Chronikauszug 1962-1973

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Chronikauszug 1962-1973
Chronik
der
Gemeinde
Upsprunge
1962 – 1973
Auszug aus der Chronik Upsprunge
Chronikbuch 1962 bis 1973
zur Vorbereitung der Beiträge für das Buch "800 Jahre Upsprunge" 2016
Wetter
1962: Das Jahr 1962 war, was die Witterung angeht, verhältnismäßig schlecht. Bis Mitte
Juni war man vielfach zum Heizen der Wohnräume gezwungen. Viel Nässe, dadurch
Körner-Ernte erst ab Mitte August und endete gegen Mitte September, Kartoffelernte erst ab
Ende September.
1963 lagen winterlichen Temperaturen unter dem normalen, die sommerlichen über dem
normalen Durchschnitt. Januar und Februar bescherten uns keinen frostfreien Tag. Ein
Winter mit so konstanter Kältewelle gab es bisher kaum. Sommer kaum beständig, häufig
Regen, daher Getreideernte erst im Sept. beendet. Ab Mitte Dezember Frost bis -15°C, erst
ab 2. Weihnachtstag milder.
1964: Mit Jahressumme von 770 mm Niederschlag war 1964 nach dem trockenen Jahr 1959
das niederschlagsärmste seit Jahrzehnten. 10 % flossen aus einem Schneefall von 66 cm. Die
Monate Juni bis September mit sonnigen und trockenen Tagen, die in der Erntezeit dem
Bauern willkommen waren.
1965: Die Monate Februar und März brachten viel Regen. Schlechtwetterlage im April mit
126 mm Niederschlag, nur ein einziger Tag ohne Regen. Die ersten 8 Monate des Jahres
schenkten uns insgesamt nur 61 regenfreie Tage. Die langersehnte Wetterwende brachte
endlich der Herbst. Das freundliche September- und Oktoberwetter mit viel Sonnenschein
war die Zierde des ganzen Jahres. Nun ging es mit Volldampf an die Erntearbeiten, die
durch die nassen Juli und August gegenüber anderen Jahren um fast 4 Wochen im
Rückstand geblieben waren. Manche Getreidefelder blieben sogar ob der starken Nässe
unabgeerntet oder die Frucht verdarb auf dem Halm. Die Körner hatten einen
Feuchtigkeitsgehalt von bis zu 40 – 50 %. Auch die Kartoffelernte fiel schlecht aus, viele
verfaulten auf dem Felde, andere mußte man unabgeerntet liegen lassen. Die Früchte an den
Bäumen waren auch schwer angeschlagen. Wegen der Kälte im November und z. T. starke
Schneewehen hörten die Feldarbeiten bald auf. Der Dezember brachte wieder viel Regen.
Seit 80 Jahren haben sich diese beiden letzten Monate nicht so ungestüm überboten, der
erste mit Kälte und Schnee und der andere mit Regen, beide mit starken, böigen Stürmen.
So blieb es 1965 nicht aus, daß durch den ständigen und anhaltenden Regen eine
Flutkatastrophe eintrat. Viele Gebiete der BRD waren ganz überschwemmt.
Auch unser Dorf blieb von dieser Gefahr nicht verschont. Am 16. Juli stand ein Teil unseres
Dorfes, die Insel und ein Teil der Hauptstraße, bis zu ½ m Höhe unter Wasser. Die Keller
und das Erdgeschoß der Häuser konnten nicht schnell genug geräumt werden. Die
Anwohner dieser Straßen erlitten durch die Flut erheblichen Schaden. Mit welcher Kraft
dasWasser angeströmt kam, wird dadurch bewiesen, daß eine Kühltruhe mit allem Inhalt
unter die Decke des Kellers gehoben wurde.
In der Nachbarstadt Salzkotten konnte man dasselbe erleben. Die Verkehrswege wie die B 1
waren mehrere Stunden gesperrt.
Die Flut beschädigte in Upsprunge die Hauptstraße, die kurz vorher erst ausgebessert
worden ist mit einer Teerdecke.
-1-
Aber kaum waren diese Schäden ausgebessert und soeben hatten sich die Bewohner der
Insel vom Schrecken erholt, da trat am 20. Juli im Laufe des Nachmittags die zweite
Flutwelle auf. Mit Sandsäcken versuchte man das Wasser von den Häusern abzuhalten. Aber
es gelang nicht. Wieder einmal wurde die Asphaltdecke durch die Strömung von der
Hauptstraße gerissen. Der Schaden war noch größer als bei der ersten Flut ….......
>>> s.Fotos. <<<
Der Schaden beträgt 68.000 DM. Eine Regierungskommission besichtigte die Schäden. Der
Schaden an den Wohnstraßen beträgt 29.000 DM. Hierfür sind der Gemeinde 24.000 DM in
Aussicht gestellt.
1966: Fronleichnam, 9. Juni 30°C, am 11.06. 31°C, am 12. und 13. August 35°, aber ab
22.08. Sommer immer wieder wechselhaft, Regenschauer während des ganzen Sommers.
1967: Wie das Vorjahr, so war auch 1967 um einige Zehntelgrade lt. Bericht des
Wetteramtes Essen zu warm. An Niederschlägen wurden in Upsprunge 1967 903 mm
gemessen, davon allein im Mai 138. Böen über 100 km/h waren am 21. und 28.02. und am
17.10. Die Winde waren in rd. 60 % aller Fälle aus Richtungen zwischen Süd und West
gekommen, dabei war die Häufigkeit westlicher Richtungen merklich größer als üblich,
dafür weniger aus östlicher Richtung.
1968: ...... Fortan blieb es den ganzen Juli über kühl und regnerisch. Auch im August war es
bis zum 19. nicht anders. Erst danach wurde es wärmer und heiter, doch schon ab 26.08.
wieder kühler. Am 30.08. setzten abends Gewitter mit starken Regenschauern ein, die bis
Samstagnachmittag anhielten. Schon fürchtete man wieder Hochwasser. Die Heder stieg
zwar enorm, doch nicht über die Ufer. Gegen Abend fiel der Wasserpegel wieder.
…..................
1969: ….. Am 15.02. wurde es bis -15°C kalt, und was nun folgte, ahnte in unseren Zonen
wohl niemand. Es begann unaufhörlich zu schneien, auch am folgenden Tage, wogegen die
Temperaturen auf -7°C anstiegen. Schneemassen von 40 cm behinderten jeden Verkehr. Der
Autoverkehr ruhte fast ganz. Schneeräumer waren im Einsatz. Viele Eisenbahnzüge hatten
bis 2 Stunden Verspätung. Am 18.02. setzte mittags Tauwetter ein. Schon fürchtete man
Hochwasser, jedoch kalte Frostnächte verhinderten dies. So taute nun der Schnee in den
folgenden Wochen langsam weg. Zwischendurch schneite es wieder etwas, doch hielt auf
die Dauer das Tauen an. März und April regnerisch, so daß die Feldarbeiten nicht
vorgenommen werden konnten. Vom 12.-15.05. wurde es dann warm mit Temperaturen bis
25° und 30°C. …............. Es blieb kühl bis 6. Juni. Erst dann erbarmte sich die Sonne und
bescherte bis 13.06. warme Tage bis zu 30°C.
1970: Das neue Jahr 1970 übernahm noch einige Schneereste aus 1969. Am 3. Januar
begann es zum ersten Male wieder zu schneien, bis die Schneedecke 15 – 20 cm hoch war.
Bis 08.01. blieb es kalt bei vereinzelten Schneefällen. Am 09.01. wehte morgens ein
scharfer Ostwind und führte zu hohen Verwehungen. Die Straßen wurden in eine Eisfläche
verwandelt. Nachmittags begann es zu regnen.... Am 16.04. war jedoch wieder
Frühlingswetter. Danach aber wieder Regentage, tlw. mit Schnee. Am 1. Mai mußten die
Maibäume, die nach alter Tradition gesetzt werden, trocken aus dem Walde geholt werden.
…. Immer wieder Sonnentage nach Tagen mit Schauern und Gewittern..............
Am 11.12. war der erste Bodenfrost. Am 2. Weihnachtstag fiel etwas Schnee. Zur
Jahreswende herrschte frostiges Wetter.
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1971: Das neue Jahr begann mit winterlichem Wetter. Am Neujahrstag wurden bei
trockenem Wetter -16°C gemeldet. Schneefall setzte am 2. 1. ein. Er hielt an bis 6. Januar.
Die Temperaturen sanken auf -18°C. ... Im März gab es bis Mitte des Monats winterliches
Wetter mit Frost zwischen -5 bis -13° und Schnee. Ab 16. März taute es und es wurde
wärmer, fast frühlingshaft. Der Mai wies in der zweiten Hälfte ebenfalls milde
Temperaturen und kleine Gewitter auf. Dagegen war der Juni fast durchweg kühl mit vielen
Regenschauern.... Ab Juli meldete sich der Hochsommer an. Es blieb so stetig bis Ende
Oktober; die Temperaturen verringerten sich jedoch im Laufe der Zeit. Sie blieben im
Sommer konstant zwischen 22 bis 28°, oft sogar darüber. Für die Ernte war dieses Wetter
sehr gut, zumal auch die Frühjahresbestellung unter günstigen Bedingungen eingebracht
werden konnte. …...Die Heuernte konnte sehr schnell und mit guter Qualität eingefahren
werden. Auch die Getreide- und Hackfruchternte fiel bei dem ausgezeichneten Wetter
ausgezeichnet aus. Ab 26. Oktober sanken die Temperaturen ab, es wurde nachts kalt mit
stellenweisem Bodenfrost, tagsüber blieb es klar und mild...... Die viel gewünschte weiße
Weihnacht fiel aus. Das Fest wurde bei fast frühlingshaften Temperaturen gefeiert. Gegen
Ende des Monats Dezember gab es dann einzelne Schneeschauer, aber der eigentliche
Schneefall, wie er nach der Jahreszeit kommen müßte, blieb aus.
Die langen Monate der Trockenheit ab Juli wirkten sich auf die Wasserversorgung in der
Natur nachteilig aus. Die Fluß- und Bachläufe zeigten einen immer niedrigeren
Wasserstand. Die Trinkwasserversorgung an vielen Orten des Landes machte große Sorgen.
Die Heder hat jedoch ihren normalen Wasserstand immer halten können. Die Alme hinter
Brenken war jedoch schon bald trocken. Es ist dringend erforderlich, daß ein länger
anhaltender und ergiebiger Regen fällt, damit der Grundwasserstand sich hebt und die
Flüsse, Bäche und Talsperren wieder voll werden.
Für die Landwirtschaft war die lange Trockenheit nachteilig. Die Schädlinge konnten sich
stark vermehren. Für die Wintersaat ergeben sich große Gefahren, wenn es nicht bald zu
reichen Niederschlägen kommt und sich eine schützende Schneedecke über die Saaten
breitet.
1972: … Die Witterung war, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, verhältnismäßig
mild und niederschlagsarm. Erst ab dem 25. Januar fiel etwas Schnee und die Temperaturen
sanken auf -5°..... Durch die geringen Niederschläge sank der Wasserstand in Bächen und
Flüssen, auch der Heder, ganz erheblich ab. …. Erst gegen den 9. und 10.03. fiel etwas
Schneeregen und die Temperaturen gingen etwas zurück, stellenweise bis unter -5°. Ab
26.03. setzte abends ein leichter Regen ein, der sich im Laufe der nächsten Tage zu
Schauern auswirkte. …. Die Flußpegel sanken weiter. Wegen des trockenen Wetters im
März war die Frühjahresbestellung auf den Feldern schnell beendet. … Ab Mitte April fiel
stärkerer Regen ….... zur Folge, daß die Flüsse und Talsperren sich füllten. Die Regenfälle
im April brachten soviel Niederschlag wie sonst in mehreren Monaten. ..... leider ging das
schöne Wetter Ende Juni schon wieder zu Ende. Das Schützenfest am 3. Juli verregnete. Der
Monat Juli brachte viele Niederschläge..... Mit einer Wassermenge von 118 L pro qm hatte
der Monat …. nach Messungen der Wetterstation auf Wulfstal die durchschnittliche
Niederschlagsmenge um mehr als ¾ im Mittel überschritten. …. Das Defizit an
Niederschlägen aus dem extremen Winterhalbjahr ist bis auf 8 L pro qm aufgeholt.
1973: Das neue Jahr brachte uns wieder keinen Winter, wie man ihn sich üblicherweise im
Januar vorstellt. Die Witterung, wie sie in den letzten Monaten des Jahres 1972 herrschte,
setzte sich im Januar unverändert fort. Der Monat Januar war dreimal wärmer als normal....
Der Monat März brachte überwiegend bedecktes und trübes Wetter..... … Ab 16. Juni wurde
des dann recht sommerlich bei 24 – 27°, an einigen Tagen sogar zwischen 27° und 33°.
-3-
….Das hochsommerliche Wetter hielt bis Ende des 1. Drittels des Monats Juli an. Die Ernte
war schnell eingebracht. .... Um den 25. 11. gingen die Temp. weiter hinunter auf 2 – 5°.
Es fiel erstmalig etwas Schnee und nachts gab es Nachtfrost.
….... Weihnachten lagen die Temp. bei +3 bis +5 ° und ohne Schnee.
Landwirtschaft
1962: Viehzählung am 3. Dezember: 28 Pferde-, 102 Schweine-, 3 Schaf- und 1
Ziegenhalter, 95 Hühner-, 12 Gänse- und 47 Rindviehhalter, davon 47 Milchkuhhalter.
>>> Zahl der Tiere s. Chronik <<<
Kartoffeln kosteten je Z. 7 – 10 DM, 1 z Roggen 19,25 DM, Weizen 21,95 DM,
Gerste 20 DM und Hafer 19 DM. 1 Ei 20 – 25 Pf, 1 L Milch 42 Pf. usw.
1963: Am 3. Dezember alljährliche Viehzählung
>>> Ergebnisse siehe Chronik, ebenso wie die Preise <<<
Der Obstverkauf an Wegen am 21.09.1963 erbrachte 283 DM:
1964: Anfang Juli begann die Ernte von Gerste, bis Ende Juli war fast alles Getreide unter
Dach und Fach. Gemäht wurde bei vielen mit einem Mähdrescher, der von Thüle kam. Ernte
war gut, auch an Kartoffeln und Rüben. Der Dezember brachte zu Weihnachten den
stärksten Schneefall, obwohl grüne Weihnachten angekündigt war. Obstverkauf: 55,50 DM.
Am 3. Dezember wieder Viehzählung.
>>> Ergebnisse s. Chronikbuch, ebenso Preise für Kartoffeln pp. <<<
1965: Angaben zur Ernte pp. Siehe auch beim Wetter.
Am 3. Dezember war die Viehzählung. Man zählte insgesamt 847 Rindvieh, darunter 322
Milchkühe, bei 44 Rindviehhaltern und 44 Milchkuhhaltern. An Schweinen zählte man
1.558 Tiere bei 132 Schweinehaltern. Es waren 469 Ferkel unter 8 Wochen …. 81
Hühnerhalter mit 1.216 Hühnern, 37 Gänse, 64 Enten, 12 Bienenvölker bei 2 Bienenhalten
und 14 Pferde bei 11 Pferdehaltern. Ein Schafhalter hatte 101 Schafe, 2 Ziegenhalter hatten
2 Ziegen.
Preise für Obst und Vieh....
1966: Die Viehzählung am 2. Dezember brachte folgende Viehbestände: 895 Stück
Rindvieh, davon 337 Milchkühe, 1.605 Schweine, 1133 Hühner, 12 Pferde, 33 Gänse, 61
Enten, 15 Bienenvölker, 95 Schafe und 2 Ziegen.
1967: Die Landwirtschaft hatte ein gesegnetes Jahr. Das Wetter war günstig und spendete
rechtzeitig Regen und Sonnenschein. … Die Gerste, der Roggen, Weizen und Hafer
lieferten hohe Erträge. Spitzenerträge lagen bei 23 Zentnern je Morgen. Auch Kartoffeln
und Rüben hatten überdurchschnittlich Erträge, Zwetschen waren gut im Preis, Birnen fielen
nicht so reichlich an. Äpfel waren nicht alle abzusetzen. Sie wurden vielfach verfüttert.
Die Viehzählung am 4. Dezember meldete: 925 Stück Rindvieh, 1.684 Schweine, 1.153
Hühner, 29 Gänse, 77 Enten, 14 Bienenvölker, 12 Pferde, 104 Schafe und 2 Ziegen.
Vieh- und Getreidepreise ausführlich in der Chronik.
1968: Die Landwirtschaft hatte auch dieses Jahr wieder kein leichtes Jahr. Das feuchte
Frühjahr hemmte die Bestellungsarbeiten, aber der günstige April ließ alle Sorgen schnell
vergessen. …..........................
Infolge der anhaltenden Nässe und Kühle reifte das Korn nur langsam, und an einigen
trockenen Tagen im Juli und August hieß es nun, tüchtig zuzupacken. Die Getreideerträge
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waren gut, wenn man nicht sogar von der Rekordernte sprechen kann. Kartoffeln werden in
größeren Flächen fast nicht mehr angebaut. Einige bauten sie nur für den eigenen Bedarf
und Verbrauch an, andere pflanzten überhaupt keine an, sondern kaufen sie im Herbst. Die
Obsternte fiel wieder besonders reichlich an, besonders Birnen und Zwetschen.
Die Vieh- und Getreidepreise
>> s. In der Chronik 1968.....<<
Bei der Viehzählung am 3. Dezember wurden folgende Stück Vieh gezählt: Rindvieh
insgesamt 911, davon 366 Milchkühe bei 42 Rindviehhaltern, Schweine insgesamt 1.879 bei
89 Schweinehaltern, 902 Hühner, 51 Gänse, 40 Enten, 4 Bienenvölker, 9 Pferde und 225
Schafe.
Jagdergebnisse: 6 Stück weibliches Rehwild und 2 männliche, 1 Bock, 1 fehlerhafter
Jährling, 37 Hasen, 4 Füchse, 1 Wiesel, 4 Fasanenhähne und 10 Fasanenhennen, 4
Wildenten, 5 Krähen, 3 Elstern und 11 wildernde Katzen.
1969: Gute Heuernte bei gutem Wetter. Die Frühjahrsbestellung konnte bei dem
andauernden Regen erst spät erfolgen. So entwickelte sich das Getreide auch sehr spät. Das
Erntewetter war aber sehr günstig. Mit den modernen Mähdreschern, den Strohpressen und
Strohfördergeräten war die Getreideernte schnell erledigt. …. Die Rekorderträge des
Vorjahres wurden lange nicht erreicht, wohl bessere Ergebnisse als 1967.
Die
Kartoffelernte war gut. Die Preise waren den Unkosten angemessen. … doch hier bauten
einige Bauern wegen der geringen Preise in den Vorjahren nicht mal oder ganz wenig
Kartoffeln für den eigenen Gebrauch an. Man überläßt den Kartoffelanbau den
Sandgemeinden im Lippegebiet, wo man durch Maschinen die Ernte billiger bewerkstelligen
kann.
Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse...............
…..................
Immer mehr fordert man seitens der Bundesregierung und der EWG kleinere
landwirtschaftliche Betrieb zugunsten der größeren stillzulegen, weil die größeren Betriebe
ihre teuren Maschinen wirtschaftlicher einsetzen können. Das stillgelegte Land soll den
wirtschaftlicheren Betrieben überlassen werden.
Die dadurch freiwerdenden Arbeitskräfte sollen dann umgeschult werden für andere
Arbeiten, vornehmlich für die Industrie. Viele Landwirte aus Upsprunge, deren
landwirtschaftliche Betriebe nicht genügend Einkommen erbringen, werden z. B. bei der
Deutschen Gerätebau in Salzkotten in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt in einem
Umschulungslehrgang für ihre industrielle Tätigkeit geschult. Einige haben ohne vorherige
Umschulung und Ausbildung Arbeitsplätze in Betrieben der Umgebung erhalten. Ihre
kleinen landwirtschaftlichen Kotten bewirtschaften sie als Nebenerwerb weiter.
Ebenso ist man dazu übergegangen, zur erhöhten Rentabilität Molkereien
zusammenzulegen. So beschloss die Salzkottener Molkereigenossenschaft, zu der die
Upsprunger Bauern seit ihrer Gründung Milch anlieferten, sich aufzulösen und zum
größeren Teil der Paderborner Molkerei anzuschließen. Da die Geseker Molkerei näher
liegt, haben sich ab 1.7.69 die Upsprunger Bauern der Geseker Molkereigenossenschaft
angeschlossen. Durch den Milchfuhrmann Keuper wird jetzt jeden Morgen die Milch nach
Geseke gefahren.
Am 3. Dezember 1969 wurde bei der Hauptzählung folgendes Vieh in Upspnge gezählt:
39 Rindviehhalter, darunter 38 Milchkuhhalter, mit 330 Milchkühen, insgesamt 945 Stück
Rindvieh. 84 Schweinehalter mit 2.033 Schweinen und 6 Zuchtebern, 47 Hühnerhalter mit
769 Hühnern einschl. Hähne, 8 Pferde, 43 Gänse, 40 Enten, 6 Truthähne, 6 Bienenvölker,
192 Schafe.
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Die landwirtschaftlichen Grundstückseigentümer, die in einer Jagdgenossenschaft
zusammengeschlossen sind, haben die Ausübung des Jagdrechts in der Upsprunger
Gemarkung schon seit Jahren verpachtet. Der Pachtvertrag läuft immer auf 9 Jahre, Zuletzt
wurde er 1962 abgeschlossen mit dem Jagdpächter, der dafür jährlich 4.000 DM zahlen
muß. Zum Upsprunger Jagdbezirk gehören nicht die Waldstücke des Frh. von und zu
Brenken. Die anliegende Karte zeigt die Grenzen des Jagdbezirks.
>>> Karte <<<
Jagdstrecken vom 01.07.69 – 30.06.70:
1 fehlerhafter Bock, 1 fehlerhafter Jährling, 3 Ricken und 3 Kitzen, 1 Fallwild (von Auto
überfahren), Fehlerfreie Böcke wurden im Jagdbezirk nicht freigegeben. 1 Überläufer
(Schwarzwild), 49 Hasen, 5 Kaninchen, 4 Füchse, 15 Fasanenhähne, 4 Fasanenhennen, 9
Rebhühner, 2 Ringeltauben, 3 Krähen, 4 Elstern, 12 wildernde Katzen.
Die Gemeinde hat ihr Recht zum Fischen in der Heder, einem Wasserlauf II. Ordnung nach
dem Landeswassergesetz, ebenfalls verpachtet. Nach dem Fischereigesetz sollen sich die
Anlieger eines Flusses zu einer Fischereigenossenschaft zusammenschließen und evtl. die
Ausübung des Fischereirechts verpachten. Da in Upsprunge eine solche Genossenschaft
nicht besteht, nimmt die Gemeinde die Aufgabe wahr. Das Fischereirecht wurde Mitte 1968
neu verpachtet an 4 Personen. Der Pachtpreis beträgt jährlich 100 DM. Außerdem sind
jährlich für mind. 100 DM neue Bruten einzusetzen. Der Pachtvertrag läuft bis 28.02.1980.
Nachrichtlich sei noch erwähnt, daß einer weiteren Genossenschaft, nämlich der
Bullenhaltungsgenossenschaft die Vatertierhaltung obliegt.
1970: Für die Landwirtschaft war das Wetter im Frühjahr 1970 mittelmäßig. Die Saat
konnte gut bestellt werden. Die Heuernte verregnete. Das Erntewetter war jedoch auch nicht
besonders. Die Getreideente war aber gut. Die Preise, die für die Erzeugnisse der
Landwirtschaft erzielt wurden, waren in etwa gleich mit denen des Vorjahres.
Die Viehzählung am 03.12. erbrachte folgende Ergebnisse:
Bei 37 Rindviehhaltern 953 St. Rindvieh, bei 77 Schweinehaltern 2.171 Schweine, bei 56
Hühnerhaltern 876 Hühner. Ferner waren vorhanden 31 Gänse, 43 Enten, 9 Bienenvölker,
12 Pferde, 2 Ziegen, 254 Schafe.
Zum Abbau der Milcherzeugung wurden Prämien ausgesetzt, wenn Kühe abgeschafft
werden. Für 9 Kühe wurde diese Prämie gezahlt.
Jagdstrecke:
3 Böcke, 2 Schmalrehe, 1 kranker Bock, 5 weibl. Rehe, 1 Frischling, 60
Hasen, 6 Kaninchen, 5 Füchse, 1 Wiesel, 18 Fasanen, 12 Rebhühner, 10 Ringeltauben, 2
Wildenten, 5 Krähen und 6 Elstern.
1971: Siehe zunächst Ausführungen beim Wetter 1970......Die Preise für landwirtschaftliche
Erzeugnisse betrugen am Stichtag, dem 11.11.1971: Weizen 36,50 DM/dz, Roggen
35,00 DM/dz, Wintergerste 34,00 DM/dz, Sommergerste 34,50 DM/dz, Hafer 31,50 DM/dz,
Kartoffeln 22 bis 25 DM.
Die Erträge lagen durchschnittlich bei z.B. Winterroggen 35,88 Doppelzentner/ha,
Winterweizen bei 38,90 dz/ha.
Die Viehzählung am 03.12.71 erbrachte folgendes Ergebnis:
35 Rindviehhalter und 894 Stück Rindvieh, davon 288 Milchkühe, 64 Schweinhalter und
2.006 Schweine..... usw.
Im Jagdbezirk wurden 1971 erlegt: 2 Böcke (älter als 1 Jahr), 2 Böcke (Jährlinge), 2 weibl.
Rehwild, 1 Frischling, 58 Hasen, 14 Kaninchen, 11 Füchse, 2 Wiesel, 28 Fasanen, 37
Rebhühner....
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1972: Einkommensentwicklung 1971 … in der Landwirtschaft + 10 %. Dagegen hat in
anderen Wirtschaftsbereichen die Einkommensentwicklung um fast 12 % nominal
zugenommen. … Das Einkommen der selbständigen Landwirte liegt nach den Berichten des
Bauernverbandes 30 % niedriger als das Durchschnittseinkommen der gewerblichen
Arbeiter.............. Gründe sollen in der zweimaligen Aufwertung der Deutschen Mark und in
den erhöhten Einfuhren, besonders bei Rind- und Schweinefleisch. …...liegen.
Am 10. Februar gab es eine große Demonstration der Bauern in Salzkotten. Über 1.000
Bauern mit 250 Schleppern waren gekommen, um auf dem Marktplatz gegen die
Preispolitik der EWG zu protestieren. Hierbei waren auch etliche Bauern aus Upsprunge
dabei, ebenso wie bei einer anderen Demonstration in Paderborn.
Die Witterung im Sommer 1972 war für die Ernte sehr ungünstig.
Durch die langanhaltenden Niederschläge ergaben sich beim Getreide erhebliche Verluste
bezüglich Menge und Qualität. Der Kartoffelanbau ist im Berichtsjahr weiter
zurückgegangen. ....... Der Obstanbau ging auch weiter zurück, weil das einheimische Obst
nicht mehr gefragt ist. Zwetschen blieben z.T. auf den Bäumen hängen.
Über Erträge und Preise bei Getreide und Hackfrüchten liegen nachstehend aufgeführten
Zahlen vor:
Kartoffeln 300 – 320 Dz je ha
14 – 16 DM je Zentner
…............................
Die Preisentwicklung in der Landwirtschaft konnte nicht ganz befriedigen. An dem
unverändert hohen Einkommenszuwachs der übrigen Wirtschaft hatte die Landwirtschaft
noch nicht den gebührenden Anteil.
Die Viehzählung am 03.12.1972 erbrachte folgendes Ergebnis: 34 Rindviehhalter und 757
Stück Rindvieh, davon nur 210 'Stück Milchkühe; 67 Schweinehalter und 2.318 Schweine;
29 Hühnerhalter und 533 Hühner einschl. Hähne, 30 Gänse, 14 Enten, 8 Bienenvölker, 4
Pferdehalter und 10 Pferde, 287 Schafe.
Der Forstwirtschaft war durch den Sturm am 13. November auch etlicher Schaden durch
umgeknickte und entwurzelte Bäume entstanden.
An Jagdstrecken ist für 1972 zu melden: 2 Rehböcke, 1 Ricke, 4 Reh-kitze, 26 Hasen, 5
Kaninchen, 3 Füchse, 2 Steinmader, 4 Wiesel, 10 Fasanenhähne, 2 Fasanenhennen, 26
Rebhühner, 3 Krähen, 6 Elstern, 7 wildernde Katzen
Noch 1972: Ab Anfang des Jahres 1972 befördert ein Milchtankwagen aus Geseke die
Milch von und nach Upsprunge. Damit ging die alte Transportart mit Milchkannen zu Ende.
1973: Die landwirtschaftliche Frühjahrsbestellung konnte ohne Schwierigkeiten erfolgen.
Wie bereits erwähnt, war die Heuernte gut, zumal es in dieser Zeit nicht regnete. Die
Getreideernte konnte bei gutem Wetter eingebracht werden. Sie brachte gute Ergebnisse bei
allen Getreidearten, insbesondere bei Roggen, der sonst nie so viel bringt. Nach Aussagen
einige Bauern war dieses das beste Ergebnis seit langem mit tlw. 20 – 25 Zentner/Morgen.
Die Hackfrüchte brachten auf guten Böden beste Erträge, sonst tlw. durch die Dürre etwas
gelitten. Die Kartoffelernte und auch der Preis waren sehr gut.
Für die Landwirtschaft war das Jahr 1973 ein sehr gutes Jahr in der
Einkommensentwicklung. Im Ablauf der Arbeit traten wenige Schwierigkeiten auf.
Roggenpreis rd. 32 – 34 DM/dz, Hafer
35 – 36 DM/dz, Weizen 38 – 42 DM/dz,
Gerste 37 – 41 DM/dz, Kartoffel 28 – 34 DM/dz
Allgemein wurde Obst reichlich geerntet. Lediglich die Zwetschenbäume lieferten wenige
Früchte. Die Äpfel, Birnen pp. waren sauer und schmackhaft.
Die Äcker konnten im Herbst tlw. zunächst nicht neu bestellt werden, da da Boden zu
trocken war. Das Pflügen war mit Schwierigkeiten verbunden, weil der Pflug hinter dem
Traktor auch mit Hydraulik schlecht in den Boden zu bekommen war. Der Boden war
jedoch durch die Trockenheit sehr gar und wurde locker.
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Die Schweinepreise waren 1973 bei einem Stand angelangt, der bisher noch nicht erreicht
wurde. Im Herbst kostete 1 Pfund 1,60 – 1,85 DM. Die Rindviehpreise gaben jedoch
gegenüber dem Vorjahr etwas nach. Sie bei bei 1,35 - 1,75 DM/Pfd. mittelmäßig.
Trotz der guten Ergebnisse und Einkommen brachte die Ende des Jahres eintretende Ölkrise
(bedingt durch den Nahostkrieg Israel – Araber) eine Belastung. Der Kraftstoff für die
Trecker (Diesel) kostete etwa 50 % mehr als sonst. Da ausschließlich alle Arbeiten mit
Zugmaschinen ausgeführt werden, macht sich dieses sehr bemerkbar. Pferde als Zugtiere
sind schon seit Jahren nicht mehr im Einsatz. Eine Rückkehr zu der Pferdekraft ist auch
nicht mehr vorstellbar und kaum möglich, da die vielen Arbeitsgeräte nur als Zusatzgeräte
der Trecker genutzt werden können.
Nach Auskunft der landwirtschaftlichen Beratungsstelle in Salzkotten sind in der
Landwirtschaft keine echten Einkommensverbesserungen erreicht worden, weil die
Einkommenssteigerung bedingt ist durch inflationsmäßige Peiserhöhungen für Produkte,
während auch die Betriebskosten gestiegen sind. Reale Einkommensgewinne können
höchstens erzielt werden durch Rationalisierung, wobei Kosten eingespart werden. Dieser
Weg sei jedoch auch im hiesigen Raum erst vor wenigen landwirtschaftlichen Betrieben
beschritten worden.
Bei der allgemeinen Viehzählung am 3. Dezember 1973 wurden folgende Daten ermittelt.
31 Rindviehhalter – 735 Stück Rindvieh, davon 223 Milchkühe
57 Schweinehalter – 2. 597 Schweine, davon 317 Zuchtsauen
20 Hühnerhalter – 399 Hühner, keine Gans, 21 Enten, 255 Schafe einschl. 2 Schafböcke,
6 Pferdehalter – 13 Pferde (Reitpferde), keine Ziege, 3 Bienenvölker
Bei einer Erhebung über die Nutzung des Bodens, die alljährlich durchgeführt wird,
ergaben sich folgende Nutzungsarten: Selbstbewirtschaftete Gesamtfläche 789,95 ha.
Davon Ackerland 523,10 ha, Gartenland 9,74 ha, Obstanlagen 10 ar, Baumschulen 25 ar,
Mähweiden 13,27 ha, Weiden
145,40 ha, Hutungen und Streuwiesen 5,87 ha,
Pappelanlagen und Weihnachsbaumkulturen 4 ar.
Außer der landwirtschaftlich genutzten Fläche von 697,77 ha sind 1,71 ha Ödland, 1,88 ha
unkultivierte Moorflächen, 45,91 ha Waldflächen, 40 ar Gewässer, 20,66 ha Gebäude und
Hofflächen sowie Gewerbeflächen, 19,52 ha ha Straßen- und Wegeland, 60 ar Park- und
Grünanlagen, Ziergarten und Friedhof und 1,50 ha Sportplätze.
Bei dieser Erhebung wurden einbezogen alle Betriebe mit mind. 0,50 ha Gesamtfläche, die
ganz oder teilweise landwirtschaftlich, gärtnerisch oder forstwirtschaftlich genutzt werden.
Bei einer Landwirtschaftszählung wurde ermittelt, daß in Upsprunge die
landwirtschaftlichen Betriebe folgende Größen aufweisen:
>>> Anlage mit 2 DIN A 3 Blättern und 4 A 4 Blättern <<<
Abschließend ist noch zu bemerken, daß auf Zuchtvieh- und anderen Versteigerungen einige
Bauern aus Upsprunge gute Erfolge beim Verkauf verbuchen konnten.
Die Bullenhaltungsgenosseschaft Upsprunge hat 1975 ein neues Vatertier gekauft für
28.000 DM. Ein Zuchtbulle konnte zu einem hohen Preis verkauft werden.
In den Jagdrevieren der Gemarkung Upsprunge wurden im Jagdjahr 1973/74 folgende
Strecken erzielt:
1 2b-Bock, 1 2c-Bock, 2 Ricken, 2 Schmalrehe und 2 Kitzen und als Fallwild 1 Ricke und 1
Rehkitz. 1 Keiler und 2 Überläufer (1-jährige), 82 Hasen, 6 Kaninchen, 2 Füchse, 1 Iltis, 4
Wiesel, 14 Fasanen-Hähne und 6 Fasanen-Hennen, 35 Rebhühner, 6 Ringeltauben, 5 Krähen
und 5 wildernde Katzen.
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Wirtschaft
1967: Allgemein erlebte die deutsche Wirtschaft eine Rezession. Diese wirkte sich nicht
direkt in Upsprunger Gewerbebetrieben aus, wohl aber in Betrieben der Nachbarorte, zu
denen die Upsprunger auspendeln. Einige Betriebe mussten im Winter und Frühjahr wegen
fehlender Aufträge Kurzarbeit einführen oder Feierschichten einlegen. Die Depression der
Konjunktur im Frühjahr 1967 wurde jedoch durch staatliche Programme zur Belebung der
Wirtschaft überwunden und hatte bis zum Ende des Jahres einen neuen Aufschwung. Die
Vollbeschäftigung wurde wieder annähernd erreicht.
Kommunales, Wahlen Land, Bund
1962: Am 8. Juli Landtagswahl, von 462 Wahlberechtigten wählten 394 = 85 %, im
Wahllokal: CDU 278, SPD 72, FDP 23, Zentrum 6, DFU 8; gewählt wurde Landrat
Heinrich Wilper, Verne.
1963: Das Obst an den Wegen wurde am 23. September verkauft, Erlös 283 DM.
1964: Zur Finanzierung der Gemeindeausgaben mußten die Steuerhebesätze erhöht werden:
Grundsteuer A auf 330 %, B auf 180 % und Gewerbesteuer auf 250 %.
Am 27. September 1964 war die Gemeinde- und Kreiswahl. Wahlraum war ein Schulraum.
Wahlberechtigt waren 473 Personen, es wählten 83 %. Bei der Gemeinderatswahl entfielen
auf die CDU: Josef Ettler, Haus-Nr. 63, 204 Stimmen, Aloys Klocke, Haus-Nr. 74, 217
Stimmen und Klemens Stahl, Haus-Nr. 128, 205 Stimmen. Es kamen in den Gemeinderat:
Aloys Klocke, Josef Ettler, Theodor Meschede, Klemens Stahl, Fritz Ilse, Heinrich
Rellermeier, Wilhelm Mertens. In den Kreistag wurde gewählt Bauer Heinrich Wessel aus
Niederntudorf.
Der Gemeinderat wählte am 14.10. Aloys Klocke mit der Mehrheit der Stimmen wieder zum
Bürgermeister, als seinen Stellvertreter Josef Ettler. In die Amtsvertretung wählte der
Gemeinderat Josef Ettler.
Obstverkauf an den Gemeindewegen erbrachte am 19.09. nur noch 55,50 DM.
1965: Der Obstverkauf war am 18. September und erbrachte 201,00 DM.
Die Straßen in Upsprunge weisen große Löcher auf. 1965 wurde der Schleiweg neu
bearbeitet. Die Straße wurde mit einer Asphaltdecke überzogen und mit Bordsteinen und
einseitig mit einem Bürgersteig versehen. Die Arbeiten führte die Firma Montag aus
Niederntudorf für 50.000 DM aus.
Am Eingang des Dorfes wurde der Lindenplatz mit einer hübschen Rasenfläche versehen
und mit einer Rasenkante eingefaßt.
Auf dem Friedhof wurde der alte Teil neu eingesät. Eine Neuordnung des Friedhofes wurde
aufgestellt, vor allen Dingen mit Rücksicht auf die Denkmäler. Es dürfen nicht nach Willkür
Denkmäler in Größe und Breite errichtet werden. Alles soll sich dem Gesamtbild des
Friedhofs anpassen. Aus diesem Grund soll jedes Denkmal vor Anschaffung und
Aufstellung beim Bürgermeister mit einer entsprechenden Zeichnung zur Genehmigung
vorgelegt werden.
Am 19. September 1965 fand die Bundestagswahl statt. Wahlberechtigt waren 459
Personen, 411 machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Es gab die Erst- und die
Zweitstimme. Bei der Zweitstimme entfielen auf CDU 278, SPD 100, FDP 13 Stimmen.
Gewählt wurde über die Erststimme im Wahlkreis Bauer Heinrich Wilper aus Verne.
-9-
In unserer Gemeinde legte der langjährige Bürgermeister Aloys Klocke wegen seines Alters
am 1. Mai 1965 sein Amt nieder. Vom 1. Mai 1945 bis zum 1. Mai 1965 hat er in treuer
Pflichterfüllung zum Wohle der Gemeinde gearbeitet. Schon seit 1929 war er ständig
Mitglied des Gemeinderates.
>>> Weiteres siehe unter Personen <<<
Am 3. Mai wurde in geheimer Wahl Herr Josef Ettler gewählt, zu seinem Stellvertreter
Theodor Meschede. Josef Ettler ging gleich mit voller Kraft ans Werk.
Zuerst galt es, dem Dorf neue Straßenbezeichnungen und neue Hausnummern zu geben.
Während man einige alte Straßennamen beibehielt, wurde bei der Neubenennung von
Straßen den örtlichen Gegebenheiten Rechnung getragen. Es folgen nun die einzelnen
Straßen und ihre Namen - >>> s. Chronik 1965.
Um Ordnung bei der Abgabe von Schutt halten zu können, wurde die Steinkuhle zur
Müllkippe bestimmt. Auch viele Auswärtige benutzten diese Grube, um ihren Abfall dort
abzuwerfen. …............... Um alle bei der Ablagerung von Schutt zur Ordnung zu erziehen,
wurde die Müllgrube eingefriedet und an den Eingängen mit 2 Schlagbäumen versehen.
Jeweils am Samstag darf Müll angefahren werden, und zwar wird diese Anfuhr von den
Gemeindearbeitern überwacht.
1966: Auf Anregung der Kreisverwaltung Büren wurde die Einführung eines
Gemeindewappens von der Gemeindevertretung beschlossen. Mit der Erstellung von
Entwürfen wurde der Heraldiker Kurt Herold in Detmold beauftragt. In der
Gemeindevertretung am 9. November wurden 3 Entwürfe des Heraldikers vorgelegt,
nachdem dieser in Zusammenarbeit mit dem Ortsheimatpfleger Hauptlehrer Vogt einige
Symbole ausgewählt hatte. Bei der Überlegung und Beratung ist man davon ausgegangen,
daß in erster Linie der Name des Ortes Upsprunge = Up dem Springe in dem
herzustellenden Wappen eine Deutung erfahren sollte. In allen 3 Entwürfen erhielt die
untere Hälfte des Wappens aufsteigende Wellenlinien, die den Quellenreichtum von
Upsprunge versinnbildlichen sollen. Für den oberen Teil des Wappens wurden mehrere
Vorschläge unterbreitet.
Der Ortsheimatpfleger hatte sich auch an das Staatsarchiv in Münster wegen evtl.
vorhandener Wappen der hier früher Hoheitsrechte besitzender Adelsgeschlechter, speziell
des Geschlechtes Haholt, gewandt. Nach Pfarrer Philipp Korte in „Geschichte der Stadt
Salzkotten“ besaß Otto I. in Upsprunge einige Morgen Land...... Beim Staatsarchiv Münster
lagen jedoch keine Unterlagen hierzu vor.
>>> Nachstehend sind die 3 Wappenvorschläge abgebildet
mit den jeweiligen Beschreibungen.. <<<
Am 10. Juli 1966 fand die Wahl eines neuen Landtages statt. Der Kreis Büren bildete mit
dem Kreis Warburg einen gemeinsamen Wahlbezirk. Das Wahlergebnis war:
CDU, Anton Volmert aus Warburg 235 Stimmen, SPD Alfred Schmidt aus Warburg 102
Stimmen, FDP Carl Schübeke aus Warburg 12 Stimmen, Zentrum H. Diedrich aus Husen 6
und 9 ungültige Stimmen. Wahlberechtigt waren 450 Einwohner.
1967: Nach den Vorbereitungen und Vorschlägen im Jahre 1966 hatte der Heraldiker Herold
4 neue Entwürfe des Gemeindewappens vorgelegt. In der Gemeinderatssitzung am 18.06.67
wurde beschlossen, den Entwurf mit den senkrechten Wellenlinien und den 3 Lindenblättern
im oberen Teil auf grünem Grund als Gemeindewappen der Gemeinde Upsprunge
einzuführen. Die Genehmigung zur Führung dieses Gemeindewappens und Gemeindesiegels
wurde im März von der Amtsverwaltung Salzkotten-Boke beim Innenminister des Landes
- 10 -
NRW in Düsseldorf beantragt. Dem Antrage hat der Innenminister ohne Änderung
entsprochen. Mit Urkunde vom 8. Mai 1967 erteilte er der Gemeinde Upsprunge das Recht,
ein eigenes Wappen und Siegel zu führen. Die Genehmigung des Innenministers wurde im
Amtsblatt des Regierungspräsidenten Detmold veröffentlicht. Die historische Begründung
lautet wie folgt: Als Emblem symbolisieren die 3 Lindenblätter die 3 Linden am Eingang
des Dorfes; die Wellenbänder den einmaligen Quellenreichtum der Heder im Dorf.
>>> Wappen und Siegel in Chronik dargestellt <<<
Am 27.04.67 beschloß die Gemeindevertretung, auch die Genehmigung zur Führung eines
Banners zu beantragen. Durch Urkunde vom 23.08.1967 gestattete der Innenminister, daß
die Gemeinde ein Banner führen darf.
>>> Bannerabbildung in der Chronik <<<
1967: Haushaltsplan der Gemeinde: 276.065 DM Einnahmen, davon u. a. Gewerbesteuerausgleichszuschüsse von Betriebsgemeinden 22.390 DM, Schlüsselzuweisungen des Landes
NRW 121.348 DM. Wesentliche Ausgaben sind die Kosen der Volksschule, für die
Unterhaltung der Gemeindestraßen und Wasserläufe, Zinsen und Tilgungen von Darlehn;
Kreisumlage 52.000 DM.
1967: Im Jahre 1965 hatte das Hochwasser im Juli große Schäden angerichtet, wie bereits in
der Chronik 1965 berichtet wurde. Schäden hatte es auch im Bereich der Lippe, Altenau und
Alme angerichtet.
Es ist ja bekannt und erwiesen, daß ein Teil des Hederwassers der Alme entstammt.
Nachdem vor allem im Juli regenreichen Jahr 1965 war 1966 ein trockenes Jahr. Das führte
dazu, daß die Alme nicht allzuviel Wasser führte. Zeitweise gelangt das Almewasser
überhaupt nicht bis Tudorf, was in den Vorjahren zwar auch schon vorgekommen war,
jedoch nur in zeitlich langen Trockenperioden.
Die Tudorfer unternahmen daraufhin einiges, vor allem beim Unterhaltungspflichtigen der
Alme, dem Landkreis Büren, daß dafür gesorgt würde, daß das Almebett nicht schon vor
Tudorf trocken war. Sie behaupteten, daß beim Hochwasser 1965 die riesigen und
gewaltigen Wassermassen die bestehenden Schwalglöcher oberhalb Tudorfs vergrößert und
sich auch neue gebildet hätten, durch die das Almewasser versickern und in Upsprunge als
Teil der Heder und auch in Geseke wieder zutage träte. Der Landkreis Büren schaltete das
zuständige Wasserwirtschaftsamt Lippstadt ein. Dieses stellte durch seine Geologischen
Untersuchungen über die hydrologischen Verbindungen im Kalkstein des Haarstranges an.
Es wurde u. a. Färbversuche in der Alme am 03. und 05.11.67 unternommen. Dem Bericht
des Geologen Dr. Ewert vom WWA ist folgendes zu entnehmen:
„Als Folge des Hochwassers im Juli 1965 hatte sich in der Alme bei Wewelsburg (Bl.
Geseke Nr. 4317, r: 34.75,850; k.: 57.20.605) ein größeres Schwalgloch gebildet, das eine
Wasserführung von ca. 500 L/s aufnehmen konnte. Bei Niedrigwasserführung war die Alme
unterhalb des Schwalgloches trocken. In der Vergangenheit sind von anderen Stellen der
Alme aus bereits mehrere Färbversuche unternommen worden, bei denen beobachtet wurde,
daß das eingefärbte Wasser aus den Quellen des Hellweges wieder auftritt. Die Fließzeiten
waren unterschiedlich. Aus dem Raum Wewelsburg fehlen solche Untersuchungen. Vor der
beabsichtigten Abdichtung des Schwalgloches wurde nun die Gelegenheit benutzt, die
Versuche über die hydrogeologischen Verbindungen im Kalkstein des Haarstranges auch in
diesem Raume durchzuführen.
Der 1. Färbeversuch wurde am 03.10.67 durchgeführt. Von den früheren Versuchen war zu
erwarten, daß die Fließzeit bis zum Hellweg unter 24 Stunden liegen würde. Der
Färbeversuch wurde deshalb um 15.00 nachmittags durchgeführt; 200 gr Uranin wurden
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eingespeist. Mit der Beobachtung wurde am folgenden Morgen um 7.00 Uhr begonnen.
Während des Tages zeigten sich in den in Fragekommenden Quellen keine Spuren. Daraus
war der Schluß zu ziehen, daß die Farbmenge für die vorhandene Verdünnung nicht
ausreichte oder die Fließzeit länger als vorgesehen war.
Am folgenden Morgen, den 05.10.67, 8.00 Uhr, wurde deshalb ein neuer Färbeversuch mit
1.800 g Uranin durchgeführt. Am folgenden Morgen zeigten die Hederquellen in Upsprunge
gegen 6.00 Uhr eine intensive Färbung, die bis 10.00 Uhr andauerte. Die Fließzeit ergibt
sich somit zu 22 Stunden. Neben den Hederquellen in Upsprunge wurde auch alle anderen
Quellaustritte zwischen Geseke und Paderborn beobachtet, an keiner weiteren Quelle konnte
ein Farbaustritt festgetellt werden.“
Auf Grund dieses Untersuchungsergebnisses veranlaßte der Kreis Büren als
Unterhaltungspflichtiger der Alme, daß dieses Schwalgloch bei niedrigem Wasserstand im
Nov./Dez. 1967 mit Beton verdichtet wurde.
Dieses konnte man daraufhin bei der Heder merklich spüren, die seit 1965 im Durchschnitt
wesentlich mehr Wasser führte als vorher. Nach der Abdichtung hatte sie etwa den gleichen
Wasserstand wie bei normalen Wetterverhältnissen vor 1965, vielleicht sogar etwas
weniger.
Der Bürgermeister und die gesamte Gemeindevertretung waren 1967 sehr rege. Das
beweisen einmal die 10 Ratssitzungen, die vielen Informationssitzungen, Besichtigungen,
Ortstermine und vor allem der Fortschritt der Gemeinde Upsprunge, besonders auf dem
Gebiete der Dorfverschönerung, der Ent- und Bewässerung und des Straßenbaues einschl.
Wirtschaftswegebau.
Es bleibt zu hoffen, daß die Eigenständigkeit – vor allem die eigene Initiative der Gemeinde
Upsprunge – erhalten bleibt. Denn bereits 1967 liefen Bestrebungen im Lande NordrheinWestfalen, die Gemeinden neu zu gliedern und vor allem kleinere Gemeinden zu größeren
zusammenzuschließen. Über diese geplante Gebietsreform wird ebenso wie über die
Entwicklung der Schulreform einiges in der Chronik für das Jahr 1968 zu berichten sein.
1968: zum Abschluß der Chronik für das Jahr 1968 werden noch einige Gedanken zur
kommunalen Neuordnung niedergeschrieben.
Bereits in der Chronik für das Jahr 1967 war angedeutet worden, daß im Jahre 1968 über
die Gebietsänderung zu berichten sein wird. Das ist es in der Tat. Denn 1968 begannen die
ersten Gespräche im hiesigen Raum über Fragen der kommunalen Neuordnung.
Zunächst einiges Grundsätzliches zur Neugliederung der Gemeinden:
Wir leben in einer Zeit der Reformen. Verwaltungs- und Gebietsreform, Schulreform sowie
Finanzreform stellen die Gemeinden vor große Aufgaben. Die Gebietsreform im speziellen
ist keine Erfindung unserer Tage, auch wenn es seit Jahrhunderten auf der kommunalen
Ebene keine so umfassende Neugliederung gegeben haben mag, wie sie jetzt anläuft.
Die heutigen Gemeindegrenzen beruhen im Wesentlichen noch auf der
Verwaltungsgliederung der zahlreichen weltlichen und kirchlichen Territorien, die vom 17.
bis zum 19. Jahrhundert mit dem Königreich Preußen vereinigt wurden. Trotz der
ungeheuren, regional allerdings sehr unterschiedlichen Bevölkerungszunahme etwa seit der
Mitte des 19. Jahrhunderts, trotz der baulichen, wirtschaftlichen, technischen und
Verkehrsentwicklung ist es weder in Preußen noch nach dem Zweiten Weltkrieg in den
Ländern der Bundesrepublik zu einer umfassenden, an allgemeinverbindliche Kriterien
orientierten Überprüfung der gebietlichen Neugliederung der Gemeinden gekommen.
Trotzdem ist sie keine Erfindung unserer Tage, denn gegen Ende der zwanziger Jahre wurde
die kommunale Struktur im rheinisch-westfälischen Industriegebiete durchgreifend
geändert.
- 12 -
Nach längerer Zeit der Ruhe, in der über gemeindliche Zusammenschlüsse oder gar
Eingemeindungen nicht gesprochen werden durfte, ist jetzt wieder Bewegung in das
kommunale Gefüge gekommen, und zwar nicht nur in NRW, sondern auch in anderen
Ländern, etwa in Niedersachsen und in Hessen. Das ist kein Zufall.
In vielen Gebieten sind die Gemeinden einfach über ihre bisherigen Grenzen
hinausgewachsen und nur das Ortsschild zeigt, daß man von einer Gemeinde in die andere
überwechselt. Auch für den nicht sachkundigen Bürger ist erkennbar, daß derartige Grenzen
überholt sind, da sie Zusammengewachsenes … unnatürlich trennen
….........
Auch von der kleinen Gemeinde erwartet man Leistungen, wie sie früher allenfalls der
Bürger der Stadt kannte. Dabei ist zu denken an die zentrale Wasserversorgung, die
Kanalisation, den Bau von Sportstätten, Freibädern und Kindergärten. Hinzu kommt der Bau
moderner Schulen, der Ausbau des Straßennetzes, die Erschließung von Gelände für
Industrieansiedlungen und Wohnungsbau. Die Erfüllung all dieser und anderer Aufgaben
erfordert eine breite finanzielle Basis, die heute einfach nicht vorhanden ist. Ein Großteil
unserer Gemeinden kann die Anforderungen, die der Bürger zu Recht an sie stellt und für
die er sich auf das Grundgesetz berufen darf, nicht oder nur unzulänglich erfüllen.
In der zurückliegenden Zeit ist häufig und auch mit einem gewissen Erfolg versucht worden
durch Bildung von Zweckverbänden zu helfen. Dadurch werden neue Verwaltungseinheiten
geschaffen, was dem Bemühen um Verwaltungsvereinfachung zuwider läuft.
..............
Auf Grund eines Auftrages der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat eine
Sachverständigenkommission im Nov. 1966 ein Gutachten für die kommunale
Neugliederung des Landes NRW erstellt.
Die dabei vorgenommene Bestandsaufnahme erbrachte u. a. folgendes.
Die Hälfte der Bevölkerung des Landes NRW wohnt in 37 kreisfreien Städten. Von den
verbleibenden 2.300 Gemeinden haben 1892 weniger als 10.000, 1.017 weniger als 1.000
und 566 Gemeinden unter 500 Einwohner.
..............
Außerordentlich groß ist der Unterschied in der Bevölkerungsdichte. So wohnen auf 9 % der
Fläche 49 % und auf 79 % der Gesamtfläche 33 % der Bevölkerung.
…..........
Das Leistungsgefälle kann nur dann beseitigt werden, wenn zunächst durch eine
Zusammenfassung der bestehenden Gemeinden die Zahl der Gemeinden in NRW wesentlich
herabgesetzt wird und die Unterschiede in der Einwohnerzahl und in der Fläche stark
vermindert werden. Nur durch die Bildung größerer Gemeinden können insbesondere auch
die finanziellen Voraussetzungen für die Verminderung des Leistungsgefälles geschaffen
werden.
Ausgehend von den Raumordnungsvorschriften der Zentralörtlichkeit und der
Nahversorgung sollen nach Ansicht der Gutachter Einheiten gebildet werden, daß der
Benutzerkreis für die Einrichtungen der Nahversorgung so groß ist, daß diese wirtschaftlich
tragbar sind.
Es wird zwischen zwei Grundtypen von Gemeinden unterschieden:
Der Typ A mit in der Regel 8.000 Einwohnern und folgender Grundausstattung:
vollausgebaute Grund- und Hauptschule mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken,
Wasserversorgung, Kanalisation mit Kläranlage, Müllabfuhr, Bücherei, Sportplatz, Freibad,
Kindergarten, Kinderhort, Kinderspielplätze, Jugendheim, Gemeindepflegestation,
Altenheim, Feuerwehr, Friedhof mit Leichenhalle und Verwaltungsgebäude.
- 13 -
Der Typ B soll 30.000 Einwohner umfassen und außer den Aufgaben nach Typ A noch
folgende erfüllen: Gymnasium (zweizügig), Realschule (zweizügig), Sonderschule,
Hallenbad, Schlachthof, größeren Raum für kulturelle und andere Veranstaltungen.
Auch im Landkreis Büren ist eine Neugliederung dringend erforderlich. Der Kreis Büren
besteht aus 54 Gemeinden und hat insgesamt nur 60.000 Einwohner (E).
….
Der Kreis Büren hatte im Mai 1967 Überlegungen angestellt, wie der Kreis Büren neu
geordnet werden könnte. Er schlug vor, die Stadt mit 6.000 E, die Gemeinde Verne mit
2.100 E und die Gemeinde Upsprunge mit 800 E zu einer Großgemeinde
zusammenzuschließen. Dieser Vorschlag des Oberkreisdirektors ist die Ausgangsgrundlage
für eine kommunale Neugliederung des Kreises Büren. Neben der zuvor genannten
Goßgemeinde im Raume des Amts Salzkotten-Boke sah er noch 3 Großgemeinden für
diesen Raum unter Beibehaltung der Amtsverwaltung. Der Vorschlag wurde in einer
Zusammenkunft aller Bürgermeister des Kreises, an der auch Bürgermeister Ettler teilnahm,
allgemein diskutiert.
Das Neugliederungsgesetz für den Raum Unna, Lemgo, Siegen und Herford läßt (aber)
deutlich erkennen, daß ein Zusammenschluß dann sinnvoll erscheint, wenn die
Einwohnerzahl von 8.000 erreicht wird. Das trifft für die Großgemeinde Salzkotten zu, aber
nicht für die 3 anderen geplanten Großgemeinden im Amt Salzkotten-Boke. Auch die
Beibehaltung der Ämter ist in den vorliegenden Gesetzen und Entwürfen nicht
aufrechterhalten worden.
..............
In einer Besprechung mit allen Gemeindevertretungen des Amtes Salzkotten-Boke wurde im
März 1968 die Frage der kommunalen Neugliederung im hiesigen Raum erörtert. Dabei
wurde seitens des Amtsdirektors vorgeschlagen, alle Gemeinden des Amtsbezirks zu einer
Großgemeinde zusammenzuschließen. …..
Der Vorschlag wurde erörtert. Von einigen Gemeinden wurde dabei auch vorgeschlagen,
aus dem bisherigen Amt zwei Großgemeinden zu bilden, eine für den Raum Salzkotten und
eine für den Lipperaum. Die Bildung einer Gemeinde des Lipperaumes würde jedoch den
Grundsätzen des Landesgesetzgebers nicht entsprechen, weil die erforderliche
Verwaltungskraft nicht vorhanden ist.
In einer weiteren Besprechung im Laufe des Jahres 1968 wurden die Fragen der
kommunalen Neugliederung nochmals aufgegriffen. Dabei wurde seitens der Gemeinde
Upsprunge herausgestellt, daß ein Zusammenschluß der Gemeinde Upsprunge mit der Stadt
Salzkotten nicht problematisch sei, da Upsprunge mit der Stadt Salzkotten im Laufe der
Jahre zusammengewachsen sei....................
>>> 3 Fotos von dem Rest der Mühle und auf den Kirchturm <<<
Das Volumen des Haushaltsplanes der Gemeinde Upsprunge für das Rechnungsjahr 1968
betrug im ordentlichen Haushalt 273.314 DM und im außerordentlichen Teil
(Investitionsmaßnahmen) 68.148 DM – der Betrag von 68.148 DM beinhaltet die Kosten der
Wasserleitung, I. Bauabschnitt/Hauptstraße, Bürener Straße, Annepauten). Mit 45.000 DM
wird die Kostensumme durch ein Darlehn gedeckt.
…...............
Die Kreisumlage betrug 1968 53.000 DM und die Amtsumlage 32.762 DM. Die
Schlüsselzuweisungen des Landes betrugen 120.411 DM. Die Gewerbesteuer erbrachte
23.500 DM. 1968 konnte eine Rücklage für den restlichen Ausbau der Ortsdurchfahrt in
Höhe von 19.600 DM gebildet werden. ….....
- 14 -
1969: Nach der Haushaltssatzung mit 3 Nachträgen betragen die Gesamtausgaben und
-einnahmen 363.222 DM. Größte Einnahmeposten sind die Gewerbesteuer vom Ertrag und
Kapital mit 35.000 DM, Grundsteuer A 27.700 DM, Grundsteuer B 5.400 DM. Die
Gewerbesteuerausgleichszuschüsse von den Betriebsgemeinden an die Wohngemeinde
Upsprunge betrugen 23.390 DM. Die Zuweisungen des Landes durch die Schlüsselzuweisungen betrugen 124.318 DM. Die Anlieger der neuen Siedlung „Up den Annepauten“
hatten 22.000 Erschließungsbeiträge zu zahlen.
Die Ausgaben für die Kreisumlage betrug 53.385 DM und für die Amtsumlage 32.780 DM,
an Zinsen und Tilgung für Darlehn der Gemeinde (Straßenbau, Feuerwehrgerätehaus,
Kanalisation, Wirtschaftswegebau) = waren rd. 90.000 DM zu leisten, davon 42.000 DM
Zinsen. Durch die vielen anderen laufenden Verpflichtungen war nur wenig Spielraum für
freiwillige Ausgaben, wie z. B. für Bildung einer Wegebaurücklage von 27.000 DM. Der
Darlehnsbestand betrug am 31.12.1969 829.119 DM.
Im außerordentlichen Haushalt wurde der Ausbau des Bürener Weges, des Lindenweges und
des Landwehrweges veranschlagt. Die Ausbaukosten betrugen 294.000 DM. Finanziert
wurde er durch ein Darlehn aus der Ausgleichsrücklage des Landes von 120.000 DM, durch
Beiträge der Anlieger 44.000 DM und zu einem Teil aus dem Überschuss der
Kanalisationsmaßnahme Ortskern, Frieth usw. von 130.000 DM. Mit mit dem Ausbau der
Straßen wurde im Frühjahr durch die Firma Düchting begonnen und im Herbst beendet.
Dabei wurden die Wege stellenweise verbreitert. Zu beiden Seiten wurden Bürgersteige
angelegt. Mit einer Teerdecke wurde auch der Tiefe Weg von Bürener Straße bis
Schulstraße und die Schulstraße vom Tiefen Weg bis Einmündung Bürener Straße versehen.
Ausgebaut wurden 1969 die Wirtschaftswege Eiserweg (Reststück von Stapels Stall bis Weg
von Steinkuhle in Richtung Geseke), der Schleyweg (von Umgehungsstraße bis Eiserweg)
und der Vielser Weg bis Grenze Salzkotten. Die Kosten betrugen 68.000 DM
1969: Am 28. September 1969 fand die Wahl zum 5. Deutschen Bundestag statt. Die
Gemeinde Upsprunge gehört zum Wahlkreis 102 Höxter-Warburg-Büren. Wahlberechtigt
waren in Upsprunge 495 Einwohner, gewählt haben 430. Im Wahlkreis wurde gewählt der
Kandidat der CDU Landwirt Gerd Ritgen aus Wormeln, Krs. Warburg. Durch die SPD und
FDP-Koalition wurde die bisherige CDU/SPD Große Koalition abgelöst. Bundeskanzler
wurde Willi Brandt.
Die Kommunalwahl fand am 9. November 1969 statt. In einer Bürgerversammlung wurden
die Kandidaten für die Direktwahl ermittelt: Josef Ettler, Hubert Humpert und Clemens
Stahl. Da von einer anderen Partei oder Wählergruppe keine Wahlvorschläge gemacht
wurden, erschienen am 09.11.69 nur diese 3 Bewerber auf dem Stimmzettel. Sie erhielten:
Ettler 277, Humpert 106, Stahl 128 Stimmen. Über die Reserveliste kam in das
Gemeindeparlament: Ferdinand Böddeker, Theodor Meschede, Josef Vogt und Karl Wester.
Am 18. November konstituierte sich die Gemeindevertretung. Zum Bürgermeister für diese
Wahlperiode wurde bei 6 Stimmen und 1 Stimmenthaltung der bisherige Bürgermeister
Josef Ettler, der sich in den letzten Legislaturperiode sehr aktiv um die Belange der
Gemeinde Upsprunge bemüht und aufgeopfert hat, gewählt. Zum stellv. Bürgermeister
wurde Theodor Meschede wiedergewählt. …..................
Noch 1969: In der Chronik 1968 wurde bereits eingehend über die Notwendigkeit und den
Zweck der kommunalen Neugliederung der Gemeinden geschrieben. 1969 geschah in
Upsprunge auf diesem Gebiet sehr viel.
- 15 -
Am 12.02.69 fand die Sitzung aller Gemeinden statt, die zum Hauptschulverband Salzkotten
gehören; es wurde dabei die Verbandssatzung beschlossen. Anschließend wurde das
Zusammentreffen zum Anlaß genommen, die kommunale Neugliederung zu besprechen.
Auf der folgenden Seite ist ein Auszug aus dem Protokoll der obigen Sitzung. Daraus ist
zunächst Näheres zu ersehen.
>>> Anlage <<<
Foto beim Altentreffen: Schwester Edelharda, Frau Maria Hecker und Pfarrer i.R. Reker
Auszug aus gemeinsamer Sitzung vom 12. 2. 1969, 2 Seiten
Daß eine kommunale Neugliederung im hiesigen Raum nötig ist und auch in absehbarer Zeit
erfolgen würde, war der Gemeinde Upsprunge wie allen Gemeinden klar. Daß dabei für den
Großteil der Gemeinden des Amtes Salzkotten-Boke Salzkotten als Gemeinde mit
zentralörtlicher Bedeutung in Frage kommt, wurde nicht bestritten. Gerade zwischen
Salzkotten und Upsprunge bestehen sehr enge Verbindungen auf allen Gebieten: persönlich,
wirtschaftlich oder baumäßig. Bei einer Neuordnung konnte die Gemeinde Upsprunge
keinen Bestand mehr haben; sie würde einmal durch gesetzliche Anordnung in einem
Neugliederungsgesetz als auch auf freiwillige Basis der Stadt Salzkotten eingegliedert
werden.
Es stand die Kommunalwahl im November 69 an. Bei einer Neugliederung nach dieser
Kommunalwahl hätte erneut gewählt werden müssen, und zwar für die neue Stadt
Salzkotten mit dem Ortsteil Upsprunge. Um dieses zu verhindern, wurde überlegt, ob nicht
schon vor der Wahl die Stadt Salzkotten mit der Gemeinde Upsprunge vereinigt werden
kann zu einer neuen größeren Gemeinde bzw. Stadt. Um diese Neugliederung noch vor der
Kommunalwahl in Form eines Landesgesetzes vollzogen zu haben, war im Frühjahr
sofortiges Handeln erforderlich.
Die Gemeindevertretung von Upsprunge und der Hauptausschuß des Rates der Stadt
Salzkotten wurden am 05.03.69 zu einer gemeinsamen Besprechung zum 11. März
eingeladen. Aus der folgenden Sitzungsniederschrift ist alles Weitere in Bezug auf diese
Sitzung zu ersehen.
>>> Anlage Protokoll 11.03.1969 in Gaststätte Bergschneider und
Presseausschnitt vom 13.03.1969 und Auszug aus der Niederschrift
der Sitzung des Gemeinderates Upsprunge vom 14. 3. 1969,
eine Seite Fotos vom Altentag, Mühlenrad und Hauptstraße
bei Driller/Even und Eisen-Mühlenrad von Dieter Helle <<<
Die Stadtvertretung von Salzkotten stimmte dem Gebietsänderungsvertrag in der Sitzung am
19.03.69 zu. Im Anschluß an die Sitzung der Stadtvertretung wurde der
Gebietsänderungsvertrag in Upsprunge, Gaststätte Rincheval, feierlich unterzeichnet. Neben
den 2 Gemeindevertretungen waren auch zahlreiche Ehrengäste anwesend, wie der Landrat,
Oberkreisdirektor von Büren u a.
>>> Der Gebietsänderungsvertrag folgt dieser Seite - Anlage, 5 Seiten <<<
Dem Abschluß des Gebietsänderungsvertrages stimmte auch der Kreisausschuß des Kreises
Büren zu.
Der Vertrag konnte jedoch nicht eher wirksam werden, bis durch den Landtag das
entsprechende Neugliederungsgesetz verabschiedet wurde. Es stellte sich Ende März heraus,
daß hierfür keine Möglichkeit besteht, weil die bereits vorliegenden Vertragswerke aus den
übrigen Teilen des Landes NRW zu einer Arbeitshäufung führten.
- 16 -
Bei einer Vorsprache des Amtsdirektors im Innenministerium wurde ihm mitgeteilt, daß
dem Landtag in Kürze ein Vorschaltgesetz zugeleitet werden soll, um in bestimmten
Räumen den Termin für die Kommunalwahlen von Herbst 69 in das Jahr 1970 zu
verschieben.
Man bemühte sich, die Gebietsneuregelung zwischen Upsprunge und Salzkotten auch in das
Vorschaltgesetz einzubeziehen. Es wurden mehrere Landtagsabgeordnete des hiesigen
Raumes gebeten, sich dafür einzusetzen. Dieses gelang jedoch nicht.
Am 04.08.69 teilte der Regierungspräsident in Detmold mit, daß keine Aussicht mehr
besteht, daß die Gemeinde Upsprunge als Teillösung noch während der laufenden
Legislaturperiode des Landetages (bis Mitte 1970) mit der Stadt Salzkotten zusammenzuschließen sei. Er bat weiter darum, daß von dem Abschluß weiterer
Gebietsänderungsverträge vorerst Abstand genommen werden soll. Nach dem zweiten
Neugliederungsprogramm für die nächste Legislaturperiode des Landtages sollen nur noch
großräumige Lösungen verwirklicht werden. Teillösungen (wie Salzkotten-Upsprunge) sind
nicht mehr beabsichtigt.
Die Gemeinde Neuordnung von Upsprunge und Salzkotten wird deshalb aller Voraussicht
nach erst mit der Neuordnung des Raumes Paderborn/Büren erfolgen können.
>>> 2 Seiten Fotos von der feierlichen Vertragsunterzeichnung <<<
Der Zusammenschluß von Salzkotten und Upsprunge ist nicht zustande gekommen. Die
Gemeinde Upsprunge bleibt deshalb weiter selbständig und auf ihrem Gemeindegebiet
ausschließliche und eigenverantwortliche Trägerin der öffentlichen Ordnung.
In der Angelegenheit „kommunale Neugliederung“ ist also die Landtagswahl 1970
abzuwarten. Danach wird sich der neue Landtag intensiv mit der Neugliederung befassen
und wahrscheinlich schon 1971 mit dem hiesigen Raum.
>>> Ein Foto Impression an der Heder an der Grenze Salzkotten/Upsprunge <<<
1970: Am 14. Juni 1970 fand die fällige Landtagswahl statt. In Upsprunge wurde wie folgt
gewählt: Wahlberechtigt waren 507 Personen, gewählt haben 450. Gültig waren 445
Stimmen, die sich wie folgt verteilen:
>>> s. Abdruck des Stimmzettels mit den Stimmanteilen <<<
Gewählt wurde im Wahlkreis 135 Dr. Heinrich Pohlmeier aus Büren.
1970: Der Haushalt der Gemeinde sah für 1970 Einnahme- und Ausgabe-Beträge von
insgesamt 372.023 DM vor. Für eine bessere Straßenbeleuchtung wurden 13.000 DM
ausgegeben. Das Rechnungsjahr 1970 schloß mit einem Überschuß von 14.661,97 DM ab.
Am 31.12.1970 betrug der Darlehnsbestand 779.254 DM.
Nach dem Nordrhein-Westfalen Programm 1975 soll das Gebiet des Paderborner Landes
und des Sauerlandes als 7. Raum von 8 bis 1975 gemeindlich neu geordnet werden. Das
sollte erfolgt sein bis Mitte 1974 oder zum Anfang 1975.
Es ergab sich jedoch im Laufe des Jahres 1970 die Möglichkeit, schon mit Raum II
(Münsterland, Soest – Lippstadt) oder Bielefeld zum Jahre 1973 neu gegliedert zu werden.
Dazu mußten bis Ende 1970 bzw. Anfang 1971 die Beschlüsse der Gemeinden vorliegen.
Seitens der Gemeinde Upsprunge liegt der Beschluß und Gebietsänderungsvertrag mit
Salzkotten bereits vor; und zwar als einzige Gemeinde des Kreises Büren. Wegen der
Einstellung der übrigen mehr als 50 Gemeinden des Kreises wurde im Dezember 1970 in
Wewelsburg eine Versammlung aller Gemeindevertreter des Kreises veranstaltet. Dort
wurde jedoch nach langen Debatten bei der Abstimmung festgestellt, daß lediglich eine
- 17 -
Minderheit für eine vorgezogene Neugliederung ist. Vor allem die Gemeinden aus dem
Raum Büren und dem südlichen Teil des Kreises Büren waren dagegen. Deshalb hat das
Innenministerium entschieden, daß die Einbeziehung des Raumes Paderborn (auch in den
anderen Kreisen wurde keine einvernehmliche Lösung für eine vorzeitige Neugliederung
erzielt) in das Neugliederungsverfahren Münster/Lippstadt/Soest oder Bereich Bielefeld
nicht mehr möglich ist und das Neugliederungsgesetz für diesen Raum erst zum 01.01.1975
verabschiedet werden kann.
>>> Anlagen mit Vorschlag 1 zu Großgemeinden des Kreises Büren auf der Basis
der bisherigen Ämter und Vorschlag 2 mit nur 4 Großgemeinden. Sowie die
Einladung zur Veranstaltung in Wewelsburg mit Verwaltungsvorlage <<<
Hinweis
Für die Jahre 1971 bis 1973 wird das „Kommunale“ nicht mehr separat
fortgeführt. Es ist nun bei den „Investitionen“ enthalten,
außer den folgenden Beiträgen
Noch 1973: Im Kreis Büren wurde bereits seit Jahren ein Wettbewerb mit der Bezeichnung
„Das schöne und saubere Dorf“ durchgeführt. Dieses sollte ein Anreiz für die Gemeinden
sein, ihre Dörfer von Schandflecken auf den Grundstücken der Bewohner zu befreien und
durch das Anpflanzen von Bäumen, Büschen und Blumen das Ortsbild zu verbessern. Bisher
nahmen immer ca. 30 Gemeinden teil. Die drei erstplazierten Gemeinden nahmen an einem
Wettbewerb auf Landesebene teil. In diesem Jahr entschloß sich die Gemeinde Upsprunge,
erstmals an dem Kreiswettbewerb teilzunehmen. Ein Erfolg konnte nur erreicht werden,
wenn alle Grundstückseigentümer aktiv mitwirkten durch Beseitigung von alten halb
eingefallenen Schuppen, durch Herstellung neuer Einfriedigungen, durch Sauberhaltung der
Gärten und Straßen, durch Abpflanzen unansehnlicher Fassaden mittels Fichten, Birken pp.
und durch Aufräumen der Höfe und Vorplätze sowie durch das Anpflanzen von Blumen in
den Vorgärten. In einer Versammlung, zu der alle Interessierten eingeladen wurden, zeugte
ein Fachmann vom Kreisgartenbauamt Büren Vorschläge zur Verbesserung auf und zeigte
anhand von Dias, welche Möglichkeiten zur Verschönerung genutzt werden können.
Im Frühjahr und auch im frühen Sommer waren die meisten Bürger emsig in diesem Sinne
tätig. Die öffentlichen Anlagen und Plätze wurden tlw. durch freiwillige Helfer in Ordnung
gebracht.
Im Juni fand die Begehung durch die Kommission des Kreises statt. Dabei wurden noch
einige negative Feststellungen getroffen. Durch die Summe der Negativkriterien wurden die
Plätze ermittelt. Upsprunge wurde in die 7. Preisgruppe eingestuft und erhielt einen
Geldpreis von 300 DM.
…...
Vor einigen Jahren wurde mit dem Bau des Flughafens in der Nachbargemarkung Ahden
begonnen. Der Platz erstreckt sich zwischen dem Kleinen Hellweg und den Walddistrikten
Ahdener und Adler Mark, die südlich an die Upsprunger Gemarkungen Mackeloh und
Heidemark anschließen. Der Platz befindet sich also etwa 1 km südlich der Upsprunger
Grenze. Er hat die Bedeutung eines Regionalflughafens mit der Bezeichnung
„Regionalflughafen Paderborn-Lippstadt“....... Der Flughafen wird bisher vorwiegend von
Sportfliegern genutzt. Er soll in erster Linie dem innerdeutschen Flugverkehr dienen,
vornehmlich als Zubringer zu den Großflughäfen. Eine solche Fluglinie ist seit dem vorigen
Jahr zum Flughafen Frankfurt/Main eingerichtet. Bei der bisherigen mäßigen
Frequentierung des Flugplatzes ist eine Belästigung der Nachbargemeinden, wie z.B.
Upsprunge, durch den Lärm der Flugzeuge noch nicht vorhanden. Diese kann sich jedoch
ändern, wenn nach weiteren Ausbauphasen auch größere Maschinen mit Düsenantrieb dort
landen und starten.
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Bis zum Jahre 1975 soll die Autobahn zwischen Kassel und Dortmund fertiggestellt sein.
Sie verläuft auch durch den Kreis Büren, und zwar durch die Gemarkungen Steinhausen,
Brenken, Ahden, Haaren usw. bis hinunter nach Meerhof und Blankenrode. Sie nähert sich
der Gemarkung Upsprunge bei Erpernburg bis auf ca. 6,5 km. Bei Erpernburg ist auch für
Upsprunge die nächste Auffahrt bzw. Abfahrt. Als Zubringerstraßé zu dieser Anschlußstelle
wird extra eine neue Straße zwischen der B 1 bis der Gemarkungsgrenze Salzkotten –
Paderborn und der Autobahn gebaut. Sie verläuft westlich von Oberntudorf und nördlich des
Flughafens, wo sie tlw. den Wald der Ahdener und Adler Mark noch etwas durchschneidet.
Der Plan, anstelle einer solchen neuen Trasse evtl. die Umgehungsstraße in Upsprunge als
Zubringer zu benutzen und auszubauen, wurde nicht verwirklicht. Für den Bau des
Zubringers wurde viel Steinmaterial benötigt. Aus Kostengründen wurde in der nächsten
Gegend gewonnen. Dazu wurde auch mit dem Abtragen des Hügels in der Weide des Gutes
Wulfstal östlich der Landstraße und nördlich des Zufahrtweges zum Wald (in Upsprunge
unter den Namen „Franken Wiese“ bekannt, wo im Winter die Kinder den Abhang hinunter
rodelten) begonnen. Nachdem einige hundert cbm abgetragen waren, stellte man fest, daß
die Härte des Steines nicht den Erfordernissen entsprach, die gefordert wurde. Deshalb
wurde die Abgrabung eingestellt und der Bereich wieder rekultiviert.
Durch die lange Trockenheit im Laufe des Jahres 1973 versiegten einige Quellen der Heder,
z. B. eine bei Meschede. Viele Quellen sprudelten nur noch schwach das Wasser zutage,
z. B. bei Kürpick, Bertelsmeier und Antoni. Der Wasserstand der Heder war deshalb sehr
minimal.
Im Hederquellgebiet haben sich einige Wildenten niedergelassen. .. Ein Bürger der
Gemeinde hatte einen kleinen Entenstall gezimmert und ihn auf Pfählen auf den großen
Quellteich gesetzt, damit die Tiere geschützt sind und eine Brutstätte haben und zur Freude
der Kinder hier auch zukünftig auf der Heder schwimmen.
1973 wurde von der Gemeinde wieder ein Obstverkauf an den Gemeindestraßen
durchgeführt, weil reichlich zu ernten und die Nachfrage groß war.
In der Nacht vom 31. August auf 1. September wurde der Upsprunger Friedhof geschändet.
Am Morgen des 1. September wurde festgestellt, daß 31 Gräber beschädigt wurden. Zum
größten Teil wurden die Grabsteine umgeworfen. Diese verwerfliche Tat rief in der
Bevölkerung Empörung und Entrüstung hervor. …. Die Kriminalpolizei Büren …
Schließlich konnten nach Hinweisen aus der Bevölkerung die Täter ermittelt werden. Es
handelte sich um 3 Jugendliche aus Upsprunge, die nach einem Polterabend angeblich
angetrunken zunächst den Zaun am Sportplatz beschädigten, dann auf den Friedhof gingen
und dort den o. a. Schaden anrichteten und anschließend noch außerhalb Upsprunges
leichtfertig einen Schuppen in Brand setzten. Der entstandene Schaden betrug 1.200 DM.
Die Täter wurden zu einer Geldstrafe verurteilt und hatten den Schaden zu ersetzen.
>>> vier Fotos vom Friedhof und Auszug aus dem
Protokoll Gemeindevertretung vom 06.09.1973 <<<
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Investition in Infrastruktur Upsprunges
1962: Teufelspattweg ausgebaut, Instandsetzung kostete 90.000 DM, schon 1961 begonnen.
1962 Kanalisationsarbeiten aus 1961 fortgeführt, Up den Annepauten und frühere
Schulland (Schleiweg). Weiter wurden im Ort selbst die Arbeiten an der Kreisstraße bis zur
Mühle Bielemeier vollendet. An zwei Stellen gezwungen, die Rohre unter der Heder
herzulegen; die Unterwasserarbeiten mußten vorgenommen werden vom Grundstück
Rincheval zum Grundstück Driller/Knaup und von der Kreisstraße zur Insel nach
Altenrichter. Dabei ein elektrisches Kabel getroffen, Dorf ohne Kraft- und Lichtstrom,
Notstromaggregat sorgte für Lichtstrom am Abend, am nächsten Morgen wieder Strom.
Straßen wurden durch Kanalisationsarbeiten aufgewühlt und sehr schmutzig.
Friedhof soll "Visitenkarte eines Dorfes sein". Deshalb ging man daran, dem Friedhof ein
besseres Aussehen zu geben: Mauer aus Anröchter Steinen um den Platz, an zwei Seiten
niedriger gehalten und darauf Jägerzaun. Nische des Ehrenmals wurde vergrößert, die Hecke
entfernt und Einfassung aus Anröchter Steinen ersetzt, Tafeln mit den Namen der
Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges, in Blei erhaben, an der Mauer angebracht.
Upsprunge baute auch eine Leichenhalle, sie steht 1962 vor der Vollendung, der Verputz
fehlt noch, Arbeiten durch Baumeister Hucht aus Salzkotten. Es wurde eine Abfallgrube
westlich der Leichenhalle angelegt, in der welke Kränze abgelegt werden sollen.
1962 kaufte die Gemeinde von Rincheval einen Teil der Scheune, der zur Kreisstraße liegt,
für 45.000 DM. Das Feuerwehrgerätehaus ist heute (1962) noch mit dem Wirtschaftsgebäude der Schule verbunden. Hier sollen in Zukunft die Feuerwehrwehrgeräte
untergebracht werden. Der bisherige Abstellraum soll dann als Garage dienen.
1963: Am 1. November, Allerheiligen, wurde unsere neue Friedhofskapelle eingeweiht.
Rede BM Klocke, Dechant Reker weihte die Kapelle ein. Eine Zierde des Friedhofs. Sie hat
zwei Leichenhallen und einen Vorraum. Fenster von Zapini aus Paderborn.
Am 14. November folgte die Weiheerneuerung des neugestalteten Ehrenmals. Erst in der
Kirche mit Andacht der Gefallenen gedacht, ging es im Marsch zum Ehrenmal.
Musikkapelle spielte einen Trauermarsch. Zur Verschönerung der Feier vor dem Ehrenmal
Gedichte vorgetragen. Josef Ettler las die Namen aller Gefallenen und Vermißten vor,
Andreas Helle gedachte in seiner Rede der Gefallenen und schloß mit den Worten: „Wir
starben für den Frieden; an euch liegt es, ihn zu erhalten“. Dann sprach Ehrendechant Reker
und weihte das Ehrenmal erneut ein. BM Klocke legte am Mal einen Kranz nieder, indessen
spielt die Musikkapelle das Lied vom „guten Kameraden“. Die Feier endete mit der 3.
Strophe des Deutschlandliedes. Friedhof jetzt Visitenkarte als Eingangspforte.
Der I. Abschnitt Kanalisationsarbeiten 1963 fertiggestellt. Er umfaßt die Anlagen an der
Kreisstraße, Schulstraße, Langestraße und die beiden Siedlungen Annepauten und auf dem
früheren Schulland.
Die Straße Annepauten wurde mit Schotter belegt und geteert, auch mit Bürgersteigen
versehen.
1964: Große Sorgen bereiten der Gemeinde immer wieder die Straßen des Dorfes. Gut Ding
will Weile haben, und zum Bauen gehört Geld. Darum kann nur eines nach dem anderen
folgen.
In diesem Jahr wurden die Straßenarbeiten an der Upsprunger Str. von Schneidermeister
Bernhard Knaup bis zur Hederbrücke und von der Einmündung der Langestraße zur
Kreisstraße bis zur Einmündung zur Umgehungsstraße durchgeführt. Die Straßen bekamen
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eine gute Unterlage und eine gute Asphaltdecke, im Ort beiderseits mit Bürgersteigen,
außerhalb nicht. Außerdem wurde die Straße bei Stemberg-Rincheval-Kirsch erweitert. Der
mittlere Abschnitt konnte noch nicht erneuert werden. Hier müsen noch teilweise die
Regenwasserleitungen der Kanalisation verlegt werden. Außerdem muß erst die
Hederbrücke erneuert werden. Beide Dinge machen den Straßenausbau erheblich teurer.
Diese Straßenbauarbeiten kosteten 188.210 DM, ausgeführt von dem Unternehmer
Zacharias aus Lippstadt.
Durch den Ausbau fiel die Straße zum Sportplatz hin tief ab. Um der Böschung und damit
auch dem Bürgersteig einen Halt zu geben, wurde um den Sportplatz eine Zementmauer
gezogen, die durch einen Jägerzaun noch verschönert wurde. Auf diese Weise wurde eine
Angleichung zur Friedhofseinfassung gefunden.
Für Manöverschäden an Straßen erhielt die Gemeinde 38.000 DM. Innerhalb des Ortes
begnügte man sich damit, die Schlaglöcher an den einzelnen Straßen auszubessern.
Drei Wirtschaftswege wurden erneuert: Der Weg bei Klocken-Stall, der Weg vom
Steinbruch bis zur Geseker Flur und vom Stapel – Höwer – Stall bis zur Geseker Flur. Sie
wurden mit Schotter beworfen und mit einer Teerdecke versehen. Die Kosten beliefen sich
auf 87.000 DM, 51.000 DM Beihilfe, Rest Darlehn. Ausführung durch Firma Zacharias aus
Lippstadt.
1966: Am 28. Juli begann eine Tiefbaufirma aus Paderborn mit der Verlegung der
Regenwasserkanalisation. Es wurden 100er Rohre verlegt von der Heder bei der Mühle bis
zum Hause Theodor Meschede mit einem Abzweiger durch den Vielser Weg bis hinter das
Grundstück Meyerhans; außerdem vom Haus Kürpick bis zum Hause Salmen neben der
Hauptstraße und duch die Wiese Fründt. Die Arbeiten konnten nur langsam vorangehen, da
die vielen Quellen die Arbeit erschwerten. Bis zum Ende des Jahres waren die Arbeiten
noch nicht abgeschlossen.
Die beim Hochwasser im Juli 1965 beschädigten Wirtschaftswege Schleidenbruchweg,
Hellebergweg, Melkeweg und Teufelspattweg von der L 1414 bis Kaup wurden von einer
Niederntudorfer Straßenbaufirma mit Asphaltdecken überzogen. Die Kosten betrugen rd.
150.000 DM. Das Land NRW gab hierzu einen Zuschuß von 80 %. Außerdem wurden für
30.000 DM verschiedene Straßen innerhalb der Ortslage ausgebessert, die durch das
Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen waren. Es handelte sich um die Straßen Tiefer Weg
hinter Lange, Weg zur Frieth bis Kleinhans, der Bosenholzer Weg bis Brotfabrik Lange,
Straße auf der Insel, Hauptstraße und Vielser Weg. Die gesamten Kosten übernahm das
Land NRW.
Beim Hochwasser hatte sich gezeigt, daß die Gräben immer in einem sauberen Zustand sein
müssen. Darum wurden 1966 die Gräben entlang des Melkeweges, des Berkenweges, der
Helleberggraben, die Gräben am Melkeweg auf Reinsborn und am Teufelspattweg bis zur
Steinkuhle geräumt. Zu den Kosten von 12.000 DM gab das Land NRW einen Zuschuß von
50 %. Die Anlieger hatten 25 % der Kosten der Gemeinde zu erstatten.
1967: An Investitionen sind 877.377 DM vorgesehen. Davon: 250.000 DM für den II.
Bauabschnitt des Ausbaues der Ortsdurchfahrt der BÜR 65 – also der Hauptstraße, von
Antoni bis Rellermeier. Auftrag dafür an Baufirma aus Niederntudorf übertragen. Sie
begann im Herbst.
Zuvor verkabelte jedoch die Deutsche Bundespost in der Hauptstraße und anschließend im
ganzen Dorf ihre Telefonleitungen.
Außerdem die Verlegung von Wasserleitungsrohren 100 mm aus Kunststoff in die
Bürgersteige von Fründt bis Rellermeier. Diese Rohrverlegung hat folgende Vorgeschichte:
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Im Oktober 1968 teilte der Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Büren, Med.-Rat. Dr.
Schrader mit, daß er während seiner bisherigen Tätigkeit durch Untersuchungen und auf
Grund von Akten habe feststellen können, daß es mit der Wasserversorgung der Gemeinde
Upsprunge sehr im Argen läge. Die Ergebnisse der letzten Jahre ließen darauf schließen, daß
die Grundwasserverunreinigung in der Gemeinde gestiegen sei. Es sei dringend erforderlich,
eine zentrale Wasserversorgung zu erstellen.
In einer Gemeinderatssitzung im Nov. 1963 hatte sich der Rat mit diesem Schreiben befaßt.
Dabei war auch der Wassertechniker Dr. Briechle aus Büren anwesend. Der erklärte, daß die
Wassermenge für eine eigene zentrale Wasserversorgung vorhanden sei, aber nicht die
Qualität. Das Wasser müßte chemisch aufbereitet werden. …..
Die Gemeindevertretung befaßte sich (1963/64) mit diesem Problem auch in weiteren
Sitzungen....
>>> Auf 2 Seiten weitere Einzelheiten <<<
Dabei ging es auch um einen Anschluß an das Wasserwerk Salzkotten und Befürchtungen,
daß damit die Gemeinde ihre Selbständigkeit preisgeben würde. Schließlich wurde dem Ing.
Dr. Briechle der Auftrag zur Planung der Trinkwasserversorgung innerhalb der Gemeinde
Upsprunge erteilt.
Die Angelegenheit ruhte jedoch einige Zeit. Wieder zur Sprache kam sie, als die Gemeinde
Upsprunge vor Aufstellung des Bebauungsplanes „Up den Annepauten“ gegenüber dem
Wasserwirtschaftsamt, das dazu zu hören war, nachzuweisen hatte, daß die
Wasserversorgung gesichert sei. In diesem Zusammenhang wurde erwogen, das neue
Siedlungsgebiet an das Wasserversorgungsnetz der Stadt Salzkotten anzuschließen. Es
könnte dazu die in der Upsprunger Straße bis zur Königsberger Straße verlegte
Wasserleitung bis zur Gemarkungsgrenze Salzkotten/Upsprunge verlängert werden. Von
dort könnte sie bis zu den Linden, entlang des Bürener Weges, des Lindenweges in das neue
Siedlungsgebiet geführt werden. Die Stadt Salzkotten erklärte sich bereit, dem Wunsche
nachzukommen, soweit es sie betraf.
Zwischenzeitlich wurden von übergeordneten Behörden Planungen größeren Stils
vorgenommen. Eine Planung sah vor, daß die Wasserversorgung für den hiesigen Raum
(Geseke, Amt Salzkotten-Boke u.a.) durch die geplante Aatalsperre bei Wünnenberg im
Kreis Büren sichergestellt werden könnte. An diese Verbundleitung könnte auch die
Gemeinde Upsprunge angeschlossen werden.
In einer Sitzung im April 1967 waren einige Ratsmitglieder der Auffassung, daß eine
Hauswasserversorgung vollkommen ausreiche und die Trinkwasserverhältnisse gar nicht so
schlecht seien, wie sie immer geschildert würden. Der neue Amtsdirektor, Wagener, schlug
dem Rat vor, sich der zentralen Wasserversorgung in keiner Weise zu verschließen.
>>> weitere Seiten über die Entwicklung <<<
Im September 1967 kamen die Gemeindevertreter zu dem Entschluß, unter
Berücksichtigung der festgestellten Gesundheitsgefährdungen, einer ausreichenden
Bezuschussung der Maßnahme und anderen Gesichtspunkten eine zentrale
Wasserversorgungsanlage zu erstellen. Da der Ausbau der Hauptstraße anstand, wurde
einstimmig beschlossen, in einer Länge von 450 m schon jetzt vor Ausbau der Straße das für
die demnächstige Wasserversorgungsanlage erforderliche Rohrmaterial zu verlegen.
Außerdem wurde beschlossen, zum Siedlungsgebiet „Up den Annepauten“ eine
Wasserleitung von der Gemarkungsgrenze Salzkotten ab zu verlegen. Die Planungsarbeiten
und Anträge auf Bezuschussung waren bis Ende des Jahres noch nicht abgeschlossen.
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1967: Auch der Ausbau von Wirtschaftswegen wurde 1967 weiter durchgeführt. Mit dem
Ausbau des Grafflerweges und des Reststückes des Melkeweges bis zum Teufelspattweg
wurde eine Niederntudorfer Firma beauftragt. Sie begann im Herbst mit den Arbeiten,
konnte aber wegen des Frostes die Arbeiten1967 nicht zu Ende führen.
Vorgesehen war auch der Ausbau des Reststückes des Teufelspattweges bis zur Grenze
Salzkotten. Im Laufe des Jahres wurde dieser Weg jedoch vom Wirtschaftsweg als
Gemeindeverbindungsstraße höher eingestuft und erhielt die Bezeichnung „Bür 37“.Eine
Bezuschussung des Ausbaues im Rahmen des Wirtschaftswegebauprogrammes kam daher
nicht mehr infrage. Die Anerkennung als überörtliche Straße war auf Anregung der Stadt
Geseke und des Kreises Büren erfolgt. Der Weg beginnt in Geseke bei der Kapelle und
mündet in Oberntudorf auf die Straße Salzkotten – Tudorf. Dieser Weg ist als alte
Heerstraße sehr bekannt und wurde und wird auch heute noch bei Manövern der der NATO
angehörenden Streitkräfte oft benutzt, z. T. mit schweren Panzern.
Nach Verlegung der Kanalisation zum Baugebiet „Up den Annepauten“ war in Upsprunge
lediglich ein Teilstück des Kirchplatzes, die Insel, die Frieth und ein Reststück der
Schulstraße von der Kreuzung Tiefer Weg bis zum Friedhof noch nicht an die zentrale
Abwasserbeseitigungsanlage angeschlossen. …... Zur Förderung der Stabilität und des
Wachstums der Wirtschaft und zur Verminderung der Arbeitslosenzahl beschloß der
Deutsche Bundestag Mitte 1967, ein Investitionsprogramm von insg. 5,2 Milliarden DM
durchzuführen...... An diesem Programm beteiligte sich auch die Gemeinde Upsprunge und
meldete als Investitionsvorhaben die Ausführung der Rest-Kanalisation an. Diesem Antrage
wurde seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft entsprochen. Es wurde ein Zuschuß
von 6 % für 10 Jahre für ein Darlehn bis zu 70 % der Gesamtkosten bewilligt. …..... Mit den
Arbeiten wird jedoch erst begonnen, wenn die Gemeinde die Gewissheit hat, daß sie zur
Ablösung eines Darlehnsbetrages seitens des Landes einen Zuschuß von 60 % erhalten
werden wird.
Es wurde auch wieder einige Gräben geräumt.....................
Es kann festgestellt werden, daß im Jahre 1967 in Upsprunge eine sehr rege Bautätigkeit
herrschte, vor allem in der 2. Hälfte des Jahres. Neben den privaten Investitionen (Neubau
Fricke im Kleinen Feld, Neubauten „Up den Annepauten“, viele Um- und
Erneuerungsarbeiten im Dorf) investierte auch die Gemeinde sehr viel, aber zweckmäßig
und nicht zu aufwendig. Die Gemeinde Upsprunge hat 1967 insgesamt zur Durchführung
der Kanalisationsarbeiten, des Straßenbaues, der Wasserleitung usw. Aufträge in Höhe von
rd. 750.000 DM erteilt. ….... Die Finanzierung erfolgte zum größten Teil durch mittel- und
langfristige Darlehn und durch Bundes- und Landeszuschüsse.
Der Schuldenstand der Gemeinde betrug Ende 1967 620.000 DM, und wird sich nach
Aufnahme des nun beschlossenen Darlehns auf 920.000 DM erhöhen.
Noch 1967: Bei dem Straßenausbau von Antoni bis Rellermeier wurden auch einige Kurven
begradigt. Dabei mußte die Gemeinde von einigen Anliegern Grundstücksstreifen kaufen.
….... Bei Bielemeier war das Problem am größten. Nach Verhandlungen wurde vereinbart,
daß Bielemeier das im Wege stehende alte Wirtschaftsgebäude auf Kosten der Gemeinde
abreißen läßt und einen Grundstücksstreifen der Gemeinde abtritt. In diesem
Zusammenhang brachen Bielemeiers auch die alte Mühle ab und bauten ein neues
Wirtschaftsgebäude an ihr Wohnhaus an. Lediglich das Mühlenrad wurde so belassen.
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1968 konnte das Wirtschaftswegebauprogramm für Upsprunge weitergeführt werden.
Ausgebaut wurde der Graffeler Weg, der Melkeweg (von Kurve bei Happen Holz bis zum
Teufelspattweg) und der Deilweg (von Brotfabrik Lange bis Salzkottener Grenze);
Salzkotten baute das Stück bis zur Landstraße aus. Die Kosten betrugen 39.650,54 DM, mit
21.000 DM Landes- und Bundeszuschuß sowie 18.660 DM Darlehn.
Die Planungen für die Verlegung der Wasserleitung waren im Frühjahr so weit gediehen,
daß mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Die Stadt Salzkotten verlegte zunächst ab
dem Oelweg durch die Lange Brückenstraße und Upsprunger Straße eine neue
Wasserleitung mit größerem Durchmesser, nämlich 150 mm. Bis zur Gemarkungsgrenze bei
Knaup bezahlte das Wasserwerk Salzkotten die Arbeiten. An der Grenze wurde ein großer
Wasserzähler eingebaut, der die an die Gemeinde Upsprunge gelieferte Wassermenge
aufzeigt.
Die Gemeinde Upsprunge verlegte die Wasserleitung ab der Grenze in der Hauptstraße bis
zur Bürener Straße, dort entlang bis zum Landwehrweg, ab dieser Kreuzung durch den
Landwehrweg und durch alle Straßen im neuen Siedlungsgebiet „Up den Annepauten“. Die
Hausanschlüsse wurden gleichzeitig hergestellt, so daß Mitte des Jahres 1968 die Anlieger
dieser Straßen (außerdem auch der Lindenweg) die 1. Bezieher von Frischwasser bzw.
Trinkwasser aus einer zentralen Wasserversorgungsanlage sind. Durch den in der Satzung
ausgesprochenen Anschluß- und Benutzungszwang mußten diese Anlieger an die zentrale
Wasserleitung anschließen und ihre Hausbrunnen nicht mehr benutzen. ….....
Die Gemeinde Upsprunge hat an das Wasserwerk Salzkotten für jeden cbm Wasser 45 Pf. zu
entrichten. Die einzelnen Abnehmer haben an die Gemeinde Upsprunge 90 Pfennig zu
zahlen. …...., weil sonst keine Zuschüsse in Aussicht gestellt worden wären. ….. Insgesamt
wurden verlegt: 532 m 100 mm 0 Wasserleitungsrohre und 76 m 150 er Rohre, alle aus
Kunststoff. ….. Bis zum Ende war eine Bewilligung für die Kosten der restlichen
Wasserleitung, die noch in allen anderen Straßen zu verlegen ist, nicht ausgesprochen. Etwa
Anfang 1969 kann damit gerechnet werden.
Îm Frühjahr 1968 wurden die Arbeiten zur restlichen Kanalisation der Gemeinde Upsprunge
begonnen. Es handelte sich um die Frieth von Thiele bis zum Bauernhof Schilling einschl.
Kanal bis zur Brotfabrik Lange, um die Strecke in der Schulstraße von Kreuzung Tiefer
Weg bis zum Friedhof. Als letztes Stück wurden die Insel und der östliche Kirchplatz
kanalisiert. Ein besonders Problem stellte die Unterfahrung der Heder bei Buschmeier dar.
Dazu wurde eine breite Wanne aus Stahlblech konstruiert, durch die das Hederwasser floß.
Die Seiten wurden mit Sandsäcken abgedichtet.............
>>> 3 Fotos <<<
Die Durchquerung der Heder bei Altenrichter war bereits bei der Verlegung der Rohre in der
Hauptstraße vorgenommen worden. Durch die schmale Gasse bei Buchmeier und Claes und
bei Salmen konnte die Firma sich nur langsam vorwärts arbeiten, bis man bei Lange die
letzte Haltung verlegen konnte.
>>> 4 Fotos <<<
Die Kosten des letzten Abschnittes der Ortskanalisation betrugen 244.504,52 DM. Hierzu
gewährte das Land endgültig 116.790 DM, womit ein zu Beginn der Arbeiten nicht
erwarteter Zuschiuß erzielt wurde, der für eine vorzeitige Rückzahlung eines Darlehns
verwendet wurde.
Für 19.088 DM wurden die Wege in der neuen Siedlung Annepauten als Baustraßen
hergerichtet.
2.022 m Gräben wurden maschinell geräumt, u.a. Entlang des Eiserweges und Schleyweges.
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Noch 1968: Im Frühjahr wurden die Arbeiten zur Fertigstellung des II. Bauabschnittes der
Ortsdurchfahrt wieder aufgenommen. Die Kosten des II. Abschnitts, der im Juni vollendet
wurde, betrugen 196.000 DM. Hierzu gewährte das Land zur Verbesserung der
Verkehrsverhältnisse einen Zuschuß von 179.000 DM. Der Rest mußte durch ein Darlehn
finanziert werden.
>>> s. 6 Fotos von den Bauarbeiten <<<
Entlang der Heder wurde von der Brücke zur Insel bis nach Even ein starkes Geländer
angebracht.
Als letzter Abschnitt ist der Bau einer neuen Brücke über die Heder und die Beseitigung des
Engpasses Even/Driller geplant. Da nicht bekannt ist, wann der dazu notwendige
Landeszuschuß gewährt werden wird, kann schon nicht mit diesen Arbeiten begonnen
werden.
>>> 1 Foto <<<
1969. Die bis 1969 verlegte Wasserleitung in der Hauptstraße – Bürener Straße –
Landwehrweg - Straßen im Siedlungsgebiet Annepauten und in der Lindenstraße sowie in
der Hauptstraße von Rellermeier bis Antoni/Fründt kostete 102.500 DM.
Der II.Abschnitt des Ausbaues der Hauptstraße von Rellermeier bis Fründt/Antoni kostete
196.000 DM.
In die Gesamtplanung des Ausbaues der Hauptstraße waren einbezogen die Beseitigung des
Engpasses bei Driller/Even und der Neubau der Hederbrücke.
Im Laufe des Jahres begannen die Verhandlungen mit den beteiligten Eigentümern Even
und Driller/Knaup. Nach einiger Zeit einigte man sich über die Bedingungen des Verkaufes
der beiden Häuser. Das Kaufgeld betrug 106.000 DM. Die Häuser werden im nächsten
Frühjahr abgebrochen. Vom Haus Even wird der Teil des Hauses an der Heder stehen
bleiben, in dem die Eheleute Heinrich Even wohnen und denen ein Dauerwohnrecht
zugebilligt wurde.
Die Planung zum Neubau der Brücke wurde rechtzeitig aufgenommen. Vom Land wurde ein
Zuschuß von 226.700 DM bewilligt. Die Arbeiten wurden daraufhin ausgeschrieben. Dem
billigsten Bieter (eine Firma aus Geseke) wurde zum Preise von 280.000 DM der Auftrag
erteilt. Im November wurde die alte Brücke abgebrochen.
Die alte Brücke war 1870 als Gewölbebrücke aus Bruchsteinen gebaut worden und hatte
eine Tragfähigkeit von 30 to. Für den heutigen Verkehr reichte ihre Breite nicht mehr aus.
Nach Ausbau der Straße hätte sie außerdem außerhalb des geraden Straßenverlaufes
gelegen. Die neue Brücke wird 5 m östlich gebaut.
…..................
Mit dem Neubau der Brücke wurde im Nov./Dez. begonnen. Zunächst wurden Spundwände
aus Stahl 10 m tief in den Rand des Flußbetts gerammt. Die Untersuchungen des Bodens
durch Bohrungen hatten ergeben, daß 9,50 m unter der Straßenoberkante Kalkfelsen ist. Der
Kalkfelsen ist jedoch nicht flächenmäßig, sondern in unterschiedlicher Tiefe. So mußten auf
einer Seite der Heder Spundwände 9,50 m tief und auf der anderen Seite 10 m tief gerammt
werden, damit sie fest im Felsen verankert sind. Über dem Felsen ist eine 5 m starke
Kiesschicht (Mittelkies). Darüber ist Ton und Lehm. Um und auf die Stahlspundbohlen
(etwa 1 m unter Wasserfläche) werden Betonwiderlager aufbetoniert. Auf diese Wiederlager
ruht die Betonplatte, die erst nach Ende des Winters erstellt werden kann.
Die alte Brücke hatte eine Durchflußbreite von 2 x 5,50 m. Sie hatte eine Fahrbahnbreite
von 5,50 m. Sie stand quer zum Flußlauf. Der Mittelpfeiler stand nicht parallel zur
Stromachse. Dadurch bildete sich immer ein kleiner Stau, der bei Hochwasser immerhin
10 cm Stau ausmachte, der sich oberhalb der Heder bis zur Insel bemerkbar machte.
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Die neue Brücke wird parallel zur Fließrichtung gebaut. ….
>>> Fotos Heder ohne Brücke <<<
Mit dem Kanalisationsabschnitt Ortskern, Frieth pp. ist die Kanalisation in der Gemeinde
vollständig erstellt.
In den Jahren 1961 bis 1969 sind dafür 1.424.084,48 DM investiert worden. Das Land NRW
zahlte dazu Zuschüsse von 632.895 DM. Darlehn wurden aufgenommen in Höhe von
insgesamt 540.000 DM. Die angeschlossenen Hauseigentümer hatten an einmaligen
Anschlußgebühren und Erstattung der Hausanschlußkosten 251.189 DM zu erbringen.
Angeschlossen wurde jedes Haus bis auf die in den Außenlagen wie Wulfstal, Neise, Kaup,
Kröger, Even und Harke.
Auf die vollständige Fertigstellung der Kanalisation kann die Gemeinde Upsprunge stolz
sein. Damit wurde die Hygiene in der Gemeinde erheblich verbessert und die
Verschmutzung des Grundwassers verhütet.
1970: Die Stadt Salzkotten kaufte 1970 von dem Gastwirt und ehemaligen (auch) Landwirt
die Weiden nördlich seines Hauses einschl. den Sportplatz Upsprunge, der von der
Gemeinde von Rinchval gepachtet war. Einen Teil der Fläche verpachtete die Stadt an den
Tennisclub Rot-Weiß Salzkotten. Dieser Verein erstellte darauf 3 Tennisplätze und ein
Clubhaus. Die Spielfläche wurde mit einem Kunststoffbelag ausgestattet, der in Deutschland
einmalig ist und einen Rasen- oder Aschenplatz ersetzt. Im August wurden die ersten Spiele
ausgetragen; an denen auch die deutschen Spitzenspieler Bungart und Kuhnke teilnahmen.
Im außerordentlichen Haushaltsplan waren 287.000 DM vorgesehen für die Verlegung der
Wasserleitung. Im Jahr davor wurde bereits mit der Verlegung begonnen. In diesem Jahr
wurde sie in alle restlichen Straßen, vor allem in den Bereichen außerhalb der Siedlungen
verlegt.
Bis Ende des Jahres 1970 waren alle Gebäude bis auf 3 – 4 im Außenbereich an die zentrale
Wasserleitung angeschlossen bzw. hatten alle die Möglichkeit, Wasser daraus zu
entnehmen.
Viele verwenden jedoch noch das Wasser aus den eigenen Hausbrunnen weil die
vorhandenen Hausanlagen noch bei etlichen nicht abgeschafft werden und die Entnahme
hieraus z. Zt. noch billiger ist. Es ist aber zu erwarten, daß im Laufe der Jahre sämtliche
Häuser ihr Wasser aus der Wasserleitung der Gemeinde zapfen werden.
Die Verlegung der Wasserleitung in Upsprunge hat insgesamt 381.000 DM gekostet. Die
Maßnahme wurde finanziert durch 225.000 DM Beihilfe des Landes NRW, durch (lediglich)
45.000 DM Darlehn. Die Anschlußnehmer hatten 111.000 DM zu zahlen.
Der III. Bauabschnitt des Ausbaues der Ortsdurchfahrt der BÜR 65 (Hauptstraße) ging im
Frühjahr weiter. Das alte Haus Driller und der im Wege stehende Teil des Hauses Even
wurde am 21.03.70 abgebrochen. Der verbleibende Teil vom Haus Even wurde mit einer
neuen Mauer zur Straße hin versehen und insgesamt das Haus ordentl. hergerichtet und
teilweise verputzt.
Die Bauarbeiten an der Brücke gingen zügig voran. Sie wurde eingeschalt und mit sehr viel
Stahl betoniert. Im Mai 70 war sie fertig. Die Bürgersteige wurden gebaut, das Geländer
angebracht, die Fahrbahn geteert und die Anböschung vorgenommen. Bei der Gelegenheit
wurden auch die Böschungen zu beiden Seiten der Brücke mit Schotter angeschüttet und so
vor einem Auswaschen, Ausspülen und Abgleiten geschützt. Zugleich wurde das restliche
Stück der Straße zwischen Rellermeier und der Brücke und auf der anderen Seite zwischen
Kirsch und der Brücke ausgebaut.
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Auf dem Grundstück (ehem.) Even wurde eine Grünfläche angelegt mit Büschen, Bäumen
und Rasenflächen. Zum Ausruhen wurden Ruhebänke mit einem Steintisch aufgestellt. Auf
der anderen Seite der Heder beim Haus Humpert wurden Rosen angepflanzt und beim
Pumpwerk Bäume und Strauchwerk angepflanzt und eine Ruhebank aufgestellt. Diese
Anlagen und auch die neue Brücke sowie die Straße überhaupt haben das Ortsbild sehr
positiv beeinflußt und es in erheblichem Maße verschönert. Die Kosten des letzten
Abschnittes betrugen 350.840,50 DM.
Damit ist die gesamte Hauptstraße von der Grenze Salzkotten beim Sportplatz bis zur
Umgehungsstraße bei Neise fertiggestellt.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 800.000 DM. Die Maßnahme wurde bestritten mit einer
Beihilfe des Landes von 458.000 DM, einer Beihilfe des Kreises von 10.400 DM, einem
Darlehn von 159.000 DM, mit Mitteln aus laufenden Einnahmen von 57.000 DM, Beiträgen
der Anlieger für die Gehwege i. H. v. 63.000 DM und der Entnahme aus der
Wegebaurücklage in Höhe von 47.300 DM.
Auf die Wohnstraßen „Up den Annepauten“ wurde ein Teerdecke aufgezogen für
14.371 DM. Diesen Betrag erstatten zu 90 % die Anlieger.
Die Gartenstraße wurde aber dem Haus Meschede verlängert und an den Geseker Weg
angebunden.
1971: Der Haushaltsplan ist ein Spiegelbild aller Bereiche der Erfüllung von
Gemeinschaftsaufgaben innerhalb der Gemeinde. Er dient als Mittel zur Durchführung von
Maßnahmen durch den Rat zur Bestbedienung des Bürgers. Es ist das Mittel
kommunalpolitischer Tätigkeit und Zielsetzung. Dieses beschränkt sich jedoch heute bei den
vielen zu leistenden Ausgaben auf die Beträge, die der Gemeinde als sogenannte Freie
Spitze verbleiben.
Der ordentliche Haushalt 1971 sieht Gesamteinnahmen und -ausgaben in Höhe von
557.974 DM vor. ….. Die freie Spanne betrug 53.222 DM, also 10 % der Einnahmen....
Darlehnsstand am 31.12.1971: 757.895 DM.
Der Sportverein erstellte auf dem Sportplatz eine Flutlichtanlage, um auch vom Herbst bis
zum Frühjahr an Abenden trainieren zu können. Es wurden dabei 12 m hohe Masten
aufgestellt, auf die jeweils ein Scheinwerfer mit 190.000 Lumen/je 2.000 W/380V installiert
wurde. Die Kosten betrugen 4.000 DM. Hierzu leistete die Gemeinde einen Zuschuß von
2.500 DM.
Nachdem 1970 die Wasserleitung und die Kanalisation in den Weg im Baugebiet
„Bertelsmeier“ verlegt war, wurde im Frühjahr 1971 die Baustraße für 19.500 DM angelegt.
Danach konnte mit den ersten Hausbauten im hinteren Teil der Wiese begonnen werden.
Damit die Häuser am Geseker Weg (fr. Weide Arning) ihre Abwässer ableiten können,
wurde ein Mischwasserkanal verlegt, der 20.524 DM kostete.
Damit die Substanz der 1961 ausgebauten Wirtschaftswege Eiserweg von der Grenze Verne
bis Stapels-Stall (1.150 m) und des Schleidenbruchweges bei Andreasmeyers-Wald (300 m)
erhalten blieb, mußte ein Teerüberzug aufgebracht werden. Die Kosten betrugen
26.000 DM.
Neu ausgebaut wurden 1971 die Wirtschaftswege „Im Eichfeld“ (ab Geseker Weg in
nördlicher Richtung – 600 m), der Wiesenweg (von der Frieth bis Melkeweg – 520 m) und
das letzte Stück des Friethweges auf der Helle – 700 m und der Weg bei Arnings Wald –
300 m (Weg ab Teufelspatt – Kreuzung Melkeweg in Richtung Ahden). Die Gesamtkosten
beliefen sich auf 106.000 DM. Hierzu gewährte das Land NRW 63.000 DM Zuschuß.
33.000 DM Darlehn mußten aufgenommen werden, und der Rest wurde aus eigenen
Gemeindemitteln aufgebracht.
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Der Weg zwischen dem 1971 als Wirtschaftsweg ausgebauten Wiesenweg bei Zacharias und
der Hauptstraße bei Fründt, der „Grabenweg“ wurde mit einer Teerdecke überzogen.
Im Laufe des Jahres wurde neben dem noch zu schildernden Ausbau des Hederquellgebietes
einiges zur Verschönerung getan. So wurden Grünanlagen geschaffen mit Ruhebänken und
Steintischen auf dem nach dem Ausbau der Bürener Straße übrig gebliebenen Fläche bei
Hupen Eiche, der Streifen zwischen Hauptstraße und Grundstücke Alpmann u. Niggemeier,
wo seinerzeit die alte Trafostation stand.
Noch 1971 nach Kirche: Diese Arbeiten waren der Auftakt zu einem völlig neuen Ausbau
der Straße „Kirchplatz'“ und der Schulstraße. Die Planungen liefen Ende des Jahres an. Zur
Beseitigung des im Wege stehenden Hauses Jakobsmeier wurde nach dem Tod der Ww.
Jakobsmeier mit den Erben verhandelt. Der Entwurf der neuen Straßenführung wurde
aufgestellt. Bis Ende des Jahres waren die Vorbereitungen und Grundstücksverhandlungen
nicht abgeschlossen.
>>> 2 Seiten Fotos Kirche außen <<<
Noch 1971: Die Hederquellen waren der Grund des Entstehens der Siedlung und Gemeinde
Upsprunge und gaben ihr den Namen. Im Wappen sind sie im unteren als Symbol
aufgenommen. Die Quellen selbst sprudeln jedoch in einem Gebiet, das im Laufe der Jahre
immer mehr verwahrloste. Dieses nahm am 16.09.1969 die Gemeindevertretung zum Anlaß,
das Quellgebiet neu zu gestalten und Mittel dafür in den folgenden Jahren bereitzustellen.
Nach den ersten Kostenanschlägen von Februar 1970 sollte dieses 30.000 DM kosten. Die
entsprechenden Zuschüsse wurden beantragt. Schwierigkeiten im Zuge der Planung und
Vorbereitung bildeten die Verhandlungen mit den Anliegern der Heder im Bereich des
Quellgebietes zur Anlegung der Gehwege. Im November 1970 konnte endlich die
Maßnahme unter den Fachfirmen ausgeschrieben werden. Nachdem sich danach aber
Unklarheiten in der Ausführung der Arbeiten und dem Umfang ergaben und der
Wasserstand den Beginn der Arbeiten nicht zuließ, wurden die einzelnen Arbeiten erneut
erfaßt und nochmals im Februar ausgeschrieben. Die Auftragssumme für die
Tiefbauarbeiten lag bei 46.000 DM und für die gärtnerischen Anlagen bei 3.600 DM. Durch
Verbesserungen in der Ausführung (z.B. Verbundpflaster statt Teer) und zusätzliche
Arbeiten betrug schließlich die Auftragssumme rd. 72.000 DM.
Da die Anlieger hinsichtlich der durch die Maßnahme in Anspruch zu nehmenden
Grundstücksstreifen Bedenken erhoben, wurde das gesamte Gelände vermessen und die
Grenzen festgestellt. Nach teilweise harten Auseinandersetzungen konnten jedoch
Vereinbarungen bzw. Pachtverträge geschlossen werden. Danach wurde über den
endgültigen Verlauf der Wege entschieden. Die nach dem Plan vorgesehene Zuwegung
zwischen Feldmann und Helle kam nicht zustand, da der Erstgenannte sich sträubte, obwohl
die beanspruchte Fläche im Eigentum der Gemeinde steht, er sogar sein Haus weit überbaut
hat. Schließlich wurde hiervon Abstand genommen und der Weg zwischen der Heder und
Helle gegenüber der Mühle durchgeführt.
Am 18. August 1971 begann die Firma Fecke aus Hörste mit den Arbeiten. Zunächst
wurden die vorhandenen Eschen, Weiden und Holunderbüsche gefällt. Die 683 qm
Teichflächen im Bereich der vielen Quellen wurden 30 – 60 cm tief ausgebaggert. Die Ufer
der Quellen wurden durch Pfähle 1,50 m bzw, tlw. 2,00 m lang, befestigt und sämtliche Ufer
mit afrikanischem Gangoniholz-Flechtmatten verbaut. Die Wanderwege wurden befestigt
und mit Verbundpflaster belegt.
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Das alte Wehr gegenüber Meschede (neben der Weide Christiansmeyer) wurde entfernt.
Durch Anschütten von Schotter und Betonieren der Fläche wurde ein Überlaufbauwerk
geschaffen.
Die meisten Arbeiten waren bis Ende des Jahres ausgeführt. Die restlichen Arbeiten sind im
Winter bzw. Frühjahr des nächsten Jahres geplant und vor allem die gärtnerischen Arbeiten.
>>> 1 Seite Fotos Zustand vorher, 1 Seite bei den Arbeiten,
1 Seite Schützenfest
4 Seiten Ergebnisse der Volkszählung 1970 Upsprunge
Das Wasserwerk der Gemeinde Upsprunge verkaufte 1971 14.441 cbm Wasser. Ein cbm
kostet 90 Pf. Für die Lieferung erhält das Wasserwerk Salzkotten je cbm 45 Pf. Der Zähler
im Hauptrohr an der Grenze bei Vogt/Knaup zeigte Ende Dezember einen Stand von
22.881 cbm an. Das Wasserwerk Upsprunge erzielte 1971 nach der Bilanz und Gewinn- und
Verlustrechnung einen Gewinn von 963,23 DM.
Noch 1971: Die gemeindliche Neugliederung machte 19781 keine Fortschritte. Nennenswertes in Bezug auf Upsprunge oder andere Gemeinden des Amtes oder Kreises ist nicht zu
berichten.
>>> 1 Seite Fotos Heder-Partie neue Brücke u. Zus.fl. Hederarme <<<
1972: Im Jahre 1972 standen der Gemeinde Upsprunge insgesamt 441.749 DM Einnahmen
zur Verfügung. Dieser Betrag setzte sich im Wesentlichen zusammen aus den
Schlüsselzuweisungen des Landes in Höhe von 133.435 DM, der Gewerbesteuer 58.000 DM
…...... Die der Gemeinde zur Verfügung stehende freie Spanne betrug wieder rd. 10 %, also
rd. 40.000 DM. Damit wurden finanziert die restlichen von der Gemeinde aufzubringenden
Eigenleistungen für den Ausbau des Hederquellgebietes (Restbetrag in 1972: 14.800 DM).
Außerdem wurden auf verschiedenen Wirtschaftswegen für 18.500 DM neue Teerdecken
aufgezogen, damit der Unterbau nicht weiter zerfahren wurde. Es waren dies die Wege:
Berkenweg und das Stück von Töllen Wald bis zur Christiansmeyers-Wald.....
Im Winter bzw. Frühjahr wurde am Hederquellgebiet der Rest vollendet. Vor allem wurden
Büsche, Sträucher, Bäume und Blumen angepflanzt. Im Frühjahr war bei den ersten warmen
Tagen die Anlage fertiggestellt.
Die Kosten beliefen sich insgesamt auf 86.330,85 DM. Allein die Vermessung verschlang
6.500 DM. Das Land NRW gewährte hierzu aus Mitteln des Naturschutzes und der
Landschaftspflege 36.000 DM und der Landschaftsverband aus Kulturpflege-mitteln
21.080 DM Zuschuß.… Bei den schwierigen Bodenverhältnissen (Sumpf) und dem
vorherigen unzugänglichen Zustand des Quellgebietes ist die Kostensumme nicht überhöht.
Vor allem ist nach der Vollendung festzustellen, daß sich die Ausgabe gelohnt hat. Das
Naturereignis, daß das Wasser der Alme nach ca. 10 km unterirdischem Lauf als teilweise
Quellen der Heder wieder zutage treten läßt, bietet sich nunmehr in würdiger Form dar wie
die Paderquellen in Paderborn. Zudem hat die Gemeinde dadurch den Raum, der die
Siedlung Upsprunge entstehen ließ (Up dem Sprung, Spring) und der Gemeinde den Namen
gab, wieder in einen ordentlichen Zustand gebracht. Er ist ein beliebtes Ziel für
Sparziergänger geworden, vor allem an Sonntagen. Auch viele Fremde beobachteten die
sprudelnden Quellen.
….. Versucht werden müßte jedoch noch, daß die Anlieger sich mit ihren Grundstücken
verschönernd einfügen, damit der Ausbau als gelungen anzusehen ist und das Ortsbild sich
noch mehr hebt.
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Die Grundstücksverhandlungen für einen ordentlichen Ausbau der Schulstraße und des
Kirchplatzes wurden im Winter abgeschlossen mit dem Ergebnis, daß das im Wege stehende
Haus Jakobsmeier für 20.000 DM erworben wurde und von einigen Anliegern der
Schulstraße zwischen Tiefer Weg und Friedhof/Bürener Straße Grundstücksstreifen
erworben wurden, um eine Fahrbahnbreite von 6,50 m und an der östlichen Seite einen
Bürgersteig zu schaffen.
Danach wurden die Kosten ermittelt und für 1972 auf 240.000 DM festgesetzt. Für die
übersichtliche Kreuzung Tiefer Weg / Schulstraße wurde die Spitze des Pfarrgartens
abgetragen und die Ecke abgerundet. Das Verbindungsstück zwischen Schulstraße und
Tiefer Weg bzw. Kirchstraße wurde am Haus Homann geschaffen, wo vorher tlw. das Haus
Jakobsmeier stand. Bisher verlief der Weg um das Haus herum. Die Einfahrt zum Tiefen
Weg von der Schulstraße her zwischen den Häusern Böddeker und Dietz wurde nicht
aufrecht-erhalten, sondern dadurch beseitigt, daß der Parkplatz sich bis dorthin erstreckt und
der Bürgersteig etwa 1 m höher als der restliche Tiefe Weg liegt. Eine Zufahrt ist nur noch
möglich von Werner/Lange her.
Rund um die Kirche wurde eine Fahrbahnbreite von durchschnittlich 5,5 m mit einem
Bürgersteig geschaffen. Wo die Häuser zu nahe an der Straße stehen, ist der Bürgersteig
entsprechend schmaler.
Auch das Stück von der Hauptstraße bis zur Kirche bei Mertens wurde ordnungsgemäß
hergestellt. Ebenso das Stück zwischen der Heder bei Buschmeier und Bergschneider.
Gleichzeitig mit dem Straßenausbau wurde die Beleuchtung der Straßen durch neue
Leuchten in dichteren Abständen auf allen vorgenannten Strecken wesentlich verbessert. Die
Oberleitungen der Pesag wurden auch entfernt und verkabelt. Außerdem legte die Pesag
neue Erdkabel dort, wo sie noch fehlten.
Bis zum Herbst war der größte Tel der geplanten Maßnahmen ausgeführt. Bis dahin war zu
übersehen, daß lediglich 170.000 DM Kosten angefallen waren. Darum überlegte der
Gemeinderat, ob nicht in einem Zuge die Schulstraße bis zur Hauptstraße ausgebaut werden
sollte. Die Kosten für die erweiterte Maßnahme wurden mit rd. 300.000 DM errechnet
einschl. der bereits ausgeführten Arbeiten. Nachdem diese Summe finanziert werden konnte
durch voraussichtlich insgesamt 70.000 DM Beiträge der Anlieger, durch Zuschüsse aus
Finanzausgleichsmitteln des Landes von 90.000 DM und der Rest durch ein Darlehn,
entschied der Rat den vollständigen Ausbau. Daraufhin wurden die Engpässe der
Schulstraße vom Pfarrgarten bis zur Hauptstraße beseitigt. Abgebrochen wurden u. a. ein
Schuppen bei Ettler, eine hohe Mauer bei Meschede-Stapel und mehrere alte knochige und
weitarmige und weitverwurzelten Linden bei Welle und einige Einfriedigungsmauern. Bis
zum Dezember waren der Unterbau und die erste flexible Teerdecke mit Bordstein bzw.
Rinnenpflaster ausgeführt. Die Maßnahme soll im Frühjahr des nächsten Jahres vollendet
sein.
Zu erwähnen ist noch, daß die katholische Kirchengemeinde die Flächen rund um die
Kirche, die ihr tlw. bis vor den Hauseingängen gehörten, gegen ein entsprechendes Entgelt
der Gemeinde übertrug.
>>> 2 Seiten Fotos von Bauarbeiten Quellgebiet
2 Seiten Fotos vom fertigen Quellgebiet
1 Seite Fotos von Jubiläum SV Hederborn
1 Seite Fotos Quellgebiet
7 Seiten Fotos Ausbau Kirchplatz, Schulstraße <<<
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Der Streifen entlang der Bürener Straße zwischen den beiden Abbiegungen des
Lindenweges, der nicht für den Ausbau der vorgen. Straße benötigt wurde, wurde den
Anliegern zum Preise von insgesamt 7.000 DM verkauft. Dadurch können sie ihre
Grundstücke auch zur Bürener Straße hin bebauen, wie es im zuvor beschriebenen
Bebauungsplan vorgesehen ist.
1973: Der Gemeinde standen im Jahre 1973 624.000 DM Einnahmen zur Verfügung. Sie
setzten sich im Wesentlichen aus der Gewerbesteuer mit 93.000 DM …
Die größeren Ausgaben waren:
29.000 DM Beitrag zu den Kosten des Hauptschulverbandes Salzkotten, Erweiterung der
Straßenbeleuchtung 19.000 DM, Kreisumlage 104.000 DM, Amtsumlage 61.000 DM,
Gewerbesteuerumlage 47.000 DM, Erweiterung der Wasserleitung in Baugebieten
17.000 DM, allgem. Umlage zur Finanzierung von Krankenhäusern auf Grund eines vom
Bundestag beschlossenen Gesetzes 5.044 DM. Die Baustraßen im Baugebiet Bertelsmeier
(verlängerter Lindenweg und Kottenstraße) wurde bis auf die letzte Teerdecke vollständig
ausgebaut für 45.000 DM. Das Reststück der Gartenstraße bis zum Gesekerweg wurde
komplett hergestellt für 13.000 DM. In beiden Fällen hatten die Anlieger 90 % der Kosten
zu erstatten.
Zur Erschließung der im Vorjahr erworbenen Fläche von Harke als Bauland wurden die
Versorgungsleitungen verlegt. Ein Teil wurde von der Schulstraße her erschlossen, ein
anderer vom Tiefen Weg und von der Bürener Straße. Die neu ausgebaute Bürener Straße
wurde nicht beschädigt; dafür wurden die Leitungen durch die Gärten gelegt und die Straße
zweimal unterdükert. Gegenüber dem Grundstück Dietz wurde eine Stichstraße gebaut,
damit 2 Häuser darüber erreicht werden. Die Kosten für diese Erschließung betrugen
50.000 DM, und zwar auch zu 90 % von den Grundstückseigentümern zu bezahlen.
Im Frühjahr wurden die Arbeiten zur Vollendung des Ausbaues der gesamten Schulstraße
weitergeführt. Die Bürgersteige wurden gepflastert bzw. plattiert, neue Einfriedigungsmauern betoniert und andere notwendige Arbeiten ausgeführt, bis schließlich die letzte
Asphaltdecke aufgebracht werden konnte. Nach der Schlußabrechnung der Straßenbaumaßnahme Schulstraße, Kirchplatz betrugen die Gesamtkosten 313.000 DM. Davon kostete
die Straße Kirchplatz 165.800 DM; die Straßenbeleuchtung 48.000 DM, der Grunderwerb
einschl. abgebrochenem Haus Jakobsmeier 47.000 DM, die Gehwege insgesamt 45.000 DM
und die Fahrbahnen 203.000 DM. Die Anlieger hatten 105.000 DM aufzubringen. Der Kreis
bewilligte 115.000 DM Zuschuß aus Landesmitteln. Der Rest wurde durch ein Darlehn
gedeckt.
Für 5.100 DM wurden 1973 Wasserläufe III. Ordnung geräumt...
In den Monaten Februar bis April wurde der Vorfluter „Goldgosse“ ausgebaut. Als
Goldgosse wird das Gebiet bzw. die Schlucht bezeichnet, die sich vor allem südlich von
Kröger und östlich des Schleidenbruchweges in den Weiden von Hecker, Neise, Meschede
Theodor und Ilse-Höwer bzw. Antoni erstreckt. Besondes in regenreichen Zeiten im Herbst
und im Frühjahr zur Schneeschmelze und auch bei starken Gewittern dringen in diese
Schlucht erhebliche Mengen Wasser, vor allem aus dem sich südlich anschließenden Wald.
In die Gräben zu beiden Seiten des Schleidenbruchweges wird das Grundwasser aus den
angrenzenden Äckern abgeleitet. Bei den großen Flächen fällt bei Regenzeiten erheblich viel
Wasser an, das abgeleitet werden muß. Bisher floß das Wasser, wenn es in starkem Maße
sich in den Gräben ergoß, am Ende des Schleidenbruchweges über die Weiden und Äcker
zwischen dem vorgen. Weg und dem Melkeweg, um dann in den Graben hinter der Weide
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des Meschede aufgenommen zu werden, der dann bei Salmen bzw. Zacharias vorbei in die
Heder mündet. Der untere Teil von der Heder und unter der Hauptstraße und dem
Grabenweg bis zu Zacharias wurde bereits im Zusammenhang mit dem Ausbau der
Hauptstraße verrohrt und bei Zacharias wurde ein Einlaufbauwerk gebaut.
Jetzt wurde am Ende des Schleidenbruchweges durch die Weide Bertelsmeier eine
entsprechend groß dimensionierte Verrohrung geschaffen und auch durch den Melkeweg der
Durchlaß vergrößert. Die Rohre wurden in der Weide so tief gelegt, daß darüber wieder
Rasen angesät und die Fläche als Weide genutzt werden kann.
Durch diese Verrohrung wurde erreicht, daß kein Stau im unteren Bereich auftritt und keine
Schäden bei Überschwemmungen an den landwirtschaftlichen Grundstücken auftreten. Die
Kosten betrugen 34.000 DM. Der Betrag wurde finanziert aus Überschüssen bei anderen
abgeschlossenen größeren Baumaßnahmen.
Mitte November 1973 bestritt der SV Hederborn 21 Upsprunge das letzte Spiel auf dem
1958 von der Gemeinde geschaffenen Rasenfußballplatz. Die Fläche war bisher von der
Gemeinde an den Sportverein unterverpachtet, während die Gemeinde einen Pachtvertrag
mit Rincheval abgeschlossen hatte, der bis zum Jahre 1987 lief. Der Gastwirt Rincheval
verkaufte vor einigen Jahren an die Stadt Salzkotten die Fläche zwischen
Wirtschaftsgrundstück und der Gemeindegrenze Upsprunge/Salzkotten. Auf dem südlichen
Teil des Bereichs, der bisher als Viehweide benutzt wurde, erstellte der Tennisclub
Salzkotten bis 1973 5 Tennisplätze.
In einem Plan des Architekten Krawinkel aus Paderborn, der das Schulzentrum an der
Upsprunger Straße baut, war in der Salzkottener Gemarkung ein Stadion, eine große
Turnhalle und eine Schwimmhalle vorgesehen. Der Sportplatz in Upsprunge sollte so als
zweiter Platz erhalten und übernommen werden, wie er in der Örtlichkeit vorhanden ist.
Diese Planung wurde für den Hauptschulverband Salzkotten in Verbindung mit der neuen
Hauptschule bei der Realschule aufgestellt.
Die Stadt Salzkotten beauftragte jedoch im Laufe des Jahres 1973 das Architekturbüro
Breithaupt in Salzkotten mit der Erstellung eines neuen Planes für ein Sportzentrum unter
Berücksichtigung der im Bau befindlichen Schulobjekte. Dieser Plan enthielt im
Wesentlichen die gleichen Einrichtungen; sie wurden jedoch anders eingeordnet. Danach
sollte der vorhandene Sportplatz als Hartplatz für Trainingszwecke umgebaut werden.
Dahinter in östlicher Richtung war die Schwimmhalle geplant und das Stadion östlich des
Schulgebäudes.
Auf diesen Plan griff die Stadt Salzkotten zurück, als von den Firmen Klingenthal eine
Spende von 100.000 DM zugesagt wurde aus Anlass ihres 100-jährigen Jubiläums. Dieser
Betrag sollte als Teilfinanzierung für einen neuen Sportplatz verwendet werden. Die Stadt
Salzkotten entschied sich, damit den im Gesamtkonzept vorgesehenen Hartplatz
unverzüglich zu bauen. Daraufhin fanden Gespräche zwischen der Stadt Salzkotten und der
Gemeinde Upsprunge bzw. dem Sportverein wegen der vorzeitigen Freigabe der Fläche (vor
Ablauf des Pachtvertrages im Jahre 1987) statt. Zunächst wurde von Upsprunger Seite eine
negative Haltung eingenommen. Vor allem wurde keine zusätzlicher Platz geschaffen,
sondern lediglich unter hohem Kostenaufwand anstatt Rasen- ein Hartplatz geschaffen, auf
dem Fußballer wegen der erhöhten Verletzungsgefahr nicht gern spielen. Als Trainingsplatz
ist ein Hartplatz akzeptabel. Um ihn nur so benutzen zu müssen, hätte zunächst die große
Rasenkampfbahn hinter der Schule gebaut werden müssen.
Schließlich gaben die Gemeinde und der Sportverein Upsprunge nach, um z. B. die
zugesagte Spende nicht fraglich werden zu lassen. Die Gemeinde willigte der vorzeitigen
Beendigung des Pachtvertrages ein, nachdem der Sportverein als Unterpächter dieses auch
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gegenüber der Gemeinde erklärte. Der SV Hederborn schloß als Folgevertrag einen neuen
Pachtvertrag mit der Stadt ab, in dem z. B. dem Verein bestimmte Trainings- und
Spielzeiten nach Absprache mit dem VfB Salzkotten zugestanden wurden und auch eine
Ablösesumme für die Investitionen des SV Hederborn an dem bisherigen Sportplatz
(Flutlichtanlage, Anpflanzungen, Mauer entlang der Hauptstraße pp) in Höhe von 9.400 DM
vereinbart war. Dieser Pachtvertrag läuft bis 1987.
Im November wurde mit den Arbeiten begonnen …. Der Platz liegt jedoch etwas nördlicher
und östlicher, weil zwischen Tennisanlagen und Sportplatz ein Allzweckfeld später
geschaffen werden soll und entlang der Upsprunger Straße in der Länge des Platzes
Parkplätze angelegt werden. Die Gesamtkosten sollen 400.000 DM betragen. Eine
automatische Versenkberegnungsanlage, die bei Trockenheit den Platz berieseln soll, ist
ebenfalls vorgesehen.
Träger der Maßnahme ist die Stadt Salzkotten.
Der Rest der von Rincheval verkauften Fläche wird nach wie vor als Viehweide genutzt von
dem Bauern Mertens aus Upsprunge (zwischen Sportanlagen und Heder).
Noch 1973: Nachdem der Betrieb der Kornmühle durch den Eigentümer Bielemeier
eingestellt wurde im Jahr 1965, wurde das durch den Wasserfall der Heder angetriebene alte
Mühlenrad seltener genutzt. Dadurch, daß das Eichenholz des Rades mit dem Wasser
getränkt wurde und bald wieder trocknete, zerfiel im Laufe der Zeit das Rad mehr und mehr.
Die Eigentümerin der ehemaligen Mühle (die Mühle wurde vor einigen Jahren abgerissen
und durch einen massiven Stall ersetzt) und Inhaberin der Wasserrechte, Ww. Bielemeier,
war finanziell nicht in der Lage, das Rad instandzuhalten oder sogar zu erneuern. Um aber
dieses an vergangene Zeiten erinnernde Rad der Bevölkerung zur Besichtigung zu erhalten,
entschloß sich die Gemeinde, die Initiative zu ergreifen und das alte Mühlenrad durch ein
neues zu ersetzen. Der Auftrag hierzu wurde der örtlichen Firma Fecke erteilt. Im September
wurden die Reste des alten Mühlenrades mit der Welle abgenommen. Die alte Welle aus
Eichenholz sollte nach Aufarbeitung wieder verwendet werden. In der Werkstatt stellte sich
jedoch heraus, daß sie an einer Seite faul war. Deshalb entschloß man sich, sie nicht mehr zu
verwenden, sondern eine neue zu schaffen. Der Kern dieser Welle ist aus Stahl und mit Holz
verkleidet. Die Teile des Rades wurden aus Eich-Holz hergestellt und zusammengebaut.
>>> Auf 4 Seiten Fotos vom Mühlenrad <<<
Als das neue Mühlenrad fertiggestellt war, wurde es durch eine Maschine per Hydraulik in
die neuen Lager gehoben. Seitdem bewundern die Besucher, vor allem die des
Hederquellgebietes, immer wieder diese in der heutigen unruhigen Zeit seltene, zum Verweilen und Nachdenken anregende Atmosphäre.
Dieses Bild wird noch verstärkt durch das den Stau hinunterstürzende rauschende Wasser
der Heder.
Die Kosten beliefen sich auf 8.000 DM. Das Land stellte zur Denkmalpflege 4.000 DM zur
Verfügung. Die Firma Landmaschinen Kleine aus Salzkotten, deren Inhaber Pächter eines
Jagdbezirks in Upsprunge ist, spendete 2.000 DM. Den Rest brachte die Gemeinde
Upsprunge selbst auf.
In der Gemeinde Upsprunge ist bisher ein öffentlicher Kinderspielplatz nicht vorhanden.
Das war bisher auch nicht notwendig, da die überwiegende Zahl der Familien Eigenheime
oder Bauernhäuser bewohnte, die entsprechende Grundstücksgrößen hatten, um dort spielen
zu können. Durch die rege Bautätigkeit wurden viele Mietwohnungen in den
Zweifamilienhäusern geschaffen. Die in diesen Wohnungen untergebrachten Familien mit
kleinen Kindern hatten nicht immer die Möglichkeit, die Gärten der Hauseigentümer
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mitzubenutzen. Deshalb entschloß sich die Gemeindevetretung, einen Spielplatz zu
schaffen. Als Standort wurde dass Grundstück an der Bürener Straße, Ecke Lindenweg,
gegenüber Waldeyer ausgewählt. Es wurde von der Fam. Schilling-Christiansmeyer für
25.000 DM erworben. ….. Der Auftrag zur Planung eines guten Kinderspielplatzes wurde
im Winter dem Kreisgartenbauamt erteilt. Im nächsten Jahr soll danach die Fläche
hergerichtet, eingezäunt und mit Spielgeräten versehen werden.
Wohnungsbau
1962: Baulust reißt nicht ab. In "Up den Antepauten" bezogen ihren Neubau: Huck, Salmen,
Wittke, Dierks, Kleinschnittger, Wiedemann und Gill (2014: heute untere Gartenstraße).
1965: Neues Baugelände hat die Gemeinde von dem Bauern Theodor Meschede erworben.
Der Tauschvertrag sieht vor, daß Meschede für das von der Gemeinde zur Verfügung
gestellte Land von der Gemeinde Land bei der Steinkuhle erhält, und zwar gegen 1 Morge –
2 Morgen, auf dem Berken 1 Morge – 2 ½ Morgen, außerdem für jede Morge 10.000 DM.
Das Baugelände sieht 7 + 18 Bauplätze vor. Für alle Plätze haben sich schon Bewerber
gemeldet, die Zahl der Bewerber ist mehr als Bauplätze vorhanden sind.
1967: Im Frühjahr 1967 begannen die ersten Baulustigen mit der Erstellung ihrer
Wohnhäuser. Nach und nach schossen die Häuser aus dem Boden hervor. Bis Ende des
Jahres waren 4 Häuser im Rohbau fertig. Zur Ableitung des Abwassers und Regenwassers
mußte die Kanalisation verlegt werden. Eine Baufirma aus Geseke erhielt den Auftrag, den
Kanal von dem vorhandenen Hauptkanal bei den Linden entlang des Bürener Weges, rechts
abbiegend in den Lindenweg, entlang den Häusern und quer durch die Weiden von
Schilling-Christiansmeyer, Meschede-Stapel und Arning zu legen. In die geplanten
Wohnstraßen wurden die Leitungen verlegt und zugleich die Hausanschlußleitungen bis zur
Grundstücksgrenze hergestellt. Dadurch können die Siedler des Baugebietes „Up den
Annepauten“, die Anlieger des Lindenweges und die 2 Neubauten an der Hauptstraße ihre
Abwässer ein zentralen Kläranlage zuführen. Die Kosten betrugen 125.000 DM. Hierzu
gewährte das Land einen Zuschuß von 60 %.
Auch die Regenwasserkanalisation, die 1966 begonnen wurde, konnte 1968 beendet werden.
1968: Auch 1968 herrschte wieder eine rege Bautätigkeit. Neugebaut wurden in der
Siedlung Annepauten 6 zweigeschossige Wohnhäuser und 4 Bungalows. Im sonstigen Ort
wurden einige alte Häuser abgerissen, so das von Frl. Anna Salmen, das durch einen Neubau
ersetzt werden wird. …..
>>> Foto <<<
Das alte Haus der Ww. Hedwig Mertens an der Hauptstraße neben Meyerhans wurde
abgebrochen und das Grundstück als Weide weiter genutzt. Auch an anderen Häusern
nahmen die Eigentümer große Renovierungen vor. Das alte Haus Weber neben Ettler bei der
Kirche wurde abgerissen und ein neues Haus errichtet.
>>> Foto <<<
1969: Der Bauer Arning verkaufte 1969 der Gemeinde seine Wiese am Geseker
Weg/Landwehrweg im Baugebiet „Up den Annepauten“. Arning erhielt für die 2 Morgen
das 4 Morgen große Ackerland der Gemeinde in der Gemarkung „Pfennigsteich“ und zudem
noch 20.000 DM. Das erworbene Land wurde als Bauland verplant und auf vier
Baugrundstücke aufgeteilt, die 1970 an Bewerber verkauft werden sollen.
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1969: Das Kreisbauamt erteilte folgende Baugenehmigungen:
10 für Wohnhausneubauten, 3 für Wohnhauserweiterungen und -umbauten, 2 für Garagen
und 6 für Einbau von Ölheizungsanlagen in vorhandenen Wohnhäusern.
Noch 1969: Im Jahre 1968 wurde die Wohnungs- und Gebäudezahlung durchgeführt. Die
folgenden Ergebnisse wurden 1969 ermittelt:
>>> 4 Seiten Anlagen mit Details zu Wohnungen und Gebäuden <<<
1970: Der Bauer Bertelsmeier ließ für seine große Wiese am Friedhof einen Bebauungsvorschlag aufstellen. Danach können auf dem Gebiet 25 Häuser errichtet werden. Einige
Häuser innerhalb des Planes; die von der Haupt- bzw. Bürener Straße her die Grundstücke
erreichen können, wurden bereits in den Jahren 1968 – 1969/70 gebaut. Zur Erschließung
der hinteren Grundstücke wurde die Kanalisation und die Wasserleitung für 31.130 DM
bzw. 8.300 DM verlegt. Es ist die Strecke ab Lindenweg beim Haus Mertens bis zur
Salzkottener Grenze und auch in den vom Lindenweg abzweigenden Weg bis zur Grenze
Salzkotten/Upsprunge.
1970: Die von Arning erworbene Fläche südlich des Geseker Weges wurde vermessen und
die einzelnen 4 Grundstücke an die Interessenten verkauft. Mit dem Bau der Häuser wird
erst im nächsten Jahr begonnen.
Einige Häuser im Siedlungsgebiet Annepauten nördlich des Geseker Weges wurden 1970
gebaut. Restlos alle Häuser sind bis 1970 in diesem Siedlungsgebiet noch nicht errichtet.
An der Bürener Straße/Lindenweg wurden auch einige Neubauten begonnen. Beim
Ausschachten des Hauses, das Reineke gehört, wurde ein riesiger Kieselstein – Findling –
gefunden, der einen Durchmesser von 2 – 3 m hatte. Außerdem traf man dort und auch in
den weiter nördlich ausgebaggerten Kellergruben Sand an.
Vom Kreisbauamt wurden für Upsprunge 1970 folgende Baugenehmigungen erteilt:
10 Wohnhäuser, 4 Wohnhauserweiterungen und -umbauten, 6 Garagen und für 4 Häuser
wurde der Einbau einer Ölheizung genehmigt.
1971: Nachdem alle Grundstücke im Baugebiet Annepauten nördlich des Geseker Weges
verkauft und auch die Grundstücke entlang der südlichen Seite des Geseker Weges (frühere
Weide Arning) sowie die Bauplätze aus der früheren Weide Bertelsmeier an der Bürener
Straße bzw. an dem verlängerten Lindenweg veräußert waren, hatte die Gemeinde den
zahlreichen Interessenten keine Bauplätze mehr anzubieten. Vereinbart war bereits im ersen
Vertrag mit dem Bauern Theodor Meschede, daß zur gegebenen Zeit er bereit ist, über den
Verkauf der restlichen Fläche von 4,5 Morgen mit der Gemeinde zu verhandeln. Aus der
Notwendigkeit des fehlenden Baulandes und der großen Nachfrage heraus wurden die
Grundstücksverhandlungen mit Meschede aufgenommen. Sie führten im Februar 1971 zum
Erfolg. Für 98.892 DM (9 DM/qm) wurde die Fläche, die bisher Meschede als Ackerland
diente, erworben. Bereits im Sommer wurden die Grundstücke und Wegeflächen nach dem
seit längerer Zeit vorhandenen Gesamtbebauungsplan Annepauten vermessen. Im Herbst
wurde bereits bis Ende des Jahres von 18 Bauplätzen 8 verkauft. Sofort wurde mit der
Verlegung der Kanalisation und der Wasserleitung begonnen; die Arbeiten wurden jedoch
bis Ende des Jahres nicht beendet. Die ersten Bauwilligen konnten aber bereits im Herbst
mit den Bauarbeiten beginnen.
Im Jahre 1971 wurden folgende Baugenehmigungen erteilt:
13 eingeschossige Wohnhäuser, 7 zweigeschossige Zweifamilienhäuser,
8 An- und Umbauten, 2 Garagen bei vorhandenen Häusern
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1972: Folgende Baugenehmigungen wurden 1972 vom Kreisbauamt Büren erteilt.
4 2-geschossige Häuser mit Garagen und Öl- oder Elektroheizung
8 1-geschossige
„
7 Anbauten oder große Umbauten, 2
Garagen, 2 Ölheizungsanlagen in vorhandenen Altbauten.
Zwischen dem Tiefen Weg, der Schulstraße und der Bürener Straße liegen noch einige
Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Im Sommer dieses Jahres entschloss sich ein
Eigentümer, Franz Hake, seine Weideflächen als Bauland zu verkaufen. Die Gemeinde
kaufte nach Abschluß von Verhandlungen die 5.855 qm. Sie ließ vom Kreisplanungsamt
einen Bebauungsplan aufstellen. Danach wurden die Grundstücke vermessen und an die
zahlreichen Bewerber verkauft. Die Fläche soll bebaut werden mit 10 eingeschossigen
Wohnhäusern.
Zur Gewährleistung einer geordneten Bebauung im Ortskern der Gemeinde Upsprunge
beschloß der Rat Ende 1971, einen Bebauungsplan aufstellen zu lassen, der die Lange Straße
(westlich), die Bürener Straße (südöstlich), Landwehrweg (von Pfitzer bis zum Grundstück
Bergschneider östl.), Hauptstraße (bis zum Grundstück Niggemeier einschl.) und
Schulstraße (beiderseits) umfassen sollte. Nachdem dieses bekannt gemacht war und eine
Besichtigung an Ort und Stelle stattgefunden hatte, kam jedoch der Rat zu dem Entschluß,
das Gebiet nicht so weiträumig festzulegen. Es wurde vielmehr vereinbart, lediglich für die
Gebiete A) zwischen Schulstraße und Landwehrweg im südlichen Teil bis zur Hauptstraße,
etwa ab Kreuzung Bürener Straße/Landwehrweg und B) zwischen Bürener Straße Schulstraße und Tiefer Weg einmal (wie bereits im vorigen Absatz beschrieben), zum
anderen für die Grundstücke an der Bürener Straße, die bereits zum Lindenweg hin mit
einem Haus bebaut sind und für die Grundstücke südlich des Tiefen Weges zwischen
Bürener Straße und Schulstraße etwa bis zum Grundstück Meschede-Stapel einen
Bebauungsplan aufzustellen. Dieses wurde im Sommer vom Kreisplanungsamt ausgeführt.
Die Entwürfe fanden die Zustimmung des Gemeinderates.
>>> Katasterkarte des Ortskern wg. des Grundstücks Jakobsmeier <<<
1973: Auf Grund eines Beschlusses der Gemeindevertretung hat das Kreisplanungsamt
einen Entwurf eines Bebauungsvorschlages für die Weide von Meyerhans nördlich der
Straße „Frieth“ aufgestellt. Er sieht eine einzeilige Bebauung entlang der Straße vor, d.h.
von Pohlmeier, wo die Weide Meyerhans beginnt, bis zum Graben, der den Bosenholzer
Weg bei Kaup bzw. Lange durchquert. Neben der Weide Meyerhans wurde damit auch die
Weide Thiele berücksichtigt. Der Vorschlag wurde von der Vertretung akzeptiert. Danach
können 15 eingeschossige Häuser gebaut werden, falls die Eigentümer der Weiden einen
Streifen entlang der Straße als Bauplätze verkaufen wollen. Eine Verpflichtung zur
Bebauung oder eine Bebauungsfrist wurde nicht erlassen.
Die Famlie Antoni an der Hauptstraße betreibt ihren landwirtschaftlichen Betrieb seit Jahren
nicht mehr. Sie entschloß sich deshalb, die bisherige Weidefläche neben dem Bauernhaus
der Bebauung zuzuführen. Das gesamte Grundstück wurde in 4 Bauplätze eingeteilt. Auf
einem errichtete die Fam. Antoni selbst ein Wohnhaus und zwei Grundstücke wurden
verkauft. Auf einem dieser beiden Grundstücke wurde 1973 mit dem Bau eines
eingeschossigen Hauses begonnen. Ein Grundstück, das bisher nicht verkauft ist, kann erst
bebaut werden, wenn das bisherige Bauernhaus abgebrochen wird.
In den Baugebieten „Annepauten“ wurden 1973 wieder einige Häuser errichtet; ebenfalls
auch am Lindenweg und Kottenweg in der früheren Weide Bertelsmeier. Im Baugebiet der
ehemaligen Grundstücke Harke wurde auch mit einigen Wohnhausneubauten begonnen.
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Vom Kreisbauamt Büren wurden im Jahre 1973 für Objekte in Upsprunge folgende
Baugenehmigungen erteilt:
12 eingeschossige Häuser, 4 zweigeschossige Häuser, 3 Garagen
Die Gemeindevertretung wurde 1973 zu 8 Sitzungen einberufen. Der Darlehnsstand betrug
Ende 1973 900.000 DM.
Feuerwehr, Unglücke
1965: Für den Mannschaftsraum der Feuerwehr und den Gemeindesaal wurden Möbel
angeschafft. Den Gemeindesaal vorläufig mit 40 Stühlen und 4 Tischen und den
Mannschaftsraum der Feuerwehr mit 20 Stühlen und 2 Tischen ausgestattet. Für die
Beheizung beschaffte man einen Ölofen von einer Warsteiner Ofenfabrik. Regale für die
Ausrüstungsgegenstände der Feuerwehr wurden angebracht. Jeder Verein kann und darf den
Gemeindesaal gegen eine jährliche Miete von 50 DM benutzen.
Am ... 1965 wurde das Feuerwehrgerätehaus eingeweiht. Zu dieser Feierstunde waren
neben den Wehrmännern auch die Spitzen der Feuerwehr mit dem Kreisbrandmeister Kruse
aus Lichtenau und der Amtsbrandmeister Jäger aus Thüle erschienen. Oberbrandmeister
Andreas Helle begrüßte alle Erschienenen. Bürgermeister Josef Ettler betonte, daß man an
diesem Bau wohl 2 Jahre gearbeitet habe und zuvor schon 1 ½ Jahre geplant wurde. …
Darauf ergriff Pfarrer Meyer das Wort … „An Gottes Segen ist alles gelegen...“ dann weihte
er das Haus ein. Alle Besucher waren voll des Lobes.
1966: Auf der L 1414 geriet hinter der Steinkuhle ein Pkw in der scharfen Kurve von der
Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Ein Mitfahrer war sofort tot, von den zwei
Verletzten starb noch eine Person am nächsten Tag.
Am 25. April ertrank das Kind Gabriele Voß in der Heder. Es war durch die Gasse gegangen
und gegenüber Kürpick in das Wasser gefallen. Beim Angeln fand der Bauer MeyerhansGülle bei seiner Weide in der Süldsoit das Kind und konnte es nur tot bergen. Damit hat die
Familie Johannes Voß schon das 2. Kind durch Ertrinken verloren.
1967: Die Freiwillige Feuerwehr hatte kein einziges Schadensfeuer zu löschen, nennenswerte Verkehrsunfälle oder sonstige Unglücke sind Gott sei Dank hier nicht geschehen.
1968: Die Polizei meldete für 1968 5 Unfälle in der Upsprunger Gemarkung. Dabei wurden
8 Personen verletzt, 1 Person wurde bei einem Verkehrsunfall getötet. Dieser Unfall
ereignete sich in der scharfen Kurve hinter der Steinkuhle; der Wagen kam von der
Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Der Tote war ein junger Mann aus Steinhausen.
Die Freiwillige Feuerwehr brauchte 1968 zu keinem Einsatz auszurücken.
1969: Unfälle ereigneten sich auf den Upsprunger Straße in geringer Zahl. Schwer verletzt
oder getötet wurde dabei niemand. …...
1970: Verkehrsunfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, sind 1970 nicht passiert.
1971: Einige Verkehrsunfälle geschahen auf den Upsprunger Straßen, bei denen
Blechschäden an den Autos entstanden. Sonstige schwere Unfälle sind 1971 auch nicht zu
verzeichnen.
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Das gute Wetter des Jahres 1971 wurde einige Mal durch Gewitter unterbrochen. Am
3. August zog ein sehr gewaltiges Unwetter von Westen hier über Upsprunge. Dabei schlug
ein Blitz gegen 14.00 Uhr in das nördliche Stallgebäude des Gutes Wulfstal ein. Im Nu stand
der Stall in hellen Flammen. Es entstand ein Schaden von rd. 400.000 DM. Es verbrannten
Korntrocknungsanlage, große Mengen Korn und ein erheblicher Teil der Stroh- und
Heuernte. Bei dem Brandeinsatz waren die Feuerwehren von Salzkotten, Upsprunge,
Steinhausen, Büren und Geseke im Einsatz. Die Upsprunger Wehr konnte dabei jedoch nicht
löschen, weil nicht genügend Wasser auf Wulfstal war und es aus der Heder hergeholt
werden mußte mit Tanklöschfahrzeugen. Mit dem Wiederaufbau wurde noch in diesem Jahr
begonnen.
Bei dem Einsatz wurde erstmals das neue Feuerwehrfahrzeug in einem Ernstfall benutzt. Es
handelt sich dabei um einen VW-Bulli mit einer umfassenden Sonderausstattung zur
Unterbringung der Werkzeuge, Schläuche und der schon vor einigen Jahren erhaltenen
Motorspritze. Die Übergabe des Fahrzeuges erfolgte am 23.01.71 im Namen des Amtes
Salzkotten-Boke, die die Anschaffung bezahlte, durch Bürgermeister Ettler.
>>> Foto <<<
1972: Im Straßenverkehr ereigneten sich im Jahre 1972 ein paar Unfälle, wobei jedoch nur
Blechschäden entstanden. Jedoch bei einem Unfall am Tage vor Heilig Abend verletzten
sich junge Männer, davon einer schwer. Sie waren an der Ecke Landwehrweg/Gartenstraße
vor eine Gartenmauer geprallt, weil sie wegen überhöhter Geschwindigkeit und unter
Alkoholeinfluß die Kurve nicht mehr geschafft hatten.
1973: In der Gemeinde Upsprunge passierten 1973 keine schweren Unglücksfälle, jedoch
einige Verkehrsunfälle. Ende Juli stießen bei Neise zwei Wagen zusammen, als der von
Upsprunge her kommende Fahrer die Vorfahrt nicht beachtete und sie einem von Wulfstal
kommenden Wagen auf der L 1414 nahm. Dabei gab es 2 Schwerverletzte und 1
Leichtverletzten.
Ein anderer Verkehrsunfall geschah auf dem Schleidenbruchweg bei Kröger. Als zwei Junge
Männer aus Richtung Wald kommend den Berg hinunter fuhren und einer schneller sein
wollte als der andere, verlor einer hinter der Kurve in der Nähe des Hauses Kröger die
Gewalt über sein Fahrzeug und prallte gegen einen Baum und die Gartenmauer. Bei diesem
Unfall im August wurde er schwer verletzt und mußte in eine Spezialklinik gebracht
werden. Während beim ersten Unfall ausschließlich Fremde beteiligt waren, war es beim
zweiten ein Upsprunger.
Kirche, Katholische
1962: 20 Kinder empfingen die I. Hl. Kommunion. An der Kirchweihprozession nahmen
443 Personen, zu Fronleichnam 444 teil, auch an Bittagen gute Beteiligung.
Schon 1961 erhielt unsere Dorfkirche zu Weihnachten ein neues Krippchen, 1962 kamen die
noch fehlenden Krippenfiguren hinzu, die größten Teils von Gläubigen gespendet wurden,
die von dem Oberammergauer Künstler Hans Meier geschnitzt wurden; den Stall fertigte
Schreinermeister Fecke nach dem Entwurf des Künstlers an. Kollekten für Misereor
2.650 DM, für Adveniat 1.500 DM, Weltmission 7.100 DM, mit Krippe zus 13.250 DM.
1963: Gute Beteiligung an Prozessionen, Kirchweih- und Fronleichnam ca. 450. Für die
Mission und Misereror opferte die Gemeinde 7.500 DM.
15 Kinder gingen zur Erstkommunion.
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1964: Kirchenvorstandswahl am 25. Oktober, wahlberechtigt 420 Personen, es wählten aber
nur 30 = 7 %.
An der Kirche wurden Verbesserungen vorgenommen: Der Turm wurde mit KunstSchieferplatten neu gedeckt, Chor und Sakristei mit Heisterholzer Dachziegeln, Kosten
8.400 DM, Ausführung durch Dachdeckermeister Nolte aus Salzkotten.
Der Opfergeist und die Hilfe um den bedürftigen Nächsten ist in unserem Dorf groß: Für
Adveniat 2.181 DM, Misereor 2.053 DM, für die Missionen 518 DM pp. >= 5.558 DM.
An Prozessionen nahmen wieder 450 – 500 Gläubige teil.
Erstkommunion für 13 Kinder.
1965: Am 1. April 1965 trat unser Pastor, Ehrendechant Pfarrer Johannes Reker in den
wohlverdienten Ruhestand. 25 Jahre hat er von seinen 56 Priesterjahren als Seelsorger treu
der Gemeinde gedient. Im August 1940 wurde er von Dechant Schulte in aller Stille
eingeführt. Die Nazizeit erlaubte es nicht, den Tag zu einem rechten Festtag zu gestalten.
Herr Pastor Reker hat unsere Gemeinde durch die Wirrnisse der schweren Kriegs- und
Nazizeit sicher geführt …................. Aus Dankbarkeit für alle Verdienste traf man sich, dem
Wunsche des Herrn Pastor entsprechend, zu einer kleinen Abschiedsfeier im Pfarrhaus. Die
politische Gemeinde und die Kirchengemeinde schenkten dem scheidenden Herrn einen
Sessel mit einer passenden Fußstütze...... Das schönste aber, was die Verdienste des alten
Herrn besonders hervorhob, war der Ehrendechantbrief, auf echtem Pergament
geschrieben......
Vom 1. April bis zum 1. Mai stand Pastor Reker dann aber noch der Gemeinde als
Pfarrverweser vor und führte als solcher zum letzten und zum 25. Male die
Erstkommunikanten zum Tisch des Herrn.
Am 1. Mai wurde Pfarrvikar Willersen, Salzkotten, Marienkirche, von Paderborn zum
Pfarrverweser unserer Gemeinde ernannt.
Am 27. Mai, dem Feste Christi Himmelfahrt, wurde Herr Pastor Meyer von Herrn Dechant
Schnepper, Verne, feierlich in sein Amt eingeführt. Zu diesem Empfang hatten sich neben
der gesamten Dorfgemeinde Upsprunge auch der Amtsdirektor Herr Bremann, viele
Geistliche und Pfarrkinder der Gemeinde Mantinghausen, wo Herr Pastor Meyer bis zu
diesem Zeitpunkt als Seelsorger arbeitete, eingefunden. Am Dorfeingang wurde Herr Pastor
Meyer erwartet. Nach einem Choral, gespielt von der Upsprunger Musikkapelle, sprach Herr
Bürgermeister Ettler dem neuen Pfarrer sein herzliches Willkommen und er gratulierte
unseren neuen Pastor zu seiner Berufung nach Upsprunge. … Anschließend begrüßten
2 Engelchen den neuen Herrn durch ein Gedicht und überreichten ihm 2 Rosensträuße. In
feierlichem Zug zur Kirche …. Vor dem Portal der Kirche entbot Herr Theodor Meschede
als Vertreter des Kirchenvorstandes unserem neuen Pfarrer … herzliches Willkommen.
Die Gemeinde nimmt nicht nur Anteil an den Freuden. Sie hat auch ein weiches Herz für die
Not anderer.... So spendete sie für Misereor 1.900 DM, für Adveniat 2.000 DM, für die von
der Flutkatastrophe Betroffenen 878 DM, für die Weltmission 835 DM, usw., zus.
6.303 DM.
Das religiöse Leben ist rege in unserer Gemeinde...... Vom 21. November bis zum 27.11.
fand eine religiöse Woche statt, die wieder sehr gut besucht wurde. Die Vorträge hielt Herr
Pater Feldhues aus Koblenz.
17 Kinder, 7 Jungen und 10 Mädchen, empfingen in diesem Jahr die erste hl. Kommunion.
1971: Der Platz um die Kirche sollte nach dem Beschluß des Kirchenvorstandes schöner
gestaltet werden und außerdem sollte eine größere Sakristei gebaut werden. Mit diesen
Arbeiten wurde am 2. November begonnen. Das hohe Eisengitter auf den Außenmauern
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wurde entfernt und die Mauer überall um ca. 50 cm niedriger. Auf dem Heizungskeller
wurde die Sakristei erweitert. Der Aufgang zur Kirche wurde erneuert und dabei verbreitert.
Die Fläche zwischen Mauer und Kirche wurde mit Sträuchern, Blumen und Bäumen
bepflanzt und mit Rasen eingesät. Die letzten Gestaltungsarbeiten wurden in Eigenleistung
etlicher Bürger geschaffen......
1972: An Sonn- und Feiertagen besuchen im Durchschnitt 430 – 450 Katholiken die
Gottesdienste. Die sonntägliche Kollekte ergibt jeweils etwa 40 – 50 DM. Bei der
Sonderkollekte Adveniat für Lateinamerika wurden 2.250 DM und bei der Aktion Misereor
für versch. Entwicklungsprojekte in aller Welt 1.834 DM. Die Sammlung am Weltmissionssonntag erbrachte 817 DM.
1973: Am 30. Oktober wurden 3 neue Miglieder zum Kirchenvorstand gewählt, da 3
turnusmäßig ausscheiden. Die Gesamtzahl beträgt 6 Mitglieder. Es wurden gewählt:
Ferdinand Altrogge, Heinrich Keuper und Johannes Salmen.
Während der Kirchenvorstand in erster Linie das Vermögen der katholischen Kirche zu
verwalten hat, ist es Aufgabe des Pfarrgemeinderates, den Priester zu beraten und zu
unterstützen und Impulse aus der Gemeinschaft vorzutragen. …. Gewählt wurden Fr.
Antoni, Berthold Dietz, Josef Hecker, Franz Salmen (Hauptstr.), Monika Welle und
Elisabeth Waldeyer. Ihre Stimme gaben 157 Wahlberechtigte ab.
In der Pfarrkirche wurden 1973 20 Taufen vorgenommen.
Die Ewige Anbetung fand wiederum am 29. Dezember statt.
Den Gottesdienst besuchen am Samstagabend bzw. Sonntag durchschnittlich nach den
Berechnungen aus 1973 430 Gläubige.
Die größeren Kollekten erbrachten 2.400 DM bei Adveniat, 439 DM für die Caritas, als
Hilfe für die Dürregebiete in Afrika 1.089 DM und Misereor 3.100 DM:
Ende des Jahres wohnten in Upsprunge 856 Katholiken.
Schule
1962: Ostern 2 Knaben und 8 Mädchen Entlaßschüler, am Entlassungstage einen feierlichen
Gottesdienst gehalten. 9 Knaben und 10 Mädchen neu eingeschult. Am 1. Mai verließ die
Schule Lehrerin Frl. W. Kick, war hier 1 ¾ Jahre tätig. Dafür Lehrerin Elis. Brink aus Thüle.
1963: 13 Schulkinder entlassen, eingeschult 19, damit Gesamtschülerzahl 125.
Am 31. März wurde die Lehrerin Frl. Franziska Müller pensioniert. Auf ihren Wunsch hin
keine große Feier, im bescheidenen Rahmen kl. Feierstunde, Dankansprachen Schulrat
Möller, Josef Ettler, BM Klocke, Pfarrer Reker, Hauptlehrer Vogt, Kollegium.
Vom 5. - 11 Dezember weilten die Mädchen des 8. Schuljahres in Schloß Echthausen bei
Fröndenberg, dort Berufe vorgeführt, die Knaben vom 13. - 17.01.1964 in Hiddessen.
Die alten Schulöfen waren verbraucht, Ersatz elektrische Heizungen, Nachtspeichergeräte,
für 9.572 DM + Installation mit 1.238 DM. Die Heizung arbeitet jetzt gut. Vor zuviel Staub
und Schmutz wie bisher durch die Kohleöfen ist nun die Schule geschützt.
1964: Eine Änderung des Schulhauses mußte vorgenommen werden. Infolge der
anwachsenden Kinderzahl wurde ein vierter Klassenraum benötigt. Aus diesem Grunde
opferte man die leerstehende Dienstwohnung. Durch das Entfernen von zwei
Zwischenwänden ist der vierte Klassenraum entstanden. In den Weihnachtsferien erhielten 2
Klassenräume sowie die neue entstandene Klasse einen neuen Anstrich durch die
Malermeister Gebrüder Anton und Franz Bergschneider.
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Aus der Schule entlassen wurden 13 Kinder, 8 Knaben und 5 Mädchen. Für die Jungen und
Mädchen, die ins Leben treten werden, gab es Wochenendtagungen.
Ab 1. April 1964 ist unsere Schule vierklassig. Als neue Lehrkraft kam Frl. Elisabeth
Wulfmeier aus Salzkotten nach hier. Erst wurde Schichtunterrricht gehalten, ab 6. Juli war
der 4. Raum fertig, dann hörte dieses auf.
Am 15. Juli Sportwettkämpfe durchgeführt.
1965: 6 Knaben und 3 Mädchen wurden aus der Schule entlassen, 20 Kinder wurden
eingeschult.
Zu Beginn des neuen Schuljahres verließ auf eigenen Wunsch Frl. Lehrerin Elisabeth Brink
unser Dorf, um in Thüle, ihrer Heimat, als Lehrerin zu wirken. An ihre Stelle trat Frl.
Antonie Hentschel. Salzkotten.
1966: Am 17. März wurden 8 Knaben und 8 Mädchen nach 8-jährigem Schulbesuch aus der
kath. Volksschule entlassen. Auf Grund eines Gesetzes des Landes wurde das 9. Schuljahr
eingeführt und der Einschulungstermin auf den Herbst verlegt. Für die Übergangszeit von
Frühjahr bis Herbst wurde ein Kurzschuljahr durchgeführt. Zum letztenmal im Frühjahr
wurden am 20. April 8 Knaben und 10 Mädchen eingeschult. Am 1. Mai war ein
Schülerbestand von 62 Knaben und 60 Mädchen in 4 Klassen. Nach Ausscheiden der
Lehrerin a. D. Müller im September mußte der Unterricht mit 3 Lehrkräften durchgeführt
werden.
Wie bereits erwähnt, ist nunmehr das 9. Schuljahr Pflichtschuljahr. Der Unterricht hat in
reinen Jahrgangsklassen zu erfolgen. In einem Erlaß des Kultusministers heißt es u.a.: „Die
Volksschule in ihrer überkommenen Gestalt ist heute vielfach nicht mehr in der Lage, ihren
Erziehungs- und Bildungsauftrag voll zu erfüllen. Diese Tatsache zwingt zu einer
Neuordnung. Da die innere Schulreform eine Verbesserung der äußeren Verhältnisse
voraussetzt und ausgebaute Schulen erfordert, haben Schulträger und Schulaufsichtsbehörden seit längerer Zeit begonnen, wenig gegliederte Schulen zu Mittelpunktschulen
zusammen zu fassen.“
Im Rahmen der Neuordnung des Schulwesens wurde dem Schulort Salzkotten das 9.
Schuljahr der hiesigen Volksschule zugewiesen, und zwar 2 Knaben und 5 Mädchen.
Neu eingeschult wurden nach Beendigung des Kurzzeitschuljahres 12 Kinder, 7 Knaben und
5 Mädchen.
Nach 31-jähriger Tätigkeit an der Volksschule Upsprunge beendete am 31. August die
Lehrerin Franziska Müller ihre pädagogische Tätigkeit. Nach der Pensionierung im
65. Lebensjahr am 31. März 1963 hatte Frl. Müller der Schule, der Kirche und Gemeinde
ihre Arbeitskraft weiterhin zur Verfügung gestellt. Die endgültige Ausscheidung erfolgte aus
persönlichen Gründen. Am 10.09. wurde sie in einer kleinen Feierstunde verabschiedet und
ihr der Dank der Gemeinde Upsprunge ausgesprochen sowie Geschenke seitens der
Gemeinde, Kirchengemeinde und Schulpflegschaft überreicht.
Ihr Ehrenamt als Chronistin legte sie ebenfalls nieder. Zur Übernahme wurde der Bürger
Norbert Schulte verpflichtet.
1967: Das 2. Kurzschuljahr (1966/1967) der Volksschule begann am 01.12.66. Es endete am
01.09.67. Eingeschult wurden 12 Kinder, 7 Knaben und 5 Mädchen. Der Schülerstand der
kath. Volksschule Upsprunge betrug zum Stichtag Mai 1967: 61 Knaben und 60 Mädchen,
insgesamt 121 Schüler. Davon waren 20 evangelischen Bekenntnisses. Die
Gesamtschülerzahl enthält 9 Gastschüler (2 von Geseke, Hölterhof, und 7 von Salzkotten).
- 41 -
Am 07.09.67 begann das neue Schuljahr (Vollschuljahr). An die kath. Volksschule
Salzkotten wurden am 26.07.67 die Kinder des 8. Schuljahres überwiesen zur Ableistung
des 9. Schuljahres (5 Knaben und 6 Mädchen).
...
noch 1967:
Der Unterricht wurde mit dem Ausscheiden der Lehrerin Müller von 3 Lehrkräften
bestritten. Die Lehrerin Frau Liselotte Burdich aus Salzkotten beantragte im Laufe des
Schuljahres, mit Schuljahresende aus dem Schuldienst wegen Verheiratung auszuscheiden.
Das Schulamt für den Landkreis Büren teilte am 08.06.67 mit, daß es wegen des akuten
Lehrermangels unmöglich sei, eine Ersatzkraft in die freigewordene Planstelle einzuweisen.
Es schlug vielmehr vor, außer dem 9. Jahrgang auch den 7. und 8. Jahrgang der Volksschule
Upsprunge ab 1. August 1967 der Kath. Volksschule Salzkotten zuzuweisen.
In der Gemeinderatssitzung am 16.06.67 wurde diese Angelegenheit eingehend beraten.
Mehrere Ratsmitglieder sprachen sie gegen die beabsichtige Zuweisung der Kinder zur
Volksschule Salzkotten aus. Bei der Wichtigkeit dieses Schulproblems hielt es der Rat für
erforderlich und zweckmäßig, eine Elternversammlung aller schulpflichtigen Kinder der
Gemeinde Upsprunge einzuberufen, um deren Stellungnahme und Meinung zu erfahren.
Auf Initiative der Schulpflegschaft fand am 22.06.67 eine Elternversammlung im Gemeinschaftsraum im Feuerwehrgerätehaus statt. Die Frage einer Überweisung der Schulkinder
nach Salzkotten wurde eingehend diskutiert. In einer öffentlichen Abstimmung sprachen
sich die anwesenden Eltern – es waren 70 % erschienen – einstimmig für eine Zuweisung
der zuvor genannten Jahrgänge in die kath. Volksschule Salzkotten aus.
Diese einstimmige Abstimmungsergebnis und vor allem die Tatsache, daß ein geordneter
Schulbetrieb an der Kath. Volksschule Upsprunge wegen der fehlenden Lehrkraft nicht
gewährleistet werden konnte, veranlaßte den Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am
21.07.67, dem Vorhaben des Schulamtes, die 2 Jahrgänge nach Salzkotten zu überweisen,
durch einen Ratsbeschluß zu entsprechen. Es wurde jedoch zum Ausdruck gebracht, daß das
Schulamt in Büren mit Nachdruck bemüht sein sollte, in die freie 3. Planstelle baldmöglichst
eine Lehrkraft wieder einzuweisen. Diesem allseitigen Wunsche der Gemeindevertretung
und der Elternschaft konnte jedoch bis zum Ende des Jahres 1967 nicht entsprochen werden.
Ebenfalls umgeschult wurden auf Antrag der Erziehungsberechtigten alle Kinder
evangelischen Bekenntnisses. Zur ev. Volksschule Salzkotten gingen die in Upsprunge
wohnenden Schulkinder (7); die in Wulfstal und Hölterhof (Gastschulkinder) wohnenden ev.
Schulkinder – insgesamt 12 – gingen zur ev. Volksschule Geseke. Diese werden mit einem
Bus nach Geseke geholt und zurückgebracht.
Vom 07.09.67 an mußten also neben dem 9. Schuljahr auch die Kinder des 7. und
8. Schuljahres von Upsprunge die kath. und ev. Volksschule in Salzkotten und Geseke
besuchen.
Nach der Errichtung der Liboriusschule auf dem Försterplan (mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken) beträgt der (durchaus zumutbare) Schulweg zwischen 1,5 – 2,5 km. Die
Mehrzahl der Kinder erreicht die Schule mit dem Fahrrad. Dem Wunsche und der
Auffassung der Eltern, die Kinder mit einem Schulbus hin- und zurückzubringen, konnte
nicht entsprochen werden. Somit verblieben an der kath. Volksschule Upsprunge nur die
Jahrgänge 1 – 6, insg. 75 Kinder, die in 2 Klassen unterrichtet werden. Das 1. - 3. Schuljahr
wird von der Lehrerin Frl. Hentschel aus Salzkotten und das 4. - 6. von Herrn Hauptlehrer
Vogt unterrichtet. …..............................
…..Es ist zu befürchten, daß nach Inkrafttreten der neuen Schulgesetze des Landes NRW die
verbliebene Anzahl Schulkinder nicht ausreichen wird, die Schule der Gemeinde Upsprunge
in ihrer Eigenständigkeit und am Ort erhalten zu können.
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1968: Das Schuljahr 1967/68 endete am 31.07.68. Mit Beginn des neuen Schuljahres
1968/69 wurden im August 1968 16 Kinder eingeschult, nämlich 5 Knaben und 11
Mädchen.
In der kath. Volksschule Upsprunge konnten nur 2 Klassen gebildet werden. Die Klasse I
umfaßte die Jahrgänge 1 – 3 und die Klasse II die Jahrgänge 4 – 7. Um in der Klasse II nur 3
verschiedene Jahrgänge unterrichten zu müssen, wurde vom Schulamt dem Gemeinderat
Upsprunge vorgeschlagen, das 5. Schuljahr (8 Kinder) an die Kath. Volksschule Salzkotten
zu überweisen. In einer Elternversammlung wurden die verschiedenen Möglichkeiten
vorgetragen und begründet. Man war sich darüber klar, daß eine Klasse mit 4 Jahrgängen
besonders schwierig ist. Aus familiären Gründen und in Anbetracht der kommenden
Schulreform entschieden sich die Erziehungsberechtigten für ein Verbleiben der Kinder an
der Volksschule Upsprunge. Die Klasse I umfaßte 34 Kinder und die Klasse II 39, also
zusammen 73 Schulkinder.
Zu weiterführenden Schulen waren abgegangen aus dem 4. bzw. 5 Jahrgang 4 Knaben und
6 Mädchen. Zur Sonderschule des Amtes Salzkotten-Boke in Salzkotten (für lernbehinderte
Kinder; sie wurde für das Schuljahr 1968/69 erstmalig eingerichtet) wurden 4 Kinder
überwiesen. 3 Gastschulkinder verließen die Upsprunger Volksschule und wechselten zur
naheliegenden Liboriusschule über.
Die Volksschule unternahm 1968 keinen Ausflug.
Die im Vorjahr ausgesprochene Befürchtung, daß die kath. Volksschule Upsprunge ihre
Eigenständigkeit verlieren und am Ort nicht zu erhalten sei, ist 1968 noch nicht eingetreten.
Aber bei den von Landesregierung entwickelten Plänen und den in 1968 verabschiedeten
neuen Schulgesetzen wird es sich nur um eine Hinausschiebung handeln. Denn nach den
neuesten Vorschriften soll der Unterricht nur in reinen Jahrgangsklassen erfolgen. Jeder
Jahrgang soll 40 Kinder umfassen. Für die Klassen 1 – 4 wird eine Grundschule und für die
Jahrgänge 5 – 9 eine Hauptschule eingerichtet. Die Schulen, die die Schülerfrequenzen nicht
erreichen, haben mit benachbarten Gemeinden einen gemeinsamen Schulverband zu
gründen. In welchen Orten dann der Unterricht stattfindet, bestimmt der neue Schulverband.
Da Upsprunge die oben genannte Zahl nicht erreichen kann, wird wahrscheinlich mit
Salzkotten ein Grundschulverband zu bilden sein, so daß die Trägerschaft der Schule von
der Gemeinde auf den neuen Verband übergehen wird. Ebenso wird es mit der Hauptschule
für die Jahrgänge 5 – 9 werden. Zu welchen Auswirkungen es für die kath. Volksschule
Upsprunge tatsächlich kommen wird, darüber wird sicherlich in der Chronik für 1969
einiges zu berichten sein.
1969: Bereits in der Chronik 1968 wurde die Befürchtung ausgesprochen, daß nach den
neuen Schulgesetzen die Eigenständigkeit der kath. Volksschule Upsprunge verlorengehen
wird. Das ist 1969 tatsächlich eingetreten.
Der Landtag des Landes NRW hat durch Gesetz vom 5. März 1968 den Artikel 12 der
Landesverfassung und das Gesetz zur Änderung des Schulordnungsgesetzes, das
Schulverwaltungsgesetz und das Schulfinanzgesetz geändert.
Nach dem Schulordnungsgesetz wird die bisherige Volksschule in eine Grund- und
Hauptschule gegliedert. Zu einem geordneten Schulbetrieb gehört, daß die Grundschule in
der Regel einzügig (4 Klassen) und die Hauptschule in der Regel zweizügig, also 10 Klassen
gegliedert ist. In jedem Fall muß die Grundschule 2 Klassen und die Hauptschule mind.
5 aufsteigende Klassen umfassen. Dabei gelten 40 Kinder als eine Klasse. Eine geringere
Gliederung darf jedoch zugelassen werden, wenn sie im Gebiet de Schulträgers (Gemeinde)
den örtlichen schulorganisatorischen Verhältnissen entspricht und den betreffenden Schülern
der Weg zu einer entsprechenden Schule nicht zugemutet werden kann. Grundsätzlich
können es Gemeinschaftsschulen, Bekenntnisschulen oder Weltanschauungsschulen sein.
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Nach den Schülerzahlen kann eine Hauptschule in Upsprunge auf keinen Fall verwirklicht
werden. Die Bezirksregierung in Detmold arbeitete Neuordnungsvorschläge aus. Danach
sollen benachbarte Gemeinden einen Hauptschulverband bilden und dieser Verband die
Trägerschaft einer Hauptschule übernehmen. Es wurde vorgeschlagen, daß die Gemeinden
Salzkotten, Verne und Upsprunge einen Hauptschulverband bilden. Die Gesamtzahl der
Schüler dieser Gemeinden betrug am 01.08.68 445, so daß die nach dem Gesetz erforderliche 2-zügige Hauptschule (2 x 5 aufsteigende Klassen - 5-9) errichtet werden konnte.
Der Vorschlag wurde in den 3 Gemeinden lebhaft beraten. Die Stadt Salzkotten war zur
Bildung eines entsprechenden Verbandes bereit. Die Gemeinde Verne lehnte ihn zunächst
ab, weil sie ausreichende Klassen in Verne selbst vorhanden hatte einschl. Lehrküche und
Physikraum und erst vor Jahren die Schule angebaut hatte.
Die Gemeindevertretung Upsprunge beriet mehrfach hierüber. Nachstehend ein Auszug aus
dem Protokoll der Sitzung vom 03.04.68:
>>> siehe Protokollauszug mit dem Beschluß <<<
Im Sommer beschloß auch die Gemeindevertretung von Verne die Bildung des
Hauptschulverbandes Salzkotten.
Ebenfalls wurde von den Gemeinden Thüle und Scharmede der Beschluß gefaßt, daß sie
bereit sind, dem vorgeschlagenen Verband beizutreten. Die beiden zuletzt genannten
Gemeinden sollten ursprünglich der Hauptschule Boke zugeordnet werden.
In einer gemeinsamen Sitzung der Vertretungen der Gemeinden Upsprunge, Verne, Thüle,
Scharmede und Salzkotten am 12. 2. 1969 faßten alle Vertretungen folgenden Beschluß:
„ Zum 1. August 1969 werden die in den bisherigen Volksschulen der Gemeinden
Salzkotten, Scharmede, Thüle, Upsprunge und Verne enthaltenen Klassen 5 – 9 im Rahmen
eines Hauptschulverbandes zu einer Hauptschule zusammengefaßt. Die Satzung des
Hauptschulverbandes wird in der im Entwurf vorliegenden Fassung angenommen.“
Zuletzt beschloß auch die Gemeinde Verlar ihren Beitritt zum Verband. Verlar war zunächst
seitens der Bezirksregierung für den Hauptschulverband Hörste vorgesehen.
Mit den Beschlüssen und dem Erlaß der Verbandssatzung war der Hauptschulverband
gegründet.
Mit Beginn des neuen Schuljahres im August 1969 wurden 16 Klassen gebildet, die
insgesamt 642 Kinder umfassen. Untergebracht wurden 8 Klassen in der Liboriusschule in
Salzkotten, Am Alten Hellweg, 3 Klassen in der Johannesschule bei der Kirche in
Salzkotten und 5 Klassen im Schulgebäude in Verne.
Von Upsprunge werden die Kinder befördert, die in den Klassen in Verne unterrichtet
werden. Zudem werden die Schüler der Sonderschule zu ihrer Schule in Salzkotten, Im
Berglar, gebracht.
Die Errichtung der Hauptschule mußte auch vom Regierungspräsidenten in Detmold
genehmigt werden. Diese Genehmigung wurde am 05.08.69 mit folgenden Auflagen erteilt:
„Die verbleibenden Grundschulen (Grundschuljahrgänge) der katholischen Volksschule
Upsprunge und Verlar können als selbständige Grundschulen keinen Bestand haben, da sie
z. Zt. noch künftig die Voraussetzungen eines geordneten Schulbesuches im Sinne des
Schulordnungsgesetz nicht erfüllen. Unter Hinweis auf § 8 II SchOG bitte ich möglichst
umgehend Beschlüsse über die Auflösung oder Zusammenlegung dieser Grundschulen mit
anderen Grundschulen herbeizuführen“.
Bereits im Juni 1969 wurde dieses Problem von der Gemeindevertretung behandelt. Dabei
wurden die Vor- und Nachteile der Auflösung der Volksschule Upsprunge eingehend
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erörtert. Der Rat war sich darüber klar, daß bei einer Schülerzahl der Jahrgänge 1 – 4 von
ca. 40 ein Grundschule, die mind. 80 Schüler haben muß, nicht zu halten ist und eine
Ausnahme hiervon im Falle Upsprunge nie gegeben würde wegen der Nähe der Salzkottener
Grundschule. Ihr war auch die Tragweite des Beschlusses und die erheblichen
Konsequenzen, die der Beschluß für die weitere Entwicklung im gemeindlichen Bereich
nach sich zieht, bewußt. Es wurde auch auf die Gefahr hingewiesen, der die Kinder
ausgesetzt sind, wenn sie täglich ihren Schulweg nach Salzkotten machen müssen. Von der
Verwaltung wurde vorgeschlagen, mit Salzkotten einen Grundschulverband zu gründen.
Nach heftiger Debatte wurde mit 4 Ja-Stimmen und 2-Neinstimmen (1 Ratsmitglied war
nicht anwesend) folgender Beschluß gefaßt (13. Juni 1969):
1. Die Grundschule Upsprunge wird auf Drängen der Aufsichtsbehörde aufgelöst.
2. 'Die Gemeinde Upsprunge ist bereit, mit der Stadt Salzkotten einen
Grundschulverband zu bilden.
Die Stadt Salzkotten beschloß im August 69, mit Upsprunge den Verband zu bilden.
Der Grundschulverband wurde später nicht gegründet, und zwar aus Vereinfachungsgründen. Die beiden Gemeindevertretungen erklärten sich vielmehr damit einverstanden,
daß die Schüler der Jahrgänge 1 – 4 von Upsprunge zur Grundschule Salzkotten zugewiesen
werden, was im Grunde das gleiche ist.
Am 25.08.69 erfolgte dann durch Verfügung des Kreisschulamtes die Zuweisung der
Jahrgänge 1 – 4.
Auf der nächsten Seite erscheint die Verfügung des Schulamtes des Kreises Büren über die
Zuweisung der Kinder:
>>> Anlage <<<
Ab dem neuen Schuljahr 1969/70 sind 7 Klassen der Grundschule in der früheren
evangelischen Volksschule Am Alten Hellweg untergebracht. Einige Kinder aus Upsprunge
gehen seit Sept. 69 dorthin zum Unterricht.
3 Klassen werden in der Schule Upsprunge unterrichtet, so daß auch etliche Kinder aus
Salzkotten jeden Morgen den Weg nach Upsprunge zu Fuß oder per Fahrrad zurücklegen
müssen.
Ab August (1.) 1969 hat Upsprunge also keine selbständige Volksschule mehr. Das ist sehr
bedauerlich, weil damit unser Heimatdorf gleichsam das Fundament dorfeigener, heimatgebundener Bildungsarbeit und dörflichen Kulturlebens, wie es sich in langer Tradition und
in harmonischer Zusammenarbeit zwischen Schule, Elternhaus und Kirche herausgebildet
hatte, leider endgültig verloren hat.
1970: Wegen der Grippewelle wurden die Weihnachtsferien vom 9. bis zum 13. Januar
verlängert.
Das Upsprunger Schulgebäude wurde wie im Vorjahr von den Grundschülern aus Salzkotten
und Upsprunge besucht, und zwar von denen, die zu den entsprechenden Klassen gehörten.
Im Schuljahr 1970/71 besuchen 51 Kinder aus Upsprunge die Grundschule. 38 Schüler
besuchen die Hauptschule in Salzkotten, 19 die Realschule Salzkotten, 8 Schüler die
Sonderschule. Gymnasien besuchen 16 Schüler.
1971: Am 15.10.1971 besuchten 58 Kinder die Grundschule, davon 18 das 1., 17. das 2.,
7. das 3. und 16 das 4. Schuljahr. Zur Hauptschule gingen 33. zur Sonderschule 11, zur
Realschule Salzkotten 25 und zu Gymnasien 17 Schüler.
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1972: Am 15. Oktober 1972 besuchten Upsprunger Kinder folgende Schulen:
60 die Grundschule Salzkotten, teilweise dort und tlw. in Upsprunge, 35 die Hauptschule in
Salzkotten, 25 die Realschule, alle in Salzkotten, 18 Gymnasien in Paderborn, Geseke und
Büren,
4 Schüler meldeten sich zum erstmalig eingeführten 10. Schuljahr bei der Hauptschule in
Salzkotten, 8 Kinder waren der Sonderschule des Amtes in Verne bzw. in Schwelle
zugewiesen.
Den Kindergarten bei der St. Marien-Kirche in Salzkotten suchen täglich 29 Kinder
zwischen 4 – 5 Jahren auf.
1973: Die allgemeinbildenden Schulen wurden von Upsprungern wie folgt besucht:
Grundschule Salzkotten, tlw. im Schulgebäude
Upsprunge
82
Hauptschule Salzkotten
32
Realschule Salzkotten
25
Sonderschule in Verne
6
Die Zahl der Gymnasiasten hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert.
Den vom Amt Salzkotten-Boke neu eingerichteten Schulkindergarten besuchen 3 Kinder. Er
wurde in Thüle ausgelagert, weil nur dort eine Schulklasse frei war. Er dient solchen
Kindern, die nach ihrer geistigen oder körperlichen Reife für die Grundschule 1 Jahr
zurückgestellt wurden, aber in diesem Jahr intensiv hierfür vorbereitet werden.
Personen
1962: Die ambulante Krankenpflege in Salzkotten und Umgebung hat die ehrw. Schwester
Edelharda aus dem Mutterhaus der Franziskanerinnen in Salzkotten übernommen. Bei Wind
und Wetter sah man Schwester Edelharda auf ihrem Moped von Kranken zu Kranken
fahren. Die Stadt Salzkotten wollte ihr zu diesem Zweck ein Auto stellen. Da auch die
Upsprunger Kranken von ihr betreut werden, spendete die Gemeinde 500 DM zu dem
Autokauf, um sich damit dankbar zu zeigen.
1963: Bürgermeister Aloys Klocke feierte am 25. September seinen 70. Geburtstag. Feier im
Gasthof Bergschneider, zahlreiche Ehrengäste, viele Blumengebinde pp., Reden, Gratulationen von den Vereinen als äußeres Zeichen der Dankbarkeit.
1964 wurde am 31. Dezember der Gemeindediener Anton Driller pensioniert. Seit dem
1. April 1938 hat er der Gemeinde gedient. Als Dank erhielt er ein Herrenfahrrad geschenkt.
1965: Aloys Klocke legte sein Amt als Bürgermeister am 1. Mai nieder - s. oben unter
Kommunales. Weiter: Seit Januar 1946 wirkte Klocke als Mitglied in der Amtsvertretung,
bis er im September 1964 dieses Amt niederlegte. Im November 1948 wählte man ihn in der
Amtsvertretung zum Amtsbürgermeister, bis zum November 1952. Für seine Verdienste
dankte ihm die Gemeindevertretung und verlieh ihm den Ehrentitel: Altbürgermeister.
Am 3. Mai1966 verstarb im Alter von 73 Jahren Altbürgermeister Aloys Klocke. Unter
großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde er zu Grabe getragen.
1965: Den Eheleuten Bornemann, Upsprunge 98, wurde in diesem Jahr eine besondere Ehre
zuteil. Für ihr am 11. Mai d. J. geborenes Kind Andreas hat unser Bundespräsident Heinrich
Lübke die Ehrenpatenschaft übernommen, die Bürgermeister Ettler aushändigte.
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1969: Das Fest der Goldenen Hochzeit (50 Jahre) feierten die Eheleute Johannes Meschede,
Hauptstraße und Josef Kirsch, Hauptstraße. Das 89. Lebensjahr vollendete Frau Anna
Hecker, Hauptstraße. Zur Geburt des 7. Kindes der Eheleute Anton Weber, Kirchplatz,
übernahm der Bundespräsident Heinemann hierfür die Ehrenpatenschaft.....
1970: Ein Alters- und ein Ehejubiläum wurden 1970 gefeiert: Frau Anna Hecker,
Hauptstraße, wurde 90 Jahre alt. Die Eheleute Kunze, Landwehrweg 1, waren 1970 50 Jahre
verheiratet.
Der Vorgänger von Pfarrer Meier, Ehrendechant Johannes Reker, feierte am Ostermontag
sein Diamantenes Priesterjubiläum (60 Jahre). Der Festgottesdienst fand in der Upsprunger
Pfarrkirche St. Petrus statt. Anschließend wurde in einer Feierstunde der Jubilarpriester
geehrt. Pfarrer i. R. Reker hatte 1940 seinen Dienst in Upsprunge als 55-jähriger begonnen.
Er war Nachfolger des verstorbenen Pfarrers Drees. In Upsprunge wirkte der Jubilar bis zum
Jahre 1965.
>>> 2 Zeitungsausschnitte <<<
Franziska Müller, Lehrerin von 1935 bis 1966, siehe Einzelheiten bei >> Schule.
Vereine
1962: Schützenfest vom 30. Juni bis 2. Juli, 14 Tage vorher Vogelschießen, König Johannes
Bornemann, Königin Anita Buschmeier, im Hofstaat junge Burschen und Mädchen,
Montagnachmittag Kindertanz.
1963: wie Vorjahr Sebastiansfeier der Schützen. Lütke Dunerdag folgten die Frauen mit
ihrer Fastnachtsfeier. Am 1. Mai spielte Musikkapelle morgens nach der hl. Messe im Dorf
auf und danach die übliche Maiwanderung zur Diele des Bauern Kaup.
Am 30. Juni Vogelschießen, König Karl Böddeker und Königin Maria Knaup. Am 7./8. Juli
Schützenfest.
Am 1. Oktober-Sonntag feierte unser Dorf das Erntedankfest – am Nachmittag Dankandacht, Knaben und Mädchen legten am Altar geerntete Früchte nieder, Gedicht. Abends
im Saale Rincheval Feier mit Tanz.
Am 24.11. Frauen ihr alljährliches Kaffeetrinken, dabei jüngste Zauberin der BRD, und
Schwester Edelharda war Gast.
Sportverein spielte wieder Theater, nachdem er längere Zeit gepaust hatte, „Die Schmiede
am Mühlenteiche“, am 2. Weihnachtstage nachmittags für die Kinder, abends für
Erwachsene und am 5. Januar 1964 wiederholt.
1964 wieder Sebastiansfeier am 21. Januar, nach Hochamt im Saale Rincheval.
Am 2. und 9. Februar SV Fastnachtsfeier. Sportfest stieg am 9. und 10. Mai, Sonntag Abend
Festball.
Am 31. Mai Kriegerkameradschaft bei herrlichem Wetter ihre 90-jähriges Jubelfest mit
zahlreichen Gastvereinen , die auf dem Sportplatz der Kameradschaftsführer Theodor
Meschede begrüßte, ebenso Ehrengäste, darunter Ehrendechant Reker und Pastor ev.
Kirchengemeinde, Pfarrer Schulz. Festreden hielten Vors. Theodor Meschede und Landrat
Wilper. Danach Marsch, … im Saale Rincheval wurde getanzt. Am Montagmorgen
feierliches Hochamt, danach traf man sich im Saale Rincheval.
Vom 5. - 7. Juli Schützenfest, 14 Tage vorher Vogelschießen, König Wilhelm Mertens und
Königin Ehefrau Maria, Kirchplatz.
Am 29. und 30. August feierte der Musikverein sein 40-j. Bestehen.
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Am Totensonntag gedachte die Kriegerkameradschaft der Gefallenen. In Gastwirtschaft
Rincheval zeigte man den Film vom Jubelfest des Kriegervereins.
Am 1. Adventssonntag alljährliches Kaffeetrinken der Frauen. Herr Breitenstein aus
Paderborn referierte über das Thema: Geheime Erziehung.
1965: Saure Wochen – frohe Feste! Nach diesem Motto arbeiteten auch unsere Dorfbewohner innerhalb der Vereine.
Anfang machte die Schützenbruderschaft mit der Sebastiansfeier, nach dem feierlichen
Hochamt im Saale Rincheval.
Erstmalig führte der Sportverein in den Weihnachtstagen ein Preisschießen durch. Alle
Schützen mit der Punktzahl 30 erhielten einen Preis. Wilhelm Bornemann errang mit
14 x 36 Ringen den 1. Preis – 100 DM.
Am 28. Februar hatte der SV einen närrischen Abend mit lustigen Stückchen und
Fastnachtsball. Ihm folgten Lütke Dunerdag die Frauen, Saal Rincheval war gefüllt,
Darbietungen der Spielgruppe, die Frauen waren glücklich über dieses freie Austoben und
hielten bis weit über 12 Uhr nachts hinaus durch.
Am 1. Mai spielte der Musikverein den Wonnemonat Mai ein. Anschließend folgte der
schon traditionelle Waldspaziergang mit dem üblichen Konzert bei Bauer Kaup. Am Abend
traf man sich dann im Saal Rincheval zum Maiball.
Schützenfest vom 4. - 6. Juli, 14 Tage vorher Vogelschießen, König Bernfried
Meyerhans-Gülle, Mitregentin Gisela Meschede. Nach der Parade auf der Sportwiese gings
zum Saal Rincheval.
Am 8. August war Sportfest. Trotz ungünstiger Witterung wurden die sportlichen Übungen
und Fußballspiele durchgeführt, abends feierte man im Saale Rincheval.
Am 14. November wurde erstmals in unserem Dorfe ein Martinszug durchgeführt. Nach
vorheriger Andacht wurden die Fackeln in der Kirche am ewigen Licht angezündet. Die
meisten Fackeln haben die Kinder selbst gebastelt. Das größte Ansehen und Erstaunen
erweckte unsere selbst gebastelte Kirche. Diese war nach genauem Maßstab von Johannes
Schulte, Kirchplatz, mit viel Fleiß und Ausdauer angefertigt worden. Einige Schulkinder
leisteten dabei etwas Hilfe.
Die Musik schritt voran. Es folgten St. Martin, die Kinder und die Erwachsenen, über
Kirchplatz, Hauptstraße, Schulstraße zur Langestraße bis zur Schule..... Ansprache
Pastor Meyer,.......... 275 Stutenkerle wurden verteilt.
Am 21. November wurde der Kriegergedenktag gehalten. ½ 4 Uhr war eine Andacht,
danach zogen alle zum Kriegerehrenmal. Dort wurden Gedichte vorgetragen, Pater Feldhues
aus Koblenz hielt die Gedenkrede.
Am 17. November hatten die Frauen ihre Elisabethfeier. Im Rahmen dessen hielt Dr. Edeler
aus Salzkotten einen Vortrag zum Thema: Der Mann das Haupt, die Frau das Herz der
Familie.
1966: Das erste gesellschaftliche Ereignis in Upsprunge war das Vogelschießen der
Schützenbruderschaft am 19. Juni. Die Königswürde errang Josef Ettler, Bürgermeister der
Gemeinde. Zur Mitregentin erkor er sich Frau Anna Vogt, Ehefrau des Hauptlehrers. Das
Schützenfest wurde 14 Tage später bei herrlichem Wetter 3 Tage in schöner Harmonie
gefeiert.
Am 30./31. Juli veranstaltete der Sportverein „Hederborn 21“ ein Sportfest. Trotz Überangebot von Fußballspielen durch das Fernsehen von der Weltmeisterschaft in London (wo
Deutschland Vizeweltmeister wurde) war ein guter Besuch der Spiele zu verzeichnen.
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1967: Das ländliche Seminar der Landjugend veranstaltete mehrere Vortragsabende und
Diskussionsabend im Gemeindesaal im Feuerwehrgerätehaus.
Das Sportfest des SV Hederborn war am 04.06.67.
Das ländliche Seminar der Landjugend veranstaltete in den Wintermonaten wieder einige
Vortragsabende, an denen u. a. der später verstorbene Bundestagsabgeordnete Wilper aus
Verne und der Landtagsabgeordnete Volmert aus Warburg referierten.
Das Schützenfest fand vom 1. - 3. Juli statt. Voran ging am 18.06. das Vogelschießen, wobei
Hubert Meschede (Stapel) den Vogel abschoß und seine Ehefrau zur Königin nahm.
Den Gefallenen und Vermißten der 2 Weltkriege wurde auch wieder in einer Feierstunde
gedacht, die am Totensonntag am Ehrenmal stattfand.
Ein Martinszug wurde ebenfalls 1967 zur Freude der Kinder veranstaltet.
1968: Der Veranstaltungskalender des Jahres 1968 weist folgende Ereignisse aus:
Der Sportverein veranstaltete im Mai sein Sportfest mit einem interessanten FußballPokalturnier.
Das traditionelle Schützenfest wurde vom 6. bis 8. Juli gefeiert. Vorangegangen war
14 Tage zuvor das Vogelschießen in der Lehmkuhle.
Die Feuerwehren des Amtes Salzkotten-Boke veranstalteten in Upsprunge im Oktober ihre
Herbstabschlußübung.
Den Gefallenen der letzten Kriege wurde am Totensonntag am Ehrenmal in einer würdigen
Gedenkfeier gedacht.
Zur Freude der Kinder wurde auch wieder ein Martinszug mit anschließender Verschenkung
von Stutenkerlen durchgeführt.
Die kath. Landjugend veranstaltete wieder einige Vortragsabende mit anschl. Diskussionen.
1969: Am 5. - 7. Juli fand das Schützenfest der St. Hubertus-Schützenbruderschaft statt.
Dem war vorausgegangen 14 Tage vorher das Vogelschießen. Schützenkönig war
Willi Knaup und seine Ehefrau Schützenköngin.
Der Sportverein Hederborn 21 Upsprunge veranstaltete am 27. Juli sein Sportfest mit einem
Fußball-Pokalturnier.
Am Sonntag nach dem 11.11. fand wieder ein Martinszug für die Kinder statt.
Am Totensonntag wurde in einer Gedenkfeier der Toten der Kriege gedacht.
1970: Der Schützenverein veranstaltete am Sonntag vor Karneval einen schönen und
gemütlichen Karnevalsabend. Am 14. Februar führte der Sportverein seine
Generalversammlung durch.
Am 10. Mai wurde in Upsprunge das Kreisfeuerwehrfest veranstaltet. Verantwortlich dafür
war die Feuerwehr Salzkotten. Es wurde eine Schauübung dargeboten, bei der auch eine alte
Spritze mit Handbetrieb aus dem Jahre 1870 eingesetzt wurde. Abends fand bei Rincheval
der Feuerwehrball statt.
Am 4., 5. und 6. Juli wurde in Upsprunge wieder das Schützenfest gefeiert.
Der Sportverein warb für den Sport mit einem Sportfest am 26. Juli.
Im Juli 1970 gastierte in Upsprunge die Bundeswehr aus Augustdorf. 250 Soldaten waren
bei Upsprunger Familien einquartiert. Es wurden in einer Schau verschiedene neue Waffen
gezeigt. Ein Vergleichsschießen zwischen Mitgliedern des Schützenvereins und Soldaten
stand außerdem auf dem Programm. Die Fußballer der Bundeswehr und der SV Hederborn
bestritten ein schnelles Spiel auf dem Sportplatz. Den Höhepunkt bildete der Manöverball,
Zu diesem Zweck war neben der Halle bei Rincheval ein Zelt aufgeschlagen worden. Die
Räume waren bei 1.700 Teilnehmern überfüllt.
Am 15. November fand nachmittags für die Kinder ein Martinszug statt und abends wurde
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der Helden gedacht.
1971: Am 4. Juni begann die Sportwerbewoche des SV Hederborn Upsprunge, die bis zum
13. Juni dauerte und aus Anlaß des 50-jährigen Bestehens in diesem Jahr eine besondere
Bedeutung hatte und durch ein umfangreiches sportliches Programm gekennzeichnet war.
Von den Gründern des Sportvereins lebten noch 7. Fußballwettkämpfe werden im SV
Hederborn 21 betrieben von einer Schüler-, Jugend-, 1. Senioren- und Reservemannschaft
und der Alte Herrenmannschaft.
Am 20. Juni veranstaltete die Schützenbruderschaft St. Hubertus das Vogelschießen in der
ehem. Lehmkuhle vor der Helle (Frieth). Das Schützenfest unter dem Königspaar Herbert
Dessel und Irmgard Mader wurde bei herrlichem Wetter von Samstag, dem 03.07., bis
Montag, dem 05.07.71 gefeiert.
Am Sonntag, dem 14. November, veranstaltete die kath. Kirche für die Kinder der
Gemeinde einen Martinszug mit Verteilen der Stutenkerle.
1972: Bei herrlichem Wetter fand am 1. Mai bei Kaup wieder die Maifeier des Musikvereins
statt.
Im Juni führte der SV Hederborn eine Sportwerbewoche durch, die viele Zuschauer
anlockte. Etliche Sportvereine kämpften um den Pokal.
Am 25.06. wurde beim Vogelschießen der Schützenbruderschaft Karl Wester König.
Königin wurde Anneliese Wiedemann, geb. Plückebaum. Das Schützenfest fand vom 1. bis
3. Juli bei viel Regen und kühlem Wetter statt.
Mitte Juli wurde der Manöverball mit einer Kompanie aus Augustdorf im Saale Rincheval
wiederholt.
Am Sonntag nach Martin wurde zur Freude vieler Kinder ein Martinszug durchgeführt.
An Heldengedenktag wurde während einer Veranstaltung am Ehrenmal (Veranstalter:
Kameradschaft ehemaliger Soldaten Upsprunge) der Gefallenen und Vermißten gedacht.
Die Jugendmannschaft des SV Hederborn wurde Vizemeister der Jugendsonderklasse und
stieg zur zur Jugendleistungsklasse auf. Es wurde auch wieder eine Schülermannschaft in
das Leben berufen, die um die Meisterschaft des Kreises Büren mitspielte.
>>> 1 Seite Fotos Maifeier bei Kaup im Walde <<<
>>> 1 Seite Fotos Bogenbrücke und Hederbornstraße bei Rellermeier <<<
1973: Die vereinsinterne Feier der Schützenbruderschaft fand am 21. Januar aus Anlaß ….,
des hl. Sebastian.
In der Fastnachtszeit veranstaltete die Schützenbruderschaft am 24.02. einen Ball, und zwar
einen Kostümball. Die besten tlw. selbst geschneiderten Kostüme wurden prämiert.
Die Frauengemeinschaft beging den Tag der „Weiberfastnacht“ mit einer Karnevalsfeier im
Saale Rincheval. Dabei führten Laienspieler der Gemeinschaft ein Theaterstück für die
Kinder auf.
Am 1. Mai wurde wie in den Vorjahren morgens in der Scheune des Bauern Kaup gefeiert.
Veranstalter war der Musikverein.
Die freiwillige Feuerwehr legte eine Schnelligkeitsprüfung ab und erhielt dafür das bronzene
Prüfungsabzeichen. Die Herbstabschlußprüfung der Feuerwehren des Amtes SalzkottenBoke fand Ende Oktober in Upsprunge statt.
Der Sportverein führte im Juni ein Jugendpokalturnier durch. Daran nahmen mehrere
Mannschaften teil. Gewinner wurde die Jugendmannschaft aus Bad Westernkotten.
Die Schützenbruderschaft ermittelte beim Königsschießen bzw. Vogelschießen ihren diesjährigen Regenten. Die Königswürde errang Gerhard Meschede, Königin wurde seine
Ehefrau.
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An einem Mittwochabend, genauer am 15.08., trug der SV Hederborn ein Fußballspiel
gegen eine Bundeswehr-Auswahl aus. In der letztgenannten Mannschaft wirkten Spieler mit,
die sonst in der höchsten deutschen Fußballklasse, der Bundesliga, spielen. Der
SV Hederborn hatte sich verstärkt mit Spielern aus den Bezirksklassemannschaften
Steinhausen, Salzkotten, Geseke, Delbrück. Das Spiel endete 2 : 4 und wurde in Upsprunge
ausgetragen.
Eine Instandsetzungskompanie aus Augustdorf feierte in Upsprunge ihren Manöverball. Die
Soldaten waren wieder bei Upsprunger Familien untergebracht. An dem Wochenende fand
auch ein Fußballspiel zwischen einer Auswahl der Kompanie und dem SV Hederborn statt;
außerdem ein Luftgewehr-Vergleichswettkampf. Eine Waffenschau rundete das Programm
ab.
Am Sonntag nach Martin fand in Upsprunge für die Kinder der Martinszug statt. Zum
Abschluß wurden wieder Stutenkerle verteilt.
Der Verein der ehemaligen Soldaten (früher Kriegerverein) gedachte am Volkstrauertag am
Ehrenmal der Gefallenen und Vermißten. An der Gedenkfeier beteiligte sich auch die
Bevölkerung.
Noch 1973: Nach dem Oktoberkrieg im Nahen Osten zwischen Israel und den arabischen
Staaten wurde die Erdölausfuhr aus diesen Staaten reduziert bzw. vorübergehend ganz
eingestellt. Dadurch verknappte sich dieser Energieträger. Die Heizölpreise stiegen von
ca. 17 Pf. auf tlw. über 40 Pf. je Liter. Eine Folge war auch die Verteuerung des Treibstoffs
für die Kraftwagen und auch eine Rationierung. Um der Wirtschaft so weit wie möglich
Benzin und Diesel für ihre Zwecke zu garantieren, wurde durch eine Verordnung der
Bundesregierung verboten, daß von Samstagmittag bis Sonntagabend die Privatfahrzeuge
bzw. sämtliche Kraftfahrzeuge benutzt werden. Durch diese autofreien Sonntage konnte
zum erstenmal nach Kriegsende im Jahre 1945 eine nicht mehr gewohnte Ruhe auf den
Straßen festgestellt werden. Der erste dieser Sonntage war der 25. November. Das Verbot
galt auch im Dezember außer Weihnachten und wurde im Januar 1974 fortgesetzt.
Altenbetreuung
1966: Für die Einwohner über 65 Jahre wurde ein sogen. Altentag unter Regie des Frauenund Müttervereins am 17. Februar durchgeführt. Ebenfalls für die ältere Generation im
September eine kostenlose Ausflugsfahrt durch den Kreis Büren gestartet.
1967: Der Altentag am 30.01., wie er bereits im Vorjahr veranstaltet wurde.
1968: Am Freitag vor Fastnacht fand wieder der Altentag zur Freude der Upsprunger Bürger
über 65 Jahre statt. Die Bewirtung und Unterhaltung durch Spiele und Gesang lag wiederum
in den Händen der Frauen- und Müttergemeinschaft.
1969: Für die älteren Einwohner Upsprunges über 65 Jahre wurde ein Ausflug organisiert,
außerdem eine Karnevalsfeier.
1971: An dem Mittwoch vor Fastnacht wurde den älteren Einwohnern im Rahmen des
Altennachmittags bei Rincheval ein paar vergnügliche Stunden bereitet.
1972: Für die älteren Einwohner Upsprunges wurde in der Fastnachtszeit ein bunter
Nachmittag veranstaltet.
1973: Für die über 60 Jahre alten Bürger der Gemeinde wurde auch in diesem Jahr wieder
der Altenausflug arrangiert. Er fand am 24. August statt.
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Einwohnerzahlen, Statistik
1962: Nach letzter Volkszählung hat Upsprunge 810 Einwohner.
11 Geburten, 8 Sterbefälle, 6 Eheschließungen
125 sind in der Landwirtschaft beschäftigt, im Gewerbe 180, davon Bundesbahn 26,
Bundespost 6, öffentlicher Dienst 10... 99 arbeiten in der Nachbarstadt Salzkotten, darunter
22 Frauen, 23 arbeiten in Paderborn, darunter 7 Frauen. Es gab 63 Rentner.
1963: 834 Einw., Standesamt Salzkotten 7 Eheschließungen, 15 Geburten, 6 Sterbefälle.
1964: 823 Einwohner Ende 1964. Auf dem Standesamt Salzkotten wurden eingetragen 17
Geburten, 9 Sterbefälle, 6 Eheschließungen.
1965: Auf dem Standesamt Salzkotten wurden für Upsprunge eingetragen: 15 Geburten,
8 Eheschließungen, 7 Todesfälle.
1966: Die Gemeinde Upsprunge zählte am 31. Dezember 1966 766 Einwohner. In dieser
Chronik ist für das Jahr 1964 eine Einwohnerzahl von 823 genannt. Diese Zahl stimmt für
1964 nicht. Eine Verringerung der Einwohnerzahl um 57 Personen hat in den 2 Jahren nicht
stattgefunden. Die niedrigere Zahl 766 resultiert daraus, daß beim Einwohnermeldeamt in
Salzkotten im Laufe der Jahre sich nicht alle Personen bei Wegzügen abgemeldet haben. Bei
einer Überholung der Meldekartei sind diese Personen erst im Laufe des Jahres 1966
abgemeldet worden, so daß sich ein plötzlicher rapider Rückgang in der Bevölkerungszahl
ergab.
1966 waren zu verzeichnen: 14 Geburten, 7 Sterbefälle, 21 Personen sind 1966 zugezogen
und 42 weggezogen.
1967: Die Gemeinde Upsprunge zählte am 31.12.1967 766 Einwohner. Im Laufe des Jahres
zogen 26 Personen nach Upsprunge zu und 38 von Upsprunge weg. An Geburten waren 20
zu verzeichnen. 10 Upsprunger wurden zur letzten Ruhe gebettet. Auf dem Standesamt in
Salzkotten schlossen 5 Upsprunger den Bund der Ehe.
1968: Die Einwohnerzahl betrug am 31.12.1968 802. Ende 1968 standen in Upsprunge 141
Häuser, in denen 190 Haushalte wohnten.
1968: Die Grundfläche der Gemarkung Upsprunge ist 80,43 qkm groß. Der Durchschnitt der
Gemeinden des Landes beträgt 14 qkm.
Nach Upsprunge zugezogen sind 1968 40 Personen und weggezogen 15. Die Zahl der
Geburten in 1968 beträgt 16, die Zahl der Sterbefälle 5 und Eheschließungen 10.
1969: Upsprunge hatte am 30. Juni 1969 nach der Statistik des Statistischen Landesamtes
Düsseldorf 799 Einwohner. Davon waren 373 männlich. Am 31.12.1969 wurden dort
830 Einwohner registriert.
1969 sind nach Upsprunge zugezogen 67 Personen, fortgezogen sind 25 Personen.
An Geburten wurden für Upsprunge beim Standesamt Salzkotten und bei anderen
Standesämtern 13 beurkundet. Es starben 1969 6 Personen. Die Ehe schlossen 8 Paare vor
dem Standesamt in Salzkotten bzw. vor anderen Standesämtern.
1969 wurde für 336 Beschäftigte Lohnsteuerkarten ausgestellt, d.h. 336 sind Arbeitnehmer.
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1970: am 27. Mai 1970 fand in der Bundesrepublik und auch in anderen Staaten eine
Volkszählung statt. Ein Ergebnis kann jedoch erst im nächsten Jahr in die Chronik
aufgenommen werden, da die Auswertung erst dann vorliegen wird.
Die Einwohnerzahl betrug am 31.12.1970 870. Die Bevölkerungsbewegung war durch
64 Zuzüge und 23 Wegzüge sehr rege. Geburten wurden 1970 13 und Sterbefälle 8
registriert. Die Ehe schlossen aus Upsprunge 10 Personen.
1971: 1971 wurden die Ergebnisse der Volkszählung vom 27.05.70 bekanntgegeben. Aus
den nachfolgenden Kopien sind alle wichtigen Daten ersichtlich.
>>> s. Kopien davor <<<
Die Bevölkerungsbewegung innerhalb Upsprunges hatte1971 folgendes Bild:
Zuzüge nach Upsprunge 58 Personen, Wegzüge aus Upsprunge 41, Heiraten 16 Personen
aus Upsprunge, Todesfälle 10 Personen, Geburten 13.
Am 30.06. 71 betrug die Einwohnerzahl 874 und am 31.12. 902.
>>> 2 Fotos Heder bei neuer Brücke und Zusammenfluß der Heder <<<
1972: 1972 waren 14 Geburten zu verzeichnen, jedoch auch 7 Sterbefälle. 20 Upsprunge
heirateten 1972.
Upspunge zählte am 30.06.72 919 Einwohner und am 31.12. 944 E.
1973: Die Größe des Gemeindegebietes beträgt 8,43 qkm.
Im Jahre 1973 waren für Upsprunge zu verzeichnen: 20 Geburten, 8 Eheschließungen,
8 Sterbefälle. 109 Personen zogen im Laufe des Jahres 1973 nach Upsprunge und 76 zogen
weg.
Die Gemeinde hatte am 30. Juni 1973 974 Einwohner und am 31.12.1973 988.
>>> 1 Seite Fotos Blick auf Kirche und Schleiweg und
Verzeichnis der Straßen und Hausnummern Upsprunges nach dem
Stand vom 1. Juli 1972 mit Namen der Eigentümer <<<
ENDE DER CHRONIK 1962 – 1973
Abgeschrieben
im Juli 2014
Norbert Schulte
Ortsheimatpfleger
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