Biketest - PDF
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präsentiert den Bayerisch-Böhmischen radmarathon 225 Kilometer und 3500 Höhenmeter auf traumhaft schönen und teilweise autofreien Straßen durch die Nationalparks Bayerischer Wald und Böhmerwald – seien Sie dabei! 5. August 2012 Viechtach Bei niederbayerischem Schneeregen einen Radtest draußen fotografieren? Für Ex-Profi Sebastian Lang wäre das kein Problem gewesen, doch da streikte Fotograf Marco Felgenhauer: „Nur, wenn ihr die Räder wieder sauber macht – die müssen alle noch im Studio fotografiert werden.“ Informationen und Anmeldung unter www.bb-radmarathon.de Oder telefonisch unter 0 99 29/42 41 www.procycling.de Außerdem stehen folgende Strecken zur Auswahl: Fitnesstour 135 km und 2300 hm Freizeittour 78 km und 1150 hm Also verzogen wir uns kurzerhand in eine geräumige, trockene und auch angenehm warme Tiefgarage im Herzen von Deggendorf, und Lang musste noch einen Tag warten, bis er mit mit jedem Testrenner eine Runde drehen konnte. Hier sind seine Eindrücke von der ersten Ladung unseres großen Frühjahrstests – 16 Top-Renner zwischen 2.400 und 3.600 Euro, die den Saisonstart zum Vergnügen machen. GaraGen Gara Gen GaraG rock r Seba tian Lang SebaStian teStet Stet tet Sechzehn echzehn RennRädeR äde ädeR deR de gehobenen MitteLkLaSSe Mitte MitteL SS rose | storck trek | Bianchi Fuji | canyon il Diavolo | BMc siMplon | poison pasculli | corratec airstreeeM | MüsinG lapierre | conway sToRCk sCeneRo 2.948 € | 7,63 kg Hessisches Rennrad-szenario Die Firma Storck wirbt mit innovativer und richtungsweisender Produktion seit 1995. Zu den Highlights der Firmengeschichte gehört etwa das Carbon-Fully Organic, eines der ersten Räder dieser Art; auch im Rennradbereich sind die Hessen in Sachen Leichtbau immer weit vorne gewesen. Dass sie nicht auf jeden Trend setzen, zeigen die Zugführungen am Scenero: Statt im Rahmen versteckt, sind schöne Alu-Anschläge aufgenietet – genauso wie an deutlich teureren Storcks. Auch der Werfersockel gefällt. Hinter FaziT nach hinten offenen Ausfallenden, die mit einer optimierten Kraftübertragung erklärt werden. Als ehemaliger Radprofi weiß ich, wie wichtig es ist, das Hinterrad einfach herausfallen lassen zu können, und bin deshalb eher ein Anhänger der klassischen Variante. Jedenfalls kann einem so niemand mal schnell das Hinterrad klauen ... Storck verbaut sehr schöne Komponenten, so den leichten Syntace-Lenker, der anderswo satten Aufpreis kostet – ebenfalls ein unverkennbares Merkmal der Hessen. miT DeTails wie Den konsequenT aussen geFüHRTen sCHalTzügen unD Den naCH HinTen oFFenen ausFalleRn beweisT sToRCk selbsTbewussTsein. so mögen Die Fans Die bikes Des HessisCHen HeRsTelleRs. Rose Xeon CRs-3100 2 seit langem verbau storck die leichten stilettogabeln. 1 2 3 sehr schön sind die aufgenieteten zuganschläge. Die mechaniker freuen sich über die außen geführten züge. 3 der flächigen Gabel bleibt der aerodynamische Ansatz des Rahmens etwas zurück – wer dem aktuellen Trend folgt, wünscht sich hier mehr Konsequenz. Bei den Fahreigenschaften ist vor allem der gute Geradeauslauf bei hohem Tempo hervorzuheben. Auch in Sachen Steifigkeit zeigt das Storck keine Schwächen, im Wiegetritt lässt es sich gut kontrollieren. Typisch Storck sind die 3.114 € | 7,53 kg Farbspaß und Fahrspaß Der deutsche Versender mit über 100-jähriger Tradition im Radhandel bietet mit dem Xeon CRS ein rundum gelungenes Rad, das erst einmal aufgrund der farblichen Komposition Aufmerksamkeit weckt – alles, was fehlt, wäre ein rotes Lenkerband. Der Rahmen ist mit seinen überwiegend runden Rohren eher konventionell gestaltet; die innenliegenden Führungen für Bremszug und Di2-Kabel ergeben ein sehr aufgeräumtes Bild. Was das Rad wirklich zu leisten vermag, zeigt sich im Fahrverhalten: Der Tretlagerbereich ist sehr steif, in Schräglage und bei extremem Bremseinsatz hat man das Rad gut im Griff. Unsicherheit kommt in keiner Situation auf; allerdings wünschen sich sportlichere Fahrer doch etwas mehr Spritzigkeit. Der Vortrieb profitiert gerade bei hohem Tempo von den Mavic Cosmic SL. Der Wechsel des Hinterrades geht beeinru- 1 ungewohnt und nicht jedermanns sache: nach hinten offene ausfaller 1 2 Shimanos Ultegra Di2 wertet das Rennrad aus Bocholt enorm auf. Gerade der Kettenblattwechsel klappt hervorragend, auch unter Last – im Renneinsatz ein wichtiges Merkmal. Ein Detail, das positiv auffällt, ist der Schutz an der Kettenstrebe direkt hinter den Kettenblättern, FaziT Das Xeon zeigT guTe FaHReigensCHaFTen unD wiRD miT Tollen komponenTen gelieFeRT. DeR RaHmen isT sCHliCHT unD übeRaus FunkTional; ein HauCH meHR agiliTäT käme Dem RaD abeR zu guTe. ckend leicht von der Hand, was keineswegs die Norm ist – hier spürt man, dass Rose viel Feedback von seinen Rennfahrern bekommt. So mancher Hersteller verlangt dem Endkunden in dieser Beziehung zu viel ab. 86 Procycling APril 2012 auch wenn dank Di2 die Kette kaum noch herunterfallen sollte. Gut ist die unauffällige Platzierung des Di2-Akkus unterm Tretlager, das mit integrierten Kugellagern kommt. In dieser Preisklasse ist das nicht selbstverständlich. 1 Das ist der richtige platz für den Di2-akku. besser wäre nur noch im Rahmen. 3 2 kurze kabelwege verhindern, dass die Drähte etwa bei einem sturz abreißen. 3 Die rote beschriftung der mavic-aeroräder passt optimal zum Dekor das Rades. Procycling APril 2012 87 bianCHi sempRe 2.499 € | 7,97 kg gewichtige Tradition Kaum ein Hersteller hat eine solche emotionale Bindung zum Radsport über einen so langen Zeitraum wie Bianchi. Italien ist bekannt für seine gute Pasta, für guten Fußball, aber auch für Rennradsport. Und Bianchi ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Größe, vor allem, wenn es um Traditionen geht. Die lange Firmenhistorie ist der Schatten, über den das Sempre hinauswachsen muss. Was die Fahreigenschaften angeht, gelingt das: Die starke Carbon-Struktur im Tretlagerbereich sowie Gewicht von knapp unter acht Kilo. Verantwortlich dafür sind die Laufräder, die allerdings auch den günstigen Preis ermöglichen. Kurbeln und Bremsen stammen von FSA, wobei die schwarzweißen Bremszangen ordentlich funktionieren. Auch hier wäre Ultegra besser, aber eben auch teurer. Nicht so schön sind die Aufnahmen der Zugführung am Steuerrohr, dafür sind die Schaltzüge in diesem Bereich von celeste-farbenen Gummihüllen geschützt. 1 gummihüllen in Celeste schützen den matten lack vor kratzern. 2 Der kurbelsatz ist einfach, aber immerhin mit integriertem innenlager. 1 2 3 bianchi schafft es immer wieder, die klassische Hausfarbe im modernen Design zu integrieren. FaziT wäHRenD siCH Die emoTionale TRaDiTion im FaHRveRHalTen wieDeRFinDeT, bRemsT Die aussTaTTung Das sempRe eTwas aus. bianCHi HaT HieR klaR auF einen knappen pReis geseTzT, wenigeR auFs gewiCHT. TRek maDone 4.9 2.999 € | 7,53 kg das integrierte Innenlager sorgen für viel Steifigkeit und eine gute Kraftübertragung, was sich im starken Vortrieb zeigt. Eine typisch italienische Geometrie ermöglicht dem Sportler eine komfortable, aber dennoch sportliche Haltung. Das Verhalten in Kurvenlage und in anspruchsvollen Fahrsituationen ist dann mehr guter Durchschnitt als aufsehenerregend. Ausgebremst wird das Sempre von seinem hohen 1 sportlicher wunschzettel 1976 gegründet und dem Anspruch folgend, die besten Räder der Welt bauen zu wollen, hat Trek sowohl Erfahrung wie Qualitätsbewusstsein. Und gleich vorweg – das Rad hat meine Erwartungen zu 95,9 Prozent erfüllt. Dynamik, Fahrkomfort, Kraftübertragung, Feedback und Steuerverhalten lassen sehr wenig Spielraum für Kritik. Berühmt ist die agile Lenkung – vielleicht mit ein Grund dafür, dass Lance Armstrong seine Karriere beinahe sturzfrei absolvierte? Optisch wirkt das Rad sehr stimmig, wobei es im typischen Trek-Outfit mit viel Weiß und noch mehr Bontrager-Komponenten daherkommt. Gerade der Übergang von Gabel zu Steuerrohr wird bei Trek sehr gut umgesetzt; die Gabel hat übrigens einen Alu-Schaft – auch ein typisches Merkmal. Das BB90-Tretlager mit integrierten Lagern gibt Unter- und Sitzrohr viel Auflagefläche, auch deshalb zeigt sich 2 Neben den tollen Fahreigenschaften und der stimmigen Optik ist es auch die Ausstattung, die begeistern kann. Dura-Ace da, wo man es sieht, an Tretlager und Schaltwerk, Ultegra dort, wie sie gut funktioniert – Bremsen, Hebel und Umwerfer. Ein Mix, der die Möglichkeit FaziT TRek sCHaFFT es auCH in DieseR pReisklasse, ein moDell zu pRäsenTieRen, von Dem DeR eine oDeR anDeRe pRoFispoRTleR TRäumen wüRDe – unD Das Dazu Top ausgesTaTTeT isT. das Trek so steif. Optimal wurde der ANT+Sensor in die linke Kettenstrebe eingebaut. Leider bietet der Hersteller in dieser Preisklasse dann doch nicht die optimale integrierte Zugführung der teureren Modelle an. 88 Procycling APril 2012 zum Upgrade bietet und unter 3.000 Euro sel selten ist.Mal ganz im Ernst – das schönste Bike macht auch nur dann richtig Spaß, wenn es sich geil fahren lässt.Und beim Trek ist das einfach der Fall. 1 Die extrem breiten auflageflächen am Tretlager bringen eine hohe steifigkeit ins spiel. 2 Der eingebaute sensor in der kettenstrebe ist praktisch bei sRm-nutzung. 3 kein Trek-Rennrad ohne bontrager-komponenten 3 3 1 Canyon ulTimaTe CF slX 2.999 €/6,94 kg schlichte bergziege 2 Nachdem ich drei Jahre mit den unterschiedlichsten Modellen von Canyon aktiv Rennen bestritten habe, fällt es mir nicht schwer, dieses Sportgerät zu beurteilen. Optisch wirkt das Ultimate sehr einfach und schlicht; auch die Farbgebung fällt bei einem Canyon-Bike immer sehr zurückhaltend aus. Das hat sich im Laufe der Jahre zum Markenzeichen entwickelt, dennoch vermisse ich das eine oder andere mutige Farbdesign. In Sachen Integration zeigt sich Canyon beim FaziT selbst habe das Rad in den Jahren meiner Profi-Laufbahn als sehr agil und sportlich empfunden. Jeder Anstieg machte mir Freude, da zum einen die Kraft auf die Straße kam, zum anderen aber selbst ich mich mit diesen 6,94 kg immer mal wie eine Bergziege fühlte. Ungewöhnlich ist die Kombination aus technischer anmutender Dura-Ace und organisch geformten Fulcrum-Kurbeln – made by Campa ... Gewicht gespart wird unter anderem mit dem leichten Spezialsteuersatz von Acros. Canyon lieFeRT Top-qualiTäT zu einem guTen pReis. Das RaD isT so leiCHT unD sTeiF wie mögliCH, JeTzT könnTe ein moDeRnisieRungssCHub in saCHen sysTeminTegRaTion eRFolgen ... FuJi ssT 2.0 Durch den 2011er Vuelta-Sieger JJ Cobo hat Fuji enorm an Bekanntheit gewonnen und auch das Testrad konnte überraschen. Das Gesamtpaket ist optisch sehr ansprechend und modern. Das aerodynamische Konzept ist stimmig durchgezogen, von den Laufrädern bis hin zum Rahmen mit Aero-Stütze – da wünscht man sich fast, wieder ein Aktiver zu werden. Beim ersten SST 2.0 vor zweieinhalb Jahren gab es übrigens noch eine integrierte Stütze – die aktuelle Version ist da einfach praktischer. Noch vor wenigen Monaten hatte ich in steilen Abfahrten so meine Probleme, am Hinterrad der Fuji-Fahrer vom Team Geox dranzubleiben – jetzt weiß ich, warum: Die Wendigkeit und das sportliche Lenkverhalten des SST sind nicht zu übersehen. Die Tretlagersteifigkeit sollte selbst den Sprintertyp überzeugen. Was die Sitzposition angeht, bemerken größere 2 sehr leicht und Carbonschaftschonend ist der acros-steuersatz. 1 2 3 bei der komplettierung mit Dura-ace fällt der italienische kurbelsatz ins auge. 3 Top-Carbon-Modell zurückhaltend: Die Schaltzüge sind außen verlegt, das Innenlager klassisch geschraubt. In dieser Hinsicht moderner ist das Aero-Toprad Aeroad CF – und überraschenderweise das günstige Ultimate Al Evo mit Alu-Rahmen. Was die fahrerischen Eigenschaften betrifft, liefert Canyon eine gute Abstimmung aus sportlichem Fahrspaß, gemixt mit einem Hauch von angenehmem Tourengefühl. Ich 2.699 € | 7,88 kg Japanischer stier(-kämpfer) 1 Der mit zwei schrauben befestigte kettenfänger kann sich nicht verschieben und sitzt immer richtig. 1 schon sehr früh setzte Fuji am aero-Renner innenliegende züge ein. 2 unterm Tretlager mit integrierten lagern sieht man den ausgang der zugführung im unterrohr. 3 sehr eigenständig kommt das geschwungene oberrohr mit dreieckigem querschnitt. 4 Die Hinterstreben sind an die alu-ausfaller geschraubt – kostenersparnis im Rahmenbau. 3 schraubten Hinterstreben – eine eher altmodische Lösung. Was die Komponentenauswahl angeht, hat der Hersteller so ziemlich alles an Oval-Produkten motiert, was geht – Laufräder, Vorbau, Lenker, Steuersatz, Sattelstütze und Bremsen. Auffällig gerade in diesem Preisbe- FaziT ein pRoFessionelleR RenneR, DeR voR allem miT agileR FaHRDynamik unD aeRo-opTik auF siCH auFmeRksam maCHT. Dem FuJi ssT 2.0 sollTe JeDoCH eine abspeCkkuR veRoRDneT weRDen, um von Dem eHeR HoHen gewiCHT HeRunTeRzukommen. Fahrer einen verhältnismäßig kurzen Abstand zwischen Sattel und Lenker. Schalt- und Bremszüge sind innen verlegt (außer vom Tretlager bis zur Schaltung), auffällig sind die Aluminium-Ausfallenden mit ver- 90 Procycling APril 2012 4 reich und für mich sehr passend ist die RotorKurbelgarnitur, am Fuji mit PressFit-Innenlager kombiniert. Schade ist nur, dass das Rad mit beinahe acht Kilo eher schwer ausfällt. Dafür ist es jedoch recht preiswert. Procycling APril 2012 91 Il DIavolo avolo vIctrIx ctr x BMc roaDracer Sl01 toursieger mit großen ambitionen mbitionen 3.599 € | 7,0 kg Der Tour-Sieger des Jahres 2011 beziehungsweise sein kleiner Bruder aus der Mittelklasse weckt Emotionen und überrascht mit fahrerischem Können. Das BMC kann mit ausgeglichenem Fahrverhalten überzeugen und wirkt dabei immer eher angenehm als sportlich aggressiv. Egal, ob sitzend oder stehend, an Anstiegen oder bergab, im Antritt oder bei rasanten Kurvenfahrten – das Rad blieb immer seiner Linie treu. Couragiert, aber nicht zu bissig, ist es ein sehr angenehmer Begleiter. Italienisch modern und Fahrspaß pur FazIt Bereits vor dem Fahrtest lässt einen das Diavolo aufhorchen: Mit einem Gewicht von sieben Kilo gehört es klar zu den Leichtgewichten im Vergleichsfeld. Die teuren Fulcrum Racing Zero, die das Gewicht senken, treiben allerdings auch den Preis nach oben. Mit kompletter Campagnolo Athena inklusive Carbon-Hebel und -Kurbeln ist das Rad jedoch exklusiv ausgestattet. Das Victrix bietet einen formschönen, weil scheinbar ohne Klemmung auskommenden Sitzdom; der Aluminium-Aufsatz wird von einer Innenklemmung gehalten, die man nur bedienen kann, wenn der Sattel wie am Testrad einen Ausschnitt hat oder ganz abmontiert wird. Die hinteren Ausfallenden bestehen aus Carbon und werden von beiden Seiten durch Aluminiumscheiben stabilisiert. Hervorzuheben ist dabei das sehr stabile Schaltauge, das durch große Steifigkeit für Schaltpräzision sorgt. Fahrerisch hat mich das Rad mehr als überzeugt: Es ist wendig, agil und angriffslustig, fährt sich dabei aber durchaus ausgeglichen. Trotz dieses sportlichen Charakters habe ich mich vom reinen Sitzen her sehr wohl gefühlt. Auch auf giftige Manöver reagierte das gesamte Rad immer wieder sehr gut, so bei hastigem Abbremsen aus hohen Geschwindigkeiten. Gegen einen geringen Aufpreis ist beim Il Diavolo übrigens eine Anfertigung auf Maß möglich, da der Rahmen in Italien hergestellt wird. Die roten Außenzüge für die Schaltung laufen sehr nah am Steuerrohr entlang und könnten dort scheuern. Nachbessern könnte man auch an den nicht sehr griffigen Einstellschrauben der Schaltzüge. Mit dem Namen „Victrix“ und FazIt 2.799 € | 7,73 kg retiert werden kann. Auch wenn das Rad mit seinen 7,73 kg nicht zu den leichtesten im Testfeld gehört, werden seine Fahreigenschaf Fahreigenschaften von dem Gewicht nicht beeinträchtigt. Bei deutlich unter 3.000 Euro ist das in Ordnung, denn für diesen Preis bekommt man einen Carbon-Renner mit vollständiger Shimano Ultegra und guten Anbauteilen. Man merkt dem Rad und seinem Hersteller an, dass hier große Ambitionen im Spiel sind und noch viel folgen wird. Der tour-SIeger BMc lIeFert eIn tolleS proDukt, MIt DeM Man vor alleM Sehr auSgeglIchen SeIne runDen Drehen kann. auch wenn eS nIcht DaS aggreSSIvSte unD DynaMISchSte raD ISt, Macht eS vIel SpaSS, DaMIt zu Fahren. 1 Den werferzug durchs tretlager zu führen ist mittlerweile der bewährteste weg. 2 typisch BMc ist die ungewöhnli ungewöhnliche verbindung von ober- und Sitzrohr. 1 2 3 Die Dt-Swisshebel weichen vom üblichen Schnellspannerprinzip ab; sie werden durch Drehen geschlossen. 3 Typisch BMC ist der sehr technische Look mit dem ungewöhnlichen, aber gelungenen Übergang zwischen Oberrohr und Sitzrohr. Der Stütze sieht man ihre leichte Aero-Form kaum an; gut ist die genau einstellbare Sattelklemmung mit zwei Schrauben. Optisch ist das BMC zurückhaltend, aber sehr stylisch. Gut gefallen können die innenliegenden Schaltzüge, die ganz oben am Unterrohr eintreten; Einstellschrauben fehlen aber. Bei den DT-Swiss-Laufrädern werden Schnellspanner zum Drehen mitgeliefert, deren Öffnen und Schließen schon etwas dauert. Gut ist, dass der Hebel in jeder beliebigen Position ar- 1 2 dem Dekor nimmt Alberto Kunz von Il Diavolo übrigens Bezug auf die römische Geschichte seiner Heimat bei Bonn: Die sechste römische Legion war zeitweise am Rhein stationiert; ihr Logo war wohl ein Stier. ItalIenISch MoDern, FahrerISch eIn rIchtIgeS rennraD MIt enorM vIel eMotIonen unD vortrIeB. eIne echte eMpFehlung Für Den noch unentSchloSSenen athleten. eIne InnenlIegenDe zugFührung geht wohl auF koSten Der eInzelanFertIgung. 1 Il-Diavolo-chef alberto kunz ließ sich beim Dekor von der römischen geschichte seiner rheinischen heimat inspirieren. 3 2 Dank Fertigung in Italien gibt’s auch Maßrahmen – nicht alltäglich bei carbon. 3 teuflisch günstig, bei dieser ausstattung! 92 Procycling APril 2012 Procycling APril 2012 93 1 poISon hyDrogen t+ Di2 2.899 € | 7,25 kg elektrisierend leicht und günstig 2 Wenn nur der erste Eindruck zählen würde, hätte es das Poison Hydrogen in dieser Farbe nicht leicht, aber es gibt ja noch mehr Varianten. Dabei wäre es schade, wenn man sich nicht auf den giftigen Renner einlassen würde, denn das Fahrverhalten ist top: Kurven und schnelle Manöver setzt das Rad sensationell schnell und gut um, auch die Steifigkeit stimmt. Mit den Spacern am Testrad ergibt sich eine aufrechte Sitzposition, die gerade dem Tourenfahrer sehr entgegenkommt. Dabei ist das Poison für ein Di2-Rad unter 3.000 Euro ausgesprochen leicht; für viele andere Räder mit diesen Daten muss gleich mal ein Tausender mehr ausgegeben werden. Gespart wird dabei nirgendwo, alle Komponenten und Anbauteile sind von hoher Qualität. Das Schalten mit der elektronischen Ultegra ist ein hochpräziser Hochgenuss, innenliegende Kabel und ein unauffällig platzierter Akku sind Poison kann zwar nicht mit einem großen Namen aufwarten und fällt vom Image her etwas hinter die Platzhirsche zurück, doch ist das Hydrogen dennoch ein gutes und souveränes Rennrad. Namen sind eben nicht alles. FazIt SIMplon kIaro Force 20c 3.249 € | 7,06 kg Qualität und erfahrung Mit 18 Jahren Erfahrung im Einsatz von Carbonfasern legt Simplon sehr viel Wert auf Qualität und die Verarbeitung der eingesetzten Materialien. Seit 1994 verwendet die österreichische Firma diesen einzigartigen Werkstoff. Unter anderem wird durch die „Triple-Fusion-Technik“ der Rahmen mit den jeweils besten Fügetechniken an den jeweiligen Stellen vereint. So werden alle drei Fertigungsweisen angewandt: Monocoque-Bauweise, Rohr-zu-Rohr-Bauweise und die Muffentechnik. Mit dem neuen Kiaro hat Simplon ein Rennrad speziell für den Hobbyfahrer gebaut, der nicht ganz so sportlich sitzen will. Das Steuerrohr ist vergleichsweise lang, auch ohne viele Spacer kommt der Lenker so nach oben. Vortrieb und Ansteuerungsverhalten sind dabei sehr sportlich. Schnell aufeinander folgende Lenkmanö- FazIt: DaS preIS-leIStungS-verhältnIS hat MIch BeIM poISon BeSonDerS üBerzeugt. FahrerISch Sehr Souverän, DaBeI In DIeSer lackIerung optISch eIne herauSForDerung, lIeFert DaS hyDrogen So eInIgeS, waS Den rennFahrer anregen könnte. 1 kaum unterm lenkerband hervorgekommen, verschwinden die Schaltzüge auch schon wieder im Steuerrohr. 2 eine zahnscheibe verhindert, dass sich der kettenfänger verdreht. 3 eher tief angebracht ist der Strebenschutz – doch das ist sicher kein versehen. 4 Das Monolink-System von Selle Italia kann sich auch in der erstausstattung durchsetzen. 3 3 1 unterm unterrohr platziert, fällt der Di2-akku nicht weiter auf. 2 an die etwas klobigen Schaltkomponenten hat man sich schnell gewöhnt – dafür ist ihre Funktion wirklich perfekt. ab. Sowohl preislich als auch im Hinblick aufs Gewicht liegt das Simplon ganz vorne, mit Syntace-Teilen und Sram Force ist es dabei sehr schön ausgestattet. Der Rahmen kommt im PressFit-Tretlagerstandard, der leider nicht mir Srams schönerer und leichterer BB30- 3 „hauptsache anders“ kommt einem bei der gewellten gabel in den Sinn. aber auch schön? FazIt 1 Schöne optISche DetaIlS Fallen poSItIv auF unD runDen DaS raD Sehr gut aB. DIe koMFortaBle SItzhaltung läSSt DurchauS auch SportlIche FahreIgenSchaFten zu. ver kann der Rahmen jedoch nicht komplett kompensieren und wirkt dann etwas unruhig. Die positive Seite dieses Charakters ist die große Agilität der Lenkung. Durchgehend innenverlegte Züge und ein ansprechendes Design runden das Gesamtpaket 94 Procycling ein zusätzliches Plus. Anzumerken ist aber, dass der Bremszug im Oberrohr klappert – vielleicht nur ein Problem des Testrades. Etwas extravagant ist die „gewellte“ Gabel, eine optische Spielerei, die man mögen muss. APril 2012 2 4 Kurbel kompatibel ist. Auch Simplon montiert einen Kettenfänger; damit er sich nicht versehentlich verdreht, ist er mit einer gezahnten Unterlegscheibe montiert worden. Ach so – einen Kettenstrebenschutz aus Metall gibt es zur Sicherheit noch dazu. Procycling Procycling APril APril2012 2012 95 95 corratec cct teaM ultegra 2.899 € | 8,12 kg touren-renner mit rennerfahrung Stimmig designed ist das Rad der Oberbayern auf jeden Fall: Selbst die DT-Swiss-Laufräder sind in der Farbe des Rahmendekors gehalten. Dazu liefert Corratec viele eigenständige Details. Besonders hervorzuheben sind die Gummistulpen an den Lenkerenden, die über das eigentliche Lenkerband geschoben werden. Griffig und zugleich ein genialer Schutz für diesen doch anfälligeren Bereich, ist das eine richtig gute Innovation. Die abgesenkten Kettenstreben sorgen für weniger Kettenschlagen FazIt farben nimmt das CCT Team übrigens auf. Beim Team kommt eine komplette Shimano Ultegra zum Einsatz, die Anbauteile stammen, wie bei Corratec üblich, von der Eigenmarke Zzyzx. Trotz des Carbonrahmens kann das Testrad beim Gewicht nicht mit der Konkurrenz mithalten – als einziges Rad neben dem Stahlrenner wiegt es über acht Kilo. Hier kommen die schweren Laufräder ins Spiel, die dem Preis nicht ganz angemessen zu sein scheinen. DaS Sehr StIMMIge unD In SIch ruhenDe DeSIgn wIrkt auF Den Betrachter Sehr angenehM SportlIch. IM FahrteSt kann DaS raD vor alleM BeI tourenSportlern punkten, DIe DaS auSgewogene Fahrverhalten Schätzen. paScullI Bagnolo 3.390 € | 8,68 kg 2 unterm tretlager sind die Schaltzüge sehr sauber verlegt. 1 2 3 Innovativ: Die endstücke sind griffig und schützen das lenkerband vor einreißen und abwickeln. 3 auf der Strebe. Auffällig ist auch die gute Zuginnenverlegung, die auch die für die Di2Schaltung nötigen Ausgänge aufweist. Mit der schönen und ausgewogenen Geometrie spricht das CCT eher die Langstreckenfahrer unter den Radsportlern an; dass allerdings das erfolgreiche Continental-Team Nutrixxion auf Corratec fährt, zeigt, dass die Räder durchaus sportliches Potenzial bieten. Dessen Team- 1 tradition mit Maß Pasculli stellt mit dem Bagnolo den einzigen Stahlrenner im gesamten Test. Hier wird noch richtig Hand angelegt, jedes Rad ist ein in Italien gefertigtes Unikat, das in Sachen Rahmengeometrie ganz individuell angepasst wird. In der heutigen Zeit, wo vor allem Leichtgewicht zählt, kann das Pasculli auf der Waage natürlich nicht viele Punkte sammeln. Bei dem Testrad wurde zudem eine Stahlgabel verbaut, überhaupt geht es hier nicht ums Gewicht: Mit Alu-Komponenten und klassisch eingespeichten Laufrädern geht unser Bagnolo eher in die Richtung eines sehr traditionsbewussten Renners. Natürlich wären auch eine Carbon-Gabel drin und leichtere Carbon-Komponenten. Klassisch ist auch das Fehlen einer Ausfallsicherung an der Gabel – so lässt sich das Vorderrad leicht ausbauen, wie es früher üblich war, und die Mechaniker müssen nicht erst die Fangna- 1 gelunge zugführung in die tiefergelegte kettenstrebe 2 nicht mehr. Ein auswechselbares Ausfallende sucht man an einem Stahlrahmen vergeblich, das Stahlteil kann jedoch leicht gerichtet werden, wenn es etwa durch einen Sturz verbogen ist, und im schlimmsten Fall lässt sich das ganze Ausfallende auslöten und ersetzen. Fahrerisch kann der Stahl-Bolide glänzen: Der FazIt FahrerISch eIn Sehr angenehMeS SportlIcheS rennraD, DaS Für vIele üBerraSchungen gut ISt. eBen eIn klaSSIker, unD In DIeSeM SInne SprIcht DaS raD Für SIch. sen wegfeilen. Auch an anderer Stelle erfreut das Pasculli mit schönen Details: So werden hochwertige, leicht laufende Campagnolo-Record-Naben verwendet, der klassisch eingepresste Steuersatz kommt von FSA. Schaltsockel wie früher gibt es auch am Stahlrenner 96 Procycling APril 2012 ordentliche Vortrieb und die satte Kurvenlage verblüffen erst einmal. Der Fahrkomfort und die durchaus dynamische Haltung auf dem Rad erinnerten mich dann an meine Anfänge – auch die Fahrer meiner Generation haben noch auf Stahlrädern ihre ersten Schritte gemacht. Eines ist also ganz klar: Pasculli baut richtig gute Stahlräder, die wirklich Spaß machen und keineswegs altmodisch wirken. 1 ein Steg hinterm tretlager darf bei einem klassischen Stahlrahmen nicht fehlen. 3 2 auch die gerade gabel ist stilecht – so etwas kam in den frühen 90ern auf. 3 Die blanken alu-komponenten passen perfekt zum Stahlrad und bieten dabei modernste elfgang-Schaltungstechnik. Procycling APril 2012 97 MüSIng onroaD race Di2 3.199 € | 7,76 kg zurückhaltend elektrisiert Das dritte Di2-Rad im Test liegt preislich und gewichtsmäßig auf Augenhöhe mit dem Rose Xeon – und das, obwohl es über den Fachhandel angeboten wird und nicht im Direktversand. Für viele Radler, die sich nicht so gut auskennen, ist das schon einmal ein wichtiges Argument. Dass man mit der Ultegra Di2 schon jetzt den zukünftigen Standard am Rad hat, ist ein zweites – immerhin erleben wir hier gerade eine kleine Revolution. Das präzise und schnelle Schalten ohne großen Krafteinsatz der Hän- FazIt ist das Müsing dann auch mehr von der ruhigen Sorte, mit gutem Geradeauslauf und keiner großen Agilität, was den meisten Radlern aber gut passen sollte. Nicht optimal gelöst ist die Platzierung des Di2Akkus. Die Befestigung per Metallplatte an den Flaschenhalterbohrungen stammt noch aus der Frühzeit der Di2 und passt nicht mehr so recht an einen aktuellen Renner. Auch die zusätzlich vorhandenen Öffnungen für konventionelle Schaltzüge stören das Bild ein wenig. wer nach SportlIcher unD agIler FahrweISe StreBt, DarF voM MüSIng race nIcht zu vIel erwarten. angenehM ruhIg unD eher unauFFällIg agIerenD, FInDet eS SeInen platz IM FelD Der tourenFahrer. aIrStreeeM rr StorM 2.999 € | 7,24 kg 1 2 2 Die geschraubte verbindung zwischen ausfaller und Strebe vereinfacht die rahmenfertigung. 3 Sowohl als auch statt entweder oder: Müsing bietet leider keinen speziellen Di2rahmen an. 3 de bleibt in Sachen Komfort und Sicherheit bestimmt für lange Zeit das letzte Wort. Müsing verpackt die neue Schaltung in einen soliden Carbon-Rahmen mit Zuginnenverlegung und PressFit-Innenlager, der mit seinen runden Rohrformen eher unspektakulär rüberkommt, als große Emotionen zu wecken. Die ruhige Optik kommt gut an, das „Race“ am Oberrohr ist da fast schon ein Kontrast. Im Test 1 windschnittig übern Berg Aus unserem Nachbarland Österreich kommt ein sehr gutes und anspruchsvolles Rennrad. Die aerodynamische Erscheinung des Airstreeem ist ein Augenschmaus. Das Zusammenspiel der Rahmenrohre wirkt stimmig; mit einer gestreckten Sitzposition ist das Rad sportlich und entspricht den Erwartungen, die beim ersten Betrachten entstehen. Die Zusammenarbeit des australischen Carbon-Experten Paul Farrell und Airstreeem-Macher Stefan Probst ist fruchtbar und bringt ein für seine Leistungen sehr günstiges Rad hervor. Am Testmodell finden sich hochwertige Carbon-Aeroräder, die nicht einmal aufs Gewicht schlagen, denn das Komplettrad wiegt nur etwas mehr als sieben Kilo. Wenn irgendwo gespart wurde, dann an den Komponenten: Die Apex ist die günstigste der Sram-Gruppen, funktioniert zwar einwandfrei, ist jedoch deutlich schwerer als die ande- 1 nicht sehr elegant ist es, den akku oben auf dem unterrohr zu positionieren. 2 Dass Stefan Probst Rennfahrer ist, merkt man dann an dem ambitionierten und sportlichen Fahrverhalten. Beim Antritt oder unter hohem Krafteinfluss am Berg wird die Power des Fahrers über das PressFit-Tretlager sehr gut auf die Straße gebracht, die Lenkung ist agil und FazIt auS unSereM nachBarlanD öSterreIch koMMt eIn weItereS üBerraSchungSpaket. DaS aIrStreeeM konnte MIch FahrerISch unD optISch üBerzeugen, kleIne veränDerungen wIe eIne anDere üBerSetzung unD kurzeS Schaltwerk würDen eS optIMIeren. ren Gruppen des US-Herstellers. Das lange Schaltwerk ist etwas für Fahrer, die „Rettungsringe“ mit über 30 Zähnen schalten wollen – an so etwas sieht man, dass Airstreem auch schon den Transalp-Sieger ausstattete. 98 Procycling APril 2012 schnell. Wo die Übersetzung den Bergfahrer anspricht, machen die Laufräder Lust auf schnelle Einheiten – aber so ganz passt beides nicht zusammen. Dennoch ist das Airstreeem eines der attraktivsten Räder im Testfeld. 1 Mit 32er ritzel ist das airstreeem extrem bergtauglich. 3 2 längst nicht jeder hersteller bietet innenliegende züge, und nicht jeder radsportler will sie ... 3 Die oben schmale Stütze flext recht gut. Procycling APril 2012 99 1 conway Q-roaD carBon 900Sl 2.399 € | 7,58 kg kleiner preis, große überraschung 2 Wie eher unbekannte Hersteller den großen Namen die Schau stehlen können, zeigt das Conway-Rennrad. Die Marke des Großhändlers Hartje, die seit 1993 existiert und anfangs vor allem einfache Alltagsräder und Mountainbikes produzierte, ist Schritt für Schritt sportlicher geworden und kann nun richtig auftrumpfen. Das preiswerteste Rad im Vergleich kommt mit einem modernen Rahmen, der eine gelungene Zuginnenverlegung sowie ein BB30-Tretlager bietet. Letzteres erlaubt es, die FazIt rechtkommt und nicht nur optisch steif wirkt. Spritzig und mit viel Vortrieb ausgestattet, kann das Conway auch mit guten Steuereigenschaften glänzen. Insgesamt also ein gutes Paket, das einzig den Stempel eines großen Namens vermissen lässt. Wer sich für das Conway entscheidet, könnte sich auf seinen Wunschzettel vielleicht noch einen leichteren Laufradsatz schreiben. Der ist bei dem günstigen Preis natürlich nicht möglich, würde das Rad aber noch schneller machen. QuaDratISch, praktISch, gut: DIeSe FIrMa zeIgt, DaSS nIcht IMMer alleS nur teuer SeIn MuSS. MIt vIel QualItät unD DeM toppreIS BeI Sehr angenehMer optIk kann Man DeM conway DurchauS eInen kauFtIpp geBen. lapIerre xelIuS 400 FDJ cp Frankreichs Nationalfarben in Kombination mit glänzendem Schwarz – die Optik des „La Francaise des Jeux“-Teambikes fällt ziemlich ungewöhnlich aus, aber im Peloton will man eben auffallen. Die große Frage ist nun: Fährt sich dieses Rad auch rennmäßig? Bemerkenswert ist vor allem das wendige und somit kurvenbetonte Fahrverhalten, mit dem es auf dem Asphalt durchaus zur Sache gehen kann. Ansonsten zeigen sich die Fahreigenschaften eher von der ausgewogenen Seite – ein Rad, mit dem sich nicht nur Fans von FDJ anfreunden können dürften. Die Schaltzüge sind weit oben ins Unterrohr eingeführt; die Gummistöpsel, die die Öffnungen verschließen, dürften aber ruhig fester sitzen, als am Testrad der Fall – bei starkem Lenkeinschlag neigen sie dazu, herauszuspringen. Gut ist, dass in die Schaltzüge Verstellschrau- 1 2 2 knackige gangwechsel garantiert das ForceSchaltwerk. 3 noch eine variante der zugeinsteller, diesmal von Sram mit griffigen rädchen 3 BB30-Variante des Sram-Kurbelsatzes zu montieren, der zum erfreulich geringen Gewicht des Modells beiträgt. Verbaut ist eine komplette Sram Force, die in allen Belangen gut funktioniert: Kräftige Bremsen und ein knackiges Schaltverhalten unterstreichen den sportlichen Charakter des Conway. Bei dynamischen Antritten zeigt das Rad, dass es mit großer Krafteinwirkung gut zu- 3.149 € | 7,40 kg Schwarzer Franzose 1 zum BB30Innenlager passt die entsprechende, sehr leichte Sram-kurbel. 1 ein BSa-Innenlager ist technisch voll in ordnung, in dieser preisklasse jedoch nicht mehr der letzte Schrei. 2 auch bei lapierre finden sich einstellschrauben an den Schaltzügen – löblich bei Innenverlegung. 3 Im teamlook ist das xelius ungewöhnlich und auffällig gestaltet. 4 Die flächige gabel bietet viel platz für den lapierreSchriftzug. 3 Am eigenständigen Rahmen mit vielfach geformten Rohren vermisst man ein integriertes Innenlager etwas. Das Metallblech, dass die Kettenstrebe schützen soll, ist viel zu tief angebracht. Angesichts des doch ziemlich hohen Preises des Lapierre sind beides echte Schön- FazIt In FrankreIch ISt Der raDSport eIne paSSIon, unD eIn raD wIe DaS lapIerre IM teaMlook ISt Da Sehr geFragt. uM So rIchtIg eInzuSchlagen, Sollte eS aBer hIer unD Da IM DetaIl verBeSSert werDen. ben integriert sind. Ein Schellenumwerfer ist nicht ganz der aktuelle Stand, dafür allerdings eine sehr stabile Lösung – die teilweise doch sehr fragilen aufgenieteten Sockel, die man heute sieht, sind sicher anfälliger für Verbiegen, wo sich der Schellenwerfer nur wegdreht. 100 Procycling APril 2012 4 heitsfehler. Mit den Ksyrium Equipe verbauen die Franzosen eher einfache Mavic-Räder. Dennoch ist das Gewicht des Testrades mit 7,4 Kilo recht gering – und entspricht genau, dem, was der Hersteller auf seiner Website angibt – das ist mal seltene Ehrlichkeit. Procycling APril 2012 101 Technische DaTen GaraGen rock Rose Xeon CRS-3100 Storck Scenero Trek Madone 4.9 Bianchi Sempre Ultegra Fuji SST 2.0 Canyon Ultimate CF SLX 8.0 Il Diavolo Victrix BMC Roadracer SL01 Rahmen HM Aerospace Carbon T30/40 Rahmen Storck Scenero Rahmen Black Venus Carbon Rahmen BMC Carbon Gabel FC-440 Carbon Monocoque Gabel Canyon One One Four SLX Gabel Carbon Gabel BMC SE48 SL TP Komponenten Shimano Ultegra Di2 Komponenten Shimano Ultegra Laufradsatz Mavic Ksyrium Elite Komponenten Shimano Ultegra, Kurbelsatz Rotor 3D+F Komponenten Shimano Dura-Ace, Kurbelsatz Fulcrum Racing Torq RS Comp. Komponenten Campagnolo Athena Carbon Komponenten Shimano Ultegra Laufradsatz Mavic Cosmic Carbone SL Bereifung Schwalbe Ultremo ZX Bereifung Schwalbe Ultremo ZX Laufradsatz Oval 535 Aero Alloy Laufradsatz Mavic Ksyrium Elite Laufradsatz Fulcrum Racing Zero Lenker/Vorbau Ritchey WCS Lenker/Vorbau Storck ST/ Syntace Racelite 2 Carbon Bereifung Hutchinson Equinox Bereifung Conti Grand Prix 4000 S Bereifung Vredestein Fortezza TriComp Lenker/Vorbau Oval 710/700 3D Lenker/Vorbau Ritchey WCS Lenker/Vorbau Deda Zero 100 Sattelstütze Oval Aero Carbon Sattelstütze Canyon VCLS Post Sattelstütze integriert Sattel Selle Italia XR Sattel Selle Italia Race SE Sattel Specialized Toupé Gewicht 7,88 kg Gewicht 6,94 kg Gewicht 7,0 kg Preis 2.699,– Euro Preis 2.999,– Euro Preis 3.599,– Euro Kontakt www.storck-bicycle.de Rahmen Sempre Carbon Gabel FC09 Vollcarbon B4P Komponenten Shimano Ultegra, Kurbelsatz/Bremsen FSA Gossamer Laufradsatz Fulcrum Racing 7 Bereifung Hutchinson Equinox Lenker/Vorbau Reparto Corse JD-RA37A.2/DA-42 Sattelstütze Reparto Corse SP-976 Carbon Sattel Selle San Marco Ponza Gewicht 7,97 kg Preis 2.499,– Euro Kontakt www.bianchi.com Rahmen Canyon Ultimate CF SLX Gabel Stiletto SC Rahmen 400 Series OCLV Gabel Bontrager Race Lite, Alu-Schaft Komponenten Shimano Dura-Ace (Kurbelsatz, Schaltwerk)/Ultegra Laufradsatz Bontrager Race Bereifung Bontrager R3 Lenker/Vorbau Bontrager Race Blade VR/Race Lite Sattelstütze Bontrager Carbon Sattel Bontrager Affinity 3 Gewicht 7,53 kg Preis 2.999,– Euro Kontakt www.trekbikes.com Rahmen C4 Carbon RIB Tech Gabel Xeon Modulus Concept Kontakt www.fujibikes.de Kontakt www.canyon.de Kontakt www.ildiavolo.de Simplon Kiaro Force 20C Poison Hydrogen T+ Di2 Pasculli Bagnolo Corratec CCT Team Ultegra Airstreeem RR Storm Müsing Onroad Race Lapierre Xelius 400 FDJ DB Conway QR Carbon 900 SL Rahmen Simplon Kiaro Rahmen HM Carbon 3K Roving EP Matrix Rahmen Pasculli/Di Muraca Stahl Rahmen CCT Carbon Monocoque Rahmen Airstreeem Carbon Rahmen Müsing Carbon Rahmen Xelius Carbon Rahmen Conway Q-Road Gabel Simplon S7.1 Gabel Carbon Gabel Stahl Gabel Corratec CCT Team Gabel Carbon Gabel Carbon Gabel Carbon Gabel Carbon Komponenten Sram Force Komponenten Shimano Ultegra Di2 Komponenten Campagnolo Athena Alu Komponenten Shimano Ultegra Komponenten Sram Apex Komponenten Shimano Ultegra Di2 Komponenten Shimano Ultegra Komponenten Sram Force Laufradsatz Mavic Ksyrium Elite Laufradsatz Mavic Ksyrium Elite Laufradsatz DT Swiss R 1900 Laufradsatz Airstreeem Carbon 50 Laufradsatz Citec 3000 Aero Laufradsatz Mavic Ksyrium Equipe Laufradsatz Fulcrum Racing 5 Bereifung Schwalbe Ultremo ZX Bereifung Conti Grand Prix 4000 S Laufradsatz Campagnolo Record/Mavic Open Pro Bereifung Conti Grand Prix Bereifung Conti Competition Bereifung Conti Grand Prix 4000 S Bereifung Hutchinson Atom Bereifung Conti Grand Prix Lenker/Vorbau Syntace Racelite CDR/Simplon OSX Lenker/Vorbau FSA K-Force Ergo Carbon/FSA OS 99 Lenker/Vorbau Zzyzx Lenker/Vorbau Edge SL Lenker/Vorbau Ritchey WCS Lenker/Vorbau Ritchey WCS Lenker/Vorbau 3T Ergosum/Arx Pro Sattelstütze Simplon Mono Rod Sattelstütze FSA K-Force Carbon Sattelstütze Deda Zero 100 Sattelstütze Zzyzx Sattelstütze Edge CSL Sattelstütze Ritchey WCS Sattelstütze Ritchey WCS Sattelstütze 3T Dorico Pro Sattel Selle Italia SL Monolink Kit Carbonio Sattel Selle Italia SLR XP Sattel Fizik Arione CX Sattel Corratec Sattel Air System Sattel Fizik Arione Sattel Fizik Pavé CX Sattel Fizik Ardea Gewicht 7,06 kg Gewicht 7,25 kg Gewicht 8,68 kg Gewicht 8,12 kg Gewicht 7,24 kg Gewicht 7,76 kg Gewicht 7,4 kg Gewicht 7,58 kg Preis 3.249,- Euro Preis 2.899,– Euro Preis 3.390,– Euro Preis 2.899,– Euro Preis 2.999,– Euro Preis 3.199,– Euro Preis 3.149,– Euro Preis 2.399,– Euro Kontakt www.simplon.at Kontakt www.poisonbikes.de Kontakt www.pasculli.de Kontakt www.corratec.de Kontakt www.airstreeem.com Kontakt www.muesing-bikes.com Kontakt www.bikes-lapierre.de Kontakt www.conway-bikes.de Sattelstütze Rose RS-180 Carbon Sattel Prologo Zero Pas Gel Gewicht 7,53 kg Sattelstütze Storck Carbon Sattel Prologo Gewicht 7,63 kg Preis 3.114,– Euro Kontakt www.rose-versand.de Preis 2.948,– Euro Bereifung Conti Grand Prix 4000 S Lenker/Vorbau Deda RHM 02/Zero 100 Laufradsatz DT Swiss R 1650 Bereifung Conti Ultra Race Lenker/Vorbau Easton EA30/EA70 Sattelstütze BMC Airfoil Post Sattel Fizik Ardea Gewicht 7,73 kg Preis 2.799,– Euro Kontakt www.bmc-racing.com … und in der kommenden Procycling testet Sebastian Lang wieder 16 Rennräder der gehobenen Mittelklasse für Sie. Benotti 102 Procycling Cannondale APril 2012 Centurion Cucuma Dynamics Eddy Merckx Haibike Koga KTM Orbea Quantec Ridley Scott Specialized Viner Wilier Procycling APril 2012 103 Herzlich willkommen Sebastian Lang! Sebastian Lang wurde am 15.09.1979 in der schönen Spielzeugstadt Sonneberg (Thüringen) geboren. Nach den sportlichen Anfängen im Handballverein wurde Lang als Siebenjähriger vom Rennsportvirus befallen und startete schon bald im örtlichen Radclub. Nach dem Besuch der Sportschule in Erfurt konnte er bei der U23-WM 2001 mit der Silbermedaille im Einzelzeitfahren einen seiner größten Erfolge feiern. Mit dem Team Gerolsteiner vollzog Lang 2002 den Schritt ins Profilager; nach dessen Auflösung fuhr er noch drei Saisons für das belgische Team Omega Pharma – Lotto. Sebastian Lang beendete sieben Mal die Tour de France und je zwei Mal Giro und Vuelta. Neben dem Gesamtsieg der DänemarkRundfahrt und der 3-Länder-Tour gelangen ihm Etappenerfolge bei Rheinland-Pfalz-Rundfahrt und Hessen-Rundfahrt, bei der Deutschland Tour 2006 eroberte er das Bergtrikot. Am Ende der Saison 2011 hängte Lang sein Rad aus freien Stücken an den Nagel. Nun absolviert er ein Bachelor-Studium der Fachrichtung Fitnessökonomie und Sportmanagement und arbeitet dazu Vollzeit beim Fitness- und Gesundheitszentrum Sportpark Johannesplatz in Erfurt. Nebenher ist der erfahrene Exprofi ab sofort für Procycling als Materialtester und Radsportexperte tätig. Sebastian Lang: Impressionen aus dem ProcyclingFotoalbum 2004 bis 2011 104 Procycling APril 2012 Begrüßen Sie mit uns den langjährigen Gerolsteiner- und Omega-Pharma-Lotto-Profi im Test-Team der Procycling.