Der Qashqai ist Nissans Topseller in Deutschland und Zweiter im
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Der Qashqai ist Nissans Topseller in Deutschland und Zweiter im
Vergleichstest Kia Sportage, Nissan Qashqai, VW Tiguan Der Qashqai Der Qashqai ist Nissans Topseller in Deutschland und Zweiter im Segment der Kompakt-SUV – nach dem VW Tiguan. Die Neuauflage, größer, edler und pfiffiger, soll noch mehr Kunden locken. Ein Vergleich mit Tiguan und Kia Sportage zeigt, wie seine Chancen stehen. 32 10/2014 will’s wissen IM VergleICH KIA SporTAge 2.0 CrDi AWD: 136 PS, 0–100 km/h in 10,3 s, ab 28 240 Euro NISSAN QASHQAI 1.6 dCi 4x4: 130 PS, 0–100 km/h in 10,9 s, ab 28 900 Euro VW TIguAN 2.0 TDI 4MoTIoN BMT: 140 PS, 0–100 km/h in 10,4 s, ab 30 700 Euro 10/2014 33 Vergleichstest O b sie wohl je einen zu Gesicht bekommen haben? Jenes teppichknüpfende Nomadenvolk nahe dem iranischen Fars, das auf den Namen Kaschgai hört? Vermutlich nicht – denn auch wenn Nissans Qashqai, seit 2007 auf dem Markt, von Beginn an mit Allradantrieb verkauft wurde, ist der SUV wohl eher City-Nomade als knochentrockener Wüstengänger. Mehr als einen auf Tastendruck zuschaltbaren Hinterachsantrieb und 18,2 Zentimeter Bodenfreiheit kann der 4,38 Meter lange Crossover nicht bieten. Zu wenig, um zu den Nomaden am Zagros-Gebirge vorzudringen. Und zu teuer ist Nissans Neuauf lage sowieso. In der Tekna-Topversion und angetrieben von dem altbekannten 1.6 dCi mit 130 PS sind happige 33 450 Euro fällig. Für die ebenso wenig wüstentauglichen Allradler Kia Sportage 2.0 CRDi AWD und VW Tiguan 2.0 TDI 4Motion BMT gilt es mit 28 240 und 32 700 Euro deutlich weniger zu zahlen. Nissan Qashqai – clever und hart Wer Nissan kennt, weiß aber: Tekna steht für Vollausstattung. So sind beispielsweise 440 kg Zuladung Der Qashqai wiegt 1590 Kilo. Da bleibt für Insassen und Gepäck bei einem erlaubten Gesamtgewicht von 2030 Kilo nur wenig übrig 1 ams-Messwerte auf Seite 38 nicht nur 19-Zoll-Räder, LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Panoramadach, eine beheizbare Frontscheibe und Sitzheizung Serie. Auch das clevere Navi Connect samt DAB-Radio (siehe Seite 36), ein Bündel an Assistenzsystemen inklusive Notbremse sowie den umsichtigen Around-View-Monitor gibt es ohne Zuschlag. Insbesondere letzterer ist wirklich gelungen. Mittels vier Kameras filmt der Qashqai sein Umfeld und gibt die Ansichten detailgetreu auf einem zweigeteilten Bildschirm wieder. Bordsteinnahes Rückwärtseinparken wird so zum Kinder- Gerne doch! Alle drei Allradler zählen in Deutschland zu den beliebtesten SUV 34 10/2014 spiel, und die mäßige Rundumsicht wird elektronisch entschärft. Kritik kassiert dafür die holprige Fahrwerksabstimmung – trotz ihrer großspurig titulierten aktiven Fahrkomfortregelung. Mittels fein dosierter Bremseinsätze soll der Qashqai störende Wankbewegungen selbstständig reduzieren – doch in der Realität verliert der Nissan auf Holperstrecken schnell die Ruhe, wippt deutlich nach und muss gezielt auf Spur gehalten werden. Zudem gelangen kurze Stöße kaum gefiltert zu den auf Teilledersesseln recht bequem reisenden Insassen. Sicherlich mit ein Grund: die dünnhäutigen 19-Zöller mit 225/45er-Bereifung. Wichtig für alle knausrigen Vielfahrer und Punktezähler: Da ein neuer Satz der mächtigen Pneus locker über 400 Euro mehr kostet als vergleichbare 17-Zöller, wirken sie sich zudem in der Kostenwertung negativ aus. Wenig überzeugend auch die elektromechanische Lenkung: Zu indirekt und rückmeldungsarm, trübt sie auf f lotten Überlandtouren das Fahrvergnügen. Wer es dennoch einmal sportlicher angehen lässt, Kia Sportage Flotter Auftritt, ausreichend Platz und günstig zu haben Verbrauch 7,6 l/100 km Zuladung 511 kg Kofferraum 465/1353 l Fahrer und Beifahrer trennt eine breite Mittelkonsole, die mit vielen Ablagen aufwar tet. Die Bedienung von Radio und Klimaautomatik ist selbsterklärend. Links vor dem Knie: Tasten für Allrad und Bergabfahrhilfe. Ausrei chend Platz, hohe Ladekante Nissan Qashqai Pfiffige Details, einfache Bedienung und viel Laderaum Verbrauch 7,1 l/100 km Zuladung 440 kg Kofferraum 430/1585 l Der Nissan lockt mit Panoramadach, wei chem Leder, Klavier lack und serienmäßigem Navi. Den Sitzen fehlt es allerdings an Seitenhalt. Hilf reich: der variabel einsetzbare Ladeboden. Per Tastendruck lässt sich der Allradantrieb auch dauerhaft aktivieren VW Tiguan Sehr sachlich, im Gegenzug aber komfortabel und praxisorientiert Verbrauch 7,4 l/100 km Zuladung 577 kg Kofferraum 470/1510 l Ziemlich nüchtern, aber solide und über sichtlich: das Cockpit im Tiguan. Ohne den 175 Euro teuren Ladeboden stören die hohe Innenkante und die mächtige Stufe. Die Rückbank ist serienmäßig verstellbar. Die Adaptiv dämpfer kosten 1115 Euro 10/2014 35 Vergleichstest den bestraft ein hart eingreifendes ESP mit massivem Geschwindigkeitsentzug. Das wiederum ist doppelt bedauerlich, da es dem Schaltgetriebe an Präzision und dem kernigen 1,6-Liter-Diesel untenrum an Schubkraft fehlt. Auch wenn laut Datenblatt schon ab 1750 Touren 320 Newtonmeter anstehen, richtig los geht es erst 400/min später. Dann aber, dank eines wirkungsvoll eingreifenden elektronischen Sperrdifferenzials, unter allen Umständen umso vehementer. 100 km/h sind nach immerhin 10,9 Sekunden erreicht. Letztlich ist der 1590 Kilo schwere Nissan so kaum langsamer als der spurtfreudigere Kia (10,3 Sekunden). Der Verbrauch? Bei Werten zwischen 5,4 und 9,4 l/100 km dürfte der Qashqai-Fahrer wohl meist eine Sechs auf seinem wunderbar klar darstellenden TFT-Display erblicken. Sparsamer ist in diesem Vergleich keiner. Zappt der Fahrer mittels Lenkradwippe weiter durchs BC-Programm, bekommt er im Wechsel bis zu zwölf Infografiken serviert. Darunter auch per Kamera erkannte Verkehrszeichen, Navi-Pfeile oder Warnmeldungen der Assistenzsysteme. Beispielswei- 5,4 l/100 km Minimalverbrauch Der 1,6 Liter kleine Diesel des Nissan benötigt auf der speziellen Verbrauchsrunde 0,6 Liter weniger als der 2.0 CRDi im Kia 2 ams-Messwerte auf Seite 38 se der Bewegungserkennung, die mittels Sensoren und Kameras an Heck und Rückspiegel auf alles achtet, was hinter dem Qashqai so abgeht, und entsprechend Alarm schlägt. Warum wir das so hervorheben? Nun – weil der Nissan der Einzige in dieser Klasse ist, der solche Systeme leicht verständlich und bezahlbar anbietet. Ohne Schnickschnack – einfach, klar und deutlich. Ebenso wie die gut ablesbaren Rundinstrumente und das schnell rechnende Navigationssystem. Klasse auch: Neben großen Ablagen in allen vier Türen offeriert der Japaner ein tiefes Fach unter der Armauf lage inklusive USB- und 12-Volt-Dose sowie einer kleinen darin eingesetzten rutschfesten Schatulle für Handy oder Schlüssel. Durchdacht präsentiert sich zudem das regulär 430 Liter fassende Heckabteil. Ausstaffiert mit einem zweifach geteilten Ladeboden, dessen stabile Platten sich auch vertikal aufstellen lassen, ist der Qashqai für den rutschfreien Transport von Taschen und Wasserkisten bestens gerüstet. Steht ein größerer Transport an, findet zudem die Laderaumabdeckung im Unterboden Unterschlupf. Bis zu 1585 Liter kann der Qashqai dann bei umgeklappter Rückbank einpacken – theoretisch. Denn dem im Test größten Gepäckraum steht mit 440 Kilo die geringste Zuladung entgegen. Kia Sportage – Erwartung erfüllt Da wirkt es fast wie Hohn, dass der sechs Zentimeter längere Kia nur 1353 Liter an Gepäck, dafür aber 511 Kilo zuladen darf. Immerhin nimmt er standardmäßig 465 Liter mit, und unter dem massiven Lade- GULDES CONNECTIVITY-CHECK Nissan Qashqai: Viel Infotainment für vergleichsweise wenig Aufpreis W ow, da kann man nicht meckern: Gerade einmal 800 Euro verlangt Nissan für die neueste Generation der Navigation Connect, die mit BluetoothFreisprecheinrichtung, CD-Player, DABRadio und Rückfahrkamera üppig ausgestattet ist. Die Bedienung erfolgt über Direkttasten und einen etwas milchigen Touchscreen. In Listen wie Musikarchiven oder Telefonbüchern kann zudem per Drehregler gescrollt werden. Eine Spracheingabe fehlt hingegen. Dank großer Berührungsfelder und logischer Menüs klappte die Bedienung dennoch auf Anhieb. Ebenfalls problemlos ließen sich die TestHandys von Apple und Samsung verbinden: So koppelte sich Connect binnen Sekunden, ohne dass Code-Nummern eingeben werden mussten. Die im Smartphone gespeicherte Musik ließ sich via Bluetooth oder USB-Eingang abspielen, Album-Cover wurden jedoch nur bei einer Kabelanbindung übertragen. Darüber hinaus beeindruckte die Navigation mit übersichtlicher Kartengrafik, schneller Routenberechnung und präzisen Abbiegehinweisen samt Zusatzpfeilen zwischen den Instrumenten. Verkehrshinweise kommen jedoch vom lahmen TMC-Service, ein zeitgemäßer Live-Staumelder fehlt. Beim Thema Online-Anbindung gibt es ohnehin noch reichlich Luft nach oben. Um eine Connect-App, die auf dem Handy gespeichert wird, nutzen zu können, müssen sich Qashqai-Besitzer erst durch eine zähe Anmeldeprozedur auf der Nissan-Homepage quälen. Als Lohn der Mühe winken dann derzeit ganze zwei Apps: Neben einem abgespeckten Facebook-Account gibt es lediglich eine Google-Suche. Mit sieben Zoll ausreichend großer, aber etwas milchig wirkender Monitor Die im Smartphone gespeicherte Musik ließ sich auf Anhieb übertragen FAZIT Vernetzung ausbaufähig Unabhängig vom Hauptmonitor gibt ein Zusatzdisplay Abbiegehinweise 36 10/2014 Verkehrsmeldungen holt sich die Navigation über den veralteten TMC-Dienst Angesichts von Preis und Ausstattung lassen sich kleinere Schwächen wie die fehlende Sprachbedienung verschmerzen. Allerdings bleibt zu hoffen, dass Nissan die kargen Online-Funktionen bald um sinnvolle Apps erweitert. Vergleichstest Gelände? Lieber selten. Nur der Tiguan verfügt über permanenten Allradantrieb DATEN UND -MESSWERTE Fahrzeugtyp Kia Sportage 2.0 CRDi AWD Vision Nissan Qashqai 1.6 dCi 4x4 Tekna VW Tiguan 2.0 TDI 4Motion BMT Sport & Style Motorbauart/Zyl.-Zahl Hubraum cm3 Leistung kW (PS) bei 1/min max. Drehm. Nm bei 1/min Schadstoffeinstufung CO2-Ausstoß g/km Leergewicht/Zul. kg Länge × Breite1) mm × Höhe Radstand mm Wendekreis l./r. m Gepäckraum l/VDA Anhängelast/gebr. kg Tankinhalt l Innenbreite v./h. mm Innenhöhe v./h. mm Normsitzraum mm Quadermaß klein mm L×B×H Der 136 PS starke KiaDiesel sorgt für die besten Fahrleistungen, verbraucht aber mehr Kultiviert und leise, fehlt es dem TDI des VW nur an Schubkraft aus hohen Gängen boden wartet ein vollwertiges 17-ZollErsatzrad auf seinen Einsatz. Überraschend geräumig geht es im Innenraum zu. Sowohl in der Breite als auch beim Normsitzraum liegt der kürzlich geliftete Kia mit vorne. Lediglich im Fond kann das Dach den Köpfen zu nahe kommen. Die Insassen machen es sich derweil auf weichen Sitzen bequem, die mehr Seitenhalt bieten als das Qashqai-Mobiliar. Und wer den Sportage vor dem Facelift kennt, dürfte beim Anblick des nun hochwertigeren Cockpits zugeben: Ja, die Aufwertung hat was gebracht. Nur die zu klein geratenen Anzeigen für Radio und Bordcomputer könnten Fahrer mit Sehschwäche nach ihrer Brille tasten lassen. Trotz seines sportlichen Auftritts ist der Allradler aber eines weiterhin nicht: ein heißer Dynamiker. Hierfür 40,4 m Bremsweg beladen Damit steht der Kia Sportage aus Tempo 100 mit warmen Bremsen 3,5 Meter später als der VW Tiguan 3 ams-Messwerte auf dieser Seite 38 10/2014 Nach einer kleinen Anfahrschwäche legt der sparsame 1.6 dCi flott los, kerniger Klang sorgen schon die leichtgängige, indirekte, aber im Vergleich zum Nissan präzisere Lenkung sowie sein soft abgestimmtes Fahrwerk. Früh untersteuernd und mit deutlicher Seitenneigung, nimmt der 1,6 Tonnen schwere SUV daher f lotte Kurvenfahrten lieber gemütlich in Kauf, federt und dämpft dafür sorgsam und lässt sein ESP im Ernstfall spät eingreifen. Herbe Kritik fängt sich der Kia im Kapitel Sicherheit ein. Die Koreaner statten ihren Topseller weder mit Verkehrszeichenerkennung noch mit dem inzwischen klassenüblichen Spurwechselassistenten aus, vor allem aber sind die Bremswerte von über 40 Metern nicht akzeptabel. Schade – denn im Vergleich zum Qashqai wirkt die Antriebseinheit deutlich stimmiger. So legt der Diesel leise und ohne Anfahrschwäche kräftig los, das Schaltgetriebe erfreut mit Präzision, und im Zwischenspurt aus hohen Gängen können dem Sportage weder Nissan noch VW folgen. Das einzige Manko der gelungenen Kombination offenbart sich an der Tankstelle: Mit einem Testverbrauch von 7,6 l/100 km liegt der ohne Start-Stopp-System ausgerüstete Zweiliter-Diesel über seinen Konkurrenten. Den Mehrverbrauch macht der Kia dagegen mit dem niedrigsten Einkaufspreis (28 240 Euro) und seiner siebenjährigen Garantie wieder wett. Aller- Reihe/4 Reihe/4 Reihe/4 1995 1598 1968 100 (136) 4000 96 (130) 4000 103 (140) 4200 320 bei 2000 320 bei 1750 320 bei 1750 Euro 5 Euro 5 Euro 5 149 129 150 1629/511 1 1590/440 1673/577 4440 × 1855 4377 × 1806 4426 × 1809 (2105) × 1645 (2070) × 1595 (2041) × 1703 2640 2646 2604 11,1/11,2 10,9/11,2 11,9/11,7 465/1353 430/1585 470/1510 750/2000 750/1800 750/2200 58 65 64 1500/1470 1470/1455 1495/1455 980/960 1010/940 1060/975 710 710 685 460 × 1005 340 × 880 430 × 905 × 680 × 640 × 915 groß mm 1410 × 1005 1210 × 880 1550 × 905 × 680 × 640 × 915 225/60 R 17 H 225/45 R 19 W 235/55 R 17 V Testwagenbereifung Hankook Continental Michelin Optimo K415 SportContact 5 Latitude Sport Allradantrieb Allradantrieb Allradantrieb Kraftübertragung Sechsgang- Sechsgang- Sechsganggetriebe getriebe getriebe Beschleunigung s 2,2 2,6 2,3 0 – 40 km/h 6,8 7,3 7,1 0 – 80 km/h 10,3 10,9 10,4 0 – 100 km/h 18,9 19,2 18,3 0 – 130 km/h 36,6 36,2 32,4 0 – 160 km/h 17,2 17,7 17,3 0 – 400 m Elastizität2) s 6,9/9,5 7,2/9,7 7,6/11,3 60 – 100 km/h (IV./V. G.) 10,1/14,3 10,5/13,2 4 11,6/16,2 80 – 120 km/h (V./VI. G.) 181 190 190 Höchstgeschw. km/h Bremsweg m 39,8 36,7 36,0 aus 100 km/h kalt leer 40,1 37,1 37,0 aus 100 km/h kalt beladen 37,1 36,9 aus 100 km/h warm beladen 3 40,4 81 70 71 aus 140 km/h kalt leer 44 41 44 aus 100 km/h nass 102 90 88 µ-split-Bremsweg 7,6 7,1 7,4 Testverbrauch l/100 km 2 5,4 6,0 5,7 min. (ams-Verbrauchsrunde) 9,8 9,4 9,7 maximal 763 915 864 Reichweite km Diesel Diesel Diesel NEFZ-Verbrauch l/100 km 6,8/5,1/5,7 5,6/4,5/4,9 6,9/5,1/5,8 Stadt/über Land/gesamt Innengeräusch dB(A) 62 65 64 bei 80 km/h 65 66 64 bei 100 km/h 70 69 68 bei 130 km/h 74 73 72 bei 160 km/h Fahrversuche leer/bel. km/h 56,0/55,1 55,0/53,9 59,6/58,6 Slalom 18 m 126,1/121,8 130,3/126,9 129,4/127,3 ams-Wedelgasse ams-Ausweichgasse Ein-/Ausfahrgeschwindigkeit Euro Steuer Haftpflicht Teilkasko3) Vollkasko4) Unterhaltskst. im Monat5) bei 15 000 km/Jahr Euro bei 30 000 km/Jahr Euro Grundpreis Euro Einparkhilfe vorn/hinten Bi-Xenon-/LED-Scheinwerfer Festkosten 68/42 74/39 71/52 298,– 291,– 106,– 408,– 220,– 291,– 141,– 522,– 300,– 291,– 155,– 446,– 216,– 375,– 28 240,– –/• –/– 221,– 378,– 33 450,– •/• –/• 217,– 372,– 33 815,–6) 755,–7) 1350,–/– ohne (mit) Außenspiegel; 2) Für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte maßgebend; 3) ohne SB; 4) mit 150 Euro SB; 5) ohne Wertverlust; 6) inkl. adaptivem Fahrwerk; 7) inkl. Parklenkassistent; • = Serie; – = nicht lieferbar 1) Vergleichstest Klar, von außen sind die zwei Asiaten auffälliger, der VW aber ist überzeugender dings – das sollte jeder beim Kauf bedenken: Extras wie Navi oder elektrisch verstellbare Sitze verknüpft Kia mit der 3600 Euro teureren Ausstattungslinie Vision. VW Tiguan – ist er zu toppen? Ach ja, der Tiguan. Oft schon hat sich Deutschlands beliebtester SUV zahlreicher Angriffe erwehren müssen. Doch bis auf seinen hohen Preis (32 700 Euro) und sein überteuertes Uralt-Navi (2060 Euro), das weder mit klarer Kartendarstellung noch schneller Rechnerleistung glänzt, steht der hochbeinige Wolfsburger auch in diesem Vergleich wieder bestens da. Einfach einsteigen, wohlfühlen, losfahren. Vom kultivierten 140 PS starken Diesel ist ebenso wenig zu hören wie von Wind- oder Abrollgeräuschen. Der Spurt von null auf 100 km/h ist nach 10,4 Sekunden erledigt, und der Testverbrauch hält sich mit 7,4 l/100 km in Grenzen. Hier macht sich sein etwas unpräzises und Bluemotion-gemäß lang übersetztes Sechsganggetriebe durchaus bezahlt. Nachteil: Im Elastizitätsduell verliert der 1,7 Tonnen schwere Allradler mächtig Punkte. 16,2 S 80 bis 120 km/h Lang übersetzt, benötigt der Tiguan im Zwischenspurt auf 120 km/h im sechsten Gang drei Sekunden mehr als der f lotte Qashqai 4 ams-Messwerte auf Seite 38 Will man es fahrdynamisch mal wissen, unterstützt der gekonnt neutral abgestimmte Tiguan dies mit klasse Sportsitzen sowie einer präzisen, zielgenauen Lenkung. Das mit feinfühlig eingreifenden Adaptivdämpfern ausgerüstete Fahrwerk (1115 Euro) fängt nahezu jegliche Unbill sauber ab und dürfte für gelassen dreinblickende Passagiere sorgen. Im Gegensatz zu den modisch gestylten SUV aus Asien können Mitfahrer im Tiguan auch wirklich was sehen und sich richtig ausbreiten. Die Fensterf lächen sind groß, das Raumangebot üppig, und je nach Bedarf können die Fondinsassen die Neigung der um 16 Zentimeter längs verschiebbaren Rückbank verstellen. Zudem verfügt nur der Tiguan über zusätzliche Luftausströmer im Fond. Hinter der straff gepolsterten Rückbank ist Platz für 470 Liter Gepäck. Da bis zu 577 Kilo zusätzlich mitreisen dürfen, lässt sich das Volumen im Gegensatz zum ähnlich geräumigen Qashqai auch tatsächlich nutzen. Eine hohe Innenkante stört allerdings die lockere Beladung. Abhilfe schafft ein Ladeboden, den sich VW, wie viele weitere Extras, bezahlen lässt (175 Euro). Die magere Serienausstattung hindert den wie gewohnt sorgfältig verarbeiteten Tiguan dennoch nicht daran, diesen Vergleich mit reichlich Punkteabstand zu gewinnen. Dem clever auftretenden und deutlich verbesserten Qashqai fehlt noch ein sanftmütigeres Fahrwerk und dem günstigen Sportage eine kräftiger zupackende Bremsanlage und mehr Sicherheits-Features. Text: Michael Maydell Fotos: Hans-Dieter Seufert FAZIT 1 Volkswagen 2 Nissan 3 Kia Seine ausgewogene sowie sichere Fahrwerksabstimmung bringt den geräumigen und variabel eingerichteten Tiguan weit nach vorn. Sein Manko: die magere Ausstattung und mäßige Elastizitätswerte. Für den großen Punkteabstand zum Tiguan sind das holprige Fahrwerk, die inhomogene Lenkung und die niedrige Zuladung verantwortlich. Sehr gelungen: die cleveren Sicherheits-Extras und das günstige Navi. Schlechte Bremsen und fehlende Assistenzsysteme kosten den Sportage mächtig Punkte. Mit niedrigem Grundpreis und der siebenjährigen Garantie robbt sich der flotte Kia dennoch nah an den Nissan heran. 40 10/2014 ErgEbnissE Fahrzeugtyp (Maximalpunktzahl) Karosserie Innenmaße Raumgefühl Kofferraum Zuladung Anhängelast Funktionalität Instrumente Rundumsicht Zusatzausstattung Qualitätsanmutung (10) (10) (15) (10) (5) (10) (10) (15) (5) (10) VW Nissan Kia Tiguan Qashqai Sportage 2.0 TDI 1.6 dCi 2.0 CRDi 8 8 9 6 2 8 9 11 5 9 7 7 7 3 1 7 9 10 3 8 8 7 7 5 2 6 8 8 3 8 Summe Sicherheit (100) Summe (100) 70 71 59 (25) (15) (20) (10) (10) (10) (10) 23 13 18 9 8 10 8 20 11 15 7 8 9 7 20 12 16 7 8 7 7 passive Sicherheitsausstattung (15) aktive Sicherheit (15) Licht (10) Bedienbarkeit (10) Bremsweg kalt leer (100 km/h) (10) Bremsweg nass leer (100 km/h) (5) Bremsw. kalt beladen (100 km/h) (5) Bremsw. warm bel. (100 km/h) (10) Verzögerung aus 140 km/h (5) Pedalgefühl (5) µ-split-Stabilität (5) µ-split-Bremsweg (5) Fahrkomfort Federung leer Federung beladen Sitze vorn Sitze hinten Klimatisierung Innengeräusch-Messwerte1) Geräuscheindruck Summe Antrieb (100) Laufkultur Durchzugskraft Leistungsentfaltung Schaltung/Getriebeabstufung Beschl./Höchstgeschwindigkeit Elastizität Testverbrauch Reichweite Summe Fahreigenschaften Handling Lenkung Geländetauglichkeit Traktion/Wintertauglichkeit Geradeauslauf/Windempfindl. Wendekreis Fahrsicherheit leer Fahrsicherheit beladen Fahrdynamik Summe Eigenschaftswertung Umwelt Minimalverbrauch Emissionsverhalten Leergewicht Stand- und Fahrgeräusch1) Summe Kosten Grundpreis1) Ausstattung1) Aufpreisgestaltung Wiederverkaufschancen Festkosten für 5 Jahre1) Wart./Rep. 100 000 km1) Kraftstoffkosten 100 000 km1) Garantie Summe Gesamtwertung 1) Bester erhält volle Punktzahl (10) (10) (5) (10) (20) (20) (20) (5) 75 62 62 9 6 9 8 7 5 3 5 4 5 4 5 9 9 7 9 6 5 3 5 4 5 4 5 10 4 8 9 4 5 2 3 2 5 3 4 89 77 77 8 8 3 7 12 7 11 5 6 6 2 6 11 10 12 5 7 7 3 8 11 10 11 4 (100) 61 58 61 (10) (10) (10) (5) (5) (10) (25) (15) (10) 8 9 7 5 5 1 24 14 8 6 6 7 5 5 3 22 12 7 7 7 7 5 5 3 22 13 6 (100) (500) (20) (15) (10) (5) 81 376 73 341 75 334 12 11 5 4 12 12 6 5 11 11 5 3 (50) 32 35 30 (25) (10) (5) (10) (10) (15) (15) (10) 17 2 3 8 10 15 15 5 17 10 2 7 10 12 15 7 25 7 2 7 10 15 14 10 (100) (650) 75 483 80 456 90 454 1 2 3