Unified- Communications- Lösung im Pius

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Unified- Communications- Lösung im Pius
TECHNOLOGIE
UnifiedCommunicationsLösung im
Pius-Hospital
Oldenburg
Prozessoptimierung
und Kostenersparnis
Bauliche Veränderungen gaben im Oldenburger Pius-Hospital den Anstoß, die komplette Infrastruktur für die Sprach- und Datenkommunikation zu erneuern. Basis ist
ein hochverfügbares Breitband-Netzwerk.
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Ausgabe 6/2008
Rund 3.000 Kliniken in Deutschland
stehen in den nächsten Jahren vor der Entscheidung, ihre bisher genutzten Telefonanlagen gegen neue Kommunikationssysteme auszutauschen, wie die Experten des
Instituts für Krankenhauswesen (IfK) eruierten. Unter dem Schlagwort „Unified
Communications“ geht der Trend dabei zu
einer Vereinheitlichung der Kommunikationswege. Über eine gemeinsame Infrastruk-
tur können sowohl medizinische Daten als
auch Sprache und Video transportiert werden, per Wireless LAN lassen sich Geräte
anbinden und neue Patientenservices anbieten, herkömmliche Schwesternrufanlagen werden überflüssig. Und auch die Kosteneinsparungen sind erheblich. „Ein klassischer Telefonanschlussport kostet pro
Stück zwischen 200 und 400 Euro. Bei
mittleren Kliniken kommen da schnell
sechsstellige Summen zusammen“, rechnet Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Riedel vor, wissenschaftlicher Leiter des IfK. Die notwendigen Investitionen bei einer Unified-Communications-Lösung liegen im Vergleich
bei 500.000 bis einer Million Euro – je nach
Größe des Hauses.
Diese Fakten gaben auch im traditionsreichen Pius-Hospital in Oldenburg den
Ausschlag. Im Zuge geplanter Umbaumaßnahmen wurde die über zehn Jahre alte
Telefonanlage mit Hilfe von Siemens Enterprise Communications durch eine Unified-Communications-Lösung ersetzt, bei
der die Telefonie über das Datennetz auf
Basis des Internet-Protokolls (Voice over
IP) erfolgt. Eine reine Voice-over-IPLösung kam aus Kostengründen nicht in
Betracht, da nach wie vor analoge Endgeräte wie Modems, Faxgeräte oder Aufzugtelefone integriert bleiben mussten.
Letztendlich entschied man sich deshalb
für ein Hybridsystem, das in einem konvergenten Netz einerseits Unified Communications ermöglicht und gleichzeitig über
die flächendeckende Versorgung des Krankenhauses mit Wireless LAN (WLAN) die
mobile Erreichbarkeit sowohl im Datenwie im Sprachbereich gewährleistet.
Schrittweiser Übergang
Die Lösung, die innerhalb weniger Monate – mitten im laufenden Krankenhausbetrieb und während des Umbaus des Pius-Hospitals – realisiert wurde, basiert auf
einem in Ringstruktur angelegten GigabitEthernet mit einer strukturierten CAT7Verkabelung mit CAT6-Anschlussdosen.
Daran sind derzeit rund 350 PCs sowie 150
Drucker mit einer Bandbreite von 100
MBit/s angeschlossen. Über insgesamt vier
WLAN-Controller C1000 wurden zudem
290 Access Points, die auf dem gesamten
Gelände flächendeckend verteilt sind, für
das drahtlose Funknetz mit dieser Infrastruktur verbunden. Zwei Kommunikationsplattformen decken die gesamte Telefonie – sowohl über das Festnetz als auch
schnurlos – ab. Die Endgeräte in den derzeit ausgelagerten Abteilungen und Kliniken sind über gemietete Standleitungen
des lokalen Carriers EweTel angebunden.
Damit sich die mittlerweile 1.500 unterschiedlichen Komponenten des neuen
Sprach- und Datennetzes nicht ins Gehege kommen und vor allem die Sicherheit
gewährleistet ist, wurde die physikalische
Infrastruktur in unterschiedliche logische
Netzwerke unterteilt. Diese Virtual Local
Area Networks (VLANs) sind mit Hilfe von
Firewalls streng voneinander abgeschottet. Dadurch kann ein Mitarbeiter, der
über das Netz telefoniert, nicht auf die
Steuerung der medizinischen Geräte zugreifen und ein Patient, der drahtlos im
Internet surft, nicht auf die PCs des kaufmännischen Bereiches oder auf das Krankenhaus-Informationssystem (KIS).
Doch nicht nur
die Mitarbeiter,
auch die Patienten
profitieren von der
neuen Infrastruktur.
So können sie sich
beispielsweise zukünftig ein Notebook ausleihen, mit
dem sie vom Bett
aus ihre E-Mails
abrufen, im Internet surfen oder zusätzlich vom Kran- Prof. Dr.-Ing. Wolfkenhaus bereitge- gang Riedel, wissenstellte Dienste nut- schaftlicher Leiter
zen können. Noch des IfK: „Ein klassischer Telefonanetwas fernere Zuschlussport kostet
kunft ist dagegen
pro Stück zwischen
die Verwendung 200 und 400 Euro.
des Funknetzes für Bei mittleren Klinidie Visite der Ärz- ken kommen da
te. Ausgestattet mit schnell sechsstellige
einem Tablett-PC Summen zusamoder einem anderen men.“
mobilen Endgerät
sollen die Mediziner – so die Idee – direkt
am Krankenbett auf die elektronische Patientenakte im Krankenhaus-Informationssystem (KIS) zugreifen und dort Einträge
vornehmen. Im Moment ist man allerdings
noch auf der Suche nach einem Werkzeug,
mit dem das Aufschreiben per Computer
genauso schnell geht wie heute per Hand.
www.pius-hospital.de
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