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design Design-Trends 2005 Blindtext Dachzeile DIE BRANCHE WAGT EINEN AUSBLICK SUBLINE Die DesignTrends 2005 Top-Designer, Agenturchefs und Publizisten blicken in die Kristallkugel und ergründen die Zukunft des Webdesigns in Deutschland. kurzübersicht DESIGN IM TREND Mobile Web, Usability und Accessability sind die Dauerbrenner bei den Trendthemen der letzten Jahre. Inzwischen ist aber auch zu erkennen, dass wieder verstärkt auf Gestaltung Wert gelegt wird, um Websites voneinander abzuheben. 50 Design-Trends 2005 design DIE BRANCHE WAGT EINEN AUSBLICK as Jahr 2005 könnte den lang ersehnten Umschwung für die Web-Branche bringen. Das Stimmungsbarometer steigt merklich, die Personalbestände werden aufgestockt und die bevorstehende CeBIT wird mit so viel Spannung erwartet wie schon seit Jahren nicht mehr. Die Redaktion hat einige der kreativsten Agenturen Deutschlands zu den aktuellen Trends für das laufende Jahr befragt und die D info WHO IS WHO? Brigitte von Puttkamer Position: Leiterin Kreation Agentur: Framfab Aktuelles Projekt: Online-Banking für die Postbank Martin Kunze Position: Geschäftsführer Business Development Agentur: 4LagigWeich Aktuelles Projekt: Die Ersin und Börek Show auf Bild.T-Online.de Benno Klaas Position: Consultant Projektmanagement Agentur: Denkwerk Heike Brockmann Position: Kreativdirektorin Thorsten Kraus Position: Technischer Leiter Agentur: Scholz & Volkmer Aktuelles Projekt: Mixed Tape, ein kostenloses und legales MP3-DownloadAngebot von Mercedes-Benz Marcus Wenig Position: Geschäftsführender Gesellschafter Agentur: Die Firma Aktuelles Projekt: Showroom des Innenarchitekturbüros Schmidt Holzinger Foto(s): Corbis Kai Wermer Position: Geschäftsführer Agentur: Uhura Aktuelles Projekt: Das etwas andere Fernsehen Andreas Gahlert Positon: Geschäftsführer und Gründer Agentur: Neue Digitale Aktuelles Projekt: Das Web als multimedialer Laufsteg für Adidas 03.2005 IW: Der Hype um Barrierefreiheit – welche Bedeutung hat das Thema wirklich? Wie viele Unternehmen haben explizit Behinderte als Zielgruppe und optimieren ihre Sites entsprechend? Benno Klaas: Wir gehen in unserem Verständnis des Begriffs Barrierefreiheit über die enge und unzulängliche juristische Definition der Barrierefreiheit hinaus. Wir glauben, dass in der bislang sehr technisch geführten Debatte eine Reihe von Aspekten zu wenig Beachtung findet. Dazu gehören – neben der technischen Zugänglichkeit – die Gebrauchstauglichkeit (Usability), die inhaltliche Zugänglichkeit, also die Verständlichkeit, und die unterstützende Funktion von Design und Typografie für ein positives Online-Erlebnis. Erst alle Komponenten zusammen garantieren eine Service-Orientierung, wie sie für alle im Internet präsenten Unternehmen zur Selbstverständlichkeit werden sollte. Die Frage nach dem Anteil der Behinderten in der Zielgruppe ist zu eng gefasst und irreführend. Denn: Jeder, der sich in der Nutzung einer Internet-Präsenz eingeschränkt fühlt, profitiert von einem echten barrierefreien Auftritt. Dies können Menschen mit Behinderungen, Senioren oder Menschen mit einer temporären Einschränkung (Unfall, Schlaganfall) sein, aber auch Nutzer alternativer Technologien – Organizer, Mobiles Internet, Web-TV –, um nur drei Anwendungsbeispiele zu nennen. Hier spielt die Standardkonformität eine entscheidende Rolle. Um es deutlich zu sagen: Standardkonformität ist nicht nur die Grundvoraussetzung für Barrierefreiheit, sondern schlicht die Basis einer zukunftsoffenen, modernen Web-Entwicklung. Andreas Gahlert: Das Thema Barrierefreiheit wird oft überinterpretiert und zu sehr in den Mittelpunkt gerückt. Ähnlich wie auch Usability, M-Commerce und andere HypeThemen muss man je nach Zielgruppe, Aufgabe und Produkt das Thema sehr unterschiedlich gewichten und anwenden. Multimediale Erlebniswelten wie zum Beispiel Adidas Y-3 funktionieren nur durch das Zusammenspiel von Bewegtbild, Typo und Sound und verschließen sich damit natürlich Zielgruppen mit Behinderungen in die eine oder andere Richtung teilweise oder ganz – das ist denjenigen auch bewusst und die sind dann auch nicht böse drum, wenn man ihnen wenigstens die Möglichkeit gibt, die darin steckenden Informationen auf anderem Weg zu erfahren. Marcus Wenig: Die Branche braucht immer ein Thema, um Gesprächsstoff zu haben und den Einstieg bei der Neukunden- und auch Bestandskunden-Akquise zu erleichtern. Momentan ist das eben unter anderem Barrierefreiheit von Web-Seiten. Allerdings werden durch diese „Standards“ die meisten barrierefreien InternetPräsenzen übersichtlicher und klarer. IW: Firefox und Safari gewinnen Marktanteile. Gibt es einen neuen Browser-Krieg? Müssen Webdesigner heute wieder oder immer noch für unterschiedliche Plattformen optimieren? Thorsten Kraus: Safari und Firefox werden weiterhin deutlich zulegen. Microsoft hat da vor allem mit dem Service Pack 2 ein echtes Eigentor geschossen. Zunächst wurde der Popup-Blocker ganz anders implementiert, als das bei anderen Werkzeugen der Fall ist, und dann haben sie ja die Interpretation von JavaScript geändert, sodass die Scripts nicht mehr seitenübergreifend funktionieren. Wir mussten bei vielen Seiten nachbessern, um das in den Griff zu kriegen. Martin Kunze: In diesem Zusammenhang ist das Wort „Browser-Krieg“ nicht erwähnenswert! Es handelt sich doch vielmehr um „Randgruppen-Browser“ und B2BAusnahmen. ▲ Detlef Rump Position: Managing Partner Agentur: Interone einzeln gegebenen Antworten zu einem virtuellen Roundtable montiert. Außerdem haben wir Quellen in den USA angezapft und die Vorhersagen dortiger Auguren sowie aktuelle Diskussionsthemen in den Artikel eingearbeitet. webcode 0503050 DESIGN-TRENDS IM WEB Geben Sie auf www.internetworld.de den Webcode 0503050 ein. Sie gelangen zu folgenden Angeboten: Die Farbtrends für 2005 Die Trends 2005 nach Forty Media ■ Die Trends des BVDW ■ Die Websites der teilnehmenden Agenturen ■ Die aktuellen Projekte der Diskussionsteilnehmer ■ IW-Artikel „Zündstoff Usability“ (Ausgabe 08/2004, Seite 48, Download für Abonnenten kostenlos) ■ Usability in der Diskussion ■ ■ 51 design Design-Trends 2005 DIE BRANCHE WAGT EINEN AUSBLICK IW:Longhorn und die Folgen fürs Webdesign – Microsoft integriert in der nächsten Windows-Version Web-Technologie auf dem Desktop, mit Flash ist das heute ebenfalls bereits möglich. Welche Rolle spielen Download-Applications in Zukunft? Gibt es ein Revival der Push-Services? Martin Kunze: Aktualität ist natürlich in Sicherheitsfragen ein großes und sinnvolles Thema, welches meist nicht im Einklang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen der Hardware steht. Funktionen, die die Usability des Rechners und der Informationen verbes- sern, sind natürlich ein Fortschritt und gut für den Nutzer und somit zu befürworten. Aber ob dies ein Revival der Push-Services erzeugt, bezweifeln wir, denn die Flut an unerwünschten Informationen kann leicht als störend beziehungsweise Spam aufgefasst werden. Die Möglichkeit, Informationen und/oder Services in geschlossenen (vertrauenswürdigen) Benutzergruppen anzubieten, erweist sich aber heute schon mit der Umsetzung in Flash als sinnvoll. Kai Wermer: Es ist kaum zu erwarten, dass Longhorn, wenn es denn mal rauskommt, info DIE TRENDS VON FORTY MEDIA Ein vielbeachteter Trendbericht kommt aus Arizona. Jahr für Jahr listet die Kreativ-Agentur Forty Media ihre Trends für das neue Design-Jahr auf und schafft es mit diesem Listing in wichtige US-Nachrichtensendungen und Trendberichte von Fernsehsendern und Zeitungen. Forty Media sortiert die Trends nach unterschiedlichen Kategorien. Das wichtigste Thema sind die „Themes“, also die thematische Anmutung des Designs. Frische Designs sind 2005 gefragt im Gegensatz zu den pastelligen oder erdigen Gestaltungsansätzen der letzten Jahre.Detailtreue rückt wieder ins Bild und verdrängt den weit verbreiteten Minimalismus.Außerdem wird die Zahl der AmateurDesigner weiter schwinden. Neben dem Minimalismus-Design geht es laut Forty Media auch dem standardkonformen Design an den Kragen. Standardkonform bedeutet in diesem Zusammenhang zum Beispiel schwarzer Text auf weißem Grund, viel Weißräume, blaue Hyperlinks, aber ohne Unterstreichung, Rasterlayout etc. Auch das Retro-Design – und dem stimmen auch die meisten deutschen Designer zu – wird zunehmend aus dem Web des Jahres 2005 verschwinden. Andere Design-Ansätze, die mit älteren Metaphern spielen, lässt Forty Media aber gelten. „Wicked Worn“ ist ein Western-Stil, und auch ein Design im Look des Jugendstils/der Jahrhundertwende lassen die Amerikaner noch durchgehen. In Layout und Site-Struktur lösen sich die Designer allmählich vom fünfteiligen Standard-Layout mit Kopf, Fuß, der Inhaltsspalte sowie den beiden Randspalten; diese weichen innovativen Seitenaufbauten. Baumstrukturen und hierarchische Navigationen werden ersetzt durch Clustering oder Navigationsmethoden auf der Basis von Suchalgorithmen. Hinsichtlich der Farbgestaltung plädiert Forty Media klar für Braun. Blau, Rot und Grau genehmigen sich eine Pause.Verläufe werden seltener, plakative Farben setzen die Designer häufiger ein. Eine davon ist Lila, welche das oft gesehene Pink ablösen soll. Die Schriften Verdana und Georgia haben sich überlebt.Mangels Alternativen bleibt Arial das Maß der Dinge innerhalb der Seite. Frischer Wind kommt von einer Flash-basierten Schrifttechnik namens sIFR. Sie rendert dynamischen Text in jedem beliebigen Font und weicht auf Standardschriften aus, wenn kein Flash installiert ist. Die Ins and Outs von Forty Media: In ■ Der Western-Stil ■ Nicht hierarchische Navigation als dominante Web-Farbe ■ Web-Smart-Palette statt Web-Safe-Palette ■ sIFR als Typo-Tool ■ Braun Out ■ Retro-Design ■ Standardkonformer ■ Movable Type Look als CMS-Ansatz Ersin und Börek, der Web-Comic von 4LagigWeich, läuft auch bei Bild.T-Online.de das schlechte Sicherheits-Image von Windows merklich verbessern kann. Noch mehr integrierte Web-Technologien und dann auch noch direkt auf dem Desktop verbessern nur die Angriffsmöglichkeiten für böswillige Angreifer. ▲ IW: Das Jahr eins nach Usability – in den USA mehren sich die Stimmen, die den Usability-Hype sehr stark kritisieren, weil er WebSeiten gleichförmig mache. Bei vielen sehr großen deutschen Angeboten ist das auch offensichtlich der Fall. Wie kommt der einzelne Designer aus dieser Konformitätsfalle heraus? Wird das Thema Usability überbewertet? Marcus Wenig: Man kann es ehrlich gesagt nicht mehr hören und lesen, wenn das Thema Usability und Standards im Webdesign von „selbst ernannten“ Usability-Experten zum x-ten Mal enervierend und langweilig als neue Erkenntnis beleuchtet wird. Statt Vielfalt Einfalt, statt Optimierung Fixierung, statt Erkenntnis Bekenntnis und statt Aufmerksamkeit Einheitsbrei. Benno Klaas: Die Forderung eines universellen Designs als Konsequenz aus dem Streben nach Usability ist nichts anderes als ein Missverständnis. Es geht bei der Usability darum, die richtige Botschaft der richtigen Zielgruppe auf effektive Weise zu vermitteln. Entscheidend ist die Sichtweise, dass Usability mehrdimensional ist, nämlich Ziele, Kontext und Nutzer umfasst – und damit das eindimensionale „einfach für alle“ fragwürdig erscheinen lässt. Gebrauchstauglichkeit meint nicht universelles Design, oder wie es im weit verbreiteten Slogan zum Ausdruck kommt: Einfach für alle! Gebrauchstauglich bedeutet adäquat (angemessen) für jeden Nutzer, beziehungsweise für die jeweilige Zielgruppe einer Seite. Der kleinste gemeinsame Nenner, den ein universelles Design fordert, ist trotz größten Bemühens nicht zu erreichen. 52 03.2005 Design-Trends 2005 design DIE BRANCHE WAGT EINEN AUSBLICK info WEBDESIGN IN DER DISKUSSION: DAS ENDE DER USABILITY-KULTUR Einfache Benutzerführung, selbsterklärende Navigationselemente, transparente Site-Strukturen bei geringen Ladezeiten, Browser-kompatibel und plattformneutral: Das Diktat der Website-Usability reduziert Webdesign auf seine wesentlichen Kernelemente Text und Bilder, verbunden durch möglichst schnörkellose Hyperlinks. Eine Geißel für jeden Designer mit Anspruch, ein Segen für Benutzer, die nur schnell ans Ziel kommen wollen. Während das Thema Usability in Deutschland erst allmählich in den formalen Gestaltungs- und Projektprozess Eingang findet, versuchen in Übersee die Gestalter schon seit drei, vier Jahren ihre Freiheit gegenüber Usability-Experten zu verteidigen und ihren Sites mehr mitzugeben als bloße Benutzbarkeit. Dort hat sich das Usability-Paradigma auf breiter Front durchgesetzt. Inzwischen aber mehren sich die Stimmen, dass es wieder Zeit wird für einen Paradigmenwechsel.Weg von Usability, hin zu Emotionalität, Experimentierfreude und interaktivem Mehrwert. Die Geschichte der Usability-Kultur Dirk Knemeyer, Gründer der Involution Studios in Silicon Valley und Mitglied des Direktoriums des Internationalen Instituts für Informationsdesign mit Sitz in Wien, hat in einem vielbeachteten Artikel im Digital Web Magazine eine heftige Diskussion über das Ende der Usability-Kultur losgetreten. Er spart nicht mit Häme und Kritik an Jakob Nielsen und seinen Anhängern und postuliert eine Reihe von Thesen, die die Notwendigkeit des Vorzeichenwechsels unterstreichen sollen. Knemeyers Ansatz basiert auf einer historischen Betrachtung der Design-Entwicklung im Netz. Nachdem die anfänglichen technischen Schwierigkeiten zu Beginn der 90er Jahre überwunden waren, übernahmen nach und nach die Gestalter und Marketing-Experten das Diktat im Projektprozess, weil die meisten Web-Etats in den Marketing-Abteilungen aufgehängt waren. Sie versuchten in zahllosen Experimenten und mit unausgegorenen technischen Lösungen einen interaktiven Mehrwert für ihre Websites zu schaffen. Dabei verfügten die meisten Designer über zu wenig Erfahrung mit dem neuen Medium und transportierten Wissen aus anderen Medien ins Netz. Bekanntermaßen war diesen Initiativen nur selten Erfolg vergönnt. Das Ende des Dotcom-Hype bedeutete gleichzeitig den Beginn der Usability-Kultur. Die Unternehmen konnten sich teure WebAuftritte nicht mehr leisten, vor allem dann nicht, wenn sie kein Geld in die Firmenkassen spülten. Fortan limitierten die Controller die Budgets und verlangten Erfolgsnachweise wie Leads oder E-Commerce-Umsätze.Und da die Erfolgsparameter von Aktionen der User abhängig waren, galt es fortan, diese Aktionen zu unterstützen. Gleichzeitig tat sich eine immer größer werdende Lücke zwischen den Gestaltern des Web auf der einen und den Benutzern desselben auf der anderen Seite auf. Immer mehr User betraten die digitale Welt mit eher wenig PC-Erfahrung und noch weniger Netz-Knowhow. Es galt, den Hirngespinsten überdrehter Designer durch eine Kontrollinstanz Einhalt zu gebieten,die prüft,ob die Botschaft eines WebAuftritts beim User überhaupt ankommt. Abschied von der Konformität Keine Frage: Die Usability-Kultur hat die Website-Entwicklung dramatisch verändert und in der Regel verbessert. Die meisten E-Commerce-Applikationen größerer Anbieter sind einigermaßen ausgereift und lassen sich akzeptabel bedienen. Als Beispiel hierfür greift Knemeyer die Online-Banking-Applikationen der Kreditinstitute heraus. Beim Versuch, die Sites benutzbarer zu machen, landen alle Designer bei den gleichen Lösungsansätzen und orientieren sich an den Großen der Branche. Das Ergebnis ist ein sehr einheitliches Bild unter den Konkurrenten. Die Applikationen sind ebenso benutzbar wie austauschbar geworden. Eine paradoxe Situation, weil dieselben Anbieter Millionenbudgets investieren, um in anderen Medien ihre Marke von der Konkurrenz abzuheben.Allen ist klar, dass die Konformität des Angebots, die inhaltlich bei einer Bank durchaus gegeben sein mag, möglichst nicht vom Kunden durchschaut werden soll, denn die Vergleichbarkeit drückt auf die Margen. Nutzerbefragungen zeigen zugleich, dass die Design-Qualität einer Website durchaus einen hohen Stellenwert für die Akzeptanz und Glaubwürdigkeit eines Angebots hat. Eine Studie der Stanford Universität aus dem Jahre 2002 kam zu dem Ergebnis, dass mehr als 46 Prozent der Befragten den Look einer Site als Indiz für deren Seriosität betrachteten. Der User ist kein User Folgt man Knemeyers Argumentation, ist das Paradigma der Usability zwar nicht falsch, aber nicht umfassend genug, da davon ausgegangen wird, dass der Besucher einer Website ein „echter“ User ist, also ein rational vorgehender Benutzer mit einem klaren Ziel.Vernachlässigt wird hier aber die Möglichkeit, den Besucher als ein emotionales Wesen und somit als Ziel einer Werbestrategie zur Markenbildung zu sehen, der das Image eines Unternehmens auf dessen Produktqualität überträgt. Die Voraussetzungen, die zum UsabilityDiktat führten, rechtfertigen dieses laut Knemeyer heute nicht mehr. Die Bandbreite ist höher, die Plattform- und Browser-Probleme sind geringer und die Leistungsfähigkeit der Client-Rechner ist um ein Vielfaches höher. Den Link zur Diskussion finden Sie unter Webcode 0503050 design Design-Trends 2005 DIE BRANCHE WAGT EINEN AUSBLICK Brigitte von Puttkamer: Usabilerweile einiges. Durch die wachlity wird nicht überbewertet, sende Bandbreite ist die Grundsondern zu dogmatisch aufgevoraussetzung für „mehr Multifasst. Es ist wichtig, die Regeln media“ im Internet natürlich zu kennen. Denn nur so kann geschaffen. Gerade im Bereich man diese auch bewusst infrage Fashion, wo das reale Produkterstellen. Wer behauptet, dabei lebnis wie Materialbeschaffenexistiere nicht mehr genug Spielheit oder Fall des Stoffes so gut raum für gutes Design, hat den wie möglich transportiert werBegriff Usability einfach falsch den muss, bietet diese Technoloverstanden. gie viele Möglichkeiten. TrotzAndreas Gahlert: Der Hype um dem kann bis jetzt keine 3DUsability wirkt deshalb so infiProduktdarstellung ein direktes zierend, weil Usability angeblich Post-its statt Karteireiter: Innovative Navigationsidee von Framfab Shopping-Erlebnis ersetzen. immer im Sinne des Users ist. Thorsten Kraus: Keine der geViel wichtiger ist, dass Websites zuerst „usenannten Techniken würde ich wieder beleFrequent Traveller: personalisierte Werbung ful“ sind, beim Konsumenten eine positive ben. Das Problem bei VRML zum Beispiel auf Basis der Auswertung des Nutzerverhalemotionale Resonanz erzeugen, und dabei war ja nicht nur ein technisches. Das Kontens und eigener Angaben der User. dann auch „usable“ und nicht umgekehrt. zept war einfach so kompliziert, dass die BeKai Wermer: Diese erfreuliche Entwicklung nutzer damit nicht umgehen konnten. Und steht noch am Anfang und die Lösungen das hat sich nicht geändert. Es mag an dieIW: Medienkonvergenz und Mobile Web – sind oft unausgegoren oder nicht einfach geser Stelle banal klingen, aber für uns ist nach MP3 zeigt, die Medienwelten wachsen doch nug zu bedienen. Am interessantesten ist wie vor Flash die spannendste Entwicklung, zusammen. Unterhaltungselektronik arbeiwohl die Digitalisierung des Fernsehens, insdenn mit jedem Release tun sich neue Weltet mit PC-Techniken und PCs werden zu besondere wenn man DVB-T auf mobilen ten auf. Keine Plattform schafft es, die unEmpfangsstationen. Ergeben sich daraus Devices mit interessanten Datendiensten terschiedlichen Medien und Technologien so neue Möglichkeiten für die Einbindung von koppeln kann. Videostreaming und Broadschön in einfachen Interfaces zu vereinen Web-Angeboten in ganzheitliche Werbe- und casting ist für uns hier also das Spannendste. wie Flash. Das beginnt bei Webcams, LiveMarkenstrategien? Welche Entwicklung ist Video, Sound und geht bis zur Visualisiehier die wichtigste? IW: Avatare, Bots, Webride und 3D-Produktrung von Daten in Echtzeit. Detlef Rump: Die Medienkonvergenz ist darstellung – eine Reihe von bekannten TechWir setzen Flash dabei nicht nur auf den das Thema der nächsten Monate. Hier sind nologien feierte 2004 kleine Comebacks. Ist Seiten selbst ein, sondern erzeugen damit sinnstiftende Konzepte gefragt. Den Unterdie Zeit endlich reif für mehr Multimedia im auch Tools für den Kunden, etwa fürs Connehmen und Agenturen werden MöglichkeiWeb und ein integriertes Kommunikationstent Management. Für Mercedes haben wir ten geboten, die erst noch „erkannt“ werden erlebnis oder bleibt der Einsatz derartiger einen MP3-Player als Online-Applikation wollen. Neue Strategien, neuer Kontext – Techniken im Experimentierstadium stecken? entwickelt. Mit Flash ging das ganz einfach, das ist die Herausforderung! Welche neue (oder wieder belebte) Technik mit einer anderen Programmiersprache hätMartin Kunze: Als wichtigste Entwicklung finden Sie am spannendsten? ten wir dafür viel länger gebraucht. Detlef Rump: Avatare. Wenn sie gut gesehe ich hier rückkanalfähige und interaktive macht sind. Sendeformate, die TV-Sendungen stark ähneln IW: Gab es in den letzten drei Monaten eine Brigitte von Puttkamer: Ein Comeback oder diese ersetzen. Zum Beispiel GameWebsite oder Technik, bei der Sie spontan auf von Avataren und Robots konnte ich nicht Shows und Shopping-Kanäle. Ein weiteres die Idee kamen: „Das will ich in einem meifeststellen. Allerdings tut sich im Bereich der großes Potenzial haben auch die Location ner nächsten Projekte verwerten!“? Based Services der Mobilfunk-Provider für dreidimensionalen Produktpräsentation mitt- Website für den Inneneinrichter Schmidt Holzinger von Die Firma 54 Uhura macht das Neue Fernsehen auf freshmilk.tv 03.2005 Design-Trends 2005 design DIE BRANCHE WAGT EINEN AUSBLICK Brigitte von Puttkamer: Die Produktpräsentation von Y3 (Yamamoto). Dort wird die Kollektion wie auf dem Laufsteg präsentiert. Kurze Videosequenzen zeigen die Kleidung in Bewegung. Dabei kann man das Model von allen Seiten begutachten. Solche Highend-Lösungen sind natürlich aufwendig und teuer und deshalb nicht ohne weiteres im Alltag einsetzbar. Andreas Gahlert: Interactive Streaming Video. Grund: Im laufenden Video hat man die Option, mehr Infos zu bekommen und z.B. zu kaufen. Echtes interaktives Online-TV! Super! ▲ IW: Retro-Design, Pixelkunst und Natural Design liegen hinter uns. Können Sie einen neuen gestalterischen Trend ausmachen? In welche Richtung werden sich die Gestalter in der näheren Zukunft wenden? Detlef Rump: Ich hoffe sehr, dass es hier nicht einen Trend gibt. Es würde auch keinen Sinn machen. Websites werden einfach aus zu unterschiedlichen Motivationen ins Netz gestellt. Ich finde diese Vielfalt auch gut und wichtig. Sicher wird es bewegter und bunter aus den technischen Möglichkeiten heraus. Hintergründe sind nicht mehr statisch, Kamerafahrten und Bildqualitäten werden beeindruckend gut. Durch die immer größeren technischen „Machbarkeiten“ ist der Gestalter eigentlich entfesselt. Das sollte jeder einzelne nutzen und nicht gleich auf den nächsten Trend schielen und diesem nacheifern. Heike Brockmann: Wenn man die letzten Jahre Revue passieren lässt, gibt es schon gestalterische Hauptlinien. Viele davon sind aber auch durch die neuen Möglichkeiten der Technik beeinflusst. Zum Beispiel werden mehr und mehr großformatige Bilder benutzt, weil natürlich mehr Bandbreite zur Verfügung steht. Bei Scholz & Volkmer haben wir eine Vision und die heißt Einfachheit. Daraus entsteht ein digitaler Minimalismus, der sich bewusst abgrenzt von den sehr gewollten Ansätzen der Pixelkunst oder des Natural Design. Ich glaube, unser Ansatz ist medienadäquater als Rostlöcher und Fettflecken. Auf solche Dinge verzichten wir gerne. Laufsteg im Web:Y3 ist das aktuelle Projekt der Agentur Neue Digitale Mixed Tape, der Musik-Download von Mercedes-Benz, hat für viel Wirbel gesorgt design Design-Trends 2005 DIE BRANCHE WAGT EINEN AUSBLICK Großformatige Bilder schaffen Emotionen auf der Denkwerk-Site Die neue Site von Interone arbeitet mit drehbarem Notebook IW: Was fehlt Ihnen, wenn Sie das deutschsprachige Web anschauen, am meisten? Brigitte von Puttkamer: Ein höherer Spaßfaktor könnte nicht schaden ... Martin Kunze: Es fehlen die Highlights und es gibt wenig Versuche, etwas „anders“ zu realisieren, auch die Synergien zwischen sich ergänzenden Web-Seiten lassen noch zu wünschen übrig. nuss im Museum spürt. Vielleicht muss Netzkunst auch anders dargestellt werden. Sie funktioniert nicht im Büro am Arbeitsplatz, aber eventuell zu Hause am InternetFernseher oder in einem Museum für Netzkunst. Es gibt aber eindeutig eine Entwicklung in Richtung digitale Freizeit, die mehr mit Emotion zu tun hat als mit Usability und Sicherheit. IW: Gibt es noch Netzkunst und spielt diese überhaupt noch eine Rolle? Heike Brockmann: Es gibt sie schon, aber die User sind einfach noch nicht so weit. Sie brauchen noch Zeit. Das Web hat noch nicht die Behaglichkeit, die man beim Kunstge- IW: Gibt es Ihrer Ansicht nach einen Trend zur „Zersplitterung“ von Web-Marketing in Fragmente, sodass die eigentliche Website immer weniger im Mittelpunkt steht, sondern vielmehr die Integration der Inhalte in andere, Traffic-starke Sites in Form von info DIE TRENDS DES BVDW Die Fachgruppe Agenturen im Bundesverband Digitale Wirtschaft hat für die Zukunftsforschung sogar einen eigenen Arbeitskreis eingerichtet. Der hat bereits im September 2004 insgesamt 200 deutsche Agenturen befragt und aus 61 Antworten im Oktober 2004 einen Trendbericht abgeleitet. Das Gesamtergebnis klingt wenig innovativ. Gestalterische Themen haben hier den Vorrang: Leichte Handhabung von interaktiven Medien sowie die schnelle und uneingeschränkte Verfügbarkeit von Informationen sind nach Auswertung der Umfrage-Ergebnisse 2005 die zentralen Themen bei der Entwicklung. 2. Festigung der digitalen Medien innerhalb des Marketing-Mix durch crossmediale Einbindung und Vernetzung Interessante Aspekte des Berichts gibt es bei den Details: 1. Optimierung der Websites in Richtung Usability, Informationsarchitektur und Barrierefreiheit 6. Durchsetzung von erfolgsbasiertem Online-Marketing in Form von Suchmaschinen-,Viral-Marketing und Kooperationen. Websites dienen als wichtigstes BasisMarketing-Instrument 56 3. Customer Relationship Management und Online-Marketing für effektiveren Dialog zwischen Marken und Usern. Communities verlieren Bedeutung für die Kundenbindung 4. Internet als Plattform nur noch knapp vor Mobile Devices und DVDs. CD-ROMs und Terminals sind nicht mehr relevant 5. Höhere Bandbreiten und höhere Erwartungshaltung der User erfordern mehr Web Services und Multimedialität. Gleichzeitig adäquate Übertragung der Angebote auf mobile Endgeräte Micro-Sites, Popups oder Web Services an Bedeutung zunimmt? Martin Kunze: Dieses Mittel ist sicherlich interessant, um in kurzer Zeit einen hohen Bekanntheitsgrad zu erreichen oder Synergien zu erzielen, kann aber nie die eigene Web-Seite ersetzen. Aufgrund der sehr guten Messbarkeit der Response-Raten beziehungsweise Conversion Rates haben bestimmte Zersplitterungen eine wirtschaftliche Berechtigung, die sich gezielt und absatzorientiert ausprägen wird. Micro-Sites stellen für die Online-Plattformbetreiber den Big Deal dar und geben dem Produkt einen glaubwürdigen Rahmen. Sie sind zielgruppenorientiert und sicherlich eine Form des Web-Marketing, die sich stärker als andere ausbreiten wird, da die Online-Plattform hier Content und Wirtschaftlichkeit miteinander verbinden kann. Kai Wermer: Wir versuchen Zersplitterung zu vermeiden und raten Kunden vom intensiven Einsatz von Popups zum Beispiel eher ab. Micro-Sites integriert in eine Kampagne, die vielleicht sogar im TV startet und User und Kunden dann zu relevanten Angeboten führen, sind sicher ein Trend, der noch zunehmen wird. Auch ausgesprochene ZusatzServices können sicher sinnvoll sein. Andreas Gahlert: Beides hat seinen eigenen Zweck. Die klassische Website als Informationsquelle, Markenbilder und Entertainment-Plattform. Leider kann aber die Website nie auf den Konsumenten zugehen, wenn sie nicht vermarktet wird. Micro-Sites und Online-Kampagnen sind echte Werbung: Eine Werbebotschaft wird in kurzer Zeit mit großer Reichweite gestreut. Da die Online-Werbung an Bedeutung gewinnt – 53 Prozent Wachstum in den USA – wird auch diese Art von Websites an Bedeutung ■ Frank Puscher gewinnen. 03.2005 Design-Trends 2005 design HERAUSRAGENDE WEB-PROJEKTE Hier sagt der Profi: „Wow!“ Wenn sich ausgewiesene Webdesign-Experten dazu hinreißen lassen, einen Hyperlink zu empfehlen, muss schon etwas dahinterstecken. aptisch „begreifbare“ 3D-Ansichten, komplexe Flash-Anwendungen oder innovative Navigationsstrukturen: Wo gibt es für Top-Designer heute noch Aha-Effekte, wo finden sie die nötige Inspiration für Neues in den eigenen Projekten? Fünf SpitzenDesigner der deutschen Netz-Produktion haben INTERNET WORLD ihre geheimsten Links verraten. H Vodafone wagt mit Future Vision einen Blick in die animierte mobile Zukunft 03.2005 Live in Japan: Live-Videos, Chat und Musik vereinen sich zur Site vom FM-Festival mit Sitz in Bonn. Das ernste Thema wurde von Fork digital perfekt umgesetzt. Die zentrale Flash-Anwendung ist ein Friedhof mit 10.000 Grabkreuzen. Jeder User, der die Site besucht, kann ein solches Grabkreuz anklicken und das Totenlicht darauf leuchten lassen und damit die Patenschaft für einen getöteten Nerz, Fuchs oder ein Kaninchen übernehmen. Die Anwendung vereint fast alles, was Flash heute zu bieten hat. Es wird ein großer Datenbestand vorgehalten und ständig aktualisiert, ohne dass der Browser neu laden muss. Eine verkleinerte Ansicht des Friedhofs fungiert als perfektes Navigationsmittel. Klickt der User auf ein Grabkreuz, öffnet sich ein Eingabeformular, mit dem er seine Patenschaft bestätigt. Damit stellt er eine Live-Server-Verbindung her und legt Daten auf dem Server ab, die sofort in den Film geladen werden. Äußerst beeindruckend ist die ausgesprochen düstere Atmosphäre, die durch in fahlem Mondlicht über den Bildschirm wabernden Nebel erzeugt wird. Agent Provocateur Brigitte von Puttkamer, Leiterin Kreation bei Framfab, ist hingerissen von einem ab▲ Pet Sematary Marcus Wenig, Geschäftsführer der Agentur Die Firma, bekam nach eigenen Aussagen eine Gänsehaut, als er auf eines der neuen Projekte der Kollegen von Fork Unstable Media aus Hamburg stieß. Pet Sematary ist der virtuelle Friedhof der Kuscheltiere. Es handelt sich bei der Site um eine Öffentlichkeitskampagne gegen das Tragen echter Pelze und die damit einhergehenden Tiertötungen. Träger der Initiative ist der Verein NOAH Menschen für Tiere e.V. webcode 0503057 DESIGN-HIGHLIGHTS Geben Sie auf www.internetworld.de den Webcode 0503055 ein. Sie gelangen zu folgenden Angeboten: Pet Sematary (Tierschutz) Provocateur (Dessous) ■ Vodafone Future Vision (Mobilfunk) ■ FM Festival (Musik) ■ Typeflake (E-Card) ■ StrawberryFrog (Agentur-Präsentation) ■ The Incredibles (Kino-Promotion) ■ ■ Agent 57 design Design-Trends 2005 HERAUSRAGENDE WEB-PROJEKTE Provozierende Dessous in Flash-Pink:Agent Provocateur solut sehenswerten Online-Shop für Dessous. Die Londoner Agentur Large realisierte hier eine optisch spannende Mischung aus fotografierten Models vor gezeichneten, pinkfarbenen Hintergründen. Die Vollbild-Applikation ist viel mehr als ein Shop. Sie ist gleichzeitig Laufsteg, Adventure-Game und provozierende ImageKampagne für eine Marke, die offensichtlich genau hierauf setzt. FM Festival Thorsten Kraus, einer der technischen Direktoren bei Scholz & Volkmer, wagte den Blick nach Japan und entdeckte dabei die Website des Tokyo FM Festivals, einer der größten Independent-Veranstaltungen weltweit. Wie schon Pet Sematary, so zeigt auch Bei den Incredibles sind Zocker gefordert Pet Sematary behandelt ein trauriges Thema 58 StrawberryFrog präsentiert die eigenen Arbeiten im Großformat diese Site in beeindruckender Weise die Möglichkeiten, die die Kombination der verschiedenen Flash-Bausteine bietet. Im Mittelpunkt steht natürlich die Musik, die aber durch Live-Videos, Webcam-Bilder und Chatstreams unterstützt wird. Große Bilder und ein atemberaubend dynamisches Interface sorgen für ein Surf-Erlebnis der besonderen Art. The Incredibles Martin Kunze, Gründer von 4LagigWeich, ließ sich von Disney und deren Film The Incredibles faszinieren. Statt auf eine klassische Site mit Trailern, Wallpapers und Interviews setzen die Macher dieser Site auf ein lineares Spiel. Ziel des Spielers ist es, selbst Superheld zu werden. In verschiedenen Disziplinen muss der User sich beweisen, bevor er zur Community zugelassen wird. Bis dahin hat er sich gut und gern eine halbe Stunde mit dem Produkt beschäftigt. Ein Volltreffer. Vodafone Future Vision Mehr als diesen Namen nannte uns Andreas Gahlert von der Agentur Neue Digitale nicht, als wir ihn fragten, welche Website ihm in letzter Zeit Bewunderung abgenötigt habe. Ein Besuch auf der englischsprachigen Site des Mobilfunk-Konzerns verdeutlicht, warum: Die Navigation ist so cool wie in einem Science-Fiction-Film, das gekonnte Spiel mit Schärfeebenen, Perspektiven, Sounds und animierten Sequenzen zieht den Betrachter in das Geschehen hinein und animiert ihn, den angebotenen Pfaden immer weiter zu folgen. Typeflake Eine ganz kleine Idee mit perfekter Umsetzung hat Heike Brockmann, Kreativdirek- torin bei Scholz & Volkmer in Wiesbaden, in ihren Bann gezogen. Bei Typeflake.com geht es einfach nur darum eine Flash-Postkarte zu verschicken. Das wäre recht banal, wenn diese Karte nicht aus einer Schneeflocke bestünde, deren Kristallstruktur aus den vom User eingegebenen Worten gebildet wird. Die weichen Übergänge zwischen den Anwendungsschritten und die hochgradige Klein, fein und interaktiv:Typeflake Interaktivität beim Texten und Zoomen haben Heike Brockmann zu dem Ausspruch verleitet: „Da wäre ich gern selbst drauf gekommen.“ StrawberryFrog Detlef Rump von der Kölner Werbeagentur Denkwerk fand die Selbstdarstellung der Agentur StrawberryFrog besonders anregend. Die Flash-Site bietet ein rundum harmonisches und integriertes Gesamtbild. Wenn der User von einem Bereich zu einem anderen wechselt, sieht er sanfte, animierte Übergänge. Fenster blenden dynamisch auf und schließen sich auf dem gleichen Weg wieder. Neben den Animationen sind aber auch die Inhalte sehenswert. Die Projektbeschreibungen sind sehr umfassend und liefern einen interessanten Blick auf die Arbeits■ Frank Puscher/fk weise der Agentur. 03.2005