10 Jahre Realschule Oberpleis

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10 Jahre Realschule Oberpleis
10 Jahre Realschule Oberpleis
Ein Rückblick auf Planung, Entstehung und Entwicklung unserer Schule
von Realschuldirektor Ewald Kaiser
Zehnjähriges Bestehen einer Schule - ein Grund zum Feiern?
Hat Schule heute überhaupt Grund zum Feiern? Ist sie nicht zu einer
bitterernsten, für manche verhängnisvollen Angelegenheit geworden? Zu
einer Institution, deren Bedeutung in der Öffentlichkeit zwischen
solchen Extremen wie "Bildungsreformwerk" und "Bildungskatastrophe"
schwankt? Erst in der letzten Woche fand ich in der Tageszeitung drei
verschiedene Artikel, in denen Kinder- und Jugendärzte, Pädagogen und
Psychologen die zunehmende "Schulangst" beklagten, von Verhaltensstörungen und Neurosen berichteten, die rapide ansteigen und neue
Konzepte, neue Überlegungen erforderlich machen. Überlegungen, bei
denen wieder das Kind im Vordergrund steht, seine harmonische ""Entwicklung, die Erhaltung von Fröhlichkeit und Unbekümmertheit, -das
Auffangen und Auswerten kindlichen Tatendrangs, kindlichen Eifers, und
kindlicher Freude. Kann die Schule von erfolgreicher Arbeit sprechen,
wenn die Schüler müde, desinteressiert und lustlos in den Bänken
hängen, wenn sie sich nicht bemühen, ihre Verdrossenheit zu verbergen,
dem Lehrer ihren Widerwillen zu zeigen, wenn sie eine An-tihaltung zur
Schule einnehmen und nur noch den Konflikt suchen; ein Verhalten, zu dem
sie dazu noch von Richtlinien und Lehrplänen aufgefordert und ermutigt
werden? Und die einzige Lern- und Leistungsmotivation kommt von den
verhaßten Noten, wird durch blaue Briefe in Gang gesetzt,durch
verstörte und verärgerte Eltern, die für ihr Kind "das Beste" wollen
und deshalb auch nicht vor der zusätzlichen und nicht eben billigen
Belastung durch Nachhilfestunden zurückschrecken?
Grund zum Feiern- oder Grund zur Besinnung, zur kritischen Überprüfung, zur notwendigen Bestandsaufnahme und zu eventueller Selbstkorrektur. 10 Jahre Realschule Oberpleis, das sollte ein Grund sein zu
einem ersten Resümee, zu einem Überdenken des beschrittenen Weges, zu
einem Rückblick auf die Zeit der Anfänge, auf die erreichten Ziele und
Erfolge, auf das, was erstrebt und nicht oder nicht voll erreicht
wurde. In den vergangenen lo Jahren ist viel geschehen, hat sich
vieles verändert, ist manches besser und manches schlechter geworden.
Geblieben ist eigentlich nur eines, das Provisorium, mit ihm leben wir
seit 11 Schuljahren, und mit ihm werden wir wohl noch lange leben
müssen. Räumliche Enge, fehlende oder für ihren Zweck nicht nutzbare
Fachräume, fehlende Sporthallen und fehlende Sportaußenanlagen, das
läßt sich auch mit dem Ausblick auf die Verwirklichung noch so großzügiger Planungen nicht wegdiskutieren. Dabei ist der Stadt Königs^winter, ist den Stadtvätern und der Verwaltung nicht der geringste
Vorwurf zu machen. Für sie gilt, was ich schon in der Festschrift zur
Einweihung unseres Schulgebäudes im Jahre 1967 der Gemeinde Oberpleis
bestätigen konnten "Sie sind dabei in der Erfüllung ihrer Aufgaben bis
an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gegangen." Immer,wenn die
Raumnot oder andere Schwierigkeiten unüberwindlich schienen, hat man,
oft erst im letzten Augenblick, doch noch einen Ausweg gefunden. Dafür
sei allen Verantwortlichen an dieser Stelle gedankt.
lo Jahre Realschule Oberpleis - was wäre, wenn es sie nicht gäbe?
Was wäre, wenn die Gemeinde Oberpleis 1964 den Antrag auf Errichtung
einer Realschule abgelehnt oder zurückgestellt hätte? Was, wenn die
Bezirksregierung in Köln die Zustimmung verweigert hätte? Bedenken
und kritische Einwände gab es seinerzeit genug.
Was wäre, wenn der Realschulneubau nicht unmittelbar und zügig geplant und verwirklicht worden wäre? Wenn die Erweiterungsbauten nicht
großzügig und unbürokratisch in kürzester Zeit erstellt worden wären?
520 Realschüler und ebensoviele Gymnasiasten drängen sich heute in
den Räumen unserer Realschule. Noch in diesem Jahre werden es an die
l50 Schüler mehr sein, wenn weitere 3 Klassen des Gymnasiums und eine
weitere Realschulklasse in die Anfangsklassen unserer Schulen einziehen werden. Und am Nachmittag und bis in den späten Abend hinein
bleibt das Gebäude von schulischem Leben erfüllt. Die Musikschule
Oberpleis und das Volksbildungswerk sind mit ihren zahlreichen Kursen, Lehrgängen und sonstigen Aktivitäten im Hause der Realschule
untergebracht, das Kammerorchester, verschiedene Chöre und sonstige
Gruppen finden hier Raum. Es gibt keine auch nur vergleichsweise
ähnlich ausgenutzte Schule im Stadtgebiet von Königswinter. Das ist
sehr erfreulich, wenn auch nicht immer problemlos. Für die Schulleitungen, vor allem auch für den Hausmeister und seine Mitarbeiter ergeben sich viele Schwierigkeiten, Verdruß und ernsthafte Bedenken*
Das Realschulgebäude platzt aus den Nähten; aber was wäre, wenn es die
ses Haus nicht gäbe? Es ist für die östlichen Bezirke Königswinters,
die ehemaligen Berggemeinden zu dem wesentlichsten Kulturmittelpunkt
geworden, das geplante Schul- und Kulturzentrum Königswinter-Ost ist
hier bereits auf engstem Raum verwirklicht, es wird keine Neubildung
nötig werden, allenfalls ein Umzug, eine räumliche Erweiterung und
Vervollkommnung des Bestehenden,
Die ersten Absolventen unserer Schule haben inzwischen längst ihre
Berufsausbildung abgeschlossen, haben zu einem großen Teil weitere
Schulen besucht, haben die Hochschulreife erworben und studieren an
Universitäten und Hochschulen. Der Kontakt zur Realschule ist nicht
abgerissen, es ist eine große Schulgemeinde entstanden, zu der Schüler
und ehemalige Schüler, deren Eltern und die Lehrer gehören und deren
Bezüge hineinwirken in den Ort und seine Umgebung, zu den Nachbarschulen, zu Verwaltung und Gemeinde, zu den Kirchen und Vereinen,
zu Geschäften und Unternehmen,
10 Jahre Realschule Oberpleis - ein Grund zum Feiern?
Ich denke "Ja"! Trotzdem, dennoch, selbstverständlich und überhaupt!
Weil die Schule eine so ernste Angelegenheit ist, braucht sie auch
ihre Feste. Wenn auch Probleme und Schwierigkeiten, Provisorien und
Unzulänglichkeiten unsere ständigen Begleiter sind, brauchen wir unsere Feste. Damit unsere Kinder fröhlich und angstfrei bleiben, brauchen wir -unter anderem- auch unsere Feste. Weil wir unsere zwar junge, aber schon recht zahlreiche Schulgemeinde auch einmal in froher
Gemeinsamkeit in unseren Mauern versammelt sehen wollen, brauchen wir
immer mal wieder ein Schulfest.
Von Anfang an ist es ein oberstes Ziel der Schulleitung gewesen, die
Schularbeit so zu gestalten und die Schule so zu führen, daß die Kinder
sich in ihr wohl fühlen, daß die "Ehemaligen" gern an sie zurückdenken, und daß die Eltern wissen, daß ihre Kinder, dort gut aufgehoben sind. Mit kleinen Abstrichen hat das Kollegium der Realschule
dieses Ziel, so glaube ich, bisher erreicht.
Und das ist ein guter Grund das zehnjährige Bestehen der Realschule
Oberpleis zu feiern.
Aus der Chronik der Realschule Oberpleis
Zahlen, Daten, Fakten, von den ersten Initiativen bis zum
heutigen Tage.
Anfang: 1947: Der Realschullehrer Christian Schankelberg aus
Oberpleis, stellt an das Amt Oberpleis einen Antrag auf
Errichtung einer Mittelschule. Er legt die Ziele und Aufgaben
dieser Schule dar und zeigt die Gründe für die Errichtung auf. Er
legt auch eine Kostenberechnung vor und weist darin nach, daß das
von den Eltern zu zahlende Schulgeld von 150 RM (für
Lateinschüler 240 RM) pro Jahr zusammen mit der Aufnahmegebühr
von 2o RM ausreiche, um in den ersten Jahren die Lehrkräfte zu
bezahlen und den Betrieb der Schule zu gewährleisten Gleichzeitig
wendet er sich an die Erziehungsberechtigten und fordert sie zur
Anmeldung ihrer Kinder auf.
Leider ist aus dieser ersten Initiative nichts geworden,sonst
könnten wir in 2 Jahren das 30jährige Jubiläum feiern.
196o,1962 und 1963 kommt es zu wiederholten Besprechungen
interessierter Kreise und zu ersten konkreten Ergebnissen. Es
werden jeweils Anträge an die Gemeinde Oberpleis gerichtet,
welche die Einrichtung einer Realschule zum Inhalt haben, doch
findet sich für "so ein gewagtes Projekt" noch keine Mehrheit.
28.1.1964: Der Oberpleiser Gemeinderat faßt den einstimmigen
Grundsatzbeschluß zur Errichtung einer einzügigen Realschule
in der Trägerschaft der Gemeinde.
16.4.1964: Eine Kommission des Regierungspräsidenten in Köln
überprüft die Notwendigkeit und untersucht die Möglichkeiten für
die geplante Realschule. Mit dem Sonderausschuß "Realschule" wird
volle Übereinstimmung erzielt.
Von der Gemeindeverwaltung wird ein eigehend begründeter Antrag
an den Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen gerichtet,
in dem die Genehmigung zur Einrichtung der Schule zu Ostern 1965
erbeten wird.
Im Januar 1965 werden 2 Planstellen für
Realschullehrer(innen) öffentlich ausgeschrieben.
3.
März
1965:
Der
Gemeinderat
wähibt
den
derzeitigen
Schulleiter als einzige hauptamtliche Lehrkraft und betraut
ihn mit der Leitung der Schule« Der übrige Unterricht soll von
nebenberuflichen Lehrkräften erteilt werden.
14. April 1965: Regierungsvertreter überprüfen das im Frühjahr
1965 von der Gemeinde Oberpleis erworbene Grundstück an der
Dollendorfer Straße auf seine Eignung; am 9. Juli 1965
genehmigt der Regierungspräsident den vorgesehenen Standort.
22. April 1965: 38 Schüler, 21 Jungen und 17 Mädchen beginnen in
einem Raum der neuerrichteten Evangelischen Volksschule mit dem
Unterricht. Neben dem Schulleiter erteilen 5 nebenberufliche
Lehrkräfte den Fachunterricht, darunter Herr
Direktorstellvertreter i.R. Schenkelberg, von dem 18 Jahre zuvor
der erste Vorstoß zur Einrichtung ausging, Herr Pfarrer Lubrich
und Frau Gymnastiklehrerin Gräser, die beide noch heute dem
Kollegium angehören.
8. Dezember 1965: Nach einer Bereisung der umliegenden
Realschulneu--bauten durch Gemeinderat und Schulleiter wird der
Kölner
Baurat,Herr
Anton
Goergen,
Planer
mehrerer
Schulneubauten, mit Planung und Ent-
wurf des Realschulbaus beauftragt.
Am 3. März 1966 genehmigt der Gemeinderat die Pläne, und Baurat
Goer-gen kann sie bereits am nächsten Tage der Regierung in Köln
vorle-gen. In 3 Bauabschnitten - Verwaltung- und Klassentrakt,
Fachraumtrakt und Turnhalle - soll der Realschulkomplex erstellt
werden, die Gesamtbaukosten sollen 2.170.000 DM betragen.
Nach den Osterferien 1966 beginnt das 1. Kurzschuljahr. Die 2.
Realschulklasse mit 43 Schülern bezieht den Raum in der Ev.Schule
und die größeren Schüler müssen mit dem ehemaligen Schankraum der
Gaststätte Lichtenberg vorliebnehmen. Die Realschullehrerin,Frau
Helga Franzen und die Kunsterzieherin Frau Ilse
Horstmann,verstärken das kleine Kollegium.
3. Mai 1966: Die Regierung genehmigt den Schulbauentwurf,
gleichzeitig werden die Landeszuschüsse für den 1.Bauabschnitt
bewilligt.
7. Oktober 1966: Beginn der Vorbereitungen für die Bauarbeiten
und der Ausschachtungsarbeiten„ Schwierige zusätzliche
Gründungsarbeiten werden wegen der schlechten Bodenverhältnisse
notwendig.
1. Dezember
1966. Das 2. Kurzschuljahr beginnt, 42 neue Schüler müssen
provisorisch untergebracht werden. Die Katholische Volksschule
stellt einen Raum zur Verfügung. Als neue Lehrkraft tritt Anfang
1967 Herr Bernd Wettke in das Kollegium der Schule ein.
121 Schüler in
hauptamtlichen
nebenamtlichen
aus, da er ein
3 verschiedene Gebäuden müssen von 3
Lehrkräften versorgt werden. Von den
Kräften scheidet der Musiklehrer, Herr Kurt Wirtz,
zusätzliches Studium beginnt.
23. Januar 1967s Die eigentlichen Bauarbeiten beginnen, der
I.Baustein wird im Keller des Verwaltungstraktes gesetzt. Die
Arbeit schreitet so zügig voran, daß trotz einiger Rückschläge
durch verspäteten Wintereinbruch und Sturmschäden der Rohbau
innerhalb von 5 Monaten steht.
7. September 1967; Nach einer Bauzeit von nur 11 Monaten ist das
Haus bezugsfertigt Klassenräume und Verwaltung sind eingerichtet,
und der Unterricht kann aufgenommen werden. 42 neue Schüler
treten in die Realschule ein, die damit 161 Schüler in 4
aufsteigenden Klassen zählt. Frau Christa Sußmann tritt in den
Dienst der Realschule Oberpleis.
25. November 1967: Feierliche Übernahme des 1.Bauabschnittes,
verbunden mit einer Schul- und Kulturwoche in den Räumen der
Realschule.
1.3.1968: Mit der Realschullehrerin Frau Hildegard Scheuten,
erhält die Realschule erstmals eine Fachkraft für Mathematik
und Naturwissenschaften
Zum Sghuljahresbeginn 1968 werden 69 neue Schüler aufgenommen und
damit zum 1. Male 2 Klassen eingerichtet. Frau Ursula Colling und
Prau Helga Battermann treten als weitere Realschullehrerinnen in
das Kollegium ein. Frau Sußmann scheidet aus.
Im Sommer 1968 beginnen die umfänglichen Bauarbeiten für den
Fachraumtrakt der Schule. Es wird auch höchste Zeit, denn alle
vorhandenen Normalklassenräume sind inzwischen belegt, und eine
stürmische. Entwicklung zeichnet sich ab.
Am 1.8.1968 wird die neue Stadt Königswinter gebildet. Die Realschule ging damit in deren Trägerschaft über.
Am 25.8.1969 kann nach wiederum überaus kürzester Bauzeit, in der viele
Schwierigkeiten zu meistern waren, der Fachraumtrakt bezogen werden.
Doch ein Teil der Fachräume wird sofort als Klassenzimmer zweckentfremdet und ist es bis auf den heutigen Tag geblieben. Die als einzügige sechsstufige geplante Realschule hat bereits 8 Klassen, denn 85
neue Schüler werden aufgenommen. Außerdem beginnt das Gymnasium
Oberpleis als Außenstelle des Staatlichen Gymnasiums Siegburg mit 2
Klassen in den Räumen der Realschule. Vier Fachräume müssen belegt
werden. Unsere Schule hat jetzt 315 Schüler, 146 Jungen und 169 Mädchen. Die jetzt voll ausgebaute Schule erhält einen Direktorstellvertreter; gewählt wurde Herr Karl-Josef Steinmann aus Bad-Honnef.
Drei weitere Lehrkräfte treten ihr Amt an, es sind Frau Margot Gerlach, Frau Hildegard Jonen (bereits zum 10.1.1969) und Frau Adelheid
Sander. Vor den Ferien bereits hat sich die allseits sehr geschätzte
Kunsterzieherin Frau Horstmann mit einer großen Kunst- und Werkausstellung verabschiedet.
l.lo.l969: Der Realschule wird die Aufbaurealschule für Spätaussiedler
aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, auch Förderschule genannt,
angegliedert. 2 Klassen verbleiben zunächst noch in der Burg
Niederbach, die neu ins Internat aufgenommenen Schüler werden sofort
an der Realschule schulisch betreut; d.h., ein weiterer Fachraum muß
geopfert werden.
1.2.197o: Frau Gunna Weis, Sportlehrerin und Biologin tritt ihren
Dienst an.
Im Frühjahr 197o wird wieder gebaut. Nicht der III.Bauabschnitt, die
heiß und lange ersehnte Turnhalle, sie fehlt bis heute, nein, der
dringend erforderliche Erweiterungsbau wird als IV. Bauabschnitt erstellt. Gespräche mit Bezirksregierung und Schulkollegium, bereits von
der Gemeinde Oberpleis begonnen, werden von dem neuen Träger der
Schule, der Stadt Königswinter, weitergeführt und finden in einem
unglaublich schnellen Beantragungs- und Genehmigungsverfahren und
einer Rekordbauzeit von etwa 7 Monaten einen krönenden Abschluß.
Zum Schuljahresschluß 1969/70 entläßt die Realschule zum 1. Mal ihre
Absolventen. 6 von ihnen besuchen die Aufbauform des Gymnasiums und
haben inzwischen ihr Abitur abgelegt.
Zm Schuljahresbeginn 1970 stehen im Erweiterungsbau 9 Klassenräume; 1
Gymnastikraum und 1 Raum für Schulleitung und Sekretariat des Staatl.
Gymnasiums, das nun 4 Klassen umfaßt, zur Verfügung. 3 Klassenräume
erhält das Gymnasium, 3 Räume belegt die Aufbaurealschule, die jetzt
gänzlich der Realschule angegliedert wird, und 3 Räume werden für die
Normalform der Realschule dringend benötigt. Die Schule zählt jetzt 10
Normalklassen und 3 Aufbauklassen und hat insgesamt 388 Schüler. In ihr
sind insgesamt 28 Lehrkräfte tätig, davon 15 Vollkräfte, und
überwiegend im Bereich der Aufbaurealschule, 13 nebenberuflichnebenamtliche Kräfte. Neu hinzugekommen sind Herr Willi Klahold, Frau
Anita Kruft, Herr Werner Nau und Herr Eberhard Fischer, letzterer als
1. hauptamtlicher Sportlehrer.
197o wird die Realschule Königswinter-Oberpleis Ausbildungsschule
für das Staatliche Bezirksseminar für das Lehramt an der Realschule
in NRW. Drei Lehramtsanwärter sind zunächst zu betreuen, später
wächst die Zahl bis zu maximal 8 Lehramtskandidaten.
Am 1.2.1971 kommen Frau Barbara Bühner, Frl. Rosenkranz und Herr
Thomas Lissek als neue Lehrkräfte hinzu.
Am Schuljahresende 1970/71 verlassen 35 Absolventen die Schule,
von denen 25 zu weiterführenden Schulen übergehen, allein 14 zu
den gymnasialen Aufbauformen der umliegenden Gymnasien.
Am 1.9.1971 verläßt Herr Bernd Wettke unsere Schule, um für
einige Jahre in einer ausländischen Schule (Istanbul) zu unterrichten.
Zum Beginn des Schuljahres 1971/72 erhält die Schule 3 weitere
Lehrkräfte, Frau Anna-Christine Ilaender, Frau Renate Rütten und
Herrn Johannes Lubrich als Fachlehrer für Musik. Er ersetzt die
bereits zu Anfang des Jahres ausgeschiedene Frau H. Jonen. Auch
Frau Weis hat zum 31.7. die Schule verlassen. Die Schülerzahl
wächst auf 408 an. Die Schule hat nun 15 Klassen. Sie ist in der
Normalform durchgängig zweizügig. Hinzu kommen die 3 Aufbauklassen. 2o hauptamtliche Lehrkräfte und 5 Aushilfskräfte erteilen
den Unterricht.
4. Dezember 1971 Die Realschule führt einen Weihnachtsbazar durch,
der ein ganztägiges Programm mit großem Angebot, vielen
Vorführungen und allerlei Attraktionen umfaßt. Ein Reinerlös von
etwa 12.000,— DM kann caritativen Einrichtungen überwiesen werden.
Zum 1.2.1972 nimmt Frau Gabriele Garbe-Dikmanns ihren Dienst
auf. Ihre Fächer sind Biologie und Textilgestaltung.
1972 verlassen 38 Schüler mit dem Zeugnis der Realschulreife die
Schule. Wiederum 25 von Ihnen wollen weiterführende Schulen besuchen. Für das Gymnasium entscheiden sich 11 Schüler.
Am 1.8.1972 wird Frau Gisela Götz unserer Schule zugewiesen. Sie
gehört zu den 1. Lehramtsanwärterinnen, die in Oberpleis
ausgebildet wurden und ist Rln mit den Fächern Deutsch und Erdkunde. Herr Lissek ist für ein Jahr zu Studienzwecken nach Rom
beurlaubt. Frau Karin Klahold, Rln für Physik und Chemie wird
zunächst mit der halben Stundenzahl von Sieglar nach Oberpleis
abgeordnet, hinzu tritt am 1.9.1972 Frau Regine Miess mit Chemie
und Mathematik.
Die Schülerzahl steigert sich auf 438. Die Raumnot wird wieder
beängstigend, zumal das Gymnasium inzwischen über 3oo Schüler in 9
Klassen unterrichtet, und bereits ein Schulpavillon auf dem
unteren Schulhof aufgestellt werden muß.
Im Herbst 1972 wird wieder gebaut. Ein V.Bauabschnitt wird erstellt, der das bisher nach Norden offene Viereck des Realschulbaus schließt und den Schulhof zu einem Innenhof werden läßt.
Teile des Schulhofs und der schönen Anlagen verschwinden notgedrungen, Baulärm und Bauschmutz beeinträchtigen den Schulbetrieb
Aber es wird Raum geschaffen. 11 Klassenräume, 1 Kursraum für den
Alternativunterricht, 1 weiterer Gymnastikraum, 1 Werkraum, 1
Bibliothek für die Schüler und ein größerer Aufenthaltsraum sollen
in dem neuen Gebäude Platz finden. Hinzu kommen ein grösseres
Lehrerzimmer für die Realschule und eine Eingangshalle.
Am Ende des Schuljahres 1972/73 verlassen 6o Schüler der 3 Abschlußklassen die Schule. Von ihnen gehen 21 zum Gymnasium, die
meisten von ihnen haben gerade jetzt das Abitur abgelegt, und 22
Schüler besuchen berufsbildende Vollzeitschulen, überwiegend
Fachoberschule und Höhere Handelsschule.
Frau Miess und Frau Ilaender verlassen unsere Schule, dafür kommt
Frau Klahold ganz zu uns, und Herr Lissek kehrt aus Rom zurück.
Die Förderschule wird nach Much verlegt und die Aufbaurealschüler
besuchen künftig die Realschule in Much.
Dennoch wird zum Schuljahresbeginn des Jahres 1973/74 unsere
Schule größer, denn 109 Zugänge in die 5. Klasse sind zu verzeichnen, so daß erstmals 3 Eingangsklassen gebildet werden müssen. Durch Zuzug und Rückflut von den Gymnasien wächst der Bestand
weiter, und zwar auf 463 Schüler in 14 Klassen, da auch eine 3.
Klasse 8 gebildet werden muß.
Der neue Klassentrakt ist zeitgerecht fertiggestellt und kann bezogen werden. Er wird sofort voll ausgenutzt.
Zum 1.2. verläßt uns Frau Rütten, für sie kommt Frau Anke Birkenberg mit den Fächern Biologie und Englisch.
Am 31.7.1974 verlassen 57 Schüler mit dem Abschlußzeugnis die
Schule, 17 besuchen das Gymnasium und 14 berufsbildende weiterführende Schulen. Frau A. Sander läßt sich vom Schuldienst beurlauben.
Zum Schul Jahresbeginn 1974/75 werden 112 Schüler in die 5. Klasse
aufgenommen. Damit steigt die Schülerzahl auf 516 Schüler in 15
Klassen. 229 Jungen und 287 Mädchen besuchen unsere Schule. Sie
kommen zum überwiegenden Teil aus dem Stadtgebiet von Königswinter, stärkere Anteile haben auch Bad-Honnef-Aegidienberg und
Asbach-Buchholz. Der Einzugsbereich umfaßt den ganzen weitläufigen
östlichen Stadtbereich und macht ein umfängliches Angebot an
Nahverkehrsmitteln erforderlich.
Mit Frau Christa Leusmann-Groothoff, die am 9.9.1974 mit den
Fächern Deutsch und Geschichte in das Kollegium der Schule eintritt, erreicht dieses seinen jetzigen Stand von 21 hauptberuflichen und 2 nebenamtlichen-nebenberuflichen Lehrkräften.
Damit ist die Realschule Konigswinter-Oberpleis außerordentlich
gut besetzt, wenn auch hier noch einige Wünsche offen bleiben
müssen. Im Vergleich mit der Landesstatistik NW stehen wir sowohl hinsichtlich der Stellenbesetzung als auch der Fächerverteilung mit an führender Stelle und gehören zu den Schulen mit
dem geringsten Stundenausfall.
Ich bin mir bewußt, daß vielen Lesern diese umfängliche Darstellung der Entwicklung der Schule monoton und langweilig erscheinen wird. Dennoch wird in dieser trockenen Aufzählung •
nüchterner Fakten für Interessierte und Betroffene auf erregende
Weise sichtbar, welche unglaubliche Aufwärtsbewegung hier stattgefunden hat, welche Sorgen und Probleme damit verbunden waren und
welche Mühen und Anstrengungen erforderlich waren, um diese
Entwicklung im Griff zu behalten. Und die Probleme sind noch nicht
zu Ende. Den gesamten Komplex der Planung und Vorarbeit für das
künftige Schulzentrum Königswinter-Oberpleis-Ost habe ich bewußt
ausgeklammert, obgleich dessen Verwirklichung oder
Nichtverwirklichung zu einer existentiellen Frage nicht nur für
die Realschule, sondern für alle Schulen des Oberpleiser Raumes
geworden ist. 10 Jahre Provisorium sind eigentlich genug. Im
nächsten Jahr werden über 1200 Schüler sich in den Mauern einer
Schule drängeln, die für maximal 24o Schüler geplant war und deren
Fachräume, soweit sie überhaupt verfügbar sind, jetzt die
fünffache Kapazität verkraften müssen.
Die alte Gemeinde Oberpleis, die neue Stadt Königswinter haben es
bisher noch immer geschafft, Lösungen zu finden. Hoffen wir, daß
es auch diesmal möglich sein wird, einen Ausweg für die nächsten
Jahre zu schaffen. Hoffen wir, daß die Frage des Schul-
Zentrums bald und in zufriedenstellender Weise geklärt werden
kann.
Die Realschule Oberpleis jedenfalls hat sich in den zurückliegenden
10 Jahren bewährt. Auch dies läßt sich mühelos aus den trokkenen
Angaben dieser Darstellung belegen. Sie führt die Kinder dieses
Raumes hinein in die Welt der gehobenen Berufe in Verwaltung und
Wirtschaft, öffnet ihnen die Wege zum sozialen Aufstieg, zu
Fachhochschule und Universität.
Unsere Schule wird sich entsprechend weiterentwickeln. Wenn auch
gesagt werden muß, daß es nicht leichter geworden ist, im
Gegenteil! Schülerauswahl, Arbeitshaltung, veränderte Einstellung
zur Schule und zu den Lehrern, vor allem auch außerschulische
Einwirkungen, schaffen mancherlei zusätzliche Probleme, Aber sie
werden zu meistern sein. Mit der Verbesserung der äußeren
Voraussetzungen und mit der Beibehaltung der alten Grundsätze die
Erziehung betreffend, bei aller Aufgeschlossenheit für die
Fortschritte im modernen Bildungswesen.
Das Lehrerkollegium der Realschule
Oberpleis im Schuljahr 1974/75
____________________________________
lfd.
Nr*
1
Name/
Vorname
Kaiser
Ewald
Prüfungs- Neigungsfächer
fächer
D G Ek
Bio SWK
2
Steinmann
Karl-Josef
Battermann
Helga
Birkenberg
Anke
Bongartz
Ingrid
Bühner
Barbara
Colling
Ursula
Fischer
Eberhard
Franzen
Helga
GarbeDikmanns
Gerlach
Margot
Götz
Gisela
Klahold
Willi
Klahold
Karin
Kruft
Anita
Lissek
Thomas
LeusmannGrotthoff
Lubrich
Johannes
Nau
Werner
Rosenkranz
Ingrid
Scheuten
Hildegard
Gräser
Doris
Lubrich
D G KR
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-
3
4
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Walter, Pfarrer