Neubau eines Biodieselwerkes im Hafen Eberswalde

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Neubau eines Biodieselwerkes im Hafen Eberswalde
MOZ.de - Märkische Oderzeitung - Biodiesel made in Eberswalde -
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Biodiesel made in Eberswalde
Von Monika Schmidt
Eberswalde (MOZ) Auf dem Gelände des Eberswalder Hafens soll eine
Biodieselanlage entstehen. Bauherr ist die Deutsche Biodiesel GmbH & Co. KG
mit Sitz in Berlin. Die Investitionssumme liegt bei rund 50 Millionen Euro. Zur
Zeit läuft die öffentliche Auslegung. Am 22. Mai soll Erörterungstermin sein.
Zeitnah wird mit der Baugenehmigung des Landesumweltamtes gerechnet. Die
Inbetriebnahme ist für das dritte Quartal vorgesehen. Der Kaufvertrag für das
Baugrundstück war bereits im vergangenen Jahr vom Aufsichtsrat und
Gesellschafterversammlung der Technischen Werke bestätigt worden.
Horst Schaefer, Geschäftsführer der Technischen Werke, ist mit der Entwicklung
seines Hafengeländes mehr als zufrieden. Als er die Firmenleitung vor fünf
Jahren übernahm, standen 68 000 Quadratmeter als Gewerbefläche zur
Verfügung. Mit der Umwidmung zur Industriefläche wuchs das Baugelände auf
145 000 Quadratmeter an. 130 000 Quadratmeter davon sind mittlerweile
vermarktet. "Wenn alles steht, sprechen wir von einer Investitionssumme von
insgesamt 112 Millionen Euro, der Hafen nicht mit gerechnet", sagt Schaefer
nicht ohne Stolz. Für die verbliebenen Teilflächen von insgesamt rund 18 000
Quadratmeter gebe es auch schon diverse Anfragen und Prüfungen, alles
produzierendes Gewerbe.
Mit 50 Millionen Euro gehört die geplante Biodieselanlage zu den teuersten
Investitionen auf dem Hafengelände, rund 53 Millionen hat der Bau des
Holzkraftwerkes gekostet (MOZ berichtete). Verarbeitet im neuen Betrieb
werden ausschließlich pflanzliche Öle, zum Beispiel aus Raps. Die
Jahresproduktion soll bei 250 000 Tonnen Biodiesel liegen. Nebenprodukte
werden 22 500 Tonnen Glycerin und 7900 Tonnen Düngemittel sein. "Biodiesel
gehört zu den alternativen regenerierbaren Energien. Dem wird sich über kurz
oder lang auch die Autoindustrie nicht verschließen können", sagt Schaefer.
Abnehmer des Eberswalder Bioprodukts werden vorrangig Raffinerien sein.
Damit der Diesel am Ende tatsächlich in den Fahrzeugtanks landet, will das
Berliner Unternehmen ein eigenes Tanknetz aufbauen und beliefern. Die
günstige Lage mit Wasser-, Schienen- und Straßennetz direkt vor der Haustür
kommt den Bauherren mehr als gut gelegen. Damit die Umschlagskapazität der
Tankschiffe erhöht werden kann, wollen die Technischen Werke das
Schienennetz sogar noch erweitern. Rund 600 Meter Gleisanlage parallel zur
Verladestrecke sollen neu entstehen. Die benötigten Öle werden nicht nur aus
Deutschland, sondern auch aus dem Ausland kommen.
Ob der Investor eine eigene Ölmühle aufbauen will, ist derzeit noch unklar. "Das
wäre auch der zweite Schritt, wenn sich die Anlage trägt", sagt Schaefer. Dafür
steht aber jetzt schon fest, dass die Deutsche Biodiesel GmbH & Co. KG mit
dem Bau der Anlage ihren Hauptsitz von Berlin nach Eberswalde verlegt und 35
bis 40 Arbeitsplätze schaffen will. Damit erhöht sich die Zahl der Arbeitsplätze
auf dem Hafengelände auf gut 90.
Dienstag, 27. Februar 2007 (09:04)
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28.02.2007