als Geschenk. Das war ihr erster Besuch in unserem Stadion. Damit war ihre Begeisterung für den jetzigen Heimatverein begründet. Ihre Freude und Anteilnahme an den Spielen von Preußen Münster wurden zum festen Bestandteil ihrer Freizeit. Nun haben wir das große Glück, dass Prof. Horst Rieger, Chefarzt der Klinik für Unfallschirurgie, Orthopädie und Handchirurgie seinerzeit Mannschaftsarzt der Fußballer von Preußen Münster war und auch heute noch die Spieler betreut. Er erfuhr von der „heimlichen“ Leidenschaft von Sr. Ines und ihrem Wunsch, einmal „näher“ an die Jungs ran zu kommen. Durch ihn erhielt sie dann ihre erste Tribünenkarte. Damit hatte Sr. Ines jetzt das totale „Mitspielgefühl“. Aber das war nicht alles. Nach einiger Zeit überreichte Prof. Rieger ihr dann als Weihnachtsgeschenk eine Dauerkarte. Die Freude war riesig. Nun hat sie für jedes Heimspiel freien Eintritt. Außer dieser Eintrittskarte hat Sr. Ines noch einiges an Fan-Artikeln im Laufe der Jahre „gesammelt“. Unter anderem sind Bettwäsche, Sektflasche, Sitzkissen, Besteck und Schals ihrer beiden Vereine geliebte Accessoires. Aber ganz besonders hütet sie ihre Autogrammkarten sämtlicher Preußen-Spieler. D U R C H B L I C K Als Stammbesucherin hat Sr. Ines im Laufe der Jahre zu den Spielern ein persönliches Verhältnis aufgebaut. „Ja die Schwester“, heißt es, wenn sie kommt. Sr. Ines genießt die Spiele und die Aufmerksamkeit. Für sie sind diese Zeiten Freiräume in einer total anderen Welt. Sie kann ganz andere Kontakte aufbauen und Freundschaften schließen, als durch das Krankenhaus oder den Orden. Andere Ideen kommen dadurch wieder zurück. Auf dem Platz findet Sie Entspannung und Abwechslung. Der Fußball verbin- det jeden, gleich welcher Herkunft oder welchen Standes. Dabei zu sein, das zählt. Und diese Atmosphäre findet Sr. Ines nicht nur schön, sondern vereint sie mit den anderen Fans. Ein großer Teil davon wird „draußen“ weitergegeben, wenn man auf Gleichgesinnte trifft. Selbst bei ihrer Arbeit im Krankenhaus ist es für sie oft nicht nur unterhaltsam sondern auch hilfreich, wenn sie mit Patienten einen gemeinsamen Gesprächsstoff hat: „den Fußball“ und da kann sie mitreden. Sicher ist die Begeisterung für den Fußball auch immer wieder ein bisschen mit Familien- und Heimatgefühl verbunden. Aber besonders freut es Sr. Ines, dass der Konvent ihr Hobby akzeptiert. So gibt es keine Trennung zweier unterschiedlicher Bereiche, sondern eine Verknüpfung der positiven Elemente. Als Fan beim Spiel ist sie die Botschafterin ihres Ordens und zeigt, dass Lebensfreude und Spaß am Sport grenzenlos sind. Gertie Bakenecker Laufen, laufen, laufen… W enn ich überlege, was laufen bzw. joggen heute für mich bedeutet und was ich früher über die Verrückten gedacht habe, die im Schweiße ihres Angesichts durch die Weltgeschichte rennen... Ich bin auch nicht ganz freiwillig angefangen, es wurde mir aufgrund von sehr unangenehmen Kreislaufproblemen ärztlich empfohlen. Am Anfang konnte ich gerade mal 500 Meter am Stück zurücklegen und war dann schon außer Atem und musste gehen. Es hat lange gedauert bis ich zirca vier Kilometer ohne Pause geschafft habe. Eines Tages lief eine Bekannte mit, welche mir den richtigen Einstieg ins Laufen nahe brachte. Denn bis zu dem Zeitpunkt lief ich viel zu schnell und ermüdete frühzeitig. Innerhalb weniger Wochen gelang es mir die Laufstrecke auf acht Kilometer zu steigern. So ging es dann immer weiter vorwärts, langsam aber stetig. Ich schloss mich einem Lauftreff im Nachbarort an und merkte, dass es leichter ist in einer Gruppe zu joggen. So konnte ich mein Laufpensum auf zehn Kilometer ausweiten. So gern ich auch mit anderen zusammen laufe, bin ich auch oft alleine unterwegs. Dann genieße ich es, meine Gedanken laufen zu lassen. Außerdem kann ich dabei gut Frust und Stress abbauen und einfach mein Tempo ohne Rücksicht auf andere Läufer bestimmen. Als eines Tages eine neue Laufgruppe an meinem Wohnort gegründet werden sollte, brachte ich mich mit Begeisterung ein. Es waren am Anfang einige Marathonläufer sowie auch Jogger, die maximal fünf Kilometer laufen konnten, dabei. Wie bringt man eine solche Gruppe unter einem Hut? Fest stand, dass nie jemand alleine laufen sollte. Deshalb bildeten wir Gruppen, die zum Teil nur aus zwei Personen bestanden. Es gab Gruppen, die kurze Strecken in einem gemäßigten Tempo liefen und Gruppen, welche große Distanzen in einer höheren Geschwindigkeit liefen. Mit einer dieser Gruppen konnte ich meine Laufstrecke auf 21 Kilometer verlängern und nahm auch an einigen Wettkämpfen teil. Darunter fielen einige Cityläufe, die wegen des Publikums sehr viel Spaß machen, sowie Rennen durch z. B. die hohe Mark oder Reeser Meer, die von der Strecke und Umgebung einfach phantastisch sind. Es macht sehr viel Spaß mit anderen Läufern und deren unterschiedlichen Laufstilen zu laufen. Eine Laufkollegin und ich kamen dann auf die Idee, einen Kurs für Laufanfänger zu gründen. Nach einem Fortbildungswochenende und vielen Informationen aus Büchern haben wir im letzten Jahr zwei Kurse, jeweils über zehn bis zwölf Wochen, abgehalten. Alle Teilnehmer konnten am Ende des Kurses fünf bis sechs Kilometer am Stück laufen und den meisten Teilnehmern hat es so viel Spaß gemacht, dass sie im Lauftreff weitermachten. Ein besonderes Highlight war für mich im letzten Jahr der Marathon in Köln, an dem ich teilgenommen habe. Es war einfach super und ich bin sehr stolz darauf. Ob ich noch mal einen Marathon laufe weiß ich nicht, denn die Vorbereitungen sind sehr zeitaufwendig und anstrengend. Aber, wer weiß… Sr. Angelika Keiten-Schmitz, Station 2 Augustahospital EINBLICK(E) | 9 D U R C H B L I C K Weltklasse-Sportlern einmal ganz nah D as Leben ist bunt – wie bunt, zeigte sich an den ersten beiden Wochenenden im Februar 2008 in Winterberg. Am ersten Wochenende verwandelte sich die Region im Hochsauerlandkreis in eine verschneite Winterlandschaft. Eigentlich perfekt, um sich als Ausgleich zum Beruf mal wieder auf die „Bretter“ zu schwingen. Ein Klick auf die Webcam, die Pisten schwarz mit Menschen. Vielleicht hält sich ja der Wintereinbruch und ich kann das nächste Wochenende nutzen, dachte ich. Doch dann kam es anders als gedacht: Es regnete und die Temperaturen kletterten in den Plusbereich. Schade, doch am Mittwoch, 6. Februar erhielt ich einen Anruf des Managers des Damen-Bobteams Martini-Tischer (GER 2) mit der Frage, ob ich nicht Lust hätte, „hautnah“ am Geschehen dabei zu sein. Ich habe sofort zugesagt, denn so ein Ereignis ist doch mal ein etwas anderer Ausgleich zum Beruf. Und nachdem sein Team beim Weltcup in Königssee Gold und davor in Sankt Moritz Silber geholt hatte, stieg doch auch die Spannung im finalen Weltcup (ein Weltcup ist eine weltweite, jährlich ausgetragene sportliche Veranstaltungsserie) dieses Jahres. – Also, auf nach Winterberg und Daumen drücken! Strahlender Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen beim WeltcupWochenende im sauerländischen Winterberg. Gut 2000 Bobbegeisterte die sich 10 | EINBLICK(E) das Ereignis nicht entgehen lassen wollen und den drei Damenteams des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD) ab mittags die Daumen drücken. Bereits während des ersten Laufes zeichnen sich Ereignisse ab, die später Wirklichkeit werden sollten. Das Bobteam Martini-Tischer (Martini = Pilotin, Tischer = Bremserin) startet vom fünften Startplatz und stellt erst einmal den Bahnrekord von Mannschaftskollegin Kiriasis (GER 1) ein. Kurz danach wird dieser Bahnrekord von der US-Amerikanerin Shauna Rohbock eingestellt. Welch ein Spektakel am Rande des Eiskanals. Mit Startplatz acht lässt es sich dann Sandra Kiriasis nicht nehmen, auch diesen Bahnrekord einzustellen. – Was soll denn dann noch erst alles im zweiten Lauf des Tages passieren? In der Pause steigt die Spannung an. Das Knistern in der Luft war förmlich zu hören und zu spüren. Ein Teil der Fans bleibt mit Rasseln und Gashupen am Start stehen, um „seine“ Teams gehörig beim Anschieben anzufeuern. Die Athletinnen aller Nationen sieht man währenddessen beim Aufwärmtraining, Sprints laufen, ZurufAbklatsch-Ritualen und den Konzentrationsphasen. Einige Pilotinnen fahren noch einmal „trocken“ den Eiskanal hinunter. Es sieht interessant aus. Die Pilotinnen neben dem Eiskanal stehend, die Hände quasi an den Lenkseilen und sich dazu mit dem Oberkörper in jede Kurve drehend. Mittlerweile bin auch ich nach sehr kurzer Zeit vom Bobfieber gepackt. Vor, während und nach dem ersten Lauf stelle ich natürlich reichlich Fragen und erhalte vom Manager des GER 2 Teams sehr viele Informationen rund um den Bobsport, was das Ganze noch viel interessanter macht. Daumen drücken, mitzittern und mitleiden, denn es geht hier schließlich auch darum, ob das Team noch im Gesamtweltcup von Platz 3 auf Platz 2 vorfahren kann. Doch dazu muss auf jeden Fall am heutigen Tag auch der zweite Platz geschafft werden. Nun wird es aber für uns höchste Zeit die Strecke von gut 1300 Metern Richtung Zieleinfahrt zu laufen, denn der zweite Lauf soll in einigen Minuten beginnen. In den letzten Sonnenstrahlen geht es dann zur Presseplattform. Im zweiten Lauf starten die Teams in umgekehrter Reihenfolge. Also Spannung bis zur letzten Sekunde. Passend am unteren Ende des Eiskanals angekommen ist über die Lautsprecher zu hören: „Track is clear“ – Bahn ist frei. Der zweite Lauf beginnt jedoch kurz vor der Zielkurve mit einem spektakulären Sturz des Rumänischen Teams, bei dem D U R C H B L I C K jedem für einen Moment der Atem stockt. Die Geräusche, die aus dem Eiskanal und nicht nur über die Lautsprecher zu hören sind, gehen durch Mark und Bein. Die Luft der Umstehenden steht förmlich. Wie durch ein Wunder kommen beide Athletinnen unverletzt aus ihrem Schlitten, der zuvor einen guten Meter hoch durch die Bahn segelte, fast aus der Bahn flog um halb auf dem „Dach“ zu landen und im Zielschuss zum stehen zu kommen. Der Bahnarzt kann aber nach kurzer Untersuchung Entwarnung geben. Soweit alles Ok. „Track ist clear“ und die Spannung steigt. Die letzten fünf Teams stehen bereit. Nun geht es für Martini-Tischer nicht nur darum, den zweiten Platz in Winterberg einzufahren, sondern zu hoffen, das Helen Upperton (bis dahin Zweitplatzierte im Gesamtweltcup) einen nicht ganz so guten Lauf hinlegt. Von Platz drei nach dem ersten Lauf macht Cathleen Martini mit ihrer Bremserin Janine Tischer nach einer sehr guten Fahrt noch einen Platz gut und gewinnt Silber nach Sandra Kiriasis mit Gold. Cathleens kanadische Gegnerin Helen Upperton fährt „nur“ auf Platz fünf und liegt nun somit elf Punkte im Gesamtweltcup hinter ihr. Somit Doppelsilber in Winterberg für das Bobteam Martini-Tischer (GER2). Rasseln, Gashupen und eine Live-Blaskapelle. Das Spektakel der Fans an der Ziel- einfahrt ist groß, so dass man das eigene Wort nicht mehr verstehen kann. Doch die strahlenden Gesichter und die Freude des Managers und seines Teams MartiniTischer ist noch viel größer, denn sie haben ja nicht Gold und Bronze verloren, sondern Silber gewonnen. Abends gegen 19.30 Uhr finden dann am Marktplatz in Winterberg die Siegerehrungen statt. Es ist schon ein ergreifendes Gefühl, wenn die deutschen Flaggen gehisst werden, die deutsche Nationalhymne ertönt, ungefähr 200 Menschen mitsingen und auch die anderen Nationen ihre Mützen abnehmen und „andächtig“ zuhören. Das Leben ist bunt – genauso war dieses Wochenende. Noch bunter wäre es gewesen, wenn es noch freie Plätze am Sonntag bei den Taxi-Bobfahrten gegeben hätte. Aber, die nächste Saison kommt bestimmt. Doch die Saison war ja noch nicht ganz zu Ende. Am darauf folgenden Wochenende wurde dann in Alterberg (Sachsen) die Weltmeisterschaft ausgetragen. Und wie bunt das Leben sein kann zeigte sich auch da: Die Farbe „Silber“ holte dann auch noch das Martini-Tischer Team und die Farben Gold und Bronze gingen an die beiden anderen deutschen Damenteams. – Was für ein (bunter) Saisonabschluss und was für ein Ausgleich zum Beruf! Sabine Junglas Fotos: Sabine Junglas, mediaConcepta Dresden Am Start: Cathleen Martini, Janine Tischer (vorne, hinten) Die Mannschaft Die Mannschaft des Zweierbobs besteht aus einem Piloten und einem Bremser (Dieser sitzt auf der hintersten Position im Bob). Aus dem stehenden Start schiebt die Mannschaft den Bob gemeinsam bis zu 50 Meter weit an, bevor sie auf den Bob springt. Hier werden teilweise Geschwindigkeiten von bereits über 40 Stundenkilometern zurückgelegt, während bei einer typischen Fahrt der gesamten Strecke Geschwindigkeiten von über 135 Stundenkilometern erreicht werden. Im Durchschnitt sind die Bahnen über 1300 Meter lang und eine typische Fahrt dauert ungefähr 60 Sekunden. Gewonnen hat am Ende des Rennens die Mannschaft, die aus der Summierung der Läufe (zwei beim Weltcup und vier bei den Weltmeisterschaften) die geringste Gesamtzeit aufweist. Der Bob Der Bob ist ein aerodynamisch konstruierter Schlitten aus Glasfaser und Stahl, der auf vier hochpolierten Stahlkufen fährt. Die Vorderkufen sind um zirka sieben bis acht Zentimeter seitlich drehbar und mit Lenkseilen verbunden, die der Pilot (Steuermann) bedient. Durch die Wettkampf-Jury wird die Temperatur der Stahlkufen vor Siegerehrung: Janine Tischer, Cathleen Martini (v. l.) EINBLICK(E) | 11 D U R C H B L I C K „Mein Hobby schärft meine Sinne“ jedem Rennen elektronisch gemessen. Das Erwärmen der Kufen ist verboten, da es zu einer Erhöhung der Geschwindigkeit führen kann. Ebenso ist das Gewicht des Bobs inklusive seiner Besatzung begrenzt, da auch hier durch ein höheres Gewicht die Hangabtriebskraft und somit die Geschwindigkeit des Bobs erhöht werden könnte. An der Ziellinie werden Mannschaft und Bob gewogen um sicherzustellen, dass das Höchstgewicht nicht überschritten wurde. Bei den Damen (Zweierbob) ist das Gesamtgewicht auf 340 Kilogramm begrenzt. Die Länge des Bobs darf maximal 2,70 Meter betragen. Alle Bobs müssen den von der Fédération Internationale de Bobsleigh et de Tobogganing (FIBT) aufgestellten Normen entsprechen. Daten der Strecke Winterberg • Länge: 1325 Meter • Größtes Gefälle: 14,5 Prozent • Höhenunterschied: 110 Meter • Durchschnittsgefälle: 9,8 Prozent I ch habe eine große Leidenschaft: Trompetespielen im Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde. Mein Vater und meine Mutter waren kirchenmusikalisch schon immer aktiv. Mein Vater in einem Posaunenchor und meine Mutter in einem Kirchenchor. Durch Zuhören bei ihren musikalischen Auftritten wurde meine Begeisterung schon ziemlich schnell geweckt und später haben andere mein Talent entdeckt und mich und andere Mitschüler gezielt unterrichtet. Da ich einen Ton halten konnte und beim Pusten in eine drei Meter lange gebogene Blechröhre hinten ein Geräusch heraus kam, war meine Geburtsstunde als Bläser schnell gekommen. Mein Musikschullehrer und drei junge Leute aus dem Posaunenchor sowie natürlich mein eigener Vater brachten mir dann in oft mühevoller Kleinarbeit das Trompete spielen bei. Man lernt dann z. B., dass Violinen- und Bassschlüssel nicht zum Tür aufschließen gedacht sind, oder dass man eine ganze Note vier Schläge, eine halbe Note zwei Schläge und eine viertel Note einen Schlag lang aushält. Das ist jedoch noch lange nicht alles. Um Trompete spielen zu können, muss in den einzelnen Organen des Körpers so einiges passieren: Anspannung der Ober- und Unterlippenmuskulatur, gezielte Atmung, konzentriertes Betrachten des Dirigenten, Koordination der Zeige-, Mittel- und Ringfinger – und das alles natürlich gleichzeitig. Wenn das nicht die Sinne schärft… Doch auch, wenn sich das alles kompliziert anhört, schöpfe ich daraus meine Entspannung. Denn das Hören selbst gemachter Musik ist eine unwahrscheinliche Bereicherung des eigenen Lebens. Man bildet mit seinen Mitbläsern fast eine verschworene Gemeinschaft, die nur ein Ziel kennt: Das Stück so schön wie möglich zu interpretieren und nachher den Erfolg zu genießen. Es gibt kein Einzelkämpfertum in der Musik. Man ist Martin Hüffmeyer mit seiner Trompete „über den Dächern von Meschede“. 12 | EINBLICK(E) allein nur so gut, wie der Rest der Mannschaft. Das Ergebnis des Teams zählt. Jeder ist wichtig und wird gebraucht, keiner ist überflüssig. Gesellschaftliche Unterschiede werden im Chor komplett aufgehoben. Der Gärtner von nebenan ist dann genau so wichtig wie der Honorarprofessor von der Uni. Wichtig ist nicht die Stellung in der Gesellschaft, sondern die Spielfreude während des Auftritts. Und „last but not least“ ist das musikalische Spektrum eines Posaunenchores mittlerweile so groß, dass keine Stilrichtung mehr ausgelassen wird. Unser Musikrepertoire reicht von vier-, sechsund achtstimmigen klassischen Werken über Märsche, Balladen aus Film und Fernsehen, Swing und Blues bis zum einfachen Lied zum Mitsingen. Dadurch werden Auftritte nicht nur in Kirchen (evangelisch/katholisch) möglich, sondern auch zu Hochzeiten, Schützen- und Sängerfesten. Auch zu eigenständigen Konzerten sind wir in der Lage. Jeder der Musik mag, ist bei uns willkommen. Egal ob er Zuhörer ist oder Mitspieler werden will. Wir bilden jeden sehr gerne aus und fördern ihn. Martin Hüffmeyer, Medizinisch-technischer Assistent in der Radiologieabteilung, St. Walburga-Krankenhaus D U R C H B L I C K Wanderer zwischen den Welten Tugsal Mogul vor der Kamera, hier allerdings im Interview mit dem WDR. T ugsal Mogul begleitet am laufenden Band Menschen ins Reich der Träume, und das nicht nur als Anästhesist in der Raphaelsklinik. Der 38-jährige Mediziner mit der halben Stelle in Münsters Innenstadtklinik ist im „zweiten Leben“ Schauspieler. Diplom-Schauspieler sogar mit einem Abschluss an der renommierten hannoverschen Hochschule für Musik und Theater. Wenn er nicht gerade im OP-Saal routiniert die Narkose seiner Patienten überwacht, agiert er auf den Bühnen von Bonn, Erlangen, Hannover oder Berlin. Häufig steht Mogul auch vor der Kamera, zuletzt an der Seite der schrulligen Nonnen in der Serie „Um Himmels Willen“. Geboren wurde der Sohn türkischer Einwanderer in Neubeckum, einem 11.000Seelenort, 35 Kilometer südöstlich von Münster. Bereits während der Schulzeit hat Mogul in der Theatergruppe Filou gespielt. Nach dem Abitur ging es zum Medizinstudium nach Lübeck. Doch die Schauspielerei ließ ihn nie los, nach dem Physikum startete er parallel das Schauspielstudium in Hannover. Seitdem ist Mogul ein Wanderer zwischen den Welten. Mit einer halben Stelle ist er der engagierte Anästhesist in der Raphaelsklinik, die andere Hälfte seines Lebens gehört der Schauspielkunst. Arbeitsfreie Tage, bezahlter und unbezahl- ter Urlaub, praktisch jede freie Minute gehört seinem zweiten Beruf. Dabei hat er schon alles Mögliche gespielt, den Vater einer albanischen Flüchtlingsfamilie, einen zum Tode Verurteilten und auch mal einen Sanitäter, doch nie einen Arzt. Zu fremd ist den Machern der Fernsehserien oder Theaterproduktionen der Gedanke, die Rolle eines Arztes mit einem südländischen Charakter zu besetzen. Als Mann der Tat hat sich Mogul diese Rolle einfach selber geschrieben, in Form des Theater- In der ARD läuft die Serie „Um Himmels Willen“, in der auch Tugsal Mogul mitspielt. stückes „Halbstarke Halbgötter“, das am 15. Mai in Münsters Pumpenhaus Premiere hatte und dessen vier Vorstellungen bereits im Vorfeld nahezu ausverkauft waren. Zwei weitere Aufführungen fanden im Bochumer prinz regent theater statt. Die vier Schauspieler, die collagenartige Einblicke in die Realität des Arztberufes darstellen, haben zuvor im OP und der Intensivstation der Raphaelsklinik hospitiert. Auf der Bühne wird das EKG der Darsteller während der Aufführung kabellos an einen Beamer übertragen, der die Herzkurven der Schauspieler auf eine große Leinwand wirft. Es geht Mogul zunächst nicht nur darum, die oftmals belastenden Arbeitsbedingungen in deutschen Krankenhäusern zu entlarven. Vielmehr möchte er Sympathien für seinen Beruf wecken und für ein realistischeres Bild des Arztberufes in der Öffentlichkeit sorgen, das seiner Meinung nach durch die zahlreichen Krankenhausserien verzerrt ist. Schauspielerei und Medizin, dafür gibt es prominente Beispiele: Maria Furtwängler als spröde Tatortkommissarin Charlotte Lindholm oder die erfolgreiche Schauspielerin Christiane Paul („Die Welle“, „Im Juli“) sind ehemalige Ärztinnen, die ihren Medizinerberuf allerdings zu Gunsten der Schauspielkarriere an den Nagel gehängt haben. Plant auch Mogul den Abschied vom Krankenhaus? „Die Arbeit als Anästhesist macht mir viel Spaß, außerdem bin ich finanziell dadurch in der Lage, schlechte Rollenangebote ablehnen zu können“. Michael Bührke EINBLICK(E) | 13 D U R C H B L I C K Mitarbeiterfrage: Ausgleich zum Beruf? Woraus schöpfen Sie Energie? Michaela Löser, Sekretariat Geschäftsführung, Augustahospital „Schönen Feierabend!“ Diesen gut gemeinten Spruch höre ich häufig, wenn ich mittags von der Arbeit nach Hause fahre. Dann habe ich bereits in der Frühe meine Kinder schulfertig gemacht, meine Arbeit in der Verwaltung hinter mir und warte, wenn ich Zuhause bin, auf meine Kinder, die jeden Moment von der Schule kommen, um mich mit Nachrichten zu „überfallen“. Von Feierabend ist da keine Spur! Der Haushalt erledigt sich schließlich auch nicht von alleine. Sicherlich teile ich dieses Schicksal mit vielen berufstätigen Müttern. Ich will und kann mich auch gar nicht beschweren, denn meine Berufstätigkeit macht mir Freude. Und trotzdem oder gerade deshalb benötige ich auch meine Rückzugsmöglichkeit. Kein Kind, kein Ehemann, kann mich von diesen Terminen fernhalten, denn zweimal in der Woche gönne ich mir den Luxus die Seele baumeln zu lassen. Dann reite ich entweder durch die Landschaft, nehme am Reitunterricht teil oder, jetzt zum Sommer hin, wird das Pferd vor die Kutsche gespannt und eine Ausfahrt gemacht. In dem Moment, wo ich auf dem Pferderücken sitze, sind alle Sorgen, aller Ärger verschwunden. Das leichte Schaukeln und die Pferdekraft unter mir im Galopp, während die Mähne des Friesen mir ins Gesicht weht, entschädigen für so viel. Kaum jemand kann verstehen, wie schön es ist das Klappern der Hufeisen auf der Straße zu hören, während man auf dem Kutschbock sitzt und vor sich ein oder zwei Pferdehintern in Bewegung sieht. Das ist unheimlich entspannend. Außerdem ist man nah an der Natur und kann alle Gerüche und Geräusche ungefiltert wahrnehmen. Besser als jeder Energieriegel! 14 | EINBLICK(E) Schwester Jose Schmäing, Station 2, Augustahospital Ich arbeite seit 19 Jahren als Krankenschwester im Augustahospital. Neben der Arbeit und der Familie mit drei Kindern (acht, zehn und zwölf Jahre), einem Hund, Hühnern und Fischen bleibt nicht viel Freizeit über. Dennoch spiele ich seit vielen Jahren im Theaterverein VOVO in Breedenbroek in den Niederlanden mit. Wir sind eine Gruppe von 16 Laiendarstellern und spielen zweimal im Jahr für 300 bis 350 Zuschauer. Ab Anfang September üben wir einmal pro Woche für die Aufführungen im Januar. Unsere Theaterstücke sind vorwiegend Komödien, weil sie das Publikum am meisten ansprechen. In meiner letzten Rolle spielte ich eine „einfach strukturierte Person“ mit Mut zur Hässlichkeit. Bei meiner Suche nach einem passenden Kostüm wurde ich auf der Station im Reserve-Kleiderschrank fündig: ein lila-grasgrün-weißer Jogginganzug. Zusammen mit einer passenden Frisur (Zöpfchen oben auf dem Kopf) und dem entsprechenden Benehmen war es perfekt für die Rolle. Es macht mir viel Spaß in andere Rollen zu schlüpfen. Ich war schon eine hochnäsige reiche Dame auf einem Campingplatz, eine Undercover-Polizistin bei einer Drogenfahndung oder aber auch viele verschiedene Charaktere in einem Stück. Neben dem Spaß am Schauspielern lerne ich auch wertvolle Atemtechniken, deutliches Artikulieren, das Darstellen vor großen Gruppen und Einfühlungsvermögen anderen Personen gegenüber. Für mich bedeutet das Theaterspielen auch ein Stück Kontaktpflege mit den niederländischen Freunden und Bekannten. Ich befinde mich dann in einer ganz anderen Welt als bei meiner Arbeit in Deutschland oder bei meiner Familie. Silke Baumeister, Krankenschwester in der Chirurgischen Ambulanz, Clemenshospital Ich arbeite seit acht Jahren im Schichtund Bereitschaftsdienst. Dieser ständige Wechsel meines biologischen Rhythmusses beeinflusst natürlich auch meine Freizeit. Das Aufgabengebiet in der Chirurgischen Ambulanz ist zwar abwechslungsreich, bedarf aber stets einer hohen Aufmerksamkeit. Ständige Bereitschaft und unvorhergesehene Ereignisse fördern Stresssituationen für alle Beteiligten. Darum ist es für mich ganz wichtig einen Ausgleich zu haben, der mich einerseits zwar fordert, andererseits aber auch Spaß und Erfolg bringt. Für einen physisch mentalen Ausgleich ist natürlich Sport wichtig. Den betreibe ich regelmäßig. Aber das sollte für mich nicht alles sein. Seit einiger Zeit lerne ich Klavier. Hier finde ich Ruhe und „fahre runter“. Dadurch, dass ich mich dabei konzentrieren muss und immer wieder dasselbe übe, bin ich auf einer ganz anderen Ebene. Kleine Erfolge stärken mein Selbstbewusstsein. Ich treffe mich mit anderen Musikern zu Konzerten. Mein Ziel ist es, soviel Routine zu bekommen, dass ich zum einen richtig und gefühlvoll spiele, aber zum anderen auch meine Nervosität vor dem Publikum verliere. Dr. Pavel Blaha, Oberarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Clemenshospital Meinen Ausgleich zum Alltag finde ich im Sport. Der körperliche Einsatz und Adrenalinabbau ist wesentlich für meine innere Harmonie. Nach vielen intensiven diversen sportlichen Aktivitäten spiele ich seit ein paar Jahren begeistert und leidenschaftlich Golf. Ich genieße es, mich dabei abzureagieren und mal „richtig auf den Ball“ zu schlagen. Extrem förderlich sind mir dabei meine früheren Erfahrungen als Eishockeyspieler. Abschlagkraft und Technik zu kombinieren, das regt meinen Ehrgeiz an. D U R C H B L I C K Dabei mag ich es, mit einem Partner zu spielen. Das regt nicht nur den Kampfgeist an, nein, es sind die lebendigen Gespräche jeglicher Art, die Freude und Entspannung bringen. So eine Partie kann locker vier bis fünf Stunden dauern. In dieser Mixtur von körperlicher Kraft, Konzentration und freundschaftlicher Atmosphäre kann ich total abschalten. Ich bin dabei mindestens acht Kilometer unterwegs und schlage durchschnittlich, je nach Stärke, zirka 110 Mal „mit voller Kraft“ ab. Dann bin ich frei von allem Stress der Abteilung. Bedingt durch meinen vollen beruflichen Einsatz ist natürlich der Zeitrahmen für Golf knapp. Darum nutze ich auch viel Zeit meines Urlaubs „um das richtige Ballgefühl“ zu bekommen und beizubehalten. Diana Lara Borbach, Mitarbeiterin Empfang, Clemenshospital Als ich im November 2003 nach Münster zog, machte ich mich auf die Suche nach einer Möglichkeit, Leute in meiner neuen Umgebung kennen zu lernen. Irgendwann las ich in einer Zeitung eine Anzeige, dass das Freie Musical-Ensemble Münster Mitstreiter für ein neues Projekt sucht. Kurzum machte ich mich auf den Weg zum Infoabend. Schnell war ich von diesem Vorhaben begeistert und landete so auf, vor und hinter den Brettern die die Welt bedeuten. Es war aufregend zu erleben, wie so ein Stück erarbeitet wird und vor allem, zu erkennen, dass es möglich ist über sich selbst hinauszuwachsen. Die Begeisterung des Publikums war so euphorisierend, dass ich mich entschloss, nicht nur bei diesem einen Projekt dabei zu sein. Allerdings machten es mir meine Arbeitszeiten schwer, die vielen Probenund Aufführungszeiten und andere Aktivitäten rund ums Musical zu bewältigen. Daher bin ich seit meinem Bühnedebüt „nur“ noch hinter den Kulissen zu finden. Aber auch da gibt es eine Menge zu tun. Bühnenbilder, Requisiten, Kostüme und vieles mehr wollen erarbeitet werden. Denn das ist ebenfalls Aufgabe eines jeden Ensemble-Mitglieds. Für jeden Bereich gibt es ein Komitee und alles wird in Eigenregie erstellt. So erfüllt es einen schon mächtig mit Stolz bei so einer Sache dabei zu sein. Meine Aufgaben lie- gen hauptsächlich im Komitee Werbung, Öffentlichkeits- und Pressearbeit: Organisation, Koordination – dafür geht je nach Phase des Projekts eine Menge Zeit drauf und oft ist es, gerade kurz vor Drucklegung von Platten, Flyern, Programmheften etc. der reinste Stress. Dennoch macht es riesigen Spaß. Ich möchte das Ganze nicht missen. In diesem Ensemble habe ich nicht nur tolle Menschen getroffen, sondern auch das für mich schönste Hobby der Welt gefunden. Klaus Hartmann, IT-Abteilung, Raphaelsklinik Ich bin im Sportverein TV Mesum in der Abteilung für Bogensport. Drei Mal pro Woche trainiere ich dort das Bogenschießen und bin auch bemüht, keinen Termin zu verpassen. Neben der Gemeinschaft im Verein und der Möglichkeit, dort Freunde zu treffen, bedeutet der Bogensport für mich einen wichtigen Ausgleich zum oft sehr stressigen Berufsalltag. Ich bin dabei so konzentriert, dass ich das Gefühl bekomme, ganz alleine auf dem Platz zu sein. Das ist für mich wie eine eigene Welt. Torsten Dietz, Kodierassistent, Raphaelsklinik Meine Söhne Lukas (10) und Tim (8) spielen Fußball beim GS Hohenholte. Oft fahre ich die Jungs zum Training oder zu Turnieren. Manchmal springe ich auch als Ersatztrainer ein. Wenn ich bei meinen Kindern auf dem Platz an der frischen Luft bin, kann ich gut abschalten und von der Arbeit erholen. Elisabeth Jürgens, Krankenschwester Station 5, St. Walburga-Krankenhaus Ich arbeitete sehr gern mit meinen Händen und kann so meiner Fantasie freien Lauf lassen. Nicht nur das Arbeiten mit Holz macht mir sehr viel Freude. Ich stelle Schutzengel her und bemale sie liebevoll, gestalte Glas und Spiegel indem ich verschiedene Muster wie Blumen oder Ranken aufbringe und herrichte. Auch das Nähen von Patchwork, seien es kleine Teile wie Topflappen oder große Decken, bringen für mich Entspannung. Dafür habe ich das Zimmer meiner Tochter wunderschön umgestaltet und nenne es meine kleine Rückzugskammer. Hierhin ziehe ich mich dann zurück und lasse meiner Kreativität freien Lauf, indem ich einfach abschalte. Auch die Station profitiert von meinem Talent. Ich habe für die Kolleginnen, Patienten und auch Besucher eine warme und freundliche Atmosphäre auf dem Flur der Station 5 geschaffen. So ist mein Hobby schon fast ein zweiter Beruf geworden. Maria Röttger (auf dem Foto mit Hündin Hope), stellvertretende Leitung MTRA, St. Walburga-Krankenhaus Der ideale Ausgleich zum Beruf ist für mich meine elf Monate alte Wällerhündin. In meiner Familie sind Hunde schon lange unsere treuen Gefährten. Bei meiner Tätigkeit komme ich sehr viel mit Menschen in Kontakt, die sehr unterschiedliche Sorgen und Ängste haben. Viele lassen dadurch die Arbeit nicht einfacher werden. Wie überall im Haus gibt es genug zu tun, sodass man sehr geschafft nach Hause kommt. Auf dem Weg nach Hause beschäftige ich mich noch viel mit meiner Arbeit. Doch sobald ich die Haustür geöffnet habe, kommt meine niemals schlecht gelaunte Hündin Hope angelaufen, begrüßt mich freudig und macht auf sich aufmerksam. Dann ist erstmal spazieren gehen angesagt und die Gedanken an die Arbeit schwinden. Man ist zwar sehr gebunden durch einen Hund, doch die Vorteile überwiegen. Dadurch, dass ich mit dem Hund Agility mache, habe ich viel Kontakt zu anderen Menschen. So erweitert sich der Bekanntenkreis immer mehr und es gibt genügend Unterhaltung. Weitere Vorteile sind die stetige Bewegung an frischer Luft bei Wind und Wetter, dabei finde ich Entspannung und die nötige Ruhe als Ausgleich zum Beruf. EINBLICK(E) | 15 Ü B E R B L I C K Augustahospital Visite mal anders das Zertifikat „Anerkanntes MS-Zentrum“ verliehen. Diese besondere Auszeichnung dient Betroffenen, Angehörigen und Krankenversicherungen als Hinweis auf eine besonders hochwertige Betreuung der Patienten, da dieses Zertifikat nur Kliniken führen dürfen, die in besonderem Maße für diese Erkrankung spezialisierte Therapeuten beschäftigen, mit der DMSG eng kooperieren und ihre Patienten streng nach den Leitlinien der Fachgesellschaften behandeln. Sonja Treß Clemenshospital Kindersegen hoch drei K arnevalsmusik sowie mit Luftballons und Luftschlangen geschmückte Flure und Räume kündeten im Augustahospital schon früh morgens die „jecken Tage“ an. Pünktlich um 11.11 Uhr übernahmen an Altweiber die Möhnen das Regiment. Bei mancher Kollegin und auch manchem Kollegen musste man schon etwas genauer hinsehen, um zu erahnen, wer sich hinter dem Kostüm verbarg. So wurde dann auch die Visite an diesem Tag von einer verkleideten Oberärztin und einem Clown, der eine gewisse Ähnlichkeit mit unserem Chefarzt Prof. Dr. Dietmar Seidel aufwies, durchgeführt. Sogar eine QMBSitzung wurde von den Möhnen gestürmt und konnte erst fortgeführt werden, nachdem einige Krawatten und Schnürsenkel einkassiert wurden. Vom Haus wurden insgesamt 350 Berliner gestiftet, die natürlich gerne verspeist wurden und zu einem gelungenen „jecken Tag“ beitrugen. Gabriele Klinzmann, Schreibdienst Zertifikat „Anerkanntes MS-Zentrum“ für weitere zwei Jahre erteilt D ie Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) hat dem Augustahospital Anholt im Februar 2008 für weitere zwei Jahre 16 | EINBLICK(E) D ie Nachricht kam für Sabine Wolbeck wie aus heiterem Himmel. Als sie kurz nach der Geburt ihrer Tochter Marie zur Nachuntersuchung ging, hieß es: „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind mit Drillingen schwanger!“ 33 Wochen später, am 17. Dezember 2007, kamen Niklas, Lukas und Leon im Clemenshospital zur Welt. „Eigentlich wollten wir nur zwei Kinder, jetzt haben wir fünf“, sagt Vater Michael Wolbeck mit einem Lächeln. „Und alle fünf wurden im Clemenshospital geboren“, erzählt Sabine Wolbeck. „Das war uns besonders wichtig, denn hier stimmt alles, sowohl das Medizinische als auch das Menschliche! Wir sind allen hier im Clemenshospital sehr dankbar.“ Bei der Geburt verlief alles problemlos. Die drei wurden im Minutentakt von dem Team der Frauenklinik unter der Leitung von Prof. Dr. Günther Reck entbunden und sofort durch die Kinderärzte versorgt. Niklas kam als erster auf die Welt und wog 2175 Gramm, dann kam Lukas mit 2145 Gramm und zum Schluss erblickte Leon mit 1855 Gramm das Licht der Welt. Alle drei waren gesund, keiner musste beatmet werden. Richtig stolz auf seine drei Brüder ist auch der siebenjährige Fabian. „Ich freu mich schon, wenn ich mit ihnen Fußball spielen kann“, erzählt er begeistert und streichelt Niklas liebevoll über die wenigen, rot-blonden Haare, die bei allen dreien gleich aussehen. „Fabian kümmert sich rührend um die drei und zeigt unglaublich viel Verständnis“, freut sich Mama Sabine. Zuhause in Havixbeck wurden Niklas, Lukas und Leon von beiden Großeltern empfangen, die voll und ganz hinter der Familie stehen. Platz ist zum Glück auch genug da: „Wir haben ein großes Haus, da passen die drei noch sehr gut rein!“ Sonja Treß Ü B E R B L I C K Sportmedizinische Betreuung entscheidet über Sieg oder Niederlage V erletzungen sind in allen Sportarten ein Thema: Der Kreuzbandriss beim Fußballer oder die ausgekugelte Schulter beim Handballer sind typische Verletzungen, die durch Unfälle oder Überlastung entstehen. Schnelle Hilfe und professionelle Betreuung sind für die Genesung des Sportlers ausschlaggebend. Das gilt für Leistungs- und Breitensportler gleichermaßen. Jeder fünfte Unfall passiert beim Sport, so Prof. Dr. Horst Rieger, der schon zahlreiche Spitzen- und Hobbysportler behandelte. Der Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie des Clemenshospitals gab am 18. Februar einen Einblick in Verletzungsarten und Behandlungsmethoden. Anlass für den Vortrag war die Mitgliedervisite der „Gesundheitsregion Münster e. V.“. Der Verein, der ein Netzwerk für Akteure des Gesundheitsmarktes knüpft, bietet seinen Mitgliedern eine Plattform zum direkten Austausch auf gleicher Augenhöhe. Gastgeber der dritten Mitgliedervisite war das Clemenshospital, das zum Thema „Sportverletzungen – von der Erstbehandlung zur Rehabilitation“ Experten aus Medizin und Sport eingeladen hatte. Rund 90 Interessierte aus der Gesundheitswirtschaft waren der Einladung gefolgt. Wie wichtig die professionelle Betreuung durch Mediziner am und auf dem Spiel- feld ist, machten die Sport-Manager Carsten Gockel und Dietmar Kupfernagel deutlich. Für Gockel, Teammanager und Geschäftsführer beim SC Preußen 06 Münster, und Kupfernagel, Manager der Ahlener SG, ist die sportmedizinische Betreuung der Spieler ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Mannschaft. Gerade beim Handball sei das Verletzungspotential hoch, so Kupfernagel. Die Handballer der Ahlener SG spielen seit acht Saisons in der 2. Bundesliga. Für Manager und Mediziner stehe der Sportler als Mensch im Mittelpunkt, der Zeit für die Rehabilitation und individuelle Therapien brauche. Schon im Vorfeld ließen sich durch eine professionelle sportmedizinische Betreuung Verletzungen vermeiden. „Nicht immer hilft das Messer“, stellte Dr. Ingo Liebert in seinem Vortrag fest. Der Leitende Arzt des Kompetenzzentrums für ambulante Rehabilitation Münster (ZaR) erläuterte die konservative Behandlung und Rehabilitation bei Sportverletzungen. Im Gepäck hatte der Mediziner Anschauungsmaterial für den Ernstfall: Crushed Ice, Tape, Orthese und Bandagen kamen an diesem Abend aber glücklicherweise nicht zum Einsatz. Andrea Wilmes, TEAM WANDRES GmbH (Werbeagentur für die Gesundheitsregion) Fiebersenkung von innen heraus: Hilfe bei akutem Hirnschaden Prof. Dr. Ralf Scherer, Heinrich Segbers und Prof. Dr. Abolghassem Sepehrnia (v. l.) freuen sich, dass der Coolgard nun für Patienten mit akutem Hirnschaden im Clemenshospital zum Einsatz kommen kann. D as Clemenshospital setzt ein weiteres Zeichen für die fortschrittliche und zeitgemäße Behandlung schwerstkranker Patienten: Mit dem neuen Coolgard, einem Gerät, das bei Patienten mit akutem Hirnschaden nach Schädelhirntrauma, Hirnblutung oder Herzstillstand eingesetzt wird, kann nun die Körpertemperatur effektiv und für den Patienten angenehm und sicher von innen reguliert und so die Gefahr von Sekundärschäden minimiert werden. Möglich gemacht wurde die Anschaffung des in Münster einzigartigen Coolgards durch den außerordentlichen Einsatz von Heinrich Segbers, Vorsitzender vom „Freundeskreis Clemenshospital e. V“, der in Münster Spenden für das Gerät gesammelt hat. Bei gut 70 bis 80 Prozent der Patienten mit akutem Hirnschaden nach Schädelhirntrauma, Hirnblutung oder Herzstillstand entwikkeln sich hohe Körpertemperaturen, wodurch sich die Erholungschancen der Patienten verschlechtern. Die rein medikamentöse Therapie des Fiebers ist meist ineffektiv. Zusätzliche physikalische Maßnahmen wie die Oberflächenkühlung haben EINBLICK(E) | 17 Ü B E R B L I C K häufig, insbesondere in der warmen Jahreszeit, nur eine begrenzte Wirkung. Der Coolgard hingegen funktioniert so, dass ein spezieller Kühlkatheter in eine große Körperschlagader eingeführt wird und so der Patient von innen heraus gekühlt und auch kontrolliert wiedererwärmt werden kann. Der Einsatz dieses Gerätes hat sich durch wissenschaftliche Untersuchungen und den klinischen Einsatz bewährt. Es wird im Clemenshospital – als einziges Krankenhaus in Münster – von der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin und der Neurochirurgischen Klinik genutzt. Die Chefärzte der Kliniken, Prof. Dr. Ralf Scherer und Prof. Dr. Abolghassem Sepehrnia, sind dem Freundeskreis und allen Spendern für ihren Einsatz sehr dankbar. Sonja Treß 10. Betriebsjubiläum und mit 66 Jahren kein Ruhestand in Sicht A 18 | EINBLICK(E) Roseneck m 2. April 1998 eröffnete Waltraud Stolte ihren Blumenladen „Roseneck“ am Clemenshospital, und das erste, was sie verkaufte, war keine Rose, sondern ein Stuhl! „Ich muss immer noch schmunzeln, wenn ich an den Herrn denke, der auf einmal hier im Laden stand und meinen spanischen Hochlehnstuhl kaufen wollte. Der war eigentlich als Ladendekoration gedacht, aber ehe ich mich versah, lagen 100 DM auf meinem Tisch und der Stuhl war weg!“ Die heute 66-Jährige hat sich vor zehn Jahren einen Traum erfüllt: Schon immer hatte sie in ihrer Freizeit Blumengestecke gebastelt oder Kränze gebunden und an Freunde verschenkt. Der Mut zur Selbstständigkeit fehlte ihr aber, schließlich hatte sie ja auch einen guten Job als Sekretärin. Doch dann wagte sie den Schritt, nahm zunächst zwei Jahre lang Kurse bei einer Floristin und half am Wochenende in einem Blumenladen aus, „um den Umgang mit den Kunden zu lernen“. Und als sie dann einen Krankenbesuch im Clemenshospital machte, fiel ihr sofort das damals leer stehende Ladenlokal unter dem Krankenhaus, direkt am Parkhaus ins Auge und sie zögerte keine Sekunde. Sie sprach umgehend bei der Betriebsleitung vor und unterschrieb ein paar Wochen später den Vertrag. In den vergangenen Jahren hat sie viel erlebt, sich mit vielen Männern gefreut, die gerade Vater geworden waren und für ihre Frau rote Rosen kauften, aber sie hat auch mit einigen Kunden Tränchen vergossen. Denn Waltraud Stolte verkauft nicht nur Blumen und Gestecke, kleine Teddys und Kränze, sie hört auch zu, spricht Mut zu und geht auf ihre Kunden ein. „Ich mache diesen Job sehr gerne und habe schon viele Freundschaften mit Krankenhausmitarbeitern und auch Kunden geschlossen“, sagt sie und strahlt. Mit dem Clemenshospital fühlt sie sich sehr verbunden, sing seit neun Jahren regelmäßig im Weihnachtschor des Hauses mit und „kennt jeden Mitarbeiter“. Aber die Zeiten werden schlechter, der Verkauf nimmt ab. „Reich werde ich hier nicht, aber das ist auch gar nicht mein Ziel. Ich liebe meinen Beruf und arbeite aus Leidenschaft. Aber ein paar mehr Kunden könnten es manchmal schon sein“, meint Stolte, nimmt es aber mit einem Lächeln. Seit zwei Jahren beliefert sie ein Hotel in Münster mit ihren Rosen – ein Auftrag, über den sie sich sehr gefreut hat. Wenn nun auch noch der ein oder andere Mitarbeiter mehr seine Blumen oder Gestecke bei ihr kaufen würde, wäre sie schon sehr glücklich. Seit kurzem kauft sie selber ihre Blumen bei einem neuen Großhändler und hofft, dass die Frische der Rosen aus Holland auch ihre Kunden begeistern wird. Ans Aufhören denkt sie nicht, auch, wenn sie das „Rentenalter“ schon erreicht hat. „Dafür gehe ich in meinem Job zu sehr auf!“ Sonja Treß Darmzentrum Münster/M tumoren mit gebündelter und Therapie den Kampf D as Clemenshospital und die Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis um Prof. Dr. Ernst-Christoph Foerster (Hammer Straße) haben das Darmzentrum Münster/Münsterland gegründet, um an Darmkrebs erkrankten Patienten einen effizienten Behandlungspfad „aus einer Hand“ anzubieten. Chirurgen, Gastroenterologen, Radiologen, Internisten, Onkologen und Pathologen arbeiten hier Hand in Hand, um für jeden Patienten eine individuelle, nebenwirkungsarme und effiziente Behandlung und Therapie zu entwickeln. In den letzten zehn Jahren hat es entscheidende Fortschritte bei der Therapie der bösartigen Geschwülste von Dick- und Mastdarm gegeben. Radikalere Operationen sind heute mit geringeren Komplikationsraten möglich und die Vorsorge-Koloskopie (endoskopische Untersuchung des Dickdarms) ermöglicht heute die Diagnosestellung bei kleinen Tumoren. Außerdem haben effektivere neue Substanzen die Ergebnisse der Chemotherapie deutlich verbessert und mit Hilfe der Strahlentherapie beim Mastdarm-Krebs ist man in der Lage, den Tumor vor einer Operation deutlich zu verkleinern und damit besser angehbar zu machen. Ü B E R B L I C K ünsterland sagt DarmKompetenz in Diagnostik an Der Blick auf die Heilungsraten stimmt zuversichtlich: „1990 lag die Heilungsrate noch bei 50 Prozent, im Jahr 2000 bei 60 Prozent und im Jahr 2010 wird sie aller Voraussicht nach bei 80 Prozent liegen. Die gezielte Koordination der Therapien macht es möglich, jeden Patienten optimal zu behandeln“, sagt Prof. Dr. Udo Sulkowski, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie des Clemenshospitals und Vorsitzender des Darmzentrums. In einer Tumorkonferenz besprechen die Ärzte des Darmzentrums daher jeden einzelnen Fall mit verschiedenen Spezialisten. Die Konferenz ist offen für jeden Arzt, der seinen Patienten vorstellen möchte. Die Vorteile des Darmzentrums Münster/Münsterland liegen sowohl für die Patienten als auch für die einweisenden Ärzte auf der Hand: Für alle gibt es einen fest definierten Ansprechpartner, Kompetenzen und langjährige Erfahrungen werden gebündelt, und die räumliche Nähe der Partner macht kurze Wege möglich. Alle Beteiligten freuen sich nun auf eine gute Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kollegen und auf viele Patienten, denen sie helfen können. Sonja Treß www.darmzentrum-muenster-muensterland.de Komplettes Krankenhaus ist zertifiziert! Dr. med. Wolfgang Tiedemann lässt sich von der Kinderärztin Ruth Bettels den Ablauf auf der Station erklären. A lle Abteilungen des Clemenshospitals haben sich Anfang Mai der freiwilligen Prüfung durch den TÜV NORD CERT unterzogen – und bestanden! Am Freitag, 9. Mai, wurde das komplette Krankenhaus nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Vom 6. bis zum 9. Mai waren vier Auditoren unter der Leitung von Stephan Becker vor Ort, um sich ein Bild von der Diagnostik, Behandlung und Pflege von Elektivund Notfallpatienten in allen Hauptabteilungen, dem Department für neurochirurgische-neurotraumalogische Frührehabilitation, der Kurzzeitpflege und der ambulanten Pflege sowie der Seelsorge zu machen. Nach einem Gespräch mit der Betriebsleitung und den Chefärzten über die Unternehmenspolitik und die Qualitätsziele besichtigten die TÜV-Mitarbeiter die einzelnen Stationen und Abteilungen. Die bereits in den Vorjahren zertifizierten Abteilungen mussten überprüft und die restlichen Bereiche neu geprüft werden. Als neue Bereiche standen die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie die Kurzzeitpflege und die Ambulante Pflege auf dem Prüfstand. Neben der Infrastruktur und dem Arbeitsumfeld wurde unter anderem das Pflegekonzept, die Dokumentation medizinischer Leistungen, der Umgang mit Patienten, Angehörigen, Mitarbeitern, Medikamenten und Patienteneigentum, die Patientensicherheit, der Bereich Hygiene sowie Schulungen, Ausbildung, Einsatzplanung und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter genau unter die Lupe genommen. In den neu zu zertifizierenden Abteilungen wurde zusätzlich ein besonderes Augenmerk auf den Umgang mit Kindern (Kinder- und Jugendklinik) und älteren, teils dementen Menschen (Kurzzeitpflege und Ambulante Pflege) gelegt. Zimmer wurden besichtigt, Sicherheitsvorkehrungen wie abgeschlossene Medizinschränke oder Kindersicherungen überprüft und Aushänge oder Beschilderungen hinterfragt. Die Auditoren verfolgten außerdem den Weg eines Patienten anhand seiner Krankenakte, überprüften Wartezeiten und erkundigten sich nach der Organisation von Anschlussbehandlungen. Ganz genau wurde außerdem hingeschaut, ob Anregungen aus dem letzten Audit umgesetzt wurden. Gerhard Tschorn, Geschäftsführer des Clemenshospitals, freut sich, dass auch im vierten Jahr nach außen hin deutlich sichtbar wird, dass das gesamte Krankenhaus qualitativ hochwertige Leistungen zum Wohle der Patienten erbringt. „Wir sind sehr glücklich, dass der TÜV NORD uns das Zertifikat für das komplette Haus erteilt hat und uns somit konstante, sehr gute Leistungen bescheinigt.“ Sonja Treß EINBLICK(E) | 19 Ü B E R B L I C K Kinder schneiden Geburtstagstorte zum Jubiläum der Geschwisterschule an Raphaelsklinik Logenplatz an Münsters Großbaustelle W ie es sich für einen Kindergeburtstag gehört, wurden am Samstag, 17. Mai, beim 5. Geburtstag der Geschwisterschule des Clemenshospitals eine Geburtstagstorte angeschnitten, Luftballons aufgehängt und natürlich Geschenke verteilt. „Wir freuen uns, dass unsere Idee von Anfang an so erfolgreich war, dass wir diesen Erfolg nun mit den Kindern teilen wollten“, sagte die Kinderkrankenschwester und Mit-Initiatorin Katja Bomholt. Doch es wurde am Samstag nicht nur gefeiert, sondern natürlich auch wieder jede Menge rund um die Themen Die Kamera in luftiger Höhe. A Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit danach gelernt. Die Kinder erfuhren, wie wichtig sie für das neue Geschwisterchen sind und welche Spiele sie in welchem Alter mit ihm spielen können. Außerdem wurde das Füttern, Baden und Wickeln geübt und ein Kreißsaal und das Neugeborenenzimmer besichtigt. Nach dem zweistündigen Kurs gab es für alle Teilnehmer eine Urkunde und einen Geschwisterorden. Die Kinder sind nun „Geschwister mit Diplom“. Und damit sie die Zeit bis zur Geburt des neuen Familienmitglieds auch weiterhin gut zur Vorbereitung nutzen können, gab es vom Clemenshospital Bücher geschenkt, die sich nur mit einem Thema beschäftigen: das neue Geschwisterchen. Sonja Treß 20 | EINBLICK(E) lles begann 1991 in der Küche eines Labors der Universität Cambridge (England). Um zu überprüfen, ob immer genügend Kaffee in der Kanne ist, wurde eine Kamera installiert. Ab 1993 wurde das Bild in das noch blutjunge Internet gesendet und konnte somit weltweit gesehen werden. Als Trojan Room Coffee Pot Camera schrieb sie Internetgeschichte. Heute sind Webcams allgegenwärtig. Sie zeigen Bilder von Urlaubsorten, Haustieren oder Büros. Auch in der Raphaelsklinik kam Ende 2007 beim Blick aus dem Fenster die Idee, eine Webcam zu installieren. Die Gebäude der Raphaelsklinik entlang der Loerstraße bieten den optimalen Blick auf die interessanteste Großbaustelle der Stadt, den ehemaligen Stubengassenparkplatz. Nach jahrzehntelangem Ringen entstehen dort gegenwärtig moderne Geschäftszeilen und ein Hotel. Um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu bieten, diesen Ausblick auf das Fortschreiten der Baumaßnahmen zu ermöglichen, hat die technische Abteilung der Raphaelskli- nik in Zusammenarbeit mit den IT-Mitarbeitern auf dem Dach des Ambulanzzentrums eine Kamera installiert. Der Blick ist nach Norden gerichtet, so dass die Sonne nicht blenden kann und die Szene optimal beleuchtet wird. Nachdem das Bild der Kamera online ging, wurde der Link auf mehreren Foren im Internet veröffentlicht. Auch Münsters Nachrichtenportal www.echomuenster.de hat den direkten Link zur Kamera permanent auf seiner Startseite. Während der Bombenentschärfung am 1. Februar (siehe Seite 21) wurde die Optik geschwenkt und den Internetbesuchern auf diese Weise ermöglicht, ständig über den Fortgang auf dem Laufenden zu bleiben. Eine Möglichkeit, von der auch viele Journalisten Gebrauch machten. Die Zugriffszahlen vervielfachten sich in der Nacht. Bei der Kamera der Raphaelsklinik handelt es sich um eine Panasonic BBHCM331 Netzwerkkamera mit integriertem Server, die ferngesteuert gelenkt werden kann. Das Bild der neuen Webcam ist unter http://www.raphaelsklinik.de/raphaels/ guestbook/424.php zu sehen. Michael Bührke Ü B E R B L I C K Fliegerbombe hält Klinikmitarbeiter stundenlang in Atem S o richtig verwundert war wohl niemand in der Raphaelsklinik, als die Feuerwehr am 1. Februar 2008 die Klinikleitung über den Fund eines Blindgängers um 15.20 Uhr auf der benachbarten Großbaustelle Stubengasse informierte. Immer wieder wurden in der Vergangenheit solche Relikte aus der Zeit der Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs in Münsters Innenstadt gefunden. Die 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe wurde zuvor von einem Baggerfahrer aus der Erde geholt, der sofort Feuerwehr und Polizei informierte. Im zunächst festgelegten Evakuierungsradius von 100 Metern lagen die Kurzzeitpflegestation und die Barbara-Station an der Loerstraße, in der betagte Ordensschwestern gepflegt werden. Da ein detaillierter Evakuierungsplan für solche Fälle in der Raphaelsklinik bereits vorlag, konnte die Räumung innerhalb von nur einer halben Stunde abgeschlossen werden. Die Bewohner wurden in Gebäudeabschnitte entlang der Klosterstraße verlagert, die weit außerhalb des gefährdeten Bereiches lagen. Da viele der Betroffe- Das Relikt aus dem zweiten Weltkrieg wird abtransportiert. nen aufgrund ihres Alters die Schrecken des Krieges miterlebt haben, kamen zwischenzeitig unangenehme Erinnerungen hoch. Das Pflegepersonal musste sich aus diesem Grund besonders intensiv auch um die seelische Verfassung der Bewohner kümmern. Um der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben am Geschehen teilzunehmen, wurde die Webcam der Raphaelsklinik, die normalerweise den Fortschritt der Baumaßnahmen auf dem Stubengassengelände beobachtet, zum Fundort der Bombe geschwenkt. Die aus Detmold angereisten Experten des Kampfmittel- räumdienstes trafen gegen 19 Uhr in Münster ein und entschieden nach der Untersuchung der Bombe, dass der Evakuierungsradius auf 150 Meter erweitert werden muss. Nun waren auch Teile des Bettenhauses der Klinik und vor allem die Intensivstation betroffen. Beatmete Patienten wurden in den Aufwachraum des OP verlagert, wache Patienten kamen in die Zentrale interdisziplinäre Aufnahme (ZiA). So war die optimale Versorgung der Schwerstkranken zu jeder Zeit sichergestellt. Gegen 22.30 Uhr erfolgte die Entwarnung, den Mitarbeitern des Kampfmittelräumdienstes war es gelungen, beide Zünder zu entfernen und die Bombe abzutransportieren. Kleine Anekdote am Rande: Der Bombenentschärfer war der Bruder von Dr. Clemens Wissing, der viele Jahre Chefarzt an der Raphaelsklinik war. Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes halfen bei der Rückverlegung der Patienten auf die Intensivstation. Die Klinikküche wurde in Betrieb genommen, um die Helfer und Mitarbeiter der Klinik mit warmer Suppe zu versorgen. Michael Bührke Brisanter Fund: Der Blindgänger vor den Toren der Raphaelsklinik. EINBLICK(E) | 21 Ü B E R B L I C K St. Walburga-Krankenhaus „Optimale Wundversorgung liegt uns am Herzen“ Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann, Thomas Kröner und Dr. Andreas Koch (v. l.) freuen sich über die Vorteile des neuen Operationsverfahrens. Ring im Darm ist Deutschlandpremiere E in in Deutschland vollkommen neues Operationsverfahren wurde jetzt in der Raphaelsklinik bei Darmoperationen erfolgreich eingesetzt. Seit fast einem Jahr wurde Thomas Kröner immer wieder von Bauchschmerzen und Durchfällen geplagt. Der sportliche Unternehmer, der ein internationales Transportunternehmen leitet, wohnt mit seiner Frau Annette auf Mallorca. „Ich bin weltweit viel unterwegs und wollte vermeiden, dass mich die Krankheit wieder trifft, wenn keine gute medizinische Versorgung in der Nähe verfügbar ist.“ Sein Hausarzt schickte den Vierzigjährigen in die Raphaelsklinik, wo bei der Darmspiegelung kleine Ausstülpungen in der Darmwand gefunden wurden, die sich regelmäßig entzündeten. Divertikulitis nennt sich dieses Krankheitsbild, das als typische Zivilisationskrankheit gilt, da es durch ballaststoffarme Ernährung begünstigt wird. Bei Menschen unter 30 Jahren tritt die Krankheit praktisch nie auf, ab dem 60. Lebensjahr ist in Deutschland fast jeder Zweite betroffen. Bei Kröner musste ein Teil des Dickdarms entfernt werden, um ein erneutes Auftreten der Probleme zu verhindern. In der Raphaelsklinik werden solche Eingriffe meist mit dem Endoskop durchgeführt, so werden lange Narben und die damit verbundenen Nebenwirkungen vermieden. Das Problem: Wenn ein Teil des Darms entfernt wird, müssen die verbliebenen Enden wieder miteinander verbunden werden. Dafür 22 | EINBLICK(E) wurden bisher kleine Metallklammern verwendet, die im Körper bleiben und mitunter zu Vernarbungen und Einengungen im Darm führen können. Eine erneute Operation kann dann erforderlich werden. Chefarzt Prof. Dr. Matthias Hoffmann und Oberarzt Dr. Andreas Koch haben zum ersten Mal in Deutschland ein neues Verfahren zur Verbindung der Darmenden eingesetzt, das ohne Metallklammern auskommt. Während der OP wird ein Ring in den Darm eingesetzt, der sich Dank einer speziellen Metallverbindung aus Nickel und Titan ausdehnt, wenn er Körpertemperatur annimmt. So kann der Darm zusammenwachsen, ohne durch Metallklammern eingeengt zu werden. „Nach ein paar Wochen wird der Metallring ausgeschieden und der Darm ist verheilt“, erklärt Hoffmann die Vorteile dieses neuen Operationsverfahrens. Entwickelt wurde die Technik in den USA, der Metallring wurde von einer Firma in Israel hergestellt. Hoffmann und Koch setzen große Hoffnungen in die unscheinbaren Metallringe: „Dieses neue Operationsverfahren, das auch bei anderen Darmoperationen wie beispielsweise zur Behandlung des Darmkrebses oder eines Darmvorfalls zum Einsatz kommt, ist eine echte Revolution auf dem Gebiet der Darmoperationen“, freuen sich die beiden Mediziner. Michael Bührke S eit Juli 2006 besteht das Wundteam des St. Walburga-Krankenhauses. Es setzt sich aus ein bis zwei Mitarbeitern der einzelnen Stationen zusammen. Durch regelmäßige Besprechungen, in denen Erfahrungen ausgetauscht und Aufgaben verteilt werden sowie durch den Besuch entsprechender Fortbildungen (z. B. Fotodokumentation, Wickeltechniken, moderne Wundversorgung) werden die Kenntnisse und Fertigkeiten in moderner Wundversorgung erweitert. Es wurde unter anderem ein Wundstandard erarbeitet sowie ein gesonderter Wunddokumentations- und Versorgungsbogen erstellt, der nach einer Erprobungsphase in den betreffenden Abteilungen zur Anwendung kommt. Zudem beraten und unterstützen die Wundteammitglieder die Pflegekräfte auf Das „Wundteam“ in anderer Umgebung. den Stationen und bieten regelmäßige Wundvisiten mit Fotodokumentation an. Die Mitarbeiter des Wundteams sind telefonisch oder durch persönlichen Kontakt zu erreichen und freuen sich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit. Chefärztin Dr. med. Elisabeth Sümmermann Simone Scholtz, Chirurgische Ambulanz Marion Rickert, Dialyse Silvia Goncalves, Intensivstastion Judith Brüggemann und Gunhild Voss, Station 2 Karl Philipp Krick und Sigrid Nölke, Station 3 Kathrin Simon, Station 4 Hildegunde Schulte und Barbara Sommer, Station 6 Daniela Dubrau und Martina Krick,Station 7 Ines Hartmann und Andrea Strugholtz, Station 8 Ü B E R B L I C K Krankenpflegeschule zum zweiten Mal zertifiziert Auditor Stefan Becker übergibt dem Schulleiter Hans-Dieter Kisling das Zertifikat Mit ihm freuen sich die Betriebsleitung des St. Walburga-Krankenhauses, die Vertreter der Verbundpartner, alle Mitarbeiter und nicht zuletzt die Schülerinnen und Schüler der Krankenpflegeschule. S chon zum zweiten Mal wurde die Krankenpflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus – diesmal als eigenständige Einrichtung – zertifiziert. Nachdem die Schule als Abteilung des St. Walburga-Krankenhauses schon geprüft wurde, stand im November 2007 die Zertifizierung als Verbundkrankenpflegeschule an. Einen ganzen Tag nahmen sich die Auditoren des TÜV NORD CERT, Stephan Becker und Dr. Bernd-Dietmar Lepsow Zeit, die Organisationsstruktur, die Arbeitsabläufe, das Dokumentationssystem des Kernprozesses „Ausbildung von Gesundheits- und Krankenpflegern/ innen“ zu prüfen. Breiten Raum nahm auch die Prüfung der selbst gesteckten Ziele und der gesetzlichen Vorgaben ein. Nach eingehender Beratung der Audito- Patientenaufklärung und Dokumentation wichtiger denn je! V or dem Hintergrund einer ständig wachsenden Anzahl von haftungsrechtlichen Auseinandersetzungen in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen gewinnt die Thematik einer ordnungsgemäßen Patientenaufklärung und Dokumentation immer mehr an Bedeutung. Ärzte sollten deshalb die juristischen Anforderungen kennen, um nachteilige Folgen im Rahmen von zivil- und/oder strafrechtlichen Auseinandersetzungen zu vermeiden. Zur Unterstützung der Ärzte in dieser immer komplexer werdenden Materie, fand am 23. Januar 2008 im St. Walburga Krankenhaus Meschede eine Schulungsveranstaltung statt, in der Achim Mathia (Leiter Risiko- und Schadenmanagement bei der Pax-Versicherungsdienst GmbH) über den aktuellen Stand der Rechtsprechung zur Patientenaufklärung und Dokumentation referierte. Die Veranstaltung gab den Ärzten zudem Gelegenheit, ihre persönlichen Fragestellungen zu dieser Thematik zu erörtern, wovon auch rege Gebrauch gemacht wurde. ren konnte das Zertifikat nach DIN EN ISO 9001 ohne Beanstandungen vergeben werden. Die Zertifikatsübergabe fand im Rahmen einer Feierstunde am 4. März 2008 statt. Etwas „sicher machen“ und „bestimmen“, „fest legen“, das bedeutet zertifizieren wörtlich, sagte Hans-Dieter Kisling, Schulleiter der Krankenpflegeschule in seiner kleinen Ansprache. In diesem Sinne ist die Zertifizierung eine sehr sinnvolle, geradezu notwendige Maßnahme, um die Pflegeausbildung im St. Walburga-Krankenhaus und den beteiligten Verbundpartnern auf einem hohen Stand zu halten und weiter zu entwickeln. Dieter Glaremin Achim Mathia bei seinem Vortrag. Die nachfolgenden Themenstellungen wurden dabei, neben vielen weiteren für die Praxis relevanten Themen, erörtert: • Darstellung der verschiedenen Arten der Patientenaufklärung • Erörterung der Rechtzeitigkeit einer Patientenaufklärung (Die in Krankenhäusern weit verbreitete 24-Stunden- EINBLICK(E) | 23 Ü B E R B L I C K • • • • • Regel kann keinesfalls für alle Eingriffsarten genutzt werden!) Aufklärung von Eltern minderjähriger Kinder (u. a. Unter welchen Voraussetzungen können Minderjährige alleine in einen Eingriff einwilligen?) Besonderheiten bei der Aufklärung fremdsprachiger Patienten Erläuterung, inwieweit bei einer medikamentösen Therapie eine Aufklärung des Patienten erforderlich ist Erörterung von Problemstellungen, die selbst entwickelte Aufklärungsbögen mit sich führen können Darstellung der Voraussetzungen für einen wirksamen Aufklärungsverzicht des Patienten Verabschiedungsraum soll a Zum Abschluss des Vortrages wurden den Teilnehmern noch zielgerichtete Hinweise gegeben, wie ein Aufklärungsbogen in idealer Weise auszufüllen ist, um Nachteile im Hinblick auf die Beweisführung des Aufklärungsgespräches zu vermeiden. Die Schulungsveranstaltung im St. Walburga-Krankenhaus ergänzte ein zuvor durchgeführtes Risikomanagement-Audit, welches sich ebenfalls im Schwerpunkt mit der Thematik der Patientenaufklärung und Dokumentation beschäftigte. Peter Schauerte, Qualitätsmanagementleiter St. Walburga-Krankenhaus Meschede Das Qualitätsteam (v. l.): Kirsten Hardekopf, Schwester Michaelis, Chefarzt Dr. med. Martin Schwonzen, Schwester Irmlinde, Pfarrer Bernd Linke, Pfarrer Johannes Sprenger, Anita Wiese, Pater Johannes Sauerwald, Ursula Klinz, Edeltraud Unseld, Dr. Ahmed Arslan. Nicht im Bild: Mariola Kubenka. A m 30. Januar 2008 wurde ein neuer Verabschiedungsraum im St. Walburga-Krankenhaus geweiht und seiner Bestimmung übergeben. Ein Qualitätsteam unter der Leitung von Sr. Irmlinde Enk war ganz wesentlich an der Ausgestaltung des Raumes beteiligt. Die Einsegnung der Räumlichkeiten wurde durch den Krankenhausseelsorger Pater Johannes Sauerwald, Mönch der Benediktinerabtei Königsmünster, vorgenommen. Ebenfalls vertreten waren die Pfarrer der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde Johannes Sprenger und Pfarrer Bernd Linke sowie Dr. Ahmed Arslan von der muslimischen Gemeinde in Meschede. Tod Leise Meditationsmusik erklingt aus dem CD-Player im Hintergrund. Auf einem hohen Edelstahlleuchter brennt die Osterkerze als Zeichen für den auferstandenen Christus. Sie zeigt den 24 | EINBLICK(E) Menschen, dass dem Tod die letzte Macht über das Leben genommen ist. Im Raum über dem Krankenbett hängt ein angestrahltes, großes Kreuz aus Edelstahl, das Symbol für Leidenswege, Tod und Auferstehung. Im vergangenen Jahr hat sich ein Qualitätsteam, bestehend aus Mitarbeitern des Krankenhauses und externen Beratern aus Kirche und Pflege, mit dem Thema „Sterbebegleitung, Tod und Trauer“ beschäftigt und sich dabei für einen Verabschiedungsraum stark gemacht. Dieser wurde nun im Januar 2008 offiziell eingeweiht. Für ein pietätvolles Umfeld in diesem Raum sorgt das dimmbare Licht, der sandfarbene Wandanstrich, zarte Gardinenvorhänge und schönes Mobiliar. Auf dem halbrunden Tisch liegen eine Bibel, ein Ringheft mit passenden Gebeten und ein Koran, gestiftet von der türkisch-islamischen Gemeinde Meschede. Ü B E R B L I C K uf Trauerweg helfen Um tröstliche Gedanken anzuregen und zur Deutung des Lebens und des Todes einzuladen, hat im Auftrag des Walburga-Krankenhauses die Kevelarer Glasmalermeisterin Lucia Jacobs ein Fensterbild geschaffen, das dem in gedämpften Tönen gehaltenen Raum starke Ausdruckskraft verleiht. Es zeigt die vier Elemente: • Wasser, aus dem das Leben kommt • Luft, die den Atem gibt • Feuer, für die kraftvolle Dynamik des Lebens • Erde, zu der alles Lebendige zurückkehrt. Der Regenbogen, der im Bildvordergrund zu erkennen ist, steht als Zeichen für Gottes Versprechen, an der Seite des Menschen zu sein. Die aufgehende Sonne im Hintergrund steht für die Hoffnung auf neues Leben jenseits der Todesgrenze. Auch wenn der Tod eines nahen Angehörigen sich lange vorher schon abgezeichnet hat, sind viele Menschen unmittelbar danach in einer Art Schockzustand. Sie erleben zum ersten Mal den Tod eines nahe stehenden Menschen und wissen nicht, was sie jetzt tun sollen. Die Seelsorger oder eine andere Person aus dem betreuenden Team sollten für ein ausführliches, ruhiges Gespräch zur Verfügung stehen. Häufig fällt es den Angehörigen schwer, nach den intensiven Tagen oder Stunden der Begleitung den Verstorbenen zu verlassen. In diesem Fall ist es wichtig, den Abschied gemeinsam mit ihnen zu gestalten. Vier Elemente deuten den Weg. Dorthin wird, wenn auch von den Angehörigen gewünscht, der Verstorbene gebracht. Hier kann sich die Familie versammeln, um von ihrem soeben Verstorbenen Abschied zu nehmen. Dies ist wichtig für den so schweren Prozess der Trauer. Die Gefühle sollen wieder fließen, nachdem der erste Schock, ausgelöst durch die Todesnachricht, diese erstarren ließ. Angehörige große Bedeutung. Daher hat die angemessene Begleitung der Trauernden eine Schlüsselfunktion und ist ein wichtiger Dienst, den das Krankenhaus leistet. Gerade der würdige Verabschiedungsraum kann diesem Dienst eine neue, wichtige Dimension eröffnen. Dies alles ist sehr hilfreich für den kommenden Trauerprozess. Diese Erinnerungen werden die Angehörigen unterstützen, wenn es in der folgenden Zeit darum geht, den Verlust zu verarbeiten. Sr. Irmlinde Enk Trauer Dies kann im Krankenzimmer oder im Verabschiedungsraum geschehen. Besonders wenn abzusehen ist, dass Angehörige längere Zeit für den Abschied benötigen, die Umstände des Todes eine intensive Abschiednahme nahe legen, oder Angehörige größere Entfernungen zum Krankenhaus zurücklegen müssen, bietet sich der entsprechend gestaltete Verabschiedungsraum an. Der bewusste Abschied vom nahe stehenden und geliebten Menschen hat für EINBLICK(E) | 25 Ü B E R B L I C K Kochen wie in der Zukunft D ie Speisenversorgung der Patienten und Mitarbeiter im St. Walburga-Krankenhaus kann nun mit neuester Technik aufwarten: Am Freitag, 22. Februar 2008, wurde die neue Zentralküche für die Speisenversorgung der über 500 Mitarbeiter und über 250 Patienten offiziell eingeweiht. Anschließend konnten sich alle Besucher, Patienten und Mitarbeiter einen Eindruck machen. logie im Hintergrund eine verkürzte Produktionszeit ermöglicht. Einen Eindruck von der Zentralküche konnten sich alle Interessierten nach der offiziellen Einweihung machen. Das Küchenteam öffnete seine Türen für die Bevölkerung und die Ernährungsberaterin Sonja Richter stand den Besuchern während der Zeit an einem Infostand zu den Themen gesunde Ernährung, neuer Speiseplan und besondere Kostformen Rede und Antwort. 30 Jahre Intens A nlässlich zum runden Geburtstag der Intensivstation wurde in einer kleinen Feier über den Werdegang der Intensivstation am St. Walburga-Krankenhaus berichtet und allen Beteiligten gedankt. Der an das Hauptgebäude angebaute Küchentrakt zeichnet sich einerseits hinsichtlich der technischen Geräte aus, darüber hinaus bietet er ein modernes Klima- und Lüftungssystem sowie eine Beleuchtung, die hohe Helligkeit mit reduziertem Energieeinsatz und augenfreundlichem Ambiente verbindet. Somit werden erstklassige Arbeitsbedingungen mit Technik auf höchstem Niveau kombiniert. Auch die Gäste in der Cafeteria kommen nun in den Genuss der neuen Küche: Die Auswahl der Speisen konnte deutlich vergrößert werden, da die moderne Techno- 26 | EINBLICK(E) Die Küche wurde vor fünf Jahren per Managementauftrag von der Schubert Unternehmensgruppe übernommen, einem bundesweit aktiven Dienstleister der Speisenversorgung für Einrichtungen des Gesundheitswesens. Mit dem Betriebsleiter und einem Koch wird von der Schubert Unternehmensgruppe das leitende Personal gestellt, das Küchenteam kommt vom St. Walburga-Krankenhaus. Sonja Treß Fotos Sonja Treß, Monika Tillmann Vor 30 Jahren wurde die Intensivstation eröffnet und hat sich seitdem immer wieder verändert und dem medizinischen Fortschritt angepasst. Am 31. März 1978 wurde die Intensivstation am St. Walburga-Krankenhaus eingeweiht. Seitdem wurden dort gut 32.000 Patienten durch Ärzte und Pflegekräfte medizinisch rund um die Uhr betreut. Die großen Erfolge der operativen und konservativen Medizin am St. Walburga-Krankenhaus sind untrennbar mit der Entwicklung der Intensivmedizin verbunden. Intensivmedizin ist innovativ, das heißt Ü B E R B L I C K Das Team der Intensivstation. sivstation: „Keine Apparatemedizin!“ sie reflektiert direkt den medizinischen Fortschritt und muss darauf rasch reagieren, sie ist ein Fach im ständigen Wandel. Dieser Wandel ist anhand der Entwicklung der Intensivstation gut nachzuvollziehen: Gab es vor 30 Jahren zunächst zehn Intensivplätze mit der Möglichkeit, zwei Patienten zu beatmen, hat die modern eingerichtete Station nach Umzug in neue Räumlichkeiten am 12. November 1990 heute die Möglichkeit, zwölf schwer kranke Patienten intensivmedizinisch zu versorgen. Neben einer hochmodernen Monitoring-Anlage stehen sechs Beatmungsplätze und zwei Dialyseplätze zur Überwachung und Therapie der Patienten zur Verfügung. In 2007 wurden allein 1490 Patienten auf der Station intensivmedizinisch versorgt. Intensivmedizin ist dabei multidisziplinär, sie lebt von den Erfahrungen vieler Fachgebiete. Ohne die Absicherung durch eine hoch spezialisierte Nachsorge nach großen Operationen oder nach einem akuten Herzinfarkt wäre eine Patientenversorgung nach heutigem Stand undenkbar. Häufig wird die Intensivstation zu Unrecht als „Apparatemedizin“ tituliert, ohne Berücksichtigung der Heilungschancen und Wünsche der betroffenen Patienten auf einer Intensivstation. Mit der Einführung eines Ethikkomitees am St. Walburga-Krankenhaus wird auch die Angst der Patienten vor einer vermeidlich ungerechtfertigten intensiv-medizinischen Behandlung am Lebensende, die sich zunehmend in Patientenverfügungen widerspiegelt, Rechnung getragen. Selbst wenn keine Therapiemöglichkeiten mehr bestehen, so bedeutet dies nicht ein Abbruch der Behandlung, sondern ein Wechsel zur palliativmedizinischen Versorgung des Patienten. Zurzeit arbeiten 24 qualifizierte Pflegekräfte auf der Station und ermöglichen rund um die Uhr die Pflege und Überwachung der Patienten. Trotz des technischen Umfelds auf einer Intensivstation wird menschliche Zuwendung und das Gespräch mit dem Patienten und Angehörigen nicht vernachlässigt. Durch ständige Fort- und Weiterbildung stellt sich das Personal den hohen qualitativen Anforderungen hinsichtlich der modernen Intensivstation. Monika Tillmann EINBLICK(E) | 27 W E I T B L I C K Schüler organisieren Harry-PotterAktionstag auf der Kinderstation Intensivmedizin Ökonomie und St. Walburga-Krankenhaus r. med. Werner Göddecke, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, hielt beim Meeting des Rotary Clubs Meschede-Warstein einen Vortrag zum Thema „Intensivmedizin zwischen Ökonomie und Ethik“ Hier eine Zusammenfassung seines Vortrags: D Clemenshospital auberstäbe, Eulen, verwunschene Bäume und Stirnnarben wohin das Auge reicht: Keine Frage – im Clemenshospital weht ein magischer Wind… Zauberhaft ging es am Dienstag, 4. Dezember 2007, in der Klinik für Kinderund Jugendmedizin zu. Die Klasse 9a der Realschule Münster-Wolbeck organisierte für die kleinen Patienten einen Harry-Potter-Aktionstag. Verschiedene Gruppen verwandelten das Spielzimmer auf der Schulkinderstation in ein Zauberland. So wurde der Raum gestaltet wie der „Verbotene Wald“ aus den Büchern, die Kinder konnten sich „zauberhaft“ schminken lassen und es wurden selbst ausgedachte Spiele angeboten wie „Harry ärgere dich nicht“ oder „Harry-PotterMemory“. Außerdem lasen die Schüler aus verschiedenen Harry-Potter-Büchern vor und hatten dabei die volle Aufmerksamkeit der kleinen Patienten, die gespannt den Abenteuern des Zauberschülers lauschten. „Für die Kinder hier im Krankenhaus ist diese Veranstaltung eine willkommene Abwechslung, und sie können vielleicht sogar ihre Krankheit für einen Tag vergessen“, meint Chefarzt Dr. Georg Hülskamp. „Wir freuen uns sehr und sind dankbar, dass sich die Realschule Wolbeck das Clemenshospital für ihre Aktion ausgesucht hat.“ Z 28 | EINBLICK(E) Mit dem Harry-Potter-Tag nahm die Klasse 9a am großen „Harry-Potter-Leseturnier – Die magische 7“ teil, das zum Ziel hatte, sich mit den Büchern von Joanne K. Rowling kreativ auseinander zu setzen und die Ergebnisse einer Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Schulwettbewerb wurde vom Carlsen Verlag und der Stiftung Lesen ausgeschrieben, und 5000 Klassen hatten sich dafür angemeldet. Für den Landessieg oder gar den Hauptpreis hat es leider für die münstersche Klasse nicht gereicht, aber das war den kleinen Patienten des Clemenshospitals ganz egal – sie hatten auch so jede Menge Spaß und Abwechslung! Sonja Treß Die Krise unseres Sozialstaats, ausgelöst durch entscheidende Veränderungen der Alterspyramide und der sehr hohen Anforderungen der Bürger unseres Landes an die sozialen Systeme, wird in naher Zukunft dazu führen, dass auch medizinische Leistungen nicht mehr im bisher gewohnten Umfang angeboten werden können. Eine Rationie- Chefarzt Dr. med. rung im Ge- Werner Göddeke sundheitswesen findet entgegen der einhelligen Äußerungen unserer Politiker längst statt. Im Krankenhaus gehört die Intensivmedizin zu den teuersten Einrichtungen. Der dort betriebene Aufwand kann nur durch eine optimale Qualität der erbrachten Leistungen gerechtfertigt werden. Da nicht damit gerechnet werden kann, dass die Zahl der Intensivbetten dem wachsenden Bedarf entsprechend erhöht werden kann, müssen optimale Strukturen geschaffen, Einsparpotentiale konsequent genutzt und Grenzen der Diagnostik und Therapie definiert werden. Die Fragen zu Therapiebegrenzung, Therapieabbruch oder Therapieverzicht gehören dabei seit langem zum intensivmedizinischen Alltag. Entscheidungen, eine vergebliche W E I T B L I C K n zwischen d Ethik „Sonnige“ Bilder vertreiben Trübsal zur Weihnachtszeit Behandlung zu begrenzen, beziehen ihre Rechtfertigung aus unserer ethischen Verpflichtung, die Würde des Menschen zu wahren, sein Leiden zu lindern und vor allem Lebensqualität vor Lebensverlängerung zu stellen. Diese Entscheidungen in der Intensivmedizin sollten in Anerkennung der Gesamtheit des Patienten als Individuum, seiner sozialen Einbindung, seines kulturellen Hintergrunds und seiner Endlichkeit erfolgen. Ethikkomitees sind bei dieser Entscheidungsfindung für die auf der Intensivstation tätigen Ärzte und Pflegekräfte sicherlich hilfreich. Können wir uns Intensivmedizin in Zukunft noch leisten? Ja, sie ist unverzichtbar! Als Anwälte unserer Patienten müssen wir darauf drängen, dass eine kompetente und wirtschaftlich arbeitende Intensivmedizin auch in Zukunft die finanziellen Mittel erhält, die erforderlich sind, die Chancen der modernen Medizin für unsere Patienten zu erhalten. Wir müssen uns aber als Gesellschaft der Grenzen des medizinisch, finanziell und personell Machbaren und nicht zuletzt des für unsere Patienten Sinnvollen bewusst werden. Die kleinen Künstler präsentierten stolz ihre Werke in der Raphaelsklinik. Raphaelsklinik ährend der Weihnachtszeit im Krankenhaus liegen zu müssen, ist für viele Patienten in doppelter Hinsicht eine belastende Situation. Als wäre die Erkrankung nicht schon ärgerlich genug, müssen sie die Feiertage zudem getrennt von Familie und Weihnachtsbaum in einer fremden Umgebung verbringen. Damit der Aufenthalt in der Raphaelsklinik während der Weihnachtszeit etwas weniger trübsinnig ist, haben zehn Kinder aus der Malwerkstatt um die Dülmener Künstlerin Angelika Winkler an Weihnachten 2007 60 farbenfrohe Bilder zum Thema „Der Sonnengesang des Franziskus“ gemalt und in der Innenstadtklinik ausgestellt. W Warme Rot-Töne symbolisieren die Kraft der Sonne, ein dunkles Blau die Geborgenheit unter dem Abendhimmel. Den Sonnengesang schrieb Franz von Assisi kurz vor seinem Tod in Jahr 1225 als Gebet zum Lob Gottes und seiner Schöpfung. „Mit diesem Text wollte ich den Kindern ein verstärktes Umweltbewusstsein vermitteln. Zum Beispiel sollte die Bedeutung von so etwas Alltäglichem wie Wasser verdeutlicht werden“, beschreibt Angelika Winkler den Grund für die Wahl des Themas. Die jungen Künstler zwischen sechs und acht Jahren entpuppten sich während der Ausstellungseröffnung als echte Franziskus-Experten: „Franz von Assisi war ein Mönch, der kein Geld hatte. Als Kind war er aber sehr reich!“, weiß zum Beispiel Fabian Grabowski über den berühmten Heiligen zu berichten. Die Bilder zum Sonnengesang des Franz von Assisi konnten bis zum 6. Januar 2008 täglich im Foyer und im ersten Stock der Raphaelsklinik besichtigt werden. Michael Bührke EINBLICK(E) | 29 W E I T B L I C K Bockwurst und Kakao für Caspar, Melchior und Balthasar Ausstellungen i Raphaelsklinik ie Temperaturen dürften bei ihren „Vorgängern“ vermutlich angenehmer gewesen sein, Handschuhe, Schal und Pudelmütze werden bei Caspar, Melchior und Balthasar sicher nicht zur Ausrüstung gehört haben, als sie dem Christuskind vor rund 2000 Jahren ihre Aufwartung machten. Im 50. Jahr ihres Bestehens zogen etwa 1000 Sternsinger in 2007 in der traditionellen Verkleidung der heiligen drei Könige nach der Aussendungsfeier im Dom aus, um unterschiedlichen Einrichtungen Münsters den Segen zu bringen. 50 von ihnen waren in der Raphaelsklinik zu Gast und sangen im Patientengarten für die Patienten Lieder. Danach schrieben sie den Segen 20+C+M+B+08 im Eingangsbereich der Klinik an die Sandsteinfassade. Raphaelsklinik ieder fanden in der ersten Jahreshälfte zwei Ausstellungseröffnungen im Foyer der Raphaelsklinik statt. Ein besonderes Lob an dieser Stelle allen Kollegen der Klinikküche, deren „Kunstwerke“ oft den ausgestellten in nichts nachstehen! D W Rund 50 Sternsinger brachten den Segen und sangen für die Patienten. wie Solidarität zu leben, gleichzeitig mit vielen aktiv zu sein, Begegnung zu erfahren und als Botschafter unterwegs zu sein. Der Stern wird während des Jubiläumsjahres der Raphaelsklinik im Foyer zu sehen sein. Auch heilige Könige müssen sich stärken: Bei Kakao und Bockwürste wärmten sich die Sternsinger auf. Anlässlich des Jubiläums überreichten die Sternsinger einen achtzackigen Stern, an dessen Gestaltung Kinder aus Uganda, Tansania, Peru, Vietnam und Deutschland beteiligt waren. Sie greifen zum einen Wünsche für Kinder auf der ganzen Welt auf, nämlich Frieden, ein Zuhause, Wasser zum Leben und eine Chance zum Lernen. Zum anderen stellten die deutschen Kinder Aspekte der Sternsingeraktion dar 30 | EINBLICK(E) Nach der Übergabe des Sterns konnten sich die Kinder und Jugendlichen in der Mitarbeiter-Cafeteria bei Kakao und Bockwürstchen aufwärmen, bis es weiter ging zu den Haushalten Münsters. Auch in diesem Jahr sammeln die Sternsinger für Kinder in ärmeren Ländern. Knapp 39 Mio. Euro kamen auf diese Weise im Jahr 2007 zusammen. Michael Bührke Mirko Stefan Elfert: Auf den zweiten Blick Am 17. Januar wurde im Foyer der Raphaelsklinik die Ausstellung „Auf den zweiten Blick“ des Mendener Künstlers Mirko Stefan Elfert eröffnet. Als Gastredner hatte Prof. Dr. Hans-Rüdiger Schwab von der Katholischen Fachhochschule NRW in das Thema eingeführt. Musikalisch bereicherte Tania Pentcheva an der Konzertgitarre den Abend. Die Sängerin Madonna trägt es manchmal tief im Dekolletee, ein Fußballer gibt ihm vor dem entscheidenden Spiel einen Kuss, und sogar das Bundesverfassungsgericht hat sich mit ihm beschäftigt. Das Kreuz steht für das Christentum. Es ist bekannter als der Stern aus Stuttgart oder jedes andere Markenzeichen. Von der Betrachtung her ist das Kreuz ein einfaches Symbol. Es ist auf den ersten Blick leicht zu erkennen, und man meint es zu verstehen. Wichtig ist Elfert bei seinen Werken, dass das fertige Werk den Betrachter anspricht, wobei er damit nicht unbedingt meint, ein „schönes“ Kunstwerk schaffen zu müssen. Im Vordergrund steht für ihn vielmehr eine gute Arbeit zu schaffen, der man auch das handwerkliche Können ansieht. Werke zu schaffen, die dem Betrachter in Erinnerung bleiben, und über die er vielleicht von Zeit zu Zeit noch einmal nachdenkt. Als erste Ausstellung im Jubiläumsjahr 2008 sollten die beeindruckenden Werke von Mirko Stefan Elfert auf das elementarste Symbol unseres Glaubens zurückführen und so den Geist öffnen für die Veranstaltungen des Jahres. Franzis von Stechow: Verschlusszeiten Am 3. April wurde die Ausstellung der Konstanzer Lichtbildnerin Franzis von Ste- W E I T B L I C K m Jubiläumsjahr Das technisch Machbare ist nicht immer das Beste für den Patienten „Das Wort vom Kreuz“ – Das Kreuz wird gebildet aus einer Vielzahl von Bleilettern. Franzis von Stechow ist eine Meisterin der Schwarz-WeißFotografie. chow eröffnet. Von Stechow ist überzeugte Schwarz-Weiß-Fotografin. Sie erlernte das Handwerk der Fotografie von ihrem Vater, dem berühmten Lichtbildner Prof. Pan Walther, einem der einflussreichsten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit. Ihre Arbeit ist geprägt von großem handwerklichen Können und Einfühlungsvermögen. Nur die SchwarzWeiß-Fotografie eignet sich ihrer Meinung nach zur lichtbildnerischen Gestaltung. Von Stechow bearbeite die Schwarz-Weiß-Negative eigenhändig in ihrem Labor. Die Künstlerin ist Meisterin der Fotografie und absolvierte ihr Diplom in Fotodesign an der Fachhochschule Dortmund. Sie wurde 1992 in die Deutsche Gesellschaft für Photographie berufen und hat zahlrei- che Ausstellungen im In- und Ausland durchgeführt. Ihre Werke wurden in vielen Fotobänden veröffentlicht. Die Arbeiten der Lichtbildnerin finden sich in privaten Sammlungen, im Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und im Kunstmuseum des Kantons Thurgau. Die Ausstellung in der Raphaelsklinik Münster lieferte eine umfassende Retrospektive ihres Schaffens aus den vergangenen 45 Jahren. Neben einer Übersicht unterschiedlicher Portraits war der Zyklus „Genua 2002“ zu sehen. Eröffnet wurde die Ausstellung vom Chefredakteur der renommierten Fachzeitschrift „fotoforum“, Martin Breutmann. Am Piano begleitete Michael Gysbers die Veranstaltung. Michael Bührke Raphaelsklinik acht eine belastende Chemotherapie Sinn, wenn das Leben des Betroffenen dadurch nur um wenige Wochen verlängert wird? Wie lange soll ein Patient im Koma künstlich am Leben erhalten werden, obwohl keine Aussicht auf Besserung besteht? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, wurden in all unseren Häusern Ethikkomitees gegründet. Das Ethikkomitee der Raphaelsklinik unter dem Vorsitz von Klinikseelsorger Frank Schüssleder lud am 22. Januar 2008 zur Auftaktveranstaltung. Gastredner war der Vorsitzende des Ethikkomitees der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Dr. Gerald Neitzke. Er sprach über das Thema „Ethik im Klinikalltag“. M Dr. Gerald Neitzke informiert die Mitarbeiter der Raphaelsklinik über die Aufgaben des Ethikkomitees. „Wir können heute nicht mehr davon ausgehen, dass das technisch Machbare auch immer das Beste für den Patienten ist“, stellte der Experte einleitend fest. Als Folge dieser Entwicklung gerieten viele Ärzte, Schwestern und Pfleger immer häufiger in moralische Konflikte. Eine Untersuchung der MHH ergab, dass über 90 Prozent der Mitarbeiter in ihrem Berufsalltag bereits mit solchen Situationen konfrontiert wurden. Anders als bei fachlichen Problemen, die durch die Kompetenz einer EINBLICK(E) | 31 W E I T B L I C K Einzelperson gelöst werden, können ethische Fragestellungen nur im Gespräch mit anderen entschieden werden, nicht durch Anweisungen der Vorgesetzten. Wenn moralische Konflikte unbewältigt bleiben, drohen Frustration und Burnout-Syndrom. Das Ethikkomitee soll hier Hilfestellungen bieten. Entscheidend ist auch der intensi- ve Austausch mit dem Patienten: „Hören Sie auf das, was der Patient Ihnen sagt“, lautet eine der zentralen Empfehlungen Neitzkes. Der Wille des Patienten müsse das Ziel der Behandlung beeinflussen. Welchen Weg Medizin und Patient in der Behandlung der Erkrankung einschlagen, könne nur gemeinsam mit dem Betroffenen entschieden werden. Michael Bührke Dreiräder für die Kleinkinderstation Clemenshospital ür Spiel, Spaß und Bewegung hat die Diabetes-Kooperation Münster bei den kleinsten Patienten des Clemenshospitals gesorgt: Die zwei gespendeten Dreiräder, die seit dem 20. Februar für alle zugänglich auf der Kinderstation stehen, bringen jede Menge Abwechslung und gute Laune in den Krankenhausalltag. F „Seit fünf Jahren sammeln wir auf unserer Weihnachtsfeier immer unter den Mitgliedern der Diabetes-Kooperation Spenden. Von dem Geld kaufen wir dann stets etwas Sinnvolles für die Klinik für Kinderund Jugendmedizin des Clemenshospitals“, erzählt Martin Tümmers, 1. Vorsitzender der Kooperation. In diesem Jahr hatten die Schwestern auf der Station den Wunsch geäußert, dass ein neues Dreirad bei den Kindern sicher gut ankommen würde. Nun wurden es 32 | EINBLICK(E) gleich zwei, und es war sogar noch etwas Geld für zwei Hüpfpferde übrig. Das Interesse am Clemenshospital ist bei dem Verein dadurch entstanden, dass er ursprünglich von Mitarbeitern des Krankenhauses gegründet wurde. Noch heute tagen die Mitglieder regelmäßig in den Räumlichkeiten des Clemenshospitals und werden von den dortigen Medizinern unterstützt. Gekauft wurden die beiden Dreiräder beim Fahrradhändler Florian Look. Der ließ es sich dann auch nicht nehmen, die guten Stücke persönlich im Krankenhaus vorbei zu bringen. Kostenlos hat er noch den Schriftzug des Clemenshospitals auf den Gefährten angebracht: „Das ist mein Geschenk an das Krankenhaus, das so gut meinen Nachwuchs im letzten Jahr auf die Welt geholt hat“, sagt er mit einem Lächeln. Sonja Treß Engagement fü Raphaelsklinik as Haus der Wohnungslosenhilfe (HdW) ist als Notunterkunft für alleinstehende, wohnungslose Männer in Münster eine feste und bewährte Institution. Trägerin ist die Bischof-Hermann-Stiftung. Um den Informationsaustausch zwischen beiden Einrichtungen zu verbessern, informierten sich jetzt drei Chefärzte der Raphaelsklinik vor Ort über die Arbeit des HdW. „Eigentlich gehört die medizinische Versorgung unserer Bewohner gar nicht zu unseren Aufgaben“, erläutert der Leiter des HdW, Bernd Mülbrecht, macht aber im gleichen Atemzug klar, dass eine verantwortungsvolle Arbeit in seiner Einrichtung ohne ein solches Angebot kaum zu verantworten sei. Tatsächlich sind Krankenwagen und Notarzt regelmäßige „Gäste“ des HdW und als ausgebildete Krankenschwester gehört Marie-Claret Platzköster zum unverzichtbaren Personal der Notunterkunft. Niedergelassene Ärzte führen einmal pro Woche Sprechstunden für die Bewohner durch. Ein mobiler Dienst bestehend aus zwei Ärzten und der Krankenschwester Kordula Leusmann ist regelmäßig in Münster unterwegs und besucht diejenigen, die in oftmals menschenunwürdigen Verhältnissen am Rande der Gesellschaft leben. Das Angebot ist dringend notwendig, viele Wohnungslose in Münster sind chronisch krank, alkohol- oder drogenabhängig und scheuen den Gang zum Arzt oder ins Krankenhaus. D Trotz des engagierten Einsatzes der Mitarbeiter des HdW ist die Einweisung ins Krankenhaus allerdings oft unumgänglich. Die Raphaelsklinik liegt in unmittelbarer Nähe zu der sozialen Einrichtung und so kommen viele Bewohner zur Behandlung in die Innenstadtklinik. „Es ist gut zu wissen, dass es hier eine Krankenschwester als feste Ansprechpartnerin gibt“, stellte der Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin, Prof. Dr. Claus Spieker, fest. W E I T B L I C K ür Menschen ohne Lobby Kindergarten besucht Röntgenabteilung Raphaelsklinik angsam wird der Patient durch die Röhre des Computertomographen geschoben, ein Laserstrahl wandert über seinen plüschigen Bauch. Die Diagnose ist schnell gestellt: Schlüsselbund verschluckt! Lebensgefahr besteht jedoch nicht, der Patient ist ein brauner Teddybär, der geduldig die Funktion des medizinischen Hightech-Gerätes demonstriert, während die Kinder des Kindergartens Fifikus aus Altenberge bei Münster aufmerksam auf dem Monitor die Holzwolleinnereien des Kuscheltieres bestaunen. „Wir wollen mit dieser Aktion den Kindern die Angst vor dem Krankenhaus nehmen und zeigen, dass Röntgen nicht weh tut“, erläutert die kommissarische Leitung der Röntgenabteilung an der Raphaelsklinik, Dorothea Gerke. L Trafen sich im Haus der Wohnungslosenhilfe zum Informationsaustausch (v. l.): Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann, Prof. Dr. Claus Spieker, Kordula Leusmann, Bernd Mülbrecht, Dr. Christian Otte und Sophie Droste-Vischering. HdW, Bernd Mülbrecht, kennt: „Wir sind ständig bemüht, mit bescheidenen Mitteln große Effekte zu erzielen.“ Michael Bührke HdW So sei sicher gestellt, dass die Arztbriefe nach der Entlassung des Patienten in sachkundige Hände gelangten. Dr. Christian Otte informierte über die neue Zentrale interdisziplinäre Aufnahme der Raphaelsklinik, die mit ihrer zentralen Rufnummer den Kontakt zur Raphaelsklinik wesentlich vereinfacht habe. „Die Behandlung der Patienten des HdW ist oft eine Herausforderung“, berichtete der Mediziner aus der Praxis. Häufig liegen zahlreiche schwere Erkrankungen gleichzeitig vor, bei Drogen- oder Alkoholvergiftungen ist die Verständigung mit dem Patienten zudem nur eingeschränkt möglich. Die Vergütung für die Klinik durch die Krankenkassen im Rahmen der Notfallpauschale deckt die entstehenden Kosten in der Regel nicht ab. In solchen Fällen trägt die Klinik den Restbetrag selber. „Für diese Menschen fehlt in unserer Gesellschaft die Lobby!“, beklagte Spieker. Eine Situation, die auch der Leiter des Kinder des Kindergartens Fifikus besuchten die Raphaelsklinik. Beim Betrachten von Röntgenbildern „echter“ Patienten beweisen die Kinder erstaunliche Anatomiekenntnisse: „Das ist ein Bein mit einem Fuß unten dran!“, ist sich Eva sicher und liegt damit auch goldrichtig. Neu war hingegen vielen der kleinen Besucher, dass der Unterarm aus zwei Knochen besteht. Um diese und ein paar weitere Erfahrungen reicher traten die Kinder die Heimreise an und wussten nun: Krankenhaus ist gar nicht so schlimm! Michael Bührke EINBLICK(E) | 33 W E I T B L I C K Operation nicht über das Knie brechen Künstlicher Darmausgang s Raphaelsklinik Raphaelsklinik lfriede Korn hat ein klares Ziel vor Augen: „Ich möchte Menschen mit einem künstlichen Darmausgang ins Leben zurückholen, damit sie den Alltag wieder besser bewältigen können“, erklärt die zierliche Frau ohne lange nachdenken zu müssen. Sie leitet die Selbsthilfevereinigung „Deutsche ILCO“ in Münster, die Menschen mit einem künstlichen Darmausgang (Stoma) oder mit Darmkrebs unterstützt und berät. Seit über 30 Jahren besteht die Gruppe, deren 139 Mitglieder sich monatlich zum Informationsaustausch zusammenfinden. Erstmals traf sich die Gruppe Anfang 2008 in der Raphaelsklinik, nachdem die zuvor genutzten Räume der IKK nicht mehr zur Verfügung standen. Zum Programm der Treffen gehören auch Vorträge und Reisen. „Wir sind schon nach Trier und Luxemburg gefahren, in diesem Jahr steht Hamburg auf dem Plan“, erklärt Korn und macht klar, dass es sich dabei nicht um reine Vergnügungsfahrten handelt. „Viele Betroffene trauen sich mit einem Stoma kaum noch unter Menschen. Wir möchten zeigen, dass selbst mehrtägige Reisen mit Hotelaufenthalten kein Problem darstellen.“ Den Kontakt zur Raphaelsklinik stellte Olaf Hagedorn her, der in der Klinik als E Priv.-Doz. Dr. Gunnar Möllenhoff und Dr. Bernhard Egen hatten sichtliches Vergnügen an der erfolgreichen Veranstaltung. A m 22. und 23. Februar fand im gediegenen Ambiente von Gut Havichhorst vor den Toren Münsters das fünfte Endoprothetikforum statt. 320 Chirurgen und Orthopäden aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland folgten der Einladung von Chefarzt Dr. Gunnar Möllenhoff und Oberarzt Dr. Bernhard Egen aus der Raphaelsklinik, um sich über den neuesten Stand auf dem Gebiet der Endoprothetik zu informieren. „Angemeldet haben sich weit über 1000 Ärzte, bereits nach kurzer Zeit konnten wir nur noch Absagen versenden“, berichtet der Organisator Egen nicht ohne Stolz. An einen größeren Tagungsort wie zum Beispiel die Halle Münsterland möchte er dennoch nicht wechseln, „Hier können sich die Teilnehmer wohl fühlen und in Ruhe gute Gespräche führen“, das ist Egen wichtig. Schwerpunkt der Veranstaltung war die Knie-Endoprothetik, die bestehenden OPRisiken, Vor- und Nachteile unterschiedlicher Implantatstypen und vor allem die Gefahren durch Entzündungen und Allergien. Gerade Allergien stellen die Operateure zunehmend vor Probleme. Bereits im Vorfeld sollte gewissenhaft abgeklärt werden, welcher Prothesentyp zum Patienten passt. Nicht nur die Werkstoffe, aus denen das künstliche Gelenk hergestellt wurde, 34 | EINBLICK(E) können zu Problemen führen, auch der verwendete Knochenzement hat es in sich und kann den Patienten belasten. In zwölf Prozent der Fälle kommt es zu solchen Komplikationen, die eine erneute OP nach sich ziehen. Auch das Problem der Infektionen wurde intensiv diskutiert. So steige laut Egen die Gefahr einer Infektion deutlich mit der Länge der Operation und der Dauer des Krankenhausaufenthaltes an. Mangelnde Routine des Operateurs oder der Einsatz eines unbekannten Prothesentyps verlängern die OP und erhöhen somit das Risiko von Komplikationen. Auch Modelle zur Verkürzung der Liegezeiten in der Klinik wie das an der Raphaelsklinik praktizierte „Joint Care®“ können Infektionsrisiken verringern. Das zweitägige Forum widmete sich neben diesen Schwerpunkten weiteren Themen wie der Fragestellung, wie Patienten mit Adipositas oder Rheuma endoprothetisch behandelt werden sollten. Eine umfangreiche Industriemesse namhafter Anbieter aus dem Bereich der Endoprothetik und Orthopädie begleitete die Veranstaltung. Auch im kommenden Jahr wird das Endoprothetikforum auf Gut Havichhorst stattfinden. Am 13. und 14. März 2009 werden wieder ausgewiesene Fachleute über aktuelle Neuerungen auf dem Gebiet der Endoprothetik informieren. Michael Bührke W E I T B L I C K sollte kein Tabuthema sein Stoma- und Wundtherapeut arbeitet und bereits mehrere Vorträge bei den Treffen der Deutschen ILCO gehalten hat. Als Gastredner informierte diesmal Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann über das Problem der Narbenbrüche im Bereich des künstlichen Darmausgangs. Hoffmann ist an der Raphaelsklinik Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie und weiß aus der täglichen Praxis, dass solche Komplikationen nicht selten sind: „Zwischen 20 und 70 Prozent aller Patienten mit einem künstlichen Darmausgang leiden unter Narbenbrüchen.“ Eine einfache Operation kann die Probleme beseitigen. Auch für den Fall, dass der Narbenbruch nach einer Operation wiederkehrt, weiß der Chirurg Rat: „Heute setzen wir in solchen Fällen moderne Kunststoffnetze während der OP in die Bauchdecke ein.“ Kontakt zur Selbsthilfevereinigung „Deutsche ILCO“: Telefon 0251.72744. Michael Bührke Beim ersten Treffen der Selbsthilfegruppe in der Raphaelsklinik (v. l.): Stoma- und Wundtherapeut Olaf Hagedorn, Elfriede Korn von der Deutschen ILCO und Prof. Dr. Dr. Matthias Hoffmann, Chefarzt an der Raphaelsklinik. Senioren erfahren medizinische Möglichkeiten im Alter Das Physiotherapieteam stand für Informationen und viele praktische Tipps zur Verfügung. St. Walburga-Krankenhaus m 3. und 4. April 2008 konnte der „Seniorenbeirat der Stadt Meschede“ sein 15. Jubiläum feiern. Aus diesem Grund fanden in der Stadthalle Meschede ein Forum und eine Ausstellung zum Thema „Leben im Alter in Meschede“ statt. Unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters der Stadt, Ulli Hess, und unter der Leitung des Seniorenbeirates Meschede in Person von Hubertus Barbier, konnten sich alle Menschen, ob jung oder alt, über die Seniorenmaßnahmen in Meschede und Umgebung informieren. In einer Ausstellung im Foyer der Stadthalle präsentierten sich über 20 Vereine, Organisationen, Altenheime und Seniorengruppen – darunter auch das St. Walburga-Krankenhaus, sogar gleich drei Mal. A Zum einen mit einem Informationsstand, an dem sich alle Kunden und Gäste über den Ablauf einer Knie- oder Schultergelenksspiegelung und über den Ersatz von Knie-, Schulter- und Hüftgelenk informieren konnten. Ebenso wurde das Operationsverfahren der „Ballon-Kyphoplastie“ bei Wirbelkörperkompressionsfrakturen erklärt. Weit über 300 Gäste informierten sich am Stand des St. Walburga-Krankenhauses. Neben den Gesprächen und der Darstellung der Operationsabläufe an Modellen, sprach das Physiotherapieteam unter der Leitung von Ralf Meier zusätzlich über die Vorbereitung zur Operation sowie natürlich über alle modernen Formen der Nachbehandlung. Praktische Übungen wurden den Gästen durch zwei Mitarbeiterinnen des Teams präsentiert. Wichtige Informationen waren in einer selbst erarbeiteten Broschüre zusammengefasst, die zur Mitnahme bereit lag. Am Nachmittag des zweiten Tages füllten sich die Reihen des großen Saales der Stadthalle Meschede, um die Vorträge des Chefarztes der Abteilung für Unfallchirurgie, Dr. med. Detlef Drüppel, zu hören. Im ersten Vortrag sprach Dr. Drüppel über die „Arthrose“, dem erwartungsgemäß eine lebhafte und umfangreiche Diskussion folgte. Viele Fragen zu diesem Thema wurden erörtert und die Gäste hatten die Möglichkeit, direkt Fragen zu stellen. Der zweite Vortrag beschäftigte sich mit der Ballon-Kyphoplastie bei Wirbelkörperfrakturen. Dieses Verfahren war den meisten Zuhörern noch recht unbekannt, denn auch hier folgten viele Fragen. Abschließend wurde von dem veranstaltenden Seniorenbeirat und den Mitarbeitern des St. Walburga-Krankenhauses ein sehr positives Resümee gezogen: „Das war eine sehr erfolgreiche und erfreuliche Veranstaltung in und für Meschede.“ Peter Schauerte, Qualitätsmanagementleitung EINBLICK(E) | 35 W E I T B L I C K Landesausschuss informiert sich über das Brustzentrum Clemenshospital ie bisherigen Erfolge des Brustzentrums Münsterland waren Anlass für den Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landtags NRW, sich einmal vor Ort über die Arbeit des 1. in NRW zertifizierten kooperativen Brustzentrums zu informieren. So waren die Ausschussmitglieder – darunter auch Minister Karl-Josef Laumann – unter der Leitung des Vorsitzenden Günter Garbrecht am 9. April 2008 im Clemenshospital zu Gast. „Es kommt nicht häufig vor, dass wir unsere Sitzung an einem externen Ort abhalten“, so Garbrecht. Dr. Simona Spital stellt den Ausschussmitgliedern um den Vorsitzenden Günter Garbrecht und Minister Laumann die Arbeit in der Screening-Einheit vor. D In den Vorträgen von Prof. Dr. Günther Reck, Chefarzt der Frauenklinik im Clemenshospital, und Dr. Norbert Riedel aus Coesfeld, Vorsitzender des Brustzentrums, wurden den Gästen die Abläufe im Brustzentrum verdeutlicht. Misericordia-Geschäftsführer Gregor Hellmons nutzte aber auch die Gelegenheit, um den Politikern Informationen über nicht so gut funktionierende Aspek- te eines Brustzentrums an die Hand zu geben: „Wir müssen das Brustzentrum aus eigenen Mitteln finanzieren, weil immer noch keine klaren Regelungen von Seiten der Politik getroffen wurden“, sagte Hellmons und machte damit auf die Situation aufmerksam, dass die Politik zwar einerseits ausdrücklich für die Errichtung von Brustzentren ist, andererseits dann aber die Häuser bei der Finanzierung allein gelassen werden. Nach den Vorträgen besichtigte die Gruppe um Minister Laumann die Strahlentherapie im Clemenshospital sowie die Screening-Einheit und die Pathologie im angrenzenden MedicalCenter. „Wir freuen uns, dass wir heute hier sein konnten, bedanken uns für die vielen Informationen und versprechen auch, uns Ihrer Kritik anzunehmen“, so Laumann abschließend. Sonja Treß Junge Musiker spielen für Patienten und Mitarbeiter Augustahospital m 17. April um 16.30 Uhr begeisterten 23 Kinder des Bläserkreises der Musikschule Zweigstelle Isselburg die Patienten und Mitarbeiter des Augustahospitals. Die neun- bis elfjährigen Kinder gaben im Foyer ein kleines, aber gelungenes Konzert. Sie spielten unter dem Dirigenten Guido Schrader Musikstücke aus aller Welt, es ging musikalisch beispielsweise nach Portugal, Dänemark und Zimbabwe. Bei einem Musikstück waren auch die Zuhörer gefragt, animiert durch Schrader untermalten sie die Darbietung des Bläserkrei- A 36 | EINBLICK(E) ses durch gezielte Rufe an bestimmten Stellen des Stückes. Die jungen Musiker, die seit eineinhalb Jahren in der dargestellten Formation spielten, gaben im Augustahospital ihr Abschlusskonzert. Viele der Kinder musizieren im Anschluss im Vororchester weiter. Die Begeisterung der Zuhörer war so groß, dass die Kinder nicht um eine Zugabe herumkamen. Pflegedirektor Joachim Weidemann bedankte sich bei den Kindern für das schöne Konzert mit einem großen Korb Süßigkeiten, welche reißenden Absatz fanden. Anne Kaupel W E I T B L I C K Schüler proben Arbeitsalltag auf der Station St. Walburga-Krankenhaus as Projekt Schulstation wurde vor zwei Jahren ins Leben gerufen, um Krankenpflegeschülern vor dem Examen die Möglichkeit zu geben, einmal vollkommen selbstständig eine Station mit all ihren Anforderungen und Aufgaben zu führen. Diese Chance nahmen wir im Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft in Schmallenberg und im St. Franziskus-Hospital Winterberg Anfang April 2008 für eine Woche wahr. D Etwas aufgeregt begannen wir dieses Projekt mit der Frühschicht am 31. März. Sofort wurden die Patienten und die anfallenden Aufgaben auf die Schüler verteilt. Von nun an hatten wir eine gewisse Anzahl an Patienten über den gesamten Zeitraum zu versorgen. Folgende Aufgaben waren zu erledigen: Übernahme der pflegerischen Versorgung der Patienten, z. B. die Grundpfle- ….und im Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft. Hospital in Winterberg gab es andere Aufgabenschwerpunkte. Hier war vor allem die prae- und postoperative Pflege von Patienten bedeutsam. Bei Fragen und Problemen konnten wir uns jeder Zeit an zwei Praxisanleiterinnen wenden, die sich aber sonst im Hintergrund hielten. Auch die Krankenpflegeschule betreute uns während des Projektes. Es wurde schon im Vorfeld festgelegt, dass an einem Nachmittag eine Pflegevisite mit Begleitung eines Lehrers stattfinden sollte. Die Schulstationsteams bei der Arbeit im St. Franziskus-Hospital Winterberg … Der ganze Kurs war sich nach Abschluss des Projektes einig, dass die Schulstation für uns eine sehr gute Erfahrung war. Wir haben mehr Vertrauen in unsere Arbeit bekommen und haben gelernt, selbstständig zu arbeiten. Die Angst vor der praktischen Examensprüfung und der eigenverantwortlichen Arbeit nach dem Examen ist dadurch „etwas“ kleiner geworden. Sabrina dos Santos und Katharina Ovelgönne Wir waren insgesamt 22 Schüler und teilten uns in zwei Gruppen auf, die sich auf die zwei Häuser verteilten. Wir planten schon im Vorfeld, da wir in der Krankenpflegeschule auf das Projekt inhaltlich vorbereitet wurden. Auch organisatorische Aufgaben wie z. B. die Wahl der Stationsleitung samt Stellvertretung sowie die Erstellung des Dienstplanes für diesen Zeitraum wurden schon vorher erledigt. ge, Begleiten und Ausarbeiten der Arztvisite und die Übergabe an die nächste Schicht, die wiederum von einem anderen Teil der Schüler geführt wurde. Die Gruppe des Fachkrankenhauses Kloster Grafschaft hatte als pflegerischen Schwerpunkt die Versorgung von Patienten mit einem Tracheostoma sowie die Unterstützung bei der invasiven und nicht invasiven Beatmung. Am St. Franziskus- Kurs Oktober 05/08 an der Krankenpflegeschule am St. Walburga-Krankenhaus Meschede EINBLICK(E) | 37 W E I T B L I C K Clemenshospital unterstützt landesweite Kampagne: Bereits seit 1,5 Jahren Einsatz gegen den Plötzlichen Kindstod Clemenshospital uf Einladung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW nahm das Clemenshospital am Mittwoch, 23. April, an der Auftaktveranstaltung zur Prävention des Plötzlichen Säuglingstodes in Köln teil. Das Land will mit einer Babyschlafsackkampagne dazu beitragen, dass in NRW weniger Kinder am Plötzlichen Säuglingstod sterben. Und da das Clemenshospital schon seit 1,5 Jahren mit gutem Beispiel voran geht, wurde es als Referent zur Auftaktveranstaltung eingeladen. Der Einladung folgten Clemens-Geschäftsführer Gerhard Tschorn sowie die stellvertretende Pflegedirektorin Hildegard Tönsing, die auch Mit-Initiatorin der BabyschlafsackKampagne im Clemenshospital war. A Als erste Klinik in Münster hat das Clemenshospital am 1. Dezember 2006 damit angefangen, Neugeborene nicht mehr unter Decken, sondern in einem Babyschlafsack zu betten. Außerdem bekommen alle Mütter nach der Entbindung einen Schlafsack vom Haus geschenkt, und auch auf der Kinderstation wird er für alle Kinder bis zu einem Jahr verwendet. Den Ausschlag zur Umsetzung gab damals Hildegard Jorch. Die Vorsitzende von GEPS-NRW und Vizepräsidentin der GEPS-Deutschland (GEPS = Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod) unterrichtete an der Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard. Jorch bot an, auch interne Fortbildungen zu organisieren und über Methoden zur Vermeidung des Plötzlichen Säuglingstods zu informieren. Das Konzept überzeugte und so wurden Hildegard Tönsing sowie der damalige Oberarzt der Geburtshilfe, Dr. Albert Neff, von der Geschäftsführung beauftragt, sich um die Umsetzung zu kümmern. Und die Aktion kommt gut an, wie die Erfahrung der letzten 1,5 Jahre zeigt: 38 | EINBLICK(E) „Mittlerweile fragen Eltern bereits an, ob sie nicht noch weitere Schlafsäcke bei uns kaufen könnten“, weiß Hildegard Tönsing. „Wir haben uns dieser Nachfrage angepasst und halten nun Schlafsäcke in unterschiedlichen Größen zum Selbstkostenpreis für die Eltern parat.“ Und noch einen weiteren Aspekt hat die Erfahrung gezeigt: „Einige Eltern befürchten, dass der Schlafsack zu dünn sein könnte und der Nachwuchs friert. Dem haben wir nun entgegen gewirkt und halten insbesondere im Winter für die Babys langärmlige Innenschlafsäcke vor, die wärmen, ohne die Wirkung des eigentlichen Schlafsacks zu beeinträchtigen“, sagt Tönsing. Die Botschaft des Clemenshospitals ist eindeutig: „Als modernes und zertifiziertes Krankenhaus mit moderner Kinderklinik wollen wir mit der BabyschlafsackKampagne als gutes Beispiel vorausgehen und auch den Eltern das vorleben, was sie zuhause selbst weiterführen sollen“, sagt Geschäftsführer Tschorn. „Wir würden uns immer wieder für diesen Schritt entscheiden.!“ Von der Auftaktveranstaltung selbst konnten auch Tschorn und Tönsing noch einige Anregungen mitnehmen, die sie nun im Clemenshospital ebenfalls umsetzen wollen. Sonja Treß W E I T B L I C K Studienfahrt Trier 2008 – eine Woche Spaß, Kultur und Krankenhäuser St. Walburga-Krankenhaus ach langen Überlegungen und vielen Vorschlägen stand der Zielort für die Studienfahrt der beiden Oberkurse der Verbundkrankenpflegeschule Meschede endlich fest: Trier, die älteste Stadt Deutschlands. Montagmorgens um 7 Uhr hieß es dann Abfahrt für uns 43 Schüler, die von unseren Lehrern Heidi Lessig und Georg Hennecke begleitet wurden. Allerdings fuhren wir nicht direkt nach Trier, sondern legten in Aachen einen Zwischenstopp ein, um das große Universitätsklinikum zu besichtigen. Dieses überraschte uns – ehrlich gesagt eher negativ – schon von außen durch seine fabrikähnliche Architektur. Und auch von innen gefiel es den meisten nicht viel bes- N ser. Der Eingangsbereich mit seinen vielen kleinen Läden und dem „knatschgrünen“ Teppich erinnerte uns Sauerländer eher an einen großen Bahnhof und so manch einer fühlte sich seinem heimischen Arbeitgeber mehr verbunden als sonst. Nach kurzen Führungen über einige Stationen besichtigten wir die hauseigene Wäscherei und die Großküche, in der man uns für „neue Küchenpraktikanten“ hielt … Nun ging es über Belgien weiter nach Trier. Dort angekommen aßen wir alle gemeinsam zu Abend in unserem schönen Hotel. Nachdem alle Zimmer bezogen wurden, gingen einige von uns in die nicht weit entfernte Innenstadt, um dort erste Eindrücke von Trier und/oder Cocktails genießen zu können. Der zweite Tag in Trier stand ganz im Zeichen der Kultur. Vormittags zeigte uns eine recht resolute, in Trier lebende Amerikanerin die Vorzüge der Stadt, wie z. B. die Basilika und das kurfürstliche Palais, einen der schönsten Rokoko-Paläste der Welt. Am Nachmittag erlebten wir dann eines der ersten Highlights unserer Studienfahrt: eine römische Erlebnisführung durch die Porta Nigra. Ein ausgebildeter Schauspieler entführte uns, als Zenturio gekleidet, in einer originalen Paraderüstung in die Zeit der alten Römer. Als seine Soldaten erkundeten wir alle Ecken der Porta Nigra und bereiteten uns auf einen möglichen Angriff des Feindes vor. Dabei hielt manch einer eine wichtige Rolle ein, wie z. B. unser Kursleiter, Georg EINBLICK(E) | 39 W E I T B L I C K Sportgruppe belegte den ersten Platz als originellstes Team Hennecke, der als Künstler „seinem Zenturio“ stets (mehr oder weniger) treu Antwort gab. Auf diese Weise konnten wir feststellen, dass Kultur und Geschichte auch wirklich Spaß machen können! Ebenso spaßig ging dieser Tag weiter. Nach ausgiebigem Shoppen in der Trierer Innenstadt fuhren wir abends zu einer Weinprobe. Denn was wäre Trier schon ohne eine Weinprobe? In einem sehr gemütlichen kleinen Weinkeller kosteten wir die verschiedenen Rebsorten des Winzers und bei so manch einem hoben sich Stimmung und Gesichtsfarbe recht zügig. Das volle Ausmaß der Weinprobe bemerkten viele am nächsten Morgen, als wir uns sehr früh mit dem Bus auf nach Luxemburg machten. Dort angekommen hatten wir einen Termin im europäischen Rechnungshof, über dessen Aufgaben und Ziele uns eine Mitarbeiterin informierte. Oder vielleicht sollte man besser sagen, sie versuchte uns zu informieren. Sie gab sich wirklich viel Mühe, aber bei den meisten von uns siegte die Müdigkeit und damit verbunden die Unaufmerksamkeit. Aber wir wissen ja, dass wir bei (doch noch) Interesse jederzeit ein Praktikum im europäischen Rechnungshof absolvieren können, dies betonte die Mitarbeiterin mehrmals. Der Programmpunkt des Nachmittages beinhaltete den Besuch einer luxemburgischen Krankenpflegeschule, in der wir uns mit den Schülern über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede unserer Ausbildung austauschen konnten. Für uns war es sehr überraschend zu hören, dass die Ausbildung in Luxemburg eher schulorientiert ist. Die Schüler haben nur ein bis zwei Praxistage in der Woche und werden die restlichen Tage in der Schule unterrichtet. An den Wochenenden sowie während der Schulferien haben sie frei, was uns ein wenig neidisch machte. 40 | EINBLICK(E) Unseren letzten Tag in Trier begannen wir mit dem Besuch des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, dem größten somatischen Krankenhaus in dieser Region. Dieses beeindruckte uns nicht nur durch die schönen Gebäuden und Parkflächen, sondern vor allem auch durch das PatientenInformationszentrum (PIZ). Das PIZ wird von erfahrenen Gesundheitsund Krankenpflegern geführt und hat das Ziel, für Patienten und Angehörige eine Plattform darzustellen, bei der sie sich über ihre Krankheit informieren und beraten lassen können. Der letzte Abend wurde von uns so geplant, dass wir unsere Studienfahrt gemeinsam ausklingen lassen konnten. Nachdem wir zusammen in einem Restaurant zu Abend aßen, besuchten wir eine Vorstellung des Musicals Hair. Die späten Stunden der Nacht bzw. die frühen des neuen Morgens verbrachten wir anschließend in den netten Bars der Innenstadt oder auf einer Studentenparty. Daraus lässt sich leicht schließen, dass die Busfahrt am nächsten Morgen Richtung Heimat von den meisten zum Schlaf nachholen genutzt wurde und wir alle etwas ungeduldig unseren eigenen Betten daheim entgegenfieberten. Abschließend lässt sich sagen, dass die Woche in Trier von allen sehr genossen wurde. Wir haben viel Interessantes unternommen, vieles gesehen und vor allem viel gelacht! Aus diesem Grund sei an dieser Stelle noch mal unseren Lehrern Georg Hennecke und Heidi Lessig ein großes Dankeschön für die Planung und Durchführung der Studienfahrt auszusprechen – Sie haben uns viel Spaß bereitet! Katharina Ovelgönne, Schülerin St. Walburga-Krankenhaus ach längerer Pause ist es der Läufergruppe des St. Walburga-Krankenhauses wieder gelungen, in einer relativ hohen Anzahl an einem Wettkampf teilzunehmen. In Meschede fand der erste Volksbank HSK-Firmenlauf am Samstag, 26. April, in der Einkaufszone statt. Fünf Runden zu etwa einem Kilometer mussten durchmessen werden. N W E I T B L I C K Neben guten Laufleistungen können wir dieses Jahr auch noch einen ganz besonderen Erfolg vermelden: Einen Preis für das „originellste Team“. In der „Laufwertung“ erreichte die Mannschaft (die zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen bestand) einen hervorragenden 19. Platz unter 31 Mannschaften. Unterstützung für Krankenhaus in Ghana In der hausinternen Wertung wurden folgende Plätze belegt: 1. Dr. Volker Vogt 2. Raphael Müller 3. Dr. Ulrich Aumann (in seiner Altersklasse M 60 – 2. Platz) 4. Dr. Vasile Latia 5. Veronica Babilon 6. Werner Susewind (in seiner Altersklasse M 60 – 3. Platz) 7. Judith Dümpelmann 8. Iris Lücke 9. Silvia Goncalves 10. Nina Kettler Dr. med. U. Aumann, Chefarzt Koloproktologie Originellstes Outfit: die Sportgruppe des St. Walburga-Krankenhauses und ihre Urkunde. Dr. Gerd Engel und seine Frau Katrin freuen sich über die Hilfsgüter aus der Raphaelsklinik. Raphaelsklinik ine lange Reise hatten die Medizinschränke, Krankenbetten, Nachtschränke und diversen anderen Krankenhausmöbel vor sich, die von Handwerkern der Raphaelsklinik sorgsam in einem Lastwagen verstaut wurden. Ihr Ziel hießt Akwatia und liegt im westafrikanischen Ghana, rund 5000 Kilometer von ihrem bisherigen Einsatzort entfernt. Dort werden sie im St. Dominic’s Hospital zukünftig wertvolle Dienste leisten. Den Kontakt zum Missionskrankenhaus, das von Dominikanerinnern geleitet wird, stellten die OP-Schwester Elisabeth Loga aus der Raphaelsklinik und der Urologe Dr. Gerd Engel vom Verein „Die Ärzte für Afrika e. V.“ her. Der Verein, dessen Mitbegründer und Vorsitzender Engel ist, wurde im vergangenen Jahr in Münster gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, mit gezielten Programmen die ärztliche Versorgung der Bevölkerung in Ländern Subsahara-Afrikas zu verbessern. Dazu gehören die Unterstützung medizinischer Einrichtungen, die Ausund Weiterbildung einheimischer Fachkräfte und der Transport von Hilfsgütern. Die Raphaelsklinik war das erste Kranken- E haus Münsters, das sich durch Sachspenden an der Arbeit des Vereins beteiligte. Bei der Auswahl der Hilfsgüter mussten die Mitarbeiter der Klinik erkennen, dass manches, was in Deutschland bislang gute Dienste leistete, in Akwatia nicht zu gebrauchen sein würde. So musste ein Bett, das nur elektrisch zu bewegen ist, in Münster bleiben. „Im St. Dominic’s Hospital gibt es nicht überall elektrischen Strom“, berichtet Engel, der bereits mehrmals ehrenamtlich als Arzt in Ghana unterwegs war. Gemeinsam mit seiner Frau Katrin brachte Engel die Hilfsgüter zunächst in ein Sammellager in der Nähe von Fulda, bevor sie in Containern auf dem Wasserweg nach Ghana gelangten. Neben Sachspenden ist der junge Verein gegenwärtig noch auf der Suche nach Mitgliedern, die tatkräftig mitarbeiten oder die Hilfe für Afrika finanziell unterstützen möchten. Der Mediziner freut sich über jede Anfrage: „Jeder Interessierte ist herzlich willkommen!“ Der Verein im Internet: www.die-aerztefuer-afrika.de Michael Bührke EINBLICK(E) | 41 M I T- M E N S C H E N Letzter Arbeitstag am 29.2.2008 für Schwester Hildegard Erfeld Clemenshospital as ist ein guter Abschluss“, sagte Hildegard Erfeld an ihrem letzten Arbeitstag am 29. Februar. Damit „ meinte sie ihre Tätigkeit in der Ambulanten Krankenpflege. Der Kreis hatte sich für sie geschlossen, weil sie als Kinderkrankenschwester in Heidelberg begonnen hatte und zum Schluss ihrer beruflichen Tätigkeit überwiegend alte Menschen betreute. D Sr. Hildegard stand zu ihrer Überzeugung, dass alte Menschen die gleiche Zuwendung und Aufmerksamkeit benötigen wie kleine (junge) Menschen. Aber jetzt, nach 31 Jahren intensivem beruflichen Einsatz im Clemenshospital, freut sich Hildegard Ehrfeld auf einen neuen Lebensabschnitt, mit allen neuen Herausforderungen und Chancen. (Un-)ruhestand nach fast 20 Jahren Vorzimmer Clemenshospital ast 20 Jahre sind es geworden, die Annette Onnbrink dem Clemenshospital angehörte. Zum 1. Mai hat sie nun den zweiten Teil ihrer Altersteilzeit begonnen und ihre aktive Zeit in der Radiologischen Klinik beendet. Sie war an einer zentralen Stelle tätig, dem Sekretariat von Prof. Dr. Fischedick, das seit einigen Jahren auch das Sekretariat des Ärztlichen Direktors ist. F Mehr Management als Sekretariat waren ihre Aufgaben, die mit dem Wachsen der Radiologischen Klinik stetig zunahmen und komplexer wurden. Welche Hektik auch immer aufkam, die Patientenbetreuung blieb davon völlig unberührt. Besucher und Mitarbeiter konnten auf das Sekretariat vertrauen, immer wurden die Anliegen angemessen aufgenommen. Über die zwei Jahrzehnte hat sie mit dem Wechsel der Generationen im Personal und den radiologischen Modalitäten viele Veränderungen der Radiologischen Klinik begleitet, dazu gehört auch der aktuellste Schritt der Umwandlung des strahlentherapeutischen Bereiches in eine Praxis. weitere Aufgabe übernommen, die Organisation der gemeinschaftlichen Ausflüge und Feiern. Die Fahrradtouren sind legendär, die Weihnachtsfeiern ein Höhepunkt zum Jahresabschluss. Auch in diesem Jahr wird sie den Abteilungsausflug als Fahrrad-Tour organisieren. Dabei sind ihre Ortskenntnisse und der Einfallsreichtum hinsichtlich der Streckenführung geschätzt, während das Tempo und die Streckenlänge olympisch ambitioniert sind. Die Radiologische Klinik hat sich im Rahmen einer kleinen Feier bei Annette Onnebrink bedankt und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute. Prof. Dr. Uwe Haverkamp und Dr. Bernd Prümer, In einem Abschlussgespräch betonte sie, dass sie immer gerne gearbeitet hat, bis zum letzten Tag. Und dass hat man ihr und ihrer Arbeit angemerkt. Ihr Arbeitsbereich der letzten Jahre lag in einem schwierigen Umfeld. Mit ihrem eigenen sozialen Einsatz, ihrer offenen, herzlichen Art hat sie aber hier mehr als das Erforderliche geleistet. Dadurch hat sie Beziehungen aufbauen können und Vertrauen und Achtung erworben. Neben ihrem beruflichen Engagement war sie auch in vielen anderen Bereichen aktiv. Ihre künstlerischen und kulturellen Fähigkeiten und Ambitionen hat sie oft in ihren beruflichen Alltag integriert. Nun hat sie sich in die Altersteilzeit verabschiedet. Wir wünschen ihr weiter viel Freude und Harmonie für sich und ihre Familie. Gertie Bakenecker 42 | EINBLICK(E) Für das Zusammenleben in der Klinik hatte Annette Onnebrink noch eine Klinik für Radiologie und Strahlentherapie Walter Kuhlmeyer ist zweiter Geschäftsführer St. Walburga-Krankenhaus elmut Krampe plant mit Beendigung seines 40. Dienstjahres als Verwaltungsdirektor und Geschäftsführer der St. Walburga-Krankenhaus Meschede GmbH am 30. Juni 2010 in seinen wohlverdienten Ruhestand zu gehen. Entsprechende Vereinbarungen wurden inzwischen auf seinen Wunsch hin mit der Misericordia GmbH getroffen. H M I T- M E N S C H E N Damit die von ihm geplanten zahlreichen Projekte noch möglichst in seiner verbleibenden Zeit abgewickelt werden können, wurde ihm zum 1. April 2008 Walter Kuhlmeyer (Foto) als zweiter Geschäftsführer an die Seite gestellt. Walter Kuhlmeyer war zuletzt Geschäftsführer der Katholischen Hospitalvereinigung St. Nikolaus. Er kommt gebürtig aus Lippstadt und hat in Paderborn BWL studiert. Walter Kuhlmeyer ist verheiratet und hat zwei Söhne. Sonja Treß Raphaelsklinik m 1. Mai 2008 übernahm Dr. med. Dieter Denkers die Leitung des Departments für Koloproktologie an der Raphaelsklinik. Der 55-jährige Mediziner war langjährig Leitender Oberarzt bei Prof. Dr. med. Josef Girona im Recklinghäuser ProsperHospital, der als international führender Experte auf dem Gebiet der Enddarmerkrankungen gilt. A 14 Jahre für Belange der Schwerbehinderten dagewesen Clemenshospital 14 Jahre lang setze sich Manfred Springmeier, Mitarbeiter in der Buchhaltung des Clemenshospitals, als Vertrauensmann und 1. Vorsitzender für die Nöte und Belange der Schwerbehinderten ein. Da die Buchhaltung seit dem 1. Januar 2008 zu den Zentralen Geschäftsbereichen der Misericordia gehört, kann Manfred Springmeier dieses Amt nicht mehr ausüben und musste somit den Vorsitz und seine Mitgliedschaft in der Schwerbehindertenvertretung aufgeben. Neue Leitung des Departments für Koloproktologie Die Schwerbehindertenvertretung setzt sich nun seit dem 1. Januar 2008 wie folgt zusammen: 1.Vorsitzender: Thomas Tönsing, Chirurgische Ambulanz (Telefon 5949) 2. Vorsitzende Janine Rewohl, Empfang (Telefon 9) und Carsten Bäumer, Technische Abteilung (Telefon 2135) Denkers führte als erster Chirurg in Deutschland die Implantation eines künstlichen Schließmuskels durch. Zuletzt leitete der Mediziner die Praxis für Enddarm-Leiden an der Elisabethen-Poliklinik in Darmstadt. Als eigenständiges Department innerhalb der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. med. Matthias Hoffmann wird die Koloproktologie der Raphaelsklinik das komplette diagnostische und therapeutische Spektrum der Enddarmerkrankungen einschließlich Inkontinenz und schließmuskelerhaltender Fistelchirurgie unter einem Dach anbieten. Denkers ist verheiratet und hat drei Kinder. Michael Bührke Wir wünschen uns eine weiterhin gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit Thomas Tönsing In einer kleinen Feierstunde am 17. April 2008 wurde er durch Gerhard Tschorn verabschiedet. Tschorn bedankte sich für das große Engagement und den hohen Einsatz, den Manfred Springmeier in all den Jahren für die Schwerbehindertenvertretung geleistet hat. EINBLICK(E) | 43 M I T- M E N S C H E N Ehrenamtliche gehen auch in den „Ruhestand“ Clemenshospital ast zehn Jahre lang war Bernd Worms als ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Kurzzeitpflege des Clemenshospitals tätig und hat zusätzlich davon noch sechs Jahre das Amt des Heimfürsprechers der Kurzzeitpflege ausgeübt. F Durch seinen besonderen Einsatz und sein starkes Engagement war er eine außerordentliche Unterstützung und Bereicherung sowohl für die Bewohner als auch für die Mitarbeiter. Besonders hervorzuheben ist, dass er für das seelische Wohlbefinden der Bewohner gesorgt hat. Das Clemenshospital bedankt sich herzlich mit großer Verbundenheit bei Bernd Worms für seine Tätigkeit. Für die kommenden Jahre wünschen wir ihm eine stabile Gesundheit und noch viele schöne, gemeinsame Stunden mit seiner lieben Frau. Gerd Tschorn, Geschäftsführer 44 | EINBLICK(E) Langjähriger Dienst an Gott und den Menschen Augustahospital it einem Festgottesdienst sang der Kirchenchor in den Räumlichkeiwurde am 9. April um neun ten der Ordensschwestern einige schöne Uhr die „Jubelprofess“ in der Melodien, die für viel Begeisterung sorgKapelle des Augustahospitals eröffnet. ten. Pastor Peter Beim anschlieLucas dankte ßenden SektSchwester M. empfang wurde Adolfis für 65 es im Foyer sehr Jahre, Schweeng, denn die ster M. Cordula Flut der Gratuund Schwester lanten riss kaum M. Imhilda für ab. Bei der Ge60 Jahre und legenheit konnSchwester M. te ich für einen Sieglind für 40 Moment entJahre Dienst an schwinden und Gott und den mir die festlich Menschen. Er geschmückten skizzierte kurz den Werdegang V. l.: Sr. M. Adolfis, Sr. M. Sieglind, Sr. M. Imhil- Z i m m e r t ü r e n der Jubilarinnen und die Leistun- da, Sr. M. Cordula. anschauen. Die gen aller vier Mitschwestern Ordensschwestern. Die Verbundenheit von Schwester hatten mit sehr viel Hingabe und Liebe M. Sieglind mit dem Augustahospital und zum Detail die Türen dekoriert. ihr unermüdlicher Einsatz gerade für den Nach einem festlichen Mittagessen Pflegedienst stellte Lucas besonders her- wurde nachmittags ein Lesestück aus aus. Zusammen mit der Gemeinschaft dem Leben von Mangaliso mit musikalider Ordensschwestern erneuerten die scher Untermalung vorgetragen. Jubilarinnen ihr Gelübde. Der Kirchen- Um 18 Uhr wurde eine Vesper gefeiert. chor Isselburg-Anholt unterstrich mit sei- Der Jubeltag klang anschließend mit nem musikalischen Können den feierli- einem gemütlichen Zusammensein mit chen Gottesdienst. Auch im Anschluss vielen guten Gesprächen aus. Anne Kaupel M Tiefe Verbundenheit mit Station 1 Augustahospital ie Besonderheit bei unserem diesjährigen Betriebsjubiläum besteht darin, dass beide Jubilare über ihren gesamten Tätigkeitszeitraum auf der Station 1 beschäftigt waren und sind. Sr. M. Alkmunde ist seit 40 Jahren, ihr Kollege und gleichzeitig stellvertretender Stationsleiter Paul Buß ist seit 25 Jahren im Augustahospital tätig. Ihre langjährige Treue und das Engagement auf der Station 1 wurde am 18. April ab 11.30 Uhr in D der feierlich dekorierten Cafeteria gewürdigt. Die Betriebsleitung hatte zum Sektempfang mit anschließendem festlichem Mittagessen eingeladen. Geschäftsführer Hans-Bernhard Lammers machte in seiner Festansprache auf den oben genannten Umstand der kontinuierlichen engen Kollegialität der beiden Jubilare aufmerksam und bedankte sich für ihren langjährigen Arbeitseinsatz. M I T- M E N S C H E N Jubiläumsfeier für das 1. Halbjahr 2008 Clemenshospital 35 Jahre Lina Maria Fernandes V. l.: Paul Buss, Hans-Bernhard Lammers, Sr. M. Sieglind, Sr. M. Alkmunde, Prof. Dr. Dietmar Seidel und Joachim Weidemann. Lammers steckte den Jubilaren stellvertretend für den Caritasverband die silberne bzw. goldene Ehrennadel an. Delius Pit und Gabriele Klinzmann von der MAV gratulierten den Jubilaren und überreichten im Namen aller Mitarbeiter Blumensträuße. Anne Kaupel Clemenshospital ehrt langjährige Mitarbeiter 25 Jahre Annette Kemper Maria-Helena Martins Elsbeth Schwarze-Blanke Helga Schulz 20 Jahre Hildegard Tönsing Dr. Wolfgang Tebbe Marion Papenbrock (EZ) Heike Trostheide Marion Wulfers (SU) Ute Tasch-Kösters Elisabeth Revering Herbert Huelskoetter Jörg Houben Schwester Bertholde Sonja Falke 10 Jahre Ulrike Schnabl Heike Jablonski Angelika Tomm Dr. Antonius Beermann Petra Brinker Melita Luketic Judith Rose Linda Otte (EZ) Nicole Künne Vera Czajka Marita Philipp Petra Mühlenkamp Julia Pupp Clemenshospital ür ihre 10-, 20-, 25- und 35-jährige Betriebszugehörigkeit wurden am Mittwoch, 21. Mai, 27 Mitarbeiter des Clemenshospitals geehrt. Vier Mitarbeiterinnen wurden zusätzlich für 25 Jahre Treue zum Caritasverband ausgezeichnet. Nach einem Sektempfang bekamen die Jubilare von der Mitarbeitervertretung kleine Geschenke als Anerkennung für ihre langjährige Treue. Clemens-Geschäftsführer Gerhard Tschorn verteilte stellvertre- F tend für den Caritasverband die silberne Ehrennadel an Annette Kemper, Maria-Helena Martins, Elsbeth Schwarze-Blanke und Helga Schulz. In den verdienten Ruhestand wurden Elfriede Klang und Annette Onnebrink verabschiedet. Im Anschluss lud die Betriebsleitung zu einem gemeinsamen Mittagessen ein, das von den Mitarbeitern der Krankenhausküche vorbereitet wurde. 25 Jahre Caritas Annette Kemper Maria-Helena Martins Elsbeth Schwarze-Blanke Helga Schulz Ruhestand Elfriede Klang Annette Onnebrink Reinhild Everding, MAV-Vorsitzende EINBLICK(E) | 45 M I T- M E N S C H E N Krankenpflegeexamen bestanden! Raphaelsklinik 23 Auszubildende der Raphaelsklinik an der Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard traten nach ihrer dreijährigen Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zur Examensprüfung an. Während einer kleinen Feier wünschten Vertreter der Betriebsleitung der Raphaelsklinik folgenden frisch gebackenen zukünftigen Kolleginnen und Kollegen einen guten Start ins Berufsleben: Verena Abeln, Anne Beckmann, Sarah Beese, Marina Bertlich, Birte Bolte, Katharina Däumer, Carina Fernandes Parada, Heidi Golzke, Max Grevenbrock, Hella Holtmannspötter, Philipp Isfort, Johanna Jahnke, Hendrik Lauen, Dorothee Lütke Uhlenbrock, Vera Röttger, Thilo Spöntjes, Beatrice Sprafke, Henrike Steinmann, Melanie Strotmann, Stefanie Tepe, Moritz Wann, Heike Wewelkamp und Carolina Altrogge. Den Prüfungsvorsitz hatte Ruth Rentelmann vom Gesundheitsamt. Michael Bührke „Silberhochzeit“ und Ruhestand Raphaelsklinik m Rahmen einer kleinen Feier gratulierte die Betriebsleitung der Raphaelsklinik den Mitarbeitern Dr. med. Mansour Mabrouk, Dr. med. Michael Schäfer, Ursula Niet, Maria Thoeben, Christina Beyer-Heckkötter und Monika Eickholt zum 25. Dienstjubiläum. Gleichzeitig wurden zehn Mitarbeiter in den Ruhestand verabschiedet. Die Krankenhausoberin Sr. Reginfrieda, der ärztli- I 46 | EINBLICK(E) che Direktor Priv.-Doz. Dr. Gunnar Möllenhoff, der Pflegedirektor Manfred Fehrenkötter, der Leiter der Personalabteilung Josef Frehe und Vertreter der Mitarbeitervertretung dankten Marie-Theres Plessmann, Ursula Westermann, Inger Brockmann, Gertrud Mohr, Maria Reisener, Christa Thiele, Josef Kapusta, Anton Heuing, Elisabeth Dunker und Johannes F. Tielker für ihre langjährige Treue und wünschten den frisch gebackenen Rentnern einen erholsamen Ruhestand. Möllenhoff hob hervor, dass die langjährige Verbundenheit mit dem Arbeitgeber heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr sei und versicherte den Jubilaren und Rentnern: „Wir wissen, was wir an Ihnen haben!“. Michael Bührke M I T- M E N S C H E N Jubiläen 2008 in der Raphaelsklinik 40 Jahre Eva Heckmann Krankenschwester Station 1B 35 Jahre Marion Strietholt Krankenschwester Springerpool 30 Jahre Dr. med. Hans-Ulrich Harborth Oberarzt Unfallchirurgie 25 Jahre Friedrich Ernst technischer Leiter Technik Anna-Elisabeth Feldmann Krankenschwester Station 1A Gisela Telenga Krankenschwester Station 4A 20 Jahre Halina-Marianne Pollok Krankenschwester Station 2B Gabriele Teschlade Hygienefachkraft Hygiene Regina Gruemme Beiköchin Küche Annette Henrichmann Krankenschwester Station 1D Monika Classen OP-Schwester ZOP Erich Dreykluft Verwaltungsdirektor Verwaltung Petra Niehoff MTA-L Labor 15 Jahre Rita Stephan Krankenschwester Station 2B Petra Thiemann OP-Schwester ZOP Bernhard Westermeier Krankenpfleger ambulante Pflege Dorothea Gerke MTA-R radiologische Diagnostik Eva Sonneborn Krankenschwester Station 5A Julia Hepke Krankenschwester Station 1D Ulf Hundeiker Krankenpfleger Station 3D Doris Janning Krankenschwester ZiA Simone Köppen Krankenschwester ZiA Melanie Müller Krankenschwester Station 2A Frank Schuessleder Seelsorger Seelsorge Gabriele Clasen Physiotherapeutin Physiotherapie 10 Jahre Marion Ising Arztsekretärin Gynäkologie Theresia Kloer Fachkrankenschwester Station 1D Sonja Nordendorf Krankenschwester Station 1D Ruth Stramm Krankenschwester ambulante Pflege Werner Behrends stellv. Küchenleiter Küche Marion Westhoff Assistenzärztin Anästhesie Andreas Focks Krankenpfleger Station 1B Kirsten Geratz Krankenschwester Station 1A Anne Laforge Stationsleitung Station 5A Maren Leifhelm Krankenschwester Station 1A Manfred Puetzler Oberarzt Radiologie Maria Razlaf Krankenschwester Station 1B Kornej Razlaf Fachkrankenpfleger Station 1D Monika Richter stellv.Stationsleitung Station 5A Evelyn Schedlbauer OP-Schwester ZOP Kristin Schulze Isfort Krankenschwester Station 4A Markus Smyla Krankenpfleger Station 5A Sabine Waltersmann Stationsleitung Station 3C/3D Johannes Wittpahl Krankenpfleger Station 3D Ibrahim Calik hauswirtschaftl.Mitarbeiter Wäscheversorgung Vier erfolgreiche Weiterbildungsmaßnahmen St. Walburga-Krankenhaus ier Mitarbeiter des St. WalburgaKrankenhauses haben ihre Weiterbildungsmaßnahmen in unterschiedlichen Bereichen erfolgreich abgeschlossen und konnten ihre Zertifikate, Blumen und Glückwünsche von der Pflegedirektorin des Krankenhauses, Petra Niermöller, entgegennehmen. V Auch Einblick(e) gratuliert ganz herzlich! Gesundheits- und Krankenpflegerin Kirsten Hardekopf nahm an der Weiterbildung „Palliative Carre“ teil. „Palliative Carre bedeutet, nicht nur den körperlichen Schmerz zu lindern, sondern die Zeit der letzten Lebensphase durch größtmögliche Lebensqualität dem Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten", so Ottilie Schulte, die Kursleiterin der Maßnahme, anlässlich der Zertifikatsübergabe an die 20 Teilnehmerinnen. „Voraussetzungen für diese fachlich fundierte, ganzheitliche, individuelle und fantasievolle Pflege ist es, die unterschiedlichen Krankheitsbilder zu kennen. Wir Pflegende müssen bei der Vielfalt der auftretenden Symptome adäquat handeln können. Wir müssen die Bedürfnisse der Patienten wahrnehmen und respektieren. Auch schwerstkranke Menschen haben noch Fähigkeiten, die wir aktivieren und fördern können“, sagt Kirsten EINBLICK(E) | 47 M I T- M E N S C H E N Petra Niermöller, Pflegedirektorin gratuliert den Teilnehmern… Hardekopf und freut sich, ihr neu erworbenes Wissen im St. Walburga-Krankenhaus anwenden zu können. Auch die Auseinandersetzung mit Abschied, Tod und Trauer sowie die Integration von Angehörigen und Freunden in das Pflegekonzept war ein Bestandteil der Weiterbildung. Silvia Schauerte, Gesundheits- und Krankenpflegerin im OP des St. Walburga-Krankenhauses, absolvierte eine Fachweiterbildung für den Operationsdienst am Bildungszentrum Ruhr in Herne. In der zweijährigen Weiterbildung wurden umfassende Kenntnisse in den Bereichen Chirurgie, Traumatologie, Gynäkologie, Mikrobiologie, Neurochirurgie und Hygiene vermittelt. Auch pflegetheoretische Themen wie der Pflegeprozess, die präoperative Pflegevisite und verschiedene Pflegetheorien standen auf dem Lehrplan. Der praktische Teil der Weiterbildung fand weitgehend in den Fachabteilungen des eigenen Hauses statt. Daneben war noch ein 300 Stunden umfassendes Praktikum in der urologischen Klinik eines Nachbarkrankenhauses erforderlich. Ein weiterer Schwerpunkt der Weiterbildung waren zwei Facharbeiten, die nach eigener Recherche der Teilnehmerinnen verfasst und vor Fachpublikum vorgetragen werden mussten. Silvia Schauerte befasste sich mit Arbeitszeitmodellen zum Bereitschaftsdienst nach dem Urteil des europäischen Gerichtshofes und den Gefahren von Aerosolen im OP-Betrieb. Mit Silvia Schauerte haben nun schon fünf Mitarbeiter des St. Walburga-Krankenhauses die Fachweiterbildung für den Operationsdienst am Bildungszentrum Ruhr absolviert. 48 | EINBLICK(E) Martina Niermann, Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Endoskopieabteilung, schloss erfolgreich Ihre Fachweiterbildung für den Funktionsdienst Endoskopie ab. Minimalinvasive Operationen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Der Grund hierfür ist die kürzere Verweildauer der Patienten, geringere Kosten im Vergleich zu den klassischen Operationen und vor allem weniger Schmerzen für den Patienten. Die rasante Entwicklung in der Endoskopie hat dazu geführt, dass sich auch das Tätigkeitsspektrum des Pflegepersonals in der Endoskopie deutlich verändert hat. Eine gründliche und gezielte Weiterbildung ist somit erforderlich, um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, die mit zahlreichen Tätigkeiten sowohl in diagnostischer als auch in therapeutischer Hinsicht verbunden sind. Die zweijährige Fachausbildung soll Krankenschwestern und Krankenpfleger mit den vielfältigen Aufgaben im Endoskopiedienst vertraut machen und ihnen die zur Erfüllung dieser Aufgaben erforderlichen speziellen Kenntnisse, Fertigkeiten und Verhaltensweisen vermitteln. Die theoretische Weiterbildung umfasst entsprechend den DKG-Empfehlungen 800 Stunden und erfolgt in Studienwochen. Sie wird nachgewiesen durch schriftliche Lernkontrollen, Projektarbeiten, Referate und die Erarbeitung eines Leitfadens für die eigene Abteilung. Die praktische Weiterbildung beträgt mindestens 2400 Arbeitsstunden. Sie erfolgt unter Anleitung in anerkannten Krankenhäusern. Die praktische Weiterbildung umfasst endoskopische Gastroenterologie, endoskopische Pneumologie, endoskopische Urologie, MIC, Anästhesie und interventionelle Radiologie. Sie beinhaltet außerdem einen Strahlenschutzkurs und die Ausbildung zum Technischen Sterilisationsassistenten. Die praktische Weiterbildung wird nachgewiesen durch Einsatzdokumente, Lernzielkataloge und Praxisberichte. Es waren anstrengende und sehr informationsreiche zwei Jahre. Jetzt geht es darum, diese Informationen in die Praxis umzusetzen. Arbeitsprozesse in der Endoskopie müssen strukturiert und die Arbeitsabläufe optimiert und angepasst werden, um den häufigen und sich ständig ändernden Strukturen im Gesundheitswesen gerecht zu werden. Das wird die Aufgabe unserer Abteilung in den nächsten Jahren werden. …zur erfolgreichen Weiterbildung. Karl Philipp Krick, Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Station für Koloproktologie, nahm erfolgreich an einer zweijährigen Weiterbildung zum Pflegeexperten für Stomatherapie, Wundmanagement und Kontinenzförderung teil. Die Weiterbildungsmaßnahme wurde in Kooperation des Bildungszentrums Ruhr und dem Fachverband Stoma und Inkontinenz durchgeführt. Es waren 800 theoretische und 154 praktische Unterrichtsstunden zu absolvieren. Die praktischen Unterrichtsstunden leistete Karl Philipp Krick bei der Firma Cosamed, einem Home-Care- Unternehmen in Dortmund und in der Raphaelsklinik in Münster ab. Besondere Schwerpunkte der Weiterbildung waren neben den Themen Stoma, Wunde und Inkontinenz, onkologische Pflege, urologische Pflege und koloproktologische Pflege auch Patientenedukation, Entlassungsmanagement, Schmerzmanagement Rhetorik und die Arbeit mit Expertenstandards (DNQP). Neben diesen inhaltlichen Schwerpunkten gehörten auch Präsentationen von Haus- und Projektarbeiten zur Ausbildung. Ziel dieser Weiterbildung, so formulierte es Karl Philipp Krick, ist es, „dass Pflegende in der Beratung und Betreuung von Menschen mit Kontinenzstörungen, künstlichen Stuhl- und Harnableitungen sowie speziellen Wundversorgungen qualifiziert werden.“ Seine zukünftigen Aufgaben im St. Walburga-Krankenhaus sieht Krick in der verantwortlichen Mitarbeit in der Arbeitsgruppe „Wundteam“, der Implementierung der Expertenstandards „chronische Wunde“ und „Kontinenzförderung“ sowie in der Fortbildung von Mitarbeitern. M I T- M E N S C H E N 25. Dienstjubiläum Betriebszugehörigkeit 2008 St. Walburga-Krankenhaus 30 Jahre Maria-Clotilde Costa-Mesquita Küchenhilfe, Küche Cornelia Jarek Krankenschwester, Station 5 Maria Nölke Krankenschwester, Station 2 Elisabeth Jürgens Krankenschwester, Station 5 St. Walburga-Krankenhaus Zum 25. Dienstjubiläum begrüßte Geschäftsführer Helmut Krampe im Beisein des ärztlichen Direktors Dr. Willbrand, der Pflegedirektorin Petra Niermöller und des MAV-Vertreters Werner Susewind nach dem Festgottesdienst in der Krankenhauskapelle alle anwesenden Jubilare und Ruheständler. Nach einem Sektempfang überreichte Krampe als Dank für die lange Betriebszugehörigkeit jedem der Anwesenden einen Einkaufsgutschein von Meschede Aktiv. Bei einem reichhaltigen Mahl in gemütlicher Atmosphäre in der Cafeteria wurden die Erinnerungen und Veränderungen aller ausgetauscht. Dabei stellte man mit Freuden fest, dass dies auch schon fast ein kleines Kurstreffen war. 6 von 23 Kursteilnehmern des damaligen Ausbildungskurses vom St. WalburgaKrankenhaus konnten auf teilweise anstrengende aber im Großen und Ganzen doch zufriedene 25 Jahre zurück blicken. Alle Anwesenden machten ein nächstes Treffen für den 3. April 2033 aus mit der Bedingung, dann auch wieder die Köstlichkeit der St. Walburga-Küche, nämlich den Marzipanpudding, zu erhalten. 25. Dienstjubiläum feierten: Marion Rickert, Dialyse Roger Leonhardt, Dialyse Friedhelm Menke, Einkauf Andrea Becker, Station 2 Petra Keite, Station 2 Kerstin Kotthoff, Station 2 Monika Kayser, Station 7 Monika Tillmann 20 Jahre Eva Busse Krankenschwester, Station 5 Bettina Braukmann Krankenschwester Intensiv Birgit Winsel Sekretärin, Chirurgie Michaela Wippermann Kodierfachkraft, Medizincontrolling Brigitte Lütteken Leitende Krankenschwester, Station 8 Dietmar Hengesbach Elektriker, Technischer Dienst Martin Hüffmeyer MTA-R, Röntgen Annette Funke Krankenschwester, Station 7 Heike Hahn Sachbearbeiterin Einkauf Uta Lütkeduhme Krankenschwester, Station 3 Heinrich-Gerhard Babilon Krankenpfleger Anästhesie Ein kleiner Nachtrag: Seit 17 Jahren dabei: Berichtigung zur letzten Ausgabe St. Walburga-Krankenhaus In der letzten Ausgabe von „Einblick(e)“ war zu lesen, dass Maria Piedade Alves nach 40-jähriger Tätigkeit im St. Walburga-Krankenhaus in den Ruhestand verabschiedet wurde. Sie entschied sich jedoch, noch einige „Jährchen dran zu hängen“. Weiterhin bemüht sie sich also sehr liebevoll in der Küche des Euthymia-Hauses um das leibliche Wohl älterer Ordensschwestern. Das Einblick(e)Redaktionsteam sagt „Entschuldigung“ und wünscht Maria Piedade Alves Gesundheit, Glück und Freude bei der Arbeit. Sigrid Nölke Krankenschwester, Station 3 15 Jahre Veronika Babilon Krankenschwester EKG/Endoskopie Martin Schulte Gärtner, Technischer Dienst Werner Susewind Mitarbeiter Empfang, Pforte Franziska Gödde Krankenschwester, Station 4 Silke Rinke Krankenschwester OP, Zentral-OP EINBLICK(E) | 49 M I T- M E N S C H E N Ulrike Richter Krankenschwester Dialyse Petra Diekau Krankenschwester, Station 8 Ursula Zeppenfeld Krankenschwester, Onkologische Ambulanz Bärbel Nießen Krankenschwester, Euthymiahaus Christine Schleifstein Krankenschwester EKG/Endoskopie 10 Jahre Walter Landgraf Oberarzt, Coloproctologie Nicola Bette-Reding Krankenschwester, Station 3 Carmen Schulz Krankenschwester, Station 6 Marianne Günther Krankenschwester, Station 7 Christian Dr. Berndt Oberarzt, Innere Medizin Renate Holterhöfer Mitarbeiterin Cafeteria Peter Schauerte QML, QM Beate Bracht Krankenschwester EKG/Endoskopie Edeltraud Unseld Sekretärin, Coloproctologie Silvia Kreutzmann Sekretärin, Technischer Dienst Diana Sauerwald Krankenschwester, Station 4 Irmhild Albers Krankenschwester, Zentralsterilisation Martina Scharlau-Möller Krankenschwester, Euthymiahaus Sabine Bitter Krankenschwester, Station 7 Thomas Richter Krankenpfleger Intensiv 25-jährige Dienstjubiläen nach AVR St. Walburga-Krankenhaus Marion Rickert Krankenschwester Dialyse 1.4.2008 Roger Leonhardt Krankenpfleger Dialyse, 1.4.2008 50 | EINBLICK(E) Andrea Becker Krankenschwester, Station 2, 1.4.2008 Petra Keite Krankenschwester, Station 2, 1.4.2008 Kerstin Kotthoff Krankenschwester, Station 2, 1.4.2008 Monika Kayser Krankenschwester, Station 7, 1.4.2008 Friedhelm Menke Leiter Einkauf, 1.4.2008 Dr. Ulrich Aumann Chefarzt, Koloproktologie, 10.6.2008 † Nachruf Abschied von Fritz Dröge St. Walburga-Krankenhaus Vielen – ja eigentlich allen Mitarbeitern – war Fritz Dröge bekannt und bei allen war er sehr beliebt. Seit über 35 Jahren war er in der Gärtnerei und Landschaftspflege am St. Walburga-Krankenhaus tätig. Der Krankenhauspark und die Außenanlagen aber auch die Grabstätten der Ordensschwestern hat Fritz Dröge „gehegt und gepflegt.“ So manchen Blumenschmuck für die verschiedenen Abteilungen hat „Gärtner Dröge“ gestaltet und unzählige Weihnachtsbäume aufgestellt und zum Leuchten gebracht. Auch wenn es etwas zu transportieren gab, war er unser Ansprechpartner. Wir erinnern uns an seinen hintergründigen Humor, sein verschmitztes Lächeln. Mit seiner grünen Kappe auf „seinem“ Traktor ist er uns noch gut „vor Augen“. Fritz Dröge starb am 16. Januar 2008. Maria-Elisabeth Kotthoff Sekretärin, Krankenpflegeschule, 1.8.2008 Sibylle Sopka Krankenschwester, Station 5, 1.9.2008 Dr. Turgut Belgutay Facharzt Anästhesie, 1.10.2008 Christiane Vorderwülbecke Krankenschwester Intensiv, 1.10.2008 Christine Boldt Krankenschwester, Station 4, 1.10.2008 Ursula Teipel Schreibkraft, Schreibbüro, 12.12.2008 † Nachruf Am Sonntag, 1. Juni 2008, verstarb nach schwerer Krankheit unser lieber langjähriger Mitarbeiter Frank Rech 1. April 1964 - 1. Juni 2008 Frank Rech arbeitete seit 1996 in der Physikalischen Therapie der Raphaelsklinik. Wir erinnern uns an sein aufgeschlossenes, zupackendes Wesen, – die wunderbaren Massagen, die er auch verspannten Mitarbeitern zukommen lies, – seine Auftritte mit dem Westfälischen Kammerchor, mit dem er uns mit Musik beschenkte. Auf seinem Weg durch die Krankheit, die im vergangenen September ausbrach, lies er einige von uns Mitarbeitern teilnehmen. Sein Lachen und sein Weinen waren ihm Geländer durch die schweren Zeiten. Er war fest beheimatet in der Kirche, sein evangelischer Glaube in ökumenischer Verbundenheit mit anderen Glaubenden an Jesus Christus gab ihm Halt und Trost. Gott möge ihn umfangen und ihm so nahe kommen, wie wir es nicht konnten. A U S B L I C K Doktor D. und Chicken Run Familienfest mit Überraschungen Zwei Ausstellungen Augustahospital Am 24. Oktober 2008 ab 20 Uhr wird das diesjährige Betriebsfest in der Scheune Beusing-Terhorst stattfinden. Wie im Vorjahr werden der Grillwagen „Chicken Run“ für das leibliche Wohl und DJ „Doktor D.“ alias Prof. Dr. Dietmar Seidel für die Musikauswahl sorgen. Misericordia Der MisericordiaCup wird in diesem Jahr wieder in Münster ausgetragen. Das Clemenshospital als Gastgeber freut sich auf viele Mitarbeiter und ihre Angehörigen und hat sich für jede Altersklasse etwas einfallen lassen. So wird nicht nur das Fußballturnier für Begeisterung sorgen, sondern auch das Rahmenprogramm. Kommen Sie vorbei am Samstag, 23. August, von 10 bis 18 Uhr, DJK-Sportplatz an der Grevener Straße 125, in Münster. 14. August, 19 Uhr Eröffnung der Ausstellung „Sr. Dorothee: Ikonen“: Diese Ausstellung versteht sich als Brükkenschlag zwischen dem Jubiläum der Clemensschwestern und dem der Raphaelsklinik. Internationaler Kongress für Thoraxchirurgie Clemenshospital Vom 25. bis 27. September kommen internationale Thoraxchirurgen nach Münster. Das Clemenshospital ist Gastgeber des 12. Internationalen Kongresses für Thoraxchirurgie und freut sich, den Gästen das Haus und die Stadt Münster näher bringen zu dürfen. Weitere Informationen gibt es unter: http://www.clemenshospital.de/ clemens/359.php Betriebsfest Clemenshospital In der Keingartenanlage „Ronneberg“ findet am Freitag, 12. September, ab 18 Uhr das diesjährgie Betriebsfest des Clemenshospitals statt. Für Essen, Getränke und Musik ist gesorgt. 27. November, 19 Uhr Eröffnung der Ausstellung „Andreas Rimkus: 1000 Engel“ 1000 hölzerne Gehstöcke, die sich Engeln gleich zum Glasdach des Foyers erheben und eine warme Stahlkugel, die bei Berührung Wiegenlieder singt: Dies ist das aufwendigste Kunstevent, das bisher in der Raphaelsklinik statt fand. 100. Jubiläum Raphaelsklinik 10. Juli, 10 Uhr Am Tage der Eröffnung der Raphaelsklinik vor genau 100 Jahren findet ein Gottesdienst im Patientengarten statt. Anschließend gibt es ein geselliges Beisammensein im Foyer. Alle Mitarbeiter der Raphaelsklinik sind herzlich eingeladen. 18. September, 10 Uhr Das „offizielle“ Jubelfest zur Gründung der Raphaelsklinik: Nach einem Gottesdienst in der Mutterhauskirche findet ein Festakt im Foyer statt. 20. September, 11 bis 17 Uhr „Tag der offenen Tür“: Die Klinik öffnet ihre Tore und gewährt Einblicke in viele Bereiche, die sonst verborgen sind. Alle Abteilungen stellen ihr Leistungsspektrum vor. 26. September Großes Mitarbeiterfest anlässlich des Jubiläums der Klinik: Gefeiert wird in der Gaststätte Pleistermühle mit LiveBand! Drei lang ersehnte Ereignisse St. Walburga-Krankenhaus Drei für das St. Walburga-Krankenhaus wichtige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: So wird in der zweiten Jahreshälfte ein neuer Chefarzt für die gynäkologische Abteilung seinen Dienst antreten, der Wirtschaftshof wird fertig gestellt und das Haus Lioba als Ver- und Entsorgungszentrum in Betrieb gehen. Außerdem nehmen die Planungen für eine neue Cafeteria Gestalt an. Vielen Dank an alle Autoren, Fotografen, Ideengeber und sonstigen Unterstützer, ohne die die Erstellung dieser Ausgabe nicht möglich gewesen wäre. Die nächste Einblick(e) erscheint im Dezember 2008. Wir wünschen allen Mitarbeitern erholsame Urlaubstage und eine angenehme Arbeitszeit. Die Redaktion EINBLICK(E) | 51 Qualität und Kompetenz im Zeichen der Barmherzigkeit. Misericordia GmbH KRANKENHAUSTRÄGERGESELLSCHAFT Düesbergweg 128 48153 Münster Telefon 0251.91937-0 Telefax 0251.91937-6377 [email protected] www.misericordia.de Die Krankenhäuser der Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft sind das Augustahospital Anholt, das Clemenshospital Münster, die Raphaelsklinik Münster und das St. Walburga-Krankenhaus Meschede.