Wandern von Mühle zu Mühle Stimmige Konzepte fürs Eigenheim
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Wandern von Mühle zu Mühle Stimmige Konzepte fürs Eigenheim
unterwegs Das Kundenmagazin der Pfalzwerke Wallhalbtal Wandern von Mühle zu Mühle Solarenergie Stimmige Konzepte fürs Eigenheim 1_2007 02 AUFTAKT Inhalt KURZ GEFASST 03 Editorial / Meldungen aus den Pfalzwerken / Wichtige Telefonnummern 04 AUFGESPÜRT 04–06 Mühlenkultur: Der Mühlenweg im Wallhalbtal / Wander- & Freizeittipps ENGAGIERT 07 Naturschutz im Queichtal: Eine auffällige Markierung schützt Störche. WISSENSWERT 08–09 Energie von der Wiese: Pflanzenöl-Blockheizkraftwerke sind jetzt serienreif. HINGESCHAUT 10–11 Effizienter Technikmix: Nicht nur im Neubau lohnt neue Energietechnik. 08 VORGESTELLT 12–13 Erfweiler-Ehlingen: Ein Dorf auf Goldkurs / Hammermühle: Das tägliche Brot AUFGEWECKT 14–15 Voll unter Strom: Stand-by-Modus – der unsichtbare Stromfresser / Eine Nummer für alle (Stör-)Fälle / Gewinnspiel ABGESCHMECKT 16 Oma Agnes verrät ein altes Pfälzer Rezept: Dambnudle 14 Auf dem Titel: Heinrich Müller vor der Knopper Mühle KURZ GEFASST Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Nicole Siepert, Chefredakteurin der Frühling steht vor der Tür! Jetzt, wo die Tage wieder länger werden, können sich besonders Hausbesitzer mit Solarkollektoren freuen. Sie profitieren dann verstärkt von der kostenlosen Sonnenenergie. Wie sich die ökologisch und ökonomisch überzeugende Solartechnik auch bei älteren Häusern in ein umfassendes Energiekonzept einbinden lässt, zeigt Ihnen unser Beispiel ab Seite 10. Doch nicht nur die Nutzung von Sonnenenergie ist bei den Pfalzwerken ein wichtiges Thema – auch andere regenerative Energieträger spielen bei uns eine wachsende Rolle. Aktuelles Beispiel: Statt mit Erdgas oder Heizöl kann jetzt ein Blockheizkraftwerk Strom und Wärme mit Pflanzenöl produzieren. Im Februar nahmen die Pfalzwerke die erste Anlage dieses Typs in Betrieb. Lesen Sie mehr zu dieser Technik ab Seite 8. Wen es mit den ersten warmen Sonnenstrahlen wieder nach draußen lockt, für den haben wir einen besonderen Wandertipp: ein Streifzug durch die Mühlenkultur im Wallhalbtal. Lassen Sie sich ab Seite 4 neugierig machen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre Nicole Siepert Girls’ Day Nachbarschaftspreis Der 26. April 2007 gehört den Mädchen: Dieser bundesweite Aktionstag gibt Schülerinnen ab Klasse 5 die Möglichkeit, in die Arbeitswelt zukunftsorientierter Berufe Einblick zu bekommen, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind, etwa Naturwissenschaft und Technik. Bei den Pfalzwerken erwartet die Mädchen ein aktiver Tag im Ausbildungszentrum in Maxdorf: Sie üben dort unter anderem den Umgang mit Leuchtdioden oder handwerkliche Arbeiten wie Bohren und Löten. Mutige dürfen auch einen Strommast erklimmen, was zum Aufgabenfeld eines Monteurs gehört. Neugierig geworden? Informationen und Anmeldung unter www.girls-day.de Mit dem Nachbarschaftspreis der Pfalzwerke wird besonderes soziales Engagement in der Region gewürdigt. 2006 ging die Auszeichnung an Elisabeth und Fritz Peter aus Friedelsheim. Vor 23 Jahren gründeten die beiden den Friedelsheimer Weihnachtsmarkt, der bis heute jährlich am 2. Advent stattfindet und dessen Erlös Jahr für Jahr an „Brot für die Welt“ geht. Darüber hinaus sind sie stets zur Stelle, wenn in der Kirchengemeinde Unterstützung gebraucht wird. Kurt Reiß aus Friedelsheim schlug deshalb Fritz Peter für den Nachbarschaftspreis der Pfalzwerke 2006 vor. Jetzt nahmen Elisa- Wichtige Telefonnummern Entstörung Strom Kundenservice Telefon 0 800 79 77 777 Energiezentrum Kandel Telefon (0 72 75) 95 55-30 E-Mail: [email protected] oder Kundenservice Telefon (06 21) 585-25 85 montags bis donnerstags von 7 bis 18 Uhr und freitags von 7 bis 16.30 Uhr. E-Mail: [email protected] Energiezentrum Rockhausen Telefon (0 63 61) 92 17-40 E-Mail: [email protected] Vereinbaren Sie am besten einen Termin! Nicole Siepert (li.) von den Pfalzwerken überreicht Ehepaar Peters den Preis. beth und Fritz Peter den Hauptpreis entgegen: ein Scheck über 500 Euro, mit dem sie ein Projekt ihrer Wahl unterstützen können. Dabei haben sie sich für „Brot für die Welt“ entschieden. Weitere 500 Euro erhielten sie als Anerkennung für ihr unermüdliches Engagement. „Damit werden wir gemeinsam mit allen Aktiven im Frühjahr ein Fest feiern“, freut sich Elisabeth Peter. „Wir sind zwar der Motor, aber am Erfolg sind doch mehr beteiligt.“ 03 04 AUFGESPÜRT Mühlenkultur im Wallhalbtal Die Technik der Wassermühlen brachte wirtschaftliche Entwicklung mit sich und rationalisierte die Arbeit. Heute strahlen die Mühlen eine romantische Idylle aus. Wer den Mühlenweg im Wallhalbtal erwandert, kann sich davon einfangen lassen und manche Entdeckung machen. unter- wegs hat auf dem Weg von Thaleischweiler-Fröschen nach Landstuhl einige Mühlen besucht. AUFGESPÜRT 05 Heinrich Müller (Mitte), dessen Familie bereits in der vierten Generation die Knopper Mühle bewohnt, betreibt heute Fischzucht. Müllermeister Adolf Luxembourger erklärt das Mahlwerk der Rosselmühle. Das Räderwerk der Rosselmühle: handwerkliche Arbeit, die Generationen überdauert hat Früh im Jahr sind die ersten Wanderer entlang der Wallhalb unterwegs. Der kleine, quirlige Bach fließt durch ein romantisch anmutendes Tal. Das Reizvolle an der rund 23 Kilometer langen Strecke sind 13 Mühlen. Über Informationstafeln erfährt der Wanderer das Wesentliche zur Mühlenkultur und mit etwas Glück manche Geschichte direkt von den Mühlenbesitzern. „Je nach Jahreszeit lief die Mühle Tag und Nacht“, erzählt Müllermeister Adolf Luxembourger. „Da habe ich auf Säcken neben dem Mahlwerk manche Nacht verbracht. Das war harte Arbeit“, erinnert sich der heute 86-jährige Müller der Rosselmühle. Er ist einer der Letzten dieser traditionellen Zunft in der Pfalz. Das Mühlrad der wohl ältesten Mühle der Region steht seit 1980 still. Ihr Ursprung liegt vermutlich fast 1000 Jahre zurück. Wem die Tür zur Mühle geöffnet wird, der wirft einen Blick in die Vergangenheit. Anders als im Motorraum eines modernen Autos ist die Technik der Kraftübertragung des Mühlrades auf Zahnräder bis hin zu den Walzenstühlen offen zu bestaunen. Handwerkliche Arbeit, die Generationen überdauert hat. Der Ursprung des Namens der Rosselmühle liegt wahrscheinlich im althochdeutschen Wort „rosula“ und bedeutet: kleiner, schnell fließender Bach. Das ist die Wallhalb, die das Rad bei guter Wasserführung sechsmal in der Minute drehte und so eine Leistung von 14 PS erzielte. Damit wurden zunächst Mühlsteine und später zwei Walzenstühle angetrieben. Mühlen hatten eine wirtschaftlich elementare Bedeutung. Vor allem als Getreidemühle waren sie in der Pfalz notwendig. Denn die Ernährung unserer Vorfahren hing deutlich „Auf Säcken neben dem stärker von Getreide Mahlwerk habe ich manche ab als heute. Deshalb Nacht verbracht.“ stand in der Nähe jedes Dorfes immer eine Mühle, um die Basis für das tägliche Brot sicherzustellen. Im 18. Jahrhundert gab es im Herzogtum Zweibrücken rund 80 Mühlen, 56 davon waren Getreidemühlen. Erstmals gelang es den Menschen 300 v. Chr. mit einem Wasserschöpfrad, sich eine Naturkraft zunutze zu machen. Die sogenannte noria war der Vorläufer der 10 n. Chr. von einem römischen Architekten beschriebenen Technik „molina“. Das war der Durchbruch für eine wegweisende Wassermühlen-Technologie, die ihren Siegeszug durch ganz Europa antrat und 800 n. Chr. schließlich in ganz Deutschland verbreitet war. Effizientere Methoden zur Energiegewinnung und moderne Mühlentechnik haben die Wassermühlen im 20. Jahrhundert endgültig abgelöst. Bis zu den Ursprüngen der Wassermühlen reichen die Wurzeln der Mühlen im Wallhalbtal nicht ganz. Die 06 AUFGESPÜRT Tipps & Termine Der Mühlenweg ... … verläuft über 23 Kilometer von Thaleischweiler-Fröschen bis Landstuhl. Auf dieser Strecke passiert man 13 Mühlen. Das Mühlenweg-Signet weist verlässlich den Weg. Unterwegs sind genügend Parkplätze und Gasthöfe, um Rast zu machen oder Teilstrecken zu erwandern. Nähere Informaionen über die Tourist-Information Willi Hack 66917 Wallhalben Telefon (0 63 75) 92 11 36 „Der Mühlenweg durchs Wallhalbtal“ Erzählungen der Mühlenbesitzer; Bezug des Heimatbuches: Tourist-Information Wallhalben Wallhalber Mühle Bäckerei Horst Ritter Hauptstraße 3 66917 Wallhalben Kneispermühle wird erstmals 1440 erwähnt. Im 18. Jahrhundert war sie eine der wenigen Bannmühlen in der Pfalz. Das bedeutete, dass bestimmte Dörfer unter Strafe verpflichtet waren, ihr Mahlgut ausschließlich in der Kneispermühle mahlen zu lassen. Heute lädt die gut erhaltene Mühle unter Kastanienbäumen zur Wanderpause ein. Wenige Kilometer weiter fast eben dem Bachlauf nach Wallhalben folgend, passiert man unter schattigen Bäumen die Konradsmühle sowie die Würschhauser Mühle, die noch heute eine Mahlmühle ist – jedoch nicht mehr von Wasserkraft betrieben wird. Traditionelles Sauerteigbrot lockt in die Wallhalber Mühle Wer sich dann am Vormittag der Wallhalber Mühle in Wallhalben nähert, fängt den Duft frisch gebackenen Brotes auf. Bäckermeister Horst Ritter lebt und arbeitet bereits in der sechsten Generation in der Mühle und führt die Tradition in der Backstube fort. Denn recht früh entwickelte sich die Bäckerei zum zweiten Standbein der Mühle. Der heutige Bäckermeister hat das Knarren des Mühlrads nicht mehr erlebt. „Aber mein Vater verfluchte den Lärm des ächzenden und rumpelnden Mühlrads manches Mal, weil er deshalb nicht schlafen konnte“, erzählt Horst Ritter. Seit 1962 existiert der „Ruhestörer“ nicht mehr, wohl aber die Bäckerei. Täglich wird weiterhin das traditionelle Kornbrot gebacken, das sogar als knuspriger Sechspfünder über den Ladentisch geht und „mittags meist ausverkauft ist“, wie Horst Ritter lachend ergänzt. Auf dem Weg nach Landstuhl fallen die ausladenden Wirtschaftsgebäude der 500 Jahre alten Knopper Mühle ins Auge. Ursprünglich wurde hier Landwirtschaft betrieben, doch schon lange gibt es hier weder Kühe noch Schweine. Auch das Bäckereigebäude ist verwaist. Im Haupthaus der Mühle lebt in der vierten Generation Heinrich Müller. „Den Mühlbetrieb habe ich nicht mehr kennen gelernt“, erzählt der 74-Jährige. „Ich betreibe schon immer Fischzucht“, und zeigt mit dem Kopf Richtung Teich. Der liegt im lang gestreckten, von Buchen gesäumten Tal des „kleinen, schnell fließenden Baches“ und wird auch über eine Quelle gespeist: ideales Wasser für Forellen. Wer hier ankommt, hat bereits zwei Drittel des Mühlenwegs erwandert. Der kulturgeschichtliche Ausflug endet bei Burg Nanstein, wo ermattete Wanderer im Schlosshotel nicht nur essen, sondern auch übernachten können. Blick ins idyllische Tal der Wallhalb entlang des Mühlenwegs Rosselmühle Anmeldung zur Besichtigung über die Tourist-Information Wallhalben Kneispermühle Familie Hartmann 66917 Wallhalben Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag Mittwoch Ruhtag Donnerstag: Schlachtfest Weihermühle Landgasthof mit Ponyreiten und großer Hüpfburg Öffnungszeiten: ganzjährig täglich ab 11 Uhr geöffnet ENGAGIERT Die Pfalzwerke unterstützen den Vogelschutz auf den Niederwiesen. Auffällige Markierung schützt Störche Ein seltenes Naturreservoir: die Niederwiesen bei Offenbach. Zeitweise rasten dort bis zu 120 Störche. Zu ihrem Schutz installieren die Pfalzwerke Markierungselemente an den Freileitungen. Auf den Niederwiesen im Queichtal bei Offenbach in der Südpfalz spielt sich in den Sommermonaten regelmäßig ein einzigartiges Naturschauspiel ab. Bis zu 120 Weißstörche halten sich dort auf, suchen auf den traditionell bewässerten Wiesen nach Nahrung und Rastplätzen – das Gebiet ist der wichtigste Sammelplatz der geschützten Vogelart in ganz Rheinland-Pfalz. Doch nicht allein die Weißstörche prägen das Landschaftsbild auf den Niederwiesen. Um die Anlieger des nahe gelegenen Offenbach sicher mit Strom zu versorgen, verläuft dort seit Anfang der 70er-Jahre eine 110-Kilovolt-Überlandleitung der Pfalzwerke. Umfassender Vogelschutz Das Problem: Beim Überqueren der Leitung kam es gelegentlich zu Anflügen der Störche an den waagerecht verlaufenden Leiterseilen, die sie nur schwer oder zu spät erkannten. „Vogelschützer der ‚Aktion PfalzStorch‘ machten uns darauf aufmerksam“, erklärt Manfred Geisen, bei den Pfalzwerken für den Vogelschutz an Freileitungen zu- ständig. Schnell wurde freiwillig Hilfe angeboten. „Wir haben dort jetzt rund 40 000 Euro in Schutzmaßnahmen investiert“, erklärt Manfred Geisen. Im Februar dieses Jahres war ein dreiköpfiges Team der Netzinstandhaltung Landau aktiv: Auf einer Länge von 1,35 Kilometern montierte es an der auf den Niederwiesen verlaufenden Trasse alle zehn Meter eine aus mehreren nebeneinander hängenden schwarzen und weißen Laschen bestehende Markierung an den Leiterseilen. Diese auffälligen Signalkörper warnen die Störche rechtzeitig vor dem Hindernis. In Abstimmung mit der „Aktion PfalzStorch“ rüstete das Unternehmen bereits mehrere 20-kV-Masten unter anderem mit Sitzbrettern für ein sicheres Anfliegen und Landen der Störche aus. Auch in anderen Regionen helfen die Pfalzwerke den Vögeln: Alljährlich stehen zusätzlich 50 000 Euro fest im Budgetplan der Pfalzwerke zum Schutz der gefiederten Freunde. In diesem Jahr wird noch im Bereich Offenbach, Zeiskam und Mechtersheim in weitere Schutzmaßnahmen investiert. 07 Interview Hand in Hand mit der Natur Manfred Geisen, Mitarbeiter der Pfalzwerke im Bereich Planung und Bau von 20-kV-Freileitungen, ist für den Vogelschutz an Freileitungen zuständig. unterwegs: Herr Geisen, wie wichtig ist das Thema Naturschutz in Ihrem Arbeitsbereich? M.Geisen: Als regional handelndes Unternehmen tragen die Pfalzwerke generell für den Natur- und Umweltschutz im Versorgungsgebiet eine große Verantwortung. An bestehenden 20-kV-Anlagen und neu zu errichtenden Masten regelt das Bundesnaturschutzgesetz das Vorgehen. Demnach müssen bestehende Mittelspannungsleitungen bis 2012 nachträglich „vogelsicher“ gemacht werden. Und die Umsetzung neuer Leitungsnetze erfolgt ausschließlich in Abstimmung mit den Umweltbehörden. unterwegs: Wer hat die Pfalzwerke über das Störcheproblem auf den Niederwiesen unterrichtet? M. Geisen: Über die Niederwiesen verläuft eine 110-kV-Freileitung. Mitglieder der „Aktion PfalzStorch“ informierten uns, dass es immer wieder zu Verletzungen durch Anflüge an den waagerecht verlaufenden Leiterseilen kommt. 2006 haben wir uns bei einem Treffen vor Ort mit den Vogelschützern auf ein schnelles Handeln und geeignete Schutzmaßnahmen geeinigt. unterwegs: Und die sind? M.Geisen: Noch bevor die Störche aus ihren Winterquartieren zurückkehren, bringen wir insgesamt 950 Markierungselemente an den sechs stromführenden Seilen und dem Erdseil an. unterwegs: Und das reicht? M.Geisen: Die Markierungen sind durch die schwarz-weiße Einfärbung und die flächige Form für die Vögel sehr gut zu erkennen. Aufgereiht an den Leiterseilen werden sie ihre Wirkung nicht verfehlen. 08 WISSENSWERT Wärme & Strom von der Wiese Auf heimischen Wiesen blühen Energieträger: Ob Sonnenblumen oder Raps, aus ihrem Öl lässt sich Wärme gewinnen. Neuerdings auch in umweltschonenden Blockheizkraftwerken, die neben Wärme auch Strom liefern. Die Technik ist jetzt für nachwachsende Rohstoffe marktreif. Katzen warten gern auf Autos in der Einfahrt, um sich auf der noch warmen Kühlerhaube niederzulassen. Sie kennen das Phänomen. Die Wärme, die hier an die Umwelt verloren geht, ist ein Nebenprodukt der Motortätigkeit. Solche Wärmeentstehung lässt sich nutzen. Anlagen, die Strom erzeugen und zugleich die dabei entstehende Wärme zu Heizzwecken einsetzen, arbeiten nach dem Prinzip der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Man nennt sie Blockheizkraftwerke (BHKW). Ihr Einsatz lohnt sich vor allem dort, wo ganzjährig viel Wärme benötigt wird, etwa in Krankenhäusern, Gärtnereien oder auch in Schwimmhallen. Es gibt sie inzwischen als Mini-BHKWs mit einer elektrischen Leistung von bis zu 30 Kilowatt, und sogar erste Micro-BHKWs halten Einzug in die Keller von Ein- bis Zweifamilienhäusern. Ökologische Vorteile Die Funktionsweise ist immer die gleiche: Ein kleines BHKW ist eine Art fest installierter Motor, wie man ihn vom Auto kennt. Doch die Drehbewegungen der Kurbelwelle treibt keine Räder an, sondern einen Stromgenerator. Die Abwärme des Motors erhitzt das Wasser für die Heizkörper und den Wasserhahn. So kann die umweltschonende Anlage einen Gesamtwirkungsgrad von über 90 Prozent erzielen, weit mehr als die herkömmliche Mischung aus lokaler Heizung und zentraler Stromversorgung. Wird weniger Strom gebraucht als das BHKW bei hohem Wärmebedarf erzeugt, kann er ins örtliche Netz eingespeist werden. Er wird gemäß KWK-Gesetz vergütet. Als Energieträger für den Verbrennungsmotor in BHKWs werden bislang Heizöl oder Erdgas eingesetzt. Nach einer Testphase von fast zehn Jahren sind jetzt die WISSENSWERT 09 WEBTIPPS Weitere Infos zu Blockheizkraftwerken finden sich unter anderem unter: www.bhkw-info.de www.minibhkw.de www.bhkw-infozentrum.de www.pfalzwerke.de/welt_ der_energie Gerd Endisch hält seine Jungpflanzen dank PflanzenölBHKW günstig warm. Expertenmeinung Andreas Krebs, Mitarbeiter der Pfalzwerke im Bereich Energiedienstleistungen Auch heimische Rohstoffe wie Raps bieten sich als Energielieferant an. ersten Anlagen serienreif, die mit Pflanzenöl arbeiten. Nutzbar sind Öle von heimischen Rohstoffen wie Sonnenblumen oder Raps ebenso wie Soja- und Palmöl. Ihr ökologischer Vorteil: Diese Energieträger sind CO2neutral. Das heißt, bei ihrer Verbrennung wird genauso viel CO2 abgegeben, wie die Pflanze während ihres Wachstums aufgenommen hatte. Pflanzenöle sind auch ökonomisch attraktiv, da sie günstiger sind als fossile Energieträger. Außerdem fallen Pflanzenöl-BHKWs unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – eingespeister Strom wird entsprechend hoch vergütet. Lohnend: BHKW für Geranien Für das Unternehmen Geranien-Endisch in Hagenbach waren das klare Argumente. Dort realisieren die Pfalzwerke jetzt das erste Pflanzenöl-BKHW. Energieträger ist Palmöl, das aus nachhaltigem Anbau stammt (siehe Expertenmeinung). Schwerpunkt des Unternehmens ist die Zucht von Geranien. Auf rund 14 000 Quadratmetern werden Jungpflanzen gezogen, sie müssen entsprechend ganzjährig temperiert werden. Das ist teuer. Rund ein Drittel der Gesamtkosten für die Jungpflanzen entfallen allein auf Energiekosten. Deshalb ist das neue BHKW für Endisch nicht nur aus ökologischen Gesichtspunkten interessant, sondern vor allem wegen der niedrigen Wärmekosten. Das Unternehmen rechnet mit bis zu 50 Prozent Einsparung. Das jetzt installierte BHKWModul wird eine Leistung von 340 Kilowatt und eine jährliche Wärmemenge von zirka 2000 Megawattstunden (MWh) liefern. Sollte zusätzlicher Wärmebedarf bestehen, kann dieser durch die noch vorhandene konventionelle Kesselanlage abgedeckt werden. „Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit eines Blockheizkraftwerks (BHKW) ist der Sommerwärmebedarf. Wir legen ein BHKW so aus, dass der gesamte Wärmebedarf während des Sommers darüber gedeckt wird. Entscheidend ist nicht in erster Linie die Objektgröße. Es gibt Lösungen von 5 Kilowatt (kW) für Einfamilienhäuser bis zu 5000 kW für Stadtwerke. Das heißt, überall dort, wo im Sommer Wärme benötigt wird, kann ein BHKW sinnvoll sein. Meist wird es in Schwimmbädern oder Krankenhäusern genutzt, es kann auch eine Lackiererei sein oder eine Gärtnerei. Bei Privathäusern muss präzise analysiert werden, welche Technik am sinnvollsten ist. Ein Pflanzenöl-BHKW hat den Vorteil, dass es ökologisch und ökonomisch überzeugend ist und zudem über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert wird. Das Interesse daran ist entsprechend groß. Heimische Pflanzenöle sind nicht immer verfügbar, weshalb wir über unseren Importeur IOI in Rotterdamm Palmöl ausschließlich aus nachhaltigem Anbau beziehen. Unser Importeur ist Mitglied einer internationalen Initiative, die Kriterien für die sozialund umweltverträgliche Herstellung von Palmöl festgelegt hat. Diesen Anspruch unterstützen wir.“ Information und Beratung: Andreas Krebs, PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Telefon (06 21) 5 85-22 75 E-Mail: [email protected] 10 HINGESCHAUT Effiziente Energietechnik Moderne Energie- und Heiztechnik rechnet sich nicht nur im Neubau. Familie Maur hat in ihrem fast 20 Jahre alten Eigenheim die Energiekosten drastisch gesenkt, dank Sonnenenergie, Wärmepumpe und einem Kachelofen. „Ein Null-Energie-Haus wird es nicht werden“, schmunzelt Stefan Maur, „aber wir haben die Kosten für Strom und Heizung bereits deutlich reduziert.“ Als die dreiköpfige Familie von Stefan und Bärbel Maur 1999 in das zehn Jahre alte Einfamilienhaus in Albisheim einzog, war dort eine Gastherme installiert. Damit zu heizen kostete jährlich rund 2000 Euro. Mittlerweile konnten die Kosten um fast 40 Prozent gesenkt werden, obwohl die Gebäudeisolation unverändert geblieben ist. Anfang 2006 war es so weit: Die Gastherme musste ersetzt werden. Nach Beratungsterminen bei den Pfalzwerken war schnell klar, dass eine Wärmepumpe die passende Lösung ist. Doch es sollte nicht allein dabei bleiben, „sondern ein rundes Konzept werden“, erläutert Bärbel Maur. Eine genaue Bestandsaufnahme verdeutlichte, dass eine der Dachflächen für thermische Nach rund einer Woche Umbauarbeiten liefern die Solarkollektoren bereits das warme Wasser. Solarkollektoren und Photovoltaikanlagen genau die richtige Neigung aufweist. Zudem liegt sie exakt nach Süden und bietet damit ideale Voraussetzungen für die optimale Ausnutzung der Sonneneinstrahlung. Das Ehepaar Maur sah sich gleich Referenzinstallationen in der Nachbarschaft an und war begeistert. Schnelle Umbauphase Die Pfalzwerke entwickelten für sie ein schlüssiges Gesamtkonzept, berieten sie über die Förderungsmöglichkeiten und vermittelten entsprechend spezialisierte Handwerker. „Die Planung aus einem Guss war für uns sehr überzeugend“, freut sich Bärbel Maur. Während der Fußball-Weltmeisterschaft ging’s los. Zunächst wurden 11,7 Quadratmeter Fläche Solarkollektoren installiert, die den Sommer über für die benötigte HINGESCHAUT Wärme sorgen. Diese Fläche wird jährlich mindestens 6000 Kilowattstunden (kWh) Wärmeenergie liefern. Im August 2006 kam eine Luft-Wasser-Wärmepumpe hinzu. Die Wärme, die sie der Außenluft entzieht, wird verdichtet. Dadurch werden Vorlauftemperaturen bis zu 65 Grad Celsius erreicht. Zugeschaltet wurde die Wärmepumpe erst Ende Oktober. Bis dahin genügte die eingefangene Wärme der Solaranlage und für Abende in der Übergangszeit der vorhandene Kachelofen. Er ist die einzig ergänzende Heizung und wärmt in erster Linie das Wohnzimmer und den Flur. Darüber werden auch die angrenzenden Räume temperiert. Stefan Maur betont: „Uns war wichtig, dass wir nicht ein weiteres Heizungssystem zur Unterstützung brauchen.“ Photovoltaik deckt den Hausstrombedarf Der vierter Baustein des Pfalzwerke Energiekonzepts für Familie Maur ist die Photovoltaikanlage, die dank Förderprogrammen für die Maurs möglich wurde. Im Unterschied zu Solarkollektoren wird hier die Strahlungsenergie der Sonne direkt in elektrische Energie umgewandelt. Der gewonnene Strom wird dann ins öffentliche Stromnetz eingespeist. „Die Anlage wird auf jeden Fall unseren gesamten Haushaltsstrombedarf von 4500 kWh pro Jahr abdecken“, erklärt Stefan Maur zufrieden. Wärmepumpe und thermische Solarkollektoren werden über ein Leasingmodell der Pfalzwerke mit einer Laufzeit von zwölf Jahren finanziert. Die monatlichen Raten belaufen sich auf 112 Euro. Nachdem das Konzept so problemlos umgesetzt wurde, sind die Hausbesitzer auf den Geschmack gekommen. „Wir überlegen, unseren aufstellbaren Swimmingpool über die Solaranlage heizen zu lassen und auch den Kachelofen ins System einzubinden, sodass er Wärme in den Pufferspeicher liefert“, präzisiert Bärbel Maur ihre Zukunftspläne. 11 Beratung und Förderung Kundenberater Dieter Dietz kennt Vorteile und Voraussetzungen der verschiedenen Techniken. Gründliche Beratung ist aus seiner Sicht das A und O eines gelungenen Energiekonzeptes. „Bei bestehenden Gebäuden lohnt sich ein genauer Blick. Es sollte zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme gemacht werden. Sowohl die Gebäudehülle als auch das vorhandene Heizsystem sollten präzise betrachtet und eventuell Vorschläge für Nachbesserungen ausgearbeitet werden. Dies ist unumgänglich, um einen ökologischen und wirtschaftlichen Betrieb beispielsweise mit einer Wärmepumpenanlage sicherzustellen. Grundsätzlich kann fast jedes bereits bestehende Gebäude mit einer Wärmepumpe ausgestattet werden. Für Solarlösungen sind bauliche Voraussetzungen wie Ausrichtung und Neigung des Daches entscheidend für den Grad der Effizienz.“ Information und Beratung: Visavi Energiezentrum, Dieter Dietz, Sachbearbeiter für Energiedienstleistungen Kreuznacher Straße 61, 67806 Rockenhausen Telefon (0 63 61) 92 17-44 E-Mail: [email protected] „Geld vom Staat für Energiesparen und erneuerbare Energien“ Programme, Ansprechpartner, Adressen Die 184 Seiten starke Broschüre ist kostenlos erhältlich: BMU, Postfach 30 03 61, 53183 Bonn Fax (02 28) 993 05-33 56 E-Mail: [email protected] (Bestellnummer 2108) oder zum Downloaden als PDF-Dokument unter www.bmu.de/36207 Weitere Informationen: www.visavi-energiezentrum.de www.waermepumpe.de www.energieportal24.de Info Die Luft-WasserWärmepumpe im Garten entzieht der Außenluft die Wärme. Drei Kästchen regeln die Technik von Wärmepumpe, Solarkollektoren und Photovoltaik. Der Technikmix sorgt bei Familie Maur für behagliche Wärme und den Haushaltsstrom. 12 VORGESTELLT Ortsvorsteher Benno Bubel ist ein Teamplayer: „Ziele erreicht man am besten gemeinsam.“ Ein Dorf auf Goldkurs Erfweiler-Ehlingen ist eine rege Gemeinde. 2006 hat sie auf Landesebene die Goldmedaille im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen. In Erfweiler-Ehlingen engagieren sich Bürger gemeinsam für eine gute Lebensqualität, davon hat sich die Jury des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ überzeugt und diesen Einsatz mit Gold belohnt. Nun nimmt das 1450 Einwohner zählende Dorf aus dem südlichen Saarpfalz-Kreis am Bundeswettbewerb teil. Ortsvorsteher Benno Bubel weiß, dass eine gute Kommunikation wichtig ist für eine lebendige Gemeinde. Vielleicht hat die bereits vor 30 Jahren ins Sportheim integrierte Sauna einen Beitrag zu einer kommunikativen Lebensqualität geliefert. Die historisch zusammengewachsenen Orte Erfweiler und Ehlingen liegen zwischen sanft gewellten Hügeln im Bliesgau im Mandelbachtal. Hier finden sich nur wenig Gewerbe, keine Industrie und dafür umso mehr Streuobstwiesen, deren Früchte in der örtlichen Mosterei zu einem unvergleichlichen und bereits mit Gold prämierten Apfelsaft verarbeitet werden. Für die Bewohner ist dieses Umfeld wunderbar ruhig und erholsam. Es sind jedoch auch Pluspunkte in Sachen Lebensqualität für Wochenendausflügler beispielsweise aus St. Ingbert oder Saarbrücken. Konzept „Generationenhof“ Ein Baustein der aktiven Gemeindearbeit ist sicherlich das breit gefächerte Vereinsleben. Es gibt jedoch übergeordnete Ziele, für die sich alle einsetzen. Gemeinsam legten engagierte Eltern einen Bolzplatz für Kinder an, „wo ständig etwas los ist“, erzählt Benno Bubel stolz. Auch wurde vor Kurzem im Neubaugebiet ein Bauplatz geopfert, um ein Biotop anzulegen, das nicht nur die Kinder freut. Der Brühlbach fließt jetzt offen durchs Wohngebiet und ist naturnah gestaltet. Damit das Biotop gedeiht, engagiert sich ein Anwohner als Bachpate. Nun soll noch ein Brunnen- Historische Bausubstanz, wie das Arbeiterbauernhaus, wurde liebevoll restauriert. platz gegenüber der Kirche entstehen, der ein Dorfmittelpunkt werden kann. Das bislang ungefasste und durch die Kanalisation abfließende Quellwasser soll später in einem offenen Bachlauf durchs Dorfs fließen. „Für den Brunnen haben wir schon fleißig Geld gesammelt“, betont Benno Bubel. Sehr viel umfassender ist das ehrgeizige Konzept des „Generationenhofs Römerturm“. Das wurde beim Bliesgauer Wettbewerb „Integriertes ländliches Entwicklungskonzept“ gerade prämiert. Das Konzept: Der Verein „Generationenhof Römerturm“ hat sich ebenso dem Entwickeln der Kulturlandschaft wie einer sozialen Gemeinschaft und eines wirtschaftlichen Netzwerks verpflichtet. Zusätzlich zum Hof soll dort Lebensund Arbeitsraum für 30 bis 40 Menschen entstehen. Darunter werden 14 bis 16 ältere Menschen selbstbestimmt leben und mitarbeiten und im Sinne einer Nachbarschaftsgemeinschaft Unterstützung erhalten. Heute kann man im Hofladen am Römerturm Ziegenkäse kaufen, der dort traditionell hergestellt wird. Foto: Annette Wolter UNTERWEGS IN ERFWEILER-EHLINGEN Das Dorf blickt auf eine Historie zurück, die bis ins 12. Jahrhundert reicht. Was die Kriege an historischer Bausubstanz verschonten, haben die Bürger als Zeitzeugen erhalten – etwa mehrere Bauernhöfe, das alte Schulhaus von 1878, das Tagelöhnerhaus und die „Josephskapelle und die sieben Schmerzen“. Wer hinauf zur Kapelle wandert, wird mit einer herrlichen Rundumsicht belohnt. Einmal auf der Höhe angekommen, lädt ein ausgedehntes Wegenetz zu Wanderungen ein. Informationen: www.derbliesgau.de Hofladen am Römerturm, Stefan Haupt Telefon (0 68 03) 98 49 21 VORGESTELLT 13 Rohstoffe sackweise – aber garantiert glutenfrei Das tägliche Brot Wer beim Stichwort „Mühle“ an Säcke voller Weizen oder Roggen denkt, hat meistens Recht. Anders bei der Hammermühle in Kirrweiler: Sie ist Spezialanbieter für glutenfreie Produkte und mahlt deshalb Mais. Das Besondere der Mühle in Kirrweiler: Statt der üblichen Getreidesorten wie Weizen oder Roggen wird ausschließlich Mais verarbeitet. Kein anderes Getreide darf sich dazwischenmogeln, denn das Maismehl ist Basis für Produkte für Zöliakie-Erkrankte, die das sogenannte „Kleber-Eiweiß“ oder Gluten, das vor allem im Weizen enthalten ist, nicht vertragen. Ein eigenes Labor und ein Qualitätssystem wachen täglich über die einwandfreie Qualität. der Lieferradius für frisches Brot ist begrenzt. Nach intensivem Forschungsaustausch gelang den Mühlenexperten die Entwicklung einer Auswahl an Mehlmischungen, sodass mit Hilfe eines Backautomaten das Brotbacken nun auch zu Hause möglich ist. So profitieren immer mehr Menschen von den glutenfreien Produkten der Mühle. Der Käuferkreis dehnt sich mittlerweile auf die angrenzenden Länder wie Österreich, Frankreich oder die Beneluxländer aus, auch dank der Bestellmöglichkeit über das Internet. Moderne Produktion für glutenfreie Lebensmittel Seit 1952 betreibt die Familie von Schaabner die Mühle in Kirrweiler und hat sich gleich auf die Produktion von Maismehl spezialisiert. Bereits in den 60er-Jahren erkannten sie den Wert dieses Getreides für Zöliakie-Erkrankte. Sie forschten auf diesem damals sehr unbekannten Terrain, entwickelten die ersten glutenfreien Produkte und wurden Gründungsmitglied der Deutschen ZöliakieGesellschaft. Aus diesem Engagement ist ein Sortiment von rund 120 Produkten gewachsen, die täglich direkt an Kunden verschickt werden. Die Palette reicht von Brot über Brötchen, Gebäck, Nudeln bis hin zu Mehlmischungen für Pizzateig. „Wir lösen für Menschen ein wirklich existenzielles Problem“, betont Josef Praml, Prokurist der Hammermühle. Von Anfang an ist glutenfreies Brot das zentrale Produkt der Mühle. „Brot ist eine Lebensgrundlage“, erläutert Josef Praml. „Das kann man nicht ersetzen.“ Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Maisprodukten investierten die Schaabners in den 90er-Jahren in den Bau einer neuen Bäckerei und einer Versandstraße. Heute verlassen täglich 2000 frische Brote per Versand das Haus. Doch Einkaufs-Tipp Frisch aus dem Ofen Die glutenfreien Produkte der Hammermühle sind alle im Versand erhältlich. Interessierte können eine Sortimentsliste anfordern und sich telefonisch beraten lassen oder direkt im Internet bestellen (siehe unten). Alternativ findet sich eine Frisch gebaAuswahl des Sortiments in Reformhäu- cken: 2000 Brosern, wo auch frisches Brot vorbestellt te werden täglich werden kann. verschickt. Direktverkauf: Hammermühle, Hauptstraße 181, 67480 Kirrweiler; Telefon (0 63 21) 9 58 90; Öffnungszeiten Mo bis Do von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr und 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr; Fr von 7.30 Uhr bis 12 Uhr. www.hammermuehle-shop.de 14 AUFGEWECKT Weitere Energiespartipps auch zum Thema Stand-by gibt es in der „Welt der Energie“ auf der Website der Pfalzwerke www.pfalzwerke.de, in der kostenlosen Pfalzwerke-Energiesparbroschüre „Energiekosten senken“ oder bei den Energieberatern in den Visavi Energiezentren Kandel und Rockenhausen. Info Informationen rund um das Thema Stand-by, mit Beispielrechnungen über den Verbrauch zahlreicher Geräte: www.stromeffizienz.de www.thema-energie.de Hilfe beim Kauf von Elektrogeräten bietet etwa das Energiesparlabel der GED Energy, das sparsame Geräte im Stand-by-Betrieb ausweist. Infos und Geräteliste unter www.energielabel.de Voll unter Strom Im sogenannten Stand-by-Modus stehen Fernseher, Hi-Fi-Anlage oder PC unter Strom, obwohl sie eigentlich ausgeschaltet sind. Das ist bequem, verbraucht aber dabei dauernd Energie. „Viele Verbraucher wissen nicht, wie sie wirkungsvoll ihren Energieverbrauch senken können. Dabei ist Energiesparen einfach und ohne Einbußen beim Komfort möglich“, weiß Walter Kirsch aus dem Pfalzwerke Energiezentrum Kandel. Das zeigt allein der Blick auf den sogenannten Standby-Verbrauch zahlreicher Elektrogeräte. Rund dreieinhalb Stunden sieht jeder Bundesbürger am Tag fern, den Rest der Zeit verbringt das TV-Gerät häufig im Dämmerzustand, also dem Stand-by-Betrieb. Ähnlich verhält es sich mit der Hi-Fi-Anlage, dem Computer und anderen Elektrogeräten: Sie warten oft den ganzen Tag in diesem Bereitschaftsbetrieb auf Signale der Fernbedienung oder aus der Datenleitung – so kann sie der Nutzer innerhalb von Sekunden in den Betriebszustand versetzen. Das klingt bequem, hat aber seinen Preis. Dafür, dass die Geräte allzeit empfangsbereit sind, brauchen sie Strom. Und das nicht zu knapp. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts geht bei vielen Geräten der Unterhaltungselektronik über 50 Prozent ihres Stromverbrauchs auf den Standby-Anteil zurück. Für die Set-Top-Box, mit der digitales Fernsehen empfangen werden kann, haben die Fraunhofer Experten eine Beispielrechnung aufgemacht. Bleibt der Stand-by-Modus täglich 24 Stunden aktiv, addiert sich der Stromverbrauch in einem Jahr auf rund 70 Kilowattstunden (kWh). Über 80 Euro Kosten Das sind mehr als 13,60 Euro nur für den Fernsehempfang. Wer dazu noch andere Geräte im Haushalt vor sich hindämmern lässt, bei dem summieren sich die Stromkosten für den Stand-by-Zustand schnell auf über 80 Euro und mehr im Jahr – je nachdem wie groß der eigene Gerätepark ist. Im Durchschnitt verbraucht jeder Haushalt in Deutschland jährlich inzwischen rund 440 kWh elektrische Energie für Stand-by und andere Leerlaufzustände. Dafür müssen zwei Großkraftwerke in Deutschland rund um die Uhr Strom produzieren. Nur ein Teil der elektrischen Geräte zeigt den Stand-by-Betrieb durch ein rotes oder grünes Lämpchen an. Viele andere saugen Strom, ohne dass der Verbraucher es überhaupt merkt. Oder sie verfügen über keinen Netzschalter mehr, mit dem man sie ausschalten könnte. Diese heimlichen Stromfresser lassen sich mit Strommessgeräten aufspüren, die es in den Visavi Energiezentren in Kandel und Rockenhausen kostenlos auszuleihen gibt (siehe unten). Am besten sollten elektronische Geräte an eine abschaltbare Steckerleiste gehängt werden. Per Knopfdruck lassen sich so mehrere Verschwender gleichzeitig vom Netz trennen. Außerdem unbedingt beim Kauf von neuen Geräten auf den Verbrauch im Standby-Modus achten. Denn während ein alter Fernseher dabei noch 20 Watt verschlingt, begnügt sich eine Vielzahl moderner Geräte mit lediglich 0,1 Watt. Tipp: Die Visavi Energiezentren in Kandel und Rockenhausen verleihen kostenlos Strommessgeräte. AUFGEWECKT 15 Eine Nummer für alle Fälle Gut zwei Monate ist es her, dass der Orkan Kyrill landesweit tobte. Er entwurzelte Bäume, zerstörte Stromleitungen oder beschädigte Masten. Die Folge: Vielerorts gingen an diesem Abend die Lichter aus. Auch bei den Pfalzwerken häuften sich die Störmeldungen. Die Bilanz: Die Pfalzwerke-Mitarbeiter waren rund um die Uhr im Einsatz und behoben in dieser Nacht rund 120 Ausfälle im Mittelspannungs- und mehr als 500 Störungen im Niederspannungsbereich. Am nächsten Tag herrschte bereits fast überall wieder Normalität. Die meisten Bürger in der Region nahmen den Stromausfall gelassen und stellten sich auf eine romantische Nacht im Kerzenschein ein. Denn solche Unterbrechungen sind in der Regel nur von kurzer Dauer. Wichtig: Falls ein Leitungsschaden auffällt, lässt er sich umso flinker beheben, je schneller und geografisch genau eine Störung gemeldet wird. Info HAUSGERÄTE+ ONLINE Rund ein Drittel des Stromverbrauchs privater Haushalte geht auf das Konto von Kühlschrank, Gefriertruhe oder Waschmaschine. Häufig liegt die Ursache für einen hohen Energieverbrauch in technisch veralteten Geräten. Die neu gegründete Initiative „Hausgeräte+“ – ein Gemeinschaftsprojekt von Verbänden aus dem Bereich Energie und Elektrotechnik sowie Energieversorgern – bietet Verbrauchern jetzt eine Online-Beratung rund um das Thema sparsame Haushaltsgeräte. Dort erhalten Interessierte etwa Antwort auf die Frage, wann sich der Neukauf von Kühlschrank & Co. lohnt. Außerdem gibt es dort eine Liste mit energiesparenden elektrischen Großgeräten und eine herstellerübergreifende OnlineGeräteberatung. Infos unter: www.hausgeraete-plus.de Entstörung Strom Telefon 0 800 79 77 777 Warnung vor Energie-Umfrage Gewinnzentrale Aktuell werden Teilnahmekarten für eine Umfrage und ein Preisrätsel an Stromkunden verschickt. Die Rücksendung der Lösungskarte dient dazu, Verbraucher zu Verkaufsveranstaltungen zu locken und Kundendaten zu gewinnen. Die Pfalzwerke stehen in keiner Weise mit dem Gewinnspiel oder den Urhebern in Verbindung. Das echte Pfalzwerke-Gewinnspiel finden Sie hier! GEWINNSPIEL Kein Problem für aufmerksame Leser. Die Antworten zu den Fragen stehen alle in unserem Heft. Einfach die Buchstaben der gesuchten Begriffe in der vorgegebenen Reihenfolge zum Lösungswort zusammensetzen (Umlaut = 1 Buchstabe). ● Mit welcher Technik konnten sich Menschen bereits früh die Naturkraft Wasser zunutze machen? 1. PREIS Radio „Eye Max“ spielt bis zu 25 Stunden mit Energie von der Sonne. 3 2. BIS 5. PREIS ● Welcher bedrohten Vogelart helfen die Pfalzwerke in der Südpfalz? 2 5 1 ● Welcher regenerative Energieträger lässt sich bei Blockheizkraftwerken einsetzen? Milchschäumen ohne Batterie – das geht mit den solarbetriebenen Modellen von SoLait. 4 Lösungswort 1 2 3 4 5 Einsendeschluss ist der 30. April 2007. Senden Sie die Lösung per Post oder Fax an: PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT Unternehmenskommunikation & Marketing, Kurfürstenstraße 29, 67061 Ludwigshafen, Fax (06 21) 5 85-22 57 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Pfalzwerke-Gruppe und deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. 16 ABGESCHMECKT Dambnudle nach Kochtipp Oma Agnes Sie kennt die Geheimnisse der Pfälzer Küche und gibt sie gern weiter: Oma Agnes. Dampfnudeln sind ein Klassiker, die warm direkt aus dem Topf am besten schmecken, ob zu Pfälzer Grumbeersupp (Kartoffelsuppe), Weinsoße oder süßem Kompott. Dambnudle 500 g Mehl 20 g Hefe 50 g Zucker ¼ Liter lauwarme Milch 2 Eier 50 g Butter etwas abgeriebene Zitronenschale eine Prise Salz Mehl in eine Schüssel geben, in einer Kuhle die Hefe mit etwas Zucker und der Hälfte der lauwarmen Milch verrühren und rund 15 Minuten gehen lassen. Danach die restlichen Zutaten untermischen. Wenn der Teig gut durchgeknetet ist, zugedeckt an einem warmen Ort eine knappe halbe Stunde gehen lassen. Aus dem Hefeteig Küchlein ausstechen, auf ein mit Mehl bestäubtes Brett setzen und nochmals gehen lassen. In einen flachen gusseisernen Topf 2 Esslöffel Butter, einen Fingerbreit Wasser und eine Prise Salz geben, dann die Küchlein hineinsetzen. Den Topf gut verschließen, so dass kein Dampf entweicht. Kurz aufkochen lassen. Dann bei geringer Temperatur 20 bis 25 Minuten garen. Die Dampfnudeln sind fertig, wenn keine Flüssigkeit mehr im Topf ist oder vom Deckel tropft. Die Unterseite sollte eine goldgelbe Kruste haben. IMPRESSUM Herausgeber: PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Ludwigshafen am Rhein. Redaktionsleitung (verantwortlich): Abteilung Unternehmenskommunikation & Marketing, Elke Spaeth; Redaktion: Nicole Siepert, UM, Tel.: (06 21) 585 22 57, E-Mail: nicole_ [email protected]. In Zusammenarbeit mit Trurnit & Partner GmbH, Heidelberg. Druck: Walter Wirtz Druck & Verlag, Speyer