"Authentisch sein": Drei Fragen an Nadège Rochat, Solistin des

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"Authentisch sein": Drei Fragen an Nadège Rochat, Solistin des
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Nadège Rochat | Foto: Heike Wippermann
"Authentisch sein": Drei Fragen an Nadège Rochat, Solistin des
Sinfoniekonzerts der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar
"Ich bewundere sie wirklich", schwärmt Nadège Rochat von ihrer Kölner Celloprofessorin Maria Kliegel, bei
der sie sechs Jahre lang studierte. Vor einem Monat wechselte die 22-Jährige nun in die Klasse von Prof.
Robert Cohen an die renommierte Royal Academy of Music in London. Als Solistin des Sinfoniekonzerts der
Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar am Samstag, 19. Oktober 2013 um 19:30 Uhr in der
Weimarhalle spielt sie die Rokoko-Variationen von Peter I. Tschaikowsky. Unter der Leitung von Prof.
Nicolás Pasquet erklingen außerdem Werke von Wagner, Verdi und Dvorác.
Frau Rochat, Sie sind 2. Preisträgerin des Wettbewerbs "Ton und Erklärung" des Kulturkreises der
Deutschen Wirtschaft. Welchen Stellenwert hat die Musikvermittlung heute?
Ab Mitte des 19. bis hinein ins 20. Jahrhundert gehörte die musikalische Ausbildung im Bürgertum einfach
zum guten Ton, war ein selbstverständlicher Teil. Heutzutage ist das anders: Der Künstler soll und muss
sich für seine Kunst persönlich einsetzen, um sein Publikum zu gewinnen, was früher nicht seine Aufgabe
war. Persönlich glaube ich aber nicht, dass die "klassische" Musik und ihr Publikum vom Aussterben bedroht
sind. Meiner Ansicht nach gibt es viel zu viel Aufregung um die Notwendigkeit von Musikvermittlung.
sich für seine Kunst persönlich einsetzen, um sein Publikum zu gewinnen, was früher nicht seine Aufgabe
war. Persönlich glaube ich aber nicht, dass die "klassische" Musik und ihr Publikum vom Aussterben bedroht
sind. Meiner Ansicht nach gibt es viel zu viel Aufregung um die Notwendigkeit von Musikvermittlung.
Warum haben Sie dann am Wettbewerb "Ton und Erklärung" teilgenommen, der ja genau das in den
Fokus rückt?
Ich fand es toll, dass die Teilnehmer für die Präsentationen ihrer Werke in Workshops richtig "gecoacht"
wurden. Persönlich erkläre ich die Stücke am liebsten immer dann, wenn ich es für angebracht halte, z.B.
bei meinen Auftritten in Krankenhäusern oder Schulen. Ich möchte dabei authentisch sein und das Gefühl
haben, dass meine Worte das Hörerlebnis für das Publikum verbessern.
Warum sind die Rokoko-Variationen Tschaikowskys so beliebt beim Publikum?
Die Musik erinnert mit ihren Verzierungen und ihrer Eleganz an eine vergangene Zeit, sie ist von einer
großen Leichtigkeit. Obwohl es Tschaikowsky in der Entstehungszeit des Werks sehr, sehr schlecht ging, ist
nur eine einzige Variation in Moll komponiert. Für Cellisten sind die Rokoko-Variationen wahnsinnig schwer
zu spielen: Man wird als Solist die ganze Zeit über gehört und erhält wenig "Unterstützung" vom Orchester,
auch wenn es so gut ist wie das Hochschulorchester hier (schmunzelt).
Vielen Dank für das Gespräch!
Die Fragen stellte Jan Kreyßig
Karten für das Sinfoniekonzert gibt es zu 15 Euro, ermäßigt 10 Euro, bei der Tourist-Information Weimar
unter Tel. 03643 | 745 745 sowie an der Abendkasse. Das Konzert findet in Kooperation mit dem Kulturkreis
der Deutschen Wirtschaft im BDI e.V. statt.
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