Magazin - Mercedes-Benz
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www.mercedes-benz.de | Oktober 2009 Mercedes-Benz Unimog 2|2009 Das Magazin für den multifunktionalen Einsatz. Transportbranche Landwirtschaft Agrologistik_Der Mercedes Benz Unimog gewinnt zunehmend an Bedeutung als wirtschaftliche Lösung in diesem Einsatzspektrum hackschnitzel-transport | u 20 bei der feuerwehr | touristenattraktion am vesuv| unimog in grönland Produktbereich Sonderfahrzeuge 04 Econic_ Verlagerung der Econic NGT-Fertigung ins Mercedes-Benz Werk Wörth Neue Unimog Collection_ Praktisches für Fahrer und Fans 05 Unimog kalender_ Faszination 2010 06 titel_ Unimog für die Transportbranche Landwirtschaft 10 Umweltpflege_ Neuartiges Konzept für den Hackschnitzel-Transport Agrologistik Lohnunternehmen Feuerwehr 12 06 titel_ Die Transportanforderungen in der Landwirtschaft machen den Unimog zu einem unentbehrlichen Helfer lebensretter_ Ideal in den schmalen und verwinkelten Gassen der kroatischen Stadt Šibenik International 14 sightseeing_ Touristenattraktion am Vesuv 16 Extremeinsatz_ Zuverlässig bei minus 40 Grad in Grönland 18 russisch-Fernost_ Der östlichste Unimog-Fahrer Daimler Worldwide Uniskop Unimog Buch_ Neuerscheinung eines Klassikers 19 10 Fahrsicherheitstraining_ 600 Feuerwehrleute begeistert 12 impressum Herausgeber: Daimler AG, Produktbereich Sonderfahrzeuge Verantwortlich für den Herausgeber: Benjamin Syring, Produktbereich Sonderfahrzeuge redaktionsbeirat: Benjamin Syring, Marion Weisenburger, Thomas Bach, Dieter Mutard, Dieter Sellnau, Claws E. Tohsche Mitarbeiter dieser Ausgabe: texte und Fotos: Dieter Mutard, Ute Risché, Jürgen Zöllter, Matthias Röcke, Henrik Morlock, Rolf Töpfer, Produktbereich Sonderfahrzeuge redaktionsanschrift: Daimler AG, Produktbereich Sonderfahrzeuge, Vertrieb Marketing, D-76742 Wörth gesamtherstellung: Dieter Mutard Pressebüro, Söflinger Straße 100, D-89077 Ulm; Druck: mediaGroup le Roux, 89155 Erbach Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos · Die nächste Ausgabe erscheint im Frühjahr 2010 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier · Printed in the Federal Republic of Germany 14 unimog 2 · 2009 · INHALT Feuerwehr 12 Lebensretter_ Unimog U 20 auch mit Feuerwehraufbau ein wendiges und kompaktes Fahrzeug 3 4 ProDUktBErEiCH soNDErFAHrzEUgE · UniMoG 2 · 2009 Neue Unimog Collection Für alle Unimog-Begeisterten gibt es ab Dezember 2009 die neue Unimog Collection: Praktische Accessoires, Bequemes zum Anziehen oder die begeisternde Welt der Unimog-Modelle. Schenken Sie sich oder anderen ein kleines Stück der großen Unimog-Faszination. Entdecken Sie die neue Collection unter ■ www.mercedes-benz.de/unimog-shop Verlagerung Econic NGT ins Werk Wörth Die Produktionsverlagerung des erdgasbetriebenen Econic nGT von Mannheim ins Mercedes-Benz Lkw-Werk Wörth ist auf eine tolle Entwicklung zurückzuführen: Die Kundennachfrage für dieses Fahrzeug steigt stetig. Bereits 20 Prozent aller Econic sind mit Erdgasantrieb ausgestattet. Die Kooperation des Produktbereichs Sonderfahrzeuge mit dem Kompetenz-Center für Emissionsarme Nutzfahrzeuge (KEN) in Mannheim, dort wurden die Fahrzeuge bisher in Einzelfertigung gebaut, wurde offiziell beendet und der so erfolgreiche Econic NGT in die Serienproduktion in Wörth integriert. Die Verlagerung der Komplettmontage nach Wörth bedeutet insgesamt eine Prozessoptimierung. Diese wird sich vor allem in stark verkürzten Lieferzeiten zeigen. Der Wörther Werksleiter Yaris Pürsün sieht das Positive im Vordergrund: „Mit der Produktion des emissionsarmen Gas-Econic haben wir ein weiteres Produkt, das für Zukunftsorientierung und Wachstum steht und somit den Standort Wörth nachhaltig stärkt.“ Für Mercedes-Benz sind im Rahmen der Environmental Excellence-Initiative Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung schon lange fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Bereits seit 2002 ist der umweltfreundliche Econic NGT mit Erdgasantrieb erfolgreich im Einsatz. Die Emissionswerte sind hervorragend, können sich wirklich sehen lassen: Bis zu 90 Prozent weniger Partikelausstoß, 50 Prozent weniger Geräuschemissionen und bis zu 30 Prozent geringerer Kraftstoffverbrauch. Damit ist der Econic NGT ideal für den innerstädtischen Betrieb, zumal er die seit Oktober 2009 geltende Abgasnorm Euro 5 deutlich unterschreitet. Kein Wunder, dass sich mit zunehmender Umweltsensibilisierung der Econic NGT zum „grünen Renner“ auch in vielen europäischen Metropolen entwickelt hat: in Paris, Barcelona, Athen oder Stockholm sorgt das Niederflurfahrzeug bereits für Sauber■ keit und frische Luft. startschuss im werk wörth: v.l. herrmann doppler, leiter motorenproduktion mannheim; Yaris pürsün, leiter werk wörth; walter eisele, leiter der technik produktbereich sonderfahrzeuge 5 Unimog Kalender: Faszination 2010 der neue unimog kalender des Jahres 2010 beinhaltet aufregend schöne bilder aller neuen baureihen. Unimog 09_ agritech:Layout 1 Anzeige 23.10.2009 16:59 Uhr Der Mercedes-Benz Unimog Kalender ist auch 2010 ein Kultobjekt und zeigt den Allrad-Profi in seiner „natürlichen“ Umgebung: überall da, wo Herausforderungen warten und Mobilität gefragt ist. Dort, wo er seine Kompetenz voll ausspielen und seinem legendären Ruf als einzigartige Fahrzeuggattung rundum gerecht werden kann. Ob im harten Winterdienst auf eingeschneiten Straßen, als 2-Wege-Fahrzeug oder als Fels in der Brandung nach Katastrophen und in Rettungseinsätzen. Monat für Monat, Bild für Bild wird deutlich, wie der Unimog seit Jahrzehnten faszinierende Einsatzfähigkeit und Einsatzvielfalt auf ■ vier Rädern demonstriert. Best of Mercedes-Benz Unimog 2010 Format: 59,5 x 48 cm Der Kalender ist auch im Buchhandel erhältlich. Preis: 19,90 EUR incl. MwSt zzgl. Versandkosten ISBN: 978-3-86852-134-4 Seite 1 SNK - Einfach und kompakt für Stadt und Land Räumung, Enteisung und Reinigung von Verkehrsflächen, wir bieten innovative und maßgeschneiderte Systemlösungen für jeden Einsatzzweck. Schmidt – Ihr Partner wenn es um die Sicherheit auf unseren Straßen geht! Schmidt Winterdienst- und Kommunaltechnik GmbH Albtalstraße 36, 79837 St. Blasien Telefon: + 49 7672 412 0, Fax: + 49 7672 412 230 [email protected], www.schmidt-automotive.de 6 Agrologistik · UniMoG 2 · 2009 unimog u 500 beim abkippen auf der siloplatte 7 Transportbranche Landwirtschaft Das Berufsbild vom Landwirt, der unermüdlich auf seinen Feldern ackert, verändert sich zunehmend. Transportwege bestimmen den Alltag auf dem Bauernhof mit, sie nehmen zu, müssen unter großem Zeitdruck zurückgelegt werden und stellen hohe Anforderungen an die organisation des Betriebs. unimog u 500 bei der Übernahme von getreide auf dem feld aufnahme von grassilage mit ladewagen Agrologistik— Die Branche Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Es hat sich vielmehr eine ausgefeilte Transportlogistik herausgebildet, die oft von spezialisierten Dienstleistern angeboten wird, da zumindest kleinere landwirtschaftliche Betriebe damit oftmals überfordert sind. Die boomende Biogasbranche sowie ständig wachsende Betriebsgrößen forcieren den strukturellen Wandel. Die Landwirtschaft ist längst auch eine Transportbranche geworden - und der Unimog ist mitten drin. Pflegearbeiten und Pflanzenschutz waren bisher schon erprobte Einsatzbereiche des Mercedes-Benz Unimog. Seine Schnellfahreigenschaften eignen sich darüber hinaus hervorragend für die Bewältigung größerer Transportstrecken. Zuckerrüben müssen im Durchschnitt 90 Kilometer weit transportiert werden, Körnermais, Getreide und Kartoffeln 20 bis 30 Kilometer weit. Silomais, Stroh und Gras bringen es auf durchschnittlich vier Kilometer. Darüber hinaus wird angesichts der aktuellen Diskussion um Energiegewinnung und Klimaschutz der Transport von Biomasse immer wichtiger. So muss zum Beispiel Silomais nicht nur zur zentral gelegenen Biogasanlage gelangen. Auch der Weitertrans- port der gewonnenen Biomasse an den Ort der Verwertung sowie der Rücktransport der Garrückstände als Düngemittel auf die Flächen muss bewältigt werden. So entsteht ein regelrechtes Netzwerk fein aufeinander abgestimmter Transporte. Dabei zeitliche Engpässe zu meistern und trotzdem wirtschaftlich fahren – dieser Anforderung wird der Unimog vollständig gerecht. Das elektropneumatische Getriebe - auf Wunsch automatisiert - ist optimal auf den Straßenbetrieb abgestimmt. Die Schnellfahreigenschaften des Unimog erlauben Tempo 90 und somit auch die Fahrt auf der Autobahn. Der verbrauchsgünstige drehmomentstarke Motor aus der LKW-Großserie wird konsequent im Verbrauch optimiert. Seit dem unabhängigen Fokus-Test 07/08 der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) von unterschiedlichen Zugfahrzeugen steht der Unimog für den Spitzenwert von knapp 19 Litern in der Betriebsstunde bei einer genormten Transportfahrt mit einem 21 Tonnen schweren Tandemanhänger. Ein Unimog mit landwirtschaftlichen Anhängern ist unbestritten ein imposanter Eindruck. Um das Gesamtzuggewicht von 40 Tonnen und die erlaubte Zuglänge von 18,75 Metern optimal auszuschöpfen dürfen es im Zug zwei Anhänger in 8 Unimog U 400 als Zubringer-Gespann bei der Gär-Substrat-Ausbringung zweiachsiger Ausführung sein. Selbst solch große Lasten befördert der Mercedes-Benz Unimog in jedem Geschwindigkeitsbereich - egal ob 60 oder 80 km/h - kraftstoffsparend mit reduzierter Drehzahl. In Sachen Nutzlast kann der Unimog mit bis zu 25 Tonnen mit klassischen Transportmitteln wie dem LKW mithalten. Bei der Fahrt auf dem Feld jedoch zeigt der Unimog ein weiteres Mal was er kann. So kommt der ausgelastete Zug z. B. während des Beladevorgangs auf dem Feld, auch auf schwierigem Boden dank Allradantrieb sicher voran. Der Unimog kann außerdem mit der auf Wunsch verfügbaren Reifendruckregelanlage ein weiteres Plus ausspielen. Bedienbar für beide oder auch nur für eine Achse, lässt sich der Reifendruck während der Fahrt so regulieren, dass das Zugfahrzeug mit wenig Luftdruck in den Reifen bei guter Traktion den Boden schont. Außerdem: Hohe Autobahngeschwindigkeit gehört ebenso zum Unimog wie beim Einsatz auf dem Feld die praxisgerechte, stufenlose Niedriggeschwindigkeit von 0 bis 25 km/h mit dem hydrostatischem Fahrantrieb. Die Bauweise des Unimog mit Freisicht-Fahrerhaus in Kurzhaubenbauweise erlaubt die Anbringung einer Kornpritsche und somit zusätzlichem Transportvolumen. Bei der Pritsche handelt es sich um einen maßgeschneiderten Aufbau mit hohen korndichten Bordwänden. Fahrer im landwirtschaftlichen Transport sitzen den ganzen Arbeitstag am Steuer. Sie wissen daher den Komfort des Unimog-Fahrerhauses zu schätzen: Federungskomfort, geräuschgedämmter, vollklimatisierter Innenraum, die leichte Bedienbarkeit – besonders die einfach zu handhabende Schaltung – und die guten Sichtverhältnisse durch Freisicht-Fahrerhaus erleichtern die Arbeit. Auf Lkw-Niveau ist auch der Insassenschutz und andere Sicherheitsausstattungen wie ABS und Scheibenbremsen an allen vier Rädern. Ausgezeichnete Fahr- und Komforteigenschaften, hochgradige Tauglichkeit für Transportwege auf dem Feld – nur selten kann ein Fahrzeug zwei grundverschiedene Erwartungen in vollem Umfang erfüllen wie der ■ Mercedes-Benz Unimog in der Agrologistik. „Der Unimog ist durch seine Vielseitigkeit ein verlässlicher Partner im Gelände sowie auf der Straße. Seine kompakte Bauweise und die auf dem Markt einzigartige Übersichtlichkeit sorgen für ein hohes Maß an Sicherheit!“ Jan-Hendrik Lühmann UniMoG 2 · 2009 · Agrologistik ■ iNtErViEw Mit Dr. MArtiN wEsENBErg, gEsCHäFtsFüHrEr lANDEsVErBAND DEr loHNUNtErNEHMEr HEssEN E.V. Wie hoch ist der Anteil der Transportleistungen in der Landwirtschaft, den Lohnunternehmen für die Landwirte durchführen? wird. Tendenziell wird dieser Anteil in den kommenden Jahren noch zunehmen. Welche Vorteile hat der Landwirt von dieser Arbeitsteilung? Wo liegen Wachstumschancen der Agrarlogistik? Die Agrarwirtschaft ist im Laufe der Zeit zum Transportgewerbe „wider Willen“ geworden. Experten beziffern die Transportmengen für Ernteprodukte jeglicher Art (Getreide, Hackfrüchte, Silomais, Stroh, Gras) und Wirtschaftsdünger (Gülle und Mist) auf bis zu 500 Mio. Tonnen pro Jahr. Die Transportanteile der Lohnunternehmer in der jeweiligen Frucht sind sehr unterschiedlich: im Mais und im Gras eher hohe Anteile, in Kartoffeln und Raps eher geringe Anteile. Nach überschlägiger Schätzung in unserem Hause ist davon auszugehen, dass insgesamt ein Anteil von 25 – 30 % aller Güter in der Landwirtschaft durch Lohnunternehmen transportiert Wachstumschancen bestehen dort, wo der Lohnunternehmer durch den kombinierten Einsatz von Erntemaschinen und Transporttechnik Leistung und Effizienz steigern kann. In erster Linie ist hierbei an die Getreideernte zu denken. Viele Landwirte sind nicht mehr in der Lage, die Erntemenge eines Hochleistungsmähdreschers (> 30 t/h) logistisch zu bewältigen. Landwirte sind gut beraten, vorrangig in Lagertechnik zu investieren und die Transporte vom Lohnunternehmer erledigen zu lassen. Darüber hinaus werden die Transportmengen in der Biogaserzeugung weiterhin zunehmen. Viele Landwirte unterschätzen die Kosten moderner Anhänger, wie z. B. eines gebräuchlichen 18-Tonnen-Zuges. Durch die Auftragsvergabe an den Lohnunternehmer werden hohe Jahreskosten hierfür eingespart und, beispielsweise durch den Einsatz eines Lkw, möglicherweise die Ernte profitabler vermarktet. Ein weiterer Aspekt ist die arbeitswirtschaftliche Betrachtung. Der Landwirt gewinnt durch die Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Zeit, selbst auf dem Betrieb die Einlagerung seiner ■ Ernte zu managen. Anzeige 9 10 loHNUNtErNEHMEN · UniMoG 2 · 2009 Der U 500 kann im Soloeinsatz Äste und Baumstämme verarbeiten und das Häckselgut direkt in den Container blasen Neuartiges Konzept für den Hackschnitzel-Transport Die Holzwaren- und Spielzeugherstellung aus dem natürlichen Werkstoff Holz ist seit Jahrhunderten eine wichtige Erwerbsquelle im Erzgebirge. Für die Firma Dieter Richter Hackschnitzelproduktion in Adorf bei Chemnitz hat der Holzreichtum des Landes eine andere Erwerbsquelle erschlossen: Das Unternehmen ist heute ein starker Partner für Baumpflege, Baumfäll- und Rodungsarbeiten sowie die Erzeugung von Holz-Hackschnitzeln, die mit zunehmender Tendenz vor allem an regionale Heizkraftwerke geliefert werden. UMwEltPFlEgE — Das Erzgebirge erstreckt sich von der Elbe bis fast an die Grenze Nordbayerns. Die Staatsgrenze zwischen Deutschland (Sachsen) und Tschechien (Böhmen) verläuft nördlich der Kammlinie. Ein insgesamt 6.000 Quadratkilometer großes Gebiet, in dem sich auf deutscher Seite die Firma Dieter Richter Hackschnitzelproduktion als viel gefragter Spezialist etabliert hat. Die Aufgabenstellungen reichen vom Häckselgeschäft über Graben- und Bankettmahd, Stubbenfräsen bis hin zum Winterdienst. Auch gelegentliche Unterhaltsarbeiten mit dem 2-Wege-Unimog gehören zu den Einsatzgebieten von Richter. Das erfordert einen entsprechenden Maschinenpark, in den das Unternehmen seit der Firmengründung im Jahr 1990 permanent mähgerät, Erdbohrer oder Arbeitsbühne (bis und gezielt investiert hat. Heute sind neben 12 m Höhe) versehen. Die Chemnitzer Firma Lastwagen und Trakhat ein neuartiges toren insgesamt Konzept zur Herstel■ NACHwACHsENDEr roHstoFF neun Mercedes Benz lung und Transport Unimog das Rückgrat von Hackschnitzeln Hackschnitzel sind zerkleinertes Holz und dienen sowohl als Rohstoff für die holzdes Spezialfuhrparks entwickelt, mit dem verarbeitende Industrie als auch aufgrund bei Richter. Die Fahrdie Arbeitsabläufe ihrer positiven Ökobilanz als Brennstoff für zeuge werden je nach beträchtlich optimiert Heizkraftwerke oder Hackschnitzelheizungen. Einsatz mit Holzwerden konnten. Im Die Firma Richter liefert diesen umwelthäcksler, ferngesteuMittelpunkt steht ein freundlichen Rohstoff, der in der Energiebilanz ein eindeutiges Wachstum aufweist, erter Heckseilwinde, Unimog U 500 mit aber nicht nur an große Heizkraftwerke, Stubbenfräse zum einer Nutzlast von sondern auch an Kommunen und private Entfernen von Baum5,2 t. Die Vorteile dieHaushalte als Brennmaterial. stümpfen, Auslegerser Fahrzeug-Geräte- 11 Konfiguration liegen auf der Hand: Die Zapfwelle mit einer Leistung von bis zu 150 kW betreibt den frontseitig angebauten Schliesing-Fronthäcksler für Stämme bis 26 cm Durchmesser an. Das Häckselgut kann über das Fahrerhaus hinweg direkt in den eigens vom Chemnitzer Unternehmen Huber Fahrzeugbau entwickelten Hochkippbehälter mit 18 Kubikmeter Fassungsvermögen geblasen werden. Jede Art von Zwischenschritt für Beladungsvorgänge entfällt damit. Der Behälter kann anschließend hochentleert werden und ermöglicht damit eine einfache Befüllung von Großcontainern. Der bei Richter eingesetzte Container fasst 36 Kubikmeter und wird von einem TandemHakenlift-Fahrgestell „agroliner“ der Firma Kröger aufgenommen und von dem Unimog an seinen Bestimmungsort gebracht. Der komplette Zug kann somit 54 Kubikmeter Häckselgut oder ein Gesamtfassungsvermögen von 17 t pro Fuhre bewältigen. Pro Jahr dürften es gut und gern ca. 50.000 Kubikmeter Häckselgut sein, die von der Firma Richter transportiert werden. Der Hochkipper auf dem Mercedes-Benz Unimog U 500 wird außerdem zum Abfahren von Hackschnitzeln beim Großhackereinsatz genutzt, wenn der Hacker auf beengten Baustellen und in schwierigem Gelände nicht direkt mit dem Lkw angefahren werden kann. Da punktet der Unimog durch seine Kompaktheit und Wendigkeit und eignet sich durch permanenten Allradabtrieb und Differenzialsperren ideal für den Einsatz im schwierigen Terrain. Das Ergebnis dieser wirtschaftlichen und fahrzeugseitig zuverlässigen Gesamtlösung kann sich sehen lassen und ist von Kundenvertrauen geprägt: Ende August dieses Jahres wurde vom Generalvertreter Henne-Unimog GmbH in Wiedemar der zweite Mercedes-Benz Unimog U 500 für die speziellen Einsätze der Dieter Richter Holz■ schnitzelproduktion ausgeliefert. multitalent: Der Unimog befüllt einen Großcontainer mit seinem heb- und kippbaren Huber-Spezialaufbau, das bringt den Vorteil, dass Beladungsprozesse mit Radladern entfallen können tandem-fahrgestell: Der Wechselcontainer des Kröger „agroliner“ kann an jedem Einsatzort abgestellt und wieder aufgenommen werden (links). 17 t geballte Nutzlast: Unimog U 500 mit Kröger „agroliner“ für den Transport von Häckselgut. 12 FEUErwEHr · UniMoG 2 · 2009 Der Unimog U 20 in der Altstadt von Šibenik Ideal in verwinkelten Gassen immer wieder schockt diese Meldung weltweit: „Feuerwehr kommt nicht an den Einsatzort“. Die großen schweren Löschzüge sind zu breit für viele enge Straßen. Falsch geparkte Fahrzeuge, zu schmale Wege oder bauliche Hindernisse erschweren das Durchkommen. Auch in der kroatischen Stadt Šibenik kämpfen die Feuerwehrleute mit beengten Straßenverhältnissen – und fanden die Lösung: ein Unimog U 20 mit Feuerwehraufbau Ziegler. Ein wendiges und kompaktes Fahrzeug mit optimaler Ausstattung für lebensrettende Einsätze. ˇ lEBENsrEttEr_ Sibenik, die malerische Hafenstadt in Norddalmatien, ist auf Anhöhen mit einem historischen Stadtkern gebaut. Gerade die verwinkelten und romantisch anmutenden Straßen und Gassen, oftmals mit Kopfsteinpflaster, ziehen jährlich viele Touristen in die rund 50.000 Einwohner zählende Gemeinde. Unzählige Male bestaunt und fotografiert wird die TourismusAttraktion im Notfall zum Alptraum für Einsatzkräfte. Jede Feuermeldung aus dem Westteil der Stadt wurde in den vergangenen Jahren mit großer Sorge aufgenommen: Kommt das Löschfahrzeug an den Brandherd? Wird das brennende Haus rechtzeitig erreicht? Ist die betroffene Straße breit genug? ˇ Die Feuerwehr-Verantwortlichen von Sibenik wollten das Schicksal nicht weiter herausfordern und suchten nach einer praktikablen Lösung, die endlich das ermöglicht, was Feuerwehren weltweit versprechen: schnell an Ort und Stelle zu sein, wo immer gerettet, gelöscht oder geborgen werden muss. Feuerwehrkommandant Volimir Milosevic ˇ ´ ist ein absoluter Profi, er kennt die Einˇ sätze in Sibenik aus dem Effeff: „Bei uns sind die Straßenverhältnisse sehr eng. Daher sind wir mit dem wendigen Mercedes-Benz Unimog U 20 sehr zufrieden.“ Dieses Fahrzeug bedeutet für die Feu- erwehr endlich die beruhigende Gewissheit zu haben, bestens ausgerüstet zu sein und überall hinzukommen. Rund 2.150 Millimeter Fahrzeugbreite und zirka 5.700 Millimeter -länge sind die Abmessungen des Unimog U 20. Doch selbst bei diesen kompakten Maßen müssen die Feuerwehrleute ˇ je nach Straße in Sibenik die Fahrzeugspiegel eingeklappen, um kein Haus zu schrammen. Die Fahrer sind wahre Meister im sicheren und schnellen Rangieren. Bei ihren atemberaubenden Touren passt oftmals kein Blatt zwischen den Unimog und die Häuserfassaden. Die Devise: schnell und sicher ans Ziel. Ohne Unimog, das weiß Volimir Milosevic ˇ ´ aus großer Erfahrung, ˇ war in Sibenik oft lange vor dem Brandherd Endstation: nichts ging mehr, einfach kein Durchkommen. Dank permanentem Allradantrieb, Portalachsen und Differenzialsperren ist es auch möglich, die vielen Altstadt-Treppen zu befahren, um schneller zur Einsatzstelle zu gelangen. Das 8-Gang-EPS-Vollsynchron-Wendegetriebe bei 8 Vorwärts- und 6 Rückwärtsgängen erlaubt ein einfaches Rangieren durch schnellen Richtungswechsel auch auf engstem Raum. ˇ Aber die Feuerwehr von Sibenik braucht den Unimog U 20 nicht nur im Stadtkern, so Mi- losevic, ˇ ´ sondern auch außerhalb. Auch dann schätzen die Floriansjünger besonders die Geländegängigkeit ihres Unimog. Täglich kann die Sirene losschrillen, wenn die versierten Kräfte zu Bränden gerufen werden, bis zu 600 Mal im Jahr. Im Stadtinneren genauso wie an den steilen Hängen entlang der Adria-Küste, wenn die ausgetrockneten Büsche und Gräser wie Zunder brennen. Die Vegetation weist oft ölhaltige Gehölze auf, die ein rasches Eingreifen erfordern, um ein großflächiges Abfackeln zu vermeiden. Das ist die Stunde des Unimog U 20 mit einer Leistung von 110 kW, dem permanenten AllradAntrieb und den Differenzialsperren. Die Einsatzkräfte sind durchweg begeistert über die Lösung mit dem Unimog U 20. Das eine, so Volimir Milosevic, ˇ ´ sei die Kompaktheit des Fahrzeugs, und das andere der kundenspezifische Aufbau. Ivan Habazin, Direktor von Ziegˇ ler Kroatien betreut die Feuerwehr in Sibenik. Er kennt die Verhältnisse vor Ort und gab seine Empfehlung für den Unimog ab. Schnell stieß er auf begeisterte Ohren: „Das Vertrauen in den Unimog ist hier sehr groß“, weiß Habazin. Schließlich werden entlang der kroatischen Küste schon seit vielen Jahren rund 100 Mercedesˇ Benz Unimog eingesetzt. In Sibenik fahren vier 13 Unimog für die Feuerwehr. Kommandant Volimir Milosevic ˇ ´ ist sich sicher: „Wenn wir ein neues Fahrzeug brauchen, werden wir auf jeden Fall für einen Unimog plädieren.“ Die Fahrzeugtreue basiert auf der Fahrzeugˇ technik. Der Unimog U 20 der Feuerwehr Sibenik gliedert sich in zwei Baukomponenten, die verwindungsarm auf dem Fahrgestell montiert sind: Den Wasserbehälter und den Gerätekofferaufbau. Sämtliche Schaltvorgänge für den Betrieb der Feuerlöschkreiselpumpe werden am Bedienungsstand der Pumpe vorgenommen, mit fernbedienbarem Dachwerfer, der sich stufenlos von Vollstrahl auf Sprühstrahl regulieren lässt – bei einer Wurfweite bis zu 40 Metern. Der Schwenkbereich geht horizontal 360° und vertikal zwischen -15° bis +70°. Auch eine Hochdruckpumpe mit rund 400 Liter pro Minute bei 40 bar gehört Überall zur Stelle: in den engen Gassen von Šibenik... zur weiteren Pumpenausstattung. Der Löschmittelbehälter fasst ca. 2.500 Liter und hat eine elektrische Anzeige am Pumpenbedienstand. Der Dialog zwischen Volimir Milosevic ˇ ´ und seinen Mannen mit Ivan Habazin geht jedoch weit über technische Abstimmungen hinaus. Immer wieder fallen positive Bewertungen: vom „kräftigen Zug“ und der „großen Power“ ist die Rede und auch vom „sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis beim Unimog U 20“. Über die durchweg guten Rückmeldungen freut sich der Experte für Feuerwehrausstattungen und gibt diese gerne an Mercedes-Benz weiter. Schließlich, so Habazin, sei der U 20 in Kroatien eine dreifache Erfolgsgeschichte: durch das Basisfahrzeug Unimog, die Ausstattung von Ziegler und die versierte Praxis ˇ ■ der Feuerwehrleute von Sibenik. Feuerwehrmann in Šibenik: Begeistert vom Unimog ...ebenso wie an der unwegsamen Adriaküste. 14 Unimog U 5000 mit Busaufbau im Personentransport am Vesuv Touristenattraktion am Vesuv Wenn Aniello den Zündschlüssel dreht, schüttelt es ihn kurz. Gleich darauf fällt der 4,8 Liter mächtige Vierzylinder-Turbodieselmotor unter seinen Füßen in einen rauhen, aber herzlichen Arbeitstakt. Aniello wählt den dritten Gang vor, kuppelt, und die neun Tonnen schwere Fuhre zieht entschlossen an. sigHtsEEiNg— Aniello ist Capo über 218 Pferdestärken, die ihn mit bis zu 27 Fahrgästen auf besondere Art bewegen. Sie treiben den auf unwegsames Gelände spezialisierten Unimog U 5000 in Gipfelnähe des hin und wieder Feuer speienden Vesuv nahe dem italienischen Neapel. Nicht dort entlang, wo die Touristenbusse fahren, sondern auf Abwegen. Eine landschaftlich besonders reizvolle Route führt durch den von der UNESCO geförderten und naturbelassenen Vesuvius National Park. Hier sind Offroad-Spezialisten wie Aniello und sein Unimog U 5000 mit Tomassini Aufbau gefragt. Aniello ist Neapolitaner, er steckt gegenüber dem Vesuv niemals zurück. Und die teutonischen Gene des Unimog stehen für Unbeugsamkeit und Verlässlichkeit, sagt Aniello. Das bärenstarke und dank BlueTec-Technologie Der Unimog bringt die Besucher zur 1200 m hohen Aussichtsplattform. Die letzten 1000 Meter müssen die Touristen zu Fuß erklimmen. emissionsarme Antriebsaggregat des U 5000 erfüllt zudem die im Naturschutzgebiet geforderten strengen Auflagen. Aniello und der Unimog sind ein unschlagbares Team! Sieben Kilometer lang ist der Aufstieg in Kraternähe. Sieben Kilometer, die es in sich haben: Einspurig schraubt sich der Weg Richtung Gipfel. Anfangs geht es über erstarrte Lava, durch Pinienwälder und dichten Macchia-Bewuchs. Dann wird es unwirtlich und karg. Der permante Allradantrieb des Unimog sorgt zuverlässig für Traktion, auch nach einem Platzregen, wenn der Untergrund weich und rutschig ist. Aniello weist auf drei sperrbare Differenziale hin. „Habe ich bisher nicht gebraucht“, sagt er. Aber man wisse ja nie! Von ihrem mobilen Hochsitz genießen die Passagiere eine grandiose Aussicht durch Panorama-Fenster. Ihnen zu Füßen liegt der Golf von Neapel. Wenn Aniello eine Fotopause gewährt, kommt immer auch der Unimog ins Bild. Vor der Weiterfahrt achtet Aniello auf saubere Schuhe seiner Passagiere. Erst wenn sie mit Druckluft unimog 2 · 2009 · TourisTenaTTrakTion unimog 1 · 2009 · lohnunternehmen vom Lavastaub befreit sind, dürfen die Fahrgäste die Fünfstufen-Leiter zur er Fahrgastkabine erklimseiner Tätigkeit bringt für seine Landwirtschaft auf, den Rest für Lohneinsätze, vor allem men. alsImkommunale Dienstleistung. Dabei schätztgute der klimatisierten Reiseabteil herrscht Oberbayer die effizienten seinem Stimmung. Musik ist zu Transporte hören, undmit wenn geUnimog und integriert bei der BlueTec®-Dieselwünscht, informieren Filmeinspielungen auf technologie die Tankvorgänge problemlos den dem Monitorinüber die einzigartige VulkanlandBetriebsstoff AdBlue. Mitgewissermaßen Hilfe des Abgasnachschaft. Unter den Füßen, im Parbehandlungssystems SCR derweil werden robuste so die Stickterre des Unimog, arbeitet Fahrden900 unschädlichen oxide (NOx) zu um werkstechnik, HöhenmeterBestandteilen zuverlässig Stickstoff und Wasser umgewandelt. Für den zu überwinden. Bio-Bauern ein wichtiges AngaNeben Aniello zählen Argument. Antonio, Die Ferdinanben zu den umweltfreundlichen Technologien im do und Vincenzo mit drei weiteren Unimog Mercedes-Benz Unimog sollen auch seine AufU 5000 zum Shuttle-Team für besondere Transtraggeber der Öffentlichen beiTouTäporte. Zusammen fahren sieHand, mehrgerade als 200 tigkeiten an Flussbetten, überzeugen. Schließlich risten täglich durch den Vesuvius Naturpark zur setzt erMeter genau hohen das um,Aussichtsplattform. was ihm der Gesetzgeber 1200 Eine vorgibt. Mit erstklassigen und ausPanne gab es noch nie. DerErgebnissen Aufstieg abseits des gestattet mit der grünen Plakette für alle Massentourismus über den Steilhang desFahrten Vesuv in innerstädtische Umweltzonen. Als ökologisch gilt nicht nur wegen des Naturerlebnisses als bewusster Landwirt verfolgt Haßlberger die besondere Attraktion. Auch die Reise im Unimog technologische Entwicklung, bei Ausnahmeder Euro 5fasziniert. Neben dem Vesuv die ist das Norm bis zu 80 Prozent der Gesamtstickoxide Gefährt beliebtestes Fotomotiv. Gern gibt Anientfernt und bis zu 40 Prozent der Partikelemis- Fahren und Arbeiten mit der BlueTec®-Dieseltechnologie: Fuhrunternehmer Franz Aigner (links) und Bio-Landwirt Hubert Haßlberger Zwei harte Kerle: Aniello und der Unimog U 5000 sionen im Vergleich zu Euro 4 dank optimierter und sauberer Verbrennung senkt. Auch Aigner freuttechnische sich über Details deutlichbekannt. wenigerDoch Kraftstoffverello niemals, brauch: Bei den Arbeitsleistungen, gerade der ohne zu erwähnen, dass die Unimog-Flotteinsich Landwirtschaft, rechnet er mit 17 bis 20 Litern am Vesuv nur im Urlaub befinde. Schließlich sei in der Stunde. Bei Transportarbeiten verbraucht ein Unimog mit Personentransport doch weit unsein Unimog U 400 mit 280 PS 26 bis 28 Liter auf 100 Kilometer. „Ein Lkw schluckt 40 Liter bei 480 PS, aber die zusätzliche Leistung brauche ich bei Fahrten nicht, da binErinnerungsfoto ich mit dem Unimog terfordert! Er posiert fürs und besser unterwegs.“ Ein weiterer Bei wünscht die Bildunterschrift mit Pluspunkt: drei knappen 1.500 Betriebsstunden pro Jahr betragen die An■ Worten: „Zwei harte Kerle!“ schaffungskosten für den Unimog nur 10 bis 15 ■ Prozent der Lebenszykluskosten. Anzeige Anzeige Seilwinde, Kompressor, Hydraulikstützen, Pritsche oder Kran? Oder alles zusammen? Werner sorgt dafür, dass alle Geräte perfekt eingebaut und optimal aufeinander abgestimmt werden. Ehranger Straße 101 Postfach 8051 Unimogstraße 1 Tel.: +49 (0) 651 6867-124 [email protected] D-54293 Trier D-54181 Trier 76571 Gaggenau Fax.: +49 (0) 651 64146 www.werner-trier.com 15 19 16 daimler worldwide · unimog 2 · 2009 Polartauglich Dank einer Reihe von Maßnahmen trotzt dieser Unimog U 1700 L selbst extremen Minusgraden 17 Feuerwehrmann und Fischer Mads Ole Kristiansen orientiert sich an der Inuit-Tradition. Ohne moderne Feuerwehr kommt die Siedlung allerdings nicht aus kostbares sonnenlicht: Qaanaaq liegt so hoch im Norden, dass die Sonne im Winter kaum eine Chance hat Zuverlässig bei minus 40 Grad Die grönländische Siedlung Qaanaaq, einer der nördlichsten von Menschen bewohnten Flecken des Planeten, ist die Heimat von etwa 650 inuit. Seit Jahrtausenden überleben sie unter extremsten Klimabedingungen. Schiffe können nur im Hochsommer anlegen. Die üblichen Transportmittel sind Hubschrauber, Skibobs und Hundeschlitten. Mittlerweile gibt es hier auch einen Unimog und einen Atego text: Begoña de Pablo tremps Fotos: itziar Pérez Asurmendi EXtrEMEiNsAtz_ Zu Hause angekommen, legt Mads Ole Kristiansen erst einmal seine Kleider ab. Die Hose ist aus Bären-, Jacke und Handschuhe sind aus Robbenfell. Der Jäger und Fischer lebt in Qaanaaq auf Grönland und versucht, Traditionen, Kultur und Lebensweise seiner Vorfahren, der Inuit, fortzusetzen. Es ist nicht leicht, sich in der nördlichsten von Menschen bewohnten Region der Erde zu behaupten. Für das Überleben der 650 Einwohner ist Gemeinsinn unverzichtbar. Mads Ole Kristiansen gehört seit fünf Jahren der Freiwilligen Feuerwehr an. In seinem Unimog U 1700 L fährt er mit 3.500 Litern frostgeschütztem Löschmittel an Bord immer dorthin, wo er gebraucht wird. Es klingt seltsam, dass an einem Ort, an dem 90 Prozent des Bodens permanent gefroren sind, ein derartiges Fahrzeug benötigt wird. Doch es vergeht kaum ein Jahr ohne Brände. Der Grund: Die Inuit leben heutzutage in Holzhäusern, und zu ihren Traditionen gehört es, überall im Haus Kerzen anzuzünden. Grönlands geologische Eckdaten sind eine Aneinanderreihung von Superlativen: Es ist die größte Insel der Welt und das zweitgrößte Süßwasserreservoir des Planeten (nach der Antarktis). Hier sinken die Temperaturen im Winter auf minus 40 Grad Celsius und für vier Monate sieht man keine Sonne. In den vier Sommermonaten dagegen ist die Mitternachtssonne permanent am Himmel präsent. Für Europäer, die diese kalte Gegend zum ersten Mal besuchen, ist es schwierig, das Alter eines Inuit zu schätzen. Mads Ole Kristiansen ist 30 Jahre alt, verheiratet und hat einen Sohn. Er jagt und fischt nur das Notwendige, um seine Familie und seine Schlittenhunde ernähren zu können. Kristiansen spricht Grönländisch und ein bisschen Dänisch. Sein Sohn wird auch Englisch lernen. „Unser Land gewinnt allmählich an Autonomie“, erzählt er erfreut. Im Juni dieses Jahres wurde Grönland durch einen Vertrag weitgehend von der einstigen Kolonialmacht Dänemark unabhängig. Heutzutage sind kaum 20 Prozent der Bevölkerung Nachfahren der dänischen Siedler des 18. Jahrhunderts, wenngleich Dänisch nach wie vor Amtssprache ist und zahlreiche Traditionen der Skandinavier – das zeigt schon der Name des Inuit Kristiansen – das Leben der Grönländer ebenfalls prägen. Die Inuit gelten als freundlich, aber reserviert. Der harte Alltag in Qaanaaq wird vom Klima bestimmt. Der Ort verfügt über ein Krankenhaus mit einem Arzt und einer Krankenschwester, eine lutherische Kirche und ein Hotel. Qaanaaq wird von etwa 20 Touristen im Jahr besucht. Dieses Jahr waren außerdem vier Mitglieder der spanischen Filmproduktionsfirma Creativos Promotores S.A. zu Besuch: eine Produktionsassistentin, ein Kameraassistent, ein Kameramann und ein Regisseur. Sie hatten den Auftrag, eine der Episoden von „Trucks, die Sterne der Straßen“ zu drehen. Dabei handelt es sich um eine erfolgreiche Fernsehserie, die im zweiten Programm des spanischen Fernsehens ausgestrahlt wird. Mit der Beteiligung von Mercedes-Benz zeigen die Dokumentarfilmer, wie Lkw das Leben von Menschen in verschiedenen Ländern erleichtern. Im Fall von Qaanaaq steht fest: Das Leben in einem der nördlichsten von Menschen bewohnten Ort der Welt wäre ohne Zweifel ein gutes Stück schwieriger ohne den Atego für die Öllieferungen von Haus zu Haus und das Unimog-Feuerwehr-Fahrzeug. Dafür, dass es auch bei allertiefsten Temperaturen einsatzbereit ist, sorgen zum Beispiel eine elektrische Motorund Kraftstoffvorwärmung und eine verstärkte Lichtmaschine. Mads Ole Kristiansen bringt auf den Punkt, warum die Gemeinschaft sich vor sieben Jahren für die Mercedes-Benz Fahrzeuge entschieden hat: „Hier überleben nur die Stärksten, die Besten!“ ■ 18 UNiskoP · UniMoG 2 · 2009 Der östlichste Unimog-Fahrer Kamtschatka eine Halbinsel im ostasiatischen Teil Russlands und mit 370.000 km² die größte Halbinsel dieser Region. rUssisCH-FErNost— Dieser Ort ist seit 2008 Heimat eines U 1300 L mit Pritschenaufbau. Das Fahrzeug verließ Anfang 1988 seinen Geburtsort Gaggenau in Richtung Japan. Sein neuer stolzer Eigentümer, elf Zeitzonen östlich von Deutschland, ist Alexander Pavlowitsch Kaseew. Seine Tätigkeit bei der russischen Bergwacht bringt es mit sich, dass Alexander sehr viel in freier Natur unterwegs ist. Die Halbinsel, flächenmäßig größer als Deutschland, hat aber nur 380.000 Ein- wohner, wovon zwei drittel in der Provinzhauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski leben. Im Urlaub und in seiner Freizeit hat es sich Alexander zur Aufgabe gemacht Touristen diese grandiose Landschaft aus Vulkanen, Geysiren und unendlichen Wäldern zu zeigen. Dafür greift er auf einen Toyota Land Cruiser und einen GAS, einen russischen Allrad-LKW, zurück. In einem Jahr kommen so im schwersten Off-Road-Gelände gut 16.000 km zusammen die Alexander in Zu- kunft mit dem Unimog bezwingen möchte. Die Einsatzbedingungen könnten nicht extremer sein, fällt die Temperatur im Winter schon mal locker unter minus 40 Grad Celsius bei gemessenen Schneehöhen von bis zu 18 Metern sind es im kurzen Sommer Schlamm, Geröll und reißende Flüsse die es zu bezwingen gilt. Allerdings steht vor dem Einsatz noch ein Umbau an, bei dem der Unimog mit einer Touristen-Kabine ■ für 12 – 14 Personen versehen wird. Unimog U 1300L: Künftig für schwerste Off-Road-Einsätze auf der Halbinsel Kamtschatka vorgesehen Neuerscheinung eines Klassikers Dieser Band enthält wieder interessante Geschichten, aufschlussreiche Dokumente und Bilder aus den Pionierjahren des Unimog. Die einzelnen Erzählungen lassen die Herausforderungen besonders deutlich werden, die die Entwicklungsmannschaft zu bewältigen hatte. Gespräche mit den Beteiligten und bisher nicht veröffentlichte Unterlagen belegen, dass einige Entwicklungsschritte anders als bisher beschrieben abgelaufen sind. Im Unterschied zu den beiden bisherigen Bänden 1 + 2 ist diese Neuerscheinung des Klassikers, von Michael Wessel, dem langjährigen Vorsitzenden des Unimog Clubs Gaggenau, durchgängig stärker bebildert, um dem Leserinteresse entgegen zu kommen. Freuen Sie sich auf eine Lektüre, bei der nicht die technischen Details im Vordergrund stehen, sondern die Menschen, die die Entwicklung des Unimog maßgeblich beeinflusst und miterlebt ■ haben. Michael Wessel (Hrsg.) 156 Seiten, 170 Abbildungen Hardcover, Format 21,5 x 20,5 cm Preis: 19,90 EUR incl. 7 % UST exkl.Versandkosten UniMoG 2 · 2009 · UNiskoP ■ BrANDENBUrg Das Land Brandenburg ist zu einem Großteil mit Wald bedeckt, davon sind 95 % Kiefern. Die EU-Kommission hat das Land daher in die europaweit höchste Waldbrandrisikostufe eingeordnet. Dieser Herausforderung stehen die Feuerwehren nun gegenüber und rüsten sich nach und nach mit dem Unimog gegen die drohende Gefahr. Im Gelände mit dem Unimog U 5000 als Tanklöschfahrzeug ■ Treffpunkt Horstwalde in Brandenburg 600 Feuerwehrleute begeistert FAHrsiCHErHEitstrAiNiNg— Am Wochenende 26./27. September 2009 luden die MercedesBenz Unimog-Generalvertretung Hanns-Henning Endres GmbH & Co. KG aus Berlin und die benachbarten Unimog-Generalvertretungen Henne-Wiedemar, Bruhns-Karstädt und Schohknecht-Dem- min zu einer Feuerwehr-Ausbildungsmaßnahme auf dem neuen Waldbrand-Tanklöschfahrzeug TLF 20/50 Typ „Brandenburg“ nach Horstwalde ein. Etwa 600 interessierte aktive Feuerwehrleute von Brandenburger Wehren kamen auf beide Tage verteilt. Sie nutzen die Gelegenheit zu einem Fahrsicherheitstraining hinterm Steuer der neuen Fahrzeuge im schweren Gelände der VerkehrsVersuchsanlage, verfolgten Fachvorträge sowie Technikpräsentationen und nutzten die Zeit zum ■ Erfahrungsaustausch. 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