Wandern von Mühle zu Mühle Stimmige Konzepte fürs Eigenheim

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Wandern von Mühle zu Mühle Stimmige Konzepte fürs Eigenheim
unterwegs
Das Kundenmagazin der Pfalzwerke
Wallhalbtal
Wandern von
Mühle zu Mühle
Solarenergie
Stimmige Konzepte
fürs Eigenheim
1_2007
02
AUFTAKT
Inhalt
KURZ GEFASST
03
Editorial / Meldungen aus den Pfalzwerken / Wichtige Telefonnummern
04
AUFGESPÜRT
04–06
Mühlenkultur: Der Mühlenweg im Wallhalbtal / Wander- & Freizeittipps
ENGAGIERT
07
Naturschutz im Queichtal: Eine auffällige
Markierung schützt Störche.
WISSENSWERT
08–09
Energie von der Wiese: Pflanzenöl-Blockheizkraftwerke sind jetzt serienreif.
HINGESCHAUT
10–11
Effizienter Technikmix: Nicht nur im
Neubau lohnt neue Energietechnik.
08
VORGESTELLT
12–13
Erfweiler-Ehlingen: Ein Dorf auf Goldkurs / Hammermühle: Das tägliche Brot
AUFGEWECKT
14–15
Voll unter Strom: Stand-by-Modus – der
unsichtbare Stromfresser / Eine Nummer für alle (Stör-)Fälle / Gewinnspiel
ABGESCHMECKT
16
Oma Agnes verrät ein altes Pfälzer
Rezept: Dambnudle
14
Auf dem Titel: Heinrich Müller vor der Knopper Mühle
KURZ GEFASST
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Nicole Siepert,
Chefredakteurin
der Frühling steht vor der Tür! Jetzt, wo die Tage wieder länger werden, können sich besonders Hausbesitzer mit
Solarkollektoren freuen. Sie profitieren dann verstärkt von der kostenlosen Sonnenenergie. Wie sich die ökologisch
und ökonomisch überzeugende Solartechnik auch bei älteren Häusern in ein umfassendes Energiekonzept einbinden lässt, zeigt Ihnen unser Beispiel ab Seite 10.
Doch nicht nur die Nutzung von Sonnenenergie ist bei den Pfalzwerken ein wichtiges Thema – auch andere regenerative Energieträger spielen bei uns eine wachsende Rolle. Aktuelles Beispiel: Statt mit Erdgas oder Heizöl kann
jetzt ein Blockheizkraftwerk Strom und Wärme mit Pflanzenöl produzieren. Im Februar nahmen die Pfalzwerke die
erste Anlage dieses Typs in Betrieb. Lesen Sie mehr zu dieser Technik ab Seite 8.
Wen es mit den ersten warmen Sonnenstrahlen wieder nach draußen lockt, für den haben wir einen besonderen
Wandertipp: ein Streifzug durch die Mühlenkultur im Wallhalbtal. Lassen Sie sich ab Seite 4 neugierig machen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre
Nicole Siepert
Girls’ Day
Nachbarschaftspreis
Der 26. April 2007 gehört den Mädchen:
Dieser bundesweite Aktionstag gibt Schülerinnen ab Klasse 5 die Möglichkeit, in die
Arbeitswelt zukunftsorientierter Berufe Einblick zu bekommen, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind, etwa Naturwissenschaft und Technik. Bei den Pfalzwerken
erwartet die Mädchen ein aktiver Tag im
Ausbildungszentrum in Maxdorf: Sie üben
dort unter anderem den Umgang mit
Leuchtdioden oder handwerkliche Arbeiten
wie Bohren und Löten. Mutige dürfen auch
einen Strommast erklimmen, was zum Aufgabenfeld eines Monteurs gehört. Neugierig
geworden? Informationen und Anmeldung
unter www.girls-day.de
Mit dem Nachbarschaftspreis der Pfalzwerke wird besonderes soziales Engagement in der Region gewürdigt. 2006
ging die Auszeichnung an Elisabeth
und Fritz Peter aus Friedelsheim. Vor
23 Jahren gründeten die beiden den
Friedelsheimer Weihnachtsmarkt, der
bis heute jährlich am 2. Advent stattfindet und dessen Erlös Jahr für Jahr
an „Brot für die Welt“ geht. Darüber hinaus sind sie stets zur Stelle, wenn in
der Kirchengemeinde Unterstützung
gebraucht wird. Kurt Reiß aus Friedelsheim schlug deshalb Fritz Peter
für den Nachbarschaftspreis der Pfalzwerke 2006 vor. Jetzt nahmen Elisa-
Wichtige Telefonnummern
Entstörung Strom
Kundenservice
Telefon 0 800 79 77 777
Energiezentrum Kandel
Telefon (0 72 75) 95 55-30
E-Mail: [email protected] oder
Kundenservice
Telefon (06 21) 585-25 85
montags bis donnerstags von 7 bis 18 Uhr
und freitags von 7 bis 16.30 Uhr.
E-Mail: [email protected]
Energiezentrum Rockhausen
Telefon (0 63 61) 92 17-40
E-Mail: [email protected]
Vereinbaren Sie am besten einen Termin!
Nicole Siepert (li.) von den Pfalzwerken überreicht Ehepaar Peters den Preis.
beth und Fritz Peter den Hauptpreis
entgegen: ein Scheck über 500 Euro,
mit dem sie ein Projekt ihrer Wahl unterstützen können. Dabei haben sie
sich für „Brot für die Welt“ entschieden. Weitere 500 Euro erhielten sie als
Anerkennung für ihr unermüdliches
Engagement. „Damit werden wir gemeinsam mit allen Aktiven im Frühjahr
ein Fest feiern“, freut sich Elisabeth
Peter. „Wir sind zwar der Motor, aber
am Erfolg sind doch mehr beteiligt.“
03
04
AUFGESPÜRT
Mühlenkultur im Wallhalbtal
Die Technik der Wassermühlen brachte wirtschaftliche Entwicklung mit sich und rationalisierte
die Arbeit. Heute strahlen die Mühlen eine romantische Idylle aus. Wer den Mühlenweg im Wallhalbtal erwandert, kann sich davon einfangen lassen und manche Entdeckung machen. unter-
wegs hat auf dem Weg von Thaleischweiler-Fröschen nach Landstuhl einige Mühlen besucht.
AUFGESPÜRT
05
Heinrich Müller
(Mitte), dessen Familie bereits in der
vierten Generation
die Knopper Mühle
bewohnt, betreibt
heute Fischzucht.
Müllermeister
Adolf Luxembourger
erklärt das Mahlwerk
der Rosselmühle.
Das Räderwerk der Rosselmühle:
handwerkliche Arbeit, die Generationen überdauert hat
Früh im Jahr sind die ersten Wanderer entlang der Wallhalb unterwegs. Der kleine, quirlige Bach fließt durch ein romantisch anmutendes Tal. Das Reizvolle an der rund 23 Kilometer langen Strecke
sind 13 Mühlen. Über Informationstafeln erfährt der Wanderer das
Wesentliche zur Mühlenkultur und mit etwas Glück manche Geschichte direkt von den Mühlenbesitzern. „Je nach Jahreszeit lief
die Mühle Tag und Nacht“, erzählt Müllermeister Adolf Luxembourger. „Da habe ich auf Säcken neben dem Mahlwerk manche
Nacht verbracht. Das war harte Arbeit“, erinnert sich der heute
86-jährige Müller der Rosselmühle. Er ist einer der Letzten dieser
traditionellen Zunft in der Pfalz. Das Mühlrad der wohl ältesten
Mühle der Region steht seit 1980 still. Ihr Ursprung liegt vermutlich fast 1000 Jahre zurück. Wem die Tür zur Mühle geöffnet wird,
der wirft einen Blick in die Vergangenheit. Anders als im Motorraum eines modernen Autos ist die Technik der Kraftübertragung
des Mühlrades auf Zahnräder bis hin zu den Walzenstühlen offen
zu bestaunen. Handwerkliche Arbeit, die Generationen überdauert hat. Der Ursprung des Namens der Rosselmühle liegt wahrscheinlich im althochdeutschen Wort „rosula“ und bedeutet: kleiner, schnell fließender Bach. Das ist die Wallhalb, die das Rad bei
guter Wasserführung sechsmal in der Minute drehte und so eine
Leistung von 14 PS erzielte. Damit wurden zunächst Mühlsteine
und später zwei Walzenstühle angetrieben.
Mühlen hatten eine wirtschaftlich elementare Bedeutung. Vor
allem als Getreidemühle waren sie in der Pfalz notwendig. Denn
die Ernährung unserer
Vorfahren hing deutlich „Auf Säcken neben dem
stärker von Getreide Mahlwerk habe ich manche
ab als heute. Deshalb
Nacht verbracht.“
stand in der Nähe jedes Dorfes immer eine
Mühle, um die Basis für das tägliche Brot sicherzustellen. Im
18. Jahrhundert gab es im Herzogtum Zweibrücken rund 80 Mühlen, 56 davon waren Getreidemühlen. Erstmals gelang es den
Menschen 300 v. Chr. mit einem Wasserschöpfrad, sich eine Naturkraft zunutze zu machen. Die sogenannte noria war der Vorläufer der 10 n. Chr. von einem römischen Architekten beschriebenen
Technik „molina“. Das war der Durchbruch für eine wegweisende
Wassermühlen-Technologie, die ihren Siegeszug durch ganz Europa antrat und 800 n. Chr. schließlich in ganz Deutschland verbreitet war. Effizientere Methoden zur Energiegewinnung und moderne Mühlentechnik haben die Wassermühlen im 20. Jahrhundert
endgültig abgelöst. Bis zu den Ursprüngen der Wassermühlen reichen die Wurzeln der Mühlen im Wallhalbtal nicht ganz. Die
06
AUFGESPÜRT
Tipps & Termine
Der Mühlenweg ...
… verläuft über 23 Kilometer
von Thaleischweiler-Fröschen
bis Landstuhl. Auf dieser Strecke passiert man 13 Mühlen.
Das Mühlenweg-Signet weist
verlässlich den Weg. Unterwegs
sind genügend Parkplätze und
Gasthöfe, um Rast zu machen
oder Teilstrecken zu erwandern.
Nähere Informaionen über
die Tourist-Information
Willi Hack
66917 Wallhalben
Telefon (0 63 75) 92 11 36
„Der Mühlenweg durchs Wallhalbtal“ Erzählungen der Mühlenbesitzer; Bezug des Heimatbuches: Tourist-Information
Wallhalben
Wallhalber Mühle
Bäckerei Horst Ritter
Hauptstraße 3
66917 Wallhalben
Kneispermühle wird erstmals 1440 erwähnt. Im 18. Jahrhundert war sie eine der wenigen
Bannmühlen in der Pfalz. Das bedeutete, dass bestimmte Dörfer unter Strafe verpflichtet
waren, ihr Mahlgut ausschließlich in der Kneispermühle mahlen zu lassen. Heute lädt die
gut erhaltene Mühle unter Kastanienbäumen zur Wanderpause ein. Wenige Kilometer weiter fast eben dem Bachlauf nach Wallhalben folgend, passiert man unter schattigen Bäumen die Konradsmühle sowie die Würschhauser Mühle, die noch heute eine Mahlmühle
ist – jedoch nicht mehr von Wasserkraft betrieben wird.
Traditionelles Sauerteigbrot lockt in die Wallhalber Mühle
Wer sich dann am Vormittag der Wallhalber Mühle in Wallhalben nähert, fängt den Duft
frisch gebackenen Brotes auf. Bäckermeister Horst Ritter lebt und arbeitet bereits in der
sechsten Generation in der Mühle und führt die Tradition in der Backstube fort. Denn
recht früh entwickelte sich die Bäckerei zum zweiten Standbein der Mühle. Der heutige
Bäckermeister hat das Knarren des Mühlrads nicht mehr erlebt. „Aber mein Vater verfluchte den Lärm des ächzenden und rumpelnden Mühlrads manches Mal, weil er deshalb nicht schlafen konnte“, erzählt Horst Ritter. Seit 1962 existiert der „Ruhestörer“
nicht mehr, wohl aber die Bäckerei. Täglich wird weiterhin das traditionelle Kornbrot gebacken, das sogar als knuspriger Sechspfünder über den Ladentisch geht und „mittags
meist ausverkauft ist“, wie Horst Ritter lachend ergänzt.
Auf dem Weg nach Landstuhl fallen die ausladenden Wirtschaftsgebäude der 500 Jahre alten Knopper Mühle ins Auge. Ursprünglich wurde hier Landwirtschaft betrieben, doch
schon lange gibt es hier weder Kühe noch Schweine. Auch das Bäckereigebäude ist verwaist. Im Haupthaus der Mühle lebt in der vierten Generation Heinrich Müller. „Den Mühlbetrieb habe ich nicht mehr kennen gelernt“, erzählt der 74-Jährige. „Ich betreibe schon
immer Fischzucht“, und zeigt mit dem Kopf Richtung Teich. Der liegt im lang gestreckten,
von Buchen gesäumten Tal des „kleinen, schnell fließenden Baches“ und wird auch über
eine Quelle gespeist: ideales Wasser für Forellen. Wer hier ankommt, hat bereits zwei Drittel
des Mühlenwegs erwandert. Der kulturgeschichtliche Ausflug endet bei Burg Nanstein, wo
ermattete Wanderer im Schlosshotel nicht nur essen, sondern auch übernachten können.
Blick ins
idyllische Tal der
Wallhalb entlang
des Mühlenwegs
Rosselmühle
Anmeldung zur Besichtigung
über die Tourist-Information
Wallhalben
Kneispermühle
Familie Hartmann
66917 Wallhalben
Öffnungszeiten:
Montag bis Sonntag
Mittwoch Ruhtag
Donnerstag: Schlachtfest
Weihermühle
Landgasthof mit Ponyreiten
und großer Hüpfburg
Öffnungszeiten:
ganzjährig täglich ab 11 Uhr
geöffnet
ENGAGIERT
Die Pfalzwerke unterstützen den Vogelschutz
auf den Niederwiesen.
Auffällige Markierung
schützt Störche
Ein seltenes Naturreservoir: die Niederwiesen bei Offenbach. Zeitweise rasten dort bis zu 120 Störche. Zu ihrem Schutz installieren
die Pfalzwerke Markierungselemente an den Freileitungen.
Auf den Niederwiesen im Queichtal bei Offenbach in der Südpfalz spielt sich in den
Sommermonaten regelmäßig ein einzigartiges Naturschauspiel ab. Bis zu 120 Weißstörche halten sich dort auf, suchen auf
den traditionell bewässerten Wiesen nach
Nahrung und Rastplätzen – das Gebiet ist
der wichtigste Sammelplatz der geschützten
Vogelart in ganz Rheinland-Pfalz. Doch
nicht allein die Weißstörche prägen das
Landschaftsbild auf den Niederwiesen. Um
die Anlieger des nahe gelegenen Offenbach
sicher mit Strom zu versorgen, verläuft dort
seit Anfang der 70er-Jahre eine 110-Kilovolt-Überlandleitung der Pfalzwerke.
Umfassender Vogelschutz
Das Problem: Beim Überqueren der Leitung
kam es gelegentlich zu Anflügen der Störche an den waagerecht verlaufenden Leiterseilen, die sie nur schwer oder zu spät
erkannten. „Vogelschützer der ‚Aktion PfalzStorch‘ machten uns darauf aufmerksam“,
erklärt Manfred Geisen, bei den Pfalzwerken
für den Vogelschutz an Freileitungen zu-
ständig. Schnell wurde freiwillig Hilfe angeboten. „Wir haben dort jetzt rund 40 000 Euro in Schutzmaßnahmen investiert“, erklärt
Manfred Geisen. Im Februar dieses Jahres
war ein dreiköpfiges Team der Netzinstandhaltung Landau aktiv: Auf einer Länge von
1,35 Kilometern montierte es an der auf
den Niederwiesen verlaufenden Trasse alle
zehn Meter eine aus mehreren nebeneinander hängenden schwarzen und weißen Laschen bestehende Markierung an den Leiterseilen. Diese auffälligen Signalkörper
warnen die Störche rechtzeitig vor dem Hindernis. In Abstimmung mit der „Aktion PfalzStorch“ rüstete das Unternehmen bereits
mehrere 20-kV-Masten unter anderem mit
Sitzbrettern für ein sicheres Anfliegen und
Landen der Störche aus. Auch in anderen
Regionen helfen die Pfalzwerke den Vögeln:
Alljährlich stehen zusätzlich 50 000 Euro
fest im Budgetplan der Pfalzwerke zum
Schutz der gefiederten Freunde. In diesem
Jahr wird noch im Bereich Offenbach, Zeiskam und Mechtersheim in weitere Schutzmaßnahmen investiert.
07
Interview
Hand in Hand
mit der Natur
Manfred Geisen, Mitarbeiter der Pfalzwerke im Bereich
Planung und Bau von 20-kV-Freileitungen, ist für den Vogelschutz
an Freileitungen zuständig.
unterwegs: Herr Geisen, wie
wichtig ist das Thema Naturschutz in Ihrem Arbeitsbereich?
M.Geisen: Als regional handelndes Unternehmen tragen die
Pfalzwerke generell für den
Natur- und Umweltschutz im
Versorgungsgebiet eine große
Verantwortung. An bestehenden
20-kV-Anlagen und neu zu errichtenden Masten regelt das
Bundesnaturschutzgesetz das
Vorgehen. Demnach müssen
bestehende Mittelspannungsleitungen bis 2012 nachträglich
„vogelsicher“ gemacht werden.
Und die Umsetzung neuer Leitungsnetze erfolgt ausschließlich
in Abstimmung mit den Umweltbehörden.
unterwegs: Wer hat die Pfalzwerke
über das Störcheproblem auf den
Niederwiesen unterrichtet?
M. Geisen: Über die Niederwiesen verläuft eine 110-kV-Freileitung. Mitglieder der „Aktion
PfalzStorch“ informierten uns,
dass es immer wieder zu Verletzungen durch Anflüge an den
waagerecht verlaufenden Leiterseilen kommt. 2006 haben wir
uns bei einem Treffen vor Ort mit
den Vogelschützern auf ein
schnelles Handeln und geeignete
Schutzmaßnahmen geeinigt.
unterwegs: Und die sind?
M.Geisen: Noch bevor die Störche aus ihren Winterquartieren
zurückkehren, bringen wir insgesamt 950 Markierungselemente
an den sechs stromführenden
Seilen und dem Erdseil an.
unterwegs: Und das reicht?
M.Geisen: Die Markierungen
sind durch die schwarz-weiße
Einfärbung und die flächige Form
für die Vögel sehr gut zu erkennen. Aufgereiht an den Leiterseilen werden sie ihre Wirkung nicht
verfehlen.
08
WISSENSWERT
Wärme & Strom von der Wiese
Auf heimischen Wiesen blühen Energieträger: Ob Sonnenblumen oder Raps, aus ihrem Öl lässt
sich Wärme gewinnen. Neuerdings auch in umweltschonenden Blockheizkraftwerken, die neben
Wärme auch Strom liefern. Die Technik ist jetzt für nachwachsende Rohstoffe marktreif.
Katzen warten gern auf Autos in der Einfahrt, um sich auf der noch warmen Kühlerhaube niederzulassen. Sie kennen das
Phänomen. Die Wärme, die hier an die
Umwelt verloren geht, ist ein Nebenprodukt der Motortätigkeit. Solche Wärmeentstehung lässt sich nutzen. Anlagen, die
Strom erzeugen und zugleich die dabei
entstehende Wärme zu Heizzwecken einsetzen, arbeiten nach dem Prinzip der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).
Man nennt sie Blockheizkraftwerke (BHKW).
Ihr Einsatz lohnt sich vor allem dort, wo
ganzjährig viel Wärme benötigt wird, etwa
in Krankenhäusern, Gärtnereien oder auch
in Schwimmhallen. Es gibt sie inzwischen
als Mini-BHKWs mit einer elektrischen
Leistung von bis zu 30 Kilowatt, und sogar
erste Micro-BHKWs halten Einzug in die
Keller von Ein- bis Zweifamilienhäusern.
Ökologische Vorteile
Die Funktionsweise ist immer die gleiche:
Ein kleines BHKW ist eine Art fest installierter Motor, wie man ihn vom Auto kennt.
Doch die Drehbewegungen der Kurbelwelle treibt keine Räder an, sondern einen
Stromgenerator. Die Abwärme des Motors
erhitzt das Wasser für die Heizkörper und
den Wasserhahn. So kann die umweltschonende Anlage einen Gesamtwirkungsgrad
von über 90 Prozent erzielen, weit mehr als
die herkömmliche Mischung aus lokaler
Heizung und zentraler Stromversorgung.
Wird weniger Strom gebraucht als das
BHKW bei hohem Wärmebedarf erzeugt,
kann er ins örtliche Netz eingespeist werden. Er wird gemäß KWK-Gesetz vergütet.
Als Energieträger für den Verbrennungsmotor in BHKWs werden bislang Heizöl
oder Erdgas eingesetzt. Nach einer Testphase von fast zehn Jahren sind jetzt die
WISSENSWERT
09
WEBTIPPS
Weitere Infos zu Blockheizkraftwerken finden sich
unter anderem unter:
www.bhkw-info.de
www.minibhkw.de
www.bhkw-infozentrum.de
www.pfalzwerke.de/welt_
der_energie
Gerd Endisch hält seine
Jungpflanzen dank PflanzenölBHKW günstig warm.
Expertenmeinung
Andreas Krebs,
Mitarbeiter der
Pfalzwerke im
Bereich Energiedienstleistungen
Auch heimische
Rohstoffe wie Raps
bieten sich als
Energielieferant an.
ersten Anlagen serienreif, die mit Pflanzenöl
arbeiten. Nutzbar sind Öle von heimischen
Rohstoffen wie Sonnenblumen oder Raps
ebenso wie Soja- und Palmöl. Ihr ökologischer Vorteil: Diese Energieträger sind CO2neutral. Das heißt, bei ihrer Verbrennung
wird genauso viel CO2 abgegeben, wie die
Pflanze während ihres Wachstums aufgenommen hatte. Pflanzenöle sind auch ökonomisch attraktiv, da sie günstiger sind als
fossile Energieträger. Außerdem fallen Pflanzenöl-BHKWs unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – eingespeister Strom
wird entsprechend hoch vergütet.
Lohnend: BHKW für Geranien
Für das Unternehmen Geranien-Endisch in
Hagenbach waren das klare Argumente.
Dort realisieren die Pfalzwerke jetzt das erste
Pflanzenöl-BKHW. Energieträger ist Palmöl,
das aus nachhaltigem Anbau stammt (siehe
Expertenmeinung). Schwerpunkt des Unternehmens ist die Zucht von Geranien. Auf
rund 14 000 Quadratmetern werden Jungpflanzen gezogen, sie müssen entsprechend
ganzjährig temperiert werden. Das ist teuer.
Rund ein Drittel der Gesamtkosten für die
Jungpflanzen entfallen allein auf Energiekosten. Deshalb ist das neue BHKW für Endisch nicht nur aus ökologischen Gesichtspunkten interessant, sondern vor allem
wegen der niedrigen Wärmekosten. Das Unternehmen rechnet mit bis zu 50 Prozent
Einsparung. Das jetzt installierte BHKWModul wird eine Leistung von 340 Kilowatt
und eine jährliche Wärmemenge von zirka
2000 Megawattstunden (MWh) liefern. Sollte
zusätzlicher Wärmebedarf bestehen, kann
dieser durch die noch vorhandene konventionelle Kesselanlage abgedeckt werden.
„Entscheidend für
die Wirtschaftlichkeit eines Blockheizkraftwerks (BHKW) ist der Sommerwärmebedarf. Wir legen ein BHKW
so aus, dass der gesamte Wärmebedarf während des Sommers darüber
gedeckt wird. Entscheidend ist nicht
in erster Linie die Objektgröße. Es gibt
Lösungen von 5 Kilowatt (kW) für Einfamilienhäuser bis zu 5000 kW für
Stadtwerke. Das heißt, überall dort, wo
im Sommer Wärme benötigt wird, kann
ein BHKW sinnvoll sein. Meist wird es
in Schwimmbädern oder Krankenhäusern genutzt, es kann auch eine Lackiererei sein oder eine Gärtnerei. Bei Privathäusern muss präzise analysiert
werden, welche Technik am sinnvollsten ist. Ein Pflanzenöl-BHKW hat den
Vorteil, dass es ökologisch und ökonomisch überzeugend ist und zudem
über das Erneuerbare-Energien-Gesetz
(EEG) gefördert wird. Das Interesse
daran ist entsprechend groß.
Heimische Pflanzenöle sind nicht immer verfügbar, weshalb wir über unseren Importeur IOI in Rotterdamm
Palmöl ausschließlich aus nachhaltigem Anbau beziehen. Unser Importeur ist Mitglied einer internationalen
Initiative, die Kriterien für die sozialund umweltverträgliche Herstellung
von Palmöl festgelegt hat. Diesen Anspruch unterstützen wir.“
Information und Beratung:
Andreas Krebs, PFALZWERKE
AKTIENGESELLSCHAFT
Telefon (06 21) 5 85-22 75
E-Mail: [email protected]
10
HINGESCHAUT
Effiziente Energietechnik
Moderne Energie- und Heiztechnik rechnet sich nicht nur im Neubau. Familie Maur hat
in ihrem fast 20 Jahre alten Eigenheim die Energiekosten drastisch gesenkt, dank Sonnenenergie, Wärmepumpe und einem Kachelofen.
„Ein Null-Energie-Haus wird es nicht werden“, schmunzelt Stefan Maur, „aber wir haben die Kosten für Strom und Heizung
bereits deutlich reduziert.“ Als die dreiköpfige Familie von Stefan und Bärbel Maur 1999 in das zehn Jahre alte Einfamilienhaus in Albisheim einzog, war dort eine Gastherme installiert.
Damit zu heizen kostete jährlich rund 2000 Euro. Mittlerweile
konnten die Kosten um fast 40 Prozent gesenkt werden, obwohl die Gebäudeisolation unverändert geblieben ist.
Anfang 2006 war es so weit: Die Gastherme musste ersetzt werden. Nach Beratungsterminen bei den Pfalzwerken war schnell
klar, dass eine Wärmepumpe die passende Lösung ist. Doch es
sollte nicht allein dabei bleiben, „sondern ein rundes Konzept
werden“, erläutert Bärbel Maur. Eine genaue Bestandsaufnahme verdeutlichte, dass eine der Dachflächen für thermische
Nach rund einer Woche
Umbauarbeiten liefern die
Solarkollektoren bereits
das warme Wasser.
Solarkollektoren und Photovoltaikanlagen genau die richtige
Neigung aufweist. Zudem liegt sie exakt nach Süden und bietet
damit ideale Voraussetzungen für die optimale Ausnutzung der
Sonneneinstrahlung. Das Ehepaar Maur sah sich gleich Referenzinstallationen in der Nachbarschaft an und war begeistert.
Schnelle Umbauphase
Die Pfalzwerke entwickelten für sie ein schlüssiges Gesamtkonzept, berieten sie über die Förderungsmöglichkeiten und
vermittelten entsprechend spezialisierte Handwerker. „Die Planung aus einem Guss war für uns sehr überzeugend“, freut
sich Bärbel Maur. Während der Fußball-Weltmeisterschaft
ging’s los. Zunächst wurden 11,7 Quadratmeter Fläche Solarkollektoren installiert, die den Sommer über für die benötigte
HINGESCHAUT
Wärme sorgen. Diese Fläche wird jährlich mindestens 6000 Kilowattstunden (kWh) Wärmeenergie liefern. Im August 2006
kam eine Luft-Wasser-Wärmepumpe hinzu. Die Wärme, die sie
der Außenluft entzieht, wird verdichtet. Dadurch werden Vorlauftemperaturen bis zu 65 Grad Celsius erreicht. Zugeschaltet
wurde die Wärmepumpe erst Ende Oktober. Bis dahin genügte
die eingefangene Wärme der Solaranlage und für Abende in
der Übergangszeit der vorhandene Kachelofen. Er ist die einzig
ergänzende Heizung und wärmt in erster Linie das Wohnzimmer
und den Flur. Darüber werden auch die angrenzenden Räume
temperiert. Stefan Maur betont: „Uns war wichtig, dass wir nicht
ein weiteres Heizungssystem zur Unterstützung brauchen.“
Photovoltaik deckt den Hausstrombedarf
Der vierter Baustein des Pfalzwerke Energiekonzepts für Familie Maur ist die Photovoltaikanlage, die dank Förderprogrammen für die Maurs möglich wurde. Im Unterschied zu Solarkollektoren wird hier die Strahlungsenergie der Sonne direkt in
elektrische Energie umgewandelt. Der gewonnene Strom wird
dann ins öffentliche Stromnetz eingespeist. „Die Anlage wird
auf jeden Fall unseren gesamten Haushaltsstrombedarf von
4500 kWh pro Jahr abdecken“, erklärt Stefan Maur zufrieden.
Wärmepumpe und thermische Solarkollektoren werden über
ein Leasingmodell der Pfalzwerke mit einer Laufzeit von zwölf
Jahren finanziert. Die monatlichen Raten belaufen sich auf
112 Euro. Nachdem das Konzept so problemlos umgesetzt
wurde, sind die Hausbesitzer auf den Geschmack gekommen.
„Wir überlegen, unseren aufstellbaren Swimmingpool über die
Solaranlage heizen zu lassen und auch den Kachelofen ins
System einzubinden, sodass er Wärme in den Pufferspeicher
liefert“, präzisiert Bärbel Maur ihre Zukunftspläne.
11
Beratung und Förderung
Kundenberater Dieter
Dietz kennt Vorteile
und Voraussetzungen
der verschiedenen
Techniken. Gründliche
Beratung ist aus seiner Sicht das A und
O eines gelungenen
Energiekonzeptes.
„Bei bestehenden Gebäuden lohnt sich ein
genauer Blick. Es sollte
zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme gemacht werden. Sowohl
die Gebäudehülle als auch das vorhandene Heizsystem
sollten präzise betrachtet und eventuell Vorschläge für
Nachbesserungen ausgearbeitet werden. Dies ist unumgänglich, um einen ökologischen und wirtschaftlichen
Betrieb beispielsweise mit einer Wärmepumpenanlage
sicherzustellen. Grundsätzlich kann fast jedes bereits
bestehende Gebäude mit einer Wärmepumpe ausgestattet werden. Für Solarlösungen sind bauliche Voraussetzungen wie Ausrichtung und Neigung des Daches
entscheidend für den Grad der Effizienz.“
Information und Beratung:
Visavi Energiezentrum, Dieter Dietz,
Sachbearbeiter für Energiedienstleistungen
Kreuznacher Straße 61, 67806 Rockenhausen
Telefon (0 63 61) 92 17-44
E-Mail: [email protected]
„Geld vom Staat für Energiesparen und
erneuerbare Energien“
Programme, Ansprechpartner, Adressen
Die 184 Seiten starke Broschüre ist kostenlos erhältlich:
BMU, Postfach 30 03 61, 53183 Bonn
Fax (02 28) 993 05-33 56
E-Mail: [email protected] (Bestellnummer
2108) oder zum Downloaden als PDF-Dokument unter
www.bmu.de/36207
Weitere Informationen: www.visavi-energiezentrum.de
www.waermepumpe.de
www.energieportal24.de
Info
Die Luft-WasserWärmepumpe
im Garten entzieht
der Außenluft die
Wärme.
Drei Kästchen
regeln die Technik
von Wärmepumpe,
Solarkollektoren
und Photovoltaik.
Der Technikmix sorgt
bei Familie Maur für
behagliche Wärme und
den Haushaltsstrom.
12
VORGESTELLT
Ortsvorsteher Benno Bubel ist
ein Teamplayer: „Ziele erreicht man
am besten gemeinsam.“
Ein Dorf auf Goldkurs
Erfweiler-Ehlingen ist eine rege Gemeinde. 2006 hat sie auf Landesebene
die Goldmedaille im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen.
In Erfweiler-Ehlingen engagieren sich Bürger
gemeinsam für eine gute Lebensqualität, davon hat sich die Jury des Landeswettbewerbs
„Unser Dorf hat Zukunft“ überzeugt und diesen Einsatz mit Gold belohnt. Nun nimmt
das 1450 Einwohner zählende Dorf aus dem
südlichen Saarpfalz-Kreis am Bundeswettbewerb teil.
Ortsvorsteher Benno Bubel weiß, dass eine
gute Kommunikation wichtig ist für eine lebendige Gemeinde. Vielleicht hat die bereits
vor 30 Jahren ins Sportheim integrierte Sauna einen Beitrag zu einer kommunikativen
Lebensqualität geliefert. Die historisch zusammengewachsenen Orte Erfweiler und
Ehlingen liegen zwischen sanft gewellten
Hügeln im Bliesgau im Mandelbachtal. Hier
finden sich nur wenig Gewerbe, keine Industrie und dafür umso mehr Streuobstwiesen,
deren Früchte in der örtlichen Mosterei zu
einem unvergleichlichen und bereits mit
Gold prämierten Apfelsaft verarbeitet werden. Für die Bewohner ist dieses Umfeld
wunderbar ruhig und erholsam. Es sind jedoch auch Pluspunkte in Sachen Lebensqualität für Wochenendausflügler beispielsweise aus St. Ingbert oder Saarbrücken.
Konzept „Generationenhof“
Ein Baustein der aktiven Gemeindearbeit ist
sicherlich das breit gefächerte Vereinsleben.
Es gibt jedoch übergeordnete Ziele, für die
sich alle einsetzen. Gemeinsam legten engagierte Eltern einen Bolzplatz für Kinder an,
„wo ständig etwas los ist“, erzählt Benno Bubel stolz. Auch wurde vor Kurzem im Neubaugebiet ein Bauplatz geopfert, um ein Biotop anzulegen, das nicht nur die Kinder freut.
Der Brühlbach fließt jetzt offen durchs Wohngebiet und ist naturnah gestaltet. Damit das
Biotop gedeiht, engagiert sich ein Anwohner
als Bachpate. Nun soll noch ein Brunnen-
Historische Bausubstanz, wie das Arbeiterbauernhaus, wurde liebevoll restauriert.
platz gegenüber der Kirche entstehen, der
ein Dorfmittelpunkt werden kann. Das bislang ungefasste und durch die Kanalisation
abfließende Quellwasser soll später in einem
offenen Bachlauf durchs Dorfs fließen. „Für
den Brunnen haben wir schon fleißig Geld
gesammelt“, betont Benno Bubel.
Sehr viel umfassender ist das ehrgeizige
Konzept des „Generationenhofs Römerturm“. Das wurde beim Bliesgauer Wettbewerb „Integriertes ländliches Entwicklungskonzept“ gerade prämiert. Das Konzept: Der
Verein „Generationenhof Römerturm“ hat
sich ebenso dem Entwickeln der Kulturlandschaft wie einer sozialen Gemeinschaft und
eines wirtschaftlichen Netzwerks verpflichtet. Zusätzlich zum Hof soll dort Lebensund Arbeitsraum für 30 bis 40 Menschen
entstehen. Darunter werden 14 bis 16 ältere Menschen selbstbestimmt leben und
mitarbeiten und im Sinne einer Nachbarschaftsgemeinschaft Unterstützung erhalten. Heute kann man im Hofladen am Römerturm Ziegenkäse kaufen, der dort
traditionell hergestellt wird.
Foto: Annette Wolter
UNTERWEGS
IN ERFWEILER-EHLINGEN
Das Dorf blickt auf eine Historie zurück,
die bis ins 12. Jahrhundert reicht. Was die
Kriege an historischer Bausubstanz verschonten, haben die Bürger als Zeitzeugen
erhalten – etwa mehrere Bauernhöfe, das
alte Schulhaus von 1878, das Tagelöhnerhaus und die „Josephskapelle und die sieben Schmerzen“. Wer hinauf zur Kapelle
wandert, wird mit einer herrlichen Rundumsicht belohnt. Einmal auf der Höhe angekommen, lädt ein ausgedehntes Wegenetz
zu Wanderungen ein.
Informationen: www.derbliesgau.de
Hofladen am Römerturm, Stefan Haupt
Telefon (0 68 03) 98 49 21
VORGESTELLT
13
Rohstoffe sackweise –
aber garantiert glutenfrei
Das tägliche Brot
Wer beim Stichwort „Mühle“ an Säcke voller Weizen oder Roggen denkt, hat meistens Recht.
Anders bei der Hammermühle in Kirrweiler: Sie ist Spezialanbieter für glutenfreie Produkte
und mahlt deshalb Mais.
Das Besondere der Mühle in Kirrweiler: Statt der üblichen Getreidesorten wie Weizen oder Roggen wird ausschließlich Mais verarbeitet. Kein anderes Getreide darf sich dazwischenmogeln, denn
das Maismehl ist Basis für Produkte für Zöliakie-Erkrankte, die das
sogenannte „Kleber-Eiweiß“ oder Gluten, das vor allem im Weizen
enthalten ist, nicht vertragen. Ein eigenes Labor und ein Qualitätssystem wachen täglich über die einwandfreie Qualität.
der Lieferradius für frisches Brot ist begrenzt. Nach intensivem Forschungsaustausch gelang den Mühlenexperten die Entwicklung einer Auswahl an Mehlmischungen, sodass mit Hilfe eines Backautomaten das Brotbacken nun auch zu Hause möglich ist. So
profitieren immer mehr Menschen von den glutenfreien Produkten
der Mühle. Der Käuferkreis dehnt sich mittlerweile auf die angrenzenden Länder wie Österreich, Frankreich oder die Beneluxländer
aus, auch dank der Bestellmöglichkeit über das Internet.
Moderne Produktion für glutenfreie Lebensmittel
Seit 1952 betreibt die Familie von Schaabner die Mühle in Kirrweiler und hat sich gleich auf die Produktion von Maismehl spezialisiert. Bereits in den 60er-Jahren erkannten sie den Wert dieses
Getreides für Zöliakie-Erkrankte. Sie forschten auf diesem damals
sehr unbekannten Terrain, entwickelten die ersten glutenfreien
Produkte und wurden Gründungsmitglied der Deutschen ZöliakieGesellschaft. Aus diesem Engagement ist ein Sortiment von rund
120 Produkten gewachsen, die täglich direkt an Kunden verschickt werden. Die Palette reicht von Brot über Brötchen, Gebäck, Nudeln bis hin zu Mehlmischungen für Pizzateig. „Wir lösen
für Menschen ein wirklich existenzielles Problem“, betont Josef
Praml, Prokurist der Hammermühle. Von Anfang an ist glutenfreies
Brot das zentrale Produkt der Mühle.
„Brot ist eine Lebensgrundlage“, erläutert Josef Praml. „Das kann
man nicht ersetzen.“ Aufgrund der steigenden Nachfrage nach
Maisprodukten investierten die Schaabners in den 90er-Jahren in
den Bau einer neuen Bäckerei und einer Versandstraße. Heute
verlassen täglich 2000 frische Brote per Versand das Haus. Doch
Einkaufs-Tipp
Frisch aus dem Ofen
Die glutenfreien Produkte der Hammermühle sind alle im Versand erhältlich.
Interessierte können eine Sortimentsliste
anfordern und sich telefonisch beraten
lassen oder direkt im Internet bestellen
(siehe unten). Alternativ findet sich eine
Frisch gebaAuswahl des Sortiments in Reformhäu- cken: 2000 Brosern, wo auch frisches Brot vorbestellt
te werden täglich
werden kann.
verschickt.
Direktverkauf: Hammermühle, Hauptstraße 181, 67480 Kirrweiler; Telefon (0 63 21) 9 58 90;
Öffnungszeiten Mo bis Do von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr und
13.30 Uhr bis 16.30 Uhr; Fr von 7.30 Uhr bis 12 Uhr.
www.hammermuehle-shop.de
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AUFGEWECKT
Weitere Energiespartipps auch zum
Thema Stand-by gibt es in der „Welt der
Energie“ auf der Website der Pfalzwerke www.pfalzwerke.de, in der kostenlosen Pfalzwerke-Energiesparbroschüre „Energiekosten senken“ oder bei den Energieberatern in den Visavi Energiezentren Kandel und
Rockenhausen.
Info
Informationen rund um das Thema Stand-by,
mit Beispielrechnungen über den Verbrauch
zahlreicher Geräte:
www.stromeffizienz.de
www.thema-energie.de
Hilfe beim Kauf von Elektrogeräten bietet etwa das
Energiesparlabel der GED Energy, das sparsame
Geräte im Stand-by-Betrieb ausweist.
Infos und Geräteliste unter www.energielabel.de
Voll unter Strom
Im sogenannten Stand-by-Modus stehen Fernseher, Hi-Fi-Anlage oder PC unter Strom, obwohl sie
eigentlich ausgeschaltet sind. Das ist bequem, verbraucht aber dabei dauernd Energie.
„Viele Verbraucher wissen nicht, wie sie
wirkungsvoll ihren Energieverbrauch senken können. Dabei ist Energiesparen einfach und ohne Einbußen beim Komfort
möglich“, weiß Walter Kirsch aus dem Pfalzwerke Energiezentrum Kandel. Das zeigt allein der Blick auf den sogenannten Standby-Verbrauch zahlreicher Elektrogeräte.
Rund dreieinhalb Stunden sieht jeder Bundesbürger am Tag fern, den Rest der Zeit
verbringt das TV-Gerät häufig im Dämmerzustand, also dem Stand-by-Betrieb. Ähnlich verhält es sich mit der Hi-Fi-Anlage,
dem Computer und anderen Elektrogeräten: Sie warten oft den ganzen Tag in diesem Bereitschaftsbetrieb auf Signale der
Fernbedienung oder aus der Datenleitung –
so kann sie der Nutzer innerhalb von Sekunden in den Betriebszustand versetzen.
Das klingt bequem, hat aber seinen Preis.
Dafür, dass die Geräte allzeit empfangsbereit sind, brauchen sie Strom. Und das
nicht zu knapp. Laut einer Studie des
Fraunhofer Instituts geht bei vielen Geräten
der Unterhaltungselektronik über 50 Prozent ihres Stromverbrauchs auf den Standby-Anteil zurück. Für die Set-Top-Box, mit
der digitales Fernsehen empfangen werden
kann, haben die Fraunhofer Experten eine
Beispielrechnung aufgemacht. Bleibt der
Stand-by-Modus täglich 24 Stunden aktiv,
addiert sich der Stromverbrauch in einem
Jahr auf rund 70 Kilowattstunden (kWh).
Über 80 Euro Kosten
Das sind mehr als 13,60 Euro nur für den
Fernsehempfang. Wer dazu noch andere
Geräte im Haushalt vor sich hindämmern
lässt, bei dem summieren sich die Stromkosten für den Stand-by-Zustand schnell
auf über 80 Euro und mehr im Jahr – je
nachdem wie groß der eigene Gerätepark
ist. Im Durchschnitt verbraucht jeder Haushalt in Deutschland jährlich inzwischen rund
440 kWh elektrische Energie für Stand-by
und andere Leerlaufzustände. Dafür müssen zwei Großkraftwerke in Deutschland
rund um die Uhr Strom produzieren.
Nur ein Teil der elektrischen Geräte zeigt
den Stand-by-Betrieb durch ein rotes oder
grünes Lämpchen an. Viele andere saugen
Strom, ohne dass der Verbraucher es überhaupt merkt. Oder sie verfügen über keinen
Netzschalter mehr, mit dem man sie ausschalten könnte. Diese heimlichen Stromfresser lassen sich mit Strommessgeräten
aufspüren, die es in den Visavi Energiezentren in Kandel und Rockenhausen kostenlos
auszuleihen gibt (siehe unten).
Am besten sollten elektronische Geräte an
eine abschaltbare Steckerleiste gehängt werden. Per Knopfdruck lassen sich so mehrere
Verschwender gleichzeitig vom Netz trennen. Außerdem unbedingt beim Kauf von
neuen Geräten auf den Verbrauch im Standby-Modus achten. Denn während ein alter
Fernseher dabei noch 20 Watt verschlingt,
begnügt sich eine Vielzahl moderner Geräte
mit lediglich 0,1 Watt.
Tipp: Die Visavi Energiezentren in Kandel
und Rockenhausen verleihen kostenlos
Strommessgeräte.
AUFGEWECKT
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Eine Nummer für alle Fälle
Gut zwei Monate ist es her, dass der Orkan Kyrill landesweit tobte. Er
entwurzelte Bäume, zerstörte Stromleitungen oder beschädigte
Masten. Die Folge: Vielerorts gingen an diesem Abend die Lichter
aus. Auch bei den Pfalzwerken häuften sich die Störmeldungen. Die
Bilanz: Die Pfalzwerke-Mitarbeiter waren rund um die Uhr im Einsatz und behoben in dieser Nacht rund 120 Ausfälle im Mittelspannungs- und mehr als 500 Störungen im Niederspannungsbereich.
Am nächsten Tag herrschte bereits fast überall wieder Normalität.
Die meisten Bürger in der Region nahmen den Stromausfall gelassen und stellten sich auf eine romantische Nacht im Kerzenschein
ein. Denn solche Unterbrechungen sind in der Regel nur von kurzer Dauer. Wichtig: Falls ein Leitungsschaden auffällt, lässt er sich
umso flinker beheben, je schneller und geografisch genau eine
Störung gemeldet wird.
Info
HAUSGERÄTE+ ONLINE
Rund ein Drittel des Stromverbrauchs privater Haushalte
geht auf das Konto von Kühlschrank, Gefriertruhe oder
Waschmaschine. Häufig liegt die Ursache für einen hohen Energieverbrauch in technisch veralteten Geräten.
Die neu gegründete Initiative „Hausgeräte+“ – ein Gemeinschaftsprojekt von Verbänden aus dem Bereich
Energie und Elektrotechnik sowie Energieversorgern –
bietet Verbrauchern jetzt eine Online-Beratung rund um
das Thema sparsame Haushaltsgeräte. Dort erhalten
Interessierte etwa Antwort auf die Frage, wann sich der
Neukauf von Kühlschrank & Co. lohnt. Außerdem gibt
es dort eine Liste mit energiesparenden elektrischen
Großgeräten und eine herstellerübergreifende OnlineGeräteberatung. Infos unter: www.hausgeraete-plus.de
Entstörung Strom
Telefon 0 800 79 77 777
Warnung vor Energie-Umfrage
Gewinnzentrale
Aktuell werden Teilnahmekarten
für eine Umfrage und ein Preisrätsel an Stromkunden verschickt.
Die Rücksendung der Lösungskarte dient dazu, Verbraucher
zu Verkaufsveranstaltungen zu
locken und Kundendaten zu gewinnen. Die Pfalzwerke stehen in
keiner Weise mit dem Gewinnspiel
oder den Urhebern in Verbindung. Das echte Pfalzwerke-Gewinnspiel finden Sie hier!
GEWINNSPIEL
Kein Problem für aufmerksame Leser. Die Antworten zu den Fragen stehen alle in unserem Heft.
Einfach die Buchstaben der gesuchten Begriffe in der vorgegebenen Reihenfolge zum Lösungswort
zusammensetzen (Umlaut = 1 Buchstabe).
● Mit welcher Technik konnten sich Menschen bereits früh die Naturkraft Wasser zunutze machen?
1. PREIS
Radio „Eye Max“
spielt bis zu
25 Stunden mit
Energie von der
Sonne.
3
2. BIS 5. PREIS
● Welcher bedrohten Vogelart helfen die Pfalzwerke in der Südpfalz?
2 5
1
● Welcher regenerative Energieträger lässt
sich bei Blockheizkraftwerken einsetzen?
Milchschäumen ohne
Batterie – das geht mit
den solarbetriebenen
Modellen von SoLait.
4
Lösungswort
1
2
3
4
5
Einsendeschluss ist der 30. April 2007. Senden Sie die Lösung per Post oder Fax an:
PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Unternehmenskommunikation & Marketing,
Kurfürstenstraße 29, 67061 Ludwigshafen, Fax (06 21) 5 85-22 57
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Pfalzwerke-Gruppe und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
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ABGESCHMECKT
Dambnudle nach
Kochtipp
Oma Agnes
Sie kennt die Geheimnisse der Pfälzer Küche und gibt
sie gern weiter: Oma Agnes. Dampfnudeln sind ein Klassiker, die warm direkt aus dem Topf am besten schmecken, ob zu Pfälzer Grumbeersupp (Kartoffelsuppe),
Weinsoße oder süßem Kompott.
Dambnudle
500 g Mehl
20 g Hefe
50 g Zucker
¼ Liter lauwarme Milch
2 Eier
50 g Butter
etwas abgeriebene Zitronenschale
eine Prise Salz
Mehl in eine Schüssel geben, in einer
Kuhle die Hefe mit etwas Zucker und der
Hälfte der lauwarmen Milch verrühren
und rund 15 Minuten gehen lassen.
Danach die restlichen Zutaten untermischen. Wenn der Teig gut durchgeknetet
ist, zugedeckt an einem warmen Ort eine
knappe halbe Stunde gehen lassen. Aus
dem Hefeteig Küchlein ausstechen, auf
ein mit Mehl bestäubtes Brett setzen und
nochmals gehen lassen. In einen flachen
gusseisernen Topf 2 Esslöffel Butter, einen
Fingerbreit Wasser und eine Prise Salz geben, dann die Küchlein hineinsetzen. Den
Topf gut verschließen, so dass kein Dampf
entweicht. Kurz aufkochen lassen. Dann
bei geringer Temperatur 20 bis 25 Minuten
garen. Die Dampfnudeln sind fertig, wenn
keine Flüssigkeit mehr im Topf ist oder vom
Deckel tropft. Die Unterseite sollte eine
goldgelbe Kruste haben.
IMPRESSUM
Herausgeber: PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Redaktionsleitung (verantwortlich): Abteilung
Unternehmenskommunikation & Marketing, Elke Spaeth; Redaktion: Nicole Siepert, UM, Tel.: (06 21) 585 22 57, E-Mail: nicole_
[email protected]. In Zusammenarbeit mit Trurnit & Partner GmbH, Heidelberg. Druck: Walter Wirtz Druck & Verlag, Speyer